Allgemeiner Naturwissenschaften-Thread

Das wird Wissenschaftlern noch Kopf zerbrechen bereiten, sollten wir irgendwann mal Kolonien auf dem Mond, Mars, Europa oder sonst wo errichten wollen. Man will mutmaßlich einheimische Mikroben ja auch nicht durch irgendein irdisches E-Coli Bakterium oder Grippevirus verdrängen.

Der umgekehrte Weg, dass Mikroben bspw. vom Mond auf die Erde eingeschleppt werden, kann auch sehr kritisch sein. Man sieht ja, was Corona gerade mit unserer Gesellschaft anstellt.
 
Das ist tatsächlich auch ein Aspekt, der mich bei diversen Sci Fi Projekten wie "Alien: Covenant" stört.
Angenommen, wir finden wirklich mal einen Planeten der von den Lebensbedingungen der Erde ähnelt. Sollte sich in der Luft nur eine einzige außerirdische Mikrobe finden, wird Menschen auf Jahren ein Zugang ohne Helm und Dekontaminationsmaßnahmen versperrt bleiben. Dann wird es nämlich erst mal ausführliche Labortests geben, um nachzuweisen dass das Organismus auch wirklich harmlos ist (vermutlich würden dann erst mal hunderte Mäuse, Ratten und Affen dran glauben), gefolgt von klinischen Tests an Probanden und Langzeitstudien, um zu checken dass die Mikroben auch nicht die DNA schädigen. Und erst dann, nach vielleicht 30-40 Jahren gibt's das Go dass Astronauten ihren Helm absetzen dürfen.
Szenarien wie in "Alien" oder "Star Trek", in denen die Crew ohne Schutz einfach losmarschiert, wird es hoffentlich im RL nie geben. Da hätte unser Black Goo bzw. unser Xenomorph dann wohl Pech gehabt. :)
 
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Fängt eigentlich schon in ALIEN an, da sie da recht schnell durch die Luftschleuse marschieren, ohne genaue Werte abzuwarten. Bei ST kann man wenigstens noch behaupten, dass meistens die Scanner nach solchen Mikroben ausschau halten (und dabei halt auch oft genug versagen ^^°). Sind halt alles doch nur Geschichten... ein solcher Film oder eine Serie, die wissenschaftlich korrekt umgesetzt wäre, könnte recht fade werden.
 
Fängt eigentlich schon in ALIEN an, da sie da recht schnell durch die Luftschleuse marschieren, ohne genaue Werte abzuwarten. Bei ST kann man wenigstens noch behaupten, dass meistens die Scanner nach solchen Mikroben ausschau halten (und dabei halt auch oft genug versagen ^^°). Sind halt alles doch nur Geschichten... ein solcher Film oder eine Serie, die wissenschaftlich korrekt umgesetzt wäre, könnte recht fade werden.
Zumindest war Ripley so schlau, Kayne die Rückkehr durch die Schleuse zu verweigern. Doof nur dass Ash sich über ihren Befehl hinweg gesetzt hatte.
 
Ich glaube aber nicht, dass sie da ohne Facehugger auch eine annehmbare Zeit lang drin gesessen hätten... da wäre kurz die Luft ausgetauscht worden, dann ein Sprühnebel und sie wären wieder sicher. Anders funktioniert das nicht in der Story, sonst wären die da nie rausgegangen bei ihrem Zeitplan.
 
Sind halt alles doch nur Geschichten... ein solcher Film oder eine Serie, die wissenschaftlich korrekt umgesetzt wäre, könnte recht fade werden.

ALIEN: Publishers, bei dem 3 Forscherteams um die Wette analysieren und tippen damit sie die Erstveröffentlichung schaffen, wäre bestimmt DER Blockbuster. Im Finale hängt sich dann der Hiwi auf, weil er wegen dem Zeitdruck die Daten gefälscht hat.
 
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ALIEN: Publishers, bei dem 3 Forscherteams um die Wette analysieren und tippen damit sie die Erstveröffentlichung zu schaffen, wäre bestimmt DER Blockbuster. Im Finale hängt sich dann der Hiwi auf, weil er wegen dem Zeitdruck die Daten gefälscht hat.
Und dann gibt es da aber immer noch das chinesische Forschungsteam, das es mit den ethischen Leitsätzen nicht ganz so genau nimmt und Xenomorph-Mäuse im Labor erschafft. ^^
 
Ich glaube, The Andromeda Strain von Crichton kommt dem insgesamt recht nahe? Falls jemand Interesse an so einer Geschichte hat.
 
Da gerade der Start einer neuen Ladung Starlink-Satelliten verschoben wurde, habe ich mal wieder ein paar Artikel über dieses sehr umstrittene Projekt gelesen. Was haltet ihr eigentlich davon?

Ich habe den letzten Starlink-Train Anfang August mit eigenen Augen gesehen und fand den Anblick seltsam faszinierend und gleichzeitig gruselig. Wiegt der Mehrwert (den ich selbst nicht wirklich sehe) einer lückenlosen Internetabdeckung die Dimension dieses Projekts auf?, habe ich mich gefragt. Brauchen wir das wirklich? Ich finde so gut wie keine positiven Artikel, die über Starlink berichten, aber allerhand Probleme: Die schier unglaubliche Anzahl von mind. 12000 zusätzlicher Satelliten, die sich zum bereits vorhandenen und schlecht gemanageden Weltraumschrott hinzugesellen; der Ärger der Astronomen über die Störung der Himmelsbeobachtung; Umwelt/Licht/Weltraumverschmutzung;... Das Projekt macht auf mich den Eindruck, dass im Vorfeld nicht weitreichend genug über die Konsequenzen nachgedacht wurde. Etwas irritierend finde ich auch, dass trotz der mittlerweile schon aufgetretenen Ärgernisse im Bereich der Wissenschaft zwar wohl durchaus konstruktiv über die Probleme diskutiert wird und an Lösungsansätzen gearbeitet wird - aber das Projekt wird nicht unterbrochen bis zufriedenstellende Lösungen gefunden wurden, sondern weiter Satelliten hochgeschossen. Wem gehört der Weltraum? Und ist es wirklich okay, solche großen kommerziellen Projekte zu genehmigen ohne vorher die am Weltraum forschende Wissenschaft etc. in den Entscheidungsprozess miteinzubinden? Wenn ich an Starlink denke, drängt sich mir immer das Bild eines (kommerziellen) Elefanten (= Elon Musk) im Porzellanladen (= unser schützenswerter Weltraum & unsere Wissenschaft) auf. Weiß jemand von euch mehr zu der ursprünglichen Planung des Projekts? Ich bin nachdenklich und würde mich über Meinungen und Ansichten freuen. Welche Vorteile/positiven Aspekte bietet das Projekt? Oder seht ihr auch eher die Kritik im Vordergrund?

Hier ein paar links, mit denen ich mich zuletzt beschäftigt habe:

Darum geht's: https://www.starlink.com/

https://www.spektrum.de/news/freisetzung-der-starlink-satelliten-war-womoeglich-rechtswidrig/1699698
https://www.spektrum.de/news/wie-gefaehrlich-sind-elon-musks-starlink-satelliten/1648728
https://www.scientificamerican.com/...ellites-are-still-too-bright-for-astronomers/
 
Interessantes Thema!

Also ich als Hobbyastronom finde die Idee, zehntausende Satelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen, nicht sehr toll. Schon jetzt zerstören lange Linien durch diese Satelliten manche Astrofotos, Tendenz steigend. Vielleicht wird man mal mehr Satelliten als Sterne am Nachthimmel sehen....grauenhafte Vorstellung.

Einen Mehrwert gibt es wohl vorrangig für Elon Musk, u.a. für die autonomen Fahrsysteme der Autos. Da ist eine unterbrechungslose 5G-Verbindung wohl unabdingbar.

Aber als Elefant im Prozellanladen würde ich ihn nicht bezeichnen. Er versucht die Zukunft zum Positiven zu verändern. Klar, es lässt sich darüber streiten ob jetzt E-Autos die Zukunft sind, aber wenn man seine anderen Projekte hernimmt, ist es schon erstaunlich was der gute Herr zu erreichen versucht.

Man denke an Neuralink. Ich gebe zu, ich habe mich nur überblicksmäßig über das Projekt informiert, aber sollte es wirklich funktionieren und eventuell relativ leistbar werden, wäre es ein Traum...

Auch bemannte Missionen zum Mars werden wahrscheinlich wieder größeres Interesse bei den Menschen, vor allem Kindern und Jugendlichen, zum Thema Astronomie, Raumfahrt etc. auslösen. Also ich bin optimistisch, was er noch alles erreichen wird. Ich denke da immer an seine Aussage: "If you get up in the morning and think the future is going to be better, it is a bright day."
 
Also ich als Hobbyastronom finde die Idee, zehntausende Satelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen, nicht sehr toll. Schon jetzt zerstören lange Linien durch diese Satelliten manche Astrofotos, Tendenz steigend. Vielleicht wird man mal mehr Satelliten als Sterne am Nachthimmel sehen....grauenhafte Vorstellung.
Ja, die Vorstellung finde ich auch grauenhaft. Alles eine Frage der Menge - ich sehe super gern die ISS vorbeiziehen, aber immer mehr und mehr künstliche Punkte, die sich über den Himmel bewegen? Meh. Ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob man Starlink in seiner Zielhöhe wirklich gar nicht mehr sieht, denn neulich habe ich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen abends 3 sich gleichmäßig bewegende Punkte vorbeiziehen sehen, die genau den Abstand zu einander hielten. Und ich schau ja nur mit bloßem Auge in den Himmel. Hast du denn mit dem Teleskop die Dinger schon mal gesehen oder als störend empfunden, oder wird vielleicht doch zu viel Wind gemacht?

Aber als Elefant im Prozellanladen würde ich ihn nicht bezeichnen. Er versucht die Zukunft zum Positiven zu verändern. Klar, es lässt sich darüber streiten ob jetzt E-Autos die Zukunft sind, aber wenn man seine anderen Projekte hernimmt, ist es schon erstaunlich was der gute Herr zu erreichen versucht.
Seinen Innovationsdrang finde ich auch beeindruckend und dass er die bemannte Raumfahrt für die USA wieder möglich macht, hab ich total gefeiert. Trotzdem hat es was von Ellenbogenmentalität, die mir unsympathisch ist (ohne dass ich den Typ kenne oder mich besonders mit ihm beschäftigt hätte).
 
Hast du denn mit dem Teleskop die Dinger schon mal gesehen oder als störend empfunden, oder wird vielleicht doch zu viel Wind gemacht?

Tatsächlich habe ich noch keinen einzigen Starlink-Satelliten gesehen! Das wundert mich selbst etwas. Aber laut Vereinskollegen sind sie schon störend, wie gesagt besonders für die Astrofotografie. Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass wenn man ein schwaches Sternbild etc. sucht, diese vielen sich bewegenden Punkte schon irritierend sein können.
 
Ich selbst stehe noch ganz am Anfang der Astrofotographie. Das letzte größere Gedankenexperiment galt dem Ausbau des IR-Sperrfilters aus einer gebrauchten Canon DSLR. Ich hab mich genug mit dem Thema beschäftigt, um zu wissen, dass Lichtverschmutzung echt übel ist. Wir reden von vielen Stunden (!) Belichtungszeit, um ein einzelnes schwach leuchtendes Objekt sichtbar machen zu können und dann kommt so ein Schwachsinniger (Mein Sohn soll "X Æ A-XII" heißen!) mit ner halbgaren Geschäftsidee daher, die im Ergebnis das ganze Firmament auf unbestimmte Zeit mit Unsinnsinformationen verunreinigen wird.

Wenn unsere Zukunft einmal in den Sternen liegt, dann wäre es jetzt wirklich eine verdammt gute Idee, keine blickdichten Mauern zu bauen, die für Jahrhunderte da oben bleiben. :crazy

662px-Astro.jpg


Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Starlink#Criticism
 
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Das hat jetzt nicht unbedingt den offensichtlichsten Zusammenhang, aber mir fällt Ähnliches in letzter Zeit auch verstärkt auf: Journalisten interpretieren wissenschaftliche Erkenntnisse und Veröffentlichungen und präsentieren dann dem breiteren Publikum ihre Schlüsse, die bei näherer Betrachtung nicht standhalten. Ganz extrem hat man das ja bei der BILD und der Drosten-Studie sehen können, aber auch wieder vor kurzem, als man sich beinahe damit überschlagen hat, dass auf der Venus Zeichen für außerirdisches Leben gefunden worden sein soll. (Während die Autoren der Studie selbst gesagt haben, dass außerirdisches Leben eine sehr unwahrscheinliche Erklärung für das Auftreten von Phosphan ist.)
 
(Während die Autoren der Studie selbst gesagt haben, dass außerirdisches Leben eine sehr unwahrscheinliche Erklärung für das Auftreten von Phosphan ist.)

Oh, das wusste ich gar nicht. Selbst bei Lesch und Co. wurde das ja so interpretiert, dass die Indizien ja schon auch für außerirdisches Leben sprechen. Da wurde zwar AUCH von einer natürlichen und nicht-lebenden Ursache gesprochen, der Fokus lag aber sehr auf einer lebendigen Erklärung. :(
 
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