Brianna Kae
Silbermähne
Alzoc III - Auf dem Rückweg nach Plin'ka - Sarid, Rilanja, Kestrel und Brianna
Ein wohlüberlegter Plan? Wohl kaum, Brianna hätte ja gerne dran geglaubt, doch Kestrel lief nicht von ungefähr hochrot an. Was in drei Exekutors Namen hatten die beiden also getrieben? So wie ihre Meisterin sich anhörte, als sie sich um das Thema herumlavierte, kamen der Echani Zweifel, ob es überhaupt einen Plan gegeben hatte und „weibliche Intuition“ in dem Fall nicht einfach bedeutet hatte, draufloszulaufen und sich in Ermangelung einer besseren Idee vor der Verladestation unmotiviert die Kleidung vom Leib zu reißen. Obwohl ein kleines, gemeines Stimmchen in der Silberhaarigen ihr zuflüsterte, in die Bresche zu stürzen und die Andere weiterhin über die ihr offensichtlich peinliche Situation auszufragen, entschied sie sich dagegen. Da sie gerade erst ein Häuflein Elend namens Rilanja bei ihrer Meisterin abgeladen und mit ihrer eigenen Ausbildungsbevollmächtigten ebenfalls ein unangenehmes Problem zu erörtern hatte, war sie so ganz und gar nicht in der Stimmung, diese noch ein bisschen zu ärgern. Kestrel lief ihr ja auch nicht weg – vielleicht würde es sogar recht interessant werden, welche Rechtfertigungen sie sich bis dahin ausdachte. Besonders, da Brianna dadurch Gelegenheit haben würde, zuvor noch mit Kadajj zu reden, welche bestimmt nicht derart um den heißen Brei herumtanzte.
„Okay, du kannst mir ja morgen alles in Ruhe erzählen,“
Gab sie sich gnädig. Im Gegenzug war die Padawan allerdings alles andere als amüsiert darüber, dass Kestrel sich über ihre Angst vor der Beförderung lustig machte.
„Untersteh' dich!“
Erwiderte die Echani mit gespielter Schärfe. Es wäre ja schön, die „Drohung“ als Zeichen ihrer Fortschritte und guter Arbeit werten zu können, doch angesichts dessen, was sie noch alles zu lernen hatte, würde eine baldige Beförderung vor allem bedeuten, dass sie nicht die Jedi sein würde, sie sie sein sollte. Abgesehen davon konnte die Ritterin nicht wissen, wie sie sich auf der Mission geschlagen hatte, und da Rilanja die einzige Zeugin war, stand nicht zu erwarten, dass eine der Meisterinnen viel Positives erfahren würde. Ohne böse Absicht dahinter zu vermuten, Brianna konnte sich kaum vorstellen, dass es der Falleen unter ihrer Führung gefallen hatte. Andererseits fragte sie sich, warum sie sich überhaupt solche Gedanken machte, wenn sie doch ohnehin nicht befördert werden wollte. Weil sie, wie sie sich schließlich eingestand, tatsächlich lieber heute als morgen Ritterin sein würde – allerdings die Ritterin, die sie sich zu sein erhoffte anstatt der, die sie sein würde, stünde tatsächlich alsbald die Beförderung ins Haus.
So gesehen konnte sie froh sein, dass Kestrel tatsächlich nicht im Schilde führte, sie wegzuloben – und selbst dann bestand die Möglichkeit immer noch, auf die Ritterin zuzukommen und sich von ihr weitere Dinge beibringen zu lassen. Eine Padawan würde sie sich natürlich keinesfalls aufladen, um sich den ganzen Tag mit jemandem wie die ihr bekannten Beispiele herumzuärgern, fehlten ihr echt die Nerven. Dass der Zeitpunkt, sich zu lösen kommen würde, und sie neue Leute kennen lernen würde, vielleicht auch männliche allerdings…
„Was soll denn das jetzt heißen!?“
Fauchte sie zurück.
„Wie viele Piraten-Verehrer hast du dir denn angelacht? Zufällig habe ich es nicht nötig, mir erst die Kleider vom Leib zu reißen, um einen Mann kennen zu lernen!“
Brianna beruhigte sich, als sie trotz Schneebrille und Schal erkannte, dass ihre Freundin und Mentorin erneut rot anlief, und griff die Sache mit den beiden Lichtschwertern dankbar auf, um das Thema zu wechseln. Was auch immer die Frau gerade hatte… ihre Tage? Das würde jedenfalls einige der Vorfälle erklären in letzter Zeit.
„Verdient hätte ich nach der Zeit eigentlich mindestens drei, aber ich habe ja ohnehin nur zwei Arme.“
Grinste sie.
„Ich werde auf jeden Fall deine Padawan bleiben, bis du mir alles beibringst was du mir versprochen hast. Selbst eine nehmen, das tue ich mir bestimmt nicht an, und ein Mann als Schüler, das geht gar nicht. Nur um das klargestellt zu haben.“
Es war lange her, dass die Echani sich zuletzt in der Umgebung eines Mannes wohl gefühlt hatte, vielleicht zu lange. Dazwischen hatte es einige gegeben, unter denen letztendlich keiner der richtige gewesen war, falls es den richtigen überhaupt gab – oder eher, noch einen weiteren.
Schließlich überwanden sie all diese Themen, so dass Brianna sich wieder auf die eigentlich drängenden konzentrieren konnte. Kestrel hielt die Theorien ihrer Padawan für unplausibel und verwies auf die Gefahr, auf andere Machtbenutzer zu treffen, was aber bedeutete, dass es auf jeden Fall lohnte, diese mentalen Barrieren zu erlernen oder zu verbessern, auch wenn die Jedi recht haben sollte. Sie wollte schon darauf drängen, dies baldmöglichst in die Tat umzusetzen, als der anderen Frau doch noch ein Geistesblitz kam.
Die silberhaarige Echani verstand nicht so ganz, was ihre Meisterin meinte und wie sie nicht zielgerichtet genug sein konnte. Sie konzentrierte sich auf eine Sache, versuchte daran zu ändern, was ihr nicht passte, und mit etwas Glück funktionierte es auch, war das nicht zielgerichtet? Sie schüttelte den Kopf, als sie von Erschütterungen in der Macht hörte, gewann aber schnell den Eindruck, dass es sich bei ihren Erlebnissen um solche handelte. Die Dunkelhaarige erklärte anschließend, dass sie zu viel wahrnahm und im Kampf alles ausblenden sollte, was sie nicht unmittelbar bedrohte. Es klang zwar letztendlich wie eine kämpferische Binsenweisheit, doch im Zusammenhang mit der Macht war ihr das neu. Bewusst kümmerte sie sich doch auch jetzt schon um nichts anderes, und was eventuell unbewusst geschah, wie sollte man daran was ändern? Dass Kestrel auch nicht recht zu wissen schien, was dagegen zu tun war, bereitete ihr Sorgen.
„Nicht so ganz, glaube ich.“
Meinte sie schließlich in Bezug auf die Frage, ob sie verstünde, worauf die Ritterin hinauswollte.
„Diese Erlebnisse, man könnte sie durchaus als ‚Erschütterungen‘ in der Macht beschreiben, vielleicht ist es tatsächlich das. Mir ist allerdings nicht klar, wie ich nicht zielgerichtet sein kann, denn ich hätte niemals überhaupt irgendetwas in der Macht zustande gebracht, wenn ich mich nicht sehr stark auf genau diese Sache konzentriert hätte, oder ich nicht darum gekämpft hätte, mich so weit wie möglich der Macht zu öffnen. Es war ein großer Fortschritt für mich, an diesen Punkt zu kommen, wie kann das jetzt auf einmal falsch sein? Je besser ich sie wahrzunehmen lernte, und je mehr von ihr, desto besser konnte ich sie auch benutzen. Außerdem klingt, was du vorschlägst, dennoch eher gefährlich, auch wenn die Entlastung willkommen wäre, denn die Macht zu benutzen finde ich immer noch sehr anstrengend. Will meinen: dass man einen Tunnelblick im Kampf entwickelt ist selbstverständlich, doch um einzuschätzen, was mich bedroht, muss ich zunächst wissen, was um mich herum passiert. Du nimmst im Kampf doch auch deine Umgebung wahr, oder etwa nicht? Du verlangst doch nicht von mir, zu versuchen, das abzuschalten?“
Fragte Brianna. Immerhin konnte sie die Macht doch schlecht auf einen Punkt beschränken, entweder sie nahm sie wahr oder eben nicht.
Alzoc III - Auf dem Rückweg nach Plin'ka - Sarid, Rilanja, Kestrel und Brianna
Ein wohlüberlegter Plan? Wohl kaum, Brianna hätte ja gerne dran geglaubt, doch Kestrel lief nicht von ungefähr hochrot an. Was in drei Exekutors Namen hatten die beiden also getrieben? So wie ihre Meisterin sich anhörte, als sie sich um das Thema herumlavierte, kamen der Echani Zweifel, ob es überhaupt einen Plan gegeben hatte und „weibliche Intuition“ in dem Fall nicht einfach bedeutet hatte, draufloszulaufen und sich in Ermangelung einer besseren Idee vor der Verladestation unmotiviert die Kleidung vom Leib zu reißen. Obwohl ein kleines, gemeines Stimmchen in der Silberhaarigen ihr zuflüsterte, in die Bresche zu stürzen und die Andere weiterhin über die ihr offensichtlich peinliche Situation auszufragen, entschied sie sich dagegen. Da sie gerade erst ein Häuflein Elend namens Rilanja bei ihrer Meisterin abgeladen und mit ihrer eigenen Ausbildungsbevollmächtigten ebenfalls ein unangenehmes Problem zu erörtern hatte, war sie so ganz und gar nicht in der Stimmung, diese noch ein bisschen zu ärgern. Kestrel lief ihr ja auch nicht weg – vielleicht würde es sogar recht interessant werden, welche Rechtfertigungen sie sich bis dahin ausdachte. Besonders, da Brianna dadurch Gelegenheit haben würde, zuvor noch mit Kadajj zu reden, welche bestimmt nicht derart um den heißen Brei herumtanzte.
„Okay, du kannst mir ja morgen alles in Ruhe erzählen,“
Gab sie sich gnädig. Im Gegenzug war die Padawan allerdings alles andere als amüsiert darüber, dass Kestrel sich über ihre Angst vor der Beförderung lustig machte.
„Untersteh' dich!“
Erwiderte die Echani mit gespielter Schärfe. Es wäre ja schön, die „Drohung“ als Zeichen ihrer Fortschritte und guter Arbeit werten zu können, doch angesichts dessen, was sie noch alles zu lernen hatte, würde eine baldige Beförderung vor allem bedeuten, dass sie nicht die Jedi sein würde, sie sie sein sollte. Abgesehen davon konnte die Ritterin nicht wissen, wie sie sich auf der Mission geschlagen hatte, und da Rilanja die einzige Zeugin war, stand nicht zu erwarten, dass eine der Meisterinnen viel Positives erfahren würde. Ohne böse Absicht dahinter zu vermuten, Brianna konnte sich kaum vorstellen, dass es der Falleen unter ihrer Führung gefallen hatte. Andererseits fragte sie sich, warum sie sich überhaupt solche Gedanken machte, wenn sie doch ohnehin nicht befördert werden wollte. Weil sie, wie sie sich schließlich eingestand, tatsächlich lieber heute als morgen Ritterin sein würde – allerdings die Ritterin, die sie sich zu sein erhoffte anstatt der, die sie sein würde, stünde tatsächlich alsbald die Beförderung ins Haus.
So gesehen konnte sie froh sein, dass Kestrel tatsächlich nicht im Schilde führte, sie wegzuloben – und selbst dann bestand die Möglichkeit immer noch, auf die Ritterin zuzukommen und sich von ihr weitere Dinge beibringen zu lassen. Eine Padawan würde sie sich natürlich keinesfalls aufladen, um sich den ganzen Tag mit jemandem wie die ihr bekannten Beispiele herumzuärgern, fehlten ihr echt die Nerven. Dass der Zeitpunkt, sich zu lösen kommen würde, und sie neue Leute kennen lernen würde, vielleicht auch männliche allerdings…
„Was soll denn das jetzt heißen!?“
Fauchte sie zurück.
„Wie viele Piraten-Verehrer hast du dir denn angelacht? Zufällig habe ich es nicht nötig, mir erst die Kleider vom Leib zu reißen, um einen Mann kennen zu lernen!“
Brianna beruhigte sich, als sie trotz Schneebrille und Schal erkannte, dass ihre Freundin und Mentorin erneut rot anlief, und griff die Sache mit den beiden Lichtschwertern dankbar auf, um das Thema zu wechseln. Was auch immer die Frau gerade hatte… ihre Tage? Das würde jedenfalls einige der Vorfälle erklären in letzter Zeit.
„Verdient hätte ich nach der Zeit eigentlich mindestens drei, aber ich habe ja ohnehin nur zwei Arme.“
Grinste sie.
„Ich werde auf jeden Fall deine Padawan bleiben, bis du mir alles beibringst was du mir versprochen hast. Selbst eine nehmen, das tue ich mir bestimmt nicht an, und ein Mann als Schüler, das geht gar nicht. Nur um das klargestellt zu haben.“
Es war lange her, dass die Echani sich zuletzt in der Umgebung eines Mannes wohl gefühlt hatte, vielleicht zu lange. Dazwischen hatte es einige gegeben, unter denen letztendlich keiner der richtige gewesen war, falls es den richtigen überhaupt gab – oder eher, noch einen weiteren.
Schließlich überwanden sie all diese Themen, so dass Brianna sich wieder auf die eigentlich drängenden konzentrieren konnte. Kestrel hielt die Theorien ihrer Padawan für unplausibel und verwies auf die Gefahr, auf andere Machtbenutzer zu treffen, was aber bedeutete, dass es auf jeden Fall lohnte, diese mentalen Barrieren zu erlernen oder zu verbessern, auch wenn die Jedi recht haben sollte. Sie wollte schon darauf drängen, dies baldmöglichst in die Tat umzusetzen, als der anderen Frau doch noch ein Geistesblitz kam.
Die silberhaarige Echani verstand nicht so ganz, was ihre Meisterin meinte und wie sie nicht zielgerichtet genug sein konnte. Sie konzentrierte sich auf eine Sache, versuchte daran zu ändern, was ihr nicht passte, und mit etwas Glück funktionierte es auch, war das nicht zielgerichtet? Sie schüttelte den Kopf, als sie von Erschütterungen in der Macht hörte, gewann aber schnell den Eindruck, dass es sich bei ihren Erlebnissen um solche handelte. Die Dunkelhaarige erklärte anschließend, dass sie zu viel wahrnahm und im Kampf alles ausblenden sollte, was sie nicht unmittelbar bedrohte. Es klang zwar letztendlich wie eine kämpferische Binsenweisheit, doch im Zusammenhang mit der Macht war ihr das neu. Bewusst kümmerte sie sich doch auch jetzt schon um nichts anderes, und was eventuell unbewusst geschah, wie sollte man daran was ändern? Dass Kestrel auch nicht recht zu wissen schien, was dagegen zu tun war, bereitete ihr Sorgen.
„Nicht so ganz, glaube ich.“
Meinte sie schließlich in Bezug auf die Frage, ob sie verstünde, worauf die Ritterin hinauswollte.
„Diese Erlebnisse, man könnte sie durchaus als ‚Erschütterungen‘ in der Macht beschreiben, vielleicht ist es tatsächlich das. Mir ist allerdings nicht klar, wie ich nicht zielgerichtet sein kann, denn ich hätte niemals überhaupt irgendetwas in der Macht zustande gebracht, wenn ich mich nicht sehr stark auf genau diese Sache konzentriert hätte, oder ich nicht darum gekämpft hätte, mich so weit wie möglich der Macht zu öffnen. Es war ein großer Fortschritt für mich, an diesen Punkt zu kommen, wie kann das jetzt auf einmal falsch sein? Je besser ich sie wahrzunehmen lernte, und je mehr von ihr, desto besser konnte ich sie auch benutzen. Außerdem klingt, was du vorschlägst, dennoch eher gefährlich, auch wenn die Entlastung willkommen wäre, denn die Macht zu benutzen finde ich immer noch sehr anstrengend. Will meinen: dass man einen Tunnelblick im Kampf entwickelt ist selbstverständlich, doch um einzuschätzen, was mich bedroht, muss ich zunächst wissen, was um mich herum passiert. Du nimmst im Kampf doch auch deine Umgebung wahr, oder etwa nicht? Du verlangst doch nicht von mir, zu versuchen, das abzuschalten?“
Fragte Brianna. Immerhin konnte sie die Macht doch schlecht auf einen Punkt beschränken, entweder sie nahm sie wahr oder eben nicht.
Alzoc III - Auf dem Rückweg nach Plin'ka - Sarid, Rilanja, Kestrel und Brianna
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