Etara
Scarface gone blue
[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Argai | Stadtrand | Cormil Sanpass Museum für Raumfahrt und Technologie | Etara alias Lifera, Spectre alias Sinaesh, Noak, Maalraas, Jevan
Nein, aus Etara würde in diesem Leben keine große Freundin der Institution Museum werden, aber das hieß für die junge Chiss nicht, dass sie an diesem Ort keinen Spaß haben konnte. Darum ging es schließlich in dieser teils so furchtbar öden Galaxis: Sich die Räume und Möglichkeiten zu schaffen, um mal so richtig auf die Pauke zu hauen. Das konnte man mit genügend Kreativität und Verve schließlich nahezu überall. Ein schelmisches Lächeln huschte kurz über das Gesicht der blauhäutigen Nichtmenschin, als sie sich daran erinnerte, wie viel man aus der Kombination einer kaputten Energiezelle, eines Seils, eines Schreibtischs, eines niedlichen imperialen Zollbeamten und eines Fenster im vierten Stock herausholen konnte, wenn man nur wollte. Wille, das war das Stichwort, und hier und jetzt wollte Etara vor allem dafür sorgen, dass ihre Ambitionen nicht im Sande verliefen. Immerhin hatte das Treffen mit Captain Vassic und seinem Begleiter Maalraas – dessen Verkleidung ihm ein anerkennendes, wenn auch dezentes Nicken der Chiss einbrachte – ganz gut angefangen, niemand lief schreiend und mit dem Finger auf sie deutend an den Exponaten vorbei und versuchte, sich hinters Mamas Rockzipfel oder einem der Wächterdroiden zu verstecken, um den bösen, bösen Kriminellen zu entgehen. Das kam vielleicht noch, für den Moment aber war eine ruhige Kugel angesagt, und entsprechend verhielt sich Etara, gekonnt und mit Gusto mimte die Piratin weiter die nicht sonderlich helle, aber immerhin gut mit Credits und anderen Vorzügen bestückte Tochter aus gutem Hause, mit einer Mischung aus Aha-Lauten, verwirrten Nachfragen und teils aufflackernder Begeisterung begleitete sie den weiteren Gesprächsverlauf. Dieser steuerte vom Geplänkel und Tarnung langsam aber sicher in konkretere Fahrwasser, Etara suchte – ganz uneigennützig – die Nähe der beiden Männer und ihre Stimme senkte sich zu einem Flüstern.
„Schön, dass ihr es geschafft habt, Jungs. Kurz und bündig: Wir suchen eine der Schatzflotten des ollem Xim, der vor...äh, einigen Tausend Jahren der örtliche Potentat war. Hier im Museum gibt es wohl einige Informationen dazu, also Augen und Ohren auf, die haben tatsächlich Exemplare von diesen Pötten vor Ort und sie untersucht. Ich hab noch ein paar weitere Details auf meinem Datapad, lasst mich mal kurz einhaken...da. Was besonders interessant für uns ist: Deckpläne, Antrieb, technische Daten, und so weiter. Alles, was uns hilft, die Routen dieser Frachter besser zu verstehen und einzugrenzen, wo sie verloren gegangen sein könnten. Soweit klar?“
Geschickt tarnte die Kriminelle den Austausch der Informationen als charmantes Schäkern und ließ es so aussehen, als würden Kom-Nummern gewechselt, als sie ihr Datapad einsetzte. Damit waren die beiden Männer nun auch im Bilde und konnten sich nützlich machen. Etara nickte zufrieden – und mit einem extra breiten Grinsen und mädchenhaftem Kichern – und machte sich daran, sich an die Lippen des holographischen Museumsführers zu heften, mit einem gewissen Abstand, denn die Gruppe Gossam, die ihn umlagerte, sorgten für einigen Trubel. Insbesondere der Nachwuchs schien außer Rand und Band zu sein, was angesichts der eindrucksvollen Demonstrationen ja auch irgendwie nachvollziehbar war. Im Gegensatz dazu hielt sich die Chiss etwas im Hintergrund, hörte zu und lauschte den Ausführungen zu den Kampfdroiden, die einst Xims Schätze bewacht hatten – und es vielleicht immer noch taten. Der spannende Teil ließ zum Glück nicht so lange auf sich warten, der holographische Museumsführer lenkte dezent in Richtung der großen Attraktion: Das Schwesterschiff der Schatzbarke „Pourriture“, vor einigen Monaten in der Nähe von Jabiim geborgen. Etara verkniff sich eine leisen Pfiff, als sie das Exponat betrachtete und den Ausführungen dazu lauschte. Große, dicke Pötte, voll mit Kampfroiden und wertvoller Fracht, Code-Karten, die den Zugang regelten, Etara prägte sich alles so gut wie möglich ein. Angesichts einiger Bestandteile des Schiff lagen ihr Fragen auf der Zunge – Fragen, die auch jemand anderen antrieben, dieser schnuckelig-niedliche dunkelhaarige Mann (Noak), der ihr vorhin aufgefallen war, meldete sich neugierig zu Wort. Die Ablenkung nutzte die Chiss, um ihn genauer in Augenschein zu nehmen, und in ihrem Hinterkopf regte sich etwas. Sein Aussehen, das Auftreten – das passte zu den Informationen, die der Dockmeister ihr hatte zukommen lassen. Konnte es sein? Etara suchte die Nähe der anderen Kriminellen, ihre melodische Stimme war kaum mehr als ein Hauchen.
„Sieh an, sieh an. Das sollte ich noch erwähnen: Es gibt Konkurrenz von Seiten des Imperiums. Dieses Schnuckelchen da drüben, der neugierige Mann mit den dunklen Haaren, der so interessante Fragen stellt? Ist vielleicht einer von denen. Hört mal hin...klingt irgendwie ein bisschen hinterwäldlerisch, hm? Wie frisch von der Ernte...“
Die Piratin ließ ihre Worte verklingen, ihre roten Augen waren für einige Momente kühl und kalkulierend geworden, bevor sie wieder scheinbar ausdruckslos gerade aus blickten. Gerade setzte der Imperiale – es passte einfach zu gut, um Zufall zu sein – zu einer weiteren Frage an, als eine Sturmwarnung verkündet wurde. Offenbar meldete sich das örtliche Wetterphänomen gerade jetzt stark zu Wort, was das Aufsuchen eines Schutzraums notwendig machte. Ein halbwegs isolierter Ort, an dem Leute erst einmal froh waren, nicht von Sand zerrieben zu werden. Das war ja fast schon zu einfach. Etara warf ihren Begleitern einen kurzen verschwörerischen Blick zu und ein Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln, das ebenso keck wie unheilvoll. Unauffällig hängte sie sich an die Gruppe, zu der der Imperiale gehörte, folgte in seinem Schatten...und freute sich darauf, diesen Besuch endlich ein wenig aufpeppen zu können.
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Nein, aus Etara würde in diesem Leben keine große Freundin der Institution Museum werden, aber das hieß für die junge Chiss nicht, dass sie an diesem Ort keinen Spaß haben konnte. Darum ging es schließlich in dieser teils so furchtbar öden Galaxis: Sich die Räume und Möglichkeiten zu schaffen, um mal so richtig auf die Pauke zu hauen. Das konnte man mit genügend Kreativität und Verve schließlich nahezu überall. Ein schelmisches Lächeln huschte kurz über das Gesicht der blauhäutigen Nichtmenschin, als sie sich daran erinnerte, wie viel man aus der Kombination einer kaputten Energiezelle, eines Seils, eines Schreibtischs, eines niedlichen imperialen Zollbeamten und eines Fenster im vierten Stock herausholen konnte, wenn man nur wollte. Wille, das war das Stichwort, und hier und jetzt wollte Etara vor allem dafür sorgen, dass ihre Ambitionen nicht im Sande verliefen. Immerhin hatte das Treffen mit Captain Vassic und seinem Begleiter Maalraas – dessen Verkleidung ihm ein anerkennendes, wenn auch dezentes Nicken der Chiss einbrachte – ganz gut angefangen, niemand lief schreiend und mit dem Finger auf sie deutend an den Exponaten vorbei und versuchte, sich hinters Mamas Rockzipfel oder einem der Wächterdroiden zu verstecken, um den bösen, bösen Kriminellen zu entgehen. Das kam vielleicht noch, für den Moment aber war eine ruhige Kugel angesagt, und entsprechend verhielt sich Etara, gekonnt und mit Gusto mimte die Piratin weiter die nicht sonderlich helle, aber immerhin gut mit Credits und anderen Vorzügen bestückte Tochter aus gutem Hause, mit einer Mischung aus Aha-Lauten, verwirrten Nachfragen und teils aufflackernder Begeisterung begleitete sie den weiteren Gesprächsverlauf. Dieser steuerte vom Geplänkel und Tarnung langsam aber sicher in konkretere Fahrwasser, Etara suchte – ganz uneigennützig – die Nähe der beiden Männer und ihre Stimme senkte sich zu einem Flüstern.
„Schön, dass ihr es geschafft habt, Jungs. Kurz und bündig: Wir suchen eine der Schatzflotten des ollem Xim, der vor...äh, einigen Tausend Jahren der örtliche Potentat war. Hier im Museum gibt es wohl einige Informationen dazu, also Augen und Ohren auf, die haben tatsächlich Exemplare von diesen Pötten vor Ort und sie untersucht. Ich hab noch ein paar weitere Details auf meinem Datapad, lasst mich mal kurz einhaken...da. Was besonders interessant für uns ist: Deckpläne, Antrieb, technische Daten, und so weiter. Alles, was uns hilft, die Routen dieser Frachter besser zu verstehen und einzugrenzen, wo sie verloren gegangen sein könnten. Soweit klar?“
Geschickt tarnte die Kriminelle den Austausch der Informationen als charmantes Schäkern und ließ es so aussehen, als würden Kom-Nummern gewechselt, als sie ihr Datapad einsetzte. Damit waren die beiden Männer nun auch im Bilde und konnten sich nützlich machen. Etara nickte zufrieden – und mit einem extra breiten Grinsen und mädchenhaftem Kichern – und machte sich daran, sich an die Lippen des holographischen Museumsführers zu heften, mit einem gewissen Abstand, denn die Gruppe Gossam, die ihn umlagerte, sorgten für einigen Trubel. Insbesondere der Nachwuchs schien außer Rand und Band zu sein, was angesichts der eindrucksvollen Demonstrationen ja auch irgendwie nachvollziehbar war. Im Gegensatz dazu hielt sich die Chiss etwas im Hintergrund, hörte zu und lauschte den Ausführungen zu den Kampfdroiden, die einst Xims Schätze bewacht hatten – und es vielleicht immer noch taten. Der spannende Teil ließ zum Glück nicht so lange auf sich warten, der holographische Museumsführer lenkte dezent in Richtung der großen Attraktion: Das Schwesterschiff der Schatzbarke „Pourriture“, vor einigen Monaten in der Nähe von Jabiim geborgen. Etara verkniff sich eine leisen Pfiff, als sie das Exponat betrachtete und den Ausführungen dazu lauschte. Große, dicke Pötte, voll mit Kampfroiden und wertvoller Fracht, Code-Karten, die den Zugang regelten, Etara prägte sich alles so gut wie möglich ein. Angesichts einiger Bestandteile des Schiff lagen ihr Fragen auf der Zunge – Fragen, die auch jemand anderen antrieben, dieser schnuckelig-niedliche dunkelhaarige Mann (Noak), der ihr vorhin aufgefallen war, meldete sich neugierig zu Wort. Die Ablenkung nutzte die Chiss, um ihn genauer in Augenschein zu nehmen, und in ihrem Hinterkopf regte sich etwas. Sein Aussehen, das Auftreten – das passte zu den Informationen, die der Dockmeister ihr hatte zukommen lassen. Konnte es sein? Etara suchte die Nähe der anderen Kriminellen, ihre melodische Stimme war kaum mehr als ein Hauchen.
„Sieh an, sieh an. Das sollte ich noch erwähnen: Es gibt Konkurrenz von Seiten des Imperiums. Dieses Schnuckelchen da drüben, der neugierige Mann mit den dunklen Haaren, der so interessante Fragen stellt? Ist vielleicht einer von denen. Hört mal hin...klingt irgendwie ein bisschen hinterwäldlerisch, hm? Wie frisch von der Ernte...“
Die Piratin ließ ihre Worte verklingen, ihre roten Augen waren für einige Momente kühl und kalkulierend geworden, bevor sie wieder scheinbar ausdruckslos gerade aus blickten. Gerade setzte der Imperiale – es passte einfach zu gut, um Zufall zu sein – zu einer weiteren Frage an, als eine Sturmwarnung verkündet wurde. Offenbar meldete sich das örtliche Wetterphänomen gerade jetzt stark zu Wort, was das Aufsuchen eines Schutzraums notwendig machte. Ein halbwegs isolierter Ort, an dem Leute erst einmal froh waren, nicht von Sand zerrieben zu werden. Das war ja fast schon zu einfach. Etara warf ihren Begleitern einen kurzen verschwörerischen Blick zu und ein Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln, das ebenso keck wie unheilvoll. Unauffällig hängte sie sich an die Gruppe, zu der der Imperiale gehörte, folgte in seinem Schatten...und freute sich darauf, diesen Besuch endlich ein wenig aufpeppen zu können.
[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Argai | Stadtrand | Cormil Sanpass Museum für Raumfahrt und Technologie | Etara alias Lifera, Spectre alias Sinaesh, Noak, Maalraas, Jevan