Bastion - Sith-Orden - Thronsaal - Allegious
Dieses Mal war es anders. Es fühlte sich anders an und es war eine gänzlich andere Warnung die mit der Macht zu seinem Bewußtsein getragen wurde. "Es", welches ihm bereits unterbreitet wurde, kam näher. Es befand schon kurz vor Bastion, genauer gesagt im Orbit. Allegious wies einige Handlanger im Orbit an, das Raumschiff auf dem sich die Insassen befanden zu beobachten aber nicht anzugreifen. Er wußte einfach dass es kommen mußte, wie es kam. Dies war einer der Schlachten die gekämpft werden mußten, nicht ob der Ehre wegen oder aufgrund falschen Stolzes, sondern einfach weil es ihre Bestimmung war. Und je näher das Schiff ihnen kam, umso eher begriff Allegious wem das Schicksal ihm da präsentierte. Die Fähre V2-666, das war die Bezeichnung unter der sie geführt wurde beherbergte zwei Individuen. Der eine war Wilson, sein einstmaliger Gefährte, bis jener den Orden zuerst und dann auch, in gewisser Weise zumindest Allegious verraten hatte. Nichts Verwerfliches, wenn Wilson es vermocht hätte richtig zu verraten. Doch jener nannte sich ja nun Darth Exilis wie er gehört hatte. Welch Verblendung und Narretei den Namen seines Daseins von siner Verbannung abzuleiten. Er war von Tag zu Tag dümmer geworden und das obwohl Wilson einstmals so erfolgreich zu sein schien.
Der andere, war jemand der Allegious noch näher gestanden hatte, weniger von der Freundschaft als vom Handeln und Denken. Veyd'r. Doch er spürte in beiden einen lodernden Zorn wie er ihn zuletzt, bei ihrer letzten Begegnung nicht vermutet hatte. Allegious dachte unweigerlich an das Duell mit dem Bessalisken auf dem Frachter, an dem er Besitz ergriff von Jolina. Der Jedi hatte bis zuletzt nicht verstanden welch starke Verbündete der Zorn und der Hass waren. Etwas, dass Allegious ein wenig mehr anstrengen würde, als bei dem Jedi, jedoch... nur ein wenig. Die Auren, soweit Allegious durch die mentalen Schilde der Sith kam, verhießen Klarheit und Aufopferungsgabe. Doch irgendetwas daran, stimmte nicht, auch wenn Allegious nicht verstand was es genau war. Irgendetwas schien in der Macht ganz und garnicht zu stimmen. Schnell reagierte Allegious auf die herrannahende Belustigung. Er wies die Wachen vor den Toren an, sich von ihrer Schicht zu entfernen, hetzte einige Jünger in den Weg der beiden, weniger um sie wirklich ernsthaft damit zu gefährden, sondern um ein wenig mehr Zeit zu haben um...
Darth Ammon war seit Jahren ein etablierter Sith des Ordens. Kürzlich erst hatte er es geschafft das Labyrinth in den Kellergewölben Bastions zu durchqueren. Allerdings hatte er dadurch sein Augenlicht eingebüßt, hervorgerufen durch eine Illsuion, die ihm die Augen herausrieß und bei der er erst zu spät gemerkt hatte, dass er selbst es war, der sich diesen Schaden in anheimfallendem Wahnsinn zugefügt hatte. Erst Darth Allegious hatte ihn vor seinem Tod bewahren können, doch hatte er dafür einen Preis verllangt den er nicht zu nennen vermochte, bis zu dem Tag, an dem er ihn dafür benötigte. Heute war es soweit. Ein simpler Ruf in der Macht hatte ausgereicht den Inquisitor in den Thronsaal des Mannes zurufen, den er mittlerweile mehr oder minder für sich beanspruchte. Ammon hatte damit kein Problem. Allegious hatte Rituale und Prüfungen gemeistert, an denen er selbst beinahe jämmerlich zugrunde gegangen war. Allegious war der Stärkste von Allen, ihm gebührte der Titel aller Titel. Durch einen Seitengang, den er selber noch nicht gekannt hatte wurde er von einer Royal Guard zum Saal geleitet, welche sich dann unmittelbar zurückzog. Diese Elitegarde waren wie Gespenster, sie tauchten auf und verschwanden so schnell sie gekommen waren, meistens nicht ohne das Leben Vieler auszulöschen. Aber er war über jene erhaben. Allegious hatte einen simplen Befehl; jene zu töten, die diesen Saal betraten, gleichwohl wer sie sein mochten und ohne seine Gedanken, in die er selbst eindringen würde zu blockieren. Einen Bruchteil zögerte er. Dann akzeptierte. Denn Ammon wußte- er hatte garkeine wirkliche Wahl.
Während Ammon sich mit kleinen standardisierten Übungen daran machte, seinen Körper und seinen Geist für die bevorstehende Schlacht zu schärfen, hatte sich Allegious in einer Meditationskammer in einer versteckten Seitennische, welche abschließbar war, des Thronsaales bequem gemacht. Allegious hatte die Konstruktionspläne vor einiger Zeit auf Kast in der verkleinerten Ausgabe eines uralten Sith-Architekten entdeckt gehabt. Die Beschaffenheit, die Form und von der Kammer erzeugte Spannung sollte einem Sith das Nutzen der dunklen Seite erleichtern. Und das konnte Allegious nun gebrauchen. Denn er hatte vor, Veyd'r und Exilis zu täuschen. Mit seiner Macht konzentrierte er sich auf Ammon. Allerdings war es nicht so, dass er Ammon täuschte, sondern lediglich eine Illusion auf diesen legte. Solange Ammon sich nicht dem Wirken der Macht verschloß, war Allegious sich sicher, dass ihm diese Anwendung gelang. Und schon formte er mit dem geistigen Auge sein eigenes Anlitz auf das Ammons, bis dieser gänzlich unter der Wcherung der dunklen Seite verschwunden war. Dann begann sich auch scheinbar die Stimme zu verändern, bis sie grollend, unheilverkündend wie die seine klang. Ammon selbst war sich dessen wohl weitaus weniger bewußt. Allegious spürte die Angst des Inquisitors, wie sie wohl fast jeder Sith verpürte, schließlich wußte Ammon nicht wirklich gegen wen er kämpfen würde. Eigentlich wußte Ammon trotz seines Ranges, nichts. Nicht immer entsprach ein Rang dem Wissen eines Sith. Wenn er erst herrscte, würde sich auch dies ändern.
Die Tore stießen mit einem Schlag auf. Zwei dunkle Gestalten standen im Torbogen, durch das seltsame Licht in Dunkel gehültt, so dass nur ihre Konturen wahrnehmbar waren. Eine erste Schweißperle rann Allegious über die noch gänzlich natürliche Gesichtshälfte, hinter der sich kein Titanium verbarg. Jetzt galt es sich zu beweisen und die ganze Breite seines Könnens zu demonstrieren. Zeitgleich mußte allegious sich selbst in dieser Nische mit aller Macht abschotten.
Nur ein überzeugender und fordernder Auftritt Ammons würde die Beiden soweit beschäftigen, dass sie nicht merkten, wie ihnen geschah, wenn es passierte... Er erhob seine Stimme. Es klang fremd mit zwei Stimmen zu sprechen, denn es war doch nur eine. Die Mächtigste unter allen. Ammon hatte sich rechtzeitig hingesetzt- nein, Allegious Illusion hatte das getan, Ammon selbst stand entspannt da und hielt das Doppellichtschwert in seiner Rechten. Die illusion saß und hatte die Augen geschlossen, die meditative Haltung, ließ innere Ruhe erkennen und mußte auf jeden majestätisch wirken.
Die Macht scheint schwer erkundbar zu sein in diesen Tagen. Und doch hat sie euch zu mir geführt. Nicht um mir zu dienen, sondern um zu sterben. Das wißt ihr doch, Wilson, nicht wahr? Die Augen von Allegious' Illusion hatten sich schlagartig geöffnet als er Exilis bewußt bei seinem alten Namen angesprochen und angeschaut hatte. Ich fühle einen Zorn in euch, wie ich ihn schon lange nicht mehr gespürt habe, meine alten Weggefährten. Der Kreis schließt sich. Heute endet eure Naivität. Ihr hättet es wissen müssen und habt euch doch gegen eure Vernunft gestellt. Nun steht ihr hier- vor dem Imperator und empfangt euer Schicksal, welches ihr durch euren Verrat heraufbeschworen habt. Zumindest habt ihr erkannt dass darin der Weg der Sith liegt, nicht in der Ehre. Und nun wo sich der Krieg, den ich inszeniert habe, dem Ende neigt, erkennt ihr die Wahrheit. Ich habe die Blinden sehend gemacht und nun machen ich die Lebendigen zu Asche! Blitze schossen aus der Illusion, intuitiv unterstrich Ammon die Suggestion puren Schmerzes mit einem eigenen Machtblitz, wenn auch nur aus einer Hand da er ja mit der anderen das Lichtschwert in seinem Griff hielt. Der feine Geruch verbrannten Fleisches drang für den Bruchteil von sekunden an die Nase des Sith Lords, doch dann stellte er fest, dass Veyd'r und Exilis den Blitz mit ihren Schwertern blockten. Beeindruckend für Ammon, für Allegious war es amüsierend.
Sie mochten stark in ihrem Zorn sein, doch sie waren nichts gegen den Zorn selbst. Der Blitz verebbte beiderseits und die Illusion begann ein schallendes Gelächer, während sie die Hände in die Hüften stemmte. Ihr habt viel gelernt, kleine Laufburschen Janem's. Hat er euch auch gesagt wie er um sein Leben gebettelt hat, als er auf Dorsuun nur knapp mit dem Leben davon gekommen ist? Hat er euch erzählt wie er eine Ordnung nach seinen Vorstellungen aufgebaut hätte, auf den Knochen eurer einstigen Existenz? Nun wird sein Traum nich erstrahlen, dafür aber sein Leichnam brennen. Aber erst seid ihr dran. Zu schade dass ich sein Gesicht nicht sehen werde, wenn ihn die Nachricht von seinem Tod ereilt.
Mit aller Macht preschte Ammon in atemberaubender Geschindigkeit zu den beiden Anhängern des Kontrahenten vor und schlug mit seinem Schwert zu. Gänzlich sich seiner Rage, seiner Wut und seinem Können hingebend entstand ein wildes Gefecht, das nur gelegentlich von Saltos, Sprüngen und Duckungsaktionen an Dynamik verlor. Allegious verfolgte dabei weniger den Kampf in seiner Gänze sondern nahm mehr Umrisse und Schatten wahr, als dass er wirklich reiner Bebachter sein konnte. Er mochte mächtig sein, aber allwissend war er noch nicht. Mit der Zeit würde ihm eine solche Anwendung jedoch immer besser gelingen. Jetzt mußte nur noch das Blut jener fließen die ihm einst hilfreich beiseite gestanden hatten.
Bastion - Sith-Orden - Thronsaal - Allegious, Ammon, Nergal, Exilis