Bastion – Sith-Orden – Thronsaal – Allegious
Allegious hatte lange überlegt wen er für den kommenden Moment zu sich bitten sollte. Es durfte niemand sein, der unersetzbar war, schließlich war die Aussicht auf ein nun mehr äußerst kurzes Leben recht akut bei jenem Gedanken. Seine Wahl war auf Haanen Felean
gefallen. Einen Menschen, Ende seines mitlleren Alters. Er war aufstrebend. Der Geheimdienst bescheinigte ihm sehr gute Leistungen. Für den Imperator würde dieser Mann seine Funktionen erfüllen. Sein Anliegen war prekär, darüber machte er sich keine Illusionen. Aber der Mann vom Geheimdienst würde die Möglichkeit haben, einen Einblick hinter die äußere Fassade des Scheins zu erhalten. Dieser Mann, würde erfahren wer und zu was Allegious wirklich imstande war. Und je nachdem wie dieser reagierte, würde er länger oder kürzer leben. Und im Zweifel lag über allem der Schleier der dunklen Seite. Eine Wache schlug mit seinem Stab auf den dunklen Marmorboden, als Zeichen dass der Mann bereit sei einzutreten. Allegious saß auf seinem Thron- die Stirn von seiner künstlichen Hand gestützt welche hinter künstlicher Haut verborgen lag. Ein Andenken an das Werk Lidia di Kastro's. Seine rechte Hand wanderte zu seinem Herzen. Es schlug stark. So stark wie der Verstand so stark auch sein Herz. Allegious setze sich aufrecht, legte beide Arme auf die riesigen Lehnen. Er ließ das Licht der Fackeln ein wenig dämmen, dadurch wirkten die bedrohlich rot leuchtenden Augen nur noch bedrohlicher. Fern des Thronsaales aber dank der Akustik des Raumes, tönten choralartige Gesänge speziell dafür angelernter Angestellter. Manche von ihnen besaßen eine schwache Begabung für den Umfang mit der Macht. Allegious hatte sie die Sprachen der sith trainieren lassen und gewährte ihnen uneingeschränkten Zugriff zu den poetischen Dingen, die die Sith hinterlassen hatten. Gesänge über uralte finstere Mächte drangen an sein Ohr. Leichter Nebel kam auf und gelangte durch die Fenster in den Thronsaal. Doch niemand fror im Saal. Die wachen ließen sich davon nichts anmerken. Und Allegious war über weltliche Bedürfnisse erhaben.
Der Mann der einst ein Noghri war und dessen Gesichtszüge nur noch entfernt an das erinnerten was er einst gewesen war, fuhr in die dunkle Seite der Macht hernieder. Der choralartige Gesang nahm zu, Allegious vernahm den Strom seines Blutes in den Schläfen. Eine unbändige Wut, ein unendlicher Hass versuchten erneut Besitz von seinem Verstand zu ergreifen, aber Allegious fing diese Emotionen lediglich ein. Wie ein Insekt dass er in den Händen hielt, hatte er so alle Zeit die er wollte um Schwung zu holen und das Tier mit aller Wucht eine Richtung vorzugeben. Ein Schleier der Angst legte sich um den Saal. Allegious' Aura der Furcht, in Jahren perfektioniert- legte sich um den Thron herum. Damit wirkte er größer, stärker, bedrohlicher als ohnehin schon. Man konnte durchaus meinen, einem Gott gegenüber zu stehen. Und wer, wenn nicht er entsprach genau diesem? Die alten Götter waren tot, Charon einer von ihnen, waren als Zeugen des alten Imperiums untergegangen. Ein neues Reich hatte das alte ersetzt. Und so schnell das neue Imperium erschienen war, so schnell erschienen nun sechs rot gekleideten Leibwachen, in ihren Händen jeweils eine Energie-Pike, wie es seit uralten Zeiten der Brauch gewesen war. Noch heute waren sich Historiker nicht sicher in den Ursprüngen des Imperiums. Seine Geschichte reicht weit. Er hatte die Historie studiert- noch nie hatte es Frieden gegeben. Und wenn die Rebellen mit ihrem zugegebenermaßen wiedererstarkenden Republik den Frieden annehmen würden, würde es danach keine Rebellion mehr geben. Törichte Hunde, sie würden annehmen. Frieden, ein Wort dass sie an die Ketten der Untätigkeit band. Das Virus würde ausbrechen. Billiarden Leben vernichtet. Seine Augen funkelten einen Moment.
Ihr fragt euch sicherlich warum ihr her beordert wurdet. Ihr seid fähig... äußerst effizient und von hohem Rang. Man hält viel auf euch. Und ich möchte wissen was ihr zu meinen Plänen sagen werdet. Ich wünsche hierbei äußerste Offenheit. Ich würde es ohnehin wissen wenn ihr lügen würdet. Und ich würde euch die Konsequenzen dessen gerne ersparen.
Allegious machte dabei eine deutende Geste auf die Royal Guards welche gemeinsam jeweils mit ihrer Pike auf den Boden stießen. Der Klang des Saales schien das Knallen der Piken mehrfach zurückzuwerfen. Erst als dieses Geräusch verklungen war, schienen auf die letzten Worte des Imperators im Raum abzuebben.
Es geht um eine Waffe. Und um Frieden. Wahrlich scheinen diese Wörter nicht die engste Verwandtschaft zu hegen, und doch wird mir dies gelingen. Ihr hört sicherlich die Meldungen um Coruscant. Nicht solche die unsere Sender verkünden, sondern jene Neuigkeiten die im Untergrund ihr Gehör finden. Der Planet erweist sich als äußerst rebellisch- wie zugegebenermaßen zu erwarten- gleichwohl bindet er einen erheblichen Teil unserer Ressourcen. Alle Sith die ich dorthin gesandt habe, einschließlich Inquisitor Nergal habe ich dorthin gesandt um nach außen hin zu zeigen wie wichtig mir dieser Planet sei. In Wahrheit interessiert er mich nicht mehr, als er Potential zur dessen Vernichtung besitzt. Vor einigen Monaten- noch während der Bürgerkrieg im Gange war habe ich mithilfe der dunklen Seite der Macht einen Virus erschaffen. Der räger befindet sich auf Coruscant. Und wenn ich es will, bricht dieser Virus aus. Coruscant wird sich selber vernichten, und damit bricht auch ein Großteil der Rebellion in sich zusammen. Ihr fragt euch sicherlich wie ich es bewerkstelligen kann, dass sich der Großteil der Rebellion dann auf Coruscanf befindet-ganz einfach: Ich übergebe den Rebellen den Planeten im Rahmen der Friedensverhandlungen welche ich mit ihnen ersuchen werde.Die selbsternannte Republik wird nicht ablehnen können, die Jedi werden, gemäß ihrem Kodex ihre Admiralität zwingen darauf einzugehen. Wir schließen Frieden- die Republik bricht zusammen. Und dann haben wir unseren ganz eigenen, imperialen Frieden...
Allegious spürte keine Emotionen. Die Wachen standen unberührt da. Nichts schien sie aufgewühlt zu haben- es war beinahe so als ob nichts geschehen war. Einen Moment fragte er sich ob es nicht doch ein zu großes Risiko sei, diese Männer am Leben zu lassen, wenn er von ihnen ihren Tod forderte, würden sie ohne zu zögern ihr Leben geben. Aber wenn es außer Jolina irgendjemand gab auf denen er sich verlassen konnte, dann auf seine Wachen. Niemals würde man ihnen diese Informationen entlocken. Andere wären nicht so feinfühlig mit diesen Informationen gewesen. Alaine zum Beispiel war eine schwarze Witwe- die allerdings über kein Gift mehr verfügte. Sie blieb auf eine eigenwillige Art gefährlich, vermochte aber mit ihren äußerst stümperhaften Versuchen von Intrigen keine Gefahr für ihn darzustellen. Eine Meldung erreichte ihn. Eine Tonbandaufnahme von Radan, aufgenommen auf Ord Mantell. Auch er versuchte nun mehr nach seinem Thron zu greifen. Stümper die ein Imperium zu einem Vasallenum degradieren vermochten. Männer ohne Frauen ohne Ideen, ohne wirklich-reelle Ziele. Alisah war bei ihm, zumindest wurde das visuell bestätigt. Einige Bilder von Alisah... bei einem Treffen mit Jedi? Die Bilder waren nicht verfälscht worden. Alisah war also auf einer philosophischen Suche nach ihrem Ich. Allegious übersetzte dieses Handeln als Hochverrat. Aber er hatte nichts anderes von ihr erwartet. Die ganze Ausbildung war umsonst gewesen. Der Gedanke dass sie mit dem Töten unweigerlich einen Pfad beschritten hatte der ihr nie mehr die Tore zu den Jedi in vollkommener Weise eröffnen würden, ließ ihm ein gewisses Maß an Genugtuung zu. Allegious wies seine Killer-Kommandos an, beide zu liquidieren.
Taral's Knurren entführt die Gedanken des Imperators und brachte ihn wieder zurück in den Thronsaal. Taral stand auf den Stufen des Thrones in leicht geduckter Haltung und schien schon zum Sprung bereit gewesen zu sein. Allegious Befehl einzuhalten ließ Taral regungslos verharren. Dann entspannte der Tuk'ata sich und ließ sich zu den Füßen seines Herren nieder. Allerdings wies das Haupt des Wesens ununterbrochen auf den Wächter hin und die Augen ließen ihn nicht mehr in Ruhe. Stille für einige Sekunden. Was würde er sagen. Wie reagieren. Eine leichte Anspannung der Wachen war zu spüren. Wie eine Prise sanften Windes legte sich diese spürbar über den Thronsaal.
Bastion – Sith-Orden – Thronsaal – Allegious