Bastion

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Chiffith

Nach dem erfolgreichen Gespräch mit Plaguis und Ares hatte Chiffith sich weiter bemüht, seinem Herrn und Meiser zu Willen zu sein, indem er Informanten für dessen Netzwerk aus Spitzeln rekrutierte. Allerdings waren seine Bemühungen nicht nur von Erfolg gekrönt gewesen. Beispielsweise hatte ihm ein verschüchterter Jünger in einem nicht enden wollenden Schwall von Entschuldigungen eingestanden, dass er bereits im Dienst eines anderen Sith-Lords stand und diesen auf keinen Fall verärgern wollte, da er nach einigen Fehlgriffen wohl nicht mehr weit davon entfernt war, seinen Kopf zu verlieren. Ein anderer stellte für seine bescheidenen Dienste absurd hohe Forderungen, obwohl er noch nicht einmal bewiesen hatte, dass er auch nur einen Bruchteil davon wert war. Diesen unverschämten Kerl ließ Chiffith einfach irgendwann stehen und reagierte nicht mehr auf desse Rufe, dass man doch feilschen könne und sich bestimmt irgendwie einigen werde. Und bei einem dritten scheiterte die Verständigung gleich ganz, weil er - genau wie der Lamproid - ein ziemlich gebrochenes Basic mit starkem Akzent sprach und sie sich gegenseitig nicht verstanden. Auch von diesem trennte er sich unverrichteter Dinge. Doch immerhin hatte er noch eine Mitarbeiterin der Bibliothek und zwei weitere Jünger dazu überreden können, dass sie für den Imperator die Augen und Ohren offenhielten und Chiffith informierten, sobald sie etwas Interessantes aufschnappten.

Es war immerhin ein Teilerfolg, doch hundertprozentig zufrieden war der Apprentice mit dem Ergebnis nicht. Vor allem, weil es ihm nach wie vor große Mühe bereitete und einige Geduld abforderte, sozialen Kontakt zu pflegen und sich mit Nicht-Lamproiden verbal auszutauschen. Seine tierhafte Ader rebellierte dagegen, sich so zivilisiert zu verhalten, und nagte unablässig an seiner Geduld. Für andere wäre diese Aufgabe womöglich kein Problem gewesen, doch dem Lamproiden war sie unangenehm und mühsam. Er wusste jedoch, wie wichtig es war, ein gutes Endergebnis abzuliefern. Es war der erste Auftrag, den Darth Allegious ihm übertragen hatte. Bei seiner Rückkehr sollte der Imperator zufrieden mit seinem neuen Schüler sein. Auf diese Weise verdiente er sich das Recht, von dem nächtigsten aller Sith zu lernen und in einer nicht allzu fernen Zukunft selbst weiter in der Rangfolge des Ordens aufzusteigen.
›Die Macht wird mich befreien‹, so lautete einer der Lehrsprüche der Sith. Sie sollte auch Chiffith eines Tages helfen, seine Ketten abzustreifen und sein eigener Herr zu werden. Doch der Weg dahin war noch weit und er führte unter anderem über solche Aufgaben wie diese.

Doch für diesen Tag war es genug. Der Wurm hatte nun das Bedürfnis, den Tempel zu verlassen und sich einen Ausgleich zu dem lästigen Geschwätz zu schaffen, indem er draußen in der ›Wildnis‹ der Großstadt Bastion Center eine Weile umherstriff. Er war gerade in der großen Eigangshalle hinter dem Haupttor angekommen, als sein Blick und seine Aufmerksamkeit auf ein recht ungewöhnliches, ihm aber nicht ganz unbekanntes Wesen fielen. Einen kleinen, hageren Insektoiden, gehüllt in ein gelbes Exoskelett und eine einfache Kutte, wie die Jünger sie trugen. Er hatte diesen bereits im Trainingsraum angetroffen, zusammen mit Ares und Plaguis. Chiffith schlängelte sich rasch in seinen Weg und brachte ihn mit einem aggressiven Fauchen zum Stillstand. Ob den Jünger das erschreckte, ließ sich aufgrund dessen ungewöhnlicher Schädelform und dem Fehlen der menschentypischen Ausdünstungen nur schwer beurteilen. Aber sogleich verneigte sich das Wesen vor ihm und demonstrierte seine Unterwerfung.


»Wie heißt du?«

»Sliff Quori, Herr!«

»Du bist einer, der den neuen Jüngern sagt, was sie tun sollen?« fragte der Wurm.

»Ich bin einer der Torwachen, Herr«, antwortete Sliff. »Da sind wir meist die ersten, die mit einem Neuling ins Gespräch kommen.«

»Gut. Mein Meister kann Diener gebrauchen. Du wirst mir neue Jünger schicken, damit ich schauen kann, ob sie taugen!«

Der Insektoid zögerte kurz, bevor er antwortete. Er schien nicht ganz sicher zu sein, ob er der Forderung nachkommen konnte und wie er das am besten formulierte.

»Sie werden mich fragen, wer der Auftraggeber ist, Herr«, erkundigte er sich diplomatisch.

»Ich bin Chiffith. Und ich bin Schüler vom Imperator. Aber das müssen sie nicht wissen. Sag ihnen nur, sie sollen zu mir kommen!«

Als er sagte, wer er war und wem er diente, fiel die Verbeugung noch ein wenig tiefer aus und von diesem Moment an hatte das Insekt keine Einwände mehr gegen seinen Befehl. Der Wurm erklärte, wo er zu finden und wie er zu erreichen war, und Sliff versprach, jeden neuen Jünger auf diese Möglichkeit hinzuweisen. Er könne aber nicht versprechen, dass diese ihm auch gehorchen würden.

»Ich habe noch zwei weitere Neue in den Tempel gelassen«, erklärte er weiter. »Einen großen, hageren Zabrak namens Saphenus und einen rothäutigen Twi'lek namens... Voth, glaube ich, hieß er.«

Chiffith versuchte, sich die Namen einzuprägen. Auf nach diesen beiden würde er die Augen offenhalten. Womöglich ließen auch sie sich noch für das Spitzelnetz des Imperators gewinnen.

Zufrieden mit sich und seinem Beschluss, das gelb gepanzerte Insekt in seinen Dienst zu nehmen, verließ er den Tempel. Es war doch gar nicht so schlecht, über anderen zu stehen. Vielleicht würde er in Zukunft häufiger Gebrauch davon machen.


[Bastion | Bastion Center | vor dem Sith-Tempel] Chiffith
 
[Bastion | Bastion Center | vor dem Sith-Tempel] Chiffith

Eine Weile striff Chiffith draußen in der Stadt herum. Mittlerweile hatte er sich an das Aussehen, die Geräusche und Gerüche der urbanen Umgebung gewöhnt, die ihm am Anfang sehr fremd vorgekommen war. Langsam aber sicher begann er sich auch in den zweifelhaften Segnungen der Zivilisation wie beispielsweise dem Straßenverkehr zurechtzufinden, indem er die Bedeutung von Schildern, Lichtsignalen und dergleichen lernte. Und er hatte auch das Gefühl, dass die Stadt sich ebenfalls an ihn gewöhnte. Je mehr er sich den herrschenden Gepflogenheiten anpasse, um so weniger Aufsehen erregte er. Bei seinen ersten Ausflügen - vor einigen Wochen, als Darth Draconis angefangen hatte, seinen Schüler zu vernachlässigen - hatte er Entsetzen hervor- und die Ordnungshüter auf den Plan gerufen. Doch das passierte mittlerweile kaum noch. Scheue, oft auch angewiderte Blicke, gelegentlich auch herablassende oder gar feindselige Kommentare aufgrund seines ungewohnten Äußeren waren keine Seltenheit, doch es kümmerte den Lamproiden nicht, was irgendein schwächliches Menschlein über ihn dachte, das er in zwei Hälften brechen könnte, wenn er nur wollte. Was er aber nicht tat, denn wem hätte er etwas beweisen sollen? Die Ausflüge dienten nicht der Suche nach Streit. Davon konnte er im Tempel mehr als genug bekommen, wenn er wollte. Auch seine Jagd veranstaltete er natürlich nicht in den Straßen, das hätte ihm wohl eine Menge Ärger eingebracht und vor allem auch die Sith gegen ihn aufgebracht, die kein Interesse daran hatten, dass ihre Ordensmitglieder marodierend durch die imperiale Hauptstadt zogen. Eigentlich ging es ihm nur darum, sich Bewegung zu verschaffen, etwas Wind zu schnuppern und seine Sinne geschärft zu halten. Denn er war seit seiner frühesten Jugend an die Wildnis gewöhnt, nicht an geschlossene Bauwerke und enge Kammern, und neuerdings hatte er das Gefühl, dass ein Teil seiner Triebe und Fähigkeiten verkümmern würde, wenn er sich ganz auf den Tempel beschränkte. Die Freiheit, die er durch seinen Wechsel zu Darth Allegious udn vor allem durch dessen Abwesenheit im Moment noch genoss, kostete er auf diese Weise aus.

Diesmal hielt er sich nicht besonders lang draußen auf. Es war Hauptverkehrszeit und viel zu viele Menschen auf der Straße für seinen Geschmack. Dichtes Gedränge machte ihn ungeduldig und schließlich aggressiv und hemmte den Effekt, den er sich eigentlich von seinen Streifzügen durch die Straßen erhoffte. Nach einem Beinahe-Unfall mit einem unachtsamen Speederpiloten machte er sich auf den Rückweg zum Tempel, das schwarz vor dem Abendhimmel aufragte. Wie gewohnt hielt ihn niemand am Tor auf: Er war hier bekannt - auch wenn er nicht sicher war, ob man einen anderen Lamproiden seiner Größe und Hautfarbe nicht auch einfach durchlassen würde, weil man ihn mit Chiffith verwechselte.

Der Lamproid war auf dem Weg zu den Übungsräumen, um noch ein wenig mit seiner Lichtlanze herumzuexperimentieren, bevor er sich zum Studieren, Nachdenken oder Schlafen in seine Kammer zurückzog. Aber er änderte seine Pläne, als ihm auf dem Gang jemand ins Auge fiel. Ein Twi'lek mit roter Haut (Voth Terrix). Das wäre wahrscheinlich nichts Ungewöhnliches, es gab diese Wesen mit den tentakelartigen Auswüchsen am Kopf nach seiner bisherigen Beobachtung in allen Farben. Aber er erinnerte sich, dass er ähnlich grell gefärbte Insektoid (Sliff) vorhin einen roten Twi'lek erwähnt hatte, der neu in den Tempel gekommen war und demnach wahrscheinlich noch keine Kontakte geknüpft hatte. Womöglich wäre er, ebenso wie Plaguis und Ares, dafür zu begeistern, für Chiffith zu arbeiten. Der Wurm änderte abrupt die Richtung, wobei das dunkle Metall seiner Waffe gegen die Korridorwände schepperte, und schlängelte sich auf den Humanoiden zu. Vor ihm richtete er den Vorderkörper auf und starrte ihn mit seinem klauenbewehrten, gesichtslosen Kopf an.


»Jünger! Bist du Voth fragte er und der Name ging fast in seiner zischenden Aussprache unter.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Korridor] Chiffith, Voth Terrix
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix

Nachdenklich wanderte Voth durch die endlosen Gänge des Sith-Tempels.
Die vergangenen Tage seit seiner Ankunft auf Bastion waren sehr anstrengend für ihn gewesen. Das Leben im Jägerclan gewohnt, wo jeder die gleiche gesellschaftliche Stellung bekleidete, hatte Voth sich erst einmal daran gewöhnen müssen, dass er nun ein Sith-Jünger war, der in der Hierarchie des Tempels ganz unten stand. Nicht selten war er in diesen Tagen mit anderen, höher gestellten Anhängern des Ordens wegen seiner leichten Arroganz aneinander geraten.
So zum Beispiel vor zwei Tagen, als er von einem hochnäsigen Schüler eine Tracht Prügel bezogen hatte, weil Voth seinen Befehl nicht ausführen wollte.
Seit seiner Ankunft hatte Voth versucht, sich so gut wie möglich in den Alltag des Tempels einzufügen und hatte so die Augen nach Möglichkeiten offen gehalten, sich nützlich zu machen. Nicht immer hatte er dabei Erfolg gehabt, denn oft wurde er beschimpft, weil er "im Weg herum stand".

So dachte Voth auch jetzt gerade darüber nach, wie er seine Momentane Situation verbessern könnte, während er durch die scheinbar zahllosen Gänge und Korridore des Tempels spazierte. Noch immer hatte er keine genaue Ahnung, was genau sich wo befand, sodass er immer mal wieder andere Jünger nach dem Weg fragen musste.
Während er also durch den Tempel ging, den Blick nachdenklich auf den Boden gerichtet, hörte er, wie ihn jemand rief. Leicht erschrocken blickte Voth auf und sah einen sehr großen Wurm, genauer gesagt einen Lamproiden (Chiffith), auf sich zuschlängeln.
Während Voth sich noch wunderte, wie viele verschiedene fremdartige Spezies es hier im Tempel doch gab, fragte der Lamproid, den er auf circa fünf Meter schätzte, ihn, ob er Voth sei.
Sein gegenüber sprach mit einem ziemlich starken, zischelnden Akzent, sodass er gut hinhören musste. Des Weiteren fiel ihm die selbstbewusste Art und das mutige Auftreten des Wurmes auf, sodass Voth zu dem Schluss kam, dass er zweifellos eine höhere Stellung innehaben musste als er selbst. Gewissheit erlangte er durch die Tatsache, dass der Lamproid in einer seiner kleinen, seitlich am runzligen, grauen Körper angeordneten Klaue eine Art Lanze hielt, deren oberes Ende Voth an ein Lichtschwert erinnerte, welche hier im Tempel durchaus öfters anzutreffen waren.
Da den niederen Jüngern verboten war, Waffen zu tragen, musste sein gegenüber mindestens ein Sith-Schüler sein.
Mit dem nötigen Respekt und einem demütig leicht gesenkten Kopf antwortete Voth also


"Ja. Mein Name ist Voth Terrix. Ich bin ein Jünger."

Da Voth kein passender Titel zur Anrede eingefallen war, hatte er ihn einfach weggelassen. Er fragte sich, was der Lamproid wohl von ihm wollen könnte, schließlich hatte Voth noch keine wirklich wichtigen Aufgaben im Tempel vollbracht. Daher hörte er nun aufmerksam zu, was der Andere denn wohl zu sagen hätte.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith
 
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[Bastion - Sith-Orden – Cantina– Jolina, Nheria, Bero und Kira mit Baby Adria]


Bero nutze nicht die Kraft des kleinen "Motivationsschubes", er vergrub seine Wut in sich. Er musste noch lernen dies zu seinem Vorteil zu nutzen. Der Bitarus versuchte immer wieder eine Mauer neu auf zu bauen und sie zu stärken, dann tat er die Übung etwas bei Seite um sich besser auf das Folgende zu konzentrieren. Zum Glück musste sie nicht noch warten, bis die Twi'lek (Nheria) sich gestärkt hat. Das würde Bero bestimmt einen kleinen Vorteil bringen, falls sie gegeneinander antreten sollten oder ähnliches. Dann erhob sich Bero, um der Sith (Jolina) zu folgen. Innerlich musste er nochmal an den Schmerz denken, welchen Jolina so einfach in ihm ausgelöst hatte. Der junge Mensch fixierte sein Blick beim laufen auf die blasse Sith und überlegte welche Kräfte sie wohl noch zu Verfügung hatte und wie stark sie wohl war. In den Gedanken so etwas lernen zu können, wenn die Zeit dazu kam, ließ Bero kurz ein tückisches Lächeln aufblitzen. Dann flog sein Blick zu Nheria rüber, die nun wohl seine Kontrahentin war. Er durfte sie nicht unterschätzen, immerhin hatte sie es im Trainingsraum auch bis zum Schluss ausgehalten. Sie lächelte kurz, Bero musste kurz überlegen und lächelte einfach zurück. Der Schüler versuchte sich Äußerlich so gut wie es ging zu geben. Alles was ihm in irgendeiner Hinsicht profitabel sein könnte würde er ausnutzen, besonders Wissen über die Macht.

>Was diese Twi'lek alles so kann würde mich interessieren...< Dachte sich der Bitarus innerlich und würde sie im Auge behalten.

Dann lauschte er Jolinas Worten und musste sich diese Alchemisten vorstellen. Ob sie wirklich versuchten Nheria und Bero als Studienobjekte zu missbrauchen? Dieser Gedanke ließ ihn einen leichten Schauer über den Rücken laufen. Schnell ließ er diesen Gedanken stehen und beobachtete wie Jolina mit dem Droiden sprach. Warum sie so freundlich zu einem bedeutungslosen Haufen Metall war wusste er nicht und ließ es dabei.

Im Lift angekommen, versank der Mensch (Bero) in den Gedanken bei der Übung mit der Mauer, die ihn abschirmen sollte. Wie schwer es wohl war von jemand anderem den Schutz zu zerreißen? Die Fahrt würde dann dafür nutzen um an der Übung weiter zu feilen.


[Bastion - Sith-Orden – Turbolift 3– Nheria, Bero und Jolina]
 
][ Sartinaynian-System ][ Bastion ][ Bastions Mond ][ Basis 'Last Defense ][ Ebene Zwei ][ Lehrraum Sieben-Zwo / Lieutenant Drask | Anwärter | Wolves | Pilot Officer Cain T. DéSkalz ][



Nachdem die Besprechung zu Ende war und sie gehen konnten, war Cain schon innerlich so heiß wie selten zuvor. 1300 sollte die Übung beginnen, es war ein straffer Zeitplan, aber es war möglich ohne Stress, mit voller Montur im Hangar zu sein. Der junge Bastioner bemerkte, wie viele seiner Kameraden sich beeilten, um schnell auf die Ebene fünf zu kommen und sich noch schneller umzuziehen. Als Cain auf seiner Stube war, bemerkte er, dass er immer noch keinen Stubenkamerad zugewiesen bekommen hatte. Diese Situation war für Cain natürlich nichts Negatives, jedoch würde sich die Führung bald dazu entschließen ihm einen zu geben, spätestens nach dem Auswahlverfahren.
Seine Pilotenmontur nahm er aus dem Spint und zog sie gekonnt an. Kurz bevor er aus der Stube ging, schnappte er sich seinen Helm und seine Handschuhe und danach ging er Richtung Turbolift, der zur Ebene eins führte und von da ging es auf eine Rampe zum Hangar, auf Ebene null.
Auf dieser Ebene war Cain bereits am Vorabend gewesen, hatte das erste Mal sein neues Fluggerät gesehen und konnte sich mit ihm vertraut machen. Ob es der gleiche TIE/D war, konnte er nicht wissen, jedoch war es das gleiche Modell.
Das ganze Gewusel im Hangar erfreute Cain, denn nicht nur die ‘Wolve’ Piloten waren anwesend, sondern auch jede Menge Mechaniker, Techniker, Einweiser und Piloten von anderen Staffeln und Geschwadern. Ein paar wenige Gesichter erkannte er vom Vorabend und begrüßte sie herzlich, wie viele von ihnen hießen, hatte Cain schon vergessen, jedoch kannten einige seinen Namen noch. Für den neuen ‘Wolve’ war es nichts besonderes, so viele Menschen auf einem Haufen zu sehen. In seiner Zeit bei der 13. TIE/In Interceptor-Staffel hatte er es als Routine angesehen.
Mit einem lauten und lang andauernden Geräusch öffneten sich die Hangartore und gaben einen Blick auf Bastion, die Thronwelt des Galaktischen Imperiums, frei. Einen Blick, den der junge Bastioner erst vor drei Tagen gesehen hatte und deshalb nur für eine Sekunde genoss. Das Wichtigste war nur noch der Defender, die Kronjuwelen des Imperialen Sternenjäger Corps und ab heute der Arbeitsplatz von Cain T. DéSkalz.
Drask und die restlichen ‘Wolves’, beziehungsweise die Anwärter, waren alle anwesend und der Lieutenant gab jedem Piloten eine Nummer. Cain bekam die Nummer elf und war so mit einer jungen Chiss (Samin) und einem Pornobalkenträger (Zethlo) in einer Rotte. Die TIE/D waren numerisch geordnet und befanden sich direkt nebeneinander. Cain folgte der jungen Chiss (Samin), ihr Vogel stand genau neben dem seinen und Cain hüpfte in seinen Defender.

Vor seinen Defender trat ein Mann und Cain erkannte ihn sofort, es war der Techniker vom Vorabend.

“Ich hoffe, dir gefällt deine Maschine, ist die gleiche wie gestern. Als ich deinen Namen gelesen habe, wollte ich dir mal den Gefallen tun.”

Grinsend schaute er das Cockpit an und erkannte es, einige Einstellungen waren noch so, wie er ihn verlassen hatte oder auch die Stellung des Sitzes war wie gestern eingestellt.

“Danke Bro, hast was gut bei mir und jetzt mach Platz, damit ich das Baby auf Hochtouren bringen kann.”


Der Techniker, zeigt seinen Daumen nach oben und Cain zog sich Helm und Handschuhe an. Er schloss sich an die Atemluftversorgung an und schaute, ob das Wichtigste richtig eingestellt war.

“So meine Süße, ich bin dein Daddy und wir werden heute viel Spaß miteinander haben. Wenn du lieb zu mir bist, bin ich es auch zu dir. Dann wollen wir mal loslegen.”

Er aktivierte sein Funkgerät und gab nach der Statusmeldung der Nummer zehn seinen Bericht.

“Defender Elf bereit!”

Sein Herz schlug laut und schnell. Er hoffte, dass die Defender so viel besser waren als die üblichen Jäger, denn wer ihm diesen Moment versaut, würde es lange mit ihm zu tun haben. Auch wenn es der Defender selbst war.





][ Sartinaynian-System ][ Bastion ][ Bastions Mond ][ Basis 'Last Defense ][ Ebene null ][ Defender Elf / Lieutenant Drask | Anwärter | Wolves | Pilot Officer Cain T. DéSkalz ][
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Unterste Ebene, die Ebene der Alchemisten - Korridor]

Tief unten in den Gewölben des Sith Ordens, an einem Ort an den sich nur jene trauten die mutig oder wahnsinnig genug waren um es zu riskieren, schlurfte eine mehr als zwei Meter große schlaksige Gestalt durch die Gänge. Die Arme viel zu lang, ging sie gebeugt und mit einem merkwürdigen Auswuchs auf dem Rücken ihrem Ziel entgegen. Kannibalische Wächterdrohnen, ehemals Menschen, nun von den Alchemisten als lebende Waffe eingesetzt, huschten an dem großen Mann vorbei und mieden ihn auf eine Weise, als wären nicht sie die grotesken Scheusale, sondern er. Doch der Schein trog, denn dieser in eine lange schwarze Robe gehüllte Mensch war tatsächlich ein Sith Lord. Gleichermaßen ein hohes Mitglied der Alchemisten, wie auch ein Opfer ihrer Experimente, war er mächtig und unfreiwillig entstellt zugleich. Das war jedoch nicht der einzige Störfaktor. Er redete. Ununterbrochen, wenn auch leise.


„Geh hier hin, geh da hin, mach dies, mach das. Blablabla, als könnte ich nicht selber entscheiden was ich tun will - kann - muss - sollte - wollte - will, ach blabla.“

Traute man sich näher an ihn heran, so erkannte man das sich seine Arme und Beine unnatürlich dünn unter seiner Robe abzeichneten, ganz so als würde der Sith keinerlei Fettreserven und Muskeln besitzen. Tatsächlich wäre die Vermutung gar nicht mal so weit von der Wahrheit entfernt gewesen.
Schritt um Schritt näherte sich der Mensch dem von seinem Vorgesetzten vorgegebenen Ziel. Heute sollte er an die Oberfläche und einen gewissen Jünger einfangen. Wobei „gewisser Jünger“ nicht für einen bestimmten Jünger stand, mit Name, Alter und so weiter, sondern nur für einen mit einer bestimmten Charakteristika. Doch noch bevor er den Turbolift erreichen konnte, erreichten im höchsten Maße lästige Laute sein Ohr.


Ruckartig, wie bei einem nur unzureichend geschmierten Droiden, drehte sich sein langgezogener Schädel in die entsprechende Richtung. Ein zweiter Lift war soeben unten angekommen und kaum hatte sich die Tür zur Seite geschoben, trat auch schon ein machtbegabtes Wesen (Kira) samt weinerlichem Anhang hindurch.
„Er - Sie - du - es - Sie da - ja Sie da - du da, mach es aus, mach es leise, ausschalten, zuhalten, los, zu, aus."
Wild gestikulierend – was bei so langen Armen eher witzig und nicht bedrohlich aussah – kam er auf den Neuankömmling zu.
„Ihr weckt ihn auf, macht es still, los, der Meister erwacht sonst. Ist dann schlecht gelaunt. Ich hab dann schlud. Macht es-“
„Was soll dieser verdammte Lärm, du unwürdig nutzlose Kreatur. Bor, du Trottel! Was. Ist. Hier. Los?!“


Bei den letzten vier Worten wurde der Riese immer kleiner, zuckte zusammen als würde er von Peitschenhieben getroffen werden und drehte sich schließlich um. Der Auswuchs auf seinem Rücken entpuppte sich als ein weiterer Mensch, dem jedoch Arme und Beine fehlten und dessen Gesicht in diesem Augenblick rot wurde, normalerweise aber wohl totenblass war. Wahnsinnig aufblitzende Froschaugen stierten aus ihren Höhlen in das Gesicht der weiblichen Sith und sein dickes haarloses Gesicht plusterte sich wutschäumend auf.
„Ich bin Sith Executor Darth Ral-“
„Und ich bin-“
„Fresse da hinten. Also, was wollt ihr hier unten und dann mit diesem Ding da. Wieso in Namen von Gratask geht ihr mir auf den Sack! Habt... habt ihr... ach scheiß drauf... macht doch was ihr wollt, was interessierts mich!“

„Aber man hat uns doch aufgetragen, befohlen, angewiesen, darauf hingewiesen das wir Eindringlinge schnappen - gefangen nehmen – jagen - einsperren sollen wenn wir welche sehen. Lord-“
Schnauze! Außenstehenden geht das gar nichts an!“

Man konnte in dem fetten Gesicht regelrecht ablesen, wie seine Ignoranz und „ist mir doch alles egal“ Einstellung gegen die Erinnerungen an seinen Vorgesetzten ankämpfen mussten und letztere schließlich gewannen. Nach wie vor gereizt, schnaubte Ral einmal kräftig und nickte Kira schließlich herausfordern an.

„Also Kleine, was macht Ihr hier mit eurem nervigen Blag. Und redet schnell, wir haben einen wichtigen Auftrag zu erfüllen.“
„Na ja, so wich-“
„Halt deine dumme Fresse Bor! Wenn du mir noch einmal ins Wort fällst, reiße ich dir den hohlen Schädel vom Hals!“
„Tut mir leid...“
„Und hör auf dich ständig zu entschuldigen! Sei einfach nicht mehr so selten dämlich! Na was ist nun Frau, du hast ja immer noch nichts gesagt! Ich warne dich, mein Geduldsfaden ist kurz davor zu reißen! Und stell endlich dieses Kind ab!“


Das Ral nur deshalb größer war als Kira, weil er auf Bors Rücken befestigt worden war, ignorierte dieser genau so wie dem Umstand, dass er selber sterben würde, sollte man seinen Begleiter tatsächlich enthaupten. Doch einen Darth Ral riss man nicht aus dem Schönheitsschlaf. Ansonsten durfte man - in diesem Falle Bor - sich mit anhören, wie ungerecht doch alles war, das grade er, der übernatürlich kluge und mächtige Sith Lord an eine derart degenerierte schwachsinnige Kreatur gefesselt worden war. Und das alles nur weil er dem Zirkelmeister beleidigt hatte... was SELBSTVERSTÄNDLICH nicht sein Schuld gewesen war. Wie könnte es auch sein. Ral machte schließlich keine Fehler. Ja, eigentlich war alles Bors Schuld. Hätte der nicht seine Tränke im falschen Augenblick über Rals Füße vergossen und ihn deshalb zu einem halbstündigen Flüche- und Beleidigungsmarathon gezwungen, in dessen nicht nur der Zirkelmeister, sondern auch der halbe Zirkel aufs Korn genommen worden war, wäre er niemals von diesem derart verstümmelt worden. Und dann hatte man ihn, zum krönenden Abschluss dieser Schmach, auch noch auf grade eben jenen Trottel befestigt, der an allem schuld war. Mit Zuhilfenahme von Sith Magie, Alchemisten-Gebräu und medizinischen Operationen hatte man sie aneinander gebunden. Würde einer sterben, starben beide, da sie nun einen einzigen Organismus darstellten. Da konnte man ja beinahe Mitleid mit Ral haben...

[Bastion - Center - Sith Orden - Unterste Ebene, die Ebene der Alchemisten - Vor dem Lift - Kira und Adria, Darth Ral und Darth Bor]
 
[Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Null | Hangar | Defender Acht] Chett Nectu; unterwegs mit Sakura Mitsumo, Hess'amin'nuruodo, Cain DéSkalz, Staffelmitglieder

Die Defenders erhielten nacheinander ihre Startfreigabe. Begonnen mit Nummer Eins erhoben sie sich vom Hangarboden, einer nach dem anderen, um in rascher Folge einzeln durch das Tor zu fliegen und sich draußen zu formieren. Eine diamantförmige Standardformation war angewiesen worden und ihr Platz in derselbigen ergab sich durch die Numerierung ihrer Jäger. Die Hände fest am Steuerknüppel und die Füße auf den Pedalen, beobachtete Chett Nectu durch Helmvisier und Cockpitscheiben, wie Fünf, Sechs und schließlich auch Sakura Mitsumo als Nummer Sieben starteten. Nun war er an der Reihe. Ein Lämpchen blinkte auf und signalisierte ihm, dass er starten durfte.

Er aktivierte die Repulsoren, die ihn auf einem Kissen auf Antischwerkraft vom Boden wegdrückten. Die Kraft hatte er gut dosiert, so dass er sofort die passende Flughöhe erreichte. Bis dahin war es genau wie mit dem vertrauten TIE-Fighter, auch wenn der Repulsorantrieb dieser Maschinen sicherlich eine weit höhere Spitzenleistung hatte. Er drehte den Jäger so, dass das Cockpit auf das Hangartor zeigte, und beschleunigte. Nun jedoch merkte er, dass er keineswegs in einem TIE/Ln saß, sondern in einem wahren Monstrum der Sternenjägertechnologie. Er hatte sich mit dem Schub verschätzt; nur minimal, doch reichte es aus, um ihn einen Satz nach vorne machen zu lassen. Hart wurde er in den Sitz gedrückt. Beinahe hätte er die Kontrolle verloren, doch er reagierte instinktiv richtig und nahm das Tempo wieder zurück, so dass der Defender fast zum Stillstand kam, bevor er abermals - und diesmal deutlich vorsichtiger - beschleunigte. Nach diesem holprigen Start steuerte er das Schiff durch die Atmosphärenfelder hinaus in den frostigen, luftleern Himmel über dem Mond, wo er sich eilig der Formation anschoss, sehr darauf bedacht, die vorgesehene Position peinlich genau einzuhalten.


»Alles unter Kontrolle, Rottenführer!« meldete er, um einer Frage von Officer Mitsumo zuvorzukommen.

Sicherlich hatte jeder bemerkt, dass er Probleme gehabt hatte. Chett hatte kein schlechtes Gewissen deswegen: Immerhin war es das erste mal, dass er auf dem Pilotensessel eines Defenders saß, und das war doch noch einmal etwas anderes als im Simulator. Aber er wusste natürlich, dass das Imperium nicht gerade nachsichtig bei der Beurteilung seiner Offiziere war. Die ersten Minuspunkte bei dieser alles entscheidenden Abschlussübung hatte er sich schon eingehandelt. Nun durfte er sich keine Fehler mehr erlauben!

Er griff nach den Armaturen der Trägheitsdämpfer. Wie er es gewohnt war, hatte er diese auf 95 Prozent eingestellt. Das genügte seiner Erfahrung nach, um sich vor den schädlichen Auswirkungen der G-Kräfte zu schützen, da diese auf fünf Prozent reduziert wurden, war aber doch genug, um sie noch zu spüren. Dadurch erhielt man ein besseres Gefühl für seinen Jäger, weil die Lage- und Bewegungssinnesorgane des Körpers bei der Orientierung halfen. Aber die unbändige, brachiale Kraft des TIE/D hatte er nicht mit auf der Rechnung gehabt. Rasch regelte er die Dämpfer hoch auf 98%; bei den zu erwartenden Beschleunigungen wollte er kein Risiko eingehen.

Schließlich hatte sich auch der letzte Jäger in die Formation eingereiht und diese beschleunigte einigermaßen synchron. Nicht so perfekt, wie es eine eingespielte Staffel hingekriegt hätte, deren Piloten nicht nur ihre Jäger, sondern auch ihre Kameraden genau kannten. Aber immerhin brach die Struktur nicht auseinander, jeder blieb auf dem vorgesehenen Platz. Zuerst überflogen sie den Mond, denn ihr Ziel lag auf der anderen Seite. Rasch waren die oberirdischen Teile der Jägerbasis Last Defense hinter ihnen verschwunden. Verteidigungsstellungen und ehemalige Bergbauanlagen sausten unter ihnen hinweg. Dann folgten sie dem Staffelführer von der Mondoberfläche weg, auf die derzeitige Position des Gasriesen zu, auf dessen Mond die Übung stattfinden sollte.


[Bastion-System | Weltraum | unterwegs zum Mond eines Gasriesen | Defender Acht] Chett Nectu; unterwegs mit Sakura Mitsumo, Hess'amin'nuruodo, Cain DéSkalz, Staffelmitglieder
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith

Der Twi'lek war etwa so groß wie ein durchschnittlicher Mensch, vielleicht ein paar Zentimeter größer. Für Chiffith bedeutete das, dass er zu ihm aufschauen musste, denn wenn der Lamproid seinen Vorderkörper und Hals aufrichtete, erreichte er nur eine Höhe von etwa einem Meter dreißig. Das bedeutete aber nicht, dass er sich unterlegen fühlte. Genau musterte er den Humanoiden, um dessen Fähigkeiten einzuschätzen. Auffällig waren die rote Haut und die orangeroten Augen: Menschen und viele menschenähnliche Wesen waren weniger grell gefärbt. Aber der Apprentice achtete bei seiner Analyse vor allem auf die Eigenschaften, die weniger ins Auge sprangen. Nach Anzeichen für Stärke, Schnelligkeit oder andere herausragende Fähigkeiten. Er fand allerdings nichts: Der junge Mann, der sich ehrerbietig als Voth Terrix vorstellte, war von schlankem Wuchs und wies weder besondere Muskelmasse noch andere körperliche Auffälligkeiten auf. Unbewaffnet keine Herausforderung für Chiffith. Nicht, dass dieser vorgehabt hätte, gegen den Twi'lek zu kämpfen; doch es lag in seiner Natur und wurde vom Leben im Sith-Orden zusätzlich gefördert, dass er jeden, der ihm begegnete, immer auch als potentiellen Gegner einzuschätzen versuchte.

Seine lange, sensible Zunge schnellte immer wieder aus dem Schlund und nahm die Witterung des Humanoiden auf. Diese bestätigte seine Vermutung, dass es sich um ein männliches Exemplar des Twi'lek-Volkes handelte. Ansonsten fiel es ihm aber schwer, aus den Ausdünstungen Rückschlüsse nähere Informationen, zum Beispiel über Gesundheits- oder Gemütszustand, zu ziehen. Obwohl diese Spezies alles andere als selten in der Galaxis war, hatte Chiffith bisher zu wenig mit ihnen zu tun gehabt, um sie so genau einschätzen zu können. Doch er prägte sich Voths Geruch gut ein: Für den wurmartigen Jäger war er das wichtigste Merkmal, um ihn wiederzuerkennen und, falls das nötig werden sollte, aufzuspüren.


»Ich bin Chiffith«, sagte er, als er sich auf diese Weise einen ersten Eindruck verschafft hatte. »Ein Lehrling der Sith. Ich suche Leute für meinen Meister. Er braucht treue Diener für eine Aufgabe. Hast du schon Arbeit, Voth Terrix? Oder Freunde? Oder einen Meister?«

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith
 
[Bastion-Sithtempel-Eingangshalle-nahe des Tore] Lyn, viele Leute
Sie starrte dem Licht der Sonne Bastions entgegen. Wie oft hatte sie sie gesehen, wie sehr ähnelte sie Coruscant Prime, den sie in ihrer Kindheit oft beobachtet hatte wenn sie einmal aus der Unterstadt herausgekommen war. Und sie erinnerte sie an einen anderen Stern, röter las die beiden und in ihrer Erinnerung schöner als alle. Doch das Bild dieses Stern lag hinter einem Nebel des Vergessens und nur das Abbild des Sterns trat hindurch.
Das Tor war offen. Ihre Finger berührten die Brandnarben welche das Halsband an ihrem Hals hinterlassen hatte. Kein Metall trennte sie mehr von der vernarbten Haut. Das Band war ab.

Auch Tyranus hatte sie seit längerer Zeit nicht gesehen. Seit ihrer Flucht in die Bibliothek war die Sith verschwunden. Sie blickte sich um. Unnantürliche Angst saß ihr im Nacken.
Sie schluckte. Angst führt zu Hass, Hass zu Kampf... Kämpfe sind falsch. Der Frieden ist der wahre Weg, der friedliche kennt keine Angst, denn er muss niemanden fürchten, dachte sie. Ein Leitsatz der Fallanasi. Sie machte einen Schritt nach vorn. Dann noch einen. Beinahe rannte sie auf das Tor zu. Sie konnte diesem Alptraum entkommen. Sie musste nur noch die Wächter passieren. Einige Menschen und ein häßliches Gelbes Insekt (Sliff), das ihre eingetrichterte Xenophobie weckte. Sie schüttelte sich.Sie trat aus dem Tor heraus und lief die Treppe herunter. Sie ging gerade schnell genug um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Sie hatte das Ende der Treppe fast erreicht als die Wächter hinter ihr sich rüherten.

[Bastion-Sithtempel-Treppe vor dem Eingang] Lyn, viele Leute, unteranderem Sliff in der Nähe
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith

Der Lamproid kam näher. Die hin- und herschnellende Zunge des Wurms irritierte Voth ein wenig, sodass es ihm nicht ganz leicht fiel, sich zu konzentrieren. Doch vermutlich war dieses Verhalten nur dazu gedacht, sich nähere Informationen über ihn zu beschaffen. Diese Spezies konnte mit der Zunge wahrscheinlich die Witterung anderer Lebewesen aufnehmen. Daher beschloss Voth, die zappelnde Zunge vorerst zu ignorieren und sich lieber auf seinen Gegenüber zu konzentrieren.
Dieser stellte sich nun als Chiffith vor und fragte ihn, ob er schon Arbeit, Freunde oder gar einen Meister im Sith-Tempel hatte, da der Meister des Lamproiden wohl Jünger für eine Aufgabe suchte.
Währenddessen fiel Voth auf, dass er den Wurm um gut einen halben Meter überragte. Doch seit seiner Ankunft hatte er festgestellt, dass man nicht automatisch auch überlegen war, wenn man größer war. Daher schob er diese Erkenntnis erst einmal beiseite.
In einem möglichst respektvollen Tonfall antwortete Voth


"Nein. Ich habe nichts dergleichen. Seit meinem Eintreffen hier habe ich versucht, mich wo es geht nützlich zu machen, eine feste Arbeit habe ich aber nicht. Und außer ein paar flüchtigen Bekanntschaften kenne ich hier auch keinen. Einen Meister habe ich erst recht noch nicht gefunden. Ich bin zwar auf der Suche, aber ich bin ja erst seit einigen Tagen hier und habe auch noch nicht wirklich etwas geleistet, das einen potenziellen Meister beeindrucken könnte."

Voth dachte kurz über die Aufgabe nach, von der Chiffith gesprochen hatte. Einerseits kannte er den Meister des Lamproiden und ihn selbst auch nicht, andererseits hatte er eigentlich sowieso zur Zeit im Tempel nicht viel zu tun. Außerdem konnte es ja nie schaden, durch vollbrachte Aufgaben einen guten Eindruck zu machen. Daher fügte Voth hinzu

"Ihr spracht von einer Aufgabe, für die euer Meister Leute sucht. Falls ihr dabei an mich gedacht hattet, so freue ich mich und biete mich gern dafür an. Um was geht es denn dabei, wenn ich fragen darf?"


[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith
 
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[: Sartinaynian-System | Bastions einziger Mond :||: Sternjägerbasis „Last Defense“ | Ebene Null | Haupthangar (nahe eines modifizierten Lambda-Shuttles) :||: Captain Aiden Thiuro und Sergeant Odai; im Hintergrund mehrere Mechaniker :]

Begleitet von einem leisen Ächzen erhob sich der Bastioner. Obwohl Aiden erst siebenundzwanzig Standardjahre alt war, fühlte er sich in diesem Moment deutlich älter. Doch woran lag das? Seitdem ihm die Frau, die er über alles liebte, gestanden hatte, dass sie schon seit Monaten schwanger war, schien die Galaxie für ihn aus den Fugen geraten zu sein. Irgendwie drehte sich seither für ihn kein Planet mehr um seinen ursprünglichen Stern. Während er mit leeren Blick die weiße Außenhülle der modifizierten Lambda-Fähre betrachtete, beschäftigten sich alle seine Gedanken zum wiederholten Male ausnamlos mit Cassandra Bennett und seinen künftigen Sohn Seth. Warum hatte sie ihm nicht Bescheid gegeben? Keinerlei Kontakt; über Monate.

Mit zufriedener Stimme unterbrach plötzlich Rowan Odai, der neue Chefmechaniker der „Wolves“, seine Gedankengänge als er sagte:
„Captain, dieser Vogel wird selbst das Schwitzen Ihrer Bewerber registrieren. Darauf verwette ich meinen Hintern!“

Eigentlich war der Staffelführer kein Freund von solch vulgären Gerede, aber im Falle des Sergeant hatte man längst den richtigen Zeitpunkt für eine „Umerziehung“ verpasst. Einem alten Kath-Hund konnte man einfach keine neuen Tricks beibringen – so ein altes Sprichwort auf Dantooine. Deshalb musste sich Aiden damit abfinden. Trotzdem gestattete er sich einen strengen Blick gegenüber dem untersetzten Menschen, der grinsend an seinem rostbraunen Vollbart zupfte. Es schien nicht so, dass sich der Chefmechaniker, der fast doppelt so alt wie der erfahrene TIE-Pilot war, davon sonderlich beeindrucken ließ. Nein, eher das Gegenteil war der Fall. Denn bevor er sich wieder zu den anderen Mechanikern gesellte, tätschelte er noch einmal freundschaftlich die Hülle der Fähre. 'Vielleicht', so dachte der Captain kurzzeitig, 'ist das Vertrauen ja ein gutes Zeichen für seine Arbeit.'

„Nun. Ich werde mich davon überzeugen müssen“, entgegnete er im letzten Augenblick, bevor sich Odai umdrehte. „Und wehe Ihr Wort hält den Tatsachen nicht stand.“

Eher gezwungen wirkte sein abschließendes Schmunzeln – und höchstwahrscheinlich erkannte das sein älterer Gegenüber. Glücklicherweise rettete ihn in dieser Situation sein höherer Rang sowie die Tatsache, dass der Mensch von Bassadro zu seinem Stab gehört – also ein Untergebener war. Aiden fuhr sich peinlich berührt über den Hinterkopf. Immer mehr hatte er das Gefühl, dass ihm die ganze Sache allmählich über den Kopf wuchs. Erst die unerwartete Führung sowie das Reorganisieren der Einheit und nun die Aussicht Vater zu werden. Konnte man das allein überhaupt schaffen? Langsam ging der schwarzhaarige Uniformierte um die Fähre herum. Man konnte ihr die Modifikationen hier und da tatsächlich ansehen. Größtenteils hatten Sergeant Odai und dessen Leute die Sensorleistung deutlich verstärkt und Buchten für mehrere Probots eingebaut. Letztere beschränkten zwar deutlich den Passagierraum, aber dieses Vehikel war ja nicht für Langstreckenflüge gedacht. Mit prüfendem Blick sah der Captain auf das Chrono.

Just in diesem Moment kam Yag Gyrr, der taktische Unterstützungsoffizier, aus der Fähre und teilte im neutralen Ton seinem Vorgesetzten mit:
„Die Sensoren arbeiten mit konstanter Leistung. Unsere Piloten haben keine Ausfälle finden können.“ Flüchtig wanderte der Blick des sehr schlanken Givin zu den zwölf hochmodernen Maschinen, die ebenfalls in diesem Hangar standen. „Lieutenant Drask hält gerade das letzte Briefing.“

„... Wir können also in Ruhe Stellung beziehen“, entgegnete der Bastioner. „Geben Sie dem Cockpit über unseren Startwunsch Bescheid. Ich möchte die Probots schon vorher auf 'Grek' wissen.“

Förmlich nickte der Nichtmensch dem Captain und verschwand danach wieder im Inneren. In Gyrr schien momentan kein Funken Eile zu stecken. Obwohl dieser letzte, abschließende Test auch ihre Leistung auf den Prüfstand stellte, blieb der Givin seelenruhig. Vollkommen routiniert ging er auch in dieser angespannten Situation den Tätigkeiten nach, die er zu erledigen hatte. Ein Seufzer verließ unwillkürlich die Lippen des Menschen. Wann hatte er diese Professionalität eigentlich abgelegt? Er ließ seine Gedanken noch über diesen unbemerkten „Charakterwandel“ kreisten als auf einmal eine kleinere Prozession, bestehend aus fünf Uniformierten, den Hangar betrat. Zielgerichtet näherten sie sich der Lambda-Fähre. Zum Glück war Aiden nicht zu tief in seine Überlegungen versunken. Denn so erkannte er schon auf Anhieb, dass die Gruppe von keinem geringeren als dem Kommandeur der hiesigen Sternjägerbasis, „Last Defense“, angeführt wurde. Reflexartig salutierte er, während er sich gleichzeitig fragte, was der Commodore hier wollte.

Der breitschultrige Kommandeur erwiderte den Salut zackig.
„Captain Thiuro, nachdem wir Sie und Ihre Bewerber nun schon seit exakt einem Standardmonat hier beheimaten, möchte ich mich nun – zum Abschluss Ihrer 'Reorganisation' – persönlich vom endgültigen Resultat überzeugen.“ Für eine Sekunde hielt er inne. „Sie haben damit doch kein Problem, oder?“

„Nein, Sir...“, entgegnete der „Alphawolf“ knapp und biss sich dabei insgeheim auf die Lippen. „Sie sind herzlich Willkommen. Wir wollten gerade starten...“

Zufrieden schmunzelte der Commodore, blickte flüchtig zu seinen Begleitern und ließ sich dann ins Innere der Fähre führen, wo Flight Lieutenant Yag Gyrr, ein Sergeant sowie zwei Spaceman gerade die letzten Vorbereitungen trafen. Bis zum Start der verbliebenen Bewerber blieb ihnen nicht mehr sehr viel Zeit. Grob rechnete Aiden mit maximal zehn Minuten. Überrascht pfiff der Kommandeur als er die karge Einrichtung sah. Man hatte zwar noch ein paar Sitze im ehemaligen Passagierraum gelassen, aber der moderne Holotisch und die Probot-Vorrichtungen nahmen viel Platz ein, sehr viel Platz. Selbstverständlich salutierten die Anwesenden, nachdem sich der unerwartete Besuch auf so überraschende Weise bemerkbar gemacht hatte. Während der Commodore anschließend umgehend einen Sessel für sich beanspruchte, gab der Staffelführer der „Wolves“ den Piloten im Cockpit das Zeichen für den Start – und kurz darauf hob die Lambda-Fähre ab.

[: Sartinaynian-System | auf dem Weg zum Mond „Grek“ :||: modifiziertes Lambda-Shuttle | umgebauter Passagierraum :||: Captain Aiden Thiuro, Flight Lieutenant Gyrr und drei Untergebene, dazu der Kommandeur der „Last Defense“ und vier weitere Begleiter :]

[OP: Beim Anflug auf den Mond kann man das Shuttle gerne erwähnen. :)]
 
[ Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Null | Hangar | Defender 10 | Samin; Chett, Cain, Sakura, Drask, & Rest ] 
Als Samin sich über die Einstiegsluke Zutritt in das Cockpit des nagelneuen Jägers verschaffte, fuhr ein Prickeln über ihre Haut. Jedem Piloten, der halbwegs eine Leidenschaft für seinen Beruf aufbrachte, überkam mit Sicherheit ein solches Euphorie-Gefühl, sobald er die charakteristischen Armaturen und Steuerelemente eines hochmodernen Raumjägers zu Gesicht bekam. Natürlich hatte sie in ihrer bisherigen Karriere schon das ein oder andere Mal im Inneren eines Defenders Platz genommen, doch es war bei jeder einzelnen Gelegenheit etwas Besonderes. Das Innere der kugelförmigen Piloten-Kapsel erinnerte stark an seinen kleinen Bruder, den TIE/Ln. Der Aufbau war ähnlich, allerdings verfügte der neuere Jägertyp über weit mehr Anzeigen, Schirme und Kontrollsysteme. So viel zerstörerische Kraft konnte für den Piloten nur durch Unmengen technischer Hilfsmittel kontrollierbar bleiben. Nahm man die Maschine, in der Samin ausgebildet wurde zum Maßstab, so fiel einem sofort ins Auge, dass das imperiale Design weit gradliniger und weit weniger geschwungen war, als es in einem Klauenjäger der Fall war. Für die Chiss stellte das jedoch kein Hindernis dar. Sie mochte diese Kompromisslosigkeit der imperialen Ingenieure und kam generell in den meisten Situationen sehr gut mit dem Aufbau zurecht.

Nachdem die Luke geschlossen und verriegelt war, nahm die Nuruodo auf dem Pilotensitz platz, verzurrte sich mit dem Jäger, kontrollierte akribisch die Funktionalität ihres persönlichen Lebenserhaltungssystems und fuhr die Systeme hoch. Sofort leuchteten mehrere Lichtquellen gleichzeitig zum auf. Es war fast, als erweckte man ein schlafendes Ungeheuer zum Leben und bereitete es darauf vor, in eine blutige Schlacht zu reiten. Es blieb zu hoffen, dass der heutige Tag nicht ganz so blutig ablaufen würde.

Nachdem die obligatorische Checkliste abgearbeitet war, wartete sie zunächst darauf, dass der Helm-Kommunikator ihr die Stimmen von DéSkalz und Zethlo ins Ohr trug, ehe sie selbst den Funkkanal öffnete.


„Defender Zehn, bereit zum Start.“

Sie war somit die letzte. Als Antwort kamen die Startfreigaben der Hangar-Kontrolle beginnend mit Defender Eins - Flight Lieutenant Pra'dras'keloni höchstpersönlich - und setzte sich numerisch fort. Einer nach dem anderen gleitete mal mehr, mal weniger Souverän durch die Hangartore hinaus in den schwarzen Leerraum des Alls. Nummer Acht, ausgerechnet Chett Nectu wenn Samin sich nicht irrte, schien kurze Anlaufschwierigkeiten zu haben, ehe er sich fing und seine Maschine den anderen folgen ließ. Nachdem auch das letzte Drittel seiner Rotte davonflog, zündete die Chiss ihre Repulsor-Triebwerke. Sie waren präziser, dabei jedoch gleichzeitig kräftiger und erforderten eine geübte, ruhige Hand. Das Startmanöver eines Defenders wurde bei deren Piloten oft unterschätzt und dementsprechend in sämtlichen Übungen sträflich vernachlässigt. Auch sie konnte sich davon nicht unbedingt freisprechen, doch schon ihre Mutter hatte gesagt, dass eine geborene Pilotin das Fliegen nicht verlernen würde. Alte Erfahrungen in diesem Typ reichten aus, um den Jäger gefährdungsfrei durch die Tore zu manövrieren.

Die Chiss reihte sich zusammen mit ihren beiden Flügelmännern in die Staffelformation ein, welche unter der Führung des Lieutenants zielstrebig über den Mond und seiner Basis hinwegsetzte und die Flügelspitzen auf den kleinen Ball, der sich etwas entfernt von ihrer Position und doch immer noch für Mensch- und Chissaugen sichtbar, als angeleuchteter Fixpunkt innerhalb ihres Sternensystems befand.

Die ‚Defender‘-Staffel im doppelten Sinne passierte auf ihrem Weg allerhand ziviler Schiffe auf ihrem Weg zur oder von der imperialen Thronwelt, sowie militärische Patrouillenkreuzer. Leider war seit der letzten Schlacht über Bastion nichts mehr von einem übergroßen Schiff der Executor-Klasse über Bastion zusehen, der zu frühen Zeiten ein beindruckendes, beinahe angsteinflößendes Bild für alle Raumfahrer abgegeben hatte.

Die Staffel wurde angewiesen auf Höchstgeschwindigkeit zu beschleunigen, sobald sie aus dem Flugverkehrsbereich hinaustrat, und dabei die Formation beizubehalten. Hin und wieder schwankte jemand leicht und drohte von seiner Position abzuweichen, doch zu keinem Zeitpunkt während des Fluges kam ernsthafte Gefahr auf. Wer es bis hier her geschafft hatte, besaß weit mehr fliegerisches Können als ein Großteil aller anderen Piloten im imperialen Sternjäger-Korps. Eine einfache Formation zu halten, selbst wenn es im ungewohnten Cockpit eines Defenders war, sollte für keinen hier eine wirkliche Herausforderung darstellen.


Ohne besondere Zwischenfälle erreichten die Schiffe innerhalb kürzester Zeit den Zielvektor. Der Gas-Riese der Klasse I, beinahe rostbraun mit gelbweißen Akzenten, sowie seine umkreisenden Trabanten zeichneten sich nun merklich vor den Transparistahl-Scheiben ihrer Jäger ab. Ein Blick auf den Schirm zeigte außerdem die Anwesenheit eines weiteren Schiffes. Ein Shuttle der Lambda-Klasse schwebte in Warteposition in der Nähe eines der Monde.

„Ich könnte wetten, dass der Captain darin sitzt.“

Eigentlich wollte die Chiss diese Worte nur denken. Zu spät fiel ihr auf, dass sie es stattdessen hörbar für alle in den Staffel-Kanal gemurmelt hatte.

"Wenn Sie eine solche Leidenschaft für Wetten besitzen, können Sie ja wetten, wer nun den Anfang machen wird, Officer.“ So ein Gefühl für Sarkasmus hatte sie dem Vertreter des Staffelführers gar nicht zugetraut. „Die Rotten tauchen nacheinander in ihre jeweiligen Canyons ein. Welcher der Ihre ist, erhalten Sie derweil aus den Koordinaten, die Ihnen aus der Lambda-Fähre übermittelt werden. Sie werden verschiedene Aufgaben bewältigen und anschließend wieder zusammenfinden. Zehn, Sie machen den Anfang.“

„Verstanden, Lieutenant.“

Samin neigte den Jäger hinunter in Richtung des felsigen Trabanten und beschleunigte. Dann öffnete sie den Rottenkanal.

„Tut mir einen Gefallen, und zerschellt nicht ausgerechnet heute an einer Felswand.“

Zusammen mit ihrer Rotte steuerte sie auf einen der unzähligen Canyons zu, die ihr eindeutig zu schmal vorkamen, um dort drei Jäger nebeneinander fliegen lassen zu können. Über den Staffelkanal nahm sie zudem wahr, dass auch Sakura mit ihrer Rotte den Befehl zum Anflug erhalten hatte.


[ Bastion-System| Mond des Gasriesen | Canyon | Defender 10 | Rotte: Samin, Cain, Zethlo; entfernt: Aiden, Chett, Cain, Sakura, Drask, & Rest ] 




 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith

Voth Terrix war, wie erwartet, binnen dieser kurzen Zeit noch nicht richtig im Orden angekommen und noch auf der Suche nach seinem Platz. Das erklärte er in einem demütigen, ehrerbietigen Tonfall und gewählter Ausdrucksweise. Chiffith wusste, dass viele Meister dieses Betragen ihnen gegenüber schätzten: Sie wollten Schüler, die dienten anstatt zu fordern und ihre Ausbildung als Gnade ansahen, nicht als Selbstverständlichkeit. Es war gut möglich, dass der Twi'lek mit diesem Betragen bald positiver auffallen würde als andere durch harte Arbeit oder große Leistungen. Doch natürlich konnte man das nicht verallgemeinern und es gehörte mehr dazu, ein Sith zu werden, als die Fähigkeit zum Katzbuckeln. Was den Lamproiden selbst anging, so war es diesem beinahe egal, ob ein Jünger ihn mit Ehrfurcht behandelte oder nicht. Und die Frage, welche Art von Person er gerne zu seinem Schüler machen würde, musste er sich noch nicht stellen: Schließlich war er selbst erst Apprentice, und wie viel ihn noch davon trennte, ein vollwertiger Sith zu werden, wusste er nicht. Im Moment ging es ihm nur darum, Leute zu finden, die bereit waren, ihn und den Imperator mit Informationen über die Vorgänge im Tempel zu versorgen. Er war sich nicht sicher, doch konnte er sich vorstellen, dass Terrix' unterwürfige, gefällige Art auch dabei von Vorteil sein konnte.

»Es geht um Augen und Ohren«, erklärte er. »Viele Sith haben Feinde im Orden. Auch die mächtigsten. Sie bekämpfen sich und stellen sich Fallen. Sie wollen die Macht von denen, die über ihnen sind. Das liegt in ihrer Natur. Sie müssen wissen was ihre Feinde planen, um ihre Macht zu erhalten.«

Noch einmal betrachtete er den rothäutigen Twi'lek abschätzend von oben bis unten, bevor er fortfuhr:

»Mein Herr und Meister ist der mächtigste von allen. Der Imperator Darth Allegious! Auch er hat Feinde. Viele, die seine Macht und seinen Thron wollen. Oder die lieber anderen folgen wollen als ihm. Sie machen Pläne gegen ihn. Er muss wissen, was sie planen.

Deshalb suche ich Leute wie dich. Geh' unter andere Jünger. Hör den Sith zu und den Dienern. Finde heraus was sie vorhaben. Ob sie treu sind. Und dann sag es mir! Kannst du das?«


[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith

Der Lamproid (Chiffith) musterte ihn einen Moment lang. Voth fragte sich, was es mit der Aufgabe, die der Meister seines Gegenübers für ihn hatte, wohl auf sich haben könnte. Höchstwahrscheinlich sollte er irgendeine leichte Aufgabe im Tempel erledigen, für die die Jünger gerade gut genug waren, wie Böden schrubben oder Bücher sortieren. Doch diese Vorahnung verflüchtigte sich relativ schnell, als Chiffith in einem ernsten, leicht mysteriösen Tonfall zu sprechen begann.
Wiederholt musste Voth gut hinhören, da der zischelnde Akzent des Lamproiden nicht allzu gut verständlich war.
Chiffith erzählte ihm, dass viele Sith Feinde im Orden hatten und immer genau wissen wollten, was andere, vor allem Übergeordnete, vorhaben, um ihre Macht zu erhalten.
Während Voth noch darüber nachgrübelte, was das wohl mit seiner Aufgabe zu tun haben könnte, sprach Chiffith weiter. Er sagte, dass sein Meister Darth Allegious ebenfalls Feinde hätte und das da viele wären, die ebenfalls gern auf dem Thron säßen.
Plötzlich schrak Voth aus seinen Gedanken hoch.

"Darth Allegious!", rief er.

Er hatte seit seiner Ankunft im Tempel schon oft von diesem Mann gehört. Er war der mächtigste, gefährlichste Sith des Ordens und der oberste Kopf des Imperiums, der Imperator. Und jetzt stand er tatsächlich seinem eigenen Schüler gegenüber!

"Darth Allegious ist euer Meister! Ich hatte ja keine Ahnung. Welch eine Ehre für mich!" stammelte Voth noch etwas ungläubig und ein wenig eingeschüchtert.

Auf die Frage des Lamproiden, ob er sich für ihn unter den anderen Jüngern und Anhängern des Ordens umhören könnte, um herauszufinden, ob irgendjemand etwas gegen Darth Allegious plante, antwortete Voth nun noch eine Spur ehrfürchtiger, aber trotzdem selbstbestimmt

"Und ja, natürlich kann ich das. Das mache ich doch gern. Ich werde die Augen und Ohren offenhalten und euch immer berichten, wenn ich irgendwo etwas aufschnappe."

Voth konnte es noch gar nicht so richtig glauben, dass er nun mit so einer wichtigen Aufgabe betraut wurde. Er durfte für den Imperator persönlich, naja, für seinen Schüler, aber das machte wohl kaum einen Unterschied, nach Verschwörern und untreuen Ordensmitgliedern Ausschau halten, während andere Jünger langweilige Aufgaben in der Bibliothek oder auf der Krankenstation erledigten. Ein stolzes Lächeln konnte er sich kaum verkneifen, denn er freute sich, dass Chiffith ausgerechnet ihn ausgewählt hatte. Er war gespannt, was ihn in seiner Aufgabe als "Spitzel", wie er sich nun wohl nennen konnte, erwartete.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith
 
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[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Gewölbe | leerer Raum] Ares Segomo, Saphenus, Darth Hybris und weitere Jünger

Die anderen stellten sich ebenfalls vor. Ares kam es erbärmlich vor, sich selbst verbal so zu erniedrigen. Doch Angesichts der Alternative blieb ihm keine andere Wahl. Mit einer knappen Geste bedeutete Hybris einem der menschlichen Jünger vorzutreten. Er war pausbäckig, doch Ares hielt seinen Blick Richtung Boden und konnte den anderen Jünger so nicht genauer Mustern.


„Ihr seid mein Werkzeug, mein verlängerter Arm und als solche habt ihr zu tun was ich sage. Es ist mir egal ob ihr euch für intelligent, gerissen und clever genug haltet meine Anweisungen zu interpretieren oder gar zu hinterfragen. Ihr seid nicht in der Position, habt von mir nicht das Recht zugesprochen bekommen auch nur einen Nanometer von meinen Anweisungen abzuweichen... ihr seid der Arm, ihr handelt nicht selbstständig. Und doch, obwohl dieser Fakt so offensichtlich sein sollte, habt ihr schon in den ersten Minuten versagt. Alle, bis auf ihn.“


Die Stimme des Sith war furchteinflößend. Er machte in seinem Grundton keinen Hehl daraus, dass er weitaus mächtiger als die Jünger war und diese mit einem Handstreich vernichten konnte. Erst jetzt begriff Ares, dass es ein Fehler gewesen war, mehr zu sagen als von Hybris gefordert. Der Pausbäckige hatte sich zurückgehalten beim reden und hatte Glück. Die anderen würden bestraft werden, da war sich Ares sicher. Nur wie?

Er konnte jedoch nicht darüber nachdenken, welche Strafen sich das kranke Gehirn des Totenkopfs ersann. Denn plötzlich bekam er keine Luft mehr. Er versuchte zu atmen, doch er bekam einfach keine Luft mehr und schnappte nach ihr. Er hielt sich den Hals. Dann ging ihm ein Gedanke durch den Kopf. Hybris erwürgte ihn! Nein, das war kein Würgen, er bekam noch Luft, ein wenig zu mindest. Ares versuchte so viel Luft einzuatmen wie er konnte, bei jedem Atemzug fürchtete er, es könnte sein letzter sein. Dieser Irre würde sie alle töten, er würde IHN töten. Nein, er durfte nicht sterben, nicht hier und nicht so. Das Gefühl des Erstickens wurde immer bedrückender und Ares versuchte die Luft anzuhalten, doch als er erneut atmete, strömte wieder fast zu wenig Luft in seine Lunge. Er wünschte sich in diesem Moment, nie zum Sithtempel gegangen zu sein. Sterben, ja, aber nicht so quälend. Hätte er doch nur auf Hybris gehört und sich nicht von dem Zabrak beeinflussen lassen. Aber diese Gedanken wurden von dem Gefühl zu Ersticken schon im Keim wieder verdrängt. Seine Lungen schmerzten so sehr. Warum konnte Hybris dem nicht ein Ende setzen? Just in diesem Moment schien Hybris sie zur Genüge bestraft zu haben. Ares bekam wieder Luft und hyperventilierte fast als er mit ein paar schnellen Atemzügen das Erstickungsgefühl und die Panik verdrängte. Ängstlich blickte er zum Sith. Was hatte er jetzt vor?

Hybris bestätigte Ares Vermutung, dass die Jünger bestraft worden waren, da sie zu viel gesagt hatten. Er drohte ihnen, dass sie sich beweisen mussten und das schon ihre erste Prüfung einige Überfordern und töten würde. Er erklärte, dass die Angst ein Hilsmittel der dunklen Seite war und die Jünger diese beherrschen mussten. Für Ares ergaben diese Belehrungen noch wenig Sinn, doch er war immer noch dabei, sich von der Bestrafung und den Todesängsten zu erholen.

Die Tür zum Raum öffnete sich auf einmal und die hässliche Kreatur, die ihn fast getötet hatte, kam hindurch. An ihrer merkwürdigen Körperhaltung erkannte er, dass sie wohl immer noch von Hybris zurückgehalten wurde. Auf allen Vieren bewegte sich die Kreatur auf sie zu und schnappte mit ihrem abstoßenden Maul in alle Richtungen. Der Sith konnte sie jederzeit auf sie loslassen und das Wesen würde die Jüngerschar wohl binnen weniger Minuten verschlingen und zerfetzen. Wieder machte Hybris eine Drohung, dass sie, wenn sie nicht in der Lage waren, trotz Angst zu handeln, in den nächsten Minuten sterben würden. Ares ungutes Gefühl beim Anblick der entstellten Kreatur steigerte sich. Dann sprach er den Gran an. Hybris spürte wohl, dass dieser keine Angst hatte. Der Gran bestätigte dies und der Totenkopf forderte ihn auf vorzutreten und sich seiner Prüfung zu stellen. Er tat wie befohlen und stellte sich vor die Kreatur. Diese schnappte wild nach dem Gran, doch dieser zuckte nicht einmal. Wieder fragte Hybris, wieso er keine Angst verspürte und der Jünger stellte klar, das er glaubte, wenn er keine Angst habe könne er überleben. Auf die Frage, ob er auch Hybris nicht fürchtete, antwortete der Gran ausweichend. Ares biss sich auf die Lippe. Das war sicher nicht das was der Sith hören wollte. Und wie um es zu bestätigen machte die Kreatur auf einmal einen Satz nach vorn und grub seine Klauen und Zähne in das Fleisch des Gran und riss ihn zu Boden.

Das Wesen zerfleischte den Gran. Jemand anderem wäre wohl schlecht geworden, doch Ares konnte nicht anders als hinsehen. Er war ob der Grausamkeit des Sith fasziniert. Doch im nächsten Moment wurde ihm klar, dass er ebenso dort unten, zerfleischt von der Bestie landen konnte, wenn er sich nicht zusammenriss. Der Gran war als solcher mittlerweile nicht mehr zu erkennen. Die Fetzen aus Blut und Fleisch bedeckten den Boden, wo er noch Augenblicke zuvor tönte, er brauche keine Angst haben, zu sterben. Und wie er diese Angst besser gehabt hätte. Nun war es aber zu spät und die verbliebenden Jünger mussten aus dem Verhalten lernen, um zu überleben.

Hybris machte ihnen klar, dass sie in zu fürchten hatten. Darum ging es die ganze Zeit, um die Angst vor ihm. Und Ares HATTE Angst. Dieser Irre war bereit sie alle zu Opfern, nur um sein Ego zu bestätigen. Um Furcht ging es auch in ihrer nächsten Prüfung. Sie sollten sich hinsetzen und die Augen schließen. Hybris scheuchte die Kreatur aus dem Raum, dann setzte sich Ares auf den Boden und schloß die Augen. Er durfte sie auf keinen Fall öffnen, das hatte der Sith klargemacht.

Doch dann waren seine Augen wieder offen. Er versuchte sie zu schließen, doch es ging nicht! Panik machte sich in ihm breit. Wieso gehorchten seine Augen ihm nicht. Er spürte seine Lider nicht mehr. Panisch blickte er zu Hybris. Dieser schien sein Verhalten bemerkt zu haben. Mit raschen Schritten kam der Totenkopf auf ihn zu.


„ Wartet, bitte, gebt mir noch eine Chance…“


bettelte er. Doch der Schädel packte ihn am Hals und hob ihn vom Boden auf. Mit seinen schrecklichen Augen blickte er Ares an.


„Du hast versagt und deshalb bekommst du deine gerechte Strafe.“

„Nein, bitte nicht. Nein!“


Doch sein Gejammer half nichts. Der Sith öffnete die Tür und warf ihn in die Dunkelheit der Korridore. Panisch rappelte sich Ares auf. Er blickte um sich. Die Tür zum Raum war verschwunden, überall um ihn herum war es dunkel. Die Angst in ihm stieg ins unermessliche. Die Kreatur war hier draußen. Schon hörte er ihre ekelhaften Laute. Das Schnappen des Mauls, das Klappern der Krallen. Ares setzte sich in Bewegung und rannte durch die dunklen Korridore. Er durfte nicht sterben. Nicht so! Das Klappern des Wesens wurde ebenfalls schneller. Es verfolgte ihn! Er bog um eine Ecke und sein Herz setzte für einen Moment aus. Der Gang war hier etwas erleuchtet und er erkannte, dass er in eine Sackgasse gerannt war. Er wollte sich umdrehen und einen anderen Weg einschlagen als das Wesen Ares plötzlich aus der Dunkelheit ansprang. Es riss den jungen Bastioner zu Boden und Ares schrie vor Schmerz, als die Kreatur ihm ihre Krallen und Zähne in den Leib trieb. Das Wesen hob seinen Kopf und richtete den Blick auf Ares. Als dieser den Blick erwiderte, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen: Das Wesen hatte das Gesicht seines Vaters. Und nicht nur das, es sprach auch so wie er:


„Du hast versagt Ares. Du hast versagt.“

„Nein, habe ich nicht, lass mich los.“

„Niemals. Schau dich an. Du stirbst hier, zwischen den Knochen irgendwelcher Jünger, an die sich Niemand mehr erinnert. Wenn ich mit dir fertig bin, gleichen deine Knochen den anderen hier und niemand wird wissen, dass du je existiert hast.“


Bei den letzten Worten begann sein Vater zu lachen. Er durfte gegen den alten Narr nicht verlieren. Er durfte nicht umsonst sterben, ein niemand bleiben wie sein Vater. Das durfte einfach nicht sein. Sein Herz raste und sein Körper war schweißgebadet. Er sah wie sich das Maul seines Vaters unnatürlich weit öffnete. Gleich war es soweit, er würde verlieren und sein Vater recht behalten. Seine größte Angst würde Wirklichkeit werden. Der Hals der Bestie saußte hinunter und Ares schloß die Augen, was er auf einmal wieder konnte, in der Erwartung seines Todes. Seines unbedeutenden, sinnlosen Todes. Einem Tod, noch verschwenderischer als der seines Vaters. Doch dann war da etwas in ihm, ein letztes Aufbäumen. Bei der Erkenntnis, dass sein Vater siegen sollte, erlangte Ares eine Kraft, die sich aus seinem Hass auf seinen Erzeuger nährte. Er konnte dem Griff der Bestie entgehen und den Hals seines Vaters festhalten. Er drückte die Bestie von sich. Das Biest kugelte ein paar Meter davon. Ares nahm sich einen der größten Knochen, die auf dem Boden lagen und Schritt auf seinen Vater, auf die Bestie zu.

"Alter Mann, heute Siege ICH!"

Er holte aus und traf den Schädel des Wesen mit dem schweren Knochen von der Seite. Wie in einem Rausch, erfüllt von Hass schlug er auf seinen Vater ein. Er hatte gewonnen. Er hatte GEWONNEN. Der Schädel des Wesens bestand ein paar weitere Schläge später nur noch aus Blut und fleischigem Matsch. Langsam wurde es immer dunkler um ihn und ein Gefühl der Leere umfing ihn, während er weiter auf etwas einschlug was er nicht mehr wahrnahm.

Langsam realisierte er, dass er wieder im leeren Raum saß. Er war zwar immer noch verschwitzt und sein Herz raste, doch die Bestie war verschwunden. Am ganzen Körper zitternd dämmerte es ihm. Es war eine Illusion gewesen. Eine weitere Prüfung der Angst. Und wohl auch eine weitere Machtdemonstration Seitens Hybris. Doch diesmal war sich Ares nicht sicher, ob er die Prüfung bestanden hatte oder was überhaupt seine Aufgabe gewesen war. Ängstlich, kniff er die Augen zusammen und erwartete eine Reaktion des Sith.


[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Gewölbe | leerer Raum] Ares Segomo, Saphenus, Darth Hybris und weitere Jünger
 
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[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith

Voth Terrix schien Feuer und Flamme für die Aufgabe zu sein, die Chiffith ihm anbot. Offenbar hatte er es da mit einem zu tun, der sich tatsächlich einbringen wollte. Er fragte gar nicht nach einer Gegenleistung: Die Gelegenheit, sich zu beweisen und dem Imperator dienlich zu sein, war für den Twi'lek wohl schon Belohnung genug. Das sollte Chiffith natürlich recht sein. Er wusste sowieso nicht genau, wieviel an Bezahlung oder sonstigen Belohnungen er den Jüngern in Darth Allegious' Namen versprechen konnte.

»Gut!« knurrte der Lamproid zufrieden. »Jünger wie dich brauchen die Sith.«

Ob das so wirklich stimmte, war ihm eigentlich egal. Jedenfalls hätte er selbst seine Freude daran, wenn er mehr Leute dieser Art für sein kleines Spionagenetzwerk finden und gewinnen könnte.

»Pass aber auf. Erzähl' niemandem von der Aufgabe und schon gar nicht, von wem sie kommt. Sonst sind seine Feinde auch ganz schnell deine Feinde und das willst du nicht! Wenn du 'was hörst oder siehst, kommst du nicht zu meinem Herrn. Sondern zu mir.«

Er beschrieb Voth, wo er ihn finden konnte. Da Chiffith als Sith-Apprentice in den Bereichen des Tempels lebte, die keinen besonderen Sicherheitsregeln und Zugangsbeschränkungen unterlagen, konnte der Jünger ihn dort jederzeit aufsuchen.

»Wenn du nützlich bist, wirst du belohnt. Und ich schütze dich. Wenn du Ärger hast, komm zu mir!«

Bei diesem grimmigen Versprechen peitschte sein Schwanz mit dem Giftstachel aggressiv von einer Seite auf die andere. Der Imperator hatte ihm nicht aufgetragen, den Jüngern solche Zusagen zu machen, so wie er ihm generell keine genaueren Anweisungen gegeben hatte, wie und mit welchen Mitteln er die an ihn gestellte Aufgabe erledigen sollte. Insofern lobte Chiffith (der keinen einzigen Credit besaß, mit dem er jemanden für seine Dienste bezahlen konnte) das einzig Wertvolle als Gegenleistung aus, das er zu bieten hatte: Seine Kampfkraft. Dass er sich mit dieser vor keinem Jünger, kaum einem Apprentice und auch vor einigen Sith nicht verstecken musste, war so gewiss wie dass die Nacht auf den Tag folgte.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Kellergewölbe UE2 - Ehemaliger Trainingsraum - Saphenus, Ares und Hybris plus ein paar Jünger NPCs]

Zwei „Chronozellen-Zyklen“ später war die erste Prüfung vorbei. Keiner der Fünf war aufgesprungen oder geflüchtet, doch Risse in den Fassaden der Anwärter waren teilweise deutlich zu erkennen. Hybris war nicht direkt enttäuscht – in welcher Hinsicht auch immer -, doch so wirklich zufrieden auch nicht. Der Zabrak hatte durchgehalten, etwas das er nicht erwartet hatte und ihm an einen seiner besseren Tage positiv angerechnet hätte, doch war auch er nur ein Mensch und die Erinnerungen an Q'Tahem und Zoey waren noch frisch. Er hatte also grade keinen guten Tag, Optimismus hin oder her. Die anderen vier hatte in etwa genau so reagiert wie er es erwartet hatte und keiner, einschließlich der Rothaut, hatte sich irgendwie in den Vordergrund drängen können.
Er ließ den Jüngern noch eine weitere Minute, dann befahl er ihnen sich zu erheben. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt, starrte er jeden noch einmal kurz an, dann holte er gut hörbar Luft und begann mit dem nächsten Monolog. Das er dabei mit seinen teuren schwarzen Schuhen in der sich inzwischen nicht mehr weiter ausbreitenden Blutlache des Gran's stand, registrierte er nicht einmal.


„Kommen wir gleich zur nächsten Prüfung. Neben der Angst ist der Schmerz das wichtigste Hilfsmittel eines Siths. Und ebenso ist dieser Schmerz etwas, dass euch gleichermaßen Macht bescheren und euch vernichten kann. Bei diesem Test gibt es ebenfalls nur zwei mögliche Enden. Weder ihr besteht und überlebt oder ihr gebt den aufkommenden suizidalen Verlockungen nach und wählt den Freitod.“


Er ließ die Worte eine Weile lang wirken. Um dabei aber nicht einfach nur rum zu stehen, krempelte er symbolisch die Ärmel hoch, auch wenn er das als Machtnutzer natürlich nicht wirklich tun musste.

„ Nur eines noch, auch wenn es die Sache ein wenig langweiliger gestaltet, wenn ich euch die Hoffnung von Anfang an raube: Ihr werdet nicht die Chance erhalten in Ohnmacht zu fallen, euch an den Schmerz zu gewöhnen oder anderweitig Ablenkung zu finden. Stellt euch ihm und beweist das ihr in der Lage seid eine Ausbildung zu überstehen. Nun zur Erklärung der Prüfung. Ihr werdet ein Szenario durchleben, in dem ihr an einer Kante hängt und der Absturz euer Ende bedeuten würde. Ihr werdet beschossen und müsst auf verschiedene Details achten und dabei stehts dem Schmerz standhalten welcher euren Körper im Griff hält.“

Sein Blick fiel natürlich wieder auf sein Lieblingsopfer, den Zabrak. Doch dieses mal sollte er nicht alleine leiden, sondern mit dem Menschen neben ihm. Beide besaßen das größte Machtpotential und auch sonst eine zelluläre Stärke, die es ihnen erlauben sollte gewissen Aufgaben nachzugehen. Nicht das Hybris mit ihrem Überleben rechnete, doch sollten alle fünf Jünger es tatsächlich schaffen, wären sie seine erste Wahl.
Deshalb rief er nicht nur den Zabrak, sondern auch den Menschen mit der auffälligen Kleidung zu sich. Die anderen drei mussten zwei Schritte zurück treten und bekamen den dezenten Hinweis, das es ihrer Gesundheit nicht zuträglich wäre, sollten sie die beiden Prüflinge in irgendeiner Weise beeinflussen, ob nun in positiver oder negativer Hinsicht.
Beide standen nun einen Meter von ihm entfernt, der Rest der Gruppe in ihrem Rücken. Dann begann Hybris auch schon.
Der Raum, der früher mal als Trainingsraum hatte herhalten müssen, war bis auf zwei Sitzbänke leer und deshalb wurde diese nun aus ihren Verankerungen herausgerissen und kamen vor den beiden Jüngern zum Stehen. Sie befanden sich dabei auf einer Höhe, die beide Jünger dazu zwang kurz hochzuspringen um sich daran festzuhalten, sodass sie schließlich eine halbe Unterarmslänge über dem Boden in der Luft hingen. Nachdem sie auch ohne Aufforderung hochgesprungen waren und sich nun an den Querstreben der Bänke festklammerten, ging Hybris noch einmal kurz ins Detail.


„Ihr werdet von mir in unregelmäßigen Abständen angegriffen, was auf euch zufliegende Projektile simulieren soll. Diese Schläge sind schwach und können leicht abgelenkt werden, doch müsst ihr euch darauf erst einmal konzentrieren können. Außerdem werde ich euch hin und wieder ein paar Worte fallen lassen. Ihr habt dann fünf Sekunden Zeit es zu wiederholen, schafft ihr es nicht, erhöhe ich das Schmerzlevel. Ganz so als hätte euch ein Blasterschuss getroffen, weil ihr nicht aufmerksam genug gewesen seid.
Lasst ihr los, sterbt ihr.“


Wie lange sie durchhalten mussten verriet er natürlich nicht.
Als klar war, dasx die beiden Anwärter verstanden hatten, hob Hybris seine rechte Klauenhand, richtete sie auf den Brustkorb des Zabrak aus und drückte dann nicht mit dieser, sondern mit der Macht zu. Was die beiden Jünger dann traf, war mit relativer Sicherheit das schmerzhafteste was sie in ihrem kurzem Leben hatten ertragen müssen. Ein Vernichtungsschmerz explodierte in ihrer Brust, so heftig, das die dabei auftretende Todesangst sogar noch alle jene Ängste in den Schatten stellte die sie in der Prüfung zuvor erlebt hatten. Jeder hatte schon mal davon gehört und es sich vorgestellt, doch die wenigstens jungen Leute kannten es tatsächlich. Wussten tatsächlich wie es sich anfühlte wenn das Herz starb. Obwohl Hybris es nur simulierte, war der Schmerz so lebensecht, so allumfassend und vernichtend, dass das Gehirn sofort davon ausging das es grade den Motor des Körpers verloren hatte. Die daraufhin eintretende Todesangst, die in Natura sehr wohl berechtigt war, schwächte alle Glieder, ließ ihre Gesichter aschfahl werden und entzog ihnen alle Kraft aus den Muskeln. Nicht einmal fünf Sekunden würden sie es durchstehen, selbst dann nicht wenn sie dem Reflex, sich an die Brust zu fassen, widerstehen konnte. Daher dauerte dieser Angriff nur zwei Sekunden. Dessen Echo pulsierte jedoch noch in ihren Adern als der Sith Lord für die beiden gut sichtbar vortrat und mit seinem linken Arm auf die Brust des Menschen zielte. Zwischen diesem Angriff und dem Illusions-Myokardinfarkt lagen nur drei Sekunden, was nicht viel war um seinen Geist zu schärfen und sich auf die Umgebung zu konzentrieren. Um so erstaunlicher war es, dass er tatsächlich einen zitternden Arm zur Verteidigung heben und den schwachen, aber durchaus nicht langsam geführten Stoßangriff abzulenken konnte. Auch der Zabrak konnte den nächsten auf seinen Kopf gerichteten Hieb abwehren. Das hatte jedoch nur zur Folge das Hybris die Schmerzen in ihrer Schulter und den Armen erhöhte.

In der nächsten Minute gingen die beiden wahrlich durch die Hölle. Sogar als Hybris merkte, das ihn diese Prüfung kaum bis gar nicht forderte, ließ er auch die anderen drei vortreten und prüfte sie ebenso, wobei seine beiden ersten Opfer nicht weniger zu leiden hatten. Gleich fünf Jünger mit Schmerzen zu traktieren, ihnen Worte zuzurufen und sie mit physischen Angriffen abzulenken, war für den monströsen Sith dann schon eher eine ausreichend fordernde Aufgabe. Und jedes mal wenn einer der Anwärter versagte und nicht innerhalb des Zeitlimits antwortete, fuhr ein einzelner Machtblitz in dessen Körper. Diese schlugen zufällig in irgend ein Körperteil ein und wurden von Hybris nur dahingehend manipuliert, dass sie sich nicht die Köpfe der Gepeinigten als Ziel suchten. Ansonsten war alles erlaubt.
Und dann kam es wie es kommen musste. Der Bith, der körperlich schwächste der Gruppe, ließ los und fiel zu Boden. Seine krampfenden Beine brachen unter seinem eigentlich leichten Gewicht zusammen und er stürzte Gesicht voran auf die Platten unter ihren Füßen. Er erzeugte dabei zwar ein fleischiges „Patsch“, doch wurde das mühelos durch die Schmerzensschreie der vier übrigen übertönt. Und keiner von ihnen kam fehlerlos durch die Prüfung. Ein jeder ließ zumindest einmal mit einer Hand los, antwortete zu spät oder konnte die Angriffe nicht abwehren. Was nur natürlich war, denn ohne die Macht war das ohnehin nur mit einer militärischen Konditionierung möglich, welche nur bei der Elite der Elitesoldaten zum Einsatz kam. Ein Schmerz der einen derart ablenkte, dass man kaum klar denken konnte, dann der Zwang sich an etwas festzuklammern plus die zwei verschiedenen Angriffe, die von allen Seiten zu den ungünstigsten Zeitpunkten auf sie einprasselten.
Selbst Hybris wäre da ohne Macht irgendwann zusammen gebrochen und deshalb konnte nicht wirklich irgendwer bestehen, zumindest nicht in dem Sinne wie sie es sich vielleicht vorgestellt hatten, weil Hybris es vorher behauptet hatte. Irgendwann fielen sie alle, gaben auf oder brachen einfach aus körperlicher Erschöpfung zusammen, wobei das wie gesagt nicht mit einer Ohnmacht einherging.


„Und damit seid ihr alle gestorben.“
verkündete Hybris schließlich, die Ärmel längst wieder herunter geschoben und die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Nun würde der zweite Teil der Prüfung kommen und ein Jeden von ihnen dazu zwingen, sich seinen eigenen Stärken und Schwächen zu stellen. Außerdem würden sie so beweisen können, ob sie tatsächlich in der Lage waren hinter Hybris Worte und Absichten zu blicken. Er hatte es ihnen zwar unmissverständlich klar gemacht, dass sie zu unwürdig waren, als das sie seine Entscheidungen interpretieren und hinterfragen durften, doch waren sie tatsächlich so geistig degeneriert, dass sie sich zumindest in der Privatsphäre ihrer eigenen Gedankenwelt keine Fragen stellten, sondern einfach strikt alles taten was man ihnen sagte, waren sie für Hybris nutzlos. Sie mussten stehts nachdenken und Anweisungen hinterfragen – wenn auch nicht laut -, denn ansonsten konnten sie nur allzu leicht scheitern. Wenn ihr Meister nämlich Befehle gab, ging er von einer gewissen Grundsituation aus. Er nahm etwas an, spekulierte, berechnete und nahm auch sonst alle Informationen denen er habhaft werden konnte, um ein Szenario zu entwickeln. Und nach dieser Blaupause eines Plans schickte er seine Diener los und ließ sie Aufgaben erledigen. Doch nur ein Narr würde tatsächlich davon ausgehen, dass er stehts die richtigen Informationen besaß und alle unvorhersehbaren Ereignisse vorhersehen konnte. Dazu war nicht einmal die Macht in der Lage. Also brauchte er auch Schüler und Diener, die im richtigen Moment selbstständig wurden, aber dennoch weiterhin zu Hybris Gunsten handelten. Ihnen das jedoch zu sagen, würde die ganze Sache ja kaputt machen.

Zu diesem Zweck trennte er alle fünf Jünger voneinander und zwang sie erneut in eine sitzende Position.
„Noch ist die Prüfung nicht beendet. Je nachdem wir ihr die eben erlebten Ereignisse rekonstruieren und bewerten könnt, wird sich das positiv oder negativ auf eure Bewertung auswirken. Und erst dann werde ich das Todesurteil vollstrecken.“
Die nun alle rund zehn Meter voneinander entfernt sitzenden Anwärter hatten sich in einem Fünfeck um Hybris positioniert, er direkt in der Mitte und mit dem Blick auf den Zabrak gerichtet. Er, den er für den intelligentesten Nicht-Menschen in dieser Runde hielt, würde mit Sicherheit als erstes zu einem Ergebnis kommen. Auch hatte er sich in der Prüfung trotz seiner augenscheinlichen Schwächen recht passabel angestellt. Hybris war immer mehr davon überzeugt das er einen guten Diener abgeben würde. Oder ein exzellentes Forschungsobjekt. Doch wie es für ihn auch ausgehen mochte, der Skelettschädel-Sith Lord hatte so seine Pläne mit ihm...

[Bastion - Center - Sith Orden - Kellergewölbe UE2 - Ehemaliger Trainingsraum - Saphenus, Ares und Hybris plus ein paar Jünger NPCs]
 
[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Gänge ] Whip

Ein tappendes Geräusch hallte durch die perfekte Finsternis. Ein Wesen, das auf seine Augen angewiesen war, wäre hier hoffnungslos verloren gewesen. Es hätte die scharfkantigen Stufen nicht kommen sehen, die sich unvermittelt absenkten, um einen unachtsamen Besucher zu überraschen und einen langen Fall zu verschaffen, bevor er zerschunden und gebrochen unten aufschlug, wo er von fleischfressenden Bestien zerrissen werden würde.

Doch von dort unten kam das Geräusch. Leise, rhythmisch, nackte Füße auf hartem Stein. Mit jedem Schritt den sie Taten, wurde das Geräusch lauter und plötzlich schien es, als schwebten zwei bleiche Kugeln aus der Finsternis hinauf. Auf den ersten Blick hätte man sie für vieles halten können, doch würde die richtige Assoziation, die Assoziation von leicht fluoreszierenden Augen in der Dunkelheit, wäre einem unbedarften Beobachter recht schwer fallen.

Trotz des gespenstischen Glimmens halfen sie ihrem Besitzer nicht, sich besser in dem engen
Korridor zurechtzufinden. Tatsächlich waren sie blind und nur ein Indiz vieler teuflischer Experimente, denen das Wesen lange Jahre ausgesetzt worden war. Der Name der glupschäugigen Kreatur lautete Whip. Natürlich war sie nicht unter dieser Bezeichnung geboren worden, doch hatte sie ihren Geburtsnamen schon lange vergessen.

Als er die letzte Stufe erreicht hatte, grunzte Whip zufrieden. Die Flucht lief ausgezeichnet. Noch immer wusste das Wesen nicht, ob die Alchemisten es absichtlich freigelassen hatten, um weitere Tests an ihm durchzuführen, oder ob es doch Nachlässigkeit gewesen war, die die Käfigtür unversperrt gelassen hatte. Doch das kümmerte Whip nicht. Die offene Tür hatte einen Lichtstrahl in sein teerschwarzes Leben geworfen und ihn aus seiner jahrelangen Lethargie geworfen. Mit hemmungslos zitternden Gliedern hatte er sich aufgerichtet und hatte die viel zu laut quietschende Gittertür aufgestoßen. Zielstrebig war er gelaufen, gelaufen, immer weiter gelaufen, vorbei an fleischfressenden Monstren, die Wächter der heiligen Hallen der Alchemisten.

Einige von ihnen hatte er erkannt. Freunde, Bekannte, Wesen aus einem früheren Leben, als man ihn noch anders geheißen hatte als Whip. Damals, als die lange, schwarze Froschzunge noch nicht existiert hatte, die sich ihm aus dem ewig offenen Mund ringelte und ihm seinen Namen gegeben hatte. Doch er hatte sich nicht an ihre Namen erinnert. Namen waren hier unten bedeutungslos. Das einzige was zählte, war, dass sie tot waren, seelenlose Hüllen, deren einziger Lebenszweck es war zu fressen und so die Keller zu beschützen. Doch er noch lebte noch immer und konnte auch noch immer denken!

Aus irgendeinem Grund, der sich Whip nicht erschloss, war er nicht gefressen worden. Möglicherweise hatte er lange genug hier unten gelebt, um von den Wesen nicht mehr als Fremdkörper identifiziert zu werden. Doch auch das war nicht wichtig. Er war unterwegs, würde den Tempel verlassen und dort würde ihn endlich süße Freiheit und das helle Licht der Sonne erwarten!

Whip lief weiter und wich einer Wand aus, die eine Abzweigung markierte, die sich ihm in den Weg gestellt hatte. Er brauchte seine Augen nicht um zu sehen. Die Mauern des Tempels waren von soviel Gewalt, Leid und Tod durchzogen, dass sie in der Macht wie ein finsteres Leuchtfeuer, ein Fanal der Dunkelheit glommen. Und die Macht nahm Whip wahr. Oh ja! Er war kein gewöhnliches Wesen damals gewesen. Gekommen um sich ausbilden zu lassen, hochmütig, stolz, dass war Whip gewesen. Doch die Alchemisten hatten ihn gefunden, bevor ihn ein Meister entdeckt hatte und ihn für ihre Experimente rekrutiert.

Plötzlich hielt Whip inne. Angestrengt schnuppernd züngelte die schwarze Zunge aus seinem Mund und ein Speichelfaden rann zu Boden. Der Geruch des Ganges hatte sich verändert. Irgendwo hier waren andere Wesen. Keine Kreaturen der Alchemisten, nein, diese hier dufteten gesund, unkorrumpiert, lebendig! Whip ordnete seine Gedanken und versuchte in der Macht mehr zu erkennen und tatsächlich. Vor ihm, hinter der nächsten Ecke spürte er zwei Präsenzen, die sich deutlich von den finsteren Wänden abhoben. Die eine war finster, raubtierhaft, beherrscht von tierischen Instinkten und trotzdem intelligent und zielstrebig (Chiffith).

Die andere unterschied sich sogar noch mehr von dem finsteren Ambiente. Hätte Whip Farben benennen können, hätte er diese Aura als grau bezeichnet (Voth). Noch unverdorben von der tiefen Bosheit des Gebäudes um ihn herum, fast schon fehl am Platz in dieser Umgebung. Kurz überlegte Whip, dann entschied er sich weiter zu gehen. Diese Auren waren nicht die seiner Meister und auch nicht stark genug, um andere mächtige Sith sein zu können. Was konnte er schon verlieren?

Er hatte genug überlebt, um auch diese Prüfung bestehen zu können! Wenn er angegriffen würde, dann würde er sich verteidigen. Seine Zunge war eine nicht zu unterschätzende Waffe, auch wenn er seine Arme nicht würde einsetzen können. Er würde sich gegen alles behaupten, was sich ihm in den Weg stellen würde und würde tun, was er die letzten Jahre über getan hatte: Überleben.

Whip ging weiter und wieder hallte das leise Tappen im Gang wieder. Sein Oberkörper schmerzte. Die dünnen Drähte und die Stacheln an ihnen gruben sich tief in sein Fleisch. Zweifellos war die lange Wanderung durch die Keller daran schuld. Doch er brauchte sie. Ohne die Befestigungen in seiner Haut, würden seine Arme aufreißen. Zwar waren sie mit seinem Oberkörper verwachsen, doch würden die Verbindungen aus weicher Haut und schwächlichem Fleisch nicht halten und reißen.

Dann war es soweit. Tappend bog Whip um die Ecke und ging auf die beiden Präsenzen zu. Sein Plan war klar, er würde sie nach dem Weg fragen und dann weitergehen. Er würde nicht zulassen, dass sie ihn von der Freiheit fernhielten!

Etwa zwei Meter von den beiden Wesen entfernt, wenn er das richtig einschätzte, blieb Whip stehen. Die lange, schwarze Zunge züngelte in ihre Richtung und ein weiterer Speichelfaden tröpfelte zu Boden. Kurz sog er ihren Duft ein, dann öffnete er die bleichen Lippen ein Stück weiter und sagte:


„Wo...ist der Ausgang?“

Kaum hatte Whip die Worte ausgesprochen, da begannen seine Stimmbänder zu schmerzen. Er hatte sie lange Jahre nicht mehr benutzt und die gurgelnde Stimme schmerzte in seiner Kehle. Er hoffte inständig, dass die Wesen keine Umstände machen würden…

[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Gänge ] Whip, Chiffith, Voth
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith

Voth freute sich immer noch über die besondere Aufgabe, die man ihm als einfachen Jünger hatte zukommen lassen. Er hatte schon eine Idee, wo er vielleicht mit dem Umhören anfangen konnte. In der Cantina des Tempels hielten sich immer viele Jünger und auch Vertreter höherer hierarchischer Schichten auf. Dort konnte er bestimmt etwas aufschnappen.
Der Lamproid (Chiffith) schien auch zufrieden, denn er bestätigte Voths Antwort mit einem knappen
"Gut" und sagte ihm noch, dass Jünger wie er gebraucht wurden. Das machte ihn ein wenig stolz, denn das war das netteste, was er seit seiner Ankunft im Tempel gehört hatte.
Chiffith gab ihm noch einige Hinweise mit auf den Weg, sagte, dass er aufpassen solle und wo er den Lamproiden finden könnte, wenn er etwas herausgefunden hatte oder Hilfe brauchte.

Außerdem versprach er Voth eine Belohnung, sollte er erfolgreich sein. Voth stutze kurz, denn er hatte keine Idee, was er damit meinen könnte. Geld? Vielleicht. Privilegien? Unwahrscheinlich. Hm, vielleicht konnte sich sein Gegenüber ja auch bei der Suche nach einem Meister für ihn einsetzen, ein gutes Wort einlegen oder so. Das würde Voth mehr helfen als sonstige Güter oder Dienstleistungen.

Voth wollte sich schon bedanken und sich auf den Weg machen, als er ein tappendes Geräusch hörte.

Als er sich in die entsprechende Richtung drehte, sah er... nun ja, was war das eigentlich? Voth hatte keine Ahnung, welcher Spezies diese... Kreatur(Whip)... angehörte. Ein wenig entsetzt von dem entstellten Körper, aber auch mit ein bisschen Staunen starrte Voth das Wesen an. Es könnte einmal ein Mensch gewesen sein. Ein paar wenige Merkmale ließen noch darauf schließen. Doch sehr viel hatte das bleiche, dürre Wesen dort vor ihm nicht mehr mit einem Menschen gemeinsam.
Das markanteste und merkwürdigste Merkmal war wohl die lange, schlangenartige Zunge, die der Kreatur schwarz und schleimig aus dem Mund ragte. Ein langer Speicheltropfen rann daran herab.

Nun gab das Wesen ein krächzendes Geräusch von sich. Voth dachte erst, es hätte Schmerzen, als er erkannte, das die Kreatur etwas sagen wollte. Heiser erkundigte sie sich, wo der Ausgang wäre.
Vermutlich meinte sie damit den Ausgang des Tempels.
Voth kannte die Antwort, doch antwortete er nicht, da er immer noch leicht entsetzt von diesem Wesen war. Wie vielen seltsamen Lebensformen würde er hier im Tempel wohl noch begegnen?

Außerdem war da ja immer noch Chiffith. Er war klar der Ranghöhere von den beiden, daher blickte Voth erst einmal zu ihm herüber und beschloss, die Sache ihm zu überlassen.
Gespannt und neugierig wartete er auf die Reaktion des Lamproiden.


[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gänge] Voth Terrix, Chiffith, Whip
 
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[Bastion – Militärbasis] Captain Aurelian Julius - Private First Class Arik Sevez, Private First Class Okoron Tesz, Sergeant Lucius Black, Corporal Ted Jason, Roc Tel'aja, Private Pavo Joturan, Private Mark Smith & weitere Soldaten

Nur noch zwei Meter. Er sprang. Die schwere Rüstung machte es nicht leicht, sich schnell und gymnastisch zu bewegen, selbst mit einiger Übung. So sehr er den Schutz der weißen, glänzenden Kampfanzüge schätzte, in engen Räumen oder in Situation, die schnelle Bewegungen erforderlich machten, brachte er erhebliche Nachteile mit sich. Als die über 100 kg Soldat hinter der Deckung spendenden Mauer aufschlugen, rollte sich Captain Aurelian Julius mehr oder weniger elegant ab, um danach sofort in eine hockende Position überzugehen und einen kurzen Blick um die Mauer zu werfen.
Es dauerte keine Sekunde, bis seine Neugier mit zielgerichteten Schüssen bestraft wurde, die in der Mauer einschlugen.

Arik, Okoron, von links flankieren. Lucius, gib ihnen Deckung, damit man dasselbe nicht bei uns versucht“, gab Aurelian durch sein Komlink. „Schätzungsweise vier Ziele im Zentrum, weitere vermutlich in der Umgebung“.

Zu seiner linken sah der Captain, wie die zwei Sturmtruppler seinen Anweisung folgten und Lucius Black, Schütze für schwere Waffen, seinen DLT-19 von einer leicht erhöhten Position ausrichtete. Die Waffe eignete sich ungemein dafür, auch stärker gepanzerte Infanterie auszuschalten und den Feind zu unterdrücken. Er lag auf dem Bauch, den DLT-10 auf einem Zweibein montiert, und suchte über die Schultern und Köpfe seiner Kameraden hinweg nach Zielen. Bei ihm waren noch Corporal Ted Jason und der Sanitäter Roc Tel’aja, der heute glücklicherweise noch nicht zum Einsatz gekommen war; die Truppe hatte durch diszipliniertes Vorgehen Verluste vermeiden können. Kaum hatten Okoron und Arik zur linken der feindlichen Position Stellung bezogen, warf Auerlian eine Rauchgranate auf die Fläche vor der Mauer und gab den zwei Soldaten, die rechts von ihm an einer Häuserwand lehnten, ein Zeichen, das Feuer zu eröffnen. Sie folgten seinem Beispiel und hoben lediglich die Waffen aus der Deckung, um ungezielte Schüsse auf den Feind abzugeben, die dieser großzügig zurückgab. Die 15 Sekunden, die man den Schein aufrechterhalten konnte, dass man tatsächlich einen Sturmangriff wagte, reichten Arik und Okoron vollkommen, die Distanz zur Feindstellung unbemerkt zu reduzieren und zwei Thermaldetonatoren in diese zu werfen. Zwei der Feindziele sprangen augenblicklich und um sich feuernd hinter den schweren Durastahlblöcken hervor, nur um von Ariks T-21 Schnellfeuer-Blaster und dem E-11b seines Begleiters niedergestreckt zu werden. Das Schicksal der anderen verkündete Millisekunden später der doppelte Knall der Thermaldetonatoren, welche die feindliche Stellung endgültig „bereinigten“, wie Auerlian es gerne nannte.

Die beiden Soldaten zu seiner Rechten waren die Privates Pavo Joturan und Mark Smith, gerade ein halbes Jahr im Dienst und noch dabei, sich ihre Lorbeeren zu verdienen. Mit der für Frischlinge typischen Mischung aus freudiger Erregung und unterbewusster Angst würden sie (wahrscheinlich) noch früh genug ihre Gelegenheit dazu bekommen.

„Joturan, Smith! Folgen Sie mir, Feinstellung übernehmen und neu ausrichten.“


Die besagte Position bestand aus einigen Blöcken Durastahl, die in Richtung der Überreste einer Mauer und dem anliegendem Gebäude ausgerichtet waren, hinter denen Aurelian und seine Soldaten Deckung gesucht hatten. Zur linken Seite war die Stellung nur unzureichend geschützt und die 10 Meter entfernten Wände ausreichend lückenhaft, um sie schlussendlich auszuheben. Hätte sich der Feind nicht von den Rauchgranaten beirren lassen, wäre es dennoch ein weitaus blutigeres Unterfangen gewesen. Sie prüften zu dritt die Umgebung nach weiteren Feinden ab, als über Komlink Lucius Black meldete: „Captain, 8 weitere Ziele kommen über die linke Seite auf 14 Uhr. Hab‘ sie voll im Visier.“

Arik und Okoron wussten, was sie zu tun hatten, und gingen an der Wand, die sie zuvor genutzt hatten, um die feindliche Stellung zu vernichten, in Deckung, um diese nun zu schützen.
„Lasst sie auf 15 Meter herankommen, dann pustet sie weg“, gab Aurelian zu verstehen.

So kam es auch.

Nach etwa einer halben Stunde versammelte Captain Aurelian seine Männer zur Nachbesprechung der Simulation. Die Trainingsdroiden waren mittlerweile aus dem Gefechtsübungszentrum entfernt worden, um sie für die nächste Runde wieder instand zu setzen. Die 12 Strumtruppler waren zur Hälfte erfahrene Veteranen, zur Hälfte Frischlinge, welche die Verluste auf Denon ausgleichen sollten. Nach Möglichkeit versuchte Captain Aurelian, jedem Veteranen einen oder zwei Rekruten zuzuweisen, damit diese von denen lernen konnten, die am meisten Erfahrung hatten. Zuweilen war das schwer umsetzbar, aber in „Friedenszeiten“ konnte man sich diesen Luxus erlauben.

„Meine Herren, ich mit dem Ergebnis der heutigen Übung sehr zufrieden. Alle Teilnehmer haben die Erwartung voll erfüllt. Die einzigen Kritikpunkte sind sehr detaillierter Natur, weshalb ich an dieser Stelle nicht auf sie eingehen werde, sondern sie diese jeweiligen den Einzelbewertungen entnehmen können. Ich bin positiv überrascht, gerade aufgrund der hohen Anzahl von jungen Rekruten ein solches Fazit ziehen zu können. Dafür meinen Dank und meinen Respekt.“

(Er ließ sich von Leutnant Tom D'Agusto, der die Simulation vom Steuerungsraum aus beobachtet hatte, ein Holo-Tablet geben)

„Die nächsten Übungen werden für sie in 4 Tagen und dann im wöchentlichen Rhythmus stattfinden, im Mai werden die Trainingspläne für Einsatzsimulationen wieder straffer. Wie bereits gestern in der großen Runde besprochen, wollen wir die Vorteile der Gesamtsituation nutzen, ein wenig mit dem Trainingskonzept zu spielen. Gibt es noch Fragen? …. Gut.“

Kein schlechtes Ergebnis für die erste Simulation dieser Art seit längerem für ihn. Als Captain hatte er oftmals administrative Aufgaben zu bewältigen, Manöver steuerte er nur auf Kompanie- oder Bataillonsebene, nicht jedoch mit Squads. Es machte den Kampf viel persönlicher, und die Tatsache, dass seine Männer mehr als Zahlen waren, wurde einem Offizier dadurch so stark wie selten vor Augen geführt. Aurelian erschreckte es immer wieder, wie schnell man sich an die Anonymisierung gewöhnte, die gegenüber den einfachen Soldaten einsetzte, wenn man in einem Kommandostab saß.

Nun, es war Zeit, die Bewertungen zu kontrollieren und vor allem, die Dusche aufzusuchen.


[Bastion – Militärbasis] Captain Aurelian Julius- im Hintergrund ein Suqad, das sich langsam entfernt
 
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