Bastion

[: Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle :] Jorax Kevora, Janus Sturn, Voth Terrix, Saphenus, Ghost Squad (NPCs), in der Nähe: Chronor Tallax

Die Rivalität zwischen den beiden Sith-Kriegern wurde im Laufe des zwar entspannt vorgetäuschten, jedoch tatsächlich angespannten Gesprächs immer offensichtlicher.
Der einäugige Zabrak versuchte immer mehr Informationen aus dem Sergeant herauszukitzeln, während Janus Sturn mit offensichtlich falscher Höflichkeit reagierte.
Jorax war sich nicht sicher, ob eine Rivalität in diesem Ausmaß unter den Sith tatsächlich die Norm war, oder ob die beiden Herren doch eine gemeinsame Vergangenheit hatten, aus der dieser Hass hervorging.

Fragen wollte er allerdings nicht - als Sturmtruppler war es schon ungewöhnlich genug, überhaupt bei einem Sith öffentlich von einem Freund zu sprechen.

Zu Jorax' Überraschung bestätigte Sturn nicht nur seine Annahme, es sei eine Stärke aus seinen Fehlern zu lernen, sondern machte obendrein noch das Militär - und damit gewissermaßen auch Jorax selbst - für diese Erkenntnis verantwortlich.
Der Graf schien in den Augen des Sergeants ohnehin für einen Sith recht ungewöhnlich zu sein, da er wahre Stärke zu schätzen schien und sich daher nicht ausschließlich auf die Macht und ihre kleinen Zaubertricks verließ, doch nun hatte er auch noch einem gewöhnlichen Sturmtruppler Weisheit zugesprochen.
Der Soldat war sich nicht sicher, wie er darauf reagieren sollte, also starrte er einfach weiterhin Saphenus entschlossen in die Augen, seine Reaktion abwartend.
Einen kurzen Moment später fuhr
Sturn fort und erklärte, dass Jorax die Ideale des Imperiums und das Potenzial des Militärs verkörpere, gewisse Elemente innerhalb wie außerhalb des Militärs Soldaten wie ihn aber daran hinderten, besagtes Potenzial vollständig zu entfalten.
Wen meinte der Graf damit? Spielte er auf seinen augenscheinlichen Rivalen
Saphenus an? Versuchte er Elemente des Militärs gegen den Zabrak auszuspielen?

Sofern es sich bei jenen, die dem Sith ein Dorn im Auge waren, nicht um Verräter handelte, war einem Soldaten das Vorgehen gegen einen Sith unter allen Umständen untersagt, vollkommen gleich wer dies aus welchem persönlichen Grund veranlasste.
Jorax wollte garnicht weiter darüber nachdenken und auch keine Verschwörungstheorien in diese Aussage hineininterpretieren, solange es nicht die Sicherheit des Imperiums betraf. Interne Angelegenheiten der Sith gingen ihn ganz einfach nichts an.

"Ich weiß Ihr Vertrauen sehr zu schätzen und werde weiterhin mein Bestes geben, m'Lord!"

, bedankte der Sergeant sich lediglich und machte erneut eine zwar kurze, aber respektvolle Verbeugung, wie sie es vor einem Sith angemessen war.
Das Gespräch mochte angespannt gewesen sein und ein möglicher Rivale mochte von Leto Fel erfahren haben, doch das standhafte Verhalten des Sergeants hatte den verbalen und geistigen Konflikt in vielerlei Hinsicht zugunsten von Graf Sturn geleitet - er war definitiv ein nützlicher Kontakt, den Jorax - ungeachtet des Respekts, den er vor ihm hatte - um jeden Preis aufrecht erhalten musste.

"Lord Sturn, meine Vorgesetzten erklärten mir im Briefing, dass der Veranstalter der Gala mein Squad ein wenig vorführen würde, was den Verkauf von Anleihen und die Spenden für Kriegsversehrte ankurbeln soll. Ich nehme an, dass Ihr der Veranstalter seid. Damit hättet Ihr die volle Befehlsgewalt über Ghost Squad."

Da sich das Blatt des Gesprächs nun ein wenig gewendet hatte, hoffte Jorax mithilfe dieser Überleitung das Gespräch mit dem neugierigen Zabrak beenden und seinem Favoriten den Sieg zukommen lassen zu können.

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[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; in der Nähe: Chronor Tallax

Mit hochgezogenen Augenbrauen nahm Saphenus die halbe Verbeugung zur Kenntnis, die wohl eher aus geschuldetem Respekt denn aus ehrlicher Überzeugung stattfand. Auch wenn Sergeant Kevora dem Sturmtruppenkorps angehörte, er war noch immer Soldat und damit zur Treue gegenüber dem Imperium verpflichtet. Wenn es nach Saphenus ging bedeutete das, dass er gegenüber den Sith loyal sein musste, denn an der Spitze des Imperiums stand ein Angehöriger des Ordens. Doch letztlich musste er sich eingestehen, dass ihm derart theoretische Überlegungen ziemlich egal waren. Wichtig war nur die Szene, die sich vor ihm abspielte. Auch wenn sich der Sergeant im Griff hatte, sein Gesicht unter seiner völligen Kontrolle war und keine Muskelzuckung auch nur im Ansatz verriet, was er dachte, so konnte sich Saphenus das sehr gut denken. Dennoch, es spielte keine Rolle. Dem Zabrak war klar, dass Janus auf seiner Gala in der besseren Position war. Auch wenn er den Auftritt der Soldaten nicht vorausgesehen oder geplant haben mag, sie waren hier und beschützten nun die Gäste, die er wahrscheinlich handverlesen ausgesucht hatte. Alles hier in diesem Raum, dieser prächtigen Gedächtnishalle, war letztlich von ihm genehmigt und autorisiert worden. Er hatte all das geplant und all das auf die Beine gestellt. Wie sollte es da anders sein, als dass er einen Vorteil gegenüber Saphenus hatte? Der Zabrak wusste das und auch wenn jede Faser in seinem Körper danach schrie diese Farce endlich zu beenden und die Gala zu verlassen, so war seine Arbeit noch nicht erledigt. Den Plan, die hypothetischen Überlegungen wie sie scherzhaft sagen würden, banden sie aneinander und verknüpften ihre Schicksale. Selbst wenn es diese Verbindung nicht geben würde, so wäre Saphenus immer noch darauf angewiesen auf das Erscheinen des Gouverneurs zu warten. Ohne ein Gespräch mit diesem konnte er sich nicht zurück zu seinem Diener wagen. Er konnte die tonlose, aber überaus höfliche Stimme des Pau’aners nicht ertragen ohne sich selbst bewiesen zu haben, dass er in der Lage war seine eigenen Ziele zu verfolgen. All das spielte es keine Rolle wem der Sergeant und sein Squad nun ergeben waren. Sollte er doch seine eigenen Gedanken über Sith haben, sie machten keinen Unterschied. Denn das Schöne an Soldaten war, dass sie Befehle befolgen mussten und für den Augenblick war ihr Auftrag diese Gala zu beschützen. Zumal Saphenus nicht daran glaubte, dass er unmittelbar etwas von dem Grafen zu befürchten hatte: wie schon gesagt, sie hatten gemeinsame Pläne und eben diese machten Saphenus für Janus im Moment so wertvoll.

Sergeant Kevora überspielte den Witz mit den Holoaufnahmen gekonnt und professionell. Schade, dachte sich Saphenus ein klein wenig enttäuscht. Ihn hätte eine verbale Reaktion darauf interessiert. Trotzdem zwang er sich dazu sein Grinsen aufrecht zu erhalten. Kurz kam ihm in den Sinn wie seine Mutter immer gesagt hatte, dass Leute, die ständig grinsten, wie Idioten aussahen. Die Hand mit dem Getränk fing an zu zittern, dann zwang Saphenus sich wieder sich zu beruhigen. Er würde ihnen noch früh genug begegnen. Aufmerksam lauschte er Kevoras Worten, doch nichts verriet mehr Details von dem, was auf Aargau geschehen war. Stattdessen fing er an von Ehrlichkeit und Vertrauen zu reden, die Basis einer funktionierenden Zusammenarbeit. Saphenus‘ Grinsen wurde noch breiter als er an daran dachte wie Janus nur Minuten zuvor ihm gegenüber jegliches Vertrauen als närrische Handlung abgetan und preisgegeben hatte, dass man niemandem Vertrauen konnte. Es gäbe nur Menschen, die nützlich waren und mehr nicht. Dennoch sprach der Soldat auch offen von seiner eigenen Vergangenheit, offenbar war er einmal verhaftet worden. Leistete er deswegen seinen Militärdienst ab?


„Selbstverständlich ist Vertrauen wichtig, Sergeant.“,

begann Saphenus kichernd und warf einen deutlichen Seitenblick auf Janus. Ob der den Wink verstehen würde?


„Was wäre unsere Gesellschaft nur ohne? Wir wären wie Tiere, die sich in eigenem Egoismus gegenseitig zerfleischen würden. Doch ich fürchte, zu viel Ehrlichkeit kann auch der Spaten sein, mit dem man sein eigenes Grab schaufelt. Immerhin ist nicht jeder Plan, nicht jeder Gedanke auch reif genug um anderen mitgeteilt zu werden.“

Er warf noch einen Seitenblick auf den Grafen. Die Situation amüsierte ihn mehr als er zugeben wollte.

„Aber zumindest scheint sie Ihnen sehr zu Gute gekommen sein. Nicht jeder schafft den Aufstieg vom Häftling zu einem Sturmsoldaten. Das war bestimmt nicht einfach.“


Mit der Feststellung beließ er es und drehte sich endgültig Janus zu. Der rechtfertigte sich gerade fr den Verrat seines Schülers auf Aargau. Zumindest schien der Fehler, wie er von Janus explizit genannt wurde, korrigiert worden zu sein, sonst hätte dieser laut seinen eigenen Worten von Versagen sprechen müssen. Auch hier interessierte Saphenus nicht so sehr was tatsächlich vorgefallen war, stattdessen fand er die Konsequenzen, die das für den eitlen Grafen gehabt haben muss, sehr viel spannender. Mit wachen Augen schaute er seinen Gesprächspartner an, war sich aber immer noch der Anwesenheit des Sergeants und auch des Twi’leks bewusst. Saphenus hielt sich zurück als Janus und Kevora ihr Gespräch vertieften. Der Soldat dankte dem Sith aufrichtig für das entgegengebrachte Vertrauen, hier entwischte dem Zabrak ein leises Lachen. Das wandelte er schnell zu einem Kichern um und sah die beiden offen an. Die Verbeugung des Sergeants tat ihr Übriges dazu. Überraschenderweise, das musste Saphenus zugeben obwohl er es wegen seiner Unkenntnis über imperiale Dienstvorschriften gar nicht wissen konnte, teilte Kevora dem Grafen mit, dass dieser nun den Befehl über das Squad hatte. Zunächst etwas ungläubig, dann aber die Tatsache akzeptierend rasten Saphenus‘ Gedanken um das, was dieser mit den Soldaten anfangen konnte. Nicht viel, befand der Zabrak, es sei denn Janus machte einen Rückzieher von seinem Plan und entschloss sich diese Befehlsgewalt dazu zu nutzen um ihn aus dem Weg zu räumen. Instinktiv wanderte seine Hand etwas näher von seinem Oberschenkel Richtung Lichtschwert, umfasste jedoch nicht das kühle Metall. Nur nicht zu voreilig, sagte er in Gedanken zu sich selbst und beruhigte damit den aufwallenden Schwoll von Zorn in seinem Körper. Der Graf war zu schlau um sich so schnell um zu entscheiden. Er hatte selber dargelegt wieso er Saphenus brauchte, daran hatte sich noch nichts geändert. Zumal er auch im Gespräch mit Kevora implizit auf die Missstände im Imperium zu sprechen kam, die die volle Entfaltung des Potentials der Streitkräfte verhinderten. Dennoch, ihm wurde klar, dass er höllisch aufpassen musste.

„Ich bin mir sicher, mit Eurem Geschick wird die Kasse klingeln, Lord Sturn. Noch dazu den imposanten Eindruck, den die Sturmsoldaten machen… die Spenden für die Kriegsversehrten werden in ungeahnte Höhen schießen. Ich muss gestehen, dass ich froh bin auf der richtigen Seite zu stehen. Wer weiß was ich sonst alles verpassen würde.“


Er prostete der Runde zu und bemerkte dabei, dass sein Glas schon wieder leer war. Er trank zu viel und zu schnell, doch was sollte er auch sonst mit seiner Hand machen? Was tat er sonst in anderen Gesprächen mit ihr? In Gegenwart der perfekten Haltung der Sturmsoldaten wurde ihm wieder das Fehlen selbiger bei ihm selbst bewusst. Doch dafür war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Vielmehr spürte er, dass Janus und Kevora etwas verband, das ihm fehlte. Plötzlich kam er sich fehl am Platz vor, Unruhe ergriff ihn. Wo kam die nun plötzlich her, war es eben schon genau so schnell gewesen als sie noch bei der Kristallformation standen? Er widerstand der Verssuchung zur Beruhigung sein Lichtschwert zu streicheln. Wie von der Macht gelenkt fiel sein Blick wieder auf den unbekannten Omwati, der mit zwei Sektgläsern zielstrebig auf jemanden zusteuerte. Wieder spürte er das Potential des Jüngers in der Macht.


„Ich denke ihr habt viel zu besprechen, was vielleicht nicht für meine Ohren bestimmt ist.“,

sagte er, den Blick noch immer auf den Unbekannten gerichtet.

„Entschuldigt mich kurz. Ich denke wir werden später noch Gelegenheit haben uns zu unterhalten. Zumindest hoffe ich darauf.“


Auch hier bekam Janus wieder einen deutlichen Blick zugeworfen. Er nickte Sergeant Kevora und Voth jeweils zu, dann drehte er sich und humpelte los. Er wusste, welchen Eindruck seine Behinderung machen musste, doch er biss die Zähne zusammen. Der Schmerz pochte wieder stärker, seine rechte Hand griff automatisch fester in seinen Schenkel. Der Bedienstete, den er eben nach dem Drink gefragt hatte, kam betont freundlich lächelnd auf ihn zu, doch der Zabrak stellte nur wortlos sein leeres Glas auf dem Tablett ab. Er hatte genug von dem Gesöff. Den Omwati fokussiert, registrierte Saphenus die teils mitleidigen, die teils abwertenden Blicke der anderen Gäste nur aus dem Augenwinkel. Sie waren alle bedeutungslos, sollten sie doch denken was sie wollten, fluchte er innerlich. Der Omwati hatte mittlerweile sein eigenes Ziel erreicht: ein Colonel, der sich mit einer reichen, älteren Dame unterhielt. Saphenus kam näher und bekam gerade noch mit wie der Omwati begann den beiden anderen etwas zu erzählen. Es ging wohl über Tiermumien und dazugehöriges Fachgeschwätz. Jemand fragte noch ob es möglich sei die ganze Serie, worum es auch immer ging, zu erwerben, da stand Saphenus auch schon im Rücken des Jüngers.


„Oh, ich möchte nicht stören.“,

begann er und blieb dabei ausdruckslos,

„aber eure Unterhaltung hat meine Neugierde geweckt. Vielleicht interessiere ich mich auch für diese…Serie. Worum geht es?“

Sein einzelnes Auge hielt behielt dabei die ganze Zeit den Omwati im Fokus.

„Ach, ganz vergessen.“,

fügte er hinzu und schlug sich gespielt mit der Hand vor den Kopf,

„ich bin Saphenus, Krieger des Ordens der Sith.“

Dabei fing er an zu grinsen. Er war gespannt wie die Anwesenden reagieren würden.


[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus; Chronor Tallax; in der Nähe: Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle] Voth Terrix, Janus Sturn, Saphenus, Jorax Kevora, in der Nähe: Chronor Tallax

Voth wusste nicht ganz, was er von Sergeant Kevora halten sollte. Zwar deutete alles an seinem Auftreten, von der makellosen Körperhaltung bis hin zu seiner Ausdrucksweise, auf pure Professionalität hin, aber dennoch war da dieser spezielle Blick, dieser Anflug von Verachtung, dessen kurzes Aufblitzen Voth nicht entging, als der Sturmtruppler ihn begrüßte, wohl weniger aus Höflichkeit als aus erforderlicher Etikette.

Doch der Twi'lek konnte - und wollte - nichts dagegen unternehmen. Selbst wenn er in der nötigen Position gewesen wäre,
Jorax Kevora in die Schranken zu weisen, er hätte es vermutlich trotzdem nicht getan. Die Meinung eines einzelnen Soldaten kümmerte Voth wenig, das gute Verhältnis zu seinem Meister hin oder her. Nichtsdestotrotz durfte er sich von seinen Gefühlen nichts anmerken lassen. So stand er still, aber aufmerksam neben Janus und hörte betont interessiert zu, um dem Sergeant zu zeigen, dass er in der Tat ein wichtiger Bestandteil der kleinen Runde war, denn er glaubte nicht, dass der Soldat ihn für einen solchen hielt.

Mit seinem ganz speziellen Humor, an den
Voth sich mittlerweile schon fast gewöhnt hatte, machte Lord Saphenus ein paar Witze über die zahlreichen Aufnahmen, die überall im Saal von den Soldaten gemacht wurden. Spontan musste der Twi'lek schmunzeln. Wie unterschiedlich Janus und Saphenus doch waren. Doch gekonnt parierte Kevora den Witz des Zabrak und fuhr in seinem professionellen Tonfall das Gespräch fort.

Leider schien das Thema Aargau aber sowohl für den Sturmtruppler als auch für
Janus abgehakt zu sein. Schade, dachte Voth. Er hätte gern noch mehr über diesen mysteriösen Zwischenfall erfahren, bei dem sein Meister für tot erklärt wurde. Doch stattdessen ging es nun um Prinzipien wie Ehrlichkeit oder Vertrauen, wobei dem Twi'lek die zahlreichen Anspielungen und Seitenhiebe seitens Lord Saphenus keinesfalls entgingen.

Doch so amüsant das spielerische Wortgeplänkel auch war,
Voth bemerkte, wie ihm irgendwie seine Aufmerksamkeit entglitt. Sicher war das Gespräch auf seine Weise interessant, doch Voth brauchte eine kurze Auszeit. Als deswegen einer der unzähligen Diener mit einem Tablett in Sichtweite kam, nahm Voth den letzten Schluck seines grünlichen Getränks, dass er die ganze Zeit mit sich herumgetragen hatte, entfernte sich unter einer kurzen Entschuldigung von der Gruppe der Diskutierenden und fügte sein Glas, nachdem er den Laufburschen erreicht hatte, der bestehenden Ansammlung von leeren Gläsern auf dem Tablett hinzu.

Dann atmete er einmal tief durch. Er verspürte ein gutes Gefühl. Bisher war die Gala für ihn durchaus positiv verlaufen. Nicht nur, dass er weitere wertvolle Erfahrungen im Umgang mit der High Society gemacht hatte, auch war es ihm gelungen, neue Kontakte zu einem weiteren, vermutlich mächtigen, Mitglied des Ordens zu knüpfen. Wer weiß, wie sich die Bekanntschaft mit Lord
Saphenus noch einmal auszahlen würde.
Sergeant
Kevora allerdings hielt ohne Zweifel eher wenig von dem rothäutigen Sith-Schüler. Leider konnte er sich das sogar herausnehmen, da er eine gute Bekannt- und vielleicht sogar Freundschaft mit Janus pflegte. Doch noch immer stand Voth dem recht gleichgültig gegenüber. Sollte er doch. Wenigstens hatte Voth selbst versucht, höflich zu sein.

Dabei fiel ihm ein, dass er wohl besser wieder zu der Gruppe zurückkehren sollte. Lang genug hatte er sich mit dem Zurückbringen seines Glases aufgehalten.
Gemächlich schritt der Twi'lek die paar Meter zurück. Dabei fiel sein Blick wieder auf das rötlich gemusterte Gewand des unbekannten Jüngers. Jetzt war er näher an dem hellblauhäutigen Humanoiden; acht oder zehn Meter trennten sie vielleicht noch. Während er ging, versuchte
Voth darum noch einmal, seine Machtsinne auszustrecken. Diesmal allerdings mit geöffneten Augen. Er wollte lieber nicht gegen irgendjemanden stoßen.
Nach einigen Augenblicken fingen die umgebenden Personen tatsächlich an, leicht, fast unsichtbar zu schimmern. Neben der optischen Information seiner Augen war
Voth nun in der Lage, auch die Auren der Leute in unmittelbarer Nähe zu erkennen. Sämtliche dieser Lichtscheine schimmerten allerdings nur schwach und kraftlos.
Der Twi'lek fokussierte seine unsichtbaren Fühler nun in Richtung von
Janus, Lord Saphenus und Sergeant Kevora. Sofort stachen die Auren der beiden Sith hinaus, sodass Voth fast schon geblendet war. Auch der Sturmtruppler schimmerte leicht, überraschenderweise sogar ein klein wenig heller als die meisten der übrigen Zivilisten. Zu Janus und Saphenus allerdings kein Vergleich.

Voths Kopf begann leicht zu schmerzen. Zu lange hatte er sich so stark konzentriert. Leicht schüttelte der Twi'lek seinen Kopf und ließ sämtliche Auren vor seinem inneren Auge erlöschen, bevor er sich wieder zu der kleinen Gruppe dazugesellte. Mittlerweile schien das Gespräch sich einem Ende zu neigen, wie Voth eher ohne Bedauern registrierte. Nun war seine Möglichkeit, den fremden Jünger endlich genauer zu mustern.

Noch einmal konzentrierte
Voth sich auf sein tiefstes Inneres, auf die Flamme, die stetig und nunmehr unauslöschlich in ihm brannte. Seit er Janus getroffen hatte, war dieses Feuer langsam kräftiger und heller geworden, sodass es jetzt schneller und einfacher gehorchte.
Eine Weile fokussierte der Twi'lek sich auf ebenjene Flamme, bis er seine Sinne schließlich nach außen wandern ließ. Während
Voths physische Augen den Jünger im Blick behielten, tasteten die Fühler der Macht sich langsam vor, alle anderen Personen außer acht lassend, bis sie schließlich den Fremden erreicht haben würden.

Auf einmal leuchtete in der Menge voller farbloser Lebewesen etwas auf. Wie ein orangefarbenes Licht nahm
Voth dieses etwas in seinem Inneren war. In seinen Gehirnwindungen verschmolz diese Empfindung mit dem optischen Bild seiner Augen und gab den rötlich gekleideten Humanoiden wieder, der von dem Lichtschein umwabert und erhellt wurde.

Überrascht lüftete
Voth seine Stirn. Damit hätte er nicht gerechnet. Zwar blendete die Aura des Jüngers nicht annähernd so hell wie die von Janus oder von Lord Saphenus, doch deutlich übertönte das Licht die unscheinbare Masse, in der es sich befand.

Der Twi'lek zog seine Machtsinne wieder zurück, das orangefarbene Licht verblasste langsam. Doch der Eindruck blieb bestehen. Der fremde Jünger schien tatsächlich einiges an Potential vorweisen zu können, falls
Voth das überhaupt beurteilen konnte. Doch wenn auch Janus und Saphenus sich für ihn interessierten, musste an dieser Vermutung ja etwas dran sein. Plötzlich kam Voth der Gedanke, ob er damals auch so ausgesehen hatte, als Janus ihn im Tempel aufgelesen hatte, zumindest in der Macht betrachtet. Bestimmt.

Er wurde dadurch aus seinen Gedanken gerissen, dass Lord
Saphenus sich entschuldigte und humpelnd entfernte. Doch nachdem auch er ein leeres Glas - schätzungsweise das zehnte an diesem Abend - zurückgestellt hatte, kam er keinesfalls zurück. Stattdessen wanderte er zu dem Hellblauhäutigen herüber, der gerade im Gespräch mit einem behäbig wirkenden Mann und einer Frau war. Hatte der Sith gesagt, was er vorhatte? Wenn ja, hatte Voth nicht zugehört. Umso angestrengter versuchte er, die Worte des Zabrak zu verstehen, als er den Fremden erreicht hatte, doch außer einem "...stören..." verstand er kein Wort. Zu laut war die Menge, die stetig in der Halle herumwanderte oder in Gespräche vertieft herumstand.

So blieb
Voth nichts anderes übrig, als der Unterhaltung zwischen Janus und Kevora weiter zuzuhören. Sicher würde er noch Gelegenheit haben, mehr über den ominösen Jünger zu erfahren, hatte Janus schließlich selbst angekündigt, ihn persönlich begrüßen zu wollen. Und solang dies noch heute geschah, hatte Voth alle Zeit des Universums...


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Bastion - Sith-Tempel, Aricas privates Verlies - Niks Zelle - mit Nik

Könntest du? Wirklich?
Auch zu meiner Zufriedenheit?


Warf sie knapp ein ohne wirklich eine Antwort darauf zu erwarten. Im Grunde sollte ihn diese Aussage nur noch ein wenig mehr unter Druck setzen.
Was es wohl auch tat, denn seine Nervosität und Angst war beinahe greifbar im Raum und sie genoss es wie das Bukett eines wirklich erlesenen Weines.
Oh wie niedlich, glaubte er wirklich es brachte ihm etwas das Messer etwas aus ihrer Reichweite zu bringen ? Für den Moment ließ sie ihm die Illusion, nahm sich allerdings für später noch vor ihm klar zu machen wie wenig ihm solche Spielereien brachten. Er gehörte ihr. Mit Haut, Haaren und jedem seiner kleinen niedlichen Hörnchen. Und genau so wie sie ihm vorerst die Illusion lies, lies sie zu, das er sich bediente nachdem er wirklich begann zu antworten.

Hm'm, zu wenig für eine Ausbildung!

Quittierte sie seine Bemerkung über seine Begabung und sah ihn, schief grinsend, von unten herauf an und lies offen wie sie diese Aussage bewertete. Man musste ja auch nicht gleich zu einem vollwertigen Sith ausgebildet werden. Ein kleiner, abhängiger Speichellecker mit gewissen, rudimentären Kenntnissen, war durchaus von nutzen. An der richtigen Stelle platziert und von Anderen unterschätzt, konnte so ein Individuum durchaus seine Vorzüge haben.
Vor dem allgemeinen Amüsement, dass sie sich Anfangs nur mit ihm gönnen wollte, war es nun mehr und mehr dieser Gedanke, der sie dazu brachte sich weiter mit Nik beschäftigen ließ. Aber noch war sie sich nicht sicher ob er den Aufwand wert sein würde und so hörte sie erst einmal weiter zu was er so , vor sich hin mampfend, von sich gab.
Ah, er hasste Zabraks und damit wohl auch sein eigenes Zabrakerbe. Gut zu wissen. Ebenso wie die Tatsache das sein Vater, dessen Identität er mit Absicht zu verschweigen versuchen schien, wohl, zumindest in der imperialen Administration, einen gewissen Einfluss zu haben schien.
Oh, Wahrheitsministerium!
Das würde reichen um auch so dessen Identität zu erfahren. Später!
Jetzt erst einmal lachte Arica gedämpft, sah eine Weile zu wie Nik umständlich die Weinflasche öffnete und dann den nicht so guten Tropfen hinunter kippte. Erst als das erste Glas von ihm geleert worden war sprach sie wieder.


Selten ein gutes Ende?
Das denkst du?
Und trotzdem isst und trinkst du ohne Argwohn?


Wieder lachte sie. Sie hatte ihn natürlich nicht vergiftet. Warum hätte sie sich das geplante Amüsement verderben sollen und wenn sie ihn tot sehen wollte, gab es unendliche Möglichkeiten von schnell und schmerzlos bis unendliches leidend.
Trotzdem war etwas in dem Wein, das ihn in Zukunft überlegen lassen würde bevor er unbekannte Nahrung, von der sein Gegenüber nichts anrührte, aß oder trank.
So gesehen eine erste Lektion.


Dir ist natürlich klar, dass du diesen Pfannkuchenjob im Fuhrpark nie wieder sehen wirst.
So gesehen hast du recht, es nimmt kein gutes Ende.


Entspannt wirkend lehnte Arica sich auf ihrem Stuhl zurück und schwang ihre Beine auf den Tisch, sodass ihre Füße unweit der Weinflasche zu liegen kamen und sie Nik über die Spitzen ihrer Schuhe hinweg betrachtete während das vorhin von Nik so "überaus unauffällig" bei Seite gelegte Messer ein Eigenleben entwickelte, sich erhob und auf Nik zu raste. Ein winziger, sehr oberflächlicher Schnitt auf seiner Wange war dabei eine überaus freundliche Geste ihrerseits. Nur Zentimeter tiefer und er hätte einen Anhaltspunkt um auf ein schlimmes Ende zu tippen. So ließ sie die Klinge nur um seinen Kopf kreisen während sie Nik's Körper fest in ihren mentalen Griff nahm so dass er nicht mehr ausweichen konnte. Dann, gezielt und ganz langsam, setzte sie das Messer an seinem vorderen Horn an und in langgezogenen Sägebewegungen trennte sie die oberste Spitze dieses Hornes ab.
Arica selbst bleib dabei, ruhig und beinahe entspannt wirkend, auf ihrem Stuhl sitzen.
Zum Schluss jagte sie die Klinge mit deutlicher Kraft bis zum Schaft ins Fleisch. Allerdings nicht in sein Fleisch sondern nur in den Braten vor ihm.


Versuche nie wieder dich vor meinem Willen in Sicherheit zu bringen.

Hauchte sie mit unheilschwangerem, dunklem Timbre in der Stimme während sie ihn betrachtete wie eine Katze den Vogel im Käfig.
Er gehörte ihr! Selbst wenn er es noch nicht wirklich wusste, er gehörte ihr und sie hatte sich entschieden, dass er ihr wirklich nützlich sein könnte, also würde er ihr dienen dürfen bis sich dies änderte.


Was würdest du tun, wenn ich dir, in meiner grenzenlosen Güte, erlaube weiter zu leben und mir zu dienen?
Was würdest du dazu sagen wenn ich dir sogar anbiete deine lächerlichen Machtfähigkeiten so weit zu formen, das du Vorteile gegenüber Anderen hast?
Was wenn du mir dienen dürftest?


Bastion - Sith-Tempel, Aricas privates Verlies - Niks Zelle - mit Nik
 
[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle / Chronor, Saphenus und weitere Gäste, in der Nähe: Janus Sturn, Voth Terrix, Jorax Kevora]​

Das Gespräch nahm eine Wendung, mit der Chronor sich zunehmend unbehaglich fühlte. Sicher, er hatte die Tiermumien noch nicht auf den Fundindex gesetzt und würde es vermutlich auch nicht mehr tun. Wer wohl seine Aufgaben übernommen hatte? Vermutlich Martin. Hatte er Interesse daran, die Mumien schnell zu katalogisieren? Selbst wenn, er bräuchte immer noch die Unterschrift des Colonels ... und der versuchte ja, die Mumien zu verkaufen! Es schien vernünftig anzunehmen, dass Sabastian, der Sith der die Ausgrabung beaufsichtigte, noch nichts von den Mumien wusste. Dennoch fühlte es sich grundlegend falsch an, ihn zu hintergehen. Chronor hatte die Fundstücke nur zurückgehalten, um sie genauer zu studieren. Nie hätte er gewagt sie zu verkaufen oder seiner eigenen Sammlung hinzuzufügen, hierfür wären die Mumien so oder so zu groß gewesen. Aber was wenn Sabastian anwesend war? Es gab überhaupt keinen Grund für ihn, anwesend zu sein, warum sollte er sonst Untergebene schicken? Aber vielleicht wollte er sie kontrollieren ... Sith konnten schließlich Gedanken lesen. Es könnte eine Falle sein.
Je mehr die Gedanken in Chronors Kopf herumschossen, desto mehr sammelte sich der kalte Schweiß auf seiner Stirn. Er sammelte seine Stimme und antwortete dann:


»Nun, die Serie lagert als Ganzes und eine Aufteilung kommt aufgrund der Geschichte der Stücke natürlich nicht infrage ...«

In diesem Moment spürte Chronor einen Blick in seinem Nacken und fuhr herum. Der Zabrak vor ihm überragte ihn ein gutes Stück. Chronor starrte fasziniert auf den Neuankömmling, welcher sogleich sein Interesse an den Mumien bekundete. Und zu allem Überfluss stellte er sich kurz darauf auch noch als Sith vor. Chronor zögerte. Der Sith machte einen etwas kümmerlichen Eindruck. Zumindest körperlich. Sein Grinsen und das verbliebene Auge sprachen eine ganz Sprache. Und bevor der Omwati Seine wiederfinden konnte, hatte sich der Colonel schon neben ihn gestellt und erwiderte die Vorstellung seinerseits:

»Colonel Henry Meridian. Ist mir eine Ehre Sir.«

Chronor deutete eine Verbeugung an und stellte sich dann ebenfalls vor:

»Chronor Tallax, Herr. Ich sprach von einer Serie von Bestienmumien, die auf Korriban gefunden wurden ...«

»Na, na, nicht so bescheiden. Es stimmt jedoch, dass mein Grabungsteam diese Artefakte nach ausgiebigen und Untersuchungen bergen konnte, und nun suchen sie nach einem schönen Plätzchen in der Sammlung eines Sith. Aber bevor ich Ihnen ein verlockendes Angebot mache, wird mein Assistent Ihnen gern noch erläutern, was bisher über die Mumien bekannt ist.«

Warum musste Hank immer so anfangen? Nur eine Unterhaltung mit einer Person, die auch nur ein kleines bisschen Einfluss hat ...

»Es handelt sich um fünf Tiermumien, genauer Bestienmumien, beigesetzt in fünf verschiedenen Grabstätten. Die Mumien befinden sich in Steingut-Urnen, bisher ungeöffnet. Scans haben bestätigt, dass es sich Tiere derselben Spezies handelt, die jedoch aufgrund der extensiven Verformung durch Sith-Alchemie wegen, nicht zugeordnet werden konnte. Die Markierungen auf der Außenseite der Urnen zeigen den alchemischen Prozess in sechsunddreißig, vermutlich sehr symbolischen, Bildern. Die Mumien wurden über einen Zeitraum von etwa 1500 Jahren angefertigt und die entsprechenden Gräber erst vor rund 300 Jahren entdeckt und zum ersten Mal geöffnet. Wir hoffen eine sechste Mumie zu finden, die als Vorlage gedient haben könnte, oder zumindest einen eindeutigen Hinweis auf die Existenz einer Vorlage.«

»Ein solcher Fund könnte zu einer erheblichen Wertsteigerung führen und den Objekten ein weiteres Stück Geschichte und Charakter zufügen.«


»Vermutlich wäre es auch besser die Mumien vorerst auf Korriban zu belassen, um die Suche zu erleichtern. Falls ihr die Grabungsbasis besucht, wird man euch die Mumien sicher gern präsentieren. Vorerst sollten sie jedoch an Ort und Stelle bleiben, unabhängig davon, ob Ihr sie erwerbt, findet Ihr nicht?«

[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle / Chronor, Saphenus und weitere Gäste, in der Nähe: Janus Sturn, Voth Terrix, Jorax Kevora]​
 
[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus; Chronor Tallax; in der Nähe: Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora

Saphenus genoss das Gefühl, das der Omwati durch die Macht aussandte als er herumfuhr und ihn mit großen Augen musterte. Ihm wurde bewusst wie deutlich er den Jünger überragte, er spürte dessen Blick seinen Körper entlangwandern bis er auf seinem einzelnen Auge zum Stehen kam. Der Zabrak wusste, dass er einen kümmerlichen Eindruck machen musste, den machte er schon sein ganzes Leben lang. Dass er nun auch noch mit gekrümmtem Rücken sein Bein umklammerte um den nervenden Schmerz zu vertreiben, machte seine äußerliche Gestalt nicht imposanter. Doch sein Grinsen wurde dennoch nur breiter. Sein Kampf gegen J’Annon hatte bewiesen, dass körperliche Stärke nicht im Mindesten zählte wenn man über die Macht verfügte. Kurz sah er den entsetzten Blick des rothäutigen Zabrak vor seinem imaginären Auge als er den halben Körper aus der Schiffsluke schleuderte und mit ansah wie er mit in die Tiefe fiel und sich zu den Leichen unzähliger Tar gesellte. Er genoss das Gefühl der Erhabenheit, das ihm nun einen arroganten Ausdruck ins Gesicht legte. Schnell mühte er sich seine Züge wieder unter Kontrolle zu bekommen, wusste er doch nicht wie die Anwesenden reagieren würden. Zwar interessierte es ihn auch nicht, aber gerade war seine Neugierde auf den Jünger stark genug um das zu bewerkstelligen. Saphenus hielt den Omwati starr in seinem einäugigen Blickfeld. Machte es ihn nervös, fühlte er sich unwohl? Doch bevor er etwas sagen konnte, schob sich der Soldat in den Vordergrund. Mit mehr Schleimerei als nötig gewesen wäre stellte er sich als Colonel Henry Meridian vor. Er würdigte ihm einen kurzen Blick, nickte und schaute dann wieder den unbekannten Jünger an. Der verbeugte sich nun und offenbarte seinen Namen: Chronor Tallax. Dabei antwortete er auch direkt auf Saphenus‘ Frage worum es bei dem Gespräch ging, die Augen des Zabrak weiteten sich vor Überraschung. War das hier ein Zufall oder hatte die Macht tatsächlich noch mehr für ihn geplant? Das Trio sprach vor seiner Ankunft von einer Serie von Bestienmumien, die auf keinem anderen Planeten als Korriban selbst gefunden worden waren. Also waren die Ausgrabungen dort noch in vollem Gange und offenbar tauchten immer noch Fundstücke auf. Sofort spürte er wieder den Drang in sich diese Gala sofort zu verlassen und zu der Geburtsstätte des Ordens aufzubrechen, doch noch war es nicht so weit. Stattdessen wurde der Jünger immer interessanter und möglicherweise auch nützlicher für ihn. Doch noch bevor Saphenus etwas erwidern konnte fuhr der Colonel dazwischen. Mit unüberhörbarem Stolz und dem deutlichen Hinweis auf seine Person berichtete er von seinem Grabungsteam und bemerkte, dass die Sammlung nun einen Platz suchte, am besten bei einem Sith. Die reiche Dame, die noch immer bei ihnen stand, schien für ihn gar nicht mehr zu existieren. Sofort sprach der Colonel davon ihm ein gutes Angebot zu machen. Abscheu kam in Saphenus auf. Versuchte dieser degenerierte Trottel etwa kostbare Artefakte des Ordens zu veräußern und sich selbst daran zu bereichern? Der Verdacht kräftigte sich in Saphenus mehr und mehr, hatte er doch bei seinen Nachforschungen über Korriban keinen nennenswerten Handel mit Relikten des staubigen Planeten gehört. Müssten diese Dinge nicht vielmehr Eigentum des Ordens der Sith und damit in deren Obhut sein? Seine Hand krallte sich in seinen Oberschenkel, doch noch hatte er sich und seine Gesichtszüge unter Kontrolle. Er zwang sich dazu einfach weiter zu lächeln. Ein drohender Blick glitt trotzdem in Richtung des Colonels und auch des Jüngers: wie tief war er in diesen Handel verstrickt?

Chronor schickte sich nun mehr über diese Mumien zu erzählen. Saphenus sog jedes Wort davon auf auch wenn der Fund nicht annähernd so interessant war wie die Erzählungen des Darth Sik. Dennoch, jede Information über Korriban war es wert gehört zu werden. Hellhörig wurde er bei der Erwähnung der Sith-Alchemie. Seine Gedanken glitten kurz zu Okul und seinem ehemaligen Meister. Hatte der es mittlerweile geschafft Einfluss in dem Zirkel der Alchemisten zu erlangen? Schaudernd dachte er daran wie er kurz nach seinem Kampf mit Rake dazu gezwungen worden war den Zirkel zu besuchen um den Kontakt herzustellen. Phantomschmerz fuhr durch die Stelle, an der sein rechtes Auge sitzen müsste. Er blinzelte mehrmals mit seinem Lid, dann war er wieder weg. Er holte sich zurück in die Gegenwart. Sofort spürte man, dass es Chronor weniger um den finanziellen Wert der Mumien und mehr um die Bedeutung des Fundes ansich geht. Der Colonel hingegen hatte schon Credits in den Augen als er darauf hinwies, dass eine mögliche sechste Mumie den Wert der gesamten Kollektion erheblich steigern würde. Dieser Narr, fluchte Saphenus innerlich. Er war versucht seine Machtsinne auszustrecken und Meridian die Luft zum Atmen zu nehmen, doch er widerstand der Versuchung. Einen Soldaten zu töten wenn Sturmtruppen anwesend waren, war vermutlich nicht die beste Idee. Zumal es Janus verärgern würde. Das Bündnis mit dem Sith war zu wichtig um es für solche Kleinigkeiten zu riskieren. Noch immer hielt Saphenus also sein Grinsen aufrecht. Ein leises Lachen entwich seinen Lippen als Chronor ihn direkt anfragte ob es nicht besser sei die Mumien vorerst auf Korriban zu belassen und damit den Plänen des Colonels und mutmaßlichen Vorgesetzten des Jüngers in den Weg kam.


„Ich habe tatsächlich vor Korriban in nicht allzu ferner Zukunft zu besuchen. Den Plan habe ich schon sehr lange.“,


gestand er dem Omwati.


„Dein Team hat einen sehr interessanten Fund gemacht, ganz offensichtlich handelt es sich um wichtige Mumien.“,


fügte er hinzu und sah dabei weiterhin nur Chronor an. Ob es den Colonel ärgerte, dass er es nicht als dessen Team bezeichnete? Dann wandte er sich Meridian zu.


„Um ehrlich zu sein, ich wusste gar nicht, dass Artefakte aus den Ruinen Korribans so rege verkauft werden. Dabei habe ich Nachforschungen angestellt und bin auf keinen offiziellen Handel gestoßen.“,


sagte er gespielt nachdenklich und kratzte sich am Kinn.


„Und eigentlich fand ich das auch gut so.“


Sein Ton wurde etwas bedrohlicher. Er trat einen Schritt vor auch wenn sich der Schmerz in seinem Bein dabei in seinem Gesicht widerspiegelte.


„Wir alle möchten doch nicht das kostbare Erbe des Imperiums und des Ordens der Sith in den Händen irgendwelcher reichen Snobs sehen, die sich diese Artefakte nur aus Langeweile kaufen ohne ihren tatsächlichen Wert zu schätzen wissen.“


Er zeigte seine Zähne und warf der reichen Frau einen Seitenblick zu. Offensichtlich brüskierte und demütigte er sie damit, doch was wollte sie dagegen tun? Der Graf mochte dieses Verhalten nicht gut finden, doch Saphenus waren diese Menschen ziemlich egal. Dann aber fing er an zu lachen und ging wieder einen Schritt nach hinten.


„Aber wer Geld hat, darf sich immerhin alles erlauben und wenn das bedeutet, dass man sich wertvolle Mumien über’s Bett hängt um sie vor dem Einschlafen anschauen zu können. Nur aus Neugierde, welchen Preis hatten Sie für die Kollektion veranschlagt?“


Mit starrem Blick schaute er den Colonel an und wandte sich dann wieder Chronor zu.


„Ich bin neugierig: welche Rolle hast du bei den Ausgrabungen gespielt und wie kommt es, dass ein Grabungsarbeiter nun seinen Weg nach Bastion und in die Anwesenheit der Reichen, Schönen und Mächtigen gefunden hat?“


[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus; Chronor Tallax; in der Nähe: Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora
 
|| Bastion ▫ Sith - Tempel ▫ Trainingsraum 17 || ▫ Enui & Samur

Nun, was war dies nun? Keine Beschwerden? Kein aufbrausender Mensch, der alles in Frage stellte? Schön, also hatte Samur etwas begriffen und er begann zu lernen. Ein erster Schritt. Gut.

Nach einigen Worten machte er sich auch um die Umsetzung der gestellten Aufgabe. Sehr schön, sie kamen also voran. Enui hatte sonst keine weiteren Anweisungen gegeben, daher ließ er sich auch nicht dazu herab an der Herangehensweise herumzufuhrwerken. Dies sollte der Apprentice schön alleine erkunden. Was er auch tat, doch dies dauerte. Und dauerte. Der Warrior befürwortete ein eigenes Herannahen an die Dinge und Geduld hatte er. Doch auch nicht unendlich viel. Nach einer halben Stunde fing der Unmut an auf ihn einzuwirken. Es war noch kein irgendwie gearteter Erfolg eingekehrt und hätte der Sith nicht die Veränderungen in der Macht gespürt, hätte er bereits etwas gesagt. So aber ließ er Samur weitermachen, bis dieser doch den richtigen Dreh herausbekam und der Würfel vom Boden abhob. Das wurde aber auch Zeit! Weiterhin beobachtete er schweigend, bis der Schüler schließlich einen ungewünschten, bzw. unerwarteten Effekt hervorrief. Wie es den Anschein hatte, handelte es sich bei dem Objekt um mehr als einen schlichten Würfel. Wer hätte das gedacht? Ein grünes Licht leuchtete auf, was irgendeiner Art von Aktivität aufzeigte. Enui verschränkte die Arme vor der Brust.


"Ich kann mich nicht erinnern, Dir befohlen zu haben, irgendetwas zu aktivieren. Aber immerhin hast Du das Objekt dennoch schweben lassen, auch wenn es schon so aussah als würden wir morgen noch hier sitzen können, ohne dass etwas geschieht."

Der Nagai legte den Kopf schief und musterte Gerät und Lernenden.

"Es mag lange gedauert haben, doch Du hast nicht aufgegeben und warst beharrlich bis Du doch Erfolg hattest. Das gefällt mir." , schwenkte der Warrior von Kritik zu Lob um.

"Viele erwarten sofortige Ergebnisse und wollen keine Versager dulden. Doch manchmal gibt es auch andere Wege zum Erfolg, und wie in diesem Fall macht einfach Geduld den Unterschied. Ausdauer ist ebenso ein Bestandteil dessen was Du benötigst um Dich eines Tages über die Masse der Nicht - Gesegneten zu erheben. In den meisten Sith wirst Du keinen Platz für Geduld und eine Wertschätzung für das Warten finden, doch ich habe viele gute Erfahrungen damit gemacht. Was Dir selbst eines Tages zum Vorteil gereicht, wirst Du ergründen wenn es soweit ist. Zunächst einmal möchte ich Dich noch einmal den Würfel bis auf Kopfhöhe levitieren sehen, dann wenden wir uns einer anderen Sache zu."


Bis diese Aufgabe mehr oder weniger erfolgreich abgeschlossen war, verhielt sich der Nagai still und beobachtete lediglich. Schließlich war es genug der telekinetischen Übungen für diesen Tag und Enui wollte die jüngst entschiedenen Planungen zielsicher angehen. Nachdem der Würfel wieder im Schrank verstaut war, bedeutete der Nichtmensch seinem Zögling ihm zu folgen.

"Hast Du dich bereits mit der Bibliothek vertraut machen können? Wenn nicht, hast Du jetzt die Gelegenheit dazu. Denn deine Aufgabe wird es sein, Dir alles anzueignen was es an Wissen und Ausrüstung benötigt um in der Wildnis zu überleben. Dschungel und Waldgebiete haben ihre eigenen Herausforderungen denen man sich nicht unvorbereitet stellen sollte. Ich habe mich entschieden deine Ausbildung ein wenig … unkonventioneller zu gestalten und dazu werden wir einen kleinen Ausflug machen. Ich will wissen aus welchem Holz Du wirklich geschnitzt bist. Was in Dir steckt außer der Gabe die Macht zu beeinflussen. Kannst du über Dich hinauswachsen? Kannst Du überleben ohne die ganze Technik, ohne Leute und Geräte die Dir alles abnehmen? Du hast zwei Tage, dann fliegen wir los."

Fast erwartete er ein automatisches Aufbrausen des Menschen, doch sein aufgesetzter Blick sollte das hoffentlich im Keim ersticken. Dies war kein Scherz und auch keine Diskussion. Vermutlich war Samur geschockt, oder doch zumindest überrascht, doch Enui würde in keinster Weise nachgeben.

|| Bastion ▫ Sith - Tempel ▫ vor der Bibliothek || ▫ Enui & Samur
 
[ Weltraum | Hyperraum auf dem Weg nach Bastion | 'Chamäleon' | Frachtraum ] Kosak und Kerberos

Kosak musste doch tatsächlich schmunzeln, als Kerb sich erkundigte warum er gefangen genommen worden war, wo er doch allem Anschein nach einer der Jünger des Tempels war. Es war ein bitterer Gesichtsausdruck, bar jeder Amüsiertheit. Der Sith war sich nicht sicher, ob er sein persönliches Scheitern unbedingt mit dem jähzornigen und arroganten Typen vor ihm teilen würde. Nein. Er war sich sicher: wenn er es jemandem auf die Nase binden würde, Kerb war es nicht.

Statt also auf die Frage zu antworten schüttelte er lediglich den Kopf. Irgendwie war es eine in den letzten Minuten inflationär genutzte Geste. Den dummen Kommentar über das Putzen hatte er mit einem verächtlichen Kopfschütteln bedacht, die Frage nach Alderaan mit einem resignierten und abwimmelnden und auch
Kerbs Verlangen nach einem Blaster und wichtigtuerische Kritik an Kosaks Plan. Irgendwie war der Tätowierte ein Mann, der diese Geste für sich gebunkert hatte. Auf ihn war das Sprichwort perfekt anwendbar war, dass mit einem Dummen Wesen zu diskutieren so ähnlich war, wie mit einem kowaikanischem Echsenaffen Schach zu spielen. Der Affe würde die Figuren umwerfen, aufs Spielbrett sch’eißen und dennoch davon überzeugt sein gewonnen zu haben.

So wurden jedenfalls die letzten Vorbereitungen vollendet – dankenswerterweise größtenteils im Stillen. Die Wischmopps wurden verstaut und
Kosak legte seinem Zellengenossen zum Schein die Handschellen wieder ein. Der EMP-Pen hatte die Elektronik irreparabel beschädigt, sodass Kerb sie zu jeder Zeit selbst würde öffnen können. Danach zog Kosak sich in den Bactatank zurück, der sich wieder schloss.

Die nächsten Stunden verbrachte er beinahe regungslos in dem viel zu kleinen Gefängnis und konnte sich nur bewegen, wenn die Zirkelwaffen Nahrung und Wasser brachten. Der Blaster drückte unangenehm in seinen Rücken, doch das war er gewillt zu ignorieren. In seinem Kopf spielte er immer und immer wieder die Art und Weise durch, wie er fliehen würde. Schließlich, irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit ging ein Zittern durch das Schiff.

„Wir sind aus dem Hyperraum gefallen. Schnell, öffne den Tank!“

Antwortete er auf
Kerbs Frage was dies gewesen war und ein erwartungsvolles Grinsen legte sich auf seine Züge. Langsam zog er den Blaster während der andere aufstand.


[ Weltraum | Sartinaynian-System | Orbit von Bastion | 'Chamäleon' | Frachtraum ] Kosak und Kerberos


[ Weltraum | Sartinaynian-System | Orbit von Bastion | 'Chamäleon' | Frachtraum ] Shadîf

Schweren Schrittes ging Shadîf den Korridor im Innern der Chamäleon entlang. Der Verband um seine Schulter drückte und fühlte sich schwer unter dem dunklen Kampfanzug an. Noch immer sah man die kleinen Löcher, wo das Schrot hindurchgeschlagen war und sich in seine Haut gefressen hatte. Der Zabrak konnte von Glück reden so glimpflich davongekommen zu sein.

Der Frachter des Zirkels war endlich an seinem Ziel angekommen. Bastion hatte sie wieder. Es war ein gutes Gefühl, auch wenn sie um ein Mitglied des Teams ärmer waren als auf der Abreise. Jetzt galt es nur noch den Gefangenen aus seiner Zelle zu holen und an seinem Bestimmungsort in den Katakomben abzuliefern. Er hatte die letzten Stunden wacher gewirkt, als zu dem Zeitpunkt als sie ihn eingesammelt hatten. Wahrscheinlich würde eine weitere Dosis Drogen den Transport erleichtern…

Was mit dem Dathomiri
Kerberos geschehen sollte, wusste er noch nicht. Vermutlich würde Gehenna ihn als persönlichen Schüler beanspruchen wollen. Der Zabrak hatte da nichts gegen. Gleich und Gleich gesellte sich halt gern und was er mitbekommen hatte, wiesen sowohl er als auch die Rattataki die gleiche Art unangenehmer Arroganz auf.

Endlich war
Shadîf angekommen. Beiläufig legte er die Hand auf den Öffnungsmechanismus der Tür zum Frachtraum und mit einem Zischen fuhr der makellose Durastahl beiseite. Langsam trat er hindurch, blickte sich um…und wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Der Bactatank war sperrangelweit geöffnet und der Sith…wo zur Hölle war der Sith?! Grade wollte er schon rufen und von den anderen Mitgliedern seines Teams Verstärkung anzufordern, da erhob sich die verfluchte Rothaut hinter einer der Kisten hervor, richtete eine Blasterpistole auf ihn und drückte ab.

Shadîf keuchte als kochendes Plasma genau in die Löcher fuhr, die das Schrot geschlagen hatte und er nach hinten gerissen wurde. Er wollte schreien, doch kein Ton entrang sich seinen Lippen. In seinem Kopf kämpften Panik gegen Wut an. Das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein! Der Sith hatte unter Drogen in seinem Tank zu hocken! Wie war er so plötzlich hinaus und an eine Waffe gekommen?!

Doch es blieb keine Zeit darüber nachzudenken. Der Sith warf ihm einen abschätzigen Blick zu und zwängte sich an ihm vorbei.
Shadîf hörte noch wie er Fersengeld gab, dann senkte sich wieder Stille über das Schiff. Nein! Das durfte nicht sein! Nicht so bald nach dem Missgeschick mit der Schrotflinte und Teribos!

Plötzlich fiel der Blick auf
Kerberos, der sich auf einer Kiste fläzte. Warum hatte der Dathomiri ihn nicht gewarnt?!

„Hilf mir du Nervensäge!“

Flüsterte Shadîf und fügte hinzu, als Kerberos demonstrativ die gefesselten Hände hob

„Ruf die anderen, du Matschbirne!“

Er hatte keine Ahnung was mit seiner Stimme los war, doch damit konnte er sich jetzt nicht auseinandersetzen…

[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Raumhafen | 'Chamäleon' | Frachtraum ] Shadîf und Kerberos
 
[ Weltraum | Sartinaynian-System | Orbit von Bastion | 'Chamäleon' | Frachtraum ] Shadîf und Kerberos

Die Wischmops wurden wieder in den Spind gelegt, Artek hatte sich dann selber gefangen genommen, Kerberos musste nur noch den Knopf fürs Runterfahren des Glastanks betätigen. Er selber saß wieder auf dem unbequemen Stuhl aus Metall und mit den Handschellen, welche zum Glück nicht mehr so eng saßen. Die Zeit verging und irgendwann waren sie wohl angekommen. „Aus dem Hyperraum gefallen“, was konnte er sich drunter vorstellen. War Hyperraum ein Gefäß aus dem sie nun „gefallen“ waren oder war es eine andere Dimension, von der sie dann auch gefallen waren. Kerberos kratzte sich am Hinterkopf und ignorierte die Bemerkung, da er andere Probleme hatte als dumme Fragen zu stellen, vor allem, dass er mit Artek eher ungern wieder eine Diskussion führen konnte.

Bald hörte er ein näher kommendes Wesen, dass sich schwer und stark anhörte, da schon der Boden leicht zu vibrieren anfing, als er an der Tür war und den Aktivierungsschalter betätigte. Mit einem „Wusch“ zischte die Stahltür bei Seite und der Tätowierte erblickte wieder Shadif, welcher immer noch die gleiche Rüstung anhatte und die Löcher irgendwie notdürftig gestopft wurden, vielleicht würde er das nächste Mal Glück haben und keiner würde ein zweites Mal durch die gleichen Schusslöcher schießen - dachte sich wohl Shadif. Artek war schon längst bereit anzugreifen und war auch schon vorhin aus dem Tank gekommen, als sie aus dem Hyperraum gesprungen waren. Die Rothaut wie sich Shadif über den Sith äußerte hatte doch in die Schusslöcher treffen können und so fiel er zu Boden, wobei er merkwürdigerweise kein Laut sagen konnte. Vielleicht hatte er zu viel Blut verloren als Kerberos ihn erwischt hatte oder Artek hatte einen Blaster, der sich sehen ließ. Artek war dahin, er war so schnell durch die Tür gelaufen, dass Kerberos nicht mal richtig mitgekriegt hatte, dass Shadif immer noch auf dem Boden lag. Das ganze dauerte vielleicht zehn Sekunden, Shadif getroffen - und weg war er. Kerberos machte ein verdutztes Gesicht, wobei er noch dümmer nicht aussehen konnte, egal ob er nun so gespenstisch tätowiert war oder nicht, das ganze machte ihn perpläx und so erst beim zweiten Mal, als Shadif irgendwas sagte, blickte er zu ihm.

„Wie? Ich und dir helfen? Wo sind wir denn? Ruf doch deine böse böse Sith, vielleicht kann sie dir den Arsch abwischen“

, sagte Kerberos, wobei er sich dann abwandte und auf arrogant und aristokratisch tat, als ob er wirklich eine Prinzessin wäre, welche ihre Tampons in einem nahegelegenen Spind aufbewahrte. Dann aber, blickte er seitlich auf Shadif herunter mit einer verächtlichen Mine und sagte,

„ja, eine gute Idee!“

Wobei er bei „eine gute Idee“ was anderes meinte. Kerberos stand auf, tritt Shadif mit seinem Schuh gegen seinen Kopf, welcher nun endgültig hinüber war und wohl sein Bewusstsein verlor. Das hatte Shadif redlich verdient, denn Kerberos hatte doch nicht vergessen können, dass dieser Zabrak seine Nachtbrüder getötet hatte, dazu ließ ihn hier im Frachtraum versauern, wo er mit dem Jünger die Zeit tot schlagen durfte. Das war zu viel für Kerberos und wo Shadif so am Boden lag und wie ein Weichei wimmerte, da war es schon reflexartig von Kerberos, dass er Waschlappen dann nur noch einen Tritt verpasst, weil Shadif, doch ein Tier von Lebewesen solche Erniedrigung gar nicht erdulden dürfte. Shadif war in Kerberos‘ Augen nun endgültig „durch“ und ihm war auch egal, was für Nachwirkungen es haben könnte. Töten könnte er ihn wohl nicht, denn sonst hätten sie es schon längst getan. Vielleicht will die Lady Gehenna was mit ihm anstellen, weshalb er nun dastand, auf bewusstlosen Elitesoldaten nieder schaute und noch auf ihn spuckte, weil ihn solch ein Großkotz und Angeber einfach den Rest gab und nur noch durchdrehen konnte. Außerdem hatte er ihm die Schrottflinte wieder abgenommen. Es hatte viele Gründe, warum Kerberos immer „Amok lief“ und sich wie ein wahnsinniger aufführte. Das Alles war einfach zu viel für ihn. Außerdem wollte der Tätowierte endlich aus dem Frachtraum, welcher muffig stank raus. Kerberos war neugierig was er noch finden würde. In den Frachtraum wurde er eher verladen als geschleppt, da er direkt dahin geschleppt wurde und sich nichts anderes ansehen durfte. Nun konnte er auf Entdeckungstour gehen.

Kerberos immer noch mit Handschellen Kampf unfähig spazierte nun aus dem Frachtraum und schaute sich in dem Frachter um. Es war wie eine neue Welt und er war auf Erkundungstour. Wobei er Zeit und die Umstände, die ihn betrafen völlig vergaß und wie ein kleines Kind leicht pfiff und überall in die Räume reinschaute, wo man die Tür nicht betätigen musste. Da war noch so ein Raum wie der, von dem er kam und da noch kleine Kabinen. Der Frachter hatte eine hellgraue Verkleidung und überall waren kleine Kisten an den Wänden angebracht, dazu noch die viele Lämpchen und ein mal konnte er auch eine Art Lobby finden, wo er noch mehr technisches Zeug fand und neugierig alles lass was er erblickte. Die neue Welt war sehr interessant für Kerberos und so spazierte er weiter umher, bis er leider das Cockpit fand. Auf einmal tat sich die Schiebetür auf und die Crew mitsamt der Sith-Lady sich in ihren Sitzen umdrehten und fassungslos mit geöffneten Mündern Kerberos anstarrten.

„Ähm...“

, fing er an, wobei er sich räusperte und anschließend fortfuhr,

„ich denke Shadif braucht Hilfe, da er Ohnmächtig ist und der andere - der Rote - verschwunden ist.“

Dann zuckte er die Achseln und machte was er konnte - sich dumm stellen. Kerberos schaute erst jetzt zur Seite an der Crew vorbei und erblickte eine graue Wand und stellte fest, dass sie wohl schon gelandet waren. Er konnte von oben noch eine Person erblicken, welche irgendwelche Kisten schleppte und auch etwas kleines aus weißen Metall, dass mit ihren Rädern umher fuhr. Kerberos fragte sich nun, ob sie ihm das alles erklären werden oder wird er nun wie Artek für Versuche misshandelt? Da fiel ihm ein, dass seine Energiehandschellen ja nicht mehr funktionierten und er sich auch befreien konnte - wie wird er das nun erklären können - ah natürlich - Artek war es. Er saß nur da und wunderte sich, wie man aus so einem Gefängnis so leicht ausbrechen konnte.

[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Raumhafen | 'Chamäleon' | Cockpit ] Lady Gehenna und ihr Gefolge und Kerberos
 
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Ein gutes Gefühl durchflutete Janus´ Körper und der blasse, elegant gekleidete Graf lächelte dünn, das schmale Lächeln eines Mannes, der ganz in seinem Element war. Diese Benefizgala war etwas, dass ihm so bekannt, so vertraut vorkam, als hätte er das schon tausende Male gemacht. Nun, ganz so viele Veranstaltungen waren es dann wohl doch noch nicht, aber man konnte mit Fug und Recht behaupten, dass er schon reichlich Erfahrung mit den oberen Zehntausend gesammelt hatte. Auf Taris war es für das Kind einer einflussreichen Familie selbstverständlich gewesen, schon recht früh repräsentative Aufgaben für die Familie wahrzunehmen und Janus hatte daran rasch Gefallen gefunden.

Das Spiel um die Macht fand auf vielen Ebenen stand, von der Glitzerwelt dieser Gala über die Hinterzimmer der Bürokratie bis hin zum Schützengraben auf fernen Welten. Ein wahrer Meister versuchte, alle Ebenen zu beeinflussen, musste sich aber dafür nicht zwangsläufig persönlich am Ort des Geschehens auftauchen, sondern hatte verlässliche Leute, die diese Aufgabe übernahmen und ihr eigenes Fachwissen und Erfahrung einbrachten. Man musste bereit sein, zu delegieren und zu koordinieren und notfalls auch dazu in der Lage sein, direkt einzugreifen, doch nur, wenn dies wirklich notwendig war.

Zu viel Kontrolle über seine Handlanger und Helfer auszuüben bedeutete, ihre Eigeninitiative zu schwächen. Natürlich konnte ein Übermaß an Eigenständigkeit auch gefährlich werden, doch gab es Mittel und Wege, um Loyalität zu schaffen und zu bewahren. Dem Grafen entging nicht, wie seine Ausführungen über Vertrauen und Zusammenarbeit ein Grinsen auf dem Gesicht von Saphenus entstehen ließen, der Zabrak wirkte überaus amüsiert angesichts der blumigen Worte des Fastmenschen, der doch zuvor etwas andere Töne angeschlagen hatte.

Janus reagierte mit einem kurzen Lächeln, als der Einäugige nun seinerseits anspielungsreich über den gefährlichen Spagat zwischen Vertrauen und Unvorsichtigkeit sprach und Sergeant Kevora dann für seine Karriere lobte.


„In der Tat.“

Kommentierte er das Gesagte knapp und ließ offen, ob er die Überlegungen des Zabrak oder die eindrucksvolle Leistung des Sergeants meinte. Dieser bedankte sich für das ihm entgegenbrachte Vertrauen und versicherte, dass er auch in Zukunft weiterhin sein Bestes geben würde, dabei verbeugte er sich respektvoll vor Janus, der wohlwollend nickte.

„Davon bin ich überzeugt, Sergeant.“

Meinte er lobend und legte Anerkennung und Wertschätzung in diese Worte. Kevora verbog sich nicht und ließ sich auch von der Gegenwart von gleich drei Sith nicht einschüchtern, das beeindruckte den Grafen. Der Sturmtruppler hatte das Potential, ein überaus nützlicher Helfer zu sein, ein Potential, das Janus weiterhin fördern und nutzen wollte. Dieser tat ihm gleich noch einen weiteren Gefallen und erklärte dem sportlichen Fastmenschen, dass er für die geplanten Vorführungen der Soldaten das Kommando über die Einheit innehaben würde.

Diese Nachricht sorgte für einiges an Aufregung bei Saphenus, Janus konnte sich denken, was dem Zabrak durch den Kopf ging. Ein Squad war keine Armee, aber man konnte damit schon etwas anfangen und beispielsweise einen Rivalen beseitigen, der zu viel wusste. Doch so sah die Lage nicht aus, das war wohl auch dem anderen Sith bewusst. Der Einäugige war nützlich und hatte einen Platz in den Plänen des Grafen, und solange diese Faktoren blieben, sah er keinen Anlass, gegen ihn vorzugehen. Nicht zuletzt wäre ein wildes Gefecht wohl das Letzte, was diese Gala brauchte.


„Es ist mir eine Ehre, Sie und Ihre Männer für die Dauer dieses Auftrags anführen zu dürfen. Ich bin mir sicher, Sie alle werden dem hervorragenden Ruf des Sturmtruppenkorps mehr als nur gerecht werden. Wer weiß, vielleicht gelingt es uns sogar, den ein oder anderen Rekruten zu gewinnen.“

Erwiderte Janus mit einem Lächeln und blickte kurz in die Runde der weißgekleideten Soldaten. Das war Macht. Ein schmaler, kaum wahrnehmbarer Fetzen im Vergleich zu der Macht, die der Imperator über die Streitkräfte besaß, und doch war das Prinzip das gleiche. Der Graf war in einer Position, in der anderen Befehle erteilen konnte und diese seinem Willen dienen würden.

Höflich nahm er zur Kenntnis, wie Saphenus davon sprach, dass der Auftritt sicher ein Erfolg werden würde und die Spendenbereitschaft noch zusätzlich erhöhen würde und er froh war, auf der richten Seite zu stehen. Janus lachte leise, ein kurzes, fast schon sanftes Geräusch, dann hob er sein Glas.

„Es ist immer von Vorteil, auf der richtigen Seite zu stehen. Die Schwierigkeit liegt eher darin, die richtige Seite auch als solche zu erkennen.“

Die Aufmerksamkeit des Zabrak richtete sich nun wieder auf den mysteriösen Omwati, der sich im Gespräch mit einer älteren Dame und einem Offizier befand. Der Einäugige entschuldigte sich und begab sich dazu, nicht bevor Janus ihm höflich zugenickt hatte.

„Selbstverständlich, Lord Saphenus. Ich rechne fest damit.“

Kurz sah Janus dem Zabrak nach und auch Voth entfernte sich kurz, um sich ein neues Getränk zu holen, dann kehrte sein Schüler wieder zurück. Mit einer höflichen Geste bedeutete der Graf dem Twi´lek und dem Sergeant, mit ihm ein paar Schritte zu gehen und sich einige der in der Nähe aufgehängten Gemälde anzusehen. Vor einem besonders eindrucksvollem Gelände blieb der Graf stehen und betrachtete es versonnen.

Es handelte sich um ein außergewöhnlich schönes Bild, eine Darstellung der gewaltigen Skyline von Coruscant im Licht der aufgehenden Sonne. Der Detailreichtum war erstaunlich, problemlos konnte man Personen und Fenster erkennen und jeder Schatten, jedes Glitzern war perfekt. Ein makelloses Gemälde.


„Beeindruckend, nicht wahr? Mehrere tausend Jahre alt, im prä-imperialen Stil und noch ganz von der Kunst der Alten Republik beeinflusst. Man beachte den Sinn fürs Detail und die präzise Pinselführung.“

Kurz schwieg Janus, um es seinen Begleitern zu erlauben, das Gemälde in Ruhe zu betrachten.

„Coruscant befindet sich nun wieder in den Händen der Neuen Republik. Doch immerhin wird durch dieses Gemälde ein Stück seiner Kultur hier bewahrt und verbleibt im Imperium.“

Janus lächelte seinem Schüler zu und deutete auf einen der Wolkenkratzer.

„Was glaubt Ihr, mein Schüler? Wie viele Personen finden in so einem Gebäude Platz?“

Dann wandte sich der Graf an Sergeant Kevora.

„Als Soldat muss es für Sie schwierig sein, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass gleich mehrere bedeutende und unter großen Blutopfern eroberte Gebiete an die Neue Republik abgetreten worden sind. Sagen Sie mir, Sergeant, glauben Sie, dass die Neue Republik durch den Frieden erheblich gestärkt wurde? Es gab Phasen in diesem Krieg, in denen die Niederlage der Neuen Republik keine allzu abwegige Möglichkeit war. Doch die Situation hat sich geändert.“

Es war eine vorsichtig formulierte Frage und Janus rechnete mit einer vorsichtigen Antwort, also ließ er dem Sergeant Zeit und schob eine weniger verfängliche Frage hinterher.

„Haben Sie schon Ideen zu der Vorführung? Sie kennen Ihre Einheit weitaus besser als ich und ich nehme an, Sie haben auch eine Vorstellung davon, wie man sie gut zur Geltung bringt.“

Der Graf hatte bereits einige Ideen, hielt es aber für angemessen, den Sergeant mit einzubeziehen.

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Chronor hatte die Luft angehalten und nicht gewagt zu atmen. Als der Sith erwähnte, nach Korriban reisen zu wollen, konnte Chronor sehen, wie der Colonel nervös wurde, er trat, kaum merklich, von einen auf den anderen Fuß. War das ein gutes Zeichen? Oder ein Schlechtes? Doch als Saphenus den Omwati direkt lobte, konnte dieser sich kaum ruhig halten. Der Sith bezeichnete es als einen interessanten Fund, hielt die Mumien für bedeutend!

»Vielen Dank!«,

entfuhr es ihm, unfähig seine Freude zu verbergen. Dem Colonel gegenüber schlug der Zabrak jedoch einen etwas anderen Ton an. Als er ihm dann vorwarf die die Artefakte unrechtmäßig zu veräußern, musste Chronor unweigerlich daran denken, dass er nochimmer nicht wusste, welches Ereignis dem Colonel seine aktuelle Position verschafft hatte. War es eine ähnliche Situation gewesen? Hatte er vielleicht unter der Hand Ausrüstung verkauft? Möglich, aber da drohte doch sicher Schlimmeres als ein angenehm ruhiger Schreibtischposten ...

Dann erkundigte der Sith sich nach dem Preis. Meridian rang nach Worten und begann dann etwas holprig:


»Nun, also die Grabung braucht neue Transporter und ich dachte da an eine ...«


Chronor warf ihm einen verächtlichen Blick zu. Das Problem war lange beseitigt gewesen. Anscheinend war der Colonel sich nicht einmal für die offensichtlichsten Lügen zu fein. Und Saphenus wartete die Antwort nicht einmal ab, doch Chronor konnte nicht erkennen, ob das Meridian mehr verärgerte oder erleichterte. Und nun wollte der Sith wissen, was Chronor mit der Ausgrabung zu tun hatte und was ihn nach Bastion verschlagen hatte. Chronor holte tief Luft, sammelte seine Gedanken und begann:

»Meine Eltern sind Archäologen. Der Sith Sabastian lässt auf Korriban graben und meine Eltern arbeiten für ihn. Ich habe fast mein ganzes Leben auf Korriban verbracht und natürlich auch seit meiner Kindheit an der Grabung mitgeholfen. Ich habe geholfen Aushub zu sieben und Scherben zu sortieren und später Fundstücke sortieren. Als ich dann alt genug war, hab ich geholfen Gräber zu erkunden. Wir schätzen, dass 95% der Gräber auf Korriban bereits geöffnet wurden, aber oft nur von Grabräubern, die bloß die offensichtlich wertvollen Artefakte entwenden. Vermutlich haben wir weniger als 1% dessen gelernt, was wir auf Korriban lernen können. Aber auch in geöffneten Gräbern finden sich oft noch heute Inschriften, die nicht erfasst sind, und zahlreiche unscheinbare Artefakte, wie eben die erwähnten Mumien.«


Chronor legte eine kleine Pause ein und versuchte die Gesichtsregungen des Sith zu ergründen.

»Und genau dass ist, womit ich meine Zeit bisher verbracht habe. Ich habe geöffnete Gräber erkundet, vermessen und die Inschriften gescannt, nach interessanten Artefakten gesucht und so weiter. Dabei habe ich vor einem Jahr die erste der Mumien entdeckt und dann bis vor einem Monat die anderen vier. Und dann hatte ich einen Unfall und das Ergebnis davon ...«

Chronor schob den linken Ärmel hoch, sodass man das Ausmaß der Kybernetik erkennen konnte.

»Anscheinend hab ich nur überlebt, weil ich mich der Macht bedient habe. Der Herr Sabastian hat mich dann hier nach Bastion geschickt. Und über einen kleinen Umweg bin ich hier an der Seite des Colonels gelandet.«

[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle / Chronor, Saphenus und weitere Gäste, in der Nähe: Janus Sturn, Voth Terrix, Jorax Kevora]​
 
[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Raumhafen | 'Chamäleon' | Cockpit ] Isaac, Gehenna und die anderen

Langsam setzte Isaac Lamb die Chamäleon auf der Landeplattform ab. Es war ein ruhiger Flug gewesen. Ein paar Tote gab es immer und so vielen die paar Leichen im Orbit von Dathomir fielen nicht weiter ins Gewicht. Überhaupt hatte er selbst nicht einmal zur Waffe greifen müssen. Lediglich der Verlust von Teribos hatte die Gruppe ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht. Doch das störte ihn nicht.

Als einziger Mensch in einer von Nichtmenschen geprägten Gruppe war
Isaac auch so schon meistens außen vor und grade der Vurk war noch einmal extra darauf herumgeritten. So war er nicht besonders traurig, dass dieser in der Atmosphäre verglüht war. Vielleicht würden die Oberen im Zirkel nun endlich Shadîfs Inkompetenz erkennen und Isaac zu der Position befördern, die er seiner Meinung nach verdiente.

Neben ihm grunzte Lady
Gehenna befriedigt. Auch sie musste mit diesem Ausgang der Mission zufrieden sein. Jetzt galt es nurnoch die Beute zum Tempel zu bringen und das Lob einzuheimsen. Plötzlich öffnete sich die Cockpittür mit einem Zischen. Isaac sah nicht sofort hin. Es würde wohl Shadîf sein, der verkündete die Gefangenen sicher verpackt zu haben. Erst als sich eine eisige Stille in dem Raum ausbreitete, sah auch der Mensch sich um und erstarrte. In der Tür stand nicht der übergroße Zabrak…sondern der tätowierte Dathomiri.

Einen Moment lang konnte man die Überraschung fühlen, dann brach der Tätowierte die Stille. Schulterzuckend verkündete er, dass
Shadîf bewusstlos war und ‚Der Rote‘ verschwunden war. Augenblicklich kippte die Stimmung im Cockpit von Überraschung zu Schock und – im Falle von Gehenna - zu Zorn. Binnen Sekunden hatte sie ihn mit der Macht an die Wand genagelt und hatte ihr Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem positioniert.


„Was ist passiert?! SAG ES MIR ODER ICH REIß DIR DIE GLIEDMAßEN EINZELN RAUS!“

Kreischte sie ihn an und hatte ihn bereits geohrfeigt, bevor dieser überhaupt antworten konnte. Isaac war noch immer in seiner Starre gefangen. Wie hatte das passieren können?! Der Sith war doch sicher in seinem Bactatank eingesperrt gewesen, unter einer solchen Menge Drogen, dass es selbst ein Batha umgehauen hätte! Er war so in Gedanken, dass er die Antwort des Dathomiri komplett verpasste. Erst als Gehennas schrille Stimme wieder in sein Bewusstsein drang, begann er seine Außenwelt wieder zu registrieren.

„Nach Roche also… Gut. Immerhin hast du ETWAS Brauchbares zu sagen.“

Sagte Gehenna abschätzig und löste den Machtgriff. Mit einem erleichterten Keuchen, da er erst jetzt wieder richtig Atmen konnte, fiel der Dathomiri vor ihr auf den Boden. Doch sie hatte sich bereits abgewandt.

Isaac?! Du bringst ihn zum Tempel. Wenn ihm etwas passiert verfütter‘ ich deine Eier persönlich an die Alchemisten, klar?! Ach, und schlepp Shadîf mit raus. Wir brauchen seine Inkompetenz nicht mehr. Der Rest von euch, macht eure faulen Ä’rsche bereit für eine Reise nach Roche!“

Fauchte sie wütend. Isaac war nicht dumm genug Gehenna warten zu lassen. Augenblicklich erhob er sich, packte den Dathomiri am Arm und schleifte ihn aus dem Cockpit. Der Weg zur Ausstiegsrampe führte am Laderaum vorbei, in dessen Eingang Shadîf noch immer lag.

„Hilf mir mit dem, sonst grillt sie dich doch noch, weil wir zu langsam waren.“

Sagte er kurz angebunden zu dem Dathomiri und trug mit seiner – widerwilligen Hilfe – den Zabrak hinaus. Doch nicht weiter. Hatten sie das Schiff ersteinmal verlassen ließ Isaac ihn achtlos auf dem Boden liegend zurück. Weiter gingen die Befehle nicht. Sollte er doch sehen wo er blieb.

Ein Gleiter war schnell gefunden und binnen Sekunden waren sie bereits auf dem Weg in Richtung des Tempels. Wie immer bot Center einen beeindruckenden Anblick. Riesige Wolkenkratzer ragten in den Himmel und ließen die multiplen Bahnen Verkehr zwischen ihnen schier winzig erscheinen. Die Fahr verlief komplett schweigend.
Isaac war kein Mann der großen Worte und sah keinen Grund ein Gespräch anzufangen. Er ärgerte sich, dass es grade ihn erwischt hatte diese komplett belanglose Aufgabe zu erfüllen. Natürlich hatte man ihn, den Menschen, weggeschickt. Verdammter umgekehrter Rassismus!

Schließlich kam der riesige Tempel in Sicht. Wie immer wenn er ihn sah, jagte ein Schauer
Isaacs Rücken hinunter. Die gigantische dunkle Pyramide hatte etwas Unheimliches. Wie ein Grab, von dem man wusste, dass in seinem Innern die Toten wandelten. Stellenweise war das im Falle des Tempels nicht einmal ganz verkehrt.


„Das ist dein neues Zuhause“

Sagte Isaac mit einem gehässigen Blick zu dem Dathomiri

„Gewöhn dich schonmal dran. Sieht innen nicht viel besser aus als außen“

Schließlich hielt der Gleiter am Fuße der Treppe, die zum großen Eingangsportal hinaufführte. Viel weiter oben standen Wachen, bereit jeden zu kontrollieren und entwaffnen der hindurch wollte – außer er war ein hochrangiger Sith oder Zirkelmitglied. Langsam machte Isaac sich an den Aufstieg und bemühte sich dem Blick der Statuen auszuweichen, die die Treppe wie eine Allee säumten.

[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Treppe am Fuße des Tempels ] Isaac und Kerberos
 
[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Raumhafen | 'Chamäleon' | Cockpit ] Isaac, Gehenna und die anderen

Die Stille wurde leider schnell und heftig unterbrochen, so sehr und negativ war es ausgefallen, dass Lady Gehenna ihre Macht benutzt hatte. Im ersten Moment, also als er durch die Macht an die Spundwand geschleudert wurde hatte es ihn erst überrascht und dann fragte er sich, wie die Sith-lady dies zustande brachte. Das war wohl die Dunkle Seite und ihre Macht, dachte sich Kerberos, weshalb er schon ziemlich neidisch auf so viel Kraft war und auch wenn er da so hing, schaute der Tätowierte die Sith an, neigte den Kopf zur Seite und musterte sie mit einem feinen Lächeln, welches sagte, dass sie noch mehr zeigen sollte, denn auch wenn der Machtstoß ihn etwas an den Rücken schmerzte, es war mehr die Neugier als der Schmerz in seinem Bewusstsein eingedrungen, weshalb der Schmerz durch die Neugier total verdrängt wurde. Als die Lady in purer Wut ihn anschrie, da senkte er den Kopf zur der anderen Seite und schaute sie an als ob er es gerne sehen würde, wie sie ihm die Extremitäten einzeln herausreißt. Zum Glück hatte sie ihm nicht zu würgen angefangen, denn sonst wäre es ihm nicht so naiv neugierig zur Mute. In der nächsten Sekunde überdachte er seine Taktik, den lässigen Nachtbruder zur Spielen und sagte mit gespielter Angst,

„Artek hat sich irgendwie befreien können und plapperte was von Roch... ää Roche. Hat sich eine Waffe geschnappt und als Artek KO war, war er weg. „

Die Lady machte das, was eine Lady machen konnte, wenn sie nicht das bekam, was sie wollte oder wenn nicht alles nach ihrer Nase lief wie es sollte. Kerberos drehte nur den Kopf zur Seite, als sie ihn anschrie und geschlagen hatte und ließ es über sich ergehen. Und da sie wohl „leicht“ aus sich gegangen war, drehte sie dem Dathomirianer den „Hahn“ zu und machte auf Psycho. Kerberos hielt sich nun an den Hals, auch wenn das nichts brachte, es war eher ein Instinkt. In der nächsten Sekunde sah er es ein und schaute sie nun noch durch dringlicher an. Da sie nun befriedigt war, was die Antwort anging, löste sie den Machtgriff, wobei Kerberos nun zu Boden fiel und hustete. Eigentlich hätte er am liebsten was Sarkastisches gesagt, weil es gerade so schön passte, aber er wusste von irgendwoher, dass diese kleine Demonstration nichts im Vergleich mit dem war, was sie wirklich mit ihm anstellen konnte und so hielt er den Mund, schluckte paar mal schwer und sammelte Speichel, damit sein Hals wieder zum vollen Einsatz fähig war. Etwas den Halsapfel hin und her geschoben und alles ging wieder wie es vorher war, so dass er nun aufstand und eine fragende Miene machte - Tempel?
Aber der menschlich aussehende Mann packte ihn hart am Armgelenk und zerrte ihn raus aus dem Cockpit, ohne sich für die Demonstration bedanken zu können. Kerberos wusste wirklich nicht woher das kam, aber irgendwie war sein Leben ihm nicht so wichtig, wie ein gut platzierter Konter, der gesessen hatte. Es war schon so auf Dathomir, ihm wurde das Leben einfach langweilig und nicht mehr lebenswürdig, deshalb war er nun endgültig „durchgedreht“ und machte einfach das, was er wollte, egal was für „Nebenwirkungen“ es haben konnte. Irgendwie fühlte er sich auch wie ein Toter, der noch gehen, reden und arbeiten konnte. Er hatte auch vorher keine Liebe oder Zuneigung gespürt, deshalb wurde er nach und nach immer stumpfer und deshalb so destruktiv. Vor paar Tagen, als die Nachtbrüder abgeschlachtet wurden, war es ihm auch egal, weil er von denen kein Mitgefühl für seine Lage wollte und sie auch nicht wirklich kannte. Die ganze Sache mit Kerberos hatte sich einfach tot gelaufen. Anschließend sollte er den dicken, starken und großen Zabrak rausschleifen, was er mit einem Kommentar entgegnete,

„ah, verdammt, hätte ich ihn nicht .... ähm.. komm hilf mir doch mal.“

Kerberos bemerkte es wieder, wie er sich wieder selber verraten hätte - es war wirklich schlimm mit ihm. Einerseits sollte er doch aufpassen, er war nun auf einem völlig fremden Planeten - Tempel - und dann noch redete mit den Fremden, als ob sie nur gute Absichten hätten, irgendwie war Kerberos völlig naiv, vielleicht auch nur, weil die Nachtbrüder zusammen sich selten belogen hatten, es gab auch nichts, was man sich nicht erzählen konnte. Und auch wenn Kerberos ein Außenseiter war, war er doch auch ein Nachtbruder wie jeder andere im Clan, so dass sie alle und auch er selber zu ihnen naiv sprach und ohne irgendwelche Hintergedanken. Im dem Sinn war Kerberos wie die Jungfrau Maria, von welcher er mal in einem Buch gelesen hatte, es hatte wohl mit einer Religion zu tun, jedenfalls war Kerberos mit seinen 17 Jahren noch ziemlich unterentwickelt, was soziale Gesellschaft und Konflikte mit ihnen anging. Und so sagte er sarkastisch,

„grillen kann sie auch? Dann braucht man ja kein Feuer mehr machen! Diese Lady ist ja wirklich zu etwas zu gebrauchen.“

Kerberos zwinkerte leicht mit dem rechten Auge und fing an den schweren Zabrak über den harten Stahlboden zu schleifen, wobei er noch bemerkte, dass aus Shadif weißer Speichel lief und er wohl doch ganz dahin war. Vielleicht hatte Kerberos diesmal etwas zu heftig zu geschlagen, aber bei solchen Tier sollte Shadif eigentlich sich schon erholt haben. Den Sack von Fleisch haben sie dann in der Dockbucht gelassen und Kerberos fragte sich, ob Shadif den Aufstieg des Transporters überleben wird, wenn erst mal die Triebwerke und Repulsorgeneratoren liefen - wohl nicht - aber dies war eine andere Geschichte und Kerberos schaute nur auf Shadif dann auf die großen Rohre, welche aus dem Heck empor sprangen und fragte sich, wie das eigentlich war, wenn man so ein Tier von Schiff erst mal fliegen konnte. Die beiden gingen Schnurstracks durch die Gänge des Raumhafens, vorbei am Zoll und anderen Lebewesen, wobei Kerberos nur noch starren konnte und alles erst mal, mit seinem Blick, „aussaugen“ konnte. Alles war neu, alles musste erst erkunden werden, aber leider hatten sie keine Zeit für solche Extra-Touren und schon saßen sie ihn einem Gefährt, das über den Boden schwang und glitten dahin. Ah, Kerberos war in einem Zustand andauerndem Sinnesorgasmus. Er durfte einen neuen Planeten sehen, riechen, schon fast schmecken, das war einfach viel für ihn, so dass er bestimmt gut schlafen würde.
Die vielen Gebäude, die anderen Vehikel, welche auch durch die Luft schwebten und das wohl in mehreren Ebenen, alles lebte und bewegte sich. Bald kamen sie aber aus der Stadt raus und flogen in unbekannte Richtung, aber langsam in der Ferne erklomm ein Spitzer Berg aus Asche, der immer größer und größer wurde, bis Kerberos feststellen musste, dass es kein Berg war, es war wohl - der Tempel!
Binnen Sekunden erblickte er auch an den Seiten große gespenstische Statuen, die den einen Weg zu dem Tempel wiesen. Dann aber fing der Fremde an zu sprechen, was für Kerberos keinen Sinn ergab. Durfte er nun leben und nun in diesem aus „Asche“ gebauten Tempel - er allein? Kerberos erkannte die gehässige Art des anderen und ignorierte dies, oder besser gesagt, seine Sinne haben solche sozialen Interaktionen „ausgeschlossen“, so dass er darauf nicht ansprach und nur befriedigt sagte,

„endlich kann sich mein Zuhause sehen lassen! Das muss ich meinen Eltern gleich sagen.“

Einerseits wusste Kerberos natürlich, dass er dies seinen Eltern nicht sagen würde - konnte und auch wollte, weil sie für ihn schon lange nicht mehr existierten, aber für die anderen Individuen war Familie und Eltern ein fester Bestandteil des sozialen Netzes, welchen er nie spüren durfte. Und das Zuhause war auch nur eine Bezeichnung, die er nicht kannte, nur aus der Schule, als er die Sprache lernte. So gesehen hatte er kein Zuhause, ja, er lebte in einem Heim, wo mehrere andere Nachtbrüder mit ihm lebten, aber das war kein Zuhause, was man so sich vorstellen würde. Überhaupt, wenn er von Eltern oder Zuhause sprach, war das eher eine Anspielung darauf, was er nie hatte, es war eine reine Farce, die er zu gerne immer wieder aufleben ließ, als ob er sich selber gerne ins eigene Fleisch schneiden würde, weil es so gut tat, sich selber zu verletzen, zu schmollen oder im eigenen Saft zu schmoren. Es war eben zu einfach, zu schön und niemand konnte ihn davon abhalten, auch wenn er es sich wünschte - wünschen tat er sich vieles, aber da er alle respektlos behandelte, haben sie ihn irgendwann ganz ignoriert und aufgegeben. Es war ein Teufelskreis, die Sache war zu schön und die anderen wollten ihm auch helfen daraus zu entkommen.

„Komm du mal erst mal zu uns, dann bist du glücklich, wenn du so ein Palast bekommst. Sieht doch gar nicht übel aus, schön dunkel und Angst einflößend - perfekt - wie für mich gemacht!“

Sagte er dies mit voller Elan und Begeisterung über das, was noch kommen würde. Und schon waren sie an der langen und hohen Treppen und ein weiterer Blick auf den Mensch, verriet ihm, dass dieser auch wieder so ein Schwächling wie Shadif war, da er Angst vor den schönen und dunklen Statuen hatte. Kerberos schüttelte nur den Kopf und ging weiter. Bald bemerkte Kerberos paar andere Wesen, welche durchsucht wurden, schnell dachte er an seinen Blaster und überlegte sich eine Ablenkung.

„Sag mal was ist das da?“

, sagte er tonlos und emotionslos, wobei der Mensch zur Seite schaute, Kerberos in diesem Moment den Blaster aus der kleinen Tasche nahm und weit weg seitlich in den Sand warf. Der Blaster versank leicht darin und da es eine kleine Mauer den Aufstieg umgab, war es perfekt und keiner hatte es gesehen. Die kleine Mauer verdeckte es und Kerberos würde es später bestimmt finden.

[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Treppe am Fuße des Tempels ] Isaac und Kerberos
 
[: Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle :] Jorax Kevora, Janus Sturn, Voth Terrix, Saphenus, Ghost Squad (NPCs), in der Nähe: Chronor Tallax

Saphenus stimmte dem Sergeant zu und lobte ihn für sowohl seine Ansichten, als auch seinen Aufstieg vom Gefangenen des Imperiums bis hin zum Sturmtruppenkorps.
Jorax, respektvoll wie er sich das gesamte Gespräch verhalten hatte, nickte dankend. Er hielt dieses Kompliment für eine Form des Spotts - unter keinen Umständen konnte ein einfacher Sturmsoldat urplötzlich den Respekt dieses einäugigen und eingebildeten Sith errungen haben.
Nichtsdestotrotz spielte er weiterhin brav seine Rolle als Untergebenen der Sith und atmete erleichtert durch, als der Zabrak sich entfernte.

Die Bekanntschaft mit Sith konnte für imperiale Soldaten selbstverständlich nützlich sein, doch Jorax ahnte bereits nach diesem einen Gespräch, dass ein Mann wie Saphenus niemals den Wert eines Soldaten zu schätzen wissen würde. Immerhin genoss er dieses Privileg in Form des Sith-Grafen Janus Sturn.

Zur Kontrolle warf Jorax einen flüchtigen Blick durch die Gedächtnishalle, um nach seinen Männern zu sehen, die noch immer an sämtlichen Ein- und Ausgängen postiert waren.

Da er zuvor seinen Helm abgenommen hatte, konnte er das helminterne Intercom nicht mehr hören. Zwar hatte er damit gewissermaßen gegen sämtliche Protokolle verstoßen, doch zugleich war es Sturn, sein derzeitiger Befehlshaber, der ihn darum gebeten hatte. Und kein Offizier - weder Armee, noch Sturmtruppenkorps - wagte es, den Befehl eines Sith zu hinterfragen.
Der Squad des Sergeants kam seiner Pflicht nach und blickte eindrucksvoll umher, um den Schein einer besonderen Sicherheit aufrechtzuerhalten. Einige der Männer wurden noch immer von betrunkenen Kindern irgendwelcher Reichen mit Holo-Selfies belästigt, doch im Großen und Ganzen war es kaum zu übersehen, dass sie immer wieder in Richtung ihres Sergeants blickten und es scheinbar kaum fassen konnten, dass er sich so lange und - da er den Helm abgenommen hatte - persönliche mit mehreren Sith unterhielt, inklusive des Veranstalters der Benefizgala.
Falls die Übungsmissionen auf Carida noch nicht dafür gesorgt hatten, hatte Jorax spätestens in diesem Moment den Respekt seiner Männer erhalten.

Mit einer Geste gab Janus seinem Schüler Voth Terrix und dem Sergeant zu verstehen, ihm zu folgen.
Sie gingen mit langsamem Schritt an einer Wand vorbei, an der sämtliche zu versteigernde Gemälde ausgestellt wurden.
Sturn musste kunstverliebt sein, doch Jorax hatte niemals Zeit für etwas so Oberflächliches gehabt. Im Militär war er stets auf Trab gehalten worden und auch in der kriminellen Unterwelt Nar Shaddaas war man nicht gerade verlegen um Kunst.

Aus diesem Grund blickte er erneut durch die Menge und beobachtete seine Männer, während er dem Grafen folgte.
Nach einigen Schritten blieb Janus plötzlich stehen und betrachtete ein besonders prachtvolles Gemälde, das deutlich aus den übrigen hervorstach.
Es handelte sich um ein äußerst detailliertes Gemälde einer Skyline, die von den grellen, orangefarbenen Strahlen eines Sonnenaufgangs berührt, ja regelrecht in orangefarbenen Schimmer eingetaucht wurde.
Jorax war zwar noch nie am dargestellten Ort gewesen, doch er erkannte die Skyline aus sämtlichen Holoaufnahmen: Es handelte sich um den Stadtplaneten Coruscant, der einst Sitz der Alten Republik war, jedoch bedauerlicherweise im Krieg an die Neue Republik verloren wurde.
Nicht nur wirtschaftlich war Coruscant wertvoll, sondern auch historisch war es dem Imperium von großer Bedeutung.

Janus kommentierte die außerordentliche Schönheit und den Detailgrad des Gemäldes und fragte seinen Schüler fasziniert, wieviele Personen wohl in so einem Gebäude Platz finden konnten.
Jorax überraschte das tatsächliche Interesse des Grafen an Kunst. Natürlich stellte diese Kunst eine profitable Einnahmequelle für Spenden auf dieser Benefizgala dar und diese wiederum würden sich für den Ruf des Grafen im ständigen Machtkampf mit anderen Sith als profitabel gestalten, doch der Sergeant hätte niemals damit gerechnet, dass
Janus sich obendrein noch für die ausgestellte und zu versteigernde Kunst interessierte.

Er hatte den Eindruck, dass Sith - ebenso wie die meisten Soldaten - keine Zeit für solche Hobbys hatten, sondern sie stattdessen produktiv gestalteten.
Auf der anderen Seite konnte Kunst eine interessante Inspirationsquelle und eine Möglichkeit zur Entspannung bieten.
Ebenfalls überraschend fand Jorax sein eigenes Interesse an diesem Gemälde: Es repräsentierte einen schon fast antiken Abschnitt der Geschichte.

Janus wandte sich nun dem Sergeant zu und fragte ob die Neue Republik seiner Ansicht nach durch den Frieden gestärkt worden war, zumal der Krieg zu einem großen Teil zugunsten des Imperiums entschieden werden zu können schien.

"Selbstverständlich glaube ich das. Mit Verlaub: Nur ein Narr gesteht sich die Stärken und Verbesserungen seines Feindes nicht ein. Wenn Ihr mich fragt, befinden wir uns nicht im Frieden, selbst wenn die Medien dieses Waffenstillstandsabkommen oftmals so darstellen. Wir befinden uns in einem Kalten Krieg - eine Erholungsphase nach den vielen, zerstörerischen Kämpfen. Nun geht es darum, sich so weit wie möglich zu regenerieren und Fortschritte zu machen. Derjenige, der gestärkt den Erstschlag wagt, hat im weiteren Verlauf des Konflikts den größeren Vorteil. Wer immer heute die Penthäuser dieser Wolkenkratzer bewohnt und jeden Morgen diesen eindrucksvollen Sonnenaufgang bewundert, hat vergessen, dass dieses Juwel der Kernwelten schon bald wieder uns gehören könnte. Wer weiß, vielleicht gehört Coruscant ja tatsächlich in ein paar Jahren wieder uns - Ihr könntet in einem dieser Wolkenkratzer wohnen."

Jorax lachte, denn der Graf war mit Sicherheit nicht auf eine solche Zurschaustellung seiner Macht angewiesen. Er kam aus reichen Verhältnissen und genoss selbst ohne seinen Status als Sith großes Ansehen in der imperialen Aristokratie.
Daraufhin fragte Janus, ob der Sergeant schon einen Plan bezüglich der kommenden Präsentation hatte.
Auf diese Frage war Jorax nicht wirklich vorbereitet, doch er versuchte sein Bestes:

"In erster Linie geht es darum, Anleihen zu verkaufen. Ich nehme an, dass meine Vorgesetzten von mir erwarten, dass ich eine kleine Präsentation halte. Ich schlage vor, dass mein Squad und ich vor das Publikum auf Euch zumarschieren. Wenn Ihr mir dort das Wort übergebt, können mein Corporal und ich sicher ein paar Geschichten erzählen, wir sind die einzigen Ghosts, die bisher Felderfahrung haben."

Jorax hasste solche Präsentationen noch mehr, als überhaupt die Wache auf einer solchen Veranstaltung übernehmen zu müssen, doch er erinnerte sich dabei immer wieder an den guten Zweck, dem das Ganze dienen sollte...

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[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Haftanstalt des Imperialen Sicherheitsbüros, Stockwerk -14, Verhörtrakt, Zelle Orenth-9]- Aviendha

Als Aviendha ihre Augen öffnete, war es um sie herum stockfinster. Ihre verspannten Muskeln sagten ihr, dass sie auf einer harten, sehr unbequemen und kalten – vermutlich metallenen – Oberfläche liegen musste, das Gefühl auf ihrer Haut verriet ihr, dass sie nicht mehr ihre Legatenuniform trug. In ihrer Kehle herrschte besorgniserregende Dürre und ein feiner Kopfschmerz machte es ihr zur Schwerstarbeit, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, während sie hektisch blinzelte und probehalber versuchte, ihre Gliedmaßen zu bewegen. Ihre Arme gehorchten – auch wenn sie steif waren und sich langsamer bewegten als üblich – und auch eines ihrer Beine überstand den kleinen Belastungstest, doch das zweite bewegte sich nicht annähernd so weit, wie es sich gewünscht hätte. Ein leises Rasseln war zu hören und ein leichter Druck an ihrem linken Knöchel verriet ihr, dass man ihr irgendetwas umgebunden hatte. Eine Kette vielleicht? Eine Fußfessel?

Dann flammte plötzlich aus allen Richtungen grelle Beleuchtung auf. Wirkungsvoll geblendet versuchte Aviendha, ihre Augen mit ihren Armen zu schützen und rollte sich instinktiv in eine fötale Position zusammen. Immerhin konnte sie jetzt besser erkennen, dass sie tatsächlich keine Uniform trug – nur ihre Unterwäsche. Dass es ihre eigene war, erkannte sie aus den dunklen Blutflecken, die immer noch von ihrer Halsverletzung herrührten und die sich bösartig vom weißen Stoff abzeichneten. Ihr Herz pochte heftig, als sie nach dem Verband an ihrem Hals tastete und ihn fand – allerdings schien zumindest dieser frisch zu sein. Der Schmerz in ihrem Schädel intensivierte sich.

Ein verzerrtes Knacken war plötzlich in Raum – der Zelle? – zu hören, ehe eine elektronisch gefilterte Stimme das Wort ergriff, die aus allen Richtungen zugleich zu kommen schien.

„Hören Sie mich, Legatin Cain? Können Sie mich verstehen?“

Aviendha, deren Augen sich langsam an das grelle Licht gewöhnt hatten, sah sich orientierungslos um, während es ihrem Verstand gelang, die gesammelten Eindrücke ein wenig zu seinem Gesamtbild zusammenzusetzen. Tatsächlich befand sie sich in einer Zelle – in einer sehr kleinen Zelle, deren freier Raum fast vollständig von der Pritsche eigenommen wurde, auf der sie gelegen hatte. Nur eine dürftig aufbereitete Erfrischereinheit war da noch, ohne Sichtschutz, ohne den ansonsten üblichen Komfort. Um ihren linken Knöchel schloss sich tatsächlich eine Fessel, die durch eine metallene Kette mit der Wand verbunden war. Und diese Kette war es, durch die ihr Körper plötzlich ein Schock ungeahnten Ausmaßes heimsuchte, der ihr die Luft aus den Lungen trieb und ihre Muskeln sich unkontrolliert verkrampfen ließen.

„Ich habe gefragt, ob Sie mich verstehen können, Legatin Cain“, fuhr die Lautsprecherstimme tonlos fort, nachdem der Schock sich gelegt hatte und Aviendha mit schreckgeweiteten Augen auf ihrer Pritsche lag.

Von wo kam die Stimme? An den glatten Wänden war nichts zu erkennen, keine Holokameras, nicht einmal die Lautsprecher waren zu sehen. Und doch… die Wand im Fußende des Raumes wirkte in ihrer Schattierung leicht anders als der Rest der Zelle. Ein verspiegeltes Fenster womöglich, durch das sie beobachtet wurde, ohne selbst beobachten zu können?

Die Stimme jedenfalls hatte ihr eine Frage gestellt. Und allem Anschein nach wurde Schweigen bestraft.

„Ja!“

Ihrer Stimme war kaum mehr als ein schwaches Krächzen.

„Gut. Ich nehme an, Sie wissen, warum Sie hier sind?“

Fast war Aviendha versucht, zu erwidern, dass sie nicht einmal wusste, wo „hier“ überhaupt war, doch sie war sich relativ sicher, dass die körperlose Stimme diese Antwort nicht akzeptieren würde. Natürlich wusste sie, jetzt da ihre Erinnerungen sich wieder fanden, wie sie hergekommen war – Delvarus. Das Imperiale Sicherheitsbüro. Nur wohin hatten sie sie gebracht? Sie war außer Gefecht gewesen, hatte jegliches Zeitgefühl verloren… sie konnten mittlerweile am anderen Ende der Galaxis sein.

„Nein“, antwortete sie daher, einen gewissen Trotz in der Stimme.

„Das ist bedauerlich, Legatin Cain. Ein gewisses Schuldbewusstsein ist schließlich Grundvoraussetzung für Kooperation. Und kooperieren müssen Sie, wirklich.“

Das Licht in der Zelle erlosch.

„Warum denken Sie darüber nicht während der nächsten Stunde nach?“

Die Stimme verstummte – und an ihre Stelle trat ein furchtbares, unregelmäßiges Geräusch, das sich bis in Aviendhas Knochenmark, bis in ihren Schädel bohrte. Ohne es wirklich zu wollen, verkrampfte sich ihr ganzer Körper und sie wand sich auf der Pritsche, die Zähne zusammengepresst.

„Bitte! Ich weiß es nicht! Aufhören!!!“

Doch die Stimme antwortete nicht. Die einzigen anderen Geräusche, die sich nach einer Weile unter die akustische Folter mischten, waren ihr eigenes Wimmern und Schluchzen…


[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Haftanstalt des Imperialen Sicherheitsbüros, Stockwerk -14, Verhörtrakt, Zelle Orenth-9]- Aviendha
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Trainingsraum 17] Samur, Enui Zor'kan

Es war gar nicht so einfach, dem Befehl seines Meisters nachzukommen. Schweißperlen, bildeten sich auf seiner Stirn, als er all seine Willenskraft zusammen nahm und sich auf den Würfel konzentrierte. Nur langsam stieg er höher und trudelte einige male bedenklich hin und her. Aber Samur schaffte es doch irgendwie, innerhalb einer viertel Stunde, den Würfel anzuheben und einige Kreis fliegen zu lassen. Ganz langsam bekam er auch ein Gefühl dafür, wie er den Würfel bewegen konnte, ohne seinen griff zu lockern. Wie er jedoch das Gerät aktiviert hatte wusste Samur leider nicht, das war kein bewusster Akt von ihm gewesen.

Es war aber unglaublich, Enui hatte ihn weder geschlagen, beworfen oder sonst wie bestraft. Er hatte ihn sogar gelobt. Etwas was eigentlich unmöglich schien. Im ersten Moment hatte er ernsthaft überlegt, ob Enui erkrankt sein konnte über Nacht. Er war so ganz anders, als am gestrigen Tag, beim Training. Vielleicht, sah seine Zukunft, doch nicht ganz so grausig aus, wie er zuerst gedacht hatte. Vielleicht war der erste Eindruck über seinen neuen Meister Falsch gewesen. "Danke Meister, ich versuche mein möglichstes um noch schneller zu Lernen. " Eigentlich fand er seine fortschritte, ganz beachtlich, für die Kurze Zeit seiner Anwesenheit im Orden. Aber vielleicht täuschte er sich, er war wohl nicht der erste Schüler, den sein Meister ausbildete. Er konnte das Sicher besser einschätzen.

Samur konzentrierte sich wieder mehr auf den Würfel und versuchte diesen höher steigen zu lassen, doch das war gar nicht so einfach, auch wenn der Würfel zwar nicht mehr seinem Griff entglitt in der Zwischenzeit, kostete es eine ganze menge Konzentration ihn höher steigen zu lassen. Samur fragte sich, ob Enuis verhalten vielleicht damit zu tun hatte, das er nicht mehr alles in frage stellte, wie es ein guter Wissenschaftler eigentlich tun sollte. Ohne es zu merken schwebte der Würfel höher ein wenig schneller nach oben. Er musste Enui mächtig auf den Nerven herum getanzt haben. Über eines war Samur aber auf jeden Fall froh. Wenn die anderen Sith noch weniger Geduld hatten, war er bei dem Nicht Menschen vielleicht doch ganz gut aufgehoben.

Er verstand jetzt auch besser, warum ihn sein Meister als verweichlicht ansah. Auf bestimmte Art war er das vielleicht sogar. Samur merkte gar nicht das der Würfel langsam immer höher stieg und die Höhe seines Kopfes erreichte. Er hatte seine Augen mittlerweile geschlossen, damit nicht visuelles ihn ablenken konnte. Es überraschte Samur ein wenig, als er plötzlich Enuis Aura zu sehen bekam, als er näher kam und nach dem Würfel griff. Erst da begriff Samur, das er die Aufgabe wohl gelöst hatte. Als sich Samur nicht mehr mit aller Gewalt auf die Macht konzentriert hatte, hatte er sich ganz unbewusst ein wenig angepasst. Ein weiteres Lob erwartete er nicht, aber das was nun kam, hatte Samur wirklich nicht in seinen kühnsten Träumen erwartet.

Samurs Augen wurden langsam immer größer als er seinem Meister zuhörte. Enui hatte zwar bereits einige male erwähnt, das er verweichlicht war. Aber Überlebenstraining in der Wildnis? Er war in Parks spazieren gegangen, sogar in Orbitalen Habitaten. Aber das war wohl etwas ganz anderes als die Freie wilde Natur. Ohne Leute und Bedienstete war ja vielleicht noch möglich, aber ohne Technik? Das würde schwer werden, bis unmöglich. Da konnte er sich auch gleich den Blaster an den Kopf halten. Enui war ein Sith und als solcher unnachgiebig, es brachte also nichts, zu versuchen sich zu beschweren oder zu Protestieren. Außer den Zorn seines Meisters auf sich zu ziehen. Diese Lektion hatte er am ersten Tag gelernt.

"Danke Meister, das ihr mir zwei Tage zur Vorbereitung last" Er würde sich einiges besorgen müssen. Zur Vorsicht nahm sich Samur vor, zwei Rucksäcke zu packen, einen komplett ohne Technik. Obwohl es unmöglich schien ohne energie überleben zu können. Und einem Rucksack mit einigen praktischen Geräten, falls Enui es nicht ganz so wörtlich sah. Einen versuch war es zumindest wert. Er hatte bisher die Bibliothek nur auf der Karte des Tempels gefunden, aber noch keine Zeit für einen richtigen Besuch dort gefunden. Da kein weg daran vorbei führte, wie er recht deutlich in den Augen seines Meisters lesen konnte, sollte er sich lieber auf die Aufgabe stürzen.

Er gab sich keinen Illusionen hin, das würde furchtbar werden, mitten zwischen all den Tieren und Insekten schlafen zu müssen. Wie wilde Primitive zu leben, war nicht unbedingt seine Vorstellung von Abhärtung. Aber mehr als seinem Meister wütend anzublicken, war seiner Gesundheit leider abträglich. "Könntet ihr mir bitte den Planeten verraten, den ihr dafür ausgesucht habt Meister? Damit ich mich über Flora und Fauna, dieser Welt Infomieren kann." Sagte Samur mit nur knapp unterdrückter Wut. Alleine würde er das nie schaffen. Er würde Hilfe brauchen bei der Vorbereitung. Er hatte absolut keine Ahnung, von dem, was auf ihm zukam. "Soll ich mich um ein Raumschiff, für die Reise kümmern Meister?" fragte er nach. Damit kannte er sich zumindest aus.

Samur entschuldigte sich bei seinem Meister und entfernte sich, nachdem er eine Antwort erhalten hatte, mit den Worten. "Entschuldigt mich bitte, ich habe viel vorzubereiten und in Erfahrung zu bringen, wie ihr Sicher versteht Meister" Er machte sich auf direkten Weg in die Bibliothek, wie sein Meister vorgeschlagen hatte und fing mit seinen Studien über den Planeten an. Die richtige Ausrüstung zu finden, war überraschend leicht, musste er feststellen. Die Bibliothek war wirklich gigantisch und unglaublich umfassend aufgebaut. Man musste nur die richtigen Anfragen stellen und alles wurde ihm aufgelistet. Samur arbeitete wirklich gerne mit Computern. Es fiel ihm leicht und machte ihm sogar ein wenig Spaß. Vielleicht brauchte er doch keine weitere Hilfe, bei den Vorbereitungen. Aber alles zu besorgen, würde nicht leicht werden. Wo bitte schön sollte er ein gedrucktes Überlebenshandbuch her bekommen, wenn wirklich gar keine Technik erlaubt war?

Der erste Tag verging viel zu schnell. Aber immerhin, hatte er alle Daten zusammen getragen, die er brauchte. Alles zu besorgen, war auch nicht sonderlich schwer, dank Enuis Hilfe. Samur erinnerte sich wieder an seine Erklärung über die Sith und ihre Hierarchie. Es gab noch jemanden der eine Stufe unter ihm stand, die er für die Besorgungen benutzen konnte. Das lies Samur zumindest ein wenig mehr Zeit, sich in die Daten über die Tier und Pflanzenwelt einzulesen. Sein Meister war ein Jäger, kein wunder das er Geduld ein wenig zu schätzen wusste. Leider würde Enui wohl früher oder später von ihm verlangen, sich einem Raubtier alleine zu stellen. Wenn er dann nicht sterben wollte, sollte er besser wissen worauf er zu achten hatte und womit er es vielleicht zu tun bekam. Manche Raubtiere hatten wirksame Verteidigungsmechanismen, mit denen nicht zu spaßen waren.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Bibliothek] Samur, .....
 
Ryloth, Kala`uun, Raumhafenbezirk, Raumhafen, an Bord der Genesis3 wenige Minuten vorm Start nach Bastion in Zoey`s Kabine: Zoey und ihr Personenschützer Krayne alias Sane



"Wir haben noch einiges zu bereden, Doktor, doch ich schlage vor, dass wir uns zunächst ausruhen. Was gesagt werden muss, kann warten. Ich habe die Kabine direkt nebenan. Wenn etwas ist oder Sie etwas brauchen, dann klopfen Sie einfach gegen die Wand."

Es war ernüchternd und frustrierend zugleich. Doch, leider hatte Sane recht. Es war zu gefährlich. Sie mussten fest damit rechnen, abgehört zu werden. Und, bis jetzt hatte Zoey mehr Glück als Verstand gehabt! Das musste die kluge Archäologin leider einsehen! Nicht auszudenken, wenn ein Sicherheitscan am Raumhafen ihre Waffe in der Handtasche gefunden hätte!? Doch sie war durchgewunken worden! Nicht auszudenken, wenn die Sicherheitsleute das Hotel richtig überprüft und sich gewundert hätten, wo Zoey´s vermeintliche Tochter (Yui) abgeblieben wäre! Doch da dies niemand ahnte und in Betracht gezogen hatte, war dies unterlassen worden!

Wie Sane mit ihr sprach, war schon etwas ungewohnt und kühl, geradezu grotesk, wenn man ihre gemeinsamen Erlebnisse in Betracht zog. Aber, auch er spielte nun eine Rolle und der vermeintliche Krayne kannte sie erst seit wenigen Minuten. Zoey konnte ihren traurigen Blick, den sie in Anbetracht der Lage bekommen hatte, nicht ablegen und sagte fast wie ein Roboter:


“Ja, in Ordnung, Mister Krayne!”

So blieben die vielen Geheimnisse bei ihr und lasteten weiter auf ihr Gemüt. Zoey blieb auch beim Start auf ihrer Kabine und traute sich auch sonst den Flug über nicht hinaus. Ihr Essen ließ sie sich bringen. Einen Multitrainer ließ sie sich ebenfalls in ihrer Kabine aufstellen.

Sie hatte sehr viel zu verdauen. Am schlimmsten wog die Tatsache, dass sie nichts über Yui`s Verbleib und über ihr Schicksal wusste. Sie hatte das Gefühl, dass sie versagt hätte, ihr eine Pflegemutter zu sein. Sie hatte fürchterliche Angst, dass Yui nicht mehr leben könnte. Es war nicht viel, was das Leben vom Tod trennte! Yui hatte ihr so oft geholfen und ihr unzählige Male das Leben gerettet!

Ihre Tage wiesen immer wieder den selben Rhythmus auf. Zoey saß viel in Gedanken versunken in ihrer Kabine auf der Couch und starrte vor sich hin und ließ viele Erinnerungen nochmal durch ihren Kopf gehen. Dann weinte sie wieder erneut vor sich hin. Dann dachte sie an ihre Familie und wie lange sie sie nicht gesehen hatte und war wieder traurig! Dann powerte sich Zoey am Fitnessgerät aus! Dann schrieb sie ihre Gedanken und Erlebnisse in ihr Tagebuch und dann lief sie wie getrieben durch ihre Kabine auf und ab und dann fiel sie ins Bett und schlief. Doch auch viele Albträume ließen sie Schweiß gebadet aufschrecken! Sie träumte von dem toten Jungen in der Bibliothek. Sie sah sich auf ihn zu gehen und dann war der Junge Yui! Sie träumte von den gelben Sithaugen ihres Entführers (Edgar) und von der Einkaufspassage und den herum fliegenden Sitzgruppen und den auseinander stobenden Passanten! Aber, auch Thearterra mischte sich immer wieder darunter! Endlos lange und immer wieder erneut betrieb sie Körper-und Schönheitspflege, nachdem sie so besudelt auf das Schiff gelangt war, als könnte man alles Schlechte abspülen. Das Alles war ihre Art und Weise mit den Dingen um zu gehen und zurecht zu kommen.


Die Reise dauerte länger als erwartet, denn dieses Schiff flog langsamer, als das ursprünglich geplante Schiff, dass sie nach Naboo und jenes, was sie von dort nach einem eintägigen Aufenthalt nach Bastion bringen sollte. So würde sie zu allem Überfluss sehr knapp auf Bastion ankommen. Doch auf Ryloth war es zu gefährlich geworden und der imp. Beamte Polson hatte sie durch die Gala und durch den Druck, den sie aufgebaut hatte, ganz anders betrachtet und behandelt, als es womöglich sonst geschehen wäre! Ihre Agentin teilte ihr allerdings ungehalten ihr Missfallen an der Routenänderung mit. Schließlich sollte sie auf Naboo, in ihrer Heimatwelt gefeiert werden, eine Leseprobe geben und halt auch dort das ganze Programm abspulen und nun fiel dies aus. Dennoch lagen die Verkaufszahlen des Buches auch auf Naboo auf hohem Niveau. Zoey konnte ihr nicht die Wahrheit sagen. Sie traute ihrer Agentin zu, sie selbst ganz höchstpersönlich mit der Entführung in die Klatschpresse zu bringen, denn ihr waren nur Verkaufszahlen und Umsatz wichtig!

Ansonsten tat Zoey nicht viel. Sie sah weder Holo-Nachrichten, sonst hätte sie mit bekommen, was auf Coruscant los war, noch bekam sie mit, das die Gala bereits in den Medien angekündigt wurde und wer der Schirmherr (Janus) war. Sie hatte genug mit sich selber zu tun! Wer konnte es ihr verübeln?!


Endlich kamen sie auf Bastion an. Sie kannte Bastion nur aus Büchern und Holo-Aufzeichnungen! Als sie sich dem Planeten näherten, wagte sich Zoey mit Sane an ihrer Seite zur Aussichtsplattform des Schiffes. Sie hatte sich schon für die Gala zurecht gemacht, da die Zeit knapp war und sie so schon mit einiger vornehmer Verspätung dort aufschlagen würden. Auch er war bereits umgezogen. Zoey hatte ihm kürzlich von der Einladung zur Gala erzählt und ihm ziemlich knapp das Wichtigste mitgeteilt, damit er Bescheid wusste. Fasziniert sah sie durch die große Panoramascheibe das Herzstück der imp. Welt. Ihr Herz begann wild und ungestüm vor Ehrfurcht und purer Aufregung und Entdeckerdrang zu schlagen. Um so näher sie dem Planeten der Finsternis kamen, um so intensiver fühlte sie ein belebendes berauschendes Gefühl. Sie genoss dieses Gefühl und freute sich so, als würde sie zu ihrer Heimatwelt zurück kehren und jahrelanges Heimweh würde nun gestillt werden. Doch dies war nicht ihre Heimatwelt! Sie glaubte, dass es ihr Entdeckerdrang war, der sich wieder so ungestüm in ihr regte. Doch, dies stimmte nur zum Teil, zu einem recht winzigen Teil. In ihr ging etwas Anderes vor! Sie wurde von etwas Anderem durchströmt…. .

Zum ersten Mal seit langem freute sie sich wieder auf etwas. Sie bestiegen sofort den Taxi-Gleiter. Ihr Gepäck wurde samt Voorpak ins Arthious-Inn auf der breiten Arthious-Promenade gebracht. Sie selber hatten die Arthious-Gedächtnishalle zum Ziel. Sie konnte sich nicht satt sehen. Das war alles so aufregend! Wer hätte schon gedacht, dass sie einmal hier nach Bastion reisen würde? In die dunkle Parallelwelt der Jedi! Sie sah fasziniert auf den Sith-Orden, den sie sofort an der Pyramidenform erkannte und um den sich so viele Mythen rankten! Dies konnte sie alles wegen dem Friedensvertrag!


Sane, schau, der Sith-Tempel!”,

wies sie Sane schon fast euphorisch darauf hin. Und dann kamen sie an. Die Gedächtnishalle hatte eine riesige Kuppel. Vorsichtig stieg sie aus dem Gleiter aus, denn ihr Abendkleid war lang und sie wollte nicht darauf treten. Es war ein großartiges Kleid, geschmackvoll und raffiniert geschnitten und wieder in dunkelblau gehalten. Sie hatte ihre Garderobe für diesen besonderen Anlass sorgfältig ausgewählt. Ihr Kleid umschmeichelte ihrer schlanken Figur und hob dezent ihre Vorzüge hervor! Ein seitlicher Schlitz ließ ihr Beinfreiheit und ließ einen Blick auf ihre wohlgeformten Beine zu oder auf das Rechte besser gesagt! Ihre Ohrringe. ihr Ring, ihre schmale Tasche und Pumps waren farblich mit dem Kleid Ton in Ton. Das Kleid war ärmellos, dafür trug sie farblich passende seidene Armstulpen bis zur Hälfte ihrer Oberarme, die Träger führten im Nacken zusammen und das Dekolleté war in Bandeauform. Ihr Haar hatte sie zu diesem Anlass locker hoch gesteckt. Ab und zu fiel ein weiches Strähnchen hinaus. Auf ihrer wohl manikürten linken Hand und ihrem Unterarm trug sie zwei ihrer, mit einer Widmung unterschriebenen Bücher, die sie als Geschenke mitbrachte, wohingegen die zu Wohltätigkeitszwecken gedachten Bücher längst an die Halle gesendet worden waren und nach ihrer Buchlesung ausgestellt werden würden. Schließlich sollte man dem Gastgeber und Schirmherren etwas mitbringen, fand sie. Sie kannte seinen Namen gar nicht, ging es ihr gerade durch den Kopf, doch der oder die Jenige, würde sich ihr schon vorstellen. Oben auf den Büchern lag über ihrem Täschchen ihre Einladung zur Gala, auf die sie nie einen Blick geworfen hatte. Stolz, empor gehobenen Hauptes ging sie auf dem roten Teppich auf den imposanten Eingang zu, den zwei große mächtige Statuen säumten und den Imperator Arthious darstellten. Was würde sie erwarten? Womöglich traf sie auf Leute, die offen oder verborgen bis in die höchsten Phären der Macht die Geschicke des Imperiums lenkten und die heute zu Wohltätigkeitszwecken anwesend waren. Vielleicht traf sie auf andere Künstler! ? Sie erwartete einen stilvollen, reibungslos organisierten Event in gepflegtem Ambiente, mit köstlichen Häppchen, edlen Tropfen, gebildeten Menschen und gepflegten Gesprächen in eleganter Athmosphäre. Endlich mal wieder etwas Anderes als nur Dreck, Blut, Hitze, Kälte und andere Unannehmlichkeiten! Sie konnte es kaum erwarten.

“Dann wollen wir mal!”,

sagte sie zu Sane. Sie durchtrat erwartungsvoll die Mamortür und alles übertraf ihre Erwartungen. Nichts war dunkel und faulend, wie man das Imperium immer beschrieb. Es erstahlte alles in edlem Glanz! Ihr Blick blieb in der Mitte an einer riesigen Kristallformation haften. Für intergalaktische Maßstäbe war dies hier das Beste vom Besten!

Eine junge Dame in einem hellblauen Kleid begrüßte sie. Selbstbewusst, denn schließlich war sie nicht nur berühmt und war aus der Republik ein ganz besonderer Gast, sondern war auch eine Koryphäe auf ihrem Fachgebiet und sah dazu auch noch atemberaubend aus, antwortete sie:

“Ich bin Dr. Zoey Liviana…”,

"Leon" ließ sie diesmal mit Bedacht weg, da es nur zu Irritationen führte,

“... und dies ist mein Begleiter Mister Krayne und hier ist meine Einladung. Ich werde erwartet.”

Langsam und anmutig ging sie neben Sane in den Saal hinein und zog etliche Blicke auf sich, was Zoey nicht missfiel. Ein Kellner wollte ihr ein Glas mit einem Getränk anbieten, doch Zoey hatte noch die Bücher in der einen Hand und wollte erstmal ihre Bücher los werden und den Schirmherrn der Gala begrüßen und lehnte etwas arrogant anmutend mit einer Handbewegung ab. Ihr fielen als erstes lauter Sturmtruppler auf! Sie fielen einem so ganz in Weiß ins Auge! Egal wo ich hin komme, bin ich von denen umzingelt, dachte Zoey. Etwas verlassen wirkend sah sie sich weiter um und ihr Blick weilte flüchtig auf vielen großartigen Gemälden, die sie sich später unbedingt von nahem ansehen wollte. Sie atmete tief durch, denn sie fühlte sich plötzlich von allen Seiten beobachtet und wie bestellt und nicht abgeholt! Vielleicht sagte die Empfangsdame ja dem Gastgeber Bescheid? Auf einem Stehtischchen lud Zoey ihre schwere Fracht ab, denn zwei Wälzer konnten sich anhängen und sah wieder in die Runde.


Bastion, Bastion Center, Arthious-Gedächtnishalle, auf der Benefiz-Gala zu Ehren der imp. Kriegsversehrten und Vertriebenen: Zoey, Sane alias Krayne, Janus, Saphenus, Voth, Jorax, Ghost(NPC), Chronor und weitere Gäste
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Kristallformation, vor einem Gemälde | Voth Terrix, Janus Sturn, Jorax Kevora, in der Nähe: Chronor Tallax und Saphenus

Wie gut Kunst sich doch als Aufhänger für ein Gespräch eignete, dachte sich Janus amüsiert. Selbst im Imperium, in dem man überall mit den neugierigen Augen und Ohren der Sicherheitsbehörden und anderer Sith rechnen musste, gab es Schlupfwinkel, um auch subversive Themen anzusprechen. Die Gala hatte sich in dieser Hinsicht bereits als äußerst nützlich erwiesen, wie das vorherige Gespräch mit Saphenus bewiesen hatte. Keiner der Gäste hatte wohl auch nur den Hauch einer Ahnung davon, worüber die beiden Sith gesprochen hatten. Wer rechnete schon auf einer Benefizgala damit?

Nun diente das eindrucksvolle Gemälde der Skyline von Coruscant als Tarnung für eine weitere Unterhaltung, die vor fremden Ohren besser verborgen bleiben sollte. Umso erfreulicher war es, dass der Anblick des wunderschönen Gemäldes auch ästhetisch den Wünschen des Grafen entsprach und es ihm so möglich war, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Versonnen betrachtete er das Kunstwerk und ließ Sergeant Kevora Zeit für eine Antwort.

Als der Sturmtruppler schließlich antwortete, sprach er klar und offen aus, was er dachte, Verstellungen und Floskeln schienen ihm fremd zu sein und offenbar vertraute er darauf, dass er gegenüber Janus seine ehrliche Meinung mitteilen konnte. Der Sergeant erklärte, dass er die aktuelle Situation nicht für Frieden hielt, sondern für einen Kalten Krieg, in dem beide Seiten sich belauerten, versuchten, neue Kräfte zu sammeln und sich für die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen vorzubereiten, um im entscheidenden Moment den vernichtenden Erstschlag zu wagen.

Janus nickte zustimmend und lächelte dünn, als der vernarbte Soldat davon sprach, dass Coruscant vielleicht schon bald wieder ihnen gehören könnte.


„Manchmal vermisse ich meinen alten Firmensitz auf Taris. Die Wolkenkratzer dort müssen sich nicht vor denen auf Coruscant verstecken.“

Erwiderte der Sith-Krieger amüsiert, wurde dann aber wieder ernst.

„Ich teile Ihre Einschätzung der Lage, Sergeant. Dieser „Frieden“ ist in erster Linie eine Gelegenheit, die Wunden zu lecken und sich von den Verlusten des Krieges zu erholen. Es ist an weitsichtigen Männern wie uns, dafür zu sorgen, dass das Imperium bei dem bevorstehenden Rüstungswettlauf nicht ins Hintertreffen gerät, sondern die Stärke sammelt, die notwendig sein wird, um den Konflikt mit der Neuen Republik endgültig zu...beenden.“

Ein leichter goldener Schimmer erhellte die grünen Augen des Grafen und sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, wie er sich dieses Ende des Konflikts vorstellte.

„Nennt es eine Ahnung, aber ich glaube, Ihr werdet dabei eine wichtige Rolle spielen. Die Geschichte hat ein Talent dafür, die richtigen Wesen zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein zu lassen. Und wenn die Geschichte sich weigert, ist es an Visionären, sie umzuschreiben.“

Meinte Janus mit einem leichten Lächeln. Das Gespräch wandte sich wieder der Sammlung von Spenden zu, der Vorschlag des Sergeants deckte sich mit den Vorstellungen des Grafen, und so nickte er erfreut.

„Ausgezeichnet. Es wird ohnehin Zeit, dass ich das Wort an die Gäste richte. Instruiert Eure Männer, Sergeant, und auf mein Zeichen hin beginnt mit dem Aufmarsch.“

Ordnete Janus selbstsicher an und wandte sich dann an seinen Schüler.

Voth, ich möchte, dass Ihr die Reaktionen der Gäste genau verfolgt, sowohl mit der Macht als auch mit Euren gewöhnlichen Sinnen. Das dürfte sehr aufschlussreich sein. Wenn Ihr mich nun entschuldigt...“

Höflich lächelte Janus den beiden zu, drehte sich dann um machte sich auf den Weg zu einem vorbereiteten Podest vor der Kristallformation, mitten im Zentrum der Halle. Eifrige Diener hatten es unauffällig aufgebaut. Von der Decke aus erhellten Lichter das Areal und links und rechts neben dem Podest hatte man imperiale Flaggen aufgestellt, um entsprechend Stimmung zu erzeugen. Zufrieden beäugte der Graf das Arrangement.

Das Läuten der gewaltigen Glocken der Gedächtnishalle kündigte den Gäste an, das etwas passieren würde, und neugierig strömten sie vor das Podest und die dahinter glitzernde Kristallformation. Ein Mitglied des Organisationskomitees trat vor, begab sich auf das Podest und begann zu sprechen.


„Verehrte Gäste der Benefizgala, ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit für eine Ansprache unseres Gastgebers. Mit dem besonderen Dank der Vereinigung zur Förderung der schönen Künste und der imperialen Kultur, des Künstlerverbands Bastion, des Galakomitees und der Vertreter der Kriegsversehrten und Vertriebenen übergebe ich das Wort an...Graf Janus Sturn!“

Rasch trat der Sprecher zur Seite und machte Platz. In diesem Moment leuchten mehrere Lichter auf und erhellten das Podest. Würdevoll, mit gemessenen Schritten und in aufrechter, tadelloser Haltung stieg Janus hinauf und lächelte höflich. Applaus brandete auf, als die ersten Gäste ihn sahen.

Der Graf gab ein ausgezeichnetes Bild ab. Hochgewachsen und schlank, gekleidet in eine edle schwarze Robe mit roten Verzierungen, sein vornehm blasses, attraktives Gesicht mit den funkelnden grünen Augen vom Schein der Lichter erhellt, wirkte er auf dem Podest wie eine Statue eines besonders talentierten Künstlers. Als seine elektronisch verstärkte Stimme durch den Raum hallte, war sie salbungsvoll, kräftig und angemessen feierlich.


„Vielen Dank. Verehrte Gäste, geschätzte Vertreter der Kriegsversehrten, Vertriebenen, der Künstlervereinigung und des Organisationskomitees, es ist mir eine große Ehre, Sie alle zu dieser Gala in dieser ehrwürdigen Halle begrüßen zu dürfen. Mit Fug und Recht darf man stolz darauf sein, dass Bastion eine Veranstaltung von solcher Kraft, Würde und Schönheit beherbergt und so der ganzen Galaxis die Achtung des Imperiums nicht nur gegenüber der Kunst, sondern auch vor den Gefallenen, Verwundeten und Vertriebenen des Krieges demonstriert. Ihnen zu Ehren haben die großen Künstler des Imperiums diese Halle mit ihren großartigen Werken geschmückt, der Beweis für den ungebrochenen und unbeugsamen Willen des Imperiums, seine Kultur zu bewahren und die zu ehren, die in seinen Namen gedient haben.“

Janus machte eine kurze Pause und Applaus erklang.

„Die Wunden des Krieges sind für viele unter uns noch frisch. Umso wichtiger ist es, Ihnen die Anerkennung und Hilfe zukommen zu lassen, die Sie verdienen. Wie die beeindruckende Kristallformation hinter mir bilden wir erst zusammen die Einheit, die wir so lieben und schätzen. Nur gemeinsam werden wir überdauern. Nur gemeinsam werden wir das Imperium in eine neue Blütezeit führen und garantieren, dass die hier ausgestellten Zeugnisse unserer großartigen Kultur noch in zehntausend Jahren bestehen werden!“

Ein schmales Lächeln huschte über das Gesicht des Grafen, als seine Rede etwas lauter und leidenschaftlicher wurde.

„Die Fundamente für die Zukunft des Imperiums müssen hier und heute gelegt werden. Doch nun verdienen es diejenigen, gehört zu werden, die diese Fundamente bereits mit ihrem Blut, ihrer Tapferkeit und ihren Leben gelegt haben! Mögen Ihre Taten uns alle inspirieren, unser Bestes für das Imperium zu geben.“

Auf das Stichwort des Grafen hin marschierten die Sturmtruppen in perfekter Koordination vor dem Podest auf und gingen wie ein Mann in Stellung. Ehrfürchtig starrten die Gäste auf die weißgepanzerten Elitesoldaten. Janus ließ den Anblick etwas wirken.

„Bitte begrüßen Sie den „Ghost Squad“. Es ist mir eine besondere Ehre, Ihnen Sergeant Jorax Kevora vorstellen zu dürfen, einen Mann, dessen Tapferkeit, Mut und Loyalität beispielhaft für den Geist des Sturmtruppenkorps stehen und dessen Leistungen im Kampf ich mit eigenen Augen gesehen habe.“

Unter dem Applaus der Gäste begaben sich der Sergeant und der Corporal des Trupps aus der Formation, bereit, sich den Fragen der Gäste zu stellen und die Spendenbereitschaft zu erhöhen.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Kristallformation, Podeste | Janus Sturn, Jorax Kevora, in der Nähe: Voth, Terrix, Chronor Tallax und Saphenus, unter den Gästen: Zoey Liviana, Sane alias Krayne
 
Auf dem Weg nach Bastion/ Raumfähre Genesis 3/ Kabine/ Sane

Die Fähre startete und Sane versuchte sich an sein eigenes Wort zu halten. Er hatte die Blue Raven Uniform ausgezogen und sie fein säuberlich über einen Stuhl gehängt und von Wüstenstaub befreit. Dann hatte er sich ins Bett gelegt und versucht zu schlafen, doch er war zu aufgewühlt. Das war untypisch für ihn. Im Feld konnte er, wie es sich eben für einen Soldaten gehörte, in jeder Situation schlafen. Ruhe war etwas seltenes, weswegen man jede Gelegenheit nutzen musste. Er erinnerte sich an einen Einsatz des Cortana - Squads auf Va'art. Wie lang war das nun her? Sane war Corporal des Squads gewesen, Reaper sein Sergeant. Es gab einen heftigen Streit zwischen dem Noghri und anderen Mitgliedern des Squads. Der Grund dafür war so banal, dass Sane sich beim besten Willen nicht daran erinnern konnte, um was es bei der Meinungsverschiedenheit ging. Jedenfalls hatte er sich unter einen Baum gesetzt und ein Nickerchen gemacht, während der Rest sich anbrüllte. Einzuschlafen war da kein Problem. Doch hier konnte er es nicht. Zu viel beschäftigte ihn. Die Warnung von Auge, die eindeutig war: Er hatte auf Ryloth Fehler gemacht, die nicht passieren durften. Hätte Auge nicht eingegriffen, hätten die Behörden vermutlich die Tasche gefunden. Was dann passiert wäre, ist schwer einzuschätzen. Hinzu kam, wie knapp Zoey den Angreifern entkommen konnte. So etwas durfte sich nicht wiederholen. Und zu guter letzt war da noch Bastion. Nie hätte er es für möglich gehalten, dass er dort hin zurückkehren würde. Wie lang war es nun her? 15 Jahre?

Nachdem er eine volle Stunde wach auf dem Bett gelegen hatte und über die jüngsten und die kommenden Ereignisse grübelte, kam ihm ein neuer Gedanke. Auf Lianna hatte er in den Gärten des Tempels zusammen mit den Jedi meditiert. Es hatte ihn ruhiger werden lassen, er hatte sich danach ausgeglichen und fokussiert gefühlt. Ob ihm das auch außerhalb des Tempels gelingen konnte? Ein Versuch war es wert. Wach im Bett rumzuliegen war auch nicht besser. Er erhob sich und sein Blick streifte kurz den Spiegel auf der anderen Seite der Kabine. Das Gesicht eines Fremden. Der Soldat hatte sich auf der Rückreise von Thearterra zum letzten Mal rasiert. Dieses Versäumnis wollte er in der Kaserne nachholen, doch als man ihm den neuen Auftrag gab, hatte er beschlossen, dass ein neues Gesicht nicht schaden würde. Er hatte noch nie einen Bart getragen und empfand den Anblick etwas gewöhnungsbedürftig. Wie sehr ein bisschen Gesichtsbehaarung das Aussehen eines Menschen beeinflussen konnte!

In Boxershorts und Unterhemd setzte er sich im Schneidersitz auf den Boden und faltete die Hände in seinem Schoß, so wie er es sich von den Jedi abgeschaut hatte. Nun versuchte er sich, gedanklich in den Garten zurückzuversetzen. Er erinnerte sich an die Gerüche der Pflanzen, an das weiche Gras und die leichte Brise, die die Bäume zum sanften Rauschen verleitete. Wieder konzentrierte er sich auf seine Atmung und bemühte sich, seine rasende Gedankwenwelt zu beruhigen, zu ordnen, zu sortieren. Deutlich spürte er, wie es funktionierte und wie sein Körper und sein Geist darauf reagierten. Er fand Frieden und Ruhe in seiner kleinen Kabine auf dem Weg in das Herz des Imperiums.

Bastion hatte sich nicht verändert. Das war sein erster Gedanke, als er zusammen mit der Archäologin den Raumhafen verließ. Sane trug wieder seine Blue Ravens Uniform. Frisch gewaschen und gebügelt. Er wollte ja einen ordentlichen Eindruck machen. An jeder Ecke von Center lauerte imperiale Propaganda und die Stadt strotzte nur so von Prunk und Militarismus. Die Welt hier war eine andere. Hier hinterfragte niemand einen Galaxisweiten Krieg und unbearbeitete Bilder von den Frontlinien kennt hier auch niemand. Der Beamte auf Ryloth hatte stolz die Institutionen benannt, die genau dies verhinderten.

Zoey zögerte nicht lange, ließ ihr Gepäck in ein Hotel bringen und zerrte ihn in das nächstbeste Taxi. Der Soldat musste zugeben, dass es ihm kurz die Sprache verschlagen hatte, als er die Autorin in ihrer Abendgarderobe gesehen hatte. Sie sah umwerfend aus. Die Frisur, das Kleid und ihre Bewegungen darin waren perfekt abgestimmt. Die Art, wie sie sich geschminkt hatte, verkündete Charme, aber auch etwas, dass einen neugierig machte und unweigerlich das Verlangen nach mehr weckte. Und war es Zufall, dass ihr Kleid das gleiche Blau hatte wie seine Uniform?

Die Gala fand in der Arthious-Gedenkhalle statt, welche er selbstverständlich kannte. Es gab wohl keine Person auf Bastion, die nicht schon dort gewesen war oder sie zumindest im Holo-Net gesehen hatte. Auch die gleichnamige Promenade, die direkt zu der Gedenkhalle und vorbei am Sith-Tempel führte, hatte sich nicht verändert, weswegen Sane Zoeys Begeisterung nur schwer teilen konnte und lieber schweigend seinen eigenen Gedanken folgte.

Bei der Halle angekommen, erklommen sie rasch die Stufen und stellten sich der Empfangsdame, welche sie willkommen hieß und nach der Einladung fragte. Die Gala war für geladene Gäste. Worum ging es hier überhaupt? Sane fiel ein, dass er Zoey dies noch fragen wollte, doch er hatte es vergessen. Er würde es schon noch herausfinden, wenn auch nicht im direkten Gespräch. Der Sicherheitsmann war immerhin nicht zum plaudern hier, weswegen er darauf achtete, immer etwas im Hintergrund von Zoey zu bleiben, um seine Stellung deutlich zu machen. Seine Rolle spielte er am Besten, wenn er einfach die Klappe hielt und sich als stummer Wächter gab. Die Autorin konnte vermutlich sowieso besser mit der Elite von Bastion unterhalten als er, der sowieso eher der zurückhaltende, introvertierte Typ war. Also beschäftigte er sich damit, die Umgebung zu beobachten. Vielleicht würde er sogar ein bekanntes Gesicht erspähen, dem er besser aus dem Weg gehen sollte. Doch außer das typische Geschmeiß von Adel und Sturmtruppen war nichts ungewöhnliches zu entdecken und auch eine Sicherheitslücke, die Kopfgeldjäger eventuell nutzen könnten, war nicht auszumachen.

Das Läuten der Gedächtnisglocke lenkte seine Aufmerksamkeit jedoch auf etwas anderes. Ein Mann stand auf einem Podest und nannte den Namen der Veranstaltung. Schöne Künste, imperiale Kultur, Kriegsversehrte. Das letzte verleitete ihn beinahe zum Schmunzeln. Einige Kriegsversehrte hatte er höchst persönlich diesen Status verliehen. Perverse Ironie. Doch ein Schmunzeln wurde sowieso im Keim erstickt, als der Gastgeber enthüllt wurde. Janus Sturn. Schnell suchte sein Blick die Gestalt von Zoey um sich zu vergewissern, dass sie in seiner Nähe war. Der Sith von Thearterra, den sie im Schneesturm zurückgelassen hatten, dem Sane ins Gesicht geschlagen hatte, er war es, kein Zweifel. Dann hatte es also nicht nur Arica irgendwie geschafft zu überleben, sondern auch der überhebliche Graf. Vermutlich würde es besser sein, wenn sie ihm aus dem Weg gehen, doch wie konnte er das Zoey am unauffälligsten mitteilen? Auf der anderen Seite war der Verwalter auf Ryloth sehr bedacht auf Zoeys Sicherheit. Hätte er nur einen Diplomaten hier, der ihm erklären konnte, weshalb der Imp nicht wollte, dass der Autorin etwas zustieß, dann konnte er sich dies womöglich irgendwie zu Nutze machen.

Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Zoey, Sane, Janus, Kevora, Saphenus, Voth
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle] Voth Terrix, Janus Sturn, Jorax Kevora, in der Nähe: Saphenus, Chronor Tallax

Staunend und beeindruckt ließ Voth seinen Blick über zahlreiche Gebäude und hunderte von Fenstern schweifen, die im Licht der Sonne glänzten. Interessiert betrachtete er die filigranen Details, die mit so viel Vorsicht und Können auf die Leinwand gebracht worden waren, dass man kleinste Einzelheiten erkennen konnte. So sah Voth zufällig hinter einem der unzähligen Fenster den Kopf eines Rodianers, der fröhlich zu lächeln schien.

Das Gemälde maß schätzungsweise fast zwei Meter in der Breite und stellte dementsprechend viel dar. Schweigend, weil gefesselt von der Schönheit und Kunstfertigkeit, die das Kunstwerk ausstrahlte, betrachtete
Voth die Skyline, die so meisterhaft abgebildet war. Hätte er nicht gewusst, dass es sich um ein Gemälde handelte, er wäre todsicher von einem Foto ausgegangen.

Voth überlegte sich, wie es wohl wäre, diesen Planeten selbst einmal zu besuchen. Er war noch nie auf Coruscant gewesen und hatte keine Vorstellung, wie es dort aussehen könnte. Ob die Skyline wohl noch immer der ähnelte, die auf dem Bild zu sehen war? Wohl kaum. Immerhin war das Bild einige Jahrtausende alt, wie Janus nebenbei anmerkte.

Dann stellte er
Voth eine Frage. Er ließ seinen Schüler schätzen, wie viele Personen wohl in einem der Wolkenkratzer Platz fanden.
Nachdenklich besah der Twi'lek die riesenhaften Türme. Er suchte sich eines der Hochhäuser aus und versuchte, anhand der Fenster den Platz im Inneren grob zu überschlagen. Dabei kam er allerdings rasch zur Grenze des Unmöglichen. Zu groß war der Wolkenkratzer, um die Fenster zu zählen.


"Schwer abzuschätzen... Es müssen Hunderte von Lebewesen in einem solchen Turm Platz finden, wenn nicht sogar eine vierstellige Zahl!"

Einen Moment noch betrachtete Voth mit Ehrfurcht das Meisterwerk und dachte über die Ironie nach, dass dieses Gemälde, welchen den Glanz und die Schönheit der Alten Republik und ihrer Hauptwelt widerspiegelte, hier, auf einer zutiefst imperialen Benefizgala mitten auf Bastion, dem imperialen Hautplaneten hing.
Dann war es Zeit, den Abend auch von offizieller Seite zu beginnen und die zahlreichen Gäste, die sich mittlerweile eingefunden hatten, zu begrüßen. Doch schien der Besucherstrom noch immer nicht abzureißen, so überflog
Voths Blick nebenbei zwei blau gekleidete Personen, die durchs Hauptportal traten. Vermutlich nur ein weiteres hochnäsiges Paar der High Society, dachte Voth innerlich schmunzelnd und wandte sich wieder um.

Janus besprach noch etwas mit Sergeant Kevora, dann wandte er sich an den Twi'lek, während der Sturmtruppler sich stolz dahinschreitend entfernte. Der Graf instruierte seinen Schüler, die Gäste sowohl mit seinen natürlichen Sinnen als auch in der Macht zu betrachten. Voth freute sich über die kleine Herausforderung. Tatsächlich schien seine Fähigkeit, die Machtsinne einzusetzen, schon ein kleines bisschen besser geworden zu sein, und so konnte er es kaum erwarten, sie weiter zu trainieren.

Dann entschuldigte
Janus sich und schritt in Richtung Kristallformation davon, während Voth sich einen Platz in der Menge suchte, die sich davor versammelt hatte. Tatsächlich fiel ihm erst jetzt das beleuchtete Podest auf, welches Diener aufgebaut haben mussten, als Voth gerade dem Gespräch zwischen Janus, Saphenus und Sergeant Kevora beigewohnt hatte.

Die Glocke der Darth Arthious-Gedächtnishalle gab zum zweiten Mal an diesem Abend ihren tiefen, sanften Klang von sich und ein festlich gekleideter Mann trat auf das Podest und begrüßte die Gäste. Er war wohl die Person, die den Gastgeber dieser Gala vorstellen würde. Während er sprach, schloss
Voth die Augen und streckte langsam seine Machtsinne aus. Nach einer kurzen Weile nahm er die Menge um sich herum war. Viele der versammelten Gäste tuschelten miteinander; der Twi'lek meinte, Neugier und Aufregung zu verspüren. Scheinbar waren die Besucher schon neugierig, wer sie heute Abend empfangen würde.

Voth öffnete die Augen, ließ seine Sinne aber ausgestreckt, so gut es ging. Der Sprecher war zum Ende gekommen und verkündete gerade Graf Janus Sturns Namen. Die Anspannung in der Menge schien noch etwas intensiver zu werden, als mehrere Scheinwerfer auf die Bühne gerichtet wurden und den Mann beleuchteten, der in tadelloser, aufrechter Haltung das Podest betrat.

Janus sah so ausgezeichnet aus wie immer. Die maßgeschneiderte, schwarzrote Robe betonte seine elegante Figur und das leichte Lächeln ließ ihn würdevoll, erhaben und besonnen zugleich wirken. Das Licht der Scheinwerfer ließ ihn in einem goldenen Glanz erstrahlen. Kein Wunder, dass einige der Versammelten kräftigen Applaus aufkommen ließen, als sie den Grafen erblickten. Überdeutlich empfand Voth die Euphorie der Besucher um sich, und auch er erhob sein oberes Armpaar, um in den Applaus mit einzufallen.

Der Sith setzte zu einer kurzen Rede an, in deren Verlauf sich die Stimmung der Zuschauer noch einmal zu ändern schien. Hatte
Voth am Anfang nur Freude und Begeisterung verspürt, schienen sich teils nun auch Gefühle wie Wohlwollen, Zustimmung oder Sympathie dazuzugesellen. Einmal mehr hatte Janus es geschafft, die Öffentlichkeit auf seine Seite zu ziehen und einmal mehr zollte diese ihm applaudierend ihren Tribut.

Auf dem Höhepunkt seiner Rede beendete der Graf die Ansprache. Auf Stichwort marschierte der Trupp unter Leitung von
Kevora vor dem Podest in perfekter Synchronität auf und nahm exakt gleichzeitig eine tadellose Haltung ein. Beeindruckt nickte Voth, während die Mienen und Auren der Gäste in seiner Umgebung Überraschung und Ehrfurcht widerspiegelten.

Nach einem kurzen Moment lenkte
Janus das Wort auf Sergeant Kevora. Nachdem der Graf ihn ausführlich gelobt hatte, lösten sich zwei der Sturmtruppen aus der Formation und schritten in Richtung Podest.


[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Kristallformation, vor dem Podest | Voth Terrix, in der Nähe: Janus Sturn, Jorax Kevora, Chronor Tallax und Saphenus, unter den übrigen Gästen: Zoey Liviana, Sane alias Krayne
 
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