Saphenus
Härtester Hund
[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle | Bei der Kristallformation] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix
Saphenus beobachtete den Grafen genau, jede seiner Bewegungen versuchte er mit seinem Auge wahrzunehmen. Die verschiedensten Gedanken gingen durch seinen Kopf und brachten ihn auf die verschiedensten Ideen. Sie reichten der Idee, dem Grafen sein arrogantes Mundwerk zu stopfen bis zu der sich ihm tatsächlich anzuschließen und gemeinsam den Sturz des Imperators voranzutreiben. Innerlich musste er bei dem Gedanken daran lachen. Die hochnäsigen Snobs um sie herum plauderten und tratschten während wenige Meter entfernt ein Hochverrat offen diskutiert wurde. Sie lebten ihre belang- und bedeutungslosen Leben und waren doch nur Spielbälle des Grafen, der seine Hände gierig nach ihrem Einfluss und ihrem Geld ausstreckte. Wie Ameisen wuselten sie umher und labten sich an Speis und Trank, die munter verteilt und verzehrt wurden, sahen es als Ehrung ihrer Herkunft und ihrer selbst an und sahen nicht, wie sich jemand mit einer Lupe näherte um sie zu versengen und zu vernichten. Ein Tuk’ata im Pelz eines Gizkas, so wirkte der Graf und er spielte diese Rolle gut. Saphenus war hin- und hergerissen, die Worte des anderen Sith brannten sich in seinen Kopf und schufen die verschiedensten Vorstellungen davon wie die Zukunft aussehen konnte. Er war nicht naiv und der Vorsicht halber konzentrierte er sich noch stärker auf seinen Machtschild. Saphenus wusste, dass Verrat höfliche Tradition im Orden der Sith war, sie alle waren paranoid und vorsichtig. Er hatte es am eigenen Leib erfahren, sein Meister glaubte nur verraten worden zu sein und strafte ihn trotzdem, ohne Rücksicht auf Fakten und Logik. Der Imperator würde nicht anders handeln und vermutlich jeden Gast dieser Gala hinrichten lassen bevor er riskierte eine Bewegung zu tolerieren, die seinen Sturz betrieb. Dennoch, der Zabrak wurde den Gedanken nicht los, dass Janus für ihn wertvoll war. Lom Fey selbst hatte ihm geraten den Grafen als Verbündeten zu gewinnen, welche Hintergedanken er auch immer dabei gehabt hatte. Was konnte es schaden Janus an seiner Seite zu wissen, immerhin musste es nicht bedeuten, dass Saphenus derjenige war, der verraten werden würde.
„Musstest Du seine Gedanken mit der Macht manipulieren oder hat dein Einfluss gereicht diese Formation in den Mittelpunkt zu stellen?“,
fragte Saphenus belustigt und vollführte eine Geste mit der Hand als würde er einen Gedankentrick vollführen. Der Schmerz, der durch seinen Oberschenkel schoss, ließ ihn seine Hand aber sofort wieder auf selbigen pressen und mit zusammengebissenen Zähnen ärgerte er sich über seine Schwäche. Durfte er nun noch nicht einmal sein Bein loslassen ohne gepeinigt zu werden? Im Stillen verfluchte er den Albtraum und sein verdammtes dunkles Mal. Für einen kurzen Moment war er versucht Janus um Hilfe zu bitten, doch der Gedanke verflüchtigte sich schnell. Abgesehen davon, dass der Graf nicht die selbe Macht besaß wie sein ehemaliger Meister, er würde sich nicht in dessen Abhängigkeit begeben. Auch wenn er Schwäche zeigte, so würde er sie nicht zugeben. Niemand musste wissen welche Verletzung, welche Verstümmelung ihn plagte. Niemand! Als der Schmerz langsam wieder abklang wandte sich ihr Gespräch wieder den Jedi zu. Auch wenn Janus ebenfalls betonte, dass er den Orden vernichtet sehen wollte, so ging von ihm doch nicht der gleiche Hass aus, den Saphenus verspürte. Der kochte schon bei dem Gedanken an sie, sie waren es immerhin schuld, dass er Taris verlassen musste. Wer konnte es ihm verübeln, dass er im Angesicht des Todes den Weg nach Bastion angetreten hätte. Die Jedi hätten ihn bis an den Rand der Republik gejagt und schließlich für seine Verbrechen hingerichtet, dessen war er sich sicher. Sollten sie doch das Schicksal erleiden, dass sie eigentlich ihm zugedachten!
„Du bist ihnen begegnet?“,
fragte Saphenus zornig.
„Hoffentlich mussten ihre Köpfe rollen!“,
fügte er grummelnd hinzu.
„Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist, offensichtlich sind unsere Grenzen nicht so dicht wie sie es sein sollten.“,
fügte er dann nach einem weiteren Schluck aus seinem Glas hinzu.
„Jedi auf imperialem Hoheitsgebiet, noch dazu in unseren Heiligtümern? Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich so weit vorwagen würden, dass sie diese Dreistigkeit besitzen. Sie sind doch nichts weiter als Abschaum, ihre Philosophie besagt, dass sie nach Frieden und Gerechtigkeit streben und dennoch sind sie nichts weiter als Henker, die sich einen Banthadreck um das Leben anderer scheren! Sag mir, bist Du ihnen auf Korriban begegnet?“
Saphenus kam ein schrecklicher Gedanke. Hatten diese Jedi Fuß auf Korriban gesetzt und die ehrwürdigen Gräber betreten, die die Gebeine der alten und mächtigen Sith beherbergten? Er dachte an die Beschreibungen und Berichte Darth Siks, an die schwärmenden Worte, die er der Geburtsstätte der Sith zukommen ließ, an sein eigenes Verlangen diesen Planeten zu betreten und dort die dunkle Seite der Macht zu spüren. War das alles nun korrumpiert, hatten die Jedi einen Abdruck ihrer eigenen Heuchelei hinterlassen und voller Blasphemie die alten Tempel geschändet? Das durfte nicht sein! Der Graf ging nicht weiter auf seine Begegnung mit den Jedi ein, offenkundig hielt er sich absichtlich zurück. Janus nickte knapp auf Saphenus‘ Bemerkung, dass es manchmal nur darauf ankam sich verraten zu fühlen. Eine gönnerische Geste, wie der Zabrak feststellte.
„Unerwarteter Verrat kommt wohl am ehesten von denjenigen, die wir als unsere Verbündete betrachten. Oder müssen wir gerade ihnen gegenüber am vorsichtigsten sein und jede ihrer Bewegungen mit Argusaugen beobachten?“,
fragte Saphenus schelmisch und spielte damit nur zu offen auf das Bündnis an, die er und Janus anstrebten.
„Ich denke von diesen Wesen sind wir gerade nur allzu ausreichend umgeben.“
Saphenus deutete mit dem Kopf über seine Schulter hinweg auf all die Gäste, die sich um die Skulpturen und Portraits scharten und mit vorgetäuschter Ehrfurcht lobende Worte an die Künstler richteten. Zu seiner Überraschung stritt der andere Sith gar nicht ab, dass Verrat überall lauerte und blindes Vertrauen nichts weiter als das eigene Todesurteil war. Dennoch bekräftigte er, dass es sinnlos war jemanden zu hintergehen, der einem Vorteile versprach. Doch was, wenn die Vorteile verschwinden und man keinen Nutzen mehr aus seinem Verbündeten zieht, fügte Saphenus still hinzu und erwiderte starr den Blick des Grafen. Der musste leise lachen als er als Mann des Volkes bezeichnet wurde. Auch hier wurde deutlich, dass für ihn alles nur Nutzen zum Zweck war. Ob er auch Dinge allein zum persönlichen Vergnügen tat? Jemand aus dieser Schicht musste doch dekadenten Hobbies nachgehen.
„Da hast Du mir einiges voraus. Ich denke es ist offensichtlich, dass mich die Gesellschaft dieser…oberen 10.000 anwidert.“
Mehr musste er nicht dazu sagen. Auf der einen Seite kam er nicht umhin sich einzugestehen, dass er Janus‘ Geschick und Händchen für dieses Klientel bewunderte. Schon bei Je’ana war er davon fasziniert gewesen, besonders weil ihm diese Fähigkeit fehlte. Auf der anderen Seite fragte er sich ob er dieses Maß an Heuchelei betreiben konnte und nicht früher oder später die Geduld verlor und sein wahres Ich zeigte. Dieses wollte sich einen der dicken Reichen nehmen und ihm so lange die Kehle zudrücken, bis sein wohlstandsrotes Gesicht blau wurde. Den gleichen Gedanken musste Janus haben als Saphenus, rein hypothetisch, die Möglichkeit in Spiel brachte die Pläne des Grafen offen zu legen. Kälte ging von seinen Worten aus, doch sie konnten denen von Hybris nicht das Wasser reichen.
„Vermutlich würden wir dann gemeinsam sterben. Wie romantisch.“,
höhnte Saphenus und beließ es dabei.
„Bei all den Lebewesen um uns herum, die nach Anerkennung gieren, muss ich mich schon fast gedemütigt fühlen, dass mich niemand kennt.“,
witzelte der Zabrak und zeigte seine Zähne.
„Doch Du hast Recht, ich habe mich noch nicht besonders hervorgetan. Wie ich bereits sagte, meine Ausbildung hat fernab der Zivilisation stattgefunden. Mein Meister hätte diese Gesellschaft wohl kaum ertragen ohne nicht wenigstens ein paar von ihnen zu seiner Belustigung zu töten. Etwas, das ich durchaus nachvollziehen kann. Dennoch, Du stehst mit Sicherheit sehr viel mehr im Rampenlicht, mit all den Vor- und Nachteilen, die sich daraus ergeben. Würde das aber nicht bedeuten, dass Du all die Anerkennung für unser…Vorgehen bekommst während ich unerkannt bleibe? Ein Außenstehender könnte sehr leicht auf den Gedanken kommen, dass ich Dein Diener bin.“
Saphenus betonte diese Bezeichnung und sah dabei kurz zu Voth. Er würde nicht noch einmal sein Haupt beugen und sein Leben in andere Hände geben! Herausfordernd richtete er seinen Blick dann wieder auf den Grafen bis es für Voth an der Zeit war zu antworten. Der Twi’lek ließ sich sehr viel Zeit und war offensichtlich von der Frage überrascht, die Saphenus an ihn richtete. War das Nervosität, die er in ihm spürte? Seine Gedanken rasten, das erkannte selbst jemand, der noch nie von der Macht gehört hatte. Ungeduldig schaute der Zabrak den anderen Humanoiden an. Wie schwer konnte es sein zu antworten! Die Sekunden verstrichen, der Druck auf ihn wurde immer größer. Saphenus‘ starrer Blick lag auf ihm und auch sein Meister schaute ihn neugierig an. Schließlich antwortete Voth, zögerlich, dann immer sicherer und überzeugter kamen die Worte aus seinem Mund. Enttäuschung machte sich in Saphenus breit. Der Twi’lek fing diplomatisch an, verschleierte seine eigene Meinung und erklärte, was andere dachten. Als wollte der Zabrak das wissen. Für einen kurzen Moment war er versucht ihn zu unterbrechen und anzufauchen, dass er seine Meinung hören wollte und nicht die der anderen. Doch er beherrschte sich und wartete ab. Als hätte Voth erstmal eine Grundlage gebraucht, redete er sich in Fahrt. Voths Herz schlug immer schneller, Aufregung machte sich in ihm breit. Saphenus konnte das nur allzu deutlich spüren. Er fing an breit zu lächeln, dann lachte er sogar leise.
„Willkommen Voth, Schüler von Graf Sturn, im Club der totgeweihten Verräter.“,
sagte Saphenus und breitete für einen Moment wie zur Umarmung seine Arme aus. Schnell jedoch fand seine Hand wieder den Weg zu seinem Oberschenkel.
„Ich denke Dein Schüler teilt deine Ansichten. Oder gibt es zumindest vor.“,
witzelte Saphenus an Janus gewandt, richtete seine Worte dann jedoch wieder an Voth.
„Hast du selbst miterlebt wie die Jedi unsere Heiligtümer entehren, würdest du selbst den Krieg mit der Republik fortsetzen wollen? Das Imperium mag noch bestehen, doch die Republik sammelt sich. Ich muss kein Experte sein um das zu wissen, denn ich würde es genau so tun. Ebenso wie wir hat sie Zeit ihre Wunden zu lecken und sich zu stärken. Nur wer schöpft daraus mehr Vorteile, sie oder wir?“
Er legte eine kurze Pause ein und leerte das nächste Glas.
„Jemand anders könnte vieles besser machen, sagst du. Denkst du dabei an deinen Meister?“
Saphenus wusste, dass diese Frage nur so vor Anmaßung und Dreistigkeit strotzte. Welche Antwort erwartete er von Voth, welche Reaktion sollte er zeigen? Saphenus hielt den Blicken von Meister und Schüler stand. Er musste wissen wie weit er gehen, wie weit er sich vorwagen konnte.
[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle | Bei der Kristallformation] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix
Saphenus beobachtete den Grafen genau, jede seiner Bewegungen versuchte er mit seinem Auge wahrzunehmen. Die verschiedensten Gedanken gingen durch seinen Kopf und brachten ihn auf die verschiedensten Ideen. Sie reichten der Idee, dem Grafen sein arrogantes Mundwerk zu stopfen bis zu der sich ihm tatsächlich anzuschließen und gemeinsam den Sturz des Imperators voranzutreiben. Innerlich musste er bei dem Gedanken daran lachen. Die hochnäsigen Snobs um sie herum plauderten und tratschten während wenige Meter entfernt ein Hochverrat offen diskutiert wurde. Sie lebten ihre belang- und bedeutungslosen Leben und waren doch nur Spielbälle des Grafen, der seine Hände gierig nach ihrem Einfluss und ihrem Geld ausstreckte. Wie Ameisen wuselten sie umher und labten sich an Speis und Trank, die munter verteilt und verzehrt wurden, sahen es als Ehrung ihrer Herkunft und ihrer selbst an und sahen nicht, wie sich jemand mit einer Lupe näherte um sie zu versengen und zu vernichten. Ein Tuk’ata im Pelz eines Gizkas, so wirkte der Graf und er spielte diese Rolle gut. Saphenus war hin- und hergerissen, die Worte des anderen Sith brannten sich in seinen Kopf und schufen die verschiedensten Vorstellungen davon wie die Zukunft aussehen konnte. Er war nicht naiv und der Vorsicht halber konzentrierte er sich noch stärker auf seinen Machtschild. Saphenus wusste, dass Verrat höfliche Tradition im Orden der Sith war, sie alle waren paranoid und vorsichtig. Er hatte es am eigenen Leib erfahren, sein Meister glaubte nur verraten worden zu sein und strafte ihn trotzdem, ohne Rücksicht auf Fakten und Logik. Der Imperator würde nicht anders handeln und vermutlich jeden Gast dieser Gala hinrichten lassen bevor er riskierte eine Bewegung zu tolerieren, die seinen Sturz betrieb. Dennoch, der Zabrak wurde den Gedanken nicht los, dass Janus für ihn wertvoll war. Lom Fey selbst hatte ihm geraten den Grafen als Verbündeten zu gewinnen, welche Hintergedanken er auch immer dabei gehabt hatte. Was konnte es schaden Janus an seiner Seite zu wissen, immerhin musste es nicht bedeuten, dass Saphenus derjenige war, der verraten werden würde.
„Musstest Du seine Gedanken mit der Macht manipulieren oder hat dein Einfluss gereicht diese Formation in den Mittelpunkt zu stellen?“,
fragte Saphenus belustigt und vollführte eine Geste mit der Hand als würde er einen Gedankentrick vollführen. Der Schmerz, der durch seinen Oberschenkel schoss, ließ ihn seine Hand aber sofort wieder auf selbigen pressen und mit zusammengebissenen Zähnen ärgerte er sich über seine Schwäche. Durfte er nun noch nicht einmal sein Bein loslassen ohne gepeinigt zu werden? Im Stillen verfluchte er den Albtraum und sein verdammtes dunkles Mal. Für einen kurzen Moment war er versucht Janus um Hilfe zu bitten, doch der Gedanke verflüchtigte sich schnell. Abgesehen davon, dass der Graf nicht die selbe Macht besaß wie sein ehemaliger Meister, er würde sich nicht in dessen Abhängigkeit begeben. Auch wenn er Schwäche zeigte, so würde er sie nicht zugeben. Niemand musste wissen welche Verletzung, welche Verstümmelung ihn plagte. Niemand! Als der Schmerz langsam wieder abklang wandte sich ihr Gespräch wieder den Jedi zu. Auch wenn Janus ebenfalls betonte, dass er den Orden vernichtet sehen wollte, so ging von ihm doch nicht der gleiche Hass aus, den Saphenus verspürte. Der kochte schon bei dem Gedanken an sie, sie waren es immerhin schuld, dass er Taris verlassen musste. Wer konnte es ihm verübeln, dass er im Angesicht des Todes den Weg nach Bastion angetreten hätte. Die Jedi hätten ihn bis an den Rand der Republik gejagt und schließlich für seine Verbrechen hingerichtet, dessen war er sich sicher. Sollten sie doch das Schicksal erleiden, dass sie eigentlich ihm zugedachten!
„Du bist ihnen begegnet?“,
fragte Saphenus zornig.
„Hoffentlich mussten ihre Köpfe rollen!“,
fügte er grummelnd hinzu.
„Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist, offensichtlich sind unsere Grenzen nicht so dicht wie sie es sein sollten.“,
fügte er dann nach einem weiteren Schluck aus seinem Glas hinzu.
„Jedi auf imperialem Hoheitsgebiet, noch dazu in unseren Heiligtümern? Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich so weit vorwagen würden, dass sie diese Dreistigkeit besitzen. Sie sind doch nichts weiter als Abschaum, ihre Philosophie besagt, dass sie nach Frieden und Gerechtigkeit streben und dennoch sind sie nichts weiter als Henker, die sich einen Banthadreck um das Leben anderer scheren! Sag mir, bist Du ihnen auf Korriban begegnet?“
Saphenus kam ein schrecklicher Gedanke. Hatten diese Jedi Fuß auf Korriban gesetzt und die ehrwürdigen Gräber betreten, die die Gebeine der alten und mächtigen Sith beherbergten? Er dachte an die Beschreibungen und Berichte Darth Siks, an die schwärmenden Worte, die er der Geburtsstätte der Sith zukommen ließ, an sein eigenes Verlangen diesen Planeten zu betreten und dort die dunkle Seite der Macht zu spüren. War das alles nun korrumpiert, hatten die Jedi einen Abdruck ihrer eigenen Heuchelei hinterlassen und voller Blasphemie die alten Tempel geschändet? Das durfte nicht sein! Der Graf ging nicht weiter auf seine Begegnung mit den Jedi ein, offenkundig hielt er sich absichtlich zurück. Janus nickte knapp auf Saphenus‘ Bemerkung, dass es manchmal nur darauf ankam sich verraten zu fühlen. Eine gönnerische Geste, wie der Zabrak feststellte.
„Unerwarteter Verrat kommt wohl am ehesten von denjenigen, die wir als unsere Verbündete betrachten. Oder müssen wir gerade ihnen gegenüber am vorsichtigsten sein und jede ihrer Bewegungen mit Argusaugen beobachten?“,
fragte Saphenus schelmisch und spielte damit nur zu offen auf das Bündnis an, die er und Janus anstrebten.
„Ich denke von diesen Wesen sind wir gerade nur allzu ausreichend umgeben.“
Saphenus deutete mit dem Kopf über seine Schulter hinweg auf all die Gäste, die sich um die Skulpturen und Portraits scharten und mit vorgetäuschter Ehrfurcht lobende Worte an die Künstler richteten. Zu seiner Überraschung stritt der andere Sith gar nicht ab, dass Verrat überall lauerte und blindes Vertrauen nichts weiter als das eigene Todesurteil war. Dennoch bekräftigte er, dass es sinnlos war jemanden zu hintergehen, der einem Vorteile versprach. Doch was, wenn die Vorteile verschwinden und man keinen Nutzen mehr aus seinem Verbündeten zieht, fügte Saphenus still hinzu und erwiderte starr den Blick des Grafen. Der musste leise lachen als er als Mann des Volkes bezeichnet wurde. Auch hier wurde deutlich, dass für ihn alles nur Nutzen zum Zweck war. Ob er auch Dinge allein zum persönlichen Vergnügen tat? Jemand aus dieser Schicht musste doch dekadenten Hobbies nachgehen.
„Da hast Du mir einiges voraus. Ich denke es ist offensichtlich, dass mich die Gesellschaft dieser…oberen 10.000 anwidert.“
Mehr musste er nicht dazu sagen. Auf der einen Seite kam er nicht umhin sich einzugestehen, dass er Janus‘ Geschick und Händchen für dieses Klientel bewunderte. Schon bei Je’ana war er davon fasziniert gewesen, besonders weil ihm diese Fähigkeit fehlte. Auf der anderen Seite fragte er sich ob er dieses Maß an Heuchelei betreiben konnte und nicht früher oder später die Geduld verlor und sein wahres Ich zeigte. Dieses wollte sich einen der dicken Reichen nehmen und ihm so lange die Kehle zudrücken, bis sein wohlstandsrotes Gesicht blau wurde. Den gleichen Gedanken musste Janus haben als Saphenus, rein hypothetisch, die Möglichkeit in Spiel brachte die Pläne des Grafen offen zu legen. Kälte ging von seinen Worten aus, doch sie konnten denen von Hybris nicht das Wasser reichen.
„Vermutlich würden wir dann gemeinsam sterben. Wie romantisch.“,
höhnte Saphenus und beließ es dabei.
„Bei all den Lebewesen um uns herum, die nach Anerkennung gieren, muss ich mich schon fast gedemütigt fühlen, dass mich niemand kennt.“,
witzelte der Zabrak und zeigte seine Zähne.
„Doch Du hast Recht, ich habe mich noch nicht besonders hervorgetan. Wie ich bereits sagte, meine Ausbildung hat fernab der Zivilisation stattgefunden. Mein Meister hätte diese Gesellschaft wohl kaum ertragen ohne nicht wenigstens ein paar von ihnen zu seiner Belustigung zu töten. Etwas, das ich durchaus nachvollziehen kann. Dennoch, Du stehst mit Sicherheit sehr viel mehr im Rampenlicht, mit all den Vor- und Nachteilen, die sich daraus ergeben. Würde das aber nicht bedeuten, dass Du all die Anerkennung für unser…Vorgehen bekommst während ich unerkannt bleibe? Ein Außenstehender könnte sehr leicht auf den Gedanken kommen, dass ich Dein Diener bin.“
Saphenus betonte diese Bezeichnung und sah dabei kurz zu Voth. Er würde nicht noch einmal sein Haupt beugen und sein Leben in andere Hände geben! Herausfordernd richtete er seinen Blick dann wieder auf den Grafen bis es für Voth an der Zeit war zu antworten. Der Twi’lek ließ sich sehr viel Zeit und war offensichtlich von der Frage überrascht, die Saphenus an ihn richtete. War das Nervosität, die er in ihm spürte? Seine Gedanken rasten, das erkannte selbst jemand, der noch nie von der Macht gehört hatte. Ungeduldig schaute der Zabrak den anderen Humanoiden an. Wie schwer konnte es sein zu antworten! Die Sekunden verstrichen, der Druck auf ihn wurde immer größer. Saphenus‘ starrer Blick lag auf ihm und auch sein Meister schaute ihn neugierig an. Schließlich antwortete Voth, zögerlich, dann immer sicherer und überzeugter kamen die Worte aus seinem Mund. Enttäuschung machte sich in Saphenus breit. Der Twi’lek fing diplomatisch an, verschleierte seine eigene Meinung und erklärte, was andere dachten. Als wollte der Zabrak das wissen. Für einen kurzen Moment war er versucht ihn zu unterbrechen und anzufauchen, dass er seine Meinung hören wollte und nicht die der anderen. Doch er beherrschte sich und wartete ab. Als hätte Voth erstmal eine Grundlage gebraucht, redete er sich in Fahrt. Voths Herz schlug immer schneller, Aufregung machte sich in ihm breit. Saphenus konnte das nur allzu deutlich spüren. Er fing an breit zu lächeln, dann lachte er sogar leise.
„Willkommen Voth, Schüler von Graf Sturn, im Club der totgeweihten Verräter.“,
sagte Saphenus und breitete für einen Moment wie zur Umarmung seine Arme aus. Schnell jedoch fand seine Hand wieder den Weg zu seinem Oberschenkel.
„Ich denke Dein Schüler teilt deine Ansichten. Oder gibt es zumindest vor.“,
witzelte Saphenus an Janus gewandt, richtete seine Worte dann jedoch wieder an Voth.
„Hast du selbst miterlebt wie die Jedi unsere Heiligtümer entehren, würdest du selbst den Krieg mit der Republik fortsetzen wollen? Das Imperium mag noch bestehen, doch die Republik sammelt sich. Ich muss kein Experte sein um das zu wissen, denn ich würde es genau so tun. Ebenso wie wir hat sie Zeit ihre Wunden zu lecken und sich zu stärken. Nur wer schöpft daraus mehr Vorteile, sie oder wir?“
Er legte eine kurze Pause ein und leerte das nächste Glas.
„Jemand anders könnte vieles besser machen, sagst du. Denkst du dabei an deinen Meister?“
Saphenus wusste, dass diese Frage nur so vor Anmaßung und Dreistigkeit strotzte. Welche Antwort erwartete er von Voth, welche Reaktion sollte er zeigen? Saphenus hielt den Blicken von Meister und Schüler stand. Er musste wissen wie weit er gehen, wie weit er sich vorwagen konnte.
[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle | Bei der Kristallformation] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix