Bastion

[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle | Bei der Kristallformation] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix

Saphenus beobachtete den Grafen genau, jede seiner Bewegungen versuchte er mit seinem Auge wahrzunehmen. Die verschiedensten Gedanken gingen durch seinen Kopf und brachten ihn auf die verschiedensten Ideen. Sie reichten der Idee, dem Grafen sein arrogantes Mundwerk zu stopfen bis zu der sich ihm tatsächlich anzuschließen und gemeinsam den Sturz des Imperators voranzutreiben. Innerlich musste er bei dem Gedanken daran lachen. Die hochnäsigen Snobs um sie herum plauderten und tratschten während wenige Meter entfernt ein Hochverrat offen diskutiert wurde. Sie lebten ihre belang- und bedeutungslosen Leben und waren doch nur Spielbälle des Grafen, der seine Hände gierig nach ihrem Einfluss und ihrem Geld ausstreckte. Wie Ameisen wuselten sie umher und labten sich an Speis und Trank, die munter verteilt und verzehrt wurden, sahen es als Ehrung ihrer Herkunft und ihrer selbst an und sahen nicht, wie sich jemand mit einer Lupe näherte um sie zu versengen und zu vernichten. Ein Tuk’ata im Pelz eines Gizkas, so wirkte der Graf und er spielte diese Rolle gut. Saphenus war hin- und hergerissen, die Worte des anderen Sith brannten sich in seinen Kopf und schufen die verschiedensten Vorstellungen davon wie die Zukunft aussehen konnte. Er war nicht naiv und der Vorsicht halber konzentrierte er sich noch stärker auf seinen Machtschild. Saphenus wusste, dass Verrat höfliche Tradition im Orden der Sith war, sie alle waren paranoid und vorsichtig. Er hatte es am eigenen Leib erfahren, sein Meister glaubte nur verraten worden zu sein und strafte ihn trotzdem, ohne Rücksicht auf Fakten und Logik. Der Imperator würde nicht anders handeln und vermutlich jeden Gast dieser Gala hinrichten lassen bevor er riskierte eine Bewegung zu tolerieren, die seinen Sturz betrieb. Dennoch, der Zabrak wurde den Gedanken nicht los, dass Janus für ihn wertvoll war. Lom Fey selbst hatte ihm geraten den Grafen als Verbündeten zu gewinnen, welche Hintergedanken er auch immer dabei gehabt hatte. Was konnte es schaden Janus an seiner Seite zu wissen, immerhin musste es nicht bedeuten, dass Saphenus derjenige war, der verraten werden würde.

„Musstest Du seine Gedanken mit der Macht manipulieren oder hat dein Einfluss gereicht diese Formation in den Mittelpunkt zu stellen?“,


fragte Saphenus belustigt und vollführte eine Geste mit der Hand als würde er einen Gedankentrick vollführen. Der Schmerz, der durch seinen Oberschenkel schoss, ließ ihn seine Hand aber sofort wieder auf selbigen pressen und mit zusammengebissenen Zähnen ärgerte er sich über seine Schwäche. Durfte er nun noch nicht einmal sein Bein loslassen ohne gepeinigt zu werden? Im Stillen verfluchte er den Albtraum und sein verdammtes dunkles Mal. Für einen kurzen Moment war er versucht Janus um Hilfe zu bitten, doch der Gedanke verflüchtigte sich schnell. Abgesehen davon, dass der Graf nicht die selbe Macht besaß wie sein ehemaliger Meister, er würde sich nicht in dessen Abhängigkeit begeben. Auch wenn er Schwäche zeigte, so würde er sie nicht zugeben. Niemand musste wissen welche Verletzung, welche Verstümmelung ihn plagte. Niemand! Als der Schmerz langsam wieder abklang wandte sich ihr Gespräch wieder den Jedi zu. Auch wenn Janus ebenfalls betonte, dass er den Orden vernichtet sehen wollte, so ging von ihm doch nicht der gleiche Hass aus, den Saphenus verspürte. Der kochte schon bei dem Gedanken an sie, sie waren es immerhin schuld, dass er Taris verlassen musste. Wer konnte es ihm verübeln, dass er im Angesicht des Todes den Weg nach Bastion angetreten hätte. Die Jedi hätten ihn bis an den Rand der Republik gejagt und schließlich für seine Verbrechen hingerichtet, dessen war er sich sicher. Sollten sie doch das Schicksal erleiden, dass sie eigentlich ihm zugedachten!


„Du bist ihnen begegnet?“,


fragte Saphenus zornig.


„Hoffentlich mussten ihre Köpfe rollen!“,


fügte er grummelnd hinzu.


„Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist, offensichtlich sind unsere Grenzen nicht so dicht wie sie es sein sollten.“,


fügte er dann nach einem weiteren Schluck aus seinem Glas hinzu.


„Jedi auf imperialem Hoheitsgebiet, noch dazu in unseren Heiligtümern? Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich so weit vorwagen würden, dass sie diese Dreistigkeit besitzen. Sie sind doch nichts weiter als Abschaum, ihre Philosophie besagt, dass sie nach Frieden und Gerechtigkeit streben und dennoch sind sie nichts weiter als Henker, die sich einen Banthadreck um das Leben anderer scheren! Sag mir, bist Du ihnen auf Korriban begegnet?“


Saphenus kam ein schrecklicher Gedanke. Hatten diese Jedi Fuß auf Korriban gesetzt und die ehrwürdigen Gräber betreten, die die Gebeine der alten und mächtigen Sith beherbergten? Er dachte an die Beschreibungen und Berichte Darth Siks, an die schwärmenden Worte, die er der Geburtsstätte der Sith zukommen ließ, an sein eigenes Verlangen diesen Planeten zu betreten und dort die dunkle Seite der Macht zu spüren. War das alles nun korrumpiert, hatten die Jedi einen Abdruck ihrer eigenen Heuchelei hinterlassen und voller Blasphemie die alten Tempel geschändet? Das durfte nicht sein! Der Graf ging nicht weiter auf seine Begegnung mit den Jedi ein, offenkundig hielt er sich absichtlich zurück. Janus nickte knapp auf Saphenus‘ Bemerkung, dass es manchmal nur darauf ankam sich verraten zu fühlen. Eine gönnerische Geste, wie der Zabrak feststellte.


„Unerwarteter Verrat kommt wohl am ehesten von denjenigen, die wir als unsere Verbündete betrachten. Oder müssen wir gerade ihnen gegenüber am vorsichtigsten sein und jede ihrer Bewegungen mit Argusaugen beobachten?“,


fragte Saphenus schelmisch und spielte damit nur zu offen auf das Bündnis an, die er und Janus anstrebten.


„Ich denke von diesen Wesen sind wir gerade nur allzu ausreichend umgeben.“


Saphenus deutete mit dem Kopf über seine Schulter hinweg auf all die Gäste, die sich um die Skulpturen und Portraits scharten und mit vorgetäuschter Ehrfurcht lobende Worte an die Künstler richteten. Zu seiner Überraschung stritt der andere Sith gar nicht ab, dass Verrat überall lauerte und blindes Vertrauen nichts weiter als das eigene Todesurteil war. Dennoch bekräftigte er, dass es sinnlos war jemanden zu hintergehen, der einem Vorteile versprach. Doch was, wenn die Vorteile verschwinden und man keinen Nutzen mehr aus seinem Verbündeten zieht, fügte Saphenus still hinzu und erwiderte starr den Blick des Grafen. Der musste leise lachen als er als Mann des Volkes bezeichnet wurde. Auch hier wurde deutlich, dass für ihn alles nur Nutzen zum Zweck war. Ob er auch Dinge allein zum persönlichen Vergnügen tat? Jemand aus dieser Schicht musste doch dekadenten Hobbies nachgehen.


„Da hast Du mir einiges voraus. Ich denke es ist offensichtlich, dass mich die Gesellschaft dieser…oberen 10.000 anwidert.“


Mehr musste er nicht dazu sagen. Auf der einen Seite kam er nicht umhin sich einzugestehen, dass er Janus‘ Geschick und Händchen für dieses Klientel bewunderte. Schon bei Je’ana war er davon fasziniert gewesen, besonders weil ihm diese Fähigkeit fehlte. Auf der anderen Seite fragte er sich ob er dieses Maß an Heuchelei betreiben konnte und nicht früher oder später die Geduld verlor und sein wahres Ich zeigte. Dieses wollte sich einen der dicken Reichen nehmen und ihm so lange die Kehle zudrücken, bis sein wohlstandsrotes Gesicht blau wurde. Den gleichen Gedanken musste Janus haben als Saphenus, rein hypothetisch, die Möglichkeit in Spiel brachte die Pläne des Grafen offen zu legen. Kälte ging von seinen Worten aus, doch sie konnten denen von Hybris nicht das Wasser reichen.


„Vermutlich würden wir dann gemeinsam sterben. Wie romantisch.“,


höhnte Saphenus und beließ es dabei.


„Bei all den Lebewesen um uns herum, die nach Anerkennung gieren, muss ich mich schon fast gedemütigt fühlen, dass mich niemand kennt.“,


witzelte der Zabrak und zeigte seine Zähne.


„Doch Du hast Recht, ich habe mich noch nicht besonders hervorgetan. Wie ich bereits sagte, meine Ausbildung hat fernab der Zivilisation stattgefunden. Mein Meister hätte diese Gesellschaft wohl kaum ertragen ohne nicht wenigstens ein paar von ihnen zu seiner Belustigung zu töten. Etwas, das ich durchaus nachvollziehen kann. Dennoch, Du stehst mit Sicherheit sehr viel mehr im Rampenlicht, mit all den Vor- und Nachteilen, die sich daraus ergeben. Würde das aber nicht bedeuten, dass Du all die Anerkennung für unser…Vorgehen bekommst während ich unerkannt bleibe? Ein Außenstehender könnte sehr leicht auf den Gedanken kommen, dass ich Dein Diener bin.“


Saphenus betonte diese Bezeichnung und sah dabei kurz zu Voth. Er würde nicht noch einmal sein Haupt beugen und sein Leben in andere Hände geben! Herausfordernd richtete er seinen Blick dann wieder auf den Grafen bis es für Voth an der Zeit war zu antworten. Der Twi’lek ließ sich sehr viel Zeit und war offensichtlich von der Frage überrascht, die Saphenus an ihn richtete. War das Nervosität, die er in ihm spürte? Seine Gedanken rasten, das erkannte selbst jemand, der noch nie von der Macht gehört hatte. Ungeduldig schaute der Zabrak den anderen Humanoiden an. Wie schwer konnte es sein zu antworten! Die Sekunden verstrichen, der Druck auf ihn wurde immer größer. Saphenus‘ starrer Blick lag auf ihm und auch sein Meister schaute ihn neugierig an. Schließlich antwortete Voth, zögerlich, dann immer sicherer und überzeugter kamen die Worte aus seinem Mund. Enttäuschung machte sich in Saphenus breit. Der Twi’lek fing diplomatisch an, verschleierte seine eigene Meinung und erklärte, was andere dachten. Als wollte der Zabrak das wissen. Für einen kurzen Moment war er versucht ihn zu unterbrechen und anzufauchen, dass er seine Meinung hören wollte und nicht die der anderen. Doch er beherrschte sich und wartete ab. Als hätte Voth erstmal eine Grundlage gebraucht, redete er sich in Fahrt. Voths Herz schlug immer schneller, Aufregung machte sich in ihm breit. Saphenus konnte das nur allzu deutlich spüren. Er fing an breit zu lächeln, dann lachte er sogar leise.


„Willkommen Voth, Schüler von Graf Sturn, im Club der totgeweihten Verräter.“,


sagte Saphenus und breitete für einen Moment wie zur Umarmung seine Arme aus. Schnell jedoch fand seine Hand wieder den Weg zu seinem Oberschenkel.

„Ich denke Dein Schüler teilt deine Ansichten. Oder gibt es zumindest vor.“,


witzelte Saphenus an Janus gewandt, richtete seine Worte dann jedoch wieder an Voth.


„Hast du selbst miterlebt wie die Jedi unsere Heiligtümer entehren, würdest du selbst den Krieg mit der Republik fortsetzen wollen? Das Imperium mag noch bestehen, doch die Republik sammelt sich. Ich muss kein Experte sein um das zu wissen, denn ich würde es genau so tun. Ebenso wie wir hat sie Zeit ihre Wunden zu lecken und sich zu stärken. Nur wer schöpft daraus mehr Vorteile, sie oder wir?“


Er legte eine kurze Pause ein und leerte das nächste Glas.


„Jemand anders könnte vieles besser machen, sagst du. Denkst du dabei an deinen Meister?“


Saphenus wusste, dass diese Frage nur so vor Anmaßung und Dreistigkeit strotzte. Welche Antwort erwartete er von Voth, welche Reaktion sollte er zeigen? Saphenus hielt den Blicken von Meister und Schüler stand. Er musste wissen wie weit er gehen, wie weit er sich vorwagen konnte.



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|| Bastion ▫ Sith - Tempel ▫ Gänge || ▫ Enui

Schnell war der Weg zur Bibliothek zurück gelegt und das unerschöpfliche Kontingent an Wissensansammlungen unter seinem Zugriff. Dabei brauchte er letztendlich nur einen geringen Teil der Informationen, die hier erhältlich waren. Während andere Schüler optimal im Ordengebäude ausgebildet werden konnten, verhielt es sich bei seinem Schüler gänzlich anders. Samur wirkte zu gesetzt, zu selbstverständlich in all den Dingen, die er bisher kannte. Der Nagai – Meister würde ihn "ent"lernen müssen, sprich, der Mensch musste sich von seinen Vorstellungen lösen. Er hoffte dass er seinen Apprentice dann eher auf den wahren Pfad der Sith bringen konnte. Oder hatte er gar selbst falsche Vorstellungen? Arica hatte ihn schließlich erfolgreich ausgebildet, machte er selbst etwas eklatant anders? Sie hatte ihn nicht unnötig gequält, war aber auch nicht zimperlich mit ihm umgegangen. Wenn er sich da an seinen kleinen Ausflug in die Pyramide auf Dxun erinnerte, war sie alles andere als erfreut gewesen. Mehr als verständlich. Immerhin hatte er mit der Macht eines Sith – Geistes herumgespielt. Heute wusste er mehr dann je, dass er mehr als Glück gehabt hatte, oder ein wohlwollendes Auge der Macht, wenn man es wie die Jedi interpretieren wollte.

Er hatte seine Lektion gelernt, und dennoch hatte seine Meisterin ihn bestraft, wenn auch dies nicht allzu schlimm gewesen war. Enui konnte sich nicht daran erinnern, sich jemals beschwert zu haben, oder gegen ihre Methoden gesprochen zu haben. Aber er war auch nicht Samur, er war … anders. Nun denn, es blieb herauszufinden, welche Planeten seinen Vorstellungen entsprachen was seine kleine Exkursion anging. Selbstverständlich gab es ein gigantisches Planetenregister, die größte Schwierigkeit war es die Suche entsprechend gezielt zu gestalten. Er als geborener Anti – Techniker freute sich nicht gerade auf diese Arbeit, aber er kam um sie nicht herum. Zuerst einmal musste er sich eine Vorstellung davon machen, was er genau benötigte. Möglichst viel Natur, wenig Technik und Abgeschiedenheit von der Zivilisation. Samur sollte lernen sich selbst versorgen und nur auf sich selbst angewiesen zu sein. Stärke manifestierte sich nicht in schwellenden Muskelbergen sondern in einem unbeugsamen Geist. Gut, also hatte er ein Kriterium, weitere waren etwa atembare Atmosphäre oder ein halbwegs gemäßigtes Klima. Andere Welten wären sicher auch geeignet den anstrebenden Sith zu stärken, doch man musste es nicht übertreiben.

Gab es noch etwas zu beachten? Nun, es wäre vermutlich noch hilfreich sich fern des Republikanischen Raums aufzuhalten. Es herrschte zwar Frieden, doch ob die Toleranz gegenüber Sith besonders ausgeprägt war auf ehemals feindlichen Planeten, war eher nicht anzunehmen. Also tippte er herum und hab verschiedene Suchkriterien und Referenzen ein. Er hasste diese toten Maschinen, diese kalten Zeugen fremden Wissens, aber sie waren ohne Zweifel unendlich sinnvoll und nützlich. Nach einiger gewissen Spanne von Minuten spuckte der Bildschirm eine Liste von Planetennamen aus, die der Nagai nun durcharbeitete. Trotz allen Unbills zwang er sich solange weiterzumachen, bis er einen Zielort herausgearbeitet hatte. Nach einem Zeitraum der in Stunden gemessen wurde, hatte er schließlich alles bis auf einen Namen aus der Wahl hinausbefördert. Die Buchstaben die das Wort Doosun formten zeigten die Wahl des Nichtmenschen. Ausgezeichnet, dieser Ort sollte seinen Vorstellungen entsprechen, auch wenn nicht allzu viel über ihn bekannt war, doch dies konnten sie ja ändern, wenn sie sich mit der Flora und Fauna vor Ort auseinander setzten.

Er merkte sich den Namen und verließ so schnell wie möglich diesen nützlichen, aber dennoch bedrückenden Ort. Schattengleich glitt er dahin, folgte der wabernden Düsternis bis er in der Kantine angelangt war. Ja, diese Annehmlichkeiten würden sie in der nächsten Zeit missen müssen. Ein Umstand der Samur schwerer zu schaffen machen würde als ihm. Enui hatte keine besonderen Ansprüche, er wählte sich ein nahrhaftes Mahl, und dazu ausreichend Flüssigkeit um seinen Körper in Funktionsbereitschaft zu halten und stellte am Ende sein Tablett wieder weg. Mittlerweile war es Abend, und viel gab es nicht mehr zu tun. Bis zur nächsten Trainingseinheit konnte er sich Gedanken darüber machen, wie er diese Expedition organsieren und durchführen konnte.

Nachdem sich der schlanke Jäger in seinen Räumlichkeiten eingefunden hatte, folgte nur ein kurzes Nachtprogramm bevor ich sogleich ins Bett begab. Kurz bevor das Reich der endlosen Möglichkeiten ihn umfing, spukte ein einzelner Gedanke durch die Hirnwindungen des Warrior’s. Vielleicht sollte er Darth Sagious mitnehmen. Es würde ein seltsames Gefühl sein, sie nicht dabei zu haben, wenn er in der Natur unterwegs war. Schon irrsinnig. Das Weib würde ihm vermutlich fehlen. Und dabei war sie nur ein Mensch. Nun ja, sie war eine geschätzte Jagdgefährtin, dies konnte man kaum als Schwäche bezeichnen, oder? Vermissen würde er ihre Professionalität und Kompetenz, mehr war da nicht. Mit diesem Gedanken beschäftigte er sich, bis ihn das farblose Nichts umfing.

Der nächste Tag kam und brachte weitere Denkarbeit mit sich. In Ruhe machte sich Enui fertig und notierte sich einige Dinge, die unvermeidbar zu regeln waren, bevor sie aufbrachen. Schließlich war es soweit den malträtierten Schüler in Empfang zu nehmen. Die bioelektrischen Signale sorgten für genügend Muskelkontraktion und -relaxation um die Fortbewegung durch die Gänge des Ordensgebäudes zu ermöglichen. Samur war bereits am besagten Trainingsraum angekommen, er konnte den Menschen diesen gerade betreten sehen. Nun, so war er also wenigstens pünktlich und war auch bereit trotz all der Strapazen weiterzumachen. Vielleicht hatte seine kleine Lehre am gestrigen Tag doch einen Samen der Erkenntnis gepflanzt. Er glitt hinter dem Schüler in den Raum und richtete das Wort an den gebildeten Mann.


"Du bist pünktlich zum Training gekommen. Das ist gut. Gehen wir nach hinten."

Er schritt bis zum Ende des Raumes, dort wo in nicht allzu großer Entfernung der Schrank mit den Übungsmaterialien zu finden war. Enui drehte sich um und musterte den Menschen.

"Du hast wohl nachgedacht und bist zu dem Schluss gekommen, dass Du etwas lernen kannst. Auch ich habe nachgedacht und denke wir werden deine Ausbildung etwas weiter gefasst konzipieren müssen. Doch dazu später, nun möchte ich testen ob Dir ein anderer Aspekt der Macht besser liegt."

Er machte die wenigen Schritte zum Schrank und nahm einen viereckigen Gegenstand heraus. Die Form war irrelevant, das Objekt musste nur leicht genug sein, dass es Samur ohne große Probleme bewegen konnte. Wenn er denn überhaupt eine Verbindung zu ihm herstellen konnte.


"Erste Erfolge hatten wir gestern mit deiner Machtwahrnehmung. Heute versuchen wir es einmal mit der Levitation. Konzentriere Dich ganz auf diesen Block, umfange ihn im Geist baue eine Verbindung auf. Und dann bewege ihn. Du kannst ihn noch oben oder zur Seite bewegen, das ist gleich. Bemühe Dich das Ding mit der Kraft deines Geistes zu bewegen. Sonst benutzt Du die Energie die Dir von deinen Muskeln zur Verfügung gestellt wird, um Dinge in Bewegung zu setzen. Nun bedarf es deiner Manipulation der Machtenergie um dies zu bewerkstelligen. Konzentriere Dich. Lasse alles an der vorbeigleiten und tue es."


Enui legte den Gegenstand auf den Boden und setzte sich daneben auf den Boden. Es schien ihm unlogisch etwas bewegen zu wollen, dass man gar nicht spürte, aber vielleicht reichte einigen, das Objekt zu sehen um es zu bewegen. Vielleicht manifestierte sich für sie die Macht leichter, wenn sie tatsächlich sahen was geschah. Nun, es blieb abzuwarten. Er würde mit Samur ein paar Übungen machen, bevor er ihm von den großen Plänen berichtete und das Trainings damit recht schnell sein Ende fand.

|| Bastion ▫ Sith - Tempel ▫ Trainingsraum 17 || ▫ Enui & Samur
 
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Ein amüsiertes Lächeln huschte über das blasse Gesicht des Grafen, als Saphenus in scherzhaftem Ton fragte, ob Janus für die Durchsetzung der Kristallformation auf den Gedankentrick hatte zurückgreifen müssen, und unterstrich diesen Satz mit der entsprechenden Geste der Hand. Die Möglichkeiten, die sich durch die Beeinflussung des Geistes eröffneten, waren enorm, von winzigen Suggestionen bis hin zu brachialer Gedankenkontrolle, die das Opfer vollkommen willenlos machte.

„Mein Einfluss reichte aus. Nicht immer ist der Gebrauch der Macht die beste Lösung.“

Zu viele Sith verließen sich nach Janus´ Ansicht zu sehr auf die Macht allein und vernachlässigten andere Fähigkeiten und Faktoren. Gewiss, die Beherrschung der dunklen Seite bot unglaubliches Potential, doch was konnte ein einzelnes Wesen bewirken, wenn es nicht über Einfluss und Verbündete verfügte und niemanden davon überzeugen konnte, sich ihm anzuschließen? Man konnte die Macht zur Einschüchterung verwenden und einen Thron aus Bajonetten errichten, doch lange sitzen konnte man darauf nicht. Ein kluger Sith sorgte dafür, dass seine Herrschaft nicht nur widerwillig akzeptiert wurde, sondern gefeiert und als richtig empfunden wurde. Furcht war nützlich, doch noch nützlicher war die Verbindung aus Furch, Respekt und Zuneigung.

Vermutlich hing diese Ansicht mit der Vergangenheit des Grafen zusammen. Er hatte ein Unternehmen geführt und sich in der Politik engagiert, er kannte auch eine Welt außerhalb des Ordens, anders als so viele Sith, die ganz von unten kamen und erst im Orden Macht erlangt hatten und diese dann umso demonstrativer benutzen, um Furcht und Unterwerfung zu erzwingen. Diesen Kreaturen fehlte die subtile Ader, alles was sie konnten war vergangene Demütigungen und das Gefühl von Machtlosigkeit rächen zu wollen, indem sie andere unterjochten. Auch Janus strebte danach, andere seinem Willen zu unterwerfen, doch sah er es bedeutend lieber, wenn sie sich im freiwillig unterordneten. Macht war ein Dolch, kein Hammer, zumindest sah der schlanke Fastmensch das so.

Erneut kamen die beiden Sith auf die Jedi zu sprechen, es war nicht zu übersehen, dass dieses Thema dem Zabrak sehr am Herzen lag und der Hass auf die Jedi tief verwurzelt war, zornig fragte er nach, was genau es mit der Begegnung auf sich hatte, die Janus erwähnt hatte, und äußerte den Wunsch, dass die Jedi allesamt ihre Köpfe verloren hatten. Damit konnte der Graf leider nicht dienen. Der Einäugige fügte hinzu, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass die Lage so schlimm war und er steigerte sich einen neuen wütenden Ausbruch und erkundigte sich aufgeregt, ob Janus den Jedi auf Korriban begegnet war. Diese Aussicht schien den Zabrak sehr in Rage zu bringen, lag dies an einem persönlichen Interesse an der alten Heimat der Sith?


„Bedauerlicherweise gelang den Jedi die Flucht. Ich bezweifle allerdings, dass sie diesen Erfolg lange genießen werden können. Mächtige Sith sind auf sie aufmerksam geworden, Personen, die in der Hierarchie noch weit über uns stehen.“

Erklärte der Graf mit einem finsteren Lächeln, trank einen Schluck und sprach dann weiter.

„Ein weiteres Zeichen für die derzeitige Schwäche des Imperiums. Offenbar sind wir weder in der Lage, unsere Grenzen effektiv zu schützen, noch verfügen wir über genügend Abschreckungspotential, um solche dreisten Aktionen im Keim zu ersticken. Man lacht über uns, Lord Saphenus. Wenn man uns nicht mehr fürchtet, sind wir verwundbar, und die Jedi wittern diese Verwundbarkeit.“

Ein leicht säuerlicher Gesichtsausdruck und der empörte Ton des Sith-Kriegers verrieten, dass er dies tatsächlich so empfand.

„Nein, noch wagen es die Jedi nicht, solche Operationen auch auf Korriban zu versuchen. Doch ich frage Euch, wie lange das wohl noch so sein wird? Wie lange noch, bis die Jedi glauben, dass selbst unsere heiligsten Welten leichte Ziele sind?“

Für einen Moment funkelten die grünen Augen des Grafen wütend, dann beruhigte er sich wieder und seine Stimme nahm einen leicht versonnen Klang an.

„Einst, vor dem Ausbruch des Bruderkriegs, gelang es meiner Meisterin und ihrem Meister, eine Gruppe Jedi zu fangen. Wir brachten sie nach Korriban und fügten ihnen die Qualen zu, die sie verdienten. Wie sich die Zeiten doch geändert haben...heute besteht wohl eher das Risiko, dass wir von den Jedi entführt und nach Lianna verschleppt werden.“

Mit dem letzen Satz appellierte Janus geschickt an die Sorge, die sein Gegenüber angesichts der Jedi zu haben schien, der Graf hatte den Eindruck, dass der Zabrak sich davor fürchtete, was die Jedi ihm antun konnten, und sie deshalb so sehr hasste. Der Einäugige wechselte das Thema und fragte schelmisch und auf ihr Gespräch anspielend, ob man denn nicht Verrat am ehesten von vermeintlichen Verbündeten fürchten musste. Janus reagierte mit einem schmalen Lächeln.

„Vorsicht und Wachsamkeit sind stets ein guter Ratgeber. Egal in welcher Gesellschaft man sich auch befindet.“

Antwortete Janus knapp. Saphenus betrachte einige der Gäste und meinte dann, dass es wohl offensichtlich war, dass er sich von dieser gehobenen Gesellschaft angewidert fühlte. Woher kam diese intensive Abneigung? Der Graf verzichtete auf einen Kommentar und lächelte bloß wissend und blieb auch gelassen, als der Zabrak meinte, dass sie vermutlich beide sterben würden, falls er plante, die Pläne des Fastmenschen zu verraten.

„Vermutlich.“

Kommentierte er und betonte das Wort. Der Einäugige scherzte, dass er sich in der Gesellschaft all dieser nach Anerkennung gierenden Wesen fast schon gedemütigt fühlen musste, da ihn niemand kannte, und er sprach davon, dass sein Meister seine Abneigung gegen die oberen Zehntausend wohl teilte, Janus hingegen im Rampenlicht stand und ihm daher alle Anerkennung für den Plan zufallen würde, den sie diskutierten, und so konnte bei Außenstehenden leicht der Eindruck entstehen, dass der Zabrak der Diener des Grafen war, eine Bezeichnung, die dieser sehr betonte und dabei auf den Schüler des Fastmenschen blickte.

„Worauf kommt es Euch an? Auf Macht oder das, was andere von Euch denken? Eine Reputation ist etwas, das binnen Augenblicken zerstört werden kann. In den Schatten entgeht Ihr den Nachteilen, die ich aufgrund meiner öffentlichen Auftritte in Kauf nehmen muss. Ihr wärt nur dann ein Diener, wenn Ihr Euch so fühlt und glaubt, nicht mehr Euren eigenen Interessen zu dienen, sondern nur denen von anderen.“

Meinte Janus selbstsicher und mit Überzeugungskraft. Nun musste sich Voth erneut einer heiklen Frage des Zabrak stellen. Der Graf spürte deutlich, wie sein Schüler überlegte und nach einer guten Antwort suchte, es dauerte eine Weile, dann fing der Twi´lek zögerlich und vorsichtig an zu sprechen, zunächst von einem allgemeinen Standpunkt aus, dann aber wagte er den Tabubruch und verkündete, dass der Imperator das Imperium zwar nicht in den Abgrund führte, aber es sehr viel gab, das besser gemacht werden konnte und dies auch bedeuten konnte, dass jemand anderes seinen Platz einnahm.

Erfreut lächelte Janus und auch der Einäugige wirkte zufrieden, er lachte sogar leise und hieß den Twi´lek im Kreis der todgeweihten Verräter willkommen. Nun war es der Graf, der lachte.

„Ich bevorzuge die Bezeichnung „Visionär“. Alle Visionäre sind Verräter, die die etablierte Ordnung in Frage stellen, aber nur, wenn sie scheitern. Nur wenn sie scheitern.“

Saphenus meinte scherzend, dass der Nichtmensch wohl die Ansichten seines Meisters teilte oder dies zumindest überzeugend vorgab, war aber mit seinen Fragen an den Twi´lek noch nicht fertig und wollte wissen, ob Voth selbst die Entweihung der Sith-Tempel miterlebt hatte und den Krieg fortsetzen würde und wer mehr Vorteile aus dem Frieden zog, die Neue Republik oder das Imperium. Nach einer kurzen Pause verlangte der Zabrak dreist und ohne Zweifel anmaßend zu wissen, ob der Schüler bei der Person, die das Imperium besser führen konnte, an seinen Meister dachte. Testete der Einäugige, wie weit er gehen konnte? Nun gut, wenn er ein Spiel wollte, dann sollte er eines bekommen.

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[Bastion - Bastion Center - auf dem Weg zur Darth Arthious-Gedächtnishalle / Chronor Tuldan‘awor und ein Droide]​

»Kurz gesagt: Sie werden herumstehen, langweiligen Gesprächen Lauschen und von Zeit zu Zeit, wann immer sich jemand an irgendeine Tatsache nicht erinnern kann, werden Sie einspringen.«

Chronor zögerte kurz und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, die direkt wieder hervorgeflattert kam. Eine weitere Handbewegung verbannte sie hinters Ohr. Dann antwortete er:

»Ist das ein genereller jemand oder ein ganz spezifischer Jemand?«

»Sagt Ihnen der Name Colonel Meridian etwas?«


»Leider ja.«

»Wieso leider? Er spricht stets in höchsten Tönen von der Arbeit des Grabungsteams ...«

»... wenn wichtige Leute anwesend sind. Dann sind wir natürlich eine fantastische Truppe die unter seiner Aufsicht Übermenschliches erreicht. Aber er hat andere Seiten. Die zeigt er hauptsächlich in Abwesenheit Vorgesetzter.«

»Verstehe.«


Der Speeder kam zum Stehen und das leichte Tensorfeld, welches die Fahrgäste gesichert hatte, wurde deaktiviert. Chronor stieg aus dem Fahrzeug.

»Da Sie ihn kennen, sollten Sie keine Probleme haben, den Colonel zu finden.«

Tuldan‘awor reichte dem Omwati eine Karte.

»Ihre Einladung. Viel Spaß.«

»Sie kommen nicht mit?«

»Sieht es so aus? Ich kenne den Colonel besser als Sie glauben mögen und ich habe ebenso wenig, wie Sie, Lust mich mit ihm abzugeben. Und ich bin schließlich derjenige von uns, der es nicht nötig hat, bemerkt zu werden. Schönen Tag. Route fortsetzen, Fahrer!«

Der Speeder brauste davon.

»Schönen Tag auch Ihnen ...«

murmelte Chronor. Dann wandte er sich der breiten Treppe vor ihm zu. Nach einer Kontrolle der Einladung durfte er herauf zum Eingang der Darth Arthious-Gedächtnishalle, während man seinem Droiden am Fuß der Treppe einen Stellplatz in einem Abstellraum zuweiß. Die Tür öffnete sich vor Chronor und er betrat die Halle. Sie war gefüllt mit dem angeregten Rauschen zahlreicher Gespräche. Chronor sah sich um, betrachtete gleichermaßen die zur Schau gestellte Kunst und die Gäste, als eine Hand auf seiner Schulter landete.

»Tallax!«


Chronor fuhr herum und blickte in das Gesicht des Colonels. Dabei hatte er schon gehofft gehabt, ihm gar nicht mehr zu begegnen. Die Ausgehuniform spannte sich über dem Leib des Offiziers und dennoch schaffte sein Gesicht es, mager auszusehen. Chronor hatte ihn schon immer mit einer Karikatur eines Mannes verglichen. Die eingefallenen Augen blickten ihn triumphierend an und ein Siegerlächeln versuchte, hinter dem Schnauzer hervorzulugen. Ein Krümel hing im Mundwinkel fest und zog wie magisch den Blick des Betrachters auf sich.


»Schaffen Sie mir und dem Major hier mal ein paar Schnittchen heran!«

»Ja, Sir!«

Bevor er Zeit hatte darüber nachzudenken, hatte Chronor sich schon umgedreht und hielt nach einem der Droiden ausschau, die die Gäste mit Häppchen und Getränken versorgten. Warum hatte er den Colonel nicht einfach ignoriert? Das »Ja, Sir« war ihm einfach so herausgerutscht und nun würde er den Rest des Abends damit verbringen, für ihn den Laufburschen und mentalen Notizblock zu spielen. Es dauerte nicht lange, bis er einen Droiden entdeckte, der sich mit einem Tablett in der Hand den Weg zwischen den Grüppchen bahnte. Chronor machte sich zielstrebig auf den Weg und nahm angekommen drei Lachsschnittchen an sich. Fisch auf Kräutercreme auf Brot. Der Omwati biss in eines der Schnittchen. Fader Fisch auf überwürzter Kräutercreme auf viel zu weichem Brot. Den anderen Gästen schien es zu gefallen. Für einen Moment fragte er sich, ob er der einzige war, der es bemerkte, dann war er auch schon wieder bei den Offizieren angekommen und gab die »Köstlichkeit« weiter.

»Wie ich bereits sagte, Ossrockt, ich leite eine der wichtigsten Grabungen auf Korriban. Die Vergangenheit des Ordens zu dokumentieren ist meine innerste Leidenschaft, in seinen Ursprüngen findet das Imperium sein wahres Fundament, möchte ich meinen. Durch unsere Arbeit können die Diener des Imperators fleißig darauf bauen und wahrhaft Großes errichten, Ossrockt!«

Der Major schien von der Aussprache seines Namens zunehmend genervt.

»Osrohkt, Colonel, Lukas Osrohkt. Mit weichem S, weichem O und weichem K.«

»Sag ich doch, sag ich doch. Aber Tallax, wo Sie schon mal hier sind, wie hieß noch der Bewohner der letzten Gruft?«

»Ushom-Malok, Sir?«

»Genau. Die grabungstechnische Erschließung der Gruft ...«

»Noch Sekt, Sirs?«

»Hervorragende Idee, Tallax!«


Chronor machte sich auf den Weg und ließ sich diesmal mehr Zeit. Es würde so oder so ein langer, langweiliger Abend werden.

[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle / Chronor und zahlreiche Gäste]​
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Kristallformation] Voth Terrix, Janus Sturn, Saphenus

Das ungeduldige Gesicht des Zabrak gefiel Voth gar nicht. Mit einem Auge sah Lord Saphenus auf ihn hinab und schien sich innerlich schon ein Urteil gemacht zu haben. Doch Voth schaffte es, sich nicht beirren zu lassen und setzte seine kleine Rede fort.

Als er ans Ende gekommen war, schien sich die Stimmung des Einäugigen sogleich gebessert zu haben. Lächenld schaute er
Voth an, schließlich fing er sogar an, leise zu lachen. Mit heiterer Stimme und einer ungewohnten Spur Humor hieß er Voth im Club der todgeweihten Verräter willkommen.
Der Twi'lek grinste zurück. Tatsächlich hatte er sich gerade, mit seiner Rede auf gefährliches Terrain begeben, von dem er so schnell nicht wieder herunterkommen würde. Bis vor ein paar Minuten hätte er sich vielleicht, sollte es denn nötig sein, noch herausreden können und darauf plädieren, nichts mit den verräterischen Ideen der beiden Sith zu tun zu haben. Doch nun, da er so eindeutig Stellung genommen hatte, würde er definitiv ebenso wie
Janus und Lord Saphenus belangt werden.

Doch das machte
Voth nichts aus, wie er überrascht feststellte. Es war schließlich seine eigene Meinung, kein erfundener Monolog, um seinen Meister und den fremden Zabrak wohlgesinnt zu stimmen, auch wenn dieser gerade zu Janus gewandt einen Witz in diese Richtung machte. Nein, Voth war bewusst geworden, dass es in der Galaxis definitiv verbesserungswürdige Dinge gab. Und das war ihm nicht von irgendwem eingetrichtert worden, nein, er hatte es selbst erlebt. Voth hatte die Konkurrenz zwischen Institutionen des Imperiums gesehen, auch wenn der Konflikt zwischen Janus und dem Abgesandten Lowash vielleicht teilweise auch auf zwischenmenschlicher Ebene verlief; er war dabei gewesen, als einem Sith nicht der Respekt zugekommen war, der ihm zustand und er hatte am eigenen Leib erfahren, wie weit verbreitet der Rassismus im Imperium war. Auch dies war eine Sache, die er ändern würde. Er hatte gehört, dass Allegious kein Mensch war. Doch warum unternahm er dann nichts gegen die Vorurteile und Diskriminierung im Imperium? Auch er musste erlebt haben, wie es um dieses Problem stand.

Lord
Saphenus schien nun wieder erst geworden zu sein. Erneut sah er Voth mit seinem teils neugierigen, teils herausfordernden Blick an, während das eine Auge sein Gesicht fixierte. Dann fragte er, ob Voth tatsächlich selbst miterlebt hatte, wie die Jedi Heiligtümer der Sith entehrten und ob er den Krieg mit der Republik fortsetzen würde. Der Sith nahm Bezug auf Voths vorherige Aussage, das Imperium würde noch immer halbwegs stabil bestehen und merkte an, dass sich die Republik jedoch sammeln würde. Zuguterletzt stellte er die Frage in den Raum, ob sie selbst oder das Imperium daraus Vorteile zöge.

Voth war erstaunt, bemühte aber, sich nichts anmerken zu lassen. Er blickte nur kurz zurück zu Lord Saphenus und räusperte sich. Dieser Sith nahm sich ja einiges heraus. Zwar durfte er das, weil er im rang deutlich über Voth stand, doch ein wenig anmaßend kam ihm diese Befragung schon vor. Suchte er eine Grenze? Oder machte ihm dieses Spielchen einfach nur Spaß? Was auch immer der Grund war, Voth blieb nichts anderes übrig, als selbst mitzuspielen.


"Unglücklicherweise, Lord Saphenus, habe ich solche Schändungen noch nicht miterlebt, nein. Bis auf ein paar Ausnahmen bin ich noch nicht viel in der Galaxis herumgekommen und traf dabei nicht auf Jedi."

Was das ein ganz leichtes, überhebliches Lächeln, das er da auf den Zügen des Zabraks erkennen konnte? Machte er es ihm zum Vorwurf, dass er noch nie einen Jedi in natura gesehen hatte? Wann hätte Voth als Jünger oder in seiner kurzen bisherigen Lehre denn tun sollen?

"Doch ich muss nicht dabeigewesen sein, um zu wissen, dass das Geschehene unrecht ist. Ich habe genug mitbekommen, um zu dem Schluss zu kommen, dass die Jedi sich zu viel herausnehmen. Selbst wenn ich das Ausmaß dieser Freveltaten nicht beurteilen kann, weil ich sie nicht mit meinen eigenen Augen sah, ist mir - und das sollte jedem klar sein - klar, dass jeder Frevel gegenüber den Sith, ihren Heiligtümern oder dem Imperium eine unverhinderte Tat zu viel ist."

Egal, ob der Einäugige vorhin abfällig über ihn gedacht hatte oder nicht, nun tat er es hoffentlich nicht mehr. Tatsächlich wusste Voth nicht, was genau die Jedi gegenüber den Heiligtümern der Sith getan hatten. Ob sie sie zerstört, entweiht oder sonst etwas damit angestellt hatten. Aber es konnte doch nicht sein, dass die Jedi einfach so, ohne aufgehalten zu werden, tun und lassen konnten, wonach ihnen gerade der Sinn stand! Das war doch wirklich unerhört!

"Darum würde ich es so formulieren: Ich hätte den Krieg mit der Republik nicht beendet. Ihn nun wieder aufzunehmen, könnte riskant sein. Doch trotzdem sollte ein Exempel an die Republik und insbesondere an die Jedi statuiert werden. Die Respektlosigkeit dieser Heuchler und der Republik, der sie dienen, darf nicht geduldet werden. Und wenn das einzige Mittel zum erreichen dieses Ziels ein Krieg ist, nun ja..."

Voth hoffte, mit dieser Formulierung den Nerv des Zabraks getroffen zu haben, der sich ja ganz eindeutig gegen die Jedi richtete und sie regelrecht hasste. Da würde es auch Lord Saphenus zusagen, den Jedi und der Republik einmal eine Lektion zu erteilen.

"Von einer Stagnation profitiert niemand. Ja, die Republik kann sich sammeln, sofern das in dem vorherrschenden Chaos überhaupt möglich ist, aber auch das Imperium kann sich neu formieren. Doch jetzt, da der gemeinsame Feind fehlt, entstehen Konflikte, Differenzen, die im Krieg zwischen den einzelnen Institutionen nie vorhanden wären. Ich vermute, in der Republik verhält es sich ähnlich, natürlich um einiges schlimmer, da dort niemand eine kontrollierende Position und die ultimative Befehlsgewalt hat. Aber der jetzige Zustand ist trotzdem nicht optimal."

Voth hätte vor Beginn der Gala nie gedacht, dass er sich einmal mit einem Sith über solch politisch pikante Dinge unterhalten würde. Doch da stand er nun und gab Lord Saphenus seine Meinung über den Zustand zwischen Imperium und Republik preis, ohne überhaupt genaueres zu wissen. Hoffentlich war der Zabrak nun zufrieden.

Doch das war er nicht. Unbestreitbar dreist und vermutlich genau wissend, was und warum er genau das fragte, erkundigte der Einäugige sich danach, ob Voth bei der Erwähnung eines Jemands, der im Imperium für positive Verbesserungen sorgen könnte, an Janus dachte.

Ui. Nun musste er aufpassen, denn bei dieser Frage konnte er auch ganz leicht ganz gehörig ins Fettnäpfchen treten. Vorsichtig überlegte
Voth, was er sagen könnte, bevor er es dann tatsächlich tat.


"Nun ja... Zunächst sprach ich nur von einem unbestimmten jemand, also auch nicht direkt von Lord Sturn."

Voth konnte den Blick seines Meisters auf sich förmlich spüren.

"Aber ich kenne niemanden, der so kompetent und überzeugt ist. Ich glaube kaum, dass es jemanden gibt, der auf die gleiche Art und Weise nach Macht strebt und sich dennoch ums Wohl des Imperiums und der Sith schert. Ich würde Lord Sturn nicht in aller Öffentlichkeit als neuen Imperator anpreisen, doch..."

Während Voth sich das Ende des Satzes überlegte, sah er seinen Meister an, wie er aufrecht, in tadelloser Haltung dastand, neugierig den Blick des Twi'lek erwidernd.

"...er wäre der Richtige."


[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Kristallformation] Voth Terrix, Janus Sturn, Saphenus
 
[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle | Bei der Kristallformation] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix

Sein Blick wanderte noch einmal zu der Kristallformation, die sich hinter Janus‘ in die Höhe emporstreckte. Das Farbenspiel kam ihm plötzlich noch kunstvoller vor als zu Beginn, die Kristalle strahlten in mehr Farben als sein einzelnes Auge zu erfassen in der Lage war. Als Bündelte die gesamte Formation die Energie eines riesigen Lichtschwertes, strahlte sie in die Luft. Direkt unter der riesigen Glaskuppel platziert, die die Darth Arthious Gedächtnishalle zierte, war sie ein Symbol für die Dominanz des Imperiums und der Sith. Zumindest wenn man der Propaganda trauen wollte. Offen gestanden hatte sich Saphenus niemals für Politik interessiert. Bis auf eine kurze Zeit in seiner Jugend, in der er sich geradezu fanatisch mit dem Senat beschäftigt und schließlich eingesehen hatte, dass Ideologen dort fehl am Platze waren, war ihm das Treiben der Heuchler, die sich um Ämter und Einfluss stritten, völlig egal. Allzu bereitwillig hatte er sich in die Welt vertieft, die ihm seine Bücher und Aufzeichnungen offenbarten, völlig ergeben schuf er sich eine imaginäre Welt, die von der realen sehr verschieden war. Besonders offensichtlich war wie er sich selbst sah: in seiner Phantasie konnte er mächtig sein, dort zählte sein Wille und wurde beachtet. Niemand maß sich dort an über ihn zu lachen, seine Kleidung und sein Auftreten zu kritisieren oder sich als etwas Besseres zu fühlen. Dort war er jemand, der nicht in den regelmäßigen Partys seiner Frau unterging und sich kaum besser fühlte als ein Haustier, das nur hervorkommen durfte wenn man damit spielen wollte und wenn es artig war. Dort führte er ein ruhmreiches Leben und dort zeigte er, dass die Stärke eines Zabrak in ihm schlummerte. Je öfter er sich in diese Welt geflüchtet hatte, desto krasser wurde ihm bewusst wie sie sich von der Realität unterschied. Dennoch, sie war Teil seines Lebens ebenso wie seine Bücher und seine Bibliothek. Zumindest ein Teil seines alten Lebens, fügte Saphenus in Gedanken hinzu. Er war neu geboren, sein altes Ich zählte nicht mehr. Die Dunkelheit war seine Verbündete, nun besaß er die Macht all die Visionen, die er von sich selbst gehabt hatte, wahr werden zu lassen. Die mystische Kraft der dunklen Seite erhob ihn über all jene, die unwürdig waren über sie zu verfügen, sie war es, die ihn vervollständigte und die alles entschuldigte, was er tat. Auch wenn er Je’ana nach ihrem Tod nur in einer Illusion begegnet war, er wusste, dass es sein Recht gewesen war sie zu töten. Nicht nur einmal, sondern immer und immer wieder. Genau wie das Blut seiner Eltern an seinen Händen klebte oder kleben würde sobald er die Realität der Illusion anpasste. Es war ihre Verantwortung, dass er so gewesen war, sie hatten ihn um sein Geburtsrecht betrogen!

Saphenus riss sich aus seinen Gedanken und sah Janus in die Augen.


„Umso eindrucksvoller wie du die Niederen manipulieren kannst. Auch wenn die Macht ein natürliches Instrument ist um unseren Willen durchzusetzen. Du musst es genießen, dass sie sich deinem Willen beugen.“,

sagte er und grinste breit. Er wusste nur zu gut wie stimulierend es war die Angst eines anderen zu spüren, dessen Leben ganz und gar in seinen Händen lag. Vor allem wenn diese Angst jäh purer Arroganz und überzeugter Überlegenheit folgte. Vor seinem geistigen Auge erschien J’Annon, dessen Gesicht schockverzerrt war als er aus der Luke der Fury hinaus und in die Massen toter Tar hineingeschleudert wurde. Doch an diesen Bildern musste er sich ein anderes mal laben, nun galt es aufmerksam zu sein. Er ließ den Grafen bedeutend oft aus den Augen. Zwar glaubte der Zabrak nicht, dass er sich hier mitten in der Öffentlichkeit in Gefahr befand, doch man konnte nie wissen. Besonders da der Schmerz in seinem Schenkel noch immer nicht nachzulassen schien. Das Gespräch wandte sich alsbald wieder den Jedi zu und wieder drohte sein Blut zu kochen. Ihre Erwähnung war ein wirklicher sicherer Garant dafür seinen Zorn zu wecken. Manche mochten das als Schwäche sehen, für ihn war dieses Gefühl ein Ausdruck von Stärke, egal von was es erzeugt wurde.

„Sie sind entkommen?“,

fragte er ungläubig. Er musste ehrlich zugeben, dass ihn das überraschte, hatte er dem Grafen doch mehr zugetraut. Täuschte er sich in ihm? Doch schließlich gestand er sich ein, dass er die genauen Einzelheiten nicht kannte. Wer wusste schon welche Widrigkeiten auf dem Planeten geherrscht haben mussten. Die Aura des anderen Sith strahlte stark und Saphenus fühlte, dass die dunkle Seite stark in ihm war.

„Sie werden ihr gerechtes Schicksal mit Sicherheit noch bekommen.“,

grummelte er dann.

„Eines Tages wird ihr gesamter Orden in Schutt und Asche liegen, dann wird es keine Rolle mehr spielen, dass sie entkommen sind. Sie können dem Tod nicht entkommen sondern ihn nur hinauszögern. Sollen sie jetzt lachen, es wird ihnen in der Kehle stecken bleiben.“

Er führte sein Glas an die Lippen und merkte erst dann, dass es wieder leer war. Ärgerlich starrte er in es hinein als läge dort die Antwort auf die Frage nach dem Sein, dem Universum und allem. Kurz glaubte er, die Reste der blauen Flüssigkeit formten eine Zahl, doch nach einem Blinzeln verschwand sie. Ein Blick über die Schulter verriet ihm, dass keiner der Bediensteten in unmittelbarer Nähe war, also wandte er sich wieder Janus und seinem Schüler zu.


„Sag mir, was ging im Orden der Sith vor als der Krieg noch tobte? Wie gesagt, ich stamme nicht aus dem Imperium. Auf Taris galten die Sith in meinen Kreisen immer nur als Schreckgespenst, als Mähr, die der Abschreckung diente. Du hast sicher die gleichen überheblichen Worte gehört, die unsere Existenz bestritten.“

Man sah dem Grafen an, dass ihn der aktuelle Zustand des Imperiums nicht kalt ließ. Zorn glomm in dessen Augen auf, den Saphenus nur allzu gut nachvollziehen konnte. Schwäche war wohl nichts, das Janus sein eigen nennen wollte, es schien als könnte er es nicht ertragen, dass die Republik immer stärker und dem Imperium ebenbürtig wurde.


„Korriban ist die Heimat vieler hoher und altehrwürdiger Lords.“,

hauchte Saphenus hochachtungsvoll und sagte mit Nachdruck:

„Niemals dürfen wir zulassen, dass das Blut dieser verdammten Jedi ihre Gräber entweiht. Eher möchte ich den gesamten Planeten zerstört wissen als das zu zulassen!“

Die weitläufigen Erzählungen Darth Siks war seinen Augen, empfand er tatschlich so. Auch wenn er noch nie einen Fuß auf den staubigen Planeten gesetzt hatte, die Aufzeichnungen riefen Bilder in seinem Kopf hervor, die fast lebendiger schienen als seine eigenen Erinnerungen. Er wollte diesen Ort besuchen und sich in der puren Energie der dunklen Seite verlieren. Auch wenn sie im Tempel Bastions stark war, sollte sie auf Korriban nicht noch stärker sein?

„Ich denke der Planet hat sich an ihren Qualen erfreut.“,

bemerkte Saphenus als Janus von den Jedi erzählte, die er mit seiner Meisterin gefangen und auf Korriban gefoltert hatte.


„Die Jedi würden genau so mit uns verfahren. Die republikanische Propaganda stellt sie zwar als Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit dar, doch wir beide wissen, dass sie das nicht sind. Mich hätten sie ohne Gnade getötet, wenn sie mich in die Finger bekommen hätte. Den gefallen können wir nur zu gerne erwidern!“

Er ließ seinen Blick über den Boden schweifen. Allein der aufwendig gestaltete Fußboden mochte mehr Wert sein als seine Eltern jemals besessen hatten. Er passte in die allgemeine Ausstrahlung von Dekadenz und Luxus nur allzu gut. Janus‘ Worte gaben ihm Anlass zum Nachdenken. Bewusst nahm er sich einen Moment bevor er antwortete. Was war ihm wichtiger, Macht oder Reputation? Sein Leben lang hatte er sich die Anerkennung aller anderen gewünscht, dass sie endlich akzeptierten, dass er ihnen intellektuell überlegen und das seine Ansichten richtig waren. Doch nun? Mit der dunklen Seite als Verbündete sah er noch mehr auf die gewöhnlichen Lebewesen herab als zuvor. Doch wo er sich früher ob seines schwachen Körpers niemals getraut hätte Widerstand zu leisten und für sich selbst einzustehen, besaß er nun ein Instrument, das mächtiger war als jeder Muskel und jede Waffe. Was wollte er, Macht oder Ansehen?


„Auf Macht kommt es mir an.“,

gestand er während er noch immer den Boden fixierte.

„Auch wenn ich ein Krieger der Sith sein mag, ich maße mir nicht an zu glauben die Macht in Gänze zu verstehen. Ich habe bisher nur den Bruchteil ihrer Möglichkeiten erforscht und bin dennoch davon überwältigt. Die Fertigkeiten und Kräfte, die sie verleiht, sind der Schlüssel zu allem. Selbst das hier…“,

Saphenus nahm kurz die Hand von seinem Schenkel und fuhr liebevoll über sein selbst gebautes Lichtschwert,

„…ist im Vergleich bedeutungslos und nur Symbol unserer Stellung. Du hast Recht, einer in der Öffentlichkeit, einer im Schatten. Das ist eine gute Mischung.“

Es schmeckte ihm nicht so den Kopf vor Janus zu beugen und sich einzugestehen, dass der Graf recht hatte. Fast schon bitter musste er erkennen, dass er sich wie ein Hund fühlte, der den Schwanz beim Anblick seines Herrchens zwischen den Beinen einklemmte. Er zwang sich den Kopf zu heben und Janus anzusehen.


„Aber glaub nicht, dass wir beide unsere Ziele erreichen wenn einer den anderen beherrscht. Nur gleichberechtigt sind wir in der Lage unser gesamtes Potential zu entfachen. Wenn wir das nicht schaffen nun…dann werden wir für immer im Klub der totgeweihten Visionäre sein.“,

witzelte er plötzlich und nahm Rücksicht auf Janus‘ Selbstbild. Verräter und Visionär waren doch nur zwei Seiten der selben Medaille. Sein Blick wandte sich dem rothäutigen Twi’lek zu, den es offenbar beschäftigte, dass er selbst so pikante Fragen beantworten musste. Hatte er damit gerechnet nur stumm neben seinem Meister zu stehen? Niemand brauchte eine leblose Statue!


„Zu schade.“,

bemerkte Saphenus trocken.

„Ich hatte gehofft Erzählungen darüber zu hören wie du gegen die Jedi gekämpft hast! Der Ausgang einer solchen Begegnung würde mich sehr interessieren.“

Der Zabrak lächelte während er das sagte und fixierte Voth mit seinem einäugigen Blick.


„Dein Meister hat dich gut unterrichtet, was unsere gemeinsamen Feinde angeht.“,

stellte er fest und nickte Janus zu. Dabei grinste er noch immer. Die Demut, die er eben noch gespürt hatte, war verschwunden.


„Alles was wir tun, ist riskant.“,

erwiderte Saphenus auf Voths Feststellung, dass man den Ausgang eines wiederaufgenommenen Krieges nicht vorhersehen konnte.


„Unser Gespräch ist riskant, die Macht ist riskant, die dunkle Seite ist riskant. Dein eigener Meister hat eben noch davon gesprochen, dass man Risiken eingehen muss wenn man sich über die gewöhnliche Masse erheben will. Riskant kann kein Argument sein!“

Seine beiden Herzen fingen an schneller zu schlagen, er zwang sich dazu sich wieder zu beruhigen.

„Was für ein Exempel stellst du dir vor, Voth?“


Er betonte den Namen des Schülers in einer Weise von der man nicht sagen konnte ob sie herablassend oder hochachtungsvoll war.

„Was würdest du tun wenn die Jedi auf ihren Knien vor dir wären und ein einzelner gekrümmter Finger deiner Hand ihren Untergang bedeuten würde?“

Dabei trat er einen Schritt auf den Twi’lek zu, dabei versuchte er den Schmerz zu ignorieren.

„Aber du hast recht: ein gemeinsamer Feind würde uns einen, immerhin hat er uns auch zusammen gebracht.“,

grinste er und deutete mit einer ausladenden Geste auf Janus, Voth und sich selbst. Nicht allzu überraschend gab Voth schließlich auch noch zu, dass er sich Janus als neuen Imperator vorstellen könnte und ihn vielleicht sogar für die bessere und fähigere Wahl hielt als Allegious.


„Du hast einen treuen Fan.“,

sagte Saphenus an Janus gewandt.


„Und ich bin geneigt ebenfalls einer zu werden. Auch wenn wir vorerst auf die Fanartikel verzichten und uns in Geheimhaltung üben müssen!“

Abermals grinsend sah er sich noch einmal nach einer Bedienung um. Ganz in der Nähe entdeckte er den gleichen Kellner, der ihn eben schon bedient hatte.

„Entschuldigt mich kurz.“,

sagte er verärgert und humpelte zu ihm hin. Ton- und ausdruckslos stellte er ihm das leere Glas hin und nahm sich ein Neues.

„Was ist das eigentlich für ein Gesöff?“,

fragte er während er den irritierten Blick der Gäste um sich herum ignorierte.

„Das ist Blaue Milch, Mylord. Sie wird von Rassebanthas gewonnen und eigens aus Tattooine importiert. Sehr viel ansprechender als die gewöhnliche Banthamilch, Mylord.“,


antwortete der Bedienstete schnell und höflich. Mit einem Nicken wandte sich Saphenus ab. Als er gerade zu Janus und Voth zurückgehen, nun ja, -humpeln wollte, fiel ihm ein Omwati (Chronor Tallax) ins Auge. Mit blasser, fast grauer Haut und bronzenen Haaren stach er aus der Masse heraus. Der Zabrak streckte seine Sinne nach ihm aus und spürte den ungebändigten Fluss von Energie, die von ihm ausging. Interessant, dachte er und machte sich betont langsam auf den Weg zurück zur Kristallformation.


„Ich denke unsere gemeinsamen Interessen, wie hypothetisch sie auch sein mögen…“,

Saphenus zwinkerte,

„…erfordern mehr Geheimhaltung. Was schlägst Du vor, mit Sicherheit hast Du in diesen Dingen mehr Erfahrung als ich.“,

sagte er gönnerhaft.

„Ach...und außerordentlich interessante Gestalten sind Deine Gäste.“,

fügte er hinzu und deutete mit der Hand auf den Omwati.


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[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Trainingsraum 17] Samur, Enui Zor'kan

Samur bergüßte seinen Meister mit einem Nicken und folgte ihm nach hinten und fragte sich was heute wohl auf ihm zukommen würde. "Ich habe noch viel zu lernen Meister Enui, das ist mir klar geworden. Gestern noch ich wüsste alles. Aber ihr habt mir klar gemacht. Das ich nur einen sehr geringen Teil meines Potenzials genutzt habe. " wieder drückte sich Enui ziemlich kryptisch aus, am liebsten hätte Samur sofort nachgefragt, was das mit der weiter gefassten Ausbildung wohl genau bedeutete. Aber dazu lies ihn sein Meister nicht wirklich zeit.

Das Sein Meister den gestrigen Tag als erste Erfolge verbuchte, machte Samur ein wenig stolz. Aber gleich einen Gegenstand zu bewegen ohne ihn berühren zu dürfen. Wieder schien es im ersten Moment nur schwer umzusetzen. Aber Enui Zor'kan hatte bisher nichts verlangt was wirklich unmöglich war, auch wenn es so schien im ersten Augenblick. "Ich werde es versuchen Meister" und trat an den Würfel heran und beugte sich vor. "Lasst mir bitte einen kurzen Moment Zeit Meister" und Samur machte seine Augen zu und konzentrierte sich auf den Würfel in seinen Händen. Samur öffnete seinen Geist für die Macht und sah sich den Gegenstand noch einmal so an. Vorsichtig versuchte er die Macht auf seine Hände zu konzentrieren.

So das der Würfel von der Macht eingehüllt wurde. Vorsichtig stellte er den Würfel wieder neben Meister Zor'kan ab und trat ein paar meter zurück. "Jetzt bin ich bereit Meister" Er machte wieder seine Augen zu. Gestern hatte er auch die Kugeln mit der Macht wahrgenommen, das sollte eigentlich auch für den Würfel gelten. Samur stellte sich den Würfel vor und versuchte alles andere auszublenden. Er musste irgendwie eine Verbindung zu diesem Gegenstand aufzubauen. Seinen Meister nahm er sofort wahr mit seinen Sinnen. Aber es dauerte ein paar Minuten bis er auch den Würfel im Raum spürte.

Es war gar nicht mehr ganz so unglaublich wie gestern. Die Macht konnte anscheinend sehr viel bewirken, wenn man sie kontrollieren gelernt hatte. Er musste nur noch heraus finden wie genau er das bewerkstelligen musste. Samur war klar das er die Macht um den Gegenstand konzentrieren musste und eine Bewegungsrichtung. Was wohl das größere Problem daran war. Doch Samur war etwas zu schnell mit seinen Gedanken. Er konnte den Würfel zwar spüren und streckte seine Hand in die Richtung aus. Aber als er versuchte die Macht um den Würfel zu bündeln, tat er das nur in seiner Hand. Das war wohl die wirkliche Schwierigkeit, die ihm Enui Zor'kan heute beibringen wollte.

Nach einer halben stunde konnte Samur langsam die Ungeduld in seinem Meister erwachen spüren, was nicht hilfreich aber verständlich war. Es dauerte fast eine Stunde, als sich der erste Erfolg einstellte und der Würfel am Boden leicht zu Zittern anfing. Samur hatte es geschafft trotz der Entfernung eine Verbindung zu dem Gegenstand aufzubauen. Aber es war alles andere als einfach und forderte noch eine hohe Konzentration von Samur. Doch so einfach, war es dann doch nicht der Macht eine Richtung zu geben und den Würfel zu bewegen, wie gedacht. Er bekam es einfach nicht richtig zu fassen. Immer wieder sank seine Wahrnehmung tiefer, in den Gegenstand hinein und der Würfel entglitt dabei seinen Griff. Mittlerweile wusste Samur das es ein Gerät war um Holoaufzeichnungen anzufertigen und abzuspielen. Eine kleine grüne Lampe fing an zu leuchten, als Samur das nächste mal abglitt und aus versehen das Gerät dabei aktivierte.

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Mit funkelnden Augen betrachtete Janus die Kristallformation, in der er vage sein eigenes Abbild erkennen konnte. Wer war er? Was wollte er? Und wie sollte er seine Ziele erreichen? Diese Fragen musste sich jedes intelligente Lebewesen stellen und versuchen, befriedigende Antworten darauf zu finden. Für den blassen Grafen lagen diese auf der Hand. Er war der Sith, der eines Tages das Schicksal der Galaxis in den Händen halten würde, der Kulmination seines Strebens nach Macht. Er hatte seinen Weg eingeschlagen und würde ihn bis zum Ende gehen, sich dabei aller Mittel bedienen, die notwendig waren, und schlussendlich über alle Widerstände und Hindernisse triumphieren. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Es war das ultimative Spiel, das Spiel um die Macht. Konnte es einen größeren Nervenkitzel geben?

Der schlanke Fastmensch löste sich aus der angenehmen Vorstellung und wandte sich wieder Saphenus zu, der Zabrak meinte mit einem breiten Grinsen, dass es beeindruckend war, wie Janus die einfachen Lebewesen selbst ohne die Macht manipulieren konnte, die für den Einäugigen offenbar das prädestinierte Mittel für Einflussnahme war. Es war kaum zu übersehen, dass der Einäugige auch von sich selbst sprach, als er sagte, dass der Graf es gewiss genoss, andere seinem Willen zu unterwerfen. Dieser reagierte mit einem dünnen, zufriedenen Lächeln.


„Es ist ein Spiel, das ich schon seit geraumer Zeit spiele. Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, es nicht zu genießen.“

Antwortete er und unüberhörbare Genugtuung schwang in seiner Stimme mit. Für den Sith-Krieger gab es kein größeres Vergnügen, als andere nach seinen Vorstellung handeln zu lassen, die Fäden in den Händen zu halten, die sie tanzen ließen. Es war der ultimative Ausdruck von Macht. Jeder Rohling konnte ein anderes Wesen mit Gewalt zu etwas zwingen oder töten, doch ein wahrer Meister suchte nach den Schwachstellen des Geistes und brauchte manchmal bloß ein Wort, um andere davon zu überzeugen, in seinem Sinn zu handeln.

Dafür war eine gewisse Selbstkontrolle unentbehrlich, etwas, das dem Zabrak Schwierigkeiten zu machen schien, besonders wenn es um die Jedi ging. Die Tatsache, dass die Jedi entkommen waren, sorgte für Unglauben und Überraschung bei dem Einäugigen. Janus nahm an, dass der andere Sith darüber nachdachte, ob Schwäche oder Fehler des Grafen dafür verantwortlich gewesen waren, doch das war der Preis, den er dafür zahlen musste, dass die Details geheim blieben, daher schwieg er. Erneut äußerte Saphenus den Wunsch, die Jedi büßen zu lassen und ihren Orden ein für alle Mal zu vernichten.

Janus unterdrückte ein Lächeln. Hass konnte nützlich sein, wenn er Stärke verlieh, doch ebenso konnte er zu einem Schwachpunkt werden, den andere ausnutzen konnten. Der Graf wusste nun, womit man den Zabrak ködern konnte.


„Ihr Ende wird kommen, Lord Saphenus. Zum richtigen Zeitpunkt, auf die richtige Weise.“

Versicherte der Sith seinem Gegenüber leise und doch voller Überzeugungskraft. Nun wandten sie sich wieder einem etwas weniger emotionalen Thema zu, der Einäugige wünschte zu wissen, wie es im Sith-Orden während des Krieges zugegangen war. Nachdenklich blickte Janus auf die Kristallformation, dann antwortete.

„Entweder man bestritt unsere Existenz oder man bezeichnete uns als die Personifikation des Bösen.“

Meinte der Graf gelassen und lächelte dabei spöttisch, wurde aber wieder ernst.

„Während des Krieges war der Orden anders und doch gleich. Natürlich gab es Streit um Einfluss und Macht, das ist ein nicht zu leugnender Aspekt der Sith. Aber es gab einen Sinn, einen Zweck. Einen gemeinsamen Feind, gegen den man kämpfte und der es notwendig machte, zu kooperieren und nicht nur kurzfristig zu denken. Doch dann entbrannte der Kampf um die Nachfolge des Imperators, und all die verborgenen Konflikte traten offen zu Tage.“

Erklärte der Sith-Krieger. Die Erwähnung Korribans zuvor hatte das Interesse seines Gegenübers geweckt, ehrfürchtig sprach dieser davon, dass die Welt Heimat vieler großer Sith war und er Korriban eher zerstören würde als es den Jedi zu überlassen. Hatte der Zabrak die Grabwelt schon einmal besucht? Es klang fast so und doch wurde Janus das Gefühl nicht los, dass der Einäugige mehr die Berichte eines anderen wiedergab als seine eigenen. Die Aussicht, dass sich der Planet an den Qualen der Jedi erfreut hatte, schien dem Sith-Krieger sehr zu gefallen, dann brach wieder eine wütende Tirade gegen die Jedi los, der Zabrak schien geradezu besessen von dem Gedanken, dass die Jedi ihn für irgendetwas töten würden.

Das Bild, das Saphenus von den Jedi hatte, stimmte nach Ansicht des Grafen nicht unbedingt mit der Wirklichkeit überein. Gewiss, die Jedi waren bereit, gegen die Sith zu kämpfen und auch zu töten, doch für die meisten Mitglieder des Ordens war der Kampf eher nur zweite Wahl und sie versuchten zuerst Diplomatie. Das gnadenlose Töten von Gefangenen entsprach nicht unbedingt der Standardvorgehensweise der Jedi, von gewissen Ausnahmen einmal abgesehen. Der blasse Fastmensch war der Ansicht, dass die Jedi tatsächlich an ihre verqueren Ideale glaubten und versuchten entsprechend zu handeln. Darin lag ihre große Schwäche. Janus behielt dies für sich, er hielt den Hass des Zabrak für zu nützlich, um sich auf eine Diskussion einzulassen.


„Nicht nur der Planet, Lord Saphenus. Nicht nur der Planet...Ich versichere Euch, dass ich niemals zulassen werde, dass die Jedi Korriban entweihen. Mir war es vergönnt, die Aura dieser Welt fühlen zu können, die dunkle Seite der Macht ist dort so präsent wie an keinem anderen Ort.“

Erwiderte der Graf also schließlich mit einem Grinsen, das mehr als deutlich machte, dass sich hinter der ruhigen und pragmatischen Fassade ein gerüttelt Maß an Sadismus verbarg. Der Einäugige dachte über Janus´ Frage, ob es ihm auf Macht oder Ansehen ankam, nach und blickte dabei auf den Boden, bis er schließlich antwortete, dass es ihm auf Macht ankam. Er gab zu, dass er noch nicht alles über die Macht wusste, die für ihn der Schlüssel war und im Vergleich zu ihr war selbst ein Lichtschwert bloß ein Symbol. Zufrieden hörte Janus, wie der Zabrak seinem Vorschlag zustimmte, im Schatten für ihre Pläne zu agieren.

„Ausgezeichnet. Ich wusste, Ihr würdet die Weisheit in diesem Vorgehen erkennen.“

Lobte er und hörte dann aufmerksam zu, als Saphenus den Kopf hob und verkündete, dass sie nur als gleichberechtigte Partner Erfolg haben konnten. Zwei Sith, die auf Augenhöhe miteinander kooperierten? Ein revolutionäres Konzept und eines, an dessen praktischer Umsetzung der Graf starke Zweifel hegte. Aber es war wohl ohne Zweifel am Besten, die Illusion zu nähren, dass der Zabrak sich ihm nicht unterwerfen musste.

„Ich sehe die Vorteile, die eine solche Zusammenarbeit bringt. Gemeinsam werden wir eine neue Ära einläuten. Für das Imperium und die ganze Galaxis.“

Kommentierte er knapp und angemessen überzeugt klingend. Er musste den richtigen Ton treffen, allzu große Begeisterung würde nur für Misstrauen sorgen, allzu große Skepsis für Zorn. Janus hatte sich als Pragmatiker präsentiert und als solcher war es auch glaubwürdig, wenn er diesem Plan zustimmte und es seinem Gegenüber nicht zumutete, zu viel Demut zeigen zu müssen. Der Zabrak wandte sich nun wieder Voth zu und schien es zu genießen, den Twi´lek mit provokanten Fragen herauszufordern, doch dieser gab sich keine Blöße und antwortete ehrlich, dass er bis jetzt noch nicht gegen Jedi gekämpft hatte, aber dennoch der festen Überzeugung war, dass man sie aufhalten musste, etwas, das den Einäugigen dazu veranlasste, mit einem Grinsen den Meister des Twi´lek zu loben, die vorherige Demut war fort.

Vorsichtig sprach sein Schüler davon, dass die Wiederaufnahme des Krieges gewisse Risiken barg und dennoch ein Exempel an den Jedi statuiert werden musste und dies notfalls auch hieß, das Risiko einzugehen. Saphenus wischte diese Bedenken aufgeregt zur Seite und meinte, dass alles riskant war, dann beruhigte er sich wieder etwas und wollte wissen, was für ein Exempel der Twi´lek im Sinn hatte, dann trat er einen Schritt näher an den Schüler heran und stimmte dessen Aussage zu, dass ein gemeinsamer Feind für Einigkeit sorgte. Zustimmend nickte Janus beiden zu, sein Schüler hatte korrekt festgestellt, dass der Frieden für einen Patt gesorgt hatte. Beide Seiten hatten Gelegenheit erhalten, sich zu sammeln und zu regenerieren, doch zugleich war die Einigkeit des Krieges fort und bisher verborgene oder auf Eis gelegte Konflikte traten wieder zu Tage.

Auch die Antwort des Twi´lek auf die heikle Frage, ob er Janus für den fähigeren Anführer des Imperium hielt, nahm dieser mit Wohlwollen zur Kenntnis, und nickte seinem Schüler anerkennend zu, während er in der Macht das Gefühl von Loyalität und gemeinsamen Absichten fließen ließ. Jovial bezeichnete Saphenus den Schüler als treuen Fan und bekundete dann seine Absicht, im Geheimen ebenfalls zu einem solchen zu werden. Offenbar durstig bat er dann kurz um Entschuldigung und machte sich humpelnd auf die Suche nach einem Kellner, der sich ganz in der Nähe aufhielt.


„Ihr lasst Euch nicht irritieren, mein Schüler. Gut. Bedenkt stets, dass auch jemand, der in der Hierarchie über Euch steht, nicht allmächtig und allwissend ist.“

Murmelte der Graf leise an seinen Schüler gewandt und lächelte dabei dünn. Er spürte ein Aufwallen in der Macht, als einige Gäste indigniert verfolgten, wie der Zabrak wenig eloquent zu wissen verlangte, um was für ein Getränk es sich überhaupt handelte. Janus unterdrückte ein Seufzen. Vermutlich war es ein Vorteil, dass der Einäugige über so wenig Takt verfügte und weder die Absicht noch die Fähigkeiten hatte, im Territorium des Grafen zu wildern, aber dennoch wäre es nicht verkehrt, wenn er seine Verachtung für die oberen Zehntausend etwas besser verbergen würde.

Als der gehörnte Nichtmensch schließlich zurückkehrte, sprach er davon, dass ihre gemeinsame Interessen mehr Geheimhaltung erforderten und bat um Vorschläge des Grafen, der in dieser Hinsicht wesentlich erfahrener war. Janus gönnte sich einen Schluck von seinem Getränk, dann lächelte er schmal und seine grünen Augen funkelten amüsiert und doch ernst.


„Wir werden dafür sorgen, dass Ihr eine Position erlangt, in der Ihr zwar Macht ausübt, aber nicht im Zentrum der Öffentlichkeit steht. Selbstverständlich ist es essentiell, dass wir das Wissen um unsere Pläne absolut vertraulich behandeln. Weiht niemanden in dieses Geheimnis ein. Niemanden. Für die nächste Zeit spielen wir unsere Rollen. Ich werde meine Bemühungen um die öffentliche Meinung verstärken und weitere Verbindungen knüpfen, Ihr wartet im Schatten. Baut Euch ein eigenes Netzwerk von Personen auf, die nützlich sein können. Fangt klein an und sorgt dafür, dass Ihr stets die Übersicht und volle Kontrolle habt, also nicht mehr als vielleicht drei bis vier Wesen. Sucht nach Jüngern, die über wertvolle Fähigkeiten verfügen, und bindet sie mit Versprechungen und Belohnungen an Euch.“

Erklärte der Sith-Krieger gelassen, aber doch mit einem gewissen Nachdruck. Verschwörungen scheiterten oft daran, dass sich die Verschwörer zu früh zu viel zutrauten und Personen ins Vertrauen zogen, die sie nicht kontrollieren konnten. Der Zabrak schien zu verstehen, dann deutete er plötzlich auf einen der Gäste in ihrer Nähe und meinte, dass dieser eine interessante Gestalt sei. Janus warf einen Blick auf die Person. Ein Omwati (Chronor Tallax), in der Tat eine exotische Erscheinung, doch war es nicht das Aussehen, auf das der Einäugige anspielte. Als der Graf seine Machtsinne ausstreckte, erkannte er das Potential, das in dem Nichtmenschen schlummerte, eine Machtbegabung war deutlich zu spüren, doch noch vollkommen roh und ohne jegliche Ausbildung. Ein Jünger? Doch wer hatte ihn geschickt, wenn dies der Fall war?

„Interessante Gestalten, in der Tat. “

Meinte Janus nachdenklich und betrachte den Omwati. Es fehlte ihm diese Aura von zumindest rudimentären Kenntnissen der Macht, handelte sich vielleicht doch nicht um einen Jünger?

„Vielleicht interessant genug, um genauere Untersuchung zu rechtfertigen. Was meint Ihr, Lord Saphenus?“

Innerlich hatte Janus schon beschlossen, diese Angelegenheit genauer unter die Lupe zu nehmen, entweder persönlich oder indem er Marava damit beauftragte. Doch diente es dem Eindruck von Gleichberechtigung, wenn er zumindest nach der Meinung des Zabrak fragte, bevor er handelte.

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[: Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle :] Jorax Kevora, Ghost Squad (NPCs)

Mit seinem Wechsel zum Sturmtruppenkorps hatte Sergeant Jorax Kevora zwar auf den ersten Blick auf eine Beförderung verzichtet, im Gesamtbild jedoch einen großen Schritt weiter gekommen als es die meisten Armeeoffiziere jemals getan hatten: Er würde nun an gefährlicheren und wichtigeren Missionen teilnehmen dürfen und somit weitaus mehr für das Imperium tun können, als es ihm als glorifizierte Sicherheitskraft und im Kampf gegen vereinzelte Piratengruppen jemals möglich gewesen wäre.
Bedauerlicherweise gehörte zu den Aufgaben des Sturmtruppenkorps eine repräsentative Rolle. Bei jeder möglichen Gelegenheit wurden sie von irgendwelchen Schreibtischsoldaten als "die Elite" vorgefahren, hauptsächlich um den Verkauf von Anleihen anzuregen.
In Zeiten des Kalten Krieges war der starke Fortbestand des imperialen Militärs und dessen Aufrüstung selbstverständlich auf besagte Anleihen angewiesen und so erfüllte auch diese repräsentative Rolle ihren Zweck, allerdings dürstete es Jorax nach der langen Fortbildung auf Carida nach einem aufregenderen Einsatz.
Bevor es jedoch dazu kommen konnte, mussten Elemente des 22. Sturmtruppenregiments ihr Korps auf einer Benefizgala auf Bastion vertreten.
In gewisser Hinsicht waren sie unter Anderem für die Sicherheit verantwortlich, doch im Wesentlichen ging es erneut um den Verkauf von Anleihen und die Rekrutierung potenzieller Soldaten.

Die Darth Arthious-Gedächtnishalle war beeindruckender und edler als jedes Gebäude, das Jorax je erblickt hatte. Für jemanden der nichts anderes kannte als Militärbaracken und die schmutzigsten Winkel der Galaxis, war der Anblick dieser Halle und der reflektierenden Kristallformation überwältigend.
Zwar verhüllten die schneeweißen Helme die Gesichter der Sturmtruppler, doch ihre Körperhaltung und das aktive Umherblicken verrieten ihr Staunen.
Das von der Kristallformation in vielen verschiedenen Farben reflektierte Licht färbte ihre Rüstungen und schleuderte sie - gepaart mit ihrem Staunen - in eine ihnen zuvor unbekannte Welt.

"Seht euch diese ganzen reichen Säcke an...", meckerte Private Panaka über das helminterne Intercom, sodass nur seine Squadmitglieder in hören konnten.
An den Wänden hingen sämtliche Kunstwerke, die mit Holoprojektionen ihrer Künstler versehen waren und von offensichtlich reichen Gästen bestaunt wurden.

"Wer zahlt für so einen Müll bitte so viel Geld?", fragte Corporal Darklighter spöttisch und lachte.
Jorax verstand ebenfalls nicht viel von Kunst, doch er verstand die Wichtigkeit des erfolgreichen Verkaufs dieser Kunstwerke:
"Sämtliche Einnahmen gehen an Kriegsversehrte und Heimatvertriebene nach der Schlacht um Corellia. Sie mögen zwar nicht viel von den Anwesenden oder der von ihnen erworbenen Kunst halten, doch genau wie wir leisten sie ihren Beitrag.".
Die Äußerung des Sergeants schien seinen Männern zu denken zu geben.

"Ich fühle mich hier trotzdem fehl am Platze..", klagte Darklighter, "Befehle, Sarge?".
"Unsere einzige Anweisung ist es, anwesend zu sein. Solange wir einen guten Eindruck machen und uns nicht der Bar bedienen, sollten wir also alles richtig machen. Folgen Sie mir in geschlossener Formation - am besten marschieren wir ein paar Runden durch diese Halle, regen Gäste durch einen guten Eindruck zum Kauf von Anleihen an und hoffen, dass wir morgen in einen richtigen Einsatz geraten..."

Der Marsch der Sturmtruppen schien tatsächlich einige Gäste zu beeindrucken und lockerte die sonst steife und langweilige Stimmung erheblich auf.
Zunächst hatten die Soldaten ihren Auftritt als überflüssig, ja sogar peinlich empfunden, doch nach einigen äußerst positiven Reaktionen verspürten sie eher Stolz. Sie mochten sich zwar nach einem richtigen Einsatz sehnen, doch zugleich gefiel es ihnen ausnahmsweise im Rampenlicht zu marschieren. Sie wurden der Öffentlichkeit als Elite des imperialen Militärs verkauft und genau so fühlten sie sich an diesem Abend.
Nach einigen Runden und einem langsamen Rückgang der Aufmerksamkeit, gab Jorax seinen Männern den Befehl, sich an sämtlichen Ausgängen der Halle zu positionieren, um den Anwesenden ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
Hin und wieder posierten jüngere Gäste neben den Sturmtrupplern, die sich unter keinen Umständen bewegten. Einige Anwesende nutzten dies sogar zu ihrer Belustigung aus und ließen sie Situation in albernen Holoaufzeichnungen festhalten. Die Soldaten selbst konnten nur über diese verzogenen Kinder lachen, denn sie hatten nichts vom wahren Gesicht der Galaxis gesehen.
Sie versteckten sich in ihren Anwesen auf Bastion und belächelten jene, für die sie im Zuge der Benefizgala spendeten.

Die Sturmtruppen standen zwar allesamt still, doch mithilfe ihrer helminternen Intercoms blieben sie zur Beschäftigung weiterhin in Kontakt.

"Wer hat diese Veranstaltung eigentlich organisiert?", fragte Corporal Darklighter.
Private Panaka schien als Einziger das große Holobild am Eingang studiert zu haben, das den Namen eines der wichtigsten Veranstalter trug:
"Irgendein Sith... Graf Stern oder Sturn.. Auch so ein reicher Schnösel."
Hatte Jorax soeben richtig gehört: "Graf Sturn? Graf Janus Sturn?".
"Hooah...?", bestätigte der Private, der sich keine plausible Verbindung zwischen seinem Sergeant und einem reichen Sith vorstellen konnte.
Tatsächlich hatte Jorax Graf Sturn auf Rendili V und Aargau gedient. Der Sergeant schien einen guten Eindruck auf den eleganten und berechnenden wie mächtigen Sith gemacht zu haben und Freunde in hohen Positionen konnten sich selbst für einen Soldaten bezahlt machen.
Allerdings war Sturn im Einsatz auf Aargau verschollen, ja vom Geheimdienst und Militär im offiziellen Bericht nach der Zerstörung der Cabur-Basis auf Aargau sogar für tot erklärt worden!
Allem Anschein nach hatte der Graf den gefährlichen Dschungel überlebt - in keinster Weise hätte Jorax damit gerechnet.

[: Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle :] Jorax Kevora, Ghost Squad (NPCs)
 
Bastion - Sith-Tempel, Aricas privates Verlies - Niks Zelle - Arica und Nik

War das jetzt nützlich gewesen oder nicht? Nik wartete schlotternd auf eine Reaktion Aricas und die kam… nur trug ihr breites Grinsen nicht gerade zu seiner Beruhigung bei. Er war lang genug im Tempel beschäftigt gewesen um zu wissen, dass es selten ein gutes Zeichen war, wenn ein Sith grinste. Gut, normalerweise bekamen sie dort unten in den Werkstätten niemanden zu sehen, der auch nur entfernt bedeutsam war, aber wieso sollte es bei den Mächtigen des Ordens anders sein.

»Nicht ganz unnütz«, das beruhigte schon, auch wenn sich die Nervosität nicht wirklich legte. Immerhin hatte er seinen Zweck jetzt erfüllt und konnte gehen… beziehungsweise dahinscheiden, und von der Hand einer hinreißend sexy Sith getötet zu werden, war langfristig betrachtet kein Vorteil. Jedenfalls war sie noch nicht fertig mit ihm, das bewies die Sitzgarnitur, die nun von mehreren Wärtern in die Zelle gebracht wurde, und da war auch wieder dieses Grinsen… nur dieses Mal von einer anderen Person. So oder so verhieß es nichts Gutes…

Der Halbzabrak musste sich sehr zusammennehmen, um nicht zu zucken, als Arica an den Tisch trat und den Inhalt des dort abgestellten Korbes Stück für Stück enthüllte. Der Dolch von vorhin war ihm noch in lebhafter Erinnerung… sie hatte wirklich ein Faible für Messer, und Nik wollte gar nicht wissen, was sie mit diesen wesentlich größeren, und ohne Zweifel ebenfalls sehr scharf aussehenden, anstellen würde. Oder mit all den anderen Geräten, die er gar nicht erst benennen konnte. Dass die Sith auf seine Vorschläge einging, beruhigte in dem Moment nicht sehr.


»Ich könnte!«

Beeilte er sich zu entgegnen. ›Bitte tötet mich nicht.‹

Jetzt wollte sie doch tatsächlich mehr über ihn wissen, was auch immer das für Nik bereithalten mochte. Und plötzlich stieg ihm der Duft eines köstlichen Bratens in die Nase und da war Brot und Wein… gierig starrte der immer noch ausgehungerte Nik das Essen an, als er überlegte, was er antworten sollte. Die Wahrheit, das war ihm klar, war nicht sehr beeindruckend, aber ihm fiel auch keine Lüge ein, die ihm weiterhelfen würde. Die Pause, die Arica ihm gelassen hatte, verstrich. Die dunkelhaarige Sith setzte sich (und tat dies auf sehr elegante Weise, wie Nik fand) und lud ihn ein, über sich zu erzählen. Er durfte auch essen, solange er sie nicht langweilte. Klang nach Henkersmahlzeit, aber was hatte er denn für eine andere Wahl? Er setzte sich ebenfalls.


»Ich weiß, dass ich etwas machtsensibel bin, aber zu wenig für eine Ausbildung.«

Reichte das, um sich schon einmal bedienen zu dürfen? Die Lage war nicht so rosig, als dass man nicht auch etwas riskieren musste! Nik griff nach dem scharfen Messer und der großen Gabel und schnitt sich schon einmal ein großes Stück ab.

»So wurde mir das jedenfalls erzählt. Das war auf Ord Mantell, und ich war damals noch zu klein für solche Dinge.«

Nik legte sich das Stück auf einen der Teller und achtete darauf, dass er das Werkzeug näher an sich als an Arica platzierte. Je weiter sie von jeglichen scharfen Gegenständen entfernt war, desto sicherer fühlte er sich.

»Aber den Großteil meines Lebens habe ich eh auf Bastion verbracht, außer dem Jahr auf Iridonia, das ich wirklich gehasst hab'. All diese Zabraks und ihre komischen Ideen! Ich war froh, wieder zu meinem Vater nach Bastion zurückkehren zu können. Aber ganz bestimmt hab' ich nicht gehofft, einem Sith aufzufallen! Das ist genau das, was wir bei uns unten in den Eingeweiden des Tempels normalerweise vermeiden wollen! Weil es selten ein gutes Ende nimmt!«


Der Halbzabrak war sich fast sicher, dass die entspannende Wirkung von Alkohol gerade sehr nützlich sein konnte. Kaum seinen ersten Bissen zuende gekaut, schenkte er sich ein großes Glas Wein ein, nachdem er die Flasche recht ungeschickt geöffnet hatte.


»Fuhrpark deswegen, weil es die einzige Stelle war, die ich hier auf Bastion gekriegt hab, trotz der Beziehungen meines Vaters. Ich wollte nicht woanders hin, weil man hier auf der Hauptwelt schneller vorankommt, nicht dass es einen Unterschied gemacht hat bisher. Dass die Stelle im Sith-Tempel ist, war eher Zufall. Mein Vater arbeitet im Wahrheitsministerium…«

Eigentlich erzählte Nik der fremden Frau schon mehr von sich, als ihm angenehm war, aber durfte sie nicht langweilen. Ihr Hinweis hatte sich sicherlich nicht darauf bezogen, dass sie andenfalls zu Essen beginnen und sich ihre blendende Figur durch Völlerei ruinieren würde! Nein, dann ging es ihm an den Kragen! Aber genau dann, wenn man unbedingt ein Gesprächsthema brauchte, fiel einem keines ein und hatte er dringender eins gebraucht als jetzt!

Bastion - Sith-Tempel, Aricas privates Verlies - Niks Zelle - Arica und Nik
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Kristallformation] Voth Terrix, Janus Sturn, Saphenus

Trocken, fast schon abschätzig und ein wenig gelangweilt wirkend, sah der Zabrak in Voths Gesicht. Diese Hochnäsigkeit stand ihm nicht besonders, dachte Voth ebenso trocken, wie Lord Saphenus nun sein Bedauern darüber ausdrückte, dass er noch nie mit Jedi gekämpft hätte, ließ sich aber natürlich nichts anmerken, soweit das in Gegenwart eines Sith überhaupt möglich war.
Doch was stellte der Einäugige sich vor? Jünger, die ihren gesamten Alltag im Sith-Tempel verbrachten, trafen nicht allzu oft auf Jedi-Ritter, mit denen man sich duellieren könnte. Diese Chance war als Schüler eines Sith zwar schon etwas höher, aber dennoch war die Wahrscheinlichkeit, in der Galaxis zufällig auf irgendeinen Jedi zu stoßen, wohl ziemlich gering. Zumal
Voth gerade erst am Beginn seiner Ausbildung stand und sich gegen einen trainierten Jedi, so schade es auch war, vermutlich nicht allzu erfolgreich verteidigen hätte können.

Aber trotz alledem schaffte Lord
Saphenus es, die Fantasie des Twi'lek anzuregen. Fasziniert stellte Voth sich vor, wie er tatsächlich einen Kampf gegen einen Jedi bestreiten würde, Lichtschwert gegen Lichtschwert, stets darauf bedacht, seinen Gegner zu schwächen und sich selbst zu verteidigen. Zwar reduzierte sich Voths Kampferfahrung auf die Trainingsstunde mit Janus, doch bereits dort hatte er erfahren, wie mächtig und erhaben man sich mit einem Lichtschwert fühlte. Nur zu gern würde er einmal ein echtes Duell austragen. Doch bis es soweit war, würde wohl noch viel Zeit vergehen. Noch war er nicht weit genug vorangekommen, es hieß, sich erst einmal auf gegenwärtige Dinge zu konzentrieren.

Der Zabrak hatte mittlerweile ein Grinsen aufgesetzt, dass ihn schon weniger herablassend erscheinen ließ. Mit einer winzigen Spur Humor in seiner Stimme, die
Voth bei anderen Sith noch nie herausgehört hatte und die dafür sorgte, dass man sich nie sicher war ob der Einäugige etwas zu einhundert Prozent ernst meinte, lobte er Janus dafür, seinen Schüler gut unterrichtet zu haben. Und tatsächlich; nahezu alle Ansichten, die Voth gegenwärtig zur Politik, zum Imperium, zu den Jedi, zu fast allem hatte, stammten von Janus. Dennoch war es nicht so, dass er stumpfsinnig die Worte seines Meisters wiederholte, nein, der Graf hatte ihm genügend Freiraum gelassen, das Gelehrte aufzunehmen, darüber nachzudenken und selbst herauszufinden, dass es stimmte. Eine sehr viel effektivere Methode, als einem Schüler alles bloß einzutrichtern und dessen eigene Meinung abzutöten, fand Voth.

Neugierig hörte er Lord
Saphenus zu, als dessen Miene wieder ernster wurde und er den Twi'lek ganz sachlich und ohne eine Spur der Hochnäsigkeit fragte, an was für ein Exempel er dachte, das zu statuieren wäre.
Kurz dachte
Voth nach. Die Frage war nicht einfach zu beantworten, doch er hatte durch das vergangene Gespräch Selbstbewusstsein gegenüber dem Zabrak gewonnen. Er legte nicht mehr jedes einzelne Wort auf die Goldwaage, sondern antwortete einfach geradewegs. Auch, wenn er nicht wusste, wohin das führen würde.


"Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht sicher, welche Art von Exempel wirksam wäre. Man muss den Jedi ihre Dreistigkeit, ihre Frechheit austreiben, ihnen Respekt und Furcht gegenüber den Sith einflößen. Man darf nicht länger zulassen, dass ihr mickriger Orden in der Galaxie herumwildert und tut und lässt, was er will. Die Jedi müssen endlich in ihre Schranken gewiesen werden.
Wie genau dieses Ziel erreicht werden kann - nun, ich befinde mich weder auf dem nötigen Erfahrungsstand noch in der Position, diese Frage eindeutig zu bestimmen. Doch ihr habt Recht. Risiken müssen eingegangen werden. Und wenn am Ende des Weges ein vernichteter Jedi-Orden und eine geschlagene Republik warten, sind alle Risiken es wohl wert."


Noch immer kam es Voth unsagbar surreal vor, dass er hier inmitten einer High-Society-Veranstaltung stand und mit einem Sith, der ihn in Rang und Macht deutlich übertrumpfte, über die Jedi und deren Zerschlagung, nun ja - fast schon fachsimpelte. Er hätte nicht erwartet, dass er auf diese Art und Weise in die Gala mit eingebunden werden würde, doch nach der stummen Zuhörerrolle, die er auf Sernpidal größtenteils und auf der Pressenkonferenz sowieso gespielt hatte, war im ein derartiges Privileg gerade recht. Er genoss es schon fast, auch einmal weiter im Mittelpunkt zu stehen. Und wer weiß - vielleicht machte er ja sogar einen guten Eindruck bei Lord Saphenus.

"Ihr fragt, was ich tun würde, wenn ich die Jedi mit einem einigen gekrümmten Finger untergehen lassen könnte. Nun ja, um es in einfache Worte zu fassen: Ich würde den Finger krümmen.",

gab Voth mit einem leicht verschmitzten Lächeln von sich.

"In der Realität gestaltet sich dieses Vorhaben wohl aber etwas schwieriger. Schwierig, aber nicht unmöglich. Ich denke, es erfordert viel Disziplin, Mut, Loyalität und Einsatzbereitschaft, um dieses Ziel zu erreichen. Nicht zuletzt fehlte es an einer starken, leitenden Hand -"

Kurz warf der Twi'lek einen andeutenden Blick zu Janus.

"doch man könnte - und man wird, eines Tages - Erfolg haben."

Der Einäugige schien mit Voths Ansichten und Meinungen durchaus zufrieden zu sein, soweit er dies dem Gesichtsausdruck des Zabrak entnehmen konnte. Mit seinem typischen Grinsen, welches ihn auf eine ganz eigene, seltsame Art und Weise irgendwie sympatischer machte, meinte er zu Janus gewandt, dass der Graf wohl einen treuen Fan hatte. In der Tat unterstützte Voth seinen Meister bei seinen Vorhaben und würde es auch in Zukunft tun. Nicht zuletzt verdankte er ihm eigentlich alles, was er bisher erreicht hatte. Ohne Janus würde er nun womöglich in einer finsteren Ecke des Sith-Tempels vermodern. Und darüber hinaus würde er es auch auf Lange Sicht mit der Hilfe des Grafen zu Stärke und Macht bringen. Von den Ansichten, die Voth mit seinem Meister teilte, einmal abgesehen, gab es also reichlich Gründe, dessen Engagement zu teilen.

Lord
Saphenus entschuldigte sich nach einem Blick auf sein abermals geleertes Glas, wohl um ein weiteres Getränk zu ergattern. Wie viele Gläser hatte der Zabrak an diesem Abend nun schon getrunken? Voth wusste es nicht, aber es kümmerte ihn auch denkbar wenig. Er trank einen kleinen Schluck aus seinem eigenen, mit grünlicher Flüssigkeit gefüllten Glas und wandte sich Janus zu, welcher ihn ansah.

Lobend sprach der Sith davon, dass
Voth sich nicht hatte irritieren lassen. Währenddessen empfand er ein Gefühl tiefster Loyalität und war sich abermals sicher, zu einhundert Prozent auf dem richtigen Pfad zu wandeln. Schon jetzt war er mächtiger geworden, als der eine oder andere Jünger es sich je hatte träumen lassen.
Dann sprach
Janus noch davon, dass auch höherrangige Personen nicht allwissend und -mächtig waren. Ohne Zweifel sprach er dabei von Lord Saphenus, der sich gerade zu erkundigen schien, was er da eigentlich die ganze Zeit trank. Voth musste ein klein wenig schmunzeln und stimmte seinem Meister innerlich zu. Sicher verfügte der Einäugige über mehr Macht und Fähigkeiten, als man ihm ansah, aber was die Etikette und den Umgang mit der Gesellschaft, sowie vermutlich die allgemeine Kenntnis von Sachverhalten anging, konnte er mit Janus augenscheinlich kaum mithalten. Nicht, dass irgendwer, den Voth kannte oder jemals gesehen hatte, dazu in der Lage wäre.

Nachdem Lord
Saphenus zurückgekehrt war, offenbar erfolgreich bei der Jagd nach einem weiteren Glas blauer Flüssigkeit, erkundigte er sich tatsächlich nach den Maßnahmen, die man zur Geheimhaltung dieses Gespräches und der gemeinsamen Absichten ergreifen müsste. Voth wunderte sich ein wenig, dass er sich scheinbar erst jetzt der Sicherheit, die ein Vorhaben wie dieses erforderte, bewusst wurde. Oder hatte er diesem Thema zuvor nur keine Beachtung geschenkt, es nicht für wichtig gehalten?

Wie auch immer,
Janus riet recht naheliegend zu absoluter Geheimhaltung der gemeinsamen Pläne, während er Lord Saphenus empfahl, sich ein Netzwerk von nützlichen Personen aufzubauen, jedoch nicht zu vielen auf einmal zu vertrauen. Vorsicht war bei solchen Angelegenheiten das A und O, das wurde Voth spätestens jetzt bewusst. Auch er würde kein Wort darüber verlieren. Davon mal abgesehen, dass es ihm dafür sowieso an Gründen und Kontakten, denen man etwas ausplaudern könnte, mangelte.

Der Zabrak ließ seinen Blick durch den Raum wandern und machte kurz darauf auf eine Gestalt (
Chronor Tallax) aufmerksam, die ein Stück entfernt durch die Festhalle wanderte, augenscheinlich auf der Suche nach irgendetwas. Es war ein Humanoide, jedoch kein Mensch, dazu war die Haut des Mannes zu grau.
Die Person trug ein rötlich gefärbtes Gewandt mit irgendeinem Muster, das
Voth aus der Entfernung nicht genau erkennen konnte. Dennoch fiel es unter den Anzügen und eleganten Roben der übrigen Saalgäste irgendwie auf.

Auch die beiden Sith neben
Voth schienen sich für den Unbekannten zu interessieren. Irgendetwas schien es an dem Nichtmenschen zu geben, das ihn so interessant machte. Voth streckte seine Machtsinne aus, die nun tatsächlich schon ein Stück geübter zu sein schienen und nicht mehr so extrem viel Konzentration erforderten wie am Anfang, wie Voth erfreut feststellte, doch er kam dennoch nicht annähernd an die fremde Person heran.
Zu
Voths Überraschung, aber auch Freude, schien Janus interessiert genug zu sein, um den Unbekannten einer näheren Musterung zu unterziehen. Voth lächelte, denn scheinbar handelte es sich bei dem Fremden weder um einen hochrangigen Sith noch um den Schüler eines solchen, darum stand er theoretisch in der Rangfolge auch unter Voth. So eine Begegnung hatte er noch nie erlebt. Neugierig sah er zu dem Nichtmenschen herüber und war gespannt darauf, mehr über ihn zu erfahren.


[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Kristallformation] Voth Terrix, Janus Sturn, Saphenus
 
[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle | Bei der Kristallformation] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix

Seine Finger glitten schnell über seinen Oberschenkel, die dürren Finger krallten sich in das Fleisch und versuchten so den Schmerz zu lindern. Die andere Hand war ganz ruhig, ihr Zittern war verschwunden. In der blauen Flüssigkeit, Banthamilch wie er eben erfahren hatte, konnte er fast sein eigenes Gesicht erkennen. Es schaute ihm in violetter Farbe entgegen, ein Grinsen im Gesicht, das deutlich die Zähne zeigte. Alt sah er aus mit den Falten und den dunklen Ringen unter seinen Augenhöhlen. Die Hörner schienen blass und stumpf, das Gesicht asymmetrisch verzerrt durch das verstümmelte Auge. Dennoch fühlte er sich kräftiger und lebendiger als jemals zuvor. Auch wenn man es ihm nicht ansah, eine Vitalität strömte durch sein Fleisch und Blut, die er in dieser Form noch nie gespürt hatte. All die jämmerlichen Gestalten, die sich auf dieser Gala in ihrem Reichtum fläzten und sich doch so erhaben über den Rest der Welt fühlten, verblassten im Toben der dunklen Seite der Macht. Sie strömte durch ihn, erfüllte ihn und begleitete jeden seiner Schritte. In der Macht schien er nur noch das zu spüren, das wichtig war, nichts anderes schien mehr von Bedeutung. Saphenus verstand, dass sie alle nur Mittel zum Zweck waren, Bauern in einem Schachspiel und Puppen an den Fäden des Puppenspielers. Janus mochte dieses Spiel seit klein auf beherrschen und hatte mit Sicherheit Erfolg darin, doch Saphenus sah seinen Fehler. Er gab sich als einer der ihren aus, frönte dem gleichen Lebensstil und versteckte seine wahre Natur. Der Zabrak würde das nicht tun, jeder sollte wissen wer und was er war und welche Macht damit einherging. Diejenigen, die zweifelten und die ihn wie früher belächeln würden, würden ihr gerechtes Schicksal erfahren. Sollten sie sich doch ihren Annehmlichkeiten erfreuen, sie waren verloren. Die dunkle Seite würde sie niemals so berühren wie sie es bei ihm getan hatte, sie würden bis zu ihrem Tod in der Bedeutungslosigkeit versinken. Bei diesen Gedanken wurde sein Grinsen noch breiter. Er sah auf und schaute dem Grafen direkt in seine strahlend grünen Augen.

„Ich hoffe ich werde es ebenso wie Du genießen. Wenn ich mir auch nicht sicher bin ob wir mit diesen…Normalen das gleiche Spiel spielen werden.“,


sagte er kryptisch und beließ es dabei. So nützlich Janus auch als Verbündeter schien, sie mussten nicht einer Meinung sein. Saphenus machte sich keine Illusion, der Graf stand nicht aus Sympathie an seiner Seite. Vielmehr nützten sie sich beide gegenseitig und solange dieser Nutzen bestand mussten sie Nachteile und Schwächen des jeweils anderen akzeptieren. Als er sich umsah, beschloss der Zabrak ohnehin Veranstaltungen wie dieser nach Möglichkeit fern zu bleiben. Auch wenn sie sich jetzt schon als ergiebiger herausgestellt hat als er erwartet hatte und dabei war der Gouverneur von Korriban noch nicht einmal aufgetaucht. Mit offenen Ohren lauschte Saphenus den Versprechungen vom Ende des Ordens der Jedi, die von Janus‘ Lippen tropften. Der Gedanke daran brachte sein Blut in Wallung und nur allzu gerne war er bereit ihnen Glauben zu schenken. Er prostete dem Adligen und seinem Schüler zu als bestärkte diese Geste ihre gemeinsame Überzeugung, dass die Jedi eines Tages ihr Ende finden würden.


Für einen Moment betrachtete Janus nachdenklich die Kristallformation. Saphenus behielt ihm dabei im Auge und warf nur einen kurzen Seitenblick auf Voth. Der Zabrak war offen neugierig wie die Sith vor dem Friedensvertrag waren, ob sie fähig waren im Angesicht eines gemeinsamen Feindes ihre internen Streitigkeiten beiseite zu legen und Seite an Seite zu kämpfen. Ein Teil von ihm bezweifelte das, vor allem weil er nicht wusste ob er selbst dazu in der Lage war. Die Zusammenarbeit mit Janus würde es zeigen. Sie beide hatten nun einen gemeinsamen Feind, ein gemeinsames Ziel und waren augenscheinlich Verbündete. Natürlich konnte es noch immer sein, dass der Graf nur intrigierte um ihn aus dem Weg zu räumen, doch welche Vorteile hätte er daraus? Natürlich, er konnte an Halberds Seite stehen, fiel ihm ein, doch innerlich schüttelte er den Kopf. So jemand würde nicht seinen Kopf riskieren und von Hochverrat anfangen. Für all da, was sie bisher besprochen hatten, würden ihre Köpfe rollen. Niemand würde das für einen anderen Sith wagen, besonders nicht für einen, der den gleichen Rang hatte wie man selbst. Saphenus würde an sich selber sehen können inwieweit er nun zur Zusammenarbeit fähig war. Dennoch nahm er sich vor den Grafen noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.


„Dann hoffe ich, dass unsere Zusammenarbeit ähnlich fruchtbar sein wird.“,


sagte Saphenus und fügte dann warnend hinzu:


„Und dass wir nicht den Fehler machen, den der Orden begangen hat und uns im gegenseitigen Ringen um Einfluss und Macht verlieren. Das wäre doch zu schade.“


Für einen Moment verschwand sein Grinsen und er wölbte nachdenklich die Augenbrauen. Jetzt gab es ohnehin kein Zurück mehr. Umso faszinierender war nun die Tatsache, dass Janus selbst schon Korriban betreten hatte und nun anfing von dem Planeten zu schwärmen. Unverkennbarer Neid brandete in Saphenus auf und sehnlich wünschte er sich endlich die alten Gräber und großen Tempel besuchen zu können. Das Ausmaß der dunklen Seite dort musste erstaunlich sein, wie lebhaft würde er sich wohl dort fühlen? Kurz erwog er Lom Fey den Befehl zu geben alles startklar zu machen um direkt nach der Gala aufbrechen zu können, doch er verwarf den Gedanken. Der Pau’aner würde Tausende Gründe finden, die dagegen sprachen und letztlich würde er wohl auf seinen Diener hören. Was für eine Ironie. Saphenus quittierte die Beschreibung des Grafen mit einem Nicken.


„Ich denke es wird nicht allzu lange dauern bis ich Korriban besuchen werde.“,


sagte er ehrfürchtig. Kurz schwieg er, dann wandte sich das Gespräch wieder ihren gemeinsamen Bemühungen zu. Gönnerhaft lobte Janus seine Einsicht und er spürte, wie ihm kurz das Blut in den Kopf schoss. Wie ein Lehrer, der seine kleinen Kinder anspornte schreiben zu lernen. Doch mit einem Kopfschütteln tat er es ab. Er durfte sich nicht mit diesen Animositäten abgeben. Mit einer überzeugenden Zufriedenheit, Zuversicht und ein bisschen zu viel Pathos verkündete der Graf den Beginn einer neuen Ära. Saphenus blieb zunächst stumm und neigte dann mit einem ironischen Lächeln den Kopf.


„Ich bin gespannt, was die Macht für uns vorgesehen hat!“


Saphenus wandte sich Voth zu. Der rothäutige Twi’lek schien immer mehr Selbstvertrauen zu gewinnen und immer weniger von der Anwesenheit eines weiteren Sith eingeschüchtert zu sein. Den Zabrak kümmerte das nicht. Er wusste, dass seine Kraft größer als die des Schülers war, im extremsten aller Fälle konnte er sich den nötigen Respekt mit Gewalt beschaffen. Auch wenn das Janus auf den Plan rufen würde. Mit einem einzelnen, starrenden Auge schaute er auf Voth hinab und lauschte dessen Worte. Man spürte, dass er nicht mehr über jedes einzelne Wort nachdachte sondern geraderaus sagte, was ihm im Kopf vorging. Nur allzu verständlich deckte sich das mit dem, das auch Janus sagte. Saphenus hätte selbst nicht anders gehandelt auch wenn der Albtraum eher weniger Wert auf Speichelleckerei gelegt hatte. Der Seitenblick, den der Twi’lek seinem Meister zuwarf als er von einer starken und leitenden Hand sprach, entging Saphenus nicht. Er unterdrückte dabei ein Lachen. Auf sein gesundes Bein gestützt lehnte er sich nach vorne und brachte sein Gesicht näher an das von Voth.


„Mein Meister, entschuldige bitte, dass ich das Gespräch schon wieder auf ihn lenke, hat einst eine Fähigkeit demonstriert um eine Gruppe von Menschen…gefügig zu machen. Er wählte eine Frau aus, ließ sie vortreten und nahm ihr dann die Lebensenergie.“


Mit entspannten Gesichtszügen dachte er an die Erzählungen des Wissenschaftlers zurück. Er selbst hatte es nicht mit angesehen doch selbst aus zweiter Hand war es beeindruckend. Allein diese Fähigkeit mochte wohl Grund genug sein um seinen ehemaligen Meister zu kontaktieren…doch nicht jetzt und vermutlich auch nicht in naher Zukunft. Dafür genoss er die Illusion von Freiheit viel zu sehr.


„Langsam und genüsslich saugte er sie aus ihr heraus, transferierte sie auf sich selber bis sie um Jahrzehnte gealtert war. Doch sie starb nicht. Das letzte bisschen Energie, die er ihr ließ, erhielt sie am Leben. Kraftlos war sie ein junger Geist, gefangen in einem alten Körper. Einen ihrer Kollegen zwang er dazu sich um sie zu kümmern und solange wie möglich am Leben zu erhalten. Das ist ein Schicksal, das ich den Jedi gerne mit dem Krümmen eines Fingers zukommen lassen würde. Ist das ein Exempel, das deine Zustimmung finden würde?“


Ein bösartiger Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. Mit seinem Kopf näherte er sich noch ein paar Zentimeter dem des Twi’leks, dann trat er wieder zurück und lachte leise.


„Leider beherrsche ich diese Technik selbst noch nicht.“,


fügte er dann mit einer wegwerfenden Geste hinzu. Mit einem Schluck aus seinem Glas wandte er sich abermals dem Grafen zu.


„Wir beide wissen, dass ich niemand bin, der in der Öffentlichkeit stehen möchte. Oder dafür geeignet ist.“


Wieder lachte er, der Gedanken war sehr amüsant.


„Ich bin gespannt welche Position Du im Auge hast. Vollkommen Recht hast Du mit dem Maß an Geheimhaltung, das wir alle drei…“,


er betonte das deutlich mit dem Blick auf Voth,


„…an den Tag legen müssen. Ich werde mit Interesse verfolgen wie Du dich in der Öffentlichkeit präsentieren wirst, vielleicht hat es doch noch sein Gutes. Das reiche Pack ernennt dich nachher noch zum Ritter wenn Du dich weiter um ihre Bedürfnisse kümmerst und für all den Luxus sorgst.“


Dabei klang gleichermaßen Ironie und Ernst mit.


„Vermutlich sollten wir dem Anderen niemals komplett offenbaren was genau wir tun. Natürlich nur für den Fall der Fälle, dass unser Vorhaben doch noch an falsche Ohren dringt. Obwohl es mit Deine Geld vermutlich kein Problem ist, eine dauerhafte und abhörsichere Komverbindung aufzubauen.“


Saphenus wandte sich der unbekannten Gestalt zu, die sich so deutlich in der Macht abhob. Ungebändigte Energie, die danach schrie geformt zu werden. Ob er selbst einmal so ausgesehen hatte?


„Du solltest deine Gäste doch kennen.“,


witzelte Saphenus und spielte damit auf sich selber an. Dann bedeutete er dem Grafen mit einer Geste voranzugehen.


„Ich bin nicht so gut zu Fuß, aber ich werde versuchen Euch auf Schritt und Tritt zu folgen. Lord Sturn.“,


sagte er und neigte leicht den Kopf. Zumindest vor Fremden konnten sie ein gewisses Theater spielen. Unter sich bedeutete Saphenus der Reichtum und der Adelstitel des anderen Sith nichts, unter sich begegneten sie sich auf Augenhöhe als Krieger des Ordens. Doch Außenstehende hatten kein Recht Zeuge davon zu werden und deswegen würde er ein wenig mehr auf seine Manieren achten. In diesem Moment spürte Saphenus wie ein Ruck durch die Menge ging. Neugierig und ein bisschen verärgert sah er sich um. Die Quelle des Raunens, das die Gäste erfasste, war schnell ausgemacht: Soldaten in schneeweißer Rüstung marschierten in der Halle auf. Mit perfektionierter Körperbeherrschung und bis ins Detail koordiniert drehten sie mehrere Runden um schließlich Posten an den Ein- und Ausgängen zu besetzen. Schon bald gab es Gäste, die sich ihrer zuwandten und mit ihnen posierten um Motive für die Holokameras zu bieten. Abschätzig sah der Zabrak die Sturmtruppler an. Natürlich hatte er von ihnen gehört, in der Republik waren sie als die Elite der imperialen Armee gefürchtet. Nun also hatte der Graf eigens ein Squad auflaufen lassen, vermutlich um seinem Event noch mehr Aufmerksamkeit zu sichern.


„Sehr faszinierend. War das Euer Einfall?“,


fragte er Janus als er sich wieder dem unbekannten Jünger zuwandte.


„Ach...und bevor ich es vergesse.“,


fügte er hinzu und hinderte Janus kurz daran den nächsten Schritt zu machen,


„ein Kommando der Sturmtruppen hierher zu beordern ist beeindruckend. Aber ich habe gehört auch der Gouverneur von Korriban hat sein Erscheinen angekündigt? Wo wir doch beide von diesem Planeten so sehr geschwärmt haben.“


Gespannt auf eine Antwort wartend bedeutete Saphenus dem Grafen voranzugehen.


[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle | Bei der Kristallformation] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix; in der Nähe: Chronor Tallax, Jorax Kevora
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Kristallformation | Voth Terrix, Janus Sturn, Saphenus

Das riskante und gefährliche Spiel um Macht und Einfluss ging in die nächste Runde. Janus lächelte, ein dünnes, zufriedenes Lächeln, das die blassen Gesichtszüge des elegant gekleideten Grafen fast schon räuberisch erscheinen ließ und eine Ahnung von dem ungezügelten Hunger vermittelte, der sich hinter der zivilisierten und pragmatischen Fassade verbarg und stets nach mehr verlangte. Stets bemühte sich der schlanke Fastmensch, seine Ambitionen nicht allzu offen darzulegen, doch manchmal war es genau das richtige Vorgehen, um zu verdeutlichen, wie weit zu gehen er bereit war. Nun, da er diesen Tanz begonnen hatte, würde er ihn bis zum bitteren Ende tanzen und jeden Augenblick genießen, sich an dem unbestreitbaren Reiz von Plänen, Allianzen, Täuschungen, Verrat, Intrigen, Aufstieg und Fall erfreuen.

In gehobener Stimmung und doch aufmerksam hörte Janus zu, wie sein Schüler sich erneut zu den Fragen von Saphenus äußerte, Voth schien beträchtlich an Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein gewonnen zu haben und ließ sich von dem Zabrak nicht einschüchtern. Der Twi´lek erklärte, dass er zwar nicht genau wusste, wie die Bestrafung der Jedi aussehen sollte, aber er betonte, dass die Vernichtung des Jedi-Ordens und der Neuen Republik äußerst wichtig und jedes Risiko wert waren. Zuversichtlich meinte der Sith-Schüler mit einem kurzen Seitenblick auf seinen Meister, dass man mit der richtigen Führung und Disziplin, Mut und Einsatzbereitschaft Erfolg haben würde.

Angetan von den Worten seines Schülers nickte der Graf zustimmend. Nachdem Saphenus von seiner Suche nach einem Getränk zurückgekehrt war, äußerte der Einäugige die Hoffnung, dass er das Spiel um die Macht ebenso genießen würde wie Janus und fügte noch vage hinzu, dass er nicht sicher war, ob sie mit den Gewöhnlichen das gleiche Spiel spielen würden.


„Das Spiel verändert sich ständig. Man muss sich anpassen oder untergehen.“

Erwiderte der weißhaarige Sith und lächelte dabei. Sein Gegenüber hoffte auf eine fruchtbare Zusammenarbeit, betonte aber auch, dass sie nicht den Fehler des Sith-Ordens wiederholen durften und ihr großes Ziel nicht durch Rivalität und Streitereien gefährden sollten.

„Zu schade, in der Tat. Doch bin ich zuversichtlich, dass wir weiser sind als der Orden.“

Antworte er und legte seine ganze Autorität und Überzeugungskraft in den letzten Satz. Es war vollbracht, so fing es also an. Die beiden Krieger hatten einen Pakt geschlossen, der sie bis in die höchsten Ebenen der Macht führen konnte...oder sie beide den Kopf kosten konnte. Aber was war ein Spiel schon ohne ein gewisses Risiko? In diesem Fall war das Ziel jedes Risiko wert. Janus würde darauf achten, seinem neuen „Partner“ stets einen Schritt voraus zu sein, ohne ihn das spüren zu lassen.

Was Korriban, die legendäre und geheimnisumwitterte Heimatwelt der Sith und letzte Ruhestätte so vieler großer Lords, anging, war der Graf auf jeden Fall einen Schritt weiter als der Zabrak, der ehrfürchtig von seinen Absichten sprach, möglichst bald dorthin zu reisen.

„Es ist die Reise wert.“

Meinte Janus mit einem verschmitzten Lächeln und gönnte sich einen Schluck. Als Saphenus davon sprach, dass er gespannt war, was die Macht mit ihnen vorhatte, verkniff er sich einen Kommentar und nickte bloß. Der Graf war der Ansicht, dass er allein Herr über sein Schicksal war. Nicht die Macht hatte etwas für ihn vorgesehen, sondern er für die Macht. Doch gab es keinen Anlass, sich in einer philosophischen Debatte zu verlieren. Weitaus wichtigere Dinge standen auf der Agenda und Ablenkungen und Differenzen konnte er nicht gebrauchen.

Erfreulicherweise konzentrierte sich der einäugige Zabrak wieder auf Voth und berichtete nachdem der Twi´lek geendet hatte von den Methoden, die sein Meister angewandt hatte, um andere seinem Willen zu unterwerfen. Saphenus schilderte eindrücklich, wie dieser mit Hilfe der dunklen Seite einer Frau die Lebensenergie entzogen hatte und sie so körperlich um Jahrzehnte hatte altern lassen, ihr Geist gefangen in einem verfallenen Körper. Dies war das Schicksal, dass der Einäugige den Jedi zugedacht hatte, noch beherrschte er diese Technik nicht, doch Janus war sich sicher, dass dies nicht so bleiben würde.


„Faszinierend.“

Kommentierte er leise, seine grünen Augen funkelten. Sich die Lebensenergie eines anderen Wesens anzueignen war ohne Zweifel sehr nützlich. Vielleicht etwas, mit sich der Graf in Zukunft ebenfalls beschäftigen sollte. Nach einer kurzen Pause kamen die beiden Krieger wieder auf ihre Pläne zu sprechen, Saphenus betonte, dass er weder in der Öffentlichkeit stehen konnte noch wollte und er war gespannt, was für eine Position der Graf für sich im Auge hatte. Die Wichtigkeit der Geheimhaltung schien er verstanden zu haben und er ahnte auch schon, was Janus vorhatte.

„Gut möglich. Titel erzeugen Titel, nicht wahr?“

Der schlanke Aristokrat lachte leise und wurde dann wieder ernst, als sein Gegenüber davon sprach, eine gut gesicherte Komverbindung zwischen ihnen aufzubauen.

„Ich werde die technischen Möglichkeiten prüfen lassen und vertrauenswürdige Personen damit beauftragen, eine solche Verbindung zu ermöglichen. Ich fürchte, dies wird ihr letzter Dienst für mich sein, aber Opfer sind notwendig.“

Es war klar, was Janus damit meinte. Sobald die Techniker ihren Auftrag erfüllt hatten, würde er sie töten lassen, um die Geheimhaltung zu garantieren. Es war bedauerlich, wertvolle Fachkräfte so verlieren zu müssen, aber bei der Geheimhaltung konnte der Graf kein Risiko eingehen. So gut die Experten auch waren, schlussendlich waren sie ersetzbar. Saphenus wandte sich wieder dem unbekannten Jünger zu und meinte scherzhaft, dass der Graf seine Gäste doch kennen sollte, was Janus mit einem leichten Lächeln quittierte. In einer respektvollen Geste, die ohne Zweifel für die Umstehenden gedacht war, neigte der Zabrak leicht den Kopf vor ihm und erklärte sich bereit, ihm zu folgen.

Gerade wollten sich die Sith in Bewegung setzen, da spürte man in der Macht deutlich Aufregung, Überraschung und Erstaunen von den Gästen ausgehen, die sich neugierig umdrehten. Die Quelle für diese Aufregung war schnell erkannt, eine Einheit Sturmtruppen marschierte in perfekter Formation und Haltung in die Halle, jede Bewegung genau abgestimmt, ein Meisterwerk an Präzision, die knochenweißen Rüstungen und Helme ließen die Soldaten nicht mehr als Individuen erscheinen, sondern als Kollektiv, die symbolische Verkörperung des Imperiums.

Nach und nach überwanden die Gäste ihre Überraschung und einige von ihnen gesellten sich zu den Soldaten, ließen sich ablichten oder versuchten auch nur, einen guten Blick auf die Elitesoldaten zu erhaschen. Saphenus wirkte weitaus weniger beeindruckt und erkundigte sich, ob dieser Auftritt Janus´ Einfall war. Der Graf lächelte und blickte in Richtung der sich staunend um die Soldaten versammelnden Gäste.


„Für eine Gala zugunsten der Kriegsversehrten schien es mir ausgesprochen angemessen. Die richtige Entscheidung, wie es scheint.“

Der Auftritt der Sturmtruppen diente der Einbindung des Militärs in diese Veranstaltung und nutzte auch den Effekt, den die gefürchteten und respektierten Elitesoldaten auf den gewöhnlichen Bürger hatten, um für zusätzliche Aufmerksamkeit zu sorgen. Als nützlicher Nebeneffekt war so auch die Sicherheit auf der Gala verstärkt. Janus wollte gerade weitergehen, als der Einäugige ihn mit einer Frage aufhielt. Neugierig wünschte er zu wissen, ob es zutraf, dass auch der Gouverneur von Korriban zu der Gala kommen würde.

„Das hat er in der Tat, Lord Saphenus. Doch bis jetzt ist er noch nicht erschienen.“

Man munkelte, dass der Sith-Gouverneur von Korriban nicht zu den fähigsten Dienern des Imperators gehörte. Vielleicht hatte er den Termin schlicht vergessen oder für nach erneutem Nachdenken für unter seiner Würde befunden? Nun, das würde sich im Lauf des Abends zeigen. Janus hielt inne und blickte erneut in Richtung der Sturmtruppen. Einer dieser Soldaten kam ihm vertraut vor, seine Aura hatte er schon einmal gespürt...Konzentriert versenkte sich der Graf in der Macht und richtete seine Aufmerksamkeit auf den Soldaten. Tatsächlich! Es handelte sich um Sergeant Jorax Kevora, der dem Sith auf Rendili V und Aargau gute Dienste geleistet hatte und sich auch dank seiner Fürsprache nun stolz als Sturmtruppler bezeichnen konnte.

Ein amüsiertes Lächeln huschte über das Gesicht des Grafen, dann setzte er sich in Richtung des Sergeants in Bewegung.

„Ich denke, es ist angebracht, diese tapferen Soldaten persönlich zu begrüßen.“

Murmelte er mit einem Schmunzeln. Die übrigen Gäste traten höflich zur Seite, als sie die Sith kommen sahen, und so stand der Graf dem Sergeant schließlich ungestört gegenüber und blickte auf den Helm, hinter dem das Gesicht des Menschen verborgen war.

„Sergeant Kevora. Es mir eine Freude, Sie und Ihre Männer auf der Gala begrüßen zu dürfen und Sie in der Uniform zu sehen, die Sie sich mit Ihrer Tapferkeit und Ihrem Einsatz verdient haben. Meinen Glückwunsch.“

Der Sith-Krieger pausierte kurz, dann sprach er weiter, ruhig und höflich. Deutlich war die Verwunderung des Soldaten zu spüren.

„Ich nehme an, dass Sie etwas...überrascht sind, mich hier zu sehen. Wie Sie sehen, waren die Berichte über meinen Tod auf Aargau reichlich übertrieben.“

Erneut machte der Graf eine kleine Pause, um dem Sergeant Gelegenheit zu geben, die Überraschung zu verdauen. Gewiss würde der Soldat Fragen haben und Janus überließ es ihm, diese zu stellen. Ein Gunstbeweis, auf den der Sturmtruppler äußerst stolz sein konnte.

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[: Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle :] Jorax Kevora, Janus Sturn, Voth Terrix, Saphenus, Ghost Squad (NPCs)

Nach einigen Minuten des Umherblickens entdeckte Jorax endlich den totgeglaubten Sith-Grafen.
Dieser befand sich augenscheinlich in einer Unterhaltung mit zwei weiteren Kreaturen - einem Twi'lek und einem Zabrak - die, nach ihrer Kleidung und ihrem sonstigen Auftreten zu urteilen, ebenfalls Sith waren.

"Sarge, kennen Sie diesen Kerl etwa?"
, fragte Private Panaka.

Jorax grinste für sich unter seinem Helm über die Überlebenskünste Machtbegabter.


"Ich bin ihm zuerst nach dem Gefecht gegen die Cabur auf Rendili V begegnet und einige Zeit später leitete er meinen Einsatz auf Aargau, in dem wir das Hauptquartier der Cabur überfiehlen und Rosh Ulic festnahmen. Im Laufe der Mission sind Graf Sturn und sein Schüler Leto Fel verschwunden und im Anschluss für tot erklärt worden - jedenfalls habe ich dies in meinem Bericht zur Mission erwähnt, da der Graf für einige Zeit nicht mehr gesehen worden ist."

"Unser Sergeant hat also Freunde unter den Sith?"
, witzte Corporal Darklighter und lachte,
"Wer's glaubt..."

Plötzlich setzten die drei Sith sich in Bewegung. Sie bahnten ihren Weg durch die zahlreichen anwesenden Gäste, auf Jorax zu.
Trotz des Helms seiner schneeweißen Rüstung musste Sturn ihn erkannt haben - Sith schienen dazu in der Lage zu sein.
Wie sollte der Sergeant auf die Anwesenheit des Grafen reagieren? Immerhin hatte er ihn für gefallen erklärt.

"Sergeant Kevora."
, grüßte ihn der Sith-Krieger,
"Es mir eine Freude, Sie und Ihre Männer auf der Gala begrüßen zu dürfen und Sie in der Uniform zu sehen, die Sie sich mit Ihrer Tapferkeit und Ihrem Einsatz verdient haben. Meinen Glückwunsch."

Jorax nahm Haltung an, wie es sich für einen Sturmtruppler gehörte, der von einem Sith von Janus Sturns Status gegrüßt wurde.
Der Sergeant genoss diesen Augenblick, denn ganz plötzlich herrschte im helminternen Intercom seines Squads absolute Stille - keiner von ihnen hatte an diese Bekanntschaft geglaubt, ja man hatte sie sogar für lächerlich gehalten und nun hatte Graf Sturn höchst selbst das Gegenteil bewiesen.

"Lord Sturn!"
, entgegnete Jorax dem Gruß respektvoll und nickte flüchtig.

Nach einem kurzen Moment senkte er sein E-11 Blastergewehr, klemmte es unter seinen Arm und zog mit einer freien Hand seinen Helm ab, der das Gespräch ansonsten sehr unpersönlich hätte werden lassen. Dies verstieß zwar gegen jegliches Protokoll, doch sein direkter Vorgesetzter in dieser Situation war Graf Sturn, der mit Sicherheit ebenfalls ein persönlicheres Gespräch befürworten würde.

"Es ist mir eine Freude, Sie lebendig zu sehen, Sir."
, gestand Jorax und lächelte.

Vor seinem Einsatz auf Aargau hatte der Sergeant nie viel von Aristokraten und Sith gehalten und Janus Sturn verband gleich beides. Im Gegensatz zu Jorax' Vorurteilen jedoch hatte der Graf sich als äußerst mächtig und tapfer auf dem Schlachtfeld erwiesen und dies hatte in seinen Augen zu großem Respekt vor seiner Autorität geführt.

Der Sith fuhr ruhig und höflich fort:
"Ich nehme an, dass Sie etwas...überrascht sind, mich hier zu sehen. Wie Sie sehen, waren die Berichte über meinen Tod auf Aargau reichlich übertrieben."

Jorax konnte sich sein Grinsen kaum verkneifen: "Ich fürchte daran bin ich Schuld: Die Mission erlaubte es mir nicht, nach Ihrem Verbleib zu suchen, die Festnahme Rosh Ulics hatte oberste Priorität. Durch ein Verhör des Cabur-Anführers konnte der Geheimdienst eine letzte Basis dieser Terrorgruppe ausfindig machen, in der ein tödliches Virus für Anschläge auf Machtsensitive entwickelt wurde, noch bevor es eingesetzt werden konnte. Ich wurde vor eine schwierige Wahl gestellt, Sir, und ich entschied mich für meine Pflicht als Soldat."

Jorax hoffte mit seiner Ehrlichkeit nicht alle Karten verspielt zu haben, doch tatsächlich hatte der erfolgreiche Ausgang der Mission in vielerlei Hinsicht für die Rettung der Sith und den Fortbestand des aktuellen imperialen Machtgefüges gesorgt, selbst wenn die eigentliche Wichtigkeit der Mission vor der Öffentlichkeit geheim gehalten worden war.
Was das Holonet und die imperialen Bürger betraf, ging es in dem Einsatz lediglich darum, Rosh Ulic zu verhaften und ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen.

"Darf ich fragen, was genau auf Aargau geschehen ist?"

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Besaß die Macht einen Sinn für Humor? Manchmal konnte man es beinah glauben. Janus hatte damit gerechnet, auf dieser Gala die ein oder andere Person zu treffen, die bedeutend war oder es werden konnte, doch selbst der kühl kalkulierende Graf kam nicht umhin, etwas überrascht zu sein. Zuerst war Saphenus aufgetaucht, ein Sith-Krieger, der nun Teil einer Verschwörung war, deren Ziele nicht wagemutiger sein konnten. Und wie es der Zufall wollte, war eine weitere Person hier, die in den Plänen des ehrgeizigen Fastmenschen eine wichtige Rolle spielen konnte. Sergeant Kevora, nun gehüllt in die knochenweiße Rüstung der Sturmtruppen und Anführer eines Trupps.

Zufrieden nahm er wahr, wie sich ehrfürchtiges Schweigen bei den Soldaten ausbreitete und ihr Kommandant Haltung annahm und mit dem angemessenen Respekt auf die Begrüßung des Grafen reagierte. Nach einer kurzen Pause senkte der Sergeant sein Gewehr und nahm seinen Helm ab, ohne Zweifel ein Bruch des Protokolls und ein Zeichen dafür, dass er die Wünsche des Sith für wichtiger erachtete als starre Vorschriften.

Mit einem freundlichen Lächeln verkündete der Sturmtruppler, dass er sich freute, Janus lebendig wiederzusehen, was dem Grafen ein dünnes Lächeln entlockte. Der Sergeant setzte zu einer Erklärung an und erläuterte, warum er damals auf Aargau nicht nach dem Sith-Krieger hatte suchen können. Vor die Wahl gestellt, entweder den gefährlichen Cabur-Anführer zu fassen oder eine langwierige Suchaktion zu leiten, hatte er sich für seine Pflicht entschieden und damit offenbar einen äußert gefährlichen Plan gestoppt und verhindert, dass ein für Machtnutzer tödlicher Virus freigesetzt werden konnte.


„Sie haben die richtige Wahl getroffen, Sergeant. Das Imperium braucht Männer wie Sie, die bereit sind, die harten Entscheidungen zu fällen, die für unser aller Sicherheit notwendig sind. Und wie Sie sehen, bin ich durchaus in der Lage, mich selbst aus einer misslichen Situation zu befreien.“

Erwiderte Janus ernst und lächelte dann leicht. Die Ehrlichkeit des Sergeants war ungewöhnlich, die meisten anderen hätten wohl versucht, sich herauszureden. Noch ein Grund, warum er die Aufmerksamkeit des blassen Aristokraten geweckt hatte. Als sich Sergeant Kevora erkundigte, was genau auf Aargau geschehen war, blickte Janus für einen Moment in die Ferne, dann lachte er leise, seine grünen Augen funkelten für einen kurzen Moment in goldenem Glanz.

„Sie waren ehrlich zu mir, Sergeant, also ist es nur fair, wenn ich Ihnen ebenfalls die Wahrheit sage. Mein damaliger Schüler hat mich verraten und versucht, mich zu töten. Wie sich herausstellte, war sein Wahnsinn weitaus schwieriger zu kontrollieren, als ich dachte. Ein Fehler, der mich beinah das Leben gekostet hat, doch dieser Fehler wurde...korrigiert.“

Antwortete der Graf direkt und unverblümt, ging aber nicht weiter auf Details ein. Ein Lächeln huschte über das blasse Gesicht des Grafen und er lachte leise.

„Ich gebe zu, diese Überleitung ist etwas...holprig, aber darf ich Euch meinen neuen Schüler Voth Terrix und Lord Saphenus vorstellen, wie ich Krieger des Ordens der Sith?“

Mit einer höflichen Geste deutete er auf die beiden anderen Sith und war gespannt auf die Reaktion des Sturmtrupplers und der anderen Anwesenden.

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[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Kristallformation] Voth Terrix, Janus Sturn, Saphenus

Mit einer gewissen Kühle im Blick, die sich unbemerkt in das Gesicht des Twi'lek geschlichen haben zu schien, aber dennoch interessiert und neugierig fixierte Voth den unbekannten Jünger (Chronor Tallax) mit seinen im Licht der zahlreichen Lampen und Scheinwerfer rötlich schimmernden Augen. Nicht, dass er jeden Gast der Gala einer solchen Musterung unterzog. Nein, der Unbekannte stach heraus, sowohl durch seine Kleidung als auch durch sein Auftreten, die Art, wie er sich zwischen den Menschen hindurchschlängelte und sich suchend umzuschauen schien. Der Fremde war gesellschaftliche Ereignisse wie das heutige ebenso wenig gewohnt wie Voth selbst, jedenfalls schloss er das aus dem Verhalten des grau-bläulich schimmernden Humanoiden.

Normalerweise hätte
Voth gar nicht auf diese Person geachtet, oder zumindest wäre sie ihm nicht aufgefallen. Doch irgendetwas musste an dem Jünger - jedenfalls war Voth sich noch immer sicher, dass es einer war - besonders sein, wenn sogar Janus und Lord Saphenus sich für ihn interessierten. Erneut versuchte der Twi'lek, seine Machtsinne auszustrecken, schloss kurz die Augen, doch ohne Erfolg. Zu dicht war die Menge an anderen Lebewesen, die den Blick auf den Fremden störten. Doch Voth meinte trotzdem, irgendetwas aus dieser Richtung empfinden zu können. Oder bildete er sich das ein?

Das würde er nun sehen. Vermutlich hätte
Janus diese sowieso nicht interessiert, doch auf Einverständniserklärung des Zabraks hin bewegten die drei Sith sich langsam, aber stetig auf den hellhaarigen Fremden zu.
Dort kamen sie allerdings nicht an. Nach etwa einem drittel der Strecke öffnete sich die Saaltür einmal mehr, doch statt eines neuen Gastes kam gleich ein ganzer Trupp schneeweiß gekleideter Soldaten, komplett uniformiert von den schweren Stiefeln bis zum poliert glänzenden Helm und bewaffnet mit Blastergewehren, in die Halle marschiert. Anstandslos synchron laufend begannen die Sturmtruppen durch die Menge zu laufen und ernteten dafür bewundernde Rufe und Applaus.

Einen Augenblick starrte
Voth verwirrt und leicht unsicher die Gruppe von Soldaten an, die sich ihren Weg durch die versammelten Gäste bahnte. Was wollten denn imperiale Soldaten auf der Benefizgala? Plötzlich kam ihm ein erschreckender Gedanke: Hatte man etwa irgendwie von ihren verräterischen Absichten erfahren und eine Kompanie Sturmtruppen entsandt, um die drei Sith festzunehmen? So schnell? Voth schluckte.
Obwohl - sollten sie nur kommen!
Janus war bewaffnet, ebenso wie Lord Saphenus und er selbst hatte immerhin sein Trainingslichtschwert und die Energiepeitsche dabei. Sicher würde man mit ein paar Soldaten fertig werden.

Doch sofort wunderte
Voth sich, woher auf einmal dieser Gedanke gekommen war und verwarf ihn so schnell wie möglich wieder. Ganz sicher würde es keinen guten Eindruck machen, wenn man einen Haufen imperialer Einsatzkräfte niedermachte. Er schüttelte den Kopf. Außerdem sahen diese Sturmtruppen nicht danach aus, als wären sie zur Verhaftung hier. Munter marschierten sie durch die Menschenmenge, ließen sich von allen Seiten und mit unzähligen verschiedenen Gästen ablichten und wirkten eher so, als dienten sie lediglich der Zurschaustellung an sich.

Erleichtert atmete
Voth aus und rügte sich selbst für seine albernen Gedanken. Stattdessen folgte er rasch seinem Meister, der sich wieder in Bewegung gesetzt hatte, allerdings die Richtung zu einer Gruppe Soldaten geändert hatte. Es sah so aus, als müsste der fremde Jünger noch warten müssen.

Nach mehreren Metern trat
Janus schließlich auf einen Sturmtruppler zu. Zwar glichen sie alle sich wie ein Ei dem anderen, jedenfalls in Voths Augen, dennoch schien der Graf ganz bewusst diesen ausgewählt zu haben. Und tatsächlich, sobald er vor dem weiß Uniformierten stand, grüßte er diesen als Sergeant Kevora.
Zweifelsohne kannte
Janus diesen speziellen Soldaten also und hatte es außerdem geschafft, ihn in seiner Rüstung zu erkennen. Vor einer Weile hätte dies Voth wahrscheinlich noch gewundert, doch mittlerweile dachte er gar nicht mehr besonders darüber nach. Vielmehr verfolgte er neugierig das Gespräch, dass sich nach einer leicht elektronisch klingenden Erwiderung der Begrüßung anbahnte.
So drückte der Sturmtruppler, nachdem er seinen Helm abgenommen hatte und sein von kleinen Narben gespicktes, von dunkelbraunen Haaren umrandetes Gesicht zum Vorschein gekommen war, seine Freude darüber aus,
Janus lebend anzutreffen. Und auch dieser vermutete, dass der Sergeant wohl überrascht sein müsse, den Grafen hier anzutreffen.

Voth blinzelte ein paarmal. Auf das Ganze konnte er sich im ersten Moment noch keinen Reim machen. Schön und gut, dass Sergeant Kevora und Janus sich kannten, doch was hatte das mit Aargau auf sich, das der Graf nun erwähnte? Und Janus sollte dort angeblich gestorben sein? Was?

In den folgenden Minuten lauschte
Voth ausgiebig dem Gespräch zwischen den beiden Männern, um so viele Informationen wie möglich aufzufangen. Nach einer Weile glaubte er, einen groben Rahmen um die ganze Geschichte bauen zu können. Demnach hatte es wohl irgendeine Mission auf Aargau gegeben, in deren Verlauf Janus verschwunden war und man aufgrund der Festnahme eines gewissen Rosh Ulics nicht nach ihm suchen konnte. Offenbar war der Graf damals für tot erklärt worden, eine Tatsache, die Voth erstaunte. Jemanden - noch dazu einen Sith - ohne genaue Beweise für tot zu erklären, war sicher eine schwierige Entscheidung. Doch wer war er, über Vergangenes zu urteilen, dessen genaue Umstände er gar nicht kannte?

Doch die Tatsache, die
Janus nun offenbarte, war noch erstaunlicher. Offenbar hatte ein früherer Schüler ihn verraten, etwas, das ihn tatsächlich fast getötet hatte. Kurz überlegte Voth, ob die Ansichten seines Meisters zum Thema Verrat, die er vorhin mit angehört hatte, zum Teil aus diesem Erlebnis hervorgingen, dachte dann aber nicht weiter darüber nach. Viel interessanter war es, mehr über Janus' ehemaligen Schüler zu erfahren. Doch leider sprach der Sith nicht weiter.

Scheinbar wollte er schnell das Thema wechseln und ging dazu über,
Voth und Lord Saphenus vorzustellen. Als er an der Reihe war, verbeugte Voth sich, wie die allgemeine Etikette es verlangte und begrüßte den Sturmtruppler mit einem


"Sehr erfreut, Sergeant Kevora."

Höflich blickte er den Soldaten an. Wie viele verschiedene Leute man auf so einem Ereignis doch traf.

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[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle | Bei der Kristallformation] - Saphenus; Janus Sturn; Voth Terrix; in der Nähe: Chronor Tallax, Jorax Kevora

„Ausgezeichnet“,

murmelte Saphenus und starrte auf Janus‘ Rücken als sich dieser in Richtung der weißuniformierten Soldaten aufmachte. Die Schritte des Grafen waren zielstrebig, er schien einen der Sturmtruppler zu kennen. Kurz wölbte Saphenus die Augenbrauen. Für einen kurzen Moment gelang es ihm das Gespräch von eben zu rekapitulieren. Sein Körper begann vor Aufregung und Vorfreude zu zittern. Auch wenn er es selbst nicht geglaubt und Lom Feys Hinweis Unterstützung zu suchen eher weniger Aufmerksamkeit beigemessen hatte, so war es ihm dennoch dem Anschein nach gelungen Janus Sturn und dessen Schüler als seine Verbündeten zu gewinnen. Auch wenn er sich noch nicht sicher war welches Ziel am Ende ihrer gemeinsamen Reise stehen würde, so war er sich sicher, dass sie einen Nutzen haben musste. Die Macht hatte ihm diesen Weg gewiesen und ihn an diesen Ort geführt, den er selber freiwillig niemals betreten hätte. Auch wenn er dem Grafen naturgemäß kein blindes Vertrauen schenkte, er war geneigt seiner Vision zu zustimmen. Er wusste selbst, dass er ein kleines Licht im Orden war und hatte es vor Janus auch offen zugegeben. Er hatte keine wichtigen Verbindungen, keine einflussreichen Freunde und keine wohlhabenden Gönner. Stattdessen war die einzige Möglichkeit, die ihm offen stand, sich ganz und gar auf die dunkle Seite zu verlassen. Auf sie und die suggestiven Worte seines Dieners natürlich. Schon jetzt freute er sich auf Lom Feys Gesicht wenn er ihm eröffnete, dass Janus und er den Sturz des Imperators betreiben wollten. Sicher war es ganz und gar nicht im Sinne des Pau’aners gewesen einen Hochverrat zu initiieren sondern lediglich die eigene Stellung zu festigen. Doch wie sagte man so schön? Es kommt immer anders als man denkt. Kurz wanderten seine Gedanken zu Talitha und ihm wurde bewusst wie gerne er sie jetzt an seiner Seite hätte. Auch wenn er es niemals zugeben würde, er genoss die gemeinsamen Nächte mit ihr und wusste, dass ihre Nähe der Grund dafür war, dass seine Albträume weniger wurden und fast verschwanden. Wenn sie ihn dann doch plagten, war sie da um ihn zu beruhigen. Er schüttelte den Kopf. Er durfte sich diese Gedanken nicht erlauben, Schwäche würde man nur ausnutzen. Janus und Voth hatten schon ein paar Schritte Vorsprung gewonnen, mühselig bemühte er sich zu ihnen aufzuschließen. Sein Bein pochte und schmerzte, doch er zwang sich dazu es zu ignorieren. Einige Gäste sahen ihnen nach, er widerstand der Versuchung ihnen allen die Kehle zu zuschnüren. Ein beleibter Mensch fasste kurzfristig den Entschluss den Gastgeber der Gala anzusprechen, verlor aber kurz darauf wieder den Mund. Schwach, sie waren es alle, geiferte Saphenus in Gedanken und sah den Menschen abwertend an. Der erwiderte seinen Blick und Ekel zeigte sich auf seinem Gesicht. Der berühmt-berüchtigte und tief verwurzelte Rassismus des Imperiums. Die Hand des Zabrak glitt zu seinem Lichtschwert, seine Finger tanzten über das kalte Metall während er lächelte. Sofort schlug der Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes in Panik über und ließ ihn zurückweichen. Wie zur Bestätigung nickte Saphenus und ging dann an ihm vorbei.


Wie vermutet kannte Janus einen der Soldaten persönlich, mit all der verinnerlichten Höflichkeit und Würde, die der Graf besaß, sprach er ihn an. Sergeant Kevora strahlte Überraschung aus, die der Zabrak nicht zuordnen konnte. Er hielt sich im Hintergrund, einmal um aus dem Gespräch mehr über seinen Partner zu erfahren und schließlich auch noch um sein Bein zu entlasten. Der Sturmsoldat salutierte und nahm den Helm ab. Es kamen braune Haare zum Vorschein und ein Gesicht, dessen linke Hälfte von Narben geziert war. Der Mann hatte offenbar Kampferfahrung. Saphenus prägte sich dessen Aura ganz genau ein, verhießen doch die ersten Worte, die Janus und er wechselten, eine interessante Geschichte. Sie waren sich auf Aargau begegnet und anscheinend hatte Janus dort den Tod gefunden. Zumindest war das die Meinung des Sergeants gewesen bevor er eines besseren belehrt wurde. Insgesamt gab das Gespräch mehr Rätsel auf als es Fragen beantwortete. Auf der anderen Seite war sich der Zabrak plötzlich nicht mehr sicher ob seine Fragen überhaupt einer Antwort bedurften. Eigentlich sollte es ihn doch nicht überraschen, dass sich ein Sith in Missionen einmischte, die ebenfalls die imperiale Armee auf den Plan riefen. Auch wenn Janus zuerst den Anschein eines peniblen Adligen machte, Saphenus traute ihm durchaus zu sich auch die Hände schmutzig zu machen. Auch wenn er bei dem Gedanken grinsen musste wie sich der Sith mit vor Ekel verzerrtem Gesicht das Blut von den Händen wusch. Wie wichtig war diese Bekanntschaft von Soldat und Sith also? Alles in allem konnte es auch bloßer Zufall sein, dass sich die beiden hier begegneten. Anscheinend wusste Janus doch nicht über alles Bescheid, was um ihn herum vorging, notierte sich der Zabrak in Gedanken. Viel interessanter war dann doch der Grund für den vorgeblichen Tod des Grafen: sein eigener Schüler hatte sich gegen ihn gewandt. Saphenus musste sich zusammenreißen um nicht laut los zu lachen. Die kompetente Ausstrahlung des Grafen bekam einen Knick und plötzlich schienen all sein Einfluss und all seine Beziehungen wie eine Illusion. Er bekam nicht einmal seinen eigenen Schüler unter Kontrolle, was bedeutete das also für ihr gemeinsames Vorhaben?


Noch immer hielt sich Saphenus zurück und spitzte die Ohren. Würde er aus dem Gespräch mit Kevora noch mehr erfahren, das ihm nutzen würde? Doch vorerst wurden seine Hoffnungen enttäuscht. Ihm entging nicht, dass der Graf zuerst seinen Schüler vorstellte und ihn erst danach, doch es kümmerte ihn auch nicht. Sollte Janus doch seine kleinen Spielchen spielen, ihm ging es um viel mehr. Zumal es Heuchelei gewesen wäre erst auf alle Gepflogenheiten zu verzichten und dann plötzlich auf sie zu bestehen. So wartete er Voths höfliche Verbeugung ab und warf ihm lediglich einen kurzen, missbilligenden Blick zu, weil er diese Geste als Sith vor einem normalen Soldaten tat, nickte schließlich aber selbst so höflich wie möglich dem Sergeant zu. Er zwang sich zu einem Lächeln und sah dem brünetten Menschen in seine Augen. Der Soldat würde sicherlich nicht von der Entstellung des Zabraks irritiert sein? Immerhin musste er derartige Verletzungen schon häufiger gesehen haben. Saphenus trat einen Schritt vor und stellte sich an Janus‘ Seite.


„Beeindruckender Auftritt, Sergeant Kevora.“,


sagte er betont anerkennend.


„Lässt sich Ihr Squad die Holobilder zuschicken, die hier andauernd von Ihnen gemacht wurden?“,


witzelte er, wurde dann aber wieder ernst.


„Ich hätte nicht gedacht, dass Lord Sturn über derart intensive Kontakte zu den Sturmtruppen verfügt. Mit Sicherheit war es eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit auf Aargau. Immerhin ist mit uns allen die Elite des Imperiums versammelt.“


Auch hier lachte er kurz obwohl Saphenus nur zu gut um den Ruf wusste, den die Sturmtruppen genossen. Ihre weißen Rüstungen waren in der Republik gefürchtet, sie galten als Inbegriff von Effizienz und bei vielen auch von Bosheit. Gerüchte über Hinrichtungen und Folter machten in ihrem Zusammenhang die Runde, doch wer konnte schon sagen was an ihnen dran war. Zumindest und das stand fest waren Sturmsoldaten Elitesoldaten, die ein hartes Training und eine tiefgehende Ausbildung hinter sich hatten. Auch wenn sie kein Vergleich zu einem Sith waren, wie Saphenus in Gedanken hinzufügte. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass jemand, der nicht über die Macht verfügen konnte, besser sein konnte als jemand, der die dunkle Seite als Verbündeten hatte. Auch wenn Hochmut bekanntlich vor dem Fall kam.


„Euer beider Ehrlichkeit ist wirklich sehr faszinierend wo sich alle anderen mit Sicherheit am liebsten gegenseitig die Kehlen durschneiden würden. Diese Gala…“,


Saphenus betonte das Wort als wäre es giftig,


„…ist wirklich eine Chance interessante Personen kennenzulernen.“,


sagte er und wandte sich Janus zu.


„Schön, dass es für Euch eine Gelegenheit ist alte Freunde wiederzusehen!“


Er kicherte und schaute sich dann kurz um. Er entdeckte den unbekannten Omwati (Chronor Tallax) wieder. Noch immer war dessen ungestüme Aura nicht zu übersehen. Saphenus suchte seinen Blick als wäre das ein stummer Befehl herzukommen, dann ließ er davon ab. Er schenkte Janus, Kevora und Voth wieder seine Aufmerksamkeit.


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Jorax' Ehrlichkeit schien sich auszuzahlen und so erklärte Janus Sturn ihm, wie sein Schüler ihn auf Aargau zu verraten versucht hatte.
Er entnahm der Erzählung des Sith-Grafen, dass er sich des verrückten
Leto Fels entledigt haben musste. Sicherlich würde eine solche Situation unter Sith als ein Zeichen der Schwäche gelten, doch wahrlich würdige und mächtige Krieger lernten Jorax' Meinung nach aus ihren Fehlern und gewannen durch ihre Erfahrungen an weiterer Macht - Erfahrung stand eben an erster Stelle und nicht die simple Begabung im Umgang mit der Macht oder privilegierte Verhältnisse.

Aus diesem Grund betrachtete der Sergeant sein Gegenüber nachwievor als eine mächtige, zu respektierende Person.
Einen kurzen Moment später stellte Sturn dem Sergeant seinen neuen Schüler, Voth Terrix, und einen weiteren Sith-Krieger, Lord Saphenus, vor.
Jorax mochte bei Sturn eine Ausnahme gemacht haben und weiterhin nicht viel von den übrigen selbstverliebten und hochmütigen Sith halten, doch aufgrund des imperialen Sozialgefüges war auch hier eine Geste des Respekts erforderlich.


"Lord Saphenus.",

grüßte
Jorax den einäugigen Zabrak und machte dabei eine halbe Verbeugung. Das düstere Grinsen dieses Saphenus' strahlte dieselbe Arroganz aus, die Jorax von den übrigen Sith erwartete, doch sein entstelltes Gesicht ließ darauf schließen, dass er wohlmöglich eine ähnliche Vergangenheit durchlebt haben musste, wie der Sergeant selbst. Er wollte jedoch nicht weiter darauf eingehen, da es ihm nicht zustand persönliche Fragen zu stellen.

"Voth Terrix.",

entgegnete
Jorax dem neuen Schüler des Grafen und nickte ihm grüßend zu. Für Sith-Schüler hatte er den wenigsten Respekt übrig. In seinen Augen waren sie nichts weiter als Sklaven der wirklich mächtigen Sith und konnten, genau wie Leto Fel seinerzeit, unter Umständen äußerst gefährlich werden, ja sogar eine ohnehin heikle Mission gefährden.
Nichtsdestotrotz ließ sich der Sergeant nichts anmerken und grüßte auch ihn respektvoll, wenn auch nicht im selben Ausmaß wie die beiden Krieger.

Saphenus scherzte über die zahlreichen Holoaufnahmen, die vom Sergeant und seinem Squad an jenem Abend gemacht worden waren. Ganz offensichtlich suchte er das Gespräch mit dem Sergeant und begann ein wenig scherzend, um die Stimmung aufzulockern und mehr Informationen aus ihm herauszukitzeln.
Jorax wusste von der ständigen Rivalität unter den Sith und rechnete damit, dass der Einäugige seine Verbindung mit Sturn auszunutzen versuchen würde.

Daraufhin ging der Sith kurz auf den zuvor erwähnten Einsatz auf Aargau ein, sowie die Tatsache, dass man auf einer solchen Gala doch interessante Leute kennenlernen oder alten Freunden begegnen konnte.
Dem Sergeant fuhr ein leichtes Grinsen über die Lippen - keinesfalls würde er anbeißen und weitere Details über Aargau oder seine Bekanntschaft mit Sturn preisgeben. Nicht nur war der Graf eine nützliche Bekanntschaft für einen Imperialen jeglicher Position, sondern obendrein betrachtete er ihn tatsächlich schon fast als eine Art Freund, genau wie Saphenus sagte.
Wenn er genau darüber nachdachte, konnte
Jorax sich nicht daran erinnern, jemals wirklich einen Freund gehabt zu haben. Seine kriminelle Vergangenheit auf Nar Shaddaa, sowie seine Zeit im imperialen Militär hatten immer wieder zu gewissen Zwangsfreundschaften geführt. Natürlich war es für ihn stets schwer, einen seiner Männer im Einsatz zu verlieren, doch diese emotionale Bindung ließ nach derartigen Einsätzen schnell nach.
Graf Sturn war die erste Person, auf dessen Freundschaft er im Zuge seiner Karriere beim Militär nicht angewiesen war, sondern die sich nebenbei ergeben hatte.
Er war sich nicht sicher, ob der Sith ihn tatsächlich so respektierte, wie er es zu betonen pflegte, oder ob er in ihm lediglich einen nützlichen Kontakt bei den Sturmtruppen und somit ein Werkzeug für mögliche Putschversuche sah, doch
Jorax war überzeugt, dass er ihn auf Rendili V und Aargau beeindruckt haben musste. So oder so musste der Sergeant in den Augen des Sith nützlich sein und diese Partnerschaft würde er um keinen Preis aufgeben.


"Lord Sturn weiß meine Ehrlichkeit zu schätzen, genau wie ich die seine. Mit Lügen errichten wir uns ein Kartenhaus, das stets einzubrechen droht, ja unsere daraus resultierende Paranoia und unser Misstrauen gegenüber allen anderen können nur unausweichlich dazu führen. Nach einem Leben in der Unterwelt Nar Shaddaas und meine Verhaftung durch das Imperium habe ich dies auf die harte Tour gelernt. Im imperialen Militär - insbesondere im Sturmtruppenkorps - stehen Loyalität und Ehrlichkeit an oberster Stelle. Aus diesem Grund ist das imperiale Militär zweifellos das beste und effektivste in der gesamten Galaxis, my Lord."

Jorax war auf eine Reaktion des Zabraks gespannt. Er rechnete nicht damit, dass der Sith, der seine Macht vermutlich auf Lügen und Korruption begründete, ihn verstehen würde.
Tatsächlich blickten die meisten Sith auf die imperialen Soldaten herab und betrachteten sie eher als Massen von nützlichen Werkzeugen, die ausgenutzt werden konnten.
In gewisser Hinsicht war dies sogar der Fall, doch entgegen der Vorstellung vieler Sith befand sich unter den schneeweißen Helmen mehr als man meinen sollte - dort befanden sich tapfere Männer, die bereit waren, ihre Leben für die gerechte Ordnung des Imperiums niederzulegen.

Janus Sturn schien dies zu verstehen und zu respektieren und aus diesem Grund betrachtete Jorax ihn als einen Freund.

[: Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle :] Jorax Kevora, Janus Sturn, Voth Terrix, Saphenus, Ghost Squad (NPCs)
 
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Prestige. In den düsteren Hallen des Sith-Ordens ebenso eine Währung wie in der glitzernden Welt der Schönen und (Einfluss-)Reichen auf dieser Gala. Durch geschicktes taktieren und Selbstrepräsentation konnte man Ansehen und Ruhm erlangen, und binnen weniger Augenblicke konnte alles wieder verloren gehen, durch eigene Fehler oder äußere Umstände. Doch während man in der Politik bloß das Versinken in die Bedeutungslosigkeit riskierte, konnten Fehler im Sith-Orden rasch für Tod und Qualen sorgen. Janus war sich dessen bewusst, als er vor den anderen Sith so offen mit Sergeant Kevora sprach. Risiken waren unvermeidlich, nur wer wagte, konnte auch gewinnen.

Der Graf musste nicht die Macht einsetzen, um die Gedanken von Voth und Lord Saphenus erraten zu können. Sein Schüler, der zuvor angesichts der Sturmtruppen für einen Moment Sorge ausgestrahlt hatte, wohl weil er befürchtet hatte, dass sie hier waren, um die verräterischen Pläne der Sith im Keim zu ersticken, war zweifellos neugierig, was den ehemaligen Schüler des blassen Fastmenschen anging. Der Kontrast zwischen dem Twi´lek und dem wahnsinnigen Serienmörder konnte nicht größer sein, diese Tatsache entbehrte nicht einer gewissen Ironie.

Weitaus weniger amüsant war die Wirkung der offenen Worte auf den einäugigen Zabrak, der angesichts dieser Enthüllung gewiss an der Kompetenz des ehemaligen Unternehmers zweifelte. Denn wie sollte jemand, der nicht einmal den eigenen Schüler hatte beherrschen können, eines Tages die Geschicke des Imperiums lenken? Ein dünnes Lächeln huschte über sein Gesicht. Die Antwort auf diese unausgesproche Frage lag in seiner veränderten Natur. Janus war nicht die Person, die auf Aargau gestorben war. Er war neu geboren worden, mit neuen Erkenntnissen und Einsichten, schmerzhafte und doch unglaublich wertvolle Erfahrungen, die er aus seinen Fehlern gewonnen hatte.


„Kennt Ihr den Unterschied zwischen einem Fehler und schuldhaften Versagen, Lord Saphenus? Jeder kann einen Fehler machen. Er wird erst zu Versagen, wenn man sich weigert, den Fehler zu korrigieren und daraus zu lernen. Eine wertvolle Lektion, die Aargau mich gelehrt hat. Das Militär passt ständig sein Vorgehen an veränderte Situationen an und versteht es, selbst aus dem Scheitern eines Teils eines Plans noch einen Nutzen zu ziehen. Eine Haltung, die auf mich abgefärbt hat.“

Erklärte der Sith-Krieger ruhig und sah dabei Sergeant Kevora an. Der braunhaarige Sturmtruppler mit dem von Kämpfen gezeichneten Äußeren hatte in der Tat ebenfalls etwas gelehrt. Er hatte sich für die Mission entschieden, es verstanden, die richtigen Prioritäten zu setzen und das große Ganze im Auge zu behalten. Eigenschaften, die für jeden nützlich waren. Es folgte eine kurze Vorstellungsrunde und zufrieden sah Janus, wie sein Schüler sich respektvoll verneigte, was Lord Saphenus zu missbilligen schien und sich dann doch zu einen höflichen Nicken zwang.

Dem Zabrak fiel es ohne Zweifel schwer, mit gewöhnlichen Lebewesen zu interagieren, ohne sie ständig seine Macht spüren zu lassen oder auf sie herabzusehen. Höchstwahrscheinlich eine Folge vergangener Demütigungen. Für Janus waren alle anderen Lebewesen per se nicht mit ihm zu vergleichen, doch kostete es ihn keine Mühe, ihnen zumindest den Anschein zu vermitteln, sie zu respektieren. Höflichkeit und Freundlichkeit waren nicht zwingend das gleiche.

Lord Saphenus, der von Sergeant Kevora mit einer Verbeugung begrüßt worden war, begann ein unverfängliches Gespräch, lobte den Auftritt der Sturmtruppen und scherzte etwas, bevor er wieder ernst wurde seine Überraschung angesichts der guten Kontakte des Grafen zu den gefürchteten Elitetruppen ausdrückte, was dieser mit einem schmalen Lächeln quittierte. Verbündete suchte man
nicht nur an einem Ort, sondern wo immer man sie finden konnte.

Auch die Ehrlichkeit der beiden schien den Zabrak zu überraschen, stand sie nach seiner Ansicht doch in erheblichem Gegensatz zu der Haltung der anderen Gäste der Gala, ein Wort, das dem Einäugigen fast schon anstößig schien. Wohl war die Gala eine Chance, neue Bekanntschaften zu schließen und alte Freundschaften zu erneuern, wie der andere Sith-Krieger mit einem Kichern meinte.


„In der Tat.“

Meinte Janus knapp, lächelte dabei und war erfreut, als Sergeant Kevora sich keine weiteren Details über Aargau oder den Grafen entlocken ließ. Der Sturmtruppler besaß einen wachen Verstand und ein Gespür für das schwierige Verhältnis zwischen Sith, grinste und setzte dann zu einer kleinen Rede an. Er sprach davon, dass sie ihre Ehrlichkeit zu schätzen wussten und Lügen zu Paranoia und Misstrauen führten, was er am Beispiel seiner eigenen Biographie erklärte, die ihn von der korrupten Unterwelt Nar Shadaas in imperiale Haft und schließlich zum Militär geführt hatte, in dem er die Werte Loyalität und Ehrlichkeit besonders verwurzelt sah und auf denen auch dessen Stärke beruhte.

Neugierig hatte Janus zugehört und so neue Aspekte des Sergeants kennen gelernt, ihm war ein beeindruckender Aufstieg gelungen, ermöglicht durch das Imperium und den eigenen Willen zur Veränderungen. Der Graf respektierte dies. Zwar war der Sturmtruppler, so wie alle anderen Lebewesen, für ihn in erster Linie Mittel zum Zweck, doch war er ein geschätztes Mittel, so wie in Handwerker seine Werkzeuge hegte und pflegte und es vermied, sie zu beschädigen, so schätzte der Graf die, die ihm nützlich waren. Es war wohl das, was bei ihm echter Zuneigung und Freundschaft am nächsten kam.


„Ihre Karriere ist der Beweis für die überlegen Ideale des Imperiums und Ihren eigenen unbeugsamen Willen, Sergeant. Sie haben es verdient, für eine Armee zu kämpfen, die so effektiv ist wie Sie. Doch um das zu erreichen, müssen noch viele Ihrem Beispiel folgen. Noch gibt es Elemente in den Streitkräften, die die volle Entfaltung ihres Potentials verhindern. Und nicht nur in den Streitkräften.“

Unüberhörbar hing die Andeutung im Raum, dass sich jemand dieses Problems annehmen sollte, und es war nicht schwer zu erraten, an wen der Graf dabei dachte.

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[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle / Chronor, in der Nähe: Voth Terrix, Janus Sturn, Saphenus, Jorax Kevora]​

Chronor schob sich durch die Menge. Langsam schlenderte er zu einem der Droiden. Auf einem Tablett balancierte er eine größere Zahl Sektgläser. Chronor hielt sich zurück und folgte dem Droiden eine Weile. Nach einiger Zeit wurde der Droide auf ihn aufmerksam.

»Sekt, Herr?«

»Vielen Dank.«

Chronor griff zwei der Gläser und machte sich auf den Rückweg. In seiner linken, mechanischen Hand klickerte das Glas leise bei jedem Schritt. Vorsichtig balancierte er die Sektgläser zu den Militärs zurück. Doch plötzlich überkamen ihn ein Ziehen in der Magengrube und eine Schwäche, die ihn beinahe stolpern ließ. Doch nur einen Augenblick später war das Gefühl verschwunden, nur eine Erinnerung. Verwirrt setzte Chronor seinen Weg fort. Hatte er soeben etwas gespürt? Schon jetzt kam es ihm surreal vor, wie eine Erinnerung, bei der er sich nicht sicher war, ob es ein Traum gewesen war ...
Chronor schob den Gedanken beiseite.


»Nur eine Einbildung. Was sonst?«

murmelte er, während er seinen Weg fortsetzte. Als er sich dem Colonel näherte, konnte er erkennen, dass dieser sich mittlerweile mit einem anderen Gast unterhielt. Eine ältere Dame. Chronor versuchte, sie einzuschätzen. Ihrer Kleidung nach schien sie reich zu sein, aber das erklärte kaum ihre Unterhaltung mit Meridian. Als der Omwati näher kam, konnte er erste Gesprächsfetzen verstehen.

»... eine sehr schöne Statuette ... und gefunden in der Gruft ... Pergament ... eine von nur fünf Bestienmumien dieser Art, aber da kann mein Assistent ihnen mehr erzählen, er müsste gleich zurück sein ...«

Versuchte der Colonel da gerade unter der Hand Fundstücke zu verkaufen?


»Tallax, perfekt.«

Chronor reichte der Dame eines der Sektgläser.

»Bitte sehr. Wie kann ich helfen?«

»Sie haben doch diese Bestienmumien ausgegraben. Geben Sie doch mal ein paar Details.«

»Ähm ... Es handelt sich um eine Serie von fünf Tiermumien, identische Techniken wurden bei der Mumifizierung angewendet. Die Mumien wurden in Steingut-Urnen bestattet, die Urnen weisen identische Markierungen auf. Interessant ist, dass die Mumien über einen Zeitraum von etwa 1500 Jahren angefertigt wurden.«

»Interessant. Ist es möglich, die Serie als Ganzes zu erwerben?«

[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle / Chronor, Colonel Meridian und weitere Gäste, in der Nähe: Voth Terrix, Janus Sturn, Saphenus, Jorax Kevora]​
 
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