[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Großer Trainingsraum - Sharoh, Hybris und Rake (NPC)]
Es geschah so schnell, dass Hybris keine Zeit blieb um über andere Dinge nachzudenken. In nur wenigen Augenblicke hatte der sitzende Trandoshaner sich mit der Macht verbunden und seinen völlig neuen Sinn erworben und eingesetzt. Danach war er sogar noch in der Lage gewesen in
Rakes Richtung zu schauen und dessen Aura zu sondieren beziehungsweise es zu versuchen. Hybris Vergangenheit lag für ihn selber im Dunklen, sodass er sich auch nicht an seine eigenen ersten Schritte erinnern konnte. Und doch hatte er das Gefühl
Sharoh war schneller als üblich erfolgreich gewesen. Beinahe instinktiv hatte er die Macht eingesetzt. Oder waren seine Worte so zutreffend gewesen? Hatte er dem Reptiloiden dadurch so sehr geholfen? Dabei hatte er ihm nur sein eigenes Verständnis der Macht nahegebracht und nicht wirklich groß darüber nachgedacht was er da erzählte. Konnte eine andere Rasse und ein Wesen mit einer ganz anderen Persönlichkeit etwas damit anfangen? Schaltete die Macht sie tatsächlich gleich, sodass die Herkunft und das Selbst keine Rolle mehr spielte? Vielleicht, doch Hybris nahm lieber an das Sharoh ein Genie war, ein Macht-Talent, von Geburt an dazu fähig die Macht – sobald sie sich denn mal bemerkbar gemacht hat – zu nutzen und neue Techniken sehr schnell zu erlernen. Den Machtsinn so schnell zu erlernen … und das obwohl er in dem Kampf mit Rake keinerlei Machtbegabung demonstriert hatte. Der Executor zuckte innerlich die Schultern. Am Ende war es dann aber doch bedeutungslos. Nicht das wieso zählte, sondern die Tatsache an sich.
Aber es gab auch Grund für Kritik. Zumindest halbherzige. Sein neuer Schüler war nämlich recht dilettantisch an die Sache herangegangen, sodass selbst dieser kurze Einsatz der Macht ausgereicht hatte um den Trandoshaner zu erschöpfen. Aber Worte alleine konnten bei Machtfragen halt nie die wirklich exakte Antwort liefern. Mehr Zeit, mehr Training und vor allem mehr Geduld würden notwendig sein um besser zu werden. Hybris wollte ihn aber dennoch weiter unterstützen, sodass der Apprentice nicht völlig alleine dastand und erraten musste wie er es besser hinbekam. Doch zuerst eine Antwort auf die Frage.
„Der Machtsinn ist mit das mächtigste Werkzeug was du nun und in der Zukunft besitzt. Mit entsprechender Erfahrung und Reife kannst du damit ganze Städte innerhalb von Sekunden durchleuchten, alle Lebensformen, egal wie klein, entdecken. Es gibt nur wenige Einschränkungen, doch die gelten dann auch für die Macht an sich. Wohin die Macht kann, da kann auch dein Machtsinn hin. Nur wenn ein Machtnutzer die Macht bewusst aussperrt oder es an einem Ort aus welchem Grund auch immer eine Störung im Machtgefüge gibt, kannst du dort nicht hinein schauen. Ansonsten gibt es keine Materie die dich aufhalten kann. Noch bevor deine Ausbildung beendet ist, wirst du bereits in der Lage sein die Mitglieder dieses Ordens aufzuspüren. Und zwar alle gleichzeitig. Aber-“
Hybris machte eine abwägende Geste mit der rechten Hand.
„- du solltest dir immer vor Augen führen das es nicht ungefährlich ist diesen Sinn einzusetzen. Es gibt zwei Möglichkeiten diesen Sinn zu nutzen. Einmal passiv, das heißt das du auch einfach nur alles um dich herum auf sie selbe Weise wahrnimmst. Das reicht um Lebenszeichen zu entdecken und in etwa sagen zu können wo sie stecken und wie sie fühlen. Du wirst so aber niemals eine bestimmte Person finden können, noch ihre wahre Machtstärke herausfinden. Dafür gibt es dann die zweite Einsatzmöglichkeit, die zielgerichtete Sondierung. Dabei musst du dir aber im Klaren darüber sein, dass eine aktive Suche dazu führen kann das auch du gefunden wirst. Willst du mehr über einen Machtnutzer herausfinden, zum Beispiel einen anderen Apprentice oder Warrior, kannst du davon ausgehen das sie merken das man sie gerade mit dem Machtsinn erfasst hat. Und je nach Erfahrung des Nutzers, und ich spreche hier schon von gerade ausgebildeten Sith Warrior, können sie es auch zurückverfolgen. Und nicht jeder mag es wenn man ihm derart zu nahe kommt. Mich eingeschlossen. Sollte ich für dich mal in der Macht sichtbar sein und ich habe dir nicht die Erlaubnis gegeben mich zu sondieren, kannst du davon ausgehen das ich dich … disziplinieren werde. Du kannst mit dem Sinn keine Gedanken lesen, aber Gefühle und die kann man interpretieren und auch als Waffe nutzen. Jemand mit dem Machtsinn zu durchleuchten ist nichts anderes als wenn du in die Wohnung von wem einbrichst, ihn an einen Stuhl fesselst und dann alles durchsuchst. Was glaubst du würden mächtigere Sith dann mit dir machen wollen?“
Und noch eine abwägende Geste.
„Doch selbst Nicht-Machtnutzer spüren das und haben sie Erfahrung mit so etwas oder sind einfach nur misstrauisch genug, kannst du davon ausgehen das sie es bemerken und dich finden. Für gewisse Operationen und Orte ist also Vorsicht geboten. So dürfte es deinem Gesundheitszustand und dem weiteren Werdegang innerhalb des Ordens und Imperiums abträglich sein die Mitglieder von imperialen Einrichtungen, also Beamte und jene in hohen Positionen, zu scannen. Sie haben jeden Tag mit Sith zu tun und wurden entsprechend konditioniert. Sie merken es wenn du etwas vorhast. Also passe entsprechend auf. Aber natürlich gibt es auch hier wieder Möglichkeiten um es doch tun zu können. Solltest du so weit wie ich kommen, kannst du dich selber so gut verbergen, das es kaum noch einer mitbekommt. Aber das führt schon wieder zu weit. Kommen wir erst einmal zu deinem ersten Einsatz des Machtsinnes. Da besteht noch Nachholbedarf.“
Hybris warf einen kurzen Blick zu
Anomander, doch der schwebte gerade nur schwerelos durch den Raum beziehungsweise in der Nähe seiner Ecke herum. Die Augen des Feeorin waren geöffnet, doch am Gesichtsausdruck konnte man erkennen das er nicht wirklich irgendetwas ansah, sondern einfach nur vor sich hinstarrte und sich konzentrierte. Das war auch so etwas an das sich Hybris nicht mehr erinnern konnte. Für solche selbstverständlichen Dinge Konzentration aufzubringen. Er musste Ziele fokussieren, selbstverständlich, aber der Akt an sich war so simpel wie Luft holen oder blinzeln. Und dabei nutze er eine Kraft die nur ein Bruchteil aller Wesen einsetzen konnte und die er noch nicht einmal seit seiner Geburt eingesetzt hatte. Und dabei war es um ein vielfaches schwerer die Macht zu meistern als zum Beispiel eine neue Sprache so zu erlernen, das man sie wie seine Muttersprache sprechen konnte. Was waren die intelligenten Geschöpfe dieser Galaxie doch für bemerkenswerte Wesen. Hybris sah wieder zu
Sharoh und verfolgte seinen ursprünglichen Gedanken weiter.
„Versuche am Anfang nicht irgendwelche speziellen Personen zu finden. Du musst für das Erlernen der Grundlagen nur mich kopieren können und ich mache es dir schon so leicht wie möglich. Lasse dich stattdessen treiben, weite deinen Radius immer weiter aus, bis du aus diesem Raum heraus bist, in die nächsten Räume und Gänge hinaus. Falls du Lebenszeichen bemerkst, geh trotzdem weiter. Ignoriere sie nicht, befasse dich aber auch nicht näher damit. Sobald du einen fokussierst, brauchst du deutlich mehr Konzentration dafür und du bist noch zu unerfahren um so etwa mal so eben tun zu können. Ich würde schätzen … du schaffst … fünfzig Meter in jede Richtung, aber es ist nicht so das irgendwann schluss ist und du weißt das es nicht weiter geht. Viel mehr ist es so das du irgendwann deutlich mehr Macht für weniger Meter investieren musst um weiter zu kommen, also finde die richtige Balance für dein momentanes Level. Willst du deine knappen Ressourcen also effizient und damit länger nutzen wollen, reduzieren sich die fünfzig Meter vermutlich auf dreißig oder zwanzig. Dafür wirst du dann aber dadurch weder erschöpft, noch bekommst du Kopfschmerzen oder dergleichen. Ruh dich jetzt also aus und versuche es dann erneut.“
Hybris wollte sich gerade Rake zuwenden, da fiel ihm noch etwas ein und er drehte sich erneut zu Sharoh um.
„Ach ja, noch etwas. Es spielt für mich während der Ausbildung keine Rolle, doch du solltest dir im Klaren darüber sein das der Machtsinn, auch passiv genutzt, eine Gefahr für dich birgt. Die dunkle Seite ist an diesem Ort besonders giftig und wenn du deinen Machtsinn ohne jeden Machtschild, also so etwas wie die Blase die ich vorhin um euch herum erschaffe habe, einsetzt, lädst du dieses Gift dazu ein deinen Körper und Geist zu infizieren. Das nur in sehr geringen Dosen, sodass du es sogar über Jahre hinweg tun kannst ohne das es sich dahin rafft. Doch dein Körper wird zerfallen, dein Geist getrübt. Langsam, aber sicher. Für mich ist es nicht von Bedeutung ob du über diese Abwehr verfügst, denn während unser gemeinsamen Zeit kann dich die dunkle Seite nicht so stark verändern das deine Einsatzfähigkeit merklich beeinträchtigt wird, doch sei dir bewusst das der Schaden unumkehrbar ist. Falls du also nicht wie einer dieser Drohnen der Alchemisten enden willst, solltest du dich schnell darum kümmern. Es ist nicht geplant das ich es dir beibringe, solltest du mich während der Ausbildung aber derart überraschen, dass ich dir doch einen Wunsch erfülle, könnte wir es machen. Ansonsten ist es allein deine Sache. Und nun fang an. Falls du Pausen, Essen, Trinken oder was auch immer brauchst, hole es dir ungefragt. In zehn Stunden musst du aber so weit sein das wir weiter machen können. Denn dann wirst du alle übrigen Grundlagen ohne weitere Pausen hintereinander verinnerlichen müssen.“
Da es keine weiteren Fragen mehr gab, ging Hybris schließlich zu Rake hinüber und stellte sich ein paar Meter vom Feeorin entfernt mittig in den Raum und beobachtete den Apprentice. Levitieren konnte der Riese noch nie besonders gut, doch wie wichtig war diese Technik?! Aber er war halt durch und durch ein Schwertkämpfer und wollte am liebsten in nichts Zeit investieren, wenn es nicht seinem Schwertkampf diente. Oder er zumindest glaubte das es so war. Doch er war eben noch unerfahren und eben auch ein wenig beschränkt im Geiste, sodass Hybris ihn anleiten musste. Dafür war der Meister aber eben auch da.
Während er ihn so zusah, erinnerte sich Hybris plötzlich noch an etwas das er Sharoh sagen könnte. Wieso erinnerte er sich grade immer so spät an etwas? Lag das daran das er mit den Gedanken abschweifte und an etwas dachte was er vor kurzem gespürt hatte?
„Noch einen letzten Tipp, Sharoh.“
Er drehte sich nicht zu dem Trandoshaner um, manipulierte aber mit der Macht die Akustik des Raumes so, dass er nicht lauter sprechen musste damit sein Schüler ihn verstand.
„Um passiv wahrgenommenen Lebenszeichen leichter eine Rasse, ein Geschlecht oder gar Emotionen zuordnen zu können, ist es von Vorteil wenn man diese schon einmal von Nahen erfasst hat. Dann erkennst du sie schon immer an ihren Silhouetten. Geh also lieber früher als später durch den Orden und finde dabei so viele Spezies wie möglich.“
Eine Antwort brauchte Hybris nicht, also verpuffte die veränderte Akustik wieder und der Executor starrte weiter nach vorne.
Seine Gedanken drehten sich nun weniger um Rake – der ja eh nichts spektakuläres tat - , sondern um die Präsenz die er gespürt hatte als er sich völlig der Macht geöffnet hatte. Auf diese Weise war er ganz am Rande seines Wahrnehmungsfeldes auf eine Aura gestoßen die ihm bekannt vorkam. Es hatte nicht gereicht um sie zu identifizieren, ja im Grunde kannte er nicht einmal Rasse und Geschlecht, aber sie war ihm bekannt vorgekommen. Und, und das war auch merkwürdig, sie war in der Nähe seines alten Schülers gewesen.
Saphenus konnte er natürlich leicht orten, wusste also immer wenn er in der selben Stadt wie er selbst war. Aber mit wem war sein ehemaliger Schüler da zusammen den Hybris irgendwoher kannte? Diese Person musste er zwangsläufig in den letzten paar Jahren kennengelernt und dessen Aura auch längere Zeit wahrgenommen haben, vielleicht sogar aus nächster Nähe. Aber auf wen traf das schon zu? Auf wen, der noch lebte, konnte das noch zutreffen? Die Gruppe aus Sith, Jedi und Republikaner und dieser hassenswerten Archäologin in dem einen Tempel war doch nicht etwa von dort entkommen? Der Ort war eine einzige mehrschichtige Todesfalle gewesen und hätte die Hälfte von ihnen nebenbei töten müssen. Wäre er selber nicht gewesen, der Padawan und diese … Archäologin, dessen Namen er längst wieder vergessen hatte, wären doch schon fünf mal gestorben bevor sie auch nur zwanzig Meter weit gekommen wären. Und der Rest war sich feindlich gesinnt gewesen. Diese
Arica hatte die Situation doch sicherlich ausgenutzt und ein paar Leichen hinterlassen. Oder? Aber wie dem auch sei, einer von denen konnte es eigentlich nicht sein. Wer dann sonst? Jemand von Tawarwaith? Unwahrscheinlich, so lange war er nicht mit denen zusammen gewesen. Also … doch einer von der Tempel-Truppe? Hybris überlegte eine ganze Weile lang ohne nennenswertes Ergebnis, dann entschloss er sich es doch zu wagen.
Da der Ort, an dem sich sein Schüler befand doch ein ganzes Stück weit weg war, würde er sich ein gutes Stück weit öffnen müssen um ihn zu erreichen. Fokussierte er seine Suche aber wie bei einem Suchscheinwerfer, würde er zumindest nicht allzuviel Aufmerksamkeit erregen.
Noch immer starr nach vorne schauend, versank er in der Macht und baute eine Barriere nach der anderen auf. Einige davon würden seine eigene Aura maskieren, überlagern oder verschleiern, andere seine Lebenszeichen und Emotionen. Alles was ihn als Darth Hybris identifizieren konnte wurde verborgen oder umgewandelt, sodass nur noch ein Sith Lord ihn würde erkennen können. Und zwar auch nur einer der ihn persönlich kannte. Sollte also zum Beispiel Arica sich dort aufhalten und zufällig von ihm erfasst werden, sie würde ihn wohl erkennen. Aber davon musste er nicht ausgehen und selbst wenn es so war, er würde diesen Lord ja nicht direkt anvisieren und länger sondieren.
Nachdem seine Verteidigung stand, nahm er Saphenus Aura als leichtesten zu findenden Punkt und brachte seinen Machtsinn in Stellung. Wie ein schwarzer Sonnenstrahl, der statt Hitze Kälte ausstrahlte, brannte sich Hybris Wahrnehmung in den Geist des Sith Warriors. Und nur dank ihrer Verbindung würde Saphenus ihn trotz seiner Verschleierung erkennen und vermutlich sogar herausfinden können aus welcher Richtung es kam. Zumindest wenn er schnell genug war, denn Hybris interessierte sich ja nicht für den schmächtigen Zabrak. Es dauerte nur wenige Sekunden, dann war er an diesem fernen Ort gebunden und konnte sich umsehen. Recht schnell waren einige Machtnutzer entdeckt und sogar welche die sich aktiv seiner Suche entzogen, doch er ignorierte es. Was auch immer da gerade geschah – auf diese Entfernung konnte Hybris nicht sagen an welchem Ort sie sich befanden -, es musste einen Grund dafür geben das all diese verschiedenen Auren zusammen gekommen waren. Und dann wurde alles erst recht egal, denn er fand was er suchte.
Einem Blitz gleich, fuhr die Erkenntnis in ihn und ließ regelrecht Bilder und Sequenzen in seinem Kopf explodieren und aufploppen. Erinnerungen wurden wieder ausgegraben und damit verbundene Emotionen geweckt. Für ein oder zwei Sekunden entflammte ein wütend heißer Feuersturm in ihm, so wild und ungezügelt, das sogar Rake kurz aufschaute. Doch dann erstickte Hybris das Feuer mit einer einzigen Willenskraft-Anstrengung. Er war der Herr, nicht seine primitiven Gefühle. Nun nur noch mit kaltem Hass beseelt, starrte er vor seinem inneren Auge eine Frau an. Eine an dessen Namen er sich nun auch wieder erinnerte. Eine der er etwas versprochen hatte. Eine die nun relativ nah war.
Sie hat es also geschafft. Entgegen meiner Berechnungen. Sie lebt ... noch ...
Und sie befand sich in Saphenus Nähe. Was hatte das zu bedeuten? Was war das dort für ein Treffen? Ihm war doch nicht etwa etwas wichtiges entgangen?
Wohl kaum. Vermutlich nur Politiker oder Beamte. Und Zoey!
Er verspürte durchaus den Wunsch ihr Schmerzen zuzufügen, doch dafür den Orden zu verlassen kam ihm zwar in den Sinn, er würde es aber nicht tun, so viel stand fest. Rache war kein sinnvoller Beweggrund. Aber so ganz ohne irgendwas zu tun, wollte er nicht wieder von dort verschwinden. Jetzt wo er schon einmal da war...
Er konnte auf diese Entfernung leider nur sehr sehr schlecht Emotionen übertragen oder ihr Bilder in den Kopf schicken, doch sollte sie sich noch lebhaft an ihr letztes Zusammentreffen erinnern, so musste sie seine Aura erkennen können. Sie waren nahe und lange genug zusammen gewesen und sie hatte seinen Lebensentzug abbekommen und noch einiges mehr. Sie würde sich erinnern. Todsicher.
Hybris fokussierte seinen Machtsinn auf sie und baute dann Stück für Stück seine Fassade ab. Anfangs mochte sie nur etwas ungewöhnliches, vielleicht ein Kribbeln, wahrgenommen haben, doch mit jeder weiteren fallenden Schicht von Hybris Schutzschild wurde es deutlicher. Als er schließlich ungeschützt dastand und ihr all seine Macht und Grausamkeit präsentierte, musste sie ihn einfach wiedererkennen. Und dann legte er noch einmal nach. Obwohl es selbst für ihn unheimlich schwierig war, versuchte er es eben doch ihr seinen Hass und Rachegelüste zu schicken. Es war so schwierig, als würde man eine einen Kilometer entfernte Öse mit einem Faden treffen wollen, der zwar stabil genug war damit es möglich war, aber eben dem Wind und der zittrigen Hand von einem selbst ausgesetzt war. Der Großteil seiner ausgesandten Projektionen ging verloren, doch die Botschaft dürfte deutlich sein.
Ich bin hier und ich weiß das du da bist.
Der Angriff auf die Archäologin dauerte vielleicht zehn Sekunden, dann brach Hybris ab und verbarg sich sofort wieder. Mit leicht erhöhtem Herzschlag und Atmung sah der Executor wieder zu Rake. Dem waren die Aktionen seines Meisters zum Ende hin natürlich nicht verborgen geblieben – ebenso wenig wie Sharoh, auch wenn der es wohl nicht würde interpretieren können -, sagte aber klugerweise nichts. Als sich ihre Blicke wieder trafen, verblasste alles in beiden Gesichtern und es war, als wäre nie etwas gewesen. Gut so, denn man sprach einen Darth Hybris nicht auf seine Emotionen an...
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