Bastion

[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - Vor der Damentoilette - Michael Aeren und Steven Crant, Sane alias Krayne und Zoey Liviana, in der Damentoilette: Ignavius (NPC)]



Michael hatte nach der Begegnung mit dem Sith (Ignavius) endgültig die Nase voll. Zwar hatte diese großartige Gala, mit ihrem erstklassigen Essen und Trinken und dieser einmaligen Deko, schon etwas für sich, aber die Gesellschaft war eindeutig Banthadreck. Er hoffte innig, dass dies ihre letzte unwillkommene Begegnung des Abends - und hoffentlich ihres ganzen Aufenthalts auf Bastion - bleiben möge, auch wenn dies bei dem Glück, welches Steven heute anhaftete, beinahe ein Wunderwerk der Macht wäre.

Auch seine Kopfschmerzen kamen ihm wie ein Wunderwerk vor. Wer auch immer es zusammengezimmert hatte, hatte ganze Arbeit geleistet. Noch nie hatte sein Schädel so sehr geschmerzt. Außerdem war ihm mittlerweile wieder speiübel und kalt und zudem er war unglaublich müde und schlapp. Er konnte nur darauf setzen, dass sein Meister mit ebensolchen Problemen zu kämpfen hatte und sich dazu entschließen würde, bald das Hotel aufzusuchen. Wobei es Michael durch seinen malträtierten Kopf geisterte, dass dieses Hotel wohl nicht die beste Wahl wäre, sollte sich der Sith aus der Toilette erholen und wirklich als der besagte Gouverneur herausstellen. In diesem Falle wäre wohl kein Hotel auf Bastion oder in dessen Umkreis eine gute Wahl.

Der Jedi-Schüler ließ seinen Blick träge über die Masse der Galabesucher schweifen. Es bildeten sich mittlerweile vor dem Ausgang ganze Schwärme von Gästen, welche wankend und schubsend in Richtung der wartenden Gleiter strömten. Die Gala war kurz davor sich aufzulösen.

Gerade in diesem Moment macht Zoey ihre Begleiter auf eine größere Gruppe aufmerksam, welche sich langsam auf das Tor zu bewegte und eine gute Deckung für die kleine, zerlumpt aussehende Gruppe bieten würde. Als sie sich zu diesem Gästepulk bewegten, brach auf der Damentoilette ein lautstarker Tumult aus. Irgendetwas war dort im Gange und Michael hoffte sie würden den Ausgang erreichen, bevor dieses Etwas die Nasszelle verließ. Am Ende der großen Gruppe drängten sich die zwei Jedi und ihre Begleiter in Richtung des großen Eingangstors und würden bald die prächtig dekorierte Halle hinter sich lassen.




[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - Auf dem Vorplatz - Michael Aeren und Steven Crant, Sane alias Krayne und Zoey Liviana, Galabesucher (NPC)]
 
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[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof| Janus, Voth, Iriye, Saphenus, weiter weg: Zoey, Steven, Michael, Sane, Darth Ignavius (NSC), Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui

Auch wenn Voth aus einem unbestimmten Grund das Gefühl hatte, dass er sich von etwas so banalem nicht beeindrucken lassen dürfte, so musste er doch insgeheim zugeben, dass die glänzend polierten, strahlend weißen Rüstungen der Sturmtruppen eine gewisse beeindruckende Autorität ausstrahlten, die auf alles in ihrer Umgebung abfärbte. Hatte er vorhin, im Innenraum der Halle, noch angenommen, dass das Squad unter der Führung von Sergeant Kevora lediglich durch ihre Anzahl beeindruckte und Blicke aus allen Richtungen auf sich zog, so stellte diese Annahme sich nun als Irrtum heraus, als ebenjener Soldat stolz und geraden Schrittes marschierend den Innenhof betrat.

Es war ein schlauer Einfall von der Person, die die Rüstungen der Sturmtruppen gestaltet hatte - wer auch immer das sein mochte - gewesen, die Soldaten des Imperiums komplett zu umhüllen. Natürlich war ein gewisser Schutzaspekt vorhanden, doch viel wichtiger war wohl die psychologische Wirkung. Eine gesichtslose Spezialeinheit, bekannt für ihre Skrupellosigkeit, war sicherlich imposanter als ein Soldat, dessen Gefühle man mit dem bloßen Auge erkennen konnte. Doch die Sturmtruppen glichen wie ein Ei dem anderen und formten zusammen eine furchteinflößende, beeindruckende Armee.

Der Twi'lek blinzelte und verschob alle Gedanken über irgendwelche Sturmtruppen nach weit hinten in sein Unterbewusstsein. Sergeant Kevora war herzitiert worden, weil er um eine Audienz gebeten hatte, und Voth war gespannt, was er zu berichten hatte. Als der Soldat näher kam, spürte er Ärger, der jedoch von makelloser Beherrschtheit dominiert wurde. Professionell und sachlich schritt der Sturmtruppler heran, während sich im Hintergrund des Innenhofes eine Nebentür öffnete und ein blonder Mann mit kurzen Haaren und breiten Schultern die Bildfläche betrat. Er schien das direkte Gegenteil Kevoras zu sein - seine Wut zeichnete sich deutlich in seinem Gesicht und seiner Aura ab, die Hände waren zu Fäusten geballt und der Mann war ganz eindeutig extrem unzufrieden. Gerade, als Voth sich fragte, was er wohl hier zu suchen hatte, fiel ihm ein, dass er den Jünger schon einmal gesehen hatte. Nämlich als er neben Marava stand, als diese den Sith eröffnet hatte, dass Edgar sich auf der Gala befand. Der blonde Kerl war also Ravik, den Janus ebenfalls herbeigebeten hatte.

Voth wusste nicht, was zwischen Kevora und Ravik passiert war, doch eindeutig empfand Letzterer eine deutliche Abneigung gegenüber dem Sturmtruppler. Zweifellos war etwas vorgefallen, das der Klärung durch Janus persönlich bedarf.

Ravik schien sich mittlerweile jedoch insoweit beruhigt zu haben, dass er vernünftig mit Janus sprechen konnte. Nachdem er sich die - zweifelsohne durch das 'Verhör' - blutigen Hände an einem Lappen abgewischt hatte, trat er vor den Grafen, verbeugte sich tief und begann auf Befehl von der Suche nach Tlalloy zu berichten. Die offenbar gerade nicht allzu gut lief, woran dem Jünger zufolge aber die Inkompetenz der Sturmtruppen zu tun hatte. Voth verschluckte sich fast, als er versuchte, seine spontane Überraschung ob dieses Vorwurfes zu verbergen. Eine Anschuldigung wie diese passte so gar nicht zu dem Bild, das der hochprofessionelle Soldat vor ihm bot. In diesem Kontext wirkte die Tatsache, dass Ravik sich nebenbei brüstete, die Verräterin mit seinen Männern gefangen zu haben, beinahe lächerlich.

Janus schien einen Augenblick nachzudenken, bevor er Kevora dazu befragte. Der Soldat sprach in ruhigem, gewohnt autoritären Tonfall und warf dem Jünger wiederum Inkompetenz, Behinderung der Mission und die Auffassung des Auftrags als Wettbewerb vor. Als der Sturmtruppler zu dem Punkt gelangte, dass er Ravik den Schuld an Laris Tod vorwarf, hätte Voth beinahe leicht verlegen gegrinst, hätte der Satz ihn überhaupt in Verlegenheit gebracht. Schließlich trug ja nicht wirklich der blonde Jünger die Schuld am Tod der Verräterin, jedenfalls nicht direkt...
Doch die weiteren Vorwürfe hatten durchaus Hand und Fuß. So sei
Ravik unfähig, im Team zu arbeiten und hätte mit seinen Aktionen die gesamte Mission erschwert. Dabei klang die Schilderung nicht übertrieben oder so verallgemeinernd wie die des Blonden. Auch in der Macht strahlte der Sergeant Aufrichtigkeit aus.



Noch bevor Janus etwas zu dem Thema sagen konnte, begann Lord Saphenus mit einer Reihe von Sprüchen gegen den blonden Jünger. Dabei hätte Voth schwören können, dass er kurz ein hämisches Grinsen im Gesicht des Zabraks hatte aufblitzen sehen. Es schien ihm sichtlich Spaß zu machen, den durch die Anschuldigungen des Sturmtrupplers erneut recht wütend gewordenen Mann so öffentlich zu demütigen. Dann, nach einer kleinen Pause des Nachdenkens, bat er mit gespielt kindischer Stimme darum, den Jünger töten zu dürfen. Dabei spielte er auf Voths vergangene Beförderung an. Der Twi'lek wusste nicht, ob er das bizarre Schauspiel lustig oder einfach nur seltsam finden sollte, daher hob er teils irritiert, teils amüsiert, eine Augenbraue und erwartete das, was passieren würde.

Raviks Reaktion war die, die Voth erwartet hätte. Direkt nachdem Janus sich bei Sergeant Kevora für die Informationen bedankt hatte, empörte der Blonde sich laut über die angebliche Unverschämtheit ihm gegenüber, woraufhin er mit einer lässigen Handbewegung Janus' aber spontan gestoppt wurde. Scheinbar verzweifelt und plötzlich ungewöhnlich blass schien der Jünger nach Ausreden zu suchen, die seine Aktionen rechtfertigen sollten. Zwar war der Twi'lek bei keinem der Vorfälle in den Korridoren oder in der Halle anwesend gewesen, doch selbst für ihn klangen diese Erklärungsversuche reichlich billig.

Entsprechend war das Urteil des Grafen. In scharfem Tonfall gab er preis, dass Ravik einst nützlich gewesen war, doch nun keinen Zweck mehr erfüllte. Ein kaum sichtbares Nicken in die Richtung des Einäugigen bestätigten dieses Urteil und würde das Ende des blonden Jüngers einläuten, soviel stand fest.

In den nächsten zwei, drei Minuten bot sich Voth ein zugleich interessantes als auch irgendwie, auf groteske Art und Weise, unterhaltsames Schauspiel. Gemächlichen Schrittes stellte der Zabrak sich vor Ravik und fixierte ihn mit dem einen Auge. In diesem flammte nun, wissend, dass es keinen Ausweg gab, Zorn auf und plötzlich griff er Saphenus an. Eine Faust traf die rote Wange des Gehörnten und warf ihn zu Boden. Lachend schlug der Einäugige auf und wurde daraufhin von Ravik gewürgt. Die ganze Zeit über verfolgte Voth die Situation mit allen Sinnen, vor allen mit denen, die die Macht ihm gab, und erkannte ein Fitzelchen Hoffnung in dem Jünger. Gleichzeitig auch Verwunderung. Entweder über die scheinbare Leichtigkeit des Kampfes oder über das, was Saphenus ihm gerade zuflüsterte. Leider konnte Voth die Worte nicht verstehen, doch Ravik lockerte zuerst seinen Griff, nur um seine Hände einen Augenblick später mit schmerzverzerrtem Gesicht auf seine Brust zu pressen. Der trainierte Mann taumelte rückwärts, während Saphenus allmählich auf die Beine kam. Und da sah Voth, was passierte. Der Zabrak hatte mithilfe der Macht nach dem Herzen des Jüngers gegriffen und schien es nun zusammenzupressen. Ähnlich wie nur eine kleine Weile zuvor konzentrierte der Twi'lek sich ganz auf den Knienden vor sich, spürte seinen rasenden, flachen Herzschlag, seinen Schmerz und seine Todesangst. Fasziniert sog er alle diese Gefühle in sich auf, nahm sie wahr und erlebte die wohl letzten Momente des Jüngers fast schon hautnah mit. Währenddessen schalt der Zabrak den Blonden, tatsächlich geglaubt zu haben, einen Sith besiegen zu können. Es sei ihm gleich, ob er Angst vor dem Tod hätte oder nicht, er sähe ihn nur gerne leiden. Voth dachte kurz nach. Auch er hatte dies empfunden, als der seidene Faden, an dem das Leben der Verräterin noch gehangen hatte, in seinen Händen lag und er ihn schließlich zerrissen hatte. Und nun sah er auch Saphenus die Genugtuung an, als er das Herz Raviks schließlich zu einer undefinierbaren Masse zerdrückte und der Jünger nach einem winzigen Augenblick der Klarheit mit verzerrtem Gesicht tot umkippte.

Saphenus betrachtete die Leiche kurz, bevor er sich mit einem für ihn typischen Spruch zur Seite drehte und eindeutig zufrieden die beiden anderen Sith und Sergeant Kevora anblickte. Strahlend fragte er, wie es nun weitergehen würde.

Während Voth noch interessiert den toten Jünger betrachtete, entschuldigte der Sturmtruppler sich ihn gewohnter Professionalität. Selbst ohne den Helm, den er zwischenzeitlich abgenommen hatte, sah er noch immer aus wie ein Elitesoldat, ja, die Narben in seinem Gesicht schienen diesen Eindruck noch zu verstärken.

Schließlich verbeugte er sich vor Janus und Saphenus und machte sich auf den Weg in den Innenraum. Dabei stellte Voth fest, dass er sich nicht vor ihm verbeugt hatte. Doch konnte der Soldat ja noch gar nichts von seiner Beförderung wissen. Von daher ärgerte er sich nicht.

"So hat dieser beschauliche Innenhof heute bereits zwei Tode miterlebt",

begann Voth lächelnd.

"Wie schön, dass ihr diesem Abend scheinbar doch noch etwas abgewinnen konntet,... Saphenus."

Vor dem letzten Wort hatte er eine Sekunde gestockt, war er sich noch nicht im Klaren darüber gewesen, wie er den Zabrak nun ansprechen sollte. Schließlich hatte dieser darauf bestanden, das "Lord" wegzulassen. Und nun hatte Voth eingewilligt. Grundsätzlich war es ihm egal, und da dem Einäugigen ohnehin nicht so viel an Höflichkeit zu liegen schien... Was sollt's?

"Gibt es noch weitere Angelegenheiten, die einer Besprechung bedürfen? Falls dem nicht so ist, würde ich vorschlagen, dem Beispiel des Sergeants zu folgen und sich ebenfalls wieder ins Innere zu begeben. Hier draußen wird es doch etwas... frisch."

Nicht, dass dem Twi'lek kalt war, er sorgte sich nur etwas um
Ignavius in Gegenwart so vieler Gäste im Inneren der Halle. Außerdem fragte er sich, was die anderen Gäste, die er am heutigen Abend schon getroffen hatte, so trieben.


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Ich hab' den drei Sith nun eventuell schonmal einen kleinen Impuls gegeben, in die Halle zurückzukehren, schließlich spielt da ja in mehrfacher Hinsicht die Musik :p. Und irgendwer muss sich ja noch um den Sith-Spawn kümmern :D.
 
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[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Thronsaal] Darth Allegious, Chiffith; Taral

Wie eine Furie griff Chiffith frontal mit all seinen zur Verfügung stehenden Mitteln an. Angriff schien ihm die beste Verteidigung zu sein indem er sich auf Allegious zu stürzen versuchte. Allerdings traf stüren nur bedingt zu. Allegious war eins mit der dunklen Seite der Macht. Es war eher als flog Chiffith in Zeitlupe auf ihn zu als dass er wirklich hervorschiessen konnte, ganz gleich wie schnell Chiffith in Wirklichkeit auch sein mochte. Im Hintergrund spürte er wie mittel Levitation Dinge angehoben wurden. Was genau das war konnte er nicht sagen, es war aber auch unerheblich. Egal was Chiffith ihm entgegenwerfen würde, er würde ihm nicht den Triumph schenken, seine Beförderung auf eine solche Art und Weise erlangt zu haben. Ein wenig war er entäuscht dass sein Schüler diese Aufgabe überhaupt angenommen hatte. Glaubte er doch wirklich seinem Schüler mittlerweile soviel beigebracht zu haben dass es eben einfach nicht vollziehbare Aufgaben gab, die es eben als solche auch zu erkennen galt. Chiffith entschied sich aber auch in diesem Sinne für den schwierigeren Weg. Wo er jetzt ein wenig länger darüber nachdachte war dies in dem Sinne seines Schülers nur konsequent. Chiffith liebte die Herausfordrung und die Jagd. Eine Jagd war dies hier freilich nicht, aber sicherlich eine größere Herausforderung als sie viele auch nur jemals erträumten. Sicherlich, hier im Orden gab es viele die daran dachten, aber keiner war dabei der sich traute dies auch in die Tat umzusetzen. Seit Janem hatte es niemand gewagt. Und jeder hier würde sich dies auch zigfach gut überlegen müssen, sonst würde dem Aufstieg ein kurzer aber schmerzhafter Fall folgen. Er sah wie Chiffith gefühlte drei Zentimeter näher gekommen war. Er machte einen schräg nach vorne weisenden Ausweichschritt und war damit aus dem Gefahrenbereich. Er musterte den nun ins Leere fliegenden Lamproiden, der mit seinen Stielaugen scheinbar unendlich langsam rechterseits zu Allegious zu blicken begann. Er glaubte langsam einen Anflug von Erkenntnis in ihm auszumachen. Er fragte sich in diesem Moment erneut wie seinem Schüler diese Aufgabe gelingen sollte.

Sein Blick wanderte zu Taral. Er lag immer noch auf dem Boden des Thronsaales, hatte aber den Kopf erhoben und blickte auf die sich ihm bietende Szenerie. Der Rest seiner Körperhaltung kündete von Entspannung wenn nicht gar von vollkommener Unberührtheit. Warum sollte er sich auch einmischen. Dies war ein Test, kein Kampf um Leben und Tod. Aber auch keiner der ausschloss weiterhin einen Lerneffekt bei seinem Schüler anzustreben. Also kanalisierte der Imperator die dunkle Seite in seinen Händen und schleuderte diese unsichbaren Mächte zu seinem Schüler. Der Machtstoß der dem Sith-Lord entfohr wirkte wie ein Multiplikator auf die Kraft die Chiffith investiert hatte um auf Allegious zuzuschiessen. Nun wurde er selbst in der scheinbaren Zeitlupe deutlich schneller vorran getrieben, allerdings immer weiter weg vom Imperator, und immer weiter auf die Öffnung des Thronsaales nach draußen. Ob Chiffith eine Möglichkeit finden würde nicht von der Pyramide der dunklen Seite geschleudert zu werden? Die Möglichkeit eines Scheitern schloss die Möglichkeit seines Todes nicht aus, stellte er gerade fest. Er hätte sicherlich noch Einfluss auf die Flugrichtung nehmen können, aber dann würde er seinem Schüler helfen und das war dieses Mal von ihm selber ausgeschlossen worden. Dieser Test würde ein echter sein. Nur wenn Chiffith alle Fortschritte und Errungenschaften seiner Schülerschaft unter Beweis stellen konnte, würde er überleben und siegen. Sein Sieg würde seine Ketten zerbrechen- er wäre dann nicht mehr im eigentlichen Sinne ein Schüler. Sicherleich wäre er durch das Band zu seinem Meister stets verbunden und ihm Dank in Formvon Wort und Tat schuldig, aber er würde eben auch seinen eignenen Weg versuchen zu gehen. Die dunkle Seite nach seinen Vorstellungen formen und vielleicht, nur ganz vage, ein wirklicher Aspirant auf den Titel eines Sith erheben können. Es war natürlich ebenso möglich dass er dann immer noch einen Mangel aufwies der ihn in ähnlicheBedeutungslosigkeit führen würde, wie soviele vor ihm.

REST WURDE ZENSIERT


[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Thronsaal] Darth Allegious, Chiffith; Taral
 
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Chiffith wusste, dass er schnell war. Blitzschnell. Wenn er das Potential, das seine Spezies sich im harten Überlebenskampf auf Florn mit Milliarden Toten erkauft hatte, voll ausnutzte, konnte ein gewöhnlicher Mensch seine Bewegungen kaum nachvollziehen. Er hatte schon Gegner getötet, die gestorben waren, bevor sie sich des Angriffs überhaupt bewusst geworden waren - obwohl er sie frontal angesprungen hatte wie jetzt den Imperator. Dieser jedoch wich ohne Mühe aus. Die Bewegung war gelassen, energiesparend; dem ersten Angriff seines Schülers entging Darth Allegious so mühelos, als würde dieser sich so träge bewegen wie eine tektonische Platte. Er ließ Chiffith mit seinem blindwütigen Ansturm nicht nur scheitern, er deklassierte ihn regelrecht. Und das war der zusätzliche Ansporn, den sein Schüler brauchte.

Viele Sith zogen ihre Kraft aus ihrem Hass. Auch der Lamproid konnte diesen Zugang zur Macht nutzen, aber er hasste Allegious nicht im eigentlichen Sinn; nicht mehr, als man eine unbeherrschbare Naturgewalt für das hassen konnte, was sie war. Doch er hatte eine andere Quelle, ein mindestens ebenso starkes Gefühl, das sein Wesen und Sein bestimmte und ihm, wenn er es schaffte darauf zuzugreifen, ein fast unerschöpfliches Reservoir an Kräften bot. Es war sein Drang, sich mit starken Gegnern zu messen; sich über andere zu erheben, indem er sie bezwang. Der Wille, jede Herausforderung dieser Art zu meistern, hatte ihn schon zu der Zeit beflügelt, lange bevor er von den in ihm schlummernden Kräften erfahren hatte. Sein Jagd- und Kampftrieb verlieh ihm die Willenskraft, die er brauchte, um seine Angst vor dem Scheitern und den Zorn über eine drohende Niederlage in nutzbare Energie umzuwandeln. Und je gefährlicher die Situation, um so größer war der Ansporn. Konnte es eine größere Gefahr und damit einen größeren Ansporn geben als diesen ungleichen Zweikampf gegen den Imperator höchstpersönlich? Während er den Stoß spürte, mit dem Darth Allegious ihn aus der Flugbahn und in Richtung der Balustrade stieß, stieg kalte Wut in ihm auf. Sie machte ihn noch flinker, noch stärker, noch reaktionsschneller, als er ohnehin schon war. Nein, so leicht würde er sich nicht bezwingen lassen! Wenn der Imperator seinen Tod wollte, würde es mehr brauchen als diesen beiläufigen Schubs in Richtung des Abgrundes!

Mit dem Schwanz korrigierte er seine Flugbahn nach unten und sobald er tief genug war, griff er nach dem Boden. Darth Baals Lichtschwert drang tief in den Stein und hinterließ eine glühende Furche, die übrigen Klauen scharrten über den Boden und bremsten ihn weiter ab. Eine Kralle brach, doch davon nahm er kaum Kenntnis. Er kam zum Stillstand, bevor er den Rand erreichte, und stieß sich sofort ab, um durch eine schnelle Seitwärtsbewegung aus dem Gefahrenbereich zu gelangen. Beschleunigt und gestärkt durch die dunkle Seite der Macht, katapultierte er sich über zwölf Meter weit durch den Thronsaal. Dann schoss er abermals auf Darth Allegious zu, diesmal nicht mit einem gewagten Sprung, sondern dicht am Boden. Seine mentalen Schilde waren auf die Abwehr eines Angriffs vorbereitet. Abermals schickte er seinem körperlichen Vorstoß eine Attacke mit der Macht voraus. Doch diesmal zielte er nicht auf den Imperator selbst - das war vermutlich sinnlos - sondern auf eine steinerne Büste von Darth Arthious, die nahe beim Imperator auf einer Säule stand. Hier, in diesem Thronsaal, hatte Allegious seinem Schüler beigebracht, Steinblöcke mit der Kraft der Dunklen Seite zum Bersten zu bringen. Diese Fähigkeit würde er nun als Waffe einsetzen: Er war voller unbändiger Kraft, die nur darauf wartete, entfesselt zu werden. Während er sich auf seinen übermächtigen Gegner stürzte, explodierte neben diesem mit lautem Krach die Büste und scharfe Steinsplitter flogen wie Schrapnell umher. Nur einer dieser Splitter musste den Noghri treffen und ihm eine winzige Wunde zufügen, dann hatte Chiffith die Prüfung bestanden. Doch auch wenn dieser Angriff fehlging, rechnete der Lamproid zumindest damit, dass dieser ihm einen Augenblick der Ablenkung schenkte, die genügte, um in die Initiative zu gehen und den Imperator gleichzeitig mit Klauen, Fängen, Giftstachel und Lichtschwert anzugreifen. Eine so rasche Abfolge von Hieben und Stichen, dass selbst Allegious mehr aufbieten musste als einen flinken Schritt zur Seite, um ihnen allen zu entgehen. Nur ein einziger Treffer, eine klitzekleine Wunde... bisher hatte der Imperator seine eigenen Lichtwaffen noch nicht gezogen und Chiffith sah eine echte Chance, diesen Kampf zu einem schnellen Abschluss zu bringen. Sein zorniger Wille, dies zu vollbringen, konnte größer kaum sein.


[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Thronsaal] Darth Allegious, Chiffith; Taral
 
[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Arthoius-Gedächtnishalle ] Edgar, sowie weitere Gäste

So langsam wurde es ernst. Immer mehr Gäste begaben sich langsam aber sicher zum Ausgang und die Reihen lichteten sich und damit auch Edgars Deckung. Das hieß, dass es jetzt oder nie bedeutete. Er hatte bereits Tayyip per Comnachricht geschrieben, dass der Zugriff nun erfolgen würde. Jetzt blieb nur noch auf das Zeichen zu warten und es konnte losgehen. Zumindest wenn die Archäologin nicht vorher zum Ausgang schaffte.

Mit Argusaugen betrachtete Edgar, wie die kleine Gruppe um Leon langsam aber sicher auf das Eingangsportal zuging. Um weniger aufzufallen hatten sie sich einer Gruppe Betrunkener angeschlossen. Doch den Sciptor würden sie mit dieser billigen Charade nicht täuschen. Nervös schaute er zum Glasdach empor, durch das man aus weiter Ferne den Verkehr erahnen konnte. Noch immer nichts.

Plötzlich brach irgendwo in Richtung der Damentoiletten eine Art Tumult los. Er konnte nicht genau erkennen was geschah, doch offenbar war eine mittelschwere Panik unter den Sicherheitsleuten ausgebrochen, die allesamt ihre Energiestäbe aktiviert hatten und auf irgendetwas reagierten, das anscheinend besonders klein war, oder über den Boden kroch. Der Vorfall hatte die Aufmerksamkeit der meisten Sicherheitsleute in der Halle gebannt, weshalb Edgar auch unentdeckt geblieben war. Zumindest bis jetzt.

Leise summte das Comlink des Scriptors auf und endlich erschienen die ersehnten Worte auf dem Display. ‚In fünf‘. Tayyip war wortkarg wie eh und je, doch er verstand es. Jetzt konnte die Party endlich steigen. Mit blitzenden Augen und einem breiten Grinsen im bärtigen Gesicht sah er auf und erstarrte. Nur wenige Schritte vor ihm stand ein Mitglied der Sicherheit, auch wenn es sich nicht um einen Jünger handelte. Der Mann war offensichtlich noch geschockter ihn zu sehen als Edgar es war entdeckt worden zu sein. Naja irgendwann hatte es ja passieren müssen.

Der Mensch öffnete den Mund um zu rufen, doch Edgar war schneller. Mit unbewusst von der Macht verstärkten Reflexen hatte er den Blaster in der Hand, bevor auch nur ein einzelner Ton aus dem Mund seines Gegenübers entweichen konnte. Mit einem ekelerregenden Geräusch krachte der durastählerne Griff von der Seite in den Oberkiefer des Menschen, der einfach von den Füßen gerissen wurde. Leise klimperte es, als seine komplette Zahnreihe den Weg allen Weltlichen ging. Kurz warf Edgar ihm einen hämischen Blick zu, doch er hatte keine Chance das Schauspiel zu genießen. Denn in diesem Augenblick kam Tayyip an.

Mit einem ohrenbetäubenden Krachen und Klimpern brach der Frachter durch das Glasdach und glitzernde Scherben flogen in alle Richtungen. Geistesgegenwärtig drehte Edgar sich zur Seite und fing sich lediglich ein paar scharfe Kanten, die jedoch zum Glück in seinem Anzug hängen blieben. Doch noch drehte er sich nicht wieder um, wusste er doch genau was passieren würde. Heulend erwachten die Bordkanonen zum Leben und verwandelten die imposante Kristallformation in eine Explosion aus glitzerndem Staub und noch mehr scharfkantigen Splittern. Jetzt endlich spurtete der Scriptor los. Aus den geöffneten Luken des Frachters feuerten die in letzter Minute angeworbenen Kopfgeldjäger wahllos in den Raum und gleich eine Handvoll sündhaft teurer Kunstwerke ging in lodernden Flammen auf.

Nach wenigen Schritten hatte Edgar die Distanz zur Archäologin überwunden und rammte den einzigen noch Stehenden aus der Gruppe mit voller Wucht in den Rücken. Der Blauuniformierte taumelte, rutschte auf einer großen Scherbe auf und knallte ebenfalls auf den Boden. Grob packte der Scriptor die verfluchte Archäologin bei den Haaren und zog sie hoch, während er ihr seinen Blaster unters Kinn presste. Hektisch sah er sich um, doch offenbar hatte noch niemand in den wenigen Sekunden die Situation voll erfassen können.

„Beweg dich, Schlampe“

Zischte er Leon zu und stieß sie in Richtung des Frachters und versuchte irgendwas in den Rücken zu bekommen, hinter dem er Deckung suchen konnte. Plötzlich blieb er schwer atmend stehen. Jetzt endlich hatte man ihn entdeckt. Mit dem Rücken gegen ein säulenförmiges Kunstwerk gepresst blickte er den ersten die auf ihn angelegt hatten ins Gesicht und brüllte dann:

„EINE BEWEGUNG UND DIE GEISEL STIRBT! Ich bin ehemaliger Jünger und damit SCHNELLER als ihr ALLE! Und sollten die Anwesenden Sith etwas Dummes versuchen, bevor ihr auch nur fertiggedacht habt hat diese geleckte Bitch kein Hirn mehr!“


[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Arthoius-Gedächtnishalle ] Edgar, sowie weitere Gäste
 
Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, direkt vor der Kristallformation: Zoey, Sane alias Krayne-ihr Leibwächter, die Jedi-Beschützer Steven und Michael


Sane stimmte dem postwendend zu und der kleine Trupp versuchte unauffällig in der großen betrunkenen Meute unterzugehen, um so unbehelligt und unscheinbar mit hinaus zu gelangen. Der Plan war schnell gefasst worden, war unspektakulär und schien leicht umsetzbar. Von den verfluchten Sith war keiner in der Nähe, was ihnen außerdem in die Hände spielte! Das Sicherheitspersonal war immer noch vor der Damennasszelle und würde mit Ignavius eine Menge zu tun bekommen! Also, dürfte das auch kein Problem darstellen!? Die Situation war also günstig wie nie und alle machten sich auf in Richtung Ausgang! Die Archäologin dachte daran, dass sie draußen umgehend Yui schreiben müsste! Unbedingt! Leider konnte sie nun doch nicht weiter Bastion erkunden, in Sith-Literatur schmökern, mit Sturn fein Essen gehen und vor allem das komfortable Hotel genießen. Sie müssten jetzt sofort dorthin eilen, ihre etlichen Koffer holen und zum nächsten Schiff, was Bastion in Richtung Republik verlassen würde, hetzen! Immer dieser Stress! Wieder eine hektische Flucht! Diese verdammten Sith!

Zoey ließ nochmal ihren Blick nach rechts wandern, um einen letzten Eindruck von der Halle und der Gala aufzunehmen! Die Kunstwerke waren es wert gewesen, hier her zu kommen! Doch was musste Zoey erspähen!? Sie konnte es kaum glauben!? Aus der Damennasszelle kroch ein Wesen, was so merkwürdig ausschaute und irgendwie verdreht aussah und in Kriechstellung auf seinen vier “Buchstaben” über den Boden schwebte? Zoey tippte Sane neben sich an. Die beiden Jedi gingen vor ihnen, dass heißt, der eine betrunkene Opa schob sich gerade dazwischen! Sie wies mit dem Kopf in die Richtung der merkwürdigen Kreatur! Fragend sah sie dann erneut Sane an.

War das Ignavius? Allerdings die Haare wiesen eher ein weibliches Wesen aus! Wo kam das Scheusal her?! Allerdings hatten die Sicherheitsleute, egal was für ein böser Streich von Ignavius dies auch war, tatsächlich alle ihre Augen nun auf das Geschöpf gerichtet und waren völlig in Beschlag genommen! Nun, es war ziemlich gruselig! Dabei konnte sie es aus der Ferne und durch die umstehenden Leute kaum erkennen, doch da sich hektisch fluchtartig der Ring der Sensationssüchtigen auflöste, konnte sie durch die entstehenden Lücken einen Blick darauf werfen. Sie würden zum Glück diese verfluchte Gala verlassen und gut war!

Doch leider kam mal wieder alles anders als gedacht! Plötzlich schepperte es krachend und klirrend laut. Etliche Lichter gingen aus! Es regnete Glas und zeitgleich fielen Schüsse, als stände man mitten in einer kriegerischen Auseinandersetzung! Zoey fuhr schreckhaft zusammen, so heftig, dass sie fast in die Knie ging! Als die Schüsse fielen oder sie sich dessen gewahr wurde, ließ sie sich noch tiefer fallen und hob ihre Arme hektisch über ihren Kopf! Glassplitter landeten auf ihren Schultern! Der Boden war übersät davon!


“Runter!”,

schrie sie Sane und den Anderen zeitgleich zu, doch in dem ohrenbetäubenden Lärm ging ihre Stimme unter. Sie riskierte einen Blick nach oben und musste mit Entsetzen erkennen, dass ein Frachter, ja ein Frachter, über der Kuppel schwebte und das Glasdach völlig zerstört hatte. Sie schossen auf alles! Auf Gäste und auch auf die wundervollen einzigartigen Kunstwerke! Die Kristallformation, die sie heute etliche Male bewundert hatten, hatte das Zeitliche gesegnet! Zoey dachte an die alten wertvollen Bücher in der Vitrine und überlegte tatsächlich, jene vor der Zerstörung zu retten und heraus zu holen und einfach mitzunehmen! Allerdings schossen die Irren auch auf alles, was sich bewegte! Der Ausgang war zum Greifen nahe und alles andere wäre töricht gewesen, auch wenn es der Archäologin weh tat, dieses Wissen hier lassen zu müssen und auch die Gedanken um das Schicksal der Gemälde taten ihr bis ins Herz weh, aber sie musste raus hier! Also versuchte Zoey geduckt vorwärts zu laufen. Doch schon stockte die Gästemeute. Irgendwer war da vorne umgefallen. Ein Sicherheitsmann! Vielleicht war er getroffen worden? Ein Wunder wäre es ja bei dem Herumgeballere und dem Blasterhagel nicht!? Die Blasterschüsse pfiffen nur so um ihre Ohren! Allerdings wäre auch ein Herzinfarkt bei der Panik denkbar! Wer schoss nur die Galagäste zusammen? Dieser Sturn hatte ganz schön viele Feinde, wie es aussah!? Erst dieser Gouverneur! Und wo steckte der Armleuchter Sturn überhaupt?! Er saß wohl in seinem Privatbunker, während sie hier alle zur Zielscheibe wurden?!

Plötzlich packte sie jemand unsanft von hinten am Haar und riss sie hoch, während Sane neben ihr zu Boden ging! Zoey dachte, ihre Kopfhaut hebt sich gleich ab oder ihre Haare reißen alle gleichzeitig heraus! Wer…? Ignacvius`, Hybris` und Saphenus`Antlitze schwirrten vor ihrem geistigen Auge herum! Ihr Herz raste! Sie gab einen erschreckten kurzen Schrei von sich. Seinen Blasterlauf hielt er ihr schmerzhaft unters Kinn! Das war doch nicht etwa…? Mit dem wäre nicht zu spaßen! Er würde nicht zögern abzudrücken! Er tat nicht nur so! Und seine Leute ebenso wenig!

Dann vernahm sie seine Stimme und dieses niederträchtige Vokabular! Ihr blieb fast das Herz stehen! Er war es! Eindeutig! Ihr Entführer (Edgar)! Dieser Kopfgeldjäger von Ryloth war hier aufgetaucht! Er war ihr gefolgt! Und jetzt wurde ihr auch bewusst und ihr fielen allmählich die Schuppen von den Augen, dass der ganze Aufstand und die Verwüstung hier nur wegen ihr fabriziert wurde und dass dieser schmierige, ihr bekannt vorkommende Typ vorhin, der mit den platt gegelten angeklatschten Haaren, kein anderer als er gewesen war! Wieso hatte sie ihn nicht sofort erkannt?! Sie hätte sich das hier ersparen können! Da war sie hier mit drei Beschützern und ihm gelang es dennoch, sie in die Hände zu bekommen! Es war ein einziger Albtraum! Wäre sie nur einige Minuten eher gegangen!? Vielleicht wäre sie ihm dann entwischt!? Diese verfluchte Arica Kolar! Ihr hatte sie das Alles zu verdanken! Ihr wollte sie nicht ausgeliefert werden!

Jetzt bemerkte Zoey, dass sie einen scharfkantigen Splitter der Kristallformation, einst Glanzstück der Gala, in ihrem rechten Arm stecken hatte. Geistesgegenwärtig zog sie ihn, ohne hinunter schauen zu können, rasch heraus, und behielt die Spitze in der Hand, während sie von ihrem Entführer geschoben wurde. Wie er ihr befohlen hatte, lief sie artig vorwärts. Man würde sie bei dem Herumgeschieße noch treffen! Sie gingen eindeutig in Richtung Frachter, der nun kurz über dem Boden schwebte.

Sie kamen bis zu einer Statue. An der blieben sie stehen! Sie waren umzingelt! Doch Zoey glaubte kaum, dass ihr Entführer so rasch aufgeben würde? Ängstlich starrte sie in die Runde. Sie konnte kaum atmen und ihr Puls war enorm hoch! Angstschweiß drang aus allen Poren und ihre Hände und Füße waren eiskalt! Vor Aufregung stieg Übelkeit in ihr auf! Immer noch hatte er sie am Schopf gepackt. Dadurch hatte sie ihren Kopf leicht in den Nacken gebeugt. Ihr Entführer drohte mit ihrer Erschießung! Sie fühlte das kalte Metall des Blasterrevolvers fest unter ihr Kinn gedrückt! Sie glaubte ihm jedes Wort! Er würde nicht zögern! Hoffentlich machte hier niemand etwas Unüberlegtes!? Natürlich wollte sie aus seinen Klauen befreit werden und doch fürchtete sie seine Reaktion! Sie hatte Ryloth noch gut in Erinnerung! Es war ja auch fast erst gestern gewesen! Gefühlt jedenfalls! Zoey atmete schwer! Sie war mal wieder ziemlich blass geworden. Ihre Hoffnung lag auf ihren Jedi-Beschützern und Sane.


Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, zwischen zerschossener Kristallformation, über der ein Frachter schwebt und Ausgang: vor einer altertümlichen Statue ohne Kopf (wurde abgeschossen): Zoey als Gefangene in den Händen von Edgar (NPC), in unmittelbarer Nähe: Sane alias Krayne-ihr Leibwächter, die Jedi-Beschützer Steven und Michael, Sicherheitsleute wie Jünger und Sturmtruppler, Schaulustige, fliehende Gäste, Verwundete, Kellner, weitere.
 
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- Chief Investigator Kara Davenport, Imperial Sector Rangers –

[Braxant-Sektor, Sartinyanian-System, Bastion, Center, Sektorhauptquartier der Imperial Sector Rangers, Besprechungsraum]- Chief Investigator Kara Davenport, Investigator Maelstrom, Colonel Gant Delvarus, Major Bran Derlin, Captain Lector

Delvarus hatte Wort gehalten. Anderthalb Standardstunden nach seinem Aufbrechen hatte er Kara und Maelstrom die gewünschten Daten – und mehr – zur Verfügung gestellt und wieder zwei Standardstunden später hatten die beiden, unter Verbrauch einer beträchtlichen Menge Kafs, diese analysiert und sich ein erstes – wenig ermutigendes – Bild gemacht. nun saßen alle an den Ermittlungen beteiligten Behörden versammelt am schmucklosen Besprechungstisch im abgedunkelten Konferenzraum: Colonel Delvarus, Major Bran Derlin, der den Ermittlungen von Seiten der imperialen Armeegarnison zugeteilt worden war, um eine Beeinträchtigung der Sicherheit militärischer Installationen auszuschließen oder aber zu verifizieren, und Captain Lector, der angesichts der hohen Tiere um ihn herum sehr eingeschüchtert und schweigsam wirkte und sich angestrengt auf seinen noch unangetasteten Kafbecher konzentrierte. Kara stand am Kopfende des Tisches, Maelstrom saß neben ihr, an der Kontrolleinheit des Holoprojektors, um den kleinen Vortrag, den sie vorbereitet hatte, mit entsprechenden Bildern zu untermalen.

„Meine Herren…“

Bei dieser Anrede schmunzelte Kara ein wenig. Sie konnte sich an keine Besprechung im imperialen Kontext erinnern, auf der sie nicht die einzige Frau gewesen wäre. Hier auf Bastion wurden die „Werte“ der fragwürdigeren Teile der Neuen Ordnung offenkundig noch voller Inbrunst gelebt.

„Vielen Dank für Ihr Erscheinen. Nach Durchsicht der vom Imperialen Sicherheitsbüro zur Verfügung gestellten Daten können wir nun erste Vermutungen anstellen.“

Der Holoprojektor erwachte zum Leben und stellte die erst schematische, dann modellierte Abbildung eines Gleitertaxis dar, wie es Falmer Delvarus benutzt hatte.

„Unsere bisher ergiebigste Spur ist der Gleitertaxifahrer Falmer Delvarus, dessen Fahrzeug am ersten der beiden vermuteten Tatorte leer aufgefunden wurde. Die Analyse der Transponderdaten des Unternehmens ergaben jetzt, dass er seine letzten Gäste einem der Raumhäfen von Bastion aufgenommen hat. Da der gesamte Bereich dort natürlich videoüberwacht ist, ist es uns gelungen, die fragliche Aufzeichnung zu isolieren und den Zustieg dieser Gäste in Augenschein zu nehmen.“

Der Projektor zeigte jetzt eine Aufzeichnung der Taxistände des Raumhafens – oder besser: eines der Raumhäfen – von Center, auf der man deutlich sehen konnte, wie zwei Gestalten – ein menschlicher Mann (Fel) und ein bedeutend jüngeres Mädchen (Adria) in einen Taxigleiter stiegen. Auf ein Nicken Karas hin vergrößerte Maelstrom die Aufzeichnung, sodass man die Gesichter der Beteiligten besser erkennen konnte. Am Tisch schluckte Captain Lector erschrocken – was wohl mit dem Erscheinungsbild des Mannes zusammenhängen musste, der offenkundig bessere Tage gesehen hatte – doch Kara wollte auf etwas anderes hinaus. Sie deutete auf das hoch aufgelöste Gesicht des Taxifahrers.

„Um sicher zu gehen, Colonel – handelt es sich bei diesem Mann um Ihren Bruder?“

Delvarus nickte gepresst.

„Ja. Das ist Falmer.“

„Gut. Wir müssen jetzt davon ausgehen, dass diese beiden Gestalten die letzten sind, die ihn vor seinem Verschwinden gesehen haben. Bedauerlicherweise ergab eine Gesichtsanalyse nichts, weder in den Datenbanken der Sector Rangers, noch in denen des Imperialen Sicherheitsbüros. Aufgrund der Vielzahl an Flügen nach Bastion konnten wir zudem nicht ausreichend eingrenzen, auf welchem Raumschiff sie sich befunden haben müssen – falls sie überhaupt mit einem Raumschiff ankamen und nicht aus einem anderen Grund am Raumhafen waren. Auch die Spur der Videoüberwachung verliert sich.“

„Wie kann das denn sein?“, mischte Major Derlin sich ein.

„Sind diese beiden Menschen… Phantome? Jeder taucht in irgendeiner imperialen Datenbank auf. Jeder!“

„Ich bin geneigt, Ihnen zuzustimmen, Major“, erwiderte Kara mit einem höflichen Lächeln.

„Vielleicht kann ich etwas Licht ins Dunkle bringen, wenn wir uns den weiteren Kurs des Taxigleiters anschauen…“

Auf einen Knopfdruck Maelstroms hin wurde eine Karte Centers in die Luft projiziert, auf der der Kurs des Gleiters mit einer roten Linie nachvollzogen wurde. Wenige Sekunden später sogen sowohl Derlin, als auch Lector und Delvarus scharf Luft ein.

„Sie sehen richtig, meine Herren. Das Ziel des Gleiters war der Tempel der Sith.“

Beiläufig warf sie einen Blick auf ihren Datenblock.

„Das dürfte erklären, warum keine der beiden Personen in unseren Datenbanken gefunden werden konnte. Es ist eine unglückliche Tatsache, dass die volle Mitgliederanzahl wie die Identität der Mitglieder nur dem Orden selbst bekannt ist… sogar in den Datenbanken des ISB finden sich lediglich Mutmaßungen und ich kann es keiner der beteiligten Behörden verübeln, darauf zu verzichten, Undercover-Agenten in den Orden einzuschleusen.“

Sie beugte sich leicht über den Tisch vor.

„Eine Frage, die sich jetzt stellt, ist indes – hatte Falmer Delvarus zu diesem Zeitpunkt noch die Kontrolle über sein Fahrzeug? Kann es also sein, dass die beiden Personen am Raumhafen nicht für sein Verschwinden verantwortlich sind, sondern jemand anderes?“

Sie selbst kannte die Antwort natürlich bereits, doch sie war gespannt auf die Mutmaßungen der anderen. Überraschenderweise war es Lector, der das Wort ergriff.

„Kein Taxifahrer – jedenfalls keiner aus Fleisch und Blut – würde sein Taxi jemals freiwillig in die Verbotene Zone fahren.“

Am Tisch nickten Derlin und Delvarus einhellig. Die „Verbotene Zone“ war in der Terminologie der Sicherheitskräfte von Bastion ein 1-Kilometer-Radius um den Tempel der Sith, von dessen Betreten allen Zivilisten Centers strengstens abgeraten wurde. Er war nicht wirklich abgesperrt – eine solche Maßnahme hätte wohl auch zu Komplikationen mit dem Orden geführt – doch die Patrouillen der Praetorian Legion und des BSC in der Umgebung hatten Anweisung, einem jeden Unbefugten, den sie am Rand dieses Radius aufgriffen, nachdrücklich vorzuschlagen, umzukehren. Leichenfunde und Vermisstenmeldungen in der Verbotenen Zone jedenfalls lagen signifikant über dem sehr niedrigen Durchschnitt des Rests der imperialen Thronwelt.

„Ja, das war auch unsere Vermutung.“

Kara nickte dem Captain des Bastion Security Corps freundlich zu.

„Die Bestätigung erhielten wir, als wir den Rest der Route des Gleiters verfolgten.“

In der Darstellung machte die rote Linie eine Kehrtwende und steuerte schließlich auf direktem Weg den Appartementkomplex am Arthious-Boulevard an, wo der Gleiter schließlich gefunden worden war.

„Wenn wir uns nun die Sicherheitsaufzeichnungen anschauen, die durch das ISB rekonstruiert werden konnten…“

Die Aufzeichnung der Lobby des Komplexes erschien über dem Tisch und zeigte kurz darauf die jüngere Frau aus der Aufzeichnung vom Raumhafen, die sich Falmer Delvarus groteskerweise über die Schulter geworfen hatte und den bedeutend schwereren Mann durch das Gebäude schleppte. Ein Mann im Livree stellte sich ihr in den Weg.

„Hier sehen Sie den Portier, der zu den Vermissten zählt“, erläuterte Kara.

„Wenn man bedenkt, dass er Zeuge der Ankunft dieser Frau und Falmer Delvarus‘ wurde, erklärt sich, warum er ebenfalls verschwand.“

Das Bild wechselte und zeigte eine andere Etage des Appartementkomplexes – laut Index der Aufzeichnung die vierzehnte – wo die junge Frau und der offenkundig bewusstlose (oder tote) Delvarus schließlich aus dem Turbolift stiegen, woraufhin die Frau – oder das Mädchen – an einer Tür läutete und nach einer kurzen Debatte von einer weiteren Frau eingelassen wurde.

„Diese Frau ist die Besitzern des Appartements, Ninett Summer. Sie – und ihre Tochter und ihr Sohn – ist ebenfalls unauffindbar. Bedauerlicherweise gab es innerhalb des Appartements keinerlei Sicherheitskameras, weswegen wir nicht exakt rekonstruieren können, was dort geschehen ist.“

Wieder wechselte das Bild. Dieses Mal jedoch zeigte es das Dach des Komplexes, wo vor einem Wartungseingang plötzlich die zweite Person auftauchte, die mit dem Mädchen in Delvarus‘ Taxi gestiegen war, mit ihrem entstellten Gesicht in die Kamera, bevor sie die eigentlich verschlossene Wartungstür anscheinend ohne Probleme und ohne den Einsatz erkennbarer Werkzeuge öffnete.

„Captain Lectors Leute haben die Tür auf dem Dach untersucht und standen vor einem Rätsel.“

Kara lächelte grimmig.

„Ich denke, dieses Rätsel können wir aufgrund der Route des Taxigleiters als gelöst betrachten. Individuen wie diese Person benötigen kein Werkzeug, um physischen Schaden anzurichten.“

Die Aufzeichnung erlosch.

„Anhand späterer Aufzeichnungen wissen wir, dass sich im Appartement zeitweilig nicht nur Delvarus und die beiden Unbekannten, sondern der Portier, Ninett Summer, ihre Tochter, ihr Sohn und eine Angestellte des Sicherheitsdienstes befunden haben müssen. Letztere wurde vom männlichen Unbekannten vermutlich ausgeschaltet, als er die lokale Kopie der Videoüberwachung entwendete. In der Wohnung fanden Captain Lectors Leute allerdings niemanden – nur die an der Wand hinterlassenen Botschaften.“

Abbilder der mysteriösen Sprüche wurden in die Luft projiziert.

„Diese Sprüche sind auch die einzige Verbindung zum Einbruch in das Darth Phollow-Gesundheitszentrum, wo der Täter bedachter vorging und nicht nur die lokale Kopie der Aufzeichnungen entwendete, sondern die Kameras deaktivierte. Wir wissen nicht, wie all diese vermutlichen Opfer aus dem Appartement geschafft wurden – vielleicht durch ein Fenster – und wir wissen nicht, ob sie noch leben oder welches Motiv dieses Pärchen für seine Taten hatte. Wir wissen auch nicht, was der der männliche Unbekannte im Gesundheitszentrum gesucht hat und warum er einen der Ärzte und einen weiteren Sicherheitsmann entführte – oder umbrachte. Was wir nur wissen ist, dass die Antworten dort zu finden sind, wo wir diese beiden Personen finden…“

Eine geschärfte Nahaufnahme der beiden in Falmer Delvarus‘ Gleiter einsteigenden Personen erschien über dem Besprechungstisch.

„Und das, meine Herren… ist ein Problem.“

Maelstrom deaktivierte den Holoprojektor. Für eine Weile sagte niemand etwas – Lector wirkte geschockt, Major Derlin zutiefst beunruhigt und Colonel Delvarus nachdenklich.

„Ich… ich kann meine Leute nicht einfach eine Razzia im Sith-Tempel durchführen lassen“, stotterte der Captain des BSC schließlich kreidebleich.

Rasch schüttelte Kara mit dem Kopf.

„Nein, Captain. Das erwartet auch niemand von Ihnen.“

In Derlins Gesicht arbeitete es, doch der Major schwieg. Kara vermutete, dass die Involvierung – oder besser: vermutete Involvierung -. eines Sith bedeutete, dass man aus dem Major keinen sinnvollen Vorschlag herausbekommen würde, bevor er nicht mit irgendeinem Vorgesetzten gesprochen hatte.

Dann räusperte Delvarus sich.

„Ich verstehe Ihre Lage, Chief Investigator Davenport.“

Der ISB-Agent nickte grimmig.

„Natürlich sind Sie verpflichtet, die Einhaltung der Gesetze des Imperiums gegenüber allen Bürgern durchzusetzen – auch gegenüber Mitgliedern des Ordens der Sith, die sich ab und an… eigentlich sehr häufig… als über diesen Gesetzen stehend betrachten. Und das mit Erfolg, denn ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemals ein Sith eine Haftstrafe oder schlimmeres hätte erdulden müssen.“

Major Derlin nickte missmutig, während Lector sich immer noch beruhigen musste.

„Ich würde daher einen alternativen Weg vorschlagen“, fuhr Delvarus fort.

Interessiert wölbte Kara ihre Augenbrauen.

„Und der wäre, Colonel?“

„Ganz einfach.“

Delvarus breitete seine Arme aus.

„Wir vertrauen auf die internen Sanktionsmechanismen des Ordens. Wie es der Zufall so viel, habe ich erst kürzlich von einem Sith erfahren, dessen Aktionen im Select Committee für einiges an Furore sorgten. Lord Janus Sturn ist ein angesehenes Mitglied der imperialen Gesellschaft, sogar mit karitativer Ader, wie man sich erzählt, und jüngst ist es ihm zuzuschreiben, dass der Planet Sernpidal auf diplomatischem Wege zum Beitritt in das Imperium überredet werden konnte.“

Lässig lehnte der Colonel sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Wenn man ihm also von Ihrem… Problem berichtet, bin ich mir sicher, dass er die Zwickmühle erkennt, in der Sie stecken. Und, dass es auch in seinem Interesse ist, zu verhindern, dass der Orden in den Augen der Sicherheitsbehörden weiter mit Mördern und Wahnsinnigen gleichgesetzt wird. Mit seiner Hilfe könnten sie diese beiden Unbekannten also Aufspüren, Ihre Antworten bekommen, und im Falle ihrer Schuld die… Bestrafung sogleich Sturn und seinen Compagnons überlassen.“

Langsam nickte Kara. Sie musste zugeben, dass dieser Vorschlag des ISB-Colonels durchaus verlockend klang – denn was war klüger, wenn man gegen einen Sith vorgehen wollte, als sich die Unterstützung eines anderen Sith zu sichern?

„Und Sie können den Kontakt zu diesem Lord Sturn herstellen, Colonel?“

Delvarus lächelte.

„Ich kann Sie mit den Leuten zusammenbringen, die das mit Freude tun würden, Chief Investigator.“

[Braxant-Sektor, Sartinyanian-System, Bastion, Center, Sektorhauptquartier der Imperial Sector Rangers, Besprechungsraum]- Chief Investigator Kara Davenport, Investigator Maelstrom, Colonel Gant Delvarus, Major Bran Derlin, Captain Lector
 
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Wie fragil sein Opfer wirklich gewesen sein muss, konnte der Sith nur erahnen, als er den Blick seines Meisters sah, als dieser den Raum betrat. Geradezu bestürzt schien er. Jedoch nicht über die Methoden, die der Kissai angewandt hatte, diese mochten in seinen Augen nicht mehr gewesen sein, als das Geplänkel von Kindern. Nein, die Fragilität Adrias war bestürzend. Wie sollte sie der raubtierhaften Natur Bogans standhalten, wenn sie bereits jetzt einknickte? Die raubtierhafte Natur des Bogan wohnte in jedem Wesen inne. Es gehörte zu dem, was die Biologen als „Urinstinkt“ deklarierten. Nicht wie die Anhänger der lichten Seite oder gar der Jedi, welche Lehrbücher besitzen, welche die Welt erklären, beabsichtigt derjenige, der nach Bogan sucht, eine Intensivierung des Seins, so dass die Welt in einem einzigartigen persönlichem Licht begreifbar wird. Bogan kann nicht wie eine abstrakte intellektuelle Idee studiert werden. Man muss es erfahren. Man kann über Gerechtigkeit lesen, oder man kann darauf hoffen; aber um Gerechtigkeit wirklich zu kennen, muss man sie erzeugen. Man kann über Bogan lesen, wenn einen das Interesse an geheimen Dingen dazu gebracht hat. Man kann darauf hoffen. Oder man kann die einsame Selbstverwandlung suchen, die jemanden dazu bringt, es zu erfahren. In diesem dunklen Universum gibt es keine Lichter außer denen, die Sie durch harte Arbeit, spirituelle Rebellion und der Suche nach den Mysterien eigener Wahl erschaffen. Man kann die Sith also mit einem gewöhnlichen Pelko Käfer vergleichen. Der Käfer ist ein Symbol von Selbstvertrauen und harter Arbeit. Der Käfer durchwandert mehrere Stufen vom Ei zur Larve zur Puppe bis zum Käfer. Jede Stufe hat ihre eigene Funktion: Ein bestimmter Weg, Energie und Materialien zu sammeln, bestimmte Wege, sie umzuwandeln. Sie spürt ihre eigene Evolution und arbeitet darauf hin - obwohl das Monument dieser Evolution seine Form radikal ändern wird, sie zur passenden Zeit mit in unbekannte Welten und Daseinszustände nimmt. Der Sonnenaufgang ist ein Symbol für die Art, in der die Welt wahrgenommen wird. Wenn so ein Licht aufgeht, dann wird es Ihnen durch seine eigene Natur nicht nur Momente der Klarheit über die Dinge in Ihrem Leben, die Ihnen am nächsten sind geben, es wird Ihnen auch neue Horizonte zeigen - Horizonte, die Sie und nur Sie alleine erkunden werden. Dieses Geheimnis war den alten Sith symbolisch bekannt; sie identifizierten ihren Gott Typhojem, den Selbsterschaffenen. Viele hielten es damals für vermessen, als er diesen Namen annahm. Sie beschmutzten seinen Ruf, doch welchen Rancor interessiert es schon, was das gewöhnliche Nerf Rind denkt?Vor langer Zeit trug er einen anderen Namen, doch die Erleuchtung ereilte ihn und führte ihn auf dem Weg zur Göttlichkeit. Sein Weg würde unbeirrt fortgesetzt werden. Ob in dieser Hülle oder der nächsten.

Nun war der Moment gekommen, auf den er sich so lange vorbereitet hatte. Der Moment der entscheiden würde, ob seine Meister auf Krayiss II Recht behalten sollten, oder ob sie, trotz ihres reineren Blutes, allesamt Narren gewesen waren. Die goldgelben Augen des Sith blitzten auf, als sein Meister den Raum betrat. In seinen Augen war er es bereits. Die Visualisierung seiner Schülerschaft sollte das Metaphysische in das Reale transmutieren. Ein natürlicher Wechsel zwischen den Dimensionen der Vorstellungen zu den Dimensionen des Seins. Manch einer meinte, die Macht sei vereinfacht, Physik durch Wollen. Der reinblütige Sith hätte diesen Wesen widersprochen. Diese kalte Sicht auf etwas phänomenales wie die Macht war zu kurz gegriffen. Sie passte in die technologiebasierte Welt in der sie lebten. Ohne Technologie würden diese Kreaturen in die Barbarei der Tiere zurückfallen. Die Kissai hatten vor Jahrtausenden die Macht entdeckt und sich ihrer bedient um eine Kastengesellschaft innerhalb der Sith zu schaffen, sie hatten sich die Oberherrschaft gesichert. Bogan war ein gütiger Aspekt der Macht, er war das zerstreuende Prinzip der dualistischen Ordnung. Bogan und Ashla, ein ständiger Widerstreit, ein Kampf für die Ewigkeit. Jeder Machtnutzer nahm eine Rolle in diesem Kampf ein. Es war egal ob Darth Hybris, er oder der Imperator. Sie alle waren Herolde Bogans, Advokaten der zerstreuenden Ordnung. Welchen Platz Kintik-Siqsa darin nun einnehmen würde, blieb offen. Es hing ganz alleine von ihm ab. Es gab kein Schicksal. Es gab nur Willen der stark genug sein musste um seine Wünsche zu manifestieren. Als der weißhaarige Sith schließlich vor ihm saß, begann der Kissai mit seiner Demonstration.


Er strahlte nach außen hin völlige Ruhe aus. Er stand im Fluss der Macht, um ihm herum floss die dunkle Energie, welche die Quelle Bogans war. Er versuchte ihre Bahnen zu lenken, wollte erneut ihrer Herr werden. Er war doch nur ein Narr der dachte, er könne eine zerstörerische, strafende Kraft wie Bogan bereits jetzt lenken. Zu verletzlich und spröde war sein Körper um diese Energien zu fokussieren. Allerdings war er, durch sein Blut, dazu besser in der Lage als die Kreatur an der er sich eben ausgelassen hatte. Kulturelles Privilieg konnte man das nennen. Oder Überlegenheit durch Blut. Die Macht war sein Verbündeter, sie schenkte ihm die Kraft die er benötigte um auf den Pfaden zu wandeln, die ihm das geben würde, wonach er strebte. Eines Tages würde sich diese Hierarchie verändern. Er würde zum Meister über die Macht werden und sie sein Sklave. Er war der ewige Widersacher. Jener, der wagte aufzustehen, während andere das Knie vor Bogan beugten. Dann würde er ein wahrer Sith sein. Die Macht begann sich in seinen Handflächen zu sammeln. Er hatte die Hände seitlich ausgestreckt, zu Fäusten geballt. Die Emotionen die durch ihn flossen nutzte der Kissai, lenkte sie in seine Hände. Dazu visualisierte er die Macht als fließende Materie, die per durch Kraft seiner Gedanken dorthin befehligen konnte. Visualisierungen waren ein Bestandteil der Sith Magie, die bereits den jüngsten Machtnutzern in der Geschichte des lebenden Kampfes zwischen Ashla und Bogan geholfen hatte die Kräfte dieser Aspekte zu nutzen. Wahre Sith Hexer nutzten Visualisierungen für weitaus schwierigere Vorgänge, doch einem ungelernten Wesen konnte die Sith Magie bereits ohne tiefe Verbindung zur Macht genutzt werden. Man war nicht mehr als ein Leiter, vergleichbar mit Elektrizität. Sie war der Garant zahlreicher Dynastien, die sich Bogans zur Machterhaltung bedienten. Macht, das Schlüsselwort welches jede Sith Augen zum leuchten bringen konnte, die Aussicht auf mehr Macht, machte jeden Sith hellhörig. Die Macht würde die seine sein. Mit einem Schlag ließ er die Macht, die sich in seinen Fäusten geballt hatte frei. Um das, erneut über das Mittel der Visualisierung zu realisieren, öffnete er seine zu Fäusten geballten Hände, die Macht entwich einem Stoß gleich seinen Handinnenflächen. Obwohl er nicht mehr als ein laues Lüftchen zustande brachte, hatte er das Gefühl einen tosenden Sturm zu entfesseln. Darin lag der Unterschied. Die Selbstwahrnehmung, trotz aller Sith Magie gleich evozierter Nutzung Bogans, und die wahrgenommene Realität, sind zwei verschiedene Seiten der Medaillen. Starke Nutzer der Macht schaffen es die Barriere zwischen dem Wollen und dem Sein verschwimmen zu lassen. Das was sein soll und das was ist, werden eins. Bis er an diesem Punkt angelangt wäre, würden noch viel Zeit vergehen. Vielleicht auch nie. Vielleicht auch schneller. Es hing ganz davon ab, wie effizient man mit den Geschenken Bogans umging. Er wiederholte den Vorgang mehrmals. Immer wieder stieß er Macht aus, seinem Gefühl nach ein Beben in der Macht. Abartiges Miasmsa das seine Handflächen entglitt. Stygische Wellen seiner Emotionen, die in immer stärker werdenden Wogen durch ihn strömten und ihren Weg aus seinem fleischlichen Kerker suchten. Doch Bogan ist kein großzügiger Verbündeter, Bogan fordert seinen Lohn schneller, als es den Aspiranten, die nach seinen Kräften trachten, lieb ist. Er hob den Kopf und wäre am liebsten wieder zurück gesunken als der dröhnende Schmerz seinen Kopf wie das Bombardement eines Sternzerstörers erfüllte. Der Schmerz, sein ständiger Begleiter, wollte wohl wirklich nicht von ihm loslassen, suchte ihn mal wieder an nicht nur einer Stelle auf.Seine Schläfen pulsierten in mehreren Wellen des Schmerzes, doch er gab sich nicht hin. Er würde das Knie nicht vor den Gebrechlichkeiten dieser Existenz beugen. Er würde nicht den Rücken krümmen, weil sein Körper die Mächte die er befehligen wollte, nicht aushalten konnte. Wenn es ihn verkrüppeln würde, er würde nicht aufgeben.. Lange saß er so da. Langsam, konzentriert und darauf bedacht so wenig wie möglich dem Schmerz in seinem Kopf einen Grund zu geben loszuschlagen. Bei jedem noch so kleinen Geräusch, wollte er zuschlagen, treten, sich mit aller Macht, die ihm geblieben war, wehren. Er wollte jetzt keine Schwäche zeigen, jetzt wo sie am offensichtlichsten war, war sie ihm zeitgleich auch am peinlichsten, den er konnte sie nicht verstecken.Der Schweiß floß seine rote Haut hinab, bahnte sich ihren Weg über die Stirn, vorbei an seinen prägnanten Knochenfortsätzen und tropfte auf den Boden.


Das reicht.“

Die Worte nahm Kintik-Siqsa wie einen Erlösungsschlag gleich war. Er löste seine Verbindung zur Macht und spürte, wie der Schmerz verhallte. Einem Siphon gleich hatte er die Abartigkeiten Bogans aufgenommen, es dauerte einen Augenblick bis auch das letzte Bild sein inneres Auge verließ. Sein Brustkorb hob und sank im schnellen Rythmus. Sein Karkass von einem Körper, in den Augen der Sith Meister von Krayiss II nicht mehr wert als das Leben eines Sklaven, obwohl er aufgrund seines Blutes zu Größerem bestimmt sein müsste. Nun würde er seine Chance erhalten, jenen zu beweisen, dass sie unrecht hatten Darth Hybris proklamierte ihn grade offiziell zu seinem neuen Schüler. Das Wollen wurde zum Sein. Eine Invokation seines Willens, materialisiert in der Jetzt-Ebene. Der erste Schritt war getan.

In seiner Abkapselung schien es so, als sei die Gestalt nicht mehr in dieser Welt. Es schien ihm, als habe seine Seele, sofern er denn eine besitzt, diese Welt verlassen um in eine höhere Sphäre aufzusteigen. Die Dunkelheit die ihn umgab war unendlich, in ihrer Schwärze verlor sich das Blick fürs Wesentliche, hier zerrte Bogan an jeder Seele welche diese Sphäre betritt. Kälte. Das war das erste was er spürte als er wieder zu Bewusstsein kam. Der Boden auf dem er lag war kalt, die Luft die er atmete war kalt, selbst das Gefühl in seinem Körper, kalt. Er spürte, wie die ausgeatmete Luft aufstieg, stellte sich vor wie sie als Atemwolken aufsteigen würde. Die allumfassende Kälte des Raumes hatte ihn immer noch im Griff. Er fühlte sich nackt, obwohl er angezogen war. Die Schmerzen ließen bereits etwas nach, und doch hatte er das Gefühl dass sie nur abwarteten, den Moment suchten an dem sie wieder ihr Werk verrichten könnten. Er fühlte keine Furcht, diesen Trieb konnte er so gut es ging unterdrücken, doch die Argwohn schlich sich, einem schleichendem Gift gleich, der Nährboden den die Angst benötigte. Er musste etwas tun, ansonsten würde er hier, im Stillstand, sein Ende finden. Er selbst visualisierte sich als Wesen, dass neben seinen physischen Gliedmaßen von einer Myriaden Anzahl feiner Fühler, beliebig lang, umgeben war. Einer Mandorla gleich umgaben sie ihn. Eine Mandorla, die der Korona einer Sonne gleich ausschlug, abtastete, ertastete. Einzelne diese Fühler versuchte er nun dazu zu animieren sich auszubreiten und ihm zu berichten, was sie fühlten. Was sie fühlten würde er fühlen. Das was sein soll, würde materialisiert werden. Seine Neuronen würden die Informationen die er über die Midi-Chlorianer empfing, weiterleiten. Sein Meister schien in dieser Dunkelheit den Mittelpunkt zu bilden. Seine Machtfühler versuchten erst gar nicht den Sith zu berühren. Je näher sie ihm kamen, desto glühender wurde der Schmerz. Niemand packt gerne auf eine Herdplatte.Die Macht die er ausstrahlte konnte über das, was er über die Macht in diesem Zustand wahrnahm, am besten mit einem kühlen Brennen verglichen werden. Das Miasma das von dieser Aura ausging, übertünchte beinahe alles andere. Es würde ihm nicht leicht fallen in dieser Pestilenz, die alles andere überdeckte, etwas anderes zu spüren. Stattdessen versuchte er seine Umgebung zu erfassen.

Vorsichtig tastend ging er mental Schritt für Schritt vorwärts. Seine Machtfühler tasteten voran. Seine Fühler ertasteten erst einmal nur den kalten Boden. Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, mehrere Momente mussten vergangen sein , bis er den gesamten Raum erfasst hatte. Soweit er es hatte feststellen können, war der Raum rechteckig, sieben Schritt lang und sechs Schritt breit. Die kahlen, kalten Wände hatte er abgetastet. Sie waren vollkommen glatt, keinerlei Fugen, Unebenheiten oder sonstige Struktur störte die Glätte der Wände. Es ließ ihm keine Ruhe dass er den Raum noch nicht vollständig erfasst hatte. Er tastete sich an die eine Wand, und ging in kleinen Schritten in einer möglichst geraden Linie zur gegenüberliegenden Wand. Danach drehte er die Fühler um und trat einen Schritt zur Seite, wiederholte das Spiel von neuem. Immer wieder tastete er sich so voran, bis er den gesamten Raum erfasst hatte. Nun würde er sich an Adria versuchen. Seine Fühler tasteten sich zögerlich voran. Er überwand mental die Distanz zwischen dem Körper seines Opfers und seinem eigenen. Seine Machtfühler dehnten sich weiter aus. Er berührte mit einem seiner Fühler, visualisiert, ihre Stirn. Er versuchte in sie einzudringen. Er spürte Widerstand, auch hier versuchte ein Brennen ihn am Eindringen zu hindern, doch war sie zu schwach. Er durchdrang ihre Epidermis, konnte aber nicht sehr weit vorstoßen. Doch zwei Gefühle, die einander in einer abartigen Symbiose immer weiter aufbauschten, spürte er überdeutlich: Ohnmacht und Hass. Ihre Emotionen begannen seine Fühler zu packen, plötzlich war dies keine Einbahnstraße mehr. Das war neu.


Sein Atem ging schleppend, der Schmerz war erneut in seinem Kopf zurückgekehrt. Er versuchte ihn so gut es ging aus seinem Geist auszusperren. Er kappte den Fühler, der sich zu Adria hin ausgestreckt hatte und bediente sich eines anderen. Kintik-Siqsa breitete die Fühler weiter aus. Einem Oktopoden gleich waren seine metaphysischen Gliedmaßen in alle Richtungen ausgestreckt. Da sie über keine fleischliche Form verfügten, konnten sie auch feste Materie durchdringen. Er spürte anderes Leben. Diffus. Es bewegte sich. Es war noch immer die Aura seines Meisters die seine Wahrnehmung beeinträchtigte, doch war dieses andere Leben, im Gegensatz zu anderen Dingen die er gespürt hatte, stärker wahrnehmbar. Seinem inneren Auge drängte sich das Bild eines Nachthimmels auf. Sein Meister war der am nächsten liegende Fixstern. Doch auch nehmen diesem hellen Fixstern konnte man andere, schwächer leuchtende Fixsterne ausmachen. Ob es nun an der Entfernung und der schwäche seiner Machtsinne lag, oder an der tatsächlichen Stärke dieser Subjekte, konnte er nicht ausmachen. Doch sie waren da. Eine undefinierbare Masse. Welche Rasse sie verkörperten, welchen Rang, das vermochte er nicht zu sagen. Vier Subjekte, die sich bewegten und daher seine Machtfühler ins Wanken brachten. Sie schienen zu trainieren. Ihre Bewegungen waren jedoch so schnell, das seine Fühler, gleich spröden Haaren, rissen. Er atmete hörbar aus und öffnete die Augen.


„Ich habe neben eurer Aura und der Aura der bleichen Frau zuerst den Raum gespürt. Da die Macht in den Objekten des Raumes kaum pulsiert, fühlen sie sich anders an, als lebende Subjekte.“ Er wusste nicht inwieweit sein Meister genau spüren konnte, was er dachte, daher begann er seine Erfahrungen zu verbalisieren. Er wusste, dass der Lerneffekt größer ist, wenn man über die gemachten Erfahrungen spricht.[/I] „Ich habe auch andere Wesen gespürt. Zwei Räume weiter trainieren vier Geschöpfe miteinander. Welcher Rasse sie angehören konnte ich nicht feststellen. Sie hinterließen in der Macht einen Abdruck. Da sie sich jedoch schnell bewegen, konnte ich die Verbindung jedoch nicht lange aufrecht erhalten.“

Seine Ausführungen waren nüchtern und ehrlich. Der Kissai hatte in seinem Tun kein Scheitern erkennen können, schließlich stand er noch am Anfang seiner Ausbildung. Er hatte die Macht oft genutzt um zu eruieren, ob sein Gegenüber die Wahrheit sagt, hatte seine Machtfühler genutzt um nach Informationen zu fischen. Er hatte seine Machtsinne oft in den Raum geworfen, in der Hoffnung im großen Äther der Macht etwas zu spüren. Allerdings war es nie so zielgerichtet gewesen wie jetzt unter der Ägide seines Meisters.


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Kintik schien tatsächlich so fähig wie Sharoh zu sein. Zumindest im Bezug auf das erlernen neuer Fähigkeiten. Er sagte nicht nur, sondern hatte auch vor Hybris eigenem Machtsinn bewiesen, dass er einen kleinen Bereich absuchen konnte. Und dann sogar nicht nur Lebensformen, was deutlich einfacher war, sondern auch tote Materie. Für den Anfang mehr als ausreichend.

„Dein Machtsinn wird mit der Zeit automatisch besser, doch kannst du das ganze beschleunigen indem du bewusst verschiedene Rassen, Geschlechter und anderes organisches Leben findest und es mit deinen Sinnen untersuchst. Das wird dir später helfen sie leichter zu identifizieren, sodass du sie nicht länger direkt erfasst haben musst. Ich habe jetzt nicht die Zeit um mich weiter um dich zu kümmern, also geh durch den Orden und arbeite an deinem Machtsinn. Des weiteren-“

Hybris erhob sich wieder und nahm Adria dabei per Levitation mit sich.

„- will ich das du dich mit allen anderen Grundlagen der Macht beschäftigst. Sobald du der Meinung bist, dass dir theoretisches Wissen nicht mehr weiter hilft, informiere dich über fortgeschrittene Machttechniken. Nicht um sie schon jetzt auszuprobieren, sondern um dir schon einmal Gedanken darüber zu machen in welche Richtung du gehen willst. Je nachdem ob du dich auf offensive Machttechniken, Geistesfähigkeiten oder speziellere Techniken konzentrieren willst, musst du dich auf andere Grundlagen spezialisieren. Und vergiss dabei nie das du noch diese Anomalie unterdrücken oder gar vollständig loswerden musst. Vor allem bei fortgeschrittenen Techniken kann es schnell passieren das du an deine Grenzen angelangst und dich deshalb wieder mit diesem ganz eigenen Problem beschäftigen musst. Falls etwas ist, schick mir eine Nachricht. Wenn es dringend ist, ruf mich direkt an.“


Eigentlich hatte er jetzt gehen wollen, doch da fiel ihm noch etwas ein. Also sah er wieder Kintik an, welcher sich inzwischen auch erhoben hatte.

„Halte dich von Konflikten fern, provoziere niemanden und gehe auch sonst jedem Ärger aus dem Weg. Solltest du einem Kampf dennoch nicht ausweichen können, so mache jedem Gegner klar, dass ich sie persönlich zur Strecke bringen werde, sollten sie es darauf anlegen.“

Bis eben war Hybris noch ruhig gewesen, doch allein der Gedanke an eine weitere Verzögerung, an einen weiteren Schüler auf der Krankenstation, ließ die dunkle Seite in ihm toben.

„Besorge dir trotzdem ein Trainingslichtschwert und andere zu deinen Talenten und Fähigkeiten passenden Gegenstände. Solange die Waffen unter deiner Robe vor Blicken geschützt sind, kannst du tragen was du willst. Offiziell hingegen nur die Trainingswaffe. Und nun mach dich auf dem Weg. Ich werde dich kontaktieren wenn ich wieder Zeit für dich habe.“

Jetzt wand er sich endgültig ab und verließ die Meditationskammer. Auf dem Weg zur Domäne der Oberen ließ Hybris Rake per Nachricht zum Eingangsportal kommen. Der Feeorin hatte so einiges besorgt und der Sith Lord wollte es bis zum Ritual in seine Quartier verstauen. Ihr Treffen dauerte nur kurz, dann durfte sich der Apprentice zurückziehen und für mindestens einen Tag lang alles tun was er wollte. Vermutlich würde er nur trainieren, doch das war seine Sache. Hybris brauchte ihn bis zum Start des Rituals nicht. Da Kintik auch beschäftigt war und Sharoh auf der Krankenstation lag, hatte Hybris endlich mal wieder Zeit für sich. Und Adria. Doch die schlief nur und alterte vor sich hin. Diesen Prozess wollte er durchaus nicht unterbrechen, weshalb er die junge Fast-Frau ebenfalls in seinem Quartier lies. Sollte sie vorzeitig erwachen, sie würde die luxuriösen Räumlichkeiten des Lords nicht verlassen können. Besagte Räumlichkeiten waren eines Sith Lords angemessen und Hybris Meinung nach völlige Verschwendung von Ressourcen. Wenn jeder Lord solche Räume besaß, dann hatte man eindeutig zu viel Platz bzw. zu wenig Kreativität um diesen auszufüllen. Ein zusätzliches Labor würde er dort dennoch nicht einrichten, sondern das Ding stattdessen als Lagerraum zweckentfremden. Sein Labor würde bald an der Spitze der Alchemisten-Pyramide stehen. Ein Zuhause in dem Sinne brauchte er nicht, sah aber eher die Fury als solches an. Nachdem Adria also auf dem komfortablen Bett abgelegt worden war, sammelte Hybris alles nötige für Ritual und den Kampf gegen den Zirkelmeister zusammen und brachte es in sein Quartier. Für den Fall ihres frühzeitigen Erwachens hatte er die wichtigsten Gegenstände zwei Räume weiter abgelegt und das Schlafzimmer abgeschlossen. Das würde einen echten Machtnutzer nicht aufhalten, doch sie war so erbärmlich schwach und nicht ausgebildet, das er sich da keine Sorgen machen musste.

Es dauerte ganze drei Stunden und eine menge Laufarbeit um alles zusammen zu kriegen. Und es war so viel, das es den kompletten Eingangsbereich des Quartiers belegte. Böden, Wänden, Schränke, einfach alles war zugestellt oder als Ablage genutzt worden. Würde jetzt irgendein Irrer hier hinein stolpern, er würde sich gleichzeitig aufschlitzen, durchbohren, zigfach vergiften und erschlagen. Und dann wäre Hybris dran. Auf der Domäne der Oberen sollte man aber wohl nicht damit rechnen. Den nächsten halben Tag verbrachte er dann vor seiner Konsole im Quartier und informierte sich über dies und das. Wenn man wollte, konnte man Tage damit zubringen sich über die aktuelle Lage zu informieren und wollte man sich dann sogar noch über das gesamte Imperium oder gar die Republik informieren, verdreifachte sich die aufzuwendende Zeit. Vorerst musste jedoch Bastion im Allgemeinen und Center bzw. der Sith Orden im Speziellen reichen. Vor allem die Veränderungen im Orden interessierten ihn, sodass er binnen Stunden hunderte Gesichter, Namen und Geschichten zu Gesicht bekam und sie alle irgendwie einordnen musste. Tatsächlich legte er sich eine Tabelle an und verschob all die Sith Anwärter, Schüler, Warrior und Meister. Noch bevor die Namen der Kopfzeilen endgültig feststanden, wusste er das seine Säuberung ziemlich viele treffen würde. Es gab so unfassbar viele „Sith“ und Sith die den Tod und die Versklavung verdient hatten. Sie alle festzusetzen und gewinnbringend in Ritualen zu verheizen würde länger dauern als er Anfangs gedacht hatte. Entsprechend frühzeitig wären alle noch als Opfer darzubringenden Mitglieder des Ordens vorgewarnt und könnten Gegenmaßnahmen einleiten. Und da sein eigenes Team so klein war, hätte er keine Chance. Er musste das ganze also etwas geschickter angehen. Es durfte nicht wie eine Säuberung aussehen, ja, es durfte nicht einmal der Verdacht aufkommen das es eine sein könnte. Allegious war für seine bekannt und da Hybris als sein Vertrauter galt, würde man ihm natürlich schnell selbiges vorwerfen. Er konnte also nicht irgendwo hingehen, Sith verhaften oder verschwinden lassen. Das mochte bei Jüngern und Schülern funktionieren, doch spätestens bei der nächsten Stufe würde es auffallen. Vor allem wenn er sich den Zirkeln zuwandte. Er würde nach seinem ursprünglichen Plan vorgehen müssen. Das dauerte dann alles umso länger, würde dafür aber nicht allzu viele Sith gegen ihn aufbringen...

Das recherchieren und planen ließ die Zeit so schnell vergehen, das Hybris schließlich von seinem Chronometer daran erinnert werden musste, dass er ja noch etwas zu erledigen hatte. Adria schlief inzwischen über zehn Stunden und es wurde wohl langsam Zeit sie aufzuwecken und den beiden Anwärtern auf der Krankenstation daraufhin einen Besuch abzustatten. Sikarius würde sich sicherlich freuen sie wiederzusehen. Und zu hören was ihr so alles widerfahren war. Und was Hybris ihr noch antun würde. Seinetwegen. Und nur seinetwegen.
Er erhob sich also von seinem Sessel – den er bewusst unbequem eingestellt hatte – und begab sich in das Schlafzimmer. Sie hatte wohl einen unruhigen Schlaf gehabt, denn sie lag nicht normal, sondern quer im Bett, die Bettdecke am Boden, die Kopfkissen kurz dafür dieser zu folgen. Sie war tatsächlich gealtert. Alle Verbrennungen, blauen Flecke und sonstigen Abschürfungen waren restlos verschwunden. Und sie sah ein Stück weit weiblicher aus, was selbst Hybris nicht entgangen war. Ein Umstand den er hoffentlich noch gegen ihren Meister einsetzen konnte. Alles an ihr schien als Messer in seinem Magen dienen zu können. Ihre Beziehung war kompliziert, doch die Zuneigung offensichtlich. Eine Zuneigung die weder im Jedi Orden, noch hier bei den Sith angebracht war. Vor allem hier nicht.

„Aufwachen“ sagte er etwas lauter, aber mit ruhiger Stimme. Als sie darauf aber nicht reagierte, beugte er sich zu ihr hinunter und drückte seinen rechten Zeigefingernagel in das Fleisch über ihrem rechten Knöchel. Das weckte sie tatsächlich auf, wobei sie den Schmerz wohl gar nicht so recht einordnen konnte und sich orientierungslos gab. Dieser Zustand änderte sich jedoch sofort als sie ihn erblickte. Wie schnell die Furcht doch das Herz in Besitz nehmen konnte. Sie wich reflexartig zurück, fiel deshalb aus dem Bett und wollte dann wohl noch mehr Raum zwischen sich und Hybris bringen, doch der hatte kein Geduld für solch pubertären Spielchen.

„Spare dir das. Ich werde dir nichts tun.“


Er deutete auf das Bad rechts von sich.

„Mach dich fertig. Du hast fünfzehn Minuten Zeit. Danach gehen wir deinen Meister besuchen.“

Und damit verließ er das Schlafzimmer auch schon wieder. Es war nicht nötig sie daran zu erinnern das sie nichts anfassen sollte. In fünfzehn Minuten von „ich wurde gerade gefoltert und habe dann über zehn Stunden geschlafen“ zu „ich bin bereit meinem Liebsten unter die Augen zu treten“ war nichts das man mal so eben aus dem Ärmel schüttelte.
Etwa eine viertel Stunde später kam sie dann auch heraus. Sie hatte sich noch die Zeit für eine kurze Dusche genommen, doch um die Haare zu trocknen war nicht mehr genug übrig geblieben. Sie sah für menschliche Verhältnisse dennoch begehrenswert aus und würde mit Sicherheit mehr als einen Jünger oder Sith den Kopf verdrehen. Hybris nickte Richtung Tür und sie ging vor, wobei sie schon von sich aus darauf achtete dem Equipment von Hybris nicht zu nahe zu kommen. Da sich die Sanitätsstation auf dem selben Level befand, waren sie binnen drei Minuten dort. Sharoh und Sikarius lagen nun seit fast vierundzwanzig Stunden hier. Da beide nur unzureichend oder gar keine Schmerzmittel erhielten, klagten sich auch jetzt noch. So richtig geschlafen hatte vermutlich keiner von beiden. Hybris stieß Adria in Sikarius Richtung und sah dann auf Sharoh herab. Mal von dem Verdauungstrakt abgesehen, dürften seine neuen Organe bereits voll entwickelt sein. Er würde nachher gleich mal nachschauen. Der Trandoshaner sah immer noch ziemlich kaputt aus, schien seine Schmerzen im Augenblick aber hinunter schlucken zu können. Er verzog keine Miene, sagte nichts, sondern starrte Hybris einfach nur an. Wäre da nicht Sikarius ständiges Stöhnen und Keuchen gewesen, es hätte einen beinahe friedlichen Moment abgeben können.

„Sobald du deine Organe hast, und ich werde mich gleich darum kümmern, wirst du mit Sikarius in die untere Krankenstation verlegt und dort in einen Bactatank gesteckt. Du wirst dann einen Tag lang ohne Schmerzen darin verbringen und über alles nachdenken können. Nutze die Zeit lieber sinnvoll. Wenn du raus kommst will ich keine Ausflüchte, sondern die Wahrheit hören.“


Sharoh brachte so etwas wie ein Nicken hervor – er schloss die Augen für eine Sekunde – und damit war Hybris mit ihm fertig. Er ging zu Sikarius, wo Adria bereits an dessen linker Seite stand und ihn bemitleidete. Wie herzerwärmend. Und tatsächlich würde der selbsternannte Warrior nun die schönsten paar Minuten seines Tages erleben. Hybris ließ seine Macht durch die Atmosphäre gleiten, in den Kopf des gepeinigten Menschen eindringen und dort die Verbindung zwischen Schmerzrezeptoren und Gehirn lahmlegen. Das was er schon so oft bei sich selber gemacht hatte, gewährte er nun jenem Mann der ihn so viel Zeit und Ressourcen gekostet hatte. Man hätte meinen können das wäre Gnade oder Vergebung gewesen. Nicht das einer der Anwesenden das auch nur eine Sekunde lang glauben würde. Das plötzliche Fehlen jedweden Schmerzens war ein Schock an sich, sodass Sikarius für einen Moment lang nicht reagierte. Doch dann entspannte sich sein ganzer Körper, obwohl er natürlich immer noch litt, aber es bloß nicht mitbekam. Ob er sich dessen bewusst war oder nicht, seine Augen erfassten zuerst Adria, doch kurz darauf auch Hybris.

„Sobald Sharoh seine Organe hat, werdet ihr beide für einen Tag in einen Bactatank gesteckt. Du wirst weiterhin keine Macht nutzen, dafür aber nachdenken können, denn der Schmerz wird dir während der Zeit genommen. Du darfst es deshalb, weil ich will das du darüber nachdenkst was du im Bezug auf den Kampf und Adria getan hast.“

Sikarius Blick huschte kurz zu Adria und er musterte sie.

„Ihre Informationen sind wertlos, ihre Eignung als Schüler oder zumindest als Diener fraglich. Allein schon die Tatsache das sie Euch derart viel Zuneigung entgegen bringt ist eine Schwäche. Eine die ich auszunutzen gedenke. Ihr habt sie blind hierher gebracht und euch dann nicht weniger blind auf den Schüler eines Sith Lords gestürzt, einen seiner Diener umgebracht und dann den Schüler auch noch fast dasselbe angetan. Ich sagte ja bereits das sie Glück hat wenn ich sie nur einmal umbringe.“

Inzwischen strahlte Adria sogar nach Außen hin Schmerz aus. Sikarius Verbindung zur Macht war gestört, doch an ihrem Gesicht konnte er so einiges ablesen. Antworten konnte er übrigens wieder nicht, denn mit dem Verschwinden des Schmerzes war auch seine Fähigkeit zu sprechen verschwunden. Wenn Hybris Lust hatte sich das Geplapper von Tieren anzuhören, ging er in den Zoo.

„Sie wird mich nun einen weiteren Tag lang begleiten und ich denke ich werde sie mit in die Pyramide der Alchemisten nehmen. Ihr habt einen Alchemisten gesucht. Und gleich den mächtigsten davon gefunden. Mal schauen was ich so alles mit ihr machen werde. Oder machen lasse. Immerhin ist sie durchaus eine Schönheit, nicht wahr?“


Eigentlich hätte Hybris jetzt dreckig grinsen oder lachen müssen, doch sein eiskalter Gesichtsausdruck, kombiniert mit den glühenden Kohlen in seinen Augenhöhlen sorgte für ein ähnlich mulmiges Gefühl in der Magengegend. Tatsächlich war er versucht sie mit in die Katakomben zu nehmen und sie dort von den Drohnen „belästigen“ zu lassen. Ihr Ekel und die Scham, der Schmerz und die Pein, sie würde all das mitnehmen und Sikarius würde es am Tage des Rituals spüren und daraufhin noch rasender werden. Und sein Hass war durchaus notwendig.

„Jetzt wo ich darüber nachdenke, ich denke wir gehen in die Katakomben unter der Pyramide. Die dortigen … Bewohner werden sich sicherlich über sie freuen.“


Der Hass in Sikarius, kombiniert mit den Bildern die gerade in seinem Kopf entstanden, fühlte sich für Hybris wie die sanfte Berührung einer Geliebten an. Doch er hatte seine Minuten gehabt. Es zuckte kurz in dem Gesicht des Sith Lords und plötzlich war der Schmerz wieder da. So unvermittelt und heftig wie er zurückkehrte, konnte der Warrior den Schrei nicht unterdrücken, auch wenn er sich danach zusammenreißen wollte. Adria verging fast vor Mitleid und wollte sich nicht von ihm trennen, doch Hybris zwang sie mit der Macht zu sein und stieß sie dann mit den Händen in Richtung Ausgang.

„Vorwärts. Je eher du kooperierst, desto besser für dich. Du wirst dort unten nicht sterben, doch solltest du mich verärgern, wirst du mich um deinen Tod anbetteln.“


Sie würden nicht sofort in die Katakomben gehen, denn Sharohs Organe hatte Priorität. Also machten sie sich auf dem Weg zur Pyramide. Adria ging wie ein Haustier voran, den Kopf gesenkt, mangels sie bedeckender Robe aber ein Blickfang. Lediglich der hinter ihr gehende Sith Lord verhinderte dumme Sprüche oder irgendwelche Handgreiflichkeiten. Nun, nicht ganz. Einer der ersten Jünger schien Eins und Eins nicht zusammenzählen zu können und versuchte tatsächlich etwas, wurde dafür aber beinahe beiläufig an die Wand geschleudert. Er brach sich nichts und würde wohl mit einigen blauen Flecken davon kommen. Dieser kleine Vorfall schien sich aber regelrecht unnatürlich schnell herumgesprochen zu haben, denn danach wagte es keiner mehr...

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So schnell wie der Sith Lord ihn aufgesucht hatte, so schnell verließ ihn Darth Hybris auch schon wieder. Der Sith Lord schien auf mehreren Hochzeiten zugleich zu tanzen, wie man im Volksmund zu sagen pflegte. Der Kissai war, durch seine kräftezehrende Nutzung der Macht, sichtlich erschöpft und daher überrumpelt von dem Vorgehen seines Meisters. Er hatte die Worte gerade so verinnerlicht und genickt, da war der Sith Lord auch schon mit samt seiner Beute, der bleichen Frau, verschwunden. Alleine zurück gelassen in dem Raum beschloss er zu meditieren, jedoch ohne die Macht zu nutzen. Obwohl ungewöhnlich für Machtnutzer, konnte auch diese Form der Meditation erreichen den Geist zu klären und das Erlebte zu verarbeiten. So beschäftigte ihn immer noch, was diese Person, die er da gefoltert hatte, überhaupt im Orden der Sith zu suchen hatte. Sie besaß zwar einen starken Willen, war jedoch körperlich schwach. Sie hatte nachgegeben, hatte zwar den Konflikt gesucht, jedoch nur als Abwehrreaktion. Die Jedi würden einen glauben lassen, dass Frieden ein wünschenswertes Ziel ist. Dass der innere Frieden des Geistes der Weg der Meisterung der lebendigen Macht ist, dass das Fehlen des inneren Konflikts den Machtnutzer zu einem mächtigeren Wesen macht. Die Sith jedoch kennen den Unterschied. Es ist die Leidenschaft, Hass und das Begehren welche Bogan nähren und im Umkehrschluss den Sith mit Kraft erfüllt. Es ist der Konflikt der über ganze Zivilisationen entscheidet oder nur über die Entwicklung eigenes Sein gebietet. Der Konflikt zwingt einen sich zu verbessern. Er erzwingt Veränderung, Wachstum, Anpassung und Entwicklung... oder den Tod. Diese sind nicht die Gesetze der Sith allein, aber die des Universums. Die Sith sind lediglich jene, die diese Gesetze nicht nur wahrnehmen sondern bereitwillig annehmen. Ohne Konflikt gibt es nur Stillstand. Was würde die Macht erfüllen, wenn nicht unsere Leidenschaft? Die dunkleren Emotionen: Zorn, Hass, Angst und Hader. Diese Gefühle lassen den Nutznießer Bogans mächtiger werden. Liebe ist gefährlicher als alle anderen Gefühle. Adria hatte zu spüren bekommen was es hieß, die Liebe für eine Person über das eigene Schicksal entscheiden zu lassen. Sie hätte dieses wildgwordene Tier, welchen sie ihren Gefährten nannte, verraten sollen. Sich von ihm abzuwenden hätte ihr einiges an Leid erspart. Statt sich diesem Nichtsnutz hinzugeben, hätte sie Bogan in ihrem Schoß empfangen sollen. Bogan wäre ein Liebhaber gewesen, der die eigene Existenz fördert und einen erst in diese Welt geboren hätte. Liebe führt zu Zorn, noch öfter zu Hass... aber sie führt auch zu Gnade, die weit schlechter ist. Bogan würde diesen Fehler nicht erlauben, stattdessen danach trachten diesen Makel auszumerzen. Die Macht gibt allen Stärke, auch den Jedi. Es ist die Meisterung unserer Leidenschaft, die uns die Kraft gibt welche die Jedi nicht besitzen. Das ist der Unterschied zwischen den Sith und den Jedi. Zumindest einer von Tausenden, die dem Kissai immer wieder aufs neue beweisen, wieso seine Vorfahren jedem Jedi eigentlich überlegen hätten sein müssen. Lediglich ihr Unwille geeint die Jedi zu vernichten, hatte das Pack von Ossus davor bewahrt nicht vernichtet zu werden.

Der Sith erhob sich, wischte sich die nassgeschwitzten Hände an seiner malträtierten Robe ab. Er würde sich beizeiten eine neue Robe besorgen müssen. Das war jetzt jedoch nicht wichtig. Sein Magen meldete sich mit einem hörbaren Grollen. Es war Zeit die Kantine des Ordens aufzusuchen. Während er die endlos scheinenden Gänge des Ordens durchschritt, sinnierte er weiter über die Erfahrungen des heutigen Tages. In seinem Folteropfer hatte er die Quintessenz des Lebens wiedergefunden. Das, was jedes Wesen auf dieser Existenzstufe, seit der Ursuppe, dazu antrieb nicht einfach auf einem Stein die Denaturierung der eigenen Körperzellen abzuwarten. Die Angst um wegzulaufen, der Zorn um zu kämpfen, ohne sie würde jedes Geschöpf mit Sicherheit sterben. Die Sith sind mehr als jene die ihnen entgegenstehen, weit mehr, aber irgendwie auch nicht so unterschiedlich wie man denkt. Zu denken, die Sith seien Kreaturen außerhalb der Notwendigkeit von simplen Gefühlen und Leidenschaften ist eine Wahnvorstellung. Es ist das Ziel stärker zu sein, und nicht nach erreichen des Potenzials sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Die Sith sind die Suchenden, nicht die Führer. Die Macht ist unser Sklave und unser Meister, unser Lehrer und unser Begleiter, eine Waffe und ein Werkzeug. Kenne sie, und man kennt das Universum. Meistere sie, und man meistert das Universum. Erreiche Perfektion und die Macht belohnt dich.

Jetzt belohnte er sich jedoch vorerst mit der Nahrungsaufnahme. Mit einem beladenen Tablett bewaffnet, suchte sich der Kissai einen abgelegenen Platz zum Essen. Er folgte der Devise seines Meisters kein Aufsehen zu erregen, suchte die Abgeschiedenheit. Er wünschte keinen Kontakt zu den anderen Jüngern oder Sith des Ordens.Je mächtiger man in der Macht wird, desto mehr Macht wird man erhalten. Doch muss man immer für diese Macht kämpfen. Er würde seinen Platz verteidigen und sein Studium der Machtkräfte, wie von seinem Meister angeordnet, vertiefen. Dieser Konflikt war es, der den Sith weiter brachte. Er half dabei das Wollen in den Ist Zustand zu materialisieren. Eine Visualisierung die nicht vom Machtnutzer, sondern von der Macht selbst betrieben wird. Doch dafür war der Konflikt unabdingbar. Ohne Kampf hat der Sieg keine Bedeutung. Ohne Kampf gibt es nur Stillstand. Wie viele Siege könnte man sich vorstellen? Friedvolle Siege? Siege durch Opfer? Ein Waffenstillstand, ein Erfolg? Es sei denn es wird demonstriert dass die eigene Macht der anderen überlegen ist, ansonsten ist es nur eine Illusion. Temporär bestenfalls, wir streben nach mehr. Die Ketten stellen unsere Beschränkungen dar, jene die uns gesetzt werden, und jene die wir uns selbst setzen. Das ultimative Ziel eines jeden Sith ist es, sich von solchen Ketten zu befreien. In gewisser Weise ist es so, wir tun was immer wir wünschen... aber es ist mehr als das. Jemand der sich von allen Ketten, persönliche wie andere befreit, erreicht Perfektion. Ihr Potenzial ist erfüllt. Vollkommene Stärke, vollkommene Überlegenheit, ein vollkommenes Schicksal. Dies sind Ideale der Sith, zu jeder Zeit.


Während er sich einen weiteren Löffel Nahrung in den Mund schob, beobachtete er eine Gruppe Jünger. Sie saßen beisammen und aßen in stiller Zusammenkunft ihr Mahl. Die Gruppe war gemischtrassig, was sie zu einem perfekten Übungsgegenstand machte. Der Kissai griff in die Macht hinaus, visusalisierte seine Mandorla aus Machtfühler und breitete seine Fühler in Richtung des ersten Jüngers aus. Es handelte sich um einen Trandoshaner. Er hatte bisher mehrere Trandoshaner gesehen. Selbst einer der Schüler seines Meisters ist ein Trandoshaner. Diese Echsenwesen, die ihn an die Hssiss erinnerten, benötigten keiner schwerwiegenden Visualisierung. Jede Spezies verfügte über eine eigene Haptik in der Macht, die schwer in Worte zu fassen war. Hier versagte die Sprache gegenüber den Emotionen, da sie es nicht vermochte das Gefühle in Sprache zu transformieren. Es entsteht eine Dissonanz zwischen dem Sender und dem Empfänger wenn erklärt werden soll was gefühlt wurde, aber Worte nicht ausreichen um dies zu beschreiben. Der Kissai beschloss seine Erinnerungen mit Brücken zu verankern, die er dazu visualisieren konnte. Die Attribute die er dafür nehmen würde, wären mit Attributen verbunden, welche in seinen Augen die Rasse ausmachen würden. Kaltblüter wie die Trandoshaner, gepaart mit ihren Schuppen, würden also in seiner mentalen Verbindungslinie Kälte und Schuppen symbolisieren. Er visualisierte das Gefühl seine Finger über Schuppen streifen zu lassen.

Der Jünger neben dem Trandoshaner war dagegen schwieriger. Er hatte die Rasse nie zuvor gesehen. Er sah aus wie eine Mischung aus Trandoshaner und den bleichen Menschen, die grünliche Hautfarbe war jedoch bei dieser Spezies prägnant. Seine Machtfühler tasteten vorsichtig nach der Aura, die dieses Wesen ausstieß. Er fand Zusammenhänge zwischen diesen Kreaturen. Auch diese mussten Kaltblüter sein, er fand diese Nuance in der Aura deckungsgleich. Er wusste, dass Menschen, respektive sein Meister, sich anders anfühlten, was er darauf zurückführte, dass sie Warmblüter sind. Allerdings enthält die Aura eines Wesens viel mehr Informationen bereit, als nur die Frage noch endothermer oder exothermer Spezies. Diese Informationen in ihrem vollen Umfang zu spüren, davon war Kintik-Siqsa weit entfernt. Allerdings konnte er, wenn er die Augen schloss, beide in der Macht voneinander unterscheiden. Auch weitere Wesen in der Umgebung der Jünger lernte der Kissai zu unterscheiden. Darunter waren neben dem Trandoshaner, dem ihm unbekannten grünhäutigen Jünger auch noch Rodianer und Weequay hinzugekommen. Besonders rindenartige Haut der Weequay eignete sich besonders gut für Assoziationsketten zur Visualisierung. Rodianer waren durch ihre ausgesprochen auffällige Physionomie auch ein leichtes Ziel. Schwierigkeiten bereiteten dem Kissai allerdings Nuancen in der menschlichen Entwicklung. Ein weißäugiger Mensch mit weißen Haaren fühlte sich ein wenig anders an als die dunkelhäutige Frau die an seinem Platz vorbei zogen. Waren es Subspezies innerhalb der menschlichen Gattung oder waren es eigenständige Arten, die sich aus den Menschen heraus gebildet hatten? Waren es vielleicht alles Menschen nur mit anderen Ausprägungen? Dafür kannte sich der Kissai zu wenig mit der menschlichen Spezies aus. Doch sie alle hatten etwas gemeinsam. Alle wissenden Wesen erfahren Bogan, aber die, welche es benennen und seinen Zweck verstehen können, haben eine bessere Chance, es zu erreichen. Die Pfade dorthin sind absolut persönlich, aber einige ihrer Eigenschaften, so wie das Gespeistwerden durch höchste Erfahrungen, führen zu bestimmten Gruppenfunktionen als Erleichterung. Es begrenzt Sie; Entscheidungen beinhalten immer eine Straße, die noch nicht gegangen wurde. Es erschafft Sie; Entscheidungen führen immer zu mehr, als auf rationale Weise schlußgefolgert werden kann. Wenn Sie Bogan sagen können, dann sind Sie auf eine bestimmte Weise eine andere Person. Viele Sith im Temple of Set sind gerechtfertigterweise stolz auf die machtvollen Dinge, die sie erschaffen. Es ist einfach, die Magie in einer Halskette zu sehen, die sie schaffen. Was wir als Sith jedoch tun, ist es, ein sehr großes machtvolles Objekt zu machen, welches auf vielen Stufen der Realität existiert. Unser gesamtes Leben, zu jedem möglichen Zeitpunkt betrachtet, ist ein Bogan, eine Manifestation. Wenn Sie sich an alle Dinge erinnern können, Die Sie erarbeitet haben - Änderungen in Ihrem Geist-Körper-Komplex, Ihre Anerkennung, Ihr Ruf, alle die Dinge, die das repräsentieren, was Sie in diese Welt gebracht haben - ein gigantischer Talisman, dann haben Sie einen Zugriff auf das Nomen Bogan. Viele von Ihnen haben eine Rune geschrieben, um etwas zu bewegen - Gold oder Liebe - aus dem Nichtmanifestierten heraus. Diese Rune ist eine klitzekleine Version des großen Talisman, der Ihr Bogan ist. Die Erschaffung von Bogan ist die Arbeit durch die wir das anziehen, was wir in diesem Leben erhalten werden und die göttliche Erinnerung, die wir an dieses Leben haben werden. Bogan, das Nomen, ist die Ausdehnung der Existenz auf eine weitere Daseinsstufe. Diese Ausdehnung kann ein Gedanke sein, den Sie von der Intuition hin zu einer entwickelten, bewußten Stufe erhoben haben - was die zwei Daseinsstufen in Ihrem subjektiven Universum repräsentieren würde. Diese Ausdehnung kann das sein, was andere von Ihnen denken. Die Ausdehnungen zeigen sich besonders in Handlungen, die eine erste oder besondere Anstrengung bei etwas repräsentieren. Wenn Sie also wirklich Bogan wollen, dann fordern Sie die Angst heraus, indem Sie etwas tun von dem sie gedacht haben, Sie könnten es nicht tun. Oder finden Sie ein Geheimnis und bringen Sie es an die Oberfläche ihres Verständnisses - oder noch besser des Verständnisses anderer. Oder erschaffen Sie etwas Neues



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Ein leichtes, kühles Lächeln legte sich auf Janus´ Lippen, als der Geschehnisse mit amüsierter Ruhe und mitleidlosen Augen verfolgte. Das Schicksal des ehemaligen Leiters des Sicherheitsdienstes war besiegelt, es gab kein Entkommen. Unbeweglich wie eine Statue, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, sah der Graf zu, als Saphenus sich dem blonden Jünger näherte wie ein hungriges Nexu. In Ravik flammte angesichts des nahen Todes Zorn auf und er wagte einen ebenso vergeblichen wie verzweifelten Angriff, wie ein tödlich verwundetes Tier, das mit letzter Kraft um sich schlug.

Der Fausthieb des Jüngers schleuderte den Einäugigen zu Boden, doch dieser lachte bloß und für einen Moment mischten sich in der Macht ein Funken Hoffnung und Verwirrung mit Angst. Interessiert verfolgte Janus das Geschehen sowohl mit seinen gewöhnlichen Sinnen als auch in der Macht und labte sich an den tobenden Emotionen des grausamen Schauspiels, das sich noch steigerte, als der kräftige Jünger plötzlich zurücktaumelte und an sein Herz griff.

Saphenus erhob sich wieder und nun verstand der Graf, was geschah, der Einäugige störte mit der Macht die Herzfunktion des Jüngers und belehrte diesen über die Vergeblichkeit seines Unterfangens. Das Leiden des blonden Menschen zog sich noch eine Weile hin und endete dann abrupt, als das Herz des Jüngers mit der Macht wie ein lästiges Insekt zerquetscht wurde und er mit erschrockener Klarheit in den Augen zu Boden stürzte. Es war bei, und voller Genugtuung blickte der Zabrak auf sein Werk.


„Eine überaus interessante Technik.“

Kommentierte Janus das Geschehen und lachte leise. Sergeant Kevora wollte sich offenbar rasch wieder seinen Pflichten zuwenden, verbeugte sich höflich und machte sich auf den Weg zum Innern des Gebäudes.

„Ich lege das weitere Vorgehen in Ihre fähigen Hände, Sergeant. Tun Sie, was immer nötig ist.“

Gab der elegant gekleidete Sith dem Sturmtruppler mit einem Nicken auf den Weg. Voth verwies lächelnd darauf, dass dies bereits der zweite Todesfall in dem Innenhof an diesem Abend war, ein Kommentar, der Janus ein Lächeln entlockte. So viele Sith auf engstem Raum, waren da solche Ereignisse überraschend? Die dunkle Seite hungerte nach Tod und Leid, und viele Sith teilten ihren Hunger, manche mehr, andere weniger. Der Twi´lek fügte noch hinzu, wie schön es war, dass so auch etwas für Saphenus dabei gewesen war, erkundigte sich dann, ob es noch etwas zu besprechen gab, und schlug dann vor, ins Innere zurückzukehren.

„In der Tat, es wird Zeit, einige Angelegenheiten persönlich in Augenschein zu nehmen.“

Stimmte Janus mit einem Nicken zu. Der Gouverneur von Korriban stellte noch immer eine Gefahr dar, und auch der verräterische Scripor war noch nicht gefasst. Der Graf würde sich wohl persönlich darum kümmern müssen und hoffte, dass das Schicksal ihres Anführers die Jünger motiviert hatte. Unter Leitung der Sturmtruppen waren sie womöglich effektiver und würden endlich Ergebnisse liefern. Gerade wollte sich der blasse Fastmensch auf den Weg machen und vollführte eine einladende Geste an die beiden anderen Sith im Raum, da kam Unruhe in die Jünger und Marava stürzte auf ihn zu, das hübsche Gesicht kreidebleich und von Sorge gezeichnet, ihre Stimme aufgeregt und hektisch.

„Mylord, es gab einen Zwischenfall bei der Damentoilette! Eine Art...Kreatur kam dort heraus und griff die Sicherheitsleute an, kurz nachdem Ignavius den Bereich verlassen hatte. Ich bekomme nur vage Beschreibungen der Situation, es klingt, als wäre die Lage außer Kontrolle!“

Meldete die Jüngerin und tippte gegen das an ihrem Ohr befestige Comlink.

„Eine Kreatur?“

Verlangte Janus zu wissen und wütend funkelten seine grünen Augen. Ohne Zweifel das Werk des Sith-Gouverneurs, davon war er überzeugt. Der Graf nahm sich vor, diesem feisten Narren persönlich jedes Gramm Fleisch von den Knochen zu reißen, sobald er mit ihm fertig war. Was für eine ungeheure Dreistigkeit! Doch bevor er weitere Fragen stellen konnte, ertönte ein dumpfer Knall und Geräusche, die wie kleine Explosionen klangen. Marava wurde noch bleicher und nun trat Angst in ihre Augen.

„Was war das?“

Fragte Janus und streckte seine Machtsinne aus. Er spürte Angst, Wut, Verwirrung, Panik...was war dort los?

„Berichtet!“

Fuhr er Marava an, die an ihrem Comlink nestelte.

„Ich bekomme widersprüchliche Meldungen...Gütiger Imperator, das...Mylord, ein Frachter hat die Glasdecke durchbrochen und das Feuer eröffnet! Wir werden angegriffen!“

Rasender Zorn breitete sich wie ein Lauffeuer in dem Grafen aus.

„Gebt Alarm und händigt die Blaster aus! Ich will jeden verfügbaren Mann sofort einsatzbereit haben!“

Befahl Janus und die Jüngerin gab hektisch die Anweisungen weiter. Seine beiden Leibwächter zogen ihre Waffen und gingen in der Nähe des Sith in Stellung, um einen möglichen Angriff abzuwehren. Kurze Zeit später kamen zwei Jünger in den Innenhof gerannt, die Transportkisten für E-11 Blastergewehre trugen und sie hektisch öffneten. Die übrigen Wachen im Innenhof nahmen sich die Waffen, überprüften die Magazine und verteilten sich im Raum, rote Punkte schwirrten durch die Luft, als die Laserzielsucher aktiviert wurden.


„Mylord, neue Informationen: Edgar Tlalloy ist in der Halle und hat die Verwirrung genutzt, um Dr. Liviana als Geisel zu nehmen, er droht, sie zu erschießen. Sicherheitskräfte sind vor Ort und haben ihn im Visier, der Rest evakuiert die wenigen übrigen Gäste.“

Berichtete Marava atemlos über den Lärm der hektischen Mobilmachung hinweg. Der Zorn des Graf näherte sich dem Explosionspunkt und nur mit größter Mühe behielt er die Kontrolle.

„Nicht feuern, bis ich den Befehl erteile. Stellt Kontakt mit den planetaren Sicherheitskräften her. Man soll Abfangjäger schicken, so schnell wie möglich. Alle mit mir. Lord Saphenus, Voth...dieser Verräter wird bluten für diesen Angriff.“

Wies der Graf die Anwesenden an, ein Trupp Jünger eilte die Gewehre im Anschlag voraus, seine beiden Leibwächter flankierten ihn, der Rest achtete auf den Rücken der Gruppe und sogar Marava hatte eine kompakte Blasterpistole gezogen. Die Schritte von Stiefeln hallten über den Boden, bis sie schließlich die Tür zur Halle ereichten. Zwei Jünger gingen in Position, öffneten sie dann und wie ein Sturzbach strömten die Jünger in die Halle, verteilten sich fächerförmig und brachten ihre Gewehre in Anschlag. Ein dutzend roter Laserzielsucher richtete sich auf den bärtigen Scriptor und seine Geisel, dann betrat Janus begleitet von den anderen Sith-Kriegern den Raum.

Die Aura des Grafen loderte wie ein gewaltiger Feuersturm von dunkler Energie, die nur darauf wartete, entfesselt zu werden, und Janus gab sich keinerlei Mühe, diesen Zorn oder seine geballte Macht in der dunklen Seite zu verbergen, wie ein hungriger Schatten umgab sie den blassen Aristokraten. Halb verdeckt von den Jüngern trat Janus etwas vor und starrte den Scriptor mit einem Gesichtsausdruck an, der nahelegte, dass er ihn gerne wochenlang in Einzelteile schneiden würde, seine grünen Augen funkelten in so starkem goldenen Glanz, dass man ihre ursprüngliche Farbe kaum mehr erkennen konnte.


„So. Ihr seid also der Verräter, der es wagt, meine Gala zu stören.“

Stellte Janus mit einer Stimme fest, die ruhig klang. Zu ruhig. Viel zu ruhig. Es war, als würde jede Faser seines Wesens danach schreien, den Scriptor zu zerschmettern und der Zorn verbarg sich nur hauchdünn hinter der scheinbar ruhigen Stimme. Der Zorn des Grafen steigerte sich noch, als er die Verwüstung erkannte, die der Angriff ausgelöst hatte. Unersetzbare Kunstwerke, die makellose Kristallformation...zerschmettert oder verbrannt, und was noch viel schlimmer war: Die Reputation des Sith-Kriegers, all die Arbeit und Ressourcen, die er investiert hatte, alles in den Schmutz gezogen.

„Habt Ihr überhaupt eine Ahnung, wen Ihr Euch heute zum Feind gemacht habt? Habt Ihr auch nur einen blassen Schimmer davon, was ich mit denen mache, die meine Pläne gefährden? Keine Credits der Galaxis sind meinen Zorn wert...Scriptor. Ihr seid eine Made, die ich zerquetschen werde, nichts weiter!“

Der blanke Hass in Janus´ Stimme trat deutlicher hervor.

„Ich sage Euch jetzt, was passieren wird. Ihr werdet auf der Stelle Eure Geisel freilassen und dem Frachter befehlen, zu landen, und dann werde ich Euch den Inquisitoren übergeben. Dieses Schicksal wird gnädig sein im Vergleich zu dem, was ich und Lord Saphenus Euch antun werden, wenn Ihr nicht sofort aufgebt. Wir werden Euch in ein Kunstwerk der Qual verwandeln, das die zerstörten Werke hier verblassen lassen wird, und Ihr werdet darum betteln, sterben zu dürfen. Habt Ihr verstanden? IHR WERDET BETTELN!“

Janus explodierte förmlich, noch nie zuvor in seinem Leben war der Graf so wütend gewesen und so voller dunkler Raserei. Nur ein Funke, und er würde zuschlagen, egal, was mit der Geisel geschah, egal, ob die Inquisitoren den Verräter lebend wollten. Er hatte es gewagt, ihn anzugreifen, ihn zu blamieren, seine Pläne zu durchkreuzen. Dafür konnte es nur eine Strafe geben.

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Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Herrschenden, in Hybris`Quartier: Adria und Darth Hybris


Adria träumte wild. Sie war in ihrem Traum mächtig! Doch es war kein guter Traum, sondern ein Albtraum! Sie hatte in ihm längst gelernt, die dunkle Seite der Macht zu gebrauchen. Heftig setzte sie sich ihrem Widersacher Kintik zur Wehr! Immer wieder wollte er ihr das Durchlebte erneut wieder antun. Sie kämpften miteinander! Doch sie war stärker als er! Sie tat ihm Jenes und Schlimmeres an. Sie würgte ihn mit der Macht. Sie schleuderte ihn gegen eine harte Wand. Sie brach ihm die Fußknöchel, so wie Mutter es bei Fel getan hatte. Er stand mit dem züngelnden blitzenden Energiestab da und konnte keinen weiteren Schritt mehr laufen und ihr näher kommen. Sie lachte laut! Es war ein boshaftes grausames Lachen, kein fröhliches! Sie fügte ihm das zu, was Bor ihrem Meister mittels eines Stachels zugefügt hatte! Er litt unter ihr! Es fühlte sich so gut und richtig an! Sie spürte diese angenehme Woge der Rache! Diese Genugtuung! Wieder stand sie ihm gegenüber. Seine Augen durchbohrten sie! Sie blitzten ungebochen und unnachgiebig! Auch er wollte ihr wieder Schmerz zufügen. Ihre Handlungen befeuerten nur seinen Willen, es zu tun! Sie dachte nach. Ihr Meister hatte in der Kirche etliche regelrecht platzen lassen. Was immer er auch getan hatte!? Sie streckte ihren Arm aus und Kintik zerbarst wie eine überreife Frucht, die von einem Transportgleiter gefallen war und zerschellte in tausend matschige Einzelteile! Plötzlich ereilte sie ein heftiger Schmerz. Wo kam das her? Ihr Fuß?!

Adria öffnete völlig verschwitzt ihre Augen. Wo war sie?! Ihr Blick fiel auf das edle Kopfteil eines schwarzen schmiedeeisernen verschnörkelten Bettes. Nanu? Sie fühlte seidene glatte edle Laken, die sich als blutrot Farben entpuppten. Sie war noch am Leben? Fel war tot! Das war gleich der nächste Gedanke! Eine Leere erfasste sie und ihr Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen! Sie wäre lieber auch tot! Sie drehte sich um, ganz langsam! Ihr Blick fiel auf eine Lampe und ein Bild und dann…! Vor ihrem Bett stand…., oh nein! Ihr Herz begann sofort zu rasen! Ihr Blutdruck schoss in die Höhe! Sie erkannte den Meister von Kintik, diesen Hybris mit den eiskalten Augen, dessen Blick einem sofort einen Schauer über den Rücken laufen und einen frösteln ließ. Der Jenige, dem sie die Qualen der Folter zu verdanken hatte, da er den Befehl dazu gegeben hatte. Er stand vor ihrem Bett! Sie lag in einem Bett? Aber, nicht in Fel` und ihrem! Sie wich zurück! Instinktiv robbte sie rückwärts, ungeachtet, dass das Bett, auf dem sie lag, hier endete und die schwarzen seidigen Kissen halb über der Bettkante hingen und nun für einen zusätzlichen Rutscheffekt sorgten. Sie erschrak über den Sturz! Ungeachtet des Schmerzes beim Aufkommen, stand sie postwendend auf und ging rückwärts, den grauenvollen Sithlord nicht aus den Augen lassend, zurück, bis eine Wand dieses Vorhaben abrupt beendete. Da stand sie, wie ein in die Enge gescheuchtes Tauntaunfohlen, Graser- oder Banthakälbchen und sah ihn hektisch, mit weit aufgerissenen Augen und großen vor Panik geweiteten Pupillen an. Sie konnte vor Aufregung keinen einzigen klaren Gedanken fassen!

Er erhob die Stimme und meinte, dass sie sich das Sparen könnte, da er ihr nichts tun würde! Er vielleicht nicht, aber irgendwer von seinen Schülern auf sein Geheiß hin! So wirklich beruhigen konnte sie das nicht! Auch traute sie ihm nicht! Zumindest war er alleine hier, es sei denn, direkt vor der Tür lauerte dieser Kintik oder sonst wer!? Doch lange Zeit darüber nachzudenken, hatte sie nicht, denn er wies nach rechts ins Bad und meinte, dass sie nur 15 Minuten Zeit hätte, um sich fertig zu machen. Sagte er wirklich gerade oder war das Wunschdenken und Adria hatte sich soeben verhört und träumte, dass sie danach ihren Meister besuchen würden? War sie verwirrt im Oberstübchen? Ein Wunder wäre es nach dieser Folter nicht? Adria schenkte ihm einen letzten, total entgeisterten, verwirrten Blick und gehorchte lieber der Aufforderung auf Kommando.


Einen Augenblick später befand sie sich im Bad aus schwarzem Marmor. Völlig durcheinander! Ihre Gedanken, ihre Gefühle, alles fuhr Achterbahn! Hoffnung durchströmte sie und gleichzeitig tauchte ein unangenehmer Gedanke auf, dass Hybris sie vielleicht auf den Arm nahm und seelisch folterte und mit ihr stattdessen die Leichenhalle aufsuchen wollte! Vielleicht gab es hier so was im Tempel?! Er trieb womöglich Schindluder mit ihren Gefühlen! Gleichzeitig sah sich Adria im Spiegel! Sie war wieder gealtert! Ihre Figur war anders! Sie sah angetrocknetes Blut in ihrem Haar und im Gesicht, aber es schmerzte nichts! Sie besah sich ihr Dekollete und ihre Arme. Blut war darauf angetrocknet, aber die Verbrennungen waren weg! Auch waren keine Blutergüsse mehr sichtbar! Hektisch beugte sie sich herunter und besah ihr Bein. Durch den Schlitz ihrer zerrissenen Leggings konnte sie das angetrocknete Blut wahrnehmen, aber es schien zu zu sein?! Sie war in dem Augenblick froh, dass ihr Fluch wieder begonnen hatte, sein Werk zu tun! Genau rechtzeitig! Doch, sie war wieder gealtert und würde es nun bei jedem Schlafen, jedem Koma und jeder Ohnmacht tun! Gut war, dass der Alterungsschub sie nur auf 18 hatte altern lassen, hatte der Torwächter des Holocrons von Darth Sik ja einen ungewiss großen Alterungsschub durch den Trank, nach dem Aufhalten des Ganzen durch jenen, praktisch einem vorübergehendem Gegenmittel gleichsetzbar, vorhergesagt. Sie wusste es jedes Mal ganz einfach, wie alt sie nach einem Alterungsschub war! Zwei Jahre Lebenszeit! Sie war zufrieden! Es hätte schlimmer sein können! Sie war geheilt!? Sie ließ den Wasserhahn laufen, hielt ihre Hand drunter und wischte sich am Arm einige Blutverkrustungen weg. Ja, die Haut war intakt darunter! Wieder fiel ihr Blick in den Spiegel. Es zeigte ihr dennoch einen Ausschnitt ihrer Zurichtung durch die Folter an, dabei waren die Verbrennungen und Blutergüsse nicht mehr zu sehen! Wie hatte man sie zugerichtet! Was hatte man ihr nur angetan?! Selbstmitleid und Zorn kamen zu Hoffnung und Hoffnungslosikeit hinzu! Die Angst war dabei wie ein Grundelexier!

Adria fiel auf, dass sie mindestens vier Minuten vertrödelt hatte, wenn man es überhaupt so nennen konnte! Man sollte es eher Selbstfindung nennen! Sie hatte begriffen, dass sie überlebt und ihr Fluch sie geheilt hatte, dass sie nach wie vor in den Klauen dieses Hybris und scheinbar in seinen Räumen war und dass womöglich ihr Meister Sikarius noch lebte, aber sie versuchte dem Letzten nicht zu viel Beachtung zu schenken, auch wenn es schwer fiel, da dies auch anders gemeint sein könnte!

Sie wollte es nicht drauf anlegen, Hybris zu erzürnen! Außerdem wollte sie sich wieder in ein ansehbares menschliches Wesen verwandeln, denn ihr Anblick war meilenweit davon entfernt! Zuerst kramte sie im Badschrank nach einer frischen Zahnbürste und benutzte jene sofort. Dann trank sie etliche Schlucke Wasser unterm Wasserhahn. Dann ging sie mal schnell austreten. Sie zog die Stiefel aus. Sie entdeckte ihr spitzes scharfes Messer. Sie hatte es kopflos nicht benutzt! Doch, hätte ihr das etwas gebracht? Gut zu wissen, dass sie es noch bei sich trug! Rasch entledigte sie sich dann der Stofffetzen, die mal ihre Kleidung gewesen waren. Rasch war daher relativ zu sehen! So schnell wie möglich, war wohl eher die bessere Beschreibung! Da sie nicht wollte, dass die Teile gänzlich zerrissen und auseinander fielen, machte sie dies mit einer gewissen Sorgfalt! Schließlich wüsste sie sonst nicht, was sie stattdessen anziehen sollte!? Dann huschte sie unter die Dusche, die sehr luxeriös war und mehrere Duschköpfe hatte! Sie roch schnell an den etlichen Duschgelen und entschied sich kurzerhand für ein seifig Riechendes, da die anderen eher für Männer waren. Schnell schäumte sie sich überall ein und ließ dann wohlwollend das warme Wasser über ihre neue rosige Haut prasseln. Es war wie eine sanfte Berührung, ein Streicheln, und tat ihrer gepeinigten Seele gut! Im Abfluss verschwand das abgewaschene Blut und damit die letzten Überbleibsel ihrer erlittenen Pein! Das Blut, welches sich mit Wasser und Schaum vermengte, erinnerte sie an ihre durchgemachten Qualen und landete im Abfluss. Sie war mit Fel das Opfer gewesen, wie diese Summers und ihre Kinder und der Taxifahrer und dieser Portier und die Rothaarige, von der sie nicht einmal genau wusste, woher sie stammte?! Scheinbar aus dem Krankenhaus! Es war entsetzlich, voller Euphorie waren sie zum Tempel der Sith gekommen und fanden sich über kurz oder lang auf der untersten Stufe wieder! Sie waren zu Opfern geworden, denen keine Gnade zuteil wurde! Sie griff voll in Gedanken zu einem frischen Badehandtuch, welches in einem Regal auf einem Stapel frischer Handtücher ganz oben lag. Alles, weil dieser blöde Alchemist zu Tode kam?! Wieso hatte Fel ihn auch killen müssen?! Verdammter Mistdreck, verfluchter! Wieso war ihr Meister nicht einfach Zuschauer geblieben? Wieso musste er diese bullige Echse (Sharoh) herausfordern? Wieso, weshalb, warum!? Wäre das nicht geschehen, dann wären sie nicht in den Fokus von Hybris und seinen Schülern gelangt?! Ein kleines Fünktchen Wut keimte in ihr auf! Adria lief die Zeit davon!? Ihr Fluch hatte wieder begonnen! Ihr als Baby eingeflößter Alchemistentrank zeigte wieder seine Wirkung! Sie wollte ein Leben! Sie hatte ein Anrecht darauf! Sie wollte irgendwann mal herrschen! Sie hatte Zukunftspläne! Zukunftspläne! Sie wollte von Fel so viel lernen! Und, er war vermutlich kalt in der Leichenhalle aufgebahrt! Adria seufzte schwer auf, als sie sich ihr Haare abrubbelte. Vielleicht hatte man ihn aber doch retten können?! Adria zog vorsichtig ihre kaputte zerfetzte Kleidung wieder an. Vielleicht war Fel nicht tot, sondern nur im Koma oder bewusstlos gewesen oder man hatte ihn wiederbelebt?! Es gab gefühlt tausende Möglichkeiten!? Adria würde alles dafür geben, wenn sie Fel nochmal in seine Arme fallen könnte, na ja seinem Ganzen und seinem halben Arm plus Prothese! Oder, sich nachts in dem viel zu engen Bett, was ja auch nur für Einen gedacht war, sich an ihn schmiegen könnte. Adria fühlte ein sonderbares Gefühl bei dem Gedanken in sich aufsteigen! Sie schüttelte es ab. Noch eine Minute zeigte die Zeit-Anzeige rechts oben am Spiegel! Hektisch und ruppig kämmte sie fix ihr nasses Haar mit der Bürste durch, die sie ergriffen hatte. Natürlich war es Hybris Bürste! Es war sein Bad! Ein Schauder lief ihr bei dem Gedanken über den Rücken. Ein Weiterer, als sie nun daran dachte, dass die Zeit um und sie hinaus zu ihm musste! Noch einmal tief durchatmend ergriff sie mit zitternder Hand den Knauf und drehte ihn nach rechts. Mit schlotternden Knien trat sie hinaus.

Fast erleichtert stellte sie fest, dass er nicht genau vor der Tür gewartet hatte und sich nicht mal im Schlafzimmer befand. Leise setzte sie Fuß vor Fuß bis sie im Flur ankam und auf ihn traf, der ihr gleich die Tür wies. Sie sollte vor gehen und kam dem natürlich nach, was blieb ihr auch schon für eine Wahl, sich dem zu fügen!? Dabei kam sie an allerlei merkwürdigem Zeug vorbei, was eine ganze Folterkammer oder ein fragwürdiges Labor ausgestattet hätte oder was auch immer!? Adria versuchte nichts zu berühren. Sie wollte lieber nicht wissen, wofür er das brauchte!? Von der Wohnung bekam sie sonst nicht so viel mit, aber sie schien mindestens so komfortabel und stilistisch zu sein, wie die der Summers!

Adria ging hinaus in den Flur. Er wies ihr den Weg und sie lief los. Ihr war extrem unbehaglich, da sie nicht einzuschätzen vermochte, was sie erwarten würde!? Zum Einen war sie total aufgelöst und verlor sich in Hoffnung und Sehnsucht, zum Anderen rechnete sie mit dem Schlimmsten! Letztendlich war ihr vor Aufregung schlecht und sie war unglaublich nervös!

Schon nach wenigen Schritten erreichten sie tatsächlich die Krankenstation. Jetzt liefen ihre Gefühle Amok und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Ein Kloß bildete sich in ihrer Kehle. Ihre Hände wurden eiskalt und ihre Augen glasig! Natürlich keimte eine schiere Unmenge an Hoffnung auf!

Die Krankenstation wirkte Furcht einflößend! Alles in weiß und hoch technisiert! Man hörte ein ständiges Wehklagen und Stöhnen. Es roch so merkwürdig! Plötzlich entdeckte Adria ihren Meister. Ihr Blick verschwamm zugleich hinter einem Tränenvorhang. Im selben Moment bekam sie einen Stoß in die Richtung. Ihre Beine trugen sie wie von selbst hin und dann befand sie sich ganz nah bei ihm. Sie beugte sich zu ihm herunter und streichelte zärtlich kurz seine Wange. Leise flüsterte sie ihm zu:


Fel, du lebst! Fel, du weißt gar nicht, wie froh ich bin! Du musst rasch wieder gesund werden! Ich…, ich liebe dich so sehr!”,

sie stockte und musste schlucken und ihre Tränen weg wischen. Er wirkte schmerzverzerrt!

“Das Schlimmste war, dass ich dich tot glaubte. Wie du sehen kannst, bin ich wieder gealtert. Und geheilt! Zum Glück alterte ich nur um 2 Jahre. Ich habe solche Angst vor ihnen! Sie sind so grausam! Nur du gibst mir Hoffnung! Du bedeutest mir so wahnsinnig viel! Du musst fürchterliche Schmerzen haben? Du tust mir so leid, mein Liebster!”

Sie verstummte. Wieso bekamen sie nichts gegen die schrecklichen Schmerzen?! Sie warf einen Blick zum Nebenbett. Neben ihm lag der Echsentyp, dem ihr Meister es mächtig gezeigt und gegeben hatte und der auch unter Schmerzen litt. Da lagen die zwei Gegner nebeneinander, stellte sie bitter fest! Wie gruselig war das denn?!

“Jetzt liegt der auch noch genau neben dir!”

Plötzlich änderte sich Fel´s Gesichtsausdruck und Adria hielt inne und bemerkte, dass Hybris sich ihm zu wandte. Fel wirkte plötzlich entspannter, und warf ihr nun einen Blick zu, den sie liebevoll, wenn auch überrascht, sofort erwiderte und ihm zu lächelte, ehe er zu Hybris sah. Auch Adria sah nun zu Hybris. Es ging um seine Verlegung und Heilung und auch um seine Schmerzen, die er dort nicht haben würde. So weit, so gut! Hatte der Sithlord ihm die Schmerzen gerade genommen? Konnte man auch so etwas mit der Macht bewerkstelligen? Adria wollte unbedingt so viel wie möglich diesbezüglich lernen! Doch Hybris wies ihn nun zurecht und meinte, dass er überlegen sollte, was er in Bezug auf den Kampf mit seinem Schüler falsch gemacht und ihr, ja ihr Name fiel wieder und jagte ihr einen Schrecken ein, angetan hätte! Er hätte dafür im Bactatank genügend Zeit! Erschrocken nahm Adria das Alles zur Kenntnis und spielte nervös mit ihren Fingern. Es war ihr unangenehm, dass Hybris so mit ihrem geliebten Meister sprach, den sie so sehr schätzte, der ihr Schutzengel war und sogar einen Sith-Spawn getötet hatte! Hatte Hybris schon mal Einen getötet?

Fel sah sie kurz an. Sie blickte verzeihend zurück. Sie wusste, dass er einen unüberlegten Fehler gemacht hatte, aber er hatte versucht ihn auszumerzen und hatte für sie gekämpft bis fast zum Tod! Das er noch lebte, war ein Wunder! Sie hatte seine inneren Organe sehen können! Seine Verletzungen waren tödlich! Sicher, hatte sie heute im Bad auch mal kurz das Ganze verfluchend betrachtet, aber sie liebte ihn von ganzem Herzen und verzieh ihm! Sie hatte nur ihn, ihren Beschützer, ihren großen Bruder und fühlte sich ihm eng verbunden und war ihm nach Bastion gefolgt, um von ihm zu lernen und dafür an seiner Seite zu stehen!

Doch Hybris nächste Worte ließen sie erstarren und erschaudern. Er sprach davon, wie wertlos ihre Informationen gewesen waren, von ihrer Uneignung ausgebildet zu werden oder gar als Dienerin zu dienen. Sie war in seinen Augen völlig wertlos! Dabei war Adria doch etwas besonderes!? Das hatte man ihr von klein auf gesagt! Ihr Atem ging deutlich schwerer! Was hatte das zu bedeuten? Nun hackte Hybris auf ihre beidseitige Zuneigung und innige liebevolle Verbindung herum! Er wollte sie benutzen, um ihnen Schaden zu zu fügen! Adria blieb fast das Herz stehen! Er sah es als eine Schwäche an! Sie hätten es nie zeigen dürfen! Er hätte sie nie in den Tempel bringen sollen. Aber…! Adria fasste gedanklich allen Mut zusammen und sagte ihm mit leiser zittriger Stimme:“Ich sollte ihm bei seinem Projekt helfen und wir trainierten zusammen. Und ich war in der Bibliothek und schrieb ihm einen Aufsatz über die Grundlagen der Macht. Und, ich habe noch nie woanders als im Tempel gewohnt. Außer auf Noe nach unserem Absturz, doch sonst war ich immer hier zu Hause.” Sie wollte ihren Meister damit rechtfertigen. Doch sie tat es nur gedanklich! Sie wagte es nicht. Hybris strahlte eine Autorität aus, so einer sie zuvor noch nie begegnet war! Sie schwieg lieber und hielt es für klüger und behielt ihre in Gedanken formulierten Worte eher für sich! Ihr Herz blieb nun für einen Augenblick scheinbar stehen, als sie vernahm, dass sie froh sein könnte, nur einmal wegen Fel´s Vergehen sterben zu müssen. Sie wurde leichenblass. Wirklich jede Farbe wich aus ihrem Gesicht und selbst die erworbene Bräune vom Dschungelplaneten konnte das nicht verhindern! Übelkeit stieg in ihr hoch. Sie würde sterben müssen! Dabei hatte sie bislang doch so gut wie kein Leben gehabt! Sie war viel zu jung zum Sterben! Sie wollte nicht sterben! Sie hatte solche Angst! Tränen rollten ihr hemmungslos übers Gesicht und sie schluchzte laut auf. Sie hatte doch nur dieses eine verfluchte Leben!

Er fuhr unbeeindruckt fort, dass sie ihn einen weiteren Tag begleiten müsste. In die Pyramide der Alchemisten?! Adria horchte auf. Sie hätten einen Alchemisten gesucht und gleich den Mächtigsten gefunden?! Oh nein! Er!? Er würde ihr nie helfen! Er wollte sie töten! Sie hätte nie angenommen, dass sie auf so einen Alchemisten wie ihn treffen würde?! Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, aber nicht das! ? Er drohte Fel wieder, ihr etwas Schlimmes anzutun. Adria hatte schreckliche Angst, was sie heute erwarten würde!? Ihr Mund wurde trocken und ihre Zunge klebte am Gaumen an. Ihr Herz raste und ihr Atem ging schwer. Sie begann an ihren Lippen nervös herum zu kauen.

Und er schien Grässliches mit ihr im Sinn zu haben, denn er drohte mit den Katakomben und seinen Bewohnern. Adria fiel das Volk unten in der Kantine ein, vor denen sie Bor als Kind beschützen musste. Sie schluckte schwer!

Plötzlich stöhnte ihr Meister wieder mit schmerzverzerrtem Gesicht auf. Besorgt schaute Adria zu ihm hinunter.


Fel, was ist mit dir? Mein Ärmster, halte durch!”

Adria verging fast vor Mitleid. Sie spürte nun, wie sie vom Bett weg gezerrt wurde. Hybris zog sie mittels der Macht von ihrem Fel fort. Bei ihm angekommen, stieß er sie zum Ausgang. Sie drehte sich noch ein einziges Mal zu Fel zum Abschied um. Ob sie sich je wiedersehen würden? Hybris indes drohte ihr. Sie würde nicht sterben, es sei denn, sie gehorchte ihm nicht, dann würde sie um ihren Tod flehen. Das waren keine guten Aussichten! Adria würde ihm gehorchen müssen! Sie hatte solche Angst vor ihm, dass sie es eh getan hätte, auch ohne diese Drohung. Was blieb ihr schon für eine andere Wahl?

Sie musste voran gehen. Angesichts, der soeben gehörten Worte aus HybrisˋMund, beherrschte Trost-und Hoffnungslosigkeit das Sith-Mädchen. Mit herabhängenden Schultern und gesenktem Blick lief sie die endlosen Flure voran und rechnete mit dem Schlimmsten! Sie wusste nicht genau, wo es hin gehen sollte, doch wie die erwarteten Katakomben sah es bisher nicht aus. Ihr Schritte waren schleppend, denn ihre Beine fühlten sich schwer an wie Blei. Sie war ihm willenlos ausgeliefert! Es war so schrecklich!? Er war der erhoffte Alchemist, der sie hierher kommen ließ! Doch sie wünschte, sie wäre ihm nie begegnet! Alle ihre Träume und Sehnsüchte, die sie durchhalten ließen, dahin! Verpufft! Einzig der Gedanke an Fel ließ sie nicht lebensmüde werden!

Adria wurde von anderen Typen, die scheinbar Jünger waren, fast mit gierigen Blicken aufgefressen. Es war ihr unangenehm. Hatte ihr dies neulich in der Disco noch Spaß gemacht, die Blicke auf sich zu ziehen, bereitete ihr dies hier nur Sorge und ihr wurde speiübel davon. Während andere nur glotzten, war einer von ihnen besonders schlau und dreist und kam ihr etwas nahe und hob die Hand, um sie an zu grabschen, während er sie dummdreist anquatschte:


"Na, Süße, wie wäre es mit uns Zwei!"

Weiter kam er nicht. Hybris, deren eiskalten Blick sie stets im Nacken spürte, hatte ihn aus der Bahn geworfen. Sie atmete erleichtert auf. Zeitgleich kam ihr eine Erkenntnis in den Sinn. Der Sith-Tempel, den sie als einen Ort Ihresgleichen und als Heimat und Zuhause empfunden hatte, war nichts anderes als ein großer Dschungel wie auf Noe oder vergleichbar mit einem Raubtierkäfig. Die Starken fraßen die Schwachen! Fressen und gefressen werden! Gnade Fehlanzeige! Sie hätte wie auf Noe die Macht nutzen und Kintik gegen eine Wand mittels Machtstoß schubsen sollen! Den konnte sie doch!? Wie gegen die Schlangenbiester! Wie gegen Damon! Sie war zu perplex, zu überrascht und eingeschüchtert gewesen und nachdem sie ihren Beschützer, ihren Meister, vermeintlich tot wähnte, zu schockiert und fertig gewesen. Dann diese Flut an Schmerzen! Noch nie hatte sie so was erdulden und ertragen müssen! Noch nie hatte ihr jemand solche Schmerzen zugefügt! Sie musste ihre Sinne mehr beisammen halten und nachdenken, wollte sie hier überleben! Und sollte sich ihr doch noch die Chance öffnen, dass sie den Gebrauch der Macht erlernen konnte, dann wollte sie emsig lernen! Sie dachte an ihren Traum kurz vorm Aufwachen. Sie war mächtig im Gebrauch der dunklen Seite der Macht gewesen! Bereits Bor musste sie hier im Tempel beschützen, dämmerte es ihr! Auf Noe taten dies ihr Meister und ihre Mutter Kira. Doch jetzt war sie gerade alleine auf sich gestellt und nie hätte sie gedacht, dass sie in die Opferrolle, am untersten Ende, angelangen könnte!? So war das also?! Sonst spielten sie doch das Spiel! Fel und sie waren die Spieler! Sie dachte an Sylvia, Billy und an die Summers und etliche Andere. Doch erstmal musste sie sich fügen! Doch, sie sollte einen kühleren Kopf bewahren! Wieso hatte eigentlich dieser Kintik, genauso wenig wie sie, nie die Macht gebraucht?! Er war wie sie noch am Anfang seiner Ausbildung, schlussfolgerte sie! Sie standen scheinbar auf der selben Stufe! Gut zu wissen! Wo war eigentlich ihr Trainingslichtschert abgeblieben? Sie hatte es noch beim Gespräch mit dem Sithlord am Gürtel gehabt! Sie schien es verloren zu haben, als sie von Kintik auf die Bank im Trainingsraum gezerrt wurde. Es hätte ihr sonst auch sehr hilfreich gegen Kintik sein können, als er mit dem Energiestab kam! Auch an ihr Messer hatte sie blind vor Panik und Entsetzen nicht gedacht! Die Sache mit ihrem Meister hatte sie besonders herunter gezogen und verletzlich gemacht! Doch hätte ihr es etwas gebracht gegen Kintik aufzubegehren und gegen ihn anzukommen?! Wie weit wäre sie gekommen? Da war immer noch Darth Hybris! Es war alles ungünstig verlaufen, stellte sie ernüchtert fest, bis auf die Tatsache, dass der Alchemistentrank sie im richtigen Moment wieder in seinem Bann hatte. Doch wieder kamen furchtsame unangenehme Gedanken in ihr hoch. Würde Hybris sie heute töten?


Bastion, Center, Sith-Tempel, Gang auf dem Weg zur Alchemisten-Pyramide: Hybris und Adria
 
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Bei der Pyramide der Alchemisten angekommen, nahmen die beiden ungleichen Menschen den direkten Weg in die vorletzte Ebene. Es gab auch einen gewundenen Laufgang, eben jenen den Hybris und Croll zuvor genommen hatten, doch den zu laufen war unnötig, war man willens den offenen Turbolift zu nutzen. Adria stellte sich nach einem weiteren Schubser als erstes in die Kabine, sich immer noch klein wie ein verängstigtes Tier machend. Die Alchemisten um sie herum sahen mindestens einmal zu ihnen hinüber und bei nicht wenigen entflammte Gier und Neid. Machtnutzer waren meist sowieso anders als Normalsterbliche. Das lag wohl auch daran, dass diese von ihnen genutzte Macht wortwörtlich korrumpierte bzw. ihr wahres Wesen offenbarte. Und doch waren sie auch in anderer Hinsicht Sonderlinge, vor allem die Alchemisten. Sie waren meist auf ihren Beruf fixiert, arbeiteten ohne jemals auf einen Chronometer zu schauen und unterbrachen ihre Arbeit nur wenn sich Bedürfnisse meldeten und sie etwas tun mussten. Niemand im Zirkel war hier weil es einfacher war als woanders. Oder weil man hier einfach nur sicherer war. Sie wollten etwas erreichen, alleine, zusammen mit anderen und durch andere. Aber das änderte nichts an jenen Bedürfnissen, die sie durch Schlaf und Nahrungsaufnahme nicht nachgehen konnten. Obwohl es hier prozentual gesehen nur wenige Menschen gab, waren auch andere Spezies an menschlichen Frauen interessiert. Und wenn das schon nicht ausreichte, dann waren manche auch einfach nur morbide oder experimentierfreudig. An einem unbefleckten jungen Menschen konnte man eben so manches ausprobieren. Es blieb bei ihren oberflächlichen Phantasien, denn die Anwesenheit des Lords tötete alles weitere ab. Deshalb nur ein Blick und danach wieder die Fokussierung auf ihr Tun.
Auf der oberen Etage angekommen, stieß Hybris sie hinaus und lotste sie zu Crolls Labor. Das irisförmige Portal öffnete sich und die beiden traten ein. Adria schien mit solcherart Türen nicht vertraut zu sein und das was sie dahinter erwartete kannte sie mit Sicherheit auch nicht, doch sie war nicht so schockiert oder überrascht wie man hätte meinen können. Wer weiß was sie auf diesem Dschungelplaneten alles gesehen und miterlebt hatte. Hybris registrierte das aber nur am Rande und stellte sie in der Nähe des Einganges ab. Der Neimoidianer war nach wie vor anwesend und stand auch gerade bei den Behältern für die Organe des Trandoshaners. Er drehte sich selbstverständlich nicht um, denn er konnte Hybris ja spüren.

Alle drei Organe waren tatsächlich voll entwickelt. Selbst das Verdauungssystem, wo Hybris aus mangelnder Erfahrung Zweifel gehabt hatte, war fertig. Der hochgewachsene Executor lies sich nicht entlocken ob er irgendwas damit zu tun hatte und meinte nur das der Lord doch jetzt bitte die drei Plätze frei machen sollte. Das Wort „Bitte“ war selbstverständlich nicht gefallen und so etwas wie Respekt schwang auch nie in seiner Stimme mit, doch man konnte darüber hinwegsehen. Vor allem Hybris konnte es. Wenn alle Parteien einer Unterhaltungen wussten wo wer stand, wer was zu sagen und wer gehorchen musste, dann gab es keinen Grund für Phrasen und solcherlei Unfug. Um die Organe sicher zu transportieren bekam er drei passende - natürlich organische – Behälter mit. Es handelte sich dabei um eine Art Fisch oder Meeressäuger, dem man doch tatsächlich einen Griff auf den Kopf gepflanzt hatte. Das bräunliche lederartige Wesen ohne Augen oder erkennbares Maul zuckte ununterbrochen vor sich hin, machte leise quiekende Geräusche und verspritzte durch seine nach oben hin offenen „Beutel“ diese klare, nach nichts riechende Brühe. Sie war gleichzeitig dickflüssiger als Wasser, schien aber an keiner Oberfläche haften zu bleiben. Als Hybris Gewand ein paar Spritzer davon abbekam, perlte das Zeug einfach ab und landete schließlich auf dem Boden. Was auch immer es war, Adria bekam das kleinste davon in die Hand gedrückt. Ihr Gesicht verzog sich entsprechend, doch sie begann immerhin nicht den Fehler und ließ es fallen. Durch den durchsichtigen Beutel konnte man das trandoshanische Herz erkennen und diese Flüssigkeit hielt es am Leben. Allzu lange durften sie es dennoch nicht drin lassen, so Crolls Warnung. Höchstens dreißig Minuten, dann gäbe es in der Flüssigkeit nicht mehr genug Nährstoffe und Sauerstoff und es würde absterben. Das galt jedoch nur für das Herz. Für die beiden anderen Organe hatten sie sogar nur zwanzig bzw. fünfzehn Minuten Zeit. Also mussten sie sich beeilen. Hybris sagte Adria nichts davon, trieb sie aber dennoch zur Eile an. Sie schien Probleme mit der Fortbewegung zu haben und ihre ständige Todesangst machte sie auch langsamer, sodass der Lord sogar darüber nachdenken musste alles mit der Macht zu erledigen. Diese brauchte er aber noch und wollte nichts unnötig verschwenden. Er hatte keine Zeit um vor dem Ritual nochmals einen halben Tag lang zu meditieren. Deshalb musste Adria da durch. Immer wieder wurde sie von ihm angestoßen und bedroht, sodass sie es schließlich in ein wenig mehr als zehn Minuten schafften. Selbst Hybris geklonten muskulösen Beine brannten, was hieß das die junge Frau vermutlich völlig fertig war. Als er ihr den lebenden Behälter abnahm, sackte sie dann tatsächlich zusammen, doch nur kurz, denn der Anblick ihres Geliebten – Hybris hatte selbstverständlich jedes von ihr an ihn gerichtete Wort gehört gehabt – gab ihr wohl wieder Kraft und sie humpelte zu ihm. Das war vorerst das letzte was der Lord davon mitbekam, denn nun musste er sich auf Sharoh konzentrieren. Das hatte auch zur Folge, dass Sikarius jetzt schweigen musste, sodass sein Gestöhne abrupt erstarb. Er litt immer noch, doch aus seinem Hals kam kein Laut mehr.

Der einzige diensthabende Arzt kam schon von sich aus auf Hybris zu, sah sich kurz die Organe an – wobei er die merkwürdigen Behälter gleichgültig zur Kenntnis nahm – und erteilte dann wirklich sehr sparsame Anweisungen an seine Untergebenen. Meist waren es sogar nur einzelne Worte und doch baute sich innerhalb von nur wenigen Minuten ein komplettes Team samt Ausrüstung vor den Lord auf. Die Organe hatte man inzwischen aus den Tieren genommen, wobei den Organen merkwürdigerweise noch ein Teil der dieses mal nur sehr langsam abtropfenden Flüssigkeit anhaftete und mit antiseptischen Machtblasen umgeben. Der Arzt trat daraufhin an das Fußende des Bettes, hob beide Hände an, streckte sie aus und versank dann in der Macht. Ungefähr zwanzig Sekunden später nickte er deutlich und gleich vier Arzthelfer montierten den lebenserhaltenden Anzug ab. Jeder Handgriff saß und obwohl die beiden Helfer auf ihrer Seite sich zum Teil sehr nahe kamen, stießen sie den jeweils anderen nicht an. Hybris beobachtete das perfekt inszenierte Schauspiel und ertappte sich schließlich sogar dabei wie er die Luft anhielt und auf einen Fehler der Mannschaft wartete. Doch sie bewegten sich so sparsam und akkurat wie Droiden, machten eben keine Fehler und waren dabei auch noch ziemlich schnell. Natürlich half ihnen die Macht dabei, doch es war dennoch ein erfrischender Anblick. Solche Effizienz sah man bei organischen Lebensformen selten. Selbst bei Machtnutzern nicht und dann vor allem nicht wenn sie in einem Team arbeiteten. Bei Meister und Schüler mochte das nach Jahren der Ausbildung möglich sein, doch dann wohl eher auf Seiten der Jedi. Der Anzug wurde also entfernt und der Executor übernahm die Funktion des Herzens und der Lunge. Sharoh war schon davor wieder betäubt worden und bekam daher gar nichts mit. Nun setzte man die perfekt gewachsenen Organe ein und verband sie mit einer Art Bioklebstoff provisorisch mit dem Körper. Sobald das getan war, löste der Arzt kurz seine Macht und aktivierte dann seine ganz spezielle Machtheilung. Damit zielte er auf Arterien, Venen, Speise und Luftröhre, Nervenfasern und Muskelstränge ab. Seine Helfer arbeiteten insofern mit, dass sie den von ihm in gang gesetzten Prozess unterstützend begleiteten. Da sie selber noch nicht die Macht und Erfahrung besaßen um Zellen selber reproduzieren zu können, konnten sie ihre Macht eigentlich nur in die betroffenen Körperteile und Regionen schicken und somit die Selbstheilungskräfte des Trandoshaners und die Macht ihres Vorgesetzten unterstützen. Fünf Minuten lang verband der Executor die Organe mit dem Körper und endlich war Sharoh wieder in der Lage selber zu atmen und den Körper mit Blut zu versorgen. Was nach wie vor fehlte war natürlich die komplette Brust und der Arm. So schnell wuchs letzterer nicht nach, doch bei der Brust musste nachgeholfen werden. Bacta alleine konnte das nicht schaffen.

Nachdem der Arzt zurückgetreten war und den Rest seinem Team überließ, fragte Hybris ihn nach der Brust. Und bekam eine nicht allzu erfreuliche Nachricht. Man konnte Bedingungen schaffen durch die der Trandoshaner die fehlenden Knochen, das Fleisch und alles was dazu gehörte selber regenerieren konnte, doch das würde wie beim Arm zwei Monate dauern. Eine Alternative wäre es ihm Muskeln, Nerven und Schuppen von anderen Stellen seines Körpers auf die Brust zu transplantieren, doch auch das würde kaum weniger lange dauern. Die letzte wirkliche Alternative war dann ein anderer Spender, sodass man also jede größere Wunde von Sharoh schließen und dann nicht ewig lange auf die Heilung warten musste. Selbstverständlich gab es im Orden keinen freiwilligen Spender und man durfte bezweifeln das man in Center oder auf ganz Bastion einen fand. Der Arzt sprach es nicht direkt aus, doch seine wage Formulierung deutete daraufhin das er Hybris raten würde sich einen unfreiwilligen Spender zu suchen, sollte er nicht zwei Monate warten wollen. Der Lords stimmte ihm zu, sprach es aber nicht aus, sondern nickte einfach nur. Da man ihm die fehlende Brust auch später noch transplantieren konnte, würde der Reptiloid nun provisorisch „zu gemacht“ und dann trotz seiner Verletzung nach unten gebracht werden. Sie würden also die erste Behandlungsmethode anwenden. Dafür würden sie ihm „neutrale“ Biomasse in den Körper transplantieren bzw. spritzen. Diese würde an Stelle der Knochen und der Muskelstränge eingesetzt werden und dann als Gerüst für die eigentlichen Zellen dienen. Sobald der Körper von sich aus wusste wohin alles wachsen musste, das sollte eine spezielle machtgestützte Medikation übernehmen, würde das Fremdgewebe einfach absorbiert werden und gut ist. Angeblich etwas aus den Laboren der Alchemisten. Gehört hatte Hybris aber noch nicht davon. Wie es schien konnte selbst er noch dazulernen. Da er bei so etwas noch nie zugeschaut hatte, blieb er dabei als sie Sharoh präparierten. Die weißgelbe Masse wurde per Hand aufgetragen, doch hatten die beiden Arzthelfer dabei ständig einen kleinen Bildschirm neben sich auf dem Trandoshaner liegen. Von Hybris Position aus konnte er wegen des Lichts nicht erkennen was dort abgebildet war, doch es handelte sich mit Sicherheit um eine Abbildung des Knochenbaus eines Trandoshaners. Sie arbeiteten zwar mit der Hand, doch bewegten sie sich erneut wie Droiden. Die Macht machte es mögliche. Kein Zittern, kein Erschaudern oder ermüden. Die Masse wurde fast schon in der selben Sekunde hart als sie aus der Düse ihrer Spritzen gepresst wurde, sodass sie die fehlenden Rippen recht schnell nachbilden konnten, nur eben deutlich feiner. Danach nahmen sie andere Spritzen und verteilten großzügig eine rötliche Paste an den Rändern der zerfetzten Muskelstränge. Wie das die Muskeln dazu bringen sollte richtig zusammen zu wachsen erkannte der Sith Lord zwar nicht, doch er würde sich später damit befassen. Kaum waren sie damit fertig, traten sie zurück und zwei andere Helfer verabreichten Sharoh drei verschiedene Medikamente bzw. stachen sie ihn mit drei verschiedenen Injektionspistolen. Die Kanüle besaß er längst nicht mehr, denn er sollte nun verlegt werden. Und das scheinbar ohne jeden Anhang.

Man fragte ihn ob er den Transporter übernehmen wolle, doch er winkte ab und setzte ein Gesicht auf, welches jede weitere Frage erübrigte. Er würde die Macht heute nur noch sparsam bzw. selten einsetzen. Zumindest hatte er sich das vorgenommen. Sikarius am Laut sein zu hindern gehörte dazu, doch nun war er auch aus dieser Sache ausgeschlossen worden. Wie schon zuvor angekündigt, bekam er nun endlich ein Schmerzmittel. Ein ziemlich effektives sogar, das ihn jedoch auch schläfrig machte und da er die letzten 24 Stunden nicht geschlafen hatte, schlief er schließlich auch ein und Adria war mit ihren Gefühlen wieder für sich alleine. Hybris ließ die drei organischen Behälter von Croll entsorgen und begleitete dann mit der jungen Frau den Transport der beiden Anwärter. Dieses mal setzte man auf Technik und holte zwei der moderneren repulsorgestützten medizinischen Tragen heran die dieser Orden zu bieten hatte. Die beiden wurden dann doch wieder mit der Macht auf diese geladen, zugedeckt und durch ein in die Trage integriertes schwaches Traktorfeld an diese gebunden. Selbst für den Fall das sie also an der Decke entlang gehen müssten, würden sie samt Decke auf der Trage liegen bleiben. Nicht das sie einen allzu weiten Weg vor sich hatten. Wie auch Hybris inzwischen wusste, waren alle Kranken- und Sanitätsstationen durch einen größeren Lift für den Krankentransport miteinander verbunden worden. Diesen sah man eben nur nicht, es sei denn die beiden zur Seite gleitenden Schleusen an einer der Außenwände öffneten sich wie just in diesem Augenblick. Die beiden Tragen wurde in die hell erleuchtete Kabine geschoben und sobald auch die beiden Machtnutzer drin waren, ging es fast geräuschlos abwärts. Irgendwie wirkte diese ganze Situation und Atmosphäre surreal. Ein so heller, sauberer und auf Heilung spezialisierter Bereich inmitten der Finsternis. Und doch hatte diesen Räumen und den darin arbeitenden Mitarbeitern schon viele Sith ihr Leben zu verdanken. Hybris bzw. damals Ysim mit eingeschlossen. Und jetzt auch sein Schüler und Sikarius.
In der unteren Krankenstation erwartete man sie bereits. Die beiden Sith Apprentice wurden in die Bactatanks gebracht, Atemgeräte über ihre Münder und Nasen gesetzt - wobei man bei Sharoh noch einen speziellen Aufsatz für das Gerät verwendete -, ein dünner Schlau für die Nährstoffzufuhr und Medikation per Kanüle an ihrem jeweils noch vorhandenen Arm befestigt und die Behälter dann geflutet. Im Augenblick schliefen sie beide noch, doch selbst wenn sie aufwachten, würden sie sich nicht bewegen können. Sharoh sollte es wegen seiner Wunde und Sikarius wegen Hybris Anweisung nicht. Aber nachdenken, das würden sie können. Und falls sie Lust und genug Kraft in den Lungen hatten, konnten sie sich auch stark gedämpfte Beleidigungen an den Kopf werfen. Hybris war es gleich, denn er musste nun einen passenden Spender für Sharoh finden. Seine Lebenssignatur mit all den wichtigen Details kannte er inzwischen auswendig, sodass er schon einen anderen Trandoshaner mit passender Physiologie finden würde. Sofern es so einen gab.

Adria hatte wieder ein paar Minuten Zeit gehabt den schlafenden Sikarius anzuschauen, doch nun hieß es erneut Abschied nehmen. Sie verließen gemeinsam, sie wieder vorausgehend, die Krankenstation und gingen Richtung Kantine. Auf dem Weg dorthin ließ Hybris seinen Machtsinn das erste mal seit langer Zeit wieder den gesamten Orden durchleuchten. Er mochte es nicht wenn er an zu viele Haustüren gleichzeitig klopfte und somit die mächtigsten Sith auf sich aufmerksam machte. Doch er würde diesen einen Trandoshaner ganz sicher nicht mit seinen organischen Sinnen aufspüren. Er fand gleich neun von ihnen. Da drei davon zu mächtig waren als das er auch nur darüber nachdenken konnte sie sich zu schnappen, hatte er noch sechs. Zwei davon waren wiederum irgendwo zwischen Jünger und Apprentice, dafür aber in der Pyramide der Extinktoren und fielen deshalb ebenfalls raus. Die restlichen vier befanden sich zumindest im Augenblick irgendwo in der Domäne der Lernenden. Einer davon schlief, die anderen drei waren sogar zusammen und trainierten wohl. Ihre gesteigerte Herzfrequenz deutete zumindest daraufhin. Deshalb war der in seinem Bett natürlich die erste Wahl. Hybris fokussierte seine Sinne also auf ihn und durchleuchtete seinen Körper. Etwa eine Minute später brach er die Sondierung ab und ging Richtung der drei anderen Reptiloiden. Noch einer weniger. Fünf Minuten und zwei passive Sondierungen später schlossen einen weiteren aus. Als er im Trainingsraum ankam und erst einmal im Schatten stehenblieb, vollendet er seine Suche. Beide waren zu schwach als das sie eine direkte Sondierung mitbekommen würden und deshalb hielt er mit seinen Sinnen voll drauf. Beide kämpften gerade miteinander, während der dritte, eh schon nicht mehr in Betracht zu ziehende Reptiloid auf einer Bank saß und Wasser trank. Beide waren in etwa gleich groß, aber fast einen halben Kopf größer als Sharoh. Älter waren sie auch, doch höchstens ein oder zwei Jahre. Sie passten tatsächlich beide, da der rechte aber noch ein Quäntchen besser dafür geeignet war, entschied sich Hybris für ihn. Also betrat er den Raum, zog ihre Aufmerksamkeit auf sich indem er sich ein Stück weit offenbarte und ging dann direkt auf sein Ziel zu. Nicht ganz zufälligerweise war dieser Trandoshaner auch der mächtigste und körperlich stärkste des Trios. Er würde passen, auch wenn die Farben seiner Schuppen ein Stück weit dunkler waren als die seines Schülers.


„Du wirst mich begleiten.“

Mehr sagte er nicht und keiner der drei Reptiloiden schien irgendwas gegenteiliges machen oder sagen zu wollen. Der Angesprochene verneigte sich, zischelte etwas respektvolles und grinste seine beiden Kontrahenten kurz an. Neid und Gier flammten in den beiden auf, nicht ahnend das ihre vermeintliche Schwäche ihr Leben gerettet hatte. Vorerst. Adria hatte in den Schatten gewartet und wich nun zurück, durfte aber auch jetzt wieder vorgehen. Der Trandoshaner schwieg, doch seine Vorfreude und allgemeine Zufriedenheit wuchs mit jedem Schritt. Als ob es automatisch eine Ehre war von einem mächtigen Sith ausgewählt zu werden. Ihr Weg führte sie schließlich in die Katakomben. Sobald der Jünger ahnte wohin es gehen würde, wuchs die Angst in ihm. Anfangs war es nur jene Furcht, die einen beschlich wenn man eine schlechte Vorahnung hatte. Keine wirklich Angst, nichts das einen umkehren lassen würde. Als sie dann aber tatsächlich die Treppen hinab stiegen, explodierten die Zweifel förmlich in ihm, doch eine Wahl hatte er nie gehabt. Kaum blieb er stehen, übernahm Hybris fast nahtlos seinen Körper. Der Körper des Trandoshaner stockte nur kurz, dann ging er normal weiter. Aus seinem zugedrückten Maul erklangen Proteste, aber auch ängstliches Zischen. Sie gingen höchstens zehn Meter tief rein, da sie aber nicht einmal in der Nähe der Alchemisten-Pyramide waren, gab es hier natürlich keine Wächter. Hier war es einfach nur unheimlich. Nach besagten zehn Metern kamen sie an einem Raum an, der wohl so etwas wie eine Abstellkammer sein sollte. Beziehungsweise einmal eine gewesen ist. Der Trandoshaner ging zuerst hinein, entledigte sich seiner Oberbekleidung und riss dann die Arme nach oben, als wolle er sagen: „Komm doch her, schlitze mir den Bauch auf.“ Hybris nahm die Einladung gerne an, auch wenn er sie selber ausgesprochen hatte. Er baute sich vor ihm auf und wartete bis die Luma an der Decke aufhörte zu flackern. Das dauerte ein Weile, doch in der Zeit hatte er bereits sein Laserskalpell aus einer seiner vielen Innentaschen gezogen und es aktiviert. Die Augen des Trandoshaners waren weit aufgerissen und das nicht weil der Lord ihn dazu zwang, sondern weil er wohl ahnte was gleich kommen würde. Sein Mörder schenkte sich jede Erklärung und begann, als die Luma endlich stabil leuchtete, sofort mit seinem Werk. Es ging nicht darum dem Reptiloiden Knochen oder Muskeln zu entnehmen, sondern nur die Schuppen. Keiner der sechs Trandoshaner war in dieser Hinsicht mit Sharoh kompatibel, weshalb Hybris im Endeffekt doch gezwungen war seinen Schüler später mit seiner eigenen Macht zu heilen. Er hatte nur an die Organe gedacht und dabei die Brust vergessen, sodass er jetzt quasi nicht mehr viel machen konnte. Er nahm es hin, genau so wie er der humanoiden Echse vor sich sein komplettes Brustkleid nahm. Er hatte nicht viel Zeit, also arbeitete er nicht sonderlich akkurat. Ohne abzusetzen nahm er sich so viel wie er kriegen konnte, wickelte den große Lappen schließlich zu einer kleinen Rolle zusammen – wobei erneut ein antiseptisches Machtfeld erschien -, und tötete den Trandoshaner schließlich indem er ihm das Herz zerquetschte. Alle Macht von dem Jünger genommen, sackte der einfach zusammen. Der Sith Lord würdigte der Leiche aber keines Blickes, denn er war bereits wieder auf dem Weg zur Krankenstation. Adria ging nun nicht vor, sondern wurde regelrecht hinterher gezogen und da er es sehr eilig hatte, flog sie ihm förmlich hinterher. Hybris pumpte die Schuppen und die Muskelfasern darunter permanent mit seiner vitalisierenden Macht voll, doch lange würden sie es dennoch nicht machen. Glücklicherweise war die Krankenstation nahe und als er dort ankam, konnte er seine Beute in einen dafür schon vorbereiteten Behälter tun. Der Arzt versicherte ihm das er sich sofort darum kümmern würde und Hybris nahm das so hin. Er nickte bloß, atmete noch einmal kräftig ein und aus und verschwand dann wieder mit Adria. Die dunkle Seite als Treibstoff für Heilung zu nutzen war so unglaublich kräftezehrend. Wie er es hasste so etwas tun zu müssen, doch wenn man das Gefühl hatte für nichts Zeit zu haben, dann musste das eben auch mal sein. Aber er würde sich am Ende des Tages doch wieder in die Tiefschlaftrance begeben müssen. Vor allem nachdem sie in den Katakomben unter der Alchemisten-Pyramide gewesen sind. Darth Hybris, Sith Lord und wahrscheinlich bald Zirkelgroßmeister der Alchemisten, hatte ein echt schweres Leben...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Gang - Adria und Darth Hybris]
 
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Bald würden sie es geschafft haben. Der Ausgang und somit ein erfolgreiches Entkommen von dieser Gala, lag nur noch wenige Schritte entfernt.
Der Jedi-Ritter tastete vorsichtig an seiner Stirn. Es fühlte sich so an, als ob er dort verletzt war, doch dem war nicht so, ein wenig verärgert stellte er fest, dass sich wohl "nur" eine Beule bilden würde. Eine Beule, an seinem makellosen Gesicht.
Wo er gerade über seine Makellosigkeit nachdachte, fiel dem Baron ein, dass wohl von ihm auch eine Statue oder zumindest eine Büste hier stehen würde, wäre dies kein imperialer Planet.
Immerhin war er Thronfolger von Cirrus. Hunderte Abbildungen würden von seiner Person noch gemacht werden, das umfasste Porträts und Skulpturen. Viele Generationen würden sich an ihn noch erinnern, selbst wenn er schon lange nicht mehr da war. Und vielleicht, wenn nicht sogar mit größerer Wahrscheinlichkeit, würde in einigen Jahren ein Kunstwerk, welches ihn zeigte oder mit ihm im Zusammenhang stand, auf solch einer Gala zu finden sein.

Der Baron blickte sich vorsichtig, um nicht aufzufallen um und stellte für sich fest, dass die meisten Gäste nun die Galaveranstaltung verließen. Ihre Zeit war gekommen, nun würden sie hier verschwinden. Die schutzbedürftige
Doktorin und der Personenschützer, an dessen Namen sich Steven immer noch nicht erinnern konnte und auch Michael, machten sich nun auf den Weg zum Ausgang.
Der Ritter entschied, dass die beiden Jedi die Vorhut bilden sollten, denn der Sith - aus der Toilette - war vorhin auch Richtung Ausgang verschwunden, wenn Steven dies richtig beobachtet hatte. So sollten die beiden Jedi sich, wenn es nötig wurde, um ihn kümmern und der Personenschützer konnte in
Dr.Livianas Nähe bleiben um seinen Job zu erledigen.

Steven schob sich nun also vor Liviana, tauchte in der fast schon homogenen Menschenmasse unter und ließ einen älteren Herren, zur besseren Tarnung, zwischen sich und der Doktorin gehen.
Die Masse bewegte sich nun also in Richtung des Ausgangs und Steven spürte den Drang aus diesem Haufen zu verschwinden. Es reichte ihm schon wieder, Ellenbogen und Füße seiner Vorder- und Hintermänner an seinem Körper zu spüren. Menschenmassen waren definitiv nicht sein Lieblingsort.
Außerdem war gerade er überhaupt nicht dafür gemacht, hier bei den einfachen Individuen zu laufen. Er stand definitiv über ihnen, sowohl vom aristokratischen Rang, als auch vom Wissen in der Macht.

Die Macht war es auch, die den Jedi-Ritter zum Anhalten zwang. Was war das für ein komisches Gefühl? Die Masse schob sich weiter an dem Baron vorbei in Richtung des Ausgangs, doch das ungewöhnliche Gefühl, diese unruhige Welle im Meer der Lebewesen sollte nicht aufhören. Ganz im Gegenteil, das bedrängende Gefühl wurde immer stärker. Sein Blick wanderte zu
Michael, der mittlerweile neben ihm lief und dessen Blick verriet dem Ritter, dass er genau das selbe zu spüren schien.
Des Barons Blick wanderte wie durch einen inneren Impuls gesteuert zu dem Glasdach, als wenige Sekunden später ein großer Frachter durch die Decke krachte und den Boden mit kristallenen Splittern übersäte.
Zoey, ihr Personenschützer und die beiden Jedi konnten sich gerade noch auf den Boden retten.

Die Situation schien sich förmlich zu überschlagen. Stevens konnte seinen Blick kaum aufrichten, denn wieder zerbarsten Splitter kurz über seinem Kopf. Dieser Verrückte hatte doch tatsächlich seinen Blaster aktiviert und auf die Kristallformation geballert! Scheiße,
Sturn würde wahrscheinlich ausflippen!
Steven hoffte nur, dass der Sith klar genug im Kopf war dies nicht in irgendeiner Art und Weise auf die Jedi zu schieben. Steven konnte zwar so Einiges, doch ein hasserfüllter, durchgedrehter Sith, der im Übrigen nicht betrunken war, auf einem imperialen Planeten mit Leibgarde und Sturmtruppen, war dann doch ein wenig zu viel des Guten. Erschwerend kam dann noch hinzu, dass der Ritter nicht im Besitz seines Lichtschwerts war.
Doch viel wichtiger als die Gedanken über eine mögliche Reaktion des Grafen, war das Ziel, wieso er überhaupt mit Michael auf diesem, von der Macht verlassenen Planeten war.

Wo bei der allumfassenden Macht war die Archäologin? Eben lag sie doch noch neben Steven. Der Baron blickte sich um und konnte in dem dichten Rauch und den umherschwirrenden Glassplitter die einen gefährlichen Dunst für die Lungen bildete nur seinen Padawan und den ehemaligen coruscantischen Widerstandskämpfer entdecken.
Seine Machtsinne tasteten sich schneller vor, als der Baron selbst aufstehen und sich umblicken konnte und entdeckten wenig später
Zoeys Präsenz. Doch da war noch eine andere. Sie war nicht stark und kaum in der Macht gebildet, doch sie war definitiv schon einmal mit der dunklen Seite in Verbindung gekommen! Einer von des Gouvenerus Schergen!?

Steven richtete sich nunmehr auf und überprüfte seine beschädigte Kleidung auf blutende Wunden. Seine Kopfschmerzen waren gerade verschwunden und jetzt so etwas! Der Anzug war ruiniert. Die Frisur war ruiniert. Sein Gesicht war, soweit dies überhaupt möglich war, ruiniert. Splitter haben seine Wange gestreift und ihm so eine hässliche Wunde zugezogen. Der Sith hatte es vorhin nicht geschafft, den Baron zu entstellen, doch dieser Verrückte schon. Dafür hat er sich eine besondere Form von Abneigung verdient!
Der aristokratische Jedi blickte nun auch mit seinen Augen in Richtung der Präsenzen. Es war ein bärtiger Mann, der Zoey als Geisel hielt. Natürlich die obligatorischen Drohungen des Geiselnehmers plus der Hinweis das er ein ehemaliger Jünger war. Pah! Lächerlich. Jünger und dann auch noch ehemaliger. Wenn Steven wollte, könnte er diesem Vogel, der mit dafür verantwortlich war, dass sein Gesicht beschädigt war, das Genick brechen. Ganz einfach mit der Macht. Er würde den Angriff nicht einmal merken, schließlich war er nur ein ehemaliger Jünger. Eine gescheiterte Existenz, die nun über eine Geiselnahme versuchte an Ehre und wahrscheinlich an Credits zu kommen.

Nur der, durchaus spektakuläre, Auftritt von Graf Sturn verhinderte Stevens Einschreiten. Mehrere bewaffnete Personen stürmten den Saal und richteten ihre Blastergewehre auf den Geiselnehmer. Auch in der Macht war dieser Auftritt alles andere als Unauffällig. Steven konnte deutlich Sturns Hass spüren. Die Kunstwerke waren also doch etwas, was dem Sith am Herzen liegt. Oder besser gesagt lagen, schließlich lösten sich die durch das Blasterfeuer des Frachters beschädigten Bilder quasi in Luft auf. Teure Werke, sicherlich über Jahre gesammelt. Ein Lebenswerk ging hier vor den Augen seines Schöpfers für immer verloren. War da Schadenfreude zu spüren? Immerhin war er ein Sith, vermutlich hatte er gemordet und andere Verbrechen begangen um an das Zeug zu kommen.
Doch selbst wenn Steven nicht in der Macht ausgebildet wäre, hätte er den Hass des Veranstalters gesehen. Seine Augen glänzten nicht mehr in dem markanten Grün, vielmehr waren sich nun durchdrungen von dem für rasende Sith typischem Gelb.
Auch verbal glänzte der Graf nun nicht mehr mit Contenance. Aber gut. Sollten diese Sith doch zeigen was sie drauf hatten. Sie waren es doch, die sonst immer prahlten, wie viel Macht sie besaßen. Mal sehen wie sie sich gegen einen ehemaligen Jünger schlugen.
Steven musste nur aufmerksam Zuschauen und das ganze konzentriert verfolgen, denn schließlich wollte er bei all dem Spektakel die Archäologin nicht an den Geiselnehmer oder an die Macht verlieren und wer wusste schon, wie sehr die Sith sich um die Geisel sorgten.
Sollte es zu einem Kampf kommen, waren Michael und Steven definitiv ohne ihre Lichtschwerter im Nachteil. So blieb nur das Vertrauen in die Macht.



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[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Gang - Adria und Darth Hybris]

Der einzige längere Gang ohne jede Abzweigung welcher zur Pyramide der Alchemisten führte, bekam kurz vor dem Eingangsportal doch noch einen Nebengang spendiert. Dieser führte aber nicht horizontal ins Irgendwo, sondern in die Tiefe. Hybris mit Adria im Schlepptau gingen eben genau diese Treppe hinunter und wurden dabei semi neugierig von den Wachen am Eingang beobachtet. Die junge Frau durfte immer noch voraus gehen und kam daher auch als erstes in den Genuss eines von spielwürfelgroßen Knochenfragmenten bedeckten Bodens. Ihre Stiefel zerschmetterten einige, andere wurden hinausgepresst und gegen die Stufen oder Wände geschleudert. Das Geräusch, welches sie dabei machten, erinnerte ein wenig an Nüsse die man knackte. Erschrocken fuhr sie zurück und stieß dabei gegen ihren zukünftigen Mörder. Der ließ die Anwärterin für einen Augenblick in ihrer Angst, dem Schock und der bösen Vorahnungen schwelgen, dann stieß er sie wieder an. Er schien es aber zu gut gemeint zu haben oder der Boden war einfach zu schlüpfrig, denn Adria knallte beinahe gegen die Wand und konnte sich gerade so eben noch abfangen. Als sie sich schließlich umdrehte, hatte der Lord nur seinen üblichen ausdruckslosen Gesichtsausdruck zu bieten. Und ein Nicken in Richtung linkem Gang. Wo es nicht auch nur eine Fackel gab. Hier am Fuß der Treppe gab es immerhin eine künstliche und auch nach rechts hin konnte man in vielleicht zwanzig Metern Entfernung eine ausmachen, aber links herrschte nur Finsternis. Es war eine ganz normale Dunkelheit, die absolut nichts unnatürliches an sich hatte. Doch sobald man die Knochen am Boden sah, vielleicht sogar die Geschichten um diese Kellergewölbe kannte und dann die dunkle Seite und all ihre Schrecken mit dazu zählte, wurde aus dieser Dunkelheit ein endlos finsteres Monstrum. Eines welches die Seele schon auffraß, sobald man auch nur ihre Ränder berührte. Adria wollte absolut nicht weiter gehen und ihre Entschlossenheit wurde auch keinesfalls gestärkt, als ein markerschütternder Schrei aus genau jener Richtung drang in der sie gehen sollte. Sie sah Hybris an, vermutlich flehend, vielleicht aber auch nicht, egal, er achtete ohnehin nicht auf die deutlich kleinere Frau. Stattdessen landete seine rechte Hand auf ihrer rechten Schulter, drehte sie um und schob sie dann Richtung Finsternis. Anfangs wehrte sie sich noch, ein paar erzwungene Schritte später nur noch halbherzig und schließlich gar nicht mehr.


Ihre Furcht war allgegenwärtig und wurde mit Sicherheit bereits von den Sith Spawn aka Drohnen wahrgenommen. Die als Wächter konzipierten Kreaturen bewachten den Bereich unter der Pyramide der Alchemisten und lieferten sich eigentlich ständig Auseinandersetzungen mit den Technobestien der Technomanten. Irgendein richtig intelligenter Architekt war nämlich der Meinung gewesen, es wäre eine richtig gute Idee die beiden verfeindeten Zirkel und ihre Pyramiden nebeneinander zu setzen. Aber ein vollkommener Totalausfall war es dann doch nicht. Die Sith Spawn hier unten dienten zwar als Wächter, doch waren sie keinesfalls die Krönung der Sith Alchemie. Die richtig üblen Spawns, also jene die nur der Zirkelmeister beschwören konnte, waren deutlich schlimmer und würden ganz sicher nicht freigelassen werden. Falls man also auf eine Drohne stieß, so konnte man davon ausgehen das es sich eigentlich nur um ein „Abschlussprüfungsexperiment“ handelte. Niedere Alchemisten, die aufzusteigen hofften, erschufen sie mal alleine, meist aber in Gruppen. Und jene, die was taugten und nicht gleich Amok liefen, wurden dann von einem vollwertigen Alchemisten unterworfen und hier hinunter geschickt. Auch Hybris würde an dieser Praktik nichts ändern wollen. Er würde sie nur überwachen lassen, sodass er besonders effektive Drohnen irgendwann hoch holen und nachrüsten konnte. Dann würden die Katakomben also als eine Art Ausbildungs-Spielplatz für Sith Spawn herhalten dürfen. Leider würde das nicht allzu oft passieren. Nur die fähigsten Alchemisten-Anwärter konnten machtsensitive Sith Spawn erschaffen und nur diese kamen überhaupt für ein Upgrade in Frage. Alle anderen waren einfach nur unnatürlich schnelle und starke Räuber mit einem nicht weniger unnatürlich gut ausgeprägten Jagdinstinkt. Kanonenfutter, sollte man sie mit Blastern jagen. Da durfte sich auch Hybris keiner Illusion hingeben. Man würde dieses ganze Treiben nicht dulden, sollten man mit ihnen tatsächlich etwas erreichen können. Sobald eine der beiden Parteien, Alchemisten oder Technomanten, hier unten die Oberhand gewann und die Anzahl der hirnlosen Diener zu groß wurde als das man noch die Sicherheit gewährleisten konnte, würde man einschreiten müssen. Und viel zu viele Diener töten und das wäre doch wirklich schade. Die bisherigen Scharmützel waren aber vertretbar. Beide Zirkel lernten dadurch dazu und die Mitglieder konnten, sofern sie lange genug durchhielten und auch das Talent mitbrachten, zu vollwertigen Mitgliedern ihrer Zirkel aufsteigen und somit dem gesamten Orden helfen. Theoretisch. Nein, eigentlich nicht einmal das. Hybris Meinung nach lief es ja eben genau so nicht ab. Man warf den beiden Lagern schwache Jünger und andere gescheiterte Seelen zum Fraß vor und ließ an ihnen experimentieren und sie womöglich auch in Sith Spawn und Technobestien verwandeln, doch dem Ordne nützte das gar nicht. Man könnte genau so gut Verbrennungsöfen installieren. Aber das würde Hybris ja ändern wollen. Seine Säuberung zielte auf genau diese Verschwendung ab. Wer nicht wenigstens zum Teil dem Orden diente, der würde beseitigt werden. Wenn das Imperium und der Sith Orden schon Zeit und Ressourcen in die Ausbildung und Weiterbildung der Sith steckte, dann sollte am Ende auch was bei raus kommen mit dem diese beiden Organisationen arbeiten konnten. Im Augenblick war das nicht der Fall. Die Sith Lords hatten wohl einiges zu leisten, doch alles darunter konnte machen was es wollte. Wenn der Lord daran dachte was einem Executor alles bewilligt wurde, juckte es ihm schon in der Hirnrinde. Wie wenige Sith doch für den Orden und das Imperium arbeiteten, wie wenige von ihnen doch in der Flotte und dem Militär Dienst leisteten … es war wirklich zum kotzen. Er musste den Kurs ändern, doch mach das mal wenn das Schiff auf dem du dich befindest die Größe eines Supersternzerstörers besaß. Selbst wenn er jetzt die 180° Kurskorrektur befahl, würde es noch eine ganze Weile dauern bis sie wirklich kehrt gemacht hatten. Aber geschehen musste es. Schon Jünger mussten in die Kriegsmaschinerie des Imperiums eingebunden werden und wenn sie dafür schon nicht taugten, dann in Forschungslaboren von Hexern, Alchemisten und Technomanten in mächtigen Ritualen verheizt werden. Der Sith Orden sollte endlich zu einer Akademie nach militärischem Vorbild umfunktioniert werden, so sah es nämlich aus. Die Verschwendung musste ein Ende haben, sodass „Darth Hybris der Parasit“ dem Wirt „Galaktisches Imperium“ sehr viel mehr Blut abzapfen konnte. Im Augenblick nuckelte er doch nur an einem vor sich hin siechenden lethargischen Bantha. Das machte den Parasiten alles andere als glücklich. Vor allem weil er hundert Meter weiter einen vor Vitalität nur so strotzenden Bullen sehen konnte und deshalb wusste wie es seinem Wirt gehen könnte, würde man dies und das ändern. Aber Hybris, der Adria gerade gnadenlos durch die Gänge schob, schweifte mal wieder mit den Gedanken ab. Doch wie sollte er das auch nicht, sah er doch an allen Ecken und Enden Verschwendung. Als würden Sturzbäche aus Blut an ihm vorbei in den Boden einsickern und er konnte nur zuschauen wie seine Beute verschwand. Das war sein Blut, nichts und niemand hatte das Recht ihm dieses vorzuenthalten oder es wegzuwerfen.


Zehn Minuten lang hatte Hybris sich ein weiteres mal seinen Gedankenspielen hingegeben, dann machte er sich erst richtig auf dem Weg. Bisher waren sie im huttentempo vorangekommen, doch nun gingen sie mit richtiger Schrittgeschwindigkeit durch die Gänge. Fackeln gab es nach wie vor kaum welche, Knochen dafür aber um so mehr und zum Teil wurden diese auch größer. Doch Drohnen kamen keine und das obwohl Hybris seine einschüchternde Machtaura sogar nur auf wenige Meter begrenzt hatte. Sie waren also gerade beschäftigt. Adria schien das nur wenig zu beruhigen. Zeitweise glaubte sie dann wohl doch das hier nichts schlimmes auf sie wartete, dann, ein paar Minuten später, kamen die Zweifel zurück und ihr Furchtlevel stieg wieder. Er konnte ihre Gedanken natürlich nicht lesen, wie auch, aber anhand ihrer Emotionen konnte er sie zumindest interpretieren und das war zum Teil sogar recht amüsant. Auf eine doch recht morbide weise, aber amüsant. Doch alles warten und bangen hat irgendwann einmal ein Ende und so auch hier. Sie kamen gerade an einem weiteren Raum vorbei, vermutlich ein Trainingsraum, nur eben ohne jedes Equipment, da tauchte wie aus dem Nichts eine der Drohnen vor ihnen auf. Der Gang mündete in einer beleuchteten Kreuzung und plötzlich hockte das Vieh in der Mitte davon. Seine leeren milchigen Augen starrten in ihre Richtung und sein menschenähnlicher Kopf zuckte spastisch vor und zurück. Fast unbekleidet und mit künstlichen rasiermesserscharfen Zahnreihen bewaffnet, sondierte es wohl die Lage und kam dann wohl zu dem Ergebnis, dass es sich lohnen könnte die beiden Besucher näher zu untersuchen. Nicht anzugreifen wohlgemerkt, denn dann hätte es sich nicht so offensichtlich gezeigt, sondern wäre aus den Schatten angesprungen gekommen und hätte seine Zähne gleich in ihre Hälse zu schlagen versucht. So oft wie Hybris aber schon hier unten gewesen war, kannten einige der Wächter seine Aura wohl schon und griffen daher nicht an. Das sprach für ihre Wahrnehmung, bedeutet aber nichts. Sie waren deshalb nicht intelligent oder so. Ein verkümmertes Horn auf der Stirn wies auf irgendeine Spezies hin, doch Hybris kam gerade nicht darauf auf welche. Die Haut war ohnehin leichenblass und von Schimmelpilzen bedeckt, sodass man eh nur raten konnte. Bis auf zwei Meter kam das Wesen heran, dann sprang es an die Wand und demonstrierte damit wie leicht es ihr fiel sich an den Mauerfugen festzuklammern. Zugegeben, das Ding war nur noch Haut und Knochen, doch allein um sich gegen die Schwerkraft zu behaupten brauchte es Muskeln. Muskeln die dieses Vieh nicht hatte. Dafür aber Macht, das konnte der Lord deutlich spüren. Sie war roh, brutal und wurde eindeutig verschwenderisch genutzt. So alt konnte der Spawn also noch nicht sein. Und doch griff er nicht an. Zwei Meter waren nicht viel und als er sich jetzt von dem mächtigen Sith Lord abwandte und Adria in den Fokus nahm, schien der Abstand nochmals halbiert worden zu sein. Man konnte förmlich spüren wie die Präsenz des fast hirntoten Monsters sich nach der jungen Frau ausstreckte. Ihn würde es nicht angreifen, doch sie bestimmt. Die Frage war nur ob er intelligent genug war um ihn als ihren Beschützer zu identifizieren. Wenn nicht, würde seine Klaue jeden Moment vorschießen und ihren Hals zerfetzen. Wenn sie Glück hatte. Die Drohnen wurden alle unterworfen und dann manchmal nach dem Zufallsprinzip, meist aber nach der Spezies und deren Fähigkeiten in gewisse Rollen gezwängt. So wie dieser hier aussah war er ein niederer Jäger, diente also als innere Verteidigungslinie. Sie waren nicht so stark, wurden also nicht als Wächter am Rand des Alchemisten Einflussgebietes eingesetzt, sondern durchsuchten das eigentliche Hoheitsgebiet nach durchgeschlüpften Spionen und Angreifern. Oder Ahnungslosen. Dieser Spawn war also abnormal schnell, würde gegen eine richtige Technobestie aber nicht bestehen können. Das zarte Fleisch eines Menschen konnte aber selbst er mit einem einzigen Hieb zerteilen. Und darüber dachte er wohl gerade nach, wobei nachdenken wie gesagt ein eigentlich unpassender Ausdruck war. Was er tatsächlich „dachte“, wusste wohl nur jemand der sich mit Raubtieren auskannte. Ob Adria irgendetwas tun wollte oder nicht, der Spawn nahm ihr schließlich die Entscheidung ab und sprang wieder zurück zur Kreuzung, sah nochmals zu ihnen zurück und verschwand dann im rechten Gang. Und dabei bewegte es sich beinahe lautlos.


„Willkommen bei den Alchemisten.“

Sagte Hybris trocken und stieß sie wieder an. Sie war inzwischen ziemlich fertig mit den Nerven, zitterte und hatte vermutlich wieder Visionen ihres eigenen grauenvollen Todes. Dabei war sie als nervliches Wrack eine viel effektivere Waffe gegen Sikarius. Doch ein wenig schänden war in Ordnung. Dafür bedurfte es aber eines intelligenteren Dieners. Einer wie A zum Beispiel. Und wie es der Zufall so wollte, konnte Hybris ihn auch gerade wahrnehmen. Um ihn zu rufen bedurfte es keinen Kommunikator oder dergleichen, sondern einfach nur eine Berührung in der Macht. Der Spawn erkannte die Signatur seines Herren, machte kehrt und kam dann zügig auf sie zu. A gehörte auch den Jägern an, operierte dabei aber deutlich näher am Gebiet der Technomanten. Er war so etwas wie eine Mischform aus Jäger und den sogenannten „Sammlern“, also jenen Spawns die Gefangene machten und zu den Alchemisten brachten. Als Sammler sollte man also über eine gewisse Intelligenz verfügen, musste man doch geeignete von ungeeigneten unterscheiden können. A besaß diese auch, aber auch den Körper um sehr schnell agieren zu können. Deshalb war er auch schon in weniger als einer Minute da, kam aber gerade zu einem Zeitpunkt um die Ecke, als die beiden normalen Machtnutzer diese gerade erreichten. Entsprechend plötzlich tauchte er auf und erschreckte Adria derart, das diese wieder zurück strauchelte und gegen Hybris stieß. Der nur deshalb nicht zusammengezuckt war, weil er As Aura kannte und daher gewusst hatte das er gleich auftauchen würde.


„Ich habe da etwas für dich. Aber nur spielen, nicht kaputt machen.“

As Augen waren ebenfalls weiß, doch blind war er keinesfalls. Sein drahtiger Körper drehte sich, als er Adria näher kam, beinahe spiralförmig um die eigene Achse. Dabei grinste er sie ständig wie blöde an und vergoss nicht wenig Sabber dabei. Sein manisches Kichern, kombiniert mit schmerzhaft aussehenden Zuckungen unterstrich seinen tatsächlichen körperlichen Zustand. Er litt permanent und war wegen dieser Agonie beinahe schon wahnsinnig. Viel fehlte definitiv nicht mehr. Doch mehr kam nicht, denn dafür hatte man schon gesorgt. Hybris wusste um sein Bedürfnis nach Fleisch, wusste wie gerne er über Adria herfallen wollte. Er war mal ein Mensch gewesen und leider erinnerte er sich noch bruchstückhaft an sein Erinnerung. Und jetzt hatte er da diese wunderschöne Frau seiner eigenen Spezies vor sich. Und sie besaß sogar die schwarzen Flecken der dunklen Seite auf ihrer Seele. Sie hatte zwar ständig - aus gutem Grund – Angst, doch in ihr steckte auch das Potenzial ein mächtiger Sith zu werden. Wäre sie nicht mit Sikarius angekommen oder würde ihn überhaupt kennen, sie würde wahrscheinlich länger leben. Der Wahrscheinlichkeit nach eher als Sexsklavin für irgendeinen mächtigen Sith, mit viel Glück aber auch als Schüler eines nur an Macht interessierten Siths wie Hybris einer war. Wären sie ein paar Tage früher angekommen und das auch noch alleine, und sie wäre ihm dann über den Weg gelaufen, sie wären jetzt bereits seine Schülerin. Dumm gelaufen. Jetzt war sie nur die Schülerin von einem Typen der den nächsten Tag nicht überleben würde und sie folgte ihm daraufhin. Doch bis dahin würde A sich mit ihr amüsieren und das war mindestens genau so schlimm wie der Tod. Der semi intelligente Sith Spawn umkreiste Adria auf allen Vieren ein paar mal, sah immer wieder zu seinem Meister hoch und kicherte dabei pausenlos. Er fragte mit seiner abgehakten Stimme ob er sie ein bisschen fressen durfte, doch er bekam nur ein Nein zu hören. Auch auf die Frage hin ob er ihr wenigstens ein Ohr oder die Nase nehmen durfte, bekam er eine Absage. Was er denn dann tun durfte, fragte er schließlich der Verzweiflung nahe. Und die Antwort war „alles andere“. Und die gefiel ihm durchaus. Sein Kopf zuckte schlagartig in Adrias Richtung aus, die Klauenhände legten sich um ihre Taille, dann landete die rechte Klaue auf ihrer Schulter, die linke auf ihrem Rücken und schließlich waren ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Die junge Frau versuchte sich erst mit Muskelkraft dagegen zu wehren, musste aber schnell aufgeben. Doch damit gab sie sich nicht geschlagen, denn sie schien zumindest zum Teil ausgebildet worden zu sein. Der satellitengroße Brocken aus Todesangst, Furcht und normaler Angst in ihrem Inneren gebar wie auch Hass Macht. Einen Moment lang hing A noch wie eine Klette an ihr, im nächsten entlud sich die Macht der jungen Frau und der Spawn flog von der Schockwelle getroffen gegen die Wand. Eins zu Null für das Mädchen.


Sie war aber noch nicht mit ihm fertig, griff weiter an und schaffte sogar ein paar „Runden“ gegen ihn, doch dann reichte ihre Furcht und das bisschen Ausbildung nicht mehr aus um gegen die Kreatur zu bestehen. A hielt sich an seine Befehle und verletzte sie nicht, brachte sie aber schließlich aus dem Gleichgewicht und presste sie zu Boden. Ihr Glück war das er über so etwas wie Sex nicht einmal mehr nachdenken konnte. Er kannte zwar das Konzept und fand Frauen auch schön, doch weder besaß er die nötige Anatomie dafür, noch konnten irgendwelche dafür nötigen Hormone produziert werden. Dennoch legte er sich auf sie und leckte ihr über das Gesicht, ließ Schläge und dergleichen über sich ergehen und weidete sich eigentlich nur an ihrer Angst. Die Sith Spawns waren natürlich Wesen der dunklen Seite und die machtsensitiven unter ihnen berauschten sich auch an dieser Macht, so auch A. Je mehr sie sich ekelte, je mehr Furcht sie ausstrahlte, desto gieriger wurde er. Er war zu leicht als das er sie zerdrücken konnte, doch auf ihrer Brust und dem Bauch lag er dennoch, sodass sie immer größere Probleme mit der Atmung bekam. Außerdem fand er ihr Gesicht besonders schön und versuchte ständig irgendwelche Teile davon mit seiner langen Zunge oder seinen nicht vorhandenen Lippen zu berühren. Ein wahrhaft widerlicher Anblick, doch Hybris sah dennoch zu. Es gab ihm selber nichts, lediglich Ysim hätte wohl seinen Spaß gehabt, doch bei ihm kam gerade keiner auf. Eigentlich fühlte es sich sogar ziemlich sinnlos an, doch er wollte ihr diese Erinnerungen geben, sodass er sie später auf Sikarius übertragen konnte. Sollte Adria nämlich später mauern, ihre wahren Gefühle also verbergen, konnte er sie somit doch noch hervorlocken. Einfache Angst mochte bei Normalsterblichen reichen, doch er wollte einen Sith Warrior treffen. Da musste er schon größere Geschütze auffahren. Also die komplette Palette an negativen Emotionen und Gefühlen. Wie lange er diesem Treiben zusah konnte er nicht sagen, doch als Adrias Kraftreserven kaum noch ausreichten um A daran zu hindern sie zu ersticken, schnippte der Lord mit den Fingern und verband diese Geste mit einem mentalen Tritt gegen die Seite seines Dieners. Der Spawn sprang förmlich von der junge Frau an die Wand und starrte seinen Meister hechelnd an. Er war zwar irritiert ob dieser Einmischung, aber eindeutig zufrieden. Da sie vermutlich auch seine letzte Frau sein würde, durfte er sich ruhig daran ergötzen.


„Verschwinde. Und besorge mir die üblichen Informationen.“

A bestätigte kichernd, bekam einen seiner üblichen spastischen Anfälle und verschwand dann unter erbärmlichen Kreischen und Jaulen aus dem Gang. Sie lag immer noch am Boden und war erneut einem Nervenzusammenbruch nahe. Sie hatte sich anfangs wirklich gut geschlagen gehabt und aus ihren Machtreserven und ihrer mickrigen Ausbildung gemacht was möglich war, doch am Ende hatte sie realisieren müssen das all das nicht ausreichte. Sie war noch immer genau so schwach wie ein Jünger. Aber dieses Potenzial … dieser instinktive Gebrauch solch mächtiger Attacken … und dann zwei Sith als Eltern … ein immer größer werdender Teil in Hybris wollte sie doch nicht töten, sondern für sich in Besitz nehmen. Solange Sikarius lebt, kann ich aber nicht mit ihr arbeiten. Also verschiebe ich diese Entscheidung auf einen Zeitpunkt nach dem Ritual. Er wird ohnehin nicht überleben, sie womöglich aber doch...

Eine Stunde später befand sich das ungleiche Duo wieder in Hybris Quartier in der Domäne der Oberen. Adrias Psyche hatte den nötigen Knacks erhalten, sodass er sie jetzt eigentlich nur noch körperlich verletzen konnte, doch das brachte nichts. Er wollte es ja tun wenn Sikarius dabei war. Deshalb saß sie alleine im Schlafzimmer auf seinem Bett und gab sich ihren Gedanken hin. Hybris hatte ihr nicht gesagt wann er sie wieder herausholen und was er ihr dann antun würde, weshalb sie einfach nur bangen und abwarten konnte. Im Eingangsbereich saß er währenddessen an seiner Konsole und dachte nach. Über die Drohnen, die Alchemisten, Adria und Sikarius, Sharoh und Kintik und zuletzt auch über Rake und die Fury samt Droiden. Begann er einen Fehler wenn er tat was er vorhatte zu tun? Sollte er sich nicht vielleicht doch mehr auf das Reinblut und weniger auf den Trandoshaner konzentrieren? Sharoh gar ganz aufgeben, so wie er es bei Kerberos getan hatte? Die Inquisitoren hatten sich ihn einfach geschnappt und eigentlich war ihm das im Endeffekt egal gewesen, unwürdig wie er war. Der Reptiloid war doch kaum würdiger. Wieso gab er sich überhaupt mit Schülern wie Rake oder Sharoh ab. Sie waren nur bessere Tiere und waren selbst nach einer Dekade nicht in der Lage Saphenus oder Kintik das Wasser zu reichen. War Sharoh also eigentlich nur ein Experiment? Eine lebendige Puppe an der Hybris sich auslassen konnte? Im Augenblick schien es so. Doch so ganz überzeugt war er dann doch nicht. Klar hatte der Trando Fehler gemacht, doch eine wirkliche Wahl hatte ihm Sikarius auch nicht gelassen. Er hätte anders handeln können, aber unter diesen Voraussetzungen war Hybris tatsächlich gewillt ihm … nun, verzeihen war das falsche Wort, doch irgendwas ähnliches. Er durfte von Sharoh nichts anderes erwarten. Er besaß einfach nicht das Gehirn oder wahlweise auch die Erfahrung um wie Hybris die richtige Entscheidung zu treffen. Er war schließlich noch nicht einmal erwachsen. Also wie Adria noch vor einem Tag und sie war auch nicht besser. Warum aber wollte Hybris den Trandoshaner unbedingt fertig machen und am liebsten sofort den Hals umdrehen und sich dann auf andere Schüler konzentrieren? Dieser Gedanke erschien ihm selber nicht sonderlich rational, und doch war er da. War das etwa Ysim? Hatte er mit dem Eindringen in seine Vergangenheit etwa auch alte Denkmuster wiedererweckt?

24 Stunden später standen Hybris und Adria wieder in der Krankenstation. Ersterer hatte sehr lange über seine eigenen Handlungen und Gedanken nachgedacht, noch ein paar Besorgungen gemacht, Rake bei seinem Training besucht und ihm bei der Machtgeschwindigkeit geholfen, Kintik ebenfalls einen Besuch abgestattet und sich von ihm sagen lassen worauf er sich gerne spezialisieren würde und sich dann zu Sharoh begeben. Sechzehn Stunde würde er noch im Tank bleiben, doch seine Brust wäre dann immer noch nicht intakt. Äußerlich zwar verheilt, doch im Inneren klaffte immer noch dieses Loch auf Höhe der Brust und des Magens. Deshalb hatte er sich vor dessen Bactatank gesetzt und seine kompletten Machtreserven genutzt um die Heilung des Trandoshaners zu beschleunigen. Da ihn das Zeug von den Alchemisten unterstützte schaffte er tatsächlich ziemlich viel, fertig wurde er aber dennoch nicht. Musste er auch nicht, denn er schaffte es den Arzt aus der Sanitätsstation dazu zu überreden diesen Job für ihn zu übernehmen. Dafür schuldete er ihm nun einen Gefallen und der würde in Form von alchemistischen Dienstleistungen darzubringen sein. Also heilten der Executor und drei seiner Helfer Sharoh während ihrer Freizeit. Es müsste eigentlich reichen, bekam er noch zu hören, dann war er in sein Quartier zurückgekehrt und hatte sich der Tiefschlaftrance hingegeben. Adria hatte das Schlafzimmer während der gesamten Zeit nicht verlassen können. Hybris hatte ihr wenigstens noch einen richtig vollen Teller mit Obst gegeben, doch sie danach alleine gelassen und eben nie gesagt wann oder ob er überhaupt kommen würde. Sie war also satt und mehr oder weniger bei Kräften, hatte schlafen können – ohne zu altern übrigens, denn Hybris hatte sich die Mühe gemacht ihren Organismus mit einem nicht zufällig in seinem Quartier befindlichen Elixier durcheinander zu bringen, sodass das Alterungselixier während ihres Schlafes mit diesem „beschäftigt“ gewesen war - doch wirklich fit sah sie nicht aus. Lediglich der Umstand das Sikarius geheilt war hob ihre Laune. Und ließ sie gleichermaßen verrückt vor Sorgen werden. Denn nun würde die eigentliche Bestrafung beginnen. Und die beiden vermutlich sterben.

Die Tanks wurden geleert und die beiden Anwärter stiegen hinaus. Sharoh überprüfte erst einmal seinen Körper, doch Sikarius hatte andere Sorgen, konnte aber nach wie vor nicht viel machen. Bewegen schon, reden auch, doch wollte er nicht sofort niedergestreckt werden...

„Ihr hattet einen Tag lang Zeit. Also, was habt ihr beiden mir zu sagen. Je nachdem was ich jetzt hören werde und wie ehrlich ihr dabei seid, werde ich entscheiden was passieren wird. Und wie viel Zeit ich mir dabei nehmen werde.“

Er sah beide abwechselnd an. Sharoh konnte eigentlich nicht viel erklären, denn würde er sich einfach nur herausreden, er würde nicht weit kommen. Dessen war er sich sicherlich bewusst. Das einzig sinnvolle was er tun konnte war Besserung zu geloben, das auch ernst zu meinen und dann seine Bereitschaft für eine weitere Zusammenarbeit zu signalisieren. Nicht mehr oder weniger erwartete sein Meister. Auf der anderen Seite stand Sikarius. Der hatte es nicht so leicht. Adria war fertig mit den Nerven und auch wenn sie versuchte stark zu sein, Hybris ließ es nicht zu. Jedes mal wenn man meinen konnte ihre mentale Barriere wäre stark genug, damit Selbstbewusstsein und Hoffnung zurückkehren konnten, stieß der Lord die im Bau befindliche Mauer um und sie musste von vorn beginnen. Ihr Meister spürte das und auch wenn er nicht wusste was ihr genau widerfahren war, er konnte es sich denken. Aber wie reagierte er überhaupt auf sie und ihre erlebte Hölle? Wie viel von einem Sith steckte wohl wirklich in ihm ...

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Nachdem er fertig gegessen hatte, beschloss er, dass es an der Zeit war den Willen seines Meisters auszuführen. Wie so oft in seinem Leben würde ihn der Weg in die Bibliothek des Ordens führen. Schon immer hatten Folianten, Durafolien, Datacrons und generell alle Wissensmedien eine große Magie auf ihn ausgeübt. Das in ihnen gespeicherte Wissen war seiner Meinung nach der Schlüssel zum Sieg über jeden Gegner. Da Geschichte oft die Angewohnheit hatte zyklische Bahnen zu bestreiten, konnte man aus den Fehler vergangener Aeone lernen und so die zukünftigen Aeone beeinflussen. Da Bogan als ein Nomen existiert, können Sie mit dem Bogan anderer interagieren: Sie sind von der Arbeit früherer Sith beeinflusst, meistens blind, oder wenn Sie es zuerst gelernt haben, Ihr eigenes Bogan zu formen und zu suchen, können Sie mit den Produkten anderer bewusst arbeiten. Ein exzellentes Beispiel hierfür wäre das Feuerritual. Eine andere Form von Bogan ist der Moment gegenseitiger Kommunikation von wortloser magischer Information. Die bekannteste Form hiervon geschieht durch unsere Zusammenarbeit mit dem Aeon. Je fähiger Sie darin werden, Ihr eigenes Bogan zu suchen und zu formen, desto positiver können Sie mit dem Bogan des Aeons zusammenarbeiten und ihm helfen, seinen Zweck, Bogan in das objektive Universum zu exportieren, zu erfüllen. Doch was war, wenn die Jedi es ein weiteres Mal schaffen würden die Sith auszulöschen? Grade er wusste was das bedeutet. Die Republik verurteilte das Galaktische Imperium aufgrund ihres manchmal rabiaten Umgangs mit anderen Spezies. Allerdings ist es die Republik, die den Holocaust an seiner Spezies zu verantworten hat. „Wenn ich es schaffe, diese Grenzen auszudehnen und meinen Schwur der Wahrheit abzulegen, dann werde ich als ein erfolgreicher Sith angesehen. Wenn ich versagen sollte, wird jemand anderes Bogan äußern, so wie es die galaktische Bevölkerung schon die letzten viertausend Jahre getan hat. Es ist die Arbeit des Sith Tempels, die Verbindungen der Welt am Leben zu erhalten, so dass lange Zeitabstände der Ignoranz, personifiziert durch die Jedi, nicht wieder auftreten. Wenn wir völlig versagen, dann wird das Wort in dieser Welt nicht wieder gehört werden.“ Die Gedanken des Kissai waren abgedriftet. Auch sie war eine Triebfeder für sein Tun. Rache an der Republik zu nehmen, für all jene, die damals in diesem Zusammenhang gestorben waren. Selbst jetzt, ein Aeon später, hatten die Sith als Spezies nicht vergessen. Inkarnrationen des Ordens seiner Vorfahren kamen und gingen, doch sie waren ewig. Die Sith.

Doch er kannte auch die Krankheiten der Sith, die erst dazu geführt hatten, dass die Republik einen solchen Holocaust gegen seine Spezies hatte führen können. Diese Krankheiten waren auch hier in dieser Inkarnation des Ordens präsent. Die Überheblichkeit mancher die sich, zu Unrecht, Sith nannten lies sie vergessen dass die Macht nicht nur Werkzeug und Diener der Sith, sondern auch ihr Lehrmeister war. Viele vergaßen diesen Aspekt und hielten sich für Götter, ein Frevel den die meisten teuer bezahlen mussten. Wie oft hatte er schon Sith getötet welche nicht verstanden hatten dass es die Macht war, welche den Weg leitete, nicht ihre eigene Stärke. Er kannte viele Sith der Geschichte, die schlussendlich versagt hatten. Sie waren nur wenige in einer langen Reihe von Sith, die ihre Chance vertan hatten. Er würde diesen Fehler nicht tun, stattdessen würde er abwarten. Seine Züge mögen vielleicht noch verdeckt und irrational erscheinen, doch verfolgte er einen Plan, der jedem Desajikspieler ein Lächeln um die Mundwinkel gezaubert hätte. Wie ein solcher Spieler setzte er langsam aber sicher seine Figuren in die richtigen Positionen um seine Ziele zu erreichen. Schlussendlich würde er die Macht erhalten nach er sich so sehnte und würde seine Ketten sprengen. Die Ketten stellen unsere Beschränkungen dar, jene die uns gesetzt werden, und jene die wir uns selbst setzen. Das ultimative Ziel eines jeden Sith ist es, sich von solchen Ketten zu befreien. In gewisser Weise ist es so, wir tun was immer wir wünschen... aber es ist mehr als das. Jemand der sich von allen Ketten, persönliche wie andere befreit, erreicht Perfektion. Ihr Potenzial ist erfüllt. Vollkommene Stärke, vollkommene Überlegenheit, ein vollkommenes Wesen. Keine Ketten würden hin dann mehr geißeln, er würde einem Adler gleich frei sein. Seine Ketten würden zerbersten.

Seine Aufgabe war ihm nicht fremd. Er hatte schon oft die einzelnen Techniken der Macht studiert. Auf Krayiss II war es Bestandteil seiner Ausbildung gewesen zu wissen, welche Manifestationen des Willen Bogans man ausüben konnte. Er studierte die Beschreibung der Machttechniken in dem Datapad. Allerdings würde dies nicht ausreichen. Es brannte in seinen Fingern. Er wollte es selber können. Er wollte seinen Meister beeindrucken. Allerdings war das einfacher gesagt, als getan. Aller Anfang ist schwer, steinig und je nach dem mit was man gerade anfing, in jeglicher Hinsicht unangenehm. Nur weil man eine Blaupause und einen Hydroschraubenschlüssel besaß, konnte man noch lange kein Sternzerstörer bauen. Die Grundfertigkeiten waren ihm längst bekannt, wenn auch nie selber ausgeführt. Das Selbsterlernen war auf Krayiss II verboten. Zum einen besaßen die Meister eine unnatürliche Angst davor ihre Macht zu verlieren, vor allem wenn ein Autodidakt sich unter der Maße an Jüngern hervorheben, sie um sich sammeln und offen gegen die repressiven Meister rebelliert hätte. Zum anderen wollte man so verhindern, dass die Jünger falsche Angewohnheiten bei der Nutzung der Macht verinnerlichten. Es war weitaus einfacher ein unbeschriebenes Blatt mit Poesie zu füllen, als ein bereits gestauchtes Wortgebilde zu Prosa zu verarbeiten. Das Datapad überflog der Kissai, da er nicht die Gefahr eingehen wollte doch etwas ihm nicht bekanntes zu überlesen und somit nachher vor seinem Meister eine Wissenslücke zu offenbaren. Wenn ihm eins aufgefallen war, dann dass dieser Sith genauso schlecht mit den Fehlern seiner Schüler umgehen konnte wie die Meister auf Krayiss II. Er hatte lediglich das Glück gehabt, dass der Lord anders über die Anomalie dachte als die Meister. Andererseits gewährte er ihm mehr Freiraum im Erlernen der Macht. Dies führte er jedoch darauf zurück, dass er keine intensive Betreuung seiner Schüler anstrebte. Sein Meister war einfach ungeduldig. Daher überließ er es Kintik-Siqsa die mühevolle Lektüre darüber, in welche Aspekte die einzelnen Machttechniken aufgeteilt werden. Die klassische Gliederung erfolgt in Kontrolle, Sinne und Manipulation. Letzterer Aspekt bezog sich nicht nur auf die Fähigkeit die Gedanken und Gefühle eines Wesens zu manipulieren, sondern auch auf die Manipulation der eigenen Umgebung. Die Macht einzusetzen um einen Stein zu bewegen, war bereits ein Akt der Manipulation der Umgebung.

Der Aspekt der Kontrolle erscheint in den Lehren der Jedi eine größere Bedeutung zu erhalten als in der Ausbildung eines Sith. Die Kontrolle über den eigenen Körper und die eigenen Emotionen ist für einen Jedi immanent. Viele Sith hingegen sehen es als ein Hindernis im Erfüllen ihres Potenzials . In den Augen des Kissais ein folgenschwerer Fehler. Wer zu einem Pantokrator emporsteigen möchte und die Macht zu seinem Sklaven machen will, muss zu aller erst die Macht über seinen eigenen Körper erlangen. An diesem Punkt würde Kintik-Siqsa ansetzen müssen. Er musste seine Anomalie in den Griff kriegen. Die ersten Schritte waren getan. Während er sich mit den Fähigkeiten des Kontrollaspekts vertraut machte, schlich sich ein Gedanke ein. Was, wenn er die Fähigkeiten, die er hier las, abstrahieren würde? Mit viel Übung würde er so, ähnlich wie der Technik der Abschirmung der eigenen Schadfaktoren dienen können. Innerhalb des Aspekts der Kontrolle wird in weitere Unterkategorien unterschieden. So beinhaltet Tutaminis Techniken, die der Absorbation von Hitze oder ähnlichen schädlichen Faktoren von außen beinhalten. Große Meister der Macht können so sogar mit ihrem Körper Lichtschwertklingen abwehren. So weit würde der Sith nicht gehen wollen, allerdings war es interessant für seine Belange. Er würde die Effekte der Anomalie eventuell absorbieren können und so die Effekte, die sie auf seinen Körper entfalten würde, negieren. Er müsste nur genau lokalisieren können, was und woher ES kam. Das würde wiederum schwierig sein. Selbst Darth Hybris war nicht fähig gewesen diese genau einzugrenzen. Andererseits hatte dieser es nur einmal versucht. Wenn man sich intensiv mit Hilfe der Macht dieser Anomalie stellen würde, könnte er es vielleicht schaffen.

Eine andere Möglichkeit innerhalb des Kontrollaspekts war, im Sinne der Curato salva nicht die Anomalie selber zu bekämpfen sondern nur ihre Symptome. Er würde sich also nicht darauf konzentrieren, die Anomalie einzudämmen, sondern die Schmerzen die sie verursacht. Manche Sith würden dies als einen minderwertigen Weg sehen, schließlich ist es der Schmerz der mitunter eine Quelle der Inspiration und Kraft für die Sith darstellt. Der Kissai hingegen rümpfte über solche Meinungen nur verächtlich seine Nase. Niemandem würde gedient sein, wenn man sich vor Schmerzen krümmte. Es galt, wie in vielen Dingen, das richtige Maß zu finden. Mit der richtigen Machttechnik, würde er durch die Isolation bestimmter Regionen seiner Schmerzrezeptoren sich von den Wirkungen der Anomalie befreien und die Macht ungehindert nutzen können. Im Zusammenhang mit seinen Recherchen, wie er die Fähigkeiten trainieren könnte, die ihm den Sieg über seinen Feind im eigenen Körper erringen könne, las er auch von einer sonderbaren Technik, die manche Machtnutzer ganz intuitiv nutzten. Diese Technik beinhaltete das gezielte Ausschalten mancher Regionen des Geistes. Der Kissai konnte sich das noch nicht wirklich vorstellen, allerdings bedeutete dies nicht, dass es nicht möglich war. Er würde es zumindest im Hinterkopf behalten, vielleicht würde es sich ja noch als nützlich erweisen. Das Kapitel über die Altus sopor überflog er sehr schnell, da diese für ihn kaum nutzen hatte. Nicht auf die bereits späte Stunde achtend verblieb der Kissai in der Bibliothek und durchwühlte weiter das immense Wissen der Sith.



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[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Oberen / Krankenstation ] Sikarius, Sharoh und das Personal

Die Spritze, die die Sith ihm injizierte war alles andere als mit Schmerzmittel gefüllt. Es war als wäre seine Verbindung zur Macht gestört, als wäre ein Schleier darüber gezogen und sowohl Machtsinn als auch die restlichen Machtfertigkeiten waren unmöglich in diesem Zustand anwendbar. Der Druck von Sikarius Wunde ließ ab, doch schrie dieser immer noch lauthals, während Sharoh immer wieder gedämpftes stöhnen von sich gab. Er biss sich so hart auf die Zähne, dass langsam seine Kiefermuskulatur ebenfalls zu schmerzen begann. Nun endlich schaute Sharoh auch einmal mehr als flüchtig an sich herunter. Bis jetzt war seine komplette Sicht wie durch ein rotes Tuch überdeckt gewesen, doch ohne eine Möglichkeit sich abzureagieren, ohne sein eigenes Leben ernsthaft zu bedrohen, ließ es langsam ab und verwandelte sich in stummen Frust. Dieser wuchs noch mehr als er versuchte seinen Schwertarm zu heben um den Anzug abzutasten. Doch da war kein Arm. Kurz unter der Schulter abgetrennt war der Stummel. Er hätte am liebsten diesen Sikarius jetzt und hier zerrissen. Immerhin würde es nachwachsen. Zwar hatte Sharoh noch nie vorher eine Extremität verloren, doch da er auf Dosha aufgewachsen war hatte er schon einige dieser Regenerationen mitbekommen. Es schien alles andere als angenehm zu sein. Wie konnte es auch, Nerven wuchsen nach, Muskelfasern selbst Knochen. Das ein Trandoshanischer Körper das beherrschte grenzte schon fast an ein Wunder. Auch hatte er erklärt bekommen, dass man in einer solchen Phase sehr viel essen sollte. Im Moment war er an sein Bett gebunden, also machte jeder Gedanke in diese Richtungen keinen Sinn. Das Ausschweifen in diese Erinnerung bieteten ihm immerhin eine kleine "Auszeit" von den Schmerzen. Desto mehr sich sein Geist in eine kleine Kugel zusammenzog, desto weniger bekam er von der Tortur mit, in die ihn Hybris gesteckt hatte. Der Knoten aus Wut und Hass, der sich bereits beim letzten "Krankenbesuch" des Lords breitgemacht hatte schien alles andere als zu schrumpfen. Sharoh war ausgeliefert gegenüber diesem Mann, er konnte nichts anderes als seinen Befehlen folge zu leisten und wenn es ihn das Leben kostete, was es auch anscheinend getan hatte. Insofern trug Sikarius gar nicht mal so viel der Schuld. Natürlich war die ganze Aktion von vorne herein idiotisch gewesen, doch Hybris hätte es beenden können. Stattdessen dieser Schaukampf, der schon von vorne herein in diese Richtung gedeutet hatte. Hätte er Rake gegen den Warrior geschickt, ja er hätte ihn wohl besiegen können. Und nun war es Sharohs Verfehlung ? Er würde sich fügen müssen. Hybris war ein zu guter Lehrer und Meister, so grausam er auch war. Er würde ihn zu etwas größerem machen, als er jemals hätte werden können. Ein Sith-Lord, ein direkter Berater des Imperators, ja er konnte sich alles leisten. Jede Schuld von sich weisen und auf diejenigen schieben, die sein verlängerter Arm waren. Die Wut gegenüber Sikarius war auf ein Minimum gesunken. Er war auch nur eine Marionette in dem Puppenspiel des Lords gewesen genau wie er selbst. Und sowohl er als auch seine Schülerin würden dafür sterben. Der Tod war noch nie so präsent gewesen, wie jetzt in Sharohs Leben. Natürlich es gab Jagden auf Tiere und auch intelligente Lebewesen in seiner Heimat. Doch waren das Seltenheit, zumindest für ihn. So viel Tod und Schmerz in so kurzer Zeit. Er selbst hatte das erste Mal einen Menschen getötet, als er Victarion enthauptet hatte. Er hatte dabei nicht das geringste Gefühl der Schuld empfunden. Warum auch ? Er war Beute gewesen und Sharoh der Jäger. So war der Lauf der Dinge, hier genauso wie überall sonst im Universum. Die schwachen herrschten und vernichteten jene schwachen die es wagten ihre Autorität in Frage zu stellen.

Die Zeit in der Krankenstation der Oberen flog an Sharoh vorbei wie in einem Zeitraffer. Der Schmerz war omnipräsent, stumpfte seine Sinne ab, aber immerhin kehrten nach und nach seine Machtsinne zurück. Er empfand jedoch kein Bedürfnis mehr seinem Rivalen weh zu tun. Wozu auch, nun konnte er immerhin alle Konzentration, die er aufbringen konnte darauf konzentrieren mit seinem Machtsinn die Station abzutasten. Weit kam er jedoch nicht, dafür fehlte ihm einfach die Kraft. Eine Schicht von Krankenschwestern und Ärzten folgten der nächsten und alles unterlegt von der leisen schmerzerfüllten Ton Kulisse, die die beiden Sith von sich gaben. Wirklich schlafen konnte Sharoh nicht, er kam immer wieder in eine Art Dämmerzustand, es hatte große Ähnlichkeit mit einem Halbschlaf, doch mehr als das gönnte ihm sein Körper nicht. Irgendwann würde er aus purer Erschöpfung einschlafen hoffte er irgendwann. Doch bevor das Schicksal ihm diese kurze Auszeit gönnte betraten zwei bekannte Gesichter den Raum. Hybris und die Schülerin des Warriors waren gekommen. Er unterdrückte jeden Ton, den die Schmerzen heraufbeschworen würden und starrte in die kalten Augen des Lords. Das Mädchen war egal, ihre Gefühle überschwemmten jedoch trotzdem die Sinne des Trandoshaners. Hybris erklärte kalt, dass nachdem Sharohs Organe ersetzt waren er in die Krankenstation verlegt werden würde in die er gehört, in die der Domäne der Lernenden. Er würde dort von seinen Schmerzen erlöst werden, durch eine ordentliche Bacta Kur. Doch er sollte sich Gedanken über das Geschehene machen und er wolle nur die Wahrheit hören. Nur mit extrem viel Mühe konnte Sharoh sich beherrschen seine verbliebene Hand krallte sich in das Betttuch. Welche verdammte Wahrheit willst du hören !? Das ich an der Scheiße Schuld bin ? Krampfhaft versuchte er sich zu beruhigen, doch der Knäuel aus Wut und Hass streckte seine Tentakel aus und griff nach seinem Geist. Nein ! Nein ! Nein ! Bleib ruhig du Idiot ! Willst du dein Leben endgültig wegwerfen!? Langsam atmete Sharoh ein und aus. Der kurze Ausbruch trug seine Früchte, sein ganzer Körper pulsierte auf, als wäre es die sofortige Strafe des Sith-Lords. Die Schmerzen ließen Sharoh erneut in einen Zustand irgendwo zwischen wachen und schlafen fallen. Doch bekam er noch mit, wie er Sikarius ungefähr das selbe erzählte und den Raum verließ. Im Moment konnte er einfach nicht nachdenken. Es war ausgeschlossen Hybris seine ehrliche Meinung ins Gesicht zu werfen. Er hätte wohl Zeit, wenn er erstmal hier weg war. Und das ließ auch nicht lange auf sich warten, denn einige Zeit später setzte eine Schwester eine Spritze an, die den Trandoshaner endlich "einschlafen" ließ. Er träumte nicht, wie es oft war wenn man narkotisiert wurde.

Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, da erwachte Sharoh inmitten des glibbrigen Bacta. Ruhig atmete er durch die Atemmaske und schaute durch die Flüßigkeit. Er sah ein bekanntes Bild, die Krankenstation der unteren Ebenen des Sith Tempels. Nicht das er dieses Bild vermisst hatte, so war es erst einige Tage her, da er aus dem Tank gestiegen war. Leicht bewegte er sich und bemerkte, dass einige Schläuche an ihm befestigt waren. Wohl flüssig Nahrung oder sonst welche Medikamente. Die Schmerzen hatten zu einem sehr großen Teil abgenommen, zwar kribbelte es an diversen Stellen, wo die Regeneration durch das Bacta angekurbelt von statten ging, doch hatte er nun einen mehr oder weniger klaren Kopf. Sein Brustkurb fühlte sich etwas ungewohnt an, doch keineswegs schmerzhaft. Was wollte Hybris also hören ? Das war die erste Frage, die er sich stellte. Er wollte wohl hören, dass Sharoh ihm weiter dienen würde, nur das war eine Selbstverständlichkeit. ER könnte ihn auch einfach zu einer dieser Wesen machen, wie er sie an seinem ersten Tag in den Katakomben gesehen hatte. Dann würde er ihm für immer dienen. Wollte er hören, dass er keine Fehler mehr in diese Richtung machen würde ? Doch er hatte schon krampfhaft die Provokationen unterdrückt, und sich nur verteidigt. Er hatte sich wie ein Tier verhalten hatte er zuvor erwähnt. Wie ein Tier. Wollte er hören er würde sich wie ein Schüler eines Sith-Lords verhalten ? Ein wahrer Nutzer der Macht ? Nun das würde er zu diesem Zeitpunkt nicht können so oder so. Das einzige, was ihm einfiel, war Hybris zu Versprechen, dass so etwas nicht mehr passieren würde. Doch würde das reichen ? Er wollte ausgebildet werden. Er war derjenige, der die Hand offen hielt. Er wusste was er sagen würde. Hybris schien einigen der Ärzte befohlen zu haben, ihn mittels der Macht weiter zu behandeln, denn in gleichmäßigen Zeitabständen kam ein Arzt und griff nach ihm mit der Macht. Was danach folgte, war ein aggressives Jucken innerhalb der Brust des Trandoshaners. Dieses Jucken hatte solcherlei Ausmaße, dass es ihm einiges kostete nicht wie wild darauf herumzukratzen.

Sharoh hatte so langsam vollkommen den Sinn für Zeit verloren. Wie lange war es her, seitdem sie gekämpft hatten ? Tage ? Wochen ? Als Hybris schließlich den Tank öffnen und ihn und Sikarius herausholen kriegte er seine Antwort. Ein Tag vergangen, seitdem er ihn besucht hatte. Doch wie lange es vorher gewesen ? Er hatte keinen blassen Schimmer. Auf wackligen Beinen stieg er aus dem Tank, tastete sich mit seiner linken Hand erst einmal von oben bis unten ab. Außer seinem Arm war alles so gut wie beim alten. Zumindest fühlte sich nichts falsch an. Nun war er an der Reihe. Ein Blick zu Sikarius, dieser war noch mit seiner Schülerin beschäftigt und er begann.

" Ein solcher Vorfall wird sich nicht mehr wiederholen, dafür habt ihr mein Wort und mein Leben. Ich werde mich zu demjenigen verändern, den ihr als Schüler benötigt, immerhin bin ich derjenige, der seine Fertigkeiten durch eure Lehren verbessern will. "

Zu förmlich ? Zu dick aufgetragen ? Zu viel rumgedruchsel ? Sharoh war nervös. Doch hatte er in keinem Fall gelogen. Er würde sich alles andere als gerne erneut die Organe ausreißen lassen. Noch wollte er mehrere Tage ohne Schmerzmittel schwer verletzt verbringen. Der Lord beherrschte es das zu bekommen was er wollte.

[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Lernenden / Krankenstation ] Sikarius, Sharoh, Adria, Hybris und das Personal
 
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Bastion, Center, Sith-Tempel, Gang auf dem Weg zur Alchemisten-Pyramide: Hybris und Adria Teil 1


Adria wusste nicht, dass sie in der Alchemistenpyramide angekommen waren, als sie derb von Hybris in einen offenen Turbolift gestoßen wurde, vor dem sie kurz gestockt hatte, da sie nicht wusste, wohin es gehen sollte und sie sich eh vor allem fürchtete, was ja wohl kaum verwunderlich war, wenn man den Tod vor Augen hatte und die Angst einen peinigte, wann es soweit sein und auf welche grausame Weise es geschehen würde!? Etliche Leute starrten sie ungeniert an. Ihre Blicke waren anzüglich bis abartig! Von Hybris erwartete sie keine Hilfe wegen ihres Fluches mehr! Dies bereitete ihr ein ganz mieses hoffnungsloses Gefühl! Sie wusste auch, dass ihr Meister nur Hilfe zur Gesundung und Heilung erfuhr, um ihn dann um so mehr leiden zu lassen! Sie befanden sich in einer aussichtslosen Sackgasse! Es war zum Verzweifeln! Ihre Seele hatte sich vor Traurigkeit verdunkelt!
Dabei war sie doch so ein von Grund auf fröhliches aufgewecktes Mädchen!

Oben angekommen gingen sie auf eine seltsame Tür zu. Ihr stockte der Atem! Was lauerte dahinter?! Ihr auf sie wartender Tod?! Schon die Tür wirkte merkwürdig, ungewöhnlich, gar lebendig und fleischig! Geradezu eklig! Wenn Adria es beschreiben müsste, so würde sie es mit einem Mund vergleichen wollen, der sich plötzlich öffnete, wenn auch seitlich aufgehend! Sie wurde hineingestoßen und blieb überrascht stehen. Es wirkte direkt überraschend freundlich, hell und interessant! Sogar ein wenig vertraut! Sie blieb am Eingang stehen, wie bestellt und nicht abgeholt! Doch, sie wollte hier nicht stören, auffallen oder anecken! Hinter ihr schloss sich der Eingang mit einem widerlichen Schmatzen und Adria bekam davon eine Gänsehaut! Hybris war zu einem riesigen Mann in weißem Kittel geeilt. Auf jeden Fall größer als der schon ziemlich große Hybris! Sicherlich war jener über zwei Meter groß, wenn auch nicht vergleichbar groß wie der gigantisch große Riese auf Noe, der alles und jeden verspeisen wollte! Ein Doktor? Ein Alchemist?! Hybris hatte ja gesagt, dass sie die Alchemisten aufsuchen wollten!? Selbstverständlich warf Adria keine Fragen ein! Das verstand sich ja wohl angesichts ihrer Lage von selbst. Der Doktor war emsig beschäftigt und Hybris mit! Adria ließ inzwischen ihren Blick schweifen. Sie befand sich in einem Raum was wie ein Labor und Dschungel gleichzeitig wirkte, hatte sie das Gefühl! Daher diese Vertrautheit! Sie streichelte ihre geschundene Seele! War ihr Leben von Anfang an gefährdet, so vergaß sie das im Angesicht größerer lauernder allgegenwärtiger Gefahr. Auch im Labor hatte sie längst in einem Verbrennungsofen gelegen, auch wenn ihr das nie bewusst geworden war und im Dschungel hatte eine gefährliche Kreatur nach der Anderen nach ihrem jungen Leben gegiert! Doch jetzt erinnerte sie sich an die schönen gebliebenen Eindrücke und sah sie hier verbunden vor sich. Es war hell hier, wie auf einer Lichtung im Dschungel! Leuchtende schillernde Farben funkelten überall! Es waren etliche Pflanzen und Tiere hier. Die eine Pflanze kannte sie. Ihre Blüte hatte versucht, ihr die Hand und den Arm abzufressen, eine fleischfressende Pflanze! Natürlich gab es auch hier und dort Organe und Versuchstiere, wie im Labor bei Darth Bor, die sie mit beobachtet hatte und sogar mit helfen und Hand anlegen durfte! Sie durfte damals den Ratten irgendetwas abschneiden, ein Beinchen vielleicht, und sollte ihnen etwas in die Schnauze träufeln! Zu schade, dass Bor etwas gegen Fel gehabt hatte! Bis zu dem Zeitpunkt hatte sie Bor sehr gemocht! Doch er war ihr auch nicht und nie vor Ral zu Hilfe gekommen! Nun war er Geschichte! Es war bestaunenswert und wunderschön hier! Fast vergaß Adria, dass sie vielleicht heute noch grausam sterben müsste, doch dann wanderten ihre Gedanken wieder dorthin und sie konnte den Gedanken nicht wieder abstellen. Warum hatte Hybris sie hier her gebracht?! Was hatte man mit ihr vor? Würden ihre Eingeweide bald irgendwo mit einer Wompratte vereint werden? Ihre Phantasie verlief sich in eine unangenehme Richtung! Angst konnte überaus große Blüten tragen! Ängstlich fiel ihr Blick daher nun auf die Mitte des Raumes und sah, dass Hybris etwas überreicht wurde. Kurz darauf wurde ihr das von ihm in die Hand gedrückt. Was war das denn? Sie sollte es tragen! Sie verzog automatisch angewidert ihr Gesicht. Es war wie ein Fisch mit Henkel und man konnte ein Herz darin sehen, welches immer wieder kontrahierte. Der Fisch war gewissermaßen die Verpackung und das Transportkistchen! Doch der Transportbeutel quickte und spritzte vor sich hin! Adria überwand sich stark, dass ihr in die Hand gedrückte nicht gleich wieder angeekelt fallen zu lassen! Nach dem ersten Schrecken hob sie es aber interessiert an und begutachtete es von allen Seiten. Allerdings war es unangenehm, diese klaren dickflüssigen Spritzer laufend ab zu bekommen. Doch schnell bemerkte sie, dass es abperlte! Außerdem war sie schon von Riesenspinnen eingesponnen worden und hatte Nautolanertentakeln auf dem Teller! So wirklich umhauen konnte sie nichts! Ihre ersten Lebensjahre war sie in ein beflecktes benutztes Leichentuch gehüllt herum gelaufen! Von daher!? Dieses durchsichtige fischförmige Gebilde schien zwar lebendig zu sein, hatte aber weder Maul noch Zähne, um zu beißen und auch keine glotzenden Augen! Dies war ja schon mal prima und äußerst benutzerfreundlich! Das beherbergte Herz sah natürlich interessant aus. Hybris trug auch zwei dieser organischen Beutel, nur mit anderen riesigen Organen drin. Ihr Herz war auch nicht klein. Es schien kein Menschenherz zu sein! Sie hatte in Sachkunde gelernt, dass das menschliche Herz etwa faustgroß war! Dies übertraf es alle Male! Dennoch war ihr Beutel scheinbar der Leichteste und Kleinste! In dem einen Beutel von Hybris konnte die neugierige und wissbegierige Adria einen Verdauungstrakt erkennen, aber was in dem dritten Beutel war, konnte sie nicht erkennen!

Sie wurde zur Eile angetrieben und so schnell sie auch lief, war es nie schnell genug! Sie musste ja auch aufpassen, dass das Herz nicht beim Laufen herausschwappte, war der Beutel immerhin nach oben hin offen! Sie wollte sich nicht ausmalen, was dann mit ihr passieren würde! Außerdem wusste sie eigentlich nie wohin?! Sie wurde ständig geschubst und zur Eile angetrieben und bedroht! Für wen war das nur? Für die Krankenstation? Für diesen Erzfeind (Sharoh) ihres Meisters vielleicht? Der hatte sicherlich so große Organe!? Adria war aber vor ständiger Todesangst erschöpft und wie gelähmt. Der Heilungs-und Alterungsprozess hatte auch deutlich zur Ermüdung geführt, denn schließlich musste ihr Körper an die raren, kaum vorhandenen Reserven gehen. Schließlich hatte sie sich vor etlichen Stunden das letzte Mal etwas zu essen und zu trinken zugeführt und hatte ihre Energiereserven seitdem nicht wieder aufgefüllt! Und das die Folter und Qualen, ob körperlicher und seelischer Natur Raubbau mit ihrem Körper betrieben und ihn ausgezehrt hatten, konnte sich wohl jeder denken! Sie musste aufpassen, nicht zu straucheln oder zu stolpern! Ihre Beine waren schwer und zittrig, nicht zuletzt, da ständige Angst und Furcht lähmten und außerdem noch in ständiger Gegenwart eines Monsters wie Darth Hybris! Ihr Weg führte tatsächlich zur Krankenstation! Dort angekommen, nahm ihr Hybris den Behälter ab. Sie brach fast zusammen! Sie keuchte und ihre Beinmuskeln brannten! Sie hielt kurz inne und beugte kurz den Kopf nach vorne und stützte sich schnaufend mit ihren Händen an ihren Oberschenkeln ab. Hybris und die Ärzte wandten sich tatsächlich Hybris seinem Schüler (Sharoh) zu. Eine ganze Medizinerschar umringte jenen und man schritt wohl gleich zur Tat und setzte ihm die neuen Organe ein. Solch`ein Aufwand war nötig, um jemanden zu retten, der nicht diesen Alchemistentrank wie sie erhalten hatte. Ihr Fluch war also auch ein Segen! Doch alles hatte eben auch seine Kehrseite! Und Adria hatte nun schon fast 18 Jahre ihres Lebens eingebüßt, denn sie war ca. vor einem dreiviertel Jahr geboren worden und hatte das Licht Bastions erblickt!

Adria musste sich nicht lange besinnen, sondern ihr Weg führte sie geradewegs ans Krankenbett ihres Meisters! Auch Hybris war voll und ganz auf seinen Schüler fixiert, da hatte Adria mal Zeit für ein intensiveres offenes Gespräch! Ihrem Meister war es nicht vergönnt zu reden, wie es schien, aber er konnte ja zuhören, was sie auch an seinem Gesichtsausdruck ablesen konnte, auch wenn es weiterhin von Schmerzen verzerrt war, auch wenn sein Stöhnen aufgehört hatte. Doch Adria wollte ihren Meister Sikarius im Bilde wissen und sie fand, sein Gesundheitszustand ließ es mittlerweile zu! Er war über den Berg!

Zuerst nahm sie liebevoll seine einzige Hand, nachdem sie sich auf sein Bett gesetzt hatte und streichelte und drückte und küsste sie liebevoll und zärtlich, hatte sie schließlich nicht geglaubt, ihn so schnell und überhaupt nochmal wieder zu sehen. Dann beugte sie sich zu ihm gebeugt herunter und tuschelte ihm zu:


“Halte durch, mein Liebster! Nur du gibst mir Kraft! Vergiss das nicht! Dann werde auch ich stark sein!....”

Es entstand eine Pause. Sie wollte ihm reinen Wein einschenken, doch wie beginnen und wie das Grausame in Worte fassen?! Sie war nicht gut darin und kam einfach zur Sache, denn wer wusste schon, wieviel Zeit ihr dafür blieb?!

“Sie werden uns bestialisch zu Grunde richten! Mittlerweile glaube ich kaum noch an ein Wunder und dennoch trage ich noch einen Funken Hoffnung in mir! Denn, wenn ich dich so lebend vor mir sehe, ist das längst ein Wunder! Unsere Zuneigung ist hier scheinbar verboten! Doch es ist zu spät, sie zu verheimlichen!”

Im Leben kann man aus seinen Fehlern lernen wie aus seinen Erfolgen! Doch schien es ihnen nicht vergönnt, aus ihren Fehlern lernen zu dürfen! Die Folgen waren bitter! Sie gingen an die Substanz! Und es betraf nicht nur ihre offensichtliche, zu offen zur Schau getragene, Zuneigung, die über die übliche Meister-Schüler-Bindung hinaus ging! Es betraf auch den Angriff ihres Meisters auf den Trandoshaner, auf den Schüler von Hybris, der ihm viel wert war! Den Eindruck konnte man gewinnen! Doch Adria lernte schnell und merkte sich diesen Fakt! Es war gut zu wissen, was Feinde liebten oder was ihnen viel wert war! Sie war ihrem Meister aber überhaupt nicht mehr böse drum, auch nicht ein Fünktchen! Schließlich hatten sie wegen ihr erst diesen Tempel aufgesucht und waren wegen ihr auf der Suche nach einem Alchemisten gewesen!

“Ich hasse sie alle! Sie machen deinen Gegner wieder ganz! Ich musste eben ein neues Herz für ihn tragen! Du hast ihn übel zugerichtet! Ich bin so unglaublich stolz auf dich! Du bist so stark! So mutig! ….Sein anderer Schüler Kintik, scheinbar ein reinblütiger Sith, arrogant und hochnäsig wie sonst was, hat mich dermaßen gefoltert! Erst mit Wasser, dass ich glaubte zu ertrinken. Nachdem man dich fort brachte und ich dich tot wähnte, da brachte man mich in einen kleinen Raum. Dort traktierte er mich weiter, bis ich über und über blutig und verbrannt und gepisakt war. Ich musste das mit dem Ertrinken nochmals durch machen! Er boxte mir heftig in den Magen! Er schlug mich mit einem Energiestab grün und blau und blutig und verbrannte mich außerdem mit jedem Schlag! Da er mich vorher nass gespritzt hatte, durchfuhr es mich bei jedem Hieb, als hätte mich ein Blitz getroffen! Dann nahm er eine Bohrmaschine und bohrte mir in beide Oberschenkel! Danach wurde ich ohnmächtig! Dann wachte ich in Hybris` Bett erst wieder auf! Er wird mir nicht helfen! Hybris ist oberster mächtigster Alchemist! Er will meinen Tod! Deinen auch! Ich habe solche Angst! Ich sage dir, wenn ich das hier doch irgendwie lebendig überstehe, werde ich mich irgendwann rächen! An Kintik und Hybris! Das steht auf meinen wehenden Fahnen! Natürlich muss ich zuerst lernen! So bin ich ihnen nicht gewachsen! Kintik ist mir ebenbürtig, aber körperlich stärker und hat Hybris hinter sich! Kintik benutzte bisher nie die Macht! Er ist noch am Anfang seiner Ausbildung! Ihn schnappe ich mir zuerst! Nicht heute, auch noch nicht morgen! Hybris ist mächtig! Ihm kann ich nie ebenbürtig sein! Doch Zeit gibt Rat! Vielleicht gemeinsam mit Verbündeten! Jeder hat Schwachstellen! Ich werde seine finden!”

Ihre Augen blitzten bernsteinfarben auf! Ihr Gesichtsausdruck trug eine ungewohnt erwachsene Entschlossenheit für ihr sonst so lieblich anmutiges jugendliches bildhübsches Gesicht! Ihre Stimme klang leise, aber bitter, entschlossen und bedrohlich und von Hass durchtränkt! Wieder machte sie eine Pause.

“Ich fürchte mich, vor dem, was noch kommt!”,

gab sie offen zu. Ihr Meister kannte sie von klein auf! Er war ihr großer Bruder, ihr Ziehvater, ihr Held, ihr Beschützer, ihr Lehrer und Meister und kannte sie in allen Lebenslagen! Richtige Verbündete waren offen und ehrlich! Er war ja nicht irgendein Verbündeter, den man lieber ebenso wie seine Feinde im Blick behielt! Richtige Verbündete hielten zusammen in allen Lebenslagen und standen sich zur Seite, wie es ihr Meister von ihr gefordert hatte! Auch wenn er sich da besorgt auf ihre Mutter bezog!

“Wir halten zusammen! Ich bin stark für dich, Meister!”

Man war nebenan fertig! Auch Fel erhielt nun ein Schmerzmittel. Er schlief sofort ein. Er hatte auch mächtig müde ausgesehen und Schlaf würde seinen Heilungsprozess fördern! Doch wofür!? Adria dachte den unangenehmen fürchterlichen Gedanken lieber nicht zu ende und schob ihn beiseite! Liebevoll beobachtete Adria, wie seine Brust sich hob und senkte und bewachte seinen Schlaf! Er sah jetzt so entspannt und friedlich und vor allem so sorglos aus!

Doch dann befahl Hybris sie zu sich. Die beiden Kranken wurden in einen Lift gebracht, wo Adria ihn nie vermutet hätte. Hybris und sie begleiteten die Kranken auf ihren modernen Liegen eine Etage tiefer auf die Krankenstation, auf der der Lift gleich hielt, da sie untereinander geschaltet waren! Es war alles unglaublich interessant anzusehen! Wäre nicht der Umstand, dass Adria gewissermaßen einer Gefangenen gleich auf ihren Tod wartete und der eine Kranke ihr geliebter Meister war, der auf seinen grausamen Tod nur vorbereitet und nur deshalb geheilt wurde, wäre es direkt aufregend gewesen! Beide kamen in einen Bacta-Tank. Adria hatte nur Augen für ihren Meister! Die Echse interessierte sie wenig! Das man so einen ausbildete?! Unerhört! Das müsste glatt verboten werden! Das man für so einen derart viel Gewese machte, unbegreiflich?! So sah also ein Bactatank aus! Ob sie auch schon mal in einem war? Sie wusste es nicht! Ihr Meister bekam darin ein Atemgerät! Adria stand staunend vor dem Tank und hielt beide Hände an das Glas! Es wirkte merkwürdig! Sie hatte etliche Fragen auf der Zunge, wagte sie aber nicht zu stellen! Nicht in ihrer Lage! Die Mediziner hatten auch emsig zu tun und Hybris wagte sie sowieso nicht zu fragen, denn er wollte sie töten und sie freute sich über jede Minute Aufschub! Auch wirkte er deutlich gestresst und beschäftigt!

Wieder musste sie Hybris begleiten und vor ihm gehen, seinen eiskalten Blick im Nacken, dass sich die Nackenhaare aufstellten und die Ungewissheit, wohin es gehen würde! Letzteres war zermürbend und kräftezehrend! Sie hatte stets das Gefühl, es wäre ihr letzter Gang! Doch sie gingen in Richtung Kantine, wie hier plötzlich ausgeschrieben war und man es deutlich riechen konnte! Ihr Magen knurrte wie ein verschluckter Tukata! Sie hatte schrecklichen Hunger und ihr Bauch schmerzte davon und die ihr bekannte Kantine in Sicht, wurde ihr dies nun richtig bewusst und sie fühlte sich vor Hunger und Durst elend und schlapp! Hoffnungsvoll visierte sie die Tür an, doch sie wurde weiter geschubst! Fehlanzeige! Sie liefen weiter in der Ebene der Schüler. Sie versierten einen Trainingsraum an! Adria begann unwillkürlich zu zittern und ihr wurde mulmig im Magen! Was hatte das zu bedeuten? Sollte sie hier wieder gefoltert werden oder kämpfen? Wartete Kintik dort drinnen auf sie? Sie blieb in der Tür quasi stehen. Hybris ging zielgerichtet auf einen Trandoshaner zu und forderte ihn auf, mit zu kommen! Er war sehr angetan davon. Wurde er gerade auserwählt, um ihr etwas an zu tun oder ihren Gegner darzustellen?! Angst wurde erneut geschürt! Besorgt nahm Adria dies zur Kenntnis und hasste den Trandoshaner unwillkürlich! Die neben ihm sitzenden Jünger beneideten ihn sehr und waren eifersüchtig auf ihn. Adria konnte eine gelb-grüne wabernde Aura um ihren Köpfen erkennen. Der Kopf vom Trandoshaner hingegen war weiß-gelb-orange umhüllt und bedeutete wohl, wie zufrieden, glücklich und ehrgeizig er war. Adria hätte der Auren nicht bedurft, um dies zu erkennen. Die Gesichter und Mimiken sprachen Bände!

Nun liefen sie wieder los und Adria musste wieder vor gehen. Der Trandoshaner folgte ihnen bereitwillig und gerne. Na ja! Bis zu einem gewissen Punkt! Nun ging es zu einer Treppe, die eindeutig in die Katakomben führte. Adria fühlte zwei gegenseitige zwiespältige Gefühle in ihrer Brust! Dort unten war ihre Kinderstube, der ersten Lebenstage, an die sie sich erinnern konnte. Sie war fünf! Die Katakomben hatten aber Bewohner, mit denen Hybris ihr Schreckliches angedroht hatte! Würde dies jetzt folgen und in wiefern würde der Trandoshaner eine Rolle dabei spielen? Sie drehte sich auf den ersten Stufen hinunter um, als sie merkte, dass Hybris ihr nicht auf den Fuß nach unten, wie stets zuvor, folgte und blieb stehen. Der Trandoshaner hatte gezögert und eine angsterfüllte gelb-rote Aura umwaberte seinen Kopf. Plötzlich zweifelte er und war sich scheinbar unschlüssig, ob er mit hier hinunter wollte und Angst hatte ihn erfasst! Adria musste leicht finster grinsen. Gleich würde er sich in die Hosen machen! Sie hörte ihn angstvolle Geräusche machen! Doch Hybris schien ihn mit der Macht zu beherrschen und zwang ihn hinunter. Adria drehte sich um und ging weiter in die ihr eigentlich vertraute Finsternis. Die Finsternis konnte Furcht einflößend sein, aber auch für Schutz sorgen, dass hatte Adria längst gelernt und sie wurde von klein auf in der Finsternis gehalten, so dass nur die Tatsache, dass die Ungewissheit und die Todesdrohung an ihr nagte, für unwohlsein und Furcht sorgte! Sie machten nach zehn Metern vor der ersten Tür stopp. Das Mädchen blieb wieder stehen und stellte sich dann neugierig in die Tür, da Hybris nach dem Trandoshaner hinein stürmte, während der Jünger scheinbar freiwillig seine Arme in die Höhe hob und still stehen blieb. Seine Augen, seine Mimik und seine Aura sangen eine gänzlich andere Melodie! Adria wurde klar, dass nicht sie, sondern der Trandoshaner dran war! Er hob nicht freiwillig seine Arme! Hybris zwang ihn mittels der Macht dies zu tun und machte ihn seinem Willen Untertan! Das Licht ging flackernd an. Adria sah in Hybris`Händen ein Laserskalpell. Und er benutzte es umgehend und raubte dem Jüngling sein Brustschuppenkleid! Adria genoss es! Sie war froh, nicht das Opfer zu sein! Sie fand seine Angst erfrischend, erfrischend wirkend auf sie! Sie assoziierte den Trandoshaner mit dem Schüler von Hybris, den Gegner von Fel! Es wirkte beruhigend auf sie! Und was der Sithlord mit ihm anstellte, war etwas vertrautes! Nichts was sie umfallen ließ! Sie war dergleichen von Bor von klein auf gewohnt, der ihr vormachte, es ihm gleich zu tun, auch wenn es sich um Rattenbeine gehandelt hatte! Sie war dergleichen von ihrem Meister gewohnt, der sie auch angehalten hatte, dergleichen zu tun! Sie hatte dergleichen schon selbst getan! Also, nichts was sie umfallen ließ! Solange sie nicht das Opfer war!

Als er fertig war, tötete er ihn. Hätte ihr Meister auch getan! Ohne mit der Wimper zu zucken beobachtete sie ihn. Er rollte das abgetrennte Stück zusammen und dann schien etwas darum zu sein. Adria riet, dass es die Macht zum Schutze sein könnte! Sie hätte gerne normalerweise gefragt, doch war das hier bei ihm unangebracht und sie war froh, nicht auf seinem Fokus zu stehen. Dieser galt immer noch dieser Rolle in seinen Händen, die vermutlich auch für seinen Schüler gedacht war und stürmte an ihr vorbei, aus der Tür hinaus und zerrte sie so schnell mit der Macht hinterher, dass Adria kaum hinterher kam und am Ende mitgeschliffen wurde! Zumindest ging es zurück zur Krankenstation! Adria atmete erleichtert auf! Dem trandoshanischen Jünger hatte es kein Glück gebracht, von Hybris auserwählt worden zu sein! Dabei hatte er sich anfänglich noch so gefreut und hatte so selbstgefällig gegrinst!

Auf der Krankenstation angekommen, lief Adria wieder geradewegs zu ihrem kranken verletzten Meister vor den Tank. Doch er schlief! Sie waren nur kurz hier! Sie musste mit Hybris gleich wieder los! Da bisher nur Besorgungen anlagen, hoffte sie, dass es so weiter gehen würde.
 
Teil 2


Hoffnung erhält uns aufrecht! Wieder ging es in Richtung Alchemistenpyramide. Sie wie immer, voraus gehend! Mittlerweile kannte Adria die Richtung, doch kurz vorher nahmen sie diesmal die Abzweigung in die Tiefe und gingen an den neugierig gaffenden Wachen vorbei! Adria wurde deutlich unwohl und alle Alarmsirenen schellten in ihrem Inneren. War es Intuition oder die Macht, es war ein nicht auf Denken begründetes Erkennen, doch sie war sich gewiss, dass sie jetzt dran war! Ihre Knie schlotterten und ihr Herz raste mit jedem Schritt mehr! Es wurde finsterer! Ihre Schuhe traten auf etwas krachend, Knirschendes! Es waren Knochen! Sie waren zur Seite weggesprungen! Adria erschauderte. Ihr Herz rutschte in ihre Kniekehlen! Sie hatte erst kürzlich blutige Knochen selbst zersägt, doch in Anbetracht des eigenen bevorstehenden Todes lag die Sache anders! Sie trat automatisch einen Schritt zurück und stieß gegen Hybris. Jener ließ sie ein Weilchen so stehen. Dann stieß er sie kräftig. Sie rutschte durch einen Knochen weg und prallte fast gegen die nächste Wand und fing sich gerade so. In dem Moment kam die Gewissheit! Jetzt war sie dran! Ihr letztes Stündchen hatte geschlagen! Es war eine schreckliche Erkenntnis! Tränen glänzten in ihren angstvoll aufgerissenen Augen. Sie drehte sich fragend und flehend zu ihm um, aber brachte kein Wort heraus! Er wies sie nickend an, in den linken Gang zu gehen. Er lag in absoluter Furcht einflößender Finsternis, dass man nicht mal die Hand vor Augen sah! Adria zauderte. Ein sehr ungutes Gefühl beschlich sie und es wurde wie durch einen durch Mark und Bein dringenden Schrei bestätigt, der schrill und laut hallend aus dem Gang kam, in den sie gehen sollte! Sie hielt inne, hielt die Luft an und vor Schreck ihre Hand vor den Mund und lauschte. Was war das? Wieder sah sie sich um und sah ihn aus kullerrunden bittenden Hundeaugen an, doch er packte sie unbeirrt an ihrer rechten Schulter, drehte sie um und schob sie in den Gang hinein. Sie stemmte sich dagegen. Adria dachte, gleich würden vor Angst und Panik ihre Beine versagen! Vielleicht wäre es besser, sie würde einfach tot umfallen!? Doch leider schlug ihr Herz kräftig, aber emsig und schnell. Ihr war vor lauter Angst, als würde eisiges Wasser oder Blut mit Eisstückchen durch ihre Adern rauschen. Ihr war bitterkalt, ihre Ohren rauschten und ihr Atem ging schwer. Da er sie kräftig vorwärts schob und stubste, blieb ihr keine Wahl! Sie lief in die absolute Dunkelheit hinein. Vorsichtig, langsam, lauschend, mit zittrigen Knien bewegte sie sich vorwärts. Bald gingen sie schneller! Sie beruhigte sich selber. Der Tunnel auf Noe war ebenso finster und sie sogar stundenlang alleine unterwegs gewesen! Sie konnte stark und tapfer sein! Es lagen immer noch viele Knochen auf dem Boden herum, dass konnte Adria spüren und hören, wenn ihre Schuhsohlen sie zerbersten ließen. Gefühlt waren sie aber schon eine halbe Ewigkeit unterwegs und noch war nichts passiert! Es gab sogar Räume hier unten. Wenn man sich an jenen offenen Türen dieser Räume vorbeibewegte, wurde es besonders gruselig, Angst stieg verstärkt in ihr hoch und saß ihr eiskalt im Nacken und furchtsam versuchte Adria etwas zu erkennen und schärfte derart stark ihren Blick, bis ihre Augen tränten! Unbewusst nutzte sie, ausgelöst durch Todesangst, die ihr natürliche gegebene Machtbegabung und tastete auch so die Umgebung ab.

Und dann geschah es! Da war etwas! Da war wer!? Es kam aus dem Raum! Und, nun sah Adria das schreckliche Wesen auf einer schummrig beleuchteten Kreuzung sie erwartend sitzen. Adria fuhr vor Schreck zusammen und stieß wieder beim Zurückweichen, mit Hybris zusammen. Ihr Herz pochte wie wild! Was war das?! Sie blieb stehen. Hybris auch. Zum Glück stieß er sie nicht vor. Das Wesen war leichenblass und sah mehr tot als lebendig aus, aber es wirkte dafür lebendiger! Schnell kam es auf sie zu. Adria stand still, wie erstarrt! Sie stand ganz still und versuchte sich nicht zu bewegen! Sie wagte kaum zu atmen! Kalter Angstschweiß drang aus allen Poren und lief ihr überall hinunter! Es näherte sich seitlich und fokussierte Hybris! Was war das nur? Es hatte grässliche Klauen und fürchterliche Zähne! Plötzlich sprang es an die Wand und hielt sich dort irgendwie in den Rillen fest und kletterte seitlich herum. Doch schon näherte es sich wieder und diesmal ihr! Es kam verdammt nahe heran. Höchstens einen Meter ließ es dazwischen! Adria hätte am liebsten hysterisch los geschrien, doch sie war im Dschungel geschult worden! Daher verkniff sie sich das! Die Spannung war zum Bersten! Endlich ließ es von ihr ab! Und auch Hybris hatte sie ihm nicht zum Fraß hin geschubst! Erleichtert stellte Adria fest, dass das Wesen sich zur Kreuzung zurückzog, sich aber dann nochmal umsah, was Adria wieder den Atem stocken ließ und und dann nach rechts verschwand! Hoffentlich blieb es ihnen ab jetzt fern!? Adria strich sich eine schweißgebadete Strähne aus dem Gesicht, denn sie trug ihr Haar offen und atmete erleichtert auf. Hinter sich vernahm sie Hybris, wie er sie bei den Alchemisten willkommen hieß. Adria`s Brustkorb hob und senkte sich schnell. Sie kam nicht so schnell wieder herunter! Ihre Haare im Nacken waren klitschnass! Ihre Lumpen am Körper ebenfalls! Er stieß sie wieder an. Es ging weiter!

Wieder suchte Adria die Dunkelheit nervös vor sich ab! Die Angst peinigte und zerfraß sie fast! Sie kamen in dem schwach beleuchteten Gang um eine Ecke und stießen fast mit dem nächsten Monster zusammen. Es war die selbe Kreatur oder ein ähnliches, jedenfalls wich Adria schreckhaft zurück und stieß erneut mit Hybris zusammen. Doch der sagte plötzlich zu der Kreatur (A) mit den toten Augen, der menschenähnlich aussah und vermutlich mal einer gewesen war, dass er etwas zum Spielen für ihn hatte und er sie nicht kaputt machen sollte. Adria fuhr merklich zusammen, dachte sie ihren Ohren nicht zu trauen!? Das Wesen, dass wie ein Untoter wirkte, begann sie zu umkreisen und besah sie lüstern. Es sabberte beim Grinsen und zeigte seine grässlichen Zähne dabei! Es kicherte wie irre und zuckte wie verrückt und drehte sich um seine eigene Achse! Sie hörte ihn abgehackt sprechen, ob er sie fressen durfte? Adria hielt den Atem an und war froh ein “Nein” aus Hybris`Mund zu hören. Dennoch zitterte sie weiter wie Espenlaub. Reiß dich zusammen, hörte sie ihre innere Stimme! Sei mutig! Für Fel! Er soll stolz auf dich sein! Das grausig aussehende bleiche Wesen fragte, ob er wenigstens ein Ohr oder ihre Nase fressen dürfte? Wieder hielt sie den Atem an und war froh, als Hybris auch dies verneinte! Jetzt fragte die erbärmlich widerliche Kreatur, die fast nackt war, was es denn sonst mit ihr tun durfte. Und Adria musste vernehmen, dass es sonst alles mit ihr tun dürfte! Sie dachte, sie würde in Ohnmacht fallen! Adria war sofort klar, was das nur zu bedeuten hatte! Plötzlich wähnte sie seinen festen Griff um ihre Taille, die sie zu ihm heran zog! Das Wesen war kräftig! Ehe sie sich versah hatte die Kreatur seine eine Klaue auf ihrer rechten Schulter und die linke an ihrem Rücken gelegt und zog sie zu sich und presste ihren Körper nahe an dieses schreckliche Wesen heran. Ihre Gesichter trennten nur noch wenige Zentimeter! Sie konnte ihn riechen! Sie blickte direkt in seine weißen Augen! Sie erschauderte, dass es sie schüttelte und in ihr tobte ein Sturm, denn sie wollte ihn weg schieben, doch es gelang ihr nicht!


“Geh weg! Lass mich, du Scheusal! Fass mich nicht an, du Missgeburt!!”

Sie kanalisierte ihre Angst und Panik, ihre Wut und ihren Zorn und ihren seelischen Schmerz und schleuderte ihn mittels der Macht weg von ihr. Befriedigt nahm sie diesen Erfolg zur Kenntnis und dachte bei sich, dass er sie nicht nochmal begrapschen würde!

“Du fässt mich nicht noch mal an! Denk nicht nochmal dran! Lass deine Klauenpfoten von mir!”,

fauchte sie die Kreatur an und ihre Augen funkelten bernsteinfarben. Wieder schleuderte sie ihn zurück. Ihre Machtstöße, das Einzige, was sie im Dschungel im Machtgebrauch erlernt hatte, konnte sie mittlerweile passabel! Doch der Dritte war dann schon kläglicher. Es strengte an! Sie griff rasch in den Stiefelschaft und zog ihr Messer heraus. Das Wesen war immer noch grinsend und lüstern! Es war nur ein Küchenmesser! Sie hieb damit zu, wenn das Wesen näher kam. Sie traf ihn auch und stach ihn hier und dort, doch das Wesen war unempfindlich dagegen! Sie umrundeten sich beide. Als er nun einmal beim Umrunden stark zurückwich, da warf Adria das Messer nach ihm. Es blieb in seiner Brust stecken. Die Kreatur zog es heraus. Und, grinste immer noch! Adria nutzte die Zeit und dachte daran, wie gut jetzt ein Lichtschwert wäre, was sie verloren hatte und band sich geschwind den Ledergürtel ab. Adria holte aus, denn sie wollte ihn auf Abstand halten. Sie schlug nach dem Wesen und traf ihn auch. Es zuckte mehrfach zurück und zusammen, doch packte schließlich den Gürtel und zog sie blitzschnell heran. Adria erschrak!

Ehe sie sich versah, lag sie mit dem Rücken im Staub auf dem harten kalten Boden und das widerliche abartige unbeschreibliche Wesen war über ihr und presste seinen Körper auf ihren. Sie konnte nichts dagegen tun. Sie schrie entsetzt auf! Es war so grässlich! Sie roch seinen fauligen Atem! Er berührte sie und fuhr mit seinen widerlichen Klauenpfoten über ihr Gesicht! Sie dachte, sie dreht durch! Es war so ein grausiges Gefühl! Sie schrie wie am Spieß und versuchte ihn weg zu schieben, hämmerte mit Fäusten auf ihn ein, doch er drückte sich an sie und rieb sich an ihr. Er schleckte sie mit seiner grauenvollen Zunge ab wie ein Hund! Dieses Gefühl, als sie seine nasse sabbernde Zunge über ihr Gesicht gleiten spürte, war so schrecklich ekelhaft, dass man keine passenden Worte dafür finden kann! Sie glaubte den Verstand zu verlieren! Seine merkwürdigen Lippen versuchten sogar ihren Mund zu streifen. Energisch wand sie ihren Kopf hin und her und nutzte ihre Fingernägel und hieb sie ihm in den Rücken, um seine schimmlige Leichenhaut danach darunter zu haben! Sie war sogar noch ungeküsst und das war nun ihr erster Kuss! Wie traumatisch! Er war so schwer und ihr Atem ging es daher auch. Sie versuchte ihn weg zu drücken, doch er drohte sie zu ersticken! Ihre Rippen schmerzten und bogen sich! Ihre Fingernägel und Lippen wurden blau. Sie keuchte.

Plötzlich sprang er von ihr! Es war tierisch schaurig gewesen! Adria blieb weinend und völlig fertig liegen. Sie konnte nicht mehr! Sie konnte sich kaum vorstellen, sich jemals nochmal einen Kuss zu wünschen oder zu ertragen! Überhaupt nochmal Nähe zu ertragen! Nicht einmal eine Umarmung! Sie fühlte sich dreckig! Sie roch sicher nach Verwesung! Sie würgte und übergab sich, es war reine Galle, und sank dann auf den Rücken zurück! Tränen liefen in Strömen seitlich herab.

Irgendwann sollte sie aufstehen und sie erhob sich fast mechanisch und ziemlich schwerfällig. Wie sie zurück in Hybris sein Quartier gelang, konnte sie später kaum sagen. Irgendwann registrierte sie, dass sie auf seinem Bett saß. Er reichte ihr etwas zu trinken in einem kleinen Glas. Sie trank es ohne zu fragen oder zu murren. Vielleicht war es Gift!? Was sollte es!? Ihr war alles egal! Er ging dann hinaus. Sie betrat das Bad und kam stundenlang nicht wieder heraus. Sie wusch ihre zerfetzte Kleidung und putzte sich ewig die Zähne und spülte immer wieder ihren Mund aus. Sie duschte gefühlt stundenlang und schrubbte sich fast die Haut wund. Irgendwann sank sie ohne das Obst anzurühren, da ihr schlecht war, ins Bett und konnte und wollte nicht schlafen! Sie hatte Angst vorm Altern! Sie wartete lieber auf ihren Tod! Sie stellte sich vor, wie sie jung tot aussehen würde! ? Doch der Tod stellte sich nicht ein! Scheinbar hatte er ihr kein Gift verabreicht!? Als sie endlich doch einschlief, träumte sie wild, doch konnte sich zum Glück am nächsten Morgen nicht mehr erinnern. Erst gegen Morgen sank sie in tiefen Schlaf! Als sie erwachte, merkte sie, dass sie nicht gealtert war. Das überraschte sie! Vielleicht war das Zeug instabil geworden, was in ihren Zellen war?! Sie machte sich über das Obst her. Sie hatte Hunger. Dann tigerte sie durchs Zimmer, auf und ab und wartete Stunde um Stunde, dass Hybris sie holen würde. Ihre Gedanken kreisten immer wieder um zwei Sachen, diese Kreatur von gestern und ihren baldigen schlimmen Tod! Am Ende, als Hybris kam, war sie ziemlich erschöpft.

Wieder ließ er sie vorgehen und sie erkannte schnell, dass er sie zur Krankenstation brachte. Der Gedanke an ihren Meister gab ihr Kraft, aber sie war immer noch ziemlich geknickt und fix und fertig!

Als sie ihn erblickte und er gesund den Bactatank wenig später verlassen konnte, begann ihr Herz erfreut zu hüpfen, doch schnell schaute sie wieder depressiv drein. Ihr fiel ein, dass sie nun qualvoll sterben würden! Sie ließ den Kopf hängen.

Hybris fragte streng ihren Meister Sikarius, aber auch seinen Schüler (Sharoh), was sie ihm nun zu sagen hätten!? Bekam damit ihr Meister noch eine Chance? Und sie somit auch? Sie sah auf und war gespannt. Hoffnung keimte auf! Ohne Hoffnung wäre man längst tot!



Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Lernenden, Krankenstation: Hybris, Adria, Sikarius und Sharoh
 
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In den Weiten die sich vor seinen goldgelben Augen aus Aurebesh formten, versank der Kissai und lies sich von den Zeichen tragen. Zeile für Zeile führte ihn sein Weg durch die langwierigen und meistens kompliziert formulierten Traktate über die verschiedenen Machttechniken. Die Semantik und Syntax welche die Verfasser dieser Zeilen nutzen sind ein Code in sich. Nur jene die neben roher Kraft auch über einen scharfsinnigen Verstand und die nötige Verbissenheit verfügten, sollten hier zum Ziel gelangen. Es war auch eine intellektuelle Abwehrhaltung gegen die steigende Verrohung der Sith. Viele Sith verdienten ihren Namen nicht. Auch wenn der Kissai erst am Anfang seiner Ausbildung stand, konnte er diesen Wandel sehen. So manche fremde Rasse beobachtete er in den großen Hallen, angefüllt mit Datacrons, tastete ihre Aura ab und lernte hinzu. Dabei sah er so manches Wesen ob der Zeilen und der in ihr verborgenen Geheimnisse verzweifeln. Er kannte dieses Gefühl. Am Anfang seiner Ausbildung auf Krayiss II hatte er selbst diese Erfahrung machen müssen. Allerdings gab es keine Alternative außer den Sieg. Das Suprimat war kein Zustand den man allein durch rohe Gewalt erreichen konnte. Die Waffen der Sith umfassen eine breite Palette, das Lichtschwert ist nur das offensichtlichste Werkzeug dieses Mosaiks. Er erkannte die Lehren in seiner Umgebung jedes Mal aufs neue wieder. Allein die Tatsache, dass Darth Hybris mehrere Wesen unter seine Fittiche nahm, war ein Beispiel dafür. Waren sie seine Schüler oder waren das lediglich die Manipulationen die er jedem einzelnen von ihnen eintrichterte? Würden sie am Ende alle um den Platz als sein einziger Schüler einen Kampf auf Leben und Tod ausfechten müssen? Sollte er beginnen die Sklaven seines Meisters im Schlaf zu erdolchen, sie zu vergiften und ihnen ihr klägliches Leben zu rauben? Optionen die sich der Kissai offen halten musste, wenn er bestehen wollte. Es wären nicht die ersten Leben die er rauben würde. Noch heute hatte er die Gesichter der Jünger vor Augen, die „tragische Tode“ in den Hallen von Krayiss II ereilten. Die Macht ist nicht nur Werkzeug und Sklave zugleich, sie ist auf Gift. Dieses Gift darf nur von wenigen geführt werden. Je mehr sich ihrer benutzen, desto verdünnter wird diese Macht. In diesem Zusammenhang ist die Macht mit der vom Kissai geliebten Blutsuppe vergleichbar. Wird sie zu sehr verdünnt, ist sie nutzlos. Es gibt nur eine Schattenhand in den Diensten eines Sith Lords und er würde derjenige sein, der diesen Titel für sich in Anspruch nehmen können würde.

Diese Verbindung zwischen Meister und Schüler fand er auch in den Texten zum zweiten Aspekt der Grundfertigkeiten, den Machtsinnen. Dort wurde diese Verbindung unter dem Kapitel „prima vitae“ behandelt. Die Verbindung zwischen Meister und Schüler ist ein Netz welches sich mit der Zeit entwickelt und immer profunder wird. Manche Machtnutzer berichten gar davon, dass sie den Tod ihres Meisters über Lichtjahre hinweg gespürt hätten. Ob er je diese tiefe Verbindung zu Darth Hybris aufbauen würde, konnte der Kissai nicht absehen. Er schien so distanziert zu sein, dass er sich nicht vorstellen konnte, wie da ein solches Band entstehen könnte. Andererseits hing seine Nutzung der Macht stark vom Zusammenspiel mit der Macht von seinem Meister zusammen. Vielleicht entstand so dieses Band. Machtfühler die sich auf die selbe Frequenz einpegeln und dadurch ein Abstimmung evozierte, die zwischen zwei fremden Machtnutzern nicht bestehen könnte. Das hieße im Umkehrschluss doch auch, dass Schüler andere, ehemalige Schüler des eigenen Meisters erkennen müssten, schließlich ähnelten sich die Frequenzen, wenn man sich das so vorstellen mochte, eher als zu fremden Machtnutzern. Das Tactus otium hingegen gehörte zu dem Bereich der Machttechniken die er bereits beherrschte. Seine Sinne würden verfeinert werden müssen, außer Frage. Doch übte der Sith stets an seinem Umfeld. Alles was nach Jünger aussah, wurde abgetastet. Er wollte so das Risiko minimieren von einem Sith angegriffen zu werden der in seiner Paranoia dachte, er würde dessen Gedankenwelt mit einer Invasion belasten.
Der Aspekt der Machtausübung der ihn jedoch am Meisten interessierte war die der Manipulation. Die Manipulation der Umgebung, einschließlich aller in ihr lebender Wesen, war ein Akt der eines Pantokrators würdig zu sein schien. Die Macht die in der Kraft lag jemanden vorzugaukeln, er würde die Kontrolle über seinen Schließmuskel verlieren, lies die Lippen des Kissai zu einem verhaltenen Lächeln kräuseln. Die Macht der Illusionen war ein mächtiges Instrument, dass selbst den stärksten Sith aus dem Konzept bringen könne. Wenn man dazu noch Herr über seine Umgebung war und seinem Feind den Boden der unter ihm war entreißen könne, umso besser. Darth Hybris hatte von ihm verlangt einen Schwerpunkt in seiner Ausbildung zu setzen. Der Kissai war überzeugt, dass dieser Weg derjenige sei, den er vorerst einschlagen wollen würde. Im Aspekt der Manipulation las er in diesem Kontext auch von einer Fähigkeit, die ihm beim Bezwingen der Anomalie helfen würde. Die einstige Fähigkeit der Jedi, Crucitorn, die längst von den Sith assimiliert wurde. Sie interessierte den Kissai besonders. Er würde Schritt für Schritt gehen müssen. Es gab viel mehr Aspekte Bogans, die er verinnerlichen wollte, doch würde er sich gedulden müssen. Geduld war jedoch derzeit nicht seine Stärke. Er war angefixt, wollte mehr von der Macht haben, die sich offenbart hatte. Der Schlüssel zu dieser Macht war in seinem Körper verborgen, er musste ihn nur finden. Die Manipulation war sein Wunschgebiet, daher beschloss er, auch wenn sein Meister es ihm nicht ausdrücklich befohlen hatte, sich daran zu versuchen. Er wollte Darth Hybris beeindrucken, wollte ihn mit dem, was er noch nicht wusste, überraschen.

Das Geheimnisvolle zieht Geheimnisvolles an. Dabei ist die größte Barmherzigkeit dieser Existenzebene ist die Unfähigkeit des Verstandes, alles sinnvoll zueinander in Beziehung zu setzen. Wir leben auf einer friedlichen Insel der Ahnungslosigkeit inmitten schwarzer Meere der Unendlichkeit, und es war nicht vorgesehen, wie weit die Expeditionsgruppe, welche in der Grabanlage herumirrte, diese Gewässer weit befahren sollte. Die Wissenschaften steuern alle in völlig verschiedene Richtungen und sie haben bislang nur wenig Schaden zugefügt, doch eines Tages wird das Aneinanderfügen einzelner Erkenntnisse so erschreckende Perspektiven der Wirklichkeit und furchtbare Aufgabe darin eröffnen, dass diese Offenbarung alle entweder in den Wahnsinn treibt oder aus der tödlichen Erkenntnis in den Frieden und den Schutz eines neuen dunklen Zeitalters flüchten lässt. Mit diesem kleinteiligen Lösungsweg würde auch der Kissai die einzelnen Mosaiksteinchen zusammenführen, die seine Kräfte bereichern um dann ein Tableau des Schreckens zu evozieren. Dies würde der erste Schritt sein. Er griff in die Macht hinaus und konzentrierte sich auf das Datapad vor ihm. Erneut versuchte er mit Hilfe der Visualisierung Fortschritte zu erreichen. Das Datapad war vor seinem inneren Auge präsent. Er visualisierte, wie er es schweben lassen würde. Das Wollen musste in das Sein übertragen werden. Kintik-Siqsabearbeitete die Macht mit seinem Willen und lenkte sie in die richtigen Bahnen, übte Druck aus. Wie ein Stoffstreifen gab die Macht nach, schien sich nicht darauf einlassen zu wollen. Einem flinken Tier entwischte sie ihm. Sand in seinen Fingern. Sie rann ihm durch die langen roten Finger und lies sich nicht dominieren. Irgendwas machte der Kissai falsch. Statt zu schieben, zu drücken und zu pressen, also auf mentale Art gewalttätigen Druck auszuüben, entspannte er sich wieder und lenkte die Macht auf eine Weise die er kaum verstand, nicht begreifen konnte. Er unterbrach sein eigenes Handeln und begann von neuem. Dieses mal konzentrierte er sich ausschließlich auf die rechte Hand, versuchte alles um die Macht dort zu behalten. Doch erneut keine Reaktion des Objekts. Doch erneut geschah nichts. Er würde wohl einen Schubser in die richtige Richtung seines Meisters benötigen. Zu wissen wie man eine solche Technik einsetzt ist eine Sache, sie jedoch auf Kommando richtig einzusetzen zu können eine andere. Es würde den Schüler noch viel Mühe und Kraft kosten bevor er es schaffen würde die Levitation perfekt anzuwenden.


Plötzlich hörte der Kissai eine Bewegung hinter seinem Rücken. Als hätte sein Meister gespürt, was er da versuchte, stand plötzlich Darth Hybris hinter ihm. Er hasste diese Angewohnheit der Oberen sich an ihre Schüler heranzuschleichen. Das zu verbalisieren würde er sich jedoch vor hüten. Stattdessen unterrichtete der Schüler seinen Meister über seine Absichten in der Spezialisierung der Macht. Dieser nickte nur und teilte ihm mit, dass am Folgetag eine Prüfung des Geistes und des Körpers auf ihn warten würden. Bevor sich der Kissai mit Detailfragen plagen konnte, war der weißhaarige Mensch bereits wieder verschwunden. Sein Meister hinterließ ihn mit mehr Fragen als Antworten. Bewusst. Er beschloss sich in sein Quartier zurückziehen und zu meditieren.




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