Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Herrschenden, in Hybris`Quartier: Adria und Darth Hybris
Adria träumte wild. Sie war in ihrem Traum mächtig! Doch es war kein guter Traum, sondern ein Albtraum! Sie hatte in ihm längst gelernt, die dunkle Seite der Macht zu gebrauchen. Heftig setzte sie sich ihrem Widersacher Kintik zur Wehr! Immer wieder wollte er ihr das Durchlebte erneut wieder antun. Sie kämpften miteinander! Doch sie war stärker als er! Sie tat ihm Jenes und Schlimmeres an. Sie würgte ihn mit der Macht. Sie schleuderte ihn gegen eine harte Wand. Sie brach ihm die Fußknöchel, so wie Mutter es bei Fel getan hatte. Er stand mit dem züngelnden blitzenden Energiestab da und konnte keinen weiteren Schritt mehr laufen und ihr näher kommen. Sie lachte laut! Es war ein boshaftes grausames Lachen, kein fröhliches! Sie fügte ihm das zu, was Bor ihrem Meister mittels eines Stachels zugefügt hatte! Er litt unter ihr! Es fühlte sich so gut und richtig an! Sie spürte diese angenehme Woge der Rache! Diese Genugtuung! Wieder stand sie ihm gegenüber. Seine Augen durchbohrten sie! Sie blitzten ungebochen und unnachgiebig! Auch er wollte ihr wieder Schmerz zufügen. Ihre Handlungen befeuerten nur seinen Willen, es zu tun! Sie dachte nach. Ihr Meister hatte in der Kirche etliche regelrecht platzen lassen. Was immer er auch getan hatte!? Sie streckte ihren Arm aus und Kintik zerbarst wie eine überreife Frucht, die von einem Transportgleiter gefallen war und zerschellte in tausend matschige Einzelteile! Plötzlich ereilte sie ein heftiger Schmerz. Wo kam das her? Ihr Fuß?!
Adria öffnete völlig verschwitzt ihre Augen. Wo war sie?! Ihr Blick fiel auf das edle Kopfteil eines schwarzen schmiedeeisernen verschnörkelten Bettes. Nanu? Sie fühlte seidene glatte edle Laken, die sich als blutrot Farben entpuppten. Sie war noch am Leben? Fel war tot! Das war gleich der nächste Gedanke! Eine Leere erfasste sie und ihr Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen! Sie wäre lieber auch tot! Sie drehte sich um, ganz langsam! Ihr Blick fiel auf eine Lampe und ein Bild und dann…! Vor ihrem Bett stand…., oh nein! Ihr Herz begann sofort zu rasen! Ihr Blutdruck schoss in die Höhe! Sie erkannte den Meister von Kintik, diesen Hybris mit den eiskalten Augen, dessen Blick einem sofort einen Schauer über den Rücken laufen und einen frösteln ließ. Der Jenige, dem sie die Qualen der Folter zu verdanken hatte, da er den Befehl dazu gegeben hatte. Er stand vor ihrem Bett! Sie lag in einem Bett? Aber, nicht in Fel` und ihrem! Sie wich zurück! Instinktiv robbte sie rückwärts, ungeachtet, dass das Bett, auf dem sie lag, hier endete und die schwarzen seidigen Kissen halb über der Bettkante hingen und nun für einen zusätzlichen Rutscheffekt sorgten. Sie erschrak über den Sturz! Ungeachtet des Schmerzes beim Aufkommen, stand sie postwendend auf und ging rückwärts, den grauenvollen Sithlord nicht aus den Augen lassend, zurück, bis eine Wand dieses Vorhaben abrupt beendete. Da stand sie, wie ein in die Enge gescheuchtes Tauntaunfohlen, Graser- oder Banthakälbchen und sah ihn hektisch, mit weit aufgerissenen Augen und großen vor Panik geweiteten Pupillen an. Sie konnte vor Aufregung keinen einzigen klaren Gedanken fassen!
Er erhob die Stimme und meinte, dass sie sich das Sparen könnte, da er ihr nichts tun würde! Er vielleicht nicht, aber irgendwer von seinen Schülern auf sein Geheiß hin! So wirklich beruhigen konnte sie das nicht! Auch traute sie ihm nicht! Zumindest war er alleine hier, es sei denn, direkt vor der Tür lauerte dieser Kintik oder sonst wer!? Doch lange Zeit darüber nachzudenken, hatte sie nicht, denn er wies nach rechts ins Bad und meinte, dass sie nur 15 Minuten Zeit hätte, um sich fertig zu machen. Sagte er wirklich gerade oder war das Wunschdenken und Adria hatte sich soeben verhört und träumte, dass sie danach ihren Meister besuchen würden? War sie verwirrt im Oberstübchen? Ein Wunder wäre es nach dieser Folter nicht? Adria schenkte ihm einen letzten, total entgeisterten, verwirrten Blick und gehorchte lieber der Aufforderung auf Kommando.
Einen Augenblick später befand sie sich im Bad aus schwarzem Marmor. Völlig durcheinander! Ihre Gedanken, ihre Gefühle, alles fuhr Achterbahn! Hoffnung durchströmte sie und gleichzeitig tauchte ein unangenehmer Gedanke auf, dass Hybris sie vielleicht auf den Arm nahm und seelisch folterte und mit ihr stattdessen die Leichenhalle aufsuchen wollte! Vielleicht gab es hier so was im Tempel?! Er trieb womöglich Schindluder mit ihren Gefühlen! Gleichzeitig sah sich Adria im Spiegel! Sie war wieder gealtert! Ihre Figur war anders! Sie sah angetrocknetes Blut in ihrem Haar und im Gesicht, aber es schmerzte nichts! Sie besah sich ihr Dekollete und ihre Arme. Blut war darauf angetrocknet, aber die Verbrennungen waren weg! Auch waren keine Blutergüsse mehr sichtbar! Hektisch beugte sie sich herunter und besah ihr Bein. Durch den Schlitz ihrer zerrissenen Leggings konnte sie das angetrocknete Blut wahrnehmen, aber es schien zu zu sein?! Sie war in dem Augenblick froh, dass ihr Fluch wieder begonnen hatte, sein Werk zu tun! Genau rechtzeitig! Doch, sie war wieder gealtert und würde es nun bei jedem Schlafen, jedem Koma und jeder Ohnmacht tun! Gut war, dass der Alterungsschub sie nur auf 18 hatte altern lassen, hatte der Torwächter des Holocrons von Darth Sik ja einen ungewiss großen Alterungsschub durch den Trank, nach dem Aufhalten des Ganzen durch jenen, praktisch einem vorübergehendem Gegenmittel gleichsetzbar, vorhergesagt. Sie wusste es jedes Mal ganz einfach, wie alt sie nach einem Alterungsschub war! Zwei Jahre Lebenszeit! Sie war zufrieden! Es hätte schlimmer sein können! Sie war geheilt!? Sie ließ den Wasserhahn laufen, hielt ihre Hand drunter und wischte sich am Arm einige Blutverkrustungen weg. Ja, die Haut war intakt darunter! Wieder fiel ihr Blick in den Spiegel. Es zeigte ihr dennoch einen Ausschnitt ihrer Zurichtung durch die Folter an, dabei waren die Verbrennungen und Blutergüsse nicht mehr zu sehen! Wie hatte man sie zugerichtet! Was hatte man ihr nur angetan?! Selbstmitleid und Zorn kamen zu Hoffnung und Hoffnungslosikeit hinzu! Die Angst war dabei wie ein Grundelexier!
Adria fiel auf, dass sie mindestens vier Minuten vertrödelt hatte, wenn man es überhaupt so nennen konnte! Man sollte es eher Selbstfindung nennen! Sie hatte begriffen, dass sie überlebt und ihr Fluch sie geheilt hatte, dass sie nach wie vor in den Klauen dieses Hybris und scheinbar in seinen Räumen war und dass womöglich ihr Meister Sikarius noch lebte, aber sie versuchte dem Letzten nicht zu viel Beachtung zu schenken, auch wenn es schwer fiel, da dies auch anders gemeint sein könnte!
Sie wollte es nicht drauf anlegen, Hybris zu erzürnen! Außerdem wollte sie sich wieder in ein ansehbares menschliches Wesen verwandeln, denn ihr Anblick war meilenweit davon entfernt! Zuerst kramte sie im Badschrank nach einer frischen Zahnbürste und benutzte jene sofort. Dann trank sie etliche Schlucke Wasser unterm Wasserhahn. Dann ging sie mal schnell austreten. Sie zog die Stiefel aus. Sie entdeckte ihr spitzes scharfes Messer. Sie hatte es kopflos nicht benutzt! Doch, hätte ihr das etwas gebracht? Gut zu wissen, dass sie es noch bei sich trug! Rasch entledigte sie sich dann der Stofffetzen, die mal ihre Kleidung gewesen waren. Rasch war daher relativ zu sehen! So schnell wie möglich, war wohl eher die bessere Beschreibung! Da sie nicht wollte, dass die Teile gänzlich zerrissen und auseinander fielen, machte sie dies mit einer gewissen Sorgfalt! Schließlich wüsste sie sonst nicht, was sie stattdessen anziehen sollte!? Dann huschte sie unter die Dusche, die sehr luxeriös war und mehrere Duschköpfe hatte! Sie roch schnell an den etlichen Duschgelen und entschied sich kurzerhand für ein seifig Riechendes, da die anderen eher für Männer waren. Schnell schäumte sie sich überall ein und ließ dann wohlwollend das warme Wasser über ihre neue rosige Haut prasseln. Es war wie eine sanfte Berührung, ein Streicheln, und tat ihrer gepeinigten Seele gut! Im Abfluss verschwand das abgewaschene Blut und damit die letzten Überbleibsel ihrer erlittenen Pein! Das Blut, welches sich mit Wasser und Schaum vermengte, erinnerte sie an ihre durchgemachten Qualen und landete im Abfluss. Sie war mit Fel das Opfer gewesen, wie diese Summers und ihre Kinder und der Taxifahrer und dieser Portier und die Rothaarige, von der sie nicht einmal genau wusste, woher sie stammte?! Scheinbar aus dem Krankenhaus! Es war entsetzlich, voller Euphorie waren sie zum Tempel der Sith gekommen und fanden sich über kurz oder lang auf der untersten Stufe wieder! Sie waren zu Opfern geworden, denen keine Gnade zuteil wurde! Sie griff voll in Gedanken zu einem frischen Badehandtuch, welches in einem Regal auf einem Stapel frischer Handtücher ganz oben lag. Alles, weil dieser blöde Alchemist zu Tode kam?! Wieso hatte Fel ihn auch killen müssen?! Verdammter Mistdreck, verfluchter! Wieso war ihr Meister nicht einfach Zuschauer geblieben? Wieso musste er diese bullige Echse (Sharoh) herausfordern? Wieso, weshalb, warum!? Wäre das nicht geschehen, dann wären sie nicht in den Fokus von Hybris und seinen Schülern gelangt?! Ein kleines Fünktchen Wut keimte in ihr auf! Adria lief die Zeit davon!? Ihr Fluch hatte wieder begonnen! Ihr als Baby eingeflößter Alchemistentrank zeigte wieder seine Wirkung! Sie wollte ein Leben! Sie hatte ein Anrecht darauf! Sie wollte irgendwann mal herrschen! Sie hatte Zukunftspläne! Zukunftspläne! Sie wollte von Fel so viel lernen! Und, er war vermutlich kalt in der Leichenhalle aufgebahrt! Adria seufzte schwer auf, als sie sich ihr Haare abrubbelte. Vielleicht hatte man ihn aber doch retten können?! Adria zog vorsichtig ihre kaputte zerfetzte Kleidung wieder an. Vielleicht war Fel nicht tot, sondern nur im Koma oder bewusstlos gewesen oder man hatte ihn wiederbelebt?! Es gab gefühlt tausende Möglichkeiten!? Adria würde alles dafür geben, wenn sie Fel nochmal in seine Arme fallen könnte, na ja seinem Ganzen und seinem halben Arm plus Prothese! Oder, sich nachts in dem viel zu engen Bett, was ja auch nur für Einen gedacht war, sich an ihn schmiegen könnte. Adria fühlte ein sonderbares Gefühl bei dem Gedanken in sich aufsteigen! Sie schüttelte es ab. Noch eine Minute zeigte die Zeit-Anzeige rechts oben am Spiegel! Hektisch und ruppig kämmte sie fix ihr nasses Haar mit der Bürste durch, die sie ergriffen hatte. Natürlich war es Hybris Bürste! Es war sein Bad! Ein Schauder lief ihr bei dem Gedanken über den Rücken. Ein Weiterer, als sie nun daran dachte, dass die Zeit um und sie hinaus zu ihm musste! Noch einmal tief durchatmend ergriff sie mit zitternder Hand den Knauf und drehte ihn nach rechts. Mit schlotternden Knien trat sie hinaus.
Fast erleichtert stellte sie fest, dass er nicht genau vor der Tür gewartet hatte und sich nicht mal im Schlafzimmer befand. Leise setzte sie Fuß vor Fuß bis sie im Flur ankam und auf ihn traf, der ihr gleich die Tür wies. Sie sollte vor gehen und kam dem natürlich nach, was blieb ihr auch schon für eine Wahl, sich dem zu fügen!? Dabei kam sie an allerlei merkwürdigem Zeug vorbei, was eine ganze Folterkammer oder ein fragwürdiges Labor ausgestattet hätte oder was auch immer!? Adria versuchte nichts zu berühren. Sie wollte lieber nicht wissen, wofür er das brauchte!? Von der Wohnung bekam sie sonst nicht so viel mit, aber sie schien mindestens so komfortabel und stilistisch zu sein, wie die der Summers!
Adria ging hinaus in den Flur. Er wies ihr den Weg und sie lief los. Ihr war extrem unbehaglich, da sie nicht einzuschätzen vermochte, was sie erwarten würde!? Zum Einen war sie total aufgelöst und verlor sich in Hoffnung und Sehnsucht, zum Anderen rechnete sie mit dem Schlimmsten! Letztendlich war ihr vor Aufregung schlecht und sie war unglaublich nervös!
Schon nach wenigen Schritten erreichten sie tatsächlich die Krankenstation. Jetzt liefen ihre Gefühle Amok und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Ein Kloß bildete sich in ihrer Kehle. Ihre Hände wurden eiskalt und ihre Augen glasig! Natürlich keimte eine schiere Unmenge an Hoffnung auf!
Die Krankenstation wirkte Furcht einflößend! Alles in weiß und hoch technisiert! Man hörte ein ständiges Wehklagen und Stöhnen. Es roch so merkwürdig! Plötzlich entdeckte Adria ihren Meister. Ihr Blick verschwamm zugleich hinter einem Tränenvorhang. Im selben Moment bekam sie einen Stoß in die Richtung. Ihre Beine trugen sie wie von selbst hin und dann befand sie sich ganz nah bei ihm. Sie beugte sich zu ihm herunter und streichelte zärtlich kurz seine Wange. Leise flüsterte sie ihm zu:
“Fel, du lebst! Fel, du weißt gar nicht, wie froh ich bin! Du musst rasch wieder gesund werden! Ich…, ich liebe dich so sehr!”,
sie stockte und musste schlucken und ihre Tränen weg wischen. Er wirkte schmerzverzerrt!
“Das Schlimmste war, dass ich dich tot glaubte. Wie du sehen kannst, bin ich wieder gealtert. Und geheilt! Zum Glück alterte ich nur um 2 Jahre. Ich habe solche Angst vor ihnen! Sie sind so grausam! Nur du gibst mir Hoffnung! Du bedeutest mir so wahnsinnig viel! Du musst fürchterliche Schmerzen haben? Du tust mir so leid, mein Liebster!”
Sie verstummte. Wieso bekamen sie nichts gegen die schrecklichen Schmerzen?! Sie warf einen Blick zum Nebenbett. Neben ihm lag der Echsentyp, dem ihr Meister es mächtig gezeigt und gegeben hatte und der auch unter Schmerzen litt. Da lagen die zwei Gegner nebeneinander, stellte sie bitter fest! Wie gruselig war das denn?!
“Jetzt liegt der auch noch genau neben dir!”
Plötzlich änderte sich Fel´s Gesichtsausdruck und Adria hielt inne und bemerkte, dass Hybris sich ihm zu wandte. Fel wirkte plötzlich entspannter, und warf ihr nun einen Blick zu, den sie liebevoll, wenn auch überrascht, sofort erwiderte und ihm zu lächelte, ehe er zu Hybris sah. Auch Adria sah nun zu Hybris. Es ging um seine Verlegung und Heilung und auch um seine Schmerzen, die er dort nicht haben würde. So weit, so gut! Hatte der Sithlord ihm die Schmerzen gerade genommen? Konnte man auch so etwas mit der Macht bewerkstelligen? Adria wollte unbedingt so viel wie möglich diesbezüglich lernen! Doch Hybris wies ihn nun zurecht und meinte, dass er überlegen sollte, was er in Bezug auf den Kampf mit seinem Schüler falsch gemacht und ihr, ja ihr Name fiel wieder und jagte ihr einen Schrecken ein, angetan hätte! Er hätte dafür im Bactatank genügend Zeit! Erschrocken nahm Adria das Alles zur Kenntnis und spielte nervös mit ihren Fingern. Es war ihr unangenehm, dass Hybris so mit ihrem geliebten Meister sprach, den sie so sehr schätzte, der ihr Schutzengel war und sogar einen Sith-Spawn getötet hatte! Hatte Hybris schon mal Einen getötet?
Fel sah sie kurz an. Sie blickte verzeihend zurück. Sie wusste, dass er einen unüberlegten Fehler gemacht hatte, aber er hatte versucht ihn auszumerzen und hatte für sie gekämpft bis fast zum Tod! Das er noch lebte, war ein Wunder! Sie hatte seine inneren Organe sehen können! Seine Verletzungen waren tödlich! Sicher, hatte sie heute im Bad auch mal kurz das Ganze verfluchend betrachtet, aber sie liebte ihn von ganzem Herzen und verzieh ihm! Sie hatte nur ihn, ihren Beschützer, ihren großen Bruder und fühlte sich ihm eng verbunden und war ihm nach Bastion gefolgt, um von ihm zu lernen und dafür an seiner Seite zu stehen!
Doch Hybris nächste Worte ließen sie erstarren und erschaudern. Er sprach davon, wie wertlos ihre Informationen gewesen waren, von ihrer Uneignung ausgebildet zu werden oder gar als Dienerin zu dienen. Sie war in seinen Augen völlig wertlos! Dabei war Adria doch etwas besonderes!? Das hatte man ihr von klein auf gesagt! Ihr Atem ging deutlich schwerer! Was hatte das zu bedeuten? Nun hackte Hybris auf ihre beidseitige Zuneigung und innige liebevolle Verbindung herum! Er wollte sie benutzen, um ihnen Schaden zu zu fügen! Adria blieb fast das Herz stehen! Er sah es als eine Schwäche an! Sie hätten es nie zeigen dürfen! Er hätte sie nie in den Tempel bringen sollen. Aber…! Adria fasste gedanklich allen Mut zusammen und sagte ihm mit leiser zittriger Stimme:“Ich sollte ihm bei seinem Projekt helfen und wir trainierten zusammen. Und ich war in der Bibliothek und schrieb ihm einen Aufsatz über die Grundlagen der Macht. Und, ich habe noch nie woanders als im Tempel gewohnt. Außer auf Noe nach unserem Absturz, doch sonst war ich immer hier zu Hause.” Sie wollte ihren Meister damit rechtfertigen. Doch sie tat es nur gedanklich! Sie wagte es nicht. Hybris strahlte eine Autorität aus, so einer sie zuvor noch nie begegnet war! Sie schwieg lieber und hielt es für klüger und behielt ihre in Gedanken formulierten Worte eher für sich! Ihr Herz blieb nun für einen Augenblick scheinbar stehen, als sie vernahm, dass sie froh sein könnte, nur einmal wegen Fel´s Vergehen sterben zu müssen. Sie wurde leichenblass. Wirklich jede Farbe wich aus ihrem Gesicht und selbst die erworbene Bräune vom Dschungelplaneten konnte das nicht verhindern! Übelkeit stieg in ihr hoch. Sie würde sterben müssen! Dabei hatte sie bislang doch so gut wie kein Leben gehabt! Sie war viel zu jung zum Sterben! Sie wollte nicht sterben! Sie hatte solche Angst! Tränen rollten ihr hemmungslos übers Gesicht und sie schluchzte laut auf. Sie hatte doch nur dieses eine verfluchte Leben!
Er fuhr unbeeindruckt fort, dass sie ihn einen weiteren Tag begleiten müsste. In die Pyramide der Alchemisten?! Adria horchte auf. Sie hätten einen Alchemisten gesucht und gleich den Mächtigsten gefunden?! Oh nein! Er!? Er würde ihr nie helfen! Er wollte sie töten! Sie hätte nie angenommen, dass sie auf so einen Alchemisten wie ihn treffen würde?! Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, aber nicht das! ? Er drohte Fel wieder, ihr etwas Schlimmes anzutun. Adria hatte schreckliche Angst, was sie heute erwarten würde!? Ihr Mund wurde trocken und ihre Zunge klebte am Gaumen an. Ihr Herz raste und ihr Atem ging schwer. Sie begann an ihren Lippen nervös herum zu kauen.
Und er schien Grässliches mit ihr im Sinn zu haben, denn er drohte mit den Katakomben und seinen Bewohnern. Adria fiel das Volk unten in der Kantine ein, vor denen sie Bor als Kind beschützen musste. Sie schluckte schwer!
Plötzlich stöhnte ihr Meister wieder mit schmerzverzerrtem Gesicht auf. Besorgt schaute Adria zu ihm hinunter.
“Fel, was ist mit dir? Mein Ärmster, halte durch!”
Adria verging fast vor Mitleid. Sie spürte nun, wie sie vom Bett weg gezerrt wurde. Hybris zog sie mittels der Macht von ihrem Fel fort. Bei ihm angekommen, stieß er sie zum Ausgang. Sie drehte sich noch ein einziges Mal zu Fel zum Abschied um. Ob sie sich je wiedersehen würden? Hybris indes drohte ihr. Sie würde nicht sterben, es sei denn, sie gehorchte ihm nicht, dann würde sie um ihren Tod flehen. Das waren keine guten Aussichten! Adria würde ihm gehorchen müssen! Sie hatte solche Angst vor ihm, dass sie es eh getan hätte, auch ohne diese Drohung. Was blieb ihr schon für eine andere Wahl?
Sie musste voran gehen. Angesichts, der soeben gehörten Worte aus HybrisˋMund, beherrschte Trost-und Hoffnungslosigkeit das Sith-Mädchen. Mit herabhängenden Schultern und gesenktem Blick lief sie die endlosen Flure voran und rechnete mit dem Schlimmsten! Sie wusste nicht genau, wo es hin gehen sollte, doch wie die erwarteten Katakomben sah es bisher nicht aus. Ihr Schritte waren schleppend, denn ihre Beine fühlten sich schwer an wie Blei. Sie war ihm willenlos ausgeliefert! Es war so schrecklich!? Er war der erhoffte Alchemist, der sie hierher kommen ließ! Doch sie wünschte, sie wäre ihm nie begegnet! Alle ihre Träume und Sehnsüchte, die sie durchhalten ließen, dahin! Verpufft! Einzig der Gedanke an Fel ließ sie nicht lebensmüde werden!
Adria wurde von anderen Typen, die scheinbar Jünger waren, fast mit gierigen Blicken aufgefressen. Es war ihr unangenehm. Hatte ihr dies neulich in der Disco noch Spaß gemacht, die Blicke auf sich zu ziehen, bereitete ihr dies hier nur Sorge und ihr wurde speiübel davon. Während andere nur glotzten, war einer von ihnen besonders schlau und dreist und kam ihr etwas nahe und hob die Hand, um sie an zu grabschen, während er sie dummdreist anquatschte:
"Na, Süße, wie wäre es mit uns Zwei!"
Weiter kam er nicht. Hybris, deren eiskalten Blick sie stets im Nacken spürte, hatte ihn aus der Bahn geworfen. Sie atmete erleichtert auf. Zeitgleich kam ihr eine Erkenntnis in den Sinn. Der Sith-Tempel, den sie als einen Ort Ihresgleichen und als Heimat und Zuhause empfunden hatte, war nichts anderes als ein großer Dschungel wie auf Noe oder vergleichbar mit einem Raubtierkäfig. Die Starken fraßen die Schwachen! Fressen und gefressen werden! Gnade Fehlanzeige! Sie hätte wie auf Noe die Macht nutzen und Kintik gegen eine Wand mittels Machtstoß schubsen sollen! Den konnte sie doch!? Wie gegen die Schlangenbiester! Wie gegen Damon! Sie war zu perplex, zu überrascht und eingeschüchtert gewesen und nachdem sie ihren Beschützer, ihren Meister, vermeintlich tot wähnte, zu schockiert und fertig gewesen. Dann diese Flut an Schmerzen! Noch nie hatte sie so was erdulden und ertragen müssen! Noch nie hatte ihr jemand solche Schmerzen zugefügt! Sie musste ihre Sinne mehr beisammen halten und nachdenken, wollte sie hier überleben! Und sollte sich ihr doch noch die Chance öffnen, dass sie den Gebrauch der Macht erlernen konnte, dann wollte sie emsig lernen! Sie dachte an ihren Traum kurz vorm Aufwachen. Sie war mächtig im Gebrauch der dunklen Seite der Macht gewesen! Bereits Bor musste sie hier im Tempel beschützen, dämmerte es ihr! Auf Noe taten dies ihr Meister und ihre Mutter Kira. Doch jetzt war sie gerade alleine auf sich gestellt und nie hätte sie gedacht, dass sie in die Opferrolle, am untersten Ende, angelangen könnte!? So war das also?! Sonst spielten sie doch das Spiel! Fel und sie waren die Spieler! Sie dachte an Sylvia, Billy und an die Summers und etliche Andere. Doch erstmal musste sie sich fügen! Doch, sie sollte einen kühleren Kopf bewahren! Wieso hatte eigentlich dieser Kintik, genauso wenig wie sie, nie die Macht gebraucht?! Er war wie sie noch am Anfang seiner Ausbildung, schlussfolgerte sie! Sie standen scheinbar auf der selben Stufe! Gut zu wissen! Wo war eigentlich ihr Trainingslichtschert abgeblieben? Sie hatte es noch beim Gespräch mit dem Sithlord am Gürtel gehabt! Sie schien es verloren zu haben, als sie von Kintik auf die Bank im Trainingsraum gezerrt wurde. Es hätte ihr sonst auch sehr hilfreich gegen Kintik sein können, als er mit dem Energiestab kam! Auch an ihr Messer hatte sie blind vor Panik und Entsetzen nicht gedacht! Die Sache mit ihrem Meister hatte sie besonders herunter gezogen und verletzlich gemacht! Doch hätte ihr es etwas gebracht gegen Kintik aufzubegehren und gegen ihn anzukommen?! Wie weit wäre sie gekommen? Da war immer noch Darth Hybris! Es war alles ungünstig verlaufen, stellte sie ernüchtert fest, bis auf die Tatsache, dass der Alchemistentrank sie im richtigen Moment wieder in seinem Bann hatte. Doch wieder kamen furchtsame unangenehme Gedanken in ihr hoch. Würde Hybris sie heute töten?
Bastion, Center, Sith-Tempel, Gang auf dem Weg zur Alchemisten-Pyramide: Hybris und Adria