Bastion

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Oberen - Hangar - Hybris Fury - Cockpit - Darth Hybris und Yelm]

Auf dem Rückflug geschah nichts erwähnenswertes mehr, doch Hybris dachte viel nach und traf auch die eine oder andere Entscheidung. Währenddessen hatte er den kleinen Zylinder mit der Eizelle von Adria in den Händen gehalten und hin und wieder angeschaut. Das darin befindliche Kraftfeld würde sie, sofern die Energiezelle nicht beschädigt wurde, noch über Wochen erhalten können, weshalb er es nicht sonderlich eilig hatte. Und doch hatte er das Gefühl keine Zeit zu haben. Er musste Kintik noch die Grundlagen beibringen, ihm dann eine geeignete Arbeit zuweisen, sich um Sikarius und Adria kümmern, dann den Zirkelmeister der Alchemisten töten, seinen Platz einnehmen, bei den Alchemisten aufräumen, neues Wissen und neue Ressourcen für ihn gewinnbringend einsetzen, dann zurück nach Tawarwaith fliegen, dort alles umbauen und auf Adrias „Geschenk“ einstellen lassen. Seine vorherige Farm war ohnehin nur eine spontane Idee gewesen und würde nun erst so richtig anlaufen. Vielleicht konnte er dafür auch das Reinblut verwenden. Da er kein Problem mit Folter hatte, würde es ihn sicherlich auch nicht stören die Farm zu betreiben. Und wenn all das geschafft war, musste er auch schon wieder zu Sharoh und Rake und diese mit ihrer ersten Prüfung konfrontieren. Zwei Standardmonate schienen viel Zeit zu sein, doch irgendwas sagte Hybris das dem nicht so war. Sein Terminkalender war also voll, wenn auch ab dem Punkt, wo er den Alchemisten stellen musste, theoretisch unnötig gefüllt, denn sterben konnte er da immer noch.

Im Orden angekommen, landete Yelm die Fury in der Domäne der Oberen und der Sith Lord verließ den Hangar und begab sich zu seinem Quartier. Dort konnte er bereits die schlafende Adria spüren. Angekommen, sah er sich kurz um und begab sich zur Schlafzimmertür, öffnete oder entriegelte diese aber nicht. Stattdessen weitete er seinen Machtsinn aus und durchleuchtete die junge Frau. Das Antiserum schien zu wirken, denn in ihrem Körper gab es keine erhöhte Zellaktivität. Die Nebenwirkungen hatten sie ganz schön umgehauen, doch sonst ging es ihr gut. Deshalb machte er wieder kehrt, verließ das Quartier und begab sich zur Krankenstation eine Etage tiefer. Er konnte immer noch nicht so recht von dem Gedanken abrücken, den selbsternannten Warrior doch zu töten und sah nun bei ihm vorbei, um vielleicht durch den Anblick des grauhäutigen Mannes in die eine oder andere Richtung gestupst zu werden. Was aber nicht geschah. Er sah ihn etwa fünf Minuten lang an, dann verschwand er wieder. Vorerst durfte er leben, doch wo er in Hybris Maschinerie eingesetzt werden würde, stand nach wie vor nicht fest. Und das er das tun würde, also dem Lord dienen, war jawohl klar. Wenn jemand im Sith Orden die Worte „du bist frei“ verwendete, so konnte man davon ausgehen das es sich dabei weder um eine Lüge oder eine Metapher handelte. Weder er, noch Adria, waren ernsthaft frei von ihm. Seine Ketten würden sie nie wirklich abschütteln können. Selbst im Tode nicht. Nach der Sanitätsstation kam Kintik. Diesen hatte er schon beim Verlassen seines Quartiers mit der Macht berührt und begab sich nun zu ihm und dem Meditationsraum in dem er sich befand. Aus einem unerfindlichen Grund waren diese Räume trotzdem immer groß genug, um darin auch trainieren zu können. Bei den oben in der Domäne der Herrschenden ergab das schon mehr Sinn, denn dort waren Materialien verbaut worden, welche es einem erleichterten die Macht zu bündeln. Doch hier? Hier gab es nur nutzlosen Marmor.

Der reinblütige Sith wartete sitzend im Raum, erhob sich aber als Hybris eintrat, bekam durch eine Geste aber sogleich die Erlaubnis sich wieder setzen zu können. Das tat er auch und sein Meister tat es ihm gleich, wobei er zwei Meter zwischen ihnen frei ließ. Noch bevor er etwas sagte, holte Hybris sein Lichtschwert hervor und legte es zwischen sie und erst dann stellte er den Augenkontakt mit dem Apprentice her.


„Mir ist deine Irritation kurz vor dem Ritual durchaus nicht entgangen. Ich erkläre nicht jeden meiner Schritte und nicht immer ist ersichtlich wieso ich etwas tue, doch das braucht dich auch nicht zu kümmern. Ich teste meine potenziellen Schüler selbstverständlich. Du bist zwar offiziell als einer registriert, doch das habe ich nur getan um Zeit zu sparen. Du warst zum Zeitpunkt deiner Ernennung noch nicht ausreichend geprüft worden, doch das haben wir nun hinter uns gebracht. Du besitzt die Amoralität um zu foltern, die Intelligenz und geistige Reife um mir bei meiner Arbeit zu helfen, doch ob du den Strapazen einer Ausbildung gewachsen bist, das wusste ich noch nicht. Normalerweise lasse ich meine zukünftigen Schüler gegen irgendwen kämpfen oder foltere sie, doch dieses mal bot sich das Ritual an. Ich habe also überprüft wie viel du verträgst und wie du dich dabei anstellst, wie du dich schützt. Im Endeffekt bist du ohnmächtig geworden, was bei den eigentlichen Prüfungen nicht passiert. Aber ich bin zufrieden … du hast … eine angemessene Zeit lang standgehalten.“


Hybris deutete auf das Lichtschwert.

„Du hast mir schon gesagt worauf du dich spezialisieren willst. Doch zuvor müssen wir die Grundlagen durchgehen. Da Levitation, Machtgriff, Macht-Geschwindigkeit und Machtsprung alle auf dem selben Prinzip beruhen, gehen wir die zuerst an.“

Der Lord sah nach oben an die Decke. Vier, vielleicht fünf Meter.

„Du wirst mich während der gesamten Zeit über mit deinen Machtsinn erfassen, und somit durchschauen wie ich die Macht einsetze und lenke. Doch sei gewarnt: Wenn ich es dir nicht explizit erlaubte, solltest du mich mit deinem Machtsinn nicht einmal streifen. Nicht wenige Sith sehen das als Eindringen in ihre Privatsphäre an und dass das nicht gut für dich ausgehen wird, kannst du dir denken.“

Hybris vollführte wieder eine Geste und wartete dann darauf, das Kintik sich der Macht öffnete und ihn erfasste. Er hatte sich deshalb auch wieder zu erkennen gegeben, beschränkte seine Aura aber auf diesen Raum. Bevor es aber losgehen konnte, deutete der Lord auf die neben Kintik liegende Injektionspistole.

„Injiziere dir die erste Ladung. Man dürfte dir ja erklärt haben wie lange es anhält.“

Der reinblütige Sith kam der Aufforderung nach und einen Augenblick später saß er wieder ruhig da. Der Aufputscher wirkte ausschließlich im Gehirn, es gab kaum Nebenwirkungen und konnte eigentlich von jeder bekannten Spezies verwendet werden. Bei einige hielt es nicht ganz so lange wie bei anderen, doch es wirkte. Man hatte es selbst bei Spezies getestet, die beinahe ausgestorben waren bzw. es sein werden, da es zu wenige von ihnen gab und diese alle zu weit verstreut lebten. Dazu zählten die Sith jetzt nicht unbedingt, aber auch sie waren selbstverständlich getestet worden. Deshalb durfte sich Kintik nun über eine gesteigerte Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit freuen. Sollte er während der Übungen leichte Schmerzen erleiden oder sich erschöpfen, er würde es gar nicht mitbekommen. Jetzt da Hybris stärker in die Materie der Alchemisten eingestiegen war, war für diesen klar, das er in Zukunft häufiger auf solche Mittel zurückgreifen würde.


„Fangen wir an. Ich zeige es dir einmalig, du beweist das du es ebenfalls kannst, übst es fünf bis zehn Minuten lang, dann kommen wir zum nächsten. Wir gehen insgesamt sechs Techniken durch. Die vier die ich schon genannt habe, dann noch Machtstoß und Machtangriffe abwehren. Ich will dafür nicht länger als eine Stunde brauchen. Danach gebe ich dir einen Tag um die Techniken alleine ein wenig besser kennenzulernen. Daraufhin wirst du dann aber schon eingesetzt werden. Also, Levitation.“


Im Prinzip war natürlich weder eine Geste, noch Augenkontakt nötig um etwas mit der Levitation anzuheben, doch zumindest letzteres tat Hybris dennoch. Seine Macht schlängelte sich in Form von ätherischen Tentakeln von seinem Körper weg zum Lichtschwert und drang in es ein. Anfänger würden das Schwert nun wie ein besitzergreifendes Kind umklammern und dann hoch stemmen, doch über diese Phase war er längst hinaus. Stattdessen umgab er den Griff komplett mit seiner Macht, schirmte ihn somit vor allen äußeren Einflüssen ab und hob es dann hoch, als wäre es nicht viel mehr als eine Feder. Die Macht reagierte ohnehin nicht auf Schwerkraft, weshalb es ja auch keinen Unterschied machte ob man einen Stuhl oder einen Frachter anhob. Sofern man die Energie besaß, konnte man alles mit der Macht umschließen und es dann anheben. Das Lichtschwert schwebte nun also vor ihnen, durch einen konstanten Machtstrom von Hybris in der Luft gehalten.


„Anfänger umfassen den Gegenstand ihrer Wahl und heben ihn dann an, als würden sie Hände benutzen, doch so kann man dann nicht verhindern, dass alles mögliche ihn beeinflusst. Schwerkraft, Umwelteinflüsse, Dinge die während eines Kampfes passieren können. Da du aber die nötige Intelligenz, Auffassungsgabe und die angeborene starke Machtsensivität besitzt, halten wir uns gar nicht erst damit auf. Du wirst gleich mit der fortgeschrittenen Version anfangen. Umschließe das Lichtschwert vollständig mit der Macht, durchdringe es so wie du durchdrungen wirst und dann lass es schweben. Wie auch bei allen anderen Übungen, kannst du dir so viel Zeit lassen wie du brauchst. Falls wir dadurch länger brauchen, kann ich damit leben. Jeder nutzt die Macht anders und es ist mir gleich wie du es tust, Hauptsache das Ergebnis stimmt. Nun fang an.“

Hybris ließ den Griff wieder auf den Boden schweben. Kintik besaß umfassendes theoretisches Wissen und sein Machtpotenzial überstieg sogar das seines Meisters, doch ob er tatsächlich geschriebene Worte und einen kurzen Einblick in die Vorgehensweise seines Mentors in brauchbare Resultate umwandeln konnte, musste er nun beweisen. Fünfzehn Minuten später hatte er das. Er brauchte natürlich länger als die normalen Schüler mit ihrer weniger komplexen Levitation, doch er schaffte es und allein das zählte.

„Gut. Anfangs wird dich so etwas noch erschöpfen, das würde es auch jetzt, aber dafür hast du ja nun den Aufputscher erhalten. Als nächstes der Machtgriff. Den kann man in zwei Phasen oder Schritte einteilen, wobei der erste selbstverständlich nichts anderes als die Levitation ist. Je nachdem was du genau vor hast, ist es bei dem Griff aber nicht notwendig etwas komplett zu umschließen, was ja immer mehr Energie verbraucht als es nur zu packen. Willst du jemanden nur etwas wegnehmen, nutze ruhig die leichte Variante. Und nun aufgepasst.“

Die Meditationskammer war größer als notwendig, doch dann auch wider nicht so groß, dass man das Lichtschwert aus zwanzig Metern Entfernung zu sich holen konnte, doch die sechs oder sieben Meter mussten reichen. Also levitierte Hybris den Griff rechts bzw. aus Kintiks Sicht links in den Raum, packte den Griff als würde er eine Hand benutzen und rief dann die Macht zu sich zurück. Bei Hybris war es so, das er Dinge mit seiner eigenen Macht umschloss. Er nutzt dafür nicht die sie umgebende Energie, sondern seine eigene. Das gab ihn mehr Kontrolle, war aber auch kräftezehrender. Und es erlaubte ihm einen extrem „kostengünstigen“ Machtgriff anzuwenden. Er brauchte diese um den Griff gelegte Macht nämlich nicht an sich heran zu ziehen, was man mit dem Ziehen an einem Seil vergleichen konnte, sondern zwang einfach all seine Macht zu dem Ursprung zurückzukehren. Wie von einem Magneten angezogen, schoss der Griff nun also auf ihn zu und das mit einer Geschwindigkeit, dass er sich mindestens die Nase gebrochen hätte, hätte ihn die Waffe getroffen. Er fing sie jedoch vorher ab und brachte sie dann zurück zur Wand.

„Wie du es machst, ist dir überlassen. Ob du sie nun zu dir heranziehst oder bringen lässt, so wie ich es getan habe, ist deine Sache. Ich denke anfangs wäre es sinnvoller es wie ein Anfänger zu tun, denn es erfordert weniger Erfahrung, weil leichter anzuwenden. Du wirst aber auch hier, wie bei allen anderen Techniken, recht schnell merken was dir eher liegt. Das unterscheidet sich von Person zu Person. Also los.“

Weitere zwanzig Minuten später waren sie auch damit durch. Die eigentliche Übung dauerte nicht wirklich lange, doch den eigenen Weg zu finden schon. Hybris ließ ihm die Zeit und stellte seinen Plan bereits um. Aus einer Stunde zwei zu machen war noch vertretbar.

„Kommen wir nun zum Machtsprung und der Macht-Geschwindigkeit. Beides baut auf die fortgeschrittene Levitation auf, also etwas mit der Macht zu durchdringen und zu bewegen. Nur dieses mal eben dich selber. Was tatsächlich schwieriger ist als es sich im ersten Moment anhört.“


Hybris stand auf, wartete darauf das Kintik sich wieder auf ihn konzentrierte und begann dann. Wie zuvor bei dem Lichtschwert, manifestierte sich die Macht nun um seinen gesamten Körper, verdichtete sich und kaum hatte sie eine unsichtbare Schwelle überschritten, katapultierte sich der Sith Lord in die Luft. Dabei ging er weder in die Hocke, noch tat er sonst etwas was man bei einem normalen Sprung hätte tun müssen. Da die Decke relativ niedrig war, kam er recht schnell oben an, legte dort seine Hand auf sie und glitt dann leicht wie eine Feder zu Boden.

„Zu einem Machtsprung gehört natürlich auch die sichere Landung. Umgibst du dich vollständig mit der Macht, ist der letzte Teil einfacher. Diese Art des Sprunges erlaubt dir auch, dich währenddessen auf Dinge um dich herum zu konzentrieren und auf sie einzugehen. Solltest du zum Beispiel angegriffen werden, kannst du nun tun und lassen was du willst, du kommst an deinem Ziel an. Springst du hingegen ab, indem du die Macht in deine Beine leitest und dann nur diese vom Boden weg drückst, bist du ein Spielball der Schwerkraft, der Umwelt und deiner Gegner. Alles kann dich dann von deiner Bahn ablenken und verletzen. Ich erwarte auch hier das du es gleich richtig anwendest. Und mach dir dabei keine Gedanken um die Decke, ich fang dich ab bevor du dagegen fliegst. Falls du merkst, das du noch nicht so weit bist dich wie bei der Levitation zu umhüllen, denke während des Falles wenigstens daran die Macht unter dir zu verdichten, sodass du langsamer fällst. Ansonsten warten fünf Meter unter dir die Marmorlatten auf dich.“


Hybris trat zurück an die Wand und überließ Kintik das Feld. Sollte er Gefahr laufen oben anzuschlagen, würde er ihn mit der Levitation davon abhalten. Doch den Fall würde er nicht bremsen. Eine Gehirnerschütterung oder schlimmeres musste er verhindern. Gebrochene Knochen in den Extremitäten waren okay...

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[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Oberen / Trainingsraum ] Sikarius, Hybris und Adria

Schmerz. So konnte man die folgenden Minuten wohl am ehesten beschreiben. Nähme man sich die Zeit jeden Schnitt und jede Aktion Hybris‘ einzeln aufzuzählen, würde das zweifelsohne länger dauern als die Handlungen selbst. Fest stand auf jeden Fall, dass die rausgerissene Niere und mit aufgerissenen Eingeweiden auf der Krankenstation zu liegen, absolute Kinderkacke dagegen war. Sogar noch bevor das Mittelchen injiziert hatte wodurch Sikarius jeden Schmerz einzeln und gesondert fühlen konnte, hatte er nichts mehr von seiner Umwelt mitbekommen. Nur einmal als Hybris den Raum verlassen hatte, hatte er seinen Qualen und den angestauten Emotionen Ausdruck verleihen zu können.

Danach war er jedoch zu der geschalteten Emotionskälte zurückgekehrt, denn trotz allem hatte der Denker es stets geschafft die Überhand zu behalten. Gegen Ende war es dann doch noch knapp geworden. In der Retrospektive würde man es als Flackern des Hirns bezeichnen, während er auf der Schwelle zum Hirntod gestanden hatte. Sachliche Überreizung und ein komplettes Durchbrennen seines Denkapparates waren in den letzten fünf Minuten des Rituals eine valide Option gewesen. Und doch hatte Sikarius ein weiteres Mal in seinem Leben Glück gehabt. Glück wie es kaum ein anderes Wesen hatte, jedoch hatte auch kaum ein anderes Wesen derart viel Pech in seinem Leben.

Um ehrlich zu sein hatte er sich mehr als einmal gewünscht tot zu sein. Die Schrecken der Hölle schienen humaner als das was Hybris mit ihm veranstaltet hatte. Eine Ewigkeit in brennendem Teer vor sich hinkochen? Eindeutig besser als brennendes Pulver auf seine empfindlichsten Schleimhäute gespritzt zu bekommen. Schließlich war das Ritual vorübergegangen und Sikarius war in die süße Schwärze der Bewusstlosigkeit abgeglitten.

Viel zu früh schlug er wieder sein Auge auf. Es hatte etwas von einem Déjà-vu die Krankenstation schon wieder aus dem Inneren eines Bactatanks zu sehen. Alles tat ihm weh – und das ist nicht als Metapher zu verstehen. Bacta war bei weitem kein Wunderheilmittel und obwohl sich bereits frische Haut auf seinen Wunden gebildet hatte, schmerzten sie dennoch. Außerdem fühlte er sich schwach. Die zweimalige Heilung innerhalb von zwei Tagen hatte ihren Tribut gefordert. Sein Organismus war so ausgezehrt wie zuletzt als er von Noe’ha’on gekommen war. Ein Blick an sich herab verriet, dass seine Statur noch drahtiger geworden war – wenn das überhaupt vorher schon im Bereich des Möglichen gelegen hatte. Kein Gramm Fett trennte mehr die knotigen Muskeln von Haut und Knochen. Natürlich waren auch diese Geschrumpft. Wenn Reserven fehlten, ging es an die Substanz. Sikarius brauchte keinen Spiegel um festzustellen, dass seine Wangen eingefallen waren und sein Kopf mehr denn je einem Totenschädel glich.

Fast schon nachträglich fiel plötzlich Sikarius‘ Auge auf Adria. Das Mädchen hatte die ganze Zeit, von ihm unbemerkt vor dem Tank gesessen und zu ihm hineingestarrt. Das erste war er spürte als er sie sah war Verwunderung darüber, dass man sie noch immer frei herumlaufen lies. Sie erweckte nicht den Eindruck als habe Hybris sie für irgendwelche perversen Experimente missbraucht. Das war gut. Schwach verband er sich in der Macht mit ihr und sandte ihr ein Gefühl das ungefähr aussagte ‚Gut das du da bist‘.

Hybris hatte sie ihm nicht weggenommen. Das war gut. Vielleicht hatte das alles ja doch einen Sinn gehabt und sie kamen lebendig hier raus…

[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Lernenden / Krankenstation ] Sikarius und Adria
 
Bastion, Center, vor der Arthious-Gedächtnishalle ein Stückchen vom durch Sturmtruppler und Agenten der Sicherheit belagerten Eingang entfernt stehend: Zoey und Saphenus


Saphenus meinte nur lapidar, dass nichts wäre. Nun, dass stimmte nicht, aber offensichtlich hielt er es für nicht so schlimm! Gut, wenn er meinte! Es hatte zumindest geblutet und es schien dann ein Streifschuss zu sein! Es war sein Arm! Mehr als anbieten, drauf zu schauen, konnte sie nicht!

Er betonte nun, dass er froh war, dass sie ihre Meinungsverschiedenheiten hinter sich gelassen hatten. Sie nickte und lächelte sanft. Ja, das war sie in der Tat auch! Schön, dass er es auch so sah und sogar erwähnte! Sie schob es mal ganz weit nach hinten weg, dass er sie sogar gewürgt hatte! Sie sollte und wollte nach vorne blicken! Er sammelte jedenfalls gerade lauter Pluspunkte bei ihr!


“Ich bin auch froh darüber! Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit! Wie ich ja nun weiß, gehen sie ja genauso enthusiastisch wie ich an unser bevorstehendes Abenteuer heran und es freut mich, dass sie Bücher und Schriften genauso mögen wie ich und das ich ihre Eltern sogar kenne!”

Es gab doch ziemlich viele Gemeinsamkeiten! Auch, dass er dem Anschein nach sehr gebildet war! Doch das wollte sie so nicht sagen! Wie würde das denn wirken?! Er bedauerte sehr, dass die kostbaren antiken Bücher in der Halle verbrannt waren! Sie nickte! Er schien am Ende sogar wütend zu werden! Sie wurde nicht ganz schlau daraus, ob er wütend wegen des Verlustes wurde oder, weil er sie sich vielleicht leider nicht angesehen hatte oder gar Beides!? Sie hielt es für klüger zu schweigen, da er schon wieder zornig geworden war und wollte nichts Falsches sagen und die Wut auf sich laden! Vorsicht war besser als Nachsicht! Bedrückt starrte sie auf ihre Schuhspitzen ihrer dunkelblauen Pumps, die einen grauen Staubfilm aufwiesen. Sie musste den Reiz, sich sofort zu bücken und die Schicht weg zu putzen, emsig unterdrücken. Sie sagte sich energisch, wozu!? Sie sah eh zerrupft aus!

Er legte dann überraschend seinen Arm um ihre Schultern und meinte, dass ihn dieses Gewusel krank machte und wollte sie allem Anschein nach nun ein ziemliches Stück weg führen! Den imposanten Bau der Gedächtnishalle hatte man nicht davor zugebaut, sondern viel Platz vorm Eingang gegeben, um sie hervorzuheben und um Aufmärsche abhalten zu können! Obwohl es hier, wo sie gestanden hatten, schon lichter als direkt vorm Eingang war, sprang ihnen laufend jemand vor die Füße und kreuzte den Weg oder man ließ sie kaum durch oder hielt sie mit Absicht kontrollierend an! Sie konnte die Anspannung, die von Saphenus ausging, regelrecht spüren! Obwohl er ein Sith war, haperte es ihm ein wenig an Selbstvertrauen! Er beschwerte sich, dass man ihm nicht genug Achtung und Respekt entgegen brachte und ihm Platz machte! Zoey fragte sich, wo das wohl herrührte?! Er führte sie diesmal ein ganzes Stück vom Trubel fort, was wirklich wesentlich angenehmer war und vermutlich würde sein Diener sie so auch eher wahrnehmen, wenn er mit dem Gleiter auftauchen würde! Der Lord stützte sich dabei wieder mächtig auf sie auf! Sein Bein musste ihm höllisch zu schaffen machen! Doch sie traute sich nicht weiter zu fragen und nach zu haken! Hätte er es erzählen wollen, hätte er es vermutlich längst vorhin getan, als sie ihn bereits danach fragte! Die Gefahr, dass die Stimmung wieder kippen würde, war zu groß, da der Sith doch ziemlich leicht reizbar war! Vielleicht wurde diese Eigenschaft durch die permanenten Schmerzen in seinem Bein noch verstärkt!? Zoey wollte es nicht drauf ankommen lassen. Sie tat so, als würde sie sein Gewicht, was auf ihr lag, nicht bemerken. Da sie sich auch ziemlich fertig fühlte und die Seite mit den Prellungen, auf die sie aufschlug, als Ignavius sie geschlagen hatte, besonders schmerzte, als sie nun doppelt beansprucht wurde, war es nicht gerade angenehm und Zoey war froh, als er anhielt.

Während Saphenus seinen Arm von ihr nahm und in seinen Taschen kramte, bis er endlich sein Com-Gerät in der Hand hielt und offensichtlich seinen Diener kontaktierte, warf Zoey ihren Blick genauso wie er nochmals hin zur Gedächtnishalle. Es war ein Jammer, wie zerstört sie war! Die beiden imposanten Statuen am Eingang waren aber glücklicherweise unversehrt geblieben. Über der Kuppel kreiste ein ganzes Kampfgeschwader! Wo war denn der Frachter geblieben? War er zur Landung gezwungen worden?

Saphenus sagte nochmal ihren genauen Standort durch und beendete das Gespräch. Dann sagte er zu Zoey etwas sehr Eigenartiges! Er bedauerte, dass die meisten Gäste die Gala unverletzt verlassen durften!? Zoey glaubte sich verhört zu haben!? Er war ein Sadist wie sein Meister! Sie schaute irritiert drein und schluckte! Was sollte sie schon darauf erwidern?! Er fügte an, was man denn von so einer Gala auch erwarten durfte! Was hatte er denn erwartet? Das die Gäste der Reihe nach zum Spaß gefoltert wurden?! Angst kroch wieder in ihr hoch!

In dem Moment hielt ein Gleiter neben ihnen! Sein Diener stieg aus, verbeugte sich vor Saphenus und fragte höflich, ob er lange hätte warten müssen?! Saphenus reagierte unwirsch und ungeduldig! Der Diener schien seinen Herrn und seine Art und Weise zu kennen und zeigte sich davon völlig unbeeindruckt! Er kam auf sie zu und fragte nach, ob Sie der Gast sei! Nachdem Saphenus sie hastig, dennoch ordentlich, vorgestellt hatte, begrüßte sie der Diener höflich , in dem er sich vor ihr verbeugte und ihr seinen Namen, Lom Fey, verriet. Seine Hände trug er auf dem Rücken. Er war gekleidet wie ein Diener und benahm sich auch so! Wie ein Diener aus einem herrschaftlichen Wohnsitz! Zoey war entzückt und überrascht zugleich! So einen Diener hätte sie eher Graf Sturn zugetraut! Sie nickte nur. Mehr war bei Dienern nicht angemessen und wurde auch nicht unbedingt erwartet. Doch weil er so ordentlich ausschaute, schämte sich die Archäologin in ihrem Aufzug!


“Entschuldigen Sie meinen Aufzug, doch dort drinnen war ganz schön etwas los!”

Sie sah völlig zerrupft aus! Ihre Frisur war völlig im Eimer und eine Strähne abgebrochen und verkohlt! Ihr Gesicht verheult und zerbeult! Das Make up zerflossen und verschmiert! Ein Pflaster im Gesicht! Ihre Schuhe staubig! Der zu lange schäbige Umhang von Saphenus um ihren Schultern verdeckte Schrammen, blaue Flecken und ein zerschlissendes Kleid!

Doch Saphenus fragte gleich, ob sie einen Caf zusammen trinken wollten! ? Einen Caf würde sie in der Tat gerade vertragen!

Saphenus stieg in den Gleiter und forderte sie auf, sich zu ihm zu setzen, während der Diener ihr die Wagentür aufhielt. Der Diener war auch ihr Chauffeur! Sie fuhren los! Saphenus fragte den Diener nach seinem Schiff aus und es gab wohl Probleme! Plötzlich nahm Saphenus wutentbrannt seine Faust und bearbeitete seine Fensterscheibe mit einem kräftigen Fausthieb! Zoey erschrak und wurde blass! Sie machte sich kleiner neben ihm und wünschte sich weg! Seine Frustationsgrenze lag nicht sehr hoch! Mit Rückschlägen kam er schlecht zurecht und reagierte mit Gewalt! Ihr wurde mulmig zu mute! Zoey warf unwillkürlich einen Blick nach hinten, ob ihnen womöglich jemand wie Sane oder ihre Jedibeschützer folgen würde?! Doch nichts! Leider! Er beugte sich nun zu ihr rüber und entschuldigte seinen Ausraster!


“Kein Problem!”,

sagte sie schnell! Ihr Puls raste jedoch! Das Gleiterfenster hatte eindeutige Risse bekommen! Sein Diener bemerkte trocken, dass man ihm diesen Schaden in Rechnung stellen würde! Zoey blickte den Diener überrascht an. Sie war verblüfft, wie er drauf war und was er sich traute! Zoey sah aus dem Fenster und ließ Center auf sich wirken und versuchte sich abzulenken. Im Dunkeln wirkte Bastion-Center noch schöner. Weiter hinten sah sie die Sith-Pyramide! Dunkel und unheilvoll voller Geheimnisse und dennoch majestätisch lag sie da! Sie wurde immer größer, umso näher sie kamen. Sie warf zwischendurch Saphenus einen Blick zu. Er war eingenickt.

Irgendwann kamen sie an! Ihr Herz schlug schneller! Der Diener sagte, dass sie da wären. Saphenus schreckte neben ihr auf. Er hatte höchstens vier Minuten geschlafen! Sie stiegen im Hangar des Sith-Tempels aus. Zoey erfasste verschiedene gegensetzliche Gefühle! Da war eine magische Anziehungskraft! Sie fühlte sich plötzlich weniger abgeschlagen und müde! Sie war richtig aufgeregt und erfrischt! Dennoch erfasste sie etwas Eisiges und Furcht kroch in ihr hoch! Sie konnte diese Gefühlslage weder deuten, noch einordnen! Auch ihr Verstand meldete Alarm, aber auch Neugierde und Freude, nun doch in diesem Tempel zu stehen, wenn auch nur im Hangar! Wenn sie das später ihren Studenten erzählen würde, dass würde ihr doch kaum jemand glauben!

Saphenus hieß sie im Tempel willkommen! Er betonte, wie schade es sei, dass sie keinen Rundgang machen könnten! Ja, dass war es! Doch er fügte hinzu, dass sie es nachholen würden. Das klang viel versprechend! Wenn er wollte, konnte er freundlich und überaus aufmerksam sein! Ja, wirklich!

Er ergriff sie wieder am Oberarm und sie folgten dem Diener an verschiedenen Fluggeräten und emsigen Arbeitern, die be-und entluden oder die Fluggeräte warteten, entlang. Saphenus ging immer schneller! Zoey kam kaum mit und konnte kaum Schritt halten, schließlich war sie kleiner und hatte hohe Schuhe an! Sie machte zwei bis drei Schritte, wenn er Einen tat! Am Ende zog er sie förmlich hinterher!

Sie steuerten auf ein ziemlich lädiertes Raumschiff zu! Es war nicht sehr klein, aber hatte Dellen und die Außenfassade hätte längst mal erneuert werden müssen! Das Schiff wurde immer noch beladen! Saphenus fragte auch gleich diesbezüglich nach! Fey meinte, noch einige Minuten würde es dauern! Er war darüber nicht erfreut! Dann fragte Saphenus leise nach einer Talitha nach! Sie konnte es dennoch verstehen! Talitha? War das seine Schülerin oder Ehefrau? Er befahl dem Diener sie sofort zu holen! Er wirkte schon wieder anstrengend und unbeherrscht! Es schien ihm zu missfallen, dass sie noch nicht hier war! Zoey fragte sich, warum sie so wichtig für ihn war? Wer war sie?

Dann hielt er ihr den Arm galant hin und meinte, er wolle ihr nun sein Schiff zeigen. Zoey lächelte! Sie nahm seinen Arm und ließ sich hoch führen. Ihr Herz begann trotz der Schrottkiste vor Vorfreude auf Korriban heftig zu klopfen. Plötzlich geriet ein Träger ins Straucheln und Wanken und ließ alles fallen. Zoey wusste plötzlich nicht, was mit ihr geschah!? Es gab einen heftigen Ruck und sie fiel auf den harten metallenen Boden der Länge lang zwischen etlichen Kisten in das Raumschiff hinein! Zoey schlug mit der Stirn an einer Kiste an! Sie musste sich erstmal besinnen, was geschehen war! Ihre Knie schmerzten besonders und auch der eine Hüftknochen! Und ihr Kopf! Wieso...? Was war geschehen?! Sie rappelte sich auf und zog sich dabei an einer größeren Kiste hoch!

Die Archäologin warf einen Blick hinaus! Saphenus prügelte plötzlich wie wild auf einen Menschen (Grin)mit schwarzer Maske ein! Er war wie von Sinnen! Zoey erschauderte! Auf der Rampe lag der Träger, der gestolpert war, reglos! Ihr wurde schlecht! Saphenus ließ immer noch nicht von seinem Opfer ab, obwohl er bereits lag! Sie musste sich weg drehen! Ihr Blick fiel auf das Terrarium mit dem Vorpaak. Wie hatte Yui es getauft? Zoey konnte sich nicht mehr entsinnen! Sie holte es raus und streichelte es! Sie brauchte das jetzt, um sich zu beruhigen! Saphenus war cholerisch bzw. jähzornig! Er war ein sehr gefährlicher Mann! Ihr Blick fiel in das süße Gesicht des lebendigen Kuscheltieres! Wo war nur Yui abgeblieben? Sie würde sie vermutlich nie wieder sehen! Sie schluckte schwer! Ihr Blick huschte wieder zum Geschehen! Die zusammen geschlagene Gestalt wurde an Bord gebracht! Zoey drückte sich fest an die Wand, als sie vorbei gingen! Die Leute, die ihn rein trugen, waren vielleicht Jünger?! Sie sah, wie Saphenus sich umdrehte und seine Mimik sich schlagartig in ein freundliches Gesicht veränderte. Eine Frau mit langem Haar stand vor ihm. Ihr fehlte ein Ohr?! Hatte Saphenus sich mal nicht beherrschen können und hatte ihr weh getan?! Angst und Panik machten sich in Zoey breit! Sie wollte seine Wunde anfassen! Er ließ es nicht zu! Der Diener brachte sie nun rein ins Schiff.

Zoey sah sie musternd an und nickte ihr nur zu. Sie starrte sie auch nur an, fast fragend und nickte flüchtig zurück.


“Dr. Liviana, bitte folgen sie mir! Ich zeige Ihnen nun ihr Quartier!”,

wies Fey sie an, mit zu kommen. Die Archäologin setzte das Tier in das Terrarium und nahm es gleich mit. Das Terrarium war klein! Sie lief stumm neben Talitha her. Sie sagte nichts. Sollte Zoey sie ansprechen? Sie tat es umgekehrt ebenso wenig!? Zoey sah, dass das Schiff völlig unfertig war!

“Mister Fey, das Schiff ist doch aber flugtauglich?”,

fragte sie besorgt.

“Gewiss, Dr. Liviana, seien Sie unbesorgt!”

Sie landeten in einem Raum, der mehreren Zwecken dienen sollte. Von hier wurde Talitha angewiesen, ein Quartier zu betreten. Als sie weg war, fragte nun Zoey, neugierig wie sie war, Lom Fey:

“Ist die junge Frau Lord Saphenus`Schülerin oder gar seine Ehefrau?”

Die Jedi vermieden es sich zu binden, doch die Sith? Liebe und Hass waren starke leidenschaftliche Gefühle! Die Sith leugneten ihre Gefühle nicht und versuchten sie nicht zu unterbinden, ganz im Gegenteil, sie bauten darauf und zogen daraus Kraft. Das war ihr aus der Theorie durch ihre Studien durchaus bekannt! Aber, ob sie Bindungen eingingen?

“Nein, sie ist die Konkubine des Lord`s!

Oh, dachte Zoey, dass hätte sie ihm nicht zugetraut! Eher Lord Sturn! Wie man sich täuschen konnte! Wie hielt sie es nur mit ihm aus?!

Gegenüber ging es zu ihrem Quartier.


“Ihr Gepäck wurde schon auf Ihr Quartier gebracht. Sie können sich also gerne umziehen, wenn Sie das wünschen?!”

“Danke, schön! Sehr aufmerksam von Ihnen! Das würde ich dann auch gerne tun!”

Die Archäologin stellte das Terrarium ab! Sie holte rasch Futter aus der Tasche mit dem Tierbedarf und streute es rein. Sie nahm die leere Schale raus und holte Wasser aus ihrer Nasszelle. Ihre Unterkunft war geräumig, wenn auch spartanisch eingerichtet, aber in Ordnung! Das Tier trank sofort gierig das Wasser. Zoey ging erstmal zum Waschbecken und wusch sich das Gesicht und sah, dass sie leicht an der Stirn geblutet hatte, legte dann die Robe von Saphenus ab, schlüpfte aus dem Kleid, was schon mal besser ausgesehen hatte, öffnete ihren Koffer und schlüpfte in ihre dunkel-braune Archäologenhose und zog dazu ein hellblaues langärmliges Shirt an. Sie wählte dazu ihre hellbraunen Schnürstiefel und schlang in der selben Farbe einen Ledergürtel um. Darüber zog sie eine hellbraune Wildlederjacke. Diese ließ sie offen. Zoey kämmte ihr Haar zu guter letzt durch. Ok, so stark fiel es nicht auf, dass eine Haarsträhne abgefackelt war! Na ja, wenn man genauer hinsah, sah man schon, dass auf der einen Seite Haare fehlten! Sie seufzte! Es war ein anstrengender Tag gewesen! Hoffentlich würde Korriban ihre Erwartungen erfüllen!? Allerdings lebte dort der Ignavius und war dort Gouverneur! Der Gedanke verursachte Bauchgrummeln! Vielleicht hatte sie aber auch Hunger?! Sie hatte auf der Gala ja nichts von dem Essen drin behalten! Sie kramte im Koffer und holte eine Packung Nabooer Kekse heraus.

Sie beschloss sich das Schiff näher anzuschauen. Sie lief los und naschte an einem Keks, die Kekspackung in der anderen Hand und die geliehene Robe überm Arm hängend. Vielleicht sollte sie im Cockpit vorbei schauen?! Sie lief ein Weilchen und kam bisher an keinem Cockpit lang. Sie hatte noch nie so ein halbfertiges Schiff gesehen! Man musste acht geben, nicht zu stolpern, weil die Kabel offen herum lagen! Die Wände waren nicht verkleidet! Neugierig beschloss sie mal in die Räume zu schauen und die Türen zu öffnen! Diese Tür war verriegelt!? Hm, was war denn so wichtiges dahinter? Sie schloss auf, da der Schlüssel steckte. Sie erschrak leicht. Auf dem Bett lag gefesselt der zusammen geschlagene Typ (Grin)! Sie schluckte! Irgendwie tat er ihr leid! Sie hatte nicht richtig mitbekommen, wie sich alles zu getragen hatte, nur, wie Saphenus auf ihn eingeprügelt hatte. Zoey zog die Tür leise hinter sich zu und ging auf ihn zu. Ein wenig ängstlich, obwohl er gefesselt war und neugierig und voller Mitleid! Er sah sie an.


“Hey!”,

sagte sie leise! Sie hielt ihren Zeigefinger vor den Mund, um ihn hinzuweisen, leise zu sein! Sie nahm einen Keks und ließ ihn abbeißen. Sie sah einen Becher überm Waschbecken stehen, stand auf und füllte ihn mit kühlem Wasser. Sie ging zurück und gab ihm davon. Dabei hob sie leicht seinen Kopf an. Er hatte ein merkwürdiges Aussehen, schien aber ein Mensch zu sein!

“Langsam! Nicht so hastig!”,

flüsterte sie leise. Sie steckte ihm den restlichen Keks in den Mund. Mehr konnte sie nicht für ihn tun, Bacta hatte sie nicht zur Hand. Außerdem sollte dies ja auch nicht auffallen, dass sie nach ihm gesehen hatte.

“Wer bist du? Ich bin Zoey!”,

wollte sie nun von ihm wissen. Dann stand sie auf, wischte die Krümel weg und nahm die Kekse und verschwand wieder lieber! Sie spähte vorsichtig nach draußen und als sie niemanden sah, huschte sie durch den Türspalt hinaus und schloss den Gefangenen wieder ein. Als sie sich umdrehte, fuhr sie erschrocken zusammen. Fey stand vor ihr und zog eine Augenbraue hoch!

“Ich wollte mich nur etwas umsehen! Da kam ich zufällig...! Und, ich wollte die Robe zurückbringen!”,

rechtfertigte sie sich schnell. Er erwiderte nur kühl:

“Lord Saphenus wünscht Sie zu sehen und erwartet Sie im Cockpit! Jetzt gleich! Kommen Sie bitte!”

Sie nickte hastig! Die Kekse in der Hand, lief sie mit ihm mit. Es war irgendwie frostig und still zwischen ihnen. Wenn er das jetzt Lord Saphenus verraten würde?! Zoey hatte sich wieder in Schwierigkeiten gebracht! Sie beschloss das eisige Schweigen zu brechen! Leise zischte sie ihm herzklopfend zu:

“Hören Sie, ich war nur neugierig! Als Archäologin bringt man eine Portion Neugierde mit! Könnten sie es bitte nicht Lord Saphenus sagen?! Sie hätten auch bei mir etwas gut!”

Er antwortete nicht, denn sie waren schon da. Sie setzte ihr charmantestes Lächeln auf, was ihr immer so gut gelang und ging zu Saphenus ins Cockpit und hoffte, dass Fey es ihm weder jetzt, noch später verraten würde. Saphenus sah sie nun zum ersten Mal in ihrem typischen Archäologen-Outfit!

“Mylord!...Ich habe hier Ihre Robe! Vielen Dank nochmal! Möchten Sie einen Keks?”


Bastion, Hangar im Sith-Tempel, Saphenus`Raumschiff, im Cockpit kurz vorm Start: Saphenus und Zoey
 
~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ Halle ~ Janus, Voth, Jorax Kevora, Michael, Sane, Steven, Yui, Edgar, Shadîf, Commander Fawkes, Lieutenant Gorash, Comspezialist des ISB, Sturmtruppen der Praetorian Legion ~


Auf dem Weg in die Halle machte der Ritter keinerlei Anstalten, den Sicherheitskräften irgendeinen Grund zu geben diese Angelegenheit ernster zu betrachten, als sie war.
Warum auch? Er war als Baron von Cirrus hier, also als Vertreter seiner Welt hier, nicht etwa aufgrund des Jedi-Ordens. So war es jedenfalls de facto. Nur der Veranstalter dieser Gala höchstselbst konnte den Ritter nun sowohl auf dem brüchigem Eis stehen lassen, als ihn auch vor den Verhörmethoden des wahrscheinlich misstrauischem ISB bewahren.
Nur ein unauffälliger Blick durch die Halle erlaubte sich der junge Mensch und versuchte dabei
Zoey, den Personenschützer oder Michael zu erblicken.
Die beiden Letzteren erhaschte er sofort, sie standen quasi direkt bei dem Ziel, zu dem der ISB-Offizier ihn brachte, Sturn. Doch von Zoey schien jegliche Spur zu fehlen. Das konnte sowohl ein gutes, als auch ein schlechtes Zeichen darstellen. Wenigstens hatte er im Moment keine Leiche die zu ihr passte entdecken können.


Steven war verwundert darüber, dass die rothaarige Frau so pietätlos auf Sturn zurannte und ihn sogleich duzte. Selbst wenn sie tatsächlich engste Freunde waren, bedeutete dies für den Grafen einen gewissen Autoritätsverlust und verstoß sicherlich auch gegen dreihundereinundreißig Vorschriften der Adelsetikette von jeglichen zivilisierten Welten. Doch die Verwunderung über ihr Verhalten war nicht dem Wie sondern dem Woher geschuldet. Woher kannten die beiden sich so gut? Irgendwie wurde diese Rothaarige immer mysteriöser je mehr Zeit der Baron in ihrer Nähe verbrachte. Selbst die Macht, die der Aristokrat immer noch unterdrückte, konnte ihm nun nicht mehr helfen.

Der Graf reagierte wie gewohnt ruhig und freundlich, begrüßte die "Bekannschaft" ohne weitere Vorkomnisse und wandte sich dann an den Jedi-Ritter.
Sein dünnes Lächeln haftete wie eine Beleidigung an ihm und die freundlichen Bekundungen zu Stevens Überleben waren nichts weiter als eine lächerliche Farce. Doch der Baron hatte dieses Spiel schon einmal mit Janus Sturn gespielt, er würde es wieder tun, so lange es ihm nutzte.


"Graf Sturn.."

irgendwie schaffte es Steven den Titel von Sturn wie eine Beleidigung klingen zu lassen. Scharf und spitz und dennoch nicht offensichtlich genug, das der Sith ihm daraus einen Strick ziehen konnte. Hey! Was konnte Steven schon dafür, dass er als Graf deutlich unter dem Thronfolger stand?

"Auch mich freut es Euch wohlbehalten wiederzusehen. Doch ich bedauere sehr, dass viele dieser unbezahlbaren, einzigartigen Schätze nun für immer verloren sind. Ich hoffe der oder die Verantwortliche konnte gestellt werden und wird sich nun für seine Taten verantworten müssen."

Um diese wertvollen Kunstwerke war es wirklich nur zu Schade und auch der Verantwortliche, dieser schäbige Geiselnehmer, sollte nun die imperialen Gesetzte zu spüren bekommen. Einladend bewegte Sturn die Hand und deutete auf Michael und den Personenschützer, von dem Steven immer noch nur den Decknamen kannte, oder war es gar sein echter Name?

Nach einem kurzen Weg, nickte Steven seinem Padawan aufbauend zu und verfolgte das Gespräch zwischen Sturn und dem ehemaligen Widerstandskämpfer. Krayne war mit auf Theatherra! Er hatte sich Sturn in den Weg gestellt und war immer noch Mitglied der Streitkräfte der Republik! Auch wenn der Personenschützer dies freundlich verneinte war Steven sofort klar, dass dem dennoch so war.
Wieso hatte der Rat der Jedi hin nicht darüber informiert, dass ein weiterer Republikaner für Zoeys Sicherheit eingeteilt war?
Er war kein neutraler Personenschützer, er war Soldat der Republik. Das stellte höchstwahrscheinlich einen Vertragsbruch des Friedensvertrages dar. Wenn sie nicht aufpassten, könnte das Trio der Auslöser für einen diplomatischen Super-GAU sein.
Steven musste handeln.


"Aaaah die Nachrichten.."

lächelte der Jedi-Ritter und hielt sich dabei die Hand an die Stirn.

"Wie dumm von mir, Euch darüber nicht zu unterrichten Lord Sturn! Vermutlich sind diese Nachrichten von meinem Gerät aus gesendet worden. Mir war nicht bekannt, dass sich meine Kontaktperson zur Zeit im republikanischen Raum aufhält. Doch ich versichere Euch, dass es lediglich um geschäftliche Belange ging. Ich bin gerade dabei eine kleine Firma zu übernehmen."
erklärte der Ritter fast schon mit ein wenig Stolz. Er war nicht nur froh darüber, dass er so gut lügen konnte, nein er war sogar erleichtert, dass er daran gedacht hatte ein neues Comgerät auf Cirrus zu besorgen, was keinerlei Verbindungen zur Republik herstellte, denn er war es gewohnt auf Missionen hinter den feindlichen Linien zu sein und da war es eben sicherer auf Nummer Sicher zu gehen.
Auch die Nachrichten die er mit einer gewissen
"T." (Tenia) ausgetauscht hatte, waren so geschrieben, dass sie kaum einen Verdacht erlaubten. Wenn überhaupt dann waren sie in einem Gerichtsverfahren lediglich Indizien und das auch nur, wenn man alle Augen zudrückte. Die Nachrichten die er an T. geschickt hatte konnten vermutlich auf Tenia zurückverfolgt werden, doch würde sich der ISB wirklich die Mühe machen, wenn er beim Lesen der Nachrichten erkannte, dass es nur um Geschäftliches ging? Es war nie die Rede von Mission oder Jedi-Rat, nur die Worte Leitung, Geschäfte, Aufträge tauchten auf. Es war nicht unüblich das auch Geschäftsleute nur das Nötigste über Com beredeten. Spionage gab es schließlich nicht nur in der Politik.


"Selbstverständlich stelle ich Ihnen die Nachrichten (1,2,3 :p) zur Verfügung. Ich bin schließlich daran Schuld, dass sie nun einen Haufen mehr Schreibarbeit haben, wegen diesem Vorfall.."
scherzte der Ritter ein wenig um dem ISB-Agenten ein kleines Lächeln zu entlocken, doch die steinernde Mine blieb regungslos. Das Gesicht der Sturmtruppler war sowieso geisterhaft und nur bei Sturn dachte der Ritter ein kleines, erzwungenes Lächeln zu sehen. Der Graf konnte ihn hier rausholen, vielleicht mit einem blauen Auge, aber dennoch lebend. Er war schlau und berechnend und er wusste, dass er dann in Stevens Schuld stand.

"Ich würde Sie nur bitten mit den Daten sorgsam umzugehen. Wirtschaftliche Spionage und Datenschutzmissbrauch lauern überall!"



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[Bastion | Center | Tempel der Sith | Hangar | An Bord des YT-2400] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)

Langsam ließ sich Saphenus in einen der Sitze gleiten. Vor ihm blinkten unzählige Lämpchen neben noch mehr Schaltern und Knöpfen. Scheu glitt seine Hand über die Konsole mit dem Bedürfnis einen der Knöpfe zu drücken. Schnell zog er sie wieder zurück und in Gedanken schalt er sich, immerhin hatte er nicht den Hauch einer Ahnung wie man ein Raumschiff flog. Er wusste wie man mit einem Gleiter umging, den Führerschein hatte er gemacht, aber was das Reisen im Weltraum anging war er unerfahren wie ein Kind. Er gähnte, drückte seinen Rücken durch und streckt die Arme so weit nach oben, dass seine Gelenke knackten. Durch die Scheiben des Cockpits konnte er sehen wie sich die Jünger von dem Raumschiff entfernten und den Bereich darum freiräumten. Verärgert dachte er an den Jünger, der sich nun eingesperrt auf seinem Schiff befand? Was fiel ihm ein ihn anzugreifen und dann auch noch so plump und roh? Sollte das eine Warnung von Darth Halberd sein ihm nicht zu nahe zu kommen oder war das eine Botschaft von Ignavius? In beiden Fällen armselig und zum Scheitern verurteilt, dachte er und gähnte abermals. Der Abend forderte erneut seinen Tribut. Er schloss sein Auge und döste vor sich hin bis er erneut aufschreckte. Lom Fey räusperte sich laut, neben ihm stand Zoey. Sie hatte sich umgezogen und das zerfetzte Abendkleid gegen eine praktischere Garderobe eingetauscht.

„Dr. Liviana hat eine sehr ausgeprägte Neugierde.“,

sagte Lom Fey trocken, doch der Zabrak hörte ihm kaum zu.

„Das sieht sehr viel passender für Korriban aus.“,

bemerkte Saphenus und musterte die Archäologin von oben bis unten. Sie erinnerte ihn plötzlich sehr viel weniger an Je’ana und bekam plötzlich das Gefühl, dass sie sich als weitaus fähiger entpuppen würde als er angenommen hatte.

„Man kann Ihrem Abendkleid wohl nach all den Strapazen nicht auch noch Staub und Dreck zumuten. Setzen Sie sich.“

Er wies auf den Platz rechts neben ihn und schüttelte gleichzeitig den Kopf als er ihre Kekse sah. Trotz des langen Abends verspürte er keinen Hunger, nur Müdigkeit und diese wurde immer größer. Er nahm ihr seine Robe ab und legte sie sich auf dem Schoß. Der Stoff hatte einen Hauch von Zoeys Parfüm angenommen, betörend stieg ihm der Duft in die Nase.

„Ich hoffe es stört Sie nicht, dass wir einen weiteren Passagier an Bord haben. Um ihn werde ich mich zur rechten Zeit kümmern. Ich verstehe nicht was in manchen Jüngern vor sich geht. Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen und trotzdem greift er mich an. Sein Faustschlag hat den Rodianer glatt umgebracht. Vielleicht hat er auch auf Sie gezielt, ich kann es nicht sagen. Er wird aber seine gerechte Strafe erhalten.“,

klärte er Zoey mit einer leidenschaftslosen Stimme auf. Nun da sein Zorn verraucht war fragte er sich ob er den Jünger nicht besser im Tempel gelassen hätte. Jetzt musste er sich auch noch um ihn kümmern, doch zur Not gab es noch die Luftschleusen wie Saphenus einfiel. Zumindest würde er erfahren wer hinter dem Angriff steckte. Gedankenversunken starrte er auf die Konsole und schien sich fast von den blinkenden Lämpchen hypnotisieren zu lassen. Abermals holte ihn Lom Feys Räuspern in die Realität zurück.

„Wir sollten aufbrechen.“,

stimmte Saphenus der unausgesprochenen Aufforderung seines Dieners zu, bliebaber weiter regungslos sitzen.

„Darf ich Euch helfen, Mylord?“

Er nickte. Lom Fey ließ sich in den dritten Sitz gleiten und schon flitzten seine Finger über die Konsole. Ein kurzes Piepen ertönte, dann meldete sich die langweilige Stimme des Navigationsdroiden zu Wort. Mechanisch ratterte sie einen Statusbericht runter und prüfte Schilde, Triebwerke, Hülle und so weiter. Schließlich kam sie zum Ende.

„Der Frachter vom Typ YT-2400, Name Beeska, ist startklar.“

Beeska? Ein ironisches Grinsen schlich sich auf Saphenus‘ Gesicht. Das war huttisch für Verlierer. Er unterdrückte ein Seufzen und wünschte sich plötzlich mehr Zeit für das Raumschiff gehabt zu haben. Es meldeten sich erhebliche Zweifel in ihm ob es so zuverlässig war wie es das sein musste. Zumindest aber hoffte er, dass der Name des Schiffes kein schlechtes Omen war.

„Setz einen Kurs nach Korriban.“,

sagte Lom Fey. Die Bestätigung folgte prompt.

„Kurs gesetzt. Voraussichtliche Flugdauer: fünf Tage, 17 Stunden und 23 Minuten.“

Saphenus schreckte auf.

„Fünf Tage?“,

wiederholte er ungläubig und ignorierte die sinnlose Bestätigung des Droiden auf seine Frage. Er hätte nicht gedacht, dass die Reise so lange dauern würde. Frustriert ließ er sich in den Sitz zurücksinken und grummelnd nahm er es hin. Damit würde er zumindest Zeit haben sich um Zoey und den Jünger zu kümmern.

„Sieht so aus als würden wir die nächsten Tage auf dichtem Raum miteinander leben.“,

sagte er sarkastisch zu Zoey während die Triebwerke zündeten. Ein Ruck ging durch das Schiff und ein deutlich spürbares Vibrieren ergriff von ihnen Besitz. Dann richtete sich der ehemalige Frachter aus und hievte sich mühsam in die Höhe als auch der Tempel die Startfreigabe erteilt hatte. Ächzend stemmte sich das Metall gegen die Schwerkraft. Die Nase wuchtete sich gen Himmel und zeigte ihnen nur den schwarzen Nachthimmel während sie den Tempel langsam aber sicher hinter sich ließen. Zumindest gab es nun für Zoey kein Entkommen mehr, dachte Saphenus und dachte schlagartig an Talitha. Ob es ihr in dem Quartier gut ging? Er hatte sie nicht gewarnt, dass sie bald losfliegen würden. Er widerstand der Versuchung zu ihr zu gehen und verfolgte stattdessen wie sie die Atmosphäre und damit Bastion verließen. Es dauerte nicht lange, da kündigte der Autopilot das Durchbrechen der Lichtmauer an und schon verzogen sich die vielen kleinen Sterne zu weißen Linien, die entlang des Cockpits vorbeiglitten. Abermals streckte sich Saphenus mit knackenden Gelenken.

„Danke, Lom Fey. Du bist entlassen.“

Der Pau’aner nickte und entfernte sich würdevoll. Saphenus war mit Zoey alleine. Obwohl er zu Talitha und ins Bett wollte, entschied er sich zu etwas anderem. So dicht neben der Archäologin war ihre von der dunklen Seite der Macht berührte Aura allgegenwärtig. Er dachte an den Moment zurück als er die Machtwelle gegen Edgar entfesselt hatte und gespürt hatte wie jemand mit der Macht die Waffe von ihm wegdrückte. Sein erster Impuls war gewesen, dass Zoey selbst es getan hatte.

„Ein ereignisreicher Abend, nicht wahr? Fast hätten Sie ihn nicht überlebt.“,

begann er und sah der Brünetten dann tief in die Augen.

„Was war es für ein Gefühl für Sie eine Waffe an der Stirn zu haben? Ich hoffe ich habe Sie nicht verunsichert als ich gesagt habe Ihr Leben sei wertlos. Ich musste bluffen. Lord Sturn wusste in jedem Moment, was ich vorhatte. Wie gut, dass er Edgars Waffe zur Seite gedrückt hat. Sonst hätten Sie nicht nur ein paar verbrannte Haare dort gelassen.“


[Braxant Sector |Sartinaynian System | Orbit von Bastion | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)

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Die Qabbrat des Ordens befanden sich auf derselben Ebene, auf der sich der Kissai aktuell aufhielt. Sein Meister würde ihn dort erwarten, sodass er keine Zeit verlor und sich dorthin begab. Während er sich seinen Weg zu den Kammern bahnte, nutzte er die Gelegenheit um seine Machtsinne zu schärfen. Er öffnete seinen Geist der Macht, und lies sich von ihr durchströmen. Die Macht leitete seine Sinne, erfasste die ein oder andere Gestalt, kurze Berührungen mit der Macht, und doch konnte er durch den Nebel andere Lebewesen erkennen, wenn auch nur schwach. Er versuchte sich stärker zu konzentrieren, versuchte mit der Macht eins zu werden, was ihm jedoch noch immer schwer fiel. ?Werde eins ... erspüre die anderen...? redete er sich selber in Gedanken ein. Er versuchte die Wesen einer Rasse zuzuordnen, erfasste die Personen, und versuchte die Verbindung länger aufrecht zu erhalten. Es fiel ihm schwer, doch es klappte. Er spürte, wie diese einfache Übung an seinen Kräften zehrte, sei es durch Ermüdung oder durch seinen beschränkten Zugang zu seinem Potenzial. Er schaffte es schließlich, einzelne Wesen ihren Rassen zuzuordnen, ohne sie anzusehen. Twi?lek ... Mensch ... Rodianer ... Mensch ... Mensch ... Zabrak ... Twi'lek ... er versuchte immer weiter die anderen zu erfassen, doch als er versuchte, sich tiefer in diese Personen zu vertiefen, brach seine Verbindung ab. Er beschloss es erst einmal dabei zu lassen, da es nicht viel bringen würde, es weiterhin zu versuchen. Er würde später versuchen, einzelne Personen genauer zu identifizieren.Er scheute dabei den direkten Blickkontakt. Noch immer galt die Order seines Meisters, keinerlei Hader mit anderen Sith des Ordens zu beginnen. So schaffte es der Kissai auch die Qabbrat unbeschadet zu erreichen.

Die Meditationskammern waren auf dieser Ebene bei weitem nicht mit den selben illustren Materialien ausgestattet, wie er es in den Quellen der alten Sith gelesen hatte. Kalter Marmor war hier omnipräsent. Schmucklose Räume, die einzig durch ihre besondere Bauweise jegliche Geräuschkulisse schluckten. Der eigene Herzschlag gehörte zu den lautesten Geräuschen in diesen Räumlichkeiten. Das Reinblut suchte sich einen der Räume aus und kniete sich hin. Seine Gedanken, durch die Macht beeinflusst, schweiften ab. Er hatte im Vorbeigehen immer wieder Geräuschfetzen herausfiltern könnten. Ein Virus war auf Coruscant ausgebrochen. Der Frieden mit der Republik war brüchig und doch hielt er stand. Er hörte sogar manche dieser Wesen den Wunsch äußern, dass das Virus auf imperiale Welten überschlagen solle, um die minderwertigen und schwachen Bürger des Imperiums, die wie ein Geschwür die Straßen verpesteten, entfernen sollte. Diese kurzsichtigen Minuskreaturen. SIE waren das Geschwür des Imperiums. Mit solchen Worten zeigten sie, dass sie minderwertig waren. Die Sith waren zum Herrschen bestimmt, worüber wollten diese Narren herrschen, wenn sie ihren Worten Taten folgen lassen würden? Ein Imperium der Asche? Er verachtete sie zutiefst. Er fühlte sich wie ein Wolf inmitten eines schwachen Rudels. Doch diese Wölfe waren nicht mehr als Nerf Tiere in Wolfspelzen, die Zähne gebleckt sobald man sie in Frage stellte. Als Wolf ist das galaktische Wesen böse und zu jeder Grausamkeit imstande. Er hat den Willen anderen zu schaden und ist zu allem bereit was der eigenen Selbsterhaltung dient. Daher ist der Naturzustand ein Kriegszustand, denn der Krieg eines jeden gegen jeden. Die Wolfsnatur liefert für ihn den Grund, warum der Krayt Drache notwendig ist. Dem Krayt Drachen sind alle Menschen unterworfen und er ist ein Objekt überlegener staatlicher Herrschaft der verhindern muss, dass Einzelne ihrer Wolfsnatur weiter folgen. Der Krayt Drache ist der letzte verbliebene Wolf. Als Gott ist das galaktische Wesen ein Schöpfer. das galaktische Wesen ist der Konstrukteur des Staates, der die Wolfnatur zähmt. Denn der das galaktische Wesen besitzt genug Vernunft um den großen Krayt zu erzeugen, das heißt: das galaktische Wesen stimmt aus Vernunft einen Vertrag zu, mit dem er seine Macht an den Souverän abgibt. Als Uhrwerk folgt das Verhalten des galaktischen Wesens Gesetzmäßigkeiten, die sich nach den Vorbildern der Geometrie und der Naturwissenschaften präzise angeben lassen. das galaktische Wesen als Uhrwerk ist aber Vorbild des Staates. Der Staat ist eine Art „künstliches galaktisches Wesen“, das wie ein Uhrwerk laufen soll. Der Kissai erinnerte sich hierbei den tapanischen Begriff des „Makroanthropos“. Selbst die dunkle Seite, brauchte eine gewisse Balance. Tag und Nacht, Leben und Tod, Licht und Dunkelheit. Jedes Paar repräsentiert eine andere Art von Balance. Als ein Teil der natürlichen Ordnung folgt die Macht denselben Regeln. Einem Nachtmahr gleich, bahnten sich die Fäden der Erkenntnis in die Gedankengänge des Sith. Was war das für ein Sith Orden dessen Mitglieder nichts weiter waren als mächtigere dunkle Jedi? Sie waren nur ein verblasstes Ebenbild des einst so erfolgreichen Zweiges der Macht und seiner Jünger. Sie stellten weder die Verkörperung der dunklen Seite dar, noch waren sie ihre Herolde. Es schien als habe man einen teuren anaxischen Wein mit Wasser verdünnt. Man verdünnte ihn so lange, bis nur noch gefärbtes Wasser übrig blieb. Er musste in die Weiten der Galaxis ziehen, um einen Ausweg aus dieser Teufelsspirale zu finden. Es gab dort etwas. Irgend ein Text, ein weiteres Bruchstück aus der Vergangenheit, verloren gegangen weil sich niemand mehr dafür interessierte. In Vergessenheit geraten weil die Macht von Zukunft und nicht von Vergangenheit sprach. Wer Macht hatte, interessierte sich nicht für die Vergangenheit, denn die konnte man ja nicht mehr ändern, egal wie viel Macht man besaß. Aber die Zukunft, die konnte man formen. Aber bei dieser Logik vergaß man schnell, das die Vergangenheit Dinge für einen bereit hielt, mit denen man die Zukunft noch viel leichter formen konnte.

Die Ankunft seines Meisters unterbrach jede weitere Planung einer solchen Expedition. Mit gebührendem Respekt erhob sich der Kissai und verbeugte sich vor seinem Meister. Genauso wie bei der ersten Einheit über die Macht, setzten sie sich in dem selben Abstand zueinander hin. Dem Meister war während des Rituals seine Gedanken, trotz der vielen Felder um die er sich kümmern musste, wohl nicht entfallen. Oder war er ein so offenes Buch für den Meister gewesen? Jedenfalls begann er ihm eine teilweise Erklärung für seine Taten zu geben und dass er erst ab diesem Moment wirklich Schüler von Darth Hybris war. Offenbar hatte er eine zufriedenstellende Leistung abgeliefert, ganz wie er vermutet hatte. Allerdings stieß ihm die Art und Weise immer noch auf. Die Sith sind Diener und Sklaven des Schmerzes, daher gilt es diese Fesseln zu brechen. Allerdings ist der Kissai anderer Meinung was die Dynamik der Beziehung zwischen einem Schüler und seinem Meister anging. Seine konservativen Ansichten rühren aus einer Zeit her, als das Leben der Reinblütigen wirklich wertvoll war, da ihre Rasse vom Aussterben bedroht war. Man ging mit seinen Schülern behutsamer um, allerdings mutete man ihnen auch mehr zu. Man riskierte nicht ihr Leben sondern bereicherte sich gegenseitig an der Kreativität der Außenwelt Schmerzen zuzufügen. Es gab so mannigfaltige Arten und Weisen dies zu tun. Allerdings handelte es sich hier nicht um eine Philosophiestunde, sondern um eine Ausbildung zum Sith. Sein Meister schlug einen anderen Weg ein, als er es vermutet hätte, doch war es irrelevant wie man zum Ziel gelangte, solange man das Ziel erreichte.

Darth Hybris fuhr fort und erklärte ihm das nun kommende und wie er die Grundlagen lernen würde. Der Zeitplan erschien ihm etwas vage. Vergaß sein Meister, dass er auf Krayiss II sein ganzes Leben damit verbracht hatte, anderen zuzusehen, wie sie ausgebildet wurden? Natürlich hatte er selbst es bereits oft versucht sich selbst diese Techniken beizubringen, allerdings hatte er nie richtige Ergebnisse zutage gefördert. Allerdings hatte es dieses Bleichgesicht es auch geschafft ihm zu helfen die Anomalie einzudämmen. Nein. ER hatte es geschafft sie einzudämmen. Sein Meister hatte ihn nur in die richtige Richtung geschubst, mehr nicht. Er musste sich stets darauf besinnen, dass im Endeffekt er sich bisher das Meiste aus eigener Kraft beigebracht hatte und sein Meister über ihn nur eine Schirmherrschaft ausübte. Er erhob auf ihn Anspruch, doch nutzte er ihn bisher nicht. Vielleicht würde sich das ändern, jetzt da er offiziell in den Augen seines Meisters dessen Schüler war. Vielleicht war es aber auch nur eine Taktik, die er jedem seiner Schüler beibrachte. Solange sie sich nie sicher sein können in seiner Gunst zu stehen und wissend, dass es noch Konkurrenz gibt, wird ein ständiger Kampf unter den Schülern befeuert. Er würde dieses kosmische Rad brechen. Die anderen Schüler würden sterben müssen.

Als nächstes sollte sich Kintik-Siqsadie Stims selber verabreichen. Er hatte den Cyduct E-23 Booster in die Hand genommen und eine der Haladreshin Ampullen befestigt. Mit einem Schuss in die Vene am Unterarm. Er wartete einen Augenblick und konnte bereits erste Wirkungen spüren. Er hatte das Gefühl, dass seine komplette Wahrnehmung sich veränderte. Er nahm die Dinge schärfer war. Es zu beschreiben versagten trotz seiner Eloquenz alle Worte. Ihm fielen Dinge auf, regten ihn zu Gedanken an, doch er musste fokussiert bleiben.

Sein Meister gab ihm das Zeichen, sodass es erlaubt war, diesen mit seinen Machtsinnen zu ertasten. Es war auf eine Art unheimlich, nachdem er die Augen geschlossen hatte, sah er zunächst nur einen tiefschwarzen, wabernden Nebel, doch langsam änderte es sich, konnte langsam den Boden erkennen, konnte jedoch vor allem Darth Hybris' Aura spüren. Diese Aura überstrahlte alles andere, überstrahlte ihn, den Baum, einfach alles. Doch obwohl die Aura so stark leuchtete, schoben sich immer wieder schwarze Nebelschaden davor, als wollen sie ihm die Sicht verwehren. Er spürte das Miasma Bogans, dass sein Meister ausstrahlte und sah mit seinem inneren Auge, wie Teile dieser Corona sich aus dem Bereich seines Meisters auf das vor ihm liegende Lichtschwert zu bewegten. Er sah Darth Hybris dabei zu, wie er die Levitation anwandte, sah wie sich aus seinem Geist heraus zuerst kleine, unscheinbare, und dann immer deutlicher Tentakel bildeten, und aus dem Nebel den Kintik-Siqsa sah heraus das Lichtschwert packte. Einer Schlange gleich wandte sich diese ätherische Ranke um den Griff des Lichtschwerts. Doch statt es wie eine unsichtbare Hand zu verwenden, spürte der Kissai wie sich die Macht um das Lichtschwert verdichtete, bevor es vom Boden abhob. Es wurde also eine Blase geschaffen, die das Objekt von äußeren Einwirkungen befreite. Das war also der Schlüssel. Nun schien ihm das Geheimnis der Levitation offenbart, es war eine Sache des Geistes. Er hatte eine Veränderung in seinem Geist gespürt, als wären verdunkelte Fenster aufgestoßen worden, um ihm die freie Sicht zu gewähren. Es war, als wären Tore aufgegangen, durch die er nun hindurch schreiten konnte. Er hatte diese Technik schon im Alleingang versucht, doch war die Macht der Meister von Krayiss II zu stark gewesen. Wenn man versuchte das Objekt anzuheben, wirkte die natürliche Macht von Krayiss II dem entgegen. Der manifestierte Wille der Meister hinderte die Sklaven daran Maßnahmen zu ergreifen, die dazu führen würden, ohne sie auszukommen. Diese Art entfernte jeden äußeren Einfluss von dem Objekt. Jetzt verstand er auch, theoretisch, wie ein Machtnutzer Objekte anheben konnte, die weitaus größer waren als der Nutzer selbst. Es hatte nichts mit der Größe des Objektes zu tun, sondern mit der eigenen Visualisierung. Man musste die mentalen Barrieren einreißen welche eine Person daran hinderten, das Objekt mit der Macht statt mit dem Verstand zu sehen. Wenn der Geist sagt, dass ein Objekt zu schwer ist, dann scheitert die Materialisierung des Soll- in den Ist-Zustand. Es war nun an der Zeit es selbst auszuprobieren.

Sein inneres Auge, durch die Macht geleitet sah den Griff des Lichtschwerts, und versuchte eine Art Kontakt aufzunehmen. Die Levitation, so hatte er verstanden, war abgeleitet aus dem Machtsinn. Zuerst muss man etwas mit seinem inneren (dritten) Auge, sinnbildlich für die Macht, spüren, bevor man Einfluss darauf nehmen konnte. Die Manipulation war der nächste Schritt. Nachdem man es geschafft hatte das Objekt in der Macht zu spüren, erfolgte die Einflussnahme. Den Griff des Lichtschwertes spürend, versuchte er seinen Willen auf das Objekt auszudehnen. Er versuchte krampfhaft diese Tentakeln heraufzubeschwören, strengte sich an, und versuchte den Griff zu packen, doch gelang es ihm nicht, je weiter er versuchte eine solche Verbindung herzustellen, desto stärker zog wieder der Nebel vor seinem inneren Auge auf. Er wollte nicht versagen, nein, er durfte nicht versagen. Er hatte eben Darth Hybris' Anwendung der Levitation genau beobachtet, und doch doch erkannte er erst jetzt, dass keinerlei Emotionen in Darth Hybris herrschte als er sie benutzte, sodass er daraus schloss, es er hierfür nicht seinen Hass brauchen würde. Sie gehörte wohl zu einer neutralen Fähigkeit, frei von Emotionen, welche die Technik beeinflussen würden. War dies die Quelle seines Scheiterns? Womöglich, sodass er beschloss sich nun frei von seinen Gefühlen zu versuchen.
Das Lichtschwert lang vor ihm. Wenn er die Hand danach ausgestreckt hätte, könnte er es berühren. Allerdings war das nicht seine Aufgabe. Die Macht sollte sein Untertan sein, sein Komplize in der Aufgabe dieses Schwert anzuheben. Die Macht dehnte sich aus, er griff mit ihrer Hilfe nach dem Schwert. Das Schwert erzitterte, doch gelang es ihm nicht die äußeren Einflüsse wie die Gravitation von dem Schwert zu lösen. Ob er das Schwert wie eine unsichtbare Hand nutzend hätte anheben können probierte er nicht aus. Die Instruktionen seines Meisters waren klar und deutlich gewesen. Er spürte wie dank der Stimulatoren seine Gedanken rasten. Seine Pupillen waren leicht geweitet, so als wolle er alles in seiner Umgebung aufnehmen. Er brauchte drei weitere Versuche, bevor er noch einmal inne hielt. Seine letzten Versuche waren erratisch, er musste wieder Herr über seinen Körper werden, wenn er nicht gleich das Biest in seinem Rückgrat spüren wollte. Er atmete tief ein und aus und versuchte alle Gedanken nochmal aus seinem Kopf zu verbannen. Danach konzentrierte er sich erneut. Er visualisierte über das dritte Auge erneut den Lichtschwertgriff. Er stellte sich vor, wie jeder einzelne Finger seiner Hand sich um das kühle Gehäuse schlingen würde, stellte sich die Haptik des Griffes vor. Der Emitterknopf der sich vom Griff abhob, die Verzierungen die jedes Schwert individualisierten. Sein Geist dehnte sich aus. Aus seiner aus Bogan evozierten Mandorla schlängelte sich die Macht zu dem Objekt. Er hüllte das Objekt in seinem aus seiner Energie bestehenden Mantel ein. „Du sollst mir gehorchen“. Erneut ein Wechselspiel der Dominanz. Dieses Mal sollte er sich als der Stärkere behaupten können. Als er die Augen öffnete, schwebte das Lichtschwert einige Handbreit über den Boden. Er versuchte es noch weiter anzuheben, doch dann riss seine Verbindung zu dem Objekt. Blitzschnell griff er nach dem Schwert, damit es nicht unter lautem Gepolter auf dem Boden aufschlagen würde und legte den Griff wieder genau vor seinem Meister. Sein Meister tadelte ihn nicht, stattdessen erläuterte dieser, dass er noch Übung bräuchte und ging zur nächsten Machttechnik über.

Die nächste Technik war der Machtgriff, eine Technik die es ihm erlauben würde Objekte direkt in seine Hand zu befördern oder, wenn er die Technik besser beherrschen würde, Objekte auf seinen Gegner zu schleudern und ihn so in seiner Konzentration oder gar Kampffähigkeit zu mindern. Auch diese Technik lies sich aus der vorherigen Ableiten, sodass er es hier mit einem Dreisatz zu tun hatte. Der Machtsinn ermöglicht es die Levitation einzusetzen die wiederum notwendig ist, um den Machtgriff anzuwenden.
Er stellte sich vor, wie er mit einer Hand einen Griff umfassen würde, und ihn leicht wie eine Feder hochheben würde. Er fühlte die kalte, ebenmäßige Haptik des Griffs, und stellte sich vor, wie er immer höher sich erhob. Er fühlte, dass seine Vorstellungen war wurden, durch Anwendung der Macht. Je weiter er sich in die Macht versetzte, desto ruhiger wurde er. Zwar nahm ihn diese Übung einen großen Teil seiner Konzentration, doch fühlte er das Gewicht der Steine nicht in ihrem völligen Ausmaß. Er streckte den Arm aus, mit dem Ziel es zu schaffen, dass das Lichtschwert in seinen Händen landen würde. Er spürte, wie die Macht durch seinen Arm pulsierte, und doch schaffte sie irgendwie keinen Weg heraus. Sein Meister hatte erwähnt, dass es etwas mit der Levitation zu tun hatte, darauf musste er sich berufen. Er versuchte es wie bisher auch, lies die Macht wie eine Art verlängerten Arm ausschweifen, lies die dünnen Machttentakel ausfahren, welche sich langsam um das Schwert banden. Als es sich rührte, und das Metall leise über den Boden kratzte, wuchs Kintik-Siqsas Zuversicht, doch diese Ablenkung lies die dünne Verbindung abbrechen. Er musste lernen seine Konzentration zu bündeln, er durfte nicht einfach sich von so was ablenken lassen, musste, wie man so schön sagte, am Ball bleiben. Er beschloss verärgert es erneut zu versuchen, wollte es endlich schaffen. Erneut lies er die dünnen Machttentakel ausfahren, welche sich langsam um das Schwert banden. Diesmal versuchte er zuerst langsam das Schwert zurückzuziehen, wollte nicht erneut von vorne anfangen müssen. Bei dem Versuch den Machtgriff anzuwenden kam ihm unweigerlich das Bild einer Peitsche in den Sinn, die sich um das Objekt schlängelte und dann mit einer ruckartigen Bewegung zurück schnellte. Von den Stimulatoren angetrieben beschloss er diese Vorstellung für seine Visualisierung zu benutzen und ließ seine Machtranke blitzschnell auf das Schwert zu schnellen, um den Griff binden und zog die Ranke dann wieder zurück. Das Lichtschwert machte eine Bewegung von einer Handbreit über dem Boden. Er war auf dem richtigen Weg. Er versuchte es mehrmals, bis auch diese Technik, in ihren Grundzügen, zur Zufriedenheit seines Meisters beherrscht wurde.


Die nächste Erläuterung befasste sich mit dem Machtsprung. Eigentlich war dieser Name jedoch irreführend. Was sein Meister da vorführte schien eher das Werk eines unsichtbaren Onagers zu sein. Es katapultierte seinen Meister an die Decke ohne dafür auch nur einen Muskel seines eigenen Körpers zu benutzen. Das war genau das, was sein Meister erläutert hatte. Man verringerte die Möglichkeiten des Gegners direkt auf ihn einzuwirken. Er beobachtete seinen Meister durch das dritte Auge. Mittels der Macht spürte er deutlich die Aura seines Meisters und spürte das Kräuseln im Strudel der Macht, welche den Einsatz dieser seitens seines Meisters verursachte. Es war für ihn in all seinen Facetten undeutlich, und doch erkannte er es, wie durch eine dicke Nebelwand. Er schloss die Augen und versuchte tiefer in die Macht einzutauchen, er durfte sich einfach keinen Fehltritt erlauben. Er benutzte erneut die Macht, versuchte sich damit abzubremsen, und kam schließlich auf den Boden an, spürte jedoch das Aufkommen noch in seinen Knochen. Er brauchte einen Moment, und als sich sein Gleichgewichtsgefühl wieder normalisiert hatte, bevor er fortfahren konnte. Er versuchte seinen Auftrieb zu beschleunigen, schaffte es jedoch nicht. Bereits nach der Hälfe des Sprungs bemerkte er, dass er nicht hoch genug kam. Nachdem er gelandet war, atmete er mehrere Male tief ein und aus, versuchte seine Konzentration wieder herzustellen. Diesmal sprang er viel zu stark nach oben. Dort wo sein Kopf eigentlich an der Decke hätte zerschellen sollen, hielt ihn eine unsichtbare Macht davon ab. Darth Hybris. Da er aber unkontrolliert auf die Macht seines Meister traf, hatte er keine Kontrolle über seinen Aufprall und landete seitlich auf dem Boden. Mit einem erstickten Schrei, der ihm die Luft aus der Lunge presste, blieb der Kissai einen Moment liegen, bevor er sich wieder aufrappelte. Die Zeit arbeitete gegen ihn. Er versuchte es noch neun weitere Male. Dabei zeigte sich, dass seine Fähigkeit den Machtsprung einzusetzen erratisch war. Mal schaffte er es wie sein Meister die Decke zu berühren, mal schaffte es jedoch nur einige Meter höher zu springen als er es durch Muskelkraft hätte tun können. Andere Male musste sein Meister dafür sorgen, dass er nicht den Inhalt seines reinblütigen Schädels auf der Decke verteilte. Seinen Körper zierten nun diverse Hämatome und die ein oder andere Prellung, doch das Adrenalin ließ ihn den Schmerz zunächst ignorieren. Er spürte allmählich, wie durch das bewusste Nachdenken über die Reibungskraft sich eine Art Schild vor ihm entstand, in dessen Windschatten er weiter flog. Er wusste, dass der Schild schwach war, und nicht wirklich alle Luft aufhalten konnte, und doch war er froh dass er ihn hatte. Unten angekommen ließ er den Schild platzen und die Luft füllte wieder den eben erschaffenen Freiraum. Er schaffte es zwar seinen Machtsprung besser zu koordinieren, allerdings behielt die Ausführung zuweilen den erratischen Charakter bei.



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Innerhalb einer Stunde drei Grundlage zu erlernen, und seien es auch miteinander verwandte Techniken, war eine recht beeindruckende Leistung. Er hatte sie zwar nur erlernt, wusste also wie er was machen musste, sodass er besser werden konnte, konnte diese Dinge also nicht wirklich sinnvoll einsetzen, Hybris war dennoch zufrieden. Es ging ja ohnehin nur darum das sein Schüler bewies das er es konnte, das er verstanden hatte. Für alles andere war das Reinblut selbst verantwortlich. Es gab noch den einen oder anderen Kniff oder Trick, sodass er effizienter mit seiner Energie haushalten konnte, doch das würde er ihm mit der Zeit beibringen. Sofern er denn durch seine umfassenden Studien nicht längst selber darauf gestoßen war und es irgendwann von alleine anwandte. Der Aufputscher war auf jeden Fall die richtige Wahl gewesen, dem sinkenden Energielevel des Apprentice konnte er aber natürlich nicht entgegen wirken. Deshalb war Kintik nach der ersten Stunde zwar noch hellwach und konzentriert, doch die Erschöpfung, auch wegen der Verletzungen der letzten Übung, war da und konnte nicht überspielt werden. Zumindest nicht mit der chemischen Keule. Hybris gestikulierte mit der rechten Hand und der Schüler setzte sich wieder. Er tat es ihm gleich und schloss dann die Augen.


„Deine Fortschritte sind ausreichend, doch du agierst noch zu ineffizient. Das ist normal und kein noch so großes Talent, mit egal welchem Machtpotential, kann von Anfang an alles richtig machen. Deshalb müssten wir die Übung eigentlich unterbrechen und darauf warten das du dich regeneriert hast. Ich umgehe das jedoch. Wie schon am Anfang als wir uns kennengelernt haben, werde ich eine deiner geistigen Barrieren runter fahren und dir somit Zugriff auf deine verborgenen Machtreserven ermöglichen. Nach dem Training schließe ich sie wieder und du kannst erst einmal schlafen gehen oder meditieren, je nachdem was dir mehr gibt.“

Er musste Kintik nicht erklären, dass er dessen Geist damit für die allgegenwärtige dunkle Seite angreifbar machte und seinen gesunden Verstand im Grunde für den schnellen Fortschritt opferte. Nun war es nicht so, dass er durch diese eine fehlende Barriere gleich paranoid oder bösartig wurde, doch das Gift würde in ihn eindringen und irreversible Schäden verursachen. Ein Opfer das der Apprentice auf sich nehmen musste. Also drang Hybris in seinen Kopf ein und durchbrach mühelos die erste metaphorische Mauer. Sie konnte man leicht überwinden und tat es auch jedes mal, nahm man Einfluss auf den Geist von jemandem. Dahinter warteten nicht allzu viele Reserven auf Kintik, aber einige und das musste reichen. Tiefer wollte der Sith Lord nicht gehen, ohne das Reinblut gleichzeitig vor der dunklen Seite abzuschirmen. Als er wieder die Augen öffnete, sah er das Kintik wieder energiegeladener aussah. Keine hängenden Schultern, keine halb geschlossenen Augen oder ein entglittenes Gesicht. Gleichzeitig würden seine dunkelsten Gedanken und Emotionen befeuert werden, dank Aufputscher machte es im Prinzip aber keinen Unterschied. Er konnte sich noch immer zu 100% auf das Training konzentrieren.

„Wenn man den Machtsprung kann, kann man auch die erste Anwendungsmöglichkeit der Macht-Geschwindigkeit. Statt eben nach oben, katapultiert man sich nach vorne oder hinten. Ich muss dir sicherlich nicht erklären worauf man achten muss, beschleunigt man so schnell, das selbst der Machtsinn nicht hinterher kommt. Was du selbst als Anfänger schon schaffst.“


Mit Macht-Geschwindigkeit gegen einen aus dem Boden ragendes Hindernis zu treten war der beste Weg um die innere Struktur des Fußes kennenzulernen und falls es richtig blöd lief, konnte man auch gleich das eine oder andere Organ in augenschein nehmen. Bevor man dann halt starb.

„Du wirst also nur selten dazu kommen. Sehr viel öfter wirst du dich auf kleinstem Raum bewegen müssen. Geschossen, Schlägen, Machtangriffe. Um all diesen Dingen ausweichen zu können, musst du deinen Körper beschleunigen, aber gleichzeitig auch kontrollieren können. Und bei dieser Technik, die du wie den Machtsinn schon in kürzester Zeit instinktiv beherrschen wirst, kann es trotzdem schnell passieren, dass du in einigen Bereichen größere Fortschritte machst als in anderen. Doch kannst du diese Geschwindigkeit nicht sinnvoll einsetzen, ist dein Machtsinn nicht gut genug ausgebildet, damit du überhaupt etwas erkennst oder weißt wo du hin oder stoppen musst. Sinn und Geschwindigkeit gehören also zusammen. Ebenso die Kontrolle über deinen Körper, wobei du dich bei jedem neuen Gegenstand an deinem Körper neu ausrichten musst. Durchdringe dich mit der Macht, lass deine Zellen in ihr baden, denn nur so kannst du dich eines Meisters würdig bewegen. Alles andere ist Zeitverschwendung. Nur Arme oder Beine zu beschleunigen, damit du schnell angreifen kannst, auf diesem Niveau agieren die niedersten Mitglieder des Ordens. Meine Schüler haben das nicht nötig, sie können es besser. Und grade von dir erwarte ich nicht weniger als das. Bevor du diese Geschwindigkeit später am gesamten Körper trainierst, bleib sitzen und übe durch Schattenboxen. Versuche die Balance zwischen Machtsinn und deiner Geschwindigkeit zu finden, spüre wie sich dieser Punkt anfühlt und halte ihn.“

Hybris war gespannt wie sich Kintik anstellen würde. Da man immer schneller agieren konnte, als die eigenen Sinne waren, würde der Apprentice nun beweisen müssen ob er zu der feinfühligen oder eher grobschlächtigen Fraktion gehörte. Dabei durfte man das keinesfalls mit Fein- und Grobmotorik verwechseln. Rake war zum Beispiel einer, dem man lieber in keinen Speeder ließ. Er schaffte es einfach nicht die richtige Menge an Schub zu geben. Zumindest dauerte es immer eine Weile, bis er es doch konnte. Egal wie oft er zuvor auch schon geflogen war. Doch er hatte es recht schnell geschafft, die richtige Balance zu finden, weshalb es ihm scheinbar spielend leicht fiel Angriffen auszuweichen oder eben seinen massigen Körper energieeffizient in Bewegung zu setzen. Auch er musste noch nachbessern, doch wenn man bedachte was er für einen Körper besaß, dann war das schon erstaunlich. Kintik war eher klein und schmal, besaß einen scharfen Verstand und wache Augen. Ihm würde man von vornherein diese Feinfühligkeit unterstellen, doch das war eben nicht gegeben. Nicht zwangsläufig. Den Weg, den das Reinblut schließlich nahm, offenbarte noch nicht so wirklich wozu er fähig war, doch am Ende blieb er auf einem Level. Anfangs waren die Schläge schneller, mal langsam, als wolle er einen Kontrast schaffen, doch irgendwann hatte er eben seine Mitte gefunden.

„Das ist auch schon das „Geheimnis“ dieser sogenannten Technik. Wie du gemerkt hast, ist es nicht sonderlich schwer seinen Körper zu beschleunigen. Wie du das so effizient wie möglich gestaltest, wirst du von ganz alleine lernen. Es gibt bei dieser Sache so gut wie keine Tricks oder Abkürzungen. Das du Dinge wie Schwerkraft und Luftwiederstand beachten musst, dürfte offensichtlich sein. Das diese beiden Variablen sich auch während einer Situation ändern können, ist auch klar. Du musst dich ständig anpassen und reagieren und da dir in diesen Situation kein biologischer Sinn helfen kann, ist es eben so wichtig das du die Balance findest. Ohne deinen Machtsinn wärst du bei solchen Geschwindigkeiten so gut wie blind. Gut. Kommen wir zum Machtstoß.“

Kintik musste aufstehen, sich an die Wand stellen und das Lichtschwert seines Meister in die rechten Hand legen und diese von seinem Körper weghalten. Hybris stellte sich auf die andere Seite des Raumes und sah ihn an.

„Unwissende und Anfänger glauben, das man Machtstöße zwangsläufig aus seinen Händen abfeuern muss und oft wird es auch so gelehrt, aber stimmen tut es nicht. Du kannst die Macht überall an deinem Körper leiten, dort aufstauen und dann abfeuern. Sicherlich, es bei den Händen zu machen, erlaubt es einem gezielter anzugreifen, doch wirklich notwendig sind die Hände nur bei folgender Anwendung.“

Langsamer als er es in einem echten Kampf je tun würde, hob Hybris seine rechte Hand, richtete sie auf das locker in Kintiks Hand liegende Lichtschwert aus und begann dann, ebenfalls viel langsamer als normal, die Macht von seinem Körper in die Handinnenfläche umzuleiten. Auch benutzte er während eines Kampfes nie die Macht seines gesamten Körpers, sondern feuerte quasi aus dem Stehgreif die Energie ab, die sich ohnehin immer in seinem Arm oder anderem Körperteil befand. Das reichte meist schon um Gegner umzuwerfen. Aber es ging ja hier um Demonstration, nicht um seine Art zu kämpfen. Da Hybris nicht wusste wie Kintik die Macht wahrnahm, konnte er nur spekulieren was er gerade sah. Er selber sah aber wie sich der nebulöse Machtschleier um seinen Körper kurzzeitig verdichtete und dann ein Teil davon, immer heller leuchtend, zu seinem Arm bewegte. Dort wurde diese wabernde Masse dann von einem noch heller leuchtenden Energiefeld gestoppt. Es war keine Barriere in dem Sinne, sondern eher sporadisch aufblitzende Funken, die, würden sie gleichzeitig entstehen und man würde sie verbinden, zu eine Art Halbkugel wurden. Die Macht wurde aber weiterhin hineingepresst, verdichtete sich also, womit der abzugebende Machtstoß immer stärker wurde. Ein Machtstoß war so viel mehr als nur Druckluft oder verdrängte Atmosphäre. Hybris offene Handfläche zeigte immer noch auf Kintiks Hand und plötzlich knickte sie ein, als wolle er mit seiner Hand wie ein kleines Kind einen Blaster darstellen. Die Barriere öffnete sich in der Mitte und die Macht explodierte förmlich aus der Hand heraus. Anstatt Kintik aber vollständig zu treffen, wurde nur das Lichtschwert von seiner Hand gefegt und gegen die Wand dahinter geschleudert. Hybris fing sie gleichzeitig mit der Macht auf, was er, um Kintik nicht zu irritieren, in „Gefechtsgeschwindigkeit“ getan hatte, also so schnell, dass der Apprentice es nicht hatte verfolgen können.

„Machtstöße sind gerne mal übertrieben stark, laut und schleudern alles mögliche weg. Doch kann man sie auch über eine deutlich größere Distanz schicken und dann einem Scharfschützen gleich etwas treffen. Wie du gespürt hast, habe ich deine Hand nicht einmal berührt und doch genug Macht entfesselt, um dir dein Rückgrat zu brechen. Dafür ist ein Hand-Machtstoß gut. Alle anderen, um Gegner von dir wegzustoßen oder einfach nur umzuhauen, seien sie nun fünf oder zwanzig Meter von dir entfernt, erforderte keine Hand. Tatsächlich ist es sogar sinnvoller sie von deiner Brust aus abzufeuern.“

Hybris deutete auf die von Kintik.

„Du musst nämlich so schnell wie möglich so viel Energie wie möglich zusammen ziehen. Und in der Nähe deines Torsos findest du die meiste, kannst also sehr viel schneller reagieren als wenn du immer erst deine Hand heben und die Macht zu dieser leiten müsstest. Und in einem Kampf mit einem anderen Machtnutzer kann das den Unterschied bedeuten. Die wenigstens Schüler lernen das so, also würdest du einen Vorteil ihnen gegenüber haben. Damit rechnen die wenigsten. Aber, damit du es leichter hast, beginne trotzdem mit der Hand. Du musst ohnehin die kontrollierte Umleitung und Fokussierung lernen, da haben wir es nicht so eilig. Sie umzuleiten wird dir leicht fallen, denn es ist nichts neues. Sie aber zu halten, sie aufzustauen und dann freizulassen, das wird dich schon eher fordern. Und nun beginne. Du kannst dabei auf mich feuern und anhand meiner Kleidung erkennen, wie stark dein Machtstoß wirklich war. Mein Körper an sich wird selbstverständlich geschützt. Schließlich besitzt auch du schon die Macht um mein Rückgrat zu brechen.“


Zwanzig Minuten später konnte man mit fug und recht behaupten: Er konnte es. Natürlich gab es die üblichen Probleme bei dem Halten der Macht, doch hätte er sie nicht gehabt, das hätte Hybris gewundert.

„Das reicht. Du kannst dich wieder setzen. Da du dich ohnehin kaum noch auf den Beinen halten kannst, hören wir lieber gleich auf. Für die letzte Grundlage, Machtangriffe abwehren, musst du eigentlich ohnehin nur zuhören und mich mit deinen Sinnen erfassen.“

Hybris Blick wanderte zu der Injektionspistole seines Schülers. Er konnte sich eigentlich noch eine Ladung injizieren, da er nach dieser Übung aber eigentlich schlafen gehen sollte, wäre das kontraproduktiv. Und noch reichte Kintiks Reserven aus. Zumindest für seinen Machtsinn.

„Zu allererst: Machtangriffe mit der eigenen Macht direkt abzuwehren ist die schlechteste aller Optionen. Die Macht eines Angreifers mit einem Machtschild zu negieren kostet dich fünf mal mehr als er in seinen Angriff investieren muss. Dieser Schild, und ich meine jenen, welcher Energie, Materie und die Macht absorbiert, mag ungeheuer mächtig und praktisch sein, doch das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist katastrophal. Du wirst ihn später während der Ausbildung erlernen, doch wende ich ihn nur in Notfällen an. Da er aber doch recht kompliziert ist, kommen wir zuerst zu der leichtesten Variante.“


Hybris vollzog mit seinen beiden Händen eine Geste, als würde er Federn von seinem Mantel wischen wollen.

„Dir ist an meiner Aura sicherlich etwas aufgefallen. Dieses in den Raum hinein greifen, diese Etwas das von meinem Körper abstrahlt und doch bei ihm bleibt? Das ist mein, nun, ich nenne es passiver Schild. Er umgibt mich permanent und ich muss ihn nicht bewusst aufbauen oder steuern. Er bleibt so lange aktiv, wie ich bei bewusstsein bin. Selbst wenn ich schlafe ist er da. Und was tut er? Nun, zuallererst lenkt und schwächt er Machtangriffe ab. Du kannst es dir so vorstellen, als wäre dieser Schild eine Wasserblase. Alles was darauf trifft und eindringt, wird verlangsamt, von der Bahn abgebracht oder eben abgeschwächt. Allein das kann schon den Unterschied zwischen gebrochenem Rückgrat und nur einem schmerzenden Rücken bedeuten. Da er nicht kontrolliert werden und auch nicht bewusst aufrechterhalten werden muss, ja, ich weiß, dass ist paradox wenn er trotzdem nur aktiv bleibt wenn man selber bei bewusstsein ist, doch es ist eben so, ist er ein existenzieller Bestandteil eines jedes Machtnutzers. Und dieser Schild hat sogar noch einen Vorteil: Er wird aus deiner zur Verfügung stehenden Machtenergie gespeist und muss nur einmalig „aktiviert“ werden. Die Macht geht dabei nicht verloren. Musst du sie nutzen, weil du zum Beispiel einen letzten verzweifelten Angriff starten musst, kannst du sie jeder Zeit nutzen. Sie umgibt dich wie Nebel oder eben Wasser und gehört zu dir, egal was du mit deinem Körper tust.“


Wieder eine Geste, kombiniert mit einem Mienenspiel, als würde er etwas abwägen.

„Diesen Schild erst einmal aufzubauen ist nicht leicht, tatsächlich ist es sogar recht schwer. Das wirst du jetzt nicht mehr schaffen, dafür bist du zu kaputt. Es dir vorzuführen hilft dir auch nicht, denn so kannst du nicht erkennen wie ich die Macht abgebe und dann bei mir behalte. Dieser Art von „am Körper behalten“ hat nichts mit dem zu tun was du bei dem Machtstoß tust. Es ist wieder etwas anderes. Wenn du es also später versuchst, gebe deine Macht wie Nebel frei und versuche sie dann bei deinem Körper zu behalten. Das wird seine Zeit brauchen und ich erwarte während deiner Ausbildung keine allzu großen Fortschritte. Wo ich aber etwas erwarte, ist bei der nächsten Abwehr.“


Hybris ließ die Finger seiner rechten Hand durch die Luft gleiten, vor dem Gesicht von Kintik stoppen und dann eine Marionettenbewegung vollführen. Fast im selben Augenblick hob das Reinblut beide Hände, legte sie sich auf die Wangen und trommelte auf ihnen herum. Dem Blick des Apprentice nach war es sich durchaus bewusst was er da tat. Und das er keine Kontrolle darüber hatte.
Hybris senkte die Hand wieder und Kintik durfte wieder der Herr über seinen eigenen Verstand sein.

„Der Schutz vor geistiger Beeinflussung. Du wirst dich während und auch Jahre nach der Ausbildung niemals gegen die Macht eines ausgebildeten Meisters oder eben Sith Lords oder Jedi Rates wehren können, doch da selbst Schüler schon zu geistiger Manipulation greifen, ist es extrem wichtig das du dich dagegen schützt. Es hilft dir schon einmal das du intelligent und wachsam bist. Auch dein Sith-Blut, dein angeeignetes Wissen und das Machtpotential sind hilfreich, weshalb man sich bei dir schon anstrengen muss. Aber schon ein ausgebildeter Sith oder Jedi, und sei er auch grade erst mit der Ausbildung fertig, kann dich beeinflussen. Vielleicht merkst du es, vielleicht nicht. Bei letzterem wirst du es im Nachhinein womöglich merken, doch setze lieber nicht darauf das man dir diese Zeit lässt. Also, wie schützt man sich mit der Macht gegen diesen Einfluss? Du hast viel gelesen, vielleicht auch schon die eine oder andere leichte Beeinflussung miterlebt und dir Gedanken machen können. Eine Idee?“


Nein, er würde Kintik heute nicht mehr zeigen wie man den aktiven Machtschild nutzte. Er hatte es zwar bei Sharoh und auch Rake demonstriert, doch inzwischen war er schon wieder anderer Meinung. Er glaubte zwar nach wie vor das es wichtig war ihnen, also auch Kintik irgendwann, so etwas zu zeigen, doch jetzt im Augenblick konnte er bei dem Reinblut darauf verzichten...

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Ein Lächeln zupfte an Janus´ Mundwinkeln, als er sich in Erinnerung rief, dass er nun wieder Herr der Lage war und seine Vorstellungen nun wieder entscheidend waren. Gewiss, der Angriff auf die Gala war eine Niederlage und nicht unerhebliche Demütigung, doch war der Verräter schlussendlich gefasst worden und mit Saphenus hatte der ehrgeizige Graf einen mächtigen Verbündeten gewonnen, der sich wohl in diesem Moment bereits daran machte, seine Position auf Korriban einzunehmen und von dort aus im Sinne ihrer Pläne zu agieren. Der Verlust der Kunstwerke war bedauerlich, sehr bedauerlich sogar, doch schlussendlich verschmerzbar. Nur um seine Reputation machte er sich noch etwas Sorgen. Er würde seine Kontakte zu KOMENOR spielen lassen müsssen, um da etwas ausrichten zu können.

Im Moment lag seine Aufmerksamkeit aber auf Zoeys Leibwächter, der gerade sein Comlink ausgehändigt hatte, dieses wurde nun von dem Droiden eines ISB-Experten überprüft und mit den Worten zurückgegeben dass alles in Ordnung. Der Soldat hatte also nicht die Nachrichten verschickt? Wie interessant. Mit einem selbstsicheren Lächeln und in tadellosem Tonfall wandte sich der blau uniformierte Mann an Janus und behauptete, dass er Krayne hieß und für eine private Sicherheitsfirma auf Nar Shaddaa arbeitete und lediglich ein Leibwächter war. Schlussendlich fügte er noch hinzu, dass er Theatherra nur aus dem Buch der Archäologin kannte und so bald wie möglich zu ihr stoßen wollte.

Die grünen Augen des Sith-Kriegers wurden eine Spur schmaler, dann entspannte er sich und lachte leise. Nun gut, wenn der Soldat das Spiel spielen wollte, dann würde er ihm den Gefallen tun.


„Ah. Meine Erinnerung muss mir wohl einen Streich gespielt haben. Ich hoffe, Sie nehmen mir das nicht übel, Mr. Krayne.“

Erwiderte der Graf mit einem Lächeln und einem Tonfall, der sich an Trockenheit mit den Sanddünen von Tatooine messen konnte.

„Da Sie ja nicht für die Nachrichten verantwortlich sind, steht es Ihnen frei, zu gehen. Allerdings fürchte ich fast, dass Sie Dr. Liviana nicht mehr rechtzeitig erreichen werden. Aber falls Sie es dennoch versuchen möchten, wünsche ich Ihnen alles Gute.“

Erneut lachte der schlanke Fastmensch leise und vollführte eine Geste, mit der man Dienstpersonal entließ. Sollte der Soldat der Neuen Republik ruhig versuchen, die Autorin zu „retten“. Janus spürte, wie sich Voth näherte, höflich trat sein ehemaliger Schüler an ihn heran, blickte ihn ernst an und verkündete, dass es Zeit wurde, sich zu verabschieden. Der Graf nickte ebenso feierlich und ernst, als der Twi´lek sich bedankte und ihm in der Macht versicherte, dass er ihm gegenüber Loyalität und Wertschätzung empfand, Janus seinerseits sandte das Gefühl von Stolz und Anerkennung.

„Der Scriptor wird leiden für diesen Angriff. Doch seid unbesorgt: Seine Taten werden unsere Pläne nicht gefährden. In der Tat, die Zeit des Abschieds ist gekommen, mein ehemaliger Schüler. Ihr verlasst diesen Ort als Krieger und betretet den Tempel als neues Wesen. Denkt an Eure neue Stellung, und fordert den Respekt ein, der Euch gebührt. Unsere Wege werden sich bald wieder kreuzen. Da bin ich mir sicher.“

Antwortete der Sith-Krieger, nickte würdevoll und sah zu, wie der Twi´lek seiner Wege ging, hinaus in eine neue Welt. Eine Welt, die er auch im Namen des Grafen mit verändern würde. Damit blieb nur noch die Angelegenheit mit den Nachrichten zu klären, nun da der Kreis der Verdächtigen sich auf zwei reduziert hatte. Missbilligend nahm Janus den spitzen Ton, den Steven ihm gegenüber gebrauchte, zur Kenntnis, blieb aber nach außen ruhig. Sollte sich der Sohn dieses...Hinterwälderherzogs ruhig etwas aufplustern, echten Adel macht das noch lange nicht aus ihm. Der Sith war geneigt, einen beträchtlichen Teil seines Vermögens darauf zu verwetten, dass der Baron die Nachrichten verschickt hatte, und so war es auch, wie Steven nun freimütig zugab, er behauptete, dass er bezüglich einer Firmenübernahme mit einer Person in Kontakt getreten war, von der er gar nicht gewusst hatte, dass sie zur Zeit der Übermittlung im Raum der Neuen Republik war.

„Ein auch mir bekanntes Problem. Es ist ein Jammer, dass gewisse Welten in den Einflussspähren liegen, in denen sie nun mal liegen, nicht wahr?“

Kommentierte Janus trocken, ein wissendes Lächeln auf den Lippen. Großzügigerweise bot der Baron an, die Nachrichten zur Verfügung zu stellen, und scherzte dabei etwas. Die Miene des ISB-Experten blieb regungslos und wenn sich die Sturmtruppen wider Erwarten vor Lachen krümmten, so konnte man dies nicht sehen, und so war der Graf der einzige, der ein schmales Lächeln präsentierte, der Konventionen wegen.

„Sehr freundlich. Eure Kooperation erleichtert diese Angelegenheit sehr.“

Meinte er und ließ durchblicken, dass damit eine Drohung einherging. Allzu sicher sollte sich Steven, der darum bat, dass die Daten vertraulich behandelt wurden, nicht fühlen.

„Gewiss wird das ISB seinem ausgezeichneten Ruf, was den Respekt vor privaten Daten angeht, vollauf gerecht werden.“

Verkündete der Graf spöttisch und aalglatt. Das Comgerät wurde übergeben und kurz untersucht, dann wieder dem Baron ausgehändigt. Janus wartete eine Weile und tat so, als müsste er überlegen, um den Mann noch etwas schmoren zu lassen. Ja, sollte er sich ruhig fürchten....

„Nun, Baron Crant, ich habe mich sehr über Eure Anwesenheit auf dieser Gala gefreut. Ich würde mich glücklich schätzen, auch in Zukunft eine positive und ergiebige Zusammenarbeit mit Euch zu verfolgen. Doch nun habt Ihr gewiss den Wunsch, Bastion zu verlassen. Es wäre doch eine Schande, wenn dieses...Geschäft an kleinlichen bürokratischen Hürden scheitern würde. Ich werde alles notwendige mit dem Commander besprechen. Eine angenehme Reise.“

Höflich neigte Janus schließlich den Kopf, lächelte dem Adligen und seinem Begleiter zu und drehte sich dann um. Gemessenen Schrittes trat er zu Commander Fawkes, sein Tonfall ruhig und kooperativ. Niemand hörte mit, was die Sache ungemein erleichterte.

„Nun, Commander, wie es scheint, wurde das Rätsel gelöst. Mein ehrenwerter Gast versicherte mir, dass es sich lediglich um geschäftliche Kommunikation handelt und er gar nicht wusste, dass sein Gesprächspartner in der Neuen Republik unterwegs war.“

Der Graf lachte leise und seine Miene sprach Bände.

„Ich glaube ihm kein Wort, aber den Belangen des Imperiums und des Sith-Ordens ist eher gedient, wenn er diese Welt unbeschadet verlassen kann. Sorgen Sie bitte dafür, dass Ihre Männer ihn und seine Begleiter passieren lassen. Und ich würde es begrüßen, wenn Sie mir mitteilen könnten, was Ihre Experten über diese Nachrichten herausfinden können. Denn dass Sie sie untersuchen werden, ist sicher.“

Amüsiert lächelnd blickte der Sith kurz in die Ferne. So vorhersehbar...alles so vorhersehbar. Mit einem Nicken ging der Graf wieder und kehrte zu Yui zurück, gemeinsam verließen sie die Halle und begaben sich in einen Nebenraum. Würdevoll setzte sich der Graf auf einen der komfortablen Sessel, legte die Fingerspitzen aneinander und betrachtete den Droiden lächelnd.

„Der Raum ist abhörsicher, meine Diener haben die Halle gründlich überprüft. Nun...Ihr habt ein Angebot erwähnt?“

Der Sith verbarg seine Neugier gut, doch musste er zugeben, dass er gespannt war.

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Die Worte seines Meisters waren in Verbindung mit der Fähigkeit die Macht durch die Sinne sichtbar zu machen die Essenz seiner steigenden Kräfte. Worte hatten seit je her eine magische Bedeutung. So wie ein Lebewesen erst als Tier geboren wird und sich selbst erst in Existenz bringen muss, so manifestieren erst Wörter die wahre Magie des Bogan. Diese Emanationen sind bewusste Entscheidungen. Das Erkennen von Bogan beginnt normalerweise mit einem Moment der Rebellion gegen den geistigen Status quo. In diesem Sinne ist Bogan ein magisches Wort, und die Bedingung, die zu seinem Wiederaufstieg auf dieser Ebene führte, begann durch die Taten der Lebewesen in dieser Existenzebene. Seine Proportionen übersteigen jedoch diese Matrix und stehen auch in einem gewissen Gegensatz zu ihr. Es ist die Natur der Selbsterschaffung, da sie ihre Matrix im objektiven Universum kontinuierlich neu erschafft, so das sich die subjektiven Universen ausdehnen und entwickeln können. Es beschreibt den Prozess, durch den alle Welten werden. Es ist ein Wort, das eine Matrix erschafft, in der es wieder geäußert werden kann, auf sowohl persönlichen als auch historischen Stufen. Jede Wiederäußerung zerstört und evoziert die Matrix, in der es geäußert wird. Es ist das Wort der zyklischen Dynamik, welches den Kreis von Manifestation von Sein zu Demanifestation zu Remanifestation widerspiegelt. Es beeinflusst die, welche es als eine angenehme und klare Wahrnehmung ihrer Realität, Kraft und ihres Willens in sowohl dem objektiven als auch dem subjektiven Universum kennen. Durch die Momente der Wahrnehmung und des Handelns durch Bogan beginnt der Sith den Prozess, eine unsterbliche, unabhängige, mächtige und kraftvolle Essenz zu werden, welcher die Universen auf viele Weisen beeinflusst, sowohl zufällig als auch nicht zufällig. In dem Moment in welchem er sprach, begann er wieder zu existieren. Sein ungewolltes Exil war beendet, seine Essenz wieder mit dem Bogan fest verankert.Die verbale Kraft der Sith Sprache, ein göttliches Prinzip auszudrücken - welches durch den Effekt der Äußerung im objektiven Universum die Erschaffung dieser Welt mit sich bringt – sind das herrschende Prinzip der Sith Magie. Diese Worte dienen als ein Tor für den Geist der danach trachtet, die Welt zu betreten, die er definiert, und der Effekt der Äußerung eines Wortes wird es verursachen, dass viele Welten sich rekonfigurieren werden, um es zu hören. Die Macht war sein Diener. Er spürte wie sie ihn stärkte. Wie aus einem Schlaf schien er langsam zu sich zu kommen. Diese Wiederkehr hatte mich einfachen Gesten begonnen. Ein Atemzug, eine Berührung durch die Macht. Mehr hatte er nicht gebraucht um bereits eine Reaktion seiner Umwelt zu provozieren. Antikosmische Energien durchströmten Körper und Geist, er fühlte wie langsam seine Kräfte zurückkehrten.

Er war gestärkt. Eine innere Flamme hatte sich in dem Geist des Sith entzündet, eine Kraft die in ihm geschlummert hatte. Er verstand nicht, was der Sith Lord da in ihm getan hatte, doch spürte er, wie eine Bestie in ihm erwachte. Neue Energien durchströmten ihn. Er war wissbegierig. Er wollte Macht. Er wollte Stärke. Wie ein verdurstender Wanderer hing der Kissai seinem Meister an den Lippen, die eine nährende Quelle für Gier nach Macht zu sein schien. Er öffnete seinen Geist der Macht, und folgte den Ausführung seines Meisters. Es hatte also etwas mit seinen Muskeln und seiner Wahrnehmung zu tun. Er hatte die Macht gebündelt, und durch seinen Körper fließen lassen, Kraft seiner Gedanken hatte er die Macht, man könnte sagen, befehligt in die Muskeln zu gehen, die er gebraucht hatte. Das war der Schlüssel zur Machtgeschwindigkeit, doch ihm fehlte noch die Hand welche die Tür mit dem Schlüssel öffnete, ein Bauteil zu der Machtform fehlte ihm noch. Wie würde er damit umgehen wenn er schneller ist, würde er nicht die Kontrolle über sich verlieren, oder sogar noch schlimmer, so schnell werden dass er womöglich die Kontrolle verlor? Die Macht musste also auch seinem Geist, oder seiner Konzentration helfen, ihre Wahrnehmung zu verändern und damit zu gewährleisten, dass nichts schief gehen würde, sobald seine Geschwindigkeit sich erhöhen würde. Er stellte es sich ungefähr so vor, das er für wenige Momente alles wie in Zeitlupe verfolgen konnte, zumindest war es für ihn die einzig erklärbare Methode wie er es ansonsten schaffen könnte.

Die Macht floß bereits durch seinen Geist, er versuchte sich auf bestimmte Körperpunkte zu konzentrieren, wollte versuchen, an genau jenen Stellen die Macht welche durch ihn floss zu bündeln, sodass die Macht dort seine Leistungen verstärken würde. Die Macht durchströmte seinen Körper, es war als würde er mehrere Handbreit in ihr getaucht sein, doch versuchte er an Nacheinander versuchte er die Macht auf seine Oberarmmuskulatur anzuwenden, auch die Unterarmmuskulatur vergaß er nicht. Doch da hörte er nicht auf. Wie sein Meister erläutert hatte, musste der gesamte Körper mit Macht durchflutet sein, sodass er bei seinen Armen nicht stoppte. Er spürte wie seine gesamte Muskulatur beansprucht wurde. An manchen Muskeln machte sich ein leichtes Zucken und Zittern bemerkbar, als seien die Muskeln voller Tatendrang. In ihm machte sich allmählich ein Gefühl breit, als würde man ihm Gewichte von den Schultern nehmen, er spürte wie seine Bewegungen schneller wurden, seine Umgebung sich verlangsamte, sodass Kintik-Siqsa beschloss,sein Tempo zu erhöhen. Seine Hände, zu Fäusten geballt, schnellten in einem für ihn irrsinnigen Tempo vor. Er hatte nie ein formelles Boxtraining durchlebt, doch kannte jeder intuitiv die groben Bewegungen aus zahlreichen Holovideos. Jeder wahre Boxer hätte wahrscheinlich über seine Technik gelacht, doch war dies an dieser Stelle nicht so wichtig für ihn. Es ging darum die Geschwindigkeit seiner Schläge zu erhöhen. Je schneller seine Schläge wurden, desto unkoordinierter wurden sie. Es geschah sogar, dass aufgrund seiner fehlgeschlagenen Hand-Augen Koordination die eine Hand schneller war als die andere und so die beiden Hände einander Schläge versetzten. Der Kissai hielt inne und rieb sich mit düsterer Miene die schmerzenden Handballen. So ging das nicht. Er musste dezidierter an die Sache ran gehen.


Er begann von neuem. Erneut spürte er an manchen Muskeln vereinzelt einen kleineren Tremor. Diesmal konzentrierte sich der Sith darauf die Schläge im Einklang mit seinen Sinnen zu halten, versuchte nicht wieder in den Zustand zu geraten, indem er zwar alles instinktiv machte, aber für Fehler anfällig sein würde. Auch so bewegte er sich bereits schneller als jeder Normalsterbliche. Die Macht gab ihnen die Kraft Götter zu sein, Götter die den Kosmos verachteten und aus den Kräften des Antikosmos heraus diese Existenzebene vernichten würden. Nachdem er spürte, wie seine Konzentration nachgab, hörte er auf, und hielt inne. Sein Atem raste, er hatte es zwar zuerst nicht wirklich bemerkt, und doch saugte die Technik an seinen Kraftreserven. Er versuchte seinen rasenden Atem unter Kontrolle zu bekommen, versuchte ruhiger zu werden, wollte seinen Puls wieder auf den Normalwert zurückführen. Er machte weiter. Nach ungefähr fünfzehn Minuten deutete ihm sein Meister an, dass er die Übung beenden könne.

Während er der Erklärung seines Meisters folgte, dachte er mit. Sein Meister erwähnte zwar nichts von der Grundlage der Macht des Machtstoßes, also ob sie neutral oder durch Emotionen verstärkt wird, doch konnte er sich denken, dass ein Machtstoß, der von den dunklen Gefühlen genährt ist, kraftvoller wäre, als einer ohne diese Energie. Außerdem reichte es nicht aus den Machtstoß blind durch die Gegend zu richten. Ein Stoß gegen die Brust befördert einen je nach Stärke des Angriffs einen oder mehrere Meter durch die Luft. Doch das ist nicht immer hilfreich. Sollte man genug Zeit haben zielen zu können, ist es immer besser einem Gegner die Beine weg zu reißen oder nur eine Schulter zu treffen um ihn an der Stelle wo er steht auf den Boden zu schicken. Dann muss man nicht hinterher rennen und möglicherweise hat der Gegner dann auch noch keine Verteidigung aufgebaut. Die Macht ohne eine Handbewegung im Kampf einzusetzen stellte sich der Kissai durchaus als schwierig vor. Das Gehirn arbeitete beim Einsatz der Macht mit einer abstrakten Kraft. Ohne eine Begleitbewegung konnte im Eifer des Gefechts wertvolle Sekunden mit dem Wahrnehmungs -und Verarbeitungsprozess vergeudet werden. Allerdings würde der Überraschungseffekt, so wie sein Meister angemerkt hatte, größer sein, wenn der Gegner keine Vorwarnung in Form einer Körperbewegung erhalten würde.

Er nutzte seine Versenkung in der Macht und versuchte sich darauf zu konzentrieren, die Macht in seiner Handfläche zu sammeln. Zunächst spürte er nichts, und als es sich anfühle, als werde die Luft in seiner Hand „schwerer“. Anders konnte er es sich nicht beschreiben. So schob er seine Macht nach vorne, und hoffte dass er dadurch einen Machtstoß loslassen würde. Er erkannte jedoch keine Veränderung, auf einen Außenstehenden hätte dies sogar ein wenig eigenartig ausgesehen, wenn man bedachte dass da jemand ständig die Hand nach vorn donnerte. Er versuchte es weitere Male, doch konnte er erneut keine Fortschritte erzielen. Es schien, als verpuffe die Macht auf halber Strecke. Er durfte die Macht nicht durch seinen Körper „zwängen“, er musste die Macht durch seine Zellen fließen lassen. Dann hielt er kurz inne und überlegte. Er musste zudem die Macht länger in seiner Handfläche konzentrieren, und sie dann mit seinem Willen in eine bestimmte Richtung leiten. Es war so, als würde er seinen Willen der Macht aufzwingen, zumindest dachte er es sich so. Er konzentrierte sich erneut, lies die Macht um sich herum in seiner Handfläche sammeln, sodass es sich anfühlte, als habe er einen „Luftball“ mit einer wegwerfenden Bewegung schoss er den Ball ab, so zumindest hoffte er, und siehe da, er sah wie die Kleidung von Darth Hybris sich, wie bei einem Windstoß, bewegte, und nach einigen Metern verschwand die geschossene Macht einfach. Der Kissai setzte ein kurzes, raubtierhaftes Lächeln auf, nun musste er seine Technik nur noch verfeinern. Vielleicht war er zu enthusiastisch, wenn man bedachte dass er gerade einmal es geschafft hatte einen Klumpen Macht mit seiner Hand zu verschießen, doch für jemanden der dies vorher nicht konnte, war es ein Meilenstein. Er sammelte erneut die Macht in seiner Handfläche, und spürte wie sein Gier erregt war. Es fühlte sich an wie ein Schwamm der sich mit Wasser voll sog. Wie ein Netz fing seine Handfläche die umliegende Macht ein, sodass er spürte dass sie immer mehr wurde. Er versuchte sein Tempo zu beschleunigen, versuchte, wie ein Durstiger in der Wüste an der Wassertränke so viel Macht wie möglich aufzusaugen und dann seinen Meister verschießen.. Immer wieder schleuderte der Kissai Ladungen seiner Macht.


Als er das Gefühl hatte es verstanden zu haben, hielt er inne. Nun würde er auf den Einsatz seiner Hand verzichten. Er schloss kurz die Augen. Die Macht zu sammeln und dann mit einem Schlag freizusetzen, erinnerte ihn an die Bewegung eines Muskels. Bereits öfter hatte er gelesen, dass die Macht einem Muskel gleich stets trainiert werden müsse, damit er in Form bleibe und sogar wachsen könne. Die Verbindung zur Macht würde so steigen. Die Macht aufzusaugen und dann mit einem Schlag freizugeben, würde nicht anders funktionieren. Sein Meister hatte auf den Torso verwiesen. Kintik-Siqsa presste die Handflächen flach, mit den Fingerspitzen nach oben gerichtet, vor seiner Brust zusammen. Er fokussierte die Macht in seiner Brust. Er verband das Zusammenziehen der Macht mit dem Einatmen. Solange er einatmete, zog er Macht zusammen und bündelte sie an seinem Torso. Als er ausatmete, setzte er die Energien frei. Die Kleidung seines Meister flatterte, er schien Erfolg zu haben. Obwohl die Müdigkeit an ihm nagte, spürte er, dass durch den fortwährenden Einsatz der Macht auch seine Verbindung zu jener gestiegen war. Er spürte aber auch allmählich den Schmerz in seinen Schläfen. Bisher hatte er ihn ignorieren können, doch wuchs der Schmerz beharrlich weiter. Der Kissai nutzte den Schmerz und versuchte ihn zu kanalisieren. Dabei bemerkte er die positiven Effekte auf die Stärke seines Machtstoßes.

Auch hier gab ihm sein Meister zu verstehen, dass es genug war. Was folgte war ein Diskurs über die Möglichkeiten sich gegen Angriffe durch die Macht zu schützen. Sein Interesse war allerdings geweckt. Auch wenn die Evokation eines solches Machtschildes kräftezehrend war, so war sie umso verlockender für eine Person mit seinen... Eigenheiten. Er würde an diesem Thema dran bleiben, auch wenn sein Meister diese Technik für zu „kostenintensiv“ hielt. Stattdessen wechselten sie von einem körperbezogenen Training zu einem mentalen Training. Während sein Meister nur die Frage formulierte, explodierten die Synapsen im Kopf des Kissai. Er musste sich zurückhalten nicht einen Schwall Wörter auf einmal aus seinem Mund brechen zu lassen. Diese Stimulationen brachten ihn auf Hochtouren.


“Die stärkste, natürliche Waffe gegen eine äußere Beeinflussung des Geistes ist eine ausgesprochen kräftige Willensstärke. Daher ist die Volition entscheidend.“ zitierte der Sith beinahe wortwörtlich. Er hatte sich bereits seine Gedanken zu Illusionen gemacht, damit einher ging natürlich auch die Verteidigung gegen diese oder gar die Überwindung solcher Verteidigungsbarrieren. „Je stärker der Wille, desto tiefer die Verbindung zur Macht. Eine Möglichkeit sich gegen solche Angriffe zu schützen, ist es die eigenen Gedanken abzuschirmen. Dies kann auf zweierlei Arten geschehen. Die erste wird durch die Macht abgeschirmt.“ Diese Technik wandte er bereits nach innen an, wenn er sich gegen die Anomalie wehrte. „Die zweite Art ist die bewusste Zerstreuung von Gedanken. Wenn eine fremde Macht in den eigenen Geist einbricht, jedoch keinen festen Gedankenfetzen finden kann um mit der Invasion zu beginnen, benötigt man mehr Willenskraft als das Opfer, um den Angriff zu vollführen.“

Der letzte Teil war eine Symbiose aus eigenem, vermuteten Wissen und der Quintessenz der Texte aus der hiesigen Bibliothek. Sith hatten die Eigenart viele Hinweise zwischen den Zeilen ihrer Texte einzuweben statt sie offensichtlich und für alle direkt ersichtlich zu verfassen.


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Yui wartete geduldig, dass Janus fertig war. Sie verstand nich was diese ganze übertriebene Höflichkeit sollte. Wozu hatte man einen Vornamen? Um mit ihm angesprochen zu werden. Sie konnte zwar verstehen, dass es nicht immer klug war, das zu sagen was man dachte aber diese Ausdrucksformen waren nur verwirrend. Auch wenn Yui das Vokabular hätte, war sie nicht geschult genug es zu verwenden. Ein Wörterbuch ohne wissen, wie man die Wörter aneinander reiht hatte nur wenig sinn. Yui hatte noch viel zu lernen. Doch einmal auch im Ernst wie viel konnte man von einem 11 jährigen Mädchen erwarten. Sie lebte in Symbiose mit ihren Programmen, die ihr vieles erleichterten sie aber nicht kontrollieren konnten. So wusste sie wie sie in gefährlichen Situationen zu reagieren hatte. So wirkte sie manchmal plötzlich wie eine Erwachsene. Doch nur weil ihre Programme ihr dann gerade dabei halfen etwas zu machen. Doch war die Gefahr vorüber war sie dann doch auch nur ein kleines Kind, dass in seinem Leben schon mehr hatte Leiden müssen als so mancher Erwachsener. Ein Kind das die härtesten Lektionen gelernt hatte.

Sie folgte Janus in einen kleinen Nebenraum wo dieser sich gleich setzte. Yui tat es ihm gleich und ließ sich ihm gegenüber in einen Stuhl gleiten. Sie wusste nicht, ob sie Janus glauben konnte, dass sie hier ungehört waren, doch der Sith würde sich nur selbst ins eigene Fleisch schneiden wenn er etwas aufnehmen würde. Er hatte von Galaxiebeherrschung gesprochen das könnte dem Imperium dem Imperator nicht gefallen. Als er sagte, dass Yui eine Angebot erwähnt hatte legte sich ein kindliches Grinsen auf Yuis Gesicht, dass nicht so ganz zu dem Gesicht der Frau passen wollte, die sie gerade verkörperte.

“Ich möchte mich einmal vorstellen. Ich habe viele Namen aber nenne mich bitte Mara Sakkiko.“

Sie hob eine Hand und zeigte dass sie einen sehr antik aussehenden Datastick in der Hand hielt.

“Du wirst diesen Stick nicht erkennen doch ich kann dann dir sagen, dass er aus einem gewissen Labor aus einem gewissen Tempel kommt, wo alle Proben 'leider' in einer Explosion zerstört wurden.

Dabei betonte Yui das Wort leider auf eine Art und Weise, dass es nur so von Sarkasmus triefte. Das war jetzt nämlich ihre große Chance. Bevor Janus reagieren konnte warf sie ihm den Stick zu und ihr grinsen wurde breiter.

“Jetzt ist er komplett und nicht wiederherstellbar gelöscht. Ich habe ihn ausgenullt. Aber sei gewiss, dass ich alle Daten gespeichert habe. Ich habe schon einen Teil entschlüsselt und ja die Formeln für, das das du gerne gehabt hättest sind darauf. Du meintest du könntest die Galaxie damit erobern.

yui machte eine Pause. Sie verstand sowieso nicht warum man so etwas wollte. Yui wollte nur eine Familie haben. Jetzt wo das nicht mehr ging wusste sie nicht genau was sie wollte. Sie wollte sich nicht einmal vorstellen was für eine Arbeit es sein würde alleine eine Galaxie zu regieren.

“Du kennst doch das Grundgesetz dieser Welt. Alles hat seinen Preis. Du kommst nur an die Daten wenn ich sie dir gebe, wenn mir etwas passiert sind die Daten für immer verloren. Und übrigens das eine ist nicht das einzige was drauf ist. Der ehemalige Besitzer des Tempels war ein ziemlicher Forscher. So kommen wir nun zu dem was deine Frage wohl sein wird. Was will ich dafür die Sache ist ganz einfach.“

Yui machte wieder eine Pause und fing ein wenig an zu kichern.

“Ich finde ihr Sith und Jedi habt schon eine coole Sache. Ihr könnt mit einer Handbewegung jemanden durch die Luft schleudern. Ihr könnte einen tödlichen Schuss vorhersehen und ihm dadurch ausweichen. Ich möchte das auch können. Außerdem sind die Jedi auf der Jagd nach mir. Kestrel hat mich verraten. Ich konnte nicht alle Spuren verwischen, viele Leute wissen wer ich bin. Früher habe ich alle beseitigen können. Doch jetzt stehe ich vor dem Problem nur mit der Macht kann ich jemanden töten der die Macht hat. Ich möchte lernen sie zu benutzen.

Nur ein toter Jedi war ein guter Jedi. Sie waren die größte Gefahr dann kamen die Sith. Alle anderen waren im 1vs 1 gegen Yui nicht so gefährlich. Und sie konnte sich weder gegen Jedi noch gegen sith verteidigen. Wenigstens aber machten die Sith keine Jagd auf sie.


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Lange ließ das Reinblut ja nicht auf sich warten. Kaum hatte er mit dem Sprechen aufgehört, sprudelte es aus dem Apprentice heraus. Und wie der sich Wissen angeeignet hatte! Der Sith Lord nickte schließlich, stand auf und gab zu verstehen, das auch Kintik sich erheben sollte. Der kam der subtilen Aufforderung nach, war aber schon recht wacklig auf den Beinen, wenn auch nicht so stark als wäre er völlig erschöpft oder halb tot geprügelt worden.

„Ja, du kannst es auch Willenskraft nennen und Zerstreuung oder eben Verschleierung, Hauptsache der Eindringende kann auf nichts konkretes zugreifen. Du hast heute einiges geleistet und ich bin zufrieden mit dir, vor allem im Bezug auf meine eigenen Pläne mit dir. Jemand wie dich kann ich gut einsetzen. Sofern du dir also keinen allzu großen Schnitzer erlaubst, dürftest du eine beispiellose Zukunft vor dir haben.“

Zu behaupten, man habe eine beispiellose oder einzigartige Zukunft vor sich, konnte schnell dazu führen, dass man an Glaubwürdigkeit verlor, doch als Hybris Kintik ansah und seine Augen, die glühenden Kohlen glichen, in die Seele des Reinblutes blickten, überkam dem Apprentice ein vages Gefühl von Gefahr. Als ob ihn gerade ein Weltenzerstörer entdeckt hätte und nun darüber nachdachte, ob er sich die Mühe machte diese einzelne Fliege mit dem Fuß zu zertreten oder einfach den gesamten Planeten sprengte. Wer mehr als andere erreichen wollte und vor allem wer mehr als andere erreichen sollte, der musste natürlich auch mehr leisten und sich Gefahren stellen, welche niedere Würmer nicht einmal auf dem Schirm hatten. Nie auch nur auf dem Schirm haben würden. Wenn ein Darth Hybris also so etwas sagte, dann übertrieb er nicht, sondern gab nur einen kleinen Ausblick auf die Zukunft, auf das was sein könnte, würde der Schüler nicht von sich aus katastrophal scheitern.

„Da du für die Übungen um die geistige Abschirmung zu viel Energie verloren hast, kannst du dich nun ausruhen gehen. Danach hast du einen vollen Standardtag Zeit um zu üben. Und erst danach machen wir weiter. Ich werde beschäftigt sein, also schreibe mir höchstens eine Nachricht. Wir werden uns in-“

Hybris sah auf den Chronometer über der Tür und rechnete kurz nach.

„- etwa vierzig Standardstunden wieder treffen. Ich werde dich eine Stunde zuvor vorwarnen. Die vierzig hast du aber garantiert. Sollte ich mich nicht melden, bin ich verhindert und du kannst dir die Nachfrage schenken. Warte dann einfach ab. Und wenn ich abwarten sage, meine ich auch, das du dich darüber informieren solltest ob ich überhaupt noch lebe. Eine Meister-Schüler-Bindung, von der du sicherlich schon gehört hast, wird es zwischen uns nicht geben. Du wirst also auf diesem Wege nicht von meinem Tod erfahren. Und nun geh und ruhe dich aus. Du hast es dir verdient.“

Und damit trennten sich ihre Wege wieder. Zeit, Sikarius aus seinen Tank zu holen.

Hybris betrat die Krankenstation und entdeckte Adria recht schnell. Sie saß vor dem Bactatank, in welchem sich ihr Meister befand, und bekam folglich nicht mit das sich der Sith Lord näherte. Im Augenblick war nicht viel los, weshalb weder er noch Personal einander ausweichen mussten. Sikarius erblickte ihn schließlich zuerst. Obwohl das Bacta den Körper des selbsternannten Warriors leicht verzerrte, konnte Hybris deutlich erkennen wie der Blick des grauhäutigen Mannes ihn fixierte. Mal davon abgesehen, dass er seine Anspannung nicht zu verbergen versuchte. Er hatte seine Emotionen also wieder aktiviert, eine Entscheidung, die er womöglich noch bereuen würde. Leichtfüßig wie er auftreten konnte, wenn er denn wollte, bemerkte Adria ihn erst als er schließlich hinter ihr stand und ein schwacher Schatten auf sie fiel. Sie drehte sich im Sitzen um, stand dann aber hastig auf als sie ihn erkannte. Er sah sie kurz an und nickte dann nach rechts und sie kam dem nach und vergaß auch nicht den Stuhl wegzunehmen und anderswo abzustellen. Hybris trat daraufhin näher an den Tank heran und betrachtete Sikarius. Dieser war zwar fast einen Kopf kleiner als der Sith Lord, da er aber in der Bactaflüssigkeit schwamm und der Tankboden selber auch noch einmal ein paar Zentimeter hoch war, befanden sich beide in etwa auf der selben Höhe. Das Bacta hatte nach einem Tag bereits ordentlich was geschafft und einen nicht unerheblichen Teil seiner verlorenen Haut ersetzt - das Loch in der Brust hatte man relativ leicht schließen können -, doch fertig war er noch lange nicht. Sein Gesicht sah immer noch schlimm aus, das Auge war, obwohl man es mit den Mitteln des Ordens durch ein geklontes ersetzen konnte, immer noch unbrauchbar und sein Arm fehlte selbstverständlich auch. Als Hybris Blick darauf fiel, dachte er an Sharoh und fragte sich einen Augenblick lang ob man diese Regenerationsfähigkeit auch auf den Menschen übertragen konnte. Nicht so ohne weiteres, wie er wusste. Es gab schließlich genug Wissenschaftler und Ärzte die es versucht hatten. Aber darum kümmern würde er sich ohnehin nicht. War nicht sein Problem. Ansonsten sah der Sith Anwärter fast genau so aus wie vorher. Vielleicht ein wenig dünner, doch so genau hatte Hybris nun auch wieder nicht hingesehen, als das er das jetzt erkennen würde. Was er nun aber durch die Macht sah, waren die feinen Veränderungen im Gehirn. So ganz ohne Schaden war er also doch nicht davon gekommen. Hybris nickte langsam und vollführte dann eine „Abschalten“-Geste in Richtung Medidroide. Dieser war mit dem Tank verbunden und ausschließlich für die Patienten zuständig, verstand Gesten aber nicht, weshalb der Sith Lord im selben Augenblick aussprach was er gerade andeutete.

Das Bacta, welches nun ohnehin zum größten Teil entsorgt werden musste, wurde abgepumpt. Schwach wie Sikarius nach wie vor war, stand dieser schließlich einen Augenblick später, nur mit einer „Badehose“ bekleidet im Tank, an diesen gelehnt und kam nicht raus. Adria schien ihm helfen zu wollen, traute sich aber wohl nicht an Hybris vorbei, welcher so nah dran stand, das sie ihn zwangsläufig berührt hätte, hätte sie sich an ihm vorbei quetschen wollen. Die vordere Glasfront war vollständig in den Boden eingesunken, sodass keine Stolperschwelle mehr vorhanden war. Deshalb würde der Lord ihm auch nicht da raus helfen. Die paar Schritte würde er jawohl schaffen. Während Sikarius wohl Kraft für diesen Akt sammelte – er zitterte am ganzen Körper -, besorgte ein mobiler Medidroide bereits eine medizinische Decke für ihn. Er kam kurz darauf an und wollte ebenfalls an Hybris vorbei, war aber so programmiert worden, das er niemanden wegstoßen oder anrempeln konnte, weshalb er leise vor sich hin piepend in der Luft schwebte und darauf wartete das man ihn durch ließ. Hybris nahm ihn jedoch nur die Decke ab, wartete bis der Droide dies bemerkt hatte und wieder verschwand und reichte diese dann an Adria weiter. Erst dann trat er drei Schritte zurück und auch Sikarius kam heraus. Seine – offizielle – zukünftige Schülerin warf sich förmlich auf ihn und wickelte ihn ein, stützte ihn sogleich und ihrer redseligen Natur folgend, wollte sie ihm gleich auch das eine oder andere mitteilen, doch es blieb erst einmal bei einem Gefühlsausbruch und ausgetauschten Emotionen, denn Hybris Blick bohrte sich gnadenlos in den Schädel des selbsternannten Warriors, was dieser nicht ignorieren und deshalb reagieren musste.

„Ihr habt es also überstanden, Leto Fel. Vermutlich wären Glückwünsche angebracht, doch lasst uns das überspringen. Überlebt habt ihr mein Ritual, doch unbeschadet seid ihr nicht daraus hervorgegangen.“

Hybris deutete auf den Kopf des jungen Mannes.

„Den Nervenschaden werdet ihr aber vermutlich eher begrüßen. Was ich damit meine, werdet ihr sicherlich recht schnell von alleine herausfinden. Und nun lasst uns für den Rest an einen anderen Ort gehen.“

Da Hybris nicht einmal auf die Idee kam Sikarius zu stützen, dieser kaum von alleine gehen konnte und Adria ja nun auch nicht die kräftigste war, kamen sie entsprechend langsam voran, erreichten den Turbolift, welcher sie in die Domäne der Oberen bringen würde, aber ohne irgendwelche Zwischenfälle. Sikarius konnte inzwischen wieder reden, schwieg bisher aber. Auch Adria, welche inzwischen wieder teilweise in düsteren Vorahnungen schwelgte, sagte nichts. Erst als sie oben angekommen, die beiden Portalwächter hinter sich gelassen und das Quartier von Hybris betreten hatten, brach der Lord das Schweigen.

„Bring ihn ins Schlafzimmer Adria, und leg ihm Kleidung raus. Wenn Ihr angezogen seid, Leto, reden wir weiter. Und Ihr holt eurem Meister währenddessen etwas anständiges zu essen und zu trinken. Nehmt was ihr wollt.“


Sikarius wurde also ins Schlafzimmer gebracht und Adria kam ein paar Minuten später wieder raus. Hybris räumte währenddessen auf, was bedeutete, das er all die herumliegenden alchemistischen Gegenstände und anderen Kram einfach in einen Schrank legte, jede Ordnung missend, und diesen dann abschloss. Dafür hatte er grade weder die Zeit, noch die Lust. Er war gerade damit fertig, da kam der grauhäutige Mensch von sich aus aus dem Zimmer gehumpelt. Hybris nickte auf die schwarze Couch und er setzte sich dann selber in den Sessel. Adria kam dann auch schon und stellte zwei Teller mit auch kalt genießbarem Fleisch und Obst. Dazu ein Glas Wasser und einem orangem Saft. Da Hybris noch nie in den Kühlschrank geschaut hatte, konnte er nicht sagen was was war. Vorerst schien Sikarius aber keinen Hunger nach Nahrung, sondern nach Wissen zu haben, denn er nahm seinen Blick so wenig von Hybris, wie dieser Sikarius aus den Augen ließ.

„Da ich mich in einer Position befinde, welche auf jede Rechtfertigung oder Erklärung verzichten kann, komme ich gleich zu dem Ergebnis: Ihr habt eure Schulden beglichen. Der Tod eines Alchemisten-Initiaten wiegt schwer, schwerer als Ihr vermutlich wisst, doch im Endeffekt war er trotzdem nur ein Jünger, weshalb ich davon abgesehen kann Euch umzubringen. Doch wo stehen wir nun, hm? Das Ihr jetzt nicht einfach eurer Wege gehen werdet und wir nie wieder etwas miteinander zu tun haben werden, habt ihr Euch sicherlich schon gedacht.“

Das Seelenschwert, welches Hybris vom Rücken genommen hatte, als er sich hatte hinsetzen wollen und welches nun auf seinen Oberschenkeln ruhte, wurde nun von seinem Herren genommen und die Spitze der nur scheinbar zerfressenden Klinge auf einen Punkt irgendwo zwischen Sikarius und Adria ausgerichtet. Obwohl das Schwert unerhört schwer war, war Hybris Körper derart mit der Macht durchdrungen, das er weder zitterte, noch sich irgendwas anmerken ließ.

„Ihr werdet mir dienen und eure Ketten, welche auch eurer Schülerin mit einbeziehen, erst loswerden wenn ich sterbe oder keine Verwendung mehr für euch habe. Bei letzterem Szenario würdet ihr selbstverständlich sterben müssen. Wie ihr aber an meinem Schüler habt sehen können, bin ich durchaus bereit einiges zu tun und zu geben, dient man mir entsprechend. Und nun erhebt euch und kniet nieder.“


Hybris deutete mit dem Schwert auf eine Stelle rechts neben den Couchtisch und erhob sich dann selber. Sikarius kam der Aufforderung so schnell es sein Zustand zuließ nach. In die neue schwarze Robe gehüllt, die roten Haare zum Teil immer noch nass, kniete er mit gesenktem Kopf vor Hybris.

„Ich kann aber keinen weiteren Diener im Rang eines Schülers gebrauchen. Des weiteren habt Ihr bewiesen, dass ihr längst darüber hinausgewachsen seid und es sinnvoller wäre euch mehr Freiheiten zu gewähren.“

Während er sprach, leitete Hybris seine Macht über das Seelenschwert hinweg. Da dieses Macht einsog und ohne den Grauen auch nie wieder frei gab, musste der Sith Lord seine Energie über die Klinge tanzen lassen. Wie bei einem Machtstoß sammelte sich diese nun an der Spitze, waberte dort, als wäre sie ein lebendiges Wesen. Unsichtbar, und doch für ein jeden Machtnutzer spürbar. Langsam, einer Zeremonie angemessen, schwang Hybris das Schwert und führte die Klinge an Sikarius linker Halsseite. Hungrig wie die Klinge war, wurde der Körper des Noch-Schülers von einer raubtierhaften Kälte erfasste. Ein jedes noch so kleine Haar stellte sich auf und ein Schauer durchfuhr seinen gesamten Körper, so deutlich, das man es trotz seiner weiten Robe erkennen konnte. Doch dann folgte auch schon Hybris Macht und durchfuhr ihn ebenfalls. Und so dunkel, so vergiftet diese Macht auch war, sie fühlte sich im Gegensatz zur Aura des Schwertes wie ein Jungbrunnen an. Der dunkle Sturm, gewaltig und unaufhaltsam, brandete über den Anwärter hinweg und vitalisierte ihn auf einzigartige Weise. Da waren keine Emotionen, kein Hass oder Furcht, nein, da war etwas noch primitiveres, etwas grundsätzliches und daher trotz seiner verdorbenen Natur reines. Für einen Augenblick war da keine Schwäche, kein dumpfer Schmerz, sondern nur die Macht. Ohne jedes Störung, ohne jede Art von Hintergrundrauschen. Die reine unverfälschte Macht. Und sie nahm für Fels Körper den selben Stellenwert wie Kolcta ein. Aber diese Rausch hielt nicht lange an, denn Hybris Macht wurde nicht abgelenkt und zurückgeschickt, sondern durchfuhr ihn nur einmalig. Als sie sich dann schließlich im wahrsten Sinne des Wortes in Luft auflöste, sprach Hybris nach dieser kurzen Pause weiter.

„Hiermit ernenne ich Euch, Leto Fel, zu Darth Sikarius, Sith Warrior des Sith Ordens und gewähre Euch im selben Atemzug alle Rechte und Privilegien, welche mit diesem Rang einhergehen. Ihr werdet nicht länger ein Bittsteller, sondern ein vollwertiges Mitglied des Ordens sein, dürft Euch Sith nennen und entsprechendes einfordern. Erhebt Euch.“

Hybris nahm die Klinge weg und packte sie mit einer geschmeidigen Bewegung wieder auf den Rücken. Sikarius, durch das Erlebte offensichtlich gestärkt, erhob sich und stand nun ohne jede Schwäche vor ihm. Seine Gefühlswelt war nun kein eisig kalter See, sondern eine stürmischer Ozean.

„Unbeabsichtigte Fehler kann ich akzeptieren, weshalb deine Tat, die Bestrafung dafür und deine jetzige Beförderung für mich keinen Widerspruch darstellt. Du wirst schnell merken, das ich kein konventionell arbeitender Sith Lord bin und mich oft anders verhalte als der klassische Sith. Das hat Euch bisher zwar unvorstellbares Leid eingebracht, andererseits lebt ihr auch noch und steht nun, als meine Diener, unter meinem Schutz. Kein gewöhnlicher Werdegang, aber es hätte schlimmer kommen können.“

Der Sith Lord näherte sich Sikarius, legte ihm die Hand auf die linke Schulter und drückte einmal zu, dann schritt er an ihm vorbei. Und entschied sich gleichzeitig, von Sie auf Du umzusteigen.

„Was deine zerbrochene Waffe betrifft, die habe weder ich, noch einer meiner Diener aufgesammelt. Da das Material, aus welchem sie besteht, einige Credits einbringt, dürften die Bruchstücke bereits von Jünger eingesammelt und zur Schmiede des Ordens gebracht worden sein. Falls du also noch immer Verwendung dafür hast, fang dort mit deiner Suche an. Ansonsten kann ich dir eine Sith-Kriegsklinge oder Material für eine neue anbieten. Sollte die letzte jedoch von dir selber hergestellt worden sein, rate ich dir dazu dich darin ausbilden zu lassen.“


Inzwischen befand sich Hybris in seinem Schlafzimmer. Er ließ seinen Blick schweifen und sprach dabei weiter, nun aber mit lauterer Stimme, aber ohne sie durch die Macht zu verstärken.

„Dein kybernetischer Arm befindet sich noch in der Sanitätsstation der Domäne der Oberen. Geh hier nach einfach hin und hole ihn dir zurück.“

Es herrschte ein wenig Chaos, doch nicht genug, um Hybris aufräumen zu lassen. Deshalb kam er wieder in den Aufenthaltsraum zurück.

„Ich bin zwar Alchemist, aber meine Diener und Schüler müssen es deshalb nicht sein. Wohin dich dein eigener Weg auch führt, solange er meine Pläne nicht stört, ist es deine Entscheidung. Und die deiner Schülerin. Und nun noch die obligatorische Warnung: Mich zu belügen kommt Verrat oder einem direkten Angriff gleich. Ich biete meinen Dienern nicht wenig um erfolgreich sein oder ein angenehmes Leben führen zu können, verschwenden sie aber Ressourcen oder beschädigen oder zerstören gar mein Eigentum, und darunter fallen, wie du inzwischen weißt, auch Diener, ist auch das Verrat. Fehler sind okay, aus Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit begangene aber nicht. Du und auch deine Schülerin kannst meinen Namen benutzen, doch lädt euch das auch eine gewisse Verantwortung auf. Manchmal ist es doch besser, wenn nicht jeder weiß wem ihr dient. Und nun geh, Darth Sikarius, und tu was du willst. Sobald ich eine Aufgabe für dich habe, werde ich dich kontaktieren. Mit deiner Schülerin habe ich noch kurz etwas zu besprechen, also warte draußen.“

Der nun nicht mehr selbsternannte Sith Warrior verneigte sich und ging langsam hinaus. Die Beförderung hatte ihn deutlich selbstbewusster gemacht, sodass er nicht mehr humpelte oder wankte, sondern seine neu gewonnene Kraft gleich in seinen Gang lenkte.. Wäre er durch das Ritual nicht so stark gezeichnet worden, es hätte beinahe würdevoll ausgesehen. Hybris sah indes Adria an und sie erwiderte den Blick.

„Dein Meister ist zwar aus dem Tank, doch er braucht noch Bactaverbände für die Wunden. Er wird also eine Weile fast vollständig bandagiert herumlaufen und körperliches Training meiden müssen. Achte auf die Hinweise in den Packungen. Man muss die Verbände öfter wechseln, will man das sie effektiver wirken. Ansonsten gilt was ich gesagt habe: Du kannst zu mir kommen, solltest du genug von ihm haben. Ach ja, Sikarius soll nicht vergessen dich offiziell als seine Schülerin eintragen zu lassen. Ihr werdet dann beide eigene Quartiere besitzen. Und … haltet das, was auch immer ihr als Beziehung versteht, geheim. Und nun geh, Sith Apprentice Adria.“


Sie verneigte sich ebenfalls und einen Augenblick später war Hybris alleine. Aber noch nicht mit den beiden fertig. Beziehungsweise mit Sikarius. Deshalb zückte er sein modifiziertes Pad, griff auf die Mitglieder-Datenbank des Ordens zu, suchte Leto Fel heraus und aktualisierte seinen Status. Neben seinem bürgerlichen oder eben einfach nur zuvor getragenen Namen – ob der der echte war, kontrollierte schließlich niemand -, stand nun auch sein Sith Name, sein Rang, in einer Stunde sicherlich auch Adria als seine Schülerin, irgendwann vielleicht auch seine Zirkelzugehörigkeit und eben wer ihn befördert hatte. Wem er diente, das stand nirgendwo und es war Sikarius Entscheidung, ob er es öffentlich machen würde...


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Ein schmales Lächeln ruhte auf dem blassen Gesicht des Grafen, während er es sich auf dem eleganten Sessel bequem machte. Nach außen mochte seine Haltung entspannt sein, doch er war auf der Hut. Mit diesem Droiden hatte er bis jetzt keine sonderlich positiven Erfahrungen gemacht, und es bestand das Risiko, dass es sich um einen Trick oder eine Falle handelte, ganz ausschließen wollte Janus diese Möglichkeit nicht. Ihn störte, dass er nicht genau über die Fähigkeiten des seltsamen Droiden im Bilde war. Was genau konnte sie – es – wirklich?Es war überaus gefährlich, nur wenig über seinen Gegenspieler, seine Fähigkeiten und Motive zu wissen.

Das Lächeln des Sith wurde etwas breiter, als Yui mit einem fast schon kindlich anmutenden Grinsen erklärte, dass sie viele Namen hatte, bei diesem Gespräch aber Mara Sakkio genannt werden wollte.


„Wie Sie wünschen, Miss Sakkio.“

Meinte Janus, ganz der großzügige Gastgeber. Interessiert verfolgte er, wie das Droidenwesen einen sehr alt aussehenden Datenstick hervorholte, sie behauptete, dass der Datenstick aus dem Labor in dem Eistempel von Theatherra stammte. Nun war die Neugier des Grafen erst recht geweckt, kalkulierend wurden seine grünen Augen etwas schmaler. Es hatte zahlreiche Geheimnisse und Artefakte in diesem Tempel gegeben, Dinge, die ihren Besitzern große Macht verleihen konnten. Und was in dem Labor gelagert hatte, war eine Waffe von ungeheurer Stärke gewesen, ein viraler Kampfstoff, der die Verbindung zur Macht störte und kappte. Bedauerlicherweise waren alle Proben zerstört worden.

Der schlanke Fastmensch unterdrückte seinen Ärger, als das Droidenwesen das Wort „leider“ so sarkastisch betonte. Breit grinsend warf sie ihm den Datenstick zu und der Graf fing ihn mit der Macht auf und ließ ihn vor seinem Gesicht schweben, seine grünen Augen huschten über den antiken Datenträger. Yui erzählte, dass sie sämtliche Daten vollständig von dem Träger gelöscht hatte und sie anschließend gespeichert hatte, angeblich hatte sie zumindest einen Teil der Informationen entschlüsselt und sie meinte, dass die Formel für den Kampfstoff darin enthalten war. Ein Kampfstoff, mit dem man die Galaxis erobern konnte...


„Ich habe tatsächlich Überlegungen in diese Richtung geäußert.“

Der Tonfall des Sith war kühl, geschäftsmäßig. Seine Gedanken rasten. Bluffte das Droidenwesen? Ihre Erklärung klang durchaus glaubwürdig und plausibel, und der Gedanke, an die Formel und vielleicht noch andere uralte Forschungsdaten zu kommen, war überaus verlockend. Nun kam Yui auf ihre Bedingungen zu sprechen, sie erklärte, dass im Falle ihrer Zerstörung die Daten unwiederbringlich verloren sein würden, und zwar nicht nur die Formel, sondern auch alle anderen Daten. Janus hatte den Verdacht, dass entgegen der Behauptung des Droiden das was sie fordern würde alles andere als einfach war.

Aufmerksam hörte der Graf zu, als Yui ihre Bewunderung für die außergewöhnlichen Kräfte von Machtnutzern zum Ausdruck brachte. Überrascht wölbte er eine Augenbraue, als das Droidenwesen erklärte, dass sie die Macht zu gebrauchen lernen wollte, um gegen Machtnutzer vorgehen zu können, und dass sie von den Jedi, namentlich Kestrel, verraten worden war und nun gejagt wurde. Nachdenklich schwieg der Sith einige Augenblicke und wägte sorgfältig ab.


„Ein...interessantes Angebot. Und eine nicht minder interessante Forderung, die Sie da vorbringen, Miss Sakkio.“

Der Graf lächelte und machte eine kurze Pause, legte die Fingerspitzen aneinander und fixierte sein Gegenüber mit seinen grünen Augen.

„Ich stehe diesem Geschäft positiv gegenüber, muss aber auf einige Schwierigkeiten hinweisen. Ihre...besondere Natur könnte es sehr schwer oder gar unmöglich machen, Sie im Gebrauch der Macht zu unterweisen. Droiden können die Macht nicht nutzen, wobei ich zugeben muss, dass ich bisher noch keinem Droiden mit organischen Bestandteilen begegnet bin.“

Zumindest nahm Janus an, dass die seltsame Aura von Yui durch organische Bestandteile verursacht wurde. Stahl allein konnte es nicht.

„Erlauben Sie mir also, ein Gegenangebot zu machen, das sich eher an der Realität orientiert. Es gibt Mittel und Wege, Machtnutzer auch ohne den eigenen Gebrauch der Macht effektiv zu bekämpfen und zu töten. Alchemistisch hergestellte Gifte, durch die Macht besonders verstärkte Waffen, Tricks, um Abläufe im Lichtschwertgebrauch zu stören...und mein persönlicher Favorit: Zahlenmäßige Überlegenheit. Ich spreche aus Erfahrung, wisst Ihr.“

Der Graf lehnte sich etwas zurück, sein Lächeln entspannt.

„Der Sith-Orden im allgemeinen und bestimmte Zirkel im speziellen verfügen über einen reichhaltigen Schatz an Wissen über die Stärken und Schwächen von Machtnutzern. Wissen ist Macht, und ich bin bereit, Ihnen einen gewissen Anteil an diesem Wissen zu gewähren und die Unterstützung meines Netzwerks bei der Beseitigung von Jedi anzubieten, die allzu lästig sind. Ganz besonders, wenn es sich dabei um unsere gemeinsame Freundin Kestrel handelt. Ihr Überleben auf Theatherra ist ein Fehler, den ich nur zu gerne korrigieren möchte.“

Eine kurze Pause, dann kam der Sith auf den Punkt.

„Ich schlage einen schrittweisen Austausch vor. Sie liefern mir Bestandteile der Daten, und ich liefere im Gegenzug Wissen und Ausrüstung, auf die nur Mitglieder des Ordens Zugriff haben. So haben wir beide ein Interesse an einer kooperativen und hilfreichen Haltung und minimieren die Risiken.“

Es war ein pragmatischer, vorsichtiger Vorschlag, ganz nach dem Geschmack des Grafen. Noch gab es zu viele unbekannte Variablen in dieser Gleichung. Er wollte erst einmal eine kleinen Teil der angeblichen Daten sehen und ihre Echtheit verifizieren, bevor er sich auf ein gefährliches Spiel einließ.

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Der Wille seines Meisters manifestierte sich in den Worten die er an seinen Schüler richtete. Er diente ihm gut. Er würde keine Schüler-Meister-Beziehung zu ihm aufbauen können. Was war er in den Augen dieses Menschen? Ein bloßer Diener? Er war ein Experiment. Sein Weg war vorherbestimmt und der Sith wusste, dass er noch oft stolpern würde. Es lag in seinem Auftrag, geradezu in der Tradition der Sith genau dafür zu sorgen, dass er überleben würde. Sein Meister würde ihn jeder Entbehrung aussetzen die ihm einfallen würde. Er war seine Marionette, sein Spielball, sein Experiment. Er würde sehen wie erfolgreich dieses Unterfangen werden würde, er hatte noch einiges zu lernen. Darth Hybriswürde den Kissai formen, gestalten, er würde zu Wachs zwischen seinen Fingern werden. Er würde ihn zu der Kerze formen, welche das Licht so hell strahlen ließ, dass seine Gegner erblinden und nur noch die Dunkelheit, die dunkle Seite kennen würden. Bis ins letzte Herz der Jedi. Er würde hell strahlen, über alle anderen hinaus. Dann würde er seinen Meister verbrennen. Die Sith von Bastion waren in seinen Augen zum großen Teil eine Farce. Selbst sein Meister, obwohl in der Macht ein großartiger Herold Bogans, zeigte durch viele Manierismen, dass er nicht viel auf die Traditionen der alten Sith gab. Die Überheblichkeit mancher die sich, zu Unrecht, Sith nannten lies sie vergessen dass die Macht nicht nur Werkzeug und Diener der Sith, sondern auch ihr Lehrmeister war. Viele vergaßen diesen Aspekt und hielten sich für Götter, ein Frevel den die meisten teuer bezahlen mussten. Wie oft hatte er schon Sith getötet welche nicht verstanden hatten dass es die Macht war, welche den Weg leitete, nicht ihre eigene Stärke. Ein Fehler den viele in seinen Augen bereits getan hatten. Sie wussten nicht worauf sie sich einließen, dachten die Macht würde ihnen die Kraft die sie aus ihr schöpfen konnten wie Bonbons zuwerfen, doch weit gefehlt. Sie ekelten sich schon beim Anblick von Blut, dem Lebenselixier welches sie am Leben erhielt. Ihre zarten Seelen waren nicht für die Dunkelheit geschaffen welche sie verschlingen und ausfüllen würde, sodass sie bloß zu Gefäßen für dunkle Energien deformieren würden. Sie würden den Weg nie ganz gehen, würden die Entbehrungen nie ertragen denen sie sich selber unwissentlich verschrieben hatten. Darth Hybris würde ihn zu der Kerze formen, welche das Licht so hell strahlen ließ, dass seine Gegner erblinden und nur noch die Dunkelheit, die dunkle Seite kennen würden. Bis ins letzte Herz der Jedi. Er würde hell strahlen, über alle anderen hinaus. Dann würde er seinen Meister verbrennen.

Heute würde er jedoch niemanden mehr verbrennen. Nachdem sein Meister ihn mit dem 40-stündigen Zeitrahmen verlassen hatte, nahm er seine Ampullen, verstaute sie sorgfältig und verließ die Domäne der Wissenden. Er zog sich in sein Quartier zurück und legte sich, ohne seine zerschlissene Robe auszuziehen, schlafen. Acht Stunden später erwachte er aus einem traumlosen Schlaf. Bereits bei der ersten Bewegung spürte er den Muskelkater. Zeugnis der Anstrengung des vergangenen Tages. Nachdem er sich um seine Körperhygiene gekümmert hatte, besorgte er sich einen neuen Satz Kleidung, die seine mittlerweile löchrige und teilweise mutwillig zerschnittene Robe ersetzen sollte. Wenn er der Schüler eines Sith Lords war, so sollte er auch repräsentativ aussehen und nicht wie der letzte Heckenpenner. Die Kleidung angezogen bewegte er sich zu den Trainingsräumen in der Domäne Lernenden. Dort bog er ab und suchte sich einen noch freien Meditationsraum. Er setzte die zweite Ampulle an und verabreichte sich eine weitere Dosis Stimulatoren. Als er das Hochgefühl, das mentale Feuerwerk der Substanzen spürte, begann er die Übungen des Vortages zu wiederholen.

Diesmal würde ihm sein Schwert als Übungsgegenstand dienen. Auch wenn es vom reinen Objektgewicht schwerer war als der Lichtschwertgriff seines Meisters, so sollte es dennoch kein Problem darstellen. Es handelte sich hierbei schließlich nur um mentale Barrieren die es zu überwinden halt. Wie über unsichtbare Fäden hatten seine Bewegungen während des kurzen Wütens sich auf das SChwert übertragen. Es hatte ihn viel Kraft und Energie gekostet, dem Schwert eine Bewegung zu entlocken. Unangemessen viel auf jeden Fall, wenn man bedachte, wie leicht er dies auf normalem, körperlichem Wege hätte vollbringen können. Doch er hatte schon gesehen, dass Sith noch weit größere Lasten heben konnten - welche, die ihre körperliche Kraft weit überstiegen hätten. Es galt die Barrieren des Kosmischen zu brechen und den Wunschzustand in den Ist-Zustand zu manifestieren.Die Verbindung zu Bogan war vorhanden, die Energie wohl auch. Es musste also, Darth Hybris' Worten entsprechend, tatsächlich die Kontrolle sein, die fehlte. Die Herrschaft. Ein Prinzip, das ihm vertraut war. Er würde nach mehr Macht dürsten und genau das war der richtige Ansatz den jeder Sith wollte. Die Macht vibrierte um den Kissai herum.


Dort schwebte es, das Vibroschwert. Manifestation seines Willens. Ein Sinnbild für den Widerstreit zwischen Jedi und Sith, unentwegt wuchernd, sich dem Untergang immer wieder entziehend, und dabei doch so belanglos, so entnervend unwichtig und sich dessen nicht einmal bewusst. War es die Macht als Freund, die einem half ein Objekt zu bewegen, oder die Macht als Sklave, dem man einen Willen oktroyierte? In den Augen des Kissai letzteres. Ruhe ausstrahlend konzentrierte Kintik-Siqsa sich auf das Schwert in seiner Gesamtheit. Sein Ziel war klar, doch diesmal würde er sich auch mit dem Weg dorthin befassen. Die Gravitation war sein Feind. Sie galt es zu überwinden. Die Fäden die er um das Objekt spannte wurden immer dichter, eine Blase welche ätherisch alle äußeren Einflüsse negierte, die Kintik-Siqsa nicht sehen aber spüren konnte. Doch das war eigentlich auch nicht nötig. Die Konzentration des Sith richtete sich diesmal nicht darauf, an den Griff des Schwertes zu ziehen. Denn auf diese Weise musste er gegen besagte unbekannte Kräfte ankämpfen, sie gewaltsam überwinden. Er musste das Objekt nicht bewegen, sondern den Impuls geben, damit es selbst das tat was er von ihm wollte. Also konzentrierte er sich nicht auf das Schwert selbst, sondern auf den unsichtbaren Sog, der es am Boden festhielt. Wenn es ihm gelang, diesen zu lösen, so würde ein minimaler Druck genügen, das Schwert aufsteigen zu lassen. Er folgte gänzlich seiner Eingebung, als er die Kräfte formte, welche das Band der Gravitation durchtrennten.Der Kissai verstand es bereits sich der Macht zu öffnen, seine Verbindung war noch schwach, doch konnte der Sith bereits ahnen, dass es nicht lange so bleiben würde. Er spürte wie sich seine Emotionen seiner Kontrolle entziehen wollten, sich nicht von ihnen beherrschen zu lassen. Es war mit einem Topfdeckel vergleichbar, den man mit aller Kraft auf die hochkochende Suppe drückte, doch der Kissai schaffte es vorzüglich den Inhalt für sich zu behalten. Er übte die Dominanz aus die er benötigte und bereits beherrschte und die Macht belohnte ihn mit dem entsprechenden Wunsch. Es war ein ständiges Geben und Nehmen, als Sith musste man lernen immer mehr zu nehmen als zu geben. Der Schüler hatte seine Lektion gelernt, als er das Schwert schweben sah. Es gab also mehrere Methoden die Macht anzuwenden. Die Levitation war nur ein Überbegriff zu beschreiben, was der Effekt war, wie man jedoch dieses Ziel erreichte, war dem Nutzer überlassen. Dies war ein dritter Weg, der neben dem niederen Weg existierte, von dem ihm sein Meister abgeraten hatte und unterschied sich dennoch von der Lösungsvariante des Sith Lords. Alle Varianten hatten ihre Vor -und Nachteile.


Die nächsten vier Stunden übte der Kissai intensiv sowohl seinen als auch den Weg den Darth Hybris ihm beigebracht hatte. Die Kontrolle über das Objekt zu behalten war dabei die größte Herausforderung. Der direkte Draht, der Wille der ausgeübt werden musste um den Gegenstand zu bewegen, sie waren essenziell zum Gelingen dieser Technik. Am Ende ließ er das Schwert schweben und begann mit zwei kleineren Pappbechern aus dem Wasserspender zu üben weitere Objekte schweben zu lassen. Er entlockte den Gegenständen zumindest eine Bewegung, allerdings polterte das Schwert lautstark auf dem Boden, wenn er zu lange versuchte einen Effekt zu erzielen. Nachdem er die ganze Zeit auf dem Boden verharrt hatte, stand er auf und holte sich eine kühle Erfrischung am Wasserspender. Er hatte noch einiges vor...


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Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Wissenden, Krankenstation vor Sikarius` Bacta-Tank: Adria und Fel


Irgendwann hielt es Adria nach einer ungefähren halben Stunde nicht mehr aus und stellte sich wieder vor den Bacta-Tank und schaute zu ihrem Meister Sikarius hoch! Wieder musterte sie ihn. Nun gut, alle seine Wunden waren nicht komplett abgeheilt, doch was sie sah, stimmte sie froh! Plötzlich öffnete er sein Auge. Er sah sie an. Sofort schlug ihr Herz schneller! Sie strahlte! Er war wach! Plötzlich hatte sie das Gefühl, dass er zu ihr sprach, nicht wirklich, sondern auf einer anderen Art und Weise und sie verstand ihn sogar! Er fühlte sich mit ihr verbunden und war da! Sie warf ihm ein umwerfendes Lächeln zu und auch ein paar bedeutungsvolle Blicke waren dabei. Irgendwann setzte sie sich wieder auf ihren Stuhl und wartete. Hybris müsste jeden Moment auftauchen. Adria flirtete so lange mit ihrem Meister. Sie schaute immer mal woanders hin und dann trafen sich ihre Blicke wieder und total verliebt sah sie ihn dann an. Dann schaute sie wieder weg, um ihm kurz darauf einen wundervollen Augenaufschlag mit ihren langen dunklen Wimpern zu schenken.

Plötzlich bemerkte Adria, dass ein Schatten über sie fiel und jemand hinter ihr stand und zeitgleich sah sie auch Fel`s Blick nicht mehr auf sich gerichtet. Adria drehte sich blitzschnell um und sprang fast zeitgleich auf, als sie Hybris entdeckte. Artig nickte sie ihm begrüßend zu. Sie ergriff sofort den Stuhl und schaffte ihn dahin zurück, wo sie ihn her geholt hatte und eilte auch schon zurück. Hybris stand direkt vorm Tank und musterte ihren Meister. Furchtsam beobachtete sie sorgenvoll die Szenerie! Er machte nun zum Droiden eine Geste und das Bacta wurde abgepumpt. Letzte Tropfen perlten von ihrem Meister während der Bactaspiegel sank. Dann war der Tank endlich leer. Erwartungsvoll und kribbelig konnte Adria es kaum erwarten, dass der Tank geöffnet und Fel heraus treten konnte. Der Tank wurde geöffnet, doch Hybris ging nicht zur Seite und Fel verharrte weiter im Tank. Es war grotesk! Adria hätte Hybris am liebsten zur Seite geschoben, doch selbstverständlich würde sie es nicht wagen! Was sollte das werden? Sie hätte gerne ihrem Meister hinaus geholfen! Zu gerne! Doch Hybris stand im Weg! Ihre innerliche Anspannung stieg! Würde er jetzt ihren Meister töten? Ein Medi-Droide schwirrte über ihren Köpfen mit einer Decke für ihren zitternden fröstelnden Meister herum und ließ Adria noch nervöser werden! Endlich griff Hybris zu und nahm die Decke ab und reichte sie auch schon Adria, die beherzt zu fasste. Er trat endlich zur Seite. Adria stürzte heran, klemmte sich die Decke unterm Arm und fasste mit beiden Händen zu, ergriff seine Hand und seinen Stumpf und zog ihn vorsichtig heraus und hielt ihn. Dann wickelte sie ihm die Decke wie ein Badetuch um.

“Du siehst gut aus!”,

munterte sie ihn auf. Das war auch wahr, denn für einen Tag sah er prima aus!

“Du bist geheilt und ich auch, Fel!”,

brachte sie ihm die frohe Botschaft rüber, dass auch sie geheilt war! Sie lächelte süß.

Doch nun sagte Hybris unheilvoll, dass Fel zwar das Ritual überstanden hätte, aber dennoch einen bleibenden Nervenschaden davon getragen hätte! Adria rutschte das Herz in die Kniekehlen! Bedeutete dies, dass ihr Meister deshalb sterben müsste?! Ihr wurde ganz flau im Magen! Sie sollten Hybris folgen! Adria warf ihrem Meister einen äußerst besorgten Blick zu und konnte nicht mehr lächeln! All` ìhre Hoffnungen und ihre Freude waren mit einem Male zerstört und dahin!

Adria stützte ihren Meister und sie folgten langsam Hybris zum Lift. Fel war sehr schwer und wesentlich größer als Adria und war noch sehr entkräftet! Daher lag eine ziemliche Last auf dem zierlichen Mädchen, denn sie hatte in den letzten Tagen ganz schön abgenommen! Sie befürchtete, wenn Fel schwanken oder stolpern würde, mit ihm umzufallen. Dazu kamen die erdrückenden Sorgen! Doch sie kamen ohne Zwischenfälle zum Lift, stiegen ein und fuhren in die Etage der Oberen. Adria wurde schlecht. Würden sie wieder in dem abgelegenen kleinen Trainingsraum landen, wo das Ritual statt gefunden hatte?! Zu ihrer Verblüffung gingen sie zu Hybris seinem Quartier!

Noch mehr erstaunt war sie, als Hybris sie aufforderte, Fel in sein Schlafzimmer zu bringen und ihm Kleidung raus zu legen und ihm danach etwas zu essen zu holen. Adria traute fast ihren Ohren nicht, atmete aber auf und wurde zuversichtlicher. Allerdings gab es auch so was wie eine Henkersmahlzeit!? Das kannte Adria aus dem Holo-Fernsehen bei Darth Bor! Adria nickte Darth Hybris zu, führte Fel in das Zimmer, indem sie die letzten Nächte geschlafen und welches ihren Duft angenommen hatte und ließ Fel los und sauste zum großen Wandschrank. Wie alle Frauen hatte Adria einen geübten Blick für Größen, nachdem sie ihn nochmal gemustert hatte und fand schnell passende Kleidung für Fel und legte alles fein säuberlich auf sein Bett, wusste sie nun, dass es Kleidung in verschiedenen Größen im Schrank gab.


“Hier, dass müsste dir passen! Schau, ich durfte mich auch völlig neu einkleiden! Zum ersten Mal Klamotten, die richtig in meiner Größe sind!”

Dann eilte sie auch schon hinaus, sah, dass Hybris im Wohnzimmer einige Sachen weg räumte und stand kurz darauf in Hybris`seiner Küche! Dort gab es einen riesigen Kühlschrank. Adria öffnete ihn und staunte nicht schlecht. Es standen etliche Speisen, auf Tellern mit Folie abgedeckt, darin! Hätte sie das gewusst?! Sie wählte einen Teller mit leckeren Fleischscheiben eines Bratens und einen Teller mit Obst. Zügig zog sie die Folie ab. Sie selber schob sich rasch eine Traube in den Mund und nahm eine Karaffe mit orangenem Saft hinaus. Adria roch daran. Es roch prima. Sie nahm zwei Gläser aus dem Schrank und goss ihm ein Glas ein und sich selber auch und trank drei Schlucke. Für Fel holte sie noch ein weiteres Glas aus dem Schrank und füllte es mit Wasser. Ihr Blick fiel auf ein Serviertablett und rasch stellte sie die zwei Teller und zwei Gläser für Fel darauf und eilte zurück ins Wohnzimmer. Überrascht sah sie, dass ihr Meister schon auf der Couch neben Hybris am Tisch Platz genommen hatte. Schnell und ohne ein Wort zu verlieren, stellte sie alles vor ihrem Meister ab. Sie selber setzte sich neben ihm hin und blickte erwartungsvoll in Hybris sein Gesicht, der im Sessel Platz genommen hatte. Auch ihr Meister wollte und konnte scheinbar nichts anrühren, sondern wollte lieber wissen, an was er nun war! Dabei müsste auch er Hunger haben!

Hybris begann, dass ihre Schuld beglichen war, er nicht mehr sterben müsste, doch er sie nicht einfach so gehen lassen würde. Adria horchte auf! Er nahm das Seelenschwert vom Knie und richtete es zwischen ihren Köpfen aus! Furcht kroch wieder in ihr hoch! Sie sollten ihm dienen! Alle beide! Wenn er sie nicht mehr gebrauchen könnte, was wohl passieren würde, wenn sie in seinen Augen als Diener versagen sollten, müssten sie sterben! Frei wären sie erst mit seinem Tod! Sie würden aber auch davon wie seine Schüler profitieren können!


Plötzlich sollte Fel vor ihm hin knien! Fel gehorchte. Adria klopfte das Herz bis in den Hals! Warum? Was würde jetzt passieren?! Die Spitze der Klinge begann zu wabern! Adria hielt den Atem an! Adria spürte etwas Eisiges, was sie erschauern ließ und auch etwas Kraftvolles und Mächtiges zugleich und ihr Körper kribbelte von den Haarspitzen bis in den kleinen Zeh. Hybris bräuchte keinen weiteren Schüler und Fel sei auch schon darüber weit hinaus, sprach Hybris weiter. Die Klinge wurde nun auf Fel`s linke Halsseite gelegt. Fel überkam ein Zittern. Adria bekam erstmal einen Schreck und ihre Augen weiteten sich, als sich die Klinge seinem Hals so beängstigend näherte. Ihre Finger krallten sich nervös in ihre Robe und zerknüllten sie. Er ernannte ihn zum Sithkrieger. Adria glaubte zu träumen! Sentimentale Gefühle durchströmten sie gerührt und ein Kloß bildete sich in ihrem Hals vor lauter Glück! Ihre Augen wurden feucht vor Freude! Sie war so stolz auf Fel! Er hatte es dermaßen verdient! Sie hätte jetzt nie damit gerechnet, dass…! Fel durfte sich wieder erheben und stand stolz und deutlich aufgewühlt und ergriffen vor Hybris, der das Schwert zurück auf seinen Rücken hängte. Fel trug eine wabernde Aura um seinen Kopf in rot, orange und gelb, was wohl für Leidenschaft, Kraft, Stolz, Ehrgeiz und Optimismus stand. Adria war glücklich! Hybris erwähnte, dass auch Fel, der nun offiziell Darth Sikarius hieß, nun unter seinem Schutz stand. Damit hatten sie einen starken Sith hinter sich stehend, der seine Hand schützend über sie hob! Das begriff auch Adria sofort! Die letzten Tage im Tempel waren sehr lehrreich gewesen! Hybris war immerhin ein Fürst! Ihr ganzes ertragenes Leid schien sich nun bezahlt zu machen! Sie war geheilt worden und er zum Sithkrieger ernannt worden! Er nahm seine Hand und legte sie Fel wie einem Sohn auf die Schulter. Von da an duzte Hybris Fel! Dann kam er auf die Überreste von Fel`s Schwert zu sprechen, welches leider nicht stand gehalten hatte und wo die Überreste zu finden wären. Auch wusste er, wo seine Armprothese zu finden sei. Dann warnte er Fel und sie mit! Sie horchte besonders auf, was er unter Verrat verstand! Sie würde damit niemals richtig offensichtliche Rache an Kintik üben dürfen! Nicht jetzt und nicht später! Sie würde es schlauer einfädeln müssen! Sie dürften nun machen und dahin gehen, was und wohin sie wollten, solange er nichts dagegen oder andere Aufgaben für sie hätte. Sikarius wurde damit entlassen, doch sie sollte auf ein Wort noch dableiben. Was wollte er mit ihr bloß besprechen? Sie wurde etwas unruhig und beklommen. Adria wäre lieber gleich mit Fel hinaus gegangen. Adria warf Fel einen kurzen besorgten Blick zu. Sie hörte, wie Fel sich entfernte und die Tür schloss.

Neugierig, was Hybris ihr zu sagen hätte, sah sie ihn gespannt an. Ein wenig mulmig war ihr auch! Er erklärte ihr, dass sie Bacta-Verbände für Fel besorgen und sie öfters bei ihm wechseln müsste, um eine optimale Heilung zu erzielen. Körperlich sollte er sich noch schonen! Sie nickte.

“Ja, Mylord!”

Er erinnerte sie nochmals daran, dass sie jederzeit zu ihm kommen dürfte, hätte sie genug von ihrem Meister. Sie nickte nur und wollte es weder bejahen, noch ihm widersprechen. Man konnte nie wissen, wie das Leben so spielte, wie das Schicksal es wollte und ob es tatsächlich mal eine Option sein würde!?

Ihr Meister sollte sie offiziell als seine Schülerin eintragen lassen. Sie würde dann auch ein eigenes Quartier erhalten. Sie horchte auf. Sie besaß noch nie ein eigenes Zimmer oder ein eigenes Bett! Sie könnte es sich so hübsch einrichten und zurecht machen, wie die Summers-Bitch ihr Zimmer hatte! Doch irgendwie machte es sie auch traurig! Wenn nun beide eigene Quartiere hätten, würden sie nicht mehr aneinander gekuschelt einschlafen und aufwachen können?! Dennoch nickte sie beflissen.


“Ja, Mylord!”

Er fügte noch hinzu, dass sie ihre tiefe Verbundenheit geheim halten sollten. Sie nickte wieder und sogar heftig, denn dies hatte sie mittlerweile selbst erkannt!

“Ja, Mylord!”

Sie verbeugte sich und ging dann schnell hinaus. Ihr Meister wartete vor der Tür. Sie strahlte ihn an.

“Ich gratuliere dir!”

Am liebsten wäre sie ihm gleich um den Hals gefallen, vermied das aber nun beflissen! Langsam gingen sie nebeneinander den Gang zum Lift entlang. Er schien nicht mehr gestützt werden zu müssen! Sie hielt sich aber bereit.

“Du musst mich als deine offizielle Schülerin anmelden, sagte Hybris. Ich bekomme dann auch ein Zimmer wie die Summers-Bitch!”

Sie hatte deren wundervolles Zimmer vor Augen.

“Ich weiß nicht, ob du dazu irgendwo hingehen musst oder ob du es mit meinem Pad erledigen kannst? Hybris schenkte es mir! Ich habe mir schon ein paar tolle Spiele drauf geladen!”

Adria reichte es ihm, also borgte es ihm! Sie dachte kurz nach, was Hybris noch gesagt hatte!

“Du darfst keinen Sport machen! Ich muss dir Bacta-Verbände anlegen und die muss ich sofort holen und ich muss sie oft wechseln, damit sie richtig gut wirken können!”

Sie waren am Lift angekommen und fuhren auf die Schüler-Ebene runter. Sie steuerten automatisch auf Fel´s altes Zimmer zu. Als sie es betreten hatten und die Tür zu war, fiel Adria ihm um den Hals.

“Ich bin vor Angst um dich fast gestorben! Ich bin so froh, wie alles ausgegangen ist! Du bist jetzt ein offizieller Meister und ich wurde von ihm geheilt! Ich bin jetzt 19! Ich musste ihm dafür eine Eizelle geben, auf die er sehr scharf ist! Er möchte sicher noch mehr! Also, mein halbes Baby, verstehst du?! Sie haben es aus meinem Bauch operiert! Ja…!”

Sie sah sich um.

“Von dem Holocron erzählte ich kein Wort! Es muss noch da sein, wo du es gelassen hast! Mein Trainingslichtschwert ist verloren gegangen, als mich Kintik folterte!... Ich hole schnell die Verbände! Warte hier!”

Das Mädchen setzte ihre Kapuze auf, wie sie es jetzt immer tat, wenn sie alleine durch den Tempel huschte. Adria flitzte vor zur Krankenstation auf dieser Ebene! Dort angekommen, blieb sie in der Tür stehen, bis sie eine Dame ansprach.

“Mein Meister Sikarius schickt mich, um Bactaverbände zu holen! Der ganze Körper muss einbandagiert werden. Bitte geben Sie mir gleich genug mit! Ich will sie öfters bei ihm wechseln können!”

Die Frau im weißen Kittel nickte, schaute im Computer nach und reichte ihr kurz darauf eine ganze Box.

“Vielen Dank!”

Adria ging flott zurück. Vor sich haltend, die ziemlich große Box! Aus der Kantine, an der sie vorbei musste, roch es lecker!

“Da bin ich wieder! Zieh dich aus! Wir wickeln dich gleich ein!”

Adria öffnete die Box und holte eine Binde raus. Es waren auch Pflaster darin. Sie begann etwas ungeschickt am Arm. Behutsam und sanft, aber damit es hielt, so fest wie nötig, wickelte sie die Bactabinde herum! Im Endeffekt handelte es sich immer um eine getränkte Mullauflage und um eine Binde zum Fixieren. Im Gesicht und am Hals kamen große Bacta-Pflaster zum Einsatz. Als sie fertig war, sah Fel einer Mumie ziemlich ähnlich! Adria war zufrieden mit ihrem Werk, wollte sie schließlich, dass ihr Meister noch richtig und narbenfrei heilte. Letzteres würde sonst womöglich zu Bewegungseinschränkungen führen! Adria las die Verpackungsbeilage, wie Hybris sie angewiesen hatte!

“Spätestens alle 8 Stunden sollten wir sie wechseln!”

Adria sah ihn an und lächelte.

“Weißt du was, wir sollten zur Feier des Tages mal etwas essen gehen! Ich brauche mal eine richtig deftige warme Mahlzeit! Aus der Kantine, nebenan, roch es klasse! Was meinst du?”


Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Lernenden, Fel´s altes Quartier. Adria und Darth Sikarius
 
Bastion, Center, Sith-Tempel, Unterirdischer Haupthangar. Turwaith und zwei (noch unbestimmte) Sith-Lords

VORGESCHICHTE SIEHE CHARAKTER-VORSTELLUNG ( http://www.projektstarwars.de/thema/turwaith-dorokayla.57525/ )

Draussen war es bereits dunkel, als der kleine Raumer mit den beiden Sith und Turwaith an Bord im Haupthangar des Sith-Tempels gelandet war. Turwaith sass noch immer in der Zelle und wartete, was als nächstes passieren wird. Er hatte schon fast erwartet, einer der dunklen Meister persönlich würde ihn aus seinem Loch holen, doch er musste sich mit zwei "stinknormalen" imperialen Soldaten begnügen. '
Merkwürdig', dachte er sich, denn normalerweise wurden Sith nicht von der Armee begleitet. Sie waren sogar froh, wenn sie sich möglichst fern von den Soldaten aufhalten konnten. Die Sith hielten nunmal nicht viel von nicht-machtempfänglichen Wesen.
Als Turwaith durch das Schott des Raumschiffs ging und in die grosse Hangar-Halle blicken konnte, war die Halle beinahe leer. Nur hie und da waren ein paar Männer unterwegs. Da gab es Mechaniker, Soldaten, Wartungsdroiden, und sogar ein Geheimdienstler schien sich in diese unteren Hallen verirrt zu haben. Als hinter Turwaith die beiden Sith-Lords die Rampe hinunter schritten, wurden die anwesenden Arbeiter hektisch, jeder versuchte so auszusehen, als wäre er gerade sehr mit irgendetwas beschäftigt.
Plötzlich blieben die Soldaten stehen, und Turwaith, der das nicht sofort mitbekam, wurde brutal am Arm festgehalten, sodass er fast hinfiel.
"Bringt ihn in den Gefangenentrakt, Ebene 3, Zelle 16. Wir müssen sicher sein dass er nicht auf dumme Gedanken kommt. Platziert zwei Männer vor der Zelle und bewacht ihn. Noch so einen Zwischenfall wie letzte Woche will ich nicht noch einmal erleben!", sagte einer der Sith in energischem Ton zu dem Soldaten, der Turwaith am nächsten stand. "Zu Befehl, mein Lord", antwortete dieser und zerrte Turwaith mit sich. Sie schritten durch eine grosse Tür in einen Korridor, begleitet von drei weiteren Soldaten. Der, welcher vorhin geredet hatte, lief vor ihm, ein weiterer hinter Turwaith, und jeweils einer links und rechts von ihm. Wenn er sich noch richtig erinnern konnte, nannte man das Diamantenformation. Er hatte früher als Kind auf Tatooine öfters das eine oder andere Kriegstagebuch auftreiben und durchblättern können. Seine Meinung über seine momentane Situation war zweigespalten. Einerseits möchte er nichts lieber, als nach Tatooine, oder noch besser nach Mandalore zu reisen, und dort ein Leben als freier Bürger aufzubauen. Andererseits hatte er sich geschworen, seine Eltern zu rächen. Er wird die beiden Sith, die ihn begleitet und entführt haben, für den Tod seiner Eltern büssen lassen. "Hier rein! Na los wirds bald!", fuhr ihn einer der Soldaten an. Er war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkt hatte wie sie vor der Tür zu Zelle 16 angekommen waren. Der vordere der Soldaten hatte die Tür bereits geöffnet und bedeutete Turwaith mit einer wütenden Handbewegung, er solle endlich seine Zelle betreten. Kaum hatte er sich in den winzigen Raum begeben, schloss sich die Tür hinter ihm mit einem leisen Rauschen und Turwaith war alleine. Der Gang draussen war hell erleuchtet, hier drin war das Licht nur schwach. Als sich seine Augen endlich an den dämmerigen Schein gewöhnt hatten, konnte er in einer Ecke des Raumes einen unbequem aussehenden Metallquader ausmachen, welcher wohl als Sitz- und Liegefläche gedacht war. Turwaith war so müde, dass er sich auf das kalte harte Metall legte und beinahe sofort einschlief.

Bastion, Center, Sith-Tempel, Gefangenentrakt, Ebene 3, Zelle 16. Turwaith, zwei Wachposten vor der Tür
 
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Er hatte nach der Levitationsübung inne halten müssen. Er spürte wie etwas sich in ihm regte. Es war ES. Er spürte, wie die Dunkelheit nach ihm rief, eine verlockende Stimme welche in sein Ohr säuselte und danach tiefer wurde, basshaltiger. Weitere Stimmen erfüllten seinen Kopf, er spürte die verlorenen Seelen und spürte wie ihre Stimmen immer mehr ins zischelnde übergingen und wieder anschwollen. Danach verstummten sie, und doch spürte er ihre Anwesenheit. Die Stille war beinahe unerträglich, bis ein einzelnes Wort ihre Gedanken erfüllte, ihren Kopf völlig in besitz nahm. “Komm!“ Kintik-Siqsas goldgelbe Augen öffneten sich, und glühten intensiver als sonst. Die dunkle Seite hatte ihn wieder ein Stückchen mehr in ihren Besitz genommen, einen Schritt näher zum Abgrund seiner Seele, jedoch auch einen Schritt näher ein wahrer Sith zu werden.Er benötigte einige Zeit bevor er fortfahren konnte, doch setzte er die Techniken ein, die er sich im Zuge seiner Bekämpfung der Anomalie selbst beigebracht hatte. Er klärte seinen Verstand, baute den Schild nach innen auf, versuchte über eine kontrollierte Atemtechnik seinen Herzschlag zu regulieren. Es war besser geworden, doch konnte er nie ahnen, wann sie wieder zuschlagen würde.

Das was er bei seinem Meister produziert hatte, reichte ihm mittlerweile nicht mehr. Die Bezeichnung Stoß verdiente diese leichte Luftverwirbelung kaum. Zwar war es ein Zeichen dass er auf dem richtigen Weg war, aber auch dafür, dass dieser noch ziemlich lang sein würde. Er fand Geschmack daran, die Macht zu kontrollieren, und war selbst mindestens ebenso begierig wie sein Meister, rasche Fortschritte zu machen. Da ihm nun Grundtechniken zumindest in ihren Grundzügen gelungen waren, war er optimistisch, auch mehr erreichen zu können.

Es war nicht viel Macht die er da in seiner Hand gesammelt hatte, doch reichte es um den Fokuskristall so zu treffen dass er sich einmal um seine eigene Achse drehte und die lange Kette, die am Ende der Fassung des Kristalls befestigt war, herumwirbelte. Nicht schlecht für den Anfang. Doch der Kristall war weitaus leichter als sein letztes Ziel gewesen. Er durfte sich bei diesem wahnsinnigen Sith Lord keine Fehler erlauben, denn dieser würde nicht vor seinem edlen Blut halt machen. Ein Sith Schüler musste immer auf der Hut sein, die gesamte Ausbildung war eine einzige Prüfung ob man es wert war zu leben. Das Leben war das größte Geschenk, neben den Kräften, die einem die Macht schenkte, wenn man diesen Pfad einschlug. Der Kissai ging sogar soweit zu sagen, dass man erst lernte zu leben, wirklich bewusst zu leben, wenn man den Weg eines Sith einschlug und diesen meisterte.

Auf das Training zurückkommend wuchs in dem Kissai der Wunsch nach mehr. Um den Erfolg zu erreichen, würde er alle Mittel nutzen. Er schloss seine Augen um die Konzentration zu steigern. Seines Seh-, Geruchs- und Temperatursinns weitgehend beraubt, konnte er sich besser auf sich selbst und die Macht konzentrieren. Noch immer spürte er den Zorn in sich, der seine Entschlossenheit nährte und Nebensächliches beiseite drängte. Er öffnete wieder die rothäutige Hand Diesmal jedoch versuchte er nicht, etwas von ihr weg zu drücken, sondern an sie heran zu ziehen. Ähnlich wie bei seiner Levitationsübung war es sein Bestreben, nicht gegen eine bestehende Kraft anzukämpfen, sondern sie sich zunutze zu machen, auch wenn er darüber nicht bewusst nachdachte. Es brachte ihm nichts wenn er wie ein roher Barabel mit der Macht um sich werfen konnte, er musste die feinen Nuancen wissen, musste zwischen den einzelnen Graden der Machtanreicherung unterscheiden können um seine Attacken zu stärken oder zu schwächen. Nicht immer war ein Windstoß angemessen, manchmal konnte es reine Kraftverschwendung sein. Je mehr Macht der Kissai sammelte, desto deutlicher zeichneten sich seine Konturen ab. Er erreichte zwar noch lange nicht das gewohnte Maß, doch wusste er bereits jetzt dass der nächste Stoß stärker sein würde als das Windchen welches er zuvor geschleudert hatte. Die Anstrengung würde wohl bald ihre ersten Spuren an ihm zeigen.

Sofort versuchte Kintik-Siqsa es wieder mit dem Machtstoß. Er wendete die gleiche Grundtechnik an, die ihm soeben zu einem winzigen Teilerfolg verholfen hatte und demnach nicht grundlegend falsch sein konnte. Abermals schloss er die Augen und besann sich zuerst auf seine Aufgabe, dann sammelte er die Macht in seinem Körper sich dabei vorstellend, dass er eine starke Zugspannung zwischen sich und seinem Ziel aufbaute. Wie ein Muskel würde er die Macht zuerst absorbieren und dann mit einem Schlag von sich wegdrücken. Diese Druckwelle würde dann alles in seiner Nähe erfassen. Mit fortlaufender Erfahrung würde er sie auch, ganz ohne Begleitbewegung, zielsicher in eine bestimmte Richtung lenken können. Nach wenigen kurzen Augenblicken des Konzentrierens und Sammelns entlud sich die Energie in einer Welle. Er synchronisierte erneut seine Atmung mit dem Zusammenziehen und Herauspressen der Macht. Die Macht belohnte jene, die nicht auf ihr Schicksal warteten sondern selber darum kämpften eben dieses Schicksal nach ihrem Gutdünken zu formen. Die Macht ließ den Erwählten nach den Sternen greifen wenn dieser sich dem Strom hingab und ihn überlebte oder schickte ihn zurück in die ewige Bedeutungslosigkeit des normal sein. Kintik-Siqsa kämpfte, Erfolg war zweitrangig denn Erfolg war subjektiv. Abermals ging er beim Aufbauen der nötigen Kraftreserve recht behutsam und langsam vor, um eine gewisse Feinabstimmung der mit- und gegeneinander wirkenden Kräfte bemüht. Er begann, wenn auch, sehr langsam, ein Gespür dafür zu entwickeln, wie er die von der Macht zur Verfügung gestellte Energie kanalisieren konnte. Die eigenen Grenzen sollte er immer weiter höher setzen, nur so würde er das erreichen was er auch erreichen wollte. Er mochte zwar nur die ein oder andere stärkere Verwehung verursachen, doch war er bereits jetzt ein besserer Machtanwender als so mancher seiner Komparsen, die unter einem Sith Meister auf Krayiss II gedient hatten. Zumindest bildete er es sich ein.


Während er mit zorniger Entschlossenheit Energie für den nächsten Stoß sammelte, fiel dem Kissai erstmals auf, dass es hierbei effizientere und weniger effiziente Anstrengungen gab. Obwohl es sich dabei nicht um eine physische Bewegung handelte, war es doch mit dem Einsatz von Muskeln vergleichbar, die auf bestimmte Weise zusammenarbeiten mussten, um im Wechsel- und Zusammenspiel ihre größtmögliche Wirksamkeit zu entfalten. Um abrupt und mit höchster Geschwindigkeit nach vorne schnellen zu können, musste der ganze Körper angespannt sein - offenbar verhielt es sich bei der Macht ähnlich. Während der Kissai zuvor bewusst und mit einer gewissen Vorsicht experimentiert hatte, war dieser nächste Machtstoß deutlich entschlossener. Kintik-Siqsaließ sich von seinen Gefühlen anleiten, ohne sich jedoch von ihnen kontrollieren zu lassen, hielt die Kette nun nicht zu straff und nicht zu locker. Die grundlegende Technik hatte er verstanden, jetzt wendete er sie wesentlich intuitiver an, eher dem Gefühl als der konkreten Beobachtung folgend, aber doch immer noch Herr seines Handelns.

Noch während sich die Energien ihren Weg bahnten, war dem Reinblut klar, dass sie eine andere Dimension annahmen als zuvor. Was jetzt aus ihm hervorbrach, war erheblich stärker als das leichte Wehen, das er zuvor veranstaltet hatte. Das war der Eifer der Wissbegierigen.

Er hatte genug Zeit in dem Meditationsraum verbracht, es war an der Zeit seine Fähigkeiten in der Machtgeschwindigkeit zu testen. Allerdings würde er das nicht wie bei seinem Meister anhand des Schattenboxens üben, sondern auf einem Laufband in einem der zahlreichen Räume die zur körperlichen Ertüchtigung bereitstanden. Der Kissai nahm sich eine der zahlreichen Laufbänder in einem solchen Raum vor und machte sich mit dem Kontrollpanel vertraut. Das Laufband begann sich schneller zu bewegen und Kintik-Siqsa begann sein Augen zu schließen, und das Laufband, die Elektronik darin und die Personen um ihn herum besser wahrnehmen zu können. Er gab sich der Macht hin, und spürte die angenehme Wärme die ihn durchflutete und ihm neue Kraft schenkte. Das Laufband begann nun etwas schneller zu laufen, und nun musste auch er Gas geben um vernünftig mitzukommen. Er gewöhnte sich schnell daran und stellte das Laufband noch eine Stufe höher. Seine Sinne erfassten die Koordination seiner Beine, er musste darauf acht geben, dass er nicht zu viel Macht in seinen Körper leitete und dabei den Überblick verlor. Nun wurde es auch für ihn etwas anstrengender mit der Schnelligkeit des Bandes mithalten zu können. Immerhin war es sicherlich für ein solches Training ausgelegt. Das Band wurde immer etwas schneller; und nun begann der Kissai sich zu konzentrieren und die Macht, die er um sich herum gesammelt hatte, zu fühlen wie sich seine Muskeln anspannten, kontrahierten. Er versuchte diese Kontraktion mit der Macht zu unterstützen, sodass die Muskeln schneller kontrahieren werden würden. Doch es klappt nicht, weil er sich nebenbei auch noch darauf konzentrieren musste nicht die Balance zu verlieren und vom Band wegzurutschen. Der Kissai erinnerte sich, dass sein Meister betont hatte, dass es nicht zielführend sei, die Macht auf einzelne Muskelgruppen zu fokussieren. So ließ er die Macht unkontrolliert durch seinen Körper schwappen. Die Midi-Chlorianer waren die Ursache, dass er überhaupt in der Lage war, die Macht als solche für sich benutzen, sie zu manipulieren. Die Midi-Chlorianer waren es auch, die sich in all seinen Zellen, im Muskelgewebe und in Blutbahnen aufhielten, es sind sozusagen Symbionten die sich in allen lebenden Wesen befinden. Das Reinblut bewegte sich noch immer laufend auf dem Laufband, seine Beine bewegten sich immer schneller im Tempo des Bandes. Kintik-Siqsa spürte erneut, wie sich seine Muskeln erneut unter seinen Bewegungen anspannten. Er spürte, wie sich diese überanstrengten Muskeln bereits einem Muskelkater näherten. Wieder lenkte er seine volle Konzentration auf die Filamente, die sich immer und immer wieder zusammen zogen; kontrahierten. Er dehnte seine Sinne in seinem ganzen Körper aus, lies all seine Kraft in die Muskeln leiten, um sie somit schneller zu bewegen. Kintik-Siqsa spürte in seinem Körper eindeutig die Gegenwart der Midi-Chlorianer die ihm dabei halfen. Er fühlte, wie die Zellen in seinen Muskelfilamenten stärkten, verbesserten und schneller machten. Er hatte die Geschwindigkeit des Laufbandes erreicht; nun musste er die Technik nur noch verfeinern und trainieren.



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Obwohl yui die Aussage von Janus überhaupt nicht passte verzog sie keine Miene. Das war ein Vorteil ihres Seins. Sie konnte eine starres emotionsloses Gesicht halten. Kein erschrecken keine Gefühle, obwohl sie innerlich sehr viel fühlte. Sie konnte sich gut daran erinnern dass Kestrel auch gesagt hatte ,dass sie die Macht nicht erlernen konnte. Yui hatte angenommen, dass es gelogen war. Aber es konnte gut auch die Wahrheit gewesen sein. Warum jemanden anlügen wenn die Wahrheit genauso unerfreulich war.

“Ich bin kein Droide. Ich bin nur ein 11 Jähriges Mädchen.“

sagte Yui mit etwas Verzweiflung in der stimme. Sie war ein Kind sie war ein Lebewesen nicht zu vergleichen mit einem Protokolldroiden oder einem Astromechdroiden. Es war wieder einer der Momente wo sie sich etwas alleine fühlte. Alle sahen sie nur als eine Maschine an. Vielleicht sollte sie einfach mal weg. Irgendwohin irgendwie herausfinden was sie sein würde können. Denn das was sie wollte wurde ihr immer mehr genommen.

Sie konnte sich noch gut erinnern. Als sie damals Sklave war, sie wollte immer nur nach Hause. Doch es war nicht der einzige Wunsch gewesen sie wollte in die Vergangenheit zurück. In die Zeit zurück wo sie ihren Eltern entrissen wurde. In die Zeit wo sie nur ein normales kleines Mädchen war.

Als Janus sagte, dass es andere Mittel und Wege gab gegen Machtnutzer zu kämpfen schüttelte Yui nur den Kopf. Er war doch selbst ein Sith er musste es doch wissen, dass es nicht so einfach war. Sie konnte es nicht verstehen. Sie konnte nicht begreifen wie es möglich sein sollte Machtnutzer zu bekämpfen.

“Vielleicht gibt es Gifte, aber was bringt mir ein Gift, wenn ein Jedi vorhersehen kann wie ich angreife, wenn ein Jedi Jedem angriff ausweichen kann weil er sie sieht. Und zur Zahlenmäßigen Überlegenheit, wie soll ich das anstellen ich hab kein Geld um Söldner oder so etwas zu kaufen und die werden dann von den Jedi auch einfach umgebracht.“

Letzteres klang durchaus vernünftig Information gegen Information. Auch die Abmachung, dass sie nur Teile der Daten liefern würde hatte den Vorteil, dass Janus so sie nicht einfach umbringen konnte wenn er die Daten hatte. Sie würde auf niemandes Wort vertrauen und falls es nötig war würde sie das Wissen das sie von Janus erhalten würde benutzen, um ihn loszuwerden. Das würde ganz darauf ankommen wie sich das ganze entwickelte.

“Wenn wir gerade von Kestrel sprechen. Ich habe schon den ersten versuch gestartet, um sie ein wenig vom Orden zu isolieren. Dann wird es später einfacher an sie ran zu kommen.“

An diesem Punkt aktivierte Yui ihren Holoprojektor und spielte die Aufzeichnungen der Kameras der Cantina an wo sie “Kestrel“(Yui) sehr anstößig verhielt und dem ruf der Jedi überhaupt nicht gerecht wurde. Es interessierte Yui wirklich, ob die Aktion schon konsequenzen für sie gehabt hatte, oder ob sie drauf gekommen waren, dass das nur Yui gewesen war. Da der Orden nicht von ihr wusste, hatte die Aktion gute Chancen. Und sie würde falls nötig weiter machen.

“Aber das Angebot kling gut.“

sie machte eine kurze Pause.

“Ich habe vorher nicht die ganze Wahrheit gesagt ich habe ein Protokoll auf den Datenstick gespielt. Über dieses kannst du mich jederzeit kontaktieren.“

Yui hasste Verhandlungen. Dafür war sie noch zu jung und unruhig. Sie musste etwas machen. Wie hieß es so schön, dass Kinder meistens ungeduldig und Energiegeladen waren. Und sie war ja ein Kind. Auch wenn sie bald Erwachsen sein würde hatte sie die Entwicklung noch nicht durchgemacht. Die Jahre in der Sklaverei waren eigentlich nur gestohlene Jahre gewesen und jetzt befreite sie sich langsam von dem ganzen.


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{[()]}-- Bastion -- Center -- Sith Orden -- Domäne der Lernenden -- Gang -- Sith Apprentice Uras und sein namenloser Diener --{[()]}

Er hatte es endlich geschafft. Uras, der Schüler von Darth Pagas, hatte sich endlich seine sehnlichst erwartete Belohnung verdient. Die dunkelbraunen Augen des braun gebrannten hünenhaften Menschens waren auf seinen rechten Arm gerichtet. Eine Tätowierung zierte den nackten, mit Narben gespickten muskulösen Unterarm und wies ihn als zukünftiger rechten Hand seines Meister aus. Dort, genau an dieser Stelle würde er als Warrior weder Implantate erhalten oder, falls er sogar die Gunst des Meisters seines Meisters errang, einen komplett kybernetischen Arm erhalten. Das war sein Wunsch, sein Ziel, darauf arbeitet er hin. Als zukünftiger Extinktor konnte er sich nur noch mit modernster Technologie verbessern. Sein Körper war schon perfekt. Noch mehr Muskeln würden eher schaden als nützen, weshalb er auf das leichte, aber effiziente Material der Protese setzen musste, wollte er sich noch verbessern. Wollte er noch härter zuschlagen, noch schnell reagieren und gewisse Feinheiten erlernen, die für einen normalen Mensch unerreicht bleiben würde. Noch war Uras lediglich ein Unterklasse Cyborg, mit ein paar Implantaten auf der linken Gesichtshälfte über den Augen, auf der Wange und noch eines am Kinn. Eine Tätowierung unter dem Augen auf der selben Seite wies dieses als nächstes auszutauschende Organ aus, doch noch hatte er es sich nicht verdient. Da war sein Meister, der seine fleischliche Hülle schon zu einem vollen Drittel abgelegt hatte, streng. Uras würde nichts geschenkt werden. Aber er würde es erhalten, da war er sich absolut sicher. Entsprechend selbstbewusst trat er auf und als er so durch die Gänge der Domäne der Lernenden schritt, machte er sich breiter als er ohnehin schon war. Jeder Jünger, der meinte keine Augen im Kopf haben zu müssen, wurde von ihm angerempelt und dann zur Seite gedrückt, dann aber nicht weiter beachtet. Lediglich ein hasserfüllter Blick und ein Schnauben wurde spendiert, dann ging er auch schon weiter. Links hinter ihm, zwei Schritte zurück versetzt, lief sein Diener und Sparringspartner. Wie es einem Sklaven und Mitglied einer minderwertigen Rasse zugestand, besaß der Nikto keinen Namen. Er war nur ein paar Zentimeter kleiner als der so ziemlich genau zwei Meter große Uras, ebenso muskulös und einem ähnlich harten Gesicht, doch wer hier der Meister und wer der Sklave war, das war offensichtlich. Und nicht nur weil der Cyborg stärker und mächtiger war, sondern auch weil Darth Pagas ihn Uras zugeteilt hatte. Beide waren ohne Robe unterwegs und trugen nur eine schwarze luftige Hose, Stiefel die bis zu den Knien reichten und ein schwarzes Tanktop. Am Gürtel des Apprentice hing auf jeweils einer Seite ein durchaus kunstvoll gefertigtes metallisch glänzendes Lichtschwert, an dem des Jüngers auf der rechten Seite nur ein normales Trainingslichtschwert. Sie waren bereit für ihre nächste Trainingseinheit. Doch heute hatte Uras Lust auf einen echten Kampf und den würde er auch schon bald bekommen!

Irgendwann kamen sie an einem der unzähligen spezielleren Trainingsräume vorbei. Viele waren einfach nur leer bzw. mit Bänken versehen worden, doch diesen hier hatte man mit Fitnessgeräten aller Art voll gestellt. Hier wurde eigentlich nicht gekämpft, sondern sich auf andere Art gemessen. Der Raum war relativ leer. Lediglich ein reinblütiger Sith, zwei nebeneinander trainierende Twi'lek und ein dürrer Mensch waren anwesend. Den Menschen kannte Uras schon, denn er war ein Diener eines anderen Darths aus dem Zirkel der Extinktoren. Ein Diener, der nicht dazu da war um zu kämpfen, sondern eigentlich nur niederen Dienste nachging. Wollte der Wurm sich etwa abseits seiner Arbeit zu etwas aufblasen, was er nicht war? Glaubte er ernsthaft, er könne mit den zukünftigen Extinktoren und Extinktoren des Zirkels gleich ziehen? Nicht solange Uras es verhindern konnte. Deshalb marschierte er auf ihn zu, packte ihn von hinten an der Schulter und riss ihn ohne große Kraftanstrengung vom Gerät. Da der Winzling keine siebzig Kilo auf die Wage brachte, hätte Uras genau so gut nur seinen kleinen Finger benutzen können! Überrascht und schon in der nächsten Sekunde eingeschüchtert, starrte der mehr als zwei Köpfe kleinere Junge – er war nicht einmal volljährig – Uras an, senkte dann aber den Blick.

„Verpiss dich und lass dich hier niemals wieder blicken. Glaubst du, du kannst deinem Stand entkommen? Du bist und bleibst für immer ein Niemand. Raus!“

Da Kinder und Jugendliche immer einen extra Tritt in den Hintern brauchten, packte Uras ihn und stieß ihn dann mit voller Kraft Richtung Ausgang. Der Diener verlor sofort das Gleichgewicht, stürzte und krabbelte dann förmlich aus dem Raum. Er blieb die ganze Zeit über still, stank aber nach Angst und würde sich vermutlich auch noch in die Hose pissen. Was für ein erbärmliches Weichei. Die beiden Tentakelköpfe, Uras hatte sie nie zuvor gesehen und wenn doch, dann erinnerte er sich ohnehin nicht an ihre hässlichen Fressen, schienen clever genug zu sein und verschwanden nun ebenfalls. Klein und ausgemergelt wie sie waren, hätten sie ihm eh nicht das Wasser reichen können. Blieb nur noch die Rothaut. Uras gab zu – wenn auch niemals öffentlich -, das ihm die Farbe gefiel, doch was ihn massivst störte waren diese Kintentakel und Auswüchse im Gesicht. Er war nicht einfach nur hässlich, sondern schon eine Stufe darüber. Ihn anzuspucken würde sogar die Spucke abwerten. Der Sith hatte Uras, der inzwischen neben ihm stand, bemerkte, lief aber weiter. Was war das denn für eine Art? So respektlos ging man nicht mit dem Schüler von Darth Pagas um! Uras Faust landete mit voller Wucht auf der Kontrolleinheit des Laufbandes und stoppten es somit. Das schien das Reinblut aber erwartet zu haben, denn anstatt jetzt mit voller Beschleunigung gegen die Konsole zu rennen, sprang er stattdessen nach links weg.

„Verneige dich gefälligst im Angesicht eines mächtigeren Siths, Wurm!“

Uras Diener hatte inzwischen ein Datenpad gezückt und stellte sich nun neben seinem Herren. Dann neigte er leicht den Kopf zur Seite und flüsterte ein paar Worte, blieb dabei aber sogar aus dem Augenwinkel seines Meisters.

„Es ist mir scheiß egal wessen Schüler du bist, Kinti-sowieso! Dein Meister ist ein Niemand. Der Meister meines Meisters ist Lady Chäl Gyptser, Zirkelmeisterin der Extinktoren. Deiner ist ein einfacher Alchemist und entsprechend wenig wird er euch überhaupt beibringen können.“

Uras stolzierte langsam um das Laufband herum und baute sich vor dem widerlichen Reinblut auf. Er hatte keine Probleme damit das Frauen im Orden herumliefen und Sith wurden, schließlich bewunderte er auch die Macht und Stärke seines Zirkelmeisters, auch störte es ihn nicht das hier gewisse Spezies vertreten waren, doch Sith wie dieser Kintik gehörten definitiv zu den minderwertigen Rassen. Uras kann sich an kein Reinblut in seinem Zirkel erinnern, viel mehr konnte man sie dort antreffen wo es nur um Kopfarbeit und Forschung ging. Im Kampf konnten sie nichts leisten und weil sie auch immer so klein und schmächtig waren, waren sie natürlich auch weniger mächtig. Wären sie nicht so minderwertig wie sie waren, er hätte der Rothaut ins Gesicht gespuckt und ihm seine Faust in den Magen gerammt. Doch das wäre so, als würde ein Rancor einer kowakianischen Affenechse eine verpassen. Den Aufwand nicht wert. Aber erniedrigen und demütigen, das sollte man zu jeder Zeit tun, hatte sogar sein Meister gesagt. Der Barabel, welcher sogar größer als Uras und nur unwesentlich kleiner als seine eigene Meisterin war, verachtete Schwächlinge wie dieses Reinblut mindestens genau so wie Uras. Wenn nicht sogar noch mehr. Und deshalb würde er auch keinen Ärger bekommen, würde er der hässlichen Hackfresse vor sich die Gesichtswülste heraus prügeln. Doch das erst, wenn sein Gegenüber angebissen hatte.

„Euresgleichen glaubt doch immer die auserwählte Rasse zu sein. Ihr denkt immer, hey, seht uns an, wir sind besser als alle anderen. Mächtiger, intelligenter, gerissener und weiß der Geier was noch. Doch ich sage, du kannst gar nichts. Schau dich an, ein halbes Hemd, was kannst du schon.“

Uras rechte Hand flog regelrecht zu seinem Lichtschwert auf der linken Seite, nahm es vom Gürtel und ließ sie dann nach vorne schnellen, ganz so als wolle er dem Reinblut die Faust ins Gesicht drücken. Doch er stoppte kurz davor und grinste ihn überheblich an. Das sein komplettes Gebiss inzwischen durch ein kybernetisches Implantat hatte ersetzt werden müssen, freute Uras sogar. Sich seine Zähne während all der Übungskämpfe herausschlagen zu lassen war es im Endeffekt wert gewesen. Die bewusst schwarz/metallisch grau gefärbten Zähne unterstrichen seine anderen Implantate und ließen ihn noch mehr wie eine Cyborg aussehen.

„Das ist ein echtes Lichtschwert. Nicht so ein billiges Ding das du von deinem Meister bekommen hast. Wir Extinktoren kämpfen nicht mit Spielzeugen, wir machen uns dreckig und verletzen uns, verlieren Gliedmaßen und Organe. Du fein rausgeputzter Lackaffe hast in deinem Leben vermutlich noch nie auch nur einen Finger rühren müssen wie? Und deshalb wirst du eine Herausforderung auch nicht annehmen, wie? Pah!“

Uras steckte sein Lichtschwert wieder weg und spuckte Kintik vor die Füße. Was ein erbärmlicher Anblick...

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Sein Training wurde je gestört, während sich das Reinblut an einem Glas Wasser die trocken gewordene Kehle erfrischte. Unter lautem Getöse und einem Schwall Worte die bereits die Intelligenz ihres Sprechers ausdrückte, bevor Kintik-Siqsa die widerliche Fratze erblickte. Es handelte sich um eine abartig große und abartig hässliche Kreatur, die zu allem Überfluss nicht mal komplett aus Fleisch und Blut zu bestehen schien. Kybernetische Ersatzteile waren in den Augen des Sith ein Zeichen dafür, dass man nicht genug auf den eigenen Körper acht gab, sodass man Stück für Stück immer mehr davon verloren hatte, bis man zu einem Automata degradiert sein würde. Automatas sind Sklaven. Sith sind keine Sklaven. Er beobachtete wie eine Gestalt nach der anderen, freiwillig oder unfreiwillig, den Raum verlies und nur noch er übrig blieb. Seine Machtsinne vibrierten. Das war also das Gefühl, welches die Macht nutzte um jenen, die in ihrer Gunst standen zu vermitteln, dass Gefahr drohte. Im Inneren des Sith war etwas, dass sich dagegen sträubte dieser Kreatur einfach das Feld zu überlassen. Dieser Mensch war die Invokation all dessen, was er als schlecht an dem Orden von Bastion befand. Sie waren alle Entartungen Bogans, völlig falsch und verabscheuungswürdig. Das er wusste wie er hieß und wer sein Meister war, stoß ihm bereits auf. Wieso nur musste ihn Darth Hybris eingetragen haben. Ein Sith, der sich dieser Prozedur entzog und wie ein Schatten auf den Thron lauerte, würde doch viel mächtiger sein. Gerade ein paranoider Sith wie sein Meister, hätte doch auf diese Prozedur verzichten wollen. Jetzt musste er sich mit diesem grotesken Haufen Muskeln abgeben. Das dies alles hier in einem Konflikt enden würde, war vorprogrammiert. Der Kissai ging seine Möglichkeiten durch. Seine Fähigkeit in der Macht war noch nicht stark genug ihm gleich beide Lichtschwerter gegen seinen Willen zu entreißen. Er musste die Kreatur also irgendwie dazu bringen, seine Schwerter nicht zu benutzen. Dieses Großmaul dachte, dass er die Krone der Evolution sei. Vielleicht würde er sich auf einen Wettkampf einlassen. Er musste aber dafür sorgen, dass die Kreatur nicht zu lange Zeit haben würde nachzudenken.

„Ich mag zwar in den missratenen Augen eines semi-Automata ein schmalschultriger Lauch sein, allerdings ist das immer noch besser als der Schorf am Hintern eines durchfallverseuchten Banthas zu sein, du allein von zwei Neuronen angetriebener Minusmensch.“

Kintik-Siqsa machte sich bereit und sammelte so viel Macht in seinem Torso wie möglich. Dabei spürte er wie der Hass in ihm hochbrodelte, spürte wie er ihn am liebsten niederstrecken würde, spürte wie sein Zorn zu zerplatzen drohte. Es fehlte nicht mehr viel und er würde ihn getriggert haben. In ihm machte sich der blanke Horror des Hasses breit, verbrannte seine Seele, und sorgte für vergiftete Gedanken. Er sog sich noch stärker mit der umliegenden Macht voll, bis er empfand, dass er sein Maximum erreicht hatte, und die Hände, vollgesogen mit der Macht auf seinen Kontrahenten richtete.

„Du magst zwar deine Lichtschwerter haben, doch jede kowakianische Affeneidechse könnte jemanden damit verletzen. Es sind Lichtschwerter, du Grotthu. Du scheinst nicht mal den Unterschied zwischen einem Lichtschwert, wie du es trägst, und einem Schwert mit Klinge machen zu können, so wie ich es trage. Die Macht ist die einzige Waffe, die ein Sith braucht. Bist du Sith genug mich zu besiegen, wenn du nur die Macht statt deiner Muskeln einsetzen darfst? “

Der Kissai wartete die Antwort nicht ab, sondern setzte die in seinem Torso gebündelte Macht frei. Er mit seinem dritten Auge wie die Ladung ihren Weg auf Uras zu bahnte, und je näher der Stoß auf seinen Kontrahenten zuhielt, desto größer wurde die Genugtuung und die Freude vor dem bevorstehenden Zusammenstoß mit seinen dunklen Emotionen, und den Beinen seines Kontrahenten. Die Gefühle die in ihm brodelten, schürte er weiter. Währendessen traf die abgeschossene Macht auf seinen Kontrahenten, zog ihm mit der Geschwindigkeit, mit der sie ihn traf die Beine weg, sodass Uras fiel, sich dabei jedoch abstützen konnte. Er stand wieder auf, und machte einen Satz auf den Kissai zu. Kintik-Siqsa hingegen sog die Macht erneut in seine Hände, und sorgte für eine weitere Welle des Hasses in Form eines Machtstoßes, und erneut riss es ihn herunter. Kintik-Siqsa steigerte sich immer mehr in seinen Hass, und spürte dabei, wie er weiter in die Macht versank, und die dunkle Seite ihn umgab. Die Saat der dunklen Seite begann zu keimen, und erste dünne Wurzeln zu schlagen, denn zum ersten Mal entfaltete Kintik-Siqsa seinen Hass ungebremst, und ohne auf sich selbst zu achten. Er versuchte immer schneller immer mehr Macht zu sammeln, sodass er recht schnell ungeduldig wurde, und sich wünschte, er könnte schneller die Machtstöße abfeuern. Er wollte Uras so viel Schaden wie möglich zufügen, und obwohl es sich derzeit nur auf den Abschuss von Machtstößen auf dessen Beine handelte, steigerte er sich da rein.
Wieder, und schon wieder schoss er eine Machtladung ab, und riss wieder und wieder seinen Kontrahenten von den Beinen. Dieser jedoch verfiel in eine blinde Rage, weil er den Kissai nicht zu packen bekam. Stattdessen wich dieser aus, benuttze die Macht um seine Bewegungen zu beschleunigen und spielte ein perfides Katz-und-Maus Spiel mit dem Menschen.
Uras reichte das Geplänkel, dicke Adern pochten auf seiner Stirn, sich vollends bewusst, dass er den Kissai zermalmen konnte, wie eine Fliege. So konterte er die Angriffe des Kissai nun selber mit Machtangriffen und schoss einen Machtstoß nach dem anderen in Richtung des Reinbluts. Dieser wurde einmal gegen die Wand geworfen und schaffte es nur um Haaresbreite einer der großen Pranken des Zwei-Neuronen auszuweichen. Sein Meister hatte ihn davor gewarnt gegen andere Schüler was zu unternehmen, er sollte kein Aufsehen erregen. Allerdings hatte dieser ihn zuerst provoziert. Was nach einer Pausenhofargumentation klang, war jedoch wichtig. Er verteidigte sich. Auch wenn er streng genommen zuerst die Macht eingesetzt hatte. Ein Präventivangriff war zur Verteidigung die bessere Wahl. Sie waren Sith. Überleben ging über alles. Er hoffte, dass er dies hier überleben würde und nicht wie Sikarius mit offenem Brustkorb in einem Trainingsraum enden würde. Eine innere Stimme wollte ihn bereits zurückrufen, doch er erstickte diese innere Stimme mit einem weiteren Machtstoß, der seinen Kontrahenten von den Füßen riss.

Nun, holte er für den letzten Stoß aus, indem er mit beiden Händen anfing die Macht um ihn herum zu sammeln. Darth Hybris hatte das als die niedere von beiden Formen der Anwendung des Machtstoßes verdammt, doch war es ein effektiver Weg im Affekt die Macht einzusetzen Die Faust des Grobians hatte ihn nur an der Schulter gestreift und schmerzte wie ein Rendezvous mit einer Abrissbirne. Er wusste weder, ob Uras spürte, was in seinem Gegner vor sich ging, oder ob er es überhaupt verstehen konnte. Natürlich konnte er es spüren, rief er sich ins Gedächtnis, er ist ein Sith, und schätzt sich selber besser, als alles um sich herum ein. Dies gab ihm den letzten Schub an Hass, denn er brauchen würde. Er befand, dass beide Hände genug macht vollgesogen hatten, und schoss nun beide gebündelt auf die Unterschenkel seines Kontrahentens herab, sodass dieser einknickte, und für einen Sekundenbruchteil, schien es Kintik-Siqsa so, als würde dieser vor ihm niederknien. Natürlich war es nur eine Wunschvorstellung, den Uras erhob sich sofort wieder, doch Kintik-Siqsa reichte es, damit sich eine lodernde Genugtuung in ihm breit machte. Uras hingegen nutzte diese Position um sich vom Boden abzustoßen und den Kissai in einer Tackle-Bewegung umzurammen. Nun saß er rittlings auf dem Kissai und begann ihn mit seinen mächtigen Pranken zu bearbeiten. Mehrere Schläge kassierte er sowohl in Brusthöhe als auch in seinem Gesicht. Er spürte, dass Blut floß. Sein Blut. Die Schläge trieben ihm die Luft aus seinem Lungen. Mit seinem wuchtigen Beinen hatte der Mensch seine Arme fixiert, sodass er sich nicht bewegen konnte. Er war ihm ausgeliefert, och die Macht ist sein Sklave. Es fiel ihm schwer sich zu konzentrieren wenn er nach Luft rang und versuchte nicht das Bewusstsein zu verlieren, während der Troglodyt auf ihn einschlug. Er sammelte die Macht, entsprechend seiner Visualisierung dem Lungenmuskel ähnelnd, zusammen. Er sammelte sie wie ein Schwamm Feuchtigkeit aufnahm. Mit einem Schlag entließ er die Macht und schleuderte das Ungetüm gegen seinen Diener. Mit einer schwerfälligen Bewegung schaffte es der Kissai sich zur Seite zu rollen und aufzustehen. .
Der mechanisierte Menschenrancor hatte es ebenfalls geschafft sich auszurappeln. Er stieß die Luft aus seinen nüsterngleichen Nasenflügeln aus und sah einfach aus wie ein Tier. Der Ekel packte Kintik-Siqsa. Er schoss einen Machtstoß ab, der jedoch nur den Oberarm des Sith striff, und ihn zwar ein wenig wanken lies. Kintik-Siqsa jedoch, setzte seine Versuche seinen Kontrahenten zu treffen verbittert fort. Immer wieder versuchte er sich mit Machtstößen, doch sein Kontrahenten war, obwohl er den Berg aus Muskeln seinen Körper nannte, erstaunlich agil. Er ging dazu über für eine kurze Zeit nur noch zu springen, um damit zu versuchen seine Machtreserven aufzuladen. Erneut streiften ihn zwei Schläge, welches seinen Zorn erneut erweckte. Kintik-Siqsa sprang hoch, und schoss einen Machtstoß ab, der Uras von der Seite erfasste. Uras hingegen hatte Zeit genug sich abzurollen, sodass Kintik-Siqsa weiterhin versuchen musste, ihn zu bezwingen.

Immer weiter versuchte er Treffer auf seinen Kontrahenten zu landen, und mit jedem fehlgeschlagenen Treffer, wuchs seine wieder abgeschwächte Rage wieder an. Er durfte nicht versagen! Er musste siegen! Siegen wie es sich für einen Sith gehörte! Versagen war etwas für Maden wie die Twi'leks die den Raum verlassen hatten, obwohl sie in der Überzahl waren. Feiglinge. Dabei hatte er eine Idee. Er sprang zu der Mauer, und sammelte schnell Macht in seiner Hand. Dann schoss er sie auf den Boden, gerade so viel, dass das Laufband, welches der cybernetisch verpestete Mensch beschädigt hatte, sodass diese mit Wucht hochflog, und, wie geplant gegen Uras knallte. Die Physik ausnutzen wo die eigenen Kräfte noch nicht weit genug voran geschritten waren. Eine Fähigkeit die er noch viel mehr kultivieren musste, wie er jetzt feststellte. Er sprang hoch und nutzte den Neigungswinkel um schräg von oben herab einen weiteren Machtstoß auf das Gerät zu setzen, unter dem sich der Mensch befand. Mit einem lauten Ächzen, begleitet von einer Tirade an tierischen Lauten die einem Schwall aus Schimpfworten der elendsten Gossensprache, befreite sich Uras aus seiner Lage und wuchtete das Laufband beiseite. Diese Kreatur war einfach abartig stark. Die Strapazen des Kampfes waren ihm jedoch anzumerken. Das schien ihn allerdings nur wütender zu machen, sodass Kintik-Siqsa erneut drohte, von einem Stakkato aus Schlägen und Machtstößen getroffen zu werden.


„Widerliche Thesh-Kreatur. Sind wir noch immer darüber verbittert, dass deine Erzeugerin dich nie geliebt hat, dafür dein Erzeuger jede Nacht?“

Normalerweise würde er sich nicht auf dieses Niveau herab begeben, doch hatte er des öfteren davon gelesen, dass man einen Feind mit Hilfe des eigenen Vokabulars sowie der Macht zerstreuen und dazu bringen konnte, Fehler zu begehen. Die perfektionierte Kunst dieser Technik nannte man Dun Möch. Er schoss mehrere Machtstöße ab, alle leicht, und versuchte so Uras ein wenig zu verwirren, damit er nicht wusste, aus welcher Richtung Kintik-Siqsa als nächstes zuschlagen würde. Es blieb ihm nicht mehr viel Zeit, seine Wut und sein Hass hatten ihm einen Kraftschub gegeben, der nicht unendlich sein würde. Während einer kurzen Sekunde der Unaufmerksamkeit, schoss Uras weitere Machtstöße auf den Kissai, und sorgte damit, dass einige neue Prellungen und Hämatome den Körper Kintik-Siqsas zierten. Er hielt kurz inne, sammelte, und sprang weiter. Er sammelte immer weiter die Macht um sich herum und sprang immer wieder in Zickzack Bewegungen weg. Er sah nun, wie Uras ein größeres Stück das vom Laufband abgebrochen war, auf ihn lenkte. Kintik-Siqsa nutzte die gesammelten Reserven, und schoss ihn auf das Stück Pröll ab, sodass dieser umgeleitet wurde und nicht das Reinblut traf. Erneut fing er an zu sammeln, und als er seine Zeit gekommen sah, wusste er was zu tun war.

Als Uras direkt über ihm war, feuerte er einige Machtstöße ab, die aufgrund ihrer schnellen Natur von nicht großer Durchschlagskraft waren. Diese trafen den Koloss am Bauch und Solarplexus. Uras, so dachte sich Kintik-Siqsa, würde nicht damit rechnen, dass er ihn höher befördern würde, als tiefer. Uras flog nun erst mal nach oben, was ihm ein kleines bisschen Zeit verschaffte. Er sah seine Zeit gekommen, und stoß sich selber mit einem Machtstoß vom Boden ab, sodass es ihm gelang über Uras zu sein. Er sammelte, und legte seine gesamte Kraft, seinen geballten Hass, einfach alles was er hatte, in einen mächtigen Machtstoß, welchen er abfeuerte, als er genau über Uras war, sodass dieser genau getroffen wurde. Kintik-Siqsa hingegen versuchte mehr schlecht als recht auf den Beinen zu landen, und spürte wie das Aufkommen ihn bis ins Mark erschütterte. Er hoffte sein Plan war aufgegangen, sodass Uras durch die beiden Machtstöße so stark getroffen war, dass er einfach zu Boden gehen würde.


„Gib auf, Grotthu. Du hast bereits verloren, als du neben der Macht deine Muskeln eingesetzt hast. Das alles hier...“ sagte der Kissai und hob die Arme demonstrativ um auf ihre Umgebung zu deuten ... war nur um dir zu beweisen, wer überlegen ist. Wer wirklich Sith ist.

Das Adrenalin welches durch seinen Blutkreislauf raste hinderte ihn noch daran den Schmerz zu fühlen, doch wusste er, dass er später dafür leiden würde. Er hoffte nicht in vielerlei Hinsicht, konnte und wollte er die Auswirkung dessen, was sie hier getan hatten, nicht abschätzen. Da er nicht wusste wie die Kreatur reagieren würde, zog er erst jetzt seine Klinge.


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Janus unterdrückte ein spöttisches Lächeln, als seine Gesprächspartnerin mit einer gewissen Verzweiflung in der Stimme verkündete, dass sie kein Droide sei, sondern bloß ein Kind. Die organischen Bestandteile dieses seltsamen Wesen stammten also nicht von einem Erwachsenen? Das erklärte wohl zumindest teilweise das ungewöhnliche Verhalten dieses Mischwesens. Moralisch war die Frage für den blassen Grafen nicht von Belang, ob nun Kind oder nicht, dieser Droide konnte überaus gefährlich werden und musste entsprechend wachsam und vorsichtig im Auge behalten werden.

Also schwieg der schlanke Fastmensch taktvoll und hörte weiter zu. Yui schien enttäuscht zu sein, zumindest war dieser Eindruck nicht abwegig, und sie schüttelte den Kopf, als der Sith auf die anderen Mittel und Wege verwies, mit denen man Machtnutzer bekämpfen und töten konnte. War diese Fixierung auf die Macht ein Symptom ihrer milde ausgedrückt ungewöhnlichen Natur? Ganz unberechtigt waren ihre Einwände, was Gifte und zahlenmäßige Überlegenheit anging, nicht, doch waren Machtnutzer keineswegs so unbesiegbar, wie sie glaubte.


„Ich glaube, Ihr überschätzt die Fähigkeiten, die die Macht mit sich bringt, Miss Sakkio. Selbst Jedi können nicht alles voraussehen und allen Attacken ausweichen. Man muss unorthodox vorgehen. Sie überraschen. Und nicht zuletzt kreativ sein. Was Ihre finanzielle Situation angeht...möglicherweise akzeptieren Sie auch Credits im Austausch für einige der Daten? Ich versichere Ihnen, gegen eine kleine Armee kommt auch ein Jedi nicht an.“

Erklärte der Sith-Krieger milde lächelnd. Wenn man sich nicht um Verluste scherte, erleichterte das solche Angriffe ungemein. Der Graf würde ohne mit der Wimper zu zucken seine Gegner unter einem Berg von Leichen begraben, wenn die Situation es erforderte. Wofür sonst waren die gewöhnlichen Wesen denn gut, als seinen Plänen zu dienen? Erfreut vernahm er, dass der Droide bereits begonnen hatte, Kestrels Reputation zu beschädigen und sie so verwundbarer zu machen. Ein leichtes Funkeln trat in die grünen Augen des Halbechani, während er die Holoaufzeichnung betrachtete.

„Ausgezeichnet. Wenn Ihr einen Jedi vernichten wollt, dann müsst Ihr ihn zuvor schwächen. Ihn seiner Verbündeter berauben, seinen Ruf zerstören, seine Ressourcen mindern. Ich werde das weitere Schicksal unserer gemeinsamen Freundin mit großem Interesse verfolgen.“

Das Lächeln des Grafen wurde eine Spur breiter. Das Ende der dreisten Jedi-Forscherin würde ihm viel Vergnügen bereiten, das stand fest. Sie war gleich in mehrerer Hinsicht ein Stachel in seinem Fleisch, und je eher sie aus dieser Galaxis getilgt wurde, desto besser. Zu seiner Zufriedenheit nahm Yui das Angebot an, sie berichtete, dass sie ein Protokoll auf dem Datenstick installiert hatte, damit sie miteinander in Kontakt treten konnten. Janus nickte langsam und verstaute den Datenstick in seiner eleganten Robe, dann erhob er sich und deutete lächelnd eine leichte Verbeugung an.

„Sehr gut. Es ist mir ein Vergnügen, mit Ihnen Geschäfte zu machen, Miss Sakkio. Diese Kooperation wird uns beiden große Vorteile bringen. Wenn Ihr mich nun entschuldigen würdet. Ich wünsche Euch eine angenehme Reise.“

Wohin auch immer diese Reise sie führen mochte, fügte der Graf im Stillen hinzu, und verließ dann gemessenen Schrittes den Raum. Vor der Tür wurde er von seinen beiden Leibwächtern erwartet, die sich nahezu lautlos an seine Seite begaben, die Wächter des Sith waren seit dem Angriff auf die Gala in ständiger Alarmbereitschaft. Nun, da die Angelegenheit mit dem Droiden so positiv erledigt worden war, blieb hier nur noch eines zu tun. Der Blick des Grafen fixierte den Zirkelwächter der Inquisitoren, der noch immer keine Anstalten machte, den gefangenen Scriptor zu übergeben. Zorn flammte in Janus auf, und er wog seine Optionen ab. Er durfte auf keinen Fall Schwäche zeigen, nach der Demütigung auf der Gala war er in Gefahr. Sith waren wie Haie, wenn Blut im Wasser war, witterten sie dies und stürzten sich auf ihre Beute.

„Wie ich sehe, weigert Ihr Euch weiterhin, mir den Scriptor zu übergeben. Und Ihr habt einen meiner Diener getötet. Nun gut. Euer Schicksal ist selbst gewählt.“

Die grünen Augen des Grafen glitzerten orange, als er sich in die dunkle Seite vertiefe, den Zabrak anstarrte und seinen ganzen angestauten Zorn bündelte und entfesselte. Wie von einer unsichtbaren Faust wurde der Zirkelwächter in die Höhe gehoben und dann mit einer infernalischen Gewalt auf den harten Steinboden geschleudert. Der Kopf des Zabrak verlor den Wettbewerb um die größere Härte mit dem Boden und mit einem unschönen Geräusch tat die Schwerkraft und die Wirkung des Aufpralls ihr übriges. Von dunklen Flammen umgeben lächelte der Sith-Krieger triumphierend, seine rechte Hand ausgestreckt. Ehrfürchtig blickten seine Diener und die übrigen Anwesenden auf den schlanken, hochgewachsenen Fastmenschen, der in seiner dunklen Robe wie der Bote des Todes selbst wirkte.

Auf einen mentalen Wink des Grafen hin lösten sich einige Jünger aus der Erstarrung und liefen zu dem Scriptor. Zwei von ihnen ließen es nicht nehmen, auf den Leichnam des Zirkelwächters einzutreten und zwei Blasterschüsse in dessen Brustkorb abzugeben. Man konnte ja nie sicher genug sein, und zudem hatte er einen ihren Kameraden getötet. Rasch wandten sich die Jünger dann Edgar Tlalloy zu. Mit ihm würden sie kein Risiko eingehen. Teure Hochleistungsfesseln, die beim kleinsten Versuch von Widerstand lähmende Stromstöße durch den Körper jagten, wurden dem Verräter um die Füße und die auf den Rücken gezwängten Hände gelegt. Zudem stülpte man dem ihm einen schwarzen Sack über den Kopf und als der Scriptor von den Jüngern in die Höhe gehoben wurde, waren stets zwei Gewehre auf ihn gerichtet.

Erst nachdem er sich vergewissert hatte, dass man den Verräter wirklich gründlich gesichert hatte, drehte sich der Graf um und trat zu Sergeant Kevora, bedeutungsschwer nickte er dem Sturmtruppler zu, in seiner Stimme lagen Ernst und Bedauern.

„Der Tod Ihrer Männer ist ein schwerer Verlust. Ich bedauere es außerordentlich. Sie alle waren Helden, die im Dienst für das Imperium das höchste Opfer brachten. Ich werde mich persönlich darum kümmern, dass ihre Familien psychologisch und materiell unterstützt werden. Sergeant, Sie haben mir heute wieder einmal treu gedient und Ihren Wert unter Beweis gestellt. Gewiss werde ich bald wieder von Ihren Taten hören. Sie gehen mit meinem Wohlwollen, meinem Vertrauen...und meinem Mitgefühl für den Verlust Ihrer Kameraden. Seien Sie gewiss, dass der Verräter dafür leiden wird, bevor er stirbt."

Der Sith-Krieger nickte und sandte in der Macht das Gefühl von Zuversicht und Stärke aus, dann richtete er seinen Blick wieder auf die Jünger. Janus verfolgte die Sicherungsmaßnahmen genaustens, dann wandte er sich kurz an Commander Fawkes.

„Verzeihung für diesen unschönen Zwischenfall. Manche Leute scheinen nicht zu verstehen wollen, dass man sich höhergestellten Wesen nicht widersetzen sollte. Nun denn, Commander. Die Halle gehört ganz Ihnen. Bitte richten Sie der Kommission meinen Dank und meine besten Grüße aus.“

Der Graf nickte höflich, dann signalisierte er seinen Jünger, dass die Zeit zum Aufbruch gekommen war. Sechs von ihnen kümmerten sich um den Transport und die Bewachung des bewusstlosen Scriptors, der Rest bildete eine Ehrenwache um den Trauben. Die Gruppe nutzte einen der Seitenausgänge, vor dem bereits zwei Gleiter geparkt worden waren, die entsprechend bewacht wurden. Man lud den Verräter in einen der Gleiter und Janus, seine beiden Leibwächter und Marava begaben sich in den zweiten. Rasch beschleunigten die Gefährte und nahmen Kurs in Richtung Sith-Tempel.

Eine ganze Weile schwieg der Sith-Krieger und starrte lediglich aus dem Fenster. Die Gala war für ihn Fluch und Segen zugleich gewesen. Er hatte mit Saphenus und Yui mächtige Verbündete gewonnen und sein Netzwerk ausbauen können, und schlussendlich war ihm auch der Scriptor in die Hände gefallen. Doch die Störung der Gala stellte eine Gefahr für seine Reputation dar, eine Gefahr, um die er sich kümmern musste.


Marava, ich möchte, dass Ihr so schnell wie möglich ein Gespräch mit KOMENOR vereinbart. Dieser Zwischenfall darf keine Kreise ziehen, und wenn es eine Organisation gibt, die sich auf die Vertuschung und Verdrehung solcher Ereignisse versteht, dann ist es die Kommission.“

Die Jüngerin nickte beflissen und erarbeitete eine entsprechende Anfrage an ihrem Datapad. Zähneknirschend musste Janus sich eingestehen, dass er der Kommission damit einen Gefallen schuldete, einen Gefallen, den sie zweifellos einfordern würde. Doch war das ein geringer Preis für die Rettung seiner Reputation. Den Rest der Fahrt schwieg er wieder, in Gedanken versunken und neue Pläne schmiedend.

Sobald der Konvoi den Sith-Tempel erreichte, wurde der Scriptor, dem man während der Fahrt vorsichtshalber noch ein sehr starkes Betäubungsmittel verabreicht hatte, aus dem Gleiter geschleift und auf eine fahrbare Krankenliege verlegt, daran gründlich gefesselt und von acht Jüngern eskoriert, von denen drei stets ihre Waffen auf ihn gerichtet hielten, ins Innere gefahren. Janus begleitete die Gruppe persönlich bis kurz vor den Zirkel der Inquisitoren und verfolgte die Übergabe aus einiger Entfernung, und nachdem der Verräter hinter den massiven Türen verschwunden war, zog sich der Graf lächelnd in die Schatten zurück.

Nun, da diese nervenaufreibende Episode beendet war, entließ der Sith seine Diener und begab sich zu seinem Quartier. Als er in den Spiegel blickte, stellte er fest, wie erschöpft er inzwischen aussah, hier, wo er keine Maske tragen musste. Doch innerlich fühlte er sich stark, ja, stärker als je zuvor. Als er den Zirkelwächter zerschmettert hatte, hatte er die dunkle Seite noch nie zuvor so intensiv gefühlt, und auch jetzt noch tanzte sie um ihn, dunkler und hungriger als je zuvor. Sein Körper und sein Geist fühlten sich an, als würden sie von purer Energie durchströmt, und seine grünen Augen funkelten ihn aus dem Spiel mit unverkennbarem goldenem Glanz an.

Langsam, fast schleichend, bildete sich ein Lächeln auf dem blassen Gesicht des Sith, ein hungriges, gefährliches Lächeln, und streckte die Hände aus, tastete in seinem Geist nach der ungeheuren Kraft, die er heute gespürt hatte, und fand sie. Wie ein Wirbelsturm begann sie um ihn zu kreisen, ihn zu umgeben, ihn zu neuen Ebenen zu bringen. Ja! Das war sie, die wahre Macht der dunklen Seite! Leise lachte der Graf, dann lauter und lauter, warf den Kopf in den Nacken und umarmte den finsteren Sturm. Endlich!


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