Bastion

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Halle] Janus, Voth, Jorax Kevora, Michael, Sane, Steven, Yui, Edgar, Shadîf, Commander Fawkes, Sturmtruppen der Praetorian Legion

Es war wahrlich an der Zeit, sich zu verabschieden. Und das in mehr als einer Hinsicht. Denn Voth verabschiedete sich nicht nur für die heutige Nacht und von der Gala, nein, er verabschiedete sich auch vorerst von Janus. Und obwohl Voth hoffte und glaubte, seinen ehemaligen Lehrer wiederzusehen, so war es doch ein Abschied auf unbestimmte Zeit. Zwar hatten die beiden Sith gemeinsame Pläne, die sie gewiss früher oder später zusammenführen würden, doch in unmittelbarer Zukunft würde jeder vermutlich erst einmal seinen eigenen Interessen nachgehen.

Janus' Abschied war kurz, aber bedeutend. Der Graf hatte Recht: Er war nun ein Krieger der Sith und damit zu all dem berechtigt, was ihm vorher nie möglich gewesen wäre. Und dieses Recht würde er einfordern.
Kurz bevor er sich abwandte, nickte Voth seinem früheren Meister noch einmal feierlich zu. Ganz gewiss würden sie bald wieder aufeinander treffen.

Dann drehte er sich weg. Ein letzter Blick streifte die zerstörte Halle, die verbrannten und zerstörten Gemälde und Kunstwerke, das Loch in der Decke, die Trümmer und Splitter überall im Saal. Zu guter Letzt blickte Voth noch kurz auf
Edgar. Sein Zorn auf den Verräter war wieder tief in sein Inneres zurückgekehrt und glühte schlummernd vor sich hin, war Voth schließlich gewiss, dass ihn seine gerechte Strafe ereilen würde.

Ohne sich weiter aufzuhalten, ging er nun stolzen Schrittes durch die massive Pforte der Halle. Flankiert von zwei Statuen des ehemaligen Imperators, dem dieses Bauwerk gewidmet war, erkannte er erst jetzt das Ausmaß des Zwischenfalles, den
Tlalloy ausgelöst hatte. Überall standen oder schwebten Militärfahrzeuge; uniformierte Beamte und Soldaten standen mit Datapads oder Blastern dazwischen herum, hier und da wurde ein verletzter Zivilist versorgt oder befragt. Im Hintergrund ertönte das leise Heulen eines sich entfernenden Sternenjägers. Janus würde wirklich sein ganzes gesellschaftliches Geschick spielen lassen müssen, um diesen Vorfall nicht als totale Katastrophe dastehen zu lassen.

Während der Twi'lek langsam den langen Weg von der Halle weg hinunterwanderte, auf dem er gerade erst vor einigen Stunden noch als Schüler begrüßt worden war, betrachtete er nachdenklich die Wolkenkratzer und vorbeifliegenden Lichter außerhalb der unbebauten Fläche um die Halle herum. Bastion wirkte irgendwie anders. Nicht mehr so respekteinflößend und gigantisch, eher... als wäre der Planet voller Möglichkeiten, die nur auf ihn warteten.

Schließlich war er fast am Ende des Weges angelangt, als zwei Soldaten und ein Beamter auf ihn zutraten, sich nach einer kurzen Aufklärung darüber, wen sie vor sich hatten, wieder entfernten. Voth konnte es ihnen nicht verdenken, jeden genau zu mustern, der nach so einem Ereignis das Gebäude verließ, dennoch hatte er gerade keinen Nerv für so etwas. Er würde diesen Ort nun verlassen und zum Tempel der Sith zurückkehren.

Doch - wie eigentlich? Bei seiner Anreise war Voth in
Janus' Gleiter mitgeflogen; einen eigenen besaß er nicht, geschweige denn Kenntnisse über dessen Steuerung oder gar jemanden, der ihn chauffierte. Wie also zum Tempel gelangen? Es schien ihm mehr als unangemessen, ein Taxi zu rufen. Nein, auf dieses Niveau würde er sich nicht hinablassen. Doch Gehen war auch keine wirkliche Option...


"Lord Terrix?"

Aus seinen Gedanken gerissen fuhr Voth herum, um herauszufinden, wer in da ansprach. In sein Sichtfeld trat eine sich nach dieser offensichtlichen Bestätigung seiner Identität nähernde Frau, welche in ihrer linken Hand ein Datapad mit sich trug und ihn anlächelte. Sie war gut zehn Zentimeter kleiner und hatte einen hellen, eventuell leicht gebräunten Teint; in dem lediglich von Hochleistungsscheinwerfern ausgehenden Licht war dies schwer zu erkennen. Die Frau, die auf den ersten Blick wie ein recht gewöhnlicher Mensch aussah, trug ihre dunkelbraunen, fast schwarzen, schulterlangen Haare offen und außerdem ein etwa knielanges, nicht besonders pompös wirkendes Kleid.

"Ja?",

antwortete Voth spontan und wenig eloquent in Ermangelung weiterer Zeit zum Überlegen einer passenderen Antwort, doch die Frau schien sich nicht daran zu stören.

"Entschuldigt die Störung. Mein Name ist Zahra Maneri. Ich wurde euch vor wenigen Stunden als persönliche Assistentin zugeteilt. Es freut mich aufrichtig, eure Bekanntschaft zu machen!"

Freundlich blickte die Frau ihm ins Gesicht, während Voth vermutlich einigermaßen perplex zurückstarrte.

"Ich war außerdem so frei und habe erst einmal eure Abholung durch einen Gleiter des Tempels veranlasst. Ich hoffe, dies geschah in eurem Sinne...?"

Voth musste zugeben, er war beeindruckt. Beeindruckt davon, wie rasch sich seine Beförderung offenbar bis zum Tempel herumgesprochen hatte und wie spontan ihm eine Dienerin zugeteilt worden war. Doch das wichtigste war gerade, dass sein Transportproblem sich gelöst hatte.

"Ähm... Es freut auch mich, ihre Bekanntschaft zu machen, Miss Maneri. Scheinbar ist die frohe Kunde schnell zum Tempel vorgedrungen",

witzelte Voth mit einem leichten Lächeln.

"Sagen sie, wie lange warten sie hier bereits auf mich? Es hätte ja sein können, dass ich noch länger zu tun gehabt hätte..."

"Bitte, Mylord, nennt mich doch bei meinem Vornamen. Ich bin von nun an schließlich eure Dienerin."

Kurz pausierte die Dunkelhaarige; sie schien nachzudenken.

"Ach, ich warte noch nicht allzu lang, habt keine Sorge. Euer Gleiter wartet auch bereits."

"Nun, dann schlage ich vor, dieses Gespräch nicht hier fortzusetzen, nicht wahr?"

"Ganz recht."

Langsam folgte der Twi'lek seiner Dienerin. Diese Bezeichnung hörte sich irgendwie seltsam an, so... ungewohnt. Doch er war nun ein Warrior, offenbar stand ihm dann auch eine Dienerin zu. Und auch wenn Voth gerade zu viele Informationen auf einmal erhalten hatte, so schien sie auf den ersten Blick doch recht fähig. Immerhin war sie so schlau gewesen, einen Gleiter zu organisieren, in den Voth, gefolgt von Zahra, sogleich einstieg.

"Ich nehme an, durch die... neuen Umstände hat sich nicht nur geändert, dass mir eine Dienerin zusteht?",

wandte Voth das Wort an die ihm gegenübersitzende Frau, als der Gleiter schließlich hoch über Bastions Straßen dem Sith-Tempel zuschnellte.

"Mitnichten, Mylord. Euch steht außerdem eine neue, weitaus angemessenere Unterkunft einige Etagen höher, damit verbundener Zugang zu sämtlichen Bibliotheken, Trainingsräumen und Versorgungseinrichtungen der Domäne der Wissenden und auf Wunsch weiteres Dienstpersonal in Form von Lebewesen oder Droiden zu."

Voth nickte verstehend. Eine deutliche Verbesserung gegenüber seinem vorherigen Status. Doch er war nun schließlich ein vollwertiges Mitglied des Ordens. Da verdiente man ja wohl ein wenig Luxus, oder?

"Nun, ich denke, vorerst erfüllen sie ihre Aufgabe vollkommen zufriedenstellend",

bemerkte Voth und nickte Zahra zu. Bisher hatte er keine Diener gehabt, da würde eine Bedienstete für den Anfang wohl genug sein. Die Frau lächelte ihm kurz zu, bevor der Twi'lek seinen Blick abwandte und aus dem Fenster des Gleiters auf die vorbeisausenden Gebäude und Lichter sah. Hinten links war eine vertraute, riesige Pyramide zu erkennen, die sich schwarz und bedrohlich über die im Vergleich winzig wirkenden Häuser herum erhob. Voth lächelte leicht. Er war wieder zu Hause.



To be continued...


[Bastion | Bastion Center | Luftraum in der Nähe des Tempels] Voth Terrix, Zahra Maneri (NPC)
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Herrschenden - Darth Hybris Büro - Darth Hybris und ein Unbekannter]

Etwa eine Stunde nachdem Sikarius und Adria ihn verlassen hatten, saß Hybris in seinem Büro in der Ebene der Herrschenden und betrachtete seinen auf dem Tisch stehenden Bildschirm. Das Gesicht eines Menschen, DES Menschen, welchen er auserwählt hatte, war darauf abgebildet. Als die zweite Person, welche sich im Raum befand und nicht saß, sondern neben der Sitzgelegenheit stand, räusperte, sah der Sith Lord auf und drehte den Schirm gleichzeitig um 180°. Der Blick des in einer schwarzen Robe gehüllten Chiss fixierte das Gesicht der Person auf dem durchsichtigen Schirm, laß Namen, Rang und Zugehörigkeit. Und alles was ihm sonst nützen könnte. Als er fertig war, drückte er den Rücken wieder durch, die Hände noch immer hinter dem Rücken. Darth Maroun war ein angehender Assassine, genauer gesagt war er ein Eingeweihter, und schien laut Hybris Liste einer der wenigen zu sein, die kein Problem damit hatten hier und da Aufträge von anderen Zirkeln anzunehmen, welche sogar ihrem eigenen Zirkel schaden konnten. Das hatte so natürlich nicht in der Liste gestanden, doch wenn man wollte und auch die Zeit aufbrachte, konnte man zwischen den Zeilen das eine oder andere herauslesen. Und wie es schien, hatte er mit dem Chiss recht gehabt. Nicht das Hybris etwas von seinem Zirkel wollte, es ging viel mehr darum, dass er jemanden wollte, den er wenn nötig dem Zirkelmeister, also Arica Kolar, zum Fraß vorwerfen konnte, sollte er quer schießen. Sicherlich waren seine Methoden und Ansichten bekannt, also zumindest der Führung, doch man schien ihn gewähren zu lassen. Sollte Hybris jedoch in kürze Zirkelgroßmeister der Alchemisten sein, welche die Assassinen ja mit wirkungsvollen Giften versorgten, konnte er sicherlich bewirken das man Maroun beseitigte. Bis es jedoch so weit war, würde er ihn ausnutzen. Hybris deaktivierte den Holoschirm, kramte aus einer seiner Taschen ein kleinen zylindrischen Behälter aus und stellte ihn auf den Tisch. Bevor der Chiss fragen konnte, stellte er noch einen weiteren rauf, schob letzteren aber ein Stück weiter. Der Agent verstand die Geste und nahm ihn sich, ließ ihn kurz durch seine rechte Hand wandern, dann steckte er ihn weg, ohne das Hybris hätte sagen können wohin genau. Flinke Finger besaß er schon mal.

„In diesem Zylinder befindet sich eine Eizelle. Ihr sollt das Gegenstück besorgen. Ihr geht rein, betäubt ihn während er schläft und auch sonst jeden der zum Zeugen werden könnte, tötet und verletzt aber niemanden, hinterlasst selbstverständlich keine Spuren, holt euch was ihr braucht und verschwindet dann ungesehen. Das dürfte euch nicht schwer fallen, korrekt?“

Falls der Chiss ein Problem mit dem Auftrag hatte, so ließ er es sich nicht anmerken. Etwas zu sagen hatte er dennoch, zuerst war aber Hybris dran.


„Ihr habt eine Woche Zeit, also keine Fehler. Bringt es sofort zu mir, und zwar direkt zu mir, unabhängig davon wo ich gerade bin. Sollte ich gerade nicht erreichbar sein, wartet bis ich es wieder bin. Was für eine Bezahlung habt ihr euch vorgestellt?“

„Nichts materielles, Mylord. Das erste mal ist kostenlos, wenn Ihr so wollt. Dafür würde ich es zu schätzen wissen, wenn ihr mich in Zukunft öfter einsetzt, dann mit Bezahlung in Form von … speziellen alchemistischen Mitteln.“
„Das lässt sich einrichten, vorausgesetzt ihr seid erfolgreich. Falls auch nur irgendwas scheinbar unbedeutendes schief läuft, werde ich es erfahren.“
„Selbstverständlich.“
„Ihr seid entlassen.“

Der Chiss verneigte sich, kurz manifestierte sich die dunkle Seite um seinen Kopf herum und einen Augenblick später starrte Hybris ein in jedweder Hinsicht normales menschliches Gesicht an. Es war so normal, das so ziemlich jeder, der nicht grade über ein künstlich verbessertes Gedächtnis verfügte, es binnen kürzester Zeit vergessen würde. Es gab einfach kein Detail an dem die Augen hängen bleiben konnten. Nachdem die Illusion stand, verbarg er diese in der Macht mit der Verschleierung und verschwand kurz darauf auch selber. Die Kapuze noch über den Kopf gezogen, machte er auf dem Absatz kehrt und verschwand in Richtung jenes Turboliftes, welchen nur Auserwählte betreten durften und welcher direkt in den Verwaltungstrakt führte. Darth Hybris stand ein paar Minuten später auf, deaktivierte noch alles was er bei seinem Betreten aktiviert hatte und verließ dann das Büro und kurz darauf auch die Ebene Richtung Domäne der Wissenden. Kaum dort angekommen, erwartete man ihn bereits. Hybris hätte den Schatten an der Wand beinahe übersehen, doch etwa eine Sekunde bevor dieser sich von der Wand abhob und ihm entgegen lief, entdeckte er ihn dann doch. Wäre er nicht auf so gesunde paranoide weise wachsam gewesen, ihm wäre der Diener wohl entgangen. Der stellte sich nun in den Weg, kniete aber sogleich vor dem Lord nieder. Den Kopf gesenkt, schien er einfach nur abzuwarten. Das er etwas wollte, war ja klar. Er bekam seine Zustimmung und daraufhin erhob sich der blasse Mensch wieder. Er wirkte schwach, beinahe kränklich, doch in seinen Augen glomm ein Feuer, welches seinem sonstigen Äußeren Lügen strafte.

„Ich danke Euch für eure Zeit, Mylord. Mein Meister tritt durch mich an Euch heran und bittet Euch um einen Gefallen. Er wünscht, dass sich durch diesen Gefallen die Beziehung zwischen seinem und eurem Zirkel verbessert. Auch wünscht er, das die Beziehung zu Euch persönlich dadurch vertieft werden kann.“
„Komm auf den Punkt. Den Namen deines Meisters wirst du mir wohl eh nicht sagen, aber den des Zirkels. Und was genau willst du? Ich habe keine Zeit für solcherlei Schmeicheleien.“
„Verzeiht Mylord, das war nicht meine Absicht. Mein Meister, der tatsächlich nicht genannt werden möchte, ist Mitglied des Zirkels der Inquisitoren und möchte Euch bitten das ihr ein erwähltes Mitglied in den Rang eines Executors befördert. Bevor ich Euch den Namen nenne, sollte ich abwarten, ob ihr zustimmt. Ich fürchte ich muss darauf bestehen.“

Die schon wieder, dachte Hybris innerlich seufzend und rollte ebenso innerlich mit den Augen. Mit ihnen wollte er, wenn möglich, so wenig wie es überhaupt ging zu tun haben. Nicht so früh zumindest. Das sie nun an ihn heran traten und so etwas forderten – der Akt an sich war bedeutungslos, kannte er den „erwählten“ Krieger nicht -, ärgerte Hybris irgendwie. Das Geschwätz von wegen Beziehung vertiefen war doch nur ein vorgeschobener Grund. Ohne jeder Grundlage selbstverständlich. Dieser „Gefallen“ würde gar nichts ändern. Und doch würde er es tun. Aus einem ganz bestimmten Grund...

„Meinetwegen. Also, wer ist es?“
„Einen Moment bitte.“

Der Diener zückte doch tatsächlich ein Pad, gab etwas ein und wartete dann einen Augenblick. Während sie warteten, starte er gezwungen auf den Boden, konnte aber nicht verbergen das ihm der Blick des Lords unangenehm war. Wie es schien kannte er den Namen selbst noch nicht. Vermutlich typisch Inquisition. Oder einfach nur vorsichtig? Eher beides, vermutete Hybris. Die Sekunden vergingen schnell und schon leuchtete das Pad auf und ein paar neue Zeilen erschienen. Er laß sie schnell durch und schon war das Pad wieder verschwunden.

Graf Janus Vialan Sturn."
„Du hast deine Nachricht überbracht. Sag deinem Meister das ich mich darum kümmern werde."
„Mein Meister dankt Euch und möchte Euch mitteilen, das er sich auf eine zukünftige Zusammenarbeit freut. Einen schönen Tag noch, Mylord.“

Hybris gestikulierte und entließ den Diener damit und sah ihn dann nur noch kurz hinterher. Sturn also. Als er den Namen gehört hatte, hatte er nicht reagiert, nun aber schon. Was ein Zufall. Grade eben noch hatte er den ehemaligen Schüler von ihm befördert und nun den Meister selbst, nur eben einen Rang höher. Hybris wollte ohnehin wissen wie die beiden zueinander standen. Inzwischen glaubte er zwar nicht mehr das Sturn Sikarius geschickt hatte, um irgendwelchen Blödsinn mit seinem Schüler anzustellen, doch irgendwas war da. Zwischen ihnen, dem Zirkel der Inquisitoren und überhaupt. Es musste schließlich einen Grund geben, weshalb man grade ihn darum bat. Er hätte auch ablehnen können und sich deshalb keiner Gefahr ausgesetzt. Andererseits war es auch nicht klug es sich mit den Inquisitoren zu verscherzen, das musste selbst Hybris zugeben. Und da der Meister unerkannt bleiben wollte – Hybris nahm an, er hätte den Diener foltern können und den Namen dennoch nie erfahren -, konnte er auch keine Nachforschungen betreiben. Auf sich sitzen lassen konnte und würde er es aber dennoch nicht. Mit der Zeit würde er sich ohnehin um den gesamten Zirkel kümmern müssen...

Um Sturn zu finden brauchte er nur die Datenbank aufzurufen und das Quartier des Warriors ausfindig machen. Falls er nicht anwesend war, gab es noch andere Möglichkeiten um ihn aufzuspüren.
Der Graf also. Grade jener Adliger, auf dessen Party Hybris kurzfristig gewesen war. Er hielt nicht viel von diesen Adligen, doch da er ein Sith war, konnte er dennoch nützlich sein. Vielleicht ergab sich ja sogar die Gelegenheit Einfluss auf ihn zu nehmen. Und wenn man bedachte, das Saphenus dort gewesen war und etwas mit ihm zu tun hatte bzw. höchstwahrscheinlich etwas mit ihm zu tun hatte, war es nur noch umso wichtiger mit ihm zusammen zu kommen. Die eine oder andere Information konnte er durchaus gebrauchen, auch wenn er dafür eigentlich nicht persönlich mit ihm reden wollte. Nicht so früh zumindest. Das Quartier war, da sich Hybris schon auf der richtigen Ebene befand, recht schnell gefunden. Als er davor stand, überlegte er noch kurz ob er sich in der Macht offenbaren oder eben weiter unsichtbar bleiben sollte und entschied sich dann für letzteres. Seiner Paranoia folgend, wollte er nicht das allzu viele in seiner Umgebung wussten das er da war. Und Sturn würde ihn schon erkennen. In der Macht also nicht aufzufinden, betätigte Hybris den Summer, trat einen Schritt zurück und legte die Hände wieder hinter seinem Rücken an sein Seelenschwert. Er hatte sich auf dem Weg hier her die Informationen über den Grafen angeschaut. Allzu viel war es dann aber doch nicht und da er den Inquisitoren angehörte, musste man das, was man abrufen konnte, auch mit Vorsicht genießen. Alles davon konnte eine Lüge sein. Hybris wartete etwa zehn Sekunden lang, dann öffnete sich die Tür und Sturn erschien im Rahmen.

„Ich weiß, als Graf seid ihr es gewöhnt, dass man sich mit gekünstelter Höflichkeit und an der Etikette festhaltend begegnet und sich auch so gibt, doch lasst uns für diese Begegnung darauf verzichten, einverstanden? Ihr seid Sith Warrior Janus Sturn, ich Sith Lord Darth Hybris und ich bin hier um Euch eine Chance zu geben. Den Rest erkläre ich Euch auf dem Weg zu unserem Ziel. Ihr werdet nichts benötigen, also lasst uns sofort aufbrechen.“


Der einen halben Kopf kleinere Graf mit seinen weißen Haaren, blassen Gesichtszügen und auffälligen grünen Augen sah wie ein typischer junger Adliger aus. Wenn Hybris sich einen Adligen vorstellte, dann sahen die meist genau
so aus. Attraktiv, als hätten sie sich passende Körper geklont, stets aufrecht gehend, den mitwachsenden Stock im Hintern vermutlich bei der Geburt eingesetzt, artikulieren sie sich gerne übertrieben höflich. Sturn war zwar auch ein Sith, doch wer in seiner Akte stehen hatte, das er ein Graf war, der wollte auch das es da drin stand.

„Wir begeben uns in die Katakomben, also haben wir ein wenig Zeit.“

Hybris sah den Grafen von der Seite an. Dessen Gefühle waren schwer zu deuten, vor allem da er diese abzuschirmen versuchte, so wie es ein jeder halbwegs talentierter Sith tat. Hybris hätte ihm jetzt geistig auf die Pelle rücken können, doch wozu, dachte er schulterzuckend und sah wieder nach vorne.

„Ihr dürftet es nicht mitbekommen haben, doch ich war auch auf eurer Gala gewesen und habe mich kurz mit einem ehemaligen Schüler unterhalten. Es war … eine sehr informative Unterhaltung, doch allzu lang hat sie nicht angedauert und ich hatte auch keine Gelegenheit ins Innere zu kommen. Wie ich gehört habe, hat es … Probleme gegeben?“

Gelinde ausgedrückt. Natürlich hatte man versucht es klein zu reden, doch einiges war dennoch durchgesickert. Wenn auch nicht genug um darüber ein längeres Gespräch zu führen, wollte Hybris vermeiden, das man ihm seine Unwissenheit anmerkte. Also schnell wieder das Thema wechseln.


„Aber ihr seid ja damit fertig geworden. Ach ja, wo ich gerade daran denke, was ich in den letzten Tagen so gelesen habe. Wisst ihr eigentlich was mit eurem ehemaligen Schüler geschehen ist?“

Das sein letzter, dieser Twi'lek Voth Terrix gerade befördert worden war, wusste Hybris auch schon. Doch ihm ging es natürlich um Leto bzw. Sikarius. Hatte der Graf die Zeit und Lust gehabt, um dessen Wiedereinstieg und Beförderung zu bemerken? Als Inquisitor konnte es ihm eigentlich nicht entgehen, andererseits war er auch mit der Gala beschäftigt gewesen. Um zur Kammer von Korriban zu kommen, dort wo Janus seine Prüfung ablegen und womöglich scheitern würde, mussten sie ganz nach unten. Hybris war den Weg zwar noch nie gegangen, zumindest nicht als Hybris, hatte sich aber den Plan angeschaut und wusste daher wo es lang ging. Da Sturn als intelligent und gut informiert galt, wen wunderte es, er war ein Inquisitor, ahnte dieser sicherlich schon wohin es gehen würde. Es gab eben nicht viele Gründe weshalb ein Sith Lord persönlich vorbei kam, einen abholte und in die Katakomben führte. Da ihr Gespräch aber doch ein wenig mehr Zeit in Anspruch nahm als gedacht, konnte Hybris ihn erst kurz vor ihrem Ziel jedwede Zweifel nehmen.

„Wir ihr es Euch sicherlich schon gedacht habt, führe ich Euch zu eurer letzten Prüfung, die Ihr als Warrior ablegen müsst. Eure Macht, Fähigkeiten und euer Position innerhalb des Ordens verlangen geradezu, dass ihr endlich befördert werdet und damit den Rang erhaltet, den ihr verdient. Und die Rechte und Privilegien, doch auch die Pflichten, vor allem eurem Zirkel und damit dem Imperator gegenüber. Vermutlich kennt Ihr das Ritual, weshalb ich gar nicht weiter darauf eingehen werde. Ich schicke Euch rein und nehme Euch danach auch wieder in Empfang.“

Sie waren inzwischen angekommen. Die Katakomben waren eine Mischung aus modernen und hoffnungslose veralteten Abschnitten, wobei die Kammer von Korriban irgendwo dazwischen angesiedelt worden war, aber von den erst kürzlich modernisierten Bereichen aus erreicht werden konnte. Hier lief man nicht Gefahr von Sith Spawn und Technobestien angegriffen zu werden, andere verwirrte Gestalten und Erscheinungen wurden ebenso fern gehalten. Es gab keine sichtbaren Wächter, niemand der einem scheinbar den Zutritt verwehrte, doch man konnte davon ausgehen das es sie gab. Hybris und Sturn begegneten aber niemanden und als sie schließlich vor dem Portal zu der Kammer standen, sahen sich beide an.

„Man ist sich einig, dass ihr diese Prüfung bestehen und als würdiger Sith heraus treten werdet. Ich bin der selben Meinung, sollten wir uns jedoch alle irren und ihr scheitert, endet euer Weg weder dort drin, indem ihr euch selbst richtet oder an diesem Portal durch meine Hand. Es gibt keine zweite Chance.“


Und damit erblühte Hybris Macht doch noch. Sie explodierte förmlich aus ihm heraus, brandete über Sturn hinweg und drang in die Kammer und das Portal ein. Unsichtbare Öffnungsmechanismen reagierten darauf und schoben das dreigeteilte, schwere mit schwarzem Marmor verkleidete Tor in die Seiten und den Boden.


„Eure zweite Ausbildung endet damit. Ihr geht als Schüler hinein und kommt als wahrer Meister der dunklen Seite wieder heraus. Nicht viele bekommen diese Chance und noch weniger schaffen es schließlich. Also, beweist euren Wert, Graf Janus Vialan Sturn.“


Hybris trat einen Schritt zurück, nickte gleichzeitig und deutete mit der linken Hand auf den Zugang...

[Bastion - Center - Sith Orden - Katakomben - Vor der "Kammer von Korriban" - Janus Sturn und Hybirs]
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Wissenden | Quartier von Janus | Janus

Als der Graf aus seinem erholsamen Schlaf erwachte, fühlte er sich deutlich besser. Die Ereignisse der Gala hatten an seinen Kräften gezehrt, und die aufregende Erkenntnis über seine neue, tiefer gehende und weitaus stärkere Verbindung zur dunklen Seite war mindestens ebenso überwältigend gewesen. Es hatte gut getan, seinem Körper und Geist danach erst einmal etwas Ruhe zu gönnen. Noch war er weder unbesiegbar noch waren seine Kraftreserven unerschöpflich, eine zwar unangenehme, aber eben nicht zu leugnende Tatsache. Es gab Sith, die sich voller Übermut angesichts ihrer Fähigkeiten blindlings in gefährliche Situationen stürzten, doch dafür hatte der schlanke Fastmensch nur Geringschätzung übrig.

Zufrieden gönnte er sich einen Schluck des kräftigen Tees, den ein Diener ihm an seinen geschmackvoll eingerichteten Schreibtisch in seinem Quartier gebracht hatte. Dieses Zimmer war im Vergleich zu den Räumen, in denen er sich auf Taris aufgehalten hatte, fast schon bescheiden, doch der gute Geschmack und das Stilempfinden des Aristokraten hatten es geschafft, dennoch eine vornehme, berückend elegante Atmosphäre zu schaffen. Entspannt lehnte sich der Halbechani zurück, schloss die Augen und lauschte den Klängen eines der bekanntesten Komponisten der klassischen Musik seiner Heimatwelt.

Ein dezentes Räuspern riss ihn aus der angenehmen Ruhe und fast schon widerwillig öffneten sich die grünen Augen des Grafen. Die Arbeit rief und war in Form von Marava in seinem Arbeitszimmer aufgetaucht.


„Bee Toven. Einer der Meister des prä-republikanischen Taris. Seine 9. Symphonie gilt als Meilenstein der Musikgeschichte. Wunderschön, nicht wahr?“

Erläuterte der Sith-Krieger im Ton eines Dozenten, und die hübsche Jüngerin nickte knapp, dann hob sie ihr Datapad.

„Der Tagesbericht, Mylord. Zudem eine Auflistung der Kandidaten, die ich ausgewählt habe, um die bei der Gala erlittenen Verluste wieder aufzufüllen.“

Janus nahm den Datenträger entgegen und warf einen schnellen, aber gründlichen Blick auf das, was die Gerüchteküche des Ordens den Ohren seiner Informanten zugetragen hatte, und auf die Profile der neuen Sicherheitsleute.

„Mehr ehemalige Militärs. Ausgezeichnet. Das sollte bei der Professionalisierung helfen. Auch wenn Ihr bei unehrenhaften Entlassungen und dem ein oder anderen Delikt ein Auge zugedrückt habt.“

Kommentierte Janus sachlich, seine Assistentin verzog kurz missmutig das Gesicht.

„Anders war die notwendige Zahl kaum zu erreichen. Ich habe selbstverständlich darauf geachtet, dass sie dennoch verlässlich sind.“

Antwortete die Frau mit dem kurzen braunen Haar rasch, und der Graf nickte leicht.

„Gut. Sorgt dafür, dass sie so schnell wie möglich bereit sind.“

Befahl er. Die Jüngerin verneigte sich, nahm das Datapad und verließ den Raum. Janus wollte gerade einen Schluck des köstlich riechenden Tees trinken, als sich der Türsummer meldete. Ein Besucher? Erstreckte seine Machtsinne aus, doch wer auch immer vor der Tür seines Quartiers wartete, verbarg seine Präsenz so gut, dass der Graf nichts erkennen konnte. Vorsichtig stellte er die Teetasse ab, erhob und stellte sicher, dass er sich mit der Macht oder dem Lichtschwert notfalls verteidigen konnte. Es war wohl besser, sich persönlich um diesen mysteriösen Unbekannten zu kümmern. Janus ging zu der Tür und aktivierte den Öffnungsknopf.

Ihm stand eine Fremder gegenüber, der selbst in den Hallen des Sith-Ordens, in denen man so manche wunderliche Gestalt zu Gesicht bekam, ungewöhnlich wirkte. Der Mann war groß, fast zwei Meter, und seine blasse Haut, verbunden mit dem silber-grauen Haar, ließ Janus für einen Moment vermuten, es mit einem Echani zu tun zu haben. Doch nein, dem Unbekannten fehlten die dafür typischen Gesichtszüge. Ein Mensch mit diesem Aussehen war insofern ungewöhnlich, als dass viele bereits die Zeichen der Auszehrung durch die dunkle Seite deutlich zeigten, dieser hier jedoch nicht.

Der groß gewachsene Sith kam gleich zum Punkt und erklärte, dass er auf die sonst üblichen Förmlichkeiten beim Umgang mit Adligen verzichten wollte, er stellte sich als Darth Hybris vor. Der ehemalige Meister von Saphenus, hier und jetzt? Das konnte doch kein Zufall sein. Hatte der Zabrak ihn hintergangen? Misstrauisch und wachsam hörte Janus zu. Der andere Sith musste einen hohen Rang bekleiden, wenn er bereits einen ehemaligen Schüler im Rang eines Kriegers vorweisen konnte, und seine meisterhafte Abschirmung sprach ebenfalls dafür. Der Graf würde vorsichtig sein müssen.


„Wie Ihr wünscht, Lord Hybris. Wir können sofort aufbrechen.“

Stimmte der Sith-Krieger zu und deutete eine leichte Verbeugung, so viel Etikette mussten sein. Ebenso unternahm er Anstrengungen, seine Gedanken und Gefühle so gut wie nur irgendwie möglich zu verbergen und vor neugierigem Zugriff zu schützen. Darin war er nicht schlecht, gut genug, dass der andere Sith wohl so viel Macht einsetzen müsste, dass Janus es bemerken würde. Die Katakomben waren also das Ziel, und dieses Ziel, in Verbindung mit dem Wort Chance, ließ die Schlussfolgerung zu, dass es womöglich um seine Erhebung in den nächsten Rang der Ordenshierarchie ging. Oder dass er mit genau dieser Aussicht in eine tödliche Falle gelockt wurde.

Die beiden Sith machten sich auf den Weg und Hybris begann eine Unterhaltung, er erklärte, dass er auf der Gala gewesen war und sich mit Saphenus unterhalten hatte. Daher also die zeitweilige Abwesenheit des Zabrak. Nur zu gerne hätte Janus erfahren, worüber sie sich unterhalten hatten, doch Fragen in diese Richtung waren nun wirklich zu plump. Der andere Sith sprach zudem kurz den Angriff auf die Gala an, was der Graf mit einem knappen Nicken kommentierte, seine Stimme war ruhig und seine Haltung von vornehmer Würde und Kontrolle.


„Das ist korrekt. Erfreulicherweise konnten die Verursacher dieser Probleme gefasst werden.Ihr Schicksal wird der Schwere ihres Vergehens entsprechen. Euer ehemaliger Schüler war bei dieser Gelegenheit eine große Hilfe.“

Erwiderte Janus kühl, aber höflich. Bei den nächsten Worten des großen Sith schrillten allerdings sämtliche Alarmglocken. Die Art und Weise, wie Hybris sich ausdrückte, ließen keinen Zweifel daran, dass er nicht von Voth sprach. Also war Leto tatsächlich am Leben! Der Graf hatte seine Diener darauf angesetzt und in letzter Zeit hatten sich Gerüchte gehäuft, dass sein ehemaliger Schüler im Tempel gesehen worden war, angeblich in Begleitung einer jungen Frau und schwer verunstaltet. Nun ja, noch schwerer verunstaltet als ohnehin schon. Doch woher wusste Hybris davon?

„Man erzählt sich, dass Leto Fel in den Orden zurückgekehrt sein soll. Eine...interessante Entwicklung, wenn die Gerüchte denn zutreffen. Es wäre mir ein Vergnügen, die Fortschritte meines ehemaligen Schülers persönlich beurteilen zu können. Schließlich wurde seine Ausbildung so...abrupt unterbrochen. Ihr scheint gut informiert zu sein, Mylord.“

Der Gedanke, dass sein missratener, verräterischer Halbbruder hier im Sith-Tempel hause, erfüllte den Grafen mit blankem Hass und dem Wunsch nach langsamer, qualvoller Vergeltung, doch er hielt sich zurück. Inzwischen hatten sie die Katakomben, jene monströse Mischung aus uralter, verfallener Technik und modernsten Anlagen, erreicht, und der andere Sith bestätigte nun eindeutig, dass es hier um seine Beförderung ging. Die Kammern von Korriban...man sprach in ehrfürchtigem Ton von ihnen und viele Krieger konnten es kaum erwarten, eines Tages diesen Ort zu betreten, um die nächste Stufe zu erklimmen. Entsprechend bekannt waren zumindest die Grundzüge des Rituals, doch was genau einen erwartete, konnte man an diesem Ort nie genau wissen.

„Dann ist der Moment also gekommen.“

Murmelte Janus leise, seine grünen Augen funkelten in goldenem Glanz. Die Chance für den Aufstieg, für die Ernennung zum Vollstrecker! Endlich war es soweit. Endlich würden sich all seine Mühen, all die Opfer, all die Verluste und Pläne bezahlt machen. Sie waren dort, vor ihnen ruhten das gewaltige, aus schwarzem Marmor gefertigten Tor der Kammer. Die dunkle Seite schien mit jedem Schritt stärker zu werden, intensiver. Es war, als rufe sie nach ihm.

Hybris hielt inne und blickte ihn an, der Sith verkündete, dass man davon überzeugt war, dass er Erfolg haben würde. Im Falle seines Scheiterns jedoch war sein Leben verwirkt. Kaum hatte der große Sith-Fürst gesprochen, da fühlte Janus ungeheure Energie von ihm ausgehen und wie ein gewaltiger schwarzer Sturm fegte die Präsenz durch den Raum. Das war die wahre Macht des Sith, wie der Graf nicht ohne eine gewisse Ehrfurcht feststellte. Diese Macht konnte auch er besitzen, wenn er denn die Prüfung meisterte.

Von unsichtbarer Hand aktiviert öffneten sich das Tor zu der Kammer und Hybris wies feierlich auf den Zugang. Seinen Wert beweisen...Langsam nickte Janus und sammelte sich, rief die dunkle Seite zu sich und richtete den Blick auf den Eingang. Dann, gemessenen Schrittes, aber ohne Zögern oder Furcht, betrat er die Kammer. So begann es also...

Dunkelheit erwartete ihn, als sich das Tor hinter ihm wieder schloss. Neugierig und doch von der Atmosphäre des Ortes fast schon überwältigt sah sich der Graf um, sobald seine Augen sich an die Finsternis gewöhnt hatten. Der Boden und Wände waren aus dem selben nachtschwarzen Marmor gefertigt wie das Tor und trotz seiner Schlichtheit entfaltete der Raum eine größere Wirkung als mancher Palast. Man konnte die dunkle Seite hier überall spüren, in jedem Winkel, ja selbst die Luft schien zu tanzen.

Der Blick des Sith-Kriegers fiel auf das Zentrum des Raumes, das gerade soweit beleuchtet war, dass man erkennen konnte, was sich dort befand. Brocken von Ruinen, die hunderte, wenn nicht tausende von Jahren alt sein mussten, umgaben eine auf einem Sockel stehende Statue, die kein Gesicht hatte, doch Janus hätte schwören können, aus den Augenwinkeln eine Art Fratze erkennen zu können. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Hier befand sich wahre Macht.

Vor der Statue schwebte ungefähr auf Bauchhöhe eine schwarze Kiste, auf der er bei genauerer Betrachtung einige silberne Rune erkennen konnte. Die Kiste wurde von einer Art Strahl mit der Statue verbunden und so wohl in der Luft gehalten. Davon hatte Janus in Gerüchten und Erzählungen gehört, soweit man munkelte, bestand der nächste Schritt darin, seine Hand in die Kiste zu legen. Doch was dann geschah, wurde stets mit düsterer Miene verschwiegen.

Es war soweit. Der blasse Fastmensch sammelte seine Entschlossenheit und versenkte sich in seiner Verbindung zur dunklen Seite, rief sie zu sich, um sich an ihr zu laben und zu stärken. Seine grünen Augen leuchteten in gelbem Schein und Kraft durchströmte seinen Körper. All seine Bemühungen hatten ihn hier her geführt. Ein letzter Schritt, dann stand er vor der Kiste, streckte seine rechte Hand aus und legte sie hinein. Einige Sekunden vergingen und nichts geschah, doch dann spürte Janus eine Präsenz in der Kiste, eine Art Aura, die...

Plötzlich und ohne Vorwarnung schoss ungeheurer Schmerz durch seine Hand, Schmerz von einer Art, die er noch nie zuvor gefühlt hatte. Es war, als würde er gleichzeitig verbrannt und tödlichem Frost ausgesetzt, jede Faser, jede Nervenbahn schien vor Leid zu glühen. Dem Grafen versagte für einen Moment die Atmung und sein Aufschrei blieb ihm im Hals stecken. Seine grünen Augen weiteten sich und die Fingernägel seiner zur Faust geballten linken Hand gruben sich in sein Fleisch. Es fehlte nicht viel, und er wäre zu Boden gestürzt.

Nichts hätte ihn auf diesen Schmerz vorbereiten können, und für einen Augenblick war die Versuchung, die Hand zurückzuziehen, schier unglaublich. Doch Janus widerstand, vergrub sich in der dunklen Seite und wandelte seinen Schmerz in Kraft, zog Energie aus dem Leid und bot seine ganze Willenskraft, seine ganze Entschlossenheit auf. Er würde nicht versagen! Sein Aufstieg war hier! Die vor Schmerzen weiten Augen des Grafen richteten sich auf die Statue und mit Schrecken sah er dort sein eigenes Gesicht, alt und zerfallen, das Gesicht einer Leiche. Der Anblick erfüllte ihn mit Wut. Nein! Er würde hier nicht scheitern! Niemals! Sekunden schienen sich zur Ewigkeit zu dehnen und der Schmerz wurde stärker und stärker und dann...

War es vorbei. So plötzlich, wie der Schmerz gekommen war, so unvermittelt verschwand er auch wieder. Das plötzliche Ende seines Leids war fast so intensiv wie ein Peitschenhieb und erst nach einigen Herzschlägen konnte Janus wieder atmen. Langsam nahm er seine Hand aus der Kiste. Auf der blassen Haut prangte das Symbol des Sith-Ordens, das sogenannte Sith-Taith, zeichnete ihn als einen der ihren aus. Und auch innerlich war der Graf gezeichnet worden. Er konnte spüren, wie die dunkle Seite, derer er sich so intensiv bedient hatte, ihre Form in ihm verändert hatte, stärker geworden war, hungriger. Allumfassender.

Der Sith-Krieger hielt einen Moment inne, dann trat er vorsichtig einen Schritt zurück. Sein Körper und Geist fühlten sich wie berauscht an, tosend vor Energie und dem Gefühl von Stolz, von Macht und Stärke. Er hatte es geschafft! Triumphierend streckte Janus die Arme aus, betrachtete das Mal an seiner Hand mit funkelnden Augen und seine Lippen formten ein hungriges Lächeln. Dann lachte er, die ganze Anspannung brach sich erst in einem leisen, fast verstohlenen Kichern, dann lauter werdendem Lachen und schließlich purem manischen Gelächter Bahn, das von den Wänden widerhallte.

Schließlich, als der Rausch des Erfolgs etwas abgeklungen war, drehte sich der Graf um, warf der Statue einen letzten Blick zu und trat an das Tor. Mit seiner neu gewonnen Macht griff er hinaus, ließ die Energie, die in ihm floss, auf das Tor zugreifen, und füllte es damit. Der schwarze Marmor wich zurück und gab den Weg frei. Langsam, mit feierlich erhobenem Haupt, trat Janus hinaus, die Hand mit dem Sith-Taith gehoben und noch immer lächelnd. Janus Sturn, der Sith-Krieger, hatte diese Kammer betreten, und Janus Sturn, der Sith-Vollstrecker, sie wieder verlassen. Ein neues Zeitalter brach an, die Stunde seines Aufstiegs war gekommen. Ein Leben endete, ein anderes begann...


[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Katakomben, vor den Kammern von Korrriban Janus, Darth Hybris

Da hat mich der Schreibvirus vor dem Bett doch noch erwischt...:)
 
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[Bastion - Center - Sith Orden - Katakomben - Vor der "Kammer von Korriban" - Hybris alleine, Janus Sturn in der Kammer selbst]

Die Kammer von Korriban war ein eigenwilliges Konstrukt. Einerseits strahlte sie diese Dunkelheit ab, so intensiv und alles durchdringend, das selbst Hybris dem nicht entging und seinen Gefallen daran fand. Um das Portal zu öffnen, hatte er sich offenbaren müssen, denn eine neutrale Machtanwendung, wie sie bei der Levitation angewandt wurde, konnte hier nichts bewirken. Deshalb spürte er sie nun pulsieren, einem schwarzen verwesenden Herzen gleich. Ein Außenstehender, welcher nicht über die Machtsensivität verfügte, würde einfach nur einen drei Schritte vom Portal entfernt stehenden Mann sehen, welcher an einer Wand lehnte und den Zugang beobachtete. Doch jene, die aus gutem Grund hier herunter kamen, würden die Wellen von Macht erkennen können, wie sie über diesen Mann hinweg fegten und jedes mal ein kleines Stück von sich bei ihm hängen blieb. Diese Reste wurden eingesammelt, herumgewirbelt und schließlich in einem Vortex, welcher Mahlstrom und Wirbelsturm zugleich war, zusammengefasst und von der Macht des Sith Lords absorbiert. Die Kammer war kein Jungbrunnen oder Aufputschmittel, sondern viel mehr das verheißungsvolle Versprechen einer hübschen Frau in Nöten. Hybris würde sich dem nicht hingeben, auch wenn er nicht bestreiten konnte das die dunkle Seite schwere Geschütze auffuhr und er zumindest schon einmal darüber nachdachte es doch zu tun. Um der Versuchung zu widerstehen, dachte er angestrengt nach. Das er seine mentalen Schilde nicht herunter fahren durfte, sodass das Gift der dunklen Seite ihn verdarb, war ja offensichtlich, doch da sie zugleich auch eine süchtig machende, ja körperlich abhängig machende Droge war, reichte es nicht sich abzuwenden oder „nein“ zu sagen. Es bedurfte einer Willenskraftanstrengung, wie sie nur wenige Sith zustande brachten. Darth Hybris hatte viel Zeit dafür aufgewendet genau das schaffen zu können, auch wenn ihn das schwächer machte als so manch anderen Lord oder Lady, welcher oder welche nachgegeben hatten. Er behielt aber lieber seine Kontrolle, seinen Verstand. Wer Lust darauf hatte dem Wahnsinn zu verfallen und dann als rachsüchtiger Sith Geist durch die Galaxie zu wandeln, der konnte sich ja gerne ergeben, doch er nicht. Er wollte Unsterblichkeit und die erreichte man nicht wenn man schon mit fünfzig Jahren geistig und körperlich zweihundert Jahre alt war. Also. Ablenken. An etwas anderes denken.

Sturn wusste also noch nicht wie weit Sikarius inzwischen gekommen war, würde es aber recht bald erfahren. Auch das Hybris ihn befördert hatte. Und wenn der Graf sich dann noch ein wenig mehr Mühe gab, würde er auch die gesamte Geschichte um seinen ehemaligen Schüler und den Lord rekonstruieren können. Schließlich hatte Hybris den Ärzten nie verboten irgendwas weiter zu geben. Fragte man sie danach, sie würden reden. Und wieso auch nicht, es würde ohnehin raus kommen das Sikarius nun für Hybris arbeiten musste. Da stellte sich eigentlich nur die Frage, was würde Janus Sturn mit dieser Information anfangen? Die nicht abgeschlossene Ausbildung, Sikarius … fragwürdiger Charakter, die Art wie sie miteinander umgingen, bzw. eben nicht miteinander umgingen, das musste was bedeuten. Doch konnte man daraus Kapital schlagen oder war die ganze Sache schon derart abgekühlt, das es keinen Unterschied mehr machte? Hybris würde Sturn irgendwann fragen, vielleicht auch gleich nachdem er hinaus gekommen war. Und das er das würde, da war er sich relativ sicher. Die Prüfung war aus seiner Sicht nicht sonderlich schwer und kompliziert schon gar nicht. Ein Mann wie der Graf konnte eigentlich nur scheitern, wenn er halb tot hinein gehen würde, doch in seinem jetzigen Zustand nicht. Das Wort unmöglich wollte der Lord nicht benutzen, es kam dem, was er aber darüber dachte, recht nahe. Deshalb erlaubte er es sich auch schon über die Zeit nach der Prüfung nachzudenken. Was in der Kammer tatsächlich vor sich ging, blieb ihm verborgen. Deshalb war sie ja „eigenwillig“. Sie strahlte diese Dunkelheit ab, als würde sie die reine Macht ein- und die konzentrierte dunkle Seite wieder ausatmen. Janus Aura wurde vollständig überlagert, jedes Gefühl, jedes noch so kleine Fünkchen seiner Selbst war allumfassend vereinnahmt worden. Er könnte die Kammer durch einen zweiten Zugang verlassen, Hybris würde es nicht mitbekommen. Aber es gab keinen weiteren Ein- und Ausgang, er würde durch diesen einen hinaus spazieren müssen.

Das Ritual dauerte laut den Aufzeichnungen nicht lange, ganz so wie es Hybris gerne hatte. Diesen Gefallen, den er der Inquisition tat, nervte ihn ja ohnehin schon. Würde es jetzt auch noch über Stunden oder gar einen halben Tag gehen, wer weiß wie er darauf reagiert hätte. Der Sith Lord lehnte erst ein paar Minuten an der mit schwarzem Marmor verkleideten Mauer, da öffnete sich das Portal auch schon wieder und eine neue Aura erschien. Nein, keine neue, eine veränderte. Noch bevor die drei Teile vollständig in den Seiten und dem Boden versunken waren, noch bevor sich die Gestalt aus der Finsternis schälte und ins schwache Licht des Bereiches vor der Kammer trat, konnte Hybris seine veränderte Macht spüren. Verändert im Sinne von ergänzt. Natürlich hatte sich der Graf zuvor abgeschirmt, doch nun trat er vollständig „nackt“ heraus und präsentierte all das was ihm zur Verfügung stand, all das was ihn als Sith ausmachte. Eindeutig. Kein. Schüler. Mehr. Hybris hatte sich bereits von der Wand abgestoßen und schritt nun langsam auf den Noch-Warrior zu. Der Vollständigkeit halber zuckte sein Blick kurz zu dem Sith-Taith auf dem Handrücken des Grafen. Das er bestanden hatte, stand außer frage, dafür bedurfte es kein Symbol, nicht das Lächeln und die Haltung des Mannes. Die Macht offenbarte es.

„Kniet ein letztes mal als Krieger der Sith nieder, Janus Vialan Sturn.“

Der junge Adlige kam dem nach und schaffte es sogar bei einer solchen Geste würdevoll auszuschauen. Selbst seine Kleidung schien sich der neuen Gegebenheit anpassen zu wollen, denn sie legte sich annähernd perfekt um seinen Körper und auf den Boden. Ein sechsköpfiges Team von Stylisten hätte es nicht besser hinbekommen können. Hinzu kam, das die Atmosphäre selbst vor der dunklen Seite zurückzuweichen schien. Sie erbebte, knisterte und ächzte unter der Macht des Grafen. Hybris hatte sich unlängst zurückgezogen und das Feld dem Adligen überlassen. Das war sein Moment und der Orden sollte wissen das ein neuer Meister die Arena betreten hatte. Alles schien sich nur in Zeitlupe abzuspielen, angefangen von seinem Kniefall, bis hin zu dem Moment wo Hybris sein Seelenschwert nahm, es einmal kunstvoll herum schwang und dann an die linke Halsseite des Grafen brachte. Wie auch schon bei dessen ehemaligem Schüler, wanderte Hybris Macht über die Klinge hinweg und sammelte sich an der Spitze. Doch da hörten die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Janus brauchte keinen vitalisierenden Energieschub, was er brauchte war eine Verwandlung. Der Sith Lord brachte binnen Sekunden genug Macht zusammen, um einen Frachter auf die Größe eines Astromechdroiden zusammen zu pressen und ließ sie dann wie einen Feuersturm über den Grafen hinwegfegen. Der ehemalige Warrior erzitterte und seine eigene Macht wich kurz unter dem Ansturm zurück, alte verbrauchte Reste wurden jedoch in Stücke gerissen und in den Äther verband, die Oberfläche poliert und die wahre Macht der dunklen Seite somit zum Vorschein gebracht. Falls die Macht des junge Adligen mal einen Makel besessen hatte, so wurde diese nun restlos vernichtet. Die ganze Prozedur dauerte nicht einmal zehn Sekunden, doch in diesen rangen die Mächte beider Sith miteinander, schenkten sich nichts und rissen dabei unablässig die schwächsten Bestandteile voneinander ab. Das schwarze Feuer der dunklen Seite verzehrte seine eigenen Ränder, bis Hybris Macht schließlich wie ein zusammenbrechender Schutzschild kollabierte und die des Grafen allein zurück blieb. Eine Gestalt, ohne erkennbare Konturen, dafür aber deutlich an seiner absoluten Schwärze erkennbar, erhob sich. Genau so wie der Graf sich nun erhob, als Hybris sein Schwert von ihm nahm. Wenn man so wollte war die Aura des Grafen zuvor ein normales Schwarz gewesen, eine ganz klassische Finsternis mit ein paar Lumen Licht, doch nun hatte sie sich mit gigantischen Schritten der absoluten Finsternis, jener im Zentrum eines schwarzen Loches, genähert. Er kam noch nicht an die eines Lords oder einer Lady oder gar an die des Imperators heran, doch er ähnelte nun keinem Warrior mehr. Nein, er war nun eindeutig ein Meister geworden.

„Worte können dem, was ihr gerade erlebt habt, nur schwer erfassen und doch gehört folgendes Prozedere dazu. Graf Janus Vialan Sturn, ihr seid nicht länger Sith Warrior, sondern Sith Executor, ein Vollstrecker des Sith Ordens und unseres Imperators. Ihr habt den Pfad des Lernenden noch nicht verlassen, werdet es auch niemals, doch der Großteil aller Sith und jener die es werden wollen, liegen nun weit abgeschlagen hinter euch. Ihr seid ein Meister der dunklen Seite und ein privilegiertes Mitglied dieses Ordens, aber vor allem habt ihr euch selber bewiesen das ihr nicht nur fähig, sondern auch willens seid mehr aus euch zu machen als eure Meister es je wollten.“


Hybris Gesicht war bisher auf seine übliche Weise verschlossen gewesen, doch nun lächelte er und verneigte sich sogar leicht vor dem Grafen. Ein jeder kluger Beobachter, welcher davon berichten würde, hätte es nur als Nicken interpretiert, doch die beiden Sith wussten es besser. Hybris akzeptierte den Grafen als neues Mitglied der Elite des Ordens.


„Euch stehen nun eine Vielzahl von neuen Wegen offen, angefangen bei der Leitung eures Zirkels, bis hin zur Ausbildung mehrere Schüler und die Erschaffung einer eigenen Machtbasis, wie sie ein Warrior niemals zustande bringen könnte. Ihr werdet euch sicherlich schnell zurecht finden und eure Möglichkeiten erkennen. Da bin ich mir sicher."

Hybris machte eine kurze Pause und sah dabei auf den Gang, durch den die beiden zuvor gekommen waren.


"Executor Sturn, ich würde mich gerne, ein anderes mal, länger mit euch unterhalten, doch nun haben wir beide wichtige Dinge zu erledigen, weshalb sich unsere Wege trennen müssen.“

Nachdem der Graf geantwortet hatte, verneigte sich dieser und Hybris gestattete sich ein tiefes Nicken, dann trennten sie sich. Hybris machte sich auf den Weg in Richtung Alchemisten-Pyramide und der Graf, nun, er allein wusste wohin es gehen würde...


[Bastion - Center - Sith Orden - Katakomben - Vor der "Kammer von Korriban" - Sith Executor Janus Sturn und Hybris]
 
[Bastion – Center – Sith Orden – Thanos Quartier]
Thanos



Es war mittlerweile schon recht lange her, dass er seinen Dienst in der Bibliothek des Sith Ordens quittiert hatte. Nein, er hatte ihn im Grunde nicht quittiert, denn dies war keine Entscheidung gewesen, die er zu fällen gehabt hätte. Sein Meister hatte ihn zu sich gerufen und ihm kurz und knapp mitgeteilt, dass er ihn aus seinem Dienst entließ. Selbstverständlich war er nicht sein Meister im herkömmlichen Sinne gewesen, dass er ihn die Wege der Macht gelehrt hätte. Sein Meister war ein alteingesessener Sith, der ihn vier Jahre lang zu einem sehr anständigen Bibliothekar ausgebildet hatte, genauso wie auch andere Jünger. Er solle nun neue Pfade bestreiten, waren die Worte gewesen, die ihm sein Ausbilder noch mit auf den Weg gegeben hatte.


Das Buch klappte mit einem dumpfen Geräusch zu und die scharlachrote Hand strich noch einmal über den ledernen Einband, bevor es wieder seinen Platz im kargen Regal fand. Bücher waren Thanos sehr wichtig geworden während seiner Zeit als Bibliothekar. Er hatte es sehr zu schätzen gelernt wie viel Wissen er in den letzten Jahren anhäufen konnte. Wissen vermittelte ihm ein Gefühl der Erhabenheit. Aber er hatte ebenfalls verstanden was es bedeutete, dass er nun neue Pfade bestreiten sollte. Seine Zeit als Jünger der Bibliothek war abgelaufen. Jetzt war die Zeit angebrochen, um einen Meister zu finden und endlich in den Wegen der dunklen Seite unterwiesen zu werden. Über die Art und Weise, wie er das anstellen sollte, war er sich allerdings noch im unklaren.


In den letzten Wochen war er vermutlich so viel durch die Hallen des Ordens gestreift wie in den gesamten vier Jahren zuvor nicht. Er hatte den Trainingsräumen oft einen Besuch abgestattet, jedoch ohne selbst nennenswert tätig zu werden. Lieber hatte er sich stets etwas abseits gehalten und anderen Jüngern dabei zugesehen wie sie sich gegenseitig die Köpfe einschlugen. Ein interessanter Aspekt den er beobachtet hatte, bestand in der Vielfältigkeit der Jüngerschaft. Es gab Jünger, die sich nach seinem Verständnis ganz normal verhielten. Eher still, eher unauffällig. Sie spulten einfach ihr Trainingsprogramm ab und arbeiteten hart. Dann gab es noch einige, die nur so vor Arroganz und Selbstverliebtheit strotzten. Diese Gruppe konnte man auch sehr leicht in zwei weitere Gruppen aufteilen: Diejenigen, die einfach nur heiße Luft von sich gaben und diejenigen, die wirklich was drauf hatten. Vor den letztgenannten hatte der rothäutige Sith großen Respekt, denn seine kämpferischen Fähigkeiten, sei es ihm Nahkampf oder im Kampf mit Dolch oder Schwert, waren sehr überschaubar. Eine Sache hatten die Großmäuler aber alle gemein: Sie machten auf Thanos nicht den Eindruck, dass sie mit erwähnenswerter Intelligenz gesegnet worden seien.


Er rümpfte die Nase bei dem Gedanken, sich mit diesen intellektuell unterlegenen Wesen unter Umständen einlassen zu müssen. Ihm war bewusst, dass seine bisherige Ausbildung sehr einseitig und vor allem theoretischer Natur gewesen war. Er wollte sich weiterbilden. Er
musste sich weiterbilden, wenn er die Aufmerksamkeit eines ausgebildeten Sith erwecken wollte, der sich seiner annahm. Doch solange dies nicht der Fall war musste er entweder alleine oder mit der Hilfe von anderen Jüngern die praktischen Voraussetzungen schaffen. Er zog seine schwarze Kutte zurecht und verließ sein Quartier. Mal sehen, was dieser Streifzug durch den Orden ergeben würde.


[Bastion – Center – Sith Orden – Gänge]
Thanos
 
[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - Halle - Michael, Janus, Voth, Jorax Kevora, , Sane, Steven, Yui, Edgar, Shadîf, Commander Fawkes, Lieutenant Gorash, Comspezialist des ISB, Sturmtruppen der Praetorian Legion ]



Sie hatten schon einige Schritte in Richtung des Haupteingangs zurückgelegt, als sie ein lauter Ruf durch ein Megaphon zum stehen brachte. Eine Unzahl an Waffen wurden auf Doktor Livianas Leibwächter und - so stelle der Padawan fest- auch auf ihn selbst gerichtet. Unbewaffnet und wehrlos mussten die Beiden den Aufforderungen der Imperialen wohl oder übel Folge leisten. Zumal ihre Flucht aus der Halle, sollte sie denn überhaupt gelingen, auf dem Hauptplaneten des Imperiums wohl von Anfang an zum Scheitern verurteilt wäre.

Ein Beamter des imperialen Sicherheitsbüros, zwei Sturmtruppler und ein Droide kamen auf sie zu und stellten sich zu ihnen. Doch sie blieben nicht die Einzigen, die dem Padawan und dem Leibwächter Gesellschaft leisteten. Graf Janus Sturn kam auf sie zu. Anscheinend hatte man Nachrichten abgefangen, welche ins Netz der Neuen Republik gesendet worden waren. Und der Graf war nun darauf aus, den Schuldigen ans das ISB auszuliefern? Oder doch nicht? Er versprach ihnen freies Geleit für den Fall, dass sich der Absender der Botschaften in diesem Moment meldete. Er schien Sane zu verdächtigen und Michael gar nicht wahr zu nehmen. Einerseits fühlte dieser sich etwas gekränkt. War er denn so unwichtig? Andererseits war er auch ganz froh nicht in das verbale Schussfeld des Grafen zu kommen.

Während dessen untersuchten der ISB-Beamte und der Droide den Comlink, den Sane, der anscheinend ein Soldat der Neuen Republik war, ihnen überreicht hatte. Anscheinend fanden sich die gesuchten Daten dort nicht, denn Janus entließ sie mit einem trockenen Lächeln. Michael hoffte das sie sich bald aus der Halle entfernen konnte, denn ihm wurde langsam übel und schummerig vor Augen. Just in diesem Moment betrat Steven, begleitet von einem Beamten des Sicherheitsbüros, die Höhle des Sturn. Nach einem kurzen Vorgeplänkel gab der Ritter freimütig zu, der Verursacher der Aufregung zu sein. Die beiden Adeligen erledigten die Angelegenheit in einem kurzen Wortwechsel, nach welchem der Sith sie entließ.

Nachdem der Graf sie entlassen hatte, hatten es die beiden Jedi und der Leibwächter sehr eilig die Halle zu verlassen. Unbehelligt kamen sie zum Haupteingang, stießen die Türen auf und betraten den Vorplatz. Als der Padawan die frische Luft auf seinem Gesicht spürte, atmete er einige Male tief ein und aus. Trotz der Frischluft wurde ihm immer schummeriger vor Augen. Dennoch war er froh aus der Halle mit ihrem Mief und der Verwpstung, die dieser - gescheiterte - Versuch einer Geiselnahme hinterlassen hatte, zu entkommen. Auch war er darüber, endlich aus der unmittelbaren Nähe von Sith, Sturmtruppen und dem imperialen Sicherheitsbüro zu entkommen, überaus erleichtert.



"Und was werden Sie nun tun?", fragte er den, jetzt wohl ehemaligen, Leibwächter von Doktor Liviana.


Aber noch bevor dieser antworten konnte wurde Michael schwarz vor Augen und er kippte nach hinten.



[Bastion - Bastion Center - Vor der Darth Arthious-Gedächtnishalle - Michael, Steven, Sane]

OP: Man möge mir diese "Glanzleistung" vor Waru bitte verzeihen :)
 
[Bastion | Center | Tempel der Sith | Pyramide der Alchemisten | Unerirdische Ebenen | Poths persönliche Laboratorien] Poth Akeer, Drohnen

Poth schloss die Augen. Die Dunkelheit war ihm nicht fremd, schon immer war sie sein Verbündeter gewesen. Lange 82 Jahre umgab sie ihn, umhüllte ihn und beflügelte seine innerste Essenz über alles Irdische. Sie befreite ihn aus seiner angeborenen Hülle und ließ ihn die Perfektion erreichen, die ihm versprochen war. Er war eins mit der Macht, die dunkle Seite durchströmte ihn und ließ das Blut durch seine Adern fließen. Sie ließ all die Drohnen um ihn herum aufleuchten, ohne die Augen öffnen zu müssen spürte er jede ihrer Bewegungen. Emsig glitten sie umher, stumm verrichteten sie diszipliniert ihre Arbeiten. Alles griff ineinander, niemand erlaubte sich einen Fehler. Seine Muskeln entspannten sich und willig ließ er sich in die Stahlhülle gleiten, die seinen Körper festhielt. Ehrfürchtig wurde er von seinen Drohnen berührt wenn es denn nötig war und gnädig ließ er es geschehen. Als sich die kalten Nadeln in seine Venen bohrten, atmete er entspannt aus. Er hasste diesen widernatürlichen Baustoff, doch im Moment gab es keinen Weg an ihm vorbei. Das hier war der nächste Schritt in der menschlichen Evolution, bald würde er sich über die lächerliche Hülle erheben, in die er hineingeboren war und aus seinem Kokon schlüpfen. In neuer Pracht würde selbst der Imperator erkennen, wie falsch er lag und sein Haupt vor ihm und seinen Fähigkeiten neigen. Nur noch wenige Augenblicke, dann würden die Arbeiter das Gelée Royale in seinen Körper pumpen. Lange hatte er an dieser Substanz gearbeitet und versucht sie zu perfektionieren. Jahrzehnte waren über seinen Forschungen vergangen und hatten ihn alt werden lassen. Während sein Wissen wuchs wurden seine Haare grau und seine Haut faltig, doch das war ein Preis, den er nur zu gerne zahlte. Er kannte wohl jede insektoide Spezies dieser Galaxis, hatte ihre Genome erforscht und die Essenz dessen, was sie waren herausgefiltert. Über stinkenden Flüssigkeiten und brodelnden Substanzen hatte er gehockt und so lange an der Formel getüftelt, die ihn perfekt machen würde. Mit einem angedeuteten Lächeln gestattete sich Poth einen Blick in die Vergangenheit, jetzt wo er so nah daran war den Durchbruch zu schaffen. So lange er sich erinnern konnte war er von Insekten fasziniert gewesen. Nur allzu gerne hatte er in einer Firma gearbeitet, die landwirtschaftliche Zusatzprodukte wie Dünger aber auch Schädlingsbekämpfer vertrieb. Schnell wandelte sich seine Faszination in eine Obsession und er konnte sich nicht länger mit den Aufgaben eines einfachen Angestellten zufriedengeben. Mal für mal beschwerten sich seine Nachbarn über angeblich abartige Gerüche, die aus seinem Keller stiegen, doch immer konnte er sie besänftigen. Bald schon verschwanden Haustiere aus seiner direkten Nachbarschaft und auch wenn man ihm nichts nachweisen konnte, er wurde mehr und mehr gemieden bis er als der verschrobene Mann von nebenan galt. Ihn scherte es nicht, hatte er doch so die Freiheit sich ganz seinen persönlichen Nachforschungen zu widmen. Voller Leidenschaft schaffte er es Tagesflügler und Metallmilben zu mutieren und gleichzeitig neue Mittel gegen sie zu kreieren. Besessen von seinem Werk und dem Gedanken, eines Tages selbst aus seiner menschlichen Hülle zu entschwinden hatte er nie damit gerechnet gefasst zu werden. Doch Hochmut kam vor dem Fall, erinnerte sich der nun ältere und weise Poth, doch letztlich erwies sich seine Verhaftung als ein Segen. Im Orden der Sith, eingewiesen in die Künste der Macht, eröffneten sich ihm Möglichkeiten, von denen er niemals zuvor geträumt hatte. Seine Leidenschaft und Skrupellosigkeit ebneten ihm den Weg an die Spitze der Alchemisten und statteten ihn mit unbegrenzten Ressourcen und Möglichkeiten für seine Forschung aus.

Das Bewegungsmuster seiner Drohnen änderte sich subtil und bedeuteten Poth, dass es bald an der Zeit war. Er verdrängte seine Erinnerungen und verstaute sie in seinem tiefsten Unterbewusstsein. Er würde bald keine Verwendung mehr für sie haben, gleich gehörten sie zu einem Mann, der er einstmals gewesen sein würde und nun nicht mehr war. Ein kaum wahrnehmbares Nicken seines Kopfes war das Zeichen für seine Drohnen, brav gehorchten sie seinem Befehl und stellten sich um ihn herum auf. Dann rührten sie sich nicht mehr. Sich seiner Umgebung völlig bewusst wusste Poth genau wie die Maschine funktionierte, an die er angeschlossen war, nicht zum ersten Mal benutzte er sie. Zeige- und Mittelfinger seiner linken Hand zuckten. Mit ihnen hatte er angefangen, der erste erfolgreiche Selbstversuch. Die beiden Finger waren länger als die übrigen, dünner und filigraner. Statt menschlicher Haut überzog sie eine widerstandfeste Schicht aus Chitin, die ihnen ihr insektoides Äußeres verpasste. Es war nicht viel gewesen, doch hatte er damit bewiesen, dass es ihm möglich war seine menschliche Hülle zu verlassen und zu etwas Besserem zu werden. Sein Auge war nur der nächste Schritt gewesen.

Seine Umgebung völlig unter Kontrolle glitten seine unsichtbaren Finger über die Konsole, die das Gelée Royale in seinen Körper pumpen wurde. Statusnachrichten und Analysen glitten über einen Bildschirm, dann piepste das Gerät und signalisierte seine Betriebsbereitschaft. Poth gestattete sich einen letzten Atemzug, dann drückte er den Knopf, der den Prozess starten würde.


„Das Reagenz zerfällt.“,

summte eine der Drohnen und mit einem Mal starben seine Hoffnungen. Der Vorgang wurde automatisch abgebrochen und in einem gleißenden Blitz gingen alle Diener zugrunde, die so gehorsam neben ihm gestanden hatten. Von der Maschine war nichts als schmelzendes Metall übrig geblieben als sich Poth aus den Resten der Trage erhob. Er seufzte und musste sich eingestehen, dass er mit diesem Fehlschlag nicht gerechnet hatte. Er hatte geglaubt die Formel wäre perfekt, doch wie unzählige Male zuvor waren die chemischen Verbindungen zerfallen bevor sie seinen Körper perfektionieren konnten. Mit einem Schulterzucken tat er es ab und ging mit noch immer geschlossenen Augen durch den Raum. Dabei stapften seine Stiefel über die schwelenden Reste seiner Drohnen. Es tat ihm nicht Leid um sie, sie waren bereit für ihn zu sterben. Er war ihr König und sein Wille war ihr Befehl. Er verließ den Raum des Scheiterns, seine Hand strich über die organischen Wände als er sich seinen Weg suchte. Wie er Metall doch verabscheute! Anorganisch und unnatürlich bevorzugte er die Kunstwerke aus organischem Material, das insektoide Spezies zu bauen fähig waren. Unzählige Drohnen waren an den Veränderungen des Alchemistenzirkels zugrunde gegangen, doch jede hatte ihr Leben mit einem pflichtbewussten Lächeln gegeben. Während Poth durch die unterirdischen Gänge wanderte, drehten sich seine Gedanken nur um die Formel. Sie sollte sein Meisterstück sein und erwies sich doch nur als weitere Enttäuschung. Wo lag sein Fehler? Erwiesen sich Grundstruktur aus Silizium doch als zu unzuverlässig oder lag die Schuld an den quartären Aminen, die es nicht schafften sich mit den anderen Molekülen zu verbinden? Aus seiner langen Erfahrung wusste er, dass nun erneut Monate wenn nicht Jahre der Forschung vor ihm lagen bevor er es wieder wagen konnte sich selbst zu perfektionieren.

Er öffnete seine Lider. Ein menschliches und ein Facettenauge kamen zum Vorschein, die sich sofort dem dämmrigen Licht seiner Umgebung anpassten. Je höher er in der Pyramide emporstieg, desto weniger blieb von dem nestartigen Aufbau übrig und desto mehr Metall war wieder zu sehen. Ein Zugeständnis an den Imperator und die Philosophie seines Reiches, dass die menschliche Rasse das Recht hatte zu herrschen und diese verehrte nunmal die Technologie.


„Ein weiterer Fehlschlag?“

Die rhetorische Frage seines Stellvertreters ertönte neben ihm, Poth sah ihn an. Darth Krill war ebenfalls ein Mensch aber genau wie sein Meister davon besessen seine Hülle hinter sich zu lassen. Blind diente er Poth, hatte dieser doch versprochen ihn an seinen Veränderungen teilhaben zu lassen. Poth nickte während sie beide durch den Tempel gingen, ehrfürchtig wurde ihnen Platz gemacht.

„Wir müssen das Reagenz überprüfen, wenn nötig fangen wir ganz von vorne an.“

Krill erschrak, was Poth amüsiert lächeln ließ.

„Mylord, von vorne? Das wird uns Jahre kosten!“

„Diese Jahre sind es wert wenn wir nach Perfektion streben wollen. Ich werde mich mit nichts anderem zufrieden geben!“,

betonte Poth und warf seinem Stellvertreter einen eindringlichen Blick zu. Er war einer der wenigen, dessen Widerspruch er duldete, hatte er sich doch in unzähligen Missionen bewiesen und sich als unverzichtbar herausgestellt. Krill schien verstehend zu nicken.

„Es gibt ein neues Mitglied im Zirkel, ein gewisser Fürst namens Darth Hybris.“,

begann Krill nun vom Tagesgeschäft, was Poth gähnen ließ. Diese Aufgaben überließ er nur zu gerne seiner eifrigen rechten Hand, hielten sie ihn doch von seinen Forschungen und den wichtigen Dingen in seinem Leben ab. Leider brachte die Position des Zirkelmeisters nicht nur unendliche Ressourcen mit sich sondern auch einen Schwall leidlicher Aufgaben.

„Faszinierend.“,

antwortete Poth gelangweilt und war in Gedanken schon wieder bei seinen Experimenten.

„Die Inquisitoren sagen, er strebe nach mehr. Vielleicht sogar nach Eurer Position.“

„Soll er doch. Wäre er eine Gefahr, würde ich ihn kennen, doch mir sagt nicht einmal sein Name etwas. Er wurde gerade erst befördert, nehme ich an? Siehst du, er wird schon noch erfahren wo sein Platz in meinem Zirkel ist. Wenn er glaubt mir Scheiße in den Briefkasten stecken zu können, dann kacke ich ihm vor seine Tür. Wo ich es mir gerade überlege...vielleicht sollten wir ihm genau so ein Willkommensgeschenk machen. Weise eine Drohne an das zu erledigen. Was gibt es sonst noch?“

Poth hörte nur mit einem Ohr hin während sie sich seinem Audienzsaal näherten.


[Bastion | Center | Tempel der Sith | Pyramide der Alchemisten | Gänge] Poth Akeer, Darth Krill
 
[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Hangar ] Sharoh, Rake und Personal

So simpel der Feeorin sich ausgedrückt hatte, so simpel war es auch zur Abwechslung. Kaum im Hangar angekommen steuerten die beiden auf ein Luxuriöses Schiff zu, welches sich wohl im Besitz des Lords befand. Die Luke war bereits offen, jedoch platzierte sich Rake lieber vor dem Schiff. Sie warteten also auf Hybris. Das war auch ohne Worte klar geworden. Er wusste zwar nicht wo sie hinfliegen sollten, aber er hatte wohl erst einmal nicht um sein Leben zu fürchten, zumindest ließ das sein neuer Körper vermuten. Rake über das folgende zu befragen würde wohl wieder in seinen unvollständigen Sätzen, gespickt mit einigen Beleidigungen. Also beließ er es bei dem typischen Schweigen, dass sich so oft einschlich, wenn sie sich einfinden sollten, um auf Hybris zu warten. Und da kam er auch schon. Schnellen Schrittes und starren Blickes näherte sich der groß gewachsene Mensch dem Schiff und den beiden Anwärtern. Kaum war er bei ihnen angekommen symbolisierte er dem Duo, dass sie das innere des Schiffes betreten sollten. Die beiden folgten. Sie kamen im Cockpit des Schiffes an, in dem ein Droide, anscheinend ein nicht wirklich billiges Modell, sein Dasein als Pilot fristete. Zumindest betätigte er einige Schalter und das Schiff erhob sich, und schwebte durch das Kraftfeld, welches den Hangar vor Angriffen, oder ungewollten Besuchern, schützte. Während das geschah machte sich Hybris bereits auf den Weg in eine Art Aufenthaltsraum, weiter hinten im Schiff. Kaum eingetreten hatte Hybris schon einen Projektor aktiviert, welcher eine Landschaft zeigte. Neugierig musterte Sharoh die Darstellung.

Was sich dort abzeichnete war eine Landschaft aus extremen, eine Gebirge, dem Anschein nach einige Tausend Meter hoch, an der einen Seite grenzte ein Meer aus Sand, so wie er es aus seiner Heimat kannte, auf der anderen Seite ein Dschungel. Mehr oder weniger eingeschlossen von Bergen befand sich dort im Zentrum der Karte eine Steppe, eine Graslandschaft, hügelig und ohne jeden Baum oder Strauch, der größer als ein halber Mann wurde. Auch das kannte Sharoh noch zu gut aus seiner Heimat. Im Gegensatz zu dem Dschungel. Auch wenn Hybris schon oft behauptet hatte, dass er zwischen großen Bäumen und in langen Regenzeiten aufgewachsen sei, so entsprach das alles andere der Wahrheit. Er hatte die meiste Zeit seines Lebens in Wüsten- oder Savannen-artigen Regionen verbracht. Seine Heimat war nicht ohne Grund für ihre Sandstürme berüchtigt, zumindest war sie das auf Trandosha. Kaum hatte das Schiff ein wenig Strecke zwischen den Tempel und sich selbst gebracht da ergriff Hybris das Wort. Dieser erklärte auch direkt, wohin der "Ausflug" gehen sollte. Ein Überlebenstraining sollte zusammen gelegt werden mit der Verbesserung ihrer Machtfertigkeiten. Gar nicht dumm, wie Sharoh feststellen musste, wie sollte jemand auch besser lernen als in einer Situation, die einem alles abverlangte? Hybris erklärte auch, dass es auf dem Hochplateau nur eine einzige unterirdische Quelle geben würde. Das machte ihm ein wenig unbehagen. Sollte der Lord recht haben, und er hatte sehr selten Unrecht, dann hieße das, dass kein Tier, welches größer war als ein durchschnittlicher Hund dort oben Leben würde. Denn ohne Regen oder großes Oberflächenwasser, was sollten sie trinken ? Er würde sich wohl trotzdem umschauen, eventuell würden sich kleine Tümpel finden, die das Hologramm nicht preis gab. Anschließend wurde ihm ein neues Lichtschwert gegeben. Rake machte daraus schon fast etwas rituelles, so griff er den Kopfer und öffnete ihn. Was dieser zu sehen gab, war ein kunstvoll verzierter schwarzer Griff. Er hatte bedeutend Ähnlichkeiten mit jenem Modell, dass er im Kampf gegen Sikarius verloren hatte.

Hybris erklärte im folgenden noch, was es mit dem Lichtschwert auf sich hatte. Warum auch immer er erneut ein Übungsgerät modifiziert hatte, verstand Sharoh nicht, und warum es nicht die volle Leistung brachte, doch akzeptierte er wie es war. Der Lord versprach, dass es durch Horn und Haut schneiden würde, also musste es reichen. Außer seinem Mantel würden sie nichts mitnehmen. Ihm gefiel die Herausforderung, selbst für einen geschulten Jäger würde das die beiden vor das ein oder andere Problem stellen. Er hätte wohl gegrinst, doch seine Haut war immer noch so unbeweglich, dass er seine Mimik nicht völlig unter Kontrolle hatte, also ließ er es lieber. Den Rest der Ansprache richtete der Mensch nun lediglich an ihn. Es beinhaltete einige Warnungen über die Gefahren, die in dieser Region auf die beiden lauerten und Fluchtmöglichkeiten, warum auch immer er diese erwähnte. Anschließend kam zur Sprache, dass Hybris wohl circa alle zwei Monate prüfen würde, wie gut das Training vorran ging. Natürlich nicht auf den Tag genau, ganz davon abgesehen, dass die beiden keinen Chronometer dabei hatten. Was die beiden genau ausarbeiteten war vollkommen frei. Nun für Sharoh nicht wirklich, denn sein Körper war sehr eingeschränkt, und mit nur einem Arm einen zweihändigen Kampfstil zu vertiefen wäre wohl sehr dumm. Er wusste schon ungefähr was er, neben seinem neuen Körper, trainieren würde. Das nächste wurde interessant. Den Hybris bot dem Trandoshaner an, eine derjenigen Waffen mitzubringen, welche Leto mit sich herum trug. Nun ganz davon abgesehen, dass die Waffe des Warriors vollkommen Laienhaft gefertigt war und der Vergleich somit nicht wirklich positiv ausfiel, war Sharoh geradezu heiß darauf wieder eine Klinge aus richtigem Metall zu führen.

Mit einem Nicken warf er ein:

" Ich würde eine Kriegsklinge, wie ihr sie nennt, einem Lichtschwert vorziehen. "

Kaum hatte er den Satz ausgesprochen, da plapperte Rake los. Er fragte, warum Sharoh denn nun genau eine neue Haut hatte und ob er sich bei dem Ritual gut angestellt hatte. Mit einigen kurzen Antworten war auch das abgeschlossen und die beiden Anwärter wurden zur Aussteigsschleuse geschickt. Kurz den Mantel gegriffen und einem Bündel verpackt stand er auch schon einige Minuten später am Eingang des Schiffes, den Feeorin im Schlepptau. Vom Rest des Fluges bekamen die beiden nicht viel mit. Schweigend standen sie mal, setzten sich dann mal wieder hin und machten sich Gedanken, was auf sie warten würde. Der Dschungel würde wohl das Ziel des Trandoshaners werden. Damit wären alle Wasserprobleme da oben auf dem Plateau gelöst, und durch den Machtsprung wäre ein herunter kommen gar nicht mal so schwierig. Eine unterirdische Quelle, wie sollten die beiden da ran kommen ? Und vor allem warum sollte der Lord darüber lügen. Wenn er einmal die Grenze zwischen den beiden Gebieten, also die Bergkuppe durchquert hatte, würde es wohl oft genug regnen, denn die Wolken blieben an der Bergkette hängen und speisten den Dschungel mit dem Wasser, den dieser zum wachsen benötigte. Doch wie groß war die Region wirklich ? War es eventuell gar nicht möglich so weit zu reisen ? Nun ein wenig Tau zu trinken würde ihn über den ersten Tag bringen können, würde er am Tag schlafen und in der Nacht laufen würde es ihm Energie sparen. Und fände er eventuell ein wenig Holz, dann könnte er eventuell aus einigen Pflanzen Wasser extrahieren. Ein wenig glücklich war er über das Lichtschwert schon, denn dieses war quasi nebenbei noch ein Feuerzeug. Die Zeit verflog, während er seine Erfahrung von Trandosha zusammenzog und mögliche Überlebenstaktiken sammelte. Fast schon plötzlich stoppte die Fury und Hybris begab sich in die Schleuse, die sich bereits geöffnet hatte, und forderte Rake schon einmal runter zu springen.

Darauf folgte die bereits erhoffte Erklärung zu der Haut des Trandoshaners. Hybris hatte sich anscheinend Echsen zum Vorbild genommen, welche vollkommen Immun gegen Lichtschwerter waren. Sharoh war etwas verwundert, denn er hatte noch nie von solchen Wesen gehört, doch war das Universum so groß, da war es gut Möglich, dass so etwas existierte. Hybris faste ihm einmal über den Kopf, als wäre er stolz auf sein Werk. Es war merkwürdig, denn er konnte alles genau so spüren, wie vor dem Ritual, doch schien das Schuppenkleid nicht einen Milimeter nachzugeben, als der Lord ein wenig Druck ausübte. Hybris schien das ganze Thema um den Vorfall mit Sikarius abschließen zu wollen. Sharoh hörte aufmerksam zu, denn es schien wieder eine gnädigere Phase des Lords zu sein. Die Haut war die Antwort auf den Kampf zwischen den beiden gewesen. Nun, dass Sharoh wohl kein Wissenschaftler werden würde, war schon seit seiner frühesten Kindheit klar gewesen. Und in diesem Punkt ähnelten sich wohl die Aussagen seines Onkels und des Sith. Denn auch dieser war der Überzeugung, man solle kein Schwert zum sizieren benutzen. Sharoh war zum Jagen und kämpfen geboren. Seine Physiologie und seine komplette Einstellung waren darauf getrimmt worden, seitdem er im frühesten Kindesalter war. Hybris hatte das wohl auch erkannt und wollte ihn folglich auch weiter in dieser Richtung fördern. Hybris schob ihn sanft zur Tür und flüsterte noch, dass er erwartete, dass Sharoh stärker sein sollte als Rake, nachdem das Jahr vorrüber war. Trotz der Anstrengung, die nötig war um die Mimik in Bewegung zu setzen grinste der Trandoshaner.

" Das werde ich Hybris. "

Fügte er noch hinzu und hüpfte grinsend ins Gras seiner neuen temporären Heimat. Tief in die Knie ging er, um sich nicht abrollen zu müssen und blickte Rake noch einmal herausfordernd an, bevor er sich der Bergkette zuwandte, welche derer ähnlich sah, welche an den Dschungel grenzte und stapfte los. Was Rake nun machte war ihm zunächst relativ egal, doch hatte er immer wieder während er durch die hügelige Landschaft schritt einen Schulterblick übrig, nicht dass der Feeorin ihn verfolgte. Auch der Machtsinn war stets wachsam.

[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Hochplateau ] Sharoh und Rake
 
[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Pyramide der Alchemisten / Gänge ] Me'al Maffat, sowie zwei weitere Inquisitoren

Als hätte sie alle Zeit der Welt schritt Me’al Maffat den dunklen Gang entlang. Ihre bleiche Haut gab einen krassen Kontrasten zu den schwarzen Wänden, die hier und dort zu zucken schienen, immer wenn sie sich unbeobachtet glaubten. Auch der Boden fühlte sich unter ihre filigranen Füßen merkwürdig weich an. Sie würde nie die alchemistische Abneigung gegen alles Mechanische verstehen. Wie die Technomanten ignorierten sie einen Zweig komplett zugunsten des anderen und verschenkten damit so viele Möglichkeiten. Ein Alchemist oder Technomant der mit den Prinzipien seines Zirkels brechen würde…er hätte so viel Macht. Obwohl er diesen Verrat sicherlich nicht überleben würde. Sith konnten so kleinlich sein…

Es war Me’al ohnehin egal. Zwar war es die Aufgabe ihres Zirkels darauf zu achten, dass der Orden nicht an Stärke einbüßte, doch durfte auch niemand zu mächtig werden. Es war ein fragiles Gleichgewicht und ein Vollzeitjob es aufrecht zu erhalten. Und genau dieser Job führte sie heute hierher. Die Natur des Zirkelmeisters der Alchemisten hatte sie gezwungen aus ihren bequemen Gemächern zu kommen. Darth Aethernitas war ein zuweilen äußerst nützliches Werkzeug obwohl sie seine Kleinlichkeit missbilligte, doch sie wusste dass eine Warnung von einem bloßen Executor nicht ernst genommen werden würde. Er hatte sie darüber in Kenntnis gesetzt, dass Darth Krill, Poth Akeers Gehilfe, die Warnung entgegen genommen hatte…doch sie kannte den alten Poth gut genug um zu wissen dass er sie in den Wind schlagen würde. Er war zu sehr damit präokkupiert an seiner eigenen Unsterblichkeit zu arbeiten und zu arrogant um auch nur den Gedanken daran zuzulassen von einem Emporkömmling ernsthaft in Bedrängnis gebracht zu werden.

Doch der exzentrische alte Mann war ihr allemal lieber als alles war der Imperator in die Reihen der Zirkel schießen mochte. Natürlich war vollkommen klar warum er das tat. Er wollte jemanden den er kontrollieren konnte an wichtiger Stelle. Einen dem Rat Fremden, außerhalb des undurchsichtigen Geflechts aus falschen Freundschaften und Zweckbündnissen, dass die Zirkelmeister und ihre Getreuen untereinander pflegten. Er wollte eine erste Flamme an den Filz der kleineren Pyramiden legen. Me’al war klar, dass sie grade gegen die ausdrücklichen Wünsche ihres Imperators handelte, doch wenn sie jetzt nicht einschritt, wer wäre wohl der nächste? Taguschal von den Technomanten? Sie? Nein. Diese Farce musste unterbunden werden bevor sie überhaupt begann. Dieser Emporkömmling Hybris würde sterben und das einzige was Allegious erfahren würde, war, dass sein Diener zu schwach und unerfahren gewesen war um Poth Akeer zu töten.

Wer war Hybris überhaupt? Ein Mensch. So viel hatten die Datenbanken hergegeben. Jüngst zum Lord befördert hatte er drei Schüler genommen und einen weiteren selbst zum Krieger erhoben. Ein ehemaliger Schüler war grade auf dem Weg nach Korriban. Man musste sich nicht über Wochen in Meditation und Zukunftsvisionen versenken um zu sehen was der Mann vorhatte. Doch eine eigene kleine Armee, ein grobes Netzwerk aus ihm treu ergebenen Subjekten würde ihm nicht weiterhelfen. Die Zirkel hatten genug Kapazitäten um sie, sollte es zum Ernstfall kommen, innerhalb kürzester Zeit unschädlich zu machen. Sie waren nicht das Problem. Das Problem war der Kopf den es abzuschlagen galt. Von Aethernitas hatte sie erfahren, dass Hybris keinen Respekt für die bestehenden Strukturen und ungeschriebenen Regeln hatte. Als wäre es nichts, hatte er einen für den Zirkel bestimmten Jünger gestohlen und sich einem klärenden Gespräch unaufgeschlossen gezeigt. Wenn er schon in derartigen Kleinigkeiten nicht spurte, eine positive Zusammenarbeit würde nicht möglich sein war er erst in mächtiger Position. Natürlich hatte Me’al es erwogen Poth sterben zu lassen. Verrat wog zweifelsohne schwer. Doch sie würde sich keines von Allegious Schoßhündchen in den Vorgarten setzen lassen, solange sie es verhindern konnte!

Endlich kam die Tür des Audienzsaales in Sicht. Sie mochte es nicht durch die Domänen fremder Zirkel zu laufen. Dafür gab es Hologramme. Oder Diener. Doch Verrat war nichts was man einem Hologramm anvertraute. Darüber dass sie in persona abgehört werden könnte, darum machte sie sich keine Sorgen. Sie war die Zirkelmeisterin der Inquisitoren. Niemand hörte sie ab, ohne dass sie binnen Sekunden davon erfahren würde. Mit einer sanften Berührung in der Macht wies sie den neben ihr krabbelnden Sauvax an das eindrucksvolle Portal zu öffnen. Wie immer reiste sie mit zwei Dienern, die sogar sie überragten. Der Begriff Diener war vielleicht untertrieben für den zwei Meter fünfzig großen Insektoiden und den ihn noch um einen halben Meter überragenden Chevin. Beide waren sie Exekutoren, doch sie waren vertrauenswürdig. So vertrauenswürdig wie Sith grade sein konnten. Sie waren das was Aethernitas erreichen wollte. Vertraute. Doch ob der kleine Sith das hatte was es brauchte…das würde er in den nächsten Jahren erst noch beweisen müssen.

Schmatzend schwang die Doppeltür, die ein wenig an die widerstandsfähige Haut des Dieners zu ihrer Rechten erinnerte, von der Macht bewegt auf. Mit eleganten Schritten trat Me’al ein. Poth Akeer war hier, natürlich in Begleitung von Krill. Sie spürte keine Überraschung in den beiden, doch sie wusste dass ihr Kommen so unangekündigt war, dass sie tief unter den Machtschilden der beiden zu spüren war. Natürlich war die Xexto nicht so närrisch sie auf Gedeih und Verderb erspüren zu wollen. Sie nahm es einfach so hin.

„Guten Abend Poth. Ich hoffe die Experimente laufen gut?“

Sagte sie mit einem fast schon mütterlichen Lächeln und trat auf den alten Menschen zu. Beinahe vertraut deutete sie einen Kuss auf seine beiden Wangen an, bevor sie ihm zu einem Tisch folgte, er wohl einmal ein Tier gewesen sein musste. Gemessen ordnete sie ihre Roben, bevor sie sich ihm gegenüber niederließ. Die Experimente liefen nicht gut. Ach wie schade.

„Wie, was möchte ich? Darf ich denn nicht meinem Lieblingsalchemisten einen Freundschaftsbesuch abstatten und nach ihm sehen, wenn mir danach ist?“

Fragte sie mit einem gespielt Empörten Ton, als Poth sie danach fragte. Der Mensch hatte einfach nichts für Floskeln über. Machte wohl das Alter. In lockerem Plauderton fuhr sie fort:

„Ich höre es gab einige durchaus interessante Neuzugänge in deinen Zirkel? Viel Potential hat man mir berichtet…und noch mehr Arroganz. Nicht dass jemand die Hybris hat dich herauszufordern…“

In Me’als Stimme schwang fast schon Bedauern mit. Wie aus dem Nichts erschien ein Diener und stellte ein Tablett mit zwei Tassen und einem kugelfischförmigen Teekessel auf den Tisch. Gemessen ließ die Xexto eine der Tassen zu sich heranschweben und füllte sie mit einem heißen Aufguss, den sie aus einem Kännchen schöpfte, das sie selbst mitgebracht hatte. Sie kannte dieses Ritual zur Genüge. Solange sie in ihrem Leben noch klar denken konnte, würde sie keine Getränke in der Pyramide der Alchemisten trinken, die sie nicht selbst gebraut hatte.

[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Pyramide der Alchemisten / Audienzsaal ] Me'al Maffat, Poth Akeer, Darth Krill, sowie zwei weitere Inquisitoren
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Fitnessraum - Kintik-Siqsa, Uras (NPC) und sein Nikto-Diener(NPC)]

Uras stöhnte als er sich wieder aufrichtete. Vor allem seine Beine, inzwischen aber auch Brust und Arme brannten und schmerzten, fühlten sich schwer und steif an. Das Reinblut hatte ein paar ordentliche Machtstöße abgefeuert, das musste er ihm lassen. Doch nun war Schluss, er hatte es zu weit getrieben. Ständig müllte er ihn mit irgendwelchen Fremdwörtern voll, beleidigte ihn und unterstellte ihm dann auch noch unfair gespielt zu haben. Alles Dinge die ein Schüler von Darth Pagas nicht hinnehmen konnte, selbst wenn er tief in seinem Inneren genau so dachte oder die Schmähungen hin nehmen würde. Was er nicht tat. Und in Anwesenheit einer seiner Diener, würde er das gleich doppelt nicht tun können und wollen. Der schwachsinnige Nikto, welcher abseits stand und alles einfach nur beobachtete, rührte sich auch jetzt nicht, doch das sollte Uras recht sein. Er würde ohnehin keine Hilfe annehmen. Nachdem er sich dann aufgerichtet hatte, erkannte er das der reinblütige Sith seine Waffe gezogen und somit Uras zuvor gekommen war. Eher würde er dem Reinblut die Kehle durchschneiden, als eine Niederlage zu akzeptieren. Deshalb nahm auch er jetzt seine Waffen an sich und aktivierte beide Lichtschwerter. Zwei dämonisch rote Plasmaklingen fuhren aus dem Griff und tauchten seinen Körper in blutiges Licht. Er war kaputt, doch seine Machtreserven waren noch lange nicht erschöpft, hatte er bisher doch hauptsächlich eingesteckt.

„Sith ist der, der am Ende noch steht!“

Uras schloss die Augen, zog seine Arme an seinen Körper heran, wobei er instinktiv darauf achtete das ihn die eigenen Waffen nicht verletzten und brüllte seinen Zorn dann mit einem Machtschrei aus sich heraus. Dunkle Energie pulsierten durch seine Adern, angefacht durch Hass auf seinen Gegner und Angst vor dem Scheitern. Als zukünftiger Extinktor und noch viel mehr als geborener Lichtschwertkämpfer, war seine Rage ein essenzieller Bestandteil seiner Kampfkunst. Er hatte geglaubt sie nicht zu brauchen, doch so schwach war der Schüler dieses Alchemisten dann doch nicht. Also dann eben mit der Rage. Solch einen detaillierten Gedankengang hatte der etwas simpler gestrickte Kämpfer zwar nicht gehabt, aber im Endeffekt kam es auf das selbe hinaus. Der Schmerz und die Erschöpfung verschwanden, die dunkle Seite fraß sich in sein Hirn und schaltete alle für die Selbstkontrolle zuständigen Bereiche und auch die Selbsterhaltungsmechanismen aus. Jetzt würde die Rothaut sterben! Ein weiterer hasserfüllter Schrei entfleuchte seiner Kehle, dann sprang er auch schon durch die Macht verstärkt nach vorne. Die lächerliche Waffe des Reinblutes würde einem Doppelschlag keine Sekunde standhalten und deshalb schlug Uras auch so zu. Seine beiden Klingen, parallel zueinander gehalten, kamen von rechts und das mit einer Wucht, das er selber an Kintiks Stelle sie auch nicht hätte vollständig blocken können. Schon gar nicht mit einer simplen Vibroklinge. Das Reinblut wich tatsächlich nach hinten aus, da der riesige Mensch aber geglaubt hatte, ihn treffen zu können, standen seine Beine falsch um ihn sofort nachsetzen zu können, sodass die Rothaut es doch tatsächlich schaffte an ihm vorbei zurück in den Raum zu gleiten. Hätte er es nicht getan, er hätte ihn in die Ecke drängen können. Doch so war der Sith eben, wie ein Geist schwebte er regelrecht über den Boden und machte es Uras verdammt schwer ihn zu treffen. Dennoch setze er nach, schlug mal mit beiden Klingen gleichzeitig zu oder ließ unbewusst Verzögerungen mit einfließen oder seine Lichtschwerter von zwei verschiedenen Seiten aus heran fliegen, einer Schere gleich die den Kopf des Siths forderte. Er traf aber nicht, zumindest nicht seinen Gegner. Der nutze eines ums andere mal die Trainingsgeräte als Deckung, durch die Uras sich einfach durchschnitt, als wären sie Luft. Noch an den Rändern weiß glühende und Rauchfähnchen ausstoßende Trümmerteile flogen zu den Seiten, wurden hin und wieder auch von dem Reinblut als Wurfgeschoss zweckentfremdet, doch Uras konnte in seinem jetzigen Zustand kein einfaches Geschoss aufhalten.

Grade waren dem Menschen schon wieder ein Hagelschauer von Trümmerteilen entgegen geschleudert worden, da brannte ihm eine weiterer Sicherung durch und er stürmte nach vorne, ließ seine Klingen dabei wie ein Häcksler rotieren und würde den Sith damit auch in tausende kleine Teile zerschneiden, würde er ihn denn endlich mal treffen. Was nicht mehr lange dauern konnte, war doch die gesamte Deckung aufgebraucht. Doch er näherte sich gerade dem Diener, welcher das auch mitbekam und zurückwich, doch die beiden Kämpfenden waren schneller und plötzlich musste sich Uras entscheiden. Schnitt er an dem Nikto vorbei oder durch ihn durch? Letzteres würde nicht so lange dauern, also hob er schon die Klingen, diese wieder parallel zueinander gehalten und wollte zuschlagen, als ihn etwas mit voller Wucht an der Brust traf und zurück schleuderte. Dabei verlor er zwar nicht seine Schwerter – der Griff um diese war so fest, als wären sie mit seinen Handinnenflächen verschmolzen -, doch er bekam einen nicht unerheblichen Schlag auf den Kopf ab und ihm schwirrte erst einmal der klobige Schädel. Durch einen sich drehenden Raum sah Uras in die Richtung seines Dieners und des hinter diesem stehenden Reinblutes und irgendwie wirkte die Szenerie falsch. Wieso hatte der Nikto seine Hand ausgestreckt und kam nun auf ihn zu?

„Halt dich aus dem Kampf raus, Wurm!“

Doch der Nikto schien schwerhörig oder tatsächlich schwachsinnig zu sein, denn er kam weiter auf ihn zu, was Uras zum Anlass nahm und sich wieder richtig aufrappelte, sodass er seinen Diener überragen konnte. Aber kaum stand er, traf ihn ein weiterer Stoß, dieses mal in den Magen und noch heftiger. Das ließ ihn taumeln, aber nicht straucheln. Was sollte dieser Scheiß? Uras Verstand konnte dank der Rage kaum noch arbeiten, weshalb ihn der nächste Verrat nicht so tief traf, als wäre er bei Sinnen gewesen. Das Lichtschwert des Nikto flog in dessen Hand, die Klinge wurde aktiviert und plötzlich steckte sie in der Brust des Menschen. Uras konnte nur noch ungläubig auf das angebliche Trainingslichtschwert starren, dann war sein Herz auch schon verdampft und vom Lichtschwert zu Nichts atomisiert worden. Ein letzter Atemzug, ein letzter Blick in das ausdruckslose Gesicht deines Dieners und die Welt wurde dunkel.

Im selben Augenblick, in welchem der Mensch starb, stach der gehörnte Diener noch drei mal zu und vaporisierte somit die kybernetischen Implantate des nun toten Schülers. Danach deaktivierte er die Klinge, hing den Griff zurück an den Gürtel und drehte sich zu dem Reinblut um. Der Nikto legte den Kopf leicht schief, lächelte und tippte sich dann an den eigenen Kopf.

„Uras hat immer geglaubt der beste Schüler unseres Meisters zu sein, welcher die volle Unterstützung von diesem besaß, dabei bekommen Pagas Schüler ihre ersten Implantate in den Kopf eingesetzt, weil er ihnen eben nichts zutraut. Mein Meister hat den Kampf mitverfolgt und war der Meinung, nun, da ihr der Jäger und Uras die Beute geworden war, das er nicht länger gebraucht wurde.“

Der Nikto drehte seinen Kopf leicht zur Seite, nahm eines seiner Hörner zwischen zwei Finger und nahm dieses einfach ab. Darunter kam ein metallisches Etwas zum Vorschein, welches er nach ein paar Sekunden wieder mit dem falschen Horn verdeckte.

„Mein Meister hat nichts gegen euch oder euren Meister. Dieser Konflikt betraf nur Euch und Uras und ist hiermit beendet. Meinen Glückwunsch.“

Der Nikto verneigte sich, drehte sich um, ging zum Leichnahm von Uras, packte diesen und warf ihn sich über die Schulter. Der Fremdling ging dabei anfangs in die Knie und keuchte auch, doch plötzlich erstarkte die Macht in ihm und er richtete sich wieder auf. Ein letztes Nicken in Richtung Reinblut und er verschwand aus dem Raum...

...
 
[Bastion - Bergkette - Hochplateau - Sharoh und Anomander Rake (NPC)]

Als Rakes Füße den mit dichtem Gras bewachsenen Boden berührten, machte er ein paar Schritte zur Seite und sah sich dann um. Hier gab es, wie er wusste, denn er hatte indirekt die Landestelle ausgesucht, nichts als Gras. Selbst Bäume und Sträucher gab es keine. Lediglich kleines Grünzeugs wie Blumen oder Unkraut wuchs hier. Auf den ersten Blick konnte er etwa einen Kilometer entfernt einen unförmigen weißen Fleck erkennen, irgendwelche Blumen, und sonst absolut gar nichts. Da sich seine Überlebensfähigkeiten nicht auf das Anfertigen von Werkzeugen und das Zurechtfinden in einer unbekannten Region erstreckten, sondern er sich einfach nur gut verteidigen und relativ gut jagen konnte, machte er sich gar nicht erst die Mühe großartig nachzudenken. Er wusste wo die unterirdische Quelle war und wo in etwa die Zugangspunkte dazu lagen. Zumindest theoretisch, denn die Landschaft sah in Echt natürlich anders aus als auf einer Holokarte und immer noch anders aus als auf den hochauflösenden Videoaufnahmen. Diese waren aus großer Höhe gemacht worden, doch er stand nun auf einer Wiese und sah um sich herum nur eine menge Gras, ein paar Gipfel, Bergrücken und Hügel, allesamt ohne irgendwelche markanten Identifikationspunkten. Deshalb war er durchaus froh als erstes abgesprungen zu sein, denn so konnte er sich noch schnell umschauen. Vor diesem einarmigen Krüppel würde er sich ganz sicher nicht blamieren. Dieser kam nun jedoch auch angeflogen und Rake wusste immer noch nicht wohin, weshalb er tat, was er schon eingeplant hatte, sollte er nicht die Zeit haben um den richtigen Zugangstunnel ausfindig zu machen. Blind drauf los gehen, so tun als wüsste er was er tat und dann einfach drauf hoffen, das er irgendwas fand. Kein besonders guter Plan, selbst für ihn nicht, doch was sollte er machen? Der Trandoshaner landete und anstatt sich groß umzuschauen, grinste er Rake nur selbstgefällig an und stampfte dann auch schon los. Der Feeorin erschrak kurz. Hatte der Trandoshaner etwa etwas auf der Holokarte entdeckt, das ihm entgangen war? Oder bluffte er nur? Ein paar Sekunden war der Hüne unschlüssig, dann verfolgte er doch seinen Notfallplan und ging, schon allein aus Prinzip, in die genau entgegengesetzte Richtung. Sollte der einarmige Trandoshaner doch machen was er wollte. Verkrüppelt wie er war, würde er ohnehin nicht überleben. Und Rake war klug gewesen und hatte sich informiert. Es würde bis zu zwei Monate dauern, bis der Arm wieder nachgewachsen war. Und selbst das nur dann, wenn die übergroße Echse genug Fleisch bekam, doch das konnte er vergessen. Die einzigen größeren Tiere in der Nähe, welche langsam und schwach genug waren, das die beiden Apprentice sie jagen konnten, blieben in ihrer … nun, wie man das genau nannte, wusste Rake nicht, doch für ihn war jede tierische Gruppe mit mehr als drei Mitgliedern ein Rudel. Und die lebten auch noch am Rand des Dschungels, also weit weg. Und wenn er konnte, würde er den Trandoshaner davon abhalten eines zu bekommen. Immerhin war Rivalität erlaubt … und damit auch Mundraub.

Der Feeorin beschloss also in der Nähe des Trandoshaners zu bleiben, also immer in Sichtweite – was bei dieser Gegend nur erschwert wurde, verschwand die Echse hinter einem Bergrücken oder Hügel, doch die standen weit auseinander – und fing dann an, einen bestimmten Bereich abzusuchen. Dabei versank er jedoch in der Macht und suchte in Wirklichkeit ein sehr viel größeres Areal ab. Das Gras strahlte nicht allzu viel Macht ab, doch ein wenig kam und der Zugang zu dem Tunnel musste frei davon sein, weshalb er optimistisch war ihn zu finden. Er hatte sich nicht umsonst stundenlang über die Karten gehangen und sie studiert. Sein Meister wollte offensichtlich das er dem Trandoshaner eine Lektion erteilte, das er ihn deklassierte und Rake durfte ihn nicht enttäuschen. Wenn man ihm schon die Chance bot, dann musste er sie auch nutzen. Sonst waren die in den letzten Wochen erarbeiteten Fortschritte dahin. Hybris vertraute ihm wieder, glaubte daran das er ein fähiger Schüler sein konnte und allein diese Erkenntnis beflügelte den Feeorin schon. Am Ende dieses Jahres würde er derjenige sein, welcher befördert werden und über den Leichnam seines Rivalen thronen konnte.

Als Sharoh kurz vor seinem Ziel oder zumindest einem Bergrücken war, entdeckte Rake endlich das Loch. Es gab gut ein halbes Dutzend Zugänge, davon aber nur zwei in der Nähe und einer davon war laut den Sensoren auch schon dicht. Ob er jetzt also den richtigen gefunden hatte, musste er erst feststellen, doch eins nach dem anderen. Er ging nun also direkt darauf zu, kniete sich hin und wollte schon anfangen das Gras drum herum auszureißen, da fiel ihm sein Lichtschwert ein und er stand wieder auf, aktivierte die Klinge und fing an das noch durch den Morgentau leicht feuchte Gras abzufackeln. Es war wirklich nicht sonderlich mit Wasser durchtränkt worden, doch es reichte um zu verhindern das er mit dieser Aktion alles in Brand setzte. Ein paar Minuten später war er fertig und er konnte sich wieder hinknien. Dabei stieg ihm der verbrannte Geruch in die Nase und sorgte sogleich für ein gewisse Assoziationen. Hungrig war er jedoch nicht, denn er hatte vorsorglich so viel wie möglich gegessen und konnte mit dieser Ladung, ohne Kraftverlust, locker zwei Tage durch machen. Nur das mit dem Wasser war natürlich ein Problem. Das er davon zuvor so viel getrunken hatte, resultierte am Ende nur in einer vollen Blase. Darum hatte er sich zwar noch im Schiff kümmern können, doch der Nachschub musste eben her. Der Vollständigkeit halber sah er in das Loch hinein, doch war der Tunnel derart verwinkelt, das er nicht einmal mit einer Taschenluma weiter als eine Unterarmlänge weit hätte sehen können. Leider spürte er auch keine Tiere in der Nähe, Wühler oder sonstige Säugetiere, welche diesen natürlichen Tunnel vielleicht nutzten. Deshalb ging er tiefer mit der Macht und sondierte ihn ob möglicher Verschlüsse. Da sich Luft und Gestein gefühlstechnisch deutlich unterschieden, würde er keine Probleme damit haben. Auch war er sich absolut sicher, das seine Machtsinne tief genug reichten. Auch das hatte er dank der ganzen von seinem Meister bewilligten Freizeit herausfinden können. Man unterstellte ihm ja gerne mal Dummheit oder mangelnde Voraussicht, doch auch ein Anomander Rake konnte sich vorbereiten. Vor allem wenn er seinen Meister beeindrucken wollte.

Und tatsächlich, es war der freie Zugang. Rake konnte die Quelle spüren, wie das Wasser mit gar nicht mal so wenig Druck nach oben gepresst wurde. Es gab für diese Art von Quelle auch einen bestimmten Begriff, der irgendwas mit dem allgemeinen Grundwasserstand in der Umgebung zu tun hatte oder so, aber er erinnerte sich schon nicht mehr daran. Grundwasser, was war das überhaupt? Der Schwerkraft folgend, floss das kühle Nass ausschließlich durch einen einzigen natürlichen Gang. Wäre dieser dicht – das war Rakes Plan -, er würde noch zwei andere Wege gehen können, bevor er dann endlich zu ihm kommen musste. Also musste er drei Gänge blockieren, doch stellte sich dieses Unterfangen als kompliziert heraus. Er müsste die Struktur drum herum lockern oder irgendwie aufbrechen, doch waren alle so schmal und verwinkelte, auch der, über dem Rake gerade hockte, das er sie unmöglich mit dem Lichtschwert bearbeiten konnte. Das hatte auf der Holokarte noch anders ausgesehen, wie ihm nun bewusst wurde. Er hatte gedacht mehr Platz zu haben, hatte sogar den Ablauf im Kopf durchgespielt und überprüft wie weit er sein Lichtschwert levitieren konnte. Und nun war all das die reinste Zeitverschwendung gewesen. Rake wurde plötzlich wütend, weil er seinen Vorsprung gefährdet sah und fing deshalb an den Boden unter sich mit seinen geballten Fäusten zu traktieren. Er wusste schon das er die Tunnel dann mit der Macht zum Einsturz bringen musste, doch das konnte er nicht. Auch das hatte er schon im Orden ausprobiert. Er konnte Machtstöße abfeuern und sichtbare Strukturen quasi von Innen heraus sprengen, doch Dinge, die sich mehr als fünfzig Meter unter ihm befanden, das war zu viel für ihn. Er hatte keine Zeit gehabt das länger zu üben, also so ganz ohne Dinge mit den Augen zu erfassen und sie mit der Macht auseinander zu nehmen. Er brauchte die Visualisierung noch. Frustriert grummelte, zischte und brüllte er vor sich hin, dabei aber immer so leise, das Sharoh es nicht würde hören können. Verdammt! Verdammt verdammt verdammt!


Eine unbestimmte Zeit später sah Rake wieder auf. Zuerst sah er in die Richtung, in der Sharoh gegangen war – Richtung Dschungel -, doch er konnte ihn nicht mehr sehen. Da sein Machtsinn auch nicht so weit reichte, war der Trandoshaner tatsächlich verschwunden, wenn auch nicht unauffindbar. Er würde zum Dschungel gehen, denn die Quelle hatte er scheinbar nie suchen wollen, wie Rake nun plötzlich bewusst wurde! Von dem kleinen Bruder der Macht-Rage beflügelt, sprang der Feeorin auf, machte auf dem Absatz kehrt und hetzte dann dem Trandoshaner hinterher. Da er dafür bergauf laufen musste, brannte sich die Erschöpfung recht schnell in seine Schenkel, doch die Macht war sein Diener, sie gab ihm Kraft und ließ ihn jede Schwäche ausblenden. Der Trando würde den Dschungel nicht als erstes erreichen! Dieser war nur gegangen und deshalb holte er zweifellos auf und tatsächlich, als Rake schließlich endlich auf dem Kamm angekommen war, entdeckte er die übergroße Echse. Noch lag der Dschungel nicht vor ihnen, denn es galt einen weiteren, DEN Bergrücken überhaupt, zu erklimmen. Im Augenblick stand er einfach nur auf einer Hügelkette und Sharoh befand sich in einem schrägen Tal, welches diesen Namen kaum verdiente. Zum Ende hin würde es noch einmal richtig steil werden, so steil, das der Trandoshaner mit seinem einem Arm Probleme haben würde.
Was ein guter Zeitpunkt um abzurutschen und sich das Genick zu brechen, dachte Rake zähnefletschend und verfiel kurz darauf in einen leichten Sprint. Hier oben, so ganz ohne Schatten, knallte der Stern ganz schön auf sie herab, weshalb Rake, nachdem er merkte das er doch ordentlich schwitze, langsamer wurde. Da sein Stolz ein „langsamer oder gleich schnell wie Sharoh“ aber nicht zuließ, war er dennoch schneller als der Trando und holte ihn deshalb ein.

„Du schaffen Besteigung eh nicht, kannst gleich aufgeben. Hah.“

Rake täuschte einen Schlag an und Sharoh wich auch kurz zurück, aber nicht so weit als wäre er tatsächlich von einem Angriff ausgegangen. Rake marschierte weiter, als wäre er auf die Idee mit dem Dschungel gekommen, musste sich deshalb aber auch zuerst Gedanken um den Aufstieg machen. Es war nicht wirklich kompliziert, die Wände wirklich so steil, das Sharoh es nicht schaffen würde, doch er würde Umwege in kauf nehmen müssen. Und dabei würde die Hitze des Sterns ihn zu einer leckeren Echse am Stiel braten, zumindest stellte sich Rake es so vor. Spontan konnte er mehr als ein halbes Dutzend Wege erkennen, weiter wollte er nicht zählen, und wählte einen, wo er glaubte das er ihm keine Probleme bereiten würde. Sein Stolz trieb ihn zur Eile an, doch lebensmüde war auch er nicht. Hauptsache er blieb vor dem Trandoshaner und konnte ihm den einen oder anderen Stein entgegen werfen. Rake erkannte auf Anhieb drei Stellen, von wo aus man von unten nicht den Bergrücken sehen konnte. Und falls Sharoh an einem solchen Punkt vorbei kommen würde, ein zufälliger Steinschlag … nun … so was kam immer wieder mal vor. Rake grinste nicht nur in sich hinein, sondern auch nach außen hin und begann dann mit dem Aufstieg...

[Bastion - Bergkette - Hochplateau - An einer nicht wirklich steilen Felswand - Sharoh und Anomander Rake (NPC)]
 
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Er hatte einen Fehler begangen. Als sich das Ungetüm von einem Menschen erhob, war in der Macht für jeden spürbar, welcher Hass in dieser unförmigen Kreatur tobte. Der Hass der ihn diesem Wesen loderte, überdeckte das Miasma Bogans, dass Kintik-Siqsa ausstrahlte bei weitem. Wie ein in die Enge getriebenes Raubtier bewegte sich der Mensch, bevor er zu den beiden zylindrischen Objekten an seinem Gürtel fasste. Mit einem bedrohlichen Geräusch erwachten die beiden karmesinfarbenen Klingen des Troglodyten zum Leben. Das rötliche Licht tauchte die bizarre Visage des Menschen in einen skurillen Wechsel aus Schatten und Licht, welche ihn nur noch abscheulicher machte. Lieber würde er einen Rancor küssen, als diese Kreatur auch nur zu berühren. Außer mit dem Vibroschwert, in die Stirn. Er machte sich bereit und sammelte die Macht um sich herum. Sein Körper schmerzte, die Prellungen und Hämatome an seinem Körper machten sich trotz seines Adrenalinrauschs bemerkbar. Einzig die Macht half ihm diesen Kampf durchzustehen.

Aus der Macht schöpft ein Sith seine Kraft. Wo Jedi meinen, sie wüssten von Stärke, besitzen die Sith diese. Wo Jedi ihr Wissen horten und darüber philosophieren, streben die Sith nach noch mehr und nehmen sie sich. Die Begegnung hatte sich in einem brisanten Kampf entladen. Der Mensch wollte ihn tot sehen, daran ließ dieser keinen Zweifel. Mit einem ohrenbetäubenden Machtschrei lähmte er den Kissai. Er musste sich die Ohren zuhalten und hatte das Gefühl, dass sein Trommelfell platzen würde. Gerade hatte sich der Kissai mit mehreren Schlägen Luft verschafft, doch zu seiner Überraschung hetzte ihm der kybernetisch verbesserte Mensch nicht hinterher, dieser blieb stehen, sammelte sich kurz, um danach einen Sprung nach vorne zu machen, und zeitgleich das Schwert mit der Klinge nach vorne gegen Kintik-Siqsa zu rammen. Seiner Parade zum Trotz versuchte er weiterhin die Verteidigung zu durchbrechen indem er immer das Schwert mit einer Hand, den Emitter nach hinten haltend seinen Gegner aufzuschlitzen versuchte und mit Machtstößen vorstieß.Kintik-Siqsa war klar, dass er diesen Kampf nicht gewinnen können würde. Er musste Zeit schinden. Dieser Troglodyt musste auch irgendwann keine Energiereserven mehr besitzen, schließlich ging er so verschwenderisch damit um wie ein Mitglied der Nobilität der Tapani mit Geld umgehen würde. Er versuchte gar nicht erst die Klinge dauerhaft mit dem Wesen zu kreuzen. Sein aus Ultrachrom bestehendes Vibroschwert würde daran nicht zerbrechen, seine Knochen an der Wucht der Schläge des Giganten schon. Daher versuchte er, sofern es ging, stets die Energie der Schläge ins Leere laufen zu lassen oder gar die Energie seines Gegners gegen ihn zu verwenden. Was den Umgang mit dem Schwert anging, war ihm das Wesen deutlich überlegen. Er hätte direkt zum Todesstoß ansetzen sollen, statt dem Menschen eine Chance zu geben. Es war die Ungewissheit was sein Meister zu einem toten Schüler eines hohen Siths sagen würde, obwohl er ihm eingebläut hatte, sich nicht auf einen Konflikt einzulassen. Nun hieß es Überleben, um jeden Preis. Er wich erneut seinem Kontrahenten aus. Danach vollführte er drei kurze Sprünge im Dreieck nur um sich wieder zu wenden und in die Mitte des Dreiecks zu stechen, Er versuche den Koloss zu umrunden, ihm das Vibroschwert in den Rücken zu rammen, was nicht klappte. Die nächste Reihe von Attacken rasselte erneut auf den Kissai in Form von drei Drehungen um die eigene Achse, einer Drehung und danach einen Schlag von oben herab, eine erneute Drehung mit einem Schlag von der linken Seite, eine Drehung mit einem Schlag von der rechten Seite, und eine Drehung mit einem Schlag senkrecht von unten nach oben die Klinge auf das Reinblut gerichtet. Bei jeder Drehung hatte Kintik-Siqsa sein Schwert einhändig geführt, und es dann von der Position, immer wieder von hinten und vorne zeigender Klinge gewechselt, sodass es für den Gegner unberechenbar wurde, wie er seinen Angriff das nächste Mal führen würde.

Der Koloss hob erneut sein Lichtschwert mit der Lichtschwertspitze nach hinten über seine Kopf und lies die Klinge herunter sausen, und hob die Klinge ebenso schnell wieder hoch. Er führte nun mehrere schnelle seitwärtliche Hiebe durch, und machte eine 360° Drehung bei der er die Klinge seitlich hielt. Der Semi-Automata steigerte sich immer mehr in den Kampf. Der Sith versuchte sich hingegen mit seiner Umgebung vor den Attacken des wahnsinnigen Menschen zu schützen. Er erinnerte sich an die Lektion seines Meisters über Levitation. Wenn er eine Machtblase um Objekte schuf, konnte er sie bewegen. Das selbe traf auch auf mehrere Objekte zu. Statt jedes einzelne Objekt zu fokussieren, bildete er eine Machtblase über einen bestimmten Bereich und hob diesen an, um ihn dann mit einem Machtstoß in Richtung des Menschen zu schleudern. Das mochte zwar nicht der traditionelle Weg sein, aber er funktionierte. Natürlich war diese Art der Machtnutzung viel gröber, sodass neben den gewünschten Objekten auch Staub und alles, was sonst auf dem Boden lag mit geschleudert wurde. Kintik-Siqsa hingegen blieb nichts weiter übrig als sich immer wieder hinter den verschiedenen Trainingsgeräten zu verstecken. Zeit schinden war die Devise. Allerdings dachte der Koloss offensichtlich gar nicht daran zu ermüden, stattdessen griff er mit einem unbändigem Furor an. Er führte die Klinge wie zum Streich geführt von rechts nach links. Er vollführte öfters dieselbe Reihenfolge, horizontale Seitenschläge und Paraden mit vertikal gehaltener Klinge. Seine Schläge wurden immer härter, immer präziser, auch wenn er gegen die Luft schlug. Sein Kampfstil wurde immer aggressiver, und sein Geist vertiefte sich immer weiter in die Macht.


Die Bewegungen des Kissai wurden immer defensiver. Bis der Sklave des Semi-Automata in Erscheinung trat. Dieser entledigte sich des Kolosses kurzerhand mit einigen gut gezielten Schlägen und einem schnellen und beherztren Griff zu dessen Lichtschwert, dass zielgenau in der Brust des Menschen versenkt wurde. Die von Dornen übersähte Spezies, der Kissai meinte sich zu erinnern dass man diese, oft von Hutten als ausführenden Muskel gebauchte Spezies „Nikto“ nennt.Die Geschwindigkeit und Bestimmtheit mit der dieser Nikto den Koloss tötete, ließ ihn erschauern. Sein Griff um das Vibroschwert wurde fester. Er hatte zwar den Koloss umgebracht, doch das sagte nichts über seine Absichten aus auch ihn seines Lebens zu entledigen. Die drei Stiche mit dem Lichtschwert waren von einer solchen Präzision und Schnelligkeit, dass sich Kintik-Siqsa wunderte, wer hier der Diener von wem gewesen war. Uras, so erfuhr er durch den Nikto, war zumindest nun in den Augen seines Meisters ein Versager. Die Tatsache, dass diese ganzen Diener der Extinktoren mit kybernetischen Mitteln verwanzt waren, betrachtete der Kissai als Entartung an den Wegen der Sith, doch hielt er sich mit Kritik besser zurück. Stattdessen verneigte er sich vor dem Nikto und sah, wie dieser die Leiche von Uras schulterte und davon ging. Während dieser unter lautem Ächzen den kolossalen Köper anhob, fiel aus den starren Händen des Menschen eines seiner beiden Lichtschwerter. Es rollte zu einem der Schuttberge. Der Kissai wartete ab bis der Nikto den Raum verlassen hatte, steckte sein Schwert in die entsprechende Halterung und eilte zu dem fallen gelassenen Lichtschwert. Mit einer flinken Bewegung nahm er es an sich und verstaute es schnell in den dunklen Tiefen seiner Robe. Eigentlich hätte er direkt in die Krankenstation gehen müssen, doch war er viel zu sehr von seinem Fund berauscht, als dass er auf seinen Körper achtete. Es war seins. Es war sein Schatz.



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[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Katakomben, vor den Kammern von Korrriban Janus, Darth Hybris

„Triumph!“, schrie jede Faser von Janus´ Körper, jeder Funken seiner Präsenz in der Macht. Er hatte es geschafft, hatte die Prüfung, die wahre Sith von jenen, die nur davon träumen konnten, trennte, bewältigt. Unter Aufbietung all seiner Kräfte und dem Einsatz seines ganzen Willens war es ihm gelungen, eine neue Stufe zu erklimmen, und noch immer konnte er die Aufregung spüren, die ihn in der Kammer erfüllt hatte. All seine Pläne, all seine Bemühungen hatten endlich Früchte getragen. Vergessen war für einen Moment die Demütigung auf der Gala, vergessen die Sorge um seine Reputation. Hier gab es nur die dunkle Seite, und er hatte sie sich untertan gemacht, sie seinem Willen unterworfen.

Darth Hybris, der ihn vor der Kammer bereits erwartete, warf einen kurzen Blick auf das Sith-Taith an der Hand des Grafen, eine Überprüfung, die wohl mehr der Förmlichkeit geschuldet war als der Notwendigkeit, die unverhüllte Aura des blassen Fastmenschen verriet bereits alles über seinen Erfolg. Feierlich forderte der andere Sith ihn auf, ein letztes Mal als Krieger niederzuknien, und mit der ihm innewohnen Würde kam Janus dieser Aufforderung nach. Er konnte spüren, wie die dunkle Seite selbst still zu stehen schien voller Erwartung, ja fast schon zurückwich vor der geballten Energie, die von ihm ausging.

Janus zeigte weder Furcht noch Sorge, als Hybris ein exotisch aussehendes Schwert zog und an die linke Seite seines Halses hielt. Er konnte spüren, wie die Macht sich sammelte, sich verdichtete, sich konzentrierte und auf ihn bündelte, inne hielt und dann wie ein gewaltiger Wirbelsturm auf ihn zuraste und ihn erfüllte. Das Gefühl war in Worten kaum zu beschreiben, wie ein reinigendes Gewitter wurde die Aura des Grafen durchflutet von purer Kraft und Stärke, wurden alle Schwächen, alle Make hinweggefegt wie Spielzeuge, und gleichzeitig preschte sie nach vorne, drängte und lieferte sich ein unsichtbares Duell mit der Aura, die auf sie einwirkte.

Als sich Graf langsam erhob, war er ein anderer Mann. Wo zuvor noch kleine Funken von Licht gewesen war, noch winzige Reste von Schwächen und Zweifeln, herrschte nun perfekte, absolute Klarheit und Reinheit, war er der vollkommenen Finsternis, die einen wahren Meister dunklen Seite auszeichnete, einen gewaltigen Schritt näher gekommen. Die grünen Augen des Sith funkelten in goldenem Glanz, als würden in ihnen kleine Sonnen leuchten, und als lächelnd einen Blick auf seine Hand warf, schien das Sith-Taith stärker geworden zu sein, deutlicher.

Mit dem Anlass entsprechender Schwere verkündete Hybris, dass Janus von nun an ein Sith-Vollstrecker war, jemand, der den Willen des Imperators und des ganzen Sith-Ordens ausführte und er nun weit über vielen Sith stand und er sich als Meister der dunklen Seite bewiesen hatte. Der groß gewachsene Fürst neigte leicht den Kopf und lächelte dünn, und der Graf reagierte ebenso. Damit stand es also fest. Er war ein Vollstrecker, ein Meister der dunklen Seite, nur noch dem Imperator und den Fürsten des Ordens unterstellt. Ein gewaltiger Schritt.

Der Mann, der seine Beförderung ausgesprochen hatte, informierte ihn nun über die Möglichkeiten, die ihm mit seinem neuen Rang offen standen, was soviel den Zirkel als auch die Ausbildung von Schülern und nicht zuletzt seine Machtbasis betraf. Janus nickte, ein dünnes, nachdenkliches Lächeln auf den Lippen. So vieles war ihm nun möglich...Hybris verabschiedete sich dann wohlwollend, und der Graf deutete eine leichte, aber respektvolle Verbeugung.


„Es wäre mir eine Ehre, mich mit Euch in Zukunft zu unterhalten. Ich freue mich bereits darauf.“

Janus wartete, bis der andere Sith in den dunklen Gängen der Katakomben verschwunden war, dann hob er seine rechte Hand und betrachtete fasziniert das Sith-Taith. Das Zeichen, das ihn als Mitglied der Elite des Ordens auswies. Tief atmete der Sith-Vollstrecker ein und genoss die neue, stärkere Berührung der dunklen Seite, die er noch zuvor so intensiv wahrgenommen hatte. Ein letztes Mal sah er zu der Kammer, in der seine Metamorphose stattgefunden hatte, und lächelte dabei. Dann machte er sich auf den Weg, getragen von dem Gefühl des Triumphs leuchtete seine Aura wie eine gewaltige Fackel und Jünger, die ihm unterwegs begegneten, wichen mit einer Mischung aus Angst, Ehrfurcht und Neid zur Seite.

Es gab viel zu tun. Sobald der Graf sein Quartier in der Domäne der Lernenden erreicht hatte, wurde ihm von einem Protokolldroiden des Ordens mitgeteilt, dass sein neue Unterkunft in der Domäne der Herrschenden bereit stand. Janus kümmerte sich darum, dass seine persönlichen Besitztümer dorthin gebracht wurden, und nahm anschließend die neuen Diener, um die sich Marava, die ihn die ganze Zeit ehrfürchtig anstarrte, gekümmert hatte, in Augenschein. Zufrieden mit den Qualitäten dieser Leute überließ er das weitere seiner Assistentin und begab sich zur streng bewachten Domäne der Oberen. Sein neues Quartier übertraf das alte in allen Aspekten und konnte sich an Komfort und Größe mehr als nur sehen lassen.

Zufrieden machte es sich Janus an seinem massiven, aus teurem Edelholz und mit aufwändigen goldenen Verzierungen versehenen Schreibtisch bequem und rief dann seine Diener zu sich. Aufgeregt und voller Respekt versammelten sie sich vor ihm und stellten sich auf, Marava in der vordersten Reihe. Der Graf erhob sich zu voller Größe, eine beeindruckende Gestalt, sein blasses Gesicht voller Vornehmheit und Autorität, die grünen Augen wachsam und scheinbar alles sehend, war der schlanke, kräftige Fastmensch in seiner schwarzen, mit roten Streifen geschmückten Robe jemand, der pure Macht ausstrahlte.

Und genau das tat er, öffnete seine neue, veränderte Aura und ließ die Finsternis sich in dem Raum ausbreiten, erfüllte die Geister seiner Diener mit Erstaunen und Bewunderung, ja Anbetung. Die elegante, kraftvolle Stimme des Sith hallte durch den Raum und schien jeden einzelnen von ihnen persönlich zu berühren.


„Meine geschätzten Diener. Der heutige Tag markiert den Beginn einer neuen Ära. Endlich, nach zahllosen Mühen und Entbehrungen, wurden meine Anstrengungen belohnt. Vor euch steht ein Vollstrecker des Sith-Ordens, ein Meister der dunklen Seite.“

Applaus brandete auf, den Janus mit einem dezenten Lächeln zuließ, dann hob er die Hand.

„Von diesem Tag an dient ihr einem Mitglied der Elite des Ordens. Nichts geringeres als Perfektion und absolute Loyalität erwarte ich von euch. Ich bin euer Leben. Ich bin euer Tod. Enttäuscht ihr mich, dann wird eure Strafe an Schrecken nicht zu überbieten sein. Doch folgt ihr mir treu und eifrig, dann werde ich euch belohnen auf eine Art und Weise, die eure kühnsten Vorstellungen übertrifft. Ich bin Graf Janus Vialan Sturn, und ich bin es, der euch in die Zukunft führen wird! Eine Zukunft, in der meine loyalen Diener wie Könige herrschen werden! Eine Zukunft, in der das Schicksal von Milliarden von meinem Willen abhängen wird! Eine Zukunft, die heute beginnt!“

Jubel brandete auf und die Jünger schrien und klatschten begeistert. Janus musste ihre Geister kaum beeinflussen, seine Worte waren bereits überzeugend genug. Ein gefährliches Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Aus diesen zwei Dutzend würden hundert werden, aus hundert tausend, aus tausend hunderttausend, Millionen, Milliarden...Hier und heute wurden die Grundlagen gelegt für eine neue Ära. Seine Ära.

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Bastion - Bastion Center - Sith Orden - Quartier

Seufzend rollte Sabar mit den Augen, während er über das raue, lädierte Leder seines Oberteils strich. Der Adelige hasste es wahrlich, wenn sich nicht all seine Bekleidungsstücke ausnahmsloser Unversehrtheit erfreuten, umso mehr wurmte ihn folglich dieser spezielle Fall. Schließlich hatte er sich vor kurzem bei einem Versandunternehmen gemeldet und geordert, die ganzen mitgebrachten Wertsachen, seien es Holo-Pads, seine Anzüge oder sein Schmuck, in das unweit ferngelegene Apartment des reichen Jüngers zu räumen. Nicht das er es groß vorgezogen hätte, sich aller Dinge, deren Besitz, Gebrauch und damit verbundenen Komfort zu entledigen, nein. Viel mehr sorgte er sich in Anbetracht einiger im Orden verkehrenden, zwielichten Personen um die Sicherheit seiner Wertsachen. So blieben ihm einzig ein weißes Hemd, ein Ledergewand, zwei Hosen und zwei Paar Stiefel.
Die dunkle Kammer, sein vorübergehendes Quartier, war vom angenehmen Geruch Sabars erfüllt, doch erstaunliche Auren und Präsenzen in der Luft, so wie er sie schon oft im Orden bermerlt hatte, existierten hier noch nicht. Es wollte einfach nicht der Eindruck entstehen, dass man sich im Gemach eines künftigen Sith befand, sondern viel mehr einem solchen eines vorübergehend anwesenden 'reichen Gastes'.

Mit leichten Kopfschmerz, den Sabar nach längerem Schlaf unlängst gewohnt gewesen ist, zog er sich wieder an. Vor seinem Spiegel bemerkte er einmal mehr, dass sich sein an seinem gutem Aussehen nicht peripher etwas geändert hatte. Sabar blinzelte mit seinen grünen Augen und fuhr sich mit der rechten Hand durchs pechschwarze, volle und leicht lockige Haar. Er lächelte beiläufig und schon verschwanden die Schmerzen.
Heute würde einer der solchen Tage sein, an denen sich Sabar seiner äußerst großen Entwicklung in Richtung eines eines Meister würdigen Mannes näherte. Wobei hier anzumerken sei, dass niemals auch nur ein Zweifel seinerseits bestand, dass es sich bei ihm um den 'besten und im Ansatz würdigsten' Mann handelte. Viel mehr bestrebte er, sein Wissen und seine Fähigkeiten unabdingbar und mit eisernem Willen zu erweitern, um sich anderen Jüngern gegenüber einen gewissen Vorsprung zu erarbeiten. Er hatte unlängst begriffen, dass der Sith-Orden einer großen Anpassung und Lernbereitschaft bedarf.
Sabar jedenfalls plante, sich heute vorerst auf Studien zu beschränken. Meist verhielt sich die Arbeit mit diesen entspannter als körperliches Training, doch war äußerste Konzentraion von Nöten, die nicht jedermann zu jeder Zeit aufzubringen vermochte.
Also verließ er sein Quartier nun, und bewegte sich in den Gängen. Die Bibliothek war sicherlich nicht unweit enfernt und zu dieser Zeit wohl eher mäßig frequentiert.
Plötzlich lenkte sich Sabars Aufmerksamkeit auf etwas gänzlich Anderes. Er verlangsamte seinen Schritt, ehe der Adelige komplett stand. Seit mehreren Tagen befasste er sich nun schon mit einer besonderen Lektüre und zwar der der Sith. Doch hier sei anzumerken, dass es sich nicht um die Sith im herkömmlichen Sinne handelte, nein. Im Gang erblickte er einen der Sith, und zwar einen der Angehörigen der Spezies der Sith. Der schmalle, klein gebaute Mann war ihm dabei keineswegs fremd. Es handelte sich um den Bibliothekar, den er nahezu täglich aber dennoch nur beiläufig begegnet war.
Noch während der Rothäutige dem Adeligen entgegenschritt, bewegte sich dieser nun wieder in dessen Richtung.

"Seid gegrüßt. Wie ich vermute, habt ihr nichts zu tun. Wärt ihr daran interessiert, mich in die Bibliotheken oder die Trainingsräume zu begleiten?"

Begrüßte er den Sith schließlich. Das Wissen und die Fähigkeiten eines Bibliothekars konnten Sabar durchaus von Nutzen sein. Ebenso war in seiner Lektüre beschrieben, dass ein Kontakt mit einem solchen rothäutigen Wesen tunlichst aufgenommen werden sollte, falls er sich denn anbot.
Als die beiden Männer sich schließlich gegenüber standen, deutete Sabar eine leichte Verbeugung an. So viel Förmlichkeit musste seiner Meinung nach immer sein.

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Janus genoss den Beifall und die Ehrfurcht der jubelnden Jünger. In der Macht griff er hinaus, suchte nach ihren Geistern, labte sich an ihren Gedanken, Emotionen und Vorstellungen. Wie ein Mosaik waren sie vor ihm ausgebreitet, und er konnte sie deutlich sehen und spüren, deutlicher als je zuvor konnte er jede noch so kleine Regung erkennen. Der Graf verstärkte seinen Griff und feuerte ihre Gefühle an, füllte ihren Verstand mit Hoffnung, Loyalität und Stolz, erschuf Bilder von ruhmreichen Feiern und gewaltigen Reichtümern, von Städten und Plätzen, die man nach ihnen benennen würde. Dann, als mahnende Erinnerung, Bilder von Tod von Leid, von gestapelten Schädeln und schrecklichen Qualen im Fall von Verrat.

Der Sith-Vollstrecker nahm sich Zeit, verstärkte mal das eine, dann das andere Gefühl, konzentrierte sich mal auf einen bestimmten Jünger, dann wieder auf die ganze Gruppe. Sein Experiment war Übung und Spiel zugleich, eine praktische Anwendung seiner verstärkten Fähigkeiten und Mittel zu seiner Belustigung zugleich. Der Jubel und Applaus wollten nicht aufhören, eine wahre Feststimmung kam auf und euphorisch wurde sein Name gebrüllt, funkelten Augen vor Begeisterung und standen Münder vor Bewunderung offen. Gestärkt von dem Erfolg seiner Beeinflussung lächelte Janus zufrieden.

Schlussendlich wurde selbst der arrogante Fastmensch der Jubelarien ein wenig überdrüssig und sanft reduzierte er die Beeinflussung, erschuf eine ruhigere, feierlich-ernste Stimmung und das Gefühl von Zusammengehörigkeit und den Drang, zu gehorchen und sich seinem Willen zu unterwerfen. Die Jünger verstummten langsam, in perfekter Habachtstellung harrten sie der Befehle ihres Herrn, dessen salbungsvolle Stimme die Wirkung der geistigen Manipulation noch verstärkte.


„Eure Stunde ist gekommen, meine Diener. Nun...brecht auf und begebt euch auf eure Posten. Ob Wächter, Spion oder Helfer, ich bin überzeugt, dass jeder von euch seine Aufgabe mit Bravour meistern wird. Ihr seid meine Augen und Ohren. Meine Fäuste und Hände. Die Instrumente meines Willens! Geht, und legt die Grundlagen für eine neue Zeit.“

Erneut brandete Jubel auf, diesmal etwas leiser und ernster, und die Jünger kamen seinem Befehl nach. Marava blieb zurück, die Wangen gerötet, und starrte den Grafen aus Augen an, die alles verrieten. Ein amüsiertes Lächeln schlich sich auf sein blasses Gesicht. Bei ihr war diese Manipulation wohl am wenigsten notwendig gewesen, doch umso spektakulärer war das Ergebnis. Doch der Sith war im Moment zu beschäftigt, daher griff er vorsichtig nach ihrem Verstand.

„Auch ihr, Marava. Wir werden uns morgen über die weiteren Pläne unterhalten.“

Enttäuschung stand der hübschen Jüngerin ins Gesicht geschrieben, doch dann tat der Gedankentrick seine Wirkung und sie nickte und verließ den Raum. Janus wartete kurz. Sie hatte nicht an Schlaf gedacht, und er auch nicht, doch ihm ging es im Moment darum, seine Fähigkeiten zu verbessern, der Rausch der Macht war einfach zu überwältigend und er fühlte sich, als könnte er Bäume ausreißen. Nun, das konnte er sogar wirklich.

Inzwischen war die Nacht hereingebrochen und so war der Graf allein in dem Trainingsraum, den er für seine Übungen ausgewählt hatte. Er begann mit körperlicher Ertüchtigung, schließlich war er zur Hälfte Echani, und schaffte mehr Liegestütze als je zuvor, ohne auch nur ansatzweise müde zu werden. Atemberaubend! Wie besessen rannte der Sith danach einige Runde, gönnte sich lediglich eine kurze Pause und wandte sich dann dem Lichtschwert zu.

Zischend rasten Schüsse aus den Blastern von Übungsdroiden auf ihn zu, und die rote Klinge des Grafen raste durch die Luft, während er zur Seite tänzelte, auswich und die Schüsse ablenkte oder auf die Verursacher zurückwarf. Funkensprühend explodierte einer der Droiden, und Janus lachte, sprintete im Zick-Zack, vollführte eine Rolle und zischend bohrte sich die Klinge in den Oberkörper des zweiten Droiden. Er fühlte, wie Kraft und Energie ihn durchströmten, und aktivierte zwei weitere Maschinen....

Fast wie im Rausch verbrachte er auch die nächsten Tage. Er stand morgens früh auf, begab sich in die Trainingsräume und nahm dann nur ein leichtes Mittagessen zu sich, dann trainierte er weiter. Wieder und wieder ging er die Abläufe von Makashi und Soresu durch, arbeitete an seiner Beinarbeit und studierte abends vor dem Schlafen gehen Literatur, die ihm Diener aus der Bibliothek des Ordens brachten. Zudem hatte er seine Spione angewiesen, Erkundigungen über Leto Fel einzuholen und zudem unauffällig ein Auge auf Voth zu haben. Bei ersterem war es Vorsicht und der Wunsch nach Rache, bei letzterem eher der Wunsch, ihn weiterhin wachsen und gedeihen zu sehen.

Nicht nur die Übung mit dem Lichtschwert stand auf dem Programm. Intensiv beschäftigte sich Janus auch mit der Stärkung seines Körpers und Geistes durch die Macht, übte, wie er Energie in seinen Körper lenken konnte, wie er seine Sinne schärfen und sich selbst verbergen und abschirmen konnte. Eng damit verbunden war die Technik, mit der man Machtangriffe abwehren konnte. Der Graf arbeitete sich gründlich in deren Grundlagen ein und übte dann praktisch, seine Fortschritte stimmten ihn zuversichtlich. Auch die nächsten Tage vergingen so, und dann wandte er sich wieder der Beeinflussung des Geistes zu.

Intelligente Lebewesen konnte er bereits beeinflussen und was Tiere anging, hatte er in der Vergangenheit bereits etwas geübt. Darauf aufbauend wählte er einen Kath-Hund, ein überaus interessantes Exemplar, griff nach dessen primitivem Verstand und stellte sich die Nervenbahnen und Reize im Gehirn der Kreatur vor. Hier kam ihm eine andere Technik zur Hilfe, die Illusion, mit deren Einsatz er das Bild eines wehrlosen kleinen Banthajungen schuf. Die Illusion war nicht perfekt, doch weitaus besser als seine vorherigen Versuche, die Kreatur warf sogar einen Schatten, machte tapsige kleine Schritte und blökte. Janus verstärkte das Gefühl von Hunger und der Kath-Hund schnappte zähnefletschend durch die Gitter und jaulte dann enttäuscht, als der Graf die Illusion verschwinden ließ.

Frohen Mutes angesichts der Erfolge der vergangenen Woche wagte sich der Sith-Vollstrecker an eine für ihn vollkommen Technik, von der man mit großem Ehrfurcht und Respekt sprach. Persönlich begab er sich in die Bibliothek und sammelte Folianten, Datenträger und anderes Material, das sich mit dem Machtblitz beschäftigte. Das zerstörerische Potential dieser Technik war ungeheuer, und entsprechend schwierig war es, sie zu erlernen, wie der Graf bald feststellte. Anfangs war ihm überhaupt kein Erfolg beschieden und seine Versuche, Energie aus den Fingerspitzen abzugeben, scheiterten. Verärgert verstärkte er seine Bemühungen, las neue Quellen und versuchte sich zu besonders zu konzentrieren. Schlussendlich war seine Belohnung mager, nach vielen Versuchen gelang es ihm unter Aufbietung seiner Kräfte, einen einzelnen kurzen Blitz zu erzeugen, der nicht weit kam, und dann immerhin ein Blitz, der weit genug reichte, um eine Person zu treffen und laut Aussage des Jüngers, der dafür her halten musste, zumindest recht schmerzhaft war. Immerhin. Es gab noch viel zu tun....


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Eilige Schritte und nervöse Blicke. Der Kissai hatte das Gefühl, er wäre auf der Flucht. Obwohl keiner der ihn umgebenden Jünger oder Sith ahnte, weswegen er so nervös war, fühlte er sich von allen beobachtet. Woher könnte er schon wissen, wer die Jünger oder sonstigen Diener seines Meisters sind. Wenn er etwas aus der Begegnung zwischen Uras und ihm gelernt hatte, dann das der Dolch des Verrats aus jeder Ecke zum finalen Stich ansetzen kann. Er hatte jedoch keinen freien Kopf sich noch weiter um die Geschehnisse zu kümmern, er musste seinen Schatz in Sicherheit bringen. Dieses Lichtschwert würde ihm einen entscheidenden Vorteil bringen. Die Frage die sich ihm stellte war nun, ob er seinem Meister davon erzählen sollte oder nicht. Das er Darth Hybris berichten musste, dass ein Kampf stattgefunden hatte, war offensichtlich. Er war mit Hämatomen und Schnittwunden bedeckt, er humpelte sogar ein wenig. Egal wie viel Zuwendung er durch die Heiler kriegen würde, alles würde man nicht heilen können. Dafür war er zu unwichtig. Darth Hybris würde wissen wollen was geschehen war und sein ergebener Schüler würde es ihm berichten. Ihre bisherigen Unterhaltungen waren nie von großer Tiefe gewesen. Der Sith Lord wollte das Endergebnis wissen und sich nicht mit schieren Details herumschlagen. So würde er ihm auch hier einen Bericht geben der nichts wichtiges ausließ. Allerdings würde er, so fasste er nun den Entschluss, das ein oder andere Detail außen vor lassen. Zum Beispiel das Lichtschwert. Es würde ihm als vorzügliches Ersatzteillager dienen. Das gesamte Schwert konnte er nicht nutzen, der Sith Lord würde an dessen Aura spüren, dass es nicht die seine war. Stattdessen würde er wichtige Dinge wie die Energiezelle sowie den Kristall benutzen. Der Griff war sowieso nicht nach seinem Geschmack.

Sein Weg hatte ihn in sein Quartier geführt. Während der ganzen Zeit hatte er nach einem guten Versteck für das Lichtschwert überlegt. Er wollte es zuerst in seiner Matratze verstecken, doch das würde auffällig sein. Irgendwo im Orden den metallischen Zylinder verstecken, dafür kannte er sich noch nicht gut genug aus. Er würde sich mal in einem anderen freien Moment mehr um die Erkundung der Ordensanlagen kümmern müssen. Er erinnerte sich jedoch an den Lüftungsschacht der in seiner Erfrischungseinheit montiert war. Der dortige Lüftungseingang der zum Lüftungsschacht führte, würde fürs erste reichen müssen. In seinem Quartier angekommen ging er direkt in besagte Erfrischungseinheit und montierte, vorsichtig, mit einem improvisierten Schraubenschlüssel, bestehend aus der Zacke des Griffes seines Vibroschwertes, die Schrauben heraus. Er rollte das Lichtschwert hinein. Mit einer Hand würde man es nicht mehr heraus befördern können. Seine Machtsinne konnten es jedoch noch immer ertasten und dann mit Hilfe der Levitation herausbewegen. Perfekt. Er hoffte, dass das reichen würde. Nachdem er das Gitter wieder fest montiert hatte, ging er in sein Quartier und setzte sich gedankenverloren in dem einzigen Stuhl, den er in seinem spartanisch eingerichteten Quartier sein eigen nennen konnte. Er wippte auf dem Stuhl, eigentlich keine gute Idee wenn man sah wie morsch sich die Geräusche anhörten die dieser Stuhl von sich gab. Sein glasiger Blick wanderte durch die beschaulichen Räumlichkeiten in denen er sich aufhielt. Das Appartment war gerade einmal 20 Quadratmeter groß. Jetzt erschien es ihm wieder als genug. Es reicht erstmal. Die Welt war ja wieder okay. So störten ihn nicht die fleckigen Wände auf denen sich leichter Schimmel zu bilden begann. Mit einer schwerfälligen, leicht schwankenden Bewegung erhob sich Kintik-Siqsa. Sein Nacken schmerzte. Er beschloss zu duschen. Die heißen Dampfwolken die ihn in der Nasszelle umwaberten ließen ein Gefühl der Wonne durch seinen schmerzenden Körper laufen. Er genoss es wie das Wasser ihn reinigte. Er strich mit seinen karmesinroten Händen über seine ebenso karmesinrote Haut und wusch sich Haut und Haar. Danach legte er die schwarze Robe an, band sich die nassen Haare zu einem Zopf zusammen. Der Kissai begab sich in den Schneidersitz und strahlte nach außen hin völlige Ruhe aus. Bereits seid zwei Stunden hatte die Gestalt sich nicht bewegt. In seiner Meditation schien es so, als sei die Gestalt nicht mehr in dieser Welt. Es schien ihm, als habe seine Seele, sofern er denn eine besitzt, diese Welt verlassen um in eine höhere Sphäre aufzusteigen. Die Dunkelheit die ihn umgab war unendlich, in ihrer Schwärze verlor sich das Blick fürs Wesentliche, hier zerrte die dunkle Seite an jeder Seele welche diese Sphäre betritt. Es schien als wabere die Dunkelheit um ihn herum, als umschließe ihn, als wolle sie ihn vollständig für sich einnehmen. Früher hatte er davor zurückgeschreckt sich so der dunklen Seite hinzugeben, doch seitdem sein Meister ihn ausbildete, fürchtete er nichts mehr. Er wusste was Schmerz ist, wusste sie gezielt einzusetzen. Die Gestalt nahm all seine negativen Gefühle und absorbierte sie beinahe. Die Gestalt schien eine Korona aus flammenähnlicher, nicht fest materialisierter schwarzer Aura zu haben. Es schien, als nährte sie sich an der Luft um das Wesen darum herum ,es schien als sauge sie die Luft um die Gestalt förmlich auf. Er hatte Kräfte gesammelt, doch es würde nicht genug sein um seine regenerativen Kräfte anzustacheln. Er brauchte professionelle Hilfe.


Er humpelte in den Turbolift, welcher dann surrend sich in Bewegung setzte, und Kintik-Siqsa eine erneute Verschnaufpause gab. eine Schritte schmerzten ihn, jeder einzelne Schritt, eine neue Pein. Der Lift hielt an, und erneut schleppte sich Kintik-Siqsa durch die Gänge, bis er die Krankenstation erreichte. Dem Kissai war bewusst, dass er innerhalb weniger Tage erneut die Krankenstation betrat, doch Schmerz adelt, weshalb er die argwöhnisch, bis hin zu abwertenden Blicken gerne in Kauf nahm, wenn er sich überlegte was passieren würde wenn Darth Hybris herausfinden würde, dass er seine Befehle missachtet hatte.


Schon wieder du? Wem dienst du?“

Mein Meister ist Darth Hybris.“

Der Muun nickte wissend, und machte sich an seine Aufgaben. Anscheinend war es bekannt, dass Darth Hybris gerne seine Schüler und überhaupt Jünger an die Grenzen ihrer Belastbarkeit brachte. Erneut checkte ihn der Muun, und wies ihn an sich erst mal zu entkleiden. Er besah sich seine Wunden, und desinfizierte erst mal jede Schnittwunde, besonders jene Platzwunden auf seinem Rücken. Danach gab er ihm eine erneute Ladung Bactapflaster auf den Körper, und drückte ihm ein kleines Pack mit zehn zusätzlichen in die Hand. Erst dabei wurde Kintik-Siqsa bewusst, wie viele blaue Flecken mittlerweile seinen Körper schmückten. Die kauterisierte Wunde an seinem Rücken, die durch einen Streifschlag des Lichtschwerts von Uras verursacht war. Es befleckten nun seinen Körper mehrere Bactapflaster, welche die Wunden schnell verheilen lassen würden. Der Muun schickte ihn nun weg, da soeben einige Jünger eingetretten waren, die geprüft worden waren. Draußen, außerhalb der Krankenstation, ging er die Gänge entlang, das kühle Brennen der Bacta Verbände genießend...



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Bastion – Center- Sith Orden – Gänge
Thanos



Thanos wusste, dass seine größten Schwächen seine physische Unterlegenheit und seine kümmerlichen Kampffertigkeiten waren. Nichtsdestotrotz konnte er sich nicht dazu durchringen sich zu einem der Trainingsräume zu bewegen. Er hatte es satt andere Vollidioten bei ihren Übungen zu beobachten oder dann auch noch tatsächlich ihre Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen. Stattdessen trugen ihn seine Beine mal wieder auf altbewährten Pfaden, hin zum Bibliothekskomplex. Auf dem Weg dorthin begegnete er verschiedenen Grüppchen von Jüngern und auch ein zwei oder drei verstohlen reinblickenden Einzelgängern, bei denen sich der rothäutige Sith sicher war, dass sie bereits den Rang des Schülers hinter sich gelassen hatten.


Plötzlich beschlich ihn ein seltsames Gefühl. Er konnte es nicht beschreiben, aber es war definitiv unangenehmer Natur. Er befand sich gar nicht mehr fern vom Haupteingang der Bibliothek, als er stehenblieb, die Hände vor sich gefaltet und verborgen in den recht weiten Ärmeln seiner schwarzen Kutte. Möglichst unauffällig, wenn dies in dem Moment überhaupt möglich war, ließ er seinen Blick wandern, um die Quelle seines Unbehagens auszumachen. Schnell hatte er einen menschlichen Mann (Sabar Muraenus) entdeckt, dessen Blicke auf ihm ruhten. Sobald dieser die Aufmerksamkeit von Thanos bemerkt zu haben schien, bewegte er sich selbstbewussten Schrittes auf ihn zu.


Was sollte Thanos tun? Er hatte kein Interesse an irgendeiner Auseinandersetzung, geschweige denn dass er sich irgendetwas hatte zuschulden kommen lassen. Der rothäutige Jünger blieb äußerlich gelassen stehen und ihm blieb auch gar nichts anderes übrig als abzuwarten, was dieser Mensch von ihm wollte. So hatte er zumindest noch ein paar Sekunden Zeit sein Gegenüber zu mustern. Der Mann überragte Thanos beinahe um eine Kopflänge und trug schwarzes Haar. Die grün funkelnden Augen des Mannes weckten schließlich seine Erinnerungen. Er kannte diesen Mann aus der Bibliothek. Thanos entspannte sich, denn nun wusste er, dass es sich ebenfalls nur um einen Jünger handelte und er vermutlich keine größeren Probleme zu befürchten hatte.


Als der Mensch ihn erreicht hatte, begrüßte er ihn und fragte, ob er daran Interesse hätte ihn in die Bibliothek oder Trainingsräume zu begleiten. Thanos zögerte. Unter den Sith war es nicht üblich irgendetwas aus Nettigkeit zu tun. Während seiner vierjährigen Ausbildung in der Bibliothek hatte er zwar beobachten können, wie Freundschaften unter den Jüngern entstanden und sogar wuchsen, doch noch viel öfter hatten sich Rivalitäten entwickelt, die nicht selten offen, aber noch häufiger im Verborgenen ausgetragen wurden. Tücke, Hinterhältigkeit, Listenreichtum. Das waren die gängigen Merkmale von Jüngern, deren Ehrgeiz ihr Potenzial bei weitem überstieg.


Thanos hatte sich aus all diesen kleinen Intrigen und Zwistigkeiten stets herausgehalten und sich auch ansonsten zu den meisten seiner Kollegen neutral und distanziert verhalten. Er hatte schon recht früh während seiner Ausbildung für sich beschlossen, dass dies vermutlich der beste Weg war, um mit jener paradoxen Situation umzugehen. Einerseits waren die Jünger untereinander darauf angewiesen, dass sie eine gewisse Teamfähigkeit an den Tag legten, um die Bibliotheksarbeit mit der Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt bewältigen zu können, die dem Orden der Sith würdig waren. Andererseits dachte jeder nur an sich und an den nächsten Vorteil, den er sich den anderen Jüngern gegenüber verschaffen konnte, um vielleicht, ja nur vielleicht die Aufmerksamkeit eines ausgebildeten Sith zu erhaschen. Fest stand, dass dem rothäutigen Sith während seiner Zeit im Orden eines eingeimpft worden war: Misstrauen.



„Ich grüße Euch, werter…?“, sagte er betont leise und mit einer knappen höflichen Verbeugung.


Er hatte ebenfalls gelernt sich nach außen hin nichts anmerken zu lassen. Selbst wenn er größtes Misstrauen hegte, folgte er einer gewissen Etikette. Er hatte gemerkt, dass es als Jünger stets ratsam war sich förmlich und respektvoll zu verhalten. Einige Jünger hatten damit Probleme, aber es zeugte von nicht minderer Dummheit die Aufmerksamkeit einer Bestie auf sich zu ziehen, wenn man selbst noch das schwächste Glied in der Nahrungskette darstellte. In diesem Fall hatte er entschieden dem grünäugigen Mann einen kleinen Vertrauensvorschuss zu geben. Er machte einen gepflegten, anständigen Eindruck, auch wenn das im Sith Orden rein gar nichts aussagen mochte. Thanos vertraute seinem Instinkt, ohne jedoch eine angenehme Vorsicht walten zu lassen.



„Mein Name ist Thanos. Warum sollte ich Interesse daran haben Euch zu begleiten? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass zufällige Freundschaften unter Sith nur selten entstehen.“


Thanos wollte seinen Gegenüber ein wenig auf den Zahn fühlen. Vielleicht ließ sich die ein oder andere Information entlocken, vielleicht auch nicht.


„Tatsächlich befinde ich mich gerade auf dem Weg zur Bibliothek. Wenn ihr wünscht, begleitet mich“, sagte er mit einer weisenden Handbewegung und schritt in gemächlicher Geschwindigkeit voran.


Bastion – Center- Sith Orden – Gänge – auf dem Weg zur Bibliothek
Sabar Muraenus und Thanos
 
[Bastion | Bastion Center | Ringstraße um den Tempel] Voth Terrix, Zahra Maneri (NPC)

Zielsicher und sich in seiner Geschwindigkeit optimal den wenigen anderen Fahrzeugen um sie herum anpassend steuerte der durch eine schwarze Glasscheibe vom Passagierraum abgetrennte Fahrer den ebenfalls schwarzen Gleiter auf den Tempel zu. Zu dieser Tages- bzw. Nachtzeit war sehr viel weniger los als tagsüber, wenn hunderte, vielleicht sogar tausende von Lebewesen und Fahrzeugen stündlich den Tempel ansteuerten und ihn verließen. Geradezu leer wirkte die die massive Pyramide umspannende Ringstraße im Vergleich dazu.

Schließlich bog der Gleiter auf die etwas breitere Straße, die direkt zum Haupteingang führte. Als das Fahrzeug sich etwa auf halber Entfernung zum Tor befand, kam
Voth eine Idee.


"Hier können sie halten",

rief er dem Fahrer zu, der den Gleiter daraufhin verlangsamte und stoppte. Der Twi'lek spürte den fragenden Blick seiner neuen Dienerin auf sich, kümmerte sich aber nicht allzu sehr darum. Zischend öffnete sich die Tür des Fahrzeugs und
Voth trat über die sich ausklappende Stufe auf den Weg.

Von hier aus blickte er sich erst einmal um. Er war ausgestiegen, da er die restliche Straße zum Haupteingang gern selbst gehen wollte. Zahlreiche Statuen einst mächtiger und längst vergangener Sith schienen auf ihn herabzublicken, als er die ersten Schritte auf den Tempel zu tat. Nachts wurden sie durch im Sockel verborgene Scheinwerfer beleuchtet, was ihnen einen erhabenen und noch mächtigeren Eindruck verlieh.
Und dann war da natürlich der Tempel. Das wohl imposanteste Bauwerk dieses Planeten, wenn nicht sogar der ganzen Galaxie, der Dreh- und Angelpunkt des Sith-Ordens und des Imperiums. Mehrere hundert Meter hoch ragte die pechschwarze, sechseckige Pyramide in den Nachthimmel über Bastion. Auch sie wurde von einer Vielzahl von Scheinwerfern beleuchtet. Bereits hier, noch mehrere hundert Schritte vom Eingang entfernt, spürte er die schiere Energie der dunklen Seite, die den Tempel und alles in seiner Umgebung durchdrang. Pulsierend sandte das gigantische Bauwerk Wellen der Macht aus, die
Voth mit ausgebreiteten Armen in sich aufnahm. Es tat gut, nach so langer Zeit wieder da zu sein, wo sein Dasein als Sith - sein ganzes Leben, denn vorher war es nicht lebenswert gewesen - begonnen hatte. Dieser Ort war mit dem Schicksal eines jeden Sith verknüpft, und so auch mit seinem.

Wenige Minuten später hatte er das Haupttor erreicht. Es war ein gutes Gefühl, den Tempel als Apprentice verlassen zu haben und nun als vollwertiges Mitglied des Ordens zurückzukehren. Wie erwartet dauerte es nicht lange, bis er den Tempel betreten konnte. Zahlreiche Scanner und Sensoren hatten seine Identität bereits bestätigt, als er noch zwanzig Schritte entfernt war, und so diente die mit einem Schockstab bewaffnete Wache am Eingang gerade keinem Zweck, als die Tür sich lautlos öffnete, um ihn zu empfangen. Kurz musste
Voth lächeln, als er an das erste Mal zurück dachte, da er diesen Weg gegangen und an dieser Tür gestanden hatte, als armseliger Jünger, der unbedingt in dem Tempel wollte. Leise lachend schüttelte der Twi'lek den Kopf. Es war besser, nicht an diese erbärmliche Vergangenheit zurückzudenken.

Im Inneren des Tempels übernahm
Zahra wieder die Führung. Voth hatte keine Ahnung, wo sein neues Quartier lag, und so führte seine Dienerin ihn zielstrebig. Dennoch ließ die Menschenfrau - jedenfalls glaubte er noch immer, dass sie ein Mensch war - es nicht so aussehen, als würde er ihr auf unterlegene Art und Weise folgen, etwas, das der Twi'lek sehr schätzte.

Unterwegs begegneten sie einigen Jüngern und Apprentices, an deren Auren man ihr teilweise mehr, teilweise weniger starkes Wissen um die Macht ablesen konnte. Zufrieden beobachtete er, wie ihm sämtliche dieser Lebewesen entweder ängstlich oder respektvoll aus dem Weg gingen. Auch dem einen oder anderen Krieger liefen
Zahra und Voth über den Weg. Stummer Respekt voreinander schien hier die Devise zu sein. Voth würde ohnehin etwas Acht geben müssen, schließlich war er gerade erst befördert worden und unter den Kriegern des Ordens damit vermutlich eher unterdurchschnittlich mächtig. Noch, dachte er und lächelte leicht. Denn dies würde sich schnell ändern.

Nach erfreulich kurzer Zeit - der Weg war nicht sehr lang und umso einprägsamer - erreichten sie ihr Ziel -
Voths neue Unterkunft. Bereits auf dem Weg war ihm aufgefallen, wie viel luxuriöser und sauberer die Domäne der Wissenden war. Die Apartments waren nicht ansatzweise so dicht nebeneinander wie die schmucklosen Zimmer im Wohnbereich der Jünger und Apprentices, auch fanden sich Verzierungen an Wänden und Türen. Vor einer Tür, die mit dezenten rötlichen Ornamenten verziert war, blieb die dunkelhaarige Jüngerin schließlich stehen.


"Hier ist es, Mylord: Euer neues Quartier."

Die Dienerin hielt eine Schlüsselkarte an ein unauffälliges Sensorfeld am Türrahmen, zischend öffnete sich die Tür und gab den Blick auf die Räumlichkeiten dahinter preis.

"Sensoren im Türrahmen erkennen eure Identität, wenn ihr euch der Tür nähert. Ihr benötigt also keine Schlüsselkarte. Doch nun: Willkommen in eurem Apartment!"

Die Jüngerin lächelte und wies mit ihrem Arm auf die geöffnete Tür. Voth tat einige Schritte hinein und war spontan sehr positiv überrascht. Das Zimmer, in dem er sich befand, war mindestens viermal so groß wie seine damalige Unterkunft, in der er zum Glück recht selten gewesen war. Hinter einem Raumteiler, der zwischen der Tür und dem eigentlichen Apartment aufgestellt war, erwartete ihn ein gemütlich wirkender Wohnbereich mit einem Tisch, zwei Sofas, einem Sessel und einem schlichten hölzernen Schreibtisch. Die Einrichtung war nicht besonders umfangreich, aber ansehnlich.

"Diese Unterkunft steht schon etwas länger frei, sodass es nach dem... Auszug des letzten Bewohners ausreichend renoviert werden konnte."

Voth nickte wissend. Er wollte lieber gar nicht wissen, was der vorherige Sith, der hier lebte, mit dem Quartier angestellt hatte, wenn Zahra es schon so betonte.

Etwa zwanzig Minuten später hatte der Twi'lek das ganze Apartment erkundigt. Auf der einen Seite des Wohnzimmers führte eine Tür zum Schlafzimmer mit einem überraschend gemütlichen Bett und einem weiteren, kleinen Schreibtisch, an das sich ein kleiner Lagerraum für allerlei Dinge anschloss. Auf der anderen Seite war der Durchgang zu den sanitären Einrichtungen zu finden. Ein voll ausgestattetes Bad war vorhanden, ebenso wie eine Nasszelle und eine Badewanne.

Höchst zufrieden mit diesen deutlichen Verbesserungen seiner Wohnsituation ließ
Voth sich erschöpft nach diesem Tag auf den Sessel im Wohnzimmer plumpsen. Das Chronometer an der Wand zeigte, dass es bereits weit nach Mitternacht war, beinahe schon Morgen - höchste Zeit für eine Portion Schlaf. Auch Zahra schien das bemerkt zu haben.


"Wenn es euch nichts ausmacht, werde ich euch für diese Nacht allein lassen. Gibt es etwas, das ich noch für euch tun kann?"

"Nein, ich brauche nur ein wenig Schlaf. Der Tag war anstrengend",

erwiderte Voth und nickte seiner Dienerin zu. Als sie sich gerade verbeugte und wegdrehen wollte, fiel ihm allerdings noch etwas ein.

"Obwohl, da gibt es noch etwas..."

"Ja, Mylord?"

"Besorge mir doch bitte alle Bücher, die du über das Thema des Lichtschwertbaus findest."

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Wissenden | Voths Quartier] Voth, Zahra (NPC)
 
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Bastion - Bastion Cente - Sith Orden - Gänge - Sabar, rothäutiger Sith (Thanos)

"Sabar Muraenus. Graf der kalten Schlucht auf Dubrillion. Gewisse Wesen pflegen es, mich mit 'Scheich' zu begrüßen."

Antwortete der hellhäutige Mensch so schlicht und einfach, wie es die Situation herbot. Selbstverständlich hoffte Sabar in ebenjener Situation nicht, durch seinen Adelstitel einen diversen Unterwerfungsdrang seitens des stumpfen, kleingewachsenen Mannes zu erzwingen. Überhaupt, war es außerhalb gewisser Kreise Gang und Gebe geworden, Menschen, mit von Natur aus besserer Veranlagung, nur gerade noch so viel Anstand entgegenzubringen, wie nötig. Innerlich rümptfe der Scheich-genannte Graf die Nase. Manche Dinge erforderten eben immenser Umstellung, so sah sich der Adelsmann auf Bastion seit mehreren Wochen schon mit Situationen konfrontiert, in denen der arrogante, von sich selbst besessene Mann, der Sabar nun mal war, nicht nur eine unelegante Figur abgegeben, sondern sich zusätzlichen Ärger quasi im minütlichen Takt eingefahren hätte, bis er denn schließlich an jemand Stärkeren geraten wäre, dem dies übel aufstieß. Zumindest in der Zeit als Jünger hatte sich Sabar vorgenommen, seinen Sonderstatus nicht besonders auszuspielen.

Er musterte den Sith folgend genau. Das Misstrauen und die Überraschung standen ihm ins Gesicht geschrieben. Welchen Hintergedanken er wohl vermutete? Welche geradezu naive Aussicht auf eine unnatürliche Sache, wie eine Freundschaft mit einem Gewöhnlichen - wenn auch Angehörigen einer sagenumwobenen Spezies - vermutete er in Sabar?
Der pechschwarzhaarige noch-Jünger genoss es immerzu, sich im Lesen von Gedanken seiner Mitwesen zu versuchen. Dabei stellte er sich kategorisch darauf ein, sein eigenes Verhalten gegebenenfalls an jene Gedanken und Einstellungen anzupassen. Zugegebenermaßen funktionierte dieser Trick bei Wesen besser, die er vor seinem Aufenthalt auf Bastion kennengelernt hatte. Ihre Absichten waren einfach leichter zu durchschauen, schließlich waren sie meistens nur zweierlei Dinge zu erstreben im Begriff. Entweder ein Geschäft mit Sabar abzuschließen, oder sich diesem gegenüber unterzuordnen.
Bei der Antwort des Sith entfuhr dem Grafen ein leichtes Lachen. Er ließ den Mann, der sich als Thanos vorgestellt hatte, brav ausreden und blickte diesen so freundlich an, wie es ihm seine feinen und eigenen Gesichtszüge erlaubten. Sabar hatte die Angewohnheit, in hoher Frequenz zu blinzeln, wenn er dies tat.
Als Thanos mit seiner knappen Antwort fertig gewesen ist, blickte ihn Sabar immer noch nachdenklich an. Es galt, den Sachverhalt hier tunlichst zu klären.

"Ich habe weder die Absicht, eine Freundschaft, noch eine Feindschaft mit euch zu erwecken, Thanos. Es mag vielleicht meine grundlegende Höfflichkeit sein...

Innerlich unterdrückte Sabar ein lautes Lachen. Er hasste es, sich irgendwem gegenüber freundlich verhalten zu 'müssen'.

...die diese Vermutung hervorzuruft. Doch glaubt mir, dem ist nicht so."

Der stämmige Adelsmann pflegte nie, nach bestimmten Prinzipien zu leben. Doch eines hatte er sich schon in jungen Jahren angewöhnt und angeignet. Zufällige Begegnungen und Ereignise konnten schwerwiegende Folgen mit sich ziehen und die Tatsache, dass solche Ereignisse und Begegnungen zumeist an unerwartetster Stelle auftraten, weckte den Opportunisten in Sabar. Vielleicht konnte er, vielleicht auch beide Jünger davon profitieren, sich über einem gewissen Zeitraum nicht gegenseitig zu ignorieren. Zweiteres stand hier jedoch im wahrsten Sinne des Wortes an zweiter Stelle.

"Es besteht nur ein gewisses Grundinteresse meinerseits. Nur weil man sich irgendwann womöglich Sith nennen wird, ist ein wenig Kontakt oftmals nicht verkehrt."

Daraufhin folgte er dem Rothäutigen durch die Gänge in die Bibliothek.

Bastion - Bastion Center - auf dem Weg in die Bibliotheken - Sabar, Thanos
 
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Die Erfahrung mit dem Semi-Automata hatte ihn einiges gelehrt. Abseits seiner körperlichen Leiden, hatte er wichtige Lektionen gelernt. Die Macht gab nichts auf neue Ränge, Orden und ähnliches, aber sie erkannte Stärke, und förderte sie, testete sie und gab weiter Stärke ab. Um jedoch neue Stärke sammeln zu können, brauchte er eine neue Waffe in der Macht. Neben der körperlichen und geistigen Stärke gab es eine weitere Macht, die für den Aufstieg eines Sith von großer Bedeutung ist: Charisma. Der Semi-Automata verfügte über einen Diener. Wie sie in dieses Verhältnis geraten waren, war irrelevant. Wichtig war nur, dass es der Semi-Automata so weit gebracht hatte. Er musste es auch so weit bringen. Er würde eine eigene Dienerschaft benötigen. Jeder Sith benötigt eine Machtbasis. Kein Sith kann alleine regieren. Es war daher ratsam so früh wie möglich zu beginnen. Er würde seine eigene kleine Schar benötigen. Abseits der Augen seines Meisters. Dieser lies ihm genügend Freiräume und solange seine Operationen sich nicht mit denen seines Meisters oder seinem Dienst für seinen Meister überschneiden würden, war er sich einer freien Hand gewiss. Doch wo sollte er anfangen? Der Tempel war angefüllt mit einer riesigen Menge Jünger, die zu großem Teil in seinen Augen des Lebens nicht wert waren.

Die Gänge des Ordens waren voller Maden, Maden die ihn anekelten und auf seinem Weg zur Macht nur behinderten. Sie widerten ihn an, wie sie vor sich hin krochen, in ihrem blinden Vertrauen in die Macht, dass diese ihr Schicksal zu einem Meister führen würde. Gut, er hatte das Glück gehabt sofort einen Meister zu bekommen, einen Meister der ihm die Augen öffnete, doch auch wenn dies nicht passiert wäre, er hätte alles getan um so schnell wie möglich an einen fähigen Meister zu kommen, zur Not hätte er ein Selbststudium angefangen um anderen Meistern aufzufallen, doch diese unwürdigen Maden ... sie warteten. Wie Parasiten, nährten sie sich am Orden der Sith, es war Zeit den Spieß umzukehren, es war an der Zeit, dass die Sith, oder jene die auf dem besten Weg dahin waren, sich an diesen widerlichen Kreaturen labten.
Sein Weg durch die Gänge war genauso wie das Erreichen seiner Ziele immer auf dem direkten Weg. Dabei sah es jedoch nicht aus als würde der Sith unter einer Raserei leiden, nein, er tat dies mit einer erschreckenden Kühle, so, als wäre dies längst fällig gewesen.

Wie ein Wolf ging er durch die Menge, er musste einen der Jünger locken, musste sie wie ein Rattenfänger verführen und dann willig machen. Er ging in die Haupthalle, dort wo die meisten Jünger anzutreffen waren, doch dann fiel ihm etwas ein. Wenn er ständig Jünger aus der Haupthalle nehmen würde, würde es den anderen auffallen, sie würden ihm nicht vertrauen, er würde sie mit Gewalt mit sich nehmen müssen, es würde Aufsehen erregen, etwas was der Sith Lord nicht wollte, sodass er sich zurückzog, und in die eher dunkleren Gänge ging. Dort verirrte sich schon so mancher Jünger, sodass es ein einfaches für ihn wäre diesen von seiner Herde zu trennen und für seine Zwecke einzubinden. Dann fiel ihm eine Gestalt in der Menge der Jünger auf. Irgendetwas schien seinen Blick auf die Kreatur zu Fesseln. Er konnte es nicht genau sagen, doch spürte er eine Verbindung zu der ihm unbekannten Spezies. In einer leicht gebückter Haltung ging die Kreatur vorsichtig den Gang entlang. Jeder Schritt schien genau abgemessen zu sein, bloß nicht zu viel Lärm verursachen. Der Sith entfaltete seine Machtranken und streifte die Aura des ihm unbekannten Jüngers leicht. Entspannung fühlte dieser schon lange nicht mehr, stattdessen lastete der Druck der Jahre auf seiner eigentlich noch jungen Haut. Die Nerven der Kreatur waren dauernd zum Reißen gespannt. Kintik-Siqsa hatte bemerkt wie die Schwächeren sich zusammenrotteten um so die Stärkeren aus dem Weg zu räumen. Es war der typische Weg. In der Gemeinschaft waren sie stark um sich daraufhin selbst zu zerfleischen. Man musste einfach nur schlau genug sein, am Ende übrig zu bleiben. Er spürte Unbehagen in dem Wesen. Wut. Der Jünger war miserabel darin seine Gedanken abzuschirmen. Seine Wut richtete sich nach außen. Grobe Fetzen evozierter Gefühle die nicht seine waren gingen ihm durch den Kopf. Ein eigenartiges Gefühl. Die Kreatur schien sich über andere aufzuregen, die über seine Gestalt, über seine Aussprache und über seine Art herzogen. Die Gestalt blieb stehen und so suchte auch der Kissai einen Weg sich in der Masse zu verstecken. Die Kreatur strich sich mit dem Handrücken über die lidlosen Augen. Ein Automatismus dieses Wesens, er hatte diesen Vorgang bereits mehrmals beobachtet. Die Kreatur bog ab, so tat es auch das Reinblut. Nach drei weiteren Abbiegungen, bemerkte der Kissai, dass sie alleine waren. Plötzlich drehte sich die Gestaltung um und hielt eine Waffe in den Händen, die der Jünger wohl unter seiner Robe versteckt haben musste. Erst jetzt sah er, was das eigenartige Geräusch erzeugt hatte, was er zuerst für das Brummen der Klimaanlagen gehalten hatte. Der rasselnde Atem wurde durch die Filter seiner Atemmaske noch verstärkt.


„Was willst du von mir? Warum folgst du mir? Geh weg!“ Die Spezies machte ein zischendes Geräusch und wirbelte die eigenartige Waffe um seinen Körper herum. Der Kissai war wohl im verdeckten Verfolgen schlechter als er dachte. Also musste er wohl offensiver werden, gleichzeitig aber deeskalierend wirken. Er wollte schließlich das Vertrauen der Kreatur.

„Mein Name ist Kintik-Siqsa. Ich beobachte dich bereits eine ganze Weile.“ Keine direkte Lüge. Die Dauer zu definieren lag im Auge des Betrachters. „Bevor wir weiter sprechen, legst du deine Waffe beiseite. Es war noch nie gesund mit einer Waffe auf einen Sith zu zeigen.“ Technisch gesehen war er vom Rang her kein Sith, aber das waren Details. Es reichte, dass die Kreatur nicht mehr mit dieser von Energiefäden geleiteten Waffe auf ihn deutete. Das Wesen schien zu zögern, überlegte einen Moment, deaktivierte jedoch die Waffe lies die Stäbe wieder in seiner Robe verschwinden.

„Gut. Wie heißt du?“

„Mein Name ist Roon Vass.“

„Seit wann bist du als Jünger im Orden der Sith auf Bastion?“

„Insgesamt zehn Jahre. Ich fand kurz vor der dem Ende des Sith Schismas einen Meister. Er starb hier, auf Bastion.“

Ah, das Sith Schisma. Auf Krayiss II war der Konflikt mit großem Interesse verfolgt worden, schließlich handelte es sich um einen authentischen Kaggath zwischen dem jetzigen Imperator und seinem Erzfeind, Janem Menari. Dieses Wesen war lange genug Jünger um sich an jeden Strohhalm zu klammern, den man ihm anbieten würde. Perfekt.

„Warum hat dich niemand als Schüler angenommen?“

„Ich weiß es nicht. Wieso fragst du das?“

„Ihr.“

„Was?“ fauchte der Jünger, sein Atem rasselte mit leichter Übersteuerung seitens des Vocoders.

„Du wirst mich in der 2. Person Plural ansprechen. Dem Plural majestatis. Du wirst mir dienen. Wenn ich dich für würdig erachte, werde ich dich ausbilden.“ Eine Lüge. Im doppelten Sinne. Weder war er bereit noch in der Lage jemanden auszubilden. Zudem hatte er gar nicht vor ihn auszubilden. Er sollte sein Diener sein, nicht mehr und nicht weniger. Vielleicht würde er hier und da ein paar Brotkrumen fallen lassen, um ihn bei Laune zu halten. Doch den Braten roch anscheinend auch das Wesen. Vielleicht war er doch nicht so auf den Kopf gefallen, wie seine Schädelform andeutete.

„Wieso nicht jetzt? Wieso?“ Misstrauen und hier mischten sich zu gleichen Teilen in die metallisch verzerrte Stimme der Kreatur.

Er wolle ihm zeigen, dass er entbehrlich, nur ein weiteres Sandkorn am Strand sei. Er musste ihn von sich abhängig machen. Doch zuerst musste er die Motivation des Jünger erfahren. Rache war eine Sache, doch hatte er die Worte wirklich verstanden die er dem Wesen mitgeteilt hatte? Es gehörte mehr zum Studium der Macht als ein paar Machtfertigkeiten zu lernen und ein Lichtschwert zu schwingen. Das war es was den gemeinen Fußsoldaten von einem General unterschied. Das Wissen welches er sich angeeignet hatte. Über das Wissen würde sich ein Sith definieren denn es mündete in gesteigerten Fähigkeiten und Fertigkeiten.

„Weil du es noch nicht wert bist, ausgebildet zu werden.“

Grausam hallten diese Worte in der Stille welche beide Männer nun wie ein Dunstschleier um schwebte. Er schüttelte mit dem Kopf und blickte den Jünger wie ein Lehrer an, der seine Schützlinge gerade mit einem Spickzettel erwischt hat.

„Allerdings ist das kein Zustand, den wir nicht beheben können. Diene mir, und ich werde dich formen. Diene mir und du hast eine reale Chance ein Sith zu werden und dich von der Masse an Abschaum abzuheben, die durch diese Hallen streift.“

Verschlagen blitzten die Augen des Jüngers auf. Er schien den Kissai zu mustern. Das Reinblut schien in seiner lädierten Form nach dem Kampf im Fitnessraum sicherlich nicht den legitimsten Eindruck zu vermitteln, doch konnte Kintik-Siqsa den Jünger täuschen. Das durchgestreckte Kreuz, die vor der Brust verschränkten Arme, das leicht angehobene Kinn. Er verstand es darauf seine Körpersprache zur Geltung zu bringen um Autorität auszustrahlen. Seine Machtranken erzitterten jedoch, als er Roon Voss streifte. Gefahr. Dieser dachte wahrscheinlich, noch während er gerade im Begriff war vor ihm das Knie zu beugen, darüber nach wie er ihn eines Tages hintergehen würde. Verrat ist der Weg der neuen Sith. Wie so oft in diesem Orden ergoss sich die Heuchelei über den Kissai wie ein sich übergebendes Ronto. Dass dieser Sith die seine wahren Gedanken nicht aussprechen konnte, zeigte dem Sith Apprentice ein weiteres Mal dass dieser Orden wie ein Garten war. Das Unkraut überwucherte den Garten mit den reinen, dunklen Blüten der Dunklen Seite. Doch er würde derjenige sein, der in diesem Garten wachsen und gedeihen würde, je erfolgreicher er sein würde, desto größer würde die Blume der dunklen Seite sprießen, mit all ihren Dornen. Sei's drum. Auch er spielte mit gezinkten Karten. Solange die Kreatur gehorchen würde, wäre es ihm Recht.

„Ich werde euch dienen … mein Gebieter.“

Damit war der informelle Pakt geschlossen. Mit einer Handbewegung gebot er dem Jünger aufzustehen.

„Gut. Besitzt du einen Kommunikator?“


Der Jünger nickte. Mit einer Fingerbewegung gab er ihm zu verstehen, dass er diesen haben wollen würde. Er tauschte die Informationen aus, sodass sie einander kontaktieren können würden.


„Ich habe einen Auftrag für dich. Du wirst als meine Augen und Ohren im Orden fungieren. Ich möchte über alle Dinge die von Bedeutung sind erfahren. Je mehr du herausfindest, desto mehr Prestige wirst du erlangen und deinem Ziel näher kommen, mein Schüler zu sein. Hast du verstanden?“

Der Jünger nickte, erneut strich er sich über die lidlosen Augen.

„Gut. Nun geh.“

Der erste Schritt war getan. Ob der Jünger zu seinem Wort stehen würde oder gleich mehr als einem Meister diente, würde die Zukunft zeigen. Er vertraute dieser Kreatur nicht. Sie war verschlagen und einfach. Diese Individuen gierten stets nach mehr Macht um der Macht Willen. Sie hatten keine Vision wie er sie hatte. Er würde mehr Jünger benötigen. Jünger, die wiederum andere Jünger überwachen würden. Ein Schneeballsystem der Überwachung. Ein eigenes Netzwerk. Der Grundstein war gelegt.


▼ Bastion :: Center :: Sith Orden :: Domäne der Lernenden :: Gänge :: Kintik-Siqsa, Roon Voss (NPC) und Ordensbevölkerung ▼
 
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