Darth Angelus
Sith Warrior
Bastion - Bastion Center - Raumhafen - Sabar, Sting, Adria, Tom West, Specte, Etara, Rest der Crew
Selbstverständlich war es für sie ein Leichtes, mit all ihrer neugewonnnen Prominenz und ihrem Status schnell einen bequemen Gleiter zu organisieren, der sie zu Sabars Überraschung direkt und ohne Umwege zum Sith-Tempel und Allegious führte. Der Graf spürte, wie sich sein Magen drehte, als er auf dem ledernen Polster Platz nahm und sich die aufkommenden Schweißperlen wenigstens halbwegs unbemerkt von der Stirn zu wischen versuchte. Er erinnerte sich dunkel an die Bedienelemente dieser edlen Gefährte, mit denen er vor seiner Reise nach Bastion tagtäglich zutun hatte, und sah in einem projiziertem Spiegel sein Gesicht, welches durch einen ungepflegten Bart ober- und unterhalb seiner Lippe und die pechschwarze Mähne auf seinem Haupt ganz und gar nicht des auf ihn zukommenden Anlasses würdig schien. Über seine Steuerkonsole gab er einem Droiden den Befehl, zumindest mit einer schnellen Rasur den Bart zu entfernen. Für die Haare war wohl keine Zeit mehr, wie ein hastiger Blick auf die Skyline Bastion Centers verriet, die geradezu an ihnen vorbei schoss. Sabar lehnte sich angespannt zurück und nahm einen Schluck aus dem bereitstehenden Champagner Glas. Er warf einen Blick hinunter und sah dieses schwarze Oberteil aus schlichtem Stoff. Sollte das kein feierlicher Anlass werden und sie dementsprechend aussehen? Was würde der Imperator bloß von ihm denken, wenn er wie ein Lump vor ihn treten und dabei so aussehen würde? Wie Sting bereits sagte, lag alles daran, seiner Hoheit zu gefallen und ja nicht Unmut zu erwecken. So schön und glorreich das Gefühl der Einladung auch vor einiger Zeit noch sein mochte, so unwohl war dem Schüler nun, der sich noch nie in seinem Leben mit einer vergleichbaren Situation konfrontiert sah. Angespannt warf er einen Blick auf seinen stillschweigenden Meister, der wohl ebenso gespannt auf den Empfang seines Meisters war, wie der Rest unter ihnen, für die dies alles absolutes Neuland darstellte. Auch Adria verlor entgegen ihrer Angewohnheit alles zu kommentieren und ihre Unsicherheit nicht gerade zu verbergen kein Wort, ebenso Tom, der in seiner eigenen Welt versunken zu sein schien. Sabar schluckte schwer, als der Gleiter landete und sie Sekunden später vor dem Weg hin zum Tempel standen. Hier hatte alles begonnen. Hierher kam er als schwacher, von Reichtum und Glanz verblendeter junger Mann. Er war gewiss nicht mehr derselbe, ganz im Gegenteil. Früher hätte es ihm seine Eitelkeit nicht einmal im Traume erlaubt, einen solchen Gleiter ohne perfekt sitzenden Anzug mit Schuhen aus Raubtierleder zu verlassen. Mittlerweile war es ihm völlig egal, solange sein Auftreten nicht seine Hoheit Darth Allegious beleidigte.
Sie stiegen die Stufen hinauf zum Respekt einflößenden Tor und als sie vor den Wachen standen, warf Sabar ihnen einen abschätzigen Blick vor, wohl der erste Moment seit sie in diesen Gleiter gestiegen sind, in dem er nicht wie ein verängstigter Narr wirkte. Sie standen da mit ihren Schockstäben und ihrer Montur und hatten wohl nicht den Hauch einer Ahnung, wer hier vor ihnen stand, da sie Sting sonst niemals hätte vorstellen müssen. Sabar ließ seinen Blick auch im Vorbeigehen nicht fallen. Er wusste, er könne sie alle im Kampf töten, wenn sie es wagen würden, sich ihm eines Tages zu stellen. Im Antlitz der gewaltigen Halle verflogen diese Überlegenheitsgefühle allerdings wieder ziemlich rasch, als Adria, Tom und er wortlos und wie eine Herde Tiere Sting folgten, der sicherlich nicht den ersten Gang in den Thronsaal vor sich hatte. Wieder mussten sie sich vor Wächtern identifizieren, doch dann standen sie kurze Zeit später im Lift und wenn der adelige Schüler meinte, wahre Aufregung jemals zuvor verspürt zu haben, dann wusste er es nun besser. Während der Turbolift hinaufzog drehte sich sein Magen ein weiteres Mal und mühsam krümmte Sabar seinen Körper, um diese Krämpfe vor den anderen zu verbergen. Verdammt, er musste sich endlich in den Griff bekommen, denn so konnte er unmöglich vor den Imperator treten! Sting erklärte während ihrer Fahrt nach oben, dass sie sich eigentlich dort aufhielten, wo nur den allerwenigsten Zutritt gewährt wurde und dass das hier der Mittelpunkt des Imperiums sei. Sabar warf den anderen ein angestrengtes Lächeln zu. Wer hätte das zu Beginn ihrer Reise nur gedacht? Desweiteren mahnte der Krieger sie dazu, sich demütig zu verhalten und nur zu sprechen, wenn dies verlangt sei. Und keinen Augenkontakt zu der Bestie des Imperators zu suchen. Sabar schluckte und fragte sich, wie viele in Ungnade gefallene Personen, die wie sie mit großen Erwartungen hierher gekommen sind, diesem Raubtier wohl schon zum Fraß vorgeworfen worden sind. Die Wachen die sie erwarteten, als sich der Lift nach dieser schier unendlichen Warterei endlich öffnete, hatten nichts mehr mit denen von unten zu tun und Sabar wusste, dass ein Kräftemessen mit diesen einen wesentlich schwierigeren Ausgang bedeuten würde. Niemand von ihnen verneigte sich, stattdessen machte Sting klar, dass sie erwartet wurden und nach einem extrem unbehaglichen Weg vorwärts, standen sie schließlich vor dem Tor, welches in den Thronsaal führen musste.
Und dort standen sie nun. Sabar sah, wie Tom eine perfekt sitzende schwarze Uniform überreicht bekam und Adria einer Wache in die Garderobe folgte. Und was war mit ihm? Sting rührte sich kein Stück, als sein Schüler ihn fragend ansah. Was hatte dies alles nur zu bedeuten? Sabar begann hin und her zu schreiten und versuchte, sich schnell und wirksam zu beruhigen. Als nach einer gefühlten Ewigkeit erst einmal Adria aus der Garderobe trat, fühlte sich der Aristokrat noch einmal deutlich schlechter. Sie war perfekt herausgeputzt, trug edle Kleider und sogar ihre Haare waren hergerichtet. Er fasste sich durch seine wilde Mähne und seufzte. Mit verschränkten Armen stand er dann neben West und wollte diese ewig erscheinende Zeit nur noch irgendwie hinter sich bringen. Niemand wusste, was sie hinter diesen Toren erwartete. Doch ebenso konnte ihnen niemand absprechen, dass sie es aus eigener Kraft hierhin geschafft hatten. Egal, was das Schicksal für sie mit dieser Audienz vorsah, alleine die Tatsache, dass sie nun hier standen, beförderte sie über den Großteil der restlichen imperialen Bevölkerung. Auch Adria begann nervös herumzulaufen, was sich Sabar recht schnell abgewöhnt hatte und fand mit einer Meditation erst eine gefühlte Ewigkeit später einen Weg, die flatternden Nerven der anderen Anwesenden nicht ganz so sehr zu strapazieren. Dann, irgendwann, hallte seine Stimme gefühlt durch den gesamten Tempel und Sabar wurde von einer Schockstare erfasst. Langsam öffneten sich die Tore und diese Aura der Dunkelheit und geballten Macht, die ihn dann einhergehend mit dem Hall seiner kalten Stimme traf, war das wohl unbeschreiblichste Gefühl, dass einen in diesem Universum erfassen konnte. Sabar folgte seinem Meister, warf einen mehr als mutigen Blick nach vorn, wo Darth Allegious über ihnen thronte und wusste, er würde dieses Gefühl niemals wieder vergessen. Es würde ihn bis ans Lebensende begleiten und stets daran erinnern, weshalb er sein bequemes Leben aufgegeben hatte, um dem Orden der Sith beizutreten. Sein Leben konnte in den nächsten Momenten auch genauso gut enden, doch daran verschwendete Sabar längst keinen Gedanken mehr. Durch diesen prunkvollen und mit Ornamenten und düsteren wie ästhetischen Verzierungen geradezu gespickten Saal zu schreiten, war in etwa mit einem Pool vergleichbar, in dem man durch die Beschaffenheit des Wassers ebenso nur gedämpft laufen konnte. Es war unglaublich und jeder Schritt wirkte, als würde sich das gesamte Universum auf den Kopf stellen. Das, was dieses Wesen ausstrahlte, war der Inbegriff von Macht und alles andere, was Sabar in seinem Leben zuvor jemals gesehen hatte, nur eine billige Fassade.
Gemeinsam fielen sie vor ihm auf die Knie und anders als vorhin, verschwendete Sabar nun nicht einmal mehr einen halben Gedanken daran, aufzusehen. Das, was er vorhin kurz gesehen hatte, reichte vollkommen. Mehr war nicht nötig und angesichts dieser unmenschlichen Spannung in seinem Körper wohl auch nicht gerade wohltuend. Dann erhob seine Hoheit erneut die Stimme und nahm seine untergebenen Gäste offiziell mit einem Willkommensgruß in Empfang. Seine raue Stimme jagte dem Schüler einen Schauer über den Rücken, wie noch nie etwas zuvor in seinem Leben und angespannt versuchte er, die kniende Haltung zu bewahren. Seine folgenden Worte ergriffen Sabar daraufhin mit einem Gefühl des Stolzes und der Verbundenheit zur dunklen Seite der Macht, die hier in diesem Saal wohl so stark über ihm schwebte, wie sonst nirgendswo. Nur ein Gedanke dieses Mannes reichte, um sie alle innerhalb des Bruchteils einer Sekunde zu töten, wie Sting bereits sagte. Das galt es ja nicht zu vergessen. Dann forderte seine Hoheit einen Bericht seines Schülers und dieser folgte und zwar in aller Vollständigkeit und ohne das kleinste Detail zu übersehen. Sabar bekam beispielsweise seinen Gedanken bestätigt, dass Sting in nur aufgrund seines Schiffs als Schüler mitnahm und wohl selbst nicht damit gerechnet hat, dass er es überstehen und sich als Schüler machen würde. Er wurde an all die Konflikte erinnert, die ihre Gruppe vor allem zu Beginn an verfolgten und daran, dass Sikarius ihn beinahe getötet hat. Immer wieder stockte der Krieger bei diesem Teil seiner Erzählungen, als würde er nur darauf warten, dass Darth Allegious das Wort ergreifen würde. Doch der Schleier seiner unheimlichen Stille blieb bestehen und überließ sie noch viel mehr der Ungewissheit. Darth Sting ließ dieses ziemlich negativen Teil des Berichts endlich hinter sich und schilderte daraufhin die verheerenden Umstände auf der durch die Yevethaner verwüsteten Welt Galantos. In diesem Kontext berichtete er auch vom erneuten Konflikt mit seinem Schüler, nach welchem dieser in die Wildnis verbannt wurde. Sabar wusste nicht, ob ihn diese Erzählung mit Unwohlsein oder Stolz erfüllte. Es war wohl eine Mischung aus beidem, schließlich war er gleich mit mehreren Herzen dieser Tiere zurückgekehrt, welche er gemeinsam mit seinem Meister verzerrt hatte und über deren Geschmack Sting sogar berichtete. Dann ging er hinüber zu ihren Taten auf N'Zoth und davor zunächst, wie sie als blinde Passagiere dort überhaupt hingelangten. Er wusste von Sabars und Sikarius Verschwörung gegen Tom West und seine Soldaten Bescheid, ein Produkt aus der angeheizten Lage, die sie die gesamte Reise über begleitete. Vermutlich hätte Sabar den Soldaten jetzt nicht mehr getötet, wenn er die Wahl gehabt hätte. Seine Verachtung gegenüber einem gewissen Schlag Soldaten gegenüber blieb zwar nach wie vor bestehen, doch eigentlich war West mittlerweile ein fester Teil ihrer nun verschworenen Gemeinschaft. Nahezu bildhaft ließ Sting die Kämpfe im Inneren des Palastes Revue passieren und dann letzten Endes die finalen Atemzüge Kal Fraans, welcher durch Sabar und Adria sein Ende fand. Sabar spürte erneut einen Schauer und verspürte einen ungemeinen Stolz. Er war es, der den Anführer der Rebellen getötet hatte, der das Imperium vor so gewaltige Herausforderungen gestellt hatte. Kal Fraan hatte ihr Militär besiegt, ihre Flotte und zahlreiche Welten unter yevethanische Kontrolle gebracht. Er war das imperiale Schreckgespenst, ein verdammter Jedi und doch ihnen nicht gewachsen. Sting vollendete seinen Bericht und zeigte sich zufrieden, legte das Ermessen ihres Erfolges aber ganz und gar in die Hand des Herrschers. Der nun xte Schauer überkam Sabar, als der Imperator daraufhin die anderen aufforderte, über ihre Jagd und sich selbst zu berichten.
Sabar merkte Adrias Blick, die zunächst das Wort ergriff und sich vorstellte. Wieder hörte Sabar die erstaunliche Geschichte der Schülerin und dachte während dem Zuhören über seine eigenen Worte nach. Adria fasste sich wesentlich kürzer als Darth Sting und legte ihren Fokus vor allem auf ihre Konfrontation mit dem Jedi Kal Fraan, ehe sie ihren Monolog mit einer Hymne zu Ehren des Imperators und des Imperiums beendete. Der Graf atmete tief ein und holte Luft. Er wusste genau, was er sagen würde, schließlich hatte er während des Fluges viel Zeit, sich Gedanken darüber zu machen. Es war nur eine gewaltige Herausforderungen, überhaupt erst den Anfang zu finden, die Stimme im Antlitz dieser Macht zu erheben. Doch Sabar schwor sich, nicht schwach und aufgeregt zu wirken. Das war nicht seiner würdig, nicht seines Meisters und gleich gar nicht seiner Majestät. Also erhob er seine kühle und klare Stimme, blickte leicht hinauf und begann:
"Ich bin Sabar Muraenus, Graf von Veyron auf Dubrillion. Innerhalb meines adeligen Familienkreises wurde ich behütet großgezogen und in meinem Leben sollte es mir nie an etwas fehlen. Ich lernte Reichtum, Ansehen und...Macht...kennen und vernarrte mich in meinen Status und die vorzüglichen Aspekte meines Lebens. Erst durch die Reise nach Bastion und die Lektionen meines Meisters Darth Sting wurde mir bewusst, dass ich mein Leben nur an irgendwelchen Illusionen von Stärke und Macht verschwendet habe und die dunkle Seite der Macht der einzige Pfad ist, der mir die Möglichkeit verleiht, mein Potential voll auszuschöpfen."
Er hielt kurz inne und fuhr dann fort.
"Während unserer Reise habe ich im Blut dutzender yevethanischer Ketzer gebadet und jeden Augenblick davon genossen. Besonders natürlich die letzten Atemzüge des Verräters Kal Fraan, der unter anderem auch durch meine Hand gestorben ist, wie Adria bereits berichtet hat. Ab einem gewissen Punkt unserer Reise habe ich nicht mehr ernsthaft damit gerechnet, lebendig hierher zurückzukehren und durch Euch, Eure Hoheit, mit dieser gewaltigen Ehre unbeschreiblichen Ausmaßes empfangen zu werden. Stattdessen habe ich mich dem Ziel verschrieben, Kal Fraan zu töten, auch wenn ich beim Versuch mein eigenes Leben lassen muss. Dies habe ich bekanntlich auch vollbracht...wir, als Gemeinschaft. Wir haben Kal Fraan geschlachtet. Zum Wohle des Imperiums und zum Wohle von Euch, Eure Hoheit. Ich habe mein Leben in die Hände meines Meisters gelegt und er hat mich zu dem Mann geformt, der ich nun bin. Nun liegen mein Leben und mein Schicksal in Euren Händen, Eure Majestät."
Es war ein gewaltiger Stein, der ihm nach diesen Worten vom Herzen fiel. Doch wie zufrieden Darth Allegious sich angesichts dessen zeigen würde, würde sich erst noch herausstellen.
Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Thronsaal - Sabar, Sting, Adria, Tom West, Darth Allegious
Selbstverständlich war es für sie ein Leichtes, mit all ihrer neugewonnnen Prominenz und ihrem Status schnell einen bequemen Gleiter zu organisieren, der sie zu Sabars Überraschung direkt und ohne Umwege zum Sith-Tempel und Allegious führte. Der Graf spürte, wie sich sein Magen drehte, als er auf dem ledernen Polster Platz nahm und sich die aufkommenden Schweißperlen wenigstens halbwegs unbemerkt von der Stirn zu wischen versuchte. Er erinnerte sich dunkel an die Bedienelemente dieser edlen Gefährte, mit denen er vor seiner Reise nach Bastion tagtäglich zutun hatte, und sah in einem projiziertem Spiegel sein Gesicht, welches durch einen ungepflegten Bart ober- und unterhalb seiner Lippe und die pechschwarze Mähne auf seinem Haupt ganz und gar nicht des auf ihn zukommenden Anlasses würdig schien. Über seine Steuerkonsole gab er einem Droiden den Befehl, zumindest mit einer schnellen Rasur den Bart zu entfernen. Für die Haare war wohl keine Zeit mehr, wie ein hastiger Blick auf die Skyline Bastion Centers verriet, die geradezu an ihnen vorbei schoss. Sabar lehnte sich angespannt zurück und nahm einen Schluck aus dem bereitstehenden Champagner Glas. Er warf einen Blick hinunter und sah dieses schwarze Oberteil aus schlichtem Stoff. Sollte das kein feierlicher Anlass werden und sie dementsprechend aussehen? Was würde der Imperator bloß von ihm denken, wenn er wie ein Lump vor ihn treten und dabei so aussehen würde? Wie Sting bereits sagte, lag alles daran, seiner Hoheit zu gefallen und ja nicht Unmut zu erwecken. So schön und glorreich das Gefühl der Einladung auch vor einiger Zeit noch sein mochte, so unwohl war dem Schüler nun, der sich noch nie in seinem Leben mit einer vergleichbaren Situation konfrontiert sah. Angespannt warf er einen Blick auf seinen stillschweigenden Meister, der wohl ebenso gespannt auf den Empfang seines Meisters war, wie der Rest unter ihnen, für die dies alles absolutes Neuland darstellte. Auch Adria verlor entgegen ihrer Angewohnheit alles zu kommentieren und ihre Unsicherheit nicht gerade zu verbergen kein Wort, ebenso Tom, der in seiner eigenen Welt versunken zu sein schien. Sabar schluckte schwer, als der Gleiter landete und sie Sekunden später vor dem Weg hin zum Tempel standen. Hier hatte alles begonnen. Hierher kam er als schwacher, von Reichtum und Glanz verblendeter junger Mann. Er war gewiss nicht mehr derselbe, ganz im Gegenteil. Früher hätte es ihm seine Eitelkeit nicht einmal im Traume erlaubt, einen solchen Gleiter ohne perfekt sitzenden Anzug mit Schuhen aus Raubtierleder zu verlassen. Mittlerweile war es ihm völlig egal, solange sein Auftreten nicht seine Hoheit Darth Allegious beleidigte.
Sie stiegen die Stufen hinauf zum Respekt einflößenden Tor und als sie vor den Wachen standen, warf Sabar ihnen einen abschätzigen Blick vor, wohl der erste Moment seit sie in diesen Gleiter gestiegen sind, in dem er nicht wie ein verängstigter Narr wirkte. Sie standen da mit ihren Schockstäben und ihrer Montur und hatten wohl nicht den Hauch einer Ahnung, wer hier vor ihnen stand, da sie Sting sonst niemals hätte vorstellen müssen. Sabar ließ seinen Blick auch im Vorbeigehen nicht fallen. Er wusste, er könne sie alle im Kampf töten, wenn sie es wagen würden, sich ihm eines Tages zu stellen. Im Antlitz der gewaltigen Halle verflogen diese Überlegenheitsgefühle allerdings wieder ziemlich rasch, als Adria, Tom und er wortlos und wie eine Herde Tiere Sting folgten, der sicherlich nicht den ersten Gang in den Thronsaal vor sich hatte. Wieder mussten sie sich vor Wächtern identifizieren, doch dann standen sie kurze Zeit später im Lift und wenn der adelige Schüler meinte, wahre Aufregung jemals zuvor verspürt zu haben, dann wusste er es nun besser. Während der Turbolift hinaufzog drehte sich sein Magen ein weiteres Mal und mühsam krümmte Sabar seinen Körper, um diese Krämpfe vor den anderen zu verbergen. Verdammt, er musste sich endlich in den Griff bekommen, denn so konnte er unmöglich vor den Imperator treten! Sting erklärte während ihrer Fahrt nach oben, dass sie sich eigentlich dort aufhielten, wo nur den allerwenigsten Zutritt gewährt wurde und dass das hier der Mittelpunkt des Imperiums sei. Sabar warf den anderen ein angestrengtes Lächeln zu. Wer hätte das zu Beginn ihrer Reise nur gedacht? Desweiteren mahnte der Krieger sie dazu, sich demütig zu verhalten und nur zu sprechen, wenn dies verlangt sei. Und keinen Augenkontakt zu der Bestie des Imperators zu suchen. Sabar schluckte und fragte sich, wie viele in Ungnade gefallene Personen, die wie sie mit großen Erwartungen hierher gekommen sind, diesem Raubtier wohl schon zum Fraß vorgeworfen worden sind. Die Wachen die sie erwarteten, als sich der Lift nach dieser schier unendlichen Warterei endlich öffnete, hatten nichts mehr mit denen von unten zu tun und Sabar wusste, dass ein Kräftemessen mit diesen einen wesentlich schwierigeren Ausgang bedeuten würde. Niemand von ihnen verneigte sich, stattdessen machte Sting klar, dass sie erwartet wurden und nach einem extrem unbehaglichen Weg vorwärts, standen sie schließlich vor dem Tor, welches in den Thronsaal führen musste.
Und dort standen sie nun. Sabar sah, wie Tom eine perfekt sitzende schwarze Uniform überreicht bekam und Adria einer Wache in die Garderobe folgte. Und was war mit ihm? Sting rührte sich kein Stück, als sein Schüler ihn fragend ansah. Was hatte dies alles nur zu bedeuten? Sabar begann hin und her zu schreiten und versuchte, sich schnell und wirksam zu beruhigen. Als nach einer gefühlten Ewigkeit erst einmal Adria aus der Garderobe trat, fühlte sich der Aristokrat noch einmal deutlich schlechter. Sie war perfekt herausgeputzt, trug edle Kleider und sogar ihre Haare waren hergerichtet. Er fasste sich durch seine wilde Mähne und seufzte. Mit verschränkten Armen stand er dann neben West und wollte diese ewig erscheinende Zeit nur noch irgendwie hinter sich bringen. Niemand wusste, was sie hinter diesen Toren erwartete. Doch ebenso konnte ihnen niemand absprechen, dass sie es aus eigener Kraft hierhin geschafft hatten. Egal, was das Schicksal für sie mit dieser Audienz vorsah, alleine die Tatsache, dass sie nun hier standen, beförderte sie über den Großteil der restlichen imperialen Bevölkerung. Auch Adria begann nervös herumzulaufen, was sich Sabar recht schnell abgewöhnt hatte und fand mit einer Meditation erst eine gefühlte Ewigkeit später einen Weg, die flatternden Nerven der anderen Anwesenden nicht ganz so sehr zu strapazieren. Dann, irgendwann, hallte seine Stimme gefühlt durch den gesamten Tempel und Sabar wurde von einer Schockstare erfasst. Langsam öffneten sich die Tore und diese Aura der Dunkelheit und geballten Macht, die ihn dann einhergehend mit dem Hall seiner kalten Stimme traf, war das wohl unbeschreiblichste Gefühl, dass einen in diesem Universum erfassen konnte. Sabar folgte seinem Meister, warf einen mehr als mutigen Blick nach vorn, wo Darth Allegious über ihnen thronte und wusste, er würde dieses Gefühl niemals wieder vergessen. Es würde ihn bis ans Lebensende begleiten und stets daran erinnern, weshalb er sein bequemes Leben aufgegeben hatte, um dem Orden der Sith beizutreten. Sein Leben konnte in den nächsten Momenten auch genauso gut enden, doch daran verschwendete Sabar längst keinen Gedanken mehr. Durch diesen prunkvollen und mit Ornamenten und düsteren wie ästhetischen Verzierungen geradezu gespickten Saal zu schreiten, war in etwa mit einem Pool vergleichbar, in dem man durch die Beschaffenheit des Wassers ebenso nur gedämpft laufen konnte. Es war unglaublich und jeder Schritt wirkte, als würde sich das gesamte Universum auf den Kopf stellen. Das, was dieses Wesen ausstrahlte, war der Inbegriff von Macht und alles andere, was Sabar in seinem Leben zuvor jemals gesehen hatte, nur eine billige Fassade.
Gemeinsam fielen sie vor ihm auf die Knie und anders als vorhin, verschwendete Sabar nun nicht einmal mehr einen halben Gedanken daran, aufzusehen. Das, was er vorhin kurz gesehen hatte, reichte vollkommen. Mehr war nicht nötig und angesichts dieser unmenschlichen Spannung in seinem Körper wohl auch nicht gerade wohltuend. Dann erhob seine Hoheit erneut die Stimme und nahm seine untergebenen Gäste offiziell mit einem Willkommensgruß in Empfang. Seine raue Stimme jagte dem Schüler einen Schauer über den Rücken, wie noch nie etwas zuvor in seinem Leben und angespannt versuchte er, die kniende Haltung zu bewahren. Seine folgenden Worte ergriffen Sabar daraufhin mit einem Gefühl des Stolzes und der Verbundenheit zur dunklen Seite der Macht, die hier in diesem Saal wohl so stark über ihm schwebte, wie sonst nirgendswo. Nur ein Gedanke dieses Mannes reichte, um sie alle innerhalb des Bruchteils einer Sekunde zu töten, wie Sting bereits sagte. Das galt es ja nicht zu vergessen. Dann forderte seine Hoheit einen Bericht seines Schülers und dieser folgte und zwar in aller Vollständigkeit und ohne das kleinste Detail zu übersehen. Sabar bekam beispielsweise seinen Gedanken bestätigt, dass Sting in nur aufgrund seines Schiffs als Schüler mitnahm und wohl selbst nicht damit gerechnet hat, dass er es überstehen und sich als Schüler machen würde. Er wurde an all die Konflikte erinnert, die ihre Gruppe vor allem zu Beginn an verfolgten und daran, dass Sikarius ihn beinahe getötet hat. Immer wieder stockte der Krieger bei diesem Teil seiner Erzählungen, als würde er nur darauf warten, dass Darth Allegious das Wort ergreifen würde. Doch der Schleier seiner unheimlichen Stille blieb bestehen und überließ sie noch viel mehr der Ungewissheit. Darth Sting ließ dieses ziemlich negativen Teil des Berichts endlich hinter sich und schilderte daraufhin die verheerenden Umstände auf der durch die Yevethaner verwüsteten Welt Galantos. In diesem Kontext berichtete er auch vom erneuten Konflikt mit seinem Schüler, nach welchem dieser in die Wildnis verbannt wurde. Sabar wusste nicht, ob ihn diese Erzählung mit Unwohlsein oder Stolz erfüllte. Es war wohl eine Mischung aus beidem, schließlich war er gleich mit mehreren Herzen dieser Tiere zurückgekehrt, welche er gemeinsam mit seinem Meister verzerrt hatte und über deren Geschmack Sting sogar berichtete. Dann ging er hinüber zu ihren Taten auf N'Zoth und davor zunächst, wie sie als blinde Passagiere dort überhaupt hingelangten. Er wusste von Sabars und Sikarius Verschwörung gegen Tom West und seine Soldaten Bescheid, ein Produkt aus der angeheizten Lage, die sie die gesamte Reise über begleitete. Vermutlich hätte Sabar den Soldaten jetzt nicht mehr getötet, wenn er die Wahl gehabt hätte. Seine Verachtung gegenüber einem gewissen Schlag Soldaten gegenüber blieb zwar nach wie vor bestehen, doch eigentlich war West mittlerweile ein fester Teil ihrer nun verschworenen Gemeinschaft. Nahezu bildhaft ließ Sting die Kämpfe im Inneren des Palastes Revue passieren und dann letzten Endes die finalen Atemzüge Kal Fraans, welcher durch Sabar und Adria sein Ende fand. Sabar spürte erneut einen Schauer und verspürte einen ungemeinen Stolz. Er war es, der den Anführer der Rebellen getötet hatte, der das Imperium vor so gewaltige Herausforderungen gestellt hatte. Kal Fraan hatte ihr Militär besiegt, ihre Flotte und zahlreiche Welten unter yevethanische Kontrolle gebracht. Er war das imperiale Schreckgespenst, ein verdammter Jedi und doch ihnen nicht gewachsen. Sting vollendete seinen Bericht und zeigte sich zufrieden, legte das Ermessen ihres Erfolges aber ganz und gar in die Hand des Herrschers. Der nun xte Schauer überkam Sabar, als der Imperator daraufhin die anderen aufforderte, über ihre Jagd und sich selbst zu berichten.
Sabar merkte Adrias Blick, die zunächst das Wort ergriff und sich vorstellte. Wieder hörte Sabar die erstaunliche Geschichte der Schülerin und dachte während dem Zuhören über seine eigenen Worte nach. Adria fasste sich wesentlich kürzer als Darth Sting und legte ihren Fokus vor allem auf ihre Konfrontation mit dem Jedi Kal Fraan, ehe sie ihren Monolog mit einer Hymne zu Ehren des Imperators und des Imperiums beendete. Der Graf atmete tief ein und holte Luft. Er wusste genau, was er sagen würde, schließlich hatte er während des Fluges viel Zeit, sich Gedanken darüber zu machen. Es war nur eine gewaltige Herausforderungen, überhaupt erst den Anfang zu finden, die Stimme im Antlitz dieser Macht zu erheben. Doch Sabar schwor sich, nicht schwach und aufgeregt zu wirken. Das war nicht seiner würdig, nicht seines Meisters und gleich gar nicht seiner Majestät. Also erhob er seine kühle und klare Stimme, blickte leicht hinauf und begann:
"Ich bin Sabar Muraenus, Graf von Veyron auf Dubrillion. Innerhalb meines adeligen Familienkreises wurde ich behütet großgezogen und in meinem Leben sollte es mir nie an etwas fehlen. Ich lernte Reichtum, Ansehen und...Macht...kennen und vernarrte mich in meinen Status und die vorzüglichen Aspekte meines Lebens. Erst durch die Reise nach Bastion und die Lektionen meines Meisters Darth Sting wurde mir bewusst, dass ich mein Leben nur an irgendwelchen Illusionen von Stärke und Macht verschwendet habe und die dunkle Seite der Macht der einzige Pfad ist, der mir die Möglichkeit verleiht, mein Potential voll auszuschöpfen."
Er hielt kurz inne und fuhr dann fort.
"Während unserer Reise habe ich im Blut dutzender yevethanischer Ketzer gebadet und jeden Augenblick davon genossen. Besonders natürlich die letzten Atemzüge des Verräters Kal Fraan, der unter anderem auch durch meine Hand gestorben ist, wie Adria bereits berichtet hat. Ab einem gewissen Punkt unserer Reise habe ich nicht mehr ernsthaft damit gerechnet, lebendig hierher zurückzukehren und durch Euch, Eure Hoheit, mit dieser gewaltigen Ehre unbeschreiblichen Ausmaßes empfangen zu werden. Stattdessen habe ich mich dem Ziel verschrieben, Kal Fraan zu töten, auch wenn ich beim Versuch mein eigenes Leben lassen muss. Dies habe ich bekanntlich auch vollbracht...wir, als Gemeinschaft. Wir haben Kal Fraan geschlachtet. Zum Wohle des Imperiums und zum Wohle von Euch, Eure Hoheit. Ich habe mein Leben in die Hände meines Meisters gelegt und er hat mich zu dem Mann geformt, der ich nun bin. Nun liegen mein Leben und mein Schicksal in Euren Händen, Eure Majestät."
Es war ein gewaltiger Stein, der ihm nach diesen Worten vom Herzen fiel. Doch wie zufrieden Darth Allegious sich angesichts dessen zeigen würde, würde sich erst noch herausstellen.
Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Thronsaal - Sabar, Sting, Adria, Tom West, Darth Allegious