Bastion

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Mirili (NPC)

Mirili ließ sich erneut auf ihr Gespräch ein, als wären sie nicht von Raveen unterbrochen worden. Ihre erstaunte Nachfrage erinnerte Eowyn wieder nur allzu deutlich daran, wo sie sich befand. Übertreffen. Entthronen. Sie verzog das Gesicht, auch wenn eine angemessenere Reaktion wohl eher ein Lachen gewesen wäre. Aber dieses hätte Mirili wohl auch verschreckt. Außerdem war Eowyn positiv davon überrascht, dass die Jüngerin überhaupt wagte, eine Frage zu stellen.
Wir entthronen unsere Meister nicht, antwortete sie klar. Wir lernen weiter von ihnen, auch, wenn wir schon selber Schüler haben. Wir schätzen ihre Meinungen und arbeiten weiter zusammen - zumindest dann, wenn unsere Meister noch dem Orden angehören. So viele taten es viel zu früh nicht mehr - meist, weil sie nicht mehr lebten. So ergeben sich viel mehr Möglichkeiten und wir sind wesentlich effektiver, als wenn wir jemanden töten, der uns unterstützen und etwas beibringen könnte. Kampffähigkeiten sind nicht alles. Oh, wie gut sie das wusste. Ränge bedeuten bei uns keine Macht. Sie sagen etwas aus über die Weisheit oder die Fähigkeiten eines Einzelnen, und darüber, wie er dem Orden und der Galaxis am ehesten dienen kann. Eine Beförderung ist eine Ehre, kein Ziel, das unbedingt erreicht werden muss.

Eine Ehre. Es kostete sie viel, hier nicht angewidert das Gesicht zu verziehen, als sie an ihre eigene Beförderung dachte. Diese letzte Beförderung war alles andere als ehrenvoll gewesen, ganz im Gegenteil. Verrat... Verrat an den Prinzipien des Ordens. Handeln aus Taktik, aus Kalkül... etwas, das mehr den Sith zustand als den Jedi. Manchmal waren sie sich leider ähnlicher, als Eowyn es zugeben wollte. Sie schämte sich noch immer für diese Handlung, aber es war, wie es war - und am Ende vermutlich das Beste so für alle. Wen interessierte dabei schon ihre Integrität?

Offensichtlich hatte Eowyn dann die richtige Frage gestellt. Mirili war
tatsächlich fasziniert von Büchern, sie blühte richtiggehend auf, als sie zu berichten begann. Sie war also in irgendwelchen Minen aufgewachsen, es klang nach einer harten Kindheit oder Jugend. Eowyn nickte auf ihre Frage hin, während ihr gleichzeitig auffiel, dass ihr Gegenüber dies gar nicht sehen konnte. Anfängerfehler. Dabei kannte sie sich doch eigentlich aus mit blinden Personen, schließlich war Joras ja ebenfalls ohne Augenlicht gewesen. Ja, unsere Bibliotheken sind ebenfalls gemischt. Allerdings bevorzugen die meisten digitale Möglichkeiten, da so mehr Informationen weniger Platz wegnehmen. Und nun, da Mirili das Thema quasi auf dem Silbertablett präsentierte... Ihr sagt, für "Leute wie Euch"... Was meint Ihr damit? Vielleicht konnte sie Mirili dazu bewegen, etwas mehr über sich zu erzählen.

Fraglich war allerdings, wieso die Jüngerin nicht genau wusste, wie lange sie in der Bibliothek arbeitete. Vielleicht war sie schlicht nicht gut im Zeiten einschätzen... oder aber, ihr Alltag war so gleichbleibend, dass sie jegliches Zeitgefühl verloren hatte? Vielleicht aber interpretierte Eowyn viel zu viel hinein. Vermutlich tat sie das sogar. Verflucht, sie überinterpretierte vermutlich alles... Sie überging allerdings geflissentlich Mirilis kleinen Holperer. Sie ahnte, was die Jüngerin hatte sagen wollen, sicher sein konnte sie sich allerdings nicht, und es war auch egal. Tatsache war allerdings, dass sie Angst hatte, etwas falsches zu sagen. Wegen ihr? Wegen Raveen? Wegen sonst jemandem? Innerlich verzog Eowyn das Gesicht. Vermutlich hatte sie einfach eine schlichte Jüngerin vor sich, die hier völlig ohne Hintergedanken hereinspaziert war - immerhin konnte Eowyn mit ihren passiven Sinnen zumindest keinen offensichtlichen Verrat spüren - und sie zahlte es ihr heim, indem sie sie ausfragte und in Gefahr brachte. Fantastisch. Sie musste noch mehr aufpassen. Eigentlich musste sie das Gespräch beenden... aber sie konnte nicht. Die Möglichkeit, sich abzulenken, sich mit jemandem normal zu unterhalten... sie war schwach. Anders konnte sie es nicht sagen.

Eowyn nickte also langsam. Lesen ist Wissen, und Wissen ist Macht - auch, oder gerade, bei den Sith, sagte sie bedacht und hoffte, damit jeglichem Zuhörer eine deutliche Erklärung zu liefern, die nicht nur Bücherwürmer zufriedenstellte. Ihr seid weise, Mirili, dass ihr das erkannt habt. An ruhigen Orten wie Bibliotheken kann man besonders gut zu sich selbst finden und seine Stärken erkunden. Ich befürchte, dass irgendwann ein Meister Euer Potential und Eure Weisheit erkennen wird. Ihr werdet irgendwann... eine gefährliche Gegnerin für meinesgleichen werden, sagte sie leise und meinte diesmal letzteres tatsächlich so, was sie sagte. Erkannte jemand Mirilis Vorgehen, ihre Möglichkeiten, ihre vermutliche Intelligenz... sollte sie die Ausbildung überleben, so würde sie vermutlich clever genug sein, um den Jedi auf vielen Ebenen gefährlich zu werden, ähnlich wie Sturn, auf ganz andere Art und Weise wie Guldur.

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Mirili (NPC)
 
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[Bastion :: Center :: Imperial Inn :: Festhalle :: Lieferanteneingang] Treeya, Scytale, Valeria Muraenus, Abella Sorovkin

Obwohl sie sich redlich Mühe gegeben hatte, schien man er ihr Unbehagen zu bemerken. Vielleicht hätte sie sich ein paar Mal weniger nervös die Brille sicher ins Gesicht zurück schieben sollen? Vielleicht ein paar Mal weniger ihr Kleid zurecht zupfen sollen? Und während Scytale sie kurz fragend ansah und dann, offenbar ebenfalls etwas dankbar, einen Weg an die frische Luft suchte, fragte sie sich, ob sie es genießen sollte, dass sich ein Mann Sorgen um sie machte oder ob es ihr furchtbar peinlich sein sollte.

Definitiv für furchtbar peinlich entschied sie sich, als sie durch einen Seiteneingang, der wahrscheinlich für Dienstboten oder Lieferanten angedacht war, nach draußen in die kalte, zugige und geräuschvolle Luft Bastions traten und ein sich gerade zärtlich umarmendes weibliches Pärchen vor ihnen saß. War das hier der geheime Ort für die Liebespärchen Bastions, die von der Öffentlichkeit nicht gesehen werden sollten, aber auch nicht lange ihre Finger voneinander lassen konnten? In dem Fall wären sie beide hier ja gar nicht so fehl am Platz, auch wenn der Platz bereits besetzt war. Erst dann weiteten sich ihre roten Augen hinter ihrer Brille, als sie den Star des Abends Abella Sorovkin erblickte. Das berühmte Model in einer heimlichen Beziehung mit einer Frau? Wenn jetzt Presse hier wäre bestimmt für beide entsetzlich unangenehm. So übernahm Treeya es, sich vollkommen unangenehm und schlecht zu fühlen, sie wollte gerne einfach umdrehen und wieder zurück gehen oder sich ein anderes, ruhiges Fleckchen mit ihrer Begleitung suchen, doch in diesem Moment trat Scytale scheinbar ohne Scheu auf die beiden zu und begrüßte sie mit einem einfachen, formlosen „Hallo.“ Innerhalb binnen Bruchteilen einer Sekunde beging er mehrere gesellschaftliche Fehler, für die ihr ihre Mutter als Kind den Trick mit den fünf Fingern im Gesicht gezeigt hätte. Und jetzt? Jetzt stand sie wie angewurzelt daneben und konnte, um die Situation nun noch irgendwie zu retten, nur ein: „Guten Abend, entschuldigen Sie, dass wir Sie hier gestört haben, wir wollten nur frische Luft schnappen!“ Wie sah sie hier aus, wie ein bekloppter Fan, der dem großen Star nicht einmal einen Augenblick Ruhe gönnte? Wenn Scytale jetzt nach einem Autogramm fragen würde, würde sie in Ohnmacht fallen.

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Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer" – Eowyn, Mirili (NSC)

Es gab wirklich merkwürdige Dinge in der Galaxis. Nein, mehr als merkwürdig: Kurios. War das die richtige Bezeichnung? Mirili wusste nicht, ob sie wirklich glauben konnte, was die gefangene Jedi-Rätin – was Eowyn – da erzählte. Eine gemeinsame Bibliothek, zu der jeder Zugang hatte, bei der man nicht erschlagen wurde, wenn man versuchte, an bestimmte Informationen zu gelangen. Konnte so etwas überhaupt funktionieren? Die Miraluka versuchte, sich einen solchen Ort vorzustellen, sich auszumalen, wie es dort wohl aussah und wie man dort miteinander umging. Und Bibliothekare genossen großen Respekt, so sagte es die blonde Frau in dieser Zelle. Mirili konnte nicht wirklich behaupten, dass man sie mit Achtung behandelte. Sie war klug, verfügte über Fachwissen und organisatorische Fähigkeiten und wusste, wie die Bibliothek hier im Tempel funktionierte, also verhielt man sich ihr gegenüber zumindest nicht offen feindselig oder allzu geringschätzig. Aber die ranghöheren Sith behandelten sie natürlich trotzdem wie eine Dienerin, über die man nach Belieben verfügen konnte, und so mancher Jünger versuchte immer noch, ähnlich mit ihr umzugehen. Respekt war nicht das Wort, das sie verwenden würde, es war mehr ein widerwilliges Eingeständnis ihrer Nützlichkeit. Und nützlich zu sein war etwas, das sich im Orden sehr schnell ändern konnte – es genügte, den falschen Krieger zu verärgern. Im Gegensatz dazu klangen die Zustände bei den Jedi geradezu paradiesisch und Mirili hatte diesen Gedanken kaum gedacht, da zuckte sie schon zusammen und biss sich auf die Unterlippe. Sie musste aufpassen, sie musste wirklich aufpassen. Vielleicht blickte genau in diesem Moment jemand in ihren Kopf und die Miraluka unterschrieb gerade ihr eigenes Todesurteil. Vermutlich wäre es am klügsten, jetzt zu gehen, doch es gab noch so vieles, das sie wissen wollte. Wissen musste. Also blieb die Jüngerin und hörte zu, gespannt und voller Neugier.

Noch mehr Seltsames erfuhr sie. Die Jedi praktizierten also wirklich eine Art kooperatives Miteinander, weder erschlugen sie ihre Meister noch versuchten sie, sich über andere zu erheben. Stattdessen respektierte man einander und versuchte, von einander zu lernen, um so weiser und gerechter zu werden. Das klang alles sehr schön – da es wieder, der böse Gedanke – aber war das wirklich so oder eher ein Ideal, auf das die Jedi zuarbeiteten? Mirili legte fragend den Kopf schief, kaute ein wenig herum und nahm dann ihren Mut zusammen.


„Und das...das funktioniert? Wie kommt Ihr mit Krisen zurecht, mit Konflikten wie gegen das Imperium oder die Sith? Also, gegen uns. Es muss doch jemanden geben, der über den anderen steht und die Entscheidungen trifft. Jemanden, der mächtiger ist als die anderen und der dafür sorgt, dass alle zusammenarbeiten, so wie es der Imperator für uns tut.“


Oder stimmten die Jedi etwas über jede einzelne Entscheidung ab und beratschlagten zuvor im großen Plenum? Das klang für Mirili zwar irgendwie sympathisch, aber nicht sehr praktikabel. Eowyn war eine Rätin, ein hoher Rang, und soweit die Jüngerin wusste, fällte der Rat der Jedi solche weitreichenden Entscheidungen. Das war jedenfalls das, was sie gelesen hatte. Aber vielleicht stimmte das gar nicht so sehr mit der Realität überein. Dieses Gespräch war eine einzigartige Chance, mehr herauszufinden und diese Informationen mit den schriftlichen Quellen zu vergleichen. Mirilis Forschergeist war erwacht. Eifrig nickte die Miraluka, als Eowyn auf die Speicherung von Informationen zu sprechen kam, und ihre Frage beantworte die blinde Frau tatsächlich rasch, wenn auch etwas verlegen.


„Oh, nun...ich bin eine Miraluka. Wir haben keine Augen und wir...nun, wir „sehen“ nicht so wie die meisten anderen Spezies. Die Macht vermittelt uns einen Eindruck von unserer Umgebung. Das ist Fluch und Segen zugleich. Vieles ist nicht auf uns zugeschnitten, aber dafür können wir einige Dinge sehr gut. Meine Familie zum Beispiel, sie waren Minenarbeiter. Kein Licht, kein Problem, pflegte mein Vater zu sagen, bis der Unfall...also, also...kurz gesagt: Wir sehen durch die Macht.“


Traurig senkte die Jüngerin kurz den Kopf und schluckte, als sie sich an das Minenunglück erinnerte, das so viele ihrer Freunde und Angehörigen das Leben gekostet hatte. Miraluka waren hervorragende Bergbauarbeiter, aber vor Unfällen waren auch sie nicht gefeit. Rasch schob sie die unschönen Erinnerungen beiseite. Das gehörte nicht hierher. Zum Glück kam rasch ein anderes Thema auf, und Mirili nickte zunächst eifrig und lächelte, als Eowyn meinte, dass Wissen der Schlüssel zu Macht war, der Weg zu Selbsterkenntnis, Reife und Stärke. Doch als die Jedi davon sprach, dass die Jüngerin durch dieses Wissen einst zu einer mächtigen Gegnerin werden würde, erschrak die Miraluka. Diese Frau war freundlich, aufgeschlossen und geduldig, und Mirili verspürte nicht den geringsten Wunsch, gegen sie zu kämpfen. Eigentlich wollte sie gegen niemanden kämpfen, sondern einfach nur in Ruhe und Frieden gelassen werden. Frieden. Verflixt, da war es wieder. Rasch versuchte sie, ihre Nervosität mit einem Schulterzucken und einem unbeholfenen Lachen zu überspielen.


„Ähm, ich...nein, ich denke nicht, dass Ihr Euch da Sorgen machen müsst. Oder Gedanken. Ich bin schon so lange im Tempel, wenn ich das Potential für das hätte, von dem Ihr sprecht, hätte mich bereits vor geraumer Zeit ein Meister angenommen. Und das...das ist nicht passiert. Also bleibe ich wohl Bibliothekarin. Das ist...auch in Ordnung, denke ich.“


Verlegen starrte Mirili auf ihre Fußspitzen. Vielleicht sollte sie jetzt lieber gehen. Oder den Mund halten. Am Besten wohl beides, so sehr ihr dieses Gespräch auch Freude bereitete. Und auch Eowyn schien es gut zu tun, mit ihr zu reden, und das war irgendwie...schön. Sie hatte so traurig und einsam gewirkt, und jetzt...vielleicht sollte sie bleiben? Wieder einmal wusste Mirili nicht, was sie tun sollte, eine der wenigen Konstanten ihres Lebens.


Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer" - Eowyn, Mirili (NSC)
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Trainingsraum 7 - Darth Angelus

Mit der Gewissheit, dass einige der Jünger schon bald über seine vorgegaukelte Resignation ausplaudern und die Information zum Kult des Fleisches vordrängen würde, war Darth Angelus bester Dinge. Sie würden sich zumindest für die nächsten 24 Stunden in Sicherheit wiegen und davon ausgehen, dass zumindest der Zirkel der Exinktoren die Bemühungen für diese kurze, doch in dieser Phase unendlich wertvolle Zeitphase einstellen wird. Ein paar Opfer in Form von Jüngern hat es den Orden der Sith letztlich gekostet, doch selbst die besonnensten Strategen hätten in dieser Situation nicht anders entschieden. Entweder konnte man warten, bis der Kult noch mehr registrierte wenn auch mehr oder weniger entbehrliche Mitglieder des Sith-Ordens abschlachtete und seine Schreckensherrschaft über die Katakomben ausweitete, oder ein paar Bauernfiguren opfern, um dem Feind im nächsten Zug den vernichtenden Schlag zu versetzen und den Orden seiner Majestät Darth Allegious vor weiteren Demütigungen und nicht abschätzbaren Gefahren zu schützen. Die Entscheidung war für den geschworenen dunklen Ritter nicht wirklich schwer zu treffen und er hatte nicht vor, sich im Nachhinein für sein Vorgehen vor irgendwem zu rechtfertigen. Es gab nur einen Sith, dem er Rechenschaft schuldete, und dessen heilige Allmacht hatte ohnehin keinen Platz für Mitleid für die Gefallenen. Hätten die Jünger besser und tapferer gekämpft, wären sie schließlich nicht gestorben. Und dies war letztlich das Gesetz, welches über diesen Orden waltete. Mitleid für die Schwachen gab es hier nicht. Und Mitleid kannte somit auch Darth Angelus keines - es war nicht mehr in seiner DNA. Von diesen entbehrlichen Ketten hatte er sich unlängst befreit.

Während er also auf eine Rückmeldung seines loyalen Schülers Craton wartete, ließ er sich in eine düstere Trance fallen. Wie eine Statue stand er über dem Tisch mit der strategischen Karte und sog jene Kraft auf, die er schon sehr bald im Kampf gegen die quantitative Übermacht des Kultes benötigen würde. Mit jeder verstrichenen Sekunde meinte er mehr von dem Leid jener zu fühlen, die er vorhin noch in den sicheren Tod geschickt hat. Und damit spürte er auch die triumphale und falsche Siegesgewissheit des Kultes und dessen grenzenlose Arroganz. Der Zorn, der im tiefsten Inneren des Kriegers aufkam, war immens und die Bereitschaft, in dieser verdammten unterirdischen Senkgrube ein Massaker zu Ehren seines Herren Darth Allegious zu veranstalten, thronte über allen anderen Empfindungen. Es gab kein zurück mehr. Der Schlachtplan stand und Platz für irgendwelche Abweichungen und Verzögerungen war nicht mehr hinzunehmen. In zunehmender Ektase flutete der dunkle Krieger die Aura des Raumes mit seiner innersten Finsternis und begann, unruhig auf- und ab zu tigern. Jene, die ihn unterschätzten, würden seinen Zorn zu spüren bekommen. Jene, die meinten, ihn wie einen Soldaten herumkommandieren zu können, würden seinen Zorn zu respektieren lernen. Und jene, die es wagten, diesem abscheulichen Kult die Treue zu schwören, würde er den Tod bringen. Jedem einzelnen von ihnen. Letztlich würde es nur seinen Aufstieg besiegeln.

Nach einer gefühlten Ewigkeit riss ihn schließlich der Piepton des Comlinks aus seiner innerlichen Rage. Es war Craton, der ihm endlich auf seine entscheidende Nachricht antwortete. Nachdem er die knappen Worte seines Schützlings gelsen hatte, schüttelte der Krieger den Kopf und schnaubte - es war ein Ausdruck seines Unglaubens. Hatte er sich wirklich so unklar ausgedrückt? Er hatte diese Jünger in den Tod geschickt, um dem Kult eine derartige Menge an neuen Opfern und Versuchsobjekten zu liefern, sodass er sie mitsamt ihrer Führungsriege an einen Ort binden und dann erbarmungslos zuschlagen konnte. Sein Schüler hatte dies offenbar nicht begriffen, oder aber auch erkannt, dass es Lücken im Plan seines Meisters gab. Denn anstatt ihren großen Schlag in die Wege zu leiten, wie eigentlich von Darth Angelus gewollt, berichtete der Mirilianer von einem Eingang und der Chance, in einen ungeschützten Bereich einzudringen. Der Preis hierfür war lediglich sein Leben. Sein Leben!

Der Krieger ballte seine Faust und schwor sich auf einen Zug ein, der nun scheinbar doch ins Ungewisse führen und nicht nach Plan nach laufen würde. Zumindest nicht seinem Plan nach, sondern dem Cratons.

"Ich werde gleich dort sein"
Lautete seine knappe Antwort, ehe er sich schließlich zurück in die Katakomben schlich und dabei bewusst Wege nutzte, die nicht frequentiert waren. Darth Angelus nutzte seine Machtfühler, um etwaige Verfolger auszuschließen und beschleunigte zusehends. Plan hin oder her; er konnte es nicht mehr erwarten, sich ins Getümmel zu stürzen. In den Tiefen der Katakomben angekommen versuchte er sich so leise wie möglich durch die Gänge zu bewegen, wobei er abermals die Macht nutzte, um seine aufgewirbelte dunkle Aura abzuschirmen. Er wählte bewusst nicht den direkten Zugang, den Craton ihm übermittelt hatte, sondern durchstreifte einen anderen verlassenen Weg dorthin, um bereits im Vorfeld nach Verfolgern Ausschau zu halten und diese gegebenenfalls zu beseitigen. Eine altbewährte Taktik aus dem Koornacht-Cluster. Doch sollte ihn niemand auf seinem Weg in die Quere kommen.

Im Korridor vor dem Zugang erblickte der Sith schließlich seinen Schüler schon aus weiter Ferne. Craton wirkte beunruhigt, oder besser gesagt äußerst wachsam. Sie hatten jedenfalls nicht viel Zeit, um sich abzusprechen.

"Eine Idee? Dann rück raus damit"

Flüsterte er Craton also unumwunden zu, als er schließlich Rücken an Rücken hinter ihm stand. Unter normalen Umständen hätte er ihn zurechtgewiesen und gefragt, welchen Teil seines verdammten Plans er nicht verstanden hat. Doch das hier war gewiss nicht die richtige Zeit zum richtigen Ort. Ihr Erfolg stand und fiel mit Craton, also musste sich der Krieger in diesem Fall auf seinen Schützling verlassen.

Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Katakomben - Korridor - Darth Angelus, Craton Minara
 
[Bastion - Center - Imperial Inn - Festhalle - Lieferanteneingang] Treeya, Scytale, Valeria Muraenus, Abella Sorovkin

Valeria schmiegte sich tief in die Umarmung des größeren Models. Es tat ihr so wohl, einfach nur festgehalten zu werden und sie spürte deutlich, wie sehr sie Abellas Trost nötig hatte. Die junge Adelige war nie eine Person gewesen, die ihre Gefühle versteckte oder mit ihrer Meinung hinter dem Berg hielt. Diese Eigenschaft hatte mit der strengen Erziehung in ihrer traditionsbewußten Familie oft zu Problemen geführt, vor allem, wenn Valeria das starre Protokoll nicht ernst genug nahm. Ihre Brüder hatten es da immer schon einfacher gehabt, allen voran Sabar. Er nahm sich einfach, was er wollte. Kam und ging, wie es ihm beliebte - scheinbar völlig unbeeindruckt vom ewigen Missfallen ihres Vaters, der nie ein Hehl daraus machte, dass er keinen seiner Nachkommen für würdig hielt, den Namen des ehrwürdigen Hauses zu tragen, geschweige denn, ihn auf dem Thron zu beerben.
Es war bittere Ironie, dass ausgerechnet ihr Bruder - der Rebell - und sie - das Nesthäkchen, das wilde Kind - nun in der Verantwortung standen, die Tradition hochzuhalten, die Dynastie wieder aufzubauen.
Ein dicker Kloß wollte sich gerade in ihrer Kehle bilden, aber ein whiskeyschwangerer Schluckauf vertrieb ihn und ließ die junge Frau in Abellas dunkle Mähne kichern.


"Tut mir leid... ich hab wohl etwas suu schchnell gedrunken..."


Vielleicht hätte die zierliche Dubrillianerin sich zusammenreißen und auch unter diesen Umständen ihre Contenance waren können - aber warum sollte sie das tun? Sie hatte den guten corellianischen Whiskey schließlich nicht umsonst getrunken. Wäre ja schade um den schönen Rausch in so angenehmer Gesellschaft. Immer noch leise kichernd löste sie sich aus der Umarmung der anderen Frau und lehnte sich stattdessen mit geschlossenen Augen gegen deren Schulter. Überließ sich einen Moment lang dem trügerischen Gefühl von Sicherheit, sah einen Herzschlag lang ihren Gedanken nach, die wie bunte Blätter in einem Herbstwind durcheinanderwirbelten und antwortete nach einem weiteren der freundlichen, männlichen Stimme (Scy), ohne dabei ihre Augen zu öffnen - und ohne so recht zu wissen, ob die Stimme nur in ihrem Kopf war oder sie jemanden vor sich sehen würde, wenn sie ihre Augen wieder aufschlug...

"Ja... das ist wirglich'n guder Abend."

Erst als sich noch eine weitere Stimme (Treeya) vernehmen ließ (weiblich und etwas unsicher, entschied die junge Adelige), setzte sie sich gerade und versuchte ein wenig Würde zurückzuerlangen, indem sie die beiden höflich - aber nichtsdestotrotz ein wenig schief - anlächelte.

"Nein. Nein Sie stören wirklich nich. Wir brauchen auch nur ein bischchen frische Luft."

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Bastion, Tempel der Sith, Ebene der Krieger: Trainingsraum 7c: Darth Keebo, Adria und Venris

Adria Guldur war einfacher zu lesen, als ein Buch. Erneut veränderte sich ihre Hautfarbe, sie wurde rot und es bedurfte noch immer keiner großen Menschenkenntnis um zu erkennen, wie einfach sie aus dem Konzept zu bringen war. Beinahe kam die junge Frau Keebo so vor, als sei sie ein verliebter Teenager, der seinem großen Idol gegenüberstand. Etwas, für das er sich wohl geschmeichelt fühlen sollte – doch weder Ian, noch Keebo fühlten sich geschmeichelt. Ganz anders schien ihr Schüler Venris, der beobachtend dastand, dessen Mimik kaum auf etwas schleißen ließ, außer auf Interesse.
Adria hingegen… Sie war den Kopf in den Nacken und erinnerte mit ihrer nächsten Geste an ein Kind, das versuchte, den Elternteil, den es noch nicht überzeugt hatte, für sich zu gewinnen. Ihre nächsten Worte waren eine halbe Entschuldigung und eine doppelte Rechtfertigung, unabhängig davon, ob sie Mitleid erhaschen wollte, oder nicht. Ihr Mangel an Eloquenz war beklagenswert.

„Ihr gebt viel zu viel preis, Adria.“ So viel, dass sie sich mehr, als nur geschwächt hatte. Jetzt wäre es so einfach gewesen, sie mental anzugreifen, wo sie ihre halbe Kindheit offenbart hatte und nur noch eins und eins zusammen zu zählen war.

„Eine einzige Veränderung reicht aus, Euch aus dem Konzept zu bringen.“ Das war schwach – und Schwäche wurde bei den Sith bestraft, meist mit dem Tod. Adria fuhr fort sich zu schwächen und sie beging einen Fehler, denn nicht sie beendete das Gespräch, sondern allein Keebo. Auch wenn sein Gesichtsausdruck seinen Ärger nicht preisgab, so veränderte der Sith die Aura im Raum, ließ sie bedrückender werden, langsam. „Ich habe keine Rede von Euch erwartet, wohl aber eine Antwort, Tochter Kira Guldurs.“ Nicht gewillt, ihm preis zu geben, was mentale Stärke für sie bedeutete, scheute Keebo sich nicht vor einer kleinen Demonstration. Erneut drückte er die Stimmung, diesmal deutlicher, schneller, rücksichtsloser. „Ihr befindet Euch längst in Eurer Lehrstunde, aber bisher habt Ihr Eure Zeit, die Eures Schülers und vor allem die meine vergeudet.“ Während Sturn vorhin auf diese Art Angst verbreitet hatte, tat sich Keebo gütlich darin, die Stimmung so schwer und niederdrückend werden zu lassen, als weinten und seufzten die Wände des Raumes. „Ihr habt mir so viel verraten, dass es ein Leichtes wäre, Euch mit Eurer Vergangenheit zu erdrücken. Aufgewachsen in einem Labor und in einem Dschungel…“ Ein armes, kleines Mädchen. Nicht von einer liebevollen Mutter großgezogen, sondern von einem Meister, der sicher nicht wusste, was es bedeutete, einem Kind Zuneigung zu zeigen. Da waren so viele Ansatzpunkte. Vielleicht irrte Keebo und es waren andere Gefühle, die Adria begleitet hatten. Oder er lag genau richtig. So oder so, tastete Keebo nach Adrias Geist, in dem Versuch, das Gefühl der ätzenden, drückenden Einsamkeit, zu verstärken. Zeitgleich griff er vorsichtig, beinahe behutsam nach ihrem Herz, um es schwerer werden zu lassen. Um das, was von außen spürbar war, auch in ihrem inneren zu verstärken. Venris Geist hingegen berührte er nicht, doch auch so würde der Adept die gedrückte Stimmung überdeutlich spüren. „Was spürt Ihr jetzt?“, richtete Keebo sich diesmal an beide. „Und wie einfach könnt Ihr unterscheiden, ob ich diese Stimmung verursache, oder ob sie tatsächlich aus Euch selbst kommt?“

Bastion, Tempel der Sith, Ebene der Krieger: Trainingsraum 7c: Darth Keebo, Adria und Venris
 
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[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Oberen / Gänge / Darth Calidas (NSC), Nergal

Effizienz, Nüchternheit, Selbstkontrolle, das waren Prinzipien, die im Orden der Sith nur wenigen vergönnt waren, und einzig seine Hingabe an diese Fixpunkte seines Handelns sorgte dafür, dass der hoch gewachsene, spindeldürre Givin, der vor langer Zeit seinen alten Namen abgelegt hatte und sich seit jenem schicksalhaften Tag nur noch Darth Calidas nannte, nicht die Nase rümpfte, als er gemessenen, ruhigen Schrittes die düsteren Gänge des Sith-Tempels durchquerte und beiläufig dessen Bewohner in Augenschein nahm. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt und gekleidet in eine schlichte, funktionale schwarze Robe war der humanoide Nichtmensch auf den ersten Blick bemerkenswert unauffällig, doch etwas in seiner Haltung und seinem Auftreten sorgte dafür, dass besonders die niederen Kreaturen ihm eilig aus dem Weg gingen, sich hastig verneigten und beteten, dass sie ihn nicht verärgert hatten. Ein kleines, unauffälliges Symbol in Form einer Brosche an seiner Robe – die einzige Verzierung an diesem Kleidungsstück – mochte seinen Teil dazu beitragen: Es war die Peitsche des Zirkels der Inquisitoren, deren Grausamkeit und Omnipräsenz ihnen einen furchterregenden Ruft eingebracht hatte. Manchmal war das nützlich, manchmal war es unpraktisch, schon mehrere Male waren Gefangene schlicht vor Angst gestorben, noch bevor Darth Calidas sie hatte befragen können. Bedauerliche Zwischenfälle und unerfreuliche Subtraktionen in seiner Gleichung, aber auch verschmerzbar. Es gab so viele, die der Bestrafung bedurften, und selbst der mathematisch hoch begabte Givin, dessen Gesicht an einen Totenkopf erinnerte, bezweifelte, dass er dafür eine tragfähige Formel aufstellen konnte. Nicht alles ließ sich in kühle Zahlen fassen, so sehr der Inquisitor es auch versuchte. Schließlich war es ausgesprochen nützlich, Lebewesen wie Objekte zu kategorisieren – irgendwelche sentimentalen Anwandlungen in dieser Hinsicht waren ihm ebenso fremd wie die unnötige Brutalität oder der Sadismus anderer Zirkelmitglieder. Für ihn andere andere Lebewesen einfach nur Gleichungen, die es zu lösen galt, leidenschaftslos, ruhig und präzise. Vielleicht war das einer der Gründe, warum man ihn heute mit einem Auftrag betraut hatte, der nicht das Herausreißen von Fingernägeln und grelle Lichter beinhaltete. Eine Botschaft sollte überbracht werden, eine Einladung. Eine Einladung des Imperators.

Es war nicht allzu schwer, die Person zu finden, der diese Einladung galt. Der Zirkel der Inquisitoren hatte – naturgemäß – seine Augen und Ohren überall im Tempel und darüber hinaus. Vertrauen, so die Abwandlung eines bekannten Sprichworts, war töricht, Kontrolle unerlässlich. Darth Calidas war allein, als er sich seinem Ziel näherte, er zog es vor, sich nicht auf Handlanger zu verlassen. Manche Dinge erledigte man am Besten selbst. Aus seiner Aura und seiner Position als Lord machte der Givin keinen Hehl, er verbarg sie nicht, dominierte aber auch nicht den Raum, als er sich höflich räusperte und ein Nicken andeutete. Da war er: Nergal, Vollstrecker des Ordens, eine bekannte Größe in der komplexen Gleichung, die Sith-Orden genannt wurde. Ruhig und monoton, fast schon mechanisch, richtete Darth Calidas das Wort an ihn.


„Seid gegrüßt, Lord
Nergal. Man nennt mich Darth Calidas, Inquisitor Seiner Majestät des Imperators – möge Seine Herrschaft ewig währen. Und eben jene Majestät ruft Euch nun über mich zu ihm. Wenn Ihr mir bitte folgen würdet...“

Eine kurze, einladende Geste mit einer skelettartigen Hand folgte, dann drehte sich der Givin ohne große Umschweife um und ging los. Kurz hatte er die Aura seines Gegenübers in Augenschein genommen und einige Berechnungen angestellt. Das Potential war beeindruckend. Höchst beeindruckend. Vielleicht der Grund für diese Einladung. Vielleicht auch der Grund für viele weitere Dinge. Nun ein wenig schneller als zuvor durchquerten die beiden Sith die Gänge des Tempels und bahnten sich einen Weg durch die verschiedenen Ebenen. Strenge Sicherheitskontrollen, die immer schärfer und strikter wurden, je weiter sie nach oben kamen, kosteten Zeit, waren aber unvermeidlich, bis schlussendlich nur noch die stoischen, unerschütterlichen Leibwächter des Imperators in ihren markanten roten Rüstungen übrig blieben. Darth Calidas bewunderte die Disziplin dieser Menschen, sie waren Fleisch gewordene Disziplin und Gehorsam, einzig und allein für einen einzigen Zweck bestimmt. Und doch...wer würde es jemals wagen, diesen Ort anzugreifen? Dieses schwarze Herz der Finsternis, an dem die Luft kalt war wie Eis und die Wände dunkel wie die Nacht, wo selbst mächtige Sith nur Schatten einer toten Sonne waren, dem ewigen Zentrum der Dunklen Seite der Macht? Irritiert legte Darth Calidas kurz den Kopf schief, so poetische Anwandlungen waren ihm eigentlich fremd. Es musste die Ehrfurcht sein, die ihm in die Glieder gefahren war, der Respekt. Die Erinnerung an die eigene Winzigkeit.


„Der Imperator erwartet Euch.“


Murmelte der Givin kurz zum Abschied, tatsächlich von dem Wunsch beseelt, diesen Ort bald wieder verlassen zu können – was er auch tat, als die Roten Wachen Nergal in Empfang nahmen und vor das massive Tor des Thronsaals führten. Für wie viele Lebewesen, die sich für mächtig und unantastbar gehalten hatten, war dies wohl der letzte Anblick gewesen? Einige Sekunden vergingen, einige Minuten, dann öffnete sich das Tor wie von Geisterhand und gab den Blick auf eine in eine schwarze Robe mit Kapuze gehüllte, vage humanoide Gestalt frei, die auf dem Thron des Imperators saß. Darth Allegious. Dunkler Lord der Sith, Herrscher des Imperiums. Tyrann. Mörder. Monster. Held und Garant der Stabilität und Ordnung. All das und noch viel mehr. Die Luft selbst, ja, sogar die Schatten, schienen vor der Dunkelheit zurückzuweichen, die den Imperator umgab. Er bediente sich nicht bloß der Dunklen Seite. Er war die Dunkle Seite, ihr Avatar auf dieser Welt. Seine erdrückende Präsenz hatte etwas Erstickendes, und als er mit einer dezenten Geste bedeutete, dass Nergal eintreten sollte, war es so, als würde ein Berg befehlen, zu ihm zu kommen. Augenblicke verstrichen, dann erklang die Stimme des mächtigsten aller Sith, ein leises Rascheln, ein unheilvolles Schnurren, das Versprechen von Gnadenlosigkeit und Stärke in Worte gehüllt.


„Willkommen, Nergal. Könnt Ihr es hören, das Flüstern in der Nacht? Unser Orden, das Imperium, die Galaxis – sie stehen am Scheideweg. Auf der einen Seite der Abgrund von Versagen und Verrat, der all jene verschlingen wird, die nicht willens oder fähig sind, sich der Dunkelheit zu verschreiben. Auf der anderen Seite eine schwarze Sonne, die all jene mit ihren Strahlen nähren wird, die sich dieser Ehre als würdig erweisen. Ich habe Euch beobachtet. Eure Worte. Eure Taten. Euer Handeln gegen Darth Malevolos, der glaubte, gegen mich bestehen zu können. Und nun kniet Ihr vor mir und es gibt nur noch eine einzige Frage: Seid Ihr bereit, all das zu werden, was Ihr sein könnt?“


Der Schatten lächelte in der Dunkelheit seiner Kapuze, denn für sich hatte er diese Frage schon vor langer Zeit beantwortet. Er war mehr als Fleisch und Stahl, mehr als Körper und Geist. Er war der Imperator und das Imperium – die Galaxis – gehörte ihm. Ihm allein, denn er wusste, was er war. Was er sein konnte. Nergal würde sich dieser Frage stellen müssen, wenn er ein Teil dieser Vision sein wollte, und wie Durastahl würde er entweder standhalten...oder zerbrechen.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Imperators / Thronsaal / Darth Allegious (NSC), Nergal
 
Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Mirili (NPC)

Mirilis Naivität war wirklich... faszinierend. Spielte sie all das gut? Oder war sie trotz ihres Zugangs zu Wissen immer noch so kleingehalten, dass sie wirklich keine Ahnung hatte, wie die Galaxis funktionierte? Vermutlich letzteres, denn noch immer spürte Eowyn kein Anzeichen von Betrug, aber... das hieß nichts. Sie konnte es nicht überprüfen. Und obwohl sie in den letzten Jahren eigentlich versucht hatte, sich nicht nur auf die Macht zu verlassen, schien es ihr weniger gelungen zu sein, als sie dachte.

Sie lächelte dünn.
Natürlich funktioniert es, das Imperium hat uns noch immer nicht ausgelöscht. Auch, wenn sie kurz davor gewesen waren, zugegeben. Es funktioniert selbstverständlich nicht immer. Aber Entscheidungen werden gemeinsam getroffen - der Rat trifft sie für den Orden der Jedi, der Senat unter Führung des Kanzlers für die Republik. Diskussionen und Streitereien sind an der Tagesordnung, um den richtigen Weg zu finden, aber so sind wir nicht abhängig von einem Geist, der sich auch einmal irren kann - oh ja, Mirili, der Imperator ist nicht fehlerlos. Und mehrere Köpfe irren seltener als einer.

Blasphemie, was sie da sagte, das war Eowyn klar, und die Frage war, wie lange man ihr all das noch durchgehen ließ - ihr und Mirili. Je länger das hier dauerte, desto stärker wuchs wieder der Verdacht, dass all das hier inszeniert war. Aber selbst wenn das der Fall war - war Mirili eingeweiht, oder war sie tatsächlich nur eine einfache, austauschbare Jüngerin? Wenn sie das nur wüsste. Wenn sie nur in der Lage wäre, irgendetwas zu überprüfen... Aber das war lächerlich. Sie musste sich daran gewöhnen, die Macht war nicht mehr bei ihr. So gut wie nicht mehr, zumindest - denn das bedrückende, einengende Gefühl der Dunkelheit und des Unbehagens war dauerhaft präsent. Vielleicht ließ auch das ihren Kopf langsamer arbeiten, als sie eigentlich wollte... ein Geist konnte irren. Wie wahr.

Die Jüngerin war also eine Miraluka. Natürlich kannte Eowyn ihren Hintergrund, aber sie war noch nicht häufig einem begegnet. Miraluka verließen ihren Planeten selten... was Mirili wohl dazu bewogen hatte, diesen Schritt zu tun? Und ausgerechnet
hier zu landen? Eowyn nickte verstehend, und Mirili fuhr fort, ein wenig von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Minenarbeiter. Natürlich, es machte Sinn, blinden Menschen machte die Dunkelheit in der Regel weniger zu schaffen. Sie verplapperte sich, oder war es Absicht? Wollte sie Mitleid erwirken? Die Geschichte vom armen Minenkind, bei einem Unfall beide Eltern verloren, einsam und allein, ein Zuhause bei den Sith... Hätte Eowyn nicht aufpassen müssen, wie sie sich verhielt, sie hätte am liebsten geflucht. Sie hasste diese Situation. Misstrauen überall. Sie misstraute allem und jedem... und das, obwohl ihr Instinkt, ihre passiven Fähigkeiten, ihr sagten, dass Mirili harmlos, dass sie ehrlich war. Und sie hasste sich selbst dafür, dass sie diese Gedanken hegte. Es war... ein ekelhaftes Gefühl.
Doch als wäre nichts gewesen, nickte Eowyn erneut.

Ja, ich kenne Eure Geschichte ein wenig. Die meisten Machtnutzer kennen sie wohl... es gibt wenige Völker, bei denen die Macht so präsent ist wie bei dem Euren. Allerdings muss ich zugeben, dass ich überrascht bin, so weit ich weiß, verlassen Miraluka ihren Planeten nur relativ selten. Am liebsten hätte Eowyn hier bewusst abgebrochen, wollte so mehr erfahren, Mirili dazu bringen, ihr etwas zu erzählen, was auch immer - alles konnte irgendwann etwas nutzen, nicht wahr? Doch gleichzeitig war sie es Leid, die Jüngerin so auszuquetschen. Aber Ihr werdet Eure Gründe gehabt haben, denke ich, schob sie relativierend hinterher, schloss damit, falls Mirili es wollte, das Thema ab.

Und
falls Mirili tatsächlich einfach nur war, was sie zu sein schien, dann musste Eowyn irgendwie dafür sorgen, dass sie nicht an der nächsten Ecke von jemandem umgebracht wurde. Die Jüngerin durfte nicht darunter leiden, dass sie selbst wissendurstig war, dass sie, Eowyn, diese "normale" Unterhaltung ein wenig genoss. Das indirekte Kompliment, das Eowyn Mirili dann im vollen Bewusstsein machte, sollte dazu beitragen - und leider war dieses Kompliment nicht so erlogen, wie es ihr lieb gewesen wäre. Mirili schien intelligent... was nicht wirklich auf alle Bewohner dieses Ortes zutraf, an sich schon eine Besonderheit. Wenn sie jetzt noch lernte, ein wenig extrovertierter zu sein...
Sie konnte nicht genau erkennen, was es war, das aus der Körpersprache der Miraluka zu ihr drang. Verlegenheit? Bescheidenheit? Überraschung? Eowyn legte den Kopf leicht schief, lauschte den Worten der Jüngerin. Es klang nicht so, als würde sie sich noch Hoffnungen auf einen Schülerplatz machen... War sie damit wirklich zufrieden? War es nicht das Ziel eines jeden Jüngers hier, aufzusteigen, Macht zu erlangen? Als Jünger war man ganz unten in der Hackordnung, jeder Tag konnte wahrhaftig der letzte sein. Dass Mirili schon überhaupt so lange überlebt hatte, sagte in Eowyns Augen einiges aus, aber wollte sie wirklich den Rest ihres Lebens so verbringen? Nicht, dass Eowyn sich beschweren würde. Es drängte sie nicht gerade danach, viele gut ausgebildete Sith in der Galaxis herumstreunen zu sehen. Doch rein prinzipiell... was trieb Mirili überhaupt an?


Ich denke, begann sie langsam, dass bisher nur nicht der richtige Meister auf Euch aufmerksam wurde. Nicht alle sind intelligent genug, um Intelligenz zu erkennen. Bei den Jedi wäre das schon viel früher geschehen. Aber ich werde mich darüber wirklich nicht beschweren. Sie lächelte ein hartes, dünnes Lächeln. Weniger von euch ist gut für die Meinen, und in diesem Fall bin ich in der Tat parteiisch. Aber wenn Ihr irgendwann erwählt worden seid... denkt an meine Worte. Ihr werdet sehen, dass ich Recht hatte. Eowyn mochte nicht erfolgreich sein, was Ausbildungen anging, aber sie erkannte Potential, wenn sie es sah. Besser sogar, wenn sie unvoreingenommen war. Mit ein wenig Geschick konnte aus Mirili eine fantastische Jedi werden - oder aber, selbstverständlich wesentlich wahrscheinlicher, eine furchterregende, verschlagene Sith, die im Hintergrund die Strippen zog. Gefährlich. So, wie dieses Gespräch hier. Und sie war noch immer nicht schlauer. Sie hatte keine Ahnung, was genau hinter dem Besuch der jungen Frau steckte. Aber vermutlich würde sie es auch niemals herausfinden. Die Bibliothekarin würde dieses Zimmer bald verlassen - und dann würden sie sich niemals mehr wieder sehen.

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Mirili (NPC)
 
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Bastion - Bastion Center - Stadtzentrum - Imperial Inn - Lieferanteneingang - Abella Sorovkin, Valeria Muraenus

Dass Alkohol dazu im Stande war, den Verstand eines normal konstituierten Menschen innerhalb kürzester Zeit vollkommen zu vernebeln, war Abella bereits bewusst, auch wenn ihr das Gefühl bis auf ein paar wenige Ausnahmen fremd war. Schließlich hatte sich die gebürtige Corellianerin in den letzten Jahren in einer Gesellschaftsschicht bewegt, in der es wirklich keine Seltenheit war, so ausgelassen und ekstatisch wie kaum irgendwo sonst zu feiern und dementsprechend das ein oder andere abschreckende oder auch lustige und deshalb auch durchaus reizvolle Beispiel gesehen. Doch die kurze Zeitspanne, in der die Laune ihrer kleinen Freundin wie mit einen Wimpernschlag vollkommen umschlug, überraschte sie dann doch etwas. Noch immer in der festen und gleichzeitig zarten Umarmung des Modells begann die eben noch merklich bedrückte Adelige leise zu kichern und in einer Manier vor sich hin zu murmeln, die Abella für einen Augenblick selbst ein Grinsen auf die Lippen zauberte. Als sich Valeria schließlich aus ihrer Umarmung löste und sich an ihre Schulter lehnte, begann die Schönheit in gewisser Weise einen Anfängerfehler, der in dieser Situation aber nicht wirklich ein Fehler war. Sie blickte hinunter in ihr leeres Glas, dachte kurz darüber nach, wie sehr und vor allem wie schnell sich diese Menge bei einer ungeübte Trinkerin wie ihr wohl bemerkbar machen würde und schwupps: fühlte sie es auch schon. Auf jeder anderen Party hätte sie spätestens jetzt ein paar Gänge heruntergeschaltet, doch nun? Nun hatte sie vor, mit ihrer adeligen Freundin zu feiern und das so ausgelassen wie schon lange nicht mehr.

Während Valeria also für einen Augenblick an Abellas Schulter angelehnt in ihren durcheinander wirbelnden Gedanken feststeckte, schenkte sich das Modell ein weiteres Glas ein. Es war just in diesem Moment, als sie plötzlich eine männliche Stimme aus den Gedanken riss und sie für einen Augenblick aufschrecken ließ. Durften sie sich hier womöglich gar nicht aufhalten? Und wenn; wer wollte es ihr, der Hauptattraktion dieses scheinheiligen Abends, denn auch verbieten? Erst jetzt, als sie mit ihren selbst in der Dunkelheit merklich grün funkelnden Augen aufblickte, erkannte sie, dass es zwei Personen waren, die sie begrüßten. Die männliche Stimme aus der Dunkelheit des stillgelegten Lieferanteneingangs entpuppte sich als hochgewachsener junger Mann, eingekleidet in einer makellosen militärischen und mit Orden gespickten Galauniform. Mit einem herzhaften Lächeln riss sich Abella zusammen, stellte das Glas neben sich am Boden ab und erhob sich mit einer eleganten Bewegung. Selbst wenn sich der Alkohol in ihrer Blutbahn schon bemerkbar machte, ihre natürliche Würde wollte sie vor den beiden Fremden nicht missen lassen.

Erst jetzt fiel ihr Blick auf die
Begleitung des Offiziers, augenscheinlich imperiale Flotte, eine ebenfalls vergleichsweise hochgewachsene Frau von schlanker, aber nicht abgehalfterter Statur. Sie war eingekleidet in einem ungemein mondänen langen schwarzen Kleid, dessen extravaganten seidenen Stoff Abella selbst in der spärlich beleuchteten Dunkelheit sofort erkannte. Die grünen Augen des Modells wirkten für einen kurzen Moment wie in einen Bann gezogen; zu den anderen Modells des Abends gehörte die attraktive Fremde jedenfalls nicht, denn ansonsten hätte sie sich an sie erinnert. Dass die junge Dame ihre Sonnenbrille trug, verwunderte die Corellianerin. Es hätte sie nicht gewundert, wenn sie versuchte, ihre durch Spice oder Glitterstim geweiteten Pupillen zu verschleiern; der Konsum solcher Drogen gehörte bei solchen High Society Feiern schließlich mehr oder weniger zum guten Ton.

Ihr Blick schwenkte zurück zum inzwischen fast schon unmittelbar vor ihr stehenden Offizier und dann wieder zurück zu seiner Begleitung, als diese sich für die Störung entschuldigte und meinte, dass sie nur frische Luft schnappen wollten. Gerade als Abella das Pärchen freundlich und aufgeschlossen begrüßten wollte, war es nun Valeria, die sich ihnen mit ihrer angeschwipsten Stimme eröffnete. Mit einem deutlichen Schmunzeln auf den Lippen reichte Abella zuerst dem stattlichen Offizier, und dann der hübschen Frau die Hand:

"Guten Abend, ich bin Abella Sorovkin. Und das ist meine Freundin Valeria Muraenus."

Gespannt auf die Entgegnung der Fremden auf ihre Vorstellung wartete sie kurz, ehe sie anfügte:

"Das ist ein wunderschönes Kleid, das Sie da tragen."

Es war ein Kompliment, mit dem die Corellianerin kaum zurückhalten konnte, nachdem sie die Fremde eben noch so versunken angesehen hatte. In Ermangelung mehrerer Gläser griff Abella kurzerhand nach der etwas mehr als halbvollen Flasche corellianischen Whiskey.

"Wir beide wollten noch gemeinsam...ausgehen und ein wenig feiern. Wenn...also falls Ihr möchtet, könnt ihr uns gerne begleiten. Es wäre uns ganz bestimmt eine Freude."

Mit diesen Worten reichte Abella zunächst dem Offizier die Flasche hin. Inzwischen hatten die vier eine Art Kreis gebildet; die beste Voraussetzung, um den teuren Corellianer durch die Runde gehen zu lassen und schnell zu leeren.

Bastion - Bastion Center - Stadtzentrum - Imperial Inn - Lieferanteneingang - Abella Sorovkin, Valeria Muraenus, Scytale Mentel, Treeya Reed






 
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Grübelnd und in Gedanken versunken überlegte Zion, wie er am besten diese Situation lösen konnte. Zum einen war es wichtig, bei dieser Parade Anwesenheit zu zeigen, allein schon, um die Zirkelmeisterin Gyptser nicht noch mehr zu verärgern und ihr ganzes Wohlwollen zu verlieren. Die letzte Rüge hatte Zion bekommen als er Darth Incubus getötet hatte. Und wenn Gyptser herausfinden würde, dass Zion der Parade fernbliebe, um das geheimen Labors von Darth Incubus zu finden. Würde Zion weiter an Ansehen und Rückhalt bei ihr verloren. Und es wäre möglich, dass sie ihn fallen ließe.
Aber anderseits wollte Zion dieses Labor finden und herausfinden, was Incubus da versteckt und veranstaltet hatte. Doch zwei Sachen hatte Zion über all die Jahre im Orden gelernt, erstens jeder Sith soll das Machen was er will und seinen Weg gehen. Zweitens ohne Verbündete oder Fürsprecher bist du schneller tot, als dir lieb ist. Daher musste der Hüne eine Alternative oder einen Zwischenweg finden.
Doch weiter konnte Zion seine Gedanken nicht zu Ende spinnen, da aus heiterem Himmel jemand oder etwas seine Konzentration raubte.

Zwei unangenehme Geräusche durchzogen aus nächster Nähe den Korridor. Zuerst ein Kratzen von Krallen, wie Zion später erkannte, und dann ein lautes und hohes Quieken. Nur wenige Zentimeter vor ihm war ein dunkles, gefiedertes Geschöpf langgeschlittert, hob ab und kam nur einen Standardmeter hinter ihm wieder auf dem Boden auf. Zion drehte sich zu dem Störenfried. Nach einer kurzen Findungsphase, welche nur ein oder zwei Sekunden dauerte, gab dieses Vogelvieh (
Thatawaya)
eine Entschuldigung von sich, die maximal eine Rechtfertigung für diese Aufführung war. Doch bevor Zion etwas erwidern konnte, kam ein weiteres Wesen aus der Richtung, aus der das Vogelwesen (
Thatawaya) gerannt kam. Es war ein ausgewachsener Mann (Xargon), wahrscheinlich menschlich, der sich sofort verneigte. Auch er sprach eine Entschuldigung und eine minderwertige Rechtfertigung aus.

Zion spürte, wie in ihm langsam das Feuer aufflammte. Dieses Benehmen und dazu die Großkotzigkeit gegenüber einem Sith-Executor. Es gab die Möglichkeit, dass sie Zions Rang nicht kannten. Jedoch musste es den beiden klar sein, dass Zion um einiges höher in der Nahrungskette war und auch um einiges mächtiger. Bevor Zion was erwiderte oder die beiden zurechtstutzen wollte, schaute er beide noch einmal ganz genau an. Das Vogelwesen (
Thatawaya) war ungeschliffen, von ihm gingen wenige und dazu nur ungebändigte Machtimpulse aus. Es kam, von der Art, wie es hier durch den Korridor jagte, fast schon primitiv rüber. Eindeutig ein Jünger. Der Mensch (Xargon) hingegen war bereits kein Rohdiamant mehr, bei ihm wurde bereits das Schleifen begonnen. Es war noch am Anfang, aber man erkannte bereits etwas. Nicht nur, dass er sich ansatzweise vernünftig verhalten hatte, auch war es an seiner Aura zu erkennen. Was Zion jedoch als erstes ins Auge gefallen war, war sein auf den Rücken geschnalltes Vibroschwert.
Allein die Unzweckmäßigkeit, ein Schwert auf dem Rücken zu tragen und damit seine Reaktionszeit stark zu erhöhen, war schon auffallend. Allein das Tragen der Waffen an sich war untypisch für einen Jünger. Es gab zwei Möglichkeiten, wieso er dieses Schwert offen trug und beide Möglichkeiten machten den Mann(
Xargon) mit dem langen Haar für Zion uninteressant.

„Auf dieser Ebene ist es gefährlich mit Waffen herumzuirren, man könnte an den falschen Sith geraten, der dies als Verletzung der Sith-Ordensregeln interpretiert.“

Die ruhig und tiefe Stimme Zions verstummte wieder und ließ eine Art Kälte hinter sich. Dieser Mensch (
Xargon) war entweder sehr selbstmörderisch unterwegs, wenn er ohne Genehmigung mit der Waffe herumlief oder es gab andere Punkte. Er könnte kein WÄCHTER sein. Zions Blick hatte ihn vorhin bereits genauestens gemustert und hatte kein Anzeichen dieser Organisation an ihm gefunden. Er hatte weder ein Zeichen der WÄCHTER an seiner Rüstung noch hatte er die typische Uniform, die jeder dieser Wachen trug.
Alle Anzeichen sprachen dafür, dass er einen Meister hatte und somit autorisiert war, diese Waffe zu tragen und wenn dies zutraf, war er wirklich für Zion uninteressant. Jedoch wollte Zion wissen, zu wem er gehörte und sprach den Menschen (
Xargon) noch einmal an.

„Sag mir, wer ist dein Meister?“

Darauf drehte er sich zu dem Vogelwesen (
Thatawaya) um und sprach es das erste Mal direkt an.

„Steh auf und höre genau zu.“

Dieses Vogelwesen (
Thatawaya), dieser Jünger war für Zion von größerem Interesse. Er war frei verfügbar und war Eigentum des Ordens selbst. Und somit konnte Zion über es walten und vielleicht sogar seine Herausforderung lösen.

„Hier oben ist nicht der richtige Platz für eine Jagd. Ich habe eine Aufgabe für dich, die dich zu einem besseren Jagdgebiet bringt. Ich suche einen Raum, der mit zwei Zeichen markiert ist. Er befindet in den Katakomben, ein weitgefächertes Gebiet in der untersten Ebene des Tempels. Ich gebe dir fünf Tage, um diesen Raum zu finden. Hast du ihn entdeckt, kontaktierst du mich. Unterwegs kannst du jagen, was du möchtest und dich verausgaben, durch die Korridore toben.“

Mit scharfem Blick schaute Zion weiterhin auf das Vogelwesen (
Thatawaya). Ein letztes Mal fragte er das gefiederte Alien.

„Gibt es noch Fragen? Wenn nicht kannst du dich auf den Weg machen.“

Die orangenen Augen blitzen kurz auf und warteten auf eine Reaktion.



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Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer" – Eowyn, Mirili (NSC)

Dieses Gespräch, ja, allein schon ihre bloße Anwesenheit an diesem Ort, war brandgefährlich, und ein Teil von Mirili wusste das nur zu gut und schrie die Jüngerin in ihrem Kopf immer lauter und lauter an, endlich den Mund zu halten und zu gehen. Das war zwar kein Garantie dafür, dass sie diese Angelegenheit unversehrt oder zumindest lebend überstehen würde, aber immerhin eine Chance. Aber mit jeder Sekunde und jedem Wort schwand diese Chance, schaufelte sich die neugierige Miraluka ihr eigenes Grab. Aber neben der ängstlichen, vorsichtigen Stimme gab es auch eine, die sie ermutigte, die ihr dazu riet, diese einmalige Gelegenheit zu nutzen, um endlich mehr über die Jedi zu erfahren. In diese Neugier mischte sich eine gewisse trotzige Resignation – wenn sie schon verdammt war, dann wollte sie zuvor wenigstens noch erfahren, wie die Dinge auf der anderen Seite aussahen. Nein, sie würde bleiben. Also nahm die junge Frau ihren ganzen Mut zusammen, straffte ein wenig ihre Haltung und hörte aufmerksam und gespannt zu. Eowyn skizzierte für sie das politische System der Neuen Republik und des Jedi-Ordens und verschwieg auch nicht dessen Schwächen – Schwächen, die die imperiale Propaganda als „Freiheit genannte Willkür“ bezeichnete – doch so, wie die Rätin diese Strukturen schilderte, funktionierten sie dennoch. Mirili versuchte, sich vorzustellen, wie es wohl im Imperium aussehen würde, wenn der Imperator einer gewählten Versammlung von Lords der Sith oder einer Art Parlament oder Senat Rechenschaft schuldig wäre. Der Gedanke war so absurd, dass sie fast schon lachen musste, aber...war er wirklich so falsch? Auch ein großer Geist konnte irren und profitierte nicht auch der Herrscher von Widerspruch und Kritik, konnte er dann nicht fundierte Entscheidungen treffen? Mirili schluckte, als sie darüber nachdachte, was für Worte hier gerade gefallen waren, und sie räusperte sich.


„Ich...Ich bin mir sicher, dass Ihr das so seht.“


Meinte sie möglichst neutral und an mögliche Zuhörer gerichtet. Sie hätte gerne eine echte Diskussion geführt, Für und Wider erläutert und versucht, Eowyn intellektuell herauszufordern, damit sie beide etwas lernen konnten, aber an diesem Ort hatten die Wände Augen und Ohren und die Jüngerin wollte kein zu großes Risiko eingehen. Nicht für sich und auch nicht für die Jedi, die ihr zunehmend...sympathisch geworden war. Vielleicht war das kühl kalkulierter Trick, um sie in Sicherheit zu wiegen und sie zu indoktrinieren, aber die blonde Frau mit dem freundlichen Lächeln wirkte nicht so. Wobei jemand, der so etwas tat, wahrscheinlich genau so wirken wollte, als würde er es nicht tun. Das war kompliziert. Das war wirklich kompliziert. Ob es klug gewesen war, etwas von ihrer Vergangenheit preis zu geben, wusste Mirili immer noch nicht, doch das war für die Bibliothekarin im Moment wohl die geringste Sorge. Alle, die ihr einst wichtig gewesen waren, waren tot. Ihnen konnte die Jedi nichts mehr tun. Und auch die Sith nicht – das war der Frieden der Toten. Die blinde Jüngerin nickte abwesend, als Eowyn auf dieses Thema antwortete, Mirilis Stimme war leise und nachdenklich und sie hob ein wenig den Kopf.


„Das stimmt. Für uns ist eine Verbindung zur Macht die Regel und nicht die Ausnahme...der größte Unterschied zu anderen Völkern. Aber wir haben mit anderen auch etwas gemeinsam: Nicht alle von uns passen in...in bestehenden Strukturen. Und manche suchen lieber ihr Glück und Auskommen in der Ferne. Leider bringt die Macht allein kein Essen auf den Tisch."


Die Jüngerin lächelte dünn, als sie sich an schönere Tage erinnerte. Das Leben auf dem Bergbausteroiden war hart gewesen, aber sie hatte ihre Freunde und ihre Familie gehabt, auf die sie sich immer hatte verlassen können. Aber hier? Hier war sie allein. Eowyn schien allerdings der Ansicht zu sein, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ein Meister auf die Miraluka aufmerksam werden würde – sie machte für die Verzögerung die eher dünn gesäte Intelligenz in den oberen Reihen des Ordens verantwortlich. Mirili hielt angesichts dieser Blasphemie den Atem an und sie hatte ein wenig ein schlechtes Gewissen, als die Jedi davon sprach, dass es besser wäre, wenn sie kein Meister auswählen würde. Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie sich nichts sehnlicheres gewünscht hatte als die Ausbildung zu einer vollwertigen Sith, zu einer wahren Meisterin der Dunklen Seite. Doch wenn sie an die Monster dachte, die dieser Prozess erschuf...


„Daran werde ich denken. Und ich glaube, man kann es Euch in der aktuellen Situation nicht...übel nehmen. Vielleicht...also, vielleicht ändert sich Euer Blickwinkel noch, wenn Ihr Zeit habt, in Ruhe zu lesen und nachzudenken. Ich muss nun bald wieder aufbrechen, aber...nun, mir wurde gesagt, ich soll Euch mit Lektüre versorgen. Vielleicht gebt Ihr mir einen Wunsch mit auf den Weg, ein Thema, das Euch besonders interessiert? Ich bringe Euch die Bücher dann gerne vorbei, Rätin El´mireth, so, wie es mir aufgetragen wurde.“


Mirili lächelte und legte genuine Freundlichkeit und Dankbarkeit in diese Geste, sie hatte die Unterhaltung mit der Jedi trotz aller Angst genossen. Es musste doch irgendeine Möglichkeit geben, dieses Gespräch fortzusetzen, und solange die Bibliothekarin ihren Auftrag erfüllte, würde Lord Sturn doch gewiss nichts dagegen einzuwenden haben? Die Miraluka deutete eine höfliche Verbeugung an und wartete dann gespannt – nein, aufgeregt – ab.


Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer" - Eowyn, Mirili (NSC)
 
Bastion, Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Audienzsaal – NPCs, Janus :inlove: und Brianna

In Janus' Nähe zu sein war immer noch etwas ganz Besonderes und anders als alles, was Brianna in ihrem Leben bisher empfunden hatte. Alles, buchstäblich jedes einzelne Gefühl, jegliche Wahrnehmung war intensiver als sie es zuvor gekannt hatte – selbst die Käsespießchen. Es war die Macht, so viel war der Echani auch jetzt noch klar wo ihr Geist damit zu tun hatte, all die Sinneseindrücke zu verarbeiten. Sonst wäre ihr aufgefallen, dass der Halbechani wie auch bisher schon konsequent vermied, ihr seine Liebe einzugestehen. Eine Brianna, die ganz bei Sinnen und auf dem Boden der Jedi-Tatsachen gewesen wäre, hätte gewusst, dass Janus zu tief in die Dunkle Seite verstrickt war, um irgendwen oder irgendetwas außer sich selbst wahrhaftig zu lieben und daraus gefolgert, dass es sich um einen Akt der Ehrlichkeit handelte. Sie bedeutete ihm etwas und so jemanden log man nicht in so einer Angelegenheit an. Doch im Moment dachte die Silberhaarige nicht über dergleichen nach und wollte das auch gar nicht. Sie wollte sich einfach nur gut fühlen, in ihrem Leben keine Selbstverständlichkeit, und sie hatte einen Mann an ihrer Seite, der gerade alles tat, dass es ihr so gut wie nur möglich ging.

Immerhin erkannte er Briannas Liebesbeweis an und erklärte, sich glücklich zu schätzen, dass dem so war, da es nun keine weiteren Beförderungsküsse mehr geben konnte. Seine Schülerin dachte jedoch automatisch, dass dies nicht ganz zutreffend würde, denn eine konnte es noch geben, und so tollkühn der Gedanke auch war, ihr Liebster auf dem Thron, wirkte er in diesem Moment, erfüllt von Janus' immens stark gewordener Aura, dass er doch geradezu zwangsläufig schien.


„Das wäre es allerdings,“


Erwiderte Brianna mit einem Grinsen, das zeigte, wie viel es Janus besser zu bedeuten hatte, von ihr geküsst zu werden.


„Aber selbst dann hättest du möglicherweise noch einen vor dir, falls dem Noghri etwas zustößt. Ich meine, wer weiß? Allen möglichen Leuten passieren alle mögliche Dinge und niemand lebt ewig, auch keine halbe Maschine, auch kein Sith. Falls man solche Dinge in diesem Gebäude denn laut aussprechen darf…“


Natürlich rechnete die Echani nicht damit, dass ihr Liebster ein Problem damit haben könnte, wenn sie laut über Allegious' Sterblichkeit nachdachte. Sie nahm sich ein Glas Fruchtsaft von einem Tablett, welches ein aufmerksamer Diener brachte. (Vermutlich gab es hier nur aufmerksame Diener, anderen wäre in der Domäne der Oberen sicherlich keine lange Karriere beschieden. Sie hatten ihre Lektion jedenfalls schnell gelernt.) Vermutlich war der Fruchtsaft zum Mischen mit irgendwelchen alderaanischen Schaumweinen gedacht, auf die Brianna als Nichttrinkerin freilich verzichtete. Es fühlte sich trotzdem wie ein Anstoßen auf eine noch bessere Zukunft an – als Schülerin konnte sie so Dinge noch sagen, Wenn ein Lord dagegen verkündete, er wolle jetzt als nächstes Imperator werden, schrillten dagegen die Alarmglocken, aber der Silberhaarigen das Gefühl geben, dass es anstand, konnte er auch so.

Wie man sich als Sith, gerade als Sith-Schülerin, was hoffentlich nur eine kurze Episode war, genau verhielt, wusste Brianna ebenfalls noch nicht hundertprozentig. Shiqjat hatte ein schönes Beispiel abgegeben, wie man es nicht machte, abgesehen davon war noch vieles unklar. Eine offensichtliche Überlebensregel bestand darin, dass man Stärkere nicht so sehr reizte, dass sie einen umbrachten, das hatte sie mit Keebo schon halbwegs verinnerlicht. Janus' Bescheinigigung, sich in Bezug auf Kira richtig verhalten zu haben, beruhigte Brianna daher sehr. Sie erwiderte mit einem Nicken:


„Ja, das sind wir. Ich bin wie ein Nexu. Ich lasse mich nicht einschüchtern, oder zähmen und man sollte mich auch garantiert besser nicht reizen. Kira ist zu weit gegangen, ihr Schüler ebenso – ich bin froh, dass du es ebenso siehst. Ich fühle mich hier schon weit besser aufgehoben als ich es bei den Jedi jemals war. Hier kann ich zeigen, wer ich bin, ich muss mich nicht verstellen oder in einen Käfig zwängen.“


Die Echani beobachtete, was für ein Häppchen sich ihr Graf wohl nehmen würde und schnappte sich ein ebensolches, nachdem sie zu Ende gesprochen hate. Von außen schien nicht viel dran zu sein (es sah nach Brot aus), aber es war letzten Endes Fisch in Brothülle, und ein ausgesprochen guter noch dazu. Ihr war klar dass es nicht jeden Tag tablettweise lauter solche kleine Köstlichkeiten geben konnte, bisher verstand der Halbechani aber, für ihr leibliches Wohl zu sorgen, und er beschränkte sich nicht allein darauf. Auch für neue Kleidung hatte er bereits gesorgt. Hoffentlich waren die Hosenbeine weit genug – wobei, das waren sie eigentlich nie. Die Zeit für den Schneider würde Brianna sich zweifellos nehmen, wobei sie Janus aufmerksam genug einschätzte, dass sie die neuen Hosen über ihre muskulösen Oberschenkel bekommen würde.


„Eine Sache weniger, um die ich mir Sorgen machen muss – ich könnte mir niemand Aufmerksameren wünschen als dich, liebster Janus,“

Flötete Brianna. Sie nahm sich ein Gläschen mit irgendeinem köstlichen Salat und sah ihr Gegenüber verliebt an. Janus ließ sich nicht lange bitten, schlang ihren Arm um sie und ließ Musik für sie beide spielen. Brianna fiel es nicht schwer zu erkennen, um welche Art es sich dabei handelte, so wenig wie sich musikalisch sonst auskannte. Es war Echani-Musik und man hörte ihr vom ersten Takt weg an, dass diese oft geschrieben wurde, um Kampfkunstchoreographien zu begleiten. Wo dies nicht der Fall war, klang es trotzdem so. Brianna fühlte sich dabei wie jemand, die mit ihrem Freundeskreis zum ersten Mal in eine Oper geht. Sie hatte das Gefühl, dass es ihr zu gefallen hatte, denn es war hohe Kultur, in diesem Fall sogar die ihres Volkes, aber es fehlte ihr der Bezug dazu. Sie konnte noch nichts damit anfangen und glaubte, sie musste das auf den Schlag ändern. Dass die Art, wie man (soweit Brianna wusste) zu Echani-Musik tanzte, mit ihren von den Machtblitzen tauben Beinen gerade schwer umzusetzen war, machte die Sache nicht unbedingt besser. Sportliche, schnelle Schrittkombinationen schieden aus und viel mit dem Oberkörper zu machen schloss aus, dass man eng umschlungen tanzte und das war es, wonach Brianna gerade eher der Sinn stand. Sie legte einen Arm auf Janus' Schulter und hielt mit der anderen seinen Rücken. Dass er eingestand, dass ihm die Echani-Musik auch nicht übermäßig zugänglich war, erleichterte sie ein wenig.


„Ja, lass' sie uns gemeinsam kennenlernen, du und ich. Gemeinsam finden wir schon heraus, wie das geht. Immerhin stammst du nicht von den Sechs Schwestern und ich war zu klein, um mich an meine Zeit auf Eshan zu erinnern.“


Sie küssten sich ein weiteres Mal, kurz aber ungeheuer intensiv, ein Kuss der wie Feuer brannte und schon deshalb zum lebendigen, forschen Rhythmus der Musik passte. Dabei bemühten sie sich, ein Gefühl für die Bewegungen zu entwickeln und das funktionierte gut. Brianna war von Haus aus begabt darin, sich auf andere einzustellen, ihre nächsten Schritte vorherzusehen und Janus auch nicht gerade unbegabt, obwohl sie den Eindruck hatte, dass er sich im Vergleich stärker darauf konzentrieren musste. Er bot ihr jedoch an, ihr später ihr neues Zuhause zu zeigen, nachdem sie diesen zweisamen Moment ausgiebig ausgekostet hatten.


„Ich freue mich und bin schon sehr gespannt. Aber dieser Moment gehört uns beiden, da hast du recht, und wir werden ihn auskosten. Wer weiß, wann wir das nächste Mal die Gelegenheit haben werden?“


Mit einer eleganten Bewegung schaffte es die Silberhaarige, das Abgreifen, Essen und Ablegen eines gegrillten Spießchens organisch in die Tanzschritte einzubauen. Anschließend sagte sie eine Weile nichts, genoss nur den Augenblick, bevor sie wieder sprach.

„Schon bezeichnend, dass ich hier mit dir auf Bastion kennenlerne, was eigentlich die Kultur meines Volkes wäre. Weißt du, ich bin auf Eshan gewesen, ich war auch mal im Theater und habe diese Art von Musik gehört, aber die Zeit war zu kurz, bevor ich nach Coruscant geholt wurde.“

Brianna schwieg für einen Augenblick, da sie das C-Virus-Thema gerade absolut nicht ansprechen wollte, selbst falls sie grundsätzlich Lust gehabt hätte, mit Janus darüber zu diskutieren.

„Nachdem meine Eltern Eshan verlassen hatten, wurde nie mehr darüber gesprochen, jedenfalls nicht in meiner Anwesenheit. Außer der Kampfkunst habe ich genau genommen gar nichts von der Echani-Kultur gelernt. ich wusste buchstäblich nur aus dem HoloNet, was ungefähr mich erwartet. Solche Musik haben meine Eltern niemals gespielt, oder irgendwas in der Art,“

Erzählte Brianna, während sie sich intuitiv im Takt und passend zu Janus bewegte. Unter normalen Umständen wären bei ihr alle Warnleuchten angegangen, ihm nur nichts Persönliches von ihr zu erzählen, aber alles was einst Normal war, war längst Vergangenheit. Die Vorsicht war abhanden gekommen und überhaupt, wen sonst hatte sie denn, mit der sie reden konnte?

Bastion, Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Audienzsaal – NPCs, Janus :inlove: und Brianna
 
--Sartinaynian System | Bastion | Tempel der Sith | Domäne der Lernenden | Gänge | Darth Zion, Thatawaya und Xargon --

Der Blick des so fremden Sith auf die geliehene Vibroklinge entging dem Kiffar keinesfalls und fast hätte er diesem Ausdruck auch noch zugestimmt. Die Leichtigkeit, mit welcher sich eine Lichtschwertklinge führen lies, hatte auch er bereits gekostet und vielleicht auch zu akzeptieren gelernt. Es war durchaus die Klingeneffektivität eines Lichtschwertes, welche Xargon im Kampf gegen diesen Sith beeindruckt hatte. Darth Igrax. Ein Feind seines Meisters und des Meisters von Darth Makhaira, oder auch ihr eigentlicher Name, Niphira. Der Schüler von Darth Malevolos. Es war ein ausgebildeter Sith gewesen, welchen Niphira und er zusammen besiegt hatten. Zwei Schüler gegen einen Krieger und der Todesstoß wurde mit einem Lichtschwert vollführt. Wenn er ehrlich zu sich selber war, hatte er diesen Kampf genossen. Diese Eleganz des Lichtschwertes, seine Effizienz im Kampf. Aber auch ihre Gefährlichkeit. Eine Vibroklinge hatte nur eine scharfe Klingenseite, welche für den Kontrahenten gefährlich werden und ihn verletzen konnte. Die Waffe der Sith jedoch, sie war von der Linse bis zur Spitze der Klinge rundum gefährlich, was deutlich taktischere Möglichkeiten im Kampf eröffnete. Interessanterweiße verschloss die Plasmaklinge aufgerissene Wunden sofort und wurde dadurch nicht einmal vom Blut des Feindes beschmutzt. Dies war natürlich einer der Gründe, weshalb man den Jüngern das Tragen von Waffen nicht erlaubte, denn der Neid und der Hass waren selbst in den untersten Rängen bereits vorhanden. Zweckgerecht verhinderte man ebenfalls die Sterberate von potienziellen Nachwuchses. Xargon kannte diese Regel sehr wohl durch seine eigenen Tage als Jünger, so sehr, dass er selbst seinen Dolch am ersten Tag hatte abgeben müssen.

Nun, dies ist korrekt, Mylord! Aus diesem Grund führt Thatawaya auch keine Waffe.

Erwiderte der Kiffar staubtrocken und mit einem ernsten Gesicht. Dass die Aussage eigentlich ihm gelten und ihn ermahnen sollte, fälschlicherweiße, hatte er jedoch durchaus verstanden. Dennoch war in dem Gesicht des Schwarzhaarigen keine Regung zu verspüren, als er mit seinen hellblauen Augen die etwas kleinere Gestalt vor sich aufmerksam betrachtete, welche den Anschein machte sich von ihm wegdrehen zu wollen. Ein taktischer Fehler bei einer alternativen Ursprungssituation, welcher Xargon eine Augenbraue nach oben ziehen lies. Dennoch, im letzten Moment, hielt der fremde Sith in seiner Bewegung inne und fragte nun den schwarzhaarigen Kiffar nach seinem Meister. Die Andeutung eines schemenhaften Schmunzelns huschten nun über die Lippen des Sith-Schülers.

Dies ist Lord Nergal, Mylord.

Xargon beobachtete den Sith weiterhin, während er sich an das exotische Vogelwesen wandte, welches ihn begleitete. Dies war durchaus interessant, denn gerade wenn man bedachte, dass Thatawaya erst seit wenigen Stunden im Ordensgebäude verweilte, so hatte sie nun bereits die erste Möglichkeit die so üblichen Gebräuche der Sith kennen zu lernen. Natürlich war der Kiffar schlau genug, den Sith nicht zu unterbrechen und den Ärger über die Situation zu schlucken, welche das durchaus in seinen Augen respektlose Umdrehen verursacht hatte. Xargon hingegen zog es eher vor, seinen Gesprächspartnern in das Gesicht sehen zu können und erwartete dies in gewisser Weiße auch von anderen. Es war die Ehre von Krieger zu Krieger, auf welche diese einfache Geste begründete. Dennoch lies er sich seinen Ärger nicht anmerken und versuchte sich an die Lehren Nergals zu erinnern, höherrangige Sith höflich zu behandeln. Dies war die erste Gelegenheit, diesen Lehren Beachtung zu schenken. Das exotische Federwesen jedoch, sie war – und Xargon hasste sich für diesen Gedanken für ein paar Sekunden – gelinde gesagt Freiwild im Orden. Und man würde sie in gewisser Weiße auch so behandeln, wie ein Eigentum des gesamten Ordens. Für niedere Arbeiten und vielleicht auch nicht ungefährliche Zwecke und Forschungen, wenn man ihre Herkunft bedachte. Doch Xargon, er war sich nicht einmal sicher ob er Thatawaya bereits als eine Art Freundin bezeichnen konnte. Zumindest betrachtete der Schwarzhaarige sie jedoch als eine durchaus treue Verbündete. Wieder erhob der Kiffar nachdenklich die Stimme, wohl wissend, dass die nachfolgenden Worte vielleicht auf taube Ohren stoßen würden.

Thatawaya...Xargon betrachtete seine exotische Gefährtin für einige Sekunden ..steht in der Gunst und im Dienst meines Meisters, Mylord. Wir sind in seinem Namen bereits entsprechend tätig, werden uns aber den Wünschen eines Höherrangigen Sith gewiss beugen, sollten die Aufgaben und Pflichten unseres Herrn es zulassen"

Xargon glaubte, einen fragenden Blick von Thatawaya erkennen zu können. Für einen Moment runzelte er dann die Stirn und versuchte in den hintersten Winkeln seines Gedächtnisses nach Informationen bezüglich der Katakomben zu graben, welche er in der Bibliothek gesichtet hatte. Nur nach und nach erinnerte er sich daran, dass es ein Labyrinth und Gewirr aus Gängen zu sein schien, gespickt von Fallen, Geheimtüren und ähnlichem. Ein Ort absoluter Dunkelheit mit leichter Tendenz zum Heraufbeschwören von Paranoia und diversen Urängsten. Unaussprechbarem Bösen, welches sich in der Düsternis der ewigen Nacht zu verstecken schien.

Die Schriften der Bibliothek beschreiben die Katakomben als einen düsteren, sehr verwinkelten Ort an welchem die Dunkle Seite besonders stark vorherrschen soll. Bisweilen leben verirrte Jünger dort in der Dunkelheit und sollen von Ängsten und Paranoia geplagt werden. Angeblich haust dort auch etwas wesentlich Böseres, was nicht greifbar ist. Wie dem auch sei, wenn du dort jagen willst Thatawaya, werde ich dich begleiten.

Brummte der Kiffar und sah nun aufmerksam das exotische Vogelwesen an. Es war zum größten Teil auch ihre Entscheidung.


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Da er Xargon aufgetragen hatte Thatawaya den Orden der Sith näher zu bringen, sowie noch eine handvoll weiterer Weisungen die sie zu erfüllen hatten, wanderten die Gedanken des Executors kurzweilig zu dem ungleichen Duo und fragten sich wie sie sich wohl schlagen würden? Gerade welche Themen die Fosh sich aussuchen würde. Vom Typ her war sie das krasse Gegenteil des hochgewachsenen und vor körperlicher Kraft geradezu überlaufenden Xargon. Aber beide waren schlau. Und vor allem nicht einfach nur einigermaßen intelligent, sondern auf verschiedene Arten gerissen und tückisch. Xargon hatte sich im Kampf gegen den Schüler von Malevolos bewiesen, die Fosh hatte während ihrer letzten Exkursion gezeigt das mehr in ihr steckte, als das bloße Interesse an ihr, das er ursprünglich gehabt hatte, weil Maleolos sich ihr gewidmet hatte. Obschon hinter dieser speziellen Aufmerksamkeit des Cathar definitiv mehr gesteckt zu haben schien, als der bloße Versuch ein Lebewesen gegen niedere Bestien ankämpfen zu lassen. Mit Spannung erwartete Nergal das Ergebnis der Untersuchungen dessen, was sein Schüler auf dem tektonisch instabilen Mond gefunden hatte.

Einen tiefen Luftzug durch seine Atemmaske nehmend, verharrte er für einen Moment an der vor ihm liegenden Kreuzung. Er könnte die beiden angehenden Sith aufsuchen, doch er hatte ihnen selbstständiges Studium aufgetragen und etwas Ruhezeit gegönnt... dabei würde er es für den Moment belassen und sich selbst ebenfalls etwas davon gönnen. Ein paar Stunden der Meditation würden für den Anfang ausreichend sein, beschloss er in Gedanken, als die Präsenz die sich ihm näherte, offenbarte und ganz offensichtlich ihn gesucht hatte. Der Givin stellte sich als Darth Calidas vor und während Nergal dem Sith mit dem ungewöhnlichen Äußeren eine angemessene Verbeugung schenkte, wanderten seine Gedanken unweigerlich zu einer seiner ersten Missionen im Orden er Sith.

Damals hatte noch Krieg geherrscht. Damals auf Yag'dhul, der Heimatwelt der Givin, die, soweit er sich recht erinnerte, nur Blasen von Atmosphäre aufwies, war deren Exoskelett entsprechend nützlich. War diese Spezies nicht sogar dazu in der Lage einige Momente im harten Vakuum zu überleben? Normalsterbliche hätten es für Ironie gehalten, dass ausgerechnet ein Givin derjenige war der Nergal zum Imperator rief. Yag'dhul war die erste gemeinsame Mission an der Seite des Sith gewesen, der heute auf dem Thron saß und ihn zu sich rief. Darth Allegious.


„Selbstverständlich.“

Erwiderte Nergal mit einer weiteren, dieses Mal jedoch nur leicht angedeuteten Verbeugung und folgte dem exotischen Alien. Während der Blick des einäugigen Sith auf dem Hinterkopf des Givin ruhte, konnte er seine Gedanken nur beschwerlich im Zaum halten. Warum ließ der Imperator nach ihm rufen? Andererseits... hatten sie gerade eine direkte Gefahr auf den Thron aus dem Weg geräumt... Nun. Gefahr war vielleicht hoch gepokert, denn Malevolos hätte sicherlich noch einige Zeit abgewartet um seinen Coup durchzuführen. Nichtsdestotrotz... So in seinen Gedanken versunken, ließen selbige eigentlich kein anderes Ergebnis zu. Die Wächter mussten die Geschehnisse längst an den ehemaligen Noghri weitergeleitet haben. Aber das er daraufhin nach ihm senden würde?

Kurz deutete Nergal ein Kopfschütteln an. E war müßig sich Fragen zu stellen warum und wieso. Und obschon er dieser Begegnung durchaus entgegen sah... hatte zwischen den beiden Sith doch bisher immer ein gewisses vertrauliches Verhältnis geherrscht. Auch wenn man sich nie so wirklich sicher sein konnte was und wie sehr der Imperator diese Dinge auch so sah. Doch er hatte Nergal in seinen Inneren Zirkel berufen. Hatte ihm immer wieder kleine Aufträge zukommen lassen. Hatte ihn angewiesen die alte Sprache der Sith zu lernen. Hatte ihm den dauerhaften Auftrag erteilt sich um all jene zu kümmern, die eine Gefahr für die Einheit des Ordens oder den Machtanspruch des Throns darstellten. Obschon er nicht der einzige Sith war der diese oder jene Weisung erhalten hatte, hatte Allegious nicht viele Sith derart ins Vertrauen gezogen. Und jene von denen Nergal wusste, hatten ähnliche Ansichten geteilt wie er selbst. Was nur noch mehr eine Bestätigung des eigenen selbst, aber auch der eigenen Handlungen und Ansichten war.

Sich davon jedoch blind verleiten zu lassen, war jedoch das Verderben, in das viele Sith sehenden Auges rannten. Bei all diesen Dingen hatte Nergal zu keiner Zeit vergessen, dass Allegious, als Imperator, auch noch andere Ziele hatte. Und ein Teil dieser Ziele hatte nicht mit der weltlichen Führung des Imperiums zu tun. Ein Dilemma das schon andere Imperatoren zuvor dazu gebracht hatte den Thron aufzugeben und sich allein der metaphysischen Quest zuzuwenden, der alle Sith auf ihre ganz eigene Art und Weise folgten.

Lag hier möglicher Weise ein Funken Wahrheit verborgen? Konnte man diese Ereignisse wirklich beiseite wischen, ohne genauer nachzuforschen und dennoch den Weg beschreiten den sie bis zu diesem Punkt alle gegangen waren? Andererseits... seit sie den Thron und das Imperium hinter sich gelassen hatten, hatte man nie mehr von ihnen gehört. Arthious. Phollow Und obschon sie es nicht auf den Thron geschafft hatten, hatte es auch andere Sith aus den Reihen des Ordens gezogen, die potenzielle Kandidaten auf den Thron gewesen wären... Exodus Wingston. Gerüchten zufolge hatte der sich an einem zivilen Leben versucht, wenn man diesen Dingen Glauben schenken konnte. Oder Janem Menari, dem der Thron eigentlich rechtmäßig zugestanden hätte... Auch er hatte das Imperium verlassen. Zweifel versuchte sich in Nergals Gedanken einzunisten. Zweifel daran wirklich den richtigen Weg zu beschreiten.

Der einäugige und kriegerische Sith bemerkte diese Gedanken. Erkannte sie als das was sie waren und presste seine Kiefer etwas fester aufeinander. Er würde ganz gewiss nicht mit einem Mal sein Leben derartig in Frage stellen. Zweifel waren nichts anderes als Unsicherheit und Unentschlossenheit. Kurzum... Schwäche. Die Schwäche nicht mehr weiter gehen zu können. Die Schwäche keine Entscheidung treffen zu können. Die Angst vor der Zukunft. Angst vor dem 'was wäre wenn?'.

Sie alle waren Sith gewesen, zu denen er früher einmal aufgesehen hatte. Und doch hatten sie den Orden verlassen... das war kein Zeichen dafür, dass der Orden oder gar die Sith sich auf dem falschen Weg befanden... denn mit was für einer Galaxis würden sie dort draußen konfrontiert werden? Einer die nach dem Recht des Stärkeren, dem Recht des Besseren, agierte. Und wer wenn nicht die Sith wussten das genau dies die grundlegende Wahrheit des Lebens und der Weiterentwicklung allen Lebens war. Es hatte ihnen an Überzeugung, Hingabe und Willen gemangelt. Eine Schaffenskrise die umso schwerer wog, wenn man bedachte was sie zuvor alles geleistet hatten.

Inzwischen hatte der Givin ihn in die obersten Etagen des Ordens geführt. Andere Sith waren zunehmend seltener geworden und letzten Endes, bis auf einige wenige, die an einer Hand abzuzählen waren, komplett aus ihrer näheren Umgebung verschwunden. Die roten Wachen des Imperators hatten langsam aber stetig zugenommen. Ebenso wie das Gefühl in Nergal, sich immer weiter und weiter einem verheißungsvollen Vortex aus Dunkelheit und Leidenschaft zu nähern.
Nergal bemerkte erst das er auf das unheilvoll wirkende Tor vor ihnen gestarrt hatte, als der Givin sich mit wenigen und ruhigen Worten wieder verabschiedete. Und dann... kaum das er außer Reichweite war... begannen die massiven Torflügel sich zu bewegen...

...öffneten ein Portal in eine noch tiefere Dunkelheit. Wie ein unerforschtes Grabmal klafften sie in die trügerische Leere und Stille. Selbst wenn er beide Augen verloren hätte, hätte Nergal noch wahrgenommen wie sich die Hand des Imperators einladend... oder eher... auffordernd, bewegte. Er setzte sich, die eigenen Nerven stählend, in Bewegung und kaum das er die Schwelle passiert hatte, glitt das Tor unter tiefem Schaben und grollen wieder in geschlossene Position.

Sich von der Dunkelheit des Thronsaals abhebend und zugleich eine ganz eigene Form von Dunkelheit ausstrahlend, als würde sie aus seinen Poren sickern, saß Allegious auf dem Thron des Imperators. Seinem Thron. Und zugleich das Objekt der Begierde so vieler anderer Sith. Auch Nergal hatte sich mehr als nur einmal ausgemalt wie es sei würde von hier aus die Geschicke des Ordens und des Imperiums zu lenken. Schwere Banner aus dickem Stoff hingen von Säulen und der Decke, bewegten sich beinahe Träge zu einem Luftzug, der keine Wärme mit sich brachte. Allegious, der Imperator und Nergal, der Sith, standen sich seit langer Zeit wieder einmal gegenüber. So groß der körperliche Unterschied zwischen ihnen war, so groß war einst auch die klaffende Schlucht in der Macht zwischen ihnen gewesen. Heute... fühlte sie sich geringer an. Doch auch das konnte daran liegen das er, der auf dem Thron saß, Nergal dies einfach glauben ließ.

An die Stufen des Throns heran getreten, sank er auf ein Knie nieder. Begleitet vom leisen Brummen seines Körperpanzers und der Erinnerung wie er in diesem Thronsaal bereits mehrfach gekämpft hatte. Zum Auftakt des Bruderkrieges. Später dann, als er zusammen mit Exilis versucht hatte Allegious zu töten und für Menari vom Thron zu stoßen... und dann, wie er gemeinsam mit Allegious gegen Exilis angetreten war, weil er selbigen als Opfergabe für seinen Seitenwechsel dargeboten hatte, wodurch letzterer so sehr in Rage verfallen war, das der jetzige Imperator und Nergal gezwungen gewesen waren zusammen zu arbeiten.

Kurz salutierte er mit geballter Faust, die er an die Brust führte.


„Mein Imperator.“

Sprach er aus, doch die Worte gingen in den Sätzen von Darth Allegious unter. Versagen. Verrat. Wie passend seine eigenen Gedanken auf dem Weg hier her dazu gepasst hatten, was ihm jetzt wieder begegnete. Und dann kam auch die Nennung von Malevolos. Der Verräter. Fast ein Usurpator, doch hatte man dieses Vorhaben frühzeitig im Keim erstickt. Vermutlich würden in diesen Momenten die ersten imperialen Strafen verhängt. Die ersten einfachen Menschen verhaftet und ihrem Schicksal entgegen geführt.

Einen kurzen Augenblick ließ er den Blick seines verbliebenen Auges gesenkt, ehe Nergal aufblickte, den Blick des Imperators in der Dunkelheit suchte. Glühend starrte er aus der Dunkelheit auf ihn herab. Und da war so etwas wie Angst... aber nicht wirklich Angst. Respekt. Ehrfurcht. Neid. Gier. Eine amalgamische Mischung all dieser Dinge weil auch Nergal dort stehen wollte, wo jetzt gerade Allegious stand, während er zugleich wusste, dass für diesen letzten Schritt noch immer ein letztes Stück fehlte. Dennoch... da waren keine Zweifel. Keine Bedenken und als Nergal, zunächst seine Atemmaske entfernte und dann die Stimme erhob, waren seine Worte fest und sicher.


„Mein Leben gehört dem Orden. Alles was ich habe, werde ich weiterhin der Dunklen Seite und dem Imperium widmen. Und euch, Imperator Allegious. Auf das ich weiterhin unter eurer leitenden Hand und eurem Wohlwollen wachsen werde, das niemand der sich den Sith in den Weg stellt ob innerhalb oder außerhalb, standhalten kann, bis die Galaxis wieder der Dunklen Seite gehören wird.“

Noch immer sah er zu ihm auf, während die Dunkelheit um sie herum alles andere zu dämpfen schien. Nichts von der Außenwelt drang in diese Begegnug hervor. Nichts hiervon drang nach außen. Zwei gleichgesinnte und doch so unterschiedliche Wesen, trafen sich unter dem Deckmantel der Finsternis, um erneut einen Eid abzulegen. Um die Hingabe ihr gegenüber erneut zu bekräftigen. Und dessen war er sich absolut sicher... seine Entschlossenheit war, heute, größer denn je.

[Sartinaynian System – Bastion – Hauptstadt 'Center' – Orden der Sith – Domäne des Imperators – Thronsaal] – Darth Allegious & Nergal
 
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Natürlich war es nicht richtig, alle Personen eines Volkes über einen Kamm zu scheren, dessen war sich Eowyn bewusst. Manche Völker jedoch hatten so ihre Eigenarten, die beinahe jede Person davon erfüllte - und dazu gehörte die Planetengebundenheit der Miraluka. Natürlich kam es immer wieder vor, dass jemand sich anders verhielt, als es sein Volk normalerweise tat, ein wenig konnte Eowyn das nachvollziehen. Sie selbst war in manchen Punkten... anders gewesen als andere Tirahnner, auch diese verblieben in der Regel eher auf dem Planeten, suchten Ruhe und Frieden. Mit ein Grund, weshalb sie das Imperium nun wohl langsam nicht mehr gewähren ließen - denn "Ruhe" und "Frieden" waren mit dem Tag der Besatzung verschwunden, und das ließ sich ihr Volk nicht mehr gefallen. Es mochte für Außenstehende paradox wirken, und vermutlich hatte das Imperium daher nicht mit viel Widerstand gerechnet, aber Eowyn überraschte Riuens Erzählungen und Mellahs Eingreifen so überhaupt nicht.
Wie auch immer - Eowyn hatte nicht mit einer Miraluka hier gerechnet, aber natürlich war es nicht ausgeschlossen. Mirilis Andeutungen, dass Armut eine Rolle gespielt hatte, machten Eowyn betroffen. Hatte simpler Hunger sie hier in den Tempel geführt? Das wäre... äußerst traurig. Warum ausgerechnet die Sith? Oder steckte mehr dahinter? Vermutlich. Vermutlich hatte der Hunger nur zum Verlassen der Heimat geführt, nicht aber zum Anschließen an diesen Orden...

Das ist wahr, sagte Eowyn leise, beauernd. Sie schien einen wunden Punkt getroffen zu haben, und selbst, wenn sie nicht vorher schon beschlossen hätte, nicht tiefer zu graben, spätestens jetzt hätte Eowyn das Thema fallen gelassen. Sie wollte nicht in die Jüngerin dringen, egal, ob diese hier aus reiner Berechnung war oder aus anderen Gründen.

Die Jüngerin zeigte dann so etwas wie Verständnis für Eowyns Ansichten, und es klang ehrlicher, als es das gestern bei Sturn getan hatte. Nichtsdestotrotz - Sturn hatte auch nicht wirklich die Absicht, ihr Vertrauen zu gewinnen, er wollte sie höchstens für die dunkle Seite gewinnen. Und wenn er dafür den Umweg über Mirili ging... Sie lächelte dünn. Ihr Blickwinkel würde sich niemals ändern - und sie fragte sich, wann irgendjemand hier das begreifen würde. Vermutlich war das der Tag, an dem man sie dem Imperator zum Fraß vorwarf, nachdem Sturn beschlossen hatte, sie eher zur Überläuferin werden zu lassen, als sie zu foltern. Daher stellte sich die Frage, wie sehr sie dieses Spiel mitspielen sollte, aber es war eine gefährliche Partie, das war ihr bewusst. Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand, der "nur zum Schein" überlief, auch wirklich der dunklen Seite verfiel. Sie musste einen Weg finden, sich selbst nicht zu verlieren, gleichzeitig aber auch ihren Wert nicht zu untergraben... Ich bezweifle es, aber vermutlich sollte man niemals "niemals" sagen, nicht wahr. Zu offensichtlich? Oder schlicht höflich? Verflucht noch mal!
Dann aber bot Mirili ihr an, sie weiterhin mit Lektüre zu versorgen, und Eowyn legte nachdenklich leicht den Kopf schief. Freundliches Angebot ohne Hintergedanke? Berechnung, um sie erneut zu sehen? Berechnung, um den Haken auszuwerfen, damit sie anbiss und mehr über die Sith und ihre Lehren las?


Vielleicht sollte sie anbeißen. Gestern hatte sie beschlossen, nicht ausschließlich die sture Schiene zu fahren - war es dann nicht angemessen, sich ein wenig anzupassen? Je offener sie sich zeigte, desto weniger würde sie Ian und Brianna in Bedrängnis bringen... doch sie durfte nicht zu offen sein. Sie durfte nicht einmal in die Nähe der Gefahr kommen, an der dunklen Seite zu kratzen, lieber würde sie sterben... Sie unterdrückte ihr Aufstöhnen. Es war schwer. Es war so schwer, es war nun der zweite Tag und sie hatte das Gefühl, ihre Gedanken drehten sich nur im Kreis, während die dunkle Atmosphäre um sie herum sie daran hinderte, glasklar zu denken. Alles schien sie niederzudrücken.

Bücher darüber, wie die Sith die Jedi sehen wären vielleicht interessant, sagte sie dann langsam, denn solche Dinge konnten sie nicht korrumpieren, nicht wahr? Auf keine Art und Weise - sie würden sie eher abstoßen. Aber es wäre gut und wichtig zu wissen, wie diese Positionen aussaen. Dann kam ihr spontan ein Gedanke, der so lächerlich war, dass sie trotz der Situation beinahe lachen musste, aber nun ja, Mirili hatte gefragt, nicht wahr? Und sie hatte nicht explizit gefragt. Außerdem lese ich gerne Trivialliteratur, ergänzte Eowyn mit einem amüsierten Lächeln. Ihr wisst schon - Liebesromane, Kriminalgeschichten, so etwas. Also, falls Eure Bibliothek dergleichen hergibt... Dabei konnte sie nur gewinnen. Entweder, Mirili brachte ihr unwahrscheinlicherweise tatsächlich derlei Bücher, oder aber, sie machte den Zuhörern deutlich, dass sie noch nicht gebrochen war. Oder beides. Eines war klar - sie konnte mitspielen, ja, aber nicht um jeden Preis. Nein. Ein kleines, winziges bisschen musste sie sich selbst bewahren.

Ich danke Euch für Euren Besuch und die Bücher, nickte Eowyn zum Stapel, der auf dem Tisch stand. Ich werde sicher in das eine oder andere hineinsehen. Alleine schon, um zu vermeiden, dass Mirili, sollte sie nicht doppeldeutig denken, nicht bestraft wurde, und außerdem konnte es nicht schaden, dadurch Einblicke in den Orden zu bekommen - nicht, wenn sie ihn so verabscheute, wie sie es tat. Nein, rein durch Bücher wechselte man nicht die Seiten. Zusätzlich hatte sie so noch etwas zu tun... und Eowyn wusste, die Tage hier würden lang werden.

Sie verzichtete auf den bei den Jedi üblichen Abschiedsgruß und nickte der Jüngerin höflich zu.
Ich bin mir sicher, man informiert Euch, sobald Ihr ein Buch wieder abholen könnt. Schließlich würden die aufmerksamen Beobachter genau wissen, wann sie ein Buch beendet hatte. Habt einen guten Tag, Mirili. Was vermutlich einfach nur bedeutete, dass niemand sie folterte oder umbrachte.
Eowyn hasste diesen Ort.


Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Mirili (NPC)
 
Bastion-Sith-Tempel-Domäne der Lernenden- mit Xargon und Darth Zion

Thatawaya beobachtete die Situation und vor allem den Mann, den sie auf ihrer Jagd nur knapp verfehlt hatte. Offensichtlich gehörte er auch zum Orden, denn Xargon verneigte sich vor ihm und entschuldigte sich für ihr Verhalten. Er erklärte auch den Grund für ihre Jagdverhalten und er hatte recht. Die letzte Mahlzeit in der Kantine war ihr nicht gut bekommen, war der Gemüseeintopf doch für Humanoide wie Menschen gedacht. Thatawaya hatte jedoch Mühe mit der Verdauung von pflanzlicher Nahrung, war sie doch eigentlich ein Carnivore, wie ihre Schnabelform schon verriet. Den Sith schien die Begründung jedoch nicht zu interessieren, denn er fuhr ungebremst mit einer Ermahnung an Xargon bezüglich seiner Waffe fort. Thatawaya legte den Kopf schief. Wenn es ein Verbot für Waffen gab, müsste Xargon dann nicht bescheid wissen? Und vor allem: Warum hatte Lord Nergal nichts gesagt? Wahrscheinlicher war, dass Xargon von seinem Meister eine Erlaubnis hatte, die Waffe immer bei sich zu tragen.Nur wenig später bestätigte Xargon ihre Theorie. Das Verbot galt Jüngern wie ihr und nicht Schülern wie ihm. Der Federkam auf ihrem Kopf färbte sie quietschgrün bei der lustigen Vorstellung, jemand könnte sie für unbewaffnet halten. Und sie zu entwaffenen war wohl nicht so ohne weiteres möglich. Zumindest könnte sie sie nicht abgeben.
Der Sith forderte Xargon auf, ihm dem Namen seines Meisters zu nennen. Thatawaya beobachtete den fremden Menschen genau, um an der Mimik vielleicht zu erkennen, ob Lord Nergal´s Name ihm irgendwas bedeutete. Gleich danach drehte sich der Sith jedoch zu ihr um und sah sie mit seinen gruselig-roten Augen an. Die Fosh erwiederte den Blick und hielt ihm stand, auch wenn es schwer war. Lord Draconis hatte ihr geraten, sich immer daran zu erinnern, wo sie gewesen war und dieses Erlebnis als Motivation zu nehmen, sich nie wieder unterdrücken zu lassen. Für Thatawaya war der Blick des Sith bereits so eine Situation, in der es darum ging, sich nicht von oben herab behandeln zu lassen. Die Federn auf ihrem Haupt stellten sich auf, um sie grösser wirken zu lassen. Ausserdem verfärbten sie sich zu einem leicht verärgerten Grau. Als der Sith- der sich immernoch nicht vorgestellt hatte- ihr befahl gut zuzuhören, warf sie Xargon einen fragenden Blick zu. Durfte dieser Mann ihr einfach so Anweisungen geben? Sie schuldete ihm nichts! Was er sagte, war jedoch sehr interessant, was ihre Federn wieder grün werden ließ. Er hatte ihre Neugierde geweckt. Erneut sah Thatawaya Xargon an, der dem Sith erklärte, dass sie in Lord Nergal´s Diensten stand. Thatawaya legte den Kopf schief. Sie stand in seinen Diensten? Sie half ihm! Weil sie es wollte und nur solange sie wollte. So lang, wie er ihr etwas bot! Als Xargon den Auftrag des fremden quasi abgelehnt hatte, plusterte sich Thatawaya etwas auf, um ihr Gefieder dann durchzuschütteln.

"Aber wenn es da unten Beute gibt, können wir ja mal schauen, ob wir diesen Raum finden. Wenn ja, geben wir bescheid.”

Thatawaya konnte sich trotz Xargons Erklärung nichts unter den Katakomben vorstellen. Die dunkle Seite war stark dort? So wie das, was sie bei Lord Nergal und Lord Draconis bemerkt hatte? Beide waren gruselig, genauso wie der Sith vor ihr. Malevolos war einfach nur grausam gewesen. Aber das tat nichts zur Sache. Die Fosh hatte unterdessen einen ganz anderen Plan. Was auch immer der Sith vor ihr aus diesem speziellen Raum haben wollte….es war entweder nicht wichtig genug, um es selbst zu holen oder die Hindernisse bis dahin waren zu schwer, um dafür das eigene Leben aufs Spiel zu setzen. Aber was es auch war: Er wollte es scheinbar haben. Und das würde Lord Nergal vielleicht interessieren. Thatawaya sah zu Xargon und hoffte, er erkannte in ihrem Blick, dass sie etwas vor hatte.


“Und ….wem müssen wir dann bescheid geben?”


fragte sie noch einmal nach und sah den rotaugigen Sith an. Sie ließ sich auf seine Deadline garnicht ein. Entweder sie fand es oder nicht. In 5 Tagen? Was sollte dann passieren, wenn sie es nicht finden würde? Wahrscheinlich nicht viel.Vor allem: Wenn Lord Nergal davon erfuhr, dass irgendjemand sie derart in Beschlag nehmen wollte...was würde er wohl dazu sagen?

Bastion-Sith-Tempel- Domäne der Lernenden- mit Xargon und Darth Zion
 
[ Bastion | Sith-Tempel | Ebene der Krieger | Trainingsraum 7 c ] - Venris Traja, Adria, Darth Keebo

Nun schien sich Adria in Rage zu reden. Mittlerweile kannte Venris das etwas aufbrausende Wesen seiner Meisterin doch recht gut und so verwunderte es ihn nicht besonders. Sie rechtfertigte sich für die Aussage, dass sie den besten als Lehrer für diese Übungen gesucht hatte und begann danach wieder damit, ihre Lebensgeschichte zu offenbaren. Doch hatte nicht gerade Darth Keebo ihr genau von so etwas abgeraten? Zu sehr in Unsicherheit zu verfallen? In Venris drängte sich der Wunsch dazu auf, sich irgendwie zu involvieren, um seiner Meisterin die Ruhepause zu verschaffen, die sie vielleicht benötigte. Sie beide hatten gemeinsam Artek überstanden, als Team. Natürlich hatte sich seitdem ihr Verhältnis zueinander geändert, war sie doch in den Stand eines vollwertigen Sith und seiner Meisterin aufgestiegen. Sie hatte in der Zwischenzeit zwar Dinge getan, mit welchem sie sich seinen Respekt, seine Angst und auch seine Wut auf sich gezogen hatte, doch die Gedanken an Mohan und ähnliches hatten hier nun nichts verloren. Er musste sich auf die Lektionen konzentrieren und vielleicht konnte er ja auch dadurch glänzen, im richtigen Moment die Initiative zu ergreifen und Adria dadurch eine Pause zu verschaffen. Und das sie diese Pause benötigte, zeigte sich an den folgenden Sätzen ihres Meisters, welche Adria harsch kritisierten.
Adria fuhr fort, sich damit zu rechtfertigen, dass das Alles hier neues Terrain für sie sei. Sie wollte an die Spitze des Ordens, entweder alles oder nichts und dafür wollte sie das Wissen des Sith-Lords, der vor ihnen stand. Sie schien sich zumindest etwas wieder gefangen zu haben, schien nicht mehr über ihre Worte zu stolpern, sondern sie selbstbewusster von sich zu geben. Doch Darth Keebo schien all das anders zu sehen. Mit kalter Stimme sprach er davon, dass sie die Zeit von ihnen allen vergeudet hätte, dass sie so viel von sich offenbart hatte, dass er sie damit zerschmettern könnte. Es schien, als würde alles Licht aus dem Raum gesogen, obwohl sich an der Helligkeit der Lampe nichts veränderte. Alles wirkte bedrückend, es war, als höre man seufzen und ächzten aus den immer dunkler scheinenden Ecken des Raumes. Venris fühlte sich unwohl, unwohl in diesem Raum, unwohl in seiner eigenen Haut. Wobei ... unwohl war ein Wort, dass seiner Gefühlslage nicht annähernd gerecht wurde. In diese Finsternis sprach der Sith-Lord nun hinein, wollte wissen, was sie spürten. Die Frage schien an sie beide gerichtet. Zwar wollte Venris in diesem Moment sich am liebsten einfach nur still und leise in eine Ecke verkriechen, doch da dies nicht zur Wahl stand, ergriff er zuerst das Wort.

,,Ich spüre Dunkelheit, eine erdrückende Dunkelheit. Es kommt einem vor, als würden Wände und Decke einem immer näher kommen, einen gemeinsam mit der Dunkelheit einengen, bis einem die Luft zum atmen fehlt."

Venris schluckte, die Worte blieben ihm beinahe im Halse stecken. Mit dem zweiten Teil der Frage wusste Venris nicht auf Anhieb etwas anzufangen. Er schloss für einen Augenblick die Augen, um sich zu konzentrieren und zu fokussieren. Und dann sah er die Antwort.

,,Diese Dunkelheit scheint aus etwas zu kommen, von dem Ort, wo ihr seid. Überall ist diese Dunkelheit, doch da wo ihr seid, ist eine tiefe Schwärze, wie ein Auge des Sturms, aus dem sich alles andere ergießt."

Venris öffnete wieder die Augen und blickte nun ihren Lehrmeister direkt an, auch wenn es einiges an Überwindung kostete.

[ Bastion | Sith-Tempel | Ebene der Krieger | Trainingsraum 7 c ] - Venris Traja, Adria, Darth Keebo
 
Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer" – Eowyn, Mirili (NSC)

Vermutlich würde es eine ganze Weile dauern, bis Mirili wusste, ob sie mit diesem Gespräch einen schrecklichen Fehler gemacht hatte. Oder aber sie würde die Konsequenzen ihres Handelns sehr zeitnah und direkt zu spüren bekommen. Die Bibliothekarin hatte Geschichten über „unbequeme“ Jünger gehört, die bereits beim Verlassen der Türschwelle gepackt und zu ihrem grauenhaften Schicksal irgendwo tief in den Katakomben des Tempels oder den persönlichen Folterkammern der ranghöheren Sith geschleift wurden. Mit einem Frösteln wurde ihr auf einmal eine Episode ganz besonders deutlich bewusst: Graf Sturn, der völlig ruhig und teilnahmslos einen ungeschickten Diener, der wiederholt die wertvollen Teppiche des Lords bekleckert hatte, am Kragen gepackt und mit bloßen Händen totgeschlagen hatte – nur, um sich danach lächelnd seinen Gästen zuzuwenden und sich höflich für die Störung zu entschuldigen. Leben von Jüngern waren nichts wert, bestenfalls waren sie Werkzeuge, die solange benutzt wurden, bis sie keinen Nutzen mehr brachten, und dann wurden sie entsorgt. Es war schrecklich, aber es war die Wahrheit, die Realität des Ordens. Vielleicht würde nun bald auch ihre Zeit kommen, doch sollte dem so sein, nahm Mirili ihren ganzen Mut zusammen und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Die Unterhaltung mit Eowyn war interessant gewesen, herausfordernd und anregend, und das mochte auch damit zu tun gehabt haben, dass sie am Rande der Blasphemie getanzt hatten. Die Jüngerin mochte schüchtern und vorsichtig, vielleicht sogar ängstlich sein, doch manchmal packte sie die Abenteuerlust wie ein Fieber und sie stürzte sich mitten in die Gefahr. Ein Teil von ihr, so wusste Mirili, suchte nach einem Ausweg aus ihrem kümmerlichen Dasein – irgendeinem Ausweg, und sei es der Tod. Nein, sie würde jetzt nicht in Trübsal versinken, entschied die Miraluka und sie lächelte und nickte der gefangenen Jedi zu, löste sich wieder aus ihren eigenen Gedanken. Die Bitte, die Eowyn vorbrachte, überraschte sie aber dennoch ein wenig. Bücher, in denen die Sicht der Sith auf die Jedi behandelt wurde, so etwas gab es natürlich. Rasch überlegte die Bibliothekarin und ihr fiel tatsächlich der ein oder andere Titel ein.


„Von Darth Ferialis existiert ein recht ausführliches Werk, in dem er die unterschiedlichen Philosophien der Orden beleuchtet und versucht, aufzuzeigen, woher diese Unterschiede kommen. Ein kluger Zeitgenosse, bemerkenswert poetisch...nicht unbedingt leicht zu lesen, aber ich werde es Euch holen. Vielleicht gefällt es Euch.“


Mirili nickte geistesabwesend und sah sich schon auf einer Leiter, um an dieses eher selten von Jüngern ausgeliehene dicke Buch zu kommen. Vielleicht ließ sich noch etwas mehr in diese Richtung auftreiben, es gab einige Sith, die sich mit dem Konflikt mit den Jedi beschäftigt hatten und ihre Ansichten zu diesem Thema verschriftlicht hatten. Die zweite Bitte von Eowyn ließ Mirili dann aber umso überraschter aufhorchen und sie legte leicht den Kopf schief. Trivialliteratur, das war...doch, sie konnte weiterhelfen. Tatsächlich schmunzelte die Miraluka, eine unschuldige, freundliche Geste, als ihr ein Geistesblitz kam.

„Oh ja, natürlich! Gewöhnliche Autoren haben wir nicht unbedingt viele, aber es gibt tatsächlich einige Sith, die in diese Richtung etwas geschrieben haben. „Das Bankett des roten Königs“ von Darth Noxia ist ein sehr, sehr spannender Krimi, ein Mord in höchsten...oh, ich verrate lieber nichts, das solltet Ihr unbedingt selber herausfinden. Ich wusste fast bis zum Schluss nicht, wer...hm. Ich bin schon still. Also...ja, Liebesromane. Lasst mich nachdenken...Die tragische Geschichte der beiden Schüler von...hm, ja, ja. Da kenne ich etwas. Ich kümmere mich so schnell wie möglich darum. Wir sehen uns bald wieder!“


Mirili nickte eifrig, erfüllt von neuer Energie, und als sich Eowyn schließlich verabschiedete, verbeugte sich die Miraluka leicht, lächelte und war in Gedanken schon wieder in der Bibliothek. Doch bevor sie dorthin gelangen konnte, musste sie erst an dem grimmigen Raveen vorbei, der sie mit frostiger Miene in Empfang nahm, gründlich untersuchte und dann einige Minuten schmoren ließ. Alle kurz verflogenen Ängste und Sorgen kehrten in diesen bangen Augenblicken mit Macht zurück und Mirili schlang die Arme um sich und zitterte, während sie nervös hin und her wippte, doch endlich teilte ihr Peiniger ihr die erlösende Nachricht mit, dass sie gehen durfte. Der Jünger klang beinah...enttäuscht, keine Ausrede zu haben, um ihr schlimme Dinge anzutun, und so schnell sie konnte verließ die Miraluka diesen Ort. Die Bibliothek würde sie auf andere Gedanken bringen...und vielleicht auch der Gefangenen helfen, so etwas wie Ablenkung und Frieden zu finden. Frieden. Das war es wieder. Eilig huschte Mirili durch die dunklen Gänge...


Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer" - Eowyn, Mirili (NSC)
 
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Macht war kein Stein, kein solider Fels, der unerschütterlich und statisch verharrte. Macht war ein Fluss: Stets im Wandel begriffen, mal größer, mal kleiner, und wer sich ihr in den Weg stellte, wurde fortgespült und all seine Spuren von der Erde getilgt. Das war die Lektion, die Darth Allegious verinnerlicht hatte. Jeder Tag, jede Stunde, jeder Augenblick war ein Ringen mit der Galaxis selbst, ein unaufhörlicher Kampf gegen Feinde, Rivalen und selbst vermeintliche Verbündete. Nur derjenige, der diese ständigen Prüfungen bestand, konnte den Verlauf des Flusses der Macht bestimmen. Mehr noch: Wer sich der Dunklen Seite und ihren mannigfaltigen Möglichkeiten verschrieb, wer bereit war, sein Lebensblut für das Versprechen von Macht zu opfern, konnte nicht nur den Verlauf des Flusses bestimmen: Er wurde zu dem Fluss. Eins mit der Energie und Kraft der Dunkelheit, ihre lebende Verkörperung. Ihr Avatar. Nur einem unter allen Sith konnte dieses Privileg zuteil werden, und der halbmechanische Noghri hatte es sich verdient. Ströme von Blut waren geflossen, Verbündete zu Feinden und Feinde zu Verbündeten geworden, gewaltige Armeen hatten erbittert miteinander gerungen und zahllose Rivalen und Emporkömmlingen einem Messer in der Nacht zum Opfer gefallen. Sein Thron war auf den Knochen ganzer Welten errichtet, sein eigenes Fleisch Nahrung für den unersättlichen Hunger der Dunklen Seite geworden. Und hier saß er nun. Dunkler Lord der Sith. Herrscher des Imperiums. Meister über Leben und Tod. Ein Wort von ihm genügte, um das Todesurteil selbst über die Mächtigsten zu sprechen – doch heute würde niemand in seinem Thronsaal sterben. Dies war eine Stunde der Belohnung, des Aufstiegs. Darth Allegious erlaubte es seinen Gedanken, zu wandern, als er mit rot glühenden Augen und den ungleich schärferen Sinnen der Macht die massive Gestalt betrachtete, die vor ihm respektvoll auf den Boden gesunken war. Nergal. Feind. Verbündeter. Diener. Rivale. Er war gezeichnet von den Kämpfen, die er ausgefochten hatte, doch seine Narben machten ihn nicht schwächer – sie machten ihn stärker. Nicht ganz ohne eine gewisse trockene Belustigung stellte der Herrscher des Imperiums fest, dass sie sich im Lauf der Zeit immer ähnlicher geworden waren, zwei Seiten der selben Medaille. Doch einer thronte und einer kniete – und das würde auch so bleiben, selbst nach dem heutigen Tag. Und doch...


Geduldig und still wie eine Statue lauschte Darth Allegious den Worten, die sein Gegenüber aussprach. Nur sie beide hörten sie – und die Dunkelheit, die hier ihr Heim hatte, die wie Öl aus jeder Ritze und Pore des schwarzen Steins tropfte. Das dunkle Herz des Ordens schlug hier, und manchmal, in den ruhigen Augenblicken, in denen er allein war, glaubte der Imperator, es schlagen zu hören. Er konnte es fühlen, so, wie er die Gedanken und Empfindungen von Nergal in diesem Augenblick spüren konnte. Da war Furcht – nicht lähmend, sondern die Sinne und den Geist schärfend. Das war gut. Furcht führte zu Zorn...Zorn, der aus Neid und Gier heraus gespeist wurde. Dem Gedanken, dem leisen Flüstern im Hinterkopf, das sagte: „Eines Tages könnte all das hier Dir gehören.“ Und Weisheit, die Weisheit, zu wissen, dass dieser Tag noch nicht gekommen war. Die Mischung war perfekt – wie Salzwasser, das umso durstiger machte, je mehr man davon trank. Die Worte Nergals waren die letzte Bestätigung, auf die der Imperator gewartet hatte. Treue. Eine Galaxis getaucht in Finsternis. Der letzte Triumph der Sith – sein letzter Triumph. Einige Augenblicke vergingen, als Darth Allegious in die Dunkelheit horchte. Das Flüstern, das ihm antwortete, war nicht seine eigene Stimme und doch war sie es – der Imperator war die Dunkle Seite und die Dunkle Seite war er. Und sie hatten entscheiden, dass Nergal würdig war. Gebieterisch hob Darth Allegious eine Hand und deutete ein kaum sichtbares Nicken an, seine Stimme rau und untermalt von einem bedrohlichen Schnurren – wie ein schläfriges Nexu, das gerade seine Zähne zeigte.


„So sprecht Ihr und so wird es geschehen, denn es ist mein Wille, dass es so geschieht. Während die Neue Republik...während die Jedi langsam und qualvoll an dem Gift ersticken, dass sie aufgrund ihrer lächerlichen Moral so bereitwillig in tiefen Zügen trinken, werden wir blühen und gedeihen. Unsere Stärke wächst mit jedem Tag. Und wenn die letzte Schlacht kommt und all meine Feinde endlich fallen, werdet Ihr, Nergal, an vorderster Front stehen und eine blutige Ernte einfahren. Triumphiert, denn Euer Imperator erachtet Euch als würdig, den Titel eines Lords zu tragen und Teil meiner auserwählten Elite zu werden. Ihr habt gekämpft. Ihr habt geopfert. Ihr habt geblutet und doch gesiegt – und all das werdet Ihr weiter in meinem Namen und im Namen meines Imperiums tun. Empfangt Euren Lohn...und erhebt Euch, Lord Nergal.“


Darth Allegious konzentrierte sich auf seinen Gegenüber und gestattete es der Dunkelheit, sich um ihn zusammenzuballen, zu fokussieren. Finsternis, die schwärzer war als selbst dieser Ort, wuchs in Schatten am Körper des frisch ernannten Lords und hüllte ihn in erstickendes, kaltes Nichts. Schwächere Wesen wären bereits jetzt einem qualvollen Tod zum Opfer gefallen, gepeinigt von eisiger Kälte, der Atemluft beraubt und nichts als Schwärze vor den Augen, doch der Imperator wählte keine schwachen Wesen für seine Elite aus. Nergal würde diese Prüfung überstehen, denn er war Eisen und Stahl – eine Waffe in den Händen seines Herrn. Und so, wie Waffen im Feuer der Schmiede gehärtet und von allen Fehlern befreit wurden, wurde nun auch der neue Lord gereinigt und mit der Dunkelheit gesalbt...


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Bastion, Tempel der Sith, Ebene der Krieger: Trainingsraum 7c: Darth Keebo, Adria und Venris


Erneut kam, dass sie zu viel preis gab. Möglich. Ja, eher wahrscheinlich, doch diese Tatsache war unumkehrbar. Es war zu spät. Sie biss sich auf die Lippen. Verdammter Mist! Ihre Mutter hatte sie im Grunde schon darauf hingewiesen, dass sie sich damit schwach machen würde. Es war ein selbstkonstruiertes Narrativ. Sie sollte die Vergangenheit ruhen lassen, im Hier und Jetzt leben. Sie kam bei diesem Sithmentor alles andere als gut an. Vielleicht sollte sie abbrechen, einfach gehen? Genauso gut könnte sie aber auch noch ein wenig abwarten. Was hatte sie zu verlieren?

Auch das sie leicht aus dem Konzept zu bringen war, warf er ihr wieder vor. Sonst war das doch nie so! Wut und Scham bauten sich mehr und mehr in ihr auf und langsam gefiel ihr der Typ vor ihr immer weniger. Er war selbstherrlich und arrogant, durch und durch! Das brachte mit sich, dass sie wieder normaler tickte, dass ihr Verstand wieder klarer wurde und dumme Gefühlsduselei nicht die Oberhand behielt. Es kam eh nichts mit der Liebe zu Fel mit!

Er war auch mit ihren Antworten völlig unzufrieden. Was wollte er eigentlich wirklich hören? Plötzlich wurde Adria total bedrückt, sie fühlte sich derart niedergeschlagen, hoffnungslos und traurig. Sie fühlte sich verdammt schlecht, wie ein Versager. Sie begann zu frösteln, obwohl sie genug angezogen hatte und sogar ihren Umhang trug. Adria fühlte sich total unwohl. Sogar Angst kroch in ihr hoch. Da fügte Keebo an: Tochter von Kira Guldur. Plötzlich ging Adria ein Licht auf. Daher wehte der Wind! Es begann richtig in ihr zu brodeln.


“Ach, Sie kennen meine Mutter? Mit Verlaub, sie haben also Vorurteile! Sie sehen mich, wie sie mich sehen wollen. Ich wünschte, sie würden sie nicht kennen. Ich bin ICH! Ich bin Adria Guldur, nicht Kira Guldur, die Zweite! Ich wünschte, sie würden MICH sehen!”

Daher begegnete er ihr so! Er konnte sie nicht leiden, noch bevor sie den Raum betreten hatte, noch ehe er sie kennengelernt hatte. Der Name genügte ihm. Was für ein Erbe! Weshalb hatte er sie dann überhaupt kommen lassen? Aus Neugierde?

Die Stimmung wurde noch ungemütlicher. Tränen standen ihr in den Augen. Sie fühlte sich so hilflos. Plötzlich meinte er, dass sie sich längst in seiner Lehrstunde befanden. Natürlich! Wie dumm von ihr! Wie sollten sie lernen, ohne Beispiele?! Wie sollten sie begreifen, um was es ging, wenn er es ihnen nicht an ihnen selbst demonstrierte!? Allerdings schalt er sie. Sie war wohl eine schlechte Schülerin. Gehörte das Fertigmachen auch dazu? Oder meinte er das ernst? Sie beschloss den Schuh nicht anzuziehen und entschied sich für die Lehrstunde. Er meinte, er könnte sie mit ihrer ausposaunten Vergangenheit erdrücken. Sie nickte.


“Ich verstehe jetzt.”

Doch die negative Gefühlswelt wurde stärker. Um ihn waberte es finster. Er erwähnte das Labor. Sie sah sich auf dem kalten Fliesenboden in ein benutztes, nach Tod riechendem Leichentuch, gehüllt. Dieser Geruch hing ihr in der Nase und ihre Füße wurden eiskalt, als wäre sie wieder barfuß. Doch Adria kämpfte dagegen an und schüttelte es ab und sie sah sich jetzt, wie sie in der feuchtkalten Gruft unter dem Labor in das weiche wärmende Fell des Werwolfes kroch und geborgen, warm und beschützt einschlief. Sie besann sich auf seine sanfte Stimme. Doch nun kamen Erinnerungen des Dschungels auf, den Keebo erwähnte. Sie war allein, in dem unterirdischen Tunnelsystem und floh vor dem Giganten. Es war stockdunkel und sie so lange allein. Der Tunnel schien endlos zu sein. Es roch nach Erde. Ihr Gespür für die Zeit war weg. Sie lief und lief. Sie war hungrig, durstig, staubig, müde, orientierungslos, mit schmerzenden Knochen, im Überlebenskampf! Doch dann tauchte in ihren Erinnerungen das Gesicht ihres Meisters auf. Ihr Herz verzehrte sich nach ihm. Sie sah sich im Bett, wie er sie liebevoll zudeckte. Sie sah sich immer bei ihm im Bett schlafen, zusammengerollt am Kopfende. Von klein auf. Wie sehr ihr das fehlte! Ihr Herz wurde schwerer und schwerer. Ihr Herz schmerzte so! Er war weg, ihr Held, ihr Retter, ihr Beschützer, ihr Vater, Bruder, Freund und Meister, ihr Ein und Alles! Ihr Herz schien zu bluten. Eine Träne lief über ihre Wange. Fel, war ihr einziger Gedanke, er hatte sie für immer verlassen und alleine zurück gelassen! Sie war so allein und einsam!

Ob sie das spürten? Adria schreckte wie hoch. Wie könnten sie unterscheiden, ob es aus ihnen selbst kommen würde oder ob er das wäre? Verdattert sah Adria ihn an. Sie war sich nicht sicher!? Und da sie bisher eher schlecht abgeschnitten hatte und die Fragen wohl an Beide gerichtet war, ließ sie Venris gerne den Vortritt. Hoffentlich sagte er was, nicht das er umgekehrt ihr den Vortritt ließ!? Doch, Venris äußerte sich. Gut, so hatte sie eine Verschnaufpause! Adria hörte genau zu. Sie ordnete ihre eigenen Gedanken und ihr Gefühlschaos. Er beschrieb die Stimmung sehr gut. Sowas konnte man also mit der dunklen Seite der Macht auslösen. Etwas mehr und man wäre bereit, Selbstmord zu begehen, dachte sich Adria.


“Ich stimme Venris zu. Man könnte jemanden so in den Wahnsinn oder sogar in den Selbstmord treiben. Diese Hoffnungslosigkeit, diese Traurigkeit, Freudlosigkeit, diese Kälte, Angst, Niedergeschlagenheit! Es scheint, als würde einem die Energie geraubt. Man verliert sich in den düsteren Gefühlen. Dabei kommen Erinnerungen hoch, die man damit verbindet. Es war so verdammt echt! So real! Doch, wie kann man es unterscheiden? Vermutlich, in dem man prüft, ob ein Machtschild hilft?”


Bastion, Tempel der Sith, Ebene der Krieger: Trainingsraum 7c: Darth Keebo, Adria und Venris
 
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