Bastion

Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Katakomben - Kommandozentrale - Darth Angelus, Darth Zena, weiter entfernt: Craton Minara, Thork

Es gab keinen größeren Ruhm, als den Tod eines ebenbürtigen Gegners, so lautete die Devise des jungen Kriegers Darth Angelus. Seine Kontrahentin hingegen tickte anders; Darth Zena war berechnend und kalt und nutzte jene, die sie besiegte und übermannte, als gebrochene und gefügige Diener oder Komponenten ihrer Experimente. Ein erbärmliches und klägliches Schicksal, dessen Tragweite sich der dubrillianische Sith gar nicht bewusst war, doch das ihn letztlich doch durch das Unterbewusstsein dazu antrieb, nicht klein beizugeben. Denn was sich schnell herauskristallisierte, war die Tatsache, dass es sich bei der Hexe um die geschicktere und besser trainierte Duellantin handelte. Jede ihrer Paraden und Angriffe waren so filigran und ausgefeilt, dass es Darth Angelus während des Anfangs ihres Duells zunehmend schwerer fiel, mitzuhalten und das Klingenkreuzen mit der Rothaarigen aufrechtzuerhalten. Darth Zena fuhr ein Tempo, dass daraus schließen ließ, dass sie entweder von einem wahrhaftigen Meister im Lichtschwertkampf unterwiesen worden, oder auf irgendeine besondere Art besessen gewesen sein muss. Nach einer schnellen Abfolge von mehreren präzisen Stichen, wich die Herrin des Kults des Fleisches mit einer eleganten Drehung einem mächtigen und ungemein kraftzehrenden Hieb des Extinktors aus, der sich zunehmend in einer zorniger Aufgebrachtheit wiederfand und gleichzeitig an Ausdauer verlor, was denkbar unpassend war, da Darth Zena nun ihre Gegenoffensive einleitete und ganz genau wusste, wie sie die Vorteile ihrer beiden Klingen perfekt ausnutzen musste. In seiner Rückwärtsbewegung geriet der Krieger ins Taumeln und schaffte sich seine Kontrahentin mit einem Tritt in die Magengrube kurzzeitig vom Leib, doch beinahe unbeirrt kam sie mit einer artistischen Einlage wieder auf die Beine und mit einer ebenso beeindruckenden athletischen Bewegung durchbrach sie die Deckung des Darth Angelus, der hart auf dem staubigen Boden aufkam und nur mit Müh und Not der tödlichen Attacke Darth Zenas auszuweichen vermochte. Über die Wege der Macht hielt Darth Angelus nun Ausschau nach seinem Schüler, der seinen Kampf bereits gewonnen hatte und den Kampf der beiden Krieger verfolgte. Er unterdrückte das Bedürfnis danach, die Unterstützung Cratons zu fordern und ließ sich nach mehreren daraufhin folgenden Treffern, die meisten davon Tritte und Hiebe mit den Griffen ihrer beiden Klingen, schließlich voll und ganz in seine todbringende Rage verfallen.

Darth Zena hatte es versäumt, in der entscheidenden Phase des Kampfes die offensichtlichen Schwächen des Ritters auszunutzen und den zu mehreren Zeitpunkten passenden Todesschlag durchzuführen. Es war ein schwerwiegender Fehler, den Darth Angelus förmlich spürte, als er mit seinen blutroten Augen die Beute fixierte und sich nun voll und ganz seinem Zorn hingab. Mit vielfacher Gewalt und Geschwindigkeit deckte er die nun ihrerseits zunehmend in Bedrängnis geratende Hexe mit einer Vielzahl von Angriffen ein und drängte sie mit gewaltigen Schritten zurück. Die Technik der Sith kam gegen die rohe Gewalt und den schier grenzenlosen Zorn des jungen Sith, der den ultimativen Preis für seine Stärke dadurch bezahlt hat, dass er seine eigene Familie massakriert hatte, nicht mehr an. Was auch immer diese Frau während ihrer Zeit bei den Sith getrieben hatte, sie war gewiss von einer Dunkelheit erfüllt, die der seinen nahekam, doch in seiner grenzenlosen Wut und Rage übernahm Darth Angelus jetzt endgültig die Oberhand durchbrach die doppelte Deckung der Sith, die mit einer Rolle rückwärts nur mühsam wieder auf die Beine kam und mit einen Augenblick später mit gekreuzten Klingen in die rot flammenden Augen des Königsschlächters blickte. Schweißperlen flossen von ihrer Stirn herab, als sie ihr Bestes gab, dem Druck standzuhalten und dabei zornig aufschrie. Der Ritter deutete es als Zeichen der Schwäche und verließ seine sichere Position. Wie ein Bulldozer preschte er nach vorn, jagte die rückwärts taumelnde Hexe und genoss den kurzen Anflug von Furcht, den er in ihr spürte. Doch war es die Balance der nach wie vor technisch überlegenen Duellantin, die ihn letztlich aus dem Gleichgewicht brachte und mit dem Gesicht voran auf den Boden brettern ließ. Eine Rückhand mit wahrhaftig Schmackes traf ihm noch ihm Fall am Hinterkopf und ließ für einen Augenblick all seine Lichter ausgehen. Ein fataler Überraschungsmoment, der nicht verheerender hätte ausfallen können.
Alles, was Darth Angelus in diesen Sekunden noch mitbekam, war der Schrei seines
Schülers, der sich in den Kampf stürzte und seinem Meister vor dem drohenden Todesstoß bewahrte. Der grelle Piepston in seinem Gehör drang wie ein Presslufthammer in sein Hirn vor und mit einer Mischung aus Schmerz, Hass und Kampfeslust drehte sich der Krieger mühsam auf den Rücken und verfolgte die verschwommenen Bilder des Kampfes von Darth Zena und Craton. Soweit er es beurteilen konnte, schlug sich sein Schützling wacker, doch lange würde er gewiss nicht überleben.


Was war all das schon wert? Was bedeutete das Leben des Mirilianers schon in Wirklichkeit? Der Krieger sammelte seine Kraft und bereitete sich darauf vor, den Tod seines Schülers in Kauf zunehmen und den dadurch resultierenden Augenblick der triumphalen Ablenkung Zenas auszunutzen, um sie kurz und schmerzlos aus der Deckung heraus zu töten. Es war ein notwendiges Opfer, wenn auch bedauerlich. Oder, etwa nicht? Mit einem fürchterlichen Knacken renkte der Krieger seine Halswirbel wieder zurecht und grinste finster. Zur Hölle damit. So würde es nicht laufen.

Der feste Machtgriff hob er die völlig überraschte und wehrlose Darth Zena von den Füßen, was dem kurzen Intermezzo mit Craton ein jähes Ende bereitete. Der Krieger richtete sich auf, während er immer fester zudrückte und mit jedem angestrengten Atemzug der Rothaarigen seine Kräfte wiedererlangte. Keuchend und mit den Beinen strampelnd kämpfte die Hexe und ihre Hände wanderten zittrig gen Kehle. Der Ritter sah ihr mit seinem finsteren Grinsen in die Augen und schleuderte sie schließlich quer durch die Kommandozentrale gegen die eiserne Wand. Mit einem dumpfen Knall kam sie am Boden auf und für einen Moment glaubte der Krieger, dass der Sieg ihnen gewiss war. Schwungvoll ließ er sein Lichtschwert durch die Luft wirbeln, während er sich mit langsamen Schritten dem regungslosen Körper der Hexe näherte. Sie war am Ende; gebrochen. Offensichtlich unbekümmert verfolgte der dunkle Ritter die kurzen Zuckungen seiner Gegnerin, als sie sich wackelig zurück auf die Beine kämpfte und zum letzten Mal ihre Lichtschwerter erhellen ließ. Es würde keinen Kampf mehr geben. Darth Angelus hatte genug.

Klimatisch beschleunigte er seine langsamen Schritte hin zu einem sanften Laufschritt, ehe er wenige meter vor ihr zu einem Sprung ansetzte, dem finalen Hieb. Mit beiden Händen am Griff der Klinge erhob sich Darth Angelus in die Luft, schien dort für den Bruchteil einer Sekunde zu stehen, zu verharren, ehe er mit einer umso plötzlicheren und überschnellen Attacke auf Darth Zena herabstürzte und ihre Deckung mit diesem einen mächtigen Hieb zerschmetterte und umgehend zum tödlichen Hieb ausholte. Anstatt zu wimmern und ein letztes Mal Gnade zu ersuchen, blickte ihm die rothaarige Kriegerin zum vermeintlich letzten Mal in die Augen. Darth Angelus war fest entschlossen, es hier und jetzt zu Ende zu bringen. Er rechnete mit allem, doch nicht mehr damit, dass das Schicksal doch noch eine Wendung zu ihrem Gunsten einschlagen würde...


Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Katakomben - Kommandozentrale - Darth Angelus, Darth Zena, Craton Minara
 
[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar

Sie wurden überrannt. Wieder einmal. Hadar sah Kameraden fallen, begraben unter den stinkenden Körpern der Rakghoule. Gräßliche Geräusche von reißendem Fleisch und brechenden Knochen wurden übertönt vom hungrigen Brüllen weiterer Wellen von hirnlosen Bestien, die endlos aus der Dunkelheit strömten. Die zähe, dunkelhäutige Frau erlebte eine Situation wie diese nicht zum ersten Mal. Manchmal machten sie Boden gut und konnten Ebenen säubern, aber selten konnten sie ihre Stellungen lange halten.
Routiniert wechselte Hadar die Energiezelle ihres Blastergewehrs und wich zur nächsten Deckung zurück, schoß und lud nach und schoß und griff irgendwann ins Leere. Ohne zu Zögern ließ sie die Waffe fallen und nahm den Säbel von ihrem Gürtel. Die geifernden Monster waren schon gefährlich nahe, und es stellte sich schon längst nicht mehr die Frage, ob dieser Kontrollpunkt gehalten werden konnte – oder auch nur diese Ebene – sondern ob sie es lebend herausschaffte.

War noch jemand hier, der mit ihr kämpfte? Gerade waren noch Kampfgeräusche zu hören gewesen. Schüsse – oder waren es nur ihre eigenen gewesen? Jetzt nur noch die Fressgeräusche und das Schlurfen der mutierten Monster. Irgendwo hinter ihr mußte die nächste Barrikade sein, vielleicht – wenn sie Glück hatte – Verstärkung. Wie eine Wahnsinnige hieb und stach sie weiter, wohl wissend, dass ein einziger Biss sie binnen Stunden in eine ebensolche Abscheulichkeit verwandeln würde. Der Boden war glitschig von Blut, genauso wie der Griff ihrer Waffe. Plötzlich war sie eingekeilt zwischen den verkrebsten Leibern der Rakghoule, die nach ihr schnappten und versuchten, sie zu packen. Todesangst verdoppelte ihre Kraft, aber Hadar wußte, dass es diesmal nicht genug war. Sie hatten sie. Aber solange ihr Herz noch schlug, würde sie versuchen sie zu töten.
Seltsamerweise passierte das nicht. Stattdessen hatte sie wieder Platz genug, um mit ihrer Klinge auszuholen. Jemand war neben sie getreten, feuerte kurze Salven in die vorwärts drängende Masse und schnitt mit einem Vibromesser durch Gliedmaßen und Hälse. Schulter an Schulter kämpften sie sich Zentimeter um Zentimeter hinter die relative Sicherheit der Barrikade zurück, die aus zurückgelassenen Fahrzeugen errichtet worden war.

Hadars Gedanken verweilten noch eine Zeit lang bei diesem Ereignis, das vor etwas mehr als einem Jahr stattgefunden hatte und bei dem sie auf Raveen und seinen Herrn Lord Sturn getroffen war. Hätte der blonde Kommandant von Sturns Leibwache nicht eingegriffen, wäre sie nur Sekunden später Rakghoulfutter gewesen. Jetzt stand sie selbst unter Raveens Kommando und trug die schwarz-rote Uniform von Lord Sturns Leibwache. Ihre Erleichterung damals war unmittelbar gewesen und es war nicht nur ihre Erschöpfung, die sie vor Sturn auf die Knie sinken ließ. Sie fühlte tiefe Dankbarkeit und die Macht, die von dem Sith ausging. Dort, wo sie herkam, war Stärke das Einzige, was tatsächlich zählte. Rakghoule waren tödliche Raubtiere, und nur wer keine Schwächen offenbarte, überlebte. Aber es war Raveen gewesen, der an ihrer Seite gekämpft hatte. Die Sinne von Adrenalin geschärft, agierten sie in absolutem Einklang. Zu zweit waren sie eine Urgewalt, die die unnatürlichen Kreaturen wieder in die Finsternis schickte.


All das schien sich in einem anderen Leben abgespielt zu haben, und Hadar arbeitete hart, um diejenigen nicht zu enttäuschen, die sie aus dieser Hölle befreit hatten.
Wie üblich hatte die junge Frau um diese Zeit schon einen Teil ihres üblichen Trainingspensums bereits hinter sich und ihr Atem ging etwas schneller. Ein leichter Schweißfilm glänzte auf ihrer glatten, dunklen Haut, während sie darauf wartete, dass Raveen, ihr Kommandant, ihr beibrachte, ein noch tödlicherer Krieger zu werden. Sie hatte darauf geachtet, sich nicht zu verausgaben, lediglich ihre Muskeln aufgewärmt und gedehnt, sodass sie ihre volle Leistungsfähigkeit unmittelbar abrufen konnte.


Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar
 
Bastion, Tempel der Sith, Ebene der Krieger: Trainingsraum 7c: Darth Keebo, Adria und Venris

Da waren Warnungen zu Genüge gewesen, doch Adria hatte sie alle ignoriert. War es die typische Arroganz der Sith, sich erhaben zu glauben über alles und jeden oder war es die Arroganz der Guldurs? Nichts davon spielte eine Rolle, als Keebo der Worte überdrüssig, handelte. Adria hatte nicht hören wollen – und jetzt würde sie spüren, wie sich Keebo unbarmherzig in ihren Geist bohrte. Noctious hatte seinerzeit ähnliches getan, mit dem Unterschied, dass sein einstiger Meister nicht versucht hatte, Keebos Gedanken zu lesen. Nein, viel mehr hatte Noctious eine Verbindung geschaffen, die es ihm ermöglicht hatte zu wissen, wo sich sein Schüler befand. Die Prozedur war sehr schmerzhaft gewesen, nur kurz, aber schmerzhaft genug und als Adept hatte Keebo damals nichts tun können. Nur hinnehmen. Adria indes, nahm nicht hin, sie hatte schon eine Ausbildung hinter sich, war den Adeptenschuhen längst entwachsen. Ihr Schutzsystem funktionierte hervorragend, als sie versuchte, einen Gedanken vor die anderen zu schieben. So sah Keebo einen kleinen, hellbraunen Werwolf der eine rote Latzhose mit weißen Punkten trug. Ihre Wache war ein Plüschtier. Ein Plüschtier aus Kindertagen? Adria glaubte wirklich, Keebo mit dem Gedanken an ein Plüschtier aufhalten zu können? Wusste sie ihm nicht anderes entgegenzusetzen, fiel ihr nichts Besseres ein? Sie schwächte sich noch während sie versuchte, sich zu schützen – doch diesmal würde Keebo keine Gnade walten lassen. Das kleine, lächerliche Tierchen, Bibo hieß es also, wie schnell würde es sich entstellen lassen, nur weil Keebo es so wollte? Ein Gedanke, ein wenig verzerrt. Schließlich war es doch das, was Adria hatte lernen wollen. Und wie würde es sein, wenn ihr Bibo, ihr Freund aus Kindertagen sich in ihren Feind verwandeln würde? Wenn Bibo nicht ihr kleiner, lächerlicher Wächter war, sondern ihr großer Widersacher? Jetzt gab Keebo sich nicht allein damit zufrieden, seine Tentakel auszusenden, um Adrias Gedanken an sich zu reißen, nein. Zeitgleich arbeitete er mit dem Bild das Adria ihm präsentierte, zerrte an Bibo, an dessen Erscheinung. Oh, und wie deutlich Keebo dabei spürte, wie Adria schwächer wurde, wie ihr kleiner Freund sich veränderte und dann, dann endlich, endlich verhielt diese Frau sich nicht länger wie ein Kind! Der Schrei der folgte, war ohrenbetäubend und hätte Keebo nicht Acht gegeben, vermutlich wäre er in jenem Moment auf der Stelle taub geworden. Instinktiv schützte er sein Gehör, nicht nur, indem er reflexartig die Hände auf diese presste, sondern die Macht zur Hilfe nahm. Früh genug, um jenem keinen dauerhaften Schaden zuzufügen, zu spät, um einem mehr als unangenehmen Klingeln zu entgehen. Das Moment reichte aus, um seine Sinne für den Bruchteil einer Sekunde zu trüben, ihn selbst zum Schwanken zu bringen.

Adrias Machtschrei aber war nicht allein Feind von lebenden Organismen, auch die Gegenstände im Raum konnten dem Schall nicht standhalten und so zerbarst eines der Fenster, während andere Gegenstände herumwirbelten.
Darth Keebo blieb nichts anderes übrig, als seinen eigenen Angriff auf der Stelle abzubrechen, und in letzter Sekunde wehrte er, schwankend, die Gegenstände ab, seinerseits mit einem Machtschub, der die Geschosse von sich schleuderte. Seine Ohren klingelten noch immer, als er Adria fixierte und ihren Stolz aufwallen spürte.

„Mein Kompliment, Adria“, kam, ob zu leise oder zu laut, vermochte Keebo nicht eindeutig zu sagen.
Bibo war an Lächerlichkeit kaum zu überbieten, aber dieser Schrei war das erste ernstzunehmende, was Ihr von Euch gegeben habt.“ Im wahrsten Sinne des Wortes. Demonstrativ strich der Sith sich über die Ohren, brachte sie mit jener Geste und Zuhilfenahme der Macht zurück ins Gleichgewicht. „Lasst Euch einen Rat von mir mit auf den Weg geben. Begeht nicht den Fehler zu glauben, Ich hättet eine Exklusivstellung, nur weil Allegious Euch zur jüngsten Ritterin des Ordens gemacht hat. Manchmal werden wir zu dem, was andere wollen, nicht weil wir es verdienen, sondern weil es einem Nutzen dient.“ Der Dunkelhaarige hob die Hand, um Adria abzuhalten, direkt Widerworte zu geben, sofern sie dazu ansetzen wollte. „Und wenn es nur der ist, in anderen Neid zu säen, der Euch schneller Euer Leben kosten kann, als das Ihr aufholt, was Euer Körper vortäuscht.“ Adria war nicht erwachsen, auch wenn ihr Äußeres gut darüber hinwegzutäuschen vermochte.
„Redet weniger. Widersprecht weniger und vor allem – zeigt Bibo niemandem mehr.“ Womit er ihr mehr als einen Rat gegeben hatte. Keebo schickte sich an, zu gehen, wandte sich aber noch einmal an die junge Sith und ihren Schüler Venris.
„Wir werden uns wiedersehen, Adria und ich gespannt, was Ihr und Euer Schüler bis dahin gelernt haben werdet.“

Bastion, Tempel der Sith, Ebene der Krieger: Trainingsraum 7c: Darth Keebo, Adria und Venris
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Domizil von Janus | Briannas Quartier | Janus, Brianna

Privilegien waren ein zweischneidiges Schwert. Sie schufen Möglichkeiten, erzeugten aber auch Abhängigkeiten von demjenigen, der sie gewährte. Janus wusste nur zu gut, dieses Verbindungen und Verbindlichkeiten zu seinem Vorteil zu nutzen. Kontakte waren das eine, aber jemanden zu kennen verlieh erst einmal nur wenig Macht über dieses Lebewesen. Anders sah es jedoch aus, wenn man wusste, was jemand wollte, was jemand begehrte, was man anbieten konnte. Im Laufe seiner Zeit als Sith hatte der blasse Aristokrat ein Netzwerk geknüpft, ein Netzwerk von Männern und Frauen, die ihm etwas schuldeten oder darauf hofften, durch seine Protektion ihre eigenen Ambitionen zu verwirklichen. Einige von ihnen, mächtige Lebewesen, glaubten vielleicht sogar, sie und Janus wären Partner und Verbündete, und manche mochten sich der Illusion hingeben, es handele sich um ein Bündnis auf Augenhöhe. Es war ein Irrtum, natürlich, aber so ein nützliches Trugbild. Und nun war jemand Teil dieses Netzwerks geworden, der mit besonders viel Fingerspitzengefühl behandelt werden musste. Brianna war nicht irgendein korrupter Beamter der Lokalverwaltung oder ein KOMENOR-Offizieller, der nach dem Stuhl seines Vorgesetzten schielte, sie war etwas Besonderes. Und entsprechend behandelte Janus sie, schenkte ihr seine ganze Aufmerksamkeit und Großzügigkeit. Die Pläne der gefallenen Jedi im Bezug auf Eshan honorierte der Graf mit einem verständnisvollen, ruhigen Nicken, das signalisierte, dass es Zeitpunkt und Art dieses Besuchs natürlich gänzlich von ihr abhing. Nützliche Illusionen, da war es wieder. Eine solche Reise war eine delikate Angelegenheit, und sie musste mit Bedacht geplant und durchgeführt werden. Für dem Moment aber würde etwas anderes genügen, um Briannas Euphorie auf einem akzeptablen Niveau zu halten. Die Gemächer trugen ihren Teil dazu bei und Janus trat neben die silberhaarige Echani, legte ihre eine Hand auf die Schulter und lächelte, als er seinen Blick schweifen ließ. Im Bezug auf ihr Lichtschwert hatte Brianna klare Vorstellungen und Janus sah keinen Grund, ihr in dieser Hinsicht zu widersprechen.

„Das ist korrekt. Beide Orden prüfen den Wert des Schülers, bevor sie ihm eine solche Waffe aushändigen. Schließlich hat sie, wie Du richtig anmerkst, einen hohen symbolischen Wert. Auch wenn wir Sith natürlich strengere Maßstäbe anlegen, um festzustellen, ob jemand würdig ist.“


Der frisch ernannten Lord lächelte dünn und ließ seine Hand kurz über den Hals der Echani wandern, was nahtlos in einen leidenschaftlichen Kuss überging und das Lächeln von Janus ein wenig breiter werden ließ. Es war eine Gelegenheit, eine ausgezeichnete Gelegenheit, und er würde daraus seinen größtmöglichen Nutzen ziehen. Ganz im Habitus des zufriedenen Meisters und Liebhabers hörte er zu, als Brianna verkündete, dass sie anstrebte, die beste Version ihrer Selbst an seiner Seite zu werden. Eine Partnerin – ah, heilsame Illusionen, sie waren das prägende Motiv dieser Unterhaltung. Aber war er, sie der ehemaligen Jedi zu nehmen? So, wie sie war, war sie perfekt, und als Janus seine Aura ausdehnte und den Raum in Dunkelheit tauchte, konnte er spüren, welche Wirkung das hatte.


„Gut. Gut.“


Seine Worte waren kaum mehr als ein Flüstern und transportierten Stolz, Zufriedenheit, Zuneigung und mehr als das. Sehr viel mehr als das. Sie waren der Lockruf der Dunklen Seite, das Feuer, das Briannas Blut zum Kochen brachten und das frei legte, was schon so lange in ihr geschlummert hatte und nun auf stürmische, leidenschaftliche, destruktive und wilde Weise frei gesetzt wurde. Worte wurden dem körperlichen und geistigen Vergnügen, dem Rausch und der Ekstase nicht gerecht. Haut fand Haut, Lippen fanden Lippen, und das pure fleischliche Verlangen steigerte sich zu einem auf schöne Weise unerträglichen Zustand, den Janus zelebrierte. Dies war sein Triumph, sein Erfolg. Dem Sieger gehörte die Beute, und kaum jemand hatte jemals so vollständig gesiegt wie er. Brianna gehörte ihm und ihm allein, sie würde das werden, was sie seinen Vorstellungen nach werden sollte und wollte. Und so, wie seine Hände über ihre alabasterfarbene Haut strichen, war es, als würde er Lehm formen, eine neue Gestalt erschaffen, die nichts mehr mit der alten Brianna zu tun hatte. Sie war großartig – sein perfektes Kunstwerk. Als schließlich selige Erschöpfung sich breit machte, war Janus so glücklich, wie es einem narzisstischen, soziopathischen Monster nur möglich war, und tatsächlich erlaubte er in seiner Großzügigkeit seiner Partnerin, etwas von diesem Glück zu fühlen, so, wie sie bereits zuvor Körper und Geist geteilt hatten...

Das Erwachen hatte beinah etwas unangenehmes, so tief und zufrieden war der Schlaf gewesen, aber der warme Leib neben ihm ließ unangenehme Gedanken rasch verschwinden und erst einem Kuss und dann einem ausgiebigen Frühstück weichen, bevor der Graf noch einmal versonnen über Briannas Wange strich und sich dann neu einkleidete. Gehüllt in eine repräsentative, für seine Verhältnisse aber beinah schlichte Robe kehrte Janus schließlich zurück, eifrige Jünger hatten auch für seine Schülerin passende Kleidung bereit gelegt.


„Folge mir. Die Zeit Deiner Unterweisung in den Feinheiten der Dunklen Seite ist gekommen, und wir wissen beide, dass man sich nie zu lange zur Ruhe legen sollte. So angenehm es auch ist.“


Ein vielsagendes Lächeln zupfte an den Mundwinkeln des blassen Fastmenschen und im Gehen händigte er mit einem gewinnenden Nicken Brianna ein Trainingslichtschwert aus, wobei seine Finger kurz über ihren Handrücken strichen. Ein Raum war für sie beide vorbereitet worden, grau und vergleichsweise funktional eingerichtet, denn was Übung und Ausbildung anging, hielt Janus eher wenig von Schnörkel. Mit ruhiger Selbstsicherheit nahm er gegenüber seiner Schülerin Aufstellung, verneigte sich formell und zog dann sein Lichtschwert, ein Knopfdruck an dessen gekrümmten Griff erweckte die rote Klinge zum Leben. In einem respektvollen Makashi-Salut brachte Janus die Klinge vor seinem Gesicht zum Halt und begann, im glatten, salbungsvollen Ton eines Meisters zu sprechen.


„Wir sind uns schon einige Male im Kampf auf Leben und Tod gegenüber gestanden, Du und ich. Und obwohl es dabei um alles ging, hast Du eine gewisse Zurückhaltung an den Tag gelegt. Vielleicht hast Du es nicht einmal bemerkt, aber Du hast nicht alles gegeben, nicht alles eingesetzt. Dir fehlte das letzte bisschen...Entschlossenheit. Nun, das wird sich heute ändern. Halt Dich nicht zurück. Zögere nicht. Denn ich...werde es nicht.“


Im roten Schein der Energieklinge blitzten die weißen Zähne des Grafen wie Messer auf und seine Augen funkelten, als er sich auf die Dunkle Seite verließ, ihre Kraft wie Eiswasser durch seine Adern fließen ließ und sich der Finsternis verschrieb, die ihn anführte. Ohne irgendeine Vorwarnung griff Janus an, eine präzise, ökonomisch effizient und fließend in einander übergehende Abfolge von Schlägen, bevor er einen Schritt zur Seite machte und fast ein wenig spöttisch mit einer Hand winkte.


„Machen wir das Ganze doch ein bisschen interessanter, hm? Jünger! Einen Platz in meiner persönlichen Garde und meine ewige Gunst kann sich derjenige verdienen, der meine Schülerin niederstreckt. Wer es schafft, sie zu töten, wird ihren Platz einnehmen.“


Einen kurzen Moment herrschte Stille, als die Gruppe Jünger, die dem Lord in der Regel auf Schritt und Tritt folgte, das fallen ließ, was auch immer sie gerade bei sich trugen, eine Reihe von nicht-tödlichen, aber schmerzhaften Waffen wie Trainingslichtschwerter, Elektropiken, Schockstäbe und ähnliches von den Wänden riss und sich mit Gebrüll auf die Echani stürzte. Ein Dutzend an der Zahl, gesund, kräftig und in einigen Fällen auch geschult. Janus fragte sich, wie lange es dauern würde, bis sie auf dem Boden lagen. Die viel interessantere Frage war aber: Würden sie danach jemals wieder aufstehen können?


[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Domizil von Janus | Privater Trainingsraum | Janus, Brianna, Jünger (NSC)
 
Bastion- Sith-Tempel- Hangar-Landeplattform-unbenannter YT-1400 Frachter - mit Darth Makhaira

Kooperation war also das, was die Sith von ihr verlangte. Mitarbeit gegen ihr Leben. Sklaverei? Aber immerhin würde sie so am Leben bleiben. Vielleicht lang genug, bis sie einen Ausweg fand. Solang das, was man von ihr verlangte, nicht zu sehr gegen ihre Prinzipien verstiess, bestand zumindest eine Chance.
Auf ihre Frage, wie sie sich tarnen wollte, erklärte die Sith, dass das kein Problem seie. Sie hatte sich wohl an eine Jedi angeschlichen, ohne, dass es aufgefallen seie.Genauso hätte sie schon im Raum der Republik agiert ohne geschnappt worden zu sein. Marlis dachte sich,dass bestimmt eine ordentliche Portion Glück dazu gehören musste ... oder sich hatte es nicht mit besonders aufmerksamen Jedi zu tun gehabt.

"Naja. Eine Jedi geht vielleicht. Aber ihr trefft auf einige Jedi im Tempel. Da bräuchtet ihr deutlich mehr Glück.Meint ihr, ihr schafft das? Ne einfache Verkleidung wird wahrscheinlich nicht reichen."

Der Hinweis mit den Zugangsbeschränkungen in der Bibliothek des Jedi-Tempels schien eine Problematik zu sein ,mit der die Sith zunächst nicht gerechnet hatte. Marlis schmunzelte.

"Dürfen alle Sith in jeden Teil eurer Bibliothek?"

fragte sie neugierig, konnte sich aber nicht vorstellen,dass die Sith toleranter waren als die Jedi. Sie stellte sich vor, dass Anwärter oder Padawane bei den Sith möglicherweise garnicht in die Bibliothek durften. Wahrscheinlich erzählten die Lehrer ihren Schülern was sie wollten und was für sie gerade praktisch war.
Die nächste Frage, die die Sith stellte, war garnicht so leicht zu beantworten. Und das Gesicht der Sith sah einen Moment lang besorgt aus. Ein Grund, warum sie sich die Antwor gut überlegen musste. Marlis strich sich eine Strähne hinters Ohr, bevor sie antwortete.

"Ich weiss nicht. Ich bin noch nicht so lang bei den Jedi gewesen....aber ich denke nicht, dass sie sie einfach umbringen würden, wie ihr hier. Die Jedi achten das Leben. Wahrscheinlich würde sie aber unter Beobachtung stehen. Sprich sie hätte immer Begleitung von einem ausgebildeten Jedi, damit sie keinen Blödsinn macht."

Das war natürlich eine Mutmassung . Marlis hatte noch nie eine Sith-Gefangene bei den Jedi gesehen. Doch die Stimme der Sith hatte seltsam rau geklungen. Was hatte sie vor? Die Sith nahm ihre Vibroklingen auf den Schoss und zog eine davon aus seiner Scheide. Erneut stockte Marlis der Atem. War es jetzt soweit? Würde die Sith sie mit diesen Waffen abstechen wie Schlachtvieh? Wobei selbst die wahrscheinlich ein milderes Schicksal ereilte. Zu ihrer Erleichterung packte die Sith die Klingen erstmal wieder weg und faltete die Hände, als könne sie kein Wässerchen trüben. Doch die Adrenalin-Flut in ihren Venen liessen Marlis nicht aus der Alarmbereitschaft fallen. Auch wenn das wirklich unnötig war, konnte sie eh nicht so viel machen und war dem Urteil der Sith machtlos ausgeliefert.
Wie als hätte sie ihre Gedanken gelesen, betonte die Sith genau das noch einmal. Ihr Leben war vom guten Willen der Sith abhängig. War das nicht auch eine Art Folter? Jemanden ständig damit zu konfrontieren, dass sein Leben auf Messers Schneide stand? Im Falle der Sith war das wohl sogar noch wörtlich zu nehmen.
Was dann geschah, war mehr als merkwürdig und unterstrich ihre Theorie, dass die Sith nicht richtig tickte. Sie stand plötzlich auf und starrte an eine Wand. Marlis drehte sich um , konnte aber nichts entdecken. Sie musterte erneut das Gesicht der Sith, dass gerade aussah, als hätte sie ein Gespenst gesehen. Ein seltsamer Glanz lag in ihren Augen,als würde sie gleich weinen. Auch die Lippen der Sith zitterten und sie sagte unhörbar etwas. Bei Marlis setzte die Gewohnheit ein, die eine soziale Ader und die Entscheidung Krankpflegerin zu werden mit sich brachten.

"Geht es euch gut?"


fragte sie vorsichtig nach, um die Sith nicht aus versehen jetzt schon wütend zu machen. Zu ihrer Überraschung sah die Sith sie kurz darauf an und bot ihr an, sie zu beschützen, wenn sie bei ihr bliebe. DAMIT hätte Marlis heute am wenigsten gerechnet, dementsprechend starrte sie die Frau auch ungläubig an. Plötzlich hatte sich ein Ausweg vor ihr aufgetan, den sie nicht einfach so verschwenden würde! Mit der Zeit würde sie vielleicht einen Weg finden, dem Sith-Orden zu entfliehen. Wenn sie der Sith folgte, hätte sie Zeit nach Lücken in diesem System zu suchen. Darum brauchte Marlis auch nicht so lange, um auf die Aufforderung der Sith zu reagieren.

"Ich möchte nicht sterben, also... werde ich mit euch gehen. "

Sagte sie sofort und konnte ihr Glück kaum fassen. Natürlich war ihr klar, dass sie nicht sofort fliehen konnte. Die Sith würde sie sicher überwachen in den nächsten Wochen. Sie musste sie in Sicherheit wiegen und dann eine wirklich gute Chance nutzen. Eine, bei der ihr Erfolg nahezu garantiert war. Und bis dahin musste sie halt durchhalten und mitspielen, so gut sie konnte.

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Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Saphenus

Saphenus schien das Gespräch langsam zu genießen, was nicht gerade zu Eowyns Beruhigung beitrug. Ihre Stärken würde sie ihm sicher nicht auf dem Silbertablett präsentieren, aber ja, er hatte zumindest schon genug Eindrücke gewonnen um zu erkennen, dass ihr offensichtliches Selbst so seine Schwachstellen hatte. Welche "Liebschaften" bei ihm wohl schiefgegangen waren - und was, bitteschön, waren "Liebschaften" bei einem Mann wie ihm? Nun ja, es interessiert mich definitiv mehr als mein eigenes Versagen zu thematisieren, antwortete sie trocken in sein Kichern hinein. Kichern. Er kicherte... und das war... irgendwie beängstigend. Sehr.
Noch beängstigender wurde es allerdings, als das Thema auf Elternschaften kam. Kinder. Kinder waren schon ohne die Tatsache, sich auf Bastion zu befinden, ein heikles Thema, aber die Vorstellung, mit einem Sith, wie
Keebo, nicht Ian, es war... Ihre Augen wurden eine Nuance größer. Wie, bitte, kam Saphenus darauf, dass sie hier Kinder bekommen würde? Das war... noch absurder als die Vorstellung, sie könnte überlaufen. Diese... Liaison ist mit meiner Anwesenheit hier beendet, Gouverneur. Und wird ganz sicher nicht in irgendwelche Kinder münden. Nur gegen ihren Willen - und an dergleichen wollte Eowyn überhaupt nicht mal denken. Ihr glaubt doch nicht im Ernst, ich wäre so naiv, nicht einzusehen, was mein Fehler war?

Ihre Bemerkung, dass ihre Anwesenheit hier beinahe wie Urlaub wäre, führte allerdings zu weiteren Fallen. Folter. Seine Armbewegung war nicht rein zufällig in Richtung des abgechlossenen Schrankes gegangen, an den sie nicht herankam, und ja, Eowyn fragte sich, wie lange sie hier noch so relativ unbescholten würde vor sich hinvegitieren können. Jeder Tag, an dem dieser Schrank nicht geöffnet wurde, war vermutlich ein guter... Aber sie durfte sich nicht verrückt machen lassen. Saphenus wusste, was er mit seinen ganzen beiläufigen Bemerkungen auslöste, oder zumindest wollte er sie genau dorthin treiben. Bei der Macht, sie war standhaft. Keine Angst. Nicht hier. Er hatte sie zwar in der Hand, aber... noch wagte er nicht, seine Macht auch auszuüben, nicht wahr? Was bedeutete, hoffentlich, dass er noch immer nicht wusste, was er mit dieser Situation anstellen würde. Und so lange sie keine Angst zeigte...

Das Thema Keebo war offensichtlich noch nicht erledigt.
Oh, Lord Sturn ist aktuell wohl... beschäftigt, kommentierte Eowyn leise. Brianna würde ihn vermutlich in den nächsten Wochen genug ablenken, zumindest so sehr, dass es ihn nicht zu einer anderen Frau zog, und außerdem würde sie dies niemals zulassen. Ein kleiner, aber bedeutender Vorteil...
Der Sith vor ihr wurde ernster.
Natürlich spielte sie. Natürlich war all das hier eine Fassade. Aber... Spielen wir nicht alle?, fragte Eowyn äußerlich ruhig. Immerhin sah Saphenus es als unsinnig an, sie umzubringen - schön, eine Sorge weniger, zumindest erst einmal. Sie legte ihren Kopf leicht schräg. Vielleicht hat Sturn schlicht angeben wollen, lächelte sie dann. Wisst Ihr, auch das wäre ein Grund. Und immerhin einer, bei dem nichts von Saphenus verlangt wurde, ein harmloser Grund, einer, bei dem der Sith jetzt einfach bald umdrehen und wieder gehen konnte, ohne sie weiter zu behelligen, ohne weiter zu drohen, ohne sie tatsächlich noch in Gefahr zu bringen, ohne auf den Gedanken zu kommen, den Schrank zu öffnen. Einfach, weil er es konnte.

Ob es so klug war, sich da auf ein Gespräch über Jedi und Sith einzulassen, eines, das persönlich werden konnte? Vermutlich nicht. Aber hatte sie denn groß eine Wahl? Würde sie nichts sagen, wer wusste schon, wie Saphenus weitermachen würde? Seine Rede darüber, wie Sith sich verhielten aber führte in eine Richtung, die Eowyn Sorge bereitete. Ja. Exakt so verhielten sich die Sith, exakt das war das Bild, das sie von ihnen hatte, das Ian ihr zu Beginn hatte nehmen wollen - nur, um es kurz vor Bastion wieder hervorzuholen. Eigener Vorteil, Wut, Hass, Lug und Verrat. Das war es doch, wofür die Sith standen, doch Saphenus schien, wie die meisten Sith, das Bild auch auf die Jedi zu übertragen - bloß geheimer, verborgener. Ian hatte ähnlich geredet, damals. Aber der Fall hier lag anders - der Sith vor ihr hatte definintiv nicht die Absicht, sich auf irgendetwas einzulassen, so, wie Ian es gehabt hatte. Vertrauen. Als hätte man sein Vertrauen verraten. Die übliche Geschichte, angeblicher Verrat durch die Jedi? So, wie Ian wütend gewesen war, weil ein Jedi seinen Meister getötet hatte? Sie musste verdammt vorsichtig sein, auch ohne die Macht spürte sie das Knistern im Raum, hörte die Wut in seinen Worten.
Jedi machen Fehler, sagte sie schließlich leise, hoffte, dass sie damit keine Schwäche preisgab, die er ausnutzen würde. Weswegen sie seine Worte zumindest nicht ganz so stehen lassen wollte. Aber Jedi tun in der Regel Schwächeren und Wehrlosen nichts an. Das bedeutet Ehre, Saphenus. Gegen die vorzugehen, die sich nicht wehren konnten - das war ehrlos. Wobei Eowyn erst hinterher klar wurde, dass man ihre Worte auch auf ihre eigene Situation beziehen konnte, auch, wenn sie dies nicht beabsichtigt hatte.

Ja, sie musste aufpassen, ja, sie war vermutlich dumm, wenn sie den Sith provozierte, und ja, Ian würde sie dafür umbringen, doch... Sie konnte es nicht lassen. Sie konnte nicht hier stehen, sich in eine Ecke drängen lassen und am Ende darin zusammenbrechen. Wenn sie unterging... dann nicht so. Nicht so.
Immerhin schien Saphenus sich im Griff zu haben, unterbrach sie nicht, machte ihr ihre Übertreibung erst einmal nicht zum Verhängnis. Im Gegenteil, er stieg auf ihr Spiel mit ein, was wiederum zeigte, wie gefährlich er ihr werden konnte. Er hatte sich im Griff... zumindest in einem gewissen Maße. Er war Herr der Dinge. Was oberflächlich betrachtet besser war, als einer Kira Guldur gegenüber zu stehen, aber tiefer gedacht... Sie schauderte leicht, konzentrierte sich wieder auf seine Worte.
Es war nicht so einfach, dagegen anzugehen, denn aus der Persspektive der Sith machten seine Worte Sinn. Und was sollte sie schon tun, ihn bekehren? Das war nicht ihre Aufgabe, im Gegenteil - Eowyn wollte eigentlich nur, dass er sie in Ruhe ließ. Sie zuckte mit den Schultern, hoffte, dass es lässig und gleichgültig aussah.
Ihr wolltet wissen, wie wir Jedi wirklich sind, und ich habe Euch geantwortet. Unsere Philosophie ist, aus unseren Fehlern zu lernen und dadurch stärker zu werden. Wer weiß schon, welcher leichtfertig getötete Jünger Euren Orden vielleicht zu wahrer Größe geführt hätte? Aber was rede ich da... Sie zwang sich zu einem Lächeln. Es soll mir nur Recht sein, nicht wahr? Der Imperator war also keine sagenumwobene Heilsgestalt für Saphenus? Eowyn hob ihre Augenbrauen, sagte aber nichts dazu. Das zu denken mochte legitim sein, aber es auszusprechen? Wieder eine interessante Information. Außerdem schien der Sith vor ihr schließlich irgendwie einen Bund mit Sturn zu haben... Hatte dieser eine ähnliche Meinung? Halte deine Freunde nah, deine Feinde noch näher... wusste der Imperator davon und hatte er ihn deshalb befördert? Oder sah Eowyn wieder einmal Verschwörungen, wo es keine gab? Ohnehin spielte es keine Rolle. Sie konnte Ian davon nichts berichten. Sie war... aktuell nur ein Klotz am Bein.

Das Problem, wie sich das Gespräch nun entwickelte, war, dass dieses Thema ihr ohnehin nicht behagte. Der Rat. Eine Sache, über die sie nicht sprechen wollte, doch hier musste sie natürlich das vorbildliche Ratsmitglied mimen, das ehrfürchtig dem Orden und seinen Mitgliedern diente. Wenn Saphenus nur wüsste, wie wenig sie ihre Position ausstehen konnte... Er würde vielleicht sogar noch mehr lachen. Wer wusste das schon. Wie sollte das funktionieren?, schüttelte sie daher sachte den Kopf. Wegen jeder kleinen Entscheidung den ganzen Orden zusammenrufen? Das ist nicht praktikabel, und das wisst Ihr auch. Würde es funktionieren, dann hätte der Rat sicher nichts dagegen. Aber sollen wir wirklich alle Mitglieder zusammenrufen um zu entscheiden, welcher Koch in der Kantine eingestellt wird? Ja, es sind viele solcher profanen Entscheidungen, die wir besprechen, Ihr würdet Euch wundern, wie langweilig so manche Sitzung ist und wie wenig weitreichende Folgen sie haben. Vielleicht ein wenig untertrieben, vor allem, weil Eowyn noch an keiner einzigen Sitzung teilgenommen hatte, aus Gründen, doch das brauchte sie Saphenus nicht auf die Nase zu binden. Natürlich üben wir Macht aus, auf gewisse Art und Weise, aber wir ziehen daraus weder Befriedigung noch Stärke. Und wir tun es, weil es notwendig ist, nicht, um uns besser zu fühlen oder uns über andere zu erheben. Und das, Gouverneur, sie sah ihm in sein Auge, gab sich Mühe, sich zusammenzureißen, ist der große Unterschied.

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Saphenus
 
[Bastion | Sithtempel | Hangar | Landeplattform | unbenannter YT-1400 Frachter || Darth Makhaira, Marlis Sicard]



Die Jedi welche ihr erschienen war irritierte Darth Makhaira. Sie hatte abgeschlossen mit allem. Nur durch einen Schleier nahm die Sith ihre Gesprächspartnerin wahr. Langsam drehte sich die Frau wieder zu Marlis. Natürlich Hatte sie das Angebot ernst gemeint. Natürlich waren ihre Worte ehrlich gewesen… Es stimmte alles was diese Padawan sagte. Die Lage damals war eine Andere. Komplett unterschiedlich. Daher würde sie den Tempel nicht erreichen. Nachdenklich verschränkte die Sith die Arme vor der Brust. Ihre Mimik war angespannt. Ein Paar Sekunden legte sich eine unangenehme Stille auf den Raum. Wie konnte sie an das Wissen der Jedi kommen? Langsam legte sich eine Hand auf den Griff ihres Schwertes. Eine Geste die zwar Einschüchternd wirken mochte, im Falle der Sith aber lediglich signalisierte dass sie fokussiert war. Langsam ging sie auf die Padawan zu. Vor ihr blieb sie stehen. Ihre Mundwinkel zuckten leicht nach oben. Ein leichtes Kopfschütteln später ergriff die Sith das Wort.


“Ihr habt recht. Die lage damals war komplett anders. Die Jedi war meine Mutter und lebte wahrscheinlich schon eine Weile im Exil… Den Tempel zu betreten mit der Macht welche ich jetzt habe… Wäre ein Himmelfahrtskommando. In dieser Hinsicht habt Ihr nun keinen Wert mehr für mich.”

Langsam zog sie das Schwert ein paar Zentimeter aus der Scheide, ließ die Klinge aber komplett wieder darin versinken. Mit einem durchdringenden Blick musterte Darth Makhaira Marlis. Sie streckte dich Machtfühler nach der Padawan aus. War sie verloren? War sie wirklich zu befleckt von den Jedi? Nachdenklich schaute sie kurz in die Richtung in der sie geglaubt hatte ihre Mutter zu sehen. Sie atmete tief durch. Langsam nickte die Sith bei den Worten der Jedi und verbrachte ihre Schwerter ein wenig außerhalb ihrer physischen Reichweite. Sie wollte die Padawan kennen lernen. So lange sie hier unter sich waren könnte sie offen reden. Darth Makhaira wollte mehr über die Jedi erfahren. Warum also nicht mit der Padawan anfangen. Langsam kehrte sie zu der anderen Frau zurück und stellte beiden einen Becher hin in dem ein warmer Kaff dampfte. Während der Zubereitung überlegte sie wie man ein solches Gespräch führen konnte. Gerade bei den Worten der Padawan kamen unweigerlich fragen auf. Nachdenklich setzte sich die Sith der Padawan gegenüber. Selbst war sie noch relativ jung. Wusste selbst vieles noch nicht. Ihr Blick wanderte zu Marlis Augen.

“Mir geht es gut… danke der Nachfrage… Und man füttert niemanden den man beabsichtigt grundlos zu töten…”

Gerade der letzte Teil war ein Wink mit dem Zaunpfahl. Sollte sich Marlis benehmen könnte sie ein, zumindest für eine Jedi, angenehmes Leben führen. Allerdings hinge dies stark von ihrem Verhalten ab. Selbst ein Werkzeug mit geringen Einsatzmöglichkeiten konnte manches Mal nützlich sein. Daher war es derzeit absolute Verschwendung für die Sith Marlis zu töten. Sie war kein Monster. Nicht wie viele andere Sith. Daher lehnte sich Darth Makhaira ein wenig vor und musterte die andere Frau eingehend ehe sie weiter sprach.

“Marlis. Niemand wird als Sith oder Jedi geboren. Warum also sollte man mich wegsperren, wenn ich selbst lange in der Republik gewohnt habe? Ich habe nie ein Verbrechen auf dem Boden der Republik begangen. Was mein Meister getan hat wiederum… ist ein anderes Thema. Mit welchem Recht sollte man mich also wegsperren, wenn ich nichts getan habe? Weil ich andere Werte verteidige wenn es nötig ist? Mein Schüler war ein Sklave den ich befreite… Bin ich nun ein Monster weil ich Sklavenhändler dabei tötete die ein unschuldiges Wesen quälten? Wenn dies ein Verbrechen ist… Sind dann die Jedi nicht ebenfalls Verbrecher wenn sie Wesen auf der anderen Seite töten? Oder in meinem Falle wegsperren obwohl sie keinerlei Verbrechen schuldig sind?”

Darth Makhaira versuchte den Blick der Padawan zu deuten. Versuchte zu erkennen was ihr durch den Kopf ging. Vorsichtig tasteten die Machtfühler der Sith den Geist der Padawan ab. Sie wollte möglichst alles erfahren. Vielleicht konnte sie, die Sith, diese Padawan brechen und auf ihre Seite ziehen? Man konnte es zumindest versuchen. Versuchen sie auf den richtigen Weg zu bringen.

“Ich bin auf Cathar geboren worden. Meine Mutter war eine Jedi, mein Vater ein Sith der sie ausgebeutet hatte. Mein Meister tötete meinen Vater. Hätte meine Mutter sich nicht so wehement gegen meine Ausbildung gewehrt wäre ich vielleicht nun eine Jedi welche dich irgendwann vielleicht gerettet oder ausgebildet hätte. Jedoch wurde ich von den Jedi verstoßen da mein Vater alles dafür getan hat mich zu brechen. Meiner Mutter eine dunkle Aura vor zu gaukeln welche von mir ausging. Dabei wollte ich damals nur wie meine Mutter eine Jedi werden. Wollte ihr nacheifern. Lernte von einem Mandalorianer mit einem Schwert zu kämpfen. Schloss mich einer Einheit an und verteidigte mein Dorf vor einem Sith bis sie endlich dazu bereit war mir zu helfen… Als Dank löschte sie meine Erinnerungen und trieb mich so selbst erst in die Hände der Sith…”

Ja… Sie erinnerte sich daran wie sie hier ankam. Ohne zu wissen wer sie war. Nur den Namen wusste sie. Versuchte damals alle Antworten zu bekommen welche sie so sehnsüchtig gesucht hatte. Ihr wunsch nach Wissen war unerträglich geworden. Jeden Tag hatte sie jedes Buch gelesen welches in ihre Finger gelangte. Hatte trainiert und nun war sie eine gefährliche Kampfmaschine geworden. Sie erinnerte sich daran wie sie damals Darth Draconis kennenlernte. Sie selbst eine Jüngerin. Bei der Erinnerung daran wie sie ihm die falschen Dinge besorgt hatte musste sie Schmunzeln.

“Ich war in der Bibliothek der Jünger tätig. Bis mein Meister auf mich traf. Der Leviathan Darth Draconis. Ein Sith welcher sich meiner annahm. Ein Sith welcher ein großartiger Mann ist. Seine Macht, seine Fähigkeiten übertrafen alles was ich jemals hab kennenlernen dürfen. Er ist der einzige gewesen, der mein Potenzial sah. Ich habe als Jüngerin teilweise Schüler besiegt welche stärker und besser ausgebildet waren als ich. Ich brachte ihn mehr als einmal zur Weißglut weil ich trotzig und ignorant gewesen war. Dennoch konnte ich ihn davon überzeugen, meinen Weg gewählt zu haben. Den Weg der Klingengeborenen. Diesem Weg werde ich folgen. Ich selbst definiere mich weniger als Sith denn als Kriegerin. Krieger haben Stolz und Ehrgefühl. Ein wahrer Krieger muss nicht töten um einen Kampf zu gewinnen… Mord ist nicht immer der beste Weg.”

Die Sith grinste ein wenig. In der Tat konnte sich Darth Makhaira ganz im Töten verlieren. Sie war süchtig danach. Dennoch lehrte sie die Zeit bei Darth Draconis, dass ein wildes in den Kampf stürmen meist nur zu Problemen führen würde. Sie würde damit irgendwann ihr Schicksal besiegeln. Genauso wie jetzt. Würde die Sith blind Marlis foltern und töten, könnte sie wertvolles Potenzial vernichten welches sie später irgendwann benötigen würde. Sollte die Padawan sich am Ende als hinderlich entpuppen konnte man immer noch ihre Schultern von ihrem hübschen Köpfchen befreien. Langsam führte die Sith den Becher an ihre Lippen. Während sie den Eindruck hatte, dass viele Sith permanent aggressiv oder zum Kampf bereit wirkten strahlte Darth Makhaira in diesem Moment eine eher ungewöhnlich stark ausgeprägte, innere Ruhe aus. Als wäre sie ein See welcher friedlich in einem Wald lag. Und das während sie weiter mit der Macht den Geist der Padawan abtastete. Sie selbst hatte mal lernen müssen, dass dieses friedfertige Auftreten meist die wahren Monster zu verbergen vermochte. Gerade die Sith war nach wie vor ein Wesen welches zwar sich stark für das Wissen der Jedi interessierte, jedoch Primär eine zum Kampf gefertigte Klinge war. Nicht ohne Grund hatte sie ihren Titel mit eben einem entsprechenden Namen erhalten. Ein Schwert konnte schön anzublicken sein. Jedoch verblieb es stets eine tödliche Waffe deren ursprünglicher Sinn trotz aller Schönheit stets der gleiche bleiben mochte.



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Bastion-Sithtempel-Hangar-unbekannter YT-1400-Frachter-mit Darth Makhaira

Sie hatte sich das Ganze irgendwie anders vorgestellt.Nicht so... vernünftig. Obwohl die Sith immer wieder demonstrierte, dass sie psychisch instabil war. Sie erzählte davon, dass die letzte Jedi, der sie begegnet war, ihre eigene Mutter war. Und wahrscheinlich- wenn sie es richtig verstand- hatte sie sie getötet. Herzlichen Glückwunsch. Sicher war die Sith auch noch stolz darauf ihre eigene Familie abgeschlachtet zu haben. Aber immerhin hatte Marlis sie wohl von der Idee abgebracht, in den Jedi-Tempel einzumarschieren. Vorerst. Leider. Denn das bedeutete eine Menge Dinge. Erstmal hatte sie damit wahrscheinlich mehr als ein Leben im Tempel gerettet, wovon die meisten wohl Padawane, Anwärter und Hilfssuchende waren. Auf der anderen Seite bedeutete das auch, dass sie nicht nach Coruscant gebracht wurde und damit auch keine Hoffnung haben musste, von irgendeinem Jedi gerettet zu werden. Und auch schlecht war, dass die Sith damit keine Rolle mehr für sie hatte. Erneut zog die Sith ihr Schwert ein Stück weit aus seiner Scheide und erneut stieg die Bedrohung für Marlis. Wenn die Sith so weiter machte, konnte sie sich das mit der manuellen Ermordung sparen. Dann würde Marlis einfach eigenständig einen Herzinfarkt erleiden. Oder eine Adrenalinimmunität entwickeln. Doch wie die Male davor liess die Sith das Schwert in die Scheide zurück gleiten und sah sie abschätzend an. Marlis fröstelte noch mehr und sie setzte sich auf ihre Hände, um ihr Zittern zumindest etwas zu verbergen.
Nachdem der "Anfall" der Sith vorbei war, bedankte diese sich für ihre Sorge und meinte dann, dass man niemanden füttere, den man töten wollte. Marlis schnaubte.

"Es sei denn man hat Freude daran falsche Hoffnung beim anderen zu sehen."

brummte sie leise, als die Sith ihr einen Kaff hinstellte. Nach dem, was sie bei ihrem Meister gesehen hatte, konnte sie sich so ziemlich alles vorstellen. Und keine dieser Vorstellungen war besonders schön.Trotzdem war sie dankbar für das Heissgetränk, auch wenn sie die dunkle Brühe eigentlich garnicht mochte. Die Frage, die die Sith im Anschluss aufwarf, war gut. Warum sollten die Jedi jemanden einsperren, der nichts getan hatte?

"Hmm. Guter Einwand. Vielleicht ... sind es eben Wesen wie euer Meister, die eine Art von Furcht kultivieren, so dass man lieber kein Risiko eingeht und einen potenziell gefährlichen Sith einsperrt anstatt zu warten, dass er ein Massaker anrichtet?"


Furcht gibt es nicht, hiess es im Kodex. Aber war das nicht eine Art Furcht? Furcht vor dem, was die Sith tun konnten und taten? Marlis atmete tief durch und wackelte etwas auf ihre Stuhl, weil es sie wieder fröstelte.

" Und ich denke, Sklavenhändler stehen bei den Jedi auch auf der Abschussliste. Ich möchte jetzt nicht unbedingt sagen, dass es nicht schade drum ist, wenn es einen Sklavenhändler erwischt... einfach weil sich das irgendwo falsch anfühlt. Aber .. eigentlich ist es ja so. Wenn es einen Sklavenhändler weniger gibt, erwischt es eine Hand voll Wesen vielleicht garnicht. Oder halt später, weil dann ein anderer kommt. "

Das, was die Sith erzählte, klang nicht nach dem, was sie so von den Sith gehört hatte. Und es passte auch nicht zu dem, was sie bei ihrem Meister gesehen hatte. War diese Sith hier vielleicht anders? Weil sie gerade dabei war, erzählte die Sith weiter. Wie sie da hin kam, wo sie jetzt war. Das ihr Vater eigentlich alles verdorben hatte. Das sie lieber eine Jedi geworden war, aber die Arroganz der Jedi dazu geführt hatte, dass sie dieses Ziel nie erreicht hatte. Das ihre Mutter ihr ihre Erinnerungen genommen hatte, liess Marlis die Sith geschockt ansehen.

"Was wollte sie denn damit bewirken, als sie euch eure Erinnerungen nahm?"

Gab es Umstände, unter denen sowas sinnvoll war? Vielleicht bei sehr traumatischen Erlebnissen. Aber war das effektiv? Blieb nicht irgendwas zurück, was dann "nicht passte"? Marlis wollte eigentlich garnicht über sowas nachdenken. Sich sowas nicht mal vorstellen. Die Sith erzählte dann weiter, wie es ihr bei den Sith ergangen war. Und solang sie erzählte, kam sie wenigstens nicht auf die Idee, sie einen Kopf kürzer zu machen. Auch wenn sie ihre Säbel inzwischen "ausser Reichweite" gelegt hatte. Das hatte bei den Sith sicher genauso wenig zu sagen wie bei den Jedi. Wenn sie wollte, wär ihr Leben dennoch schnell vorbei. Aber vielleicht hatte die Sith ja auch die Wahrheit gesagt und wollte sie wirklich nicht umlegen.
Die Sith erzählte von ihrer ersten Zeit in diesem Gebäude. Von ihrer Tätigkeit in der Bibliothek- also konnten Anwärter in diese- bis ihr Meister sie gefunden hatte. Mit dem Namen konnte Marlis natürlich nichts anfangen und warum man ihn "Leviathan" nannte. Hatte er sich diesen Namen selbst ausgesucht oder hatte man ihm diesen Titel verliehen? Er klang auf jeden Fall nicht nach Selbstlosigkeit. Sie erzählte von den Höhen und Tiefen, die sie mit ihm erlebt hatte und wie sie ihn von sich überzeugt hatte. Und dann sprach sie das aus, was Marlis schon vermutet hatte: Sie sah sich selbst nicht als Sith. Und Kriegerinnen gab es genug und sie setzten sich häufig für gute Dinge ein. War diese Sith hier genau so? Auch wenn die Hoffnung in Marlis wuchs, wagte sie noch nicht, sie um ihre Freilassung zu bitten. Vielleicht war das in ein paar Tagen möglich. Aber nicht jetzt. Die Bedrohung blieb mit ihr allgegenwärtig und diese musste sie erstmal los werden. Marlis sah sich in dieser mobilen Folterkammer um, ehe ihr Blick wieder zu der Sith wanderte.

"Ihr habt also Stolz und Ehrgefühl. Dann sprecht ihr wohl die Wahrheit wenn ihr sagt, dass ihr mich nicht umbringen wollt. Aber was habt ihr dann vor? Ihr sagtet, ihr habt bereits medizinisches Personal und bräuchtet da nicht noch Unterstützung. Was kann ich dann für euch tun, damit ich mir mein Leben zurück verdiene? "

Die Sith hatte schliesslich gesagt, dass ihr Leben allein in ihren Händen lag. Damit war es gerade nicht mehr Marlis`Eigentum. Aber sie wollte alles dafür tun, dass es das wieder wurde. Marlis wollte sich selbst befreien. Irgendwie. Marlis hoffte nur, dass sie sich nicht auch ständig in Kämpfen wiederfand, wie es ihrem Gegenüber wohl ergangen war. Ihr Meister war zwar dazu gekommen, ihr ein-zwei Ausweich-Techniken zu zeigen. Aber Marlis war darin bisher weder sonderlich gut, noch war sie im Ansatz dazu in der Lage, sich gegen einen Angriff mit ernstem Hintergrund zur Wehr zu setzen. Der Tod schien hier an jeder Ecke zu warten. Hoffnungslosigkeit huschte wie ein Schatten über ihr Gesicht. Vielleicht sollte man Wetten abschliessen, wie lang sie hier durchhielt. Es gab solche perfiden Spiele ja. Und sie war gerade mitten drin.

Bastion-Sithtempel-Hangar-unbekannter YT-1400-Frachter-mit Darth Makhaira
 
[Bastion | Sith Tempel | Domäne der Lernenden | Gänge]
Lilya, Norag und mehrere NPC's


Lilya schaute immer wieder verstohlen zu dem Zabrak. Er war wirklich quasi ausgehungert. Nervös nestelte sie an ihrer Kleidung während sie den inzwischen in schwarz gekleideten Schüler betrachtet. Sie senkte den Blick immer wieder wenn sie kurz den Blick zu dem Dornenkopf.

“Ja, wir werden vermutlich bald zusammen irgendwohin reisen.”

Für Lilya war ihre Herrin kein Monster. Auch wenn viele es so empfanden. Nein. Diese Frau hatte sie gerettet und strenggenommen beschützte sie die Twi’lek bis heute. So freute sich die Lethan schon darauf ihre Herrin wieder zu sehen. Das Herz in ihrer Brust schlug immer schneller. Es waren nur noch ein paar Gänge bis zu ihrem Wiedersehen. Allerdings stimmte es was der Schüler ansprach.

“Ja… schon… ich mag den Ort hier nicht… Es geht immer darum zu überleben. Ich kann das einfach nicht mehr. Ich will friedlich leben. Aber… Das geht nicht. Die Sith werden mich nicht gehen lassen… Egal was ich mache…”

Nun schaute Lilya traurig auf den Boden und seufzte leise. Nein. Sie saß hier fest. Nicht dass sie von ihrer Herrin festgehalten wurde. Man hatte ihr allgemein untersagt ohne Begleitung Bastion zu verlassen. Außerdem war Darth Makhaira hier. Die einzige Person die sie jemals beachtet hatte. Zumindest auf eine Art die nicht feindselig war. Schon damals. Als die jetzige Kriegerin der Sith hier auf Bastion eintraf. Sie waren einfach ein Team. Ein Team was zusammen gehörte. Vorsichtig schaute Lilya zu Norag ehe sie sich selbst wieder mehr auf sich selbst konzentrierte. Das alles hier war falsch. Die Worte des Zabrak waren wahr. Die Augen verrieten vieles über ein Wesen. Es fiel Lilya allerdings schwer ernsthaft darüber zu sinnieren was nun richtig und was falsch war.

“Ihr habt recht…”

Das war alles was sie zunächst sagen konnte. Die letzten Worte Norags allerdings ließen Lilya ihre Stirn runzeln.

“Du musst härter werden… Ansonsten wirst du von den Jüngern zerfleischt… Ich war… wie du bis ich Darth Makhaira kennen lernte. Aber danke für diese Rücksicht.”

Lilya lief weiter durch die Gänge bis sie durch die Hangartore nach draußen traten.

“Ist es hier?”


Fragte sie. Schaute das Schiff an. Es war ein alter Frachter. Mehr konnte sie nicht erkennen. Nachdenklich schaute sie zu Norag, ging aber nun weiter um auch die restlichen Meter zurück legen zu können bis sie das Schiff erreicht hätten. Sie würde allerdings dem Zabrak den Vortritt lassen. Lilya schaute nun etwas unsicher zu dem Schiff als würde sie ein wenig Angst haben.


[Bastion | Sith Tempel | Domäne der Lernenden | Gänge]
Lilya, Norag und mehrere NPC's
 

[Bastion | Sithtempel | Hangar | Landeplattform | unbenannter YT-1400 Frachter || Darth Makhaira, Marlis Sicard]

Die Sith saß einfach da. Sie hatte nicht einmal die Arme verschränkt. Langsam zog sie ein Pad hervor. Ein Bild verriet, dass es die Akte war welcher welche Marlis betraf. Nachdenklich fing die Sith an die Padawan zu studieren in dem ihr Blick hin und wieder von dem Datapad hoch zu der anderen Frau wanderte. Ihre Worte waren es am Ende welche der Sith ein breites Grinsen abrangen während ihr Blick auf die bisherigen Foltermethoden und ihre Effizienz bei der Padawan durch gingen.


“Wenn ich mir das hier so ansehe müsste ich mir wohl ein wenig was überlegen um dich zu verhören. Zumindest wenn ich es mache um dir ein paar Informationen zu entlocken. Du musstest dabei zusehen wie man deinen Meister hinrichtete?”


Darth Makhaira fing nun weiter an in den Geist der anderen einzudringen. Langsam schien sie besser darin zu werden. Sie glaubte von dem hellen Licht der anderen Frau geblendet zu werden. Sie war ein gutes Wesen. Bei den Worten der anderen allerdings hielt die Sith Inne.

“Es bringt weder dir noch mir etwas. Die meisten Sith sind ausgewachsene Sadisten. Ich kann auch so sein, versteh mich nicht falsch, allerdings wäre eine derartige Behandlung ineffizient. Ich hätte keinen Vorteil daraus. Daher ist es besser gewisse Bedürfnisse manchmal lieber etwas zu… unterbinden.”

Die Sith lächelte wissend. Der Padawan schien durchaus bewusst zu sein, dass eine Sith immer ein Monster sein konnte. Der Eindruck welcher sich auch aus den Aufzeichnungen ergab Zeugten von einem großen Überlebenswillen. Vielleicht wäre sie nach Norag der perfekte Schüler. Nur etwas Arbeit und sie konnte es tatsächlich schaffen die andere zu brechen. Aber alles zu seiner Zeit. Außerdem war sie wirklich intelligent. Alles Attribute welche Darth Makhaira einfacher, stupider Kraft vorzog. Alleine dabei einen Schatten oder Agatosh ausbilden zu müssen ließen sie innerlich erschaudern. Sie mochte es wenn ihre Schüler und Untergebenen von dem was in ihrem Kopf war auch anständig gebrauch machen.

“In der Tat. Ich glaube er erwähnte damals den Tempel der Jedi betreten zu haben und am Ende eine nicht zu missachtende Anzahl von Ihnen gepfählt zu haben… Daher werde ich dem nur schwerlich widersprechen können. Sein Name ist Darth Draconis. Ich bin seine rechte Hand. Was er mir aufträgt führe ich auch aus. Er hat sich meine Loyalität mehr als verdient.”

Damit lehnte sich die Sith etwas zurück und ging weiter die Dinge durch welche man mit Marlis gedacht hatte zu tun. Ein paar Dinge erregten Darth Makhaira schon ein wenig sodass sie nicht umhin kam tatsächlich sich entsprechende Dinge auszumalen. Kurz huschten ein paar diabolische, teils lüsterne Züge über das Gesicht welche sofort in Erheiterung umschwangen als Marlis anfing über Sklavenhändler zu reden.


“Sklaverei… Darauf baut das Imperium nun einmal seine Macht auf. Am Ende des Tages sehe ich darin oft verschwendetes Potenzial. Ich habe lange genug vor meiner Ausbildung hier im Tempel beobachtet wonach Schüler gewählt wurden. Viele wollen ein sadistisches Monster deren Muskelmasse ihren Intellekt bei weitem übertrifft. Am Ende habe ich nicht nur einmal Wesen geschlagen die mir Physisch weit überlegen waren. Wie ich bereits sagte. Du wirst bald auch meinen Schüler kennen lernen. Er und meine Medizinerin sind auf jeweils ihre eigene Art Sklaven gewesen. Nun sind sie aber Teil meiner Entourage.”

Ja, sie mochte die Padawan. So zog sie ihren Com heraus und schrieb der Person welche Marlis Ursprünglich ergriffen hatte sowie jenen Wesen die ihr den Auftrag zur Execution gegeben hatten eine kurze Nachricht. Der Blick Darth Makhairas ließ sich in dieser Zeit nicht deuten. Sie war inzwischen bei dem “Urteil” der Hinrichtung angekommen. Erst bei einer Frage Marlis legte sie den Com auf den Tisch und schloss kurz ihre Augen. Man konnte den aufkeimenden Zorn erkennen als sie ihre Augen öffnete welche dadurch so intensiv anfingen zu leuchten als würde das darin brennende Feuer ihr Gegenüber jede Sekunde verschlingen.

“Anstatt mich mit sich zu nehmen empfand sie es als Sinnvoll mir die Erinnerung zu nehmen um den Orden der Jedi zu beschützen! Wegen ihr starb meine Tante. Die einzige Person die wirklich wie eine Mutter für mich war! Wegen ihr habe ich vergessen wer mein erster Lehrmeister war, was mein Weg war! Alles nur um zu verschleiern, dass sie auf dem Planeten war!”


Die Hände der Sith hatten sich zu Fäusten geballt. Allerdings übermannte sie der Schmerz über den Verlust fast. Sie litt psychisch nach wie vor unter dem Gedanken was passiert war. Langsam aber beruhigte sie sich. wieder. Es war vorbei gewesen. Dennoch vermisste sie ihre Mutter. Erinnerte sich an die Suppe. Den Blick als ihre Mutter erkannt hatte was aus der Sith geworden war. Sie hatte es wirklich bereut. Leider zu spät. Entweder sie oder beide. Es bestand keine Option wo sie nicht am Ende den Tod ihrer Mutter zu verantworten hatte. Oder war es nicht am Ende ihre eigene Verantwortung?

Die Worte Marlis erregten die Aufmerksamkeit der Sith welche ein wenig schmunzeln musste. War es so unklar? Langsam lehnte sie sich vor und legte den Kopf schief.

“Vielleicht will ich eine kleine Lustsklavin haben?”


Für einen Moment wirkte es so als wäre es tatsächlich der volle Ernst der Sith. Ein paar Sekunden verzog sie keine Miene. Dann zwinkerte sie Marlis kurz zu während sie auf ihr Pad schaute und die Nachrichten bekam. Ein knappes Nicken und der Eintrag von Marlis wurde geändert. Sie war nun offiziell eine Art Leibeigene der Sith. Dieser Status sollte sicherstellen, dass ihr nichts passierte. Zumindest so lange sie nahe bei der Sith blieb. Sollte sie sich beweisen würde sie auch entsprechend anerkannt werden. So allerdings war es am Unauffälligsten, dass eine Padawan nun an der Seite von der Sith reiste. Sie war streng genommen nun Darth Makhairas persönliche Gefangene weil nun ihr Anspruch auf das Leben dieses Mädchens anerkannt wurde. Langsam legte die Sith das Pad auf den Tisch und schaute nun ernst zu der ehemaligen Padawan während sie ihr das Pad vorlegte auf dem der Eintrag zu Marlis geöffnet war.

“Ich sehe Potenzial in dir. Lass dich nicht von dem eingetragenen Status täuschen. Für die Sith bist du meine Leibeigene. Quasi ein netter Ausdruck für Gefangene oder Sklavin. Ich werde dich als eine Form von Leibwache nutzen. Die Fähigkeiten wirst du durch mich und meinen Schüler erlernen. Auf dauer werde ich dich zu meiner Assistentin machen. Du musst lernen. Auf diese Weise kann ich dich im Auge behalten und dich unterrichten. Zumindest insoweit, dass du hier sicher bist.”

Die Sith erkannte die Hoffnungslosigkeit in den Augen von der ehemaligen Padawan und nahm nun eine Hand in der ihren. Sie schaute nun wieder mehr wie eine gute Freundin in die Augen des jüngsten Mitgliedes ihrer Anhängerschaft.

“Ich weiß wie du dich fühlst. Ich werde dir Zeigen wie du hier durchkommst ohne zu sterben. Auch wenn es hart wird. Kämpfen und Intrigen bestimmen das Leben als Sith, das mag Stimmen, jedoch ist es uns unter anderem erlaubt unserer Leidenschaft freien Lauf zu lassen. Die Galaxie ist nicht nur schwarz und weiß. Jedi sehen häufig nur das Schlechte in der dunklen Seite, vergessen aber genauso dass auch sie nicht ausschließlich gut sind, nur weil sie einen bestimmten Aspekt der Macht dem anderen bevorzugen. Die Sith sind Animalischer und gewinnen Kraft aus eben jenen Emotionen welche die Jedi versuchen zu ignorieren. Ich spüre so viele Gefühle in dir Marlis. Da frag ich mich… Warum sollte man sie unterdrücken?”

Darth Makhaira lächelte. Sie spürte dass ihr Schüler und Lilya inzwischen nicht mehr weit davon entfernt waren sich hier einzufinden. Daher nickte sie Marlis aufmunternd zu. Vielleicht half es ein wenig die andere zu beruhigen? Wer wusste das schon? Nur Marlis selbst. Auch wenn sie nicht frei war, so war das was Darth Makhaira getan hat ein Zeichen, dass sie eine Chance hatte irgendwann ihre Freiheit zu erlangen. So viel war klar.




[Bastion | Sithtempel | Hangar | Landeplattform | unbenannter YT-1400 Frachter || Darth Makhaira, Marlis Sicard]
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Janus' Domizil | Eowyns 'Zimmer'] Saphenus; Eowyn

Die Kontrolle, die Eowyn über sich und ihre Gefühle hatte, war bemerkenswert. Nach außen hin völlig ruhig wirkend konnte man das, was in ihr vorging, nur an kaum wahrnehmbaren Veränderungen ihrer Haltung und ihres Gesichtes erkennen. Je länger Saphenus mit der Jedi redete und sie dabei beobachtete, desto leichter fiel es ihm, die subtilen Momente zu erkennen, die ihre wahren Gefühle und Gedanken offenbarten. Umso mehr belustigte es ihn, dass sie die Ironie in seinen Worten anscheinend nicht erkannt hatte. Er begann laut zu lachen und wischte sich spielerisch eine nicht vorhandene Träne aus dem Auge. „Keine Sorge. Ich habe nicht erwartet, dass Ihr Eure Robe an den Nagel hängen und sie für einen Haufen Kinder aufgeben werdet. Die Mutterrolle in einem Sith-Tempel ist nun wirklich nichts, das ich mir an Euch vorstellen kann.“ Er lachte nochmal und wurde dann wieder ernst. „Und was das andere angeht: Ihr wart so naiv, Euch von Keebo nach Bastion locken zu lassen. Ich kann also schlecht einschätzen, wo die Grenze Eurer Naivität liegt. Es sei denn natürlich…“, Saphenus stockte und ein nachdenklicher Schatten legte sich auf sein Gesicht, „es ist weniger Naivität als Berechnung, dass Ihr mit ihm hierhin gekommen seid. Doch was soll eine Jedi, noch dazu eine Rätin, wohl hier im Tempel? Welche Geheimnisse der Sith interessieren Euch? Die nach ewigem Leben? Techniken, Eure Liebsten vor dem Tod zu bewahren?“ Er legte den Kopf schief und sah Eowyn an.

Die Jedi merkte an, dass Janus wohl sehr beschäftigt sei und wieder dachte Saphenus nach. Mehr und mehr kam er zu dem Schluss, dass der Graf ihn testen wollte. Er wollte sehen, wie er auf eine Jedi, die ihm noch dazu hilflos ausgeliefert war, reagieren würde. Dabei war es unerheblich, ob der Graf eine bestimmte Reaktion erwartete oder schlichtweg abwartete, was passieren würde. Vielleicht wollte er auch einfach nur wissen, ob die Begegnung mit der Jedi eine Schwäche offenbaren würde.
„Ist Lord Sturn etwa mit jemand Besserem zusammen? Macht Euch das eifersüchtig?“, witzelte Saphenus und konnte sich tatsächlich unmöglich vorstellen, dass die Jedi dumm oder eben naiv genug war, auf eine Liaison mit dem Grafen zu hoffen. „Und natürlich spielen wir alle.“ Saphenus rollte mit seinem Auge. „Das beantwortet aber nicht meine Frage. Welches Spiel spielt Ihr?“ Sein Blick wurde noch ein bisschen durchdringender. Eowyn brachte ins Spiel, dass Janus auch schlichtweg habe angeben wollen. Eine Möglichkeit, die dem Sith gar nicht so abwegig erschien. Es konnte ebenso eine Machtdemonstration sein, um dem Zabrak zu zeigen, wer über mehr Macht und Einfluss verfügte: Janus, dem es gelang, eine Jedi zu fangen oder Saphenus, dessen Tempel noch unvollendet war. „Kann sein.“, flüsterte Saphenus. „Kann sein.“ Dann zuckte er mit den Schultern. „Ich werde ihn fragen, wenn ich ihn sehe. Solltet Ihr dann noch hier sein, sage ich Euch gerne Bescheid. Ich kann mir denken, dass die Spannung sonst unerträglich wäre.“

Wo Eowyn zuvor versucht hatte, ausweichend und unverfänglich zu antworten, ging sie nun mit wenigen Worten tiefer. Sie gab zu, dass Jedi Fehler machten. Saphenus konnte seine Irritation darüber nicht komplett verbergen. Es musste ein Trick von ihr sein. Nach außen gab sie sich demütig, nach innen war sie bestimmt wie jede andere Jedi ganz und gar von sich und ihren Motiven überzeugt. Sie fügte hinzu, dass Ehre bedeutete, sich nicht gegen Schwächere zu wenden. „Ihr meint Fehler wie blind dafür gewesen zu sein, dass die Republik einem Sith vertraut hat?“, antwortete Saphenus und fügte dann flüsternd hinzu: „Oder meint Ihr Fehler, die eher persönlicher Natur sind?“ Wieder trat Saphenus einen Schritt auf die Jedi zu, wobei er leicht humpelte, als er sein Gewicht auf sein rechtes Bein verlagerte. „Der Stärkere überlebt.“, sagte er dann wieder lauter und bemerkte, wie klischeehaft das klang. „Wenn man den Schwachen erlaubt zu überleben und sich zu vermehren, schwächt man alle. Aber sagt mir: was würdet Ihr tun, wäre die Situation anders herum. Wäre ich der Gefangene und Ihr die, mit dem Lichtschwert. Würdet Ihr mich am Leben lassen? Würdet Ihr versuchen, mich auf die helle Seite der Macht zu bringen?“ Aufrichtiges Interesse lag in Saphenus‘ Stimme.

Eowyn zuckte mit den Schultern als wäre die Diskussion so einfach beendet. Wie eine Jedi sprach sie davon, welches Potential wohl in einem getöteten Jünger gesteckt haben konnte, das niemals die Gelegenheit hatte, sich zu entfalten. Saphenus wusste, dass sie damit nicht Unrecht hatte, auch wenn sie die falschen Lehren daraus zog. Saphenus hätte ebenso von Hybris getötet werden können, doch er hatte sich bewiesen und Qualitäten gezeigt, die dem oberflächlichen Betrachter verborgen waren. „Es ist fair.“, sagte Saphenus schulterzuckend. „Die gleichen Regeln, die für alle gelten. Es liegt an jedem selbst, das Beste draus zu machen. Jeder kann es versuchen, jeder kann scheitern. In diesem Chaos liegt Fairness.“

„Warum tut ihr es dann?“, fragte Saphenus, als Eowyn in ihrer Weisheit erklärte, dass Jedi eben nicht aus Gründen der Bedürfnisbefriedigung Macht über andere ausübten und daraus keine Stärke zogen. „Löst den Orden auf, lasst jeden Jedi seine eigene Philosophie vertreten. Denn auch wenn Ihr es abstreitet: Ihr übt wohl Macht über andere aus. Oder habt ihr etwa noch nie einen Jedi dem Orden verstoßen, weil er sich eurem Willen nicht beugen wollte?“ Saphenus grinste breit. „Ihr gebt Euch nach außen so bescheiden, als hätten Gefühle keine Macht über Euch. Doch ich denke, dass Ihr sie nur verdrängt und verleugnet, weil Ihr Angst vor der Kraft habt, die in ihnen steckt.“

[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Janus' Domizil | Eowyns 'Zimmer'] Saphenus; Eowyn
 
Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Saphenus

Das erneute Lachen ihres Gegenüber ließ Eowyns Gefühl erneut unangenehm werden. Lachen war... oh, vielleicht war ihm gar nicht klar, wie beunruhigend, wie beängstigend es war, wenn er lachte, und sie würde sich allergrößte Mühe geben, ihn das auch nicht merken zu lassen. Schön, antwortete sie nur sarkastisch lächelnd und froh darüber, dass er diesen Gedanken vermutlich nicht so weit gedacht hatte wie sie selbst. Sie musste aufhören, sich selbst Angst zu machen, indem sie alle möglichen furchtbaren Szenarien durchdachte.
Dann aber kam Saphenus der Wahrheit nah, viel zu nah, und Eowyn war nur heilfroh, dass Ian und sie trainiert hatten bis zum Umfallen, um ihr ihre Rolle einzubläuen. Mochten die Sith ihr
persönlich bei allem möglichen auf die Schliche kommen - ihre Mission durften sie um nichts in der Galaxis herausfinden.
Sie lächelte leicht.
Ich danke Euch für Euer Vertrauen, dass so eine Naivität eigentlich unter dem Niveau einer Jedi liegen sollte... und glaubt mir, es vergeht keine Stunde, in der ich mir nicht das Gleiche sage. Es wäre tatsächlich wesentlich einfacher zu sagen, dass ich mit Absicht hier bin... und wer weiß... Sie intensivierte ihr Lächeln. Vielleicht tue ich mir das hier, sie hob erneut ihre Hände mit den Armbändern und wies danach auf ihre Zelle, ja auch wirklich aus reiner Berechnung. Angriff war immer die beste Verteidigung. Und jeder Blinde mit Krückstock musste sehen, wie absurd diese Aussage war. Und bald habe ich alle Geheimnisse aus jedem von Euch herausgequetscht und werde einfach aus dem Fenster in die Freiheit springen, fuhr sie sarkastisch fort. Sie wünschte beinahe wirklich, dem wäre so...

Saphenus fand vieles von dem, was sie sagte, wohl sehr amüsant. Eifersüchtig. Natürlich. Wegen dieses blassen, aalglatten, arroganten Möchtegern-Aristokraten?
Natürlich, ich vergehe vor Eifersucht, entgegnete sie trocken. Aha, der Sith wusste nicht einmal etwas von Brianna? Interessant... Und mir scheint, Ihr habt ein wenig etwas vom Tempelklatsch verpasst.
Dummerweise war Saphenus aufmerksam. Zu aufmerksam, und Eowyn predigte sich erneut vor, verdammt aufzupassen. Ihre ausweichende Antwort auf seine Frage nach ihrem Spiel bemerkte er sehr wohl - und sie war erneut im Zugzwang. Da waren mehrere Möglichkeiten vor ihr, aber sie hatte nicht wirklich Zeit, über jede ausführlich nachzudenken. Selbst ein Schweigen oder erneutes Ausweichen würde eine Art Aussage sein. Ich spiele das Spiel, welches auch immer mir gerade zugedacht wird, antwortete sie dann langsam, entgegnete mit viel eigenem Zwang seinen durchdringenden Blick. Oder glaubt Ihr ernsthaft, ich hätte aktuell irgendeine Wahl? Vielleicht wurde ihm klar, dass seine vorherige Vermutung ziemlicher Blödsinn war. Ich mag naiv sein, aber ich bin nicht dumm, Saphenus. Auch, wenn manche Züge der Jedi von den Sith als solche gesehen werden. Es lag nur nahe, dass Sturn ihn tatsächlich aus niederen Motiven zu ihr geschickt haben mochte - und eben vielleicht auch, um sie zu verunsichern, um ihr Angst zu machen. Doch letzteres würde sie garantiert nicht offen aussprechen.
Sie verpasste den Einsatz, etwas darauf zu erwidern, dass er ihr Bescheid geben würde, zu sehr war sie damit beschäftigt, sich zu entscheiden, ob sie dankend ablehnen oder sarkastisch darum bitten sollte. Am liebsten wäre es ihr, Saphenus empfände dieses Gespräch als viel zu langweilig und unbedeutend, als dass er noch einmal hier aufkreuzen würde, doch den Mittelweg zu finden war wahrlich ein Kunstwerk, das sie absolut nicht beherrschte.

Schwieriger war es, als das Thema persönlicher wurde - als sie es sich nicht mehr leisten konnte, nicht zu antworten. Sie sah Regungen in seinem Gesicht, sah, dass sie etwas auslöste, aber sie war sich nicht sicher,
was genau es war. Und natürlich... er legte sofort den Finger auf die Wunde, und Eowyn gestattete sich, das Gesicht zu verziehen. Solche Fehler. Ja. Wobei ich nicht von der Republik und auch nicht von den Jedi sprechen würde. Da waren schließlich sogar noch immer Jedi, die Ian nicht vertrauten... Saphenus näherte sich ihr erneut, und diesmal musste Eowyn ihren kompletten Körper anspannen wie vor einem Lichtschwertangriff, um nicht zurückzuweichen - gut möglich, dass es sogar schlimmer war, als hätte sie einfach reagiert. Doch sie durfte nicht. Sie durfte einfach nicht! Wich sie vor ihm zurück, zeigte sie ihm deutlich, wie unterlegen sie war... es war das eine, es zu wissen, aber es zu sehen? Sein Humpeln konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass er sie in der Hand hatte, denn was war sie schon ohne die Macht, ohne ihr Lichtschwert? Wie weit würde sie mit ihren simplen Nahkampftechniken schon kommen, wenn er sie wirklich verletzen wollte?
Sie konzentrierte sich dafür auf das, was er sagte, um die Bedrohlichkeit, die sich für sie im Raum immer weiter steigerte, zu ignorieren. Es war wie ein stetiger Druck, der mit jeder Minute stärker wurde... Sie legte den Kopf schief, versuchte zu begreifen, worauf Saphenus hinauswollte, als er die Frage nach der umgekehrten Situation stellte. War das ein Test? Oder simple Neugier?
Warum sollte ich Euch töten?, antwortete sie mit einer Gegenfrage. Davon hätte ich nichts. Und ob ich Euch bekehren wollen würde... Sie zögerte, dachte ernsthaft über diese Frage nach, um sich abzulenken. Ich weiß es nicht, gab sie dann zu. Es käme darauf an, wie Ihr Euch verhalten würdet. Und auch darauf... wer Ihr eigentlich wirklich seid. Denn was wusste sie schon von ihm? So gut wie nichts, und es gab Personen, bei denen ein Bekehrungsversuch von vornherein relativ aussichtslos war.

Denn die Philosophie der Sith würde sie nie verstehen. Sie hatte mit Ian darüber geredet, nicht allzu intensiv, zugegeben, denn dafür hatte die Zeit gefehlt, aber doch in den Grundzügen. Fair? Es war also fair, Personen einfach abzuschlachten, die vielleicht das Pech hatten, im falschen Moment am falschen Ort gewesen zu sein, oder die einen kleinen, unbedeutenden Fehler machten? Eowyn wusste genug über das Leben hier im Orden, es war ihre Lebensaufgabe, aber nein -
fair würde sie das niemals nennen. Doch sie war nicht in der Position, sich für irgendwelche Jünger stark zu machen, sie war nicht einmal in der Position, sich für sich selbst stark zu machen, also was sollte sie schon erwidern? Erneut zuckte sie mit den Schultern. Wenn Ihr meint, war ihre abschließende Aussage, denn sie würde sich nicht auf eine solche Diskussion einlassen, eine, die sie nur verlieren konnte. In der Hoffnung, dass Saphenus ihr ihren Rückzug erlauben würde...

Kritischer war die Sache mit den Jedi. Wie bei allen Sonnen war sie an diesen Punkt gekommen?! Sie wollte wirklich kaum etwas weniger, als mit diesem... nun, keines ihrer Worte würde nett sein, als mit
ihm über den Rat der Jedi zu sprechen. Vor allem, weil sie ohnehin keine Chance hatte ihm zu erklären, worin der Unterschied bestand, im Gegenteil. Jedes weitere Wort würde ihn vermutlich nur amüsieren, sie selbst irgendwann frustrieren, zu Fehlern führen... sie tanzte ohnehin schon viel, viel zu nah am Abgrund. Gemeinsam können wir mehr bewirken, antwortete sie, so ruhig sie irgendwie konnte. Das ist der Grund, weshalb wir alle zusammenarbeiten. Um gegen Monster wie ihn anzukommen. Es gibt viele Ansichten, die wir tolerieren, aber irgendwo sind in jeder Gemeinschaft Grenzen erreicht, ganz unabhängig von Macht und ihrer Ausübung. Das hat nichts mit Macht zu tun, sondern mit Respekt vor den Ansichten und Wegen unseres Ordens. Wir schützen den Orden und damit alle, die sich ihm verbunden fühlen, wenn wir und für einen Ausschluss entscheiden. Wir schützen die, die Schutz benötigen. Sein Grinsen... war einfach nur verabscheuungswürdig, und Eowyn musste sich an sich halten, nicht so aufbrausend und leidenschaftlich zu reagieren, wie sie es daheim getan hätte. Daheim, im Jedi-Orden... Jetzt, wo sie nicht mehr dort war, kam er ihr mehr wie eine Heimat vor als all die Monate zuvor. Und das schlimme war... dass er genau das vorwarf. Ihr urteilt über Dinge, die Ihr weder versteht, noch kennt. Sie redete leise, hatte zwar ihre Gefühle halbwegs im Griff, nicht aber unbedingt ihre Worte. Ihr urteilt und seht dabei nicht, wie blind Ihr seid. Wir verleugnen unsere Gefühle nicht, wir lassen nur nicht zu, dass sie uns versklaven und dass sie uns zu ihren Untertanen machen. Wie eben die Sith. Wir wissen, welche Kraft und welche Möglichkeiten in einem Leben steckt, dass sich nicht von Gefühlen überrennen lässt. Ich bin das beste Beispiel, Saphenus. Gefühle. Sie sprach das Wort verächtlich aus. Gefühle haben mich hier hergebracht, ein einziger Fehler, ein einziges Mal, dass ich sie nicht verdrängt habe, wie Ihr behauptet. Sagt mir... Sie nahm all ihre Kraft, all ihren Mut zusammen und trat nun ihrerseits einen Schritt auf ihn zu, während sie ihn mit klopfendem Herzen nicht aus den Augen ließ. ...wo ist die Kraft, die darin gesteckt haben soll?

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Saphenus
 
[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger

Effizienz. Gehorsam. Stärke. Das waren die Prinzipien, die man dem groß gewachsenen blonden Mann, der sich mit raschen Schritten dem Trainingsraum näherte, nicht bloß beigebracht hatte. Sie waren ihm eingebrannt worden, waren in Fleisch und Blut übergegangen, untrennbar mit ihm verbunden. Das Sturmtruppenkorps hatte seinen Körper und Geist gestählt, aber erst der Dienst unter Graf Sturn hatte ihm einen echten Sinn gegeben, eine Sache, der er sich verschreiben konnte. Und nun war es seine Pflicht, dieses Privileg an andere weiter zu geben, ihnen zu ermöglichen, die beste Version ihrer Selbst zu werden. Für einen flüchtigen Moment blitzte so etwas wie der Ansatz eines Lächelns auf Raveens Gesicht auf, verschwand aber noch bevor er die Tür zum Trainingsraum öffnete. Der in schlichte, uniform-ähnliche Kleidung gehüllte Jünger war nicht allein, als er eintrat, wurde das Geräusch seiner Stiefel von vier weiteren Paaren begleitet, weitere Diener des Dunklen Lords. Sie alle trugen die selbe schwarz-rote Gewandung und waren bewaffnet, Zeichen ihrer Position und ein seltenes Privileg im Tempel der Sith. Nur den wenigsten Jüngern war es gestattet, irgendeine Waffe zu tragen, aber diese Männer und Frauen waren keine gewöhnlichen Jünger, keine gebrechlichen, schwachen Gestalten, die sich im Schatten wahrer Macht um Brotkrumen stritten. Nein, diese Menschen – es waren allesamt Menschen – waren handverlesen, ausgewählt und sorgfältig geprüft. Hartes Training hatte ihre Körper leistungsfähiger gemacht und strenge Indoktrination ihren Geist für den einen Sinn geschärft, den sie hatten: Ihrem Herrn mit unerschütterlicher Treue zu dienen. Bei manchen hatte dieser Prozess länger gedauert, bei anderen hingegen war natürliches Talent umso rascher zu Tage getreten, wie bei einem Rohdiamanten, der nur noch passend geschliffen werden musste. Raveen verschränkte die Arme hinter dem Rücken, als sich seine Gefolgsleute im Raum verteilten, einige Momente stieß eine zweite, gleichstarke Gruppe dazu. Es stand Training an, und offenbar hatte jemand schon früher angefangen. Das überraschte den Jünger nicht: Hadar war sehr häufig die Erste. Die Kämpferin von Taris war so besessen davon, besser zu werden, härter, stärker, schneller, wie er, einer der Gründe, warum er sie respektierte. Es spielte keine Rolle, dass sie früher auf der anderen Seite gestanden hatte. Hier waren sie alle Brüder und Schwestern der Gewalt, Soldaten in einer neuen Armee. Ein knappes Nicken in Richtung der dunkelhäutigen Frau, dann blies Raveen in eine Pfeife – das Signal, Aufstellung zu nehmen.


„A-Achtung! Jünger, in Formation.“


Eilig kamen die Gardisten der Aufforderung nach und platzierten sich in einer Linie, so dass Raveen sie abschreiten und die einzelnen Personen in Augenschein nehmen konnte. Geduldig und methodisch inspizierte er Erscheinungsbild und Zustand der Ausrüstung, quittierte einen zufriedenstellenden Zustand knapp und strafte Mängel mit harschen Worten und gelegentlich einem Schlag in die Magengrube. Im besten Kasernenhof-Ton erklang die Stimme des Jüngers, als er schließlich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen gegenüber der Truppe in Position ging, kalte blaue Augen taxierten die Gardisten.


„Unzureichend! Das hier ist nicht die Armee des Imperiums. Nicht die der Neuen Republik. Keine Miliz, keine Söldnerbande, kein zusammengewürfelter Haufen Verbrecher. Ihr dient Graf Janus Sturn, und ihr werdet ihm GUT dienen! Jetzt runter und gebt mir Fünfzig. Niemand wird diesen Raum verlassen oder Pause machen, bis ich zufrieden bin. Heute steht Nahkampf auf dem Programm. Doppelte Rationen für jeden, der es schafft, seinem Übungspartner etwas zu brechen. Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt – vergesst das niemals. Hadar! Sie treten gegen mich an.“


Mit der Ruhe eines Mannes, der so etwas schon unzählige Male gemacht hatte, streckte Raveen ein wenig seine Gliedmaßen, lockerte sie und machte sich bereit. Es gab keine formelle Verbeugung oder irgendwelche anderen Rituale, sobald seine Gegnerin in Reichweite war, griff der ehemalige Sturmtruppler an, schnell und präzise und mit einer ruppigen Brutalität, die einzig und allein darauf abzielte, den Feind zu erledigen. Sein Herr mochte ein Echani sein und tatsächlich hatte Raveen einige Techniken dieser Kampfweise im Arsenal, aber für die Ausbildung bevorzugte er andere Methoden. Gut war, was funktionierte....


[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger
 
Bastion, Sith-Tempel – Domäne der Oberen, Janus' Domizil – Briannas Quartier – Janus :inlove: und Brianna

Dass die Sith Janus' Worten zufolge höhere Maßstäbe als die Jedi bei der Frage anlegten, wer ein Lichtschwert bekam und wer nicht, spielte für Brianna keine Rolle. Sie würde diese Kriterien ohnehin erfüllen, der bloße Gedanke, ihr eine Waffe vorzuenthalten, war lächerlich. Genau genommen war die Tatsache, dass nicht jede ein Lichtschwert bekam er einzige Grund, warum die Echani überhaupt eins haben wollten. Selbst das wurde sehr bald sehr stark zur Nebensache, als sie aufhörten zu reden und anfingen, so viel erfüllendere Dinge zu tun – nicht kämpfen, dieses Mal, sondern etwas nach Echani-Lesart sehr verwandtes und doch gänzlich anderes. Janus zeigte ihr seine Macht und Brianna reagierte darauf, indem sie jede Zurückhaltung aufgab, endgültig jeglichen Konventionen entsagte. Sie nahm sich was sie wollte und ihr neuer Meister hinderte sie nicht daran, im Gegenteil, er genoss es ebenso sehr wie sie. Früher hätte sie gezögert, weil die ja die Möglichkeit bestanden hatte, dass er nicht so empfand wie sie, und sie kein Risiko eingehen wollte. Diese Zurückhaltung hatte sie abgelegt, von nun an tat sie was sie wollte. Oder wovon sie dachte, dass sie es wollte. Genauso gut konnte es sein, dass sie nur auf die äußeren Einflüsse reagierte wie eine Antenne, dass das überwältigende Gefühl, in Janus' Aura zu baden, sie dazu trieb, ihm noch näher sein zu wollen als sie es jetzt schon war.

Es war nicht so, dass sie in dieser Hinsicht nicht auf ihre Kosten kam. Sie erreichten das Niveau der letzten Male, wo sie sich innig und leidenschaftlich geküsst hatten, und gingen darüber hinaus, überall hin und nirgends. Die Silberhaarige erreichte neue Höhen und Tiefen und verlor beinahe den Überblick, was was war, denn das einzige was zählte war die Richtung von Janus. War es das, wie er die Macht empfand? Das, was ihn antrieb? Brianna spürte denselben Antrieb und wollte weiter und weiter, tiefer und tiefer gehen, inniger und inniger werden. Immer mehr ließ sie sich gehen, ihre Instinkte machen. Ein Menschenmann hätte an diesem Abend Janus' Stelle wohl einige gebrochene Rippen davongetragen und definitiv schlimmer ausgesehen, als sie ihn in einem Übungskampf behandelt hätte. Die Echani fühlte die Macht so intensiv wie noch nie in ihrem Leben, sie öffnete sich ganz und gar für sie und sog ihre Macht auf wie ein Schwamm. Es war ein Gefühl, das sie gerne immer verspürt hätte, der Eindruck von unbegrenzten Möglichkeiten. Gleichzeitig jedoch war da noch etwas anderes, ein Unterton, einer der Brianna sehr nachdenklich gemacht hätte, wenn sie zu dem Zeitpunkt irgendwas gedacht hätte.


Am nächsten Morgen, und das war vermutlich normal, erwachte Brianna vor Janus. Es war bereits hell, so dass sie annahm, dass sie länger geschlafen hatte als üblich, obwohl sie nichts von den aktuellen Tages- und Jahreszeiten an dem Ort auf dem Planeten Bastion wusste, an den sie sich gerade befanden. Ihr normaler Tagesablauf würde so aussehen, dass sie sofort aufstand und Sport machte, gewöhnlich gleich wo sie war, auf der TARDIS und hier hatte sie dagegen einen eigenen Trainingsraum. Aber heute war kein gewöhnlicher Tag. Sie befand sich auf Bastion, im Sith-Tempel, und noch vor wenigen Wochen hätte sie gesagt, es wäre der letzte Ort, den sie jemals besuchen wollen würde. Doch hier war sie und neben ihr lag Janus Sturn, friedlich schlafend. War er die große Liebe? Er war sicherlich der Mann, zu den sie sich seit vielen Jahren, vielleicht jemals am stärksten hingezogen fühlte. Was er war: angenehme Wärme, die es zu gemütlich machte, um sofort aufzustehen. Und ebenso: ein gewöhnlicher Machtnutzer. Ein sehr starker zwar, das strahlte seine Aura auch jetzt aus, aber nur ein Echani, keine Naturgewalt, keine Personifikation der dunklen Seite und Brianna fühlte sich auch direkt an seiner Seite der Macht so fern wie eh und je. Die bald 28jährige realisierte, dass diese dunkle Aura eine Fähigkeit war, die Janus aktiv auf sie und andere anwandte. Sie realisierte nicht, warum ihr all diese Gedanken gerade jetzt kamen, sie war zu erschrocken darüber, dass ihr solche Gedanken durch den Kopf ging mit ihrem neuen Meister eng an ihren durchtrainierten Körper gekuschelt.

Die Gedanken anderer Leute waren Bücher mit sieben Siegeln für Brianna. Sie besaß das normale Maß an Empathie, aber sie konnte keine Gedanken lesen wie eine Jedi. Egal wie schwach das Gegenüber war, oder wie sich eine Trainingspartnerin auch mühte, ihr die Gedanken förmlich zu telegrafieren, sie konnte es nicht. Genausowenig beherrschte sie auch nur den kleinsten Geistestrick oder irgendetwas in diese Richtung, was zum Klischeebild jeder Machtbenutzerin zählte, und sie wusste ganz genau, dass auch all die Sith-Lehren und -Trainings nicht das geringste daran ändern würden. Vielleicht aus diesem Grund waren ihr Leute, die all diese Dinge beherrschten, ein wenig unheimlich. Sie hatte keine Ahnung, wie viel die Techniken der Geistigen Abschirmung, die sie in Vorbereitung auf diese Mission hatte üben müssen, in so einem Extremfall überhaupt wert waren. Daher versicherte sie sich, bevor sie ihre Gedanken weiters sponn, dass Janus tief und fest schlief und auch nicht so schnell aufwachen würde. Diese Dinge wiederum fielen ihr als Heilerin sehr leicht, genauso wie sie an der Ausschüttung von Glückshormonen bemerkt hatte, dass Janus die letzte Nacht ebensosehr genossen hatte wie sie. Genossen hatte die Echani das Spiel aus Lust und Leidenschaft, keine Frage, aber sie erinnerte sich auch an das Gefühl, diesen Unterton, der dabei mitgeschwungen war.

Beim gestrigen Abend hatte es sich keineswegs um ein singuläres Erlebnis gehandelt, nichts was Brianna nicht schon einmal so ähnlich erlebt hatte. Ja, sie hatte die Macht einst auch so stark wahrgenommen, dass der Eindruck sie fast überwältigt hätte. Außerdem hatte sie schon einmal mit einem dunklen Machtnutzer geschlafen. Natürlich war es dieses Mal aus freien Stücken geschehen, nicht so wie damals, aber das Gefühl, es erinnerte sie an damals und Brianna war nicht so dumm zu glauben, dass ihr Liebster sie nicht auf demselben Wege hätte zwingen können wie ihr damaliger Mentor. Janus bekam was er wollte, auf den einen oder anderen Weg, und mit einem Male gefiel ihr diese Erkenntnis überhaupt nicht mehr. Mehr noch, dieses schreckliche Erlebnis war jetzt fast genau zehn Jahre her. Auf den Tag genau vermochte die Echani es nicht zu sagen, aber dass sie noch keine achtzehn gewesen war, das hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt. Dass der eigene Meister seiner Schülerin so eine Abscheulichkeit antut, vergisst frau ihr Leben lang nicht.

In derartige Gedanken verstrickt lag Brianna also wach, die Decke des Himmelbetts mit weit offenen Augen anstarrend. Noch nie hatte sich die dunkle Aura dieses Orts derart drückend bemerkbar gemacht wie in diesem Moment; es schien ihr, als wollte die Finsternis ihr jede Luft zum Atmen rauben. Die Silberhaarige redet sich ein, dass es eben doch nicht dieselbe Situation war wie vor zehn Jahren: Schülerin war sie lediglich auf den Papier und Männer waren keineswegs alle gleich. Janus würde so etwas nicht tun. Fast automatisch folgte der Gedanke: ja, er würde sie töten, wenn er sie nicht haben konnte. Das war nun auch nicht wirklich besser. Brianna versuchte, nicht an den Moment zu denken, in dem sie sich entscheiden müsste, ab welchem Jedi-Mission und Geliebte eines Sith-Lords zu sein nicht mehr zusammenpasste. Bloß weg damit, am besten an gar nichts denken. Stattdessen mühte sie sich, den Raum und all seine opulente Ausstattung wahrzunehmen, die Unsummen an Credits, die Janus in die Hand genommen haben musste, um all das zu ermöglichen. Alles schien neu zu sein, das war nicht das Quartier der jeweils aktuellen Gespielin, die der werte Graf gerade gehabt haben mochte, und längst nicht jeder Teil der Ausstattung ließe sich für eine potentielle Nachfolgerin verwenden, nachdem sie ihm (und ihr selbst?) das Herz gebrochen haben und nach Coruscant zurückgekehrt sein würde. Sie dachte an die extrem hohen Erwartungen, die an diese Investition geknüpft sein mussten, und fühlte sich schuldig. War das schlimmer als ihm zu sagen, dass sie so etwas wie letzte Nacht nicht noch einmal machen konnte?


Nur langsam fand die Echani den Weg aus ihrem emotionalen Tief heraus, aber gerade rechtzeitig bis ihr Meister erwachte. Sie küssten sich als Gutemorgengruß, was nicht negativ vorbelastet war und die Stimmung hob, und frühstückten ausgiebig, was selbiges noch weiterführte. Die Zeit von Janus' Abweseneit nutzte sie für Echani-Yoga, was ein guter Weg war, die Gelenkigkeit zu erhalten und den Körper für den Tag auf Touren zu bringen. Ganz ohne Frühsport ging es bei Brianna nicht und auf diese Weise erreichte sie viel innerhalb kurzer Zeit. Als sie fertig war, sichtete sie die Auswahl an Kleidung, welche die Dienerschaft wie unsichtbare Heinzelmännchen zurechtgelegt hatte, und entschied sich für schlichte, schwarze Sportkleidung. In gewisser Hinsicht war das eine modische Neuaufstellung, denn an reines Schwarz hatte sie sich bei den Jedi bisher nicht herangetraut. Sie trug lang, zeigte nur ein bisschen Hals, in dieser Hinsicht blieb sie sich allerdings treu. Schließlich absolvierte sie einige Übungen um zu testen, dass die Nähte dem Spiel ihrer Oberschenkelmuskeln gewachsen waren, dann war sie fertig.

Janus kehrte kurz darauf zurück und wie es sich herausstellte, war er ganz ähnlich gekleidet, passend zum Anlass. Er verkündete, dass die Zeit gekommen war für etwas, was Brianna sich vom Anbeginn an sehnlichst gewünscht hatte, nämlich Training.


„Nur zu gerne! Faulenzen liegt mir nicht im Blut, wie du dir wahrscheinlich denken konntest,“


Erwiderte die alabasterhäutige Nahmenschin und beeilte sich, ihrem Meister zu folgen. Dieser händigte ihr im Gehen ein Lichtschwert aus und anhand der Beiläufigkeit der Übergabe und der Beliebigkeit der Bearbeitung schloss sie, dass es sich um eine Übungswaffe handelte. Kaum hatte sie sich das Übungsgerät genauer angesehen, hatten sie auch schon ihren Trainingsraum erreicht, der sich im Gegensatz zum Rest des gräflichen Domizils nicht allzu sehr von verwandten Einrichtungen des Jedi-Ordens unterschied. Der Hauptunterschied bestand weniger in der baulichen Ausführung des Raumes als vielmehr der Tatsache, dass Janus von einer ganzen Reihe von… sollte man ‚Groupies‘ sagen?… verfolgt wurde und die sich entlang der Wände drapierten, als der Sith-Lord den Mittelpunkt des Raumes einnahm. Brianna stellte sich ihm gegenüber, obwohl ihr die vielen Zuschauer nicht ganz geheuer waren, und lauschte seinen Ausführungen. Janus erklärte, dass seine neue Schülerin bei ihren bisherigen Begegnungen nicht alles gegeben hätte. Obwohl Brianna nicht den Eindruck hatte, wollte sie nicht widersprechen. War es möglich, dass er recht hatte, sie sich unbewusst zurückgehalten hatte?

„Nicht dass ich wüsste, aber wenn du das sagst…“


Erwiderte Brianna – zu viel mehr war auch gar keine Zeit. Eigentlich hatte sie lange und breite Erklärungen erwartet, was sie zu tun und lassen hatte, ganz wie es bei den Jedi. Janus hingegen warf sie direkt ins kalte Wasser, sollte sie doch selbst herausfinden, wie man schwamm. Es war keine Situation, die ihr sonderlich behagte. Aber… war denn anzunehmen, dass er bei früheren Begegnungen nicht alles hatte? Zunächst konzentrierte die Echani sich darauf, den ersten Ansturm zu brechen, bevor sie sich überlegte, was sie tun sollte. Janus benutzte sein normales Lichtschwert, das sie wiedererkannte. Ob er dessen Stärke reduziert hatte, wusste sie nicht. Sie selbst verfügte dagegen nur über ein Trainingslichtschwert. Mit der brutalen Gewalt ihres Djem So wehrte sie seine geradlinigen, schnellen Makashi-Attacken ab. Zählte das schon als ‚keine Zurückhaltung?‘ Eigentlich war sie froh, mit einer Übungswaffe gegen ein echtes Schwert zu kämpfen – anderenfalls würde sie es nie fertigbekommen, hemmungslos anzugreifen. Nicht, dass sie damit angesichts ihrer Körperkraft nicht auch so genug schaden anrichten konnte, aber es war besser als mit einer Waffe, bei der schon eine sanfte Berührung durch Fleisch und Knochen schnitt. Einen Vorteil hatte Brianna: sie kannte das Makashi ihres Meisters bereits, das Juyo, welches sie mit Rätin Ahna einstudiert hatte, auch wenn sie es noch lange nicht gemeistert hatte, war ihm dagegen neu. Dessen inhärente Aggressivität würde sicherlich reichen, um Janus zu überzeugen? Kaum hatte sie ihre Strategie zurechtgezimert, änderte sich die Lage jedoch komplett.

Der Sith-Lord wandte sich an seine Jünger, also die Horde Groupies, und lobte einen Preis auf ihren Kopf aus. Für einen kurzen Moment ließ Brianna verdattert das Schwert sinken.

„Moment, was?“

Bastion, Sith-Tempel – Domäne der Oberen, Janus' Domizil – Trainingsraum – Janus und seine Groupies :lukevader sowie Brianna
 
Bastion-Sithtempel-Hangar-unbekannter YT-1400-Frachter-mit Darth Makhaira

Die Sith vor ihr nahm ein Datapad zur Hand und Marlis konnte nur einen kurzen Blick auf ihr Bild erhaschen- kein besonders schönes Bild, aber darum war es auch nicht gegangen. Die Frau mit den roten Augen las in ihrer "Akte" , in der ja nicht allzu viel drin stehen konnte. Ausser den Daten, die sie von ihrer ID bekommen hatten wie Name und Geburtsdatum und so nen Zeug. Und offensichtlich auch das, was man ihr angetan hatte. Aber viel hatte sie ja nicht preisgeben können. Die wenigen Tage, die sie im Jedi-Orden gewesen war, hatten jetzt noch nicht so viel hervor gebracht. Allerdings hatte sie ihren Meister sehr sympathisch gefunden und hatte auch das Gefühl gehabt, dass er viel wusste und sie viel von ihm lernen konnte. Sein Ende mit ansehen zu müssen war in vielerlei Hinsicht furchtbar gewesen.

"Hinrichten ist ein viel zu ziviles Wort für das, was man mit ihm gemacht hat. "


antwortete Marlis leise und es fröstelte sie wieder. Sie bedauerte es sehr, dass sie ihm nicht hatte helfen können. Marlis hatte aber selbst Glück, dass sie bis hier her überlebt hatte. Der Sith, der ihren Meister gefoltert und letztlich getötet hatte, hatte schliesslich früh bemerkt, dass ihr Wissen über den Jedi-Orden noch sehr oberflächlich war und eigentlich nicht über das, was man auch im Holonet nachlesen konnte, hinaus ging. Es war einfach nicht genug Zeit gewesen, um auf Coruscant viel mehr als den Lageplan zu studieren. Von dem her hätte der Mörder ihres Meisters durchaus kurzen Prozess machen können. Aber wie die Sith vor ihr schon sagte: Er hätte vielleicht nichts davon gehabt und Marlis wollte jetzt eigentlich nicht nachforschen, warum sie noch lebte. Dennoch wunderte sie sich über ein kleines Detail.

"Es ist ein Bedürfniss zu morden?"

Das war pervers. Wie verschoben konnte die Weltanschauung einer Person sein, wenn sie Blutvergiessen als eine Art Bedürfniss sah? Das, was die Sith dann von ihrem Meister erzählte, schlug aber in die selbe Kerbe. Er brüstete sich wohl damit, Jedi nicht nur getötet sondern sogar gepfählt zu haben.

"Ich hab von der Sache in den Holonet-News gehört."

Wie entsetzt sie darüber gewesen war, wollte sie der Sith jetzt nicht sagen. Deren Begeisterungsfähigkeit ging offensichtlich in eine andere Richtung als ihre eigene. Und offensichtlich stand irgendwas in ihrer Datei drin stehen, was diese... sadistische Ader in ihr reizte. Denn der Blick, den die Sith beim lesen bekam, liess es einen kalt den Rücken runter laufen. Beinahe beiläufig erzählte sie, das Sklaverei halt ein Teil des Macht-Systems des Imperiums war. Ja, darum freuen sich die meisten ja auch so, Teil des Imperiums zu sein- dachte Marlis sarkastisch. Bei dem, was die Sith dann über die anderen "Schüler" erzählte, die von anderen Sith erwählt worden waren, verzog Marlis das Gesicht.

"Ich glaub, einer dieser "Schüler" war mit uns in der Folterkammer."


Sadistisches Muskelpaket ohne viel Hirnmasse zwischen den Ohren. Das beschrieb den Sith der ihren Meister getötet hatte ziemlich treffend. Marlis schlang wieder ihre Arme um ihren Oberkörper, wenn sie daran zurück dachte.Für ein paar Sekunden starrte sie den Boden an und schien in der Erinnerung gefangen zu sein, bevor sie sich wieder losriss und ihr Gegenüber ansah, die gerade konzentriert was auf dem Datapad rumtippte. Sie hatte von ihrem Schüler und ihrer Medizinerin gesprochen. Waren die auch so drauf? Also der Schüler wahrscheinlich schon...sonst hätte er die Stellung wahrscheinlich nicht. Ein bisschen hoffte Marlis auf die Medizinerin. Vielleicht fand Marlis in ihr eine Gleichgesinnte die ihr vielleicht sogar half eine Flucht zu planen.
Die Sith erzählte unterdessen weiter und Geschichte von ihrer Mutter war verwirrend.

"Das ergibt keinen Sinn."

kommentierte Marlis und hoffte, nicht etwas falsches zu sagen. Die geballten Fäuste der Sith zeigten deutlich, wie gespannt ihre Nerven waren. Erst ihre Worte schienen die Spannung etwas raus zu nehmen und der Schmerz verschwand vom Gesicht ihres Gegenübers. Statt dessen lächelte sie und lehnte sich vor. Bei ihren Worten stockte Marlis für eine Sekunde der Atem. Lustsklavin?Bitte was? Der Blick der Sith war für einige Sekunden undurchschaubar. Meinte sie das wirklich so? Die Situation änderte sich von einem Augenblick zum anderen. Sofort versuchte Marlis die Vor- und Nachteile der neuen Situation durchzugehen. Empfand die Sith wirklich sowas für sie? Gab es sowas wie Liebe auf den ersten Blick? Also die Sorte, die dann wirklich hielt? Was, wenn die Sith feststellte, dass die rosa Brille nicht für immer rosa war? Die Sith zwinkerte ihr zu , was Marlis noch mehr verwirrte. Was war das hier für ein Spiel? Doch die Sith widmete sich erstmal wieder ihrem Datapad und liess Marlis mit ihrem Gedanken-Tornado allein. Doch bevor die junge Krankenpflegerin aus den Fetzen in diesem Sturm auch nur halbwegs ein Bild zusammensetzen konnte, legte die Sith das Datapad scheinbar zufrieden auf den Tisch und drehte es so, dass Marlis einen Blick darauf werfen konnte. Die Sith erklärte dazu, was ihr Status nun bedeutete und sie atmete erstmal tief durch.

"Zumindest ist das Todesurteil erstmal aufgehoben."


Trotz der Bedrohung, die ihr weiterhin wie ein Schatten folgte, fiel eine riesige Last von ihr ab. Gut, vielleicht würde sie sich in ein paar Tagen den Tod wünschen aber immerhin: Noch gab es Möglichkeiten. Wenn auch nicht viele. Und das was die Sith sagte klang eher nach dem, was sie bei den Jedi erwartet hätte. Die Frau würde sie im Blick behalten, ihr aber auch ein paar Dinge beibringen, damit sie sich behaupten konnte.

"Ich schätze ihr habt mir gerade das Leben gerettet. Vielen Dank dafür ."


Die Sith nahm plötzlich freundschaftlich ihre Hand und hielt sie einen Moment fest. Und sie versuchte ihr tatsächlich Mut zu machen. Zeigte Verständnis und bot ihre Hilfe an, um in dieser schrägen Welt zu überleben. Marlis schenkte der Frau ein Lächeln und nickte. Dann erzählte die Sith von den vielen Gefühlen, die sie in ihr spürte und Marlis schnaubte

"Ich glaub, wer in so einer Situation nicht Achterbahn fährt braucht wirklich psychologische Hilfe."


Erst mit den Armen am Rudern am Abgrund des Todes und dann doch noch zurückgerissen werden. Da hatte wohl jeder Gefühle. Aber was die Sith über die Galaxie sagte, stimmte. Schwarz und Weiss war sie bestimmt nicht. Also... gab es "gute" Lebewesen im Sith-Orden? Marlis bekam den Eindruck, dass eines dieser "guten" Wesen hier vor ihr sass. Sie hatte sie nicht umgebracht, wie es angedacht gewesen war, sondern hatte sie direkt aus der Zelle hier her gebracht um ihr ihre Hilfe anzubieten. Das war das, was - zusammengefasst- geschehen war. Die letzte Frage der Sith liess Marlis jedoch hellhörig werden.

"Unterdrücken vielleicht nicht, aber... es kann ja auch nicht richtig sein, immer gleich auszuflippen wenn einem was nicht passt, oder?"


Das war so in etwa das Bild, was sie bei dem Wort "Sith" im Kopf hatte.

"Wenn man ein weiches Frühstücksei wollte und es ist hart gleich den Koch köpfen und so..."


Wenn sie sich nicht vorstellen könnte, dass es wirklich solche Sith gab, wär die Vorstellung so absurd, dass sie hätte drüber lachen können. Und bei dem was die Sith selbst erzählt hatte, gab es diese Gesellen tatsächlich. Marlis hoffte nur, dass sie denen nicht allzubald über den Weg laufen musste. Sie rieb sich über das Gesicht, dass sich immernoch seltsam fremd anfühlte. Der Schock sass ihr wohl immernoch in den Knochen und sie trank noch einen Schluck von dem Kaff in der Hoffnung, dass dieser ihr helfen würde wieder zu sich zurück zu finden. Als sie die Tasse abstellte sah sie die Sith an.

"Ihr erwähntet euren Schüler und eure Medizinerin. Wie sind die so drauf?"


Vielleicht bekam sie ein paar Informationen über die beiden und konnte sich damit eine Art Schlachtplan im Umgang mit ihnen zurechtlegen. Wahrscheinlich würde sie sich wohl mit den beiden auch gutstellen müssen. Zumindest solang sie die..Sklavin der Sith war. Bei dem Gedanken wanderte ihr Blick wieder über die "Utensilien" an den Wänden.

"Wenn ich jetzt euer Eigentum bin......Ihr wollt aber nicht von dem Zeug hier gebrauch machen, oder?"


Hatte die Sith sie vielleicht deswegen hier her gebracht? Weil sie hier hatte was sie brauchte um jemanden zu ihrem Sklaven zu machen? Unweigerlich wich erneut das Blut aus Marlis' Gesicht. Gut, wohl immernoch besser als tot, aber wo das hinführen konnte, wollte Marlis sich nicht ausmalen.

Bastion-Sithtempel-Hangar-unbekannter YT-1400-Frachter-mit Darth Makhaira- vor der Rampe: Lilya und Norag
 
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Bastion, Tempel der Sith, Ebene der Krieger: Trainingsraum 7c: Darth Keebo, Adria und Venris


Der Machtschrei tat seine Wirkung. Darth Keebo musste von ihr und ihren Gedanken und ihren kläglich wenigen Erinnerungen, die sie nun mal nur besaß, ablassen. Diese gehörten nun mal nur ihr allein und das sollte auch so bleiben. Er hatte erstmal mit sich selbst zu tun. Sie setzte ein triumphierendes Lächeln auf und warf ihr Haar nach hinten, straffte ihren Körper, hob das Kinn, nahm die Schultern nach hinten.

Hörte Adria richtig? Sie traute ihren Ohren kaum. Er lobte sie!? Er schrie sie dabei wie ein alter, fast tauber Opa an. Da war wohl jemand temporär schwerhörig von ihrem Machtschrei geworden. Dieser Schrei war ziemlich effektiv, fand sie und wollte ihn künftig häufiger zum Einsatz bringen. Natürlich konnte Keebo es nicht bei einem Lob alleine lassen. Er kritisierte ihren Wächter. Sie musste fast unverschämt grinsen, da das pure Absicht gewesen war. Was hatte er gedacht, bei ihr erfahren zu können? Er hatte ein lustig aussehendes Stofftier gesehen, ihren imaginären Freund aus Kindertagen. Vermutlich war er nur verärgert, dass sie ihm lediglich das zum Fraß vorgeworfen hatte. Etwas verdammt Lächerliches! Doch den Schrei konnte er nicht kritisieren, ohne sich selbst als neidisch zu outen. Dann wollte er ihr einen Rat mit auf den Weg geben. Wie, war das etwa schon alles? Sie waren doch noch nicht fertig mit Lernen?! Dennoch war sie ganz Ohr, was er ihr jetzt an den Kopf zu werfen gedachte. Dabei sah sie ihm fest in die Augen und hielt Blickkontakt.


„Lasst Euch einen Rat von mir mit auf den Weg geben. Begeht nicht den Fehler zu glauben, Ich hättet eine Exklusivstellung, nur weil Allegious Euch zur jüngsten Ritterin des Ordens gemacht hat. Manchmal werden wir zu dem, was andere wollen, nicht weil wir es verdienen, sondern weil es einem Nutzen dient.“

Adria musste sich schwer beherrschen, doch blieb nach außen hin reglos. Sie wollte gerade ansetzen und ihm Worte entgegenschmettern, als er die Hand hob und ihr das Wort verbat. So sprach sie die Worte nur gedanklich.
“Ich weiß, was ich vollbracht habe, um das mir zu verdienen! Aus Euch, mit Verlaub, spricht der blanke Neid!”


Das sie dadurch von Nutzen sein würde? Nun sprach er selbst von Neid. Sicher kein Zufall. Er schloss von sich auf Andere! Neid, der dadurch gesät würde und ihr Feinde brächte. Im Grunde das genaue Gegenteil von allem. Sie horchte nun doch auf. War da was dran? Ach, oder?! Wie, es könnte ihr das Leben kosten? Jetzt wurde sie blass. Sie hatte schon etwa zwanzig Jahre eingebüßt. Jetzt hoffte sie natürlich auf die Unsterblichkeit! Niemand hätte es mehr verdient als sie! Und, trachtete nicht jeder Sith eh danach!? Sie sollte weniger reden, weniger widersprechen und Bibo zukünftig nicht mehr als Wächter zeigen. Er wiederholt sich, dachte sie trotzig. Und ja, das mit dem zu viel Quatschen hatte sie doch kapiert. Doch das mit Bibo sah sie eigentlich anders. Gut, Keebo wusste schon zu viel, weil sie halt wirklich zu viel geschnattert hatte. Doch, wenn dem nicht so wäre, und sie ihn mit einem lächerlichen Kuscheltier abgespeist hätte, wäre es doch die reinste Schmach für jemanden, der womöglich das Versteck eines Holocrons rausbekommen wollte! Doch, sie wollte ihm nicht widersprechen. Er hatte es ihr schließlich gerade wieder vorgeworfen gehabt. Er war arrogant. Keebo glaubte, in allem recht zu haben. Sie ließ ihn dabei.

Nun schickte er sich an, den Raum verlassen zu wollen. Wie Jetzt? Sie hatten nur etwas Verteidigung gelernt!? War er einer von den Sith, die ihr Wissen und Können ungerne preis gaben? Adria hatte vor, Angriffe zu üben, die weit über das hinausgingen, was sie schon konnte. Sie hatte zwar Einblicke erhalten und Möglichkeiten kennengelernt, aber in dem Moment kam es ihr doch so vor, als hätte sie hier ihre Zeit vergeudet.

Doch, er drehte sich nochmal um.

„Wir werden uns wiedersehen, Adria und ich gespannt, was Ihr und Euer Schüler bis dahin gelernt haben werdet.“

“Gut!”,

brachte sie nur heraus und dachte sich so dabei:” Wer es glaubt!”, als sie ihm nachsah. Weg war er.
Unzufrieden sah sie ihm hinterher. Sie konnte seinen Worten nicht so recht Glauben schenken. Wenn es so sein würde, gut, ansonsten müsste sie selbst lernen und üben oder sich einen anderen Meister suchen.


Sie ging in den Schneidersitz und wies ihren Schüler mit einer Handgeste an, es ihr gleich zu tun. Er sollte sich ihr genau gegenüber setzen. Sie hatte ein Fleckchen ausgewählt, wo keine Scherben lagen.

“Lass uns nach dem Ganzen etwas ausruhen und besprechen. Geht es dir gut? Ich muss zugeben, dass es nicht ganz so lief, wie erhofft. Ich habe nicht das erlernt, was ich mir erhofft habe. Es ist im Tempel Gang und Gebe, dass Höherrangige andere Sith fertig machen. Und auch sonst kommt es ständig zum Twist. Mein Meister damals, er war noch unbefördert, doch ich hatte ihm schon längst versprochen und geschworen, ihm und seinem Pfad zu folgen, musste hier im Tempel, damals hier gerade mit mir eingetroffen, auch Lehrgeld bezahlen. Ihn hatte es viel ärger getroffen. Ihm war körperlich arg zugesetzt worden. Er kam dem Tode erschreckend nahe, doch sein Lebenslicht war stark in ihm. Auch ich als sein Mündel musste mitbluten. Ich wurde schlimm gefoltert und habe die Narbe immer noch. Auch später, wenn mein Meister auf andere Sith traf, gab es immer erstmal Stress. So wie auch mit Saphenus. Im Grunde sind Sith Einzelkämpfer. Sie nehmen sich lediglich Schüler, die ihnen folgen und dafür Häppchenweise von Ihnen lernen dürfen. Nur zwischen Ihnen kann es Vertrauen geben, wenn ihr Band gefestigt ist. Mir fehlt mein Meister daher sehr. Ich hätte dich ihm gerne vorgestellt. Meinen ersten Schüler.”

Sie lächelte milde, bis sie plötzlich einen ernsten Gesichtsausdruck annahm. Ihr Blick wurde eindringlich.

“Doch nach allem, was in diesem Raum geschehen ist und was du mitbekommen hast, vergiss nicht, wem du folgst und wem du deine bisherigen Erkenntnisse im Machtgebauch verdankst und was du noch alles bei mir lernen kannst. Und, du hast über alles, was wir gemeinsam erleben, Stillschweigen zu bewahren!”

Sie machte eine wohl gesetzte Pause. Er sollte das Gesagte verinnerlichen. Sollte er mangelnden Respekt zeigen, würde sie ihn dafür disziplinieren müssen, um das Gerade zu rücken, was Keebo ihm für Flausen in den Kopf gesetzt hatte.

“Sith können aber, wenn sie wollen, zusammenarbeiten. Wenn sie ein gemeinsames höheres Ziel haben, werden persönliche Rivalitäten solange außer Kraft gesetzt. Ich habe es erlebt. Im Krieg gegen die Yevethaner.”

Sie lächelte wieder. Erhaben. Sie hatte mittlerweile gewisse Erfahrungen gesammelt. Erfahrungen, die ihr Schüler nicht hatte und von denen sie ihn teilhaben lassen wollte.

“Wir wollen unsere Studien nun fortsetzen und levitieren uns heute gewissermaßen selbst. Wir sammeln die Macht um uns und heben uns selbst hoch. Wir schweben in der Luft. So, wie du einen Stein anhebst, machst du es mit deiner puren Willenskraft mit dir selbst. Schau, etwa so.”,

und Adria schwebte im Schneidersitz in der Luft. Sie wartete nun auf ihren Schüler. Sie hatte vor, sobald er es geschafft haben würde, mit dem Kopf nach unten zu baumeln, indem sie sich in der Luft nach unten drehen würde. Kurz darauf war es soweit. Das sah aus wie eine Zirkusnummer, aber würde so Venris im Machtgebrauch schulen und stärken. Während Adria so mit dem Kopf nach unten, immer noch im Schneidersitz,vor sich hin schwebte, spukten ihr Keebos Worte durch den Kopf. Was, wenn er recht hatte und sei es nur ein Fünkchen Wahrheit!? Hatte der Imperator etwas Negatives dabei im Sinn gehabt, als er ihr den Orden umgelegt hatte? Er war ein Sith! Sith waren hinterhältig! Der Imperator wollte sie, ihren Zwillingsbruder und ihre Mutter töten. Er hatte sie schwanger gejagt. Das wusste sie von Kira. Hatte er die Bombe im Raumschiff hochgehen lassen, was zum Absturz über Noe führte? Doch, wenn dem so war, weshalb hatte das Gräflein auch einen Orden mit ihr gemeinsam erhalten? Und Sting, der dessen einstiger Schüler gewesen war? Doch einzig und allein aus positiven Gründen! Als Auszeichnung! Das war also Quatsch! Keebo war vor Neid erblasst und zerfressen gewesen! Und doch, hatte Keebo die Saat des Zweifels gesät. Sie hatte sich fest ins Unterbewusstsein eingenistet.


Bastion, Tempel der Sith, Ebene der Krieger: Trainingsraum 7c: Adria und Venris
 
[Bastion | Sith Tempel | Domäne der Lernenden | Gänge]
Norag, Lilya[NPC] und andere NPC's

Bei dem durchstreifen der Gänge ging sie auf die Unterhaltung ein. Zum Glück auf die eher positive Art und Weise. Aber die Worte der Twi'lek waren nicht so erfreut. Was irgendwie zu erwarten war von den Blicken her, die sie ausstrahlte. Norag hörte immer wieder aufmerksam zu und sah sie immer wieder an, eher zu Boden sah. Irgendwie war es traurig. Obwohl er sie kaum kannte, fing er an sie zu mögen. Sie war so wie er einst. Sie war auch einmal eine Sklavin, sie muss auch eine Menge durchgemacht haben bis zum heutigen Tag.

Die Unterhaltung war auf eine Art angenehm, da es mal eine war wo er mitreden durfte. Aber auf der anderen Seite war sie wieder rum unangenehm weil es wohl eher ein wunder Punkt bei der Dame war. Vielleicht war es doch nicht so klug in einer Wunde rum zu stochern. Vor allem nicht, bei jemanden der eigentlich stärker in jeder Eigenschaft war. Aber war sie das wirklich? Sie kam in dem Gespräch nicht so rüber, als wäre sie im komplett überlegen. Aber das konnte natürlich auch täuschen. Er habe davon gehört, das manche Wesen ihre wahre Stärke versteckt hielten, damit sie im richtigen Moment zuschlagen konnten. War es bei ihr auch so?

Er zuckte zusammen als sie meinte, er müsste härter werden. Ja das mochte zwar sein, aber im anderen Moment dachte er auch nach, das er gerade mal ein paar Stunden in einer Umgebung wie diese war. Er kannte es nicht, das er selbst härte ausstrahlen musste. Er musste immer klein bei geben, das legte man nicht von heute auf morgen ab. Dennoch hat sie Reise mit
Blake schon Wirkung gezeigt. Er war vor ihm ja noch mehr der kleine Sklave.

Er schaute zu
Lilya rüber und senkte dann leicht wieder den Blick so das die Kapuze seine Augen bedeckten. Er war leicht in Gedanken vertieft nach den Worten der Lethan. Dennoch antworte er darauf noch, mit gedrückter Stimmung.

"Das braucht seine Zeit... Aber ich weiß das ich das noch werde... Ich war vor einer gewissen Begegnung noch schlimmer als jetzt..."

Kurz danach kamen sie auch durch die Hangar Toren und er sah auf. Er ballte kurz die Fäuste als er das Schiff sah. Es waren immer noch schlechte Erinnerungen daran, wie er immer eingesperrt wurde, als er dies betrat. Er atmete tief durch und ging weiter zum Schiff und antwortete knapp bei ihrer Frage.

"Ja das ist das Schiff mit dem wir ankamen..."

Dann ging er weiter und kam somit auch am Frachter an. Er zögerte leicht und ging dann doch die Rampe rauf. Er kam, wie erwartet an den ganzen Käfigen vorbei. Und blieb kurz am Ende des Ganges stehen und sah neben sich. Sein Käfig stand da. Dieser sah auch äußerlich um einiges stabiler aus als die anderen. Er schloss kurz die Augen und wendete den Blick ab und ging weiter. Er ging in den Passagierraum, wo er auf Darth Makhaira traf und auf eine fremde Dame. Er war kurz irritiert sah dann dennoch zu seiner Meisterin und zog die Kapuze ab so das man auch den Nacken sehen konnte wo noch ein Pflaster erkannte.

"Meisterin, ich bin wieder da und habe die Dinge erledigt die ihr von mir verlangt habt."

Er ging wartete auf eine Reaktion von der Sith, bevor er anfing seine Sachen abzulegen.

[Bastion | Sith Tempel | Hangar | Landeplattform | unbenannter YT-1400 Frachter | Passagierbereich]
Norag, Lilya[NPC], Darth Makhaira und Marlis Sicard
 
[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger

In den unteren Ebenen von Taris, rakghoulverseucht und von Gangs regiert, war jeder Kampf ein Kampf auf Leben und Tod. Die menschlichen Raubtiere, die in Rudeln durch die verwahrlosten Stadtteile zogen, waren nicht weniger gefährlich als die mutierten Monster, übertrafen diese jedoch an Arglist und Grausamkeit. Physische Stärke war eine Grundvorraussetzung, um dort zu überleben - allerdings nützte das wenig, wenn man nicht gewitzt genug war, Gefahren im Vorraus zu erkennen, Allianzen zu schließen und jeden Fehler, jede Unachtsamkeit zu vermeiden. Eine - wie auch immer geartete - Schwäche erkennen zu lassen, führte auf Taris unausweichlich zum Tod. Taris hatte aus Hadar das gemacht, was sie jetzt war: Eine Kriegerin. Eine tödliche Jägerin.

Im Blick der zähen Tarisianerin lag ruhiges Selbstvertrauen, als sie zusammen mit den anderen Jüngern Aufstellung nahm und Raveen derweil die lange Reihe abschritt. Hadar hatte schon einige Male unter Beweis gestellt, dass sie gut war - besser als viele der anderen Gardisten - eine militärische Ausbildung hatte sie hingegen nicht. Doch obschon sie wußte, dass es an ihrem Erscheinungsbild und dem Zustand ihrer Ausrüstung kaum etwas auszusetzen gab, versetzte ihr die Rüge ihres Kommandanten einen Stich. Sie wollte nicht versagen. Nicht... enttäuschen. Raveen und Lord Sturn verdankte die junge Frau ihr Leben und mehr noch: Der Dunkle Lord hatte sie zu einer seiner Jünger gemacht und nach Bastion gebracht. Um diese Schuld zu begleichen, arbeitete Hadar hart. Ihr Ziel war nun mehr, als nur den nächsten Tag zu überleben, sie fühlte sich als Teil von etwas Größerem, etwas Bedeutenden, und dessen wolllte sie sich unbedingt als würdig erweisen.


Es erfüllte die junge Kriegerin mit Stolz, gegen Raveen antreten zu dürfen. Obwohl der ehemalige Sturmtruppler sie bisher noch jedesmal geschlagen hatte, fürchtete Hadar diese Konfrontation nicht, noch schreckte sie der Gedanke an gebrochene Knochen, die ihr Kommandant zum Ziel der Übung erklärt hatte. Im Gegenteil: Hadar hieß den Kampf als Gelegenheit willkommen, von jemandem zu lernen, den sie ob seines Könnens bewunderte. Und vielleicht war ja heute der Tag, an dem es ihr gelang, ihn zu besiegen.

Die Vorraussetzungen waren nicht schlecht, immerhin war sie noch nie in besserer Form gewesen. Seitdem athletische Frau hier war, hatte sie nicht mehr hungern müssen, und sie bekam regelmäßig Schlaf, weil sie nicht mehr angespannt in die Dunkelheit lauschen mußte, ob sich darin etwas feindlich gesinntes bewegte. Durch hartes, aber effizientes Training war ihr sehniger Körper schwerer geworden und sie hatte mehr Muskelmasse aufgebaut.

Wenn Hadar eine wichtige Lektion auf Taris gelernt hatte, dann die, dass es oft keine zweite Chance gab, wenn man seinen Gegner nicht mit dem ersten Angriff ausschaltete und ihm so die Gelegenheit gab, zurückzuschlagen. Noch warm vom zuvor absolvierten Workout, wippte die ehemalige Rakghouljägerin auf den Ballen und beobachtete dabei wachsam, wie ihr Gegner seine Muskeln lockerte, und suchte dabei nach einer Schwäche - auch wenn sie wußte, dass sie auch dieses Mal keine finden würde. Als Raveen aufsah und sich ihre Blicke trafen, blitzte etwas darin auf, dass die beiden Kämpfer innerhalb eines Sekundenbruchteils aufeinander los stürzen ließ.

Aus dem Stand entwickelte der ehemalige Sturmtruppler dabei eine erschreckende Geschwindigkeit, sodaß Hadar ihren eigenen Angriff abbrach und mit einer geschmeidigen Drehung in eine Ausweichbewegung umwandelte. Ihr Kommandant schien so etwas erwartet zu haben und erwischte sie dennoch mit einem harten Schlag gegen ihre im letzten Moment zur Deckung hochgerissenen Unterarme. Die Wucht dahinter ließ Hadar einen Schritt zurücktaumeln, bevor sie wieder festen Stand hatte. Der hochgewachsene Mann setzte sofort nach, aber dieses Mal tauchte sie unter seinem Arm weg und trat von hinten nach Raveens Kniekehle...

[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger
 
(Bastion – Innenstadt – Luxuriöse Wohnung – Tywin Heisenberg und NPCs)


Tywin Heisenberg steht in einem schwarzen Anzug vor seinem Schrank und legt ein Teil nach dem anderen gemütlich auf sein Bett.


„Werden sie Bastion vermissen?“, fragt ein sehr großer und muskulöser Mann. Er trug eine schwarze gepanzerte Rüstung mit einem schweren Gewehr. Er hatte ein düsteres Gesicht mit längeren ungepflegten Haaren und eine lange Narbe, welche seine rechte Gesichtshälfte durchzog.


Um Gottes Willen, Nein!“, Tywin muss lachen und fügt hinzu: „Es gibt wenige Planeten die schlimmer sind.“Er beginnt seine Kunstwerke und Antiquitäten vorsichtig in Kisten zu verstauen. Bei einem wird er stutzig, überlegt kurz und legt es aufs Bett. Mit nachdenklichem Blick schaut er aus dem großen Panoramafenster dem regen Verkehr zu. „Ihr solltet gleich losfahren, sonst schafft ihr es nie rechtzeitig zurück“, sagt Tywin freundlich und wendet sich seinem Bett zu. „Die Kisten dort!“Er deutet auf acht große Kisten und beginnt die Sachen auf dem Bett in kleinere Kisten zu sortieren. Der große Mann hängt sich sein Gewehr um, aktiviert die Schwebefunktion der Kisten und beginnt sie vorsichtig aus der Wohnung zu transportieren.


Nach einer Weile hört Tywin eine Vielzahl von Schritten die sich seinem fast ausgeräumten Schlafzimmer näherten.
„Vizegouverneur Heisenberg!“, ertönt hinter Tywin eine männliche Stimme. Er dreht sich um und sieht einen jungen salutierenden Offizier begleitet von mehreren Sturmtruppen. Tywin lächelt. Vizegouverneur Heisenberg“, wiederholt der Offizier, „ich wollte mich nur erkundigen ob alles für die morgige Reise nach Kaleda vorbereitet ist.“Tywin muss schmunzeln. „Ja Tom ich bin für morgen bereit“. Tom schaut leicht nervös zu seinen Sturmtruppen und sorgt durch eine kurze Bewegung seines Kopfes für ein Verschwinden dieser. „Vizegouverneur von Kaleda! Das klingt doch schon mal nach etwas. Gut ich meine es ist jetzt nicht Großmoff, aber Hey!“Er klopft Tywin auf die Schultern. „Wird das Biest mitkommen?, fragt er mit besorgtem Blick. „Erstens ist er kein Biest sondern ein Mann und zweitens hat er auch einen Namen.“, antwortet Tywin mit strengem Blick. „Und außerdem habe ich dich auch noch nicht in Generalsuniform erblickt.“ Beide lachen und setzen sich vorsichtig auf die Bettkante und schauen aus dem Fenster. Tom will etwas sagen schließt seinen Mund aber wieder. Nach einer Weile versucht er es erneut: „Du wirst mir fehlen Tywin, du warst immer einer der Guten hier.“ Tywin steht auf und packt die letzten Sachen und antwortet: „Ich weiß. Aber glaube mir,“, und setzte euphorisch fort, „irgendwann werden wir uns wieder über den Weg laufen. Ob wir wollen oder nicht wohlgemerkt. Aber du solltest nun gehen. Nochmals kann ich dich nicht vor deinem Vorgesetzten retten.“Tom nickt und verabschiedet Tywin mit einer freundschaftlichen Umarmung.


Nachdem Tom die Wohnung verlassen hat, nimmt sich Tywin ein Getränk und schaut mit funkelnden Augen die Ferne an. „Ich bin bereit.“

(Bastion – Innenstadt – Luxuriöse Wohnung – Tywin Heisenberg und NPCs)
 
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[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger

Die meisten intelligenten Lebewesen waren in moralischer Hinsicht besser, als sie vielleicht von sich selbst dachten – bemerkenswert wenige waren aus dem Stand heraus in der Lage, Mitglieder einer andern empfindsamen Spezies zu verletzen oder zu töten. Vermutlich ein Eckpfeiler der sogenannten Zivilisation, aber in dem Metier, in dem Raveen tätig war, eher ein lästiges Hindernis. Man musste den Leuten die Hemmungen austreiben, ihnen die Zweifel und das Zögern nehmen. Aus diesem Grund bevorzugte der ehemalige Sturmtruppler Jünger mit einem militärischen Hintergrund. Sie hatten bereits gelernt, Befehle zu befolgen und auf Holos zu schießen, die Lebewesen ähnelten, und einige von ihnen hatten schon so oft getötet, dass sie diesen Vorgang wiederholen konnten wie ein Droide an einem Fließband. Bei den anderen würde das noch eine Weile dauern, aber dafür war er hier. Dafür hatte sein Herr und Meister ihn eingesetzt, und der großgewachsene blonde Mann hatte nicht die Absicht, ihn zu enttäuschen. Deshalb war das Nahkampftraining so wichtig. Es war eine Sache, auf ein Ziel zu feuern, das man kaum sehen konnte, und eine ganz andere, einem Lebewesen Auge in Auge gegenüber zu stehen und zu sehen, was man ihm antat. Zu fühlen, wie Knochen brachen, das Gefühl von Blut an den Händen, das war mehr als effektiv, um Rekruten abzuhärten. Mit Genugtuung verfolgte Raveen, wie die versammelten Jünger seine Anweisungen in die Tat umsetzten, sie fanden sich rasch in Paaren zusammen und begannen, aufeinander einzuschlagen und einzutreten. Dumpfe Geräusche, Schmerzenslaute, Gebrüll und eilige Ausweichmanöver, es war alles da, was dazu gehörte. Und das hieß, dass sich Raveen selbst ins Getümmel stürzen konnte, gegen eine ganz bestimmte Gegnerin, in der das Potential steckte, wirklich etwas zu erreichen. Hadar war gut. Wirklich gut. Wie viele der hier versammelten Gestalten war sie aus dem Dreck gekommen, aus Schmutz, Armut und Tod. Graf Sturn hatte ein Talent dafür, solche Lebewesen zu finden und in seine Dienste zu nehmen, Raveen selbst bildete keine Ausnahme. Wahrscheinlich wäre er in dem Armeegefängnis für den Rest seines Lebens eingekerkert geblieben oder hätte sich vor den Blastern seiner alten Kameraden gefunden, eine letzte Zigarette zwischen den Lippen. Aber dem war nicht so. Ein neues Leben, eine neue Aufgabe – so wie für die Frau, die ihm gegenüberstand. Taris war nicht ihr Todesurteil gewesen. Es wurde Zeit, an die Arbeit zu gehen.

Raveen liebte es, in den Nahkampf zu gehen. Ob mit Vibromesser, mit Bajonett, mit der Schulterstütze seines Blasters oder auch nur mit bloßen Händen, es hatte etwas ungemein eindrückliches, raues, die Auswirkungen der eigenen Handlungen aus nächster Nähe zu erleben. Seine Vorgesetzten hatten ihm dafür sogar eine Medaille verliehen, damals – für das, was er nach Dienstschluss mit diesen nichtmenschlichen Schlampen gemacht hatte, gab es allerdings keine. Ihr Verlust. Er hatte eine neue Aufgabe, eine neue Armee. Prüfend taxierte er seine Gegenüber, betrachtete Hadar wie ein Raubtier das andere, während sie das selbe bei ihm tat. Sie waren aus dem selben Holz geschnitzt, zwei Seiten der gleichen Medaille. Einer der Gründe, warum sich der ehemalige Sturmtruppler nicht im geringsten zurückhielt, als sich ihre Blicke trafen, war es so, als würde ein Damm brechen, und mit einem beinah manischen Grinsen im Gesicht stürzte er los, holte noch im Laufen aus und schlug zu. Krachend trafen seine Fäuste die Parade seiner Gegnerin und ließen sie ächzend zurücktaumeln, was Raveen sofort für einen weiteren Angriff nutzte. Zuerst angreifen. Hart zuschlagen. Keine Gnade zeigen. Hadar wich geschickt aus, ließ die Attacke ins Leere laufen und setzte zu einem Konter an, der tatsächlich sein Ziel traf. Raveen hieß den Schmerz willkommen, genoss das Pochen in seinem Körper und das Rauschen von Adrenalin in seinen Ohren. Sein Knie schmerzte und für einen Moment knickte es leicht ein, doch falls seine Gegnerin geglaubt hatte, ihn damit verlangsamen zu können, irrte sie sich. Stattdessen nahm der blonde Mann die Bewegung mit, integrierte sie in seinen Schlag, als er sich halb umdrehte und seine Faust wuchtig den Kiefer der Jüngerin erwischte. Blut spritzte und Raveen vernahm selig ein unheilvolles Knacken. Sie war besser geworden. Deutlich besser. Jetzt würde sich zeigen, wie viel besser.


„Denkt daran: Ein verkrüppelter Feind ist eine kleinere Gefahr, ein toter Feind keine Gefahr. Achtet auf den Unterschied!“


Rief er in die Runde, um die anderen Jünger weiter anzutreiben. Bei seiner Gegnerin war das nicht nötig, ihr brutaler Reigen würde weiter gehen, bis einer von ihnen hilflos am Boden lag, den Todesstoß erwartend. Heute würde dieser letzte Schlag nicht kommen. Aber eines Tages...eines Tages.


[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger
 
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