Bastion

[Bastion | Sithtempel | Hangar | Landeplattform | unbenannter YT-1400 Frachter || Darth Makhaira, Marlis Sicard]


Frieden konnte komische Formen annehmen. Allgemein gab es häufige Unterschiede zwischen wahrem Frieden und dem was viele als eben solchen interpretierten. Nur weil man sich selbst der Macht beraubte bestimmte Handlungen auszuüben hieß das noch lange nicht, dass man es nicht wollte. So gesehen befand sich die Sith mit sich selbst auf eine Art im Reinen nach der eigentlich die Jedi strebten. In der Tat könnte Darth Makhaira ohne Probleme die andere Frau töten. Ich Augen wanderten das Gesicht der ehemaligen Padawan entlang. Das Schicksal ihres Meisters war mehr als tragisch. Geradezu furchteinflößend für jemanden der nicht vertraut mit der Arbeit der Sith war. Am Ende war aber dieses Schicksal mehr als nur unnötig gewesen. So nickte Darth Makhaira ruhig aber bestimmend bei den Worten und verschränkte die Arme vor der Brust.

“Bedauerlich. Vermutlich hätte er aber selbst bei der Freilassung alles getan um dir ein Bild über die Sith zu vermitteln welches leider auf zu viele Individuen passte. Allerdings trifft das nicht auf alle zu…”


Am Ende des Tages musste man seine eigenen Triebe erkennen und kontrollieren. Es mochte stimmen, dass die Sith sich nur allzu gerne in der allgegenwärtigen Dunkelheit schwelgte und ihr ergeben war. Dennoch musste sie lernen sich nicht von ihr verführen zu lassen. Natürlich fragte sie nach. Für Darth Makhaira war es nun einmal nicht anders zu erklären. Daher lächelte sie bei der Frage.

“Es ist etwas was in mir steckte. Gerade nachdem mein Vater meinen Geist mit seiner Dunkelheit befleckte. Die Spuren dessen was er meinem Geist antat sind bis heute noch immer existent. Er brachte mich mehr als einmal dazu aus niederen Gründen nicht nur zu töten, sondern es als Spaß zu empfinden. Als etwas erstrebenswertes. Daher befinde ich mich permanent in einem Kampf mit mir selbst was das angeht.”

Es mochte hart klingen. Gerade der Tonfall der Sith war alles andere als beunruhigt. In der Tat klang die Stimme von Darth Makhaira sehr ruhig und entspannt. Fast als würde sie Marlis nur von ihrem Urlaub in einem Feriendomizil erzählen. Am Ende war es für die Sith das Normalste was es in dieser Galaxie gab. Töten. Ja, es wäre bald wieder so weit. Eine gewisse Vorfreude machte sich in ihr breit welche die Machtranken der Sith schwach an Marlis weiter gaben. Es war eine perfide Genugtuung die in der Sith vorherrschte. Bei der Bemerkung des Schülers welcher die Folter Marlis mit geführt hatte ließ Darth Makhaira langsam nicken.

“Möglich. Jeder Sith hat andere Ideale welche er weitergeben möchte. Ich glaube jeder Sith will seine eigenen Lehren in der Galaxie verbreiten. Aber genau sagen kann ich es nicht. Ich bin kein Erlöser und kein Wesen welches blind alles versklaven will. Mich interessiert viel mehr die Historie in der Galaxie.”


Bei der Aussage bezüglich ihrer Erinnerungen winkte Darth Makhaira ruhig ab und lächelte.

“Wenn ich wüsste warum sie das getan hat würde ich mich vermutlich nicht damit so derartig belasten…”


Die Padawan war scheinbar wirklich fit in ihrem Kopf. Es war mehr als nur fazinierend zu beobachten wie sie sich verhielt. Das erste Mal in ihrem Leben war Darth Makhaira mit etwas alleine was durchaus vergleichbar mit dem sein könnte was aus sie hätte sein können. Irgendwie konnte man sagen, dass sie es schaffte einen Stand bei der Sith zu erhalten bei dem man zumindest von “mögen” reden konnte. Zumindest fing die Sith an es sich ein wenig einzugestehen. Die Padawan war aber zumindest nicht undankbar. Sie verstand scheinbar wem zu verdanken war, dass sie nicht sterben würde. Noch nicht. Die Pläne für Marlis waren klar. Sie würde, so sie sich als fähig genug entpuppte, eine Aspirantin auf jene Position werden, welche Norag gerade inne hatte. Der Schüler würde seine nächsten Lektionen an ihrer Seite bald erhalten. Hoffentlich war er fit und auch gestärkt. Doch schon bald rissen die Worte von Marlis die Sith aus ihren Gedanken.

“Du hast recht. Aber ich denke du wirst lernen dass ich impulsiv sein kann. Du wirst mich kennenlernen und auch meine weniger netten Seiten sehen. Dass du hier so sitzt, dass du sehr stark beeinflusst bist von den Jedi und dem Umstand, dass du als Feind betrachtet wirst ist mir klar.”


Darth Makhaira lehnte sich leicht vor und schloss ihre Augen weil die folgenden Worte klar machten, wie die Padawan über die Sith dachte. In der Tat würde selbst sie, die Sith-Kriegerin ähnlich beschreiben wie die Sith waren. Zumindest jene welche sie bisher kennen lernen durfte. Daher nickte sie kurz nur ein wenig ehe sie einen Finger nachdenklich an ihr Kinn legte. Vermutlich war bei Marlis nach wie vor das Bild eines Monsters vorherrschend wenn sie über die Sith nachdachte. Klar. Sie alle waren streng genommen ausgemachte Mörder und Verbrecher wenn man die Maßstäbe verwendete welche aus Seiten der Republik stammen. Umgekehrt waren selbst die Jedi nach den Aufzeichnungen der Sith keine Unschuldigen. Wie also jemandem erklären wie es zu diesem Eindruck kam? Es gab eigentlich nur eine Antwort…

“Das ist halt das Problem mit der dunklen Seite der Macht. Negative Emotionen sind ein starker Quell der Macht. Mein Meister hatte seine Schwierigkeiten damals mich zu lehren, dass ich eben so nicht handeln darf. Man darf sich nicht von der dunklen Seite kontrollieren lassen. Man muss sie als Quelle der Kraft sehen. Wut und Hass verstärken einen beim nutzen der dunklen Seite. Daher wirken Sith… Dadurch werde ich auch ich wohl auf dich im Kampf sehr unbeherrscht und unkontrolliert wirken. Die dunkle Seite ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ermöglicht sie unglaubliche Fortschritte in kurzer Zeit. Man kann sehr schnell sehr mächtig werden. Lässt man aber zu dass die Gefühle einem den Blick fürs Wesentliche nehmen rennt man schneller in den eigenen Tod als es einem lieb ist…”


Irgendwie versuchte die Sith der Padawan zu erläutern wieso Sith grausam waren. Umgekehrt war es aber auch irgendwie vergleichbar mit dem Versuch einem Blinden zu erklären was Farben sind. Allgemein wäre diese Frau eine Person die viel Zeit brauchen würde. Es stand noch viel Arbeit bevor. Daher war die Ablenkung, das Wechseln des Themas zu ihren Untergebenen, ein sehr angenehmer Umstand. Die Sith glaubte zu spüren, dass Marlis bald selbst erfahren würde wie die Beiden drauf waren. Ein leicht wissendes Lächeln legte sich auf ihre Lippen.


“Ich denke du wirst es bald erfahren…”


Die nächste Frage war dann absolut amüsant. Langsam schüttelte Darth Makhaira mit dem Kopf.

“Diese ganzen Utensilien gehörten dem Besitzer meines Schülers als dieser noch ein Sklave war. Ich will die Käfige zeitnah entfernen lassen. Ich habe keine Verwendung für diesen Kram. Wir sind nur hier weil wir hier ungestört sind. Ich will mich auch um ein etwas… passenderes Kümmern für unsere nächste Reise.”

In dem Moment öffnete sich die Ladeluke.

“Du wirst bald meine Anhänger kennen lernen…”

Kurz darauf kamen die Lethan und Norag rein und die Sith nickte. Die Lethan salutierte knapp und nickte der Sith zu. Diese schaute dann zu Marlis und bedeutete den beiden Neuankömmlingen sich setzen zu dürfen. Darth Makhaira stand langsam auf und schaute die drei Anderen an und fing an zu Sprechen.

“Lilya, Norag, wir haben ein neues Mitglied in unserer Runde. Marlis Sicard. Sie ist ein Teil von uns. Auf Grund ihrer Vergangenheit als Padawan im Jedi-Orden und ihrem derzeitigen offiziellen Status als mein Eigentum bitte ich Euch Beide ein Auge auf sie zu werfen. Da sie aber ein Mitglied unserer Gruppe ist bitte ich Euch darum ihr zu Helfen wenn sie Fragen hat. Aber jetzt… Schließen wir einen kleinen Pakt…”


Damit ging Darth Makhaira zu einem Schrank und holte vier Gläser und einen Wein von ihrem Heimatplaneten. Sie stellte allen ein Glas hin und schenkte ihnen allen etwas ein. Langsam hob sie das Glas.

“Wir sind eine Familie. Wir passen aufeinander auf. Wir helfen einander. Keiner von Euch sollte ein Sklave sein. Ich werde Euch einen Weg zeigen der allen eine Freiheit geben will.”

Damit hob sie das Glas und wartete bis andere die Geste erwiderten und trank ein Schluck ehe sie das Glas absetzte und sich selbst wieder auf ihren Platz niederließ. Ihr nicken signalisierte dass der förmliche Teil vorbei war.

Lilya schaute zu Marlis und grinste leicht. Sofort fing sie an in einer Tasche zu kramen und holte ein paar Vitamintabletten raus und schob diese zu Marlis rüber. Auch Norag gab sie welche damit dieser etwas besser gestärkt war. Leicht schüchtern huschte ihr Blick umher.

“Ehm… ihr Beide solltet nach den letzten Wochen einen Mangel an Vitaminen haben. Die Tabletten sollten es ein wenig ausgleichen.”

Die ganze Situation wurde langsam ruhiger und ungezwungener. Entspannter. Hier war alles ruhig. Es war eher eine kleine Feier um Marlis in die Gruppe zu integrieren. Die Pläne waren erst einmal zweitrangig. So lehnte sich die Sith zurück und ließ die Gruppe sich kennenlernen. Am Ende des Tages wollte die Sith ein eher familiäres Verhältnis in diesem Umfeld haben. Im Ernstfall mussten sich alle aufeinander verlassen können. Deswegen wird das auch nicht die einzige Veranstaltung dieser Art bleiben. Allgemein wird die Sith nicht anfangen so zu handeln wie viele andere. Sie wollte ihre eigene Dynastie aufbauen. Ihre eigenen Krieger hoch ziehen. Keine Gruppe hirnloser Sith welche ihre Emotionen nicht im Griff hatten. Dies wäre der Todesstoß für alle Bemühungen der Sith. Alleine um gegebenenfalls auf dem Gebiet der Republik arbeiten zu können war es wichtig unauffällig zu sein. Einen Todeswunsch hatte die Sith noch lange nicht.



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[Sartinaynian System – Bastion – Hauptstadt 'Center' – Orden der Sith – Domäne des Imperators – Thronsaal] – Darth Allegious & Nergal

So lange schon diente er den Sith. Dem Imperium. Und nicht zuletzt... sich selbst. War doch die eigene Selbstverwirklichung und das streben nach mehr: Mehr Macht. Mehr Einfluss. Mehr Leben... das was einen jeden Sith, der mehr sein wollte als eine Waffe, wirklich antrieben. Damals... als alles begann, da hatte er nur gesehen welche Macht er erlangen könnte um besser zu kämpfen. Besser zu töten. Hatte nicht über das Dasein einer Waffe hinaus gesehen, obschon seine Mentoren und Weggefährten ihn langsam darauf vorbereitet hatten. Erst mit den Jahren und tiefer greifendem Wissen war die Erleuchtung gekommen. Und irgendwann die tatsächliche Befreiung von einem Pfad der ihn nur beschränkt hatte. Selbsterkenntnis war nicht immer einfach zu erlangen. Vor allem dann nicht, wenn man sich in seiner begrenzten und beengten Welt wohl fühlte.

Mit einem tiefen Atemzug, der seine Atemwege und Lungen für einen kurzen Moment schmerzen ließ... ein Schmerz den Nergal willkommen hieß wie einen alten Freund, da er ihn schon so lange begleitete, das er sich manchmal in seinen Erinnerungen selbst dann so geschunden sah, als er noch weit davon entfernt gewesen war die erste künstliche Prothese für seinen Körper zu benötigen. Aber letzten Endes waren diese Dinge auch nur Möglichkeiten um stärker zu werden. Zwar gab es jene die Angst davor hatten das eigene Potenzial in der Macht könnte schwinden, doch das hing nicht mit fehlenden Körperteilen zusammen. Viel mehr steckte die Gefahr dahinter sich nicht mit diesen... anzufreunden. Oder fehlerhafte Prothesen zu tragen die nicht passten, nicht richtig eingestellt waren und dauerhafte Schmerzen verursachten, die zu einer weiteren Dissonanz zwischen künstlichem Arm und eigentlichem Körper führen konnten. Aber wie konnte man sich mit einem kybernetischen Arm nicht anfreunden? Nicht das es ihm von Natur aus an Kraft gemangelt hätte, aber mit Hilfe seines künstlichen Armes könnte er den Schädel eines Widersachers einfach zerquetschen. Selbst ohne die Macht. Und... nach so langer Zeit des Studiums der Macht und vor allem der Dunklen Seite, verloren weltliche Belange und der eigene Körper irgendwann die Bedeutung, die sie für andere Wesen hatten.

Allzu deutliches Statement dafür war das Wesen das vor ihm auf dem Thron der Sith und des Imperiums saß. Einst von Wegen der biologischen Abstammung ein Noghri gewesen hatte sich der ehemalige Marrac'khar so intensiven und weitreichenden Operationen unterzogen das es fraglich war, welche Teile seines Körpers unter der Panzerung die ihn schützte, überhaupt noch organisch waren. Ein simpler Aufruf der Macht um seine Sinne nach seinem Körper tasten zu lassen würde genügen um diese Frage zu klären. Wenn es Nergal interessieren würde. Schätzungsweise war abgesehen von Allegious Organen und seinem Gehirn nicht mehr viel übrig, dass einst den Noghri-Körper ausgemacht hatte. Der in eben jenem Moment die Stimme erhob und so Nergal Gedanken durschnitt.

Er senkte den Kopf, als der Imperator seinen Platz an vorderster Front prophezeite, wenn der entscheidende Tag kommen würde. Eine glorreiche Vorstellung. Eine vor allem auch vertraute Vorstellung. Unweigerlich musste er an den Tag der Erstürmung der Jedi-Basis auf Corellia denken. Und konnte dabei ein düsteres Schmunzeln nicht unterdrücken, während sich ein fast schon fanatisches Funkeln in seinem Auge spiegelte.

Und dann... die Eröffnung das er ihn nicht nur zu sich gerufen hatte um die Ereignisse um den Cathar zu besprechen. Er hatte nicht wirklich geglaubt nur deswegen hier zu sein... aber mit einer Ernennung zum Lord der Sith hatte Nergal auch nicht gerechnet. Nergal spürte Aufregung und Dankbarkeit in sich aufsteigen. All die Jahre. All das Blut. Ja. Ja, der Imperator hatte Recht. Nickend und sich dann verbeugend, richtete Nergal sich auf.

Er wollte ansetzen zu sprechen, doch im gleichen Moment bemerkte er die sich verdichtenden Schatten. Schatten die wie aus dem Nichts zu kommen schienen, obgleich der Thronsaal in einer Düsternis gelegen hatte, die sie zugleich von überall her hätte kommen lassen können. Und als Nergal seine linke organische Hand hob, stellte er fest das sich die formende Dunkelheit nicht im ganzen Thronsaal ausbreitete. Sie umfing ihn? Oder war dies nur eine Illusion? Erneut wollte er den Blick heben und zu Allegious sehen, doch als er die Bewegung vollendet hatte, hatte ihn die Finsternis verschlungen. Heraufziehende Kälte macht sich bemerkbar. Wie von außerhalb zunächst und doch fuhr sie ihm scheinbar direkt in die Knochen. Nichts, so weit das Auge reichte. Und zugleich reichte sein Blick nirgendwohin. Der Versuch sich zu bewegen war von Erfolg gekrönt, ob der Kälte aber kam sich Nergal seltsam losgelöst von seinem Körper vor.

Dies musste eine Prüfung sein? Eine Belohnung? War dies die Dunkle Seite selbst? Eine Illusion? Doch binnen kürzester Zeit hatte er seine Gedanken wieder unter Kontrolle. Egal was es war... er würde nicht daran zu Grunde gehen. Und als er sich erneut drehte, verschwand das ewige Nichts. Wurde ersetzt mit einer Erinnerung. Seine Ankunft im Orden der Sith. Nergal schwebte über den Ereignissen. Wie durch eine Scheibe, bestehend aus Wasser das durchzogen war von dunklem Rauch blickte er hinab. Sah sich gegenüber Exodus und Phollow, der eine später den Orden verlassen, der andere während seiner Zeit als Krieger des Ordens aufsteigend zum Imperator. Flüchtig war Xi'la zu sehen, die ihn ursprünglich hätte ausbilden sollen, aber dann doch verschwand. Was aus ihr geworden war, fragte er sich tatsächlich immer wieder. Zwar hatten sie nicht viel Zeit miteinander verbracht, doch sie hatte bereits damals erkannt, dass er ohne Anleitung einem Pfad verfallen würde, der ihn beschränken und einengen würde. Dann wechselte die Szenerie. Wurde verschwommen und undeutlich, ehe sie sich wieder aufklarte und ihn im Kampf zeigte. Umgeben von anderen Wesen.

Er brauchte einen Moment um zu erkennen das es sich um die ersten Weggefährten handelte. Wilson, später bekannt als Darth Exilis. Azgeth Myrjal. Ameta. Sein erster Schüler. Dann Jujuka. Dann Ario Fera der seine eigene Schwester ermordete, weil sie ihn sonst mit in die Bedeutungslosigkeit und den Tod gezogen hätte. Die Kälte kehrte zurück. Heftiger. Stärker als zuvor. Und die Bilder wurden schneller. Spulten sich fern von jedweder richtigen Reihenfolge ab. Mal sprangen sie zu den Ereignissen auf Coruscant, dann sah er sich auf dem Großen Ball der am Vorabend des Sith Bruderkrieges stattgefunden hatte. Dann waren da noch Ereignisse die er so gut wie vergessen hatte. Sein Zusammenstoß mit Ulic Katarn, nachdem er dessen bekannte und Freundin Sakesh Andriel ermordet hatte. Die gemeinsame Jagd auf Wampas, während er mit seinem damaligen Meister auf Hoth gewesen war...Umso länger er zusah, umso stärker wurde die Kälte. Die dann auch begann Schmerzen zu bringen. Doch als er sich abwenden wollte, gehorchte sein Körper nicht.

Das konnte er natürlich nicht zulassen. Und so stemmte er sich gegen die Anziehung seiner Erinnerungen. Doch in dem Moment da er zu kämpfen begann, bemerkte er wie er Stück für Stück näher gezogen wurde. Wollte seine Vergangenheit ihn etwa verschlingen? Erneut sammelte er seine Kräfte und warf sich gegen den Sog. Dann ein weiteres Mal und noch einmal...

Bis er inne hielt, hatte er sich deutlich näher an die unsichtbare Trennwand aus Rauch und waberndem Nichts bewegt, das er seinen Arm nicht weit ausstrecken musste, um danach greifen zu können. Bevor er die Trennwand jedoch berührt hielt Nergal inne. Warf einen letzten Blick an seinen Fingern vorbei auf die Erinnerungen die dort noch immer wie im Zeitraffer vor sich hin rasend abgespielt wurden und ballte die Hand zur Faust. Als er zum Schlag ausholte, lag darin nicht nur die Kraft seines Körpers, sondern auch jede Unze und jeder Funke seiner Macht in der Dunklen Seite.

Nergal zerschmetterte die Barriere und wurde hinab gesogen. Kälte umfing ihn. Tosend wie ein Blizzard. Und auch wenn Emotionen in ihm aufsteigen wollten die schwächere Wesen übermannt und kontrolliert hätten, blieb er ruhig. Zwang ihnen seinen Willen auf. Beherrschte sie. Sie wie eines Tages die gesamte Galaxis dem Willen der Sith gehorchen würde. Denn das war das Ziel der Sith. Herrschaft. Sicher Emotionen waren nützlich, wertvoll... essentiell gar... aber was war ein Sith der nicht kontrollieren konnte, was er fühlte. Der nicht kontrollieren konnte wen er manipulierte? Wen er hinrichtete? Wen er bekämpfte? Erneut streckte er die Hand aus und als würde er sie einsaugen, kehrten die Erinnerungen zu ihm zurück. Schossen, in seiner Handfläche verschwindend, in seinen Körper.

Nergal war das Ergebnis seiner Vergangenheit. Egal wie glücklich oder unzufrieden er mit dieser war. Sie alle, waren das Produkt dessen was sie erlebt hatten. Banal. Aber wie viele Wesen gingen an dem was sie erlebt hatten zu Grunde, weil sie sich darüber erheben wollten, in dem Versuch mit diesem Schritt ihre Vergangenheit auszumerzen. Aber das war töricht. Fehlgeleitet. Neuerfindung aufbauend auf dem was man gewesen war... ja. Transformation. Evolution. Fortschritt. Die Triebkraft allen Lebens in der Galaxis. Und nichts förderte die Weiterentwicklung so sehr wie Konflikt.

Die Dunkle Seite erneut ansammelnd, richtete sich Nergal, der nicht bemerkt hatte wie viel Kraft es ihn gekostet hatte und das er auf ein Knie gesunken war, wieder auf. Und als er seinen Blick gerade aus richtete, schwebte eine steinerne Schale vor ihm in der Dunkelheit. Darauf zugehend wurde ein einfache Klinge sichtbar die darin lag. Ohne darüber nachzudenken entledigte er sich des Handschuhs der seine verbliebene organische Hand schützte und griff nach dem unscheinbaren Dolch. Er spürte sofort die Finsternis die in ihm wohnte und fragte sich wie alt diese rituelle Klinge sein musste? Sie schien aus Stein und gleichzeitig nicht aus Stein. Bewegte man den Dolch hin und her, wirkte es als seien wabernde Schatten darin eingeschlossen.
Ein einfacher Griff mit der Fingerspitze nach der Klinge offenbarte das sie auch scharf genug war um ihrem, zumindest vermuteten, dunklen Zweck zugeführt zu werden, drang sie doch sofort durch sein Haut und ließ einen tropfen Blut auf Nergals Fingerspitze erscheinen. So legte er die Klinge in seine nunmehr ungeschützte Handinnenfläche, schloss die Finger um den rituellen Dolch und zog sie dann mit einer flüssigen Bewegung aus seiner Hand. Blut trat hervor und fiel in die unscheinbare Schale vor ihm.

Sekunden vergingen in denen sich nichts tat, doch als sich eine gewisse Menge an Blut angesammelt hatte, begann die Finsternis sich aufzulösen. Und als sie verschwunden war, befand sich Nergal noch immer... oder erneut... vor dem Thron. Die Schale vor ihm schwebend, die noch immer blutende Hand darüber und in der anderen die so unscheinbare, aber doch so abgrundtief abscheulich anfühlende Klinge. Ein letztes Mal blickte er darauf hinab, als kein Blut mehr aus seiner Hand trat, legte sie in die Schale zurück und geleitet von unsichtbarer Hand in der Macht, ließ er seine Opfergabe zu Allegious schweben.


„Ich danke euch und ich werde nicht eher ruhen...

...bis wir gesiegt haben...

mein Imperator.“


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Erneut erklärte die Sith, dass nicht alle Mitglieder ihres Ordens so...nun ja..sithmässig drauf waren wie ihr Folterknecht. Und wieder hoffte Marlis inständig, dass sie recht hatte und ihr geistiges Bild von den Anhängern der dunklen Seite schlimmer war als die Realität. Darum nickte und lächelte Marlis nur. Was hätte sie auch weiter dazu sagen sollen?
Als die Sith dann vom Töten sprach, verzog Marlis das Gesicht.

"Ständig mit sich selbst zu ringen, stell ich mir ziemlich zermürbend vor. Vor allem auf lange Sicht. "

Die Stimme der Sith liess zwar vermuten, dass es ihr nichts ausmachte. Aber stimmte das auch? Nach allem, was sie erlebt hatte, vermutete Marlis noch hinter jedem Satz eine Lüge oder Falle. Die Sith waren gute Schauspieler- zumindest die, die sie bisher kennengelernt hatte. Mitleid vortäuschen und einem im nächsten Moment mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht doch wieder Schmerzen zufügen. Zwar hatte die Sith ihr gesagt, dass sie anders sei und es machte auch den Eindruck. Trotzdem war Marlis noch vorsichtig und misstrauisch. Es war eine Gratwanderung. Jedes Wort. Jede Geste. Der Grat mochte zwar mit der Zeit breiter werden, weil sie ihr Gegenüber vielleicht besser kennen und einschätzen lernte. Im Moment musste sie aber sehr genau aufpassen. Ihr Gespräch schien unverfänglich, aber ob es das wirklich war?
Die Sith verriet noch etwas mehr über sich, was jedoch in Marlis' Ohren etwas widersprüchlich klang. Kein Erlöser und kein Sklavenfänger. Naja gut, sie verlangte eine Gegenleistung für das, was sie Tat und was sie von ihr verlangte, hatte sie ja schon gesagt. Sie sollte eine Art Leibwache werden. Na,das würde wirklich hart werden. Das hatte ihr Meister ihr auch schon angedroht. Sie war im Kämpfen genauso gut wie im Fliegen und sie hatte ihren Meister schon gefragt, ob es Wege um die Kampfausbildung drum rum gäbe. Er hatte ihr erklärt, dass sie durch die Grundausbildung durch müsse, es aber später genug Aufgaben für einen Jedi gab, bei denen Kämpfe nahezu ausgeschlossen waren. Hier sah die Sache jetzt anders aus. Die Fähigkeit zu kämpfen würde ihr Leben retten. Und das nicht nur um sich vor anderen Sith zu schützen, die ihr vielleicht ans Leder wollten. Auch vor der Sith, die ihr das Leben gerettet hatte. Marlis musste sich an die an sie gerichtete Erwartung anpassen, damit sie nicht doch noch entsorgt wurde. So sehr es ihr auch gegen den Strich ging. Am liebsten hätte sie jede Vorstellung daran verdrängt, aber das würde ihr auch nicht helfen. Die Sith erklärte unterdessen, wie sehr ihr die Sache mit ihren Erinnerungen anhing und Marlis sah sie erneut mitleidig an.

"Habt ihr denn noch die Möglichkeit, irgendwie an diese Informationen zu kommen? Herausfinden, wer euer erster Meister war und so`? Und wollt ihr diese Informationen heute, in der Position, in der ihr jetzt seid, überhaupt noch haben? Oder wär es nicht besser nach vorne zu blicken. Vor allem wenn das was hinter euch liegt so schmerzlich ist? "

fragte sie vorsichtig und legte den Kopf schief. Wenn sie keine Möglichkeit hatte, den Schleier ihrer Vergangenheit zu lüften, machte es dann Sinn daran festzuhalten? War das dann keine Energie-Verschwendung? Und war sie mit diesen Fragen jetzt zu weit gegangen? Der Sith Vorschläge machen, wie sie damit umgehen könnte? Doch diese erklärte ihr die Problematik der dunklen Seite. Wenn man sich von seinen Gefühlen leiten liess, würde man schnee ein Ende finden. Aber auf der anderen Seite schienen sie auch der Schlüssel zur Macht zu sein. Zumindest für die Leute aus diesem Sektor.

"Könnt ihr wirklich so Instant auf jemanden wütend werden? Da gehört sicher ne Menge Übung dazu. Selbst der Kerl, der meinen Meister umgebracht hat..ich meine..ich wär froh, wenn ich den einfach nie wieder sehe. Gut, wenn ihn jetzt ein Meteor erschlagen würde, wär ich auch nicht traurig. Aber...Ich weiss jetzt nicht, ob ich ihm dafür an die Gurgel springen würde."

Mal davon abgesehen, dass ihr dazu eh die Mittel fehlten. Aber es wäre doch auch Verschwendung. Ihr Meister würde davon nicht wieder lebendig werden und sie würde sich mit seinem Blut sicher nicht die Hände schmutzig machen. Was sie sich vorstellen konnte war, ihm die Hilfe zu verweigern, wenn er sie bräuchte. Egal wie dringend es war. Aber vielleicht war genau das der Unterschied, weshalb Sith oft so unmenschlich wirkten. Sie konnte jemandem nachträglich noch für sowas an die Gurgel springen. Sie vertrauten nicht darauf, dass die Macht- oder wer auch immer- für ausgleichende Gerechtigkeit sorgten. Marlis wusste jetzt auch nicht, wie das bei den Zivilisten im Imperium aussah, aber sie glaubte, dass das wohl für alle "normalen" Bürger der Galaxie galt. Wurde einem unrecht getan, konnte man das irgendwo melden und jemand anderes übernahm dann die Sache mit der Verurteilung und Vollstreckung für einen. Man selbst durfte ja garnicht aktiv werden, weshalb solche Gedanken wie die von Marlis über ihren Foltere eine antrainierte Routine für fast alle Lebewesen waren. Ein Zischen hinter hier liess Marlis erschrocken rumfahren, doch die Sith erklärte, dass das nur ihre "Anhänger" waren. Wirklich beruhigend war das aber nicht. Eine rothäutige Twi'lek und ein ebenfalls rothäutiger Zabrak tauchten auf und Marlis schoss unwillkürlich durch den Kopf, ob Rot die Lieblingsfarbe der Sith war und sie darum alles aufsammelte, war rot war. Und sie fragte sich, wie sie in dieses Beuteschema passte. Die Twi'lek salutierte vor der Sith , während der grosse Zabrak sich gleich auf das Wesentliche konzentrierte, seiner "Meisterin" erklärte, er habe alle Aufgaben erledigt. Wie musste sie sich gegenüber der beiden anderen verhalten? Gab es da auch Vorgaben wie die das Salutieren der Twi'lek? So viele Fettnäpfchen, in die sie reintreten konnte. Der Zabrak hatte sie nur kurz angesehen, während die Twi'lek ihr sogar ein Grinsen geschenkt hatte, welchen Marlis gleich wieder zu deuten versuchte. Doch erstmal unterbrach die Sith ihre Gedanken und stellte sie alle vor. Und die stellte die beiden Rothäute in die Positionen von Gefängniswärtern und Servicepoint-Mitarbeiter. Sie sollten sie im Auge behalten und ihre Fragen beantworten. Das würde jeden Fluchtversuch verunmöglichen, weil sie jetzt 3 Wärter hatte. Verdammt. Marlis versuchte zu verbergen, wie sie tief durchatmete. Die Chance zu fliehen wurde immer kleiner. Jetzt musste sie wirklich Glück haben, dass alle drei so beschäftigt waren, dass ihr die Flucht gelang. Die Sith sprach unterdessen von einem Pakt,wandte sich einem Schrank zu und holte eine Flasche Rotwein- was sonst. Rot eben. Und vier Gläser. Erneut klingelten Marlis Alarmglocken. Sie war angeblich hier her gegangen, weil sie hier ihre Ruhe hatte. Nun schien es aber so, als wär das alles geplant gewesen. Marlis verschränkte die Arme vor der Brust und sah die Sith abschätzend an. Was lief hier? Doch die Sith liess sich erstmal nicht beirren, öffnete den Wein und hob nachdem sie allen eingeschenkt hatte das Glas. Was sie sprach klang gut, aber dennoch traute Marlis ihr nicht. Als die Sith von dem Wein trank, wartete Marlis einen Augenblick ab, ehe auch sie an dem Tropfen nippte. Nicht viel. Sie würde erstmal beobachten, wie es den anderen ging, wenn sie den Wein ausgetrunken hatten. Plötzlich kramte die Twi'lek in ihrer Tasche und holte irgendwelche Pillen hervor. Sie sprach von einem Vitamin-Mangel und erklärte, dass die Tabletten diesen ausgleichen sollte.

"Danke."

meinte Marlis vorsichtig und steckte die Tabletten ein. Sie wollte die Pillen nicht gleich einschmeissen. Wer wusste, ob das wirklich nur Vitamine waren. Ausserdem hatte sie gerade Kaf gehabt und der Rotwein stand ja auch noch da. Auf diese Kombi würde sie nicht mal Vitamine schlucken. Statt dessen beobachtete sie die drei Personen, mit denen sie jetzt wohl oder übel erstmal auskommen musste. Die Sith...nun, die Möglichkeit, dass diese wirklich irre war, war noch nicht ganz vom Tisch. Ihr Schüler war ein Stück grösser als sie und Marlis hatte den Eindruck, dass da, wo er hintrat, kein Gras mehr wuchs. Vielleicht lag das daran, dass er eher zurückhaltend war. Stille Wasser waren tief und auf dem Grund schlammig. Sein Auftreten weckte- wie es auch bei seiner Meisterin war- den Wunsch, einen grossen Bogen um ihn zu machen. Marlis Blick wanderte zu der Pillen-Dealerin. Diese scheute den Blickkontakt, wirkte dadurch noch unsicherer als Marlis selbst es war. Hatte sie Angst vor der Sith? Oder vor ihrem Schüler? Marlis konnte es ihr nicht verdenken, aber da sie so reagierte, stieg ihre Hoffnung, in ihr vielleicht eine Verbündete für die Flucht zu finden. Aber vorher musste sie herausfinden, was sie von ihrer "Herrin" hielt. Wenn ihre Angst zu gross war, würde sie Marlis an die Sith verraten und eine zweite Chance würde sie nicht bekommen. Während all dieser Überlegungen war ihr Gesicht eine ernste, steinerne Maske gewesen und erst jetzt regte sie sich wieder. Sie musste warten. Warten und beobachten, wie die beiden "Follower" drauf waren. Erneut atmete Marlis tief durch und sah auf das Weinglas. Eigentlich mochte sie guten Wein und die anderen beiden hatten aus ihren Gläsern schon gut was getrunken. Ausserdem war das Essen ja auch sauber gewesen. Schlussendlich rang Marlis sich dann doch durch, ihr Misstrauen erstmal zu ignorieren und noch einen Schluck zu trinken. Auf eine...interessante Zukunft.

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[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger

Gewalt war für Hadar nie Selbstzweck gewesen. Immer ging es um ihr eigenes Überleben oder das der jeweiligen Gemeinschaft, der sie sich gerade angeschlossen hatte. Manchmal war es tatsächlich besser, nicht alleine und als Einzelkämpfer unterwegs zu sein. Denn Menschen waren immer noch die beste Verteidigung gegen Rakghoule - oder gegen andere Menschen. Wenn sie aber erst einmal kämpfte, war es, als würde etwas in ihr entfesselt. Im Adrenalinrausch tötete sie rasch und effizient: Rakghoule, Menschen... die Geräusche, die eine Klinge machte, wenn sie in Fleisch eindrang oder ein platzender Schädel - da gab es keinen Unterschied. Entweder man tötete oder starb. Wenn man eine Bedrohung beseitigte, schämte sie sich nicht. Wenn Hadar die Schmerzen fühlte und das Blut sah, bedeutete es, dass sie noch lebte. Gewonnen hatte.

Hier und jetzt änderte sich das, verschoben sich ihre Grundsätze. Hadar begann zu begreifen, dass sie sich schon immer allein im Kampf lebendig gefühlt hatte und sie in jeder Begegnung ihre Grenzen suchte. Dass jene sich immer weiter verschoben, war für sie kein Grund zur Besorgnis. Es war lediglich ein Zeichen, dass sie sich dem annäherte, zu was Raveen sie formen wollte. Und doch... und doch gab es sie noch.

Aber heute mußte sie sich darüber keine Gedanken machen. Es lag etwas Befreiendes darin, jede Zurückhaltung aufgeben zu können, etwas ungemein Befriedigendes, auf Rücksicht zu verzichten und den Gegner nicht schonen zu müssen. Hadar wußte, dass ihr Kommandant ähnlich empfand, und um gegen ihn zu bestehen, mußte - nein, durfte - sie diesen Teil ihres Selbst von der Leine lassen. Mit Raveen gab es kein Vorspiel, kein vorsichtiges Abtasten und umeinander Herumschleichen. Es war, wie es sein mußte: Schon der erste Angriff war dazu bestimmt, den Gegner auszuschalten.

Doch weder gelang es Hadar, noch dem ehemaligen Sturmtruppler, die ersten Sekunden des Kampfes zu nutzen, um den anderen kampfunfähig zu machen. Zwar schmerzten ihre Unterarme, mit denen sie Raveens mächtigen Schlag abgefangen hatte, aber das trieb nur ihren Puls in die Höhe und ließ das Adrenalin schneller durch ihre Adern schießen. Jedoch wurde auch er durch ihren Tritt noch nicht zu Fall gebracht.

Im Gegenteil: Als sich Hadar danach nicht schnell genug aus seiner Reichweite bewegte, krachte Raveens Faust so heftig in ihren Unterkiefer, dass sie etwas brechen fühlte und ein brennender Schmerz unmittelbar bis unter ihre Schädeldecke schoß. Die junge Kämpferin schrie auf und ging rückwärts über einem ebenfalls am Boden liegenden Jünger zu Boden. Schon im Fallen hatte sich ihr Mund mit heißem Blut gefüllt, das nun schnell eine dunkle Lache unter ihr bildete. Gerade noch rechtzeitig rollte sich die Rakghouljägerin zur Seite und bekam die Waffe zu fassen, die neben dem bewußtslosen Körper lag - ein langer Stab - und hieb dem nachsetzenden Raveen damit mit aller Kraft in die Rippen. Dadurch erkaufte sie sich einen kurzen Moment, um auf dem von ihrem Blut schlüpfrigen Boden wieder auf die Füße zu kommen, mit einer Hand in die kurzen, blonden Haare ihres Kommandanten zu greifen und seinen Kopf auf ihr hochgerissenes Knie zu rammen.

Außer Atem und vor Schmerz keuchend, hielt Hadar kurz inne - aber das war alles, was Raveen brauchte, um ihr den Stab aus der Hand zu winden und sie mit einem harten Tritt in den Rücken bäuchlings zu Boden zu schicken. Die Wucht des Aufpralls trieb ihr die Luft aus den Lungen und benommen blieb sie einen Herzschlag lang liegen, bevor sie versuchte, sich auf Ellenbogen und Knie zu stützen. Ihre Anstrengung wurde von Raveens Gewicht zunichte gemacht, das sie wieder zu Boden drückte. Gleichzeitig hieb er ihr den Stab unter das Kinn und riss damit brutal ihren Kopf nach hinten. Obschon der Schmerz in ihrem gebrochenen Kiefer jeden bewussten Gedanken auslöschte und ihr Gesichtsfeld langsam schwarz wurde, gab Hadar nicht auf und versuchte mit immer schwächer werdenden Bemühungen Raveen abzuschütteln.


[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger
 
[Bastion | Sith Tempel | Hangar | Landeplattform | unbenannter YT-1400 Frachter | Passagierbereich]
Norag, Lilya[NPC], Darth Makhaira und Marlis Sicard

Angekommen im Schiff, packte der Zabrak seine Waffen und seine Tasche in das Zimmer von seinem ehemaligen Sklavenhalter und streckte sich kurz, eher er wieder in den Raum kam. Dabei sah er immer wieder das neue Mitglied an und musste doch leicht lächeln. So viele Frauen um sich rum, mit denen er sogar alle reden darf. Neu und ungewohnt. Er setzte sich dann auf seinen Platz und schaute in die Runde. Noch recht still saß er da und härte seiner Meisterin Darth Makhaira zu als sie alle Mitglieder mit einander bekannt machte. Er nickte nur und war noch recht unsicher. Sie war Padawan im Jedi-Orden? Er musste über dieses Wort nachdenken, was man ihm ansah, dennoch schwieg er erstmal und wollte nicht einfach so dazwischen plappern.


Als das Wort 'Pakt' kam schaute er wieder auf und verfolgte seine Meisterin mit den Augen. Sie holte Gläser und einen Wein aus dem Schrank, er sah wie sie ihm was einschüttete und er starrte es von allen Seiten an und schnupperte daran. Wie zu erwarten schüttelte er sich kurz vor dem Geruch, man konnte den Alkohol raus riechen. Eine Getränk was er noch nicht kannte. Aber was ihm wieder aufhorchen ließ war zu erwarten. Niemand soll ein Sklave sein. Seine Augen fingen an zu leuchten.

"Nie mehr ein Sklave?"

Fragte der recht junge Iridonia und bekam ein nicken von Darth Makhaira als kurze Bestätigung. Und er konnte seine Freunde gar nicht in Worte fassen, er hob die Arme und ein kurzes freudiges 'Ja' platze aus ihm heraus. In dem Moment schien er nicht älter als 15 zu sein. Hier und da konnte man erkennen, das ihm seine Kinderzeit komplett fehlte, da immer wieder jüngere Züge noch aus ihm herausstachen.

Ein kurzes, erschrockenes piepsen erklang unter seinem Mantel und ein kleiner Doride kam zum Vorschein und setzte sich auf seinen Schoß. Er piepste etwas schnell, als würde er sich aufregen und Norag lächelte etwas verlegen.

"Tut mir Leid mein Freund, das war keine Absicht."

Er sah dann wieder in die Runde und nahm das Glas uns nippte kurz dran. Noch recht unsicher nahm er ein Schluck und stellte es wieder ab. Einerseits schmeckte es komisch, aber zugleich auch lecker. Lilya schob ihn ein paar Tabletten hin und erklärte wofür diese waren. Dann nahm er sie ohne groß darüber nachzudenken, denn so vieles wie die beiden für ihn taten, vertraute er den beiden recht gut. Sie haben ihn schließlich befreit, warum sollten sie ihm dann schaden?

Er sah zu dem Neuzugang und lächelte knapp als diese die Tabletten nicht einnahm sondern einsteckte.

"Die sind nicht giftig, wie du siehst sitze ich hier ja auch noch. Und wäre was nicht in Ordnung würde mein Droide die Vitalwerte bemerken. Aber der sitzt auch total gelassen hier. Richtig mein Freund?"

Leicht lächelte er und deutete auf den kleinen Kerl auf seinen Schoß. Dieser piepste zustimmend dazu. Jedoch merkte er das die Dame recht zurück haltend war und überlegte was er sagen könnte damit es keine peinliche Stille herrschte oder es komisch wurde. Er überlegte kurz und warf dann seine Frage in die Runde, die er vorher nicht aussprach.

"Was ist denn eigentlich ein Padawan? Und was ist der Jedi-Orden? Ich habe nur am Rande Geschichten mitbekommen, das es wohl zwei Parteien gibt, die Jedi und die Sith. Eine Seite habe ich schon erklärt bekommen, aber was ist mit der anderen Partei?"

Er senkte leicht den Kopf, denn wahrscheinlich wusste jeder hier die Antwort. Aber er dachte sich wenn man nicht fragt, bleibt man unwissend. So sah er auf und schaute fragend in die Runde und hoffte auf eine Antwort. Egal wer antworten würde, er wäre froh wenn es ihm einer erklären würde.

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Norag, Lilya[NPC], Darth Makhaira und Marlis Sicard
 
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Der Weg des Sith-Executors führte ihn von der Domäne der Lernenden auf die dunklen Korridore in Richtung der Ebene seiner Unterkunft. In seinem Kopf schwebten immer noch die letzten Worte, die er zu dem Vogelwesen sagte.
„Darth Zion“ und seine Untermauerung, die Frist, die er ihr gab, „Maximal fünf Tage.“. All dies sprach er in einer bedrohlichen Ruhe aus und dabei war das warme Orange in Zions Augen eiskalt. Der darauffolgende Abschied war kurz und noch wortkarger gewesen, als die Unterredung es insgesamt war.

Er wusste, dass die
Thatawaya, wie der langhaarige Mensch dieses Vogelwesen nannte, den Auftrag erfolgreich erledigen würde. Denn wenn sie es nicht schaffen würde, hätte sie einen Sith als Feind, den niemand als Feind haben möchte. Und ein Nergal würde sich nicht gegen einen alten Kampfgefährten stellen, gleich gar nicht für einen Jünger. Interessant war für Zion zugleich den neuen Schüler von Nergal zu sehen und dies bestätigte Zions Auffassung von dem ehemaligen Schüler Menaris.
Wenn sich jedoch Zion wirklich in allen Punkten irren würde, gäbe es noch seine Schüler, diese würden dieses Labor finden. Und wenn alle Stricke rissen, müsste Zion es halt wieder selbst erledigen, dann wusste er wenigstens, dass er das Laboratorium finden würde und die Geheimnisse von Darth Incubus enttarnen könnte. Denn ein was hatte Zion im Orden der Sith gelernt, wenn etwas richtig gemacht werden soll, dann mach es selbst. Und die ganzen Jahre hat sich dieser Spruch bestätigt. Nicht nur im Orden auch in seiner Zeit auf Mon Calamari war dies das oberste Credo, das ihn nie in Stich gelassen hatte.

Zion kam in der Domäne der Oberen an und stand nun vor der Tür seiner Behausung. Eine Bewegung mit seinem Handgelenk vor einem Sensor und die zwei Türen zischten zur Seite mit dem markanten „tschh“ Geräusch. Der Sith-Executor trat ein und ging zu dem Schlaftrakt seines Domizils. Bis auf den Hauptraum, die große Nasszelle war nur noch der besagte Schlaftrakts fertig eingeräumt gewesen. Für den Rest hatte Zion noch keine Zeit und auch keine Verwendung gehabt. Ein Raum war mehr Lagerort für viele Artefakte, die er einst gefunden hatte, wie ein Holocron eines Sith von
Thearterra oder versteinerte Eier von Ruusan. Die anderen Räume waren ohne Funktion oder weitere Abstellorte, die Zion schlichtweg nicht benötigte. Seine Trainingseinheiten absolvierte er weiterhin in den öffentlichen Trainingsräumen und eine Medi-Station, wie sie andere besaßen, hatte er bisher nie gebraucht. Jegliche Verwundung, die ihm zugefügt wurde, benötigte keinen Bactatank.
Jedenfalls als er in seinem Schlaftrakt ankam, zog er seine Kampfrüstung entspannt ab und setze sie auf eine Halterung, welche extra für ihn angefertigt worden war. Zion nahm aus seinem Schrank eine neue, tiefschwarze Paenula und zog sie sich über. Mit ruhigem Schritt nahm er sein Datapad, welches mit seiner Rüstung gekoppelt war und somit waren all seine Daten und Korrespondenz auf beiden Geräten verfügbar. Die Schritte des Sith-Executors führten ihn zu seinem Hauptraum, in dem ein großes Polstersofa, drei Sessel und ein runder Tisch in der Mitte standen. Die Polstermöbel waren alle vier vom gleichen Typ gewesen. Schlicht, dunkelgrau und die Gestelle bestanden aus schwarzem Duralstahl. Der runde Tisch war ebenfalls sehr schlicht und hatte weder Verzierungen noch war er aus teuren oder extravaganten Materialien. Es war ein schwarzer, runder Tisch, der ebenfalls aus Duralstahl bestand und einen eingebauten Holoprojektor in der Mitte hatte.
Zion setze sich auf die linke Seite des Sofas, nahm das Datapad und legte es auf eine bestimmte Stelle auf dem Tisch. Plötzlich projizierte der Holoprojektor den Inhalt, der gerade noch auf dem Datapad zu sehen war. Just in diesem Moment kam ein Servicedroide, SM-D3, und überreichte Zion ein Glas Vistulo-Wein. Ohne zu schauen packte sich der Mensch das Glas und fing an daran zu nippen. SM-D3 verschwand darauf gleich wieder in eine abgeschiedene Ecke des Domizils.

Zion hatte sich Zeit freigeschaufelt, indem er
Thatawaya den Auftrag mit dem Labor gegeben hatte. Zeit, die er jetzt sinnvoll nutzen konnte, um das Lesen alter Dokumente nachzuholen, Komnachrichten zu beantworten und Information über potenzielle Verbündete, oder besser gesagt Nutzvieh, für die Krath zu sammeln. Wenige Stunden saß Zion auf seinem Sofa und betrachtete die Projektion und wischte Seite für Seite weiter. Er hatte sich bereits viele Notizen über einige Sith aber auch über ranghohe Militärs auf Bastion, aber auch auf Flaggschiffen ganzer Flotten gemacht, als er einen Anruf auf seine persönliche Leitung bekam.

Er aktivierte den Kanal und legte die Übertragung auf den Holoprojektor, auf dem sogleich eine Frau erschien. Man konnte ihre Hautfarbe nicht erkennen, da die typische blaue Projektion keine andere Farbe zuließ. Jedoch war ihre Gesichtsfarbe blauer als jedes Hologramm es widerspiegeln konnte. Ihre Augen waren dunkler und man erkannte keine Pupillen, spätestens da wusste man, welcher Rasse sie angehörte. Die Chiss Frau war in ihre typische Kriegsrüstung gekleidet und hatte einen lüsternen Ausdruck auf ihrem Gesicht.

„Darth Zion, ich grüße dich.“

Mit einem leichten Kopfnicken antwortete er auf ihre Begrüßung.

„Darth Collis, was verschafft mir die Ehre?“

Nun wandelte sich ihr Lächeln, das sie zur Begrüßung aufgesetzt hatte, zu einem süffisanten Grinsen welches fast schon gehässig wirkte. Zion wurde in diesem Moment klar, dass er die Antwort auf seine Frage nicht hören wollte und bereute sie sofort, als er die Antwort bekam.

„Es ist dein alter Freund, Kal'Lesu, natürlich.“

Zion knirschte leise mit den Zähnen und es wurde spürbar kühler in seiner Unterkunft. Wie er diesen Namen verabscheute. Ein Niemand, der nur durch den Titel seiner Meisterin dort stand, wo er jetzt stand. Ein Nichtskönner vor dem allmächtigen Imperator.

„Er hat zwei seiner Schergen in die Katakomben geschickt, um eine kleine Gruppe, die einer talentierten Sith folgen, zu vernichten. Sie würde unserer Sache gut dienen und zusätzlich könnten wir Kal'Lesu etwas in die Schranken weisen. Was sagst du dazu, sollen wir eingreifen oder nicht?“

Ein Funke wurde in Zions Augen entfacht und er begann sich zu einer Flamme zu vergrößern. Er fühlte, wie seine Muskeln sich instinktiv anspannten und sein Körper mit Adrenalin vollgepumpt wurde. Doch sein Gesichtsausdruck blieb neutral, genau wie seine Stimme.

„Bring mir diese Sith, zeige Stärke … lass aber das Fußvolk von Kal'Lesu am Leben. Ich kann mir nicht noch mehr Sith-Blut im Orden erlauben.“

Der Sith-Executor wollte etwas zerstören, er wollte etwas auslöschen. Sein Puls war bereits auf einem sehr hohen Niveau und die Ader auf seinem Hals war bereits kurz vorm Platzen. Doch Zion beherrschte sich und spiegelte seine Selbstkontrolle perfekt wider. Er konnte sich sogar ein verschmitztes Lächeln abringen bei
Collis letzten Worten.

„So soll man es schreiben, so soll es geschehen. Bis bald, Zion.“

Er nippte nochmal an seinem Glas und die Übertragung verschwand. Drei Standardsekunden schaute Zion noch auf den Punkt, wo die Übertragung stattgefunden hatte. Plötzlich verkrampfte seine rechte Hand so sehr, dass das Glas darin zersprang und zerbrach. Zion ließ einen lauten Schrei los und schmiss die Scherben in die nächste Ecke. Urplötzlich waren auch schon kleine Reinigungsdroiden am Ort, wo die Scherben am Boden lagen und ein Teil des Weins verspritzt war.

Die von Blut getränkte Hand ballte sich zur Faust und ließ nach und nach rote Tropfen auf das Sofa fallen. Auf dem Sofa verband sich das Blut des Sith mit dem Vistulo-Wein. Es wurde eine Verbindung, die keiner mehr zu trennen vermochte. Zions rechte, von Blut verschmierte, Hand öffnete sich und bewegte sich kurz und unmerklich. Doch SM-D3 erkannte es sofort und brachte Darth Zion stumm und still ein weiteres Glas Vistulo-Wein.



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| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Katakomben – Kontrollraum des Shatajir | Craton Minara, Darth Angelus, Darth Zena​


Der Kampf zwischen seinem Meister und der rothaarigen wogte hin und her. Mal wirkte es so als würde Darth Angelus die Oberhand gewinnen, doch dann brachte sich die Frau mit einer fließenden akrobatischen Bewegung aus der Gefahrenzone. Der Mirialaner verfolgte das geschehen, zum einen gebannt von der Brutalität und Kraft mit der der Ritter des Imperators vorging zum andern von der Grazie mit der seine Kontrahentin agierte. Schreie, Schläge, teils mit bloßer Faust, teils mit dem Lichtschwert und Tritte wurden ausgetauscht. Es war wie zwei Urgewalten, zwei Titanen in einem Duell beizuwohnen. Doch dann strauchelte sein Meister, ein Schlag traf ihm am Kopf und Craton sah wie der blasse Königsmörder daraufhin die Augen verdrehte. Mit einem Satz und einem gebrüllten:

“NEIN!!!“

Katapultierte er sich nach vorne und entzündete seine eroberte Lichtklinge. Er blockte den doppelt geführten hieb der Herrin des Kultes, doch nun wandte sich ihre Aufmerksamkeit ihm zu. Das Lächeln auf ihrem Gesicht war schon fast spöttisch als sie begann ihn mit Schlägen einzudecken. Der Mirialaner war fast sofort in die Defensive gezwungen, doch durch seine langsamen schritte zog er auch die Frau von seinem Meister fort, der sich langsam wieder zu rühren begann. Der ehemalige Schmuggler bot nun alles auf was er gelernt hatte, zapfte das dunkle Reservoir aus Kraft an das in ihm schlummerte. In seiner Furcht, seiner Wut, seiner Enttäuschung und er überließ sich und seinen Kampf der Macht. Er hörte, sah, fühlte und roch alles um sich herum, wie es pulsierte, sich bewegte und ihn warnte. Er wusste einen sekundenbruchteil bevor sich die Waffen der rothaarigen bewegten, wo sie enden würden. Und sein Lichtschwerte schwang Pausenlos hin und her. Drehung, Parade, Gegenstoß, Volte, stich, schlag nach oben, Sprung zur Seite und wieder Parade.

Ihm stand der Schweiß auf der Stirn, er trug keine Rüstung und jeder Treffer könnte tödlich enden und er merkte wie seine Gliedmaßen zu brennen begannen. Er ermüdete zusehends und mit Besorgnis nahm er das immer süffisanter werdende grinsen seiner Kontrahentin war. Oh nein, so würde es nicht enden, er würde sich nicht geschlagen geben, nicht hier, nicht jetzt, nie. Dann bekam er einen Tritt vor die Brust und er geriet ins Straucheln, in einem verzweifelten Versuch der Abwehr riss er seine Klinge Parallel zum Boden vor sich in die Höhe. Doch der erwartete tödliche Streich bleibe aus, stattdessen sah Craton wie sich die Herrin des Kults des Fleisches an die Kehle griff, ihre Klingen waren erloschen. Sie begann zu röcheln und wurde dann gegen eine der Wände des Kontrollraums geschleudert. Dort sackte sie in sich zusammen, geschlagen, doch nicht besiegt. Darth Angelus kam auf die Füße, Craton Atmete schwer und bestaunte die Geschwindigkeit mit der sein Meister sich auf die rothaarige zubewegte und zollte ihrem Kampfeswillen Respekt als sie sich ihm noch einmal entgegenstellte. Der Ritter des Imperators sprang und zerschmetterte mit seinem Schlag die defensive der Hexe. Beidhändig holte er zum finalen Streich aus.



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Die Dunkelheit war hier stark, sie war hier eins mit dem Mauerwerk. Wenn ein modriger Luftzug sich durch die Gänge schlich, roch man nicht nur die Feuchtigkeit und das Alter dieser Steine – nein, man spürte, wie die Dunkelheit einen bis in das Knochenmark durchdrang.
Darth Collis liebte dieses Gefühl. Es gab nicht vieles, das sie liebte. Einen gleichwertigen Kampf, den liebte sie auch und die heißersehnten Früchte jemandem direkt vor der Nase wegzustibitzen. All diese drei Sachen konnte sie heute erleben und genießen. Obwohl, leider konnte sie bei dem Kampf nicht selbst mitwirken. Ein leichter Schatten auf diesem Aspekt der Liebe. Allein der Gedanke daran, wie sie ihrem Gegner gezielt den Schwertarm abtrennt und ein weiterer Hieb seine Kehle trifft. Wie die Lebensessenz langsam aus dem besiegten Körper schwindet und alles an ihm farblos wird. Gleichzeitig die Spannung in ihren Muskeln und die Schweißperlen auf ihrer azurblauen Haut. Darth Collis spürte eine Wärme in sich von unten aufsteigen. Eine Wärme, die sie gerne fühlte und das meistens nach einem Kampf.

Sie stand in ihrer feinen, graumelierten Rüstung in einer dunklen Ecke in dieser sogenannten Kommandozentrale dieses Kultes. Ihre Augen verfolgten jede Bewegung, jede Geste und jede Mimik der drei kämpfenden Individuen. Sie erkannte, wie sich das Blatt langsam, aber stetig zu einer Seite der Kampfparteien wendete.
Darth Collis blieb weiterhin im Schatten, bewegte sich jedoch immer weiter auf das Kampftrio zu. Der Kampf wurde immer ernster und leidenschaftlicher. Man roch bereits Verzweiflung, die aus allen Poren triefte. Sie paarte sich mit der Selbstsicherheit und der Arroganz des möglichen Siegers. Die Sith-Executor leckte sich über die Lippen und konnte ihr lüsternes Lächeln nicht unterdrücken, sie wollte es auch nicht unterdrücken. Sie bedauerte ein wenig, nicht selbst Teil dieses Kampfes zu sein, jedoch war es so besser, sonst hätte sie Zions Bitte nicht durchsetzen können. Dafür wollte sie die Befriedigung für den dritten Punkt voll und ganz auskosten. Lange musste sie nicht mehr warten, sie wartete nur noch auf den richtigen Moment, der bald kommen würde, sie spürte es.

Der menschliche Sith, dies war höchstwahrscheinlich
Darth Angelus, sprang in die Höhe und setzte seine ganze Kraft in seinen nächsten Angriff. Die Verteidigung der rothaarigen Kriegerin und auch ihr Lichtschwert konnten diesem Angriff nicht standhalten und nun war sie der Gnade von Angelus ausgeliefert gewesen.
Dies war jetzt der schönste Teil für
Darth Collis. Der Moment in dem die Hoffnungen einer Person zersplittert wie ein Spiegel in Millionen von Teilfragmenten. Die Sith-Extinktor griff rabiat und ohne Zögern ein, nur einen Wimpernschlag, noch bevor Darth Angelus den finalen Schlag durchführen konnte.

Die rothaarige Sith-Kriegerin schaute direkt in
Darth Angelus Augen, ihr Blick war leer und der des Kriegers war entschlossen und triumphierend. Die Haut an ihrem Hals wurde stark aufgeheizt und begann durch die direkte Nähe des Lichtschwertes langsam Hitzebläschen zu bilden. Die blutrote Waffe des Sith-Kriegers war so nah an ihrem Hals zum Stehen gekommen, dass nicht mal eine normale menschliche Hand dazwischen passte. In dem Moment der Ratlosigkeit und der Verwunderung bei dem Trio, trat Darth Collis aus den Schatten ins Licht, unterspielt mit einem gehässigen, aber doch sympathischen Lachen. Sie zwang den Sith-Krieger in seine jetzige Position und ließ dadurch die rothaarige Schönheit einen Moment länger am Leben. Durch die Beherrschung der Macht war sie in der Lage, Angelus in einer Art Stase zu halten. Dies würde sie nicht dauerhaft aufrechterhalten können, aber das musste sie auch nicht.

„Komm zu mir, Kriegerin und knie neben mir nieder! Und du, Mirialaner, wirst dich kein Stück bewegen, sonst bist du und dein Kumpane schneller tot, als euch recht ist!“

Die rothaarige Sith, etwas aus ihrer Verwunderung zurückgeholt, schlich langsam zu
Darth Collis. Doch statt sich vor ihrer Retterin hinzuknien, wie ihr befohlen wurde, machte sie Anstalten, mit Hilfe der Macht ihr Lichtschwert zurückzuholen. Noch bevor die mystische Waffe in den Händen der Frau war, fiel ihr Körper zu leblos zu Boden. Doch so leblos schien sie jedoch nicht zu ein, ein leichtes Heben und Senken ihres Oberkörpers ließ eine Atmung erkennen. Der Grund für die Bewusstlosigkeit war Collis, sie reagierte blitzschnell und schlug der Kriegerin mit dem Griff ihres Lichtschwertes gegen die Schläfe.
Die Sith-Executor ließ ihre Augen gespielt rollen und bewegte ihren Kopf von hinten nach vorne. In diesem Augenblick traten zwei in schwarz gekleidete Wesen aus dem Schatten. Durch die Kapuzen, die tief ins Gesicht gezogen wurden, konnte man selbige nicht erkennen. Eine der schwarzen Gestalten nahm die rothaarige Sith über seine Schulter und beide stellten sich hinter
Darth Collis auf.

Mit einer Handbewegung ließ sie
Darth Angelus wieder frei und lächelte ihn an. Der Mann, der wieder aus der Stasis erwacht war, schaute sehr grimmig zu Collis. Er hatte alles mitbekommen und konnte auch alles hören, was geschehen war. Vielleicht war das auch der Punkt, wieso er nicht auf die Chiss zustürmte.

„Ich werde sie jetzt mitnehmen, für euren Herren, dem ihr dient, müsste es ja ausreichen, dass diese Sith keinen Schaden mehr gegen den Orden anrichtet. Diese Sith, wie hieß sie nochmal, Darth … Zela oder Zena, wird mir und meinen Verbündeten um einiges wertvoller sein als eurem Meister. Wenigstens können wir mehr mit ihr anfangen.“

Dabei lachte sie süffisant zu Angelus, der seine Wut im Gesicht nicht mehr zügeln konnte.

„Ich gebe euch erneut den Rat. Verfolgt uns nicht und versucht keine Mätzchen. Jedenfalls, der Zirkel der Extinktoren dankt euch vom Herzen für eure gute Arbeit.“

Die beiden Gestalten hinter ihr drehten sich bei den Wörtern um und gingen voran.
Darth Collis grinste den beiden Handlangern Kal'Lesus noch einmal zu und drehte sich darauf ebenfalls um und bewegte sich elegant in ihrer feinen, graumelierten Rüstung aus dem Licht in den Schatten.



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Bastion - Bastion Center - Stadtzentrum - Imperial Inn - Lieferanteneingang - Abella Sorovkin, Valeria Muraenus, Scytale Mentel, Treeya Reed

Die Konstellation der vier mehr oder weniger fremden Personen wirkte auch nach ihrem Versuch, die Runde eine wenig aufzuheitern noch bizarr und für einen kurzen Augenblick fragte sich das corellianische Modell, was sie hier überhaupt tat. Abellas Entschluss, den Abend mit Valeria zu verbringen, stand zwar schon im Vorherein felsenfest, doch allmählich zweifelte sie daran, es richtig anzugehen. Zum einen hätte sie noch warten können, ehe sie mit Valeria zu trinken begann, denn die junge Adelige war schon jetzt mehr oder weniger betrunken, obwohl die Corellianerin noch gerne das ein oder andere mit ihrer Freundin besprochen hätte. Im Großen und Ganzen wirkte sie einfach unsicher und Abellas Entschluss, zwei Wildfremde und offensichtlich nicht gerade "offene" Personen in ihre Runde einzuladen, tat dazu noch ihr übriges. Abella spürte, wie sich Valeria fast schon nervös an sie heranschmiegte und berührte die an ihrer Taille liegende Hand beruhigend. Angesichts dessen, was Valeria momentan durchmachte und wie sie sich in der Öffentlichkeit fühlte, war das wohl so ziemlich die dümmste Idee, die Abella seit Langem hatte. Und noch war die Wirkung des Alkohols zu schwach, um diesen offensichtlichen Gedanken irgendwie verdrängen zu können. Innerlich schalt sie sich eine Närrin, doch nahm sich gleichzeitig vor, auf jeden Fall noch das Beste aus der Situation zu machen. Sie würde garantiert nicht zulassen, dass dieser Abend in irgendeiner Katastrophe endete. Und das Schicksal schien es gut mir ihr zu meinen, als Valeria ihrerseits einen Vorschlag machte; das Corellian Comfort, ein gemütlicher Club, den zumindest die High Society aus dem Imperial Inn vermutlich eher meiden würde. Die Dubrillianerin wirkte bei Weitem nicht mehr so betrunken wie vorhin noch, sondern schien merklich herunterzukommen, was Abella zusätzlich in die Karten spielte. Sie lächelte zunächst ihre Freundin und dann Miss Reed und Captain Mentel erfreut an:

"Das klingt nach einer schönen Idee. Ich bin dabei!"

Nur wenige Minuten später saß die kleine Gruppe in einem Gleiter, der sie in einen etwas weiter außen liegenden "corellianischen" Teil Bastion Centers flog. Die Straßen und Gassen war hier zwar immer noch voll, doch schienen eher vom "normalen" Volk oder der etwas gehobeneren Mittelschicht besucht. Zumindest konnte Abella keine von Leibwächtern und Kameras umgebenen Uniformierte oder Anzugträger erkennen, was schon einmal positiv war. Während des Fluges kamen sie auch untereinander etwas mehr ins Gespräch und allmählich schien sich die gesamte Situation endlich ein wenig aufzulockern. Als der Gleiter direkt vor dem Eingang des Hotels landete, konnten sie bereits die laute Musik hören, die drinnen gespielt wurde. Die Corellianerin bedankte sich bei dem Piloten und trat gemeinsam mit den anderen vor den breiten Eingang des Corellian Comfort. Sie warf Valeria kurz ein strahlendes Lächeln zu, denn ganz bestimmt nicht ohne Hintergedanken hatte sich die Adelige einen Club ausgesucht, der Abella an ihre Jugend auf Corellia erinnerte. Es wirkte fast so, als hätte das Imperium nach der Niederlage von Corellia sich dazu entschieden, einfach ein Stück davon nach Bastion zu bringen. Auch wenn es um Bastion Center herum weit und breit kein Meer gab, erinnerte die Architektur des Corellian Comfort bereits am Eingang an den maritimen Charme ihrer Heimat. Und als sie ins Innere kamen, zog es Abella vollständig in seinen Bann; An den Wänden der offenen und weiten Tanzfläche mit der mittig liegenden und etwas erhöhten Bühne für die Livemusiker wurden Lichterspiele projiziert, die zum einen an ein schimmerndes Meer und andererseits den strahlend blauen Horizont über diesem erinnerten. Am Rand waren zahlreiche Sitzmöglichkeiten und am hinteren Ende des Raumes eine breite Bar, die mehr an eine Strandbar erinnerte. Der Club war mit einer Vielzahl an Besuchern gefühlt, doch wirkte trotzdem irgendwie fast schon leer.

Abella blieb für ein paar Augenblicke stehen und genoss einfach nur die Atmosphäre. Dann folgte sie den anderen in Richtung Bar, wo sie nebeneinander auf vier freien Hockern platznahmen und beobachteten, wie unter dem jubelnden Applaus der anderen Besucher eine junge Sängerin begleitet von ihren Musikern auf die Bühne begab und nicht einmal zwei Minuten später begann, mit einem in musikalischer Hinsicht schweren Geschütz aufzufahren. Zuvor hatten sie sich noch ihre Drinks bestellt und mit einem kühlen corellianischen Cocktail in der rechten Hand lauschte Abella dann den sanften Klängen. Wenn es nach ihr ging, konnte es für den Rest des Abends und der gesamten Nacht genau so weitergehen...

Bastion - Bastion Center - Little Tyrena - Corellian Comfort - Bar - Abella Sorovkin, Valeria Muraenus, Scytale Mentel, Treeya Reed, andere Personen
 
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Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Katakomben - Kommandozentrale - Darth Angelus, Darth Zena, Craton Minara

"Du hast tapfer gekämpft. Für eine Verräterin"

Der Krieger sprach diese Worte mit einer gewissen Ernsthaftigkeit und fast schon Respekt aus, doch ließ diesen ehrwürdigen Moment wie im Schall verpuffen, als er seinem Schüler Craton nur kurz darauf ein hämisches Grinsen zuwarf. Sie hatten ihr Werk tatsächlich vollbracht und das Momentum des Triumphs oblag ihnen. Einmal mehr hatte sich Darth Angelus als ritterlicher Säuberer seiner Majestät bewiesen, als jemand, der dort aufräumte, wo andere ununterbrochen versagten. Darth Zena hatte sich als eine mächtige Kontrahentin herausgestellt und als eine gewaltige Gefahr für die Sicherheit des Sith-Ordens und der Ritter war es, der einmal mehr den Ruhm für die Beseitigung dieser Gefahr einheimsen würde. Mit dem süffisanten Grinsen im Gesicht schwankte er sein Haupt wieder in Richtung der am Boden kauernden Hexerin. Sie blickte ihm mit ihren verblassten blauen Augen an und machte nicht den Eindruck, als würde sie auf Gnade hoffen. Darth Zena war am Ende und dessen war sie sich bewusst. Wo eben noch Angst und Verzweiflung durch die dünne Luft der Katakomben strömte, war da nun nichts mehr zu spüren. Und damit hatte der Krieger genug gesehen.
Als er schließlich zum entscheidenden Todesstoß ansetzte, spürte er gar nicht mehr die
Präsenz, die sich ihnen die gesamte Zeit über angenähert hatte. Stattdessen gab er sich voll und ganz dem Genuss hin, in drei, vier Sekunden das Leben seiner Feindin zu beenden. Als sein schnell ausgeführter Hieb in Richtung des Halses der rothaarigen Sith urplötzlich stoppte und er sich in Augenblicken der Verzweiflung nicht mehr zu rühren vermochte, ertönte aus dem Hintergrund ein feminines Lachen. Unfähig, sich umzudrehen und den Ursprung dieses Lachens herauszufinden, verharrte der Krieger in seiner Position und blickte die Hexe ungläubig an, die noch verwunderter war als er selbst. Als die fremde Präsenz endlich in Erscheinung tat, offenbarte sie sich als Chiss, eingekleidet in einer feinen Rüstung und als sie ihr Wort erhob, begann das Blut des Kriegers schon zu kochen. Die fremde Sith befahl Darth Zena, auf die Knie zu gehen und drohte dem Mirilianer, Craton, seinem Schüler, sich kein Stück zu rühren, sonst wäre er und sein Kumpande - Darth Angelus - schneller tot, als ihnen recht sein konnte. Craton wirkte beinahe noch wütender, als Darth Angelus es in diesen Augenblicken war. Was, bei allen Sonnen, hatte dieser Nonsens zu bedeuten? Wer, wer, wer wagte es, Darth Angelus um seinen rechtmäßigen Sieg über den Kult des Fleisches zu bringen? Ein Sieg, der zu einem gewissen Teil auch Craton gebührte und als der Krieger sah, wie sein Schüler Anstalten machte, in das Geschehen einzugreifen, nahm er all seine Kraft und Körperbeherrschung zusammen, um nur knapp mit dem Kopf zu schütteln. Es musste sich um irgendeine Schergin der Extinktoren handeln, etwas anderes hätte keinen Sinn ergeben. Niemandem sonst lagen die Informationen über seinen Krieg gegen den Kult des Fleisches vor und so sehr in diese verdammte Lage auch in Rage brachte, war diese Erkenntnis der Punkt, an dem sich Darth Angelus dazu entschied, dieses unsägliche Prozedere über sich ergehen zu lassen.


Also sah er zu. Er sah dabei zu, wie die geschwächte Hexerin einen letzten Versuch startete, sich dem Zugriff ihrer Peiniger zu entziehen und dabei einmal mehr hart zu Boden ging. Während er also auf die bewusstlos am Boden liegende Rothaarige starrte, die Sekunden später von dunklen und vermummten Gestalten aufgehoben und weggebracht wurde, erlangte er langsam wieder seine Kraft. Der Ritter spürte, dass die Starre, in der er von dieser arroganten Chiss festgehalten wurde, langsam zu Bröckeln begann. Sie war augenscheinlich eine Meisterin im Umgang mit der Macht, doch um den Krieger noch ein paar Sekunden länger wie in Ketten zu halten, fehlte es ihr dann letztlich. In Ketten gehalten zu werden, noch dazu von irgendeinem nichtmenschlichen Abschaum und Frauenzimmer; das lag nicht in seiner DNA. Als die Sith also endlich losließ, befreite sich der Krieger mit einer angewiderten ruckartigen Bewegung von den letzten Schleiern der Macht dieses Feiglings, die so lange in ihrem Versteck gewartet hatte, bis der Kampf durch seine Hand entschieden war und es ihr ein leichtes war, die merklich geschwächten Kontrahenten zu kontrollieren.

Mit zornigem Blick sah er in die roten Augen der Chiss, die ankündigte, Darth Zena mitzunehmen. Es sollte dem Herren, dem Darth Angelus angeblich diente, genügen, dass sie keinen Schaden mehr anrichten konnte und ihren eigenen wertlosen Verbündeten mehr nützen, als seinem Meister. Wer sollte dieser Herr schon sein, dem Darth Angelus diente? Außer dem Imperator höchstpersönlich, dessen Orden er angehörte, gab es niemanden, dem er zu gehorchen bereit war. Einen Meister hatte er nicht mehr, stattdessen einen eigenen Schüler, der mehr als bereit war. Was also nahm sich dieses Ungeziefer heraus, solche Töne zu spucken. Das süffisante Lächeln in ihrem kleinen, blauen Gesicht tat ihr Übriges, um das Fass zum Überlaufen zu bringen, ebenso wie ihre Drohung, die sie natürlich noch ergänzen musste, um die Blamage des Ritters perfekt zu machen. Immerhin bedankte sie sich noch im Namen der Extinktoren, was ihn ernsthaft ins Grübeln brachte, diesen verfluchten Haufen noch am selben Tag den Rücken zu kehren.

Doch was ihn wirklich verwunderte, war die Reaktion seines Schützlings Craton. Bis zu diesem Tag hatte er nicht den Eindruck gemacht, als würden ihn Erniedrigungen und das Gefühl, irgendwem untergeordnet zu sein, großartig stören. Stattdessen hatte er in Angelus' Augen eher den Eindruck eines Gossenjungen gemacht, für den der Aufenthalt im Sith-Orden nur eine lapidare Unternehmung darstellte. Eines Mannes, mit den richtigen Veranlagungen und einem großen Talent, dessen Einstellung aber niemals dem Rang eines wahrhaftigen Sith würdig sein würde. Darth Angelus hatte sich getäuscht, denn der Zorn, den sein Schüler nun wie Gift absonderte, überschattete für einen kurzen Augenblick die Auren aller Anwesenden. Er ertrug sie nicht mehr, die Ketten, die ihn hielten und erniedrigten. Er hatte verstanden, was es bedeutete, ein Sith zu sein und genau das war der Grund, weshalb er so eindrucksvoll reagierte.

Sein Blick wanderte von der Chiss hinüber zu Craton, dann schwand der zornige Ausdruck in seinem Gesicht. Ohne diese erbärmliche Szenerie noch eines einzigen Blickes zu würdigen, deutete er seinem Schüler mit einem beiläufigen Kopfnicken an, von hier zu verschwinden. Gemeinsam verließen die beiden die Katakomben, um sich auf direktem Weg in sein Quartier zu begeben. Während ihres Weges sprach der Krieger kein einziges Wort, stattdessen achtete er auf jede Regung seines Schülers, dem ihre symbolische Niederlage nach wie vor zuzusetzen schien. In seinem nahezu komplett abgedunkelten Quartier angekommen, stellte er sich vor das Gemälde seiner Schwester, welches ihn abbildete, wie er den König der Yevethaner Kal Fraan tötete. Craton stand neben ihm und endlich, nach den gewiss unangenehmen Augenblicken der Stille, erhob Darth Angelus das Wort:

"Was auch immer diese niederträchtige Ungeziefer behaupten wird; den Kult des Fleisches haben wir vernichtet - nur wir beide. Mit ihrem Verhalten entlarven sich diese Feiglinge letztlich nur selbst; sie kriechen nach oben und treten nach unten, ganz genau so, wie es ihnen von ihren feigen Meistern beigebracht wurde. Der Sith-Orden ist nicht das, was er vorgibt zu sein, weil seine Mitglieder innerlich schwach und fragil sind. Wo war diese blauhäutige F*tze und ihre sogenannten Verbündeten denn etwa, als ich, alleine mit meinem Meister, den Palast von Kal Fraan erstürmt habe?"

Die Stimme des Kriegers hob sich, als er diese Frage stellte. Er starrte auf das Gemälde und redete sich allmählich in Rage:

"War es vielleicht unter der Würde dieser feinen Herrschaften und arroganten Frauenzimmer, sich durch die Horden zu kämpfen und das Blut der Feinde über ihre Wangen laufen zu spüren? Oder sind sie einfach nur zu schwach, zu mickrig und zu feige, sich ihrem Schicksal zu stellen und für ihren Imperator in den Kampf zu ziehen? Sind sie zu beschäftigt damit, durch die Gänge dieses Tempels zu schleichen und jede erdenkliche Abkürzung zu nehmen, die sich ihnen erübrigt, während wahrhaftige Sith sich dem Kampf stellen und jene Triumphe einfahren, die diese Feiglinge dann für sich beanspruchen können?"

Mit einem Mal hielt der Krieger inne. Es schien, als würde er kurz in sich gehen. Und genau das tat er, was ihn nur noch entschlossener machte, als ohnehin schon.

"Normalerweise müsste der Zirkel der Extinktoren mich mit einem Triumphzug durch die Prachtstraßen des Arthious Boulevard empfangen. Ich bin mehr wert, als dieses heruntergekommene Gesocks vereint und das wissen sie, denn ich besitze Dinge, die sie niemals begreifen werden. Und wenn die glauben, dass sie mich mit ihren hinterhältigen Machenschaften unten halten können, irren sie sich gewaltig. Ich bin nicht dazu geboren, um irgendwo unten gehalten zu werden. Das ist nicht in meinem Blut."

Nun fiel sein Blick auf Craton, der seinen Monolog ohne ein Gegenwort angehört hatte.

"Es ist unser Sieg und den kann uns niemand mehr nehmen. Bei unserem ersten Treffen habe ich dir davon erzählt, wie ich durch die verrottete Kanalisation von Galantos geschlichen bin, nur um zwei Tage später die größte Heldentat in der jüngeren Geschichte des Imperiums zu verrichten. Das Schicksal kann sich schnell wenden. Bevor du zu mir kamst, warst du ein nichts, ein niemand. Ein zum Scheitern verurteilter Taugenichts, von dem ich nicht erwartet habe, dass er sich auch nur eine Woche hier, im Orden der Sith, über Wasser halten könne, trotz all dem Talent und vielversprechenden Ansätzen. Und dennoch ist dir in dieser Zeit diese eine entscheidende Sache gelungen, von der diese ganzen sogenannten Sith nur zu träumen wagen."

Jener Blick wanderte auf die Klinge seines Schülers, die er scheinbar einem besiegten Feind, vermutlich dem Schüler von Darth Zena, nach einem gewonnen Kampf abgenommen hatte. Er streckte seine Hand aus und wartete darauf, dass der Mirilianer ihm die Waffe aushändigte. Craton schien überrascht und für einen Augenblick zu zögern, doch kam er der Anweisung seines Meisters letztlich nach, der ohne Umschweife fortfuhr und den entscheidenden Teil ihrer vielleicht letzten Unterhaltung einleitete:

"Und nun verrate mir, wer du bist. Was du bist"


Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - Darth Angelus Quartier - Darth Angelus, Craton Minara






 
[ :: Bastion :: Center :: Tempel der Sith :: Domäne der Oberen :: Korridore / Zion :: ]



Mit einem leichten
„tschh“ schloss sich die Tür zu Zions Domizil hinter dem Sith-Executor. Es war ein neuer Morgen angebrochen und Zions Aufgaben habe sich noch nicht verkleinert. Er schaute nach links und er schaute nach rechts und setzte seinen Körper in Bewegung. Durch die Korridore in der Domäne der Oberen schritt Zion entlang und sein Ziel war die Rüstkammer, die er vor wenigen Tagen erst besucht hatte. Er hatte eine Benachrichtigung bekommen, dass sein Auftrag fertig sei und da heute der Tag der Parade war, fand er es sinnvoll, vorher noch den Waffenwart zu besuchen. Allein schon die Tatsache, dass Chäl Gyptser von Zion verlangte, optisch vernünftig zu dieser Parade aufzutauchen, war für ihn ein Grund, gleich seine neuste Version zu bestellen und zu tragen. Jedoch fand Zion diese Forderung etwas überzogen, da bisher nichts gegen sein äußeres Auftreten sprach, maximal war seine Rüstung etwas verkratzt und etwas eingebeult. Dies lag jedoch an Blasterschüssen und an seinem Handwerk, dem Nahkampf. Aber Zion beugt sich ja den Wünschen seiner Zirkelmeisterin, wenigstens, solange sie so banal waren.

An der Rüstkammer angekommen wurde Zion auch direkt von dem kleinen, stämmigen und vollbärtigen Menschen im Empfang genommen.

„Darth Zion, willkommen. Folgt mir. Eure Ware habe ich im Hinterraum… Junge, stell dich vor zum Tresen und pass auf, dass diese Jünger nicht wieder versuchen, die B-Waren zu klauen. Komm mit, Darth Zion, bitte.“

Zion nickt grüßend und begann dem Waffenwart zu folgen. Ein brummelnder Zabrak trat aus dem hinteren Bereich der Kammer vor und stellte sich unmotiviert an den Tresen. Als sie den separaten Raum betraten, ging der Waffenwart zu einem schwarzen Tuch, welches Zions Ware abdeckte.

„Ach, gutes Personal zu finden ist auch nicht mehr das Wahre. Irgendwie schicken die mir immer nur die kräftigen aber ohne Schmalz in der Rinde. Aber ich will Euch nicht langweilen damit. Hier ist Eure Bestellung.“

Er zog das schwarze Tuch herunter und zum Vorschein kam eine nigelnagelneue Kampfrüstung für Zion. Mit einem scharfen Auge begutachtete Zion die neue Rüstung und versuchte, die Unterschiede zu seiner jetzigen auszumachen. Die Brustplatte war etwas vergrößert wurden, nun ragte sie mehr zum Bauch runter, außerdem waren einzelne Komponenten auf der Brust ausgetauscht oder versetzt worden. Zusätzlich wurde eine Gravur auf die Schulterplatten geprägt - auf der linken das Symbol der Extinktor Ordens und auf der rechten Seite Zions persönliches Signum. Langsam nickend wand sich der Sith Hüne wieder dem stämmigen, untersetzten Mann zu.

„Ich habe die Brustplatte etwas anders anordnen müssen und gleichzeitig vergrößert, wie Sie sehen, jedoch dürfte dadurch keine Einschränkungen in der Bewegung beziehungsweise im Kampf aufkommen. Dann habe ich wie auf Wunsch eine Übersetzungseinheit eingebaut und hier und da ein Mikrophon und auch kleine Lautsprecher an den Kragen der Rüstung. Die sind so konzeptioniert, dass der Schall direkt auf Euch gerichtet ist und nur Sie das Gesagte hören können. Ausgenommen sind Machtfähigkeiten oder auch technische Spielereien. Sonst sind die gleichen Möglichkeiten gegeben wie bei Ihrer jetzigen Rüstung.
Jedenfalls habe ich noch eine kleine Schicht Cortosis-Legierung angebracht. Aber mehr als einen Blasterschuss oder einen Streich mit einem Lichtschwert auf einer Stelle hält sie nicht ab. Und dafür würde ich auch nicht meine Hand ins Feuer legen. Ein Grundschutz ist jedenfalls da.“


Einen Moment blieb Zion einfach stehen und schaute auf den Waffenwart und die Rüstung abwechselnd. Dann nickte er und fing an zu sprechen.

„Sehr gut, ich danke Ihnen. Ist sie direkt einsatzbereit? Oder muss ich noch was beachten?“

„Nein, Sie können sie direkt anziehen, wenn sie wollen, maximal der Datenausgleich dauert seine zwei, drei Minuten.“

Zion nickte verstehend und begann, die Rüstungen zu tauschen.
Das Tragegefühl fühlte sich anders an, jedoch war die Rüstung nicht schwerer oder leichter. Sie hatte nur einen anderen Schwerpunkt, keine Herausforderung, die man mit etwas Übung bewältigen konnte. Zion musste mit der neuen Rüstung vernünftig trainieren, bevor er in einen Kampf geraten würde. Er betrachte das neue Meisterwerk genau und wartete nur noch auf den Upload seiner Daten aus der alten Rüstung.

„Sie passt gut, ich muss mich wiederholen. Sehr gute Arbeit, sie gefällt mir sehr. Bessern Sie bitte meine alte Rüstung aus und bauen Sie nur noch den Übersetzer ein. Wenn sie fertig ist, liefern Sie sie an meine Unterkunft. Dies ist für Euch, den Rest begleicht der Zirkel.“

Zion drückte dem Waffenwart ein angemessener Wert an Creditchips in die Hand und begab sich aus der Rüstkammer. Im Korridor angekommen machte er sich auf zu der Pyramide der Extinktoren. Da wartete bereits zwei Sachen auf ihn.



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[ Bastion | Sith-Tempel | Ebene der Krieger | Trainingsraum 7 c ] - Venris Traja, Adria, Darth Keebo

Mit diesem Machtschrei schien Darth Keebo das erste Mal wirklich gänzlich zufrieden zu sein. Auch jetzt, wo der Schrei bereits einige Zeit verklungen war, musste Venris noch nach wie vor ein wenig die Ohren spitzen, um wirklich genau zu hören, was der Sith-Lord von sich gab und das nächste, was aus dessen Mund kam, ließ ihn schon daran zweifeln, dass ihm dies gelungen war. Wer war denn Bibo, hatte er irgendetwas verpasst? Aber das war in diesem Moment ja beinahe auch nebensächlich, viel wichtiger war doch das, was dem nachfolgte. Es war zwar ein Lob, mit einem gewissen bitteren Nachgeschmack, doch immerhin war es ein Lob, dem sich noch einige Ratschläge anschlossen, deren Kernessenz auch Venris in seinem Kopf behalten würde. Als sich Darth Keebo dann schlussendlich verabschiedete und noch seine gespannten Erwartungen an sie beide, nicht nur an Adria hervorbrachte, hatte Venris zwar nicht das vollständige Verständnis der Macht erhalten, doch zumindest einige, mehr als nur nützliche Hinweise und Aufgaben zur Nutzung der Macht, welche ihm gerade in seinem jungen Studium der Macht noch einiges nutzen konnten. So würde er sich erst gar nicht erst irgendetwas großartig falsches antrainieren. Venris neigte zur Verabschiedung höflich den Kopf. Zurück blieben nur Adria und er.

Die beiden saßen nun im Schneidersitz sich gegenüber, umgeben von Scherben und den anderen Überresten Adrias Ausbruch. Nun schien das Training Keebos zu einem Training Adrias zu werden. Auf die Frage, ob es ihm gut ginge, konnte Venris nur mit einem Nicken reagieren, da sie sofort fortfuhr. Sie schien mit diesem Tage nicht ganz so zufrieden zu sein, hatte sie anscheinend andere, höhere Ansprüche gehabt. Für Venris, für den eine solche Art des Unterrichts eine Premiere gewesen war, hatte es natürlich nur wenig zum vergleichen gegeben. Die Tatsache, dass er auch deutlich weniger auf dem Kicker des höherrangigen Sith gewesen war, hatte das Training für ihn wohl nochmals angenehmer gestaltet. Adria holte aus, zu einer kleinen Lektion über das Verhältnis von Meister zu Schüler, ganz besonders das Ihre zu ihrem Meister. Das meiste, was sie sagte, war für Venris nicht vollkommen neu und so hätte es ihn auch mehr gewundert als überrascht, wenn die Trainingsmethoden hier tatsächlich lascher gewesen wären, als auf seiner eigenen Heimat. Bei der Nennung seines ehemaligen Meisters, horchte Venris kurz auf. Es kam ihm vor, wie einer Ewigkeit, seitdem er auf Korriban trainiert hatte. Dieser Ort, der seiner Heimat doch deutlich ähnlicher gewesen war, als sein jetziger Aufenthaltsort, hatte auf Venris eine ganz besondere Faszination ausgeübt, nun, wo er nicht mehr dort war, vielleicht noch mehr als damals. Diese uralten Ruinen, die vor Geheimnissen nur so strotzten, umhüllt von einer Energie und Düsternis, die der hier, vor allen in diesen Trainingsräumen doch recht unähnlich seinem Empfinden nach war, sie hatten auf Venris einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sobald es möglich sein würde, würde er sich auf den Weg machen, um die Energie an diesem Ort erneut zu spüren, vielleicht sogar Lebenszeichen von seinem alten Meister zu empfangen.

Doch dann widmete Venris wieder voll und ganz seine Aufmerksamkeit Adria, da sie nun einen deutlich ernsteren Ton anschlug. Sie schien, nach den vorangegangen Rügen Darth Keebos nochmals klarstellen zu wollen, dass sie seine Meisterin war und ihre Autorität darunter nicht gelitten hatte.

,,Ich kann dir nur bei allem zustimmen und das ich Stillschweigen werde, ist ebenfalls vollkommen klar."

, erwiderte Venris mit einem ernsten Nicken. Venris war nicht für die Rolle eines sich unterordnenden Schülers geboren worden, doch er hatte gelernt, sie anzunehmen und damit zu leben. Und ihm war bewusst, dass dies unter Adria am besten ginge, wo er ihre Fähigkeiten doch gut genug kannte, um sich ihnen klar unterzuordnen, um zu wissen, das und was er noch alles von ihr lernen konnte. Außerdem waren auch die Bilder von Mohan nicht vergessen. Ihm ging es gut und er würde sich nicht zu Freiwild machen, in dem er Widerstand an den Tag legte. Wenn dieser Ort ihm abseits von Machtanwendungen etwas gelehrt hatte, dann, das selbst Persönlichkeiten wie Venris sich beugen mussten, wollten sie nicht gebrochen werden.

Dann fuhr Adria fort, das für höhere Ziele Rivalitäten auch außer Kraft gesetzt werden konnten. Venris nickte. Manchmal war es nützlich, sich der Hilfe andere zu bedienen und diese Hilfe würde man, wenn man ungefähr auf Augenhöhe stand nicht erhalten, in dem man dem Gegenüber offen seine Rivalität zeigte. Das war mehr als verständlich.
Die nächste Lektion, welcher sie sich zuwenden würden, wäre wieder einmal die Levitation, doch dieses Mal nicht von irgendwelchen Gegenständen, sondern von lebenden Objekten und auch dabei übersprangen sie gleich einige Klassen und würden nicht irgendwelche lebendigen Objekte anheben, sondern gleich sich selbst zum fliegen bringen. Nach einem kurzen Moment der anfänglichen Skepsis und Unglauben, wich diese wieder dem gewohnten Selbstvertrauen. Er hatte bereits Dinge bewegt, die sein Gewicht um ein vielfaches übertrafen, dachte man nur an den Schiff. Damit würde dies mehr als nur im Bereich des Machbaren liegen. Adria schwebte bereits vor ihm. Für einen Augenblick schloss Venris die Augen, sammelte sich und öffnete sie wieder. Dann erhob auch er sich in die Lüfte. Anfänglich noch ein wenig ungleichmäßig, hatte sich seine Lage doch nach wenigen Sekunden gänzlich stabilisiert und er saß Adria auf gleicher Höhe entgegen. Im Endeffekt war dies das exakt gleiche Prinzip, wie bei der Levitation ganz normaler Gegenstände und genau das hatte er sich in den wenigen Augenblicken des Sammelns auch klar gemacht. Doch Adria hatte bereits ihre Position wieder geändert und hing nun Kopfüber in der Luft. Wenn er schon in der Luft hängen konnte, wäre das wie herum wohl auch kein Problem mehr, dachte Venris sich. Wieder ein wenig holprig und nach einigen Momenten der Konzentration hatte auch er seine Position um 180 Grad gewendet. Er hatte zwar immer wieder ein bisschen an Höhe verloren, mal schief in der Luft gehangen, doch nun saß er wieder in Wage vor Adria, die im Moment ein wenig in Gedanken versunken schien. Er lächelte sie freundlich an, da sie bei diesen Gedanken nicht unbedingt die friedlichste Art machte. Dann kam ihm eine eigene Idee der Übung und da Adria nach wie vor mit sich selbst beschäftigt schien und ihm noch keine neuen Aufgaben zugeteilt hatte, wendete er wieder in der Luft, noch nicht ganz flüssig, aber immerhin schon flüssiger.

Venris schloss die Augen. Er materialisierte den Raum vor seinem geistigen Auge. Überall lagen noch die Trümmerstücke herum. Venris fixierte sich auf die kleineren, wie beispielsweise die Glasscherben. Er sah die Energie, die wie in dunklen und doch leuchtenden Bündeln durch den Raum floss und ihn an anderer Stelle nebenhaft durchflutete. Venris probierte dieser Energie seinen Willen aufzuzwingen, sie sich Untertan zu machen. Er probierte sie so zu zügeln, dass sie all diese fixierten Trümmerstücke mehr noch durchzog als ohnehin schon, sie leicht anhob. Venris öffnete die Augen. Er selbst war zwar ein wenig durch den Raum getrudelt, doch das war nur minimal und worauf es wirklich ankam, war doch, dass alle Trümmerstücke in dem Raum mindestens eine Handbreit über dem Boden schwebten, teilweise sogar bedeutend höher. Venris spannte die Muskeln und konzertierte sich erneut. Ein Ruck ging durch die in der Luft schwebenden Stücke, die sich mit einem Mal in Bewegung setzten und sich in einer Ecke des Raumes sammelten, wobei Venris darauf achtete, dass dieser Ruck nichts so erfasste, dass es Adria traf. Venris sortierte sich in der Luft wieder, sodass der ,,Müllhaufen" hinter ihm in der Ecke schwebte und Adria wieder ihm gegenüber. Mit einem Lächeln ließ er den Haufen auf dem Boden absetzten.

,,So, aufgeräumt hätten wir damit auch."

[ Bastion | Sith-Tempel | Ebene der Krieger | Trainingsraum 7 c ] - Venris Traja, Adria
 
| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Katakomben – Kontrollraum des Shatajir | Craton Minara, Darth Angelus, Darth Zena​


Seine Meister näherte sich der geschlagenen Frau, ihr Tod war nun nur noch eine Formalität, ein Augenblick, den sein Meister zur Gänze auskosten zu wollen schien. Der Mirialaner befand sich mittlerweile wieder auf seinen Füßen, als er bemerkte wie sich ihnen etwas näherte, doch noch bevor er sein Lichtschwert zünden konnte, noch bevor er eine Warnung rufen konnte. Ward der Ritter des Imperators wie in der Zeit gefroren und eine blauhäutige schälte sich aus dem Schatten. Sie forderte ihn auf keinen Muskel zu rühren sonst sei sein Leben und das seines Meisters verwirkt. Craton riss sich zusammen nicht vor Wut zu grimassieren, stattdessen mahlten seine Kiefer und er umklammerte den Griff seines eroberten Lichtschwertes noch fester, so fest das seine Knöchel hell hervor traten. Der Neuankömmling forderte das Darth Zena vor ihr knien sollte, erging sich in einer Litanei an Beleidigungen in Richtung Darth Angeluses und von ihm selbst. Der Mirialaner bemerkte wie sein Blut zu kochen begann, wie die Wut heiß und Hell in ihm aufstieg. Langsam und fast unmerklich veränderte er seine Haltung, spannte die Muskeln in den Beinen an, doch aus dem Augenwinkel nahm er das fast unmerkliche Kopfschütteln seine Meisters wahr. Leise seufzte Craton und durchbohrte Stattdessen die Chiss während gedungene Schergen ihre Beute davon schleppten.

Wie konnte es eigentlich sein, das diese Metze wusste wo sich dieser Bereich in den Katakomben befand? Er und seine Meister hatten keinerlei Aufzeichnungen darüber gefunden und auch dieser Kontrollraum war verborgen gewesen, so gesehen ein Geheimnis in einem Geheimnis. Hatten man sie etwas als Schwerfutter vorgeschickt? Hatte wieder mal jemand anders versucht seine Ränke zu schmieden? Dem ehemaligen Schmuggler kam wieder die Gesichte mit dem Wolf und dem Skorpion in den Sinn. Doch von nun an würde er wahrlich der Skorpion sein…

Als die Prozession um die Chiss und Darth Zena abgezogen war und sein Meister die Kontrolle über seinen Körper zurück erlangt hatte, bedeutete er dem Mirialaner ihm zu folgen. Ihr Weg durch die Katakomben hinauf in den Orden verlief recht ereignislos, wenn man einmal von den Gedankengängen Cratons absah. Dieser malte sich aus, wie er die Chiss langsam tötete, sie bei lebendigen Leibe an Fleischerhaken von der Decke hängend häutete. Ihren Blutüberströmten zuckenden Leib in eine Wanne aus Salz warf und der Agonie ihrer Schreie lauschte, mit glühenden Nadeln diese roten Augen blendete und ihnen den Glanz nahm, sie zuletzt blind und mit zerschmetterten Gliedern ohne ihre blaue Haut im Orden aussetzen würde. So da sich jeder Jünger dem sie einst Arrogant gegenüber getreten war sich an ihr rächen könne. Und dann wenn ihr Lebensfunke am Erlöschen wäre, würde er sie in Bacta packen und ihr Martyrium würde von neuem beginnen. In den Katakomben war er kurz davor gewesen in eine wilde Raserei zu verfallen, doch das Kopfschütteln seines Meisters hatte ihn zurück gehalten. Und dieser unbändige heiße Zorn war abgekühlt, er war nicht etwa verschwunden, er war zu etwas anderem Geworden, von Rationalen Überlegungen geführter Hass, kalt, berechnend und unaufhaltsam.

Im Quartier seines Meisters, wurde er sich mehrere Dinge gewahr, erstens, seine Hand umklammerte noch immer eisern das Lichtschwert, zweitens es war dunkel und sein Meister schwieg, drittens sie standen vor einem Gemälde das aus einem Heldenepos stammen könnte und es war der einzig Helle Punkt in diesem Raum. Es war so gesehen das Helle Zentrum in diesem Universum, das Zentrum des Seins von Darth Angelus, er als Held des Imperiums. War es das wie er sich sah? Oder wollte er nur das andere ihn so sahen? Oder gar sie nur das von ihm dachten? Craton wusste wie mächtig sein Meister war, was für eine unaufhaltsame Naturgewalt er sein konnte, doch da war doch noch mehr, oder etwa nicht?

Sie standen schweigend vor dem Gemälde und die stille war kurz davor unangenehm zu werden, als der Ritter des Imperators die Stimme erhob. Er erzählte, fast mehr zu sich selbst als an seinen Schüler gerichtet, dass es ihr Sieg wäre, egal was andere Sagen würde. Sie hätten den Kult des Fleisches in ihrer eisernen Faust zerquetscht. Er erging sich in einer Litanei aus Beschimpfungen und Anfeindungen, den Feiglingen und Opportunisten im Orden gegenüber. Ganz besonderes Augenmerk legte er hierbei auf die Chiss auf die sie vor kurzem getroffen waren und mit seinen Worten rannte er bei seinem Schüler offenen Türen ein. Seine Rede steigerte sich, die Intensität und die Emotionen die mitschwangen steigerten sich. Bis er sich plötzlich an Craton direkt wandte.

Er wiederholte das es ihr Sieg sei, diesmal wirklich die Worte an seinen Schüler richtend. Er ging ihr erstes Treffen und seine Erzählungen von Galantos noch einmal durch. Er sprach von Schicksal und das er , Craton, ein Taugenichts und Tunichtgut gewesen war, bevor sie sich trafen. Dann streckte der Königsmörder seine Hand aus, eine Stumme Aufforderung nach der Waffe die der ehemalige Schmuggler in den Katakomben erobert hatte. Wollte er nun seine Trophäe für sich fordern? Nein, so war Darth Angelus nicht und dennoch musste sich der Mirialaner zwingen seine Finger von der Waffe zu lösen und sie in die Hand seines Meisters zu legen. Kaum das die Waffe von der einen Hand in die andere gewechselt hatte stellte ihm Darth Angelus die Frage was er sei und wer. Irritiert zog der Sith-Schüler eine Augenbraue hoch, war das eine Art Test? Oder was wurde hier gespielt? In seinem Geist hörte die ihm Vertraute Stimme, die nun seine eigene war: “Toupee jen. Toupee jen mee.“ (Sag‘s ihm. Sag ihm was du denkst.) Mit rauer Stimme begann Craton dann zu sprechen.


“Ich bin… eine Waffe, ein Priester des Todes, der um Krieg betet, der Tod und Verderben unter meine Feinde bringt, allen voran dieser blauhäutigen Buhle der ich bei lebendigem Leibe die Haut abziehen werde…

Kaum das er es ausgesprochen hatte, waren die Bilder wieder bei ihm und für ein zwei Herzschläge ergötze er sich daran bevor er fortfuhr.

“Doch bin ich auch noch ein Schüler… euer Schüler.“

Bei diesen Worten wechselt der Mirialaner von einem angriffslustig funkelnden Blick zu einem fast schon demütig wirkenden, huldvollen beugen des Hauptes.


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Noch bevor Zion sich richtig in Bewegung setzte, schrieb er eine Nachricht an seinen Schüler. Er hatte nun genug Zeit gehabt, sich weiterzubilden und seine Fähigkeiten stärker zu trainieren. Heute war der Tag der Parade und Zion hatte vor, dass sein Schüler neben ihm stehen würde und das mit Glanz und Gloria eines Sith.


- „Triff mich am Eingang der Pyramide der Extinktoren. Kleide dich vernünftig ein, wir werden einige hochrangige Personen treffen. Ich erwarte dich in zwei Stunden.“ -
Als er mit dem Schreiben fertig war, ging Zion genau da hin, zu der Pyramide der Extinktoren. Darth Collis hatte ihn noch in der Nacht kontaktiert und ihm berichtet, dass sie die junge Sith hatten. Für Zion war es klar, dass er diese Sith sehen wollte. Allein um zu wissen, ob sie einen möglichen offenen Konflikt mit Kal'Lesu wert war. Er konnte diese Person bis aufs Blut nicht leiden, aber einen offenen Kampf oder gar Krieg mit ihm zu provozieren, wäre unklug. Kal'Lesu war immer noch der Schüler von Chäl Gyptser und solange sich Schüler und Meister nicht öffentlich überworfen hatten, konnte Zion diesen Aal nicht vernichten.

Zion kam in der kleineren Pyramide an und begab sich an den Ort, den ihm Collis gegeben hatte. Es war ein Teil eines kleinen Komplexes in den unterirdischen Ebenen der Extinktoren Pyramide. Die Türen öffneten sich und Zion kam in einen Raum, in dem bereits Darth Collis auf ihn wartete.

„Ahh Darth Zion, da bist du ja endlich. Wir warten bereits auf dich. Folge mir, ich bringe dich zu unserem Neuling.“

Ohne zu antworten folgte Zion Collis in einen Nebenraum in dem zwei Gestalten in schwarzen Roben ihre Kapuzen tief ins Gesicht gezogen hatten. Die beiden standen an der Wand und blickten in die Mitte des Raumes. Da hockte eine junge Menschen Frau. Sie war Anfang zwanzig, sie hatte rotes Haar und wäre an sich sehr hübsch gewesen, wenn nicht blaue Flecke, Kratzer und etwas Dreck ihren Körper und ihr Gesicht durchzogen. Die knappen Gewänder hatten stark gelitten und zeigten ebenfalls Kampfspuren auf. Zion erkannte auch auf den unbedeckten Flächen ihres Körpers, welche durch die knappe Kleidung reichlich waren, einige Tattoos. Dornen und rankenartige Geflechte zogen sich von der Wade bis hoch zu ihren Brüsten. Zion erkannte in diesen Bildern auch einige Wörter und Buchstaben der Sith, welche er jedoch jetzt nicht weiter betrachtete.

„Man nennt dich Darth Zena, richtig?“

Die rothaarige Schönheit nickte leicht und ihr Blick ruhte sanft auf Zion.

„Ich habe von deinen Taten gehört und auch davon, wie sie vereitelt wurden. Es waren zwei, richtig?“

Zion schaute leicht gespielt zu Collis, welche zustimmend nickte.

„Es war ein Sith-Krieger und einer, der noch nicht vollwertig war.“

Nun nickte Zion bei Darth Collis Worten.

„Zwei also… du hattest eine Unzahl von Jüngern unter dir, aber keiner konnte sich hervorheben mit Ruhm. Du musst jetzt nicht glauben, ich wöllte mich über dich lustig machen oder dass es mich antörnt, eine wehrlose Sith vor mir kniend zu sehen. Nein, das tut es nicht.“

Zion fixierte sie genauer.

„Um eins klarzustellen, ein Sith ist nie wehrlos und du musst nicht knien. Du bist keine Gefangene von uns, ich nehme keine Gefangenen.“

Zions blick wich nicht vom Antlitz von Darth Zena ab.

„Darth Collis, gib ihr ihre Waffen zurück.“

Die Sith-Executor schmiss dem rothaarigen Mädchen zwei längliche Zylinder zu, welchen Zena fing und kurz anschaute. Darauf wanderte ihr Blick wieder zu Zion.

„Stehe auf, wenn du magst. Ich hoffe du verstehst, was ich dir gesagt habe. Falls nicht, hier noch einmal deutlich. Du warst zu schwach! Man hat mit dir gespielt, zwei Sith-Zirkel haben dich als Mittel für ihren Ruhm genommen. Und du warst ihr Spielball, weil du zu schwach warst.“

Zion blickte dabei Zena genau an, er schritt vor ihr rum. Seine Stimme wurde auch bei bestimmten Worten schärfer und aggressiver. Jedoch behielt seine Ansprach die ganze Zeit die Aura des Verstehens. Zion hockte sich mit beiden Beinen dann vor Zena, die sein Angebot abgelehnt hatte auf zu stehen.

„Sag mir wer ist dein Meister gewesen, wer hatte dich ausgebildet?“

Ein Moment der Ruhe durchzog den Raum. Zena schaute die orangenen Augen direkt an und sprach das erste Mal. Ihre Stimme war ruhig und angenehm, sie hatte etwas beruhigendes.

„Mein Meister ist Darth Incubus, einer der mächtigsten und aufstrebenden Sith hier im Orden. Man kann ihm viel vorhalten, aber nicht, dass er schwach ist oder schwache Lehren hat.“

Zion betrachtete die junge Frau einen Moment, sie wusste es nicht. Dies ergab für den Sith-Executor neue und ungeahnte Möglichkeiten.

„Dein Meister ist tot. Er wurde in einem Zweikampf vor ein paar Tagen hier im Tempel getötet.“

Es dauerte eine Standardsekunde und man konnte beobachten, wie es in Darth Zena arbeitete, auf ihrem Gesicht spiegelte sich Argwohn.

„Lüge, niemand würde ihn im Tempel töten. Er hatte Verbündete und Gefolgsleute, niemand würde sich dies trauen. Sie hätten ihn direkt nach dieser Tat gejagt und hingerichtet.“

Ohne Schadenfreude oder Arroganz ließ Zion den direkten Augenkontakt zu.

„Du irrst dich erneut. Wie du siehst, sehe ich noch sehr lebendig au…“

Zion konnte noch nicht einmal aussprechen, schon passierte, was er geahnt hatte.

Mit einem Ruck drückte er seinen Oberkörper nach hinten und wich so nur wenige Millimeter zwei entfachten Klingen aus. Zion spürte die Hitze noch an seiner Kehle. Mit zwei weiteren Bewegungen positionierte sich der Hüne elegant aus der Reichweite der blutroten Klingen von Darth Zena. Noch in diesen Bewegungen signalisierte Zion, dass Darth Collis und ihre Häscher nicht eingreifen sollten.
Doch dieser sichere Abstand zu Darth Zena hielt nicht mal eine Sekunde an, sie wirbelte mit ihren Lichtschwertern vor Zion herum, er wicht flink jedem einzelnen Hieb aus. Sein Kopf bewegte sich nach links hinten, er bewegte sich nach rechts hinten. Jedes Mal zog er seinen Körper hinterher. Die junge Sith-Kriegerin setze immer nach und änderte ihre Angriffs-Strategie. Mit fast schon akrobatischen Zügen änderte sie ihre Position schnell und geschickt. Jede Positionsänderung wurde mit einem bis zwei Schlägen verbunden. Jedem der Schläge wich der Klotz eines Menschen aus. Zion schaute der rothaarigen Frau weiterhin in die Augen und zu seiner Verwunderung und zu seiner Freude hielt sie dem Blick stand und erwiderte ihn. Er erkannte das Feuer in Ihr, er sah wie ihre Augen den ganzen Körper mit anheizten, dass dieser Körper schneller, stärker und besser wird.

Zion sah das, was er sehen wollte und wich diesmal ihrem Schlag nicht aus. Kurz bevor er getroffen wurde, entzündete Zion nun Lichtschwert und blockte die eine rote Klinge. Als die ersten Funken sprühten und der Raum nach und den Geruch von Ozon annahm, spiegelte sich in Darth Zenas Gesicht der Innere Rancor wider. Kaum blockte Zion den einen Schlag, attackierte sie mit ihrem zweiten Lichtschwert den Sith-Executor. Mit einem Seitwärtsmanöver wicht Zion ihm aus und nutze diese, um seinen Angriff zu beginnen.

Zwei schnelle Hiebe gegen Ihre Klingen und eine Finte zur linken Seite ermöglichten ihm, schnell ihre rechte Schwerthand mit einem Schlag mit seiner linken Faust zu treffen. Durch die Wucht der Panzerhandschuhe und Zions Grundstärke geriet der Zylinder aus dem Griff von Zena und noch bevor der Schwertgriff auf den Boden aufkam, griff Zion erneut an.

Mit einer Drehung und einem dazugehörigen Schlag, den Zena natürlich abwehrte, nahm Zion den unteren Teil von Darth Zenas Körper ins Visier. Zwei gezielte Hiebe auf ihre Beine zwangen sie aus ihrer Kampfposition und ihrem Gleichgewicht. Danach geschah ein Déjà-vu, wenigstens konnte man dies denken. Zion vollzog das gleiche Manöver wie gerade eben, nur spiegelverkehrt, statt einer Finte auf der linken Seite fand sie rechts statt und statt eines Schlags auf ihr rechtes Handgelenk spürte sie den Schmerz an ihrem linken.
Noch bevor sie reagieren konnte, spürte Darth Zena die heiße Klinge von Zion nah an ihrer Kehle. An der, wie der Sith-Executor erst jetzt sah, eine frische Wunde war. Sie war kaum verheilt, aber gerade so zugewachsen, dass sie nicht mehr blutete.
Erst jetzt hörte man die zwei dumpfen Aufpralle der Lichtschwertzylinder. Zion deaktivierte sein Lichtschwert und ging wieder zu Darth Collis.


„Doch gibt es einige, die deinen Tod wollen, auch einige aus unserem Zirkel. Jedoch gehören wir nicht dazu. Dein Meister starb durch meine Hand, weil er meine Schüler töten wollte.“

Darth Zena hatte ihre Lichtschwerter wieder zu sich geholt und diese wieder an ihrer Kleidung befestigt. Ihre Wut brannte immer noch in Augen, jedoch schien sie nicht dumm zu sein und erkannte, dass sie in einem Kampf gegen Zion keine Chance hatte.

„Ich kümmere mich um mein Rudel und lasse nicht zu, dass ihm was passiert. Ich gebe dir die Chance, Teil des Rudels zu werden. Ich kann dich manipulieren, indem ich sage, dass wenn du diesen Raum verlässt und nicht uns als Verbündete annimmst, nicht lange überleben wirst. Da wie bereits gesagt die Leute, die dich tot sehen wollen, noch da draußen sind. Die Entscheidung liegt bei dir.“

Zions Blick suchte die Augen von der rothaarigen jungen Frau.

„Ich könnte dir jetzt viele Versprechungen machen und dir Zucker in den Arsch blasen, doch ich sage dir nur Sachen. Erstens haben wir dein Leben gerettet, zweitens habe ich die Möglichkeiten, deine Häscher von dir fernzuhalten, für immer. Und drittens wäre es bedauernswert, ein solches Talent, wie du es hast, zu vergeuden. Bei mir würdest du stärker, mächtiger und einflussreicher werden. Und all das ohne dich in den Katakomben wie eine Wompratte zu verstecken.“

Zions Blick wurde nun ernster und autoritärer.

„Entscheide dich bis morgen Früh. Von meiner Seite aus gäbe es nichts zu überlegen, die Sache wäre klar.“

Der Sith-Executor drehte sich um und ging in Richtung Ausgang. Sein Schüler, Agatosh, würde schon auf ihn warten. Doch, bevor er an der Tür war, sprach die rothaarige Schönheit, das erste Mal nach ihrem Kampf.

„Ich bin einverstanden, ich will Teil Eures Rudels sein. Was muss ich jetzt machen?“

Zion blieb kurz stehen und drehte sich mit seinem Kopf zu Zena.

„Das hört man gerne. Zuerst wirst du dich erholen. Gehe dich duschen, iss was und schlafe aus. Du wirst eine Ausbildung zum Kampf erhalten und dazu brauchst du jede Kraftreserve, die du besitzt.“

Zion blickte nun zu Darth Collis.

„Organisiere alles, was sie braucht. Danach bring ihr die Grundfähigkeiten der Extinktoren bei. Wenn sie soweit ist, rufe mich und wir sehen weiter.“


Er wollte gerade wieder weitergehen, als er nochmal abstoppte und sich zu Darth Zena umdrehte.

„Meine Manieren waren natürlich nicht existent. Ich bin Darth Zion, willkommen im Rudel Darth Zena.“

Nun begab sich Zion aus dem Raum und auch aus der Pyramide der Extinktoren. Als er den Eingangsbereich durchtrat wurde er direkt von seinem treuen Schüler erwartet und begrüßt.

„Agatosh, gut, dass du da bist. Ich hoffe, du hast die Zeit weise genutzt. Aber erzähl mir dies auf dem Weg, wir müssen noch zu einer Parade.“

Die zwei Hünen bewegten sich nun zusammen, jedoch etwas versetzt durch den Tempel Richtung Parade.



[ :: Bastion :: Center :: Tempel der Sith :: Korridore /Agatosh | Zion :: ]
 
[Bastion | Sithtempel | Hangar | Landeplattform | unbenannter YT-1400 Frachter || Darth Makhaira, Marlis Sicard]


Die Sith schaute Marlis nachdenklich an. Sie war immer noch nicht überzeugt davon, dass sie hier auch ein gutes Leben haben könnte. Im Gegenteil. Die ehemalige Padawan, und genau das war Marlis derzeit, wirkte nicht überzeugt. Wahrscheinlich auch wegen dem Umfeld was hier auf dem Schiff gegeben war. Sie würde definitiv die Käfige ein paar Leuten überlassen welche für die Gefangenen im inneren des Tempels zuständig waren. Natürlich hatte sie Recht, dass das Ringen mit sich selbst sehr ermüdend sein konnte stimmte weswegen die Sith kaum mehr als ein Nicken übrig hatte. Darth Makhaira beobachtete auch weiterhin jede Geste von ihrem Gegenüber. Scheinbar wollten beide Seiten einander nicht absolut vertrauen. Eines hatten bisher aber alle Gefolgsleute von Darth Makhaira gemeinsam. Sie alle mussten lernen zu kämpfen. Daher war es gut dies zu beginnen sobald alle versammelt und ausgeruht wären. Der Mitleidige Blick der ehemaligen Padawan allerdings wurde nur mit einem Kalten Ausdruck erwidert. Die Fragen waren ein wenig absurd.

“Mein erster Lehrer war ein Mann, der als Söldner arbeitete und die Dorfwache in meiner Heimat geführt hatte. Danach kam schon recht bald mein Herr Darth Draconis. Von letzterem lernte ich das Leben als Sith kennen. Er wäre lange nicht so umsichtig mit Euch wie ich es bin. Vielleicht bin ich immer noch zu weich… Zu nett. Jedoch steht im Kodex der Sith nicht wörtlich dass ich schlimme Dinge tun muss. Genauso wie im Kodex der Jedi auch eigentlich nicht erwähnt wird, dass man alles und jedem helfen muss. So gesehen… Gibt es wirklich gut und böse? Oder sind das einfach nur Kategorien die jeder gemessen an seinen eigenen Werten festlegt? Töten mag zwar normalerweise kein selbstloser Akt sein, jedoch nötig wenn ich jemand unschuldiges befreien will oder? Sowas wird mir streng genommen nicht verboten. So lange ich dem Kodex dabei folge…”


Darth Makhaira lachte leise. Es war zumindest ihrer Meinung nach kein Widerspruch. Am Ende waren die helle und die dunkle Seite jeweils nur zwei Seiten der gleichen Münze. Es waren nicht mehr als Philosophien wie man die Macht verwendete. Ob durch Emotionen oder inneren Frieden. Am Ende konnten beide Wege zu Erfolgen führen. Jedoch war man auf keiner der beiden Seiten moralisch überlegen. Lediglich die Person welche einen befehligte war der Unterschied. Über die Frage ob sie die Informationen noch haben wollte musste die Sith dennoch nachdenken. Daher entstand eine kurze Pause ehe sie weiter antwortete.


“In der Tat… ist es gut, dass ich weiß wo ich herkomme. Allerdings beeinflusst es nicht mehr wer ich jetzt bin. Im Gegenteil...”


Darth Makhaira lächelte. Musterte die andere weiter eingehend. Es war scheinbar nicht unwichtig der Padawan klar zu signalisieren, dass bis jetzt keine Gefahr von ihrer neuen Herrin ausging. Zumindest so lange nicht, wie sie ihren Aufgaben nachkommen würde. Die folgenden Fragen ließen Darth Makhaira grinsen. Es waren Fragen die aus Sicht Darth Makhaira mehr als logisch waren. Dennoch schmunzelte sie sogar noch bei der Antwort. Einfach weil die Antwort so klar und Selbstverständlich waren. Langsam lehnte sie sich vor.

“Das geht nicht. Vielleicht haben viele Sith deswegen auch ein kleines Ego-Problem oder einen Hang zur Dramatik. Man fokussiert sich im Kampf auf seine Wut. Seinen Hass. Man kann mit Übung sich regelrecht da rein steigern. Allerdings erfordert es gerade zu Beginn viel Anstrengung. Was diese Person angeht… Ihm direkt an die Gurgel zu gehen wäre… Kontraproduktiv. Vermutlich würde er dich einfach töten. Man kann nicht immer direkt los stürmen und alles versuchen zu schlachten was einem mal etwas angetan hat. Man kann da viel… subtilere Methoden anwenden. Wer nur auf seine physische Kraft vertraut wird auf dauer untergehen. Nicht ohne Grund ist die Ausbildung von Schülern und dazu das Formen gewisser Bündnisse ein größerer Teil im Leben eines Sith als man meinen möchte.”

Wahrscheinlich war es derzeit gut, dass Marlis nicht von Hass zerfressen war wenn es um die Person ging welche ihren Meister getötet hatte. Sie wirkte, wie von einer Padawan zu erwarten, recht gefasst. Dennoch wirkte sie nach wie vor so als würde es sie belasten. Allgemein war die Sith glücklich wenn die Gruppe Bastion wieder verlassen konnte. Ihre Vorbereitungen für das Infiltrieren des Jeditempel mussten fortgeführt werden. Sie würde Pläne von dem Gebäude brauchen. Einen Plan, wie man herein kam ohne zwingend durch den Vordereingang zu müssen. Vielleicht war es am einfachsten einen Jedi ausfindig zu machen, der einem eine Erlaubnis geben würde. Am Ende des Tages befanden sich Imperium und Republik sowie dadurch auch Jedi und Sith teilweise in einem gewissen Frieden. Warum also sollte man zumindest den Zugang zu den Archiven verwehren auf welche die Padawan Zugriff hatten oder zumindest die Jünglinge. Allgemein wollte die Sith lediglich ein wenig abgleichen inwieweit sich die Geschichtsschreibung unterschied. Um mehr ging es nicht. Sie würde kein Problem damit haben für den Besuch ihre Waffen abzulegen und einen Aufpasser mit zu bekommen. Der wichtigste Aspekt war das Lernen. Nichts anderes. Wissen war Macht. Egal ob im Alltag oder aber auf dem Schlachtfeld.

Sobald Norag und Lilya wieder da waren konnte Darth Makhaira ein leichtes Lächeln nicht verbergen. Beide durften sich setzen. Beide hatten die Erlaubnis zu sprechen. Zumindest so lange die Sith nichts anderes anordnete. Daher hob die Sith nur eine Augenbraue bei dem Salutieren der Twi’lek. Ja, die Lethan war wirklich eine gute Gefolgsfrau. Lernwillig und neugierig. Vermutlich von den drei anderen am Tisch jenes Wesen mit der besten Ausbildung was den Kampf sowie das Leben als Darth Makhairas Gefolgsfrau anging. Leicht amüsiert beobachtete die Sith wie Lilya direkt anfing die beiden Neuen in der Gruppe zu umsorgen als wäre sie eine Art Dienerin oder ähnliches. Selbst beim Anstoßen entging Darth Makhaira nicht wie verunsichert die ehemalige Padawan war. Am Ende war es Norag welcher die ehemalige Padawan ein wenig beruhigte. Uch die Freude über die Worte ließen die Sith lächeln.

“Was dachtest du denn was dich erwartet Norag? Ich lasse das Halsband entfernen und bilde dich aus, nur um dich weg zu sperren? Du bist ein Schüler und dadurch, abgesehen von deiner Ausbildung ein freies Wesen.”


Es war amüsant wie erfreut der Zabrak gewesen war. Allgemein war er ein wirklich freundliches Wesen. Man musste kein Monster als Sith sein. Ein wichtiger Punkt ihrer Philosophie. Ihrem moralischen Kompass. Allgemein schien es wirklich so zu sein, dass der kleine Droide sehr aufmerksam auf Norag aufpasste. Etwas was ihr helfen konnte. Nachdenklich musterte die Sith den kleinen Droiden ehe sie das Wort an Norag richtete.

“Norag? Tu mir bitte einen Gefallen und sorg dafür, dass ich ihn orten kann. Für Notfälle… und Lilya? kannst du Marlis ein paar passende Roben besorgen wenn wir hier fertig sind?”

Langsam ging alles in eine etwas ernstere Stimmung. Es gab Vorbereitungen zu treffen. Allerdings würden sie wohl für die ersten Schritte der Ausbildung hier bleiben. So war es wichtig, dass gewisse Dinge angesprochen wurden. Auch wenn es der Stimmung nicht unbedingt zuträglich war, so war es wichtig gewisse Dinge klar zu stellen. Die Frage nach dem was ein Padawan ist ließ Darth Makhaira ein wenig lächeln. Ihr Blick war auf Norag gerichtet ehe sie Marlis zulächelte.


“Du kannst es ihm gerne erklären. Er ist noch nicht so vertraut mit Dingen innerhalb der Macht. Allgemein ist er noch am Anfang seines Weges.”


Lilya schaute Marlis auch neugierig an. Am Ende hatte sie auch noch nicht viel von den Jedi mitbekommen. Allgemein beruhte Lilyas Wissen aus dem was in den Schriften der Bibliothek stand. So war es nicht ungewöhnlich, dass sie nun sehr neugierig den Blick auf die ehemalige Padawan richtete. Allgemein war Lilya scheinbar nicht so abgeneigt davon sich ein wenig um Marlis zu kümmern. Immerhin trank Marlis nun doch ein wenig von dem Wein. Darth Makhaira dagegen überlegte ein wenig. Marlis musste doch wissen, dass sie, Darth Makhaira, schon ein dutzend Mal ihr hätte schaden können wenn sie gewollt hätte. War Marlis Misstrauen wirklich derart gefestigt? Es erklärte zumindest warum die anderen sich nicht um diese Frau kümmern wollten als es darum ging ihr weiteres Schicksal fest zu legen. Vielleicht war es am einfachsten eine Warnung auszusprechen.

“Bevor ich es vergesse… Lilya weiß wo von ich spreche, aber weder du Norag, noch du Marlis sollten zum jetzigen Zeitpunkt alleine in die Katakomben gehen. Was euch da unten erwartet kann leicht euer beider Ende bedeuten. Zumindest so unwissend und untrainiert wie ihr es seid… Aber nun… Lasst uns ein wenig entspannen. Ich glaube wir alle können es brauchen. Vor uns liegt noch eine Menge arbeit.”

Damit nippte die Sith wieder an ihrem Wein und lächelte. Es war wichtig die Atmosphäre ein wenig entspannt zu halten. Zumindest jetzt am Anfang. Sie mussten voneinander lernen. Alle drei Untergebenen waren grundverschieden. Es hatte Potenzial zu eskalieren, umgekehrt konnten die Drei voneinander lernen und so wachsen. Gerade Norag musste schnell lernen. Genauso wie Marlis und Lilya. Sie hatten keinen leichten Weg vor sich. So viel war klar.


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Fünf Tage also? Was erwartete der Sith eigentlich da unten zu finden. Etwas irritiert sah der Kiffar dem etwas kleineren Mann nach, als dieser seiner Anweißung erteilt hatte - oder etwas was man vielleicht Anweißung nennen sollte. Befehl - so kam es Xargon eher vor, etwas was er vielleicht eines Tages noch lernen musste. Andere dazu zu bringen, ihren Wünschen zu folgen. Und zwar so, dass es Erfolg versprach. Etwas anderes zählte nicht. Als Darth Zion dann schließlich um die Ecke bog, verwandelte sich der Blick seiner eisblauen Augen in ein düsteres, funkelndes Lodern. Die Gesichtszüge des Kiffars folgten in ihrer Eigenschaft sogleich dem Ausdruck seiner Augen und verformten sich von einer neutralen Miene zu einer angespannten Gesichtshaltung. Doch Xargon blieb still, während er nun das exotische Vogelwesen betrachtete. Dann nickte er nach einer Weile grimmig. Vielleicht wäre die Idee, etwas zu essen, doch garnicht so schlecht. Wenn auch nicht unbedingt irgendwelche dahergelaufenen Ratten. Sie standen also immer noch an derselben Stelle, wo Zion sie verlassen hatte.

Hmm, was hälst du davon, wenn wir noch in der Kantine vorbeischauen? Vielleicht gibt es dort auch etwas, was dir schmeckt Thatawaya?

Das Vogelwesen nickte nur, interessanterweiße, wie Xargon fand. Dennoch gab es vielleicht auch etwas in der Kantine, was Thatawaya schmecken könnte. Fleisch zum Beispiel, kleingeschnitten, wenn man sich ihren Schnabel betrachtete. Genau das, was Xargon gerade tat - sie musterte. Langsam begann er dann einen Fuß vor den anderen zu setzen - mit einer gewissen Entschlossenheit. Auch wenn Xargon äußerlich ruhig schien, so gährte es in ihm und er bemerkte die Spur Zorn, welche in seinem Gedanken lag. Sein Blut leicht zum kochen brachte. Dabei waren es nicht Zions Worte gewesen, welche ihn so verärgert hatten, sondern sein Auftreten. Vielleicht auch der Umgang des Sith mit Thatawaya und ihm. Oder konnte es durchaus eine Art von Sorge um das exotische Vogelwesen sein, welche diesen Zorn antrieb. Immerhin war er für sie verantwortlich. Das Vogelwesen hatte dennoch interessante Fähigkeiten, diese Schnelligkeit, und vielleicht auch die scharfen Krallen und der scharfe Schnabel - taktisch klug eingesetzt eine tödliche Waffe. Xargon wollte erst garnicht darüber nachdenken, was sie mithilfe der Macht alles so anstellen könnte. Dem Feind im Kampf in die Augen zu sehen, das war etwas, wofür er lebte. Wo er sich am Wohlsten fühlte.

Es waren noch einige Meter, die die Beiden zurück legen mussten und hin un wieder kamen ihnen Jünger entgegen. Xargon musterte sie und bemerkte sehr wohl, wie sie ihm auswichen. Seine Körperhaltung war immer noch angespannt, als er nach einer Weile seufzte. Seinen Zorn würde er sich wohl für die Katakomben aufheben müssen und unweigerlich führten ihn seine Gedanken zurück zu der Festung vom Malevolos, ihrem Aussehen, den dunkelfarbigen steinernden Wänden und den Spinnenweben. Viel anders würde es wohl in den Katakomben des Sithtempels auch nicht aussehen. Die Dunkelheit der Festung würde auch hier an diesem Ort sein, stärker, düsterer, anziehender als zuvor. Die Schriften in der waren Warnungen, Hinweiße nicht lange an solchen Orten zu verweilen. Laut den Mythen gab es einige verwirrte Seelen dort unten. Seelen, welche sich in einer anderen Existenzebene befanden. Seelen, welche nie wieder sie selbst werden konnten. Gefangen in fleischgewordenen Hüllen. Durchstömt von der Macht, welche wohl dunkler war als die tiefste Nacht. Freigelegte Gemäuer, wahrscheinlich Überreste der zweiten Schlacht vom Bastion. Es war etwas, was Xargon ein Stirnrunzeln ins Gesicht schrieb.

Welches nach wenigen Minuten aber wieder verflog. Stattdessen drang ihm nun der Geruch von Fleisch in die Nase. Gebratenen Fleisch. Der Durchgangsverkehr auf den noch wenigen Metern hatte nun deutlich zugenommen, und dies war etwas, was ein Schmunzeln auf dem Gesicht des so grimmig dreinblickenden Kiffar hervor rief. Und er spürte, wie sich sein Magen leicht zusammen zog. Das leise Grollen, welcher einem ankommenden Sturm glich. Glücklicherweiße war jedoch die Kantine nicht sehr voll, als sie dort ankamen und gerade die Essensausgabe war geradezu unbesucht von den hungrigen Massen. Dagegen gab es heute freie Auswahl. Der Schwarzhaarige blickte zu
Thatawaya und nickte kurz in Richtung der Essensausgabe.


-- Sartinaynian System | Bastion | Tempel der Sith | Domäne der Lernenden | Kantine | Thatawaya & Xargon --
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Flure | vor Kiras Quartier] Shiqjat, Kira

Die Tür des Quartiers seiner Meisterin öffnete sich und der junge Rothäutige Sith trat ein. Seine Meisterin saß mit dem Rücken zu ihm und machte sich nicht die Mühe ihn an zu sehen. Ihr gruß war reserviert und Shiqjat faltete die hände vor dem Körper. Entspannt und wartend stand er reglos da und wartete. Nur einen Augenblick später die erste Frage.

"Ja, ich lasse mich von solchen lapalien nicht unterkriegen, Meisterin."


Es wiederstrebte ihm hinter ihr nieder zu knien. Es wäre zu unterwürfig. Sollte sie sich umdrehen würde er den Kopf neigen um ihr respekt zu zollen. Aber anch der letzten nacht wiederstrebte es ihm auf die Knie zu gehen und allzu unterwürfig zu sein. Sie schien stärke zu schätzen und es war wichtig das sie ihn nicht als Spielzeug sondern als wertvollen Verbündeten sah. Die nächste Frage überraschte ihn etwas und da sie sich umdrehte neigte er ergeben das Haupt.


"Verzeiht wenn ich mich wage ausdrücke, Meisterin. Sofern die Ausbildung erfoglreich ist werde ich mich an einer Stelle befinden, an der ich meine Fäden ziehen kann. Ihr selbst wisst wie töricht ich wäre meine Pläne zu verraten. Ich brauche jedoch eure Führung und werde euch daher gehörig sein solange ihr mir nicht im weg steht."


Er wusste genau wie ungehörig seine Worte waren. Doch er wollte sie testen. Wie sehr sie sich beherrschen konnte oder eben nicht. Wenn nicht würde er hier und jetzt sterben. Wenn doch dann würde er sich für den Moment unterwerfen und ihr dienen bis der Moment gekommen war sich zu erheben. Die Reinheit zu verteidigen. Er musste geduld lernen und dies war eine Schwelle die er nehmen musste.

"Ich habe die Morde die ihr begangen habt als Kampf zwischen den Toten getarnt."

Dies warf er schnell noch ein um seinen Wert zu unterstreichen und stand dann mit gesenktem Kopf da und harrte dem was kommen mochte.


[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Flure | vor Kiras Quartier] Shiqjat, Kira
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Janus' Domizil | Eowyns 'Zimmer'] Saphenus; Eowyn

„Ich traue Euch nicht!“, zischte Saphenus und diesmal lag nicht die Spur von Belustigung in seiner Stimme. „Haltet mich nicht für einen Narren.“ Er sah Eowyn an, dehnte sich kurz in der Macht aus nur um sie flüchtig zu berühren und zog sich dann wieder zurück. Sein Auge wurde einen kurzen Augenblick lang gelb, nur um dann wieder seine ursprüngliche Farbe anzunehmen. Eowyn mochte ihm eine Lüge auftischen, doch er würde sie nicht schlucken. „Aber auf der anderen Seite…“, begann er, hielt kurz inne, sah sie betont nachdenklich an und fuhr dann fort: „Ist es mir auch völlig egal, weshalb Ihr hier seid. Ihr seid des Grafen Gast und er muss entscheiden, wie er mit Euch verfährt. Sollte es Euch tatsächlich gelingen, Geheimnisse zu stehlen, so wird das wohl auf ihn zurückfallen und nicht auf mich. Offen gestanden wäre es mir sogar lieb, wenn Ihr das schaffen würdet. Eine Jedi, noch dazu eine Rätin, die in den Tempel eindringt und wertvolle Geheimnisse stiehlt? Das wäre Grund genug, den Waffenstillstand zu beenden und den Krieg endlich wieder aufleben zu lassen. Glaubt mir, es wäre mir eine Freude, Euch dann auf dem Schlachtfeld zu begegnen und mich mit Euch zu messen, fernab dieser albernen Fesseln und Folterinstrumente. Nichts davon brauche ich, um Euch leiden zu lassen. Physischer Schmerz ist doch nur zu leicht zu ertragen.“ Saphenus deutete auf sein Auge und auf sein Bein. „Aber was in unserem Kopf vorgeht…“ Er machte eine Pause. „Das ist etwas völlig anderes.“ Blaue Funken traten zur Untermalung seiner Worte aus seinen Fingerkuppen aus und lösten sich wieder in Luft auf.

Eowyn
blieb bei ihrer trockenen, von Sarkasmus geprägten Art, an der Saphenus durchaus Gefallen fand. Wieder musste er lachen und es fehlte noch, dass sie mit ihren Augen rollte, um ihre Worte ad absurdum zu führen. „Dann klärt mich auf. Wer hat was mit wem, wer geht mit wem ins Bett? Habt Ihr etwa schon was über mich gehört? Wer weiß, nach unserem langen Gespräch wird uns beiden vielleicht noch eine Affäre nachgesagt.“ Er gluckste belustigt und musterte Eowyn wie zur Bestätigung von oben bis unten eindringlich. „Und nein, eine Wahl habt ihr nicht. Es sei denn, ihr verschafft Euch die Freiheit, wieder eine zu haben. Was ihr dafür tun müsst, vermag ich jedoch nicht zu sagen und es interessiert mich auch nicht. Naivität und Dummheit liegen übrigens nah beieinander und zumindest das eine zu sein habt Ihr bereits zugegeben.“, fügte er mit einem einäugigen Zwinkern hinzu.


Saphenus legte den Kopf schief, als Eowyn
fragte, warum sie ihn töten sollte. Für ihn schien die Antwort darauf auf der Hand zu legen und umso überraschter war er darüber, dass sie diese Frage trotzdem aussprach. Auch zögerte sie und gab schließlich zu nicht zu wissen, ob sie versuchen wollte, ihn auf die Helle Seite der Macht zu ziehen. Saphenus war irritiert und kurz konnte man diese Irritation in seinem Gesicht sehen. Er hatte geglaubt, jeder Jedi strebte von Natur aus danach, einen Sith entweder zu vernichten oder auf seine Seite zu ziehen. „Ist es nicht offensichtlich?“, fragte er und legte den Kopf schief. „Ich bin ein Monster. Ich selbst kann die Anzahl meiner Opfer schon nicht mehr zählen. Dutzende, vielleicht Hundert Lebewesen, die ich ausgelöscht habe.“ Er dachte an die Götterschmiede zurück, wo er vermutlich schon weit mehr der insektoiden Wesen getötet hatte. „Und wir wissen beide, dass es mehr werden. Vielleicht verlasse ich gleich Euer wunderschönes Zimmer, streife durch den Tempel und suche einen Jünger, der aussieht wie Ihr. Dann lasse ich ihren Kopf zu Euch bringen. Wäre allein das nicht schon ein Grund, mich sofort auszulöschen, sobald Ihr die Gelegenheit dafür habt? Könntet Ihr damit leben, ihr Leben auf dem Gewissen zu haben?“ Er sah die Jedi an. „Was glaubt Ihr denn?“, fragte er. „Wer bin ich? Und was müsstet Ihr wissen, um das entscheiden zu können?“


Saphenus spürte, wie es Eowyn immer schwerer fiel, ihre betont ruhige und gelassene Fassade aufrecht zu erhalten. Mehr und mehr blitzte ihr starker Wille durch und Saphenus genoss diese kurzen Momente, in denen er glaubte, immer näher an Eowyns Innerstes zu kommen. Mit dem Orden der Jedi schien er einen kritischen Punkt getroffen zu haben. Beinahe leidenschaftlich verteidigte sie ihn und innerlich grinste Saphenus von Ohr zu Ohr. „Man sieht, wie viel Ihr gemeinsam bewirkt.“, sagte er abfällig. „Wütend auf Coruscant nicht ein vernichtender Virus? Ist das Imperium nicht so stark wie es noch niemals war? Was habt ihr Jedi schon erreicht? Ich denke, Ihr klammert Euch an das fragile bisschen, das Eure Macht noch sichert und Ihr weigert Euch, das aufzugeben. Ihr schützt Euch selber. Ihr seid genau so egoistisch wie wir, nur dass wir es wenigstens zugeben!“ Er grinste breit. „Ich bin halbblind.“, entgegnete er belustigt auf Eowyns Anschuldigung und deutete auf sein Auge. „Ich verstehe mehr, als Ihr denkt. Ihr wiederholt nur das, was die Jedi indoktriniert haben und wie könntet Ihr auch anders? Denn ohne diesen unerschütterlichen Glauben an die vermeintlich richtigen Dinge wärt Ihr niemals bis an die Spitze des Ordens aufgestiegen. Und sagt mir, wart Ihr nicht ein bisschen stolz, als sie Euch befördert haben? Habt Ihr es nicht genossen? Selbst jetzt sind da Gefühle in Euch, die mehr und mehr an die Oberfläche kommen. Eure Gelassenheit bröckelt, das spüre ich!“ Saphenus regte sich nicht, als nun Eowyn auf ihn zutrat. Als Antwort kam er ihr weiter entgegen, sodass nun nur noch wenige Zentimeter zwischen ihnen lagen. Sie waren sich so nah, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. „Eure Geschichte ist noch nicht zu Ende. Wir werden sehen, welches Ende sie nehmen wird. Ich fühle, dass es nicht an mir ist, das zu entscheiden. Wer weiß, ob Euch die Liebe zu diesem Sith nicht noch zum Vorteil wird. Wenn sie überhaupt jemals existiert hat!“


[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Janus' Domizil | Eowyns 'Zimmer'] Saphenus; Eowyn
 
Bastion-Sith-Tempel-Hangar-Landeplattform-Unbenannte YT-1400-Frachter- mit Darth Makhaira, Norag und Lilya

In Bezug auf den ersten Meister der Sith hatte sie sich wohl geirrt. Sie wusste sehrwohl, wer ihr erster Meister war. Ein Söldner. Auch nicht grad das, was Marlis als ehrbaren Beruf bezeichnet hätte. Aber immerhin hatte er als eine art Miliz-Anführer versucht, was Gutes zu bewirken. Dann berichtete die Sith von ihrem Meister und betonte, dass sie sehr viel geduldiger und netter war als er. Marlis atmete tief durch. Zumal die Sith jetzt wieder anmerkte, dass "Gut und Böse" Ansichtssache war.

"Das mag sein. Aber zumindest im republikanischen Raum sind die Sith nun nicht grad für ihre guten Taten bekannt. "


Ironie Pur, wurden die Sith doch als die Verkörperung von Gewalt, Tot und dem Bösen überhaupt dargestellt. Gut, die Sith vor ihr gab sich alle Mühe, diese Ansicht Lügen zu strafen und wenn sie das nicht nur spielte um irgendwas zu erreichen sondern tatsächlich so war, bestand vielleicht wirklich Hoffnung. Aber für den Moment war Marlis noch vorsichtig.

"Und ein Jedi würde wohl eher versuchen, einen Geiselnehmer oder Sklavenfänger lebend zu verhaften und ihn vor Gericht zu stellen. Das Ergebnis wäre wohl eine Verurteilung und lebenslanges Schuften in irgendeiner Mine. "

Gut, meistens liessen sich Geiselnehmer und Sklavenfänger nicht gefangen nehmen, weil sie wussten, was ihnen blühte. Darum endeten Auseinandersetzungen mit Jedi da auch meist tödlich für die Sklavenfänger. Aber der Versuch war zumindest da.
Die Sith erklärte ihr dann, dass sie froh war, ihre Herkunft zu kennen. Auch wenn es an ihrem Lebensweg nichts mehr ändern würde. Na klar. Marlis konnte sich gut vorstellen, dass es ab einem gewissen Rang ganz angenehm sein konnte, ein Sith zu sein. Zwar unangenehm für alle anderen, aber für einen selbst... Obwohl. Kein Jedi hatte sowas wie Bodyguards nötig, weil jeder Jedi einen anderen verteidigen würde- sollte er es nötig haben. Zumindest war es ausgeschlossen von Kollegen angegriffen zu werden. Wie sie das hier verstanden hatte, war das bei den Sith durchaus denkbar. Mühsam.
Ihre Vorstellung, das Sith ihre Wut an und abstellen konnten, wie sie es gerade brauchten, war ebenfalls ein Irrglaube von Marlis. Aber es machte ja den Anschein als ob es so wäre. Der Sith, der ihren Meister getötet hatte, hatte den Anschein erweckt. Etwas fiel Marlis noch auf, aber sie konnte nicht fragen, da die beiden ....Stabsangehörigen der Sith aufgetaucht waren.

Die kleine "Feier" zu ehren der nun um eine Person reicheren Runde und wohl offensichtlich auch der "Befreiung" des Zabrak wirkte skurril gelassen. Die Sith sass mit ihrem Wein da und beobachtete entspannt die Runde. Der Zabrak brach regelrecht in Jubel aus, als er hörte, dass er frei seie. Etwas, das Marlis tatsächlich lächeln liess. Der junge Zabrak schien die Worte der Sith zu glauben und vielleicht hatte er auch recht damit. Es war vor allem seine Reaktion, die das Durastahl-Kabel, dass ihr Herz abschnürte, etwas lockerte. Bestand tatsächlich die Möglichkeit, dass das alles hier real war? Keine Illusion, erzeugt durch Lügen und bedachter Körpersprache? Marlis nippte an ihrem Wein, während sie über all das nachdachte.

Das sie die Tablette der Twi'lek in die Tasche gesteckt hatte, war leider nicht unentdeckt geblieben. Na klar. Drei Nasen, die auf sie acht geben sollten. Sie konnte froh sein, wenn sie allein aufs Klo gehen durfte. Der Zabrak erklärte voller Vertrauen, dass die Tabletten sicher nicht vergiftet waren. Schliesslich würde sein Droide permanent seine Vitalwerte beobachten und der hatte ja nach der Einnahme noch keinen Alarm geschlagen.

"Manche Medikamente brauchen bis zu einer Stunde, um zu wirken, das weisst du?"

fragte sie und nippte noch mal an ihrem Wein. Marlis sah zu der Twi'lek, die sie verunsichert ansah.

"Tut mir leid, ich wollte niemanden beleidigen. Ich nehm sie später! Wenn der Wein verdaut ist und kein Kaf mehr im Magen schwimmt, der vielleicht die Wirksamkeit mindert. "

Marlis versuchte den Kummer der Twi'lek damit bisschen zu lindern. Zu ihrem Glück sprach die Sith die Twi'lek kurz darauf an und bat sie, doch ein paar Roben für Marlis zu holen, sobald dieses Apero hier vorbei war. Marlis musterte ihre Jedi-Robe, die schmutzig war und an einigen Stellen auch gelitten hatte. Trotzdem war dieses Kleidungsstück doch eigentlich die letzte Verbindung zu der Zeit vor ihrer Gefangennahme. Sie wusste noch, wie stolz sie sie in Empfang genommen hatte. Sie hatte kaum erwarten können, sie anzuziehen und damit auch optisch ein Teil des Ordens zu werden. Eigentlich wollte sie sie nicht hergeben, aber sie wusste auch, dass es wahrscheinlich ärger geben würde, wenn sie sich quer stellte. Sie befand sich immernoch auf dünnem Eis, das war ihr klar. Die Frage des Zabraks holte sie aus ihren Gedanken und Erinnerungen. Er wollte wissen , was denn eine Padawan überhaupt seie und was der Jedi-Orden. Das dunkelhaarige Mädchen sah ihn einen Moment lang verdattert an. Dass er nicht wusste, was ein Padawan war, gut. Aber vom Jedi-Orden sollte er doch gehört haben. Aber dann fiel ihr ein, dass er ja ein Sklave gewesen war. Je nach dem, was er in seinem Leben schon mitgemacht hatte, waren das wirklich neue Informationen für ihn. Die Sith forderte sie auf, die Frage des Zabrak zu beantworten und erklärte, dass er noch nicht viel wusste und noch am Anfang seines Weges stand.

"Also so wie ich bei den Jedi..."

meinte sie und empfand für eine Sekunde Sympathie für den Zabrak. Er war wie sie...nur leider bei den Sith.

"Ein Padawan ist der Schüler eines Jedi-Ritters oder eines Jedi mit einem höheren Rang. Eine Position, die ich ganze vier..nein fünf Tage hatte."

Sie lächelte den Zabrak kurz an, um ihn im Club der Anfänger willkommen zu heissen.

"Und der Jedi-Orden...nun ja. Die Jedi sind die Hüter der Galaxis. Sie helfen in vielen verschiedenen Bereichen. Als diplomatische Berater bei Unstimmigkeiten zwischen zwei Parteien zum Beispiel. Oder als Personenschützer. Oder sie helfen beim Wiederaufbau verwüsteter Planeten. Im Moment liegt die Hauptaufgabe wohl darin, das Virus auf Coruscant zu bekämpfen. Viele sterben daran, aber die Jedi haben Heiler, die das Virus bekämpfen können. Sie können zwar nicht alle retten, weil es dafür zu wenig Heiler gibt. Aber sie helfen schon vielen, wieder gesund zu werden. Und sie arbeiten mit Pharmaunternehmen zusammen, um vielleicht ein Heilmittel oder eine Impfung gegen das Virus zu entwickeln. Bisher leider ohne Erfolg. "

Eigentlich hatte Marlis gehofft, dort helfen zu können, aber daraus würde jetzt nichts werden. Ihr Blick wanderte zu der Sith, um ihre Reaktion auf diese Erklärung zu sehen. Aber wahrscheinlich kümmerte sie sich nicht um das Leid auf Coruscant. Warum auch? Was sie aber tat: Sie warte sie und Norag vor den Katakomben. Marlis sah sie irritiert an.

"Was denn für Katakomben? "

fragte sie, aber schon bei der Erklärung, dass sie da unten problemlos ihr Ende finden konnte, stellte Marlis ihr Glas ab.

"Wahrscheinlich würd ich nichmal hinfinden. Also keine Sorge. Aber eine kleine Frage: Dürfte ich wohl mal die Nasszelle benutzen? Ich hatte seit meiner Ankunft hier kein Wasser mehr auf der Haut."

Natürlich hatte die Sith nichts dagegen. Wahrscheinlich auch weil Marlis roch wie etwas, das schon länger tot war. Zumindest kam es ihr so vor. Aber der jungen Frau ging es nicht nur darum, sich Schmutz, Schweiss und Blut von der Haut zu waschen. Ihr Kopf schwirrte, sie fühlte sich schwer sie hatte brauchte mal einen Moment für sich selbst. Man zeigte ihr das winzige Badezimmer auf dem Schiff und liess sie dann allein. Marlis war sich sicher, dass man während ihre "Abwesenheit" den Ausgang blockieren würde, damit sie sich nicht unbemerkt davonschleichen konnte. Aber für den Moment war ihr das tatsächlich herzlich egal. Sie sah in den Spiegel, zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit. Sie war blass. Sehr blass. Und sie hatte dunkle Augenringe und spröde Lippen. Ihre Haaren waren ein einziges Durcheinander und verklebt mit Substanzen, die Marlis nicht benennen wollte. Vorsichtig legte sie die Jedi-Robe ab, faltete sie ordentlich und legte sie auf einen kleinen Hocker. Ihr Körper wies ein paar blaue Flecken und Kratzer auf, die in ein paar Tagen verblassen würden. Zudem noch ein paar Rötungen und Brandblasen, die ihr der Sith beigebracht hatte, der ihren Meister auf den Gewissen hatte. Wenn sie Glück hatte, würden aber keine Narben zurück bleiben. Bisher hatte sie keine Zeit gehabt,soweit zur Ruhe zu kommen, dass sie Schmerzen empfinden konnte. Aber jetzt sank der Adrenalin-Spiegel und Marlis beschloss, nicht zu heiss zu duschen. Trotzdem zuckte sie unwillkürlich zusammen, als das kühlende Wasser über ihren Körper lief und sich dabei in eine braun-graue Brühe verwandelte. Für einige Sekunden stand Marlis einfach da und liess sich berieseln. Dann fing sie an zu zittern und schliesslich brach die ganze Anspannung der letzten Tage raus. Sie erlaubte sich, einfach mal zu weinen bis sie nicht mehr konnte. Hier sah sie ja eh niemand und sicher konnten die anderen es auch verstehen, wenn sie jetzt mal ausgibig duschte. Irgendwann beruhigte sie sich wieder und fühlte sich jetzt richtig ausgelaugt. Aber sie spürte auch, dass sie sich damit eine Basis geschaffen hatte, auf die sie aufbauen konnte. Wie der Waldbrand, der alles in Asche verwandelte, aus der aber- mit etwas Zeit und Regen- ein neuer Wald entstehen konnte.
Erschöpft wusch sie sich jetzt doch richtig und trat dann aus der Nasszelle. Ihre Kleider waren weg, statt dessen lagen dort eine schwarze Hose, eine ebenso schwarze Tunika, ein neuer Gürtel, Stiefel und Unterwäsche. Alles schwarz. Die waren doch nur zu faul, die Wäsche vor dem Waschen zu sortieren, oder? Auf dem Stapel lag die Vitamin-Pille, die ihr Lilya gegeben hatte und auf dem Rand des Waschbeckens ein Zahnputzglas voll Wasser. Wann hatte sie das alles fertig gemacht? Marlis hatte nicht gehört, dass jemand reingekommen war. Zumindest war sie diskret gewesen und hatte sie in Ruhe gelassen, auch wenn sie wahrscheinlich gehört hatte, wie Marlis geschluchtzt hatte. Das war der Grund, warum Marlis ihr den Gefallen erwiederte und die Pille nun doch in den Mund nahm. Sie war nicht bitter, was schonmal ein gutes Zeichen war. Sie spülte sie mit dem Wasser runter und begann, sich vorsichtig anzuziehen. In einer Schublade fand sie eine Haarbürste, wusch sie unter dem Wasserhahn ab und setzte sich mit den Knoten in ihren Haaren auseinander. Jetzt sah sie etwas besser aus. Müde mit geröteten Augen, aber zumindest nicht mehr dreckig. Sie kehrte leise zu den anderen zurück und wartete ab,was man jetzt wohl als erstes von ihr verlangte. Damit hatte wohl ihr neues Leben begonnen.


Bastion-Sith-Tempel-Hangar-Landeplattform-Unbenannter YT-1400-Frachter- mit Darth Makhaira, Norag und Lilya
 
Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Saphenus

Saphenus' Reaktion war heftiger, als Eowyn es erwartet hatte, und sie war froh, dass es noch ein wenig Abstand gab zwischen ihnen beiden, ansonsten wäre sie wohl heftig zusammengezuckt. Sie schauderte allerdings unwillkürlich, als sie seine leichte, beiläufige Berührung in der Macht spürte - sachte, aber Warnung genug. Natürlich traute er ihr nicht. Aber diese Unterstellung, sie hätte die Sith absichtlich unterwandert... gut, dass er nicht auf den Gedanken kam, Ian könnte etwas damit zu tun haben, aber schon alleine das jetzige Gespräch war... nun, eher lächerlich. Was sollte sie hier? Niemals wäre irgendein Rat dieses Risiko eingegangen. Niemals. Wie sollte man in einer solchen Situation Geheimnisse herausfinden, und diese dann auch noch hinausschaffen?! Obwohl sie beinahe freiwillig und ohne große Aufgabe hier war, spürte Eowyn den Druck, die Hilflosigkeit und die Gefahr, wie wäre es erst, wenn sie noch ein Ziel hätte, eine eigene Mission?
Seine Drohung war offen und alles andere als subtil, aber immerhin - er schien sich nichts daraus zu machen, sie körperlich zu quälen. War das nicht ein Vorteil angesichts der Tatsache, dass er auch
beides hätte tun können - Psyche und Physis? Sie starrte kurz auf die blauen Funken an seiner Hand, eine erneute, deutliche Drohung und Einschüchterung... und lachte dann hart auf. Nein, das durfte sie ihm nicht einfach durchgehen lassen. Nur zu. Gebt mir mein Schwert, nehmt mir diese Dinger ab, und wir werden sehen, wer unterliegt. Nein, es war keine Arroganz, auch wenn es so wirken mochte - gerade, weil sie klein, zierlich und unauffällig wirkte. Sie wusste, was sie konnte. Sie war eine der besten Schwertkämpferinnen des Ordens - und würde man ihr die Chance geben... Ich halte Euch nicht für einen Narren, gab sie dann deutlich zurück. Doch es ist Unsinn, was Ihr da vermutet. Wirklich, wie sollte ich den Orden ausspionieren? Ihr dürft mir gerne Tipps geben, fügte sie sarkastisch an. Darüber werde ich mich nicht beschweren. Und wir beide wissen ganz genau, dass der angebliche Waffenstillstand ohnehin nicht mehr lange dauern wird. Irgendwann wird irgendjemand einen Grund finden, um alles zu beenden. Und wenn es die Entführung einer Jedi ins Lager der Sith ist. Immerhin konnte man das alles auch umdrehen, nicht wahr? Doch die Jedi würden sich, wäre die Geschichte wahr, hüten, deshalb den Frieden zu brechen... zu sehr waren sie die Hüter des selbigen, und Eowyn würde diese Entscheidung immer voll und ganz unterstützen. Ihr Leben, so sehr sie daran hing, war weniger wert als der Frieden in der Galaxis.

Saphenus' Amusement war offenbar zurückgekehrt. Sturns Eskapaden vor ihm ausbreiten? Eowyn gab sich Mühe, gelassen zu schmunzeln. Eine Lady schweigt über derlei Dinge, erläuterte sie ihrem Gegenüber. Sein abtastender, symbolischer Blick aber war... äußerst unangenehm, obwohl Eowyn beinahe sicher wusste, dass er sie in dieser Hinsicht in Ruhe lassen würde. Aber eben... nur beinahe... Wer weiß, lächelte sie schmal. Aber wäre das nicht... unter Eurer Würde? Ihr solltet aufpassen. Immerhin war sie eine kleine, dreckige Jedi, nicht wahr? Ganz im Gegensatz zur "geläuterten" Brianna. Anders sähe es aus, ließe sie sich ebenfalls korrumpieren... Aber diese Absicht schien Saphenus nicht zu haben. Seine wiederholte Aussage, dass sie und ihre Absichten sowie ihre Taten ihm egal waren, ließen Eowyn sich fragen, wie egal es ihm wirklich war... doch was, außer Neugier, konnte da dahinter stecken? Seine Beleidigung durch die Blume würde sie jedoch nicht einfach hinnehmen. Naiv, ja. Das war sie - auch die echte Eowyn. Das wusste sie - oder zumindest war sie es gewesen. Und vermutlich war sie es noch immer. Doch dumm? Sie lächelte, ohne dass dieses ihre Augen erreichte. Vielleicht liegen sie aber auch weiter voneinander entfernt, als Ihr es Euch vorstellen könnt. Womit sie niemals unterstellen wollte, dass der Sith wenig Intelligenz besaß, nein...

Sie schien es tatsächlich geschafft zu haben, Saphenus etwas zu erzählen, das er nicht erwartet hatte. Was glaubte er - dass alle Jedi blutrünstige Monster waren, die die Köpfe der Sith rollen sehen wollten? Vermutlich genau das, beantwortete sie sich diese Frage gleich selbst. Und dabei war sie, ohne, dass er es wusste, eine Schatten - und selbst sie verfolgte nicht dieses Ziel. Da waren so viele ihrer Mitjedi, die die Sache noch viel moderater sahen als sie selbst... Eowyn hatte keine Ahnung, woher diese anscheinend verbreitete Ansicht unter den Sith eigentlich herkam.
Vermutlich genau wegen solcher Sith wie Saphenus, beantwortete sie sich auch
diese Frage selbst. Monster. Mörder. Massenmörder. Sie starrte ihn an, unfähig, seinem Blick gelassen zu begegnen. Wie beiläufig, wie desinteressiert er ihr davon berichtete. Und Sith wie er... sie waren die Mehrheit. Nicht Sith wie Ian, die irgendwie ihren Weg suchten, nein. Sith wie er waren es, weshalb es ihre Berufung überhaupt gab. Nachdem sie so viel Zeit mit Ian verbracht hatte, versucht hatte zu verstehen, wie sein Weg ausgesehen hatte... es war hart, wieder auf dem Boden der Tatsachen zu landen, auch, wenn Ian sie gewarnt hatte. Es war einfach, darüber hinwegzusehen, wenn man sich nur mit jemandem wie Saphenus unterhielt, doch so, direkt?
Er setzte noch einen drauf, und Eowyn musste all ihre Selbstbeherrschung aufbringen, um ihren Blick nicht abzuwenden, um nicht zuzulassen, ihm zu zeigen, wie sehr seine Worte sie aufwühlten. War das sein Ernst? War das eine Drohung? Sie traute es ihm zu. Sie traute ihm zu, dass er genau das tun würde, schlicht, um ihr zu zeigen, wer die Oberhand hatte - und um sie
psychisch zu verletzen. Und ja, sie hatte Angst davor. Was sollte sie sagen, damit er es nicht in die Tat umsetzte? Was würde ihn eher dazu treiben? Sie wusste es nicht. Sie hatte keine Ahnung. Kein bisschen.
Nein, sagte sie leise, und korrigierte dann lauter. Keine. Schwäche. Zeigen. Nein. So etwas durfte sie sich erst gar nicht einreden lassen. Es wärt immer noch Ihr, die dieses Leben auf dem Gewissen habt. Ihr hättet es beendet. Nicht ich. Aber auch das wäre kein Grund, Euch sofort auszulöschen. Nicht mehr oder weniger wie die Morde, die Ihr bereits begangen habt. Doch wer er war? Das war eine Frage, die sie wenigstens beantworten konnte. Auch, wenn ihre Antwort... keine Antwort war. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer Ihr seid, antwortete sie ehrlich. Wisst Ihr es denn? Wer Ihr seid? Eine gewagte Frage, vielleicht. Allerdings erkannte sie es erst, als sie diese ausgesprochen hatte, daher fuhr sie fort. Aber um das ansatzweise für mich zu wissen, wären Gespräche notwendig - ehrliche Gespräche, an denen wohl wir beide aktuell wenig Interesse haben. Sie, aus offensichtlichen Gründen. Er, weil sie ihn irgendwann langweilen würde, weil er besseres zu tun hatte, als hier herumzustehen - und weil er am Ende doch nicht die absolute Kontrolle über sie haben würde, denn diese oblagen Keebo oder Sturn. Oder dem Imperator.

Sie verlor langsam die Kontrolle. Eowyn spürte es genau. Über das Gespräch hatte sie nie eine Kontrolle besessen, nie wirklich, auch, wenn sie versucht hatte, es zu lenken. Doch über sich selbst... Die Anspannung, die in ihrem Körper tobte, der allgegenwärtige Druck der dunklen Seite, die Angst, die sie versuchte, loszulassen und sie nicht beeinflussen zu lassen... Sie verlor sie, langsam aber sicher, und sie wusste nicht, was passieren würde, wenn sie endgültig fort war. Sie durfte keine Schwäche zeigen, niemals. Doch Saphenus schien nicht die Absicht zu haben, ihr Ruhepausen zu gönnen, ganz im Gegenteil. Er war ein Sith - er wusste, spürte, wenn sie die Kontrolle verlor. Und er war intelligent genug, um daraus seine Vorteile zu ziehen. Und sie selbst... hatte keine Wahl, als sich dabei zuzusehen, wie sie langsam, aber sicher verlor.
Seine Abfälligkeit konnte sie noch wegstecken. Provokation... er wollte, dass sie reagierte. Er wollte, dass sie den Orden verteidigte. Ihm noch mehr Angriffsfläche bot. Und seine Aussagen die folgten waren wirklich
lächerlich. Das Virus? Kam vom Imperium. Das Imperium? Niemals so stark wie nie zuvor, im Gegenteil, es verlor an Planeten, mehr und mehr. Und sie wusste, dass die Jedi Dinge erreichten. Sie wusste es. Nicht wahr? Sie wusste, dass ihre Aufgabe wichtig war, dass ihr Leben Sinn machte, dass die kleinen Dinge zählten, nicht die großen Taten.
Eowyn presste unbewusst die Lippen aufeinander, hatte sich nicht mehr gut genug im Griff, um derleich zu bemerken. Zu sehr war sie damit beschäftigt, ihre Gedanken zu ordnen, Wahrheit von Lügen zu trennen. Sie
schützte sich nicht selber. Sie opferte ihr Leben, seit Jahren, und sie hatte genug sterben sehen für genau jenes Ziel - anderen zu dienen, die Galaxis besser zu machen. Egoistisch?! Nein, presste Eowyn hervor, es gelang ihr kaum mehr ihre negativen Gefühle zu verbergen. Ihr habt keine Ahnung!, setzte sie noch nach, bevor Saphenus einen furchtbaren "Witz" über seine Sehkraft machte. Er verstand es eben nicht, er verstand nicht, weshalb sie eine Jedi war, weshalb sie eher sterben würde, als einen Finger für die Sith zu rühren. Und er würde es auch niemals verstehen. Indoktriniert? Von wegen. Ganz im Gegenteil. Der "unerschütterliche Glaube" war es, der Eowyns Mauer zum ersten Mal richtig bröckeln ließ. Von wegen. Von wegen! Oh, wie ihr dieser Glaube fehlte, wie sie gehofft hatte, er würde zu ihr zurückkehren! Ein Schnauben entfuhr ihr, gefolgt von einem weiteren, heftigeren, ohne, dass sie es verhindern konnte, als er den Stolz ansprach. Kontrolle... sie hatte keine mehr, und diese Tatsache ließ sie beinahe mehr in Panik geraten als alles andere zuvor. Sie musste sie zurückbekommen, irgendwie, bevor sie etwas wirklich Dummes tat - oder bevor Saphenus sie immer weiter psychisch zu Boden drücken würde. Dennoch lachte sie auf, konnte es nicht verhindern. Genossen. Ob sie es genossen hatte, befördert zu werden. Sie, die Verräterin. Sie, die den Orden beinahe hintergangen hätte. Sie - befördert. Eine Farce. Ein Verrat an sich selbst, ein grausamer Wink des Schicksals. Oh, sie erinnerte sich noch gut an den Zusammenbruch, als Ian ihr von diesem Plan berichtet hatte... An das Streitgespräch mit Wes, als er ihr diesen Weg offiziell nahegelegt hatte.
Natürlich hatte sie es
genossen, dass man ihr ihre Integrität genommen hatte, dass man sie mit einer Beförderung "gestraft" hatte, eine Strafe, die beinahe schlimmer war als ein Ausschluss. Wie hätte sie es nicht genießen können? Sie fühlte sich sehr real zurückversetzt an den Tag ihrer Beförderung, an die furchtbare Nacht davor, an diese Schmach, die sie mit hoch erhobenem Kopf über sich hatte ergehen lassen. Doch Saphenus, bläute Eowyn sich eine Sekunde später ein, wusste nichts davon - nichts von diesem Plan, nichts von ihr, nichts davon, wie die Jedi funktionierten. Oh, natürlich habe ich es genossen, versuchte sie zu retten, was zu retten war. Schreibtischarbeit. Endlose Ratssitzungen. Gerede und noch mehr Gerede. Der Traum eines jeden Mädchens, das einmal eine Jedi werden möchte, wirklich! Ihr Sarkasmus war wohl das letzte, woran sie sich noch halten konnte - irgendwie. Das letzte, was sie noch irgendwie hielt. Ihr überseht, worum es den Jedi geht. Nein, kein Jedi strebt nach Macht. Vergesst es!

Selbstverständlich bröckelte ihre "Gelassenheit" - das würde vermutlich schon ein Padawan bemerken. Doch Gefühle... sie waren trügerisch. Das wussten sie beide, die echte und die angebliche Eowyn. Jeder hat Gefühle, warf sie darum ein, aber es geht um den Umgang. Das war es, was die meisten nicht verstanden - und etwas, mit dem sie selbst sich einfach noch immer schwer tat. Wer, bei allen Sonnen, beförderte jemanden wie sie selbst unter normalen Umständen zu einer Rätin?! Sie warf alles in die Waagschale, näherte sich Saphenus, ganz nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung". Doch ihr Angriff war kläglich - der Sith reagierte kein bisschen, zumindest nicht so, wie es ihr helfen würde. Im Gegenteil - er näherte sich ihr selbst, und Eowyn konnte nicht anders - sie verlor das letzte bisschen Kontrolle, das sie noch gehabt hatte, als die Nähe, die scheinbare Bedrohung, ihre Angst steigen ließ. Sein Atem direkt vor ihr... er brauchte bloß... egal was, er brauchte bloß. Nicht, dass die Nähe einen Unterschied machte. Selbst aus drei Metern Entfernung konnte er ihr mit der Macht innerhalb von einer Sekunde das Genick brechen. Doch das hier... fühlte sich anders an. Und nach allem, was sie geredet hatten... Sie schloss die Augen, konnte nicht anders, hatte keine andere Wahl, als ihm und sich diese Niederlage einzugestehen, vor allem, als sie auch leicht zu zittern begann. Sie kam nicht dagegen an. Gegen die Angst... gegen ihn. Sie musste... durchatmen. Sich daran erinnern, dass er sie nicht töten konnte. Er war nicht mächtig genug... er würde Sturn als Verbündeten verlieren. Sie war sicher.
Noch.


Ihre Geschichte war noch nicht zu Ende? Schön, wenigstens einer, der davon überzeugt war. Doch als er nun auch noch erneut Ian ansprach, verlor Eowyn das kleine bisschen Kontrolle, das sie gerade dabei war wiederzuerlangen, beinahe wieder. Sie wird niemals zum Vorteil werden, musste sie flüsternd erwidern, ignorierte seine Unterstellung. Das war ihre Rolle - die Jedi, die hintergangen worden war. Die Jedi, die daraus lernen würde. Die Jedi, die strahlend, stark genug war, um sich davon nicht brechen zu lassen. Und an diese Rolle musste sie sich halten - auch, wenn ihr eigenes Ich verlor. Sie zwang sich, ihre Augen wieder zu öffnen, in das nahe Gesicht, das nahe Auge von Saphenus zu starren. Seine Nähe und seinen unangenehmen Atem zu ignorieren. Selbstbewusst. Arrogant. Sie war eine Jedi. Eine Rätin.
In normaler Lautstärke fuhr sie fort.
Er hat mir höchstens gezeigt, dass ich Sith niemals trauen darf - niemals wieder und nicht eine Sekunde. Und dass ich lernen muss, meinen Gefühlen niemals wieder diese Kontrolle zu geben. Waren das Abschiedsworte von ihm gewesen? Zu schön wäre es, wenn er verschwinden würde, wenn er sie in Ruhe lassen würde, wenn er ihr Gelegenheit geben würde, wieder Kontrolle zu erlangen und ihre Angst in den Griff zu bekommen. Aber wie wahrscheinlich war das - jetzt, wo für jeden deutlich war, wie man sie in die Ecke drängen konnte? Wer hätte gedacht, dass ihr Schwachpunkt ausgerechnet die Jedi sein würden - nun, Ian vermutlich. Und Eowyn bereute, dass sie nicht auf ihn gehört und ihr Verhältnis zum Orden angemessen geordnet hatte...

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Saphenus
 
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