Enui Zor'kan
● coming from the depths of hell ●
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Dicht waren die Schleier die sich um den Geist des Adepten gelegt hatten. Er war noch so ungeformt, so in alten Kategorien denkend. Es wurde Zeit das er die volle Allmacht der dunklen Seite erfuhr. Auch wenn Enui bereits zu früheren Zeiten geahnt hatte das die Macht sehr viele Möglichkeiten bot, war ihm doch erst im Laufe der Zeit klar geworden das diese Möglichkeiten von sich aus Grenzenlos waren. All diese Möglichkeiten auch auszuschöpfen war das Problem. Um dies zu bewerkstelligen würde man Jahrhunderte, ja gar Jahrtausende brauchen müssen. Doch selbst wenn man so alt werden konnte, würden sich vermutlich andere Probleme ergeben. Deshalb war es noch niemals jemandem gelungen wirklich jeden Aspekt der Macht zu erforschen.
Vermutlich war es von der Natur so vorgegeben dass der Verstand eines Wesens aus Fleisch und Blut nicht fähig war alles zu erfassen und zu begreifen. Er musste wohl Arica bemühen Bosco eine Kostprobe davon vor Augen zu führen welche Unendlichkeit die Macht selbst darstellte. Doch wurde er just in diesem Moment eines besseren belehrt. Ein Schatten legte sich über die Zukunft der Sith. Auf einmal verschwamm das Schicksal so einiger. Auf der einen Seite stand tot, auf der anderen die Wahrwerdung vollkommener Kontrolle. Ob seine Meisterin allerdings an dieser teilhaben und sie gestalten würde, entschied sich wohl in diesen Augenblicken. Enui war unsicher was all dies zu bedeuten hatte. Sicher war nur das er spürte wie sie von ihnen glitt. Eine seltsame Verzerrung der Pfade ereignete sich.
Er, der er endlich gelernt hatte ihrem Pfad, dem Pfad der Sith zu folgen, durfte miterleben wie sie nun seinem folgte. Sie starrte nun der grellen, leidenschaftslosen Fratze des Todes entgegen. Hier und jetzt hätte er gerne direkt vor ihr gestanden um ihren Gesichtsausdruck während ihres Überganges zu studieren. Warum lag sie im Sterben? Was war geschehen? Und wer war mächtig genug sie in die Hölle hinabzustoßen? So mächtig wie sie war, und doch vermochte es jemand ihr das Leben zu nehmen. Kaum vorstellbar. Oder hatte sie etwas getan was den Imperator erzürnt hatte? Seine Rückkehr war mitnichten unbemerkt geblieben. Ein Mysterium das ihn mit der Tatsache konfrontierte seiner Meisterin beraubt worden zu sein. Einfach von einem Moment auf den nächsten. Als hätte diese Tatsache endlich die Sperre um den Mund des Nichtmenschen gelöst antwortete er seinem Schüler.
Die Reichweite einer geistigen Verbindung kann weitaus gewaltiger sein, als dies am gestrigen Tag der Fall war. Dies hängt vor allem von der Stärke der beiden Verbindungspartner zusammen. Natürlich spielen auch Entfernung und die Vertrautheit der beiden eine große Rolle. Und letzten Endes entscheidet auch ein gewisses Grundtalent darüber wie umfassend man diese Anwendung einsetzen kann. Es ist durchaus möglich sich innerhalb eines Systems zu verständigen wenn man erstmal diesen Machtlevel erreicht hat. Wenn die Verbindung tief ist und man geübt ist, kann man sogar die Gefühle des anderen durchaus quer durch die ganze Galaxis spüren. Zumindest wird man eine Vorstellung davon haben ob es der anderen Person gut geht oder sie schwer verletzt ist oder im Sterben liegt.
Ja wir haben nur kurze Eindrücke und Bilder in den Geist des anderen projiziert, das ist so ziemlich das was man mit dieser Technik erreichen will. Wirkliche geistige "Gespräche" kann man mit der Macht nicht führen. Dazu ist sie auch nicht da, dafür gibt es Kommunikatoren. Während eines Kampfes kann man sich auch nicht damit aufhalten erst einmal die Information aus den Worten zu extrahieren, da sind Eindrücke bei weitem hilfreicher. Dennoch gibt es hier mit Sicherheit auch mehr Möglichkeiten als mir bekannt sind.
Der Nagai löste sich aus seiner Schneidersitzhaltung und wippte ein wenig vor und zurück. Das Ableben seiner Meisterin stellte ihn vor ein verrücktes und verdrehtes Universum. Wie konnte es sein das sie nicht mehr da war? Hätte er an ihrer Seite stehen sollen? Enui warf einen Blick auf seinen Kommunikator aber dort war keine Nachricht gespeichert. Eine sehr wichtige Quelle Macht zu erlangen war versiegt. Und in gewisser Weise hatte er sich an sie gewöhnt. Nicht so wie es Menschen wohl taten indem sie den äußerlichen Verlockungen des Fleisches erlagen und sie als Ziel ihrer zu entladenden Paarungslust erkoren.
Er würde in Erfahrung bringen wer dies zu verantworten hatte, und ihn mit auf seine persönliche Racheliste packen. Am Ende hatte er wirklich jeden Sith auf der Liste wenn es so weiterging. Die nächste Übung von der er dachte sie würde ihm leicht und lockend in den Geist fliegen wenn es Zeit wurde mit dem Training zu beginnen blieb aus. Stattdessen verweilten seine Gedanken bei der Inquisitorin, die ihr Leben aushauchte. Tonlos teilte er diesen Gedanken seinem Schüler mit, der damit wohl verstehen würde warum er sich nicht auf die aktuellen Übungen konzentrierte.
Arica stirbt. Ich fühle es.
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