Bastion

[ Bastion / Sith-Tempel / Keller / Nest des Mörders ] Fel, Sen-Nur, Kellan

Wie ein Wiesel manövrierte Fel sich durch die Dunkelheit, sich ganz auf seinen Tastsinn verlassend, um nicht einen unfreiwilligen Zusammenstoß mit einem Rohr zu erleben. Adrenalin pumpte durch seine Venen, angetrieben von dem leisen Fluchen und stampfenden Schritten Kellans und Sen-Nurs, die sich weniger geschickt anstellten, selbst mit Licht durch das Wirrwarr zu gelangen. Das war eine Jagd nach dem Geschmack des Mörders. Der Jäger zog sich taktisch klug zurück, während die übermächtige Beute hinterherlief und in eine Falle rannte. Großartig!

Sich ganz auf seine Instinkte und Erinnerung verlassend schnellte der Mörder sich nach vorne und rollte sich auf der nun freien Fläche ab. Wie kalkuliert, hatte er den äußeren Rand des Rohrdickichts erreicht, in dem er vor wenigen Stunden sein neues Nest eingerichtet hatte. In der Ferne sah er den schwachen Lichtschein der sporadisch aufgestellten Lichter, die den Eingang zum mehr genutzten Teil des Tempels markierte.

Reibungslos kam der Mörder wieder auf die Beine und jagte auf den Lichtschein zu. Hinter ihm hörte er nun stärker Keuchen und Fluchen. Den Worten nach zu schließen, war Kellan über ein Rohr gestürzt und wurde von seinem abyssinischen Kollegen unwirsch dazu aufgefordert sich wieder aufzuraffen. Dann waren auch seine Widersacher aus dem Rohrgewirr heraus.


„Da ist er!“

Offenbar hatte Sen-Nur Fels schwarze Silhouette gesehen, die mit wehenden Roben einige Meter vor ihnen den Gang entlangjagte. Fel grinste. Das würde ihnen neuen Elan verschaffen und ihre Kombinationsgabe schwächen. Der angeblichen Beute so nahe zu sein trübte das Urteilsvermögen. Das hatte Fel selbst erlebt. Irgendwie musste er das nun nutzen, um die beiden zu trennen. Doch wie…

Als er dem Lichtschein näher kam, sah der Mörder, dass es sich nicht um einen einzelnen Gang handelte, wie er zuvor angenommen hatte. An einer spitz zulaufenden Ecke spaltete sich der Gang in zwei Richtungen. Das wurde ja immer besser. Doch wie brachte er nun Kellan dazu in die eine Richtung und Sen-Nur in die andere Richtung zu laufen. Wären die Gänge perfekt ausgeleuchtet gewesen, wäre dies ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Doch wie auch im Rest des Tempels war hier an Beleuchtung gespart worden und die flackernden Lampen warfen nur unregelmäßiges und trübes Licht.

Blitzschnell rannte Fel auf die Ecke zu, die die beiden Gänge von einander trennte und huschte in den linken Gang, wo er sich in einer unbeleuchteten Ecke hinter einem ausrangierten Metallteil zusammenkauerte und auf seine zwei Widersacher wartete. Wie konnte er die beiden jetzt effektiv trennen? Sie mussten Anzeichen dafür bekommen, dass er in beide Gänge geflüchtet war und sie sich nicht sicher sein konnten, in welchen er gegangen war.

Der Mörder konzentrierte sich. Wieder einmal berief er sich auf die Macht des Würgers die Magie zu wecken, die in seinem Körper steckte. Diesmal war es sogar noch einfacher, Kraft seiner Gedanken das Metallteil vom Boden aufzuheben und in den anderen Gang zu werfen. Polternd prallte es von irgendetwas ab, dass der Mörder nicht sehen konnte und wurde dann wieder still.


„Er ist da lang!“

Schallte Sen-Nurs Stimme durch das Zwielicht, der zusammen mit Kellan grade aus der Dunkelheit des Nests hervorstürzte.

„Worauf warten wir dann?“

Sagte Kellan und machte Anstalten in den rechten Gang zu stürmen.

Mit einem überlegenen Grinsen drehte sich Fel um und warf ein weiteres Metallteil, diesmal in seinem eigenen Korridor. Wie das erste schlitterte es geräuschvoll über den Boden, bevor es vor einem Haufen aus Einzelteilen zum Stillstand kam.

Mit einer jähen Bewegung kamen Sen-Nur und Kellan zum Stehen und suchten verdutzt nach der Quelle des Geräuschs.


„Wo ist er jetzt langgerannt?!“

Fragte Kellan mürrisch und schaute den Abyssiner an.

„Keine Ahnung… Wir können es nur auf gut Glück versuchen“

„Unsinn, Feigling! Jeder von uns ist mehr als genug, um Fel umzubringen. Wir trennen uns“

„Du bist ein Idiot. Wenn er nichts drauf hat, warum ist er dann Sturns Schüler? Denk dran was er mit dem Ithorianer gemacht hat“

„Jetzt sind wir gewarnt. Nochmal kann er uns nicht so überrumpeln“

„Wir verlieren Zeit, Kellan“

„Dann geh endlich!“

Das kurze Zwiegespräch endete und die beiden trennten sich. Sen-Nur nahm wohl den rechten Gang, da Fel wenige Sekunden später das braune Gesicht Kellans erblickte, der, sich aufmerksam umschauend, den dunklen Korridor entlanggehetzt kam. In der Rechten hielt er das Rohr, mit dem Fel den Sohn von Ithor ausgeschaltet hatte.

Das war fast schon zu einfach. Ohne ihn zu sehen rannte der Iridonianer an dem ausrangierten Metallteil vorbei, hinter dem sich der Mörder immer noch verbarg. Und so sah er auch nicht den ausgestreckten Fuß, der sich knapp auf Knöchelhöhe hinter diesem hervorstreckte, um den Rennenden zu Fall zu bringen.

Ein scharfer Schmerz fuhr durch Fels Bein, als Kellan aus vollem Lauf an seinem Knöchel hängen blieb und mit einem erstickten Schrei zu Boden ging. Das Rohr klirrte und rollte an die Seite davon. Kellan grabschte danach und versuchte sich aufzurappeln, doch da war der Mörder schon über ihm, hatte ihn auf den Rücken gedreht und am Hals gepackt.


Soo…bringen wir ihn um.

Fel teilte die Vorfreude, die man ohne weiteres aus den Worten des Würgers heraushören konnte. Niemand, aber auch wirklich niemand drang in sein Nest ein und kam ungestraft davon! Naja…vielleicht Janus, aber der würde auch noch sein Fett weg bekommen. Das stand fest. Fel wollte grade tüchtig zudrücken, da meldete sich der Denker aus seinem Hinterkopf zurück, der sich bis eben in seinem Refugium zu einer kleinen Kugel zusammengrollt hatte.

Nein, warte. Wir sollten uns erst ein wenig mit ihm amüsieren

War ja klar, dass du wiederkommst, wenn‘s ans Spaß haben geht… Was schwebt dir vor?

Immer doch, Großer. Wie wär‘s mit Hoffnung machen?

Fel spürte wie die Laune des Würgers bei diesem Vorschlag absank. Er wollte Kellan umbringen, auf möglichst schmerzhafte Weise, nicht irgendwelche Psychospielchen spielen. Doch der Denker wartete gar nicht erst die Reaktion des anderen ab, sondern befahl Fel mit Kellan zu sprechen.

Der Mörder senke sein Gesicht, bis es nur noch wenige Zentimeter von den hervorquellenden Augen des Iridonianers entfernt war und sagte:


„Wenn du einen Mucks machst bist du tot“

Leicht löste er den Druck um den braunen Hals, sodass Kellan wieder flach atmen konnte und nahm wahr, wie das Zappeln nachließ und ein Funken von Hoffnung in die Augen seines Gegenübers trat.

„Was ist dir dein Leben wert, Kellan?“

Die Hoffnung in den Augen des Zabrak verstärkte sich. Leicht nickte Fel, um dem anderen zu bedeuten, dass er antworten durfte.

„Alles, Fel. Was willst du. Sen-Nur?“

Sen-Nur wollte Fel nicht. Zumindest brauchte er dafür nicht die Hilfe Kellans. Des Abyssiner würde auch so früher oder später aus den Registern des Tempels gestrichen werden. Die Frage war nur, ob er es noch an diesem Abend schaffen würde. Doch er entschloss sich mitzuspielen.

„Mal sehen. Beantworte mir ein paar Fragen. Beantwortest du sie zu meiner Zufriedenheit, verschone ich dein mickriges Leben“

„Was willst du wissen?“

Der Mörder hatte ihn am Haken. Perfekt.

„Zum einen. Warum folgt dir Sen-Nur? Was erhofft er sich?“

Die Frage war durchaus interessant. Kellan war derjenige, der sich einen Platz an Janus‘ Seite erhoffte. Sen-Nur konnte unter diesen Bedingungen wohl kaum hoffen, dies ebenfalls zu erreichen. Irgendwas Tieferes musste da sein.

„Ich habe ihn in der Hand“

Kellan grinste

„Er hat den Fehler gemacht sich einen Freund zu machen. Einen schwachen Freund. Ich habe seinen kleinen Kumpel von Ryll abhängig gemacht. Wenn ich nicht für Nachschub sorge, wird er sterben“

Das war seltsam. Ryll war eine ganz normale Droge. Ein Entzug war anstrengend, langwierig und schmerzhaft, doch brachte er niemanden um.

„Wie das? Warum würde er sterben“

Das grausame Grinsen auf dem Gesicht Kellans verbreiterte sich

„Es ist kein normales Ryll. Ich habe etwas reingemischt, was mein Bruder bei den Alchemisten hat mitgehen lassen. Ich habe es an einem anderen Jünger ausprobiert. Die Wirkung ist das berauschendste was er jemals probiert hat, sagte er. Dann hat ihn der Entzug umgebracht“

Intrigen. Das war es, was an diesem Ort omnipräsent war. Jünger, die sich gegenseitig bei den Schwächen packten und versklavten, auf einander hetzten, um letztendlich aufzusteigen und in dieser Position fortzuführen. Aus diesen Bedingungen gingen nur die Gerissensten, Schlausten und Stärksten hervor, um die Intrigen im nächst höheren Rang noch auszufeilen. Kein Wunder, dass der Imperator ein Sith war und immer sein würde.

„Dein Bruder. Der Schüler von Darth Halberd. Richtig?“

Mit einem Schlag erlosch das Grinsen auf Kellans Gesicht. Innerlich musste er sich grade verfluchen das Gespräch auf ein nahes Familienmitglied gelenkt zu haben. Fel konnte regelrecht sehen, wie der verstand des Zabrak arbeitete. Der Mörder hatte ihn in der Hand und Kellan konnte sich aussuchen, ob er seinen Bruder verraten, oder selbst das Zeitliche segnen wollte. Zumindest glaubte der Zabrak diese Wahl zu haben.

„Ja“

Nun war es an Fel zu lächeln. Die Einwortantwort spiegelte klar und deutlich Kellans Gemütszustand wieder und die Unsicherheit, die er dabei empfand seinen eigenen Bruder zu verraten.

„Erzähl mir von deinem Bruder, Kellan“

Der Zabrak zögerte, doch dann entschloss er sich. Fel sah, wie sich vor seinen Augen Türen der härte schlossen. Er hatte eine Wahl getroffen, die ihn ewig begleiten würde, sollte er überleben, und die ihn letztendlich zum Sith gemacht hätte.

„Er heißt Karkk'oh. Ist jetzt zwei Monate bei Darth Halberd“

„Wie ist er in seinen Dienst gekommen?“

„Sein Meister hat, um einen Schüler zu finden, ein Turnier veranstaltet. Karkk'oh wurde zweiter, gegen einen übergroßen Menschen. Dieser sollte eigentlich Schüler werden. Aber mein Bruder und Sen-Nur haben ihn in seinem Quartier konfrontiert und ihn umgebracht. Der Krieger war beeindruckt und hat Karkk'oh genommen“

Die gleiche Methode also, die Kellan bei Fel gewählt hatte. Nur dass Kellan sich im Gegensatz zu einem Bruder bei seinem Ziel verschätzt hatte.

„Wo ist dein Bruder jetzt“

„Im Tempel. Eigentlich sollte er auf eine Mission gehen, aber er wurde zur Strafe hier gelassen“

„Weshalb?“

„Er hat sich mit einem vielversprechenden Neuling angelegt. Der Gleiche, mit dem du auch Probleme hattest“

Nun das war interessant! Cyrus hatte also auch in dieser Hinsicht Probleme gehabt… Und in einer Weise, die der Mörder ganz sicher für seine Zwecke nutzen würde. In seinem Kopf formierte sich bereits eine Idee. Wenn er den Schüler eines anderen Sith-Kriegers tötete, würde dieser sicher nach einem Schuldigen suchen. Man würde sich im Umfeld von Karkk'oh umsehen und auf Cyrus stoßen. Im besten Fall würde das Bleichgesicht sterben, im schlimmsten Fall mächtig Ärger kriegen. Die Idee gefiel Fel. Irgendwo musste er ja wohl mit den Intrigen anfangen…

„Kellan?! Wo steckst du?“

Die Stimme Sen-Nurs, gefolgt von sich nähernden Schritten, hallte durch den Gang. Offenbar hatte der Abyssiner den anderen Gang erfolgreich abgesucht und war zu dem Schluss gekommen, dass Fel nicht dort war. Der Mörder lächelte Kellan freundlich an und seine Finger schlossen sich wieder fester um dessen Hals.

„Du erinnerst dich, dass ich gesagt habe ich würde dich gehen lassen, wenn du antwortest?“

Angestrengt versuchte Der Iridonianer zu nicken, während er sich abmühte wieder Luft zu bekommen. Ein Funken von Nervosität war wieder in seine Augen getreten.

„Das war gelogen“

Mit einem kurzen Anspannen seiner Muskeln verdrehte Fel die Hände und Kellan hauchte sein Leben aus, als sein Genick brach.

[ Bastion / Sith-Tempel / Keller / Gänge ] Fel, Sen-Nur, Kellan (tot)
 
[ Bastion / Sith-Tempel / Keller / Gänge ] Fel, Sen-Nur, Kellan (tot)

Mit weit aufgerissenem Auge betrachtete Sen-Nur die Leiche Kellans. Die Zähne in seinem leicht geöffneten Mund glitzerten im Schwachen Licht der Lampen. Alle Kraft schien aus seinem fassungslosen Gesicht zu weichen, beim Anblick seines toten Peinigers. Fel konnte sehen, wie die Erkenntnis einsickerte seinen von Kellan versklavten Freund nun nicht mehr retten zu können. Der Zabrak war tot und noch schlimmer: er war in Sen-Nurs Beisein gestorben. Karkk’Oh, Kellans Bruder würde Sen-Nur niemals das modifizierte Ryll zukommen lassen, dass dieser brauchte um seinen Freund zu retten.

Wäre Fel kein solch gnadenloser Soziopath gewesen, hätte er in diesem Moment Mitleid empfunden. Der Abyssiner hatte soeben alles verloren, wofür er in den vergangenen Monaten gearbeitet hatte. Er hatte nun die Gewissheit, dass sein Freund sterben würde. Doch es lag nicht in Fels Natur Mitleid zu empfinden und so sah er Sen-Nurs Zustand nur als schwach und verabscheuungswürdig an.


„Du…“

Sen-Nurs Stimme hallte wie ein ersterbender Windhauch durch den Keller. Sein Gesicht schien mit einem Mal um mehrere Jahre gealtert zu sein, als er den Kopf hob und Fel ansah, der mit verschränkten Armen und einem bösen kleinen Grinsen über dem leblosen Körper des Iridonianers stand. Mit einem Mal schien Leben in das einzelne Auge des Abyssiners. Ein gelber Funke, von der Pupille ausgehend, breitete sich schnell und unnachgiebig wie ein Waldbrand über den ganzen Augapfel aus. Mörderisches Feuer begann im Blick Sen-Nurs zu toben und ein finsterer Schatten legte sich über sein Gesicht, als er die Zähne fletschte.

Plötzlich riss Sen-Nur das scharfe, armlange Metallteil in die Höhe, welches er immer noch in der Hand hielt, und ging mit einem gellenden Schrei, der vor Wut, Hass und Frustration nur so troff, zum Angriff über. Pfeifend sauste die Waffe durch die Luft und Fel konnte sich grade noch ducken, um nicht in der Mitte auseinandergeschnitten zu werden.


Lass uns tanzen!

Knurrte die Würger in Fels Kopf und übernahm die Kontrolle. Ohne weiteres beschwor er die Starken Gefühle aus dem Grunde von Fels Zwiegespaltener Seele herauf und sein Kopf füllte sich mit einer tosenden Woge aus Emotion. Wie eine Schlange wich er dem nächsten Angriff Sen-Nurs aus und hechtete zu dem Rohr, dass Kellan zuvor fallen gelassen hatte.

Mit beiden Händen packte er es und schwang es mit aller Kraft gegen Sen-Nur, der es fast schon beiläufig abblockte, bevor er seinerseits einen über Kopf geführten Schlag setzte, der den Schädel des Mörders in der Mitte gespalten hätte, wäre dieser nicht ausgewichen. So prallte das Metallteil nur funkensprühend auf den Durabetonboden und hinterließ einige Risse in der sonst glatten, grauen Oberfläche.

Überrascht hielt Fel inne. Dieses Wesen war voll und ganz von der Dunkel Seite durchdrungen, die er in ihm geweckt hatte. So musste es sein, denn anders hätte des Abyssiner nie eine solch überragende Körperkraft haben können. Magie! Das war es, was machtsensitive Nutzen konnten, eine schier unbegrenzte Macht. Janus hatte Fel dies zwar auch erklärt, aber dies in Aktion zu sehen, war ungemein berauschend. So berauschend und ablenkend, dass er den nächsten Angriff Sen-Nurs gar nicht wahrnahm. Zumindest nicht bis der mit aller Kraft geführte Tritt alle Luft aus den Lungen presste und ihn rücklings gegen die gnadenlos harte Wand des Kellers schleuderte.

Benommen sah er aus den Augenwinkeln das im schwachen Licht der Lampen glitzernde Metallteil auf sich zufliegen und rollte sich eher aus Instinkt, als wahrem Kalkül, zur Seite. Ein heftiger Schmerz im rechten Oberarm sagte ihm, dass er zwar getroffen, doch nicht lebensgefährlich verwundet war.

Der Schmerz hatte etwas Reinigendes und seine verschwommene Sicht klärte sich ein wenig. Er sah, wie der Abyssiner grade zu einem weiteren Angriff ansetzte. Doch er sah auch dessen Knie auf Fels Augenhöhe. Ungeschützt. Entschlossen das Beobachtete anzuwenden zog der Mörder alle Emotion zusammen, die in seinem Kopf tobte und legte sie in einen einzelnen Tritt.

Wie das Projektil einer Projektilfeuerwaffe sauste Fels Fuß nach vorne und traf mit der Wucht eines rasenden Reek das grünliche Knie. Mit einem durchdringenden Schrei wurde Sen-Nur nach hinten gerissen und ging mit einem dumpfen Aufschlag zu Boden. Klirrend polterte das Metallteil davon und wurde von Fel aufgefangen, der sich schwankend wieder aufgerappelt hatte.

Geringschätzig betrachtete er den Abyssiner, der sich am Boden krümmte, die Hände um sein zerschmettertes Knie geschlungen.


„Dumm gelaufen, was?“

Fragte Fel freundlich und schlug mit der flachen Seite des Metallteils zu und beraubte seinen grünlichen Widersacher des Bewusstseins. Als sei nichts geschehen, packte er Sen-Nur an einem Bein und begann ihn zurück zum Rohrgewirr seines Verstecks zu schleifen. Er hatte noch ein paar bezüglich Karkk’Ohs und die würde der Abyssiner bis ins kleinste Detail beantworten. Da war sich der Mörder sicher.

Außerdem war es eine gute Gelegenheit Janus‘ Anweisungen zu folgen und die Levitation zu üben, fügte Fel mit einem Seitenblick auf das scharfe Metallteil hinzu, dass er noch immer in der Hand hielt. Die Art der Levitationsübung würde Sen-Nur zwar ganz sicher nicht zusagen, aber das war Fel herzlich egal.


[ Bastion / Sith-Tempel / Keller / Nest des Mörders ] Fel, Sen-Nur
 
[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria +Bero vs. Rorrik(NPC), Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]

Bero war immer noch auf den Knien und keuchte Blut. Sein Oberteil war inzwischen Blut verschmiert, man könnte meinen er hätte ein Tier geschlachtete. Der Bitarus kippte nach vorne, konnte sich aber noch mit seinen Händen stützen. Tausend Gedanken schossen durch sein Kopf. Wollte er jetzt schon aufgeben? Nach dem er es so weit geschafft hatte, immerhin hatte er eine Chance von der manch einer träumen würde. Wenn er schon sterben würde dann wollte er diesen Fleischklops mit nehmen. Bero ballte seine Hände und blickte mühsam hoch. Alles drehte sich etwas, wurde dunkel und mal wieder heller . Er hatte das Gefühl das bewusst sein zu verlieren. Bero kämpfte dagegen an als plötzlich Nheria auf Rorrik kletterte und ihr Lederriemen zum strangulieren benutze. Unbewusst nährte sich Bero von dem Zorn und Schmerz und richtete sich auf. Er ergriff die Klinge, die er seinem vorherigen Gegner abgenommen hatte. Jetzt war der perfekte Moment gekommen Rorrik nieder zu strecken, so abgelenkt wie er war.

"Fahr zur Hölle!!"

Sprach Bero und rammte die Klinge in Rorriks Bauch. Der Mensch (Bero) drehte seine Waffe noch etwas und blickte seinem Gegner tief ins Gesicht. In der Hoffnung das Rorrik nun endlich tot ist zog Bero die Klinge hinaus und schaute zu Nheria . Er wusste nicht wie sie nun reagieren würde. Nur mühselig konnte sich der Bitarus auf den Beinen halten und blickte dann zu Jolina.

"Man hab ich Hunger..." Konnte man Bero mit einem Ironischen ton sprechen hören.

[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria +Bero vs. Rorrik(NPC), Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]
 
[ Bastion / Sith-Tempel / Gänge ] Fel

Fröhlich pfeifend ging Fel den dunklen Gang entlang. Die angenehmen Töne wollten so gar nicht zu der finsteren und drückenden Atmosphäre des Tempels passen, doch das störte den Mörder eher weniger. Er hatte beste Laune. Obwohl er nur wenig geschlafen hatte, war er entspannt und freute sich auf das Wiedersehen mit Janus, der ihm neue Anwendungen der Macht beibringen würde.

Der Morgen allgemein war sehr angenehm verlaufen. Nachdem Fel sich die halbe Nacht mit Sen-Nur vergnügt hatte, hatte er sich noch ein, oder zwei Stunden hingelegt, bis ihm das gestellte Chrono Kellans verraten hatte, dass es Zeit zum Aufstehen war. Gut gelaunt hatte er sich der faden Aufgabe gewidmet die drei Leichen aus seinem Nest zu schaffen und in belebteren Gängen zu drapieren. Natürlich hatte ihn niemand dabei beobachtet. Zu der frühen Stunde waren nur wenige Jünger unterwegs gewesen und diesen war er gekonnt ausgewichen.

Danach hatte er sich zurück in den Keller begeben und hatte sich einer raschen Morgentoilette unterzogen. Den Schnitt, den Sen-Nur ihm am vergangenen Abend beigebracht hatte war verbunden und die schwarze Robe behelfsmäßig geflickt worden. In der Spiegelnden Rückseite des Chronos hatte er außerdem entdeckt, dass sich ein paar lange, weiße Haare sich in seiner Maske verfangen hatten. Vermutlich stammten sie von Cyrus und ihrem Zusammenstoß früher am vergangenen Tag. Geschickt hatte der Mörder sie entfernt und sie in eine Tasche seiner Robe gepackt, wo sie nun hübsch zusammengerollt ruhten und auf ihren Einsatz warteten.

Zu guter Letzt hatte er noch den Blaster eingesteckt, den der Ithorianer fallen gelassen hatte. Zwar war es eine Schusswaffe und damit so gar nicht nach Fels Geschmack, doch war er immer noch besser als nichts gegen eine böswillige Jüngerschaft, die furchtbar gerne Fels Platz an Janus‘ Seite eingenommen hätte. Vor allem würde er eventuell bei dem geplanten Vorhaben recht nützlich sein, falls nicht alles nach Plan lief.

Von Sen-Nur hatte er – vor dessen tragischem Ableben – erfahren, dass für diesen Morgen ein Treffen mit Karkk’Oh geplant gewesen war. Gab es denn eine bessere Gelegenheit um Fels Vorhaben auszuführen als das? Also war er nun auf dem Weg zu dem vereinbarten Treffpunkt, um dem Zabrak den Weg in eine andere, eine bessere Welt zu breiten.

Immer noch pfeifend fuhr der Mörder mit der Rechten gedankenverloren über die nächste Wand und sah sich nach etwas um, dass sich als brauchbar erweisen könnte. Leicht langsamer werdend erblickte er auch fast sofort etwas. Der Gang in dem er sich befand, war geschmückt mit sinisteren Vasen und Büsten offensichtlich bedeutender Sith. Vor so einer blieb er stehen und betrachtete gedankenverloren das unterarmgroße Konterfei des Kopfes eines Lords, den eine Aufschrift als ‚Darth Allegious, Imperator‘ auswies. Das Schild ließ offen, ob so der amtierende, oder ein vergangener Imperator hieß – doch was war für seine Zwecke unbedeutend. Das Teil sah schwer aus und das war das einzige was zählte.


Meinst du, du schaffst das? Sie ist schwerer als Sen-Nurs Waffe…

Wandte sich der Denker leicht besorgt an den Würger, der ausgelassen vor sich hinbrütete und sich grade die vergangene Nacht ins Gedächtnis rief.

Was? Ach ja. Äh ja . Wird schon

Vermassel‘ das bloß nicht, Großer.

Die Stimme des Denkers nahm einen scharfen Ton an.

Kriegen wir hin. Habe schließlich lange genug an unserm grünen Freund geübt…

Wenn du das sagst…

Mit einem Stoßseufzer überließ der Denker dem Würger das Feld und verzog sich in Fels Hinterkopf. So langsam gewöhnte man sich an die Prozedur und so zuckten nur noch leichte Schmerzen durch den Schädel des Mörders, als der Würger seine geistigen Tentakel ausschlagen ließ und die Büste in die Luft hob. Hastig sah Fel sich noch einmal um, doch der Gang war genauso leer wie von Sen-Nur prophezeit. Er warf noch einen Blick zu der Büste, die Kraft seiner Gedanken etwa einen Meter über seinem Kopf kreiste und setzte sich wieder in Bewegung.

Mit kräftigen Schritten ging er los. Sämtliche gute Laune war der gespannten Erwartung des Kommenden gewichen. All sein Denken kreiste um die Levitation der Büste und was er in wenigen Augenblicken zu Karkk’Oh sagen würde. Dann kam eine Ecke und er stand vor ihm. Der braunhäutige Zabrak stand mit dem Rücken zu ihm an eine Balustrade gelehnt und betrachtete das bunte Treiben in der großen Eingangshalle des Tempels. Tief unter ihm und Fel liefen Wesen umher, betraten den Tempel, wurden von einigen Wesen gefilzt und gingen hinein. Andere kamen heraus und wurden nur mit einem kurzen Nicken verabschiedet.


Als Fel näher kam, wandte sich der Zabrak um und erstarrte.

„Wer bist du? Was treibst du hier?“

Fragte er ungehalten. Offensichtlich hatte er erwartet Sen-Nur, oder zumindest Kellan hier zu sehen. Der Anblick des halb maskierten Menschen warf ihn doch schon ein wenig aus der Bahn. Vor allem der eines halb maskierten Menschen, der nur leicht lächelte, statt auf seine Frage zu antworten.

„Antworte mir gefälligst! Ich bin der Schüler von Darth Halberd und widme mich normalerweise nicht Geschmeiß wie dir“

Die Stimme Karkk’Ohs troff vor Arroganz. Auch hatte sich nun eine Spur vor Zorn hineingemischt. Man hörte ihm an, dass er in Fel weniger eine Bedrohung, denn eine Störung sah.

„Das weiß ich, Karkk’Oh“

Antwortete Fel schließlich, konzentriert darauf bedacht die Büste nicht aus seinem geistigen Klammergriff zu entlassen und sein Lächeln verbeiterte sich.

„Sen-Nur schickt mich“

Das war noch nicht einmal komplett gelogen. In einem gewissen Sinne hatte der Abyssiner Fel tatsächlich hierher geschickt. Immerhin hatte er eine tadellose Wegbeschreibung geliefert. Doch das wusste natürlich Karkk’Oh nicht, dem die Situation langsam unheimlich wurde.

„Sen-Nur schickt niemanden hierher! Ich frage dich ein letztes Mal: Wer bist du?!“

Fragte der Zabrak und packte Fel drohend an der Kehle, der gedanklich darum kämpfte die nun doch schwer werdende Büste oben zu halten. Mit einem letzten aufbäumen von Konzentration brachte er das schwere Steingerät in die richtige Position und, wie eine Katze nach der Maus greift, schlossen sich eine Hände um die berobten Arme Karkk’Ohs.

Mit einem Keuchen entließ er die Büste und sofort begann sie wieder den Gesetzen der Schwerkraft zu gehorchen. Von irgendetwas alarmiert schaute der Zabrak nach oben und seine Augen weiteten sich vor Schreck, als er den rasenden Stein erblickte. Wild versuchte er zu entkommen, doch der Mörder hielt ihn fest. Immerhin hatte der Iridonianer in soweit Erfolg, dass die Büste ihm nicht den Schädel zermalmte wie antizipiert, sondern ihn lediglich an der Stirn traf, wo sie eine faustgroße Platzwunde schlug.

Schnell wie ein Gedanke wich Fel den benommen nach ihm greifenden Händen seines Widersachers aus und schmetterte ihn gegen die Balustrade. Staub rieselte hinab, als die Körper die dünne Metallverkleidung trafen, doch sie hielt. Einmal, zweimal schlug Fel zu und traf das Gesicht seines Gegners mit voller Wucht, wobei er dessen schwachen Attacken mühelos auswich. Die Büste hatte ihren Zweck voll und ganz erfüllt.

Mit einem Anspannen seiner Muskeln hievte Fel Karkk’Oh auf die Balustrade und wollte ihn schon hinabstoßen, doch da meldete sich noch einmal der Denker zu Wort


Denk an die Haare!

Tatsächlich. Fast hätte Fel es vergessen! Das Wichtigste an dieser Unternehmung war doch, die ganze Sache Cyrus in die Schuhe zu schieben und wie sollte dieser Verdacht vernünftig aufkommen, wenn man nichts von dem Jünger bei Karkk’Oh fand? Schnell griff Fel in die Tasche seiner Robe und fischte die paar weißen Haare hinaus. Rasch drückte er sie dem Zabrak in die Hand, der grade Anstalten machte nach dem Mörder zu treten.

„Gute Reise!“

Flüsterte Felnoch, bevor er seinem Gegner einen kräftigen Stoß gab und zusah wie dieser rücklings über die Balustrade kippte. Der Sturz würde ihn töten. Soviel war sicher und dann würde man zunächst Cyrus verdächtigen. Darth Halberd würde toben und alle fadenscheinigen Alibis des Bleichgesichts ignorieren.

Böse grinsend drehte Fel sich auf dem Absatz um und eilte den Weg zurück, den er gekommen war. Alles lief wie am Schnürchen. Seine durch die Konzentration verdrängte gute Laune kehrte zurück und erfuhr sogar noch eine Steigerung durch den Erfolg, den er soeben miterlebt hatte.

Jetzt war er mit den morgendlichen Verrichtungen endlich fertig und konnte sich zu Janus begeben. Wenige Minuten schritt er durch inzwischen belebteren Korridore und Treppen, bevor er endlich auf dem Stockwerk angelangt war, auf dem Karkk’Oh aufgeschlagen sein musste. Beiläufig fragte er sich durch und war bald schon vor einer dunklen Tür angekommen. Laut den widerwilligen Ausführungen eines rodianischen Jüngers musste das hier Janus‘ Quartier.

Geduldig setzte Fel sich auf den steinernen Boden und wartete auf das Erscheinen seines Meisters.


[ Bastion / Sith-Tempel / Gänge / Vor Janus' Quartier ] Fel, einige Jünger
 
[Planet Bastion | Imperiales Flottenhauptquartier | Tej Darran]

Tej wachte auf. das erste was er feststellte war die Tatsache, dass sein Kopf wehtat. Dies war wohl auf den übermäßigen Genuss von Alkoholischen Getränken am Vorabend zurückzuführen, denn er hatte mit einigen Kameraden eine der zahllosen kleinen Kneipen Bastions aufgesucht. Und wie es bei jungen Offizieren so vorkommt, lies man - selbstverständlich nach Feierabend – den Abend feucht fröhlich und lustig ausklingen.
Er begann, nachdem er sich einige Zeit still im Bett liegend gesammelt hatte, den besagten Abend in seinem Kopf Revue passieren zu lassen. Er hatte sich diesmal nicht zu einer größeren Schlägerei hinreißen lassen. Dennoch erinnerte er sich daran, das er einen kleinen und aufmüpfigen Geelan in seine Schranken verwiesen hatte, was kein Wunder war, da dieser nicht einmal halb so Groß wie der Farghul war. Er schmunzelte, so hatte diese Aktion doch zu keinen Konsequenzen für ihn geführt und das kleine Wesen hatte sich mit einer blutigen Nase schleunigst vom Acker gemacht. Ansonsten war der Abend ruhig verlaufen und es hatte keine weiteren Zwischenfälle gegeben, was für Tej eine Besonderheit war, da er sehr leicht zu reizen war.

„Nun gut, dann wollen wir mal aufstehen und einen weiteren langweiligen Tag im Hauptquartier der Flotte beginnen“, dachte er bei sich und richtete sich auf, um sich erst einmal an die Bettkante zu setzten. Er blickte auf seine kleine Offiziersstube. Es gab nicht sonderlich viel Einrichtung. Neben dem Einzelbett, das auf seine Übergröße angepasst war, stachen noch ein zweitüriger, grauer Spind und ein mit einem Hologrammprojektor ausgestatteter Schreibtisch, unter den ein einfacher, gepolsterter, grauer Lehnstuhl geschoben war ins Auge. Der Raum war Rechteckig. An den beiden kurzen Seiten befanden sich die Tür und ein Fenster, unter dem der Schreibtisch stand. Links neben dem Schreibtisch stand das Bett und gegenüber dem Fußende des Bettes stand der Spind. Vom Ende des Spindes war es noch eineinhalb Meter bis zur Metallenen Schiebetür, die nach draußen auf den Gang führte. Lieutenant Darrans Zimmer befand sich im vierten Stock einer Militärischen Wohnkaserne, die sich auf dem Gebiet des Flottenhauptquartieres befand. Hier schliefen ausschließlich Offiziere. Er erhob sich, in dem er sich mit seinen Händen von der Bettkante abstieß. Danach aktivierte er seinen Hologrammprojektor auf seinem Schreibtisch mit dem Kommando „Einschalten!“
Dieser fuhr hoch und zeigte ihm als erstes die Uhrzeit und dann die Termine, die er heute zu erledigen hatte. Es war bereits 9 Uhr morgens. Eine späte Zeit für einen Soldaten um aufzustehen und Tej ärgerte sich auch sofort darüber, das er so lange geschlafen hatte, da er so nicht mehr trainieren konnte, da hier für 10 Uhr bereits ein Termin für ihn vermerkt war. Hier Stand also als Oberpunkt „1000 – Stabssitzung, Tagungsraum A-075“. Mehr war dem Hologramm nicht zu entnehmen und mehr wollte Tej auch gar nicht wissen. Er wandte den Blick von seinem Schreibtisch ab und ging zu seinem Spind. Diesen öffnete er und nahm sich seinen Waschbeutel und ein Handtuch heraus. Er klemmte sich den Beutel unter seinen linken Arm und warf sich das Handtuch über die linke Schulter. Dann schloss er den Spind wieder und ging zur Tür, deren Bewegungssensor ihn etwa 20 Zentimeter vor der Eigentlichen Tür erkannte. Sie glitt mit einem leichten, hydraulischen Zischen nach links Weg und ließ den Blick auf einen Kargen Gang frei werden, der, zumindest aus dem Zimmer heraus betrachtet, ziemlich leer wirkte. Tej trat über die Schwelle in den Gang und wandte sich nach links in Richtung der Dusch- und Waschräume. Diese lagen nicht weit entfernt und so traf er auch hier auf keinen Offizier.

Wieder öffnete sich die Tür zum Waschraum mit einem hydraulischen zischen. Tej trat ein und strebte auf die erst beste Duschkabine zu, die alle eine eigene Türe hatten, was sie nobler als die Duschräume von den Mannschaften und Unteroffizieren wirken ließ. Er öffnete die Tür zur Duschkabine und trat ein. Seinen Beutel legte er auf eine dafür vorgesehen Ablage in der hinteren linken Ecke der Dusche und sein Handtuch warf er über den oberen Rahmen der Tür, die er wieder schloss. Dann Zog er seine Unterwäsche aus und warf diese ebenfalls über den Rahmen der Türe. Als nächstes ließ er das Wasser an, indem er den Verchromten Hebel unter dem Duschkopf umlegte. Es war von Anfang an angenehm warm und Tej ließ erst einmal einige Minuten einfach Nur Wasser über seinen Körper laufen. Dann stellte er das Wasser ab und holte aus seinem Waschbeutel eine Shampooflasche. Mit dem Shampoo seifte er sein gesamtes Fell ein und stellte dann das Wasser ab um sich abzutrocknen. Nachdem er seinen Körper für ausreichend trocken erachtete, schlang er sich das Handtuch einfach um seine Hüften. Alles in allem hatte das Duschen gerade einmal 15 Minuten in Anspruch genommen. Da das anschließende Zähnputzen und der Rest der Morgentoilette noch einmal fünf Minuten in Anspruch nahmen, verließ er nach 20 Minuten den Waschraum wieder und kehrte über den immer noch leeren Gang in sein Zimmer zurück. Dort angekommen ging er wieder an seinen Spind und öffnete ihn. Er hing das Handtuch in einen Handtuchhalte an der Linken Türinnenseite, damit es trocknen konnte und den Waschbeutel legte er wider in sein Fach. Dann nahm er sich zuerst neue Unterwäsche aus einem anderen Fach und zog diese an. Als nächstes nahm er sich eine seiner zwei normalen, grauen Uniformen, die er im Alltag trug aus seinem Schrank. Diese trug auf der linken Brust die Abzeichen, die ihn als Lieutenant der imperialen Sternenflotte kennzeichneten. Zuerst zog er die graue Leinenhose an, dann zog er den grauen Uniformmantel an und knöpfte ihn ordentlich zu. Als nächstes zog er einfache schwarze Halbschuhe aus dem untersten Fach des Spindes und zog sie sich an. Dann schloss er den Spind wieder und ging zu seinem Schreibtisch, wo der Holoprojektor immer noch aktiviert war und keine Veränderung zeigte. Er hatte noch 30 Minuten bis die Stabssitzung begann, somit war an ein Frühstück jetzt noch nicht zu denken.

Dann viel ihm der blinkende Punkt rechts oben im Feld des Holoprojektors auf. er zeigte, das Tej eine neue Nachricht erhalten hatte. „Nicht schon wieder ein neuer Botengang, den ich erledigen muss“, murrte er in Gedanken vor sich hin. Er gab dem Projektor den Befehl, dass er die Nachricht aufrufen solle. Die Nachricht war in schriftlicher Form und so begann Tej sie zu überfliegen. „Seehr geehrter Lieutenant Darran …… hiermit befördere ich sie zum Lieutenant Commander und gebe sie in ihr erstes Kommando an Bord eines Schiffes der Sternenflotte des Imperators ….. Schiffsname: Claw of Justice – Commander Vest – Aktueller Standort: Rendili-System ….. Sofortiger Aufbruch ….. Shuttledock 273/B, Abflug 1100“, übeflog Tej die wichtigsten Informationen. Weder der Name des Schiffes, noch der Name des Kommandanten sagten ihm irgendetwas. Allerdings ließ die Erwähnung des Rendili-Systems auf weitere Langeweile schließen. Er zuckte mit den Schultern. Es würde schon interessanter als hier sein, vor allem da er jetzt endlich einen Kommandierenden Posten inne hatte. Also zog er unter dem bett seinen Reisekoffer hervor und räumte den gesamten Inhalt seines Spindes in diesen Koffer hinein, wobei er selbstverständlich die Kleidungsstücke sehr sauber zusammen faltete. Als er zu den, seiner Meinung nach albernen Hüten kam, die er sowieso nie aufsetzte, nahm er diese aus dem Spind und stopfte sie einfach in eine der Ecken des Koffers. Nachdem er fertig mit Packen war und auf die Uhr sah musste er grinsen, denn er hatte jetzt doch Zeit für ein kleines Frühstück, bevor er das Shuttle besteigen musste. Somit begab er sich in die Kantine seiner Wohnkaserne um sich ein kleines und verspätetes Frühstück, bestehend aus einem schwarzen Kaffe und ein Paar Gebäckstücken zu genehmigen. Mit seinem Koffer brach er dann auf zur Shuttlebucht 273/B, wobei er um sie zu erreichen das halbe Gelände des Hauptquartiers durchqueren musste, was zwar mit Shuttlebussen nicht besonders anstrengend war, aber es dauerte dennoch seine Zeit.
Während der Fahrt überlegte er, ob er sich nicht doch über seinen neuen Kommandanten oder sein Schiff informieren sollte. Doch er kam zu der Einsicht, dass er sich überraschen lassen wollte.

An der Bucht angekommen, erwartete ihn ein Captain mit einer kleinen Schatulle in den Händen. Tej Salutierte vorschriftsgemäß. Der Captain begann unweigerlich zu sprechen: „Hiermit befördere ich sie im Namen der Imperialen Flotte zum Lieutenant Commander.“ Während er diese Worte sprach öffnete er die Schatulle und legte Tej die darin befindlichen Rangabzeichen an. Nach dieser kurzen und eher unfeierlichen Zeremonie überreichte er Tej noch eine weitere Schatulle, in der sich ein Weiteres Paar von Rangabzeichen befand. Dann nahm er auch schon die Schatulle unter dem Arm und salutierte Tej, der den Salut erwiderte. Im gehen murmelte er noch etwas, was wie ein „viel Erfolg“ klang, wobei Tej es nicht genau verstand. Dann konnte er endlich das Shuttle bemannen, das ihn zu seinem ersten Kommando bringen würde. Es war ein Shuttle der Lambda Klasse, was eigentlich höheren Offizieren und anderer Wichtiger Fracht vorbehalten war. Diese Tatsache erfüllte Tej mit äußerstem Stolz.
Und sein selbstgefälliges Lächeln wurde noch breiter, als er die Personenkabine betrat, die sehr nobel ausgestattet war. Es gab Gepolsterte Sessel und eine kleine Bar sowie einige Snacks. Außer ihm befanden sich noch zwei Unteroffiziere im Raum, die beide der Menschlichen Rasse angehörten. Als sie den großen Farghul sahen, mussten sie leicht zusammen zucken, was sicherlich auch ein wenig Tejs neuem Rang geschuldet war. Er setzte sich auf einen der Sessel, immer noch mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Dann setzte sich die Fähre mit einem leichten Ruck in Bewegung. Tej nahm, während das Schiff in den Hyperraum beschleunigte eine Holoplatte zur Hand und ließ sich auf ihr die neuesten Ereignisse in der Galaxis einblenden. Sehr bald war er vollkommen in seiner Lektüre versunken und nahm die anderen beiden Passagiere nicht mehr wahr. Dies sollte sich den ganzen Flug ins Rendili System nicht ändern.

[Orbit, auf dem Weg in das Rendili-System | Shuttle der Lamba-Klasse | Tej Darran]
 
[ Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Fünf | Quartier | Samin (und Sakura?) ]

Die blauhäutige Pilotin hatte an diesem ereignisreichen Abend nichts anderes mehr getan, als sich schlafen zu legen. Sie fühlte sich unbeschreiblich müde, beinahe etwas ausgelaugt. Nicht zuletzt war ihr körperlicher Ausfall im Simulator wahrscheinlich der Auslöser dafür. Sie hätte ihre körperliche Fitness in den letzten Monaten nicht so sehr vernachlässigen dürfen und hoffte nun in ihrer Kameradin Sakura Mitsumo eine zuverlässige Trainingspartnerin gefunden zu haben.

Am nächsten Morgen stand sie früh auf und machte sich in der Gruppendusche für den Tag frisch.

Sie legte ihre grün-graue Uniform mit roten Längsstreifen an, die sich dadurch von allen anderen Offiziersuniformen des Imperiums abhob und sie als eine Pilotin des Wolve Squad auswies. Natürlich war sie inzwischen lang genug Offizierin, um den Kodezylinder, den sie nachts in einer abschließbaren Schatulle im Spint aufbewahrte, nicht zu vergessen. Nachdem dieser also in der dazu vorgesehenen Tasche ihrer Uniform platziert war, kontrollierte sie ihre Gesamterscheinung im Spiegel, befand sich für Salonfähig und schritt hinaus in den Gang.

Der diensthabende Basis-Arzt wollte sie nach ihrem gestrigen Ausfall einer gründlicheren Untersuchung unterziehen und da Samin den Vormittag dazu nutzen wollte in den verschiedenen Lehrgängen anwesend zu sein, die auch die Anwärter - mit Ausnahme von Chett, Shazz und Jeremy, die den Vormittag aufgrund ihrer Leistung frei bekommen hatten - besuchten, hatte sie den Doktor gebeten, die Untersuchung am Morgen anzusetzen.

Der Termin zog sich etwa eine dreiviertel Stunde hin, in der der Arzt - wie Samin fand - völlig unnötig aufwendige Untersuchungen machte, ihr immer wieder Fragen zu ihrer gesundheitlichen Vergangenheit stellte und sie dann letztendlich doch für Dienst- und Flugfähig erklärte. Offenbar war die gestrige Ohnmacht tatsächlich nur eine einmalige Sache und der außergewöhnlich hohen Belastung des Trägheitskommentators geschuldet. Den Hinweis trotzdem mehr für ihre körperliche Verfassung zu tun, hatte sie sich ja bereits zu Herzen genommen und bestätigte den erneuten Appell des Arztes daher nur mit einem ernst gemeinten Nicken. Dann wurde die Chiss aus seiner Obhut entlassen. Bis zum Start der Schulungen war noch einiges an Zeit übrig, und so machte sie sich zum Frühstück auf. Anfänglich war die Kantine zwar noch ziemlich leer, doch sie füllte sich nur kurze Zeit später mit einer Großzahl von Anwärtern und Offizieren der Basis. Da sie sich schon viel fitter fühlte als am Abend zuvor, war ihr Hunger entsprechend weit größer. Sie aß reichlich, leerte zwei Becher Kaff und war anschließend bereit für die Herausforderungen des Tages.

Für manche mochten die Schulungen des Militärs lästige Pflicht sein, Samin hingegen war sich der Notwendigkeit von Wissen über die Theorie des Raumkampfs bewusst. Man konnte noch so viel Gefühl in den Fingerspitzen, Verstand im Kopf, Leidenschaft und Kampfgeist im Herzen besitzen - nichts ersetzte das Wissen über die taktischen Manöver von Freund und Feind. Man musste den Kampf lesen können. Schätzte man das Vorhaben seines Flügelmannes falsch ein, oder war durch die taktischen Aktionen des Gegners verwirrt, konnte es schnell den Tod bedeuten. Sie war eine Chiss, wurde an der Akademie von Aria'Prime ausgebildet und hatte daher eine ganz eigene Beziehung zu dem Begriff „Taktische Disziplin“ entwickelt, die einer der Grundpfeiler der Chiss-Streitkräfte war, und sie in dieser Hinsicht sogar mit einem gewissen Ruf auszeichnete, der Chiss-Offiziere in der imperialen Flotte und im Sternjägerkorps zu gern gesehenen Exoten machte.

Im Anschluss an die beiden Schulungen, die Samin an diesem Vormittag besuchte, entschloss sie sich, zum Ausgleich einige Simulatorflüge zu absolvieren. Zwar waren die Plätze in Simulatoren in diesem Stadium der Auswahlphase heiß begehrt, doch hatte sie ein wenig Glück und konnte so einen ergattern, ohne einem Anwärter sein Recht streitig machen zu müssen. Inzwischen in voller Fliegermontur widmete sie den Nachmittag also dem Flugtraining und versuchte sich an einer Auswahl von Simulationsprogrammen, die ebenfalls durch Lieutenant Drask - oder Pra'dras'keloni, wie sie ihn auch gewissenhaft in ihrer eigenen Sprache aussprechen konnte - und dem taktischen Unterstützungsoffizier Yag Gyrr programmiert worden waren. Passenderweise hatte Lieutenant Gyrr, ein Vertreter der selten anzutreffenden Givin, auch eine der vorherigen Taktik-Schulungen geleitet und einige Anwärter allein durch sein Aussehen in Unbehagen versetzt. An den Standardparametern der Simulation änderte Samin nichts, da sie wusste, dass sie eine angemessene Schwierigkeit beinhalteten. Zumindest, solange man ein Teil der Wolves sein wollte.

Das Aufleuchten der verschiedenen Schaltflächen und Knöpfe kündigte in Kombination mit dem Auftauchen eines Ladebildschirms den baldigen Start der Simulation an…



[ Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Fünf | Simulatorraum | Samin ]
 
[Bastion | Sith-Orden | Janus Quartier | Janus (allein)

Für Janus verging die Zeit in seinem Quartier wie im Fluge als er die Datenpads und Schriftrollen über die Machttechniken studierte, die er erlernen wollte. Es war faszinierend zu lesen über welche Möglichkeiten ein ausgebildeter Machtnutzer verfügen konnte, und der dunkelhaarige Graf mit dem blassen Gesicht lächelte selbstsicher in sich hinein. Stück für Stück würde seine Beherrschung der Macht wachsen und es ihm erlauben noch viel mehr zu tun als jetzt.

Natürlich würde er auch an seinen Fähigkeiten mit dem Lichtschwert arbeiten und so eine gefährliche Kombination erschaffen und zu einem unangenehmen Gegner selbst für Jedi oder andere Sith werden, die eigentlich über ihm standen. Es war die grundlegende Regeln des Ordens, entweder man wurde stärker, oder man wurde zurückgelassen und versank in Bedeutungslosigkeit. Zufrieden mit seiner Recherche und der Aussicht auf baldigen Erfolg schlief der Sith-Krieger schließlich ein und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

So verging auch der nächste Tag mit dem intensiven Studium der Theorie, Janus war froh über die Gelegenheit sich endlich wirklich von den Strapazen auf Taris zu erholen und neue Kräfte zu sammeln. Zwar waren Quartier und Essen im Orden nicht unbedingt das was den hohen Ansprüchen des Grafen genügte, aber es war akzeptabel und reichte vorerst aus.

Der Halb-Echani wollte gerade eine alte Schriftrolle verstauen als er in der Macht die Präsenz seines Schülers in der Nähe spürte. Leto Fel wartete vor der Tür, der Würger wirkte zufrieden und eifrig und seine Aura fühlte sich etwas stärker an als zuvor. Gelassen verstaute Janus die Materialien, zog sich um und öffnete dann gekleidet in einen eleganten schwarzen Anzug die Tür, nach dunkelblau oder grau war ihm heute nicht. Höflich betrachtete er seinen Schüler, der geduldig auf dem Boden sitzend auf ihn gewartet hatte.


„Hallo, mein Schüler. Erhebt Euch und kommt mit Ihr. Ich denke es ist an der Zeit Eure Fortschritte zu begutachten und Eure Ausbildung fortzusetzen.“

Befahl Janus höflich und bedeute dem Rothaarigen ihm zu folgen. Nach einigen Minuten erreichten sie einen leeren Trainingsraum. Erfreut darüber in Ruhe trainieren zu können holte der Graf einige Übungslichtschwerter aus einem Schrank und legte sie auf den Boden, dann nickte er Fel zu.

„Zeigt mir, was Ihr gelernt habt, Fel. Ich nehme an Ihr habt Euch inzwischen in den Orden…eingelebt ?“

Erkundigte sich Janus gönnerhaft und betrachtete den Würger neugierig. Er war gespannt was Fel gelernt hatte und was er erlebt hatte, und auch ob der Würger es ihm erzählen würde oder nicht. Entspannt verschränkte der Graf die Arme hinter dem Rücken und richtete seinen grünen Augen den rothaarigen Menschen.

[Bastion | Sith-Orden | Trainingsraum | Leto Fel, Janus
 
-Bastion-Sith-Orden-Haupteingang-Plaguis-Sliff Quori-


Das Insekt zeigte sich also kooperativ, was ziemlich vorteilhaft für Plaguis war, denn wie hätte er denn auch etwas erreichen können, wenn er es sich mit allen verscherzt hätte? Doch nun stand er erstmal hier, zusammen mit diesem Insekt, welches ihm nun seinen Namen verriet. Plaguis Zorn war nicht bewegt, denn was sollte er denn auch erwarten? Er kam als Bittesteller hierher, hohe Ansprüche waren demnach noch nicht zu befriedigen. Außerdem mochte Plaguis sein Gegenüber, da er durchaus Bewunderung für dessen Auftreten empfand. Zorn verspürte er eher, für die unbeugsamen Sklaven, die nun vollkommen in der Verantwortung seines Bruder lagen. Tywon war eher ein rechtschaffener Mann, anders als Plaguis selbst, der es liebte seine Sklaven zu quälen und ihnen ihren ausweglosen Standpunkt zu offenbaren. Kurz kamen seine alten Erinnerungen hoch, sodass er sich an den grausamen Sklavenaufstand entsinnte. Hunderte von Plaguis Männern kamen um, duzende Familienangehörige. Alle Sklaven kämpften um ihre Freiheit und töteten alles was in ihrem Wege stand. Es kostete Plaguis fast seine Existenz, diesen Aufstand mit aller Gewalt zu vernichten. Plaguis sah das Blut seiner Brüder, bevor er die grausamsten Taten begann. Die Frauen wurden vor den Augen ihrer Männer vergewaltigt, bevor hunderte Männer hingerichtet worden waren. Plaguis erinnerte sich genau, an das Weinen der Frauen, als diese die, mit dem Blut ihrer Männer durchtränkten Klingen küssen mussten-die letzte Tat ihres Lebens bevor sich der Sklavenlord auch derer entledigte. Hier empfand er Zorn, doch auf Batsion nun nicht.

...Dann erkläre ich dir jetzt, wie es hier läuft. Du wirst als erstes gründlich durchsucht. Das heißt, du gibst alle Waffen, Sprengstoffe und Gifte ab, die du bei dir trägst, denn Waffen zu tragen ist erst ab dem Rang eines Apprentice sowie den Wachen gestattet. Wenn sichergestellt ist, dass du ›sauber‹ bist, nimmt der Droide da drüben deine Personalien auf, überprüft deine Dokumente, nimmt einen Fingerabdruck, Netzhautscan und Gentest. Solltest du irgendetwas zu verbergen haben, das dem Orden nicht gefallen wird, geh lieber gleich deiner Wege, denn es wird herauskommen, glaub mir.

Seine Waffe? Seine jahrhunderte alte Klinge? Das wertvollste Stück seines Besitztums? Dies gefiel Plaguis überhaupt nicht, denn nie hatte er seine Klinge anderen Händen anvertraut. Trotzdem musste er es tun. Es gab keinen Ausweg. Langsam zog der alte Mann so seine Klinge aus der Scheide, schwang im Makashi-Stil ein X durch die Luft, ehe er dem Insekt seine Waffe langsam reichte.

"Wenn dieser Klinge etwas passiert..."

Plaguis sprach nicht zu Ende, doch verfinsterte sich sein Blick vollkommen. Die Augen des Lords durchbohrten sein Gegenüber, wie sie immer taten um den Willen seiner Feinde zu durchbrechen. Etwa 20 Sekunden blickte er das Insekt auf diese Weise an, ehe er weiter sprach:

"Mehr habe ich nicht dabei."

-Bastion-Sith-Orden-Haupteingang-Plaguis-Sliff Quori-
 
[: Beshqek-System | Byss' Orbit :||: Neunte Gefechtsflotte, Dritte Flottille, Achte Kampfgruppe | VSD II „Pandora“ | Deck Drei | Kabine des Kommandanten :||: Captain Toji Murata & Serenety Akaji :][​

Sie setzte sich ihrem Vorgesetzten gegenüber um zu erfahren was es gab und aus welchem Grund sie vorgeladen worden war. Serenety hatte aufgehört sich darüber den Kopf zu zerbrechen um letztlich vielleicht sogar völlig falsch zu liegen. Das Geheimnis würde gelüftete werden und Toji schien es eilig zu haben. Also lauschte sei aufmerksam als er erklärte, dass der Kurier neue Depeschen mitgebracht hatte und die Exotin wölbte leicht eine Braue. Es hatte also Nachrichten gegeben! Das Toji ins Du ging hatte sie nicht erwartet und überraschte sie leicht, auch wenn man es ihr nicht ansah. Die Haltung ihres Vorgesetzten deutete darauf hin, dass irgendetwas im Busch war. Seine Müdigkeit spielte hierbei keine Rolle und dennoch schien er ein wenig unruhig zu sein. Es war so als ob sie einen Widerwillen bei ihm ausmachte. Dieses Gefühl fühlte sie jedenfalls. Wieder wölbte sie eine ihrer Brauen als er erklärte, dass er es kurz und schmerzlos machen wolle. Kurz und schmerzlos? Was würde nun kommen? Serenety versuchte sich zu wappnen und alles was ihr einfiel einzubauen, allerdings war sie auf das was er nun sagte nicht gefasst. Bastion hatte was!? Man hatte sie von der Pandora abgezogen? Warum? Dies war die erste Frage die ihr durch den Sinn ging und würde wohl nicht die letzte bleiben. Der Gedanken gefiel ihr nicht. Sie wollte die Pandora nicht verlassen, sie wollte die Mannschaft nicht verlassen und schlimmer war, dass sie ihren Vorgesetzten nicht verlassen wollte. Letzteres allerdings sollte sie für sich behalten. Bastion hatte sie abgezogen! Das Oberkommando versetzte sie einfach und sie hatte keine andere Wahl als zu folgen. Wohin sollte sie dann? Dies war natürlich die nächste Frage. Serenety war nicht glücklich darüber zu erfahren, dass sie Pandora nicht ihre „Heimat“ bleiben würde. Heimaturlaub…, dies war ihr irgendwie klar gewesen und obwohl sie wusste, dass dieser ihr gut tun würde wollte sie nicht nach Hause. Sie wollte nicht zu ihren Eltern, wollte nicht mit ihnen reden müssen. Sie wollte keine unangenehmen Fragen beantworten, wollte nicht, dass ihre Privatleben durchgesprochen wurde. Es machte ihr keine Angst, aber und dies war bedeuten schlimmer, es war ihr unangenehm und dies obwohl es sich dabei um ihre Eltern handelte. Gleich wie sehr sie beide liebte, was sie ihr bedeuteten, so war die Einmischung in ihr Leben etwas, was nicht einfach war. Ihr Gesicht zeigte keine Freude darüber, dass sie dieses Schiff verlassen musste und obwohl es wie meist keine Emotionen zeigte, so verrieten sie ihre Augen diesmal doch. Eine gewisse Trauer lag darin und als Toji meinte, dass es möglich sei, dass sie ein eigenes Kommando erwarten könnte veränderte sich ihr Gesicht schlagartig und dies ohne dass sie es wollte. Ein eigenes Kommando!? Darüber sollte sie sich freuen, sie sollte begeistert sein und war es doch nicht. Ganz im Gegenteil, tief in ihrem inneren fühlte sie wie sich alles dagegen aussprach. Sie wollte kein eigenes Kommando! Verdammt! Wenn ihr dies früher angeboten wäre hätte sie sich gefreut, denn es wäre genau das gewesen, was sie sich gewünscht hätte. Nun allerdings…, nun war dieser Wunsch nicht mehr vorhanden. Auch wenn sie sich noch so wünschen würde, dass Toji sich irrte, dass dies nicht der Fall sein würde, so sagte ihr innerstes, dass es die Wahrheit war. Kommandantin eines eigenen Schiffes…, nein, bei diesen Worten verbreitete sich kein Glücksgefühl bei ihr. Steckte womöglich ihr Vater dahinter? Sie wusste sehr gut, dass dieser sehr gute Kontakte zum Oberkommando besaß. Han hatte schon dafür gesorgt, dass sie auf der Musashi gelandet war und es wäre ihm möglich dafür zu sorgen, dass sie ein eigenes Kommando erhielt. Sollte dem so sein würde sie ein ernstes Wort mit ihm sprechen. Es konnte nicht angehen, dass er ihr Leben bestimmte und genau dies tat er. Sie wusste nicht ob sie in diesem Moment wütend sein sollte oder nicht. Serenety entschied sich dazu es hinunter zu schlucken so wie sie es immer tat. Sie war versucht zu erwähnen, dass die bleiben wollte und wusste dennoch, dass sie es nicht würde können. Welches „Schicksal“ hatte man ihr auferlegt?

Toji sah sie direkt an, er schien sie zu mustern und ihr blieb nichts anders übrig als dies über sich ergehen zu lassen. Es gab so viele negative Punkte für sie und kaum positive. Bis auf einen! Sie würde mit dem Thema Murata abschließen können. Sie würde nicht mehr unter ihm dienen und ihn damit auch kaum sehen. Dies wäre die Chance dafür, dass sie ihre Gefühle für ihn begraben konnte. Sie hätte Gelegenheit und Zeit ihn zu vergessen und würde nicht ständig an ihn erinnert werden. Sie brauchte nicht mehr an ihn zu denken und hätte endlich die Chance von ihm los zu kommen und ihre Träume würden vielleicht aufhören. Träume die sie irgendwann in den Wahnsinn treiben würden, Träume die ihr Hoffnungen machten und ihr nur aufwiesen, dass sie damit allein war. Sie sollte es positiv sehen! Sie sollte froh sein fort zu kommen, dies alles hinter sich zu lassen und ihr eigenes Leben führen zu können. Ihr EIGENES LEBEN…, welches eigene Leben? Sie hatte keines und solange ihr Vater dies nicht so sah würde sie keines erhalten. Frei sein…, welche Freiheit würde sie haben wenn sie noch immer gebunden war und was also sollte sich demnach verändern? Nichts würde sich verändern, nicht wirklich. Freiheit war etwas, was sie sich nicht erlauben konnte und wieder kam ihr der Urlaub in den Sinn. Ihre Gedankenwelt kreiste darum, ließ sie nicht los und für diesen Moment war sie nicht Herrin ihrer Gefühle oder darüber was sich in ihrem Gesicht ereignete. Trauer, ein Hauch von Wut, Unverständnis, Leid und Hoffnungslosigkeit war darin zu lesen. Jedenfalls für den, der sie ansah und dies lesen konnte.

Für Serenety spielten die letzten Worte die Toji aussprach keine Rolle mehr. Sie verloren an Bedeutung, wurden Bedeutungslos und rückten in die Ferne. Sie saß da, fast schon sprachlos – etwas was sie sonst nie war – und sah ihn einfach nur an. Ihr Blick jedoch ging durch ihn hindurch. Hätte sie ihn wirklich angesehen wären ihr wohl die Tränen gekommen. Als Toji schwieg schreckte sie fast zusammen, dann sah sie ihn an und brachte ein kurzes Lächeln zustande, welches so unecht war, dass er dies wahrscheinlich erkannte. Sie erhob sich und würde dennoch etwas sagen müssen.


„Vielen Dank für alles! In meiner Zeit bei dir habe ich vieles Gelernt und ich bin froh darüber unter dir gedient zu haben, auch wenn es mir weh tut gehen zu müssen, so freue ich mich auf die nächste Herausforderung“, trug sie vor und man hörte ihr an, dass ihre letzten Worte darüber, dass sie sich freue glatt gelogen waren. Es spielte jedoch keine Rolle mehr. Serenety salutierte, dann ließ sie Toji allein zurück und machte sich auf den Weg zu ihrem Quartier um dort zu packen.

**

Sie hatte eine Weile gebraucht um alles in die Koffer zu verstauen und eigentlich hatte sie gehofft, dass sie Toji noch einmal sehen würde ehe sie von Bord gehen würde. Dies jedoch hatte sich nicht bewahrheitet und auch als sie dann in eine Fähre gestiegen war, so war er nicht da gewesen nicht einmal um Tschüss zu sagen. Stattdessen hatte dies sein zweiter Offizier gemacht. Sie hatte ihm alles Gute gewünscht, war dann in die Fähre gestiegen. So viel also war sie Wert! Sie hatte vermutete, dass sie ihm nichts mehr bedeutete und hatte dennoch gehofft, dass sie wenigstens einen gewissen Wert als Offizierin bei ihm hatte und nun hatte sie feststellen müssen, dass dem nicht so war, auch wenn es natürlich nicht stimmte, dass sie als Offizieren keinen Wert besaß. Diese Erkenntnis schmerzte und versetzte ihrem Herzen einen Stich.

Ihr Kopf lehnte sich gegen das Metall der Fähre, sie schloss die Augen und verlor sich in ihren Gedanken. Gedanken die ihr nicht behagte. Alles drehte sich nur um eines, die Versetzung, Toji, der Urlaub und nichts davon machte sie glücklich! Erkennen zu müssen das sämtliche Hoffnungen niemals Real werden würden war ein bitter Pille, eine die zu schlucken nicht einfach war. Sie würde sie schlucken, etwas anders blieb ihr nicht übrig. Verbitterung machte sich in ihr breit, verschloss ihr Herz und ließ sie einsam zurück. Die Fähre unterdessen brachte sie ihrem Ziel näher. Sie selbst bekam nicht wirklich mit was geschah und obwohl sie unendlich müde war, so konnte sie dennoch nicht schlafen. Ihre Ruhelosen Gedanken ließen sie nicht gehen und so viel ihr nicht auf, dass sie Bastion erreichte. Eine Welt die sie eigentlich liebte, für diesen Moment jedoch hasste. Müde erhob sie sich und verließ das kleine Schiff um mit ihren Stiefeln Bastion zu betreten. Kurz atmete sie die Luft ein, dann besorgte sie sich ein Taxi, welche sie auf direktem Weg zu dem Gebäude bringen würde, indem das Oberkommando saß. Vor der Tür stieg sie aus, atmete noch einmal kurz durch und trat dann durch die Tür. Sie brauchte nicht lange um mit dem Lift nach oben zu fahren, das richtige Büro ausfindig zu machen und dann zu klopfen. Serenety klopfte an der entsprechenden Tür und wurde dann hereingerufen. Auf einem Stuhl an einem dunklen Holztisch saß ein Mann in den mittleren Jahren, leicht graues Haar, braune Augen. Er musterte sie kurz.


„Commander Akaji, ich sollte mich melden“, erklärte sie knapp nachdem sie einen kurzen Salut gegeben hatte.

Der Mann sah sie noch einmal an, dann nickte er. „Ich werde Fleet Admiral Winstel Nort informieren. Warten sie bitte einen Moment“, erklärte er kurz, erhob sich und verschwand im hintern Zimmer in dem sich das Büro des Mannes befinden musste.

„Admiral Nort, Commander Akaji hat sich soeben angemeldet, Sir. Soll ich sie hereinlassen?“, wollte sein Untergebener wissen und als Nort nickte kehrte dieser in den Vorraum zurück. „Commander, sie können beim Admiral vorstellig werden“, teilte er ihr mit und Serenety erhob sich, trat nach einem Klopfen durch die Tür und bleib vor dem massigen Schreibtisch des Admirals stehen. Sie salutierte.

„Sir, ich melde mich wie befohlen.“

Jetzt hieß es zu warten und zu sehen, was kommen würde.

[: Bastion | Imperial City :||: Flottenhauptquartier | Brüo von Feet Admiral Nort :||: Feet Admiral Nort und Commander Serenety Akaji :][​
 
[ Bastion / Sith-Tempel / Gänge / Vor Janus' Quartier ] Fel, Janus, einige Jünger

Fel musste nicht lange warten, bis der Graf, gewandet in einen schwarzen Anzug, sein Quartier verließ. Janus wirkte entspannt und ruhig. Offenbar hatte auch er eine erholsame Nacht verbracht. Schnell erhob sich der Mörder, als Janus ankündigte das Training fortsetzen zu wollen.

„Hallo, Graf“

Erwiderte Fel und schenkte sich heute Morgen das –lein am Ende. Er wollte lernen und nicht Janus allzu sehr verärgern. Die Verhältnisse waren am vergangenen Tag geklärt worden und er hatte zu gute Laune, um sich heute auf einen weiteren Machtkampf einzulassen.

„Training klingt gut. Ich bin ehrlich gesagt recht gespannt, was man mit Magie noch alles anstellen kann“

Gut gelaunt folgte er Janus, der ihn in einen leeren Raum führte. Aus einem unauffälligen Schrank holte dieser zwei Griffe hervor, die verdächtig nach Leutestäbchen aussahen. Schade. Fel hatte gehofft, dass Janus auf die Ansprüche eingehen würde, die sein Schüler an eine Waffe stellte. Doch an scheinend war dem nicht so. Fel musste sich damit abfinden – zumindest jetzt – was gegeben war. Immerhin sagte ihm das angenehme Gewicht des Blasters in den tiefen Taschen seiner Robe, dass der Graf nicht alles an ihm kontrollierte.

Dieser legte nun die Lichtschwertgriffe auf den Boden und schaute Fel erwartungsvoll an. Er erwartete eine Vorführung des Trainingsfortschritts, den Fel gemacht hatte. Und die sollte er bekommen. Der Mörder hatte lange genug an Sen-Nur trainiert, um ein Objekt mit der nötigen Präzision schweben zu lassen.

Ohne zu murren übergab der Denker die Kontrolle und beide Griffe hoben sich, von mentalen Tentakeln erfasst, in die Luft. Langsam stiegen sie auf und drifteten auf Greifhöhe, bevor sie auseinanderschwebten und sich dem Mörder und dem Grafen mit den stumpfen Seiten anboten. Fel konnte sich einem gewissen Gefühl des Stolzes nicht erwehren. Das passierte eben, wenn man das angenehme mit dem Nützlichen verband. Hätte er das zu seinen Schulzeiten praktiziert, wäre er sicher Klassenbester gewesen.


„Nun“

Antwortete er gelassen auf Janus‘ zuvor gestellte Frage

„Ich habe mich tatsächlich ein wenig eingelebt und ein paar flüchtige Kontakte geknüpft…leider mussten die Armen aber sehr schnell wieder gehen…“

Es war schon eine gewisse Herausforderung zu sprechen, während er die Griffe schweben ließ, doch solange er die Sätze nicht allzu kompliziert strickte, sollte es wohl gehen. Die Frage war nun jedoch, inwieweit er Janus von seiner nächtlichen Eskapade berichten sollte. Sollte der Graf nicht weiter Fragen, würde wohl die kleine Andeutung reichen, doch das war unwahrscheinlich. Fest stand jedoch, dass weder Karkk’Oh, noch der Blaster des Ithorianers erwähnt werden würden.

„Wollen wir?“

Fragte der Mörder und nahm sein Trainingslichtschwert aus der Luft, da ihm das geistige Gewicht nun doch schwer zu werden begann. Erwartungsvoll richtete er seine grünen Augen auf den Grafen, der nun auch Anstalten machte, das Lichtschwert zu ergreifen. Was er wohl für ein Training geplant hatte?

[ Bastion / Sith-Tempel / Trainingsraum ] Fel, Janus
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Vor dem Haupteingang] Ares Segomo

Ares blickte auf das Gebäude das sich vor ihm befand. Hier war also der Sith-Orden beheimatet. Er spürte eine dunkle, unheilvolle Aura, die von dem Gebäude ausging. Hier würde sein Aufstieg zum mächtigsten aller Geschöpfe beginnen. Er musste unwillkürlich lächeln.
Langsam ging er auf den Haupteingang des ehrfürchtigen Gebäudes zu. Er sog alle Sinneseindrücke auf. Er kam zwar von Bastion, aber er war noch nie an einem Ort wie diesem gewesen. Wenn sein Vater ihn nur sehen könnte. Was würde der alte Narr wohl sagen? Der alte Mann hatte die Sith gehasst. Sie hatten zu viel Einfluss seiner Meinung nach. Und gerade deshalb, wegen ihrer Macht, war Ares hierher gekommen. Er hatte nicht vor sein Leben bei einem sinnlosen Grenzscharmützel mit der Flotte der Republik zu verlieren, so wie sein Vater. Nein, er war zu Höherem bestimmt. Zu weitaus Höherem.
Während er in den Eingangsbereich schritt, viel sein Blick auf drei Wesen. Das eine von ihnen schien ein übergroßes Insekt zu sein (Sliff) und war bewaffnet, wahrscheinlich eine der Wachen. Daneben standen zwei Menschliche Wesen. Der eine hatte lange, weiße Haare. Er war augenscheinlich ein Arkanianer (Cryus). Der andere schien ein älterer Mensch zu sein (Plaguis), vielleicht ein hoher Sith. Freude regte sich in Ares, vielleicht könnte er sofort zu Beginn seiner Zeit als Anwärter Kontakte zu einem Sith knüpfen.
Er kramte in seinem Mantel nach dem Datapad, auf dem sich die Datei des Rekrutierers befand, die Ares als potentiellen Sith-Schüler qualifizierte. Mit dem Pad in der Hand schritt er auf das Trio zu. Als er bei ihnen angekommen war, verbeugte er sich leicht.


"Seid gegrüßt. Mein Name ist Ares Segomo. Ich bin hier, da ich von einem Sith-Rekrutierer angeworben wurde."


Er hielt das Datapad in Richtung der Drei.


"Auf diesem Datapad befindet sich ein Schreiben, das meine Aussage bestätigt. Falls ihr jedoch nicht für eine solche Aufgabe Zeit habt oder zuständig seid, dann schickt mich dorthin, wo man mir weiterhelfen kann."


Angesichts des Älteren hatte sich Ares zurückgehalten und relativ freundlich ausgedrückt. Sollte er tatsächlich ein Sith-Lord sein, wollte er ihn nicht sofort verärgern.


[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Haupteingang] Ares Segomo, Sliff Quori, Cryus, Plaguis Mountice
 
*NPC-Post
[ Bastion | Imperial City | Flottenhauptquartier | Büro | Fleet Admiral Winstel Nort ]​

Winstel Nort war durch und durch durchschnittlich. Weder besonders groß, noch außergewöhnlich klein. Auch sein Körperbau hatte, trotz des stattlichen Alters von fünfzig Jahren, nicht wesentlich an unnötiger Masse zugenommen. Seine Karriere war hingegen ganz und gar außergewöhnlich. Als Offizier der Flotte hatte er sich hochgearbeitet. Inzwischen war er Fleet Admiral, hatte sich über das Beratergremium des ehemaligen Oberbefehlshabers sogar bis ins Flottenkommando gedient und war Ressortleiter des der imperialen Flottenlogistik.

Jener Admiral unterdrückte ein Seufzen, als er eine neue Liste der fertiggestellten Produkte aus den Händen der Kuat-Werftanlagen durchsah und abzeichnete. Im Zuge des neuen Abkommens, dem Waffenstillstand zwischen dem Galaktischen Imperium und der Neuen Republik, rechnete der erfahrene Offizier mit einem galaktischen Aufrüstungsschwung, der ein Problem offenbaren würde, das bereits jetzt seine Schatten voraus warf. Es gab einen unbeschreiblichen Output der Werftwelten, doch fast zu wenig qualifizierte Offiziere, um diese Schiffe mit einem für das Imperium angemessenen Kommando zu bestücken. Und als Leiter des Logistik-Ressorts war genau dies seine Sorge.

Einen kleinen Part dieses Problems konnte er jedoch am heutigen Tage anpacken. Eine nagelneue Korvette der Marauder-Klasse, ein für seine Größe unheimlich starkes und nützliches Schiff, war vor kurzer Zeit in den Sienar-Werften vom Stapel gelaufen. Zwar konnte das Schiff mit dem Namen ‚Darkmoon‘ bereits mit einer recht erfahrenen und dynamischen Besatzung ausgestattet werden, wartete im Orbit von Bastion nun allerdings auf seinen neuen kommandierenden Offizier.

Ein dunkler Schatten betrat das Büro des Admirals und als er aufsah, erkannte er seinen Mitarbeiter, Lieutenant Qyen, der eine gewisse Commander Akaji ankündigte. Genau die Person, auf die Winstel gewartet hatte. Er nickte, woraufhin der Lieutenant in den Vorraum zurücktrat und seine Anwesenheit mit einer weit erfreulicheren, jüngeren Erscheinung wechselte.


„Commander Akaji, willkommen.“

Der uniformierte legte das Datapad beiseite, erhob sich und begegnete dem Salut der Frau mit einer knappen Erwiderung.

„Bitte...“

Er deutete auf den Stuhl am anderen Ende seines Schreibtisches.

„Setzen sie sich.“

Selten genug hatte er das Vergnügen mit einer fähigen Frau im Dienste des imperialen Militärs, noch seltener in einer Führungsposition innerhalb der Flotte. Wenn dann mal eine solche Ausnahme den Weg in sein Büro fand, war er froh, dass es sich dabei auch noch um ein solch exotisches, menschliches Exemplar handelte. Eine seiner Hände suchte in den Ablagefächern seines Tisches nach einem anderen Datenpad, das er vor kurzer Zeit von seinem Mitarbeiter erhalten und dort abgelegt hatte. Als er es schließlich in der Hand hielt, sah er gar nicht wirklich darauf, denn alles was es zu wissen galt, wusste er.

„Darf ich Ihnen etwas anbieten? Einen Tee vielleicht? Wie war Ihre Reise? Unbeschwerlich hoffe ich doch.“

Er ließ ein heiteres Glucksen ertönen. Wie gerufen erschien erneut der Lieutenant mit einem Tablett in den Händen, stellte es auf die Ecke des Tisches und verschwand wieder zurück zu seinem Arbeitsplatz.
Ohne auf eine Antwort zu warten, schenkte er sich selbst und seinem Gast ein.

„Es wird Sie vielleicht interessieren, dass ich ihren Vater kenne. Commodore Han Akaji…Guter Mann, guter Mann…“

Er nippte kurz an seiner Tasse und besah die Commander genauer. Die jüngsten Berichte hatten ihr einen tadellosen Dienst bescheinigt, mit einigen ansehnlichen Erfolgen. Bis vor kurzem hatte sie noch als Erster Offizier auf der Pandora, einem Victory-Sternzerstörer der zweiten Klasse, unter einem gewissen Captain Toji Murata gedient. Sie wurde auf der Trauerfeier von Rendili zum Commander befördert, besaß außerdem den Schild von Bastion. Rahmenbedingungen, die es einem Verantwortlichen dankbar einfach machten, ihr nun ein eigenes Kommando anzuvertrauen.

„Nun ich will Ihre Zeit und Ihren anstehenden Heimaturlaub, den Sie sich redlich verdient haben, nicht stehlen, darum komme ich gleich zum Punkt. Was halten Sie von dem Namen ‚Darkmoon‘?“


Gespannt auf ihre Reaktion entlockte sich der Fleet Admiral eines seines selteneren Lächelns.

„Ich habe von Ihren… jüngsten Erfolgen gelesen und muss gestehen, dass ich durchaus angetan war.“

[ Bastion | Imperial City | Flottenhauptquartier | Büro | Fleet Admiral Winstel Nort, Commander Serenety Akaji ]​
 
[ Bastion | Imperial City | Flottenhauptquartier | Büro | Fleet Admiral Winstel Nort, Commander Serenety Akaji ]

Nort hieß sie willkommen, legte sein Datapad was er bis eben noch in den Händen gehalten hatte zur Seite und erhob sich. Ihr Salut wurde knapp erwidert und Serenety hatte einen Augenblick um sich den Fleet Admiral anzusehen. Er müsste ca. fünfzig sein, sah für sein Alter recht attraktiv aus. Braunes Haar welches nur leicht mit grauen Strähnen durchzogen war. Die Figur war anders als zu erwarten durchaus stattlich. Viele höhrer Offiziere neigten dazu übergewichtig zu werden, wenn sie erst einmal den Schreibtisch hüteten. Nort schien da anders zu sein und wohl noch etwas Sport zu betreiben. Er forderte sie darauf auf sich zu setzten und sie kam dieser Aufforderung nach. Kurz kramte er in einer Ablagefläche herum um ihr dann einen Tee anzubieten und begann gleichzeitig in einem Plauderton ein Gespräch. Dies war sie nicht gewöhnt, wo die Herren der Schöpfung in ihrem Gebiet beim Militär, der Marine oder sonst wo entweder Arrogant waren oder aber ein Problem mit Frauen hatten. Das Nort ein heiteres Glucksen von sich gab machte das Ganze ein wenig sonderbar. Entweder gehörte er zu den super gute gelaunten, die ständig mit einem Lächeln durchs Leben gingen oder er hatte ein Vorliebe für Damen. Andererseits konnte seine Gute Laune auch mit etwas gänzlich anderem zusammenhängen. Serenety nahm es jedenfalls gelassen. Sie war ohnehin angespannt genug und innerlich zerrissen. Da war es fast schon eine Wohltat jemandem gegenüber zu sitzen, der nicht so steif war. Diese gute Laune war beneidenswert und Serenety hätte diese auch gern habt, allerdings war ihr dies zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Die junge Exotin schob ihre Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf das, was hier wichtig war. Nort goss beiden etwas von dem Tee ein, welcher der Lieutenant ihnen gerade gebracht hatte und sah sie dann erneut an.

„Vielen Dank, Sir. Ja meine Reise war unbeschwerlich.“

Das er ihren Vater kannte überraschte sie nicht im geringsten dafür aber, dass er der ihr dies mitteilte. Diese redselige Art, irgendwie verursachte dies bei ihr ein komisches Gefühl. Han war seiner Ansicht nach also ein guter Mann. Er war ein fähiger Offizier, welcher schon viel geleistet hatte und von dem seine Tochter hoffte, dass er irgendwann in seinem Rang aufsteigen durfte. Bei allem was er getan hatte war dies ihrer Meinung nach fällig und sie hätte dies lieber gesehen als nun selbst hier zu sitzen und womöglich ein eigenes Kommando zu erhalten. Innerlich schüttelte sie den Kopf. Vielleicht wäre dies auch besser als erneut den Posten eines ersten Offiziers bei irgendwem zu übernehmen und sich hinterher zu wünschen lieber nicht geboren worden zu sein. Die Marine besaß genug Offiziere in einem höheren Rang, die eine Frau niemals auf ihrem Schiff dulden würden. Sie selbst hatte auf der Trauerfeier zwei dieser Sorte kennengelernt, Aaronson und Mengsk. Chauvinisten wie es im buche geschrieben stand. Unter deren Kommando zu stehen könnte sich zu einem Alptraum entwickeln und dann wäre es um Welten besser sein eigenes Kommando zu führen wo keiner über einem Stand. Serenety’s Gedankengänge nahmen eine eigenen Dynamik an und erst als Nort den Namen Darkmoon fallen ließ wurde sie hellhörig. Was sie von dem Namen hielt? Nun, er klar recht melodisch und war gut zu sprechen. Dunkler Mond, so würde oder könnte man es übersetzten. Ein Name der einem nicht entfallen würde oder an dem man sich die Zunge brechen konnte. Anders als bei anderen Namen für Schiffe hatte man sich diesmal für etwas entschieden was nicht unbedingt geläufig war. Serenety empfand diesen Namen als angenehm und schön zugleich. Allerdings fragte sie sich, warum Nort von ihr wissen wollte was sie von diesem Namen hielt. Außer er wollte ihr dieses Schiff geben.

„Nun, ich bin nicht wirklich überrascht, dass sie meinen Vater kennen, Sir und es freut mich natürlich, dass sie eine scheinbar hohe Meinung von ihm haben. Was den Namen angeht, er ist ein starker welcher etwas anderes ist wie das, was man sonst hört, vergleicht man es mit der Pandora oder der Aurora. Auffällig genug, dass er einem in Erinnerung bleibt wenn man ihn hört.“

Sie erwiderte kurz sein Lächeln und hörte ihn sprechen. Er hatte von ihren jüngsten Erfolgen gelesen? Dieser Mann schien ein einziges Überraschungspackt zu sein. Er musste was gestehen? Dass er durchaus davon angetan war. Die Commander ließ eine ihrer geschwungenen Brauen in die Höhe gleiten. Nort schien ein Fröhlichmann zu sein, dem sie, wenn sie gewollt hätte ein Psychologisches Profil anhängen konnte. Allerdings war sie in diesem Moment nicht auf so etwas aufgelegt sondern wollte dies hinter sich bringen um den Urlaub ebenfalls hinter sich bringen zu können.

[ Bastion | Imperial City | Flottenhauptquartier | Büro | Fleet Admiral Winstel Nort, Commander Serenety Akaji ]
 
*NPC-Post
[ Bastion | Imperial City | Flottenhauptquartier | Büro | Fleet Admiral Winstel Nort, Commander Serenety Akaji ]

Es war der übliche Smalltalk, der bei einem solchen Treffen einfach in der Natur der Sache lag. Der Admiral konnte auch von sich selbst behaupten, durchaus gerne das ein oder andere Mal über andere Dinge, als irgendeiner Flottenverschiebung, oder der Notwendigkeit irgendwelches High-Tech-Materials auf X-beliebigen Outer-Rim-Schiffen zu schwatzen. Besonders, wenn der Gesprächspartner so angenehm war wie an diesem Tage. Nicht, dass er seine Frau, die zuhause auf ihn wartete nicht liebte, aber Kriegsdurst entwickelte man schließlich auch nicht im Krieg selbst.

Er nickte während Commander Akaji ihrerseits bescheinigte keinen allzu unangenehmen Flug gehabt zu haben. Natürlich war ein angenehmer Flug immer relativ, und als Commander konnte man sicherlich nicht so angenehm reisen wie als Mitglied des Flottenkommandos, doch es konnte einen definitiv auch schlimmer treffen. Zumal der Grund dieses Fluges der jungen Offizieren ein durchaus lohnendes Ziel war. Das erste eigene Kommando, dazu noch über ein brandneues Schiff, gab es schließlich nur einmal im Leben. Auf die meisten Menschen und noch weniger Nicht-Menschen traf dieses glückliche Schicksal niemals zu.


„Nun, ich denke Ihr geschätzter Vater wird stolz auf Sie sein können.“

Den fragenden Ausdruck der Commander nahm Nort zufriedenstellend zur Kenntnis.

„Ja, durchaus es ist ein wohlklingender Name. Zugleich freut es mich zu hören, dass er Ihnen zusagt. Er klingt mächtig und eindrucksvoll, vielleicht auch ein wenig mysteriös…passt also überaus gut zu der Korvette der Marauder-Klasse, die Sie von nun an befehligen werden.“

Dem Fleet Admiral war durchaus klar, dass Serenety Akaji mit einer Nachricht in ähnlichem Umfang gerechnet hatte. Die Beförderung zum Commander, gepaart mit außergewöhnlichen Leistungen, deren Berichte durch einflussreiche Leute auf seinem Tisch landen konnten, ließen zumindest ihm keine größere Wahl. Zwar würde er einer jungen Frau nicht unbedingt einen Sternzerstörer der Executor-Klasse anvertrauen, aber eine Korvette? Warum nicht. Zumal dies beinhaltete, eine Tasse in angenehmer Gesellschaft einnehmen zu können. Diesen subkulturellen Lieutenant Qyen aus seiner Arbeiterfamilie und die sonstigen Komparsen des Flottenhauptquartieres konnte er mittlerweile einfach nicht mehr ertragen.

„Ich gehe davon aus, dass Sie sich in ihrem Heimaturlaub gut erholen werden und neue Energie für Ihre neue Rolle als Kommandantin der ‚Darkmoon‘ sammeln werden.“

Nachdem er den letzten Schluck aus seiner Tasse hinunterspülte, erhob er sich erneut, ging um seinen Schreibtisch herum und reichte seinem Gast die Hand.

„Commander Akaji, ich beglückwünsche Sie hiermit zu Ihrem ersten Kommando. Mögen Sie ein Segen für das gesamte Imperium sein. Der Lieutenant wird Ihnen ein Datapad mit den Schiffsdaten und einer Übersicht der Besatzungsmitglieder überreichen. Das wäre dann alles.“

Er hatte heute noch den einen oder anderen Posten zu vergeben, Commander Akaji war da nur der erste Fang des Tages, Er machte also wieder auf dem Absatz kehrt und suchte in seiner Ablage nach dem nächsten Datapad.

„Ach und, grüßen Sie Ihren Vater von mir.“

Ein kurzer, abschließender Salut folgte.

[ Bastion | Imperial City | Flottenhauptquartier | Büro | Fleet Admiral Winstel Nort, Commander Serenety Akaji ]
 
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[Bastion – Hauptstadt && Sith-Orden – Kammer] – Nergal, 2 Jünger

Es herrschte kaum genügend Licht, sodass die beiden Jünger beinahe nicht erkennen konnten was sie da eigentlich machten. Doch Furcht und der grimmige Ausdruck auf dem Gesicht ihres 'Aufsehers' ließen die, wenngleich zittrig, Hände der beiden keine Fehler begehen, als sie alles beisammen klaubten und sich dann anschickten das... Paket zu entsorgen. Unterdessen strich sich der über ihnen aufragende Hüne mit einem seiner klobig wirkenden Finger über seine linke Gesichtshälfte. Sachte umspielte ein Schmunzeln seine Lippen, das jedoch hinter der Maske, die seinen Mund und einen Teil seiner Nase bedeckte verborgen blieb. Wie amüsant es doch war, auf was sich manch einer in den letzten Atemzügen versteifte. Als ob er sich etwas aus seinem Erscheinungsbild machen würde, oder gar gekränkt wäre, weil ihn ein Wurm als halb verweste Leiche beschimpfte. Mit jenem Gedanken hielten die Finger in ihrer Tätigkeit inne und Nergal ballte die Hand zur Faust, während ein Teil seiner Aufmerksamkeit durch das Miasma an Empfindungen glit, die auch nach dem Tod des Befragten noch immer in der Verhörzelle umherwaberten. Er hatte sich unnötigerweise dazu hinreißen lassen mehr zu erwarten, mehr Informationen, bereitwilligeres Eingehen auf seine Angebote, doch irgendetwas hatte den Apprentice äußerst loyal gegenüber seinem dubiosen Herren gehalten. Nicht seinem Meister, denn ganz offenbar hatte er was das belangte zwei Herren gedient. Sich ebenfalls mehr erhofft. Mehr Wissen, vielleicht eines Tages sogar mehr Einfluss.

Ohne es tatsächlich zu wollen, wanderte der Blick des kahlen und beinahe leichenblassen Schädels nach oben, schien, ob der Konzentration die in seinen Augen zu lesen war, durch Wände und Dinge hindurch zu sehen. Weit, weiter nach oben. Vielleicht bis zum Thronsaal, der irgendwo dort lag. Vielleicht über den Orden und die ihn umgebende Stadt hinaus. Verschlossen im Schädel des Inquisitors blieb der Gedanke den er hegte ein Mysterium. Dann zwei oder drei Herzschläge später war der Augenblick vergangen und er wand sich der Maschine in seinem Rücken zu, aktivierte mit zielstrebiger Entschlossenheit den Holoschirm. Notierte, vermerkte und verschlüsselte dann alles. Schon seit geraumer Zeit allein in der Verhörzelle, wurde die Stille unterbrochen als ein weiterer Bediensteter seines Zirkels eintrat.


„Alles wurde entsorgt und soeben wird die Kammer des Schülers geleert, auf das ein neuer Schüler sie beziehen kann.“

Mit einem kurzen Schnauben stimmte er zu und entließ den Diener sodann. Als der Inquisitor auf das Chrono in seiner Armschiene blickte, stellte sich im einmal mehr die Frage, was ihm die Tageszeit nur nutzen sollte, wenn es doch der Tag an sich war, den er nicht mehr wusste. Einzig und allein die wechselnden Gesichter der niederen Bediensteten verrieten ihm das er schon viel zu lange hier unten geblieben war. Ganz zu schweigen von all den Wochen und Monaten die er sich fernab des Ordens bewegt hatte. Doch letztendlich hatte all das auch einen Sinn gehabt. Hatte ihm genutzt. Hatte den Sith genutzt. Nicht das jemand seine Arbeit anerkennen würde, aber das Tun eines Kammerjägers war selten voll von Material für Lobgesänge und Heldenepen. So legte sich der Vollstrecker seinen Umhang über die Schultern, zog die Kapuze weit ins Gesicht, sodass nur wenig seiner blassen Haut zu sehen war und vernüpfte den Stoff mit seinem Kampfanzug, auf das er nicht von seinen Schultern gleiten würde. Und so machte er sich wieder auf den Weg nach oben. Vielleicht würde er dieser Tage ja etwas finden, dass seine Aufmerksamkeit weckte. Seit Ario in seinem Namen unterwegs war und mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr zurückkehren würde, gab es da einen vaktanten Posten.

Nicht das Nergal erpicht darauf war ihn zu besetzen... seltsamerweise hegte er einen kleinen melancholischen Rest an Hoffnung. War Ario doch bis jetzt der vielversprechendste Schüler gewesen, den er jemals unter seinen Fittichen gehabt hatte. Besser als der Anzat, besser als diese Flügel habende Geschmeiß das er davor hatte, besser als da renitente Weib, mit dem Wilson dann rumgehurt hatte. Mürrisch brummend vertrieb er seine Gedanken an die Vergangenheit. Wen kümmerte es was war. Sie alle waren unbedeutend gewesen. Schwach. Und dafür hatten sie alle ihren Lohn erhalten. Allem voran Wilson... Einzig an ihn erinnerte sich Nergal mit einem Lächeln auf den Lippen.Oh der süße Geschmack des Verrats der all jene Erinnerungen umgab. Wie sehr sie einst Allegious den Thron geneidet hatten. Wie sehr sie sich für Wilsons Chiss Lehnsherrn eingesetzt hatten. Der große Bruderkrieg der Sith. All das war vergessen, all das würde Vergessenheit werden... hatte man ihm nicht auch schon unterbreitet, was auf sie alle zukommen würde. Frieden. Wie Galle in seinem Mund, so schmeckte das Wort, wenn man nur daran dachte. Seit über einem Jahrzehnt hatte er nichts als Kampf und Konflikt gekannt. Und nun...

Da war er also wieder, der Grund, wieso er sich so lange verkrochen hatte. Dieser eine Umstand der ihm nicht zusagte, weil er nicht wirklich wahrhaben wollte, was Allegious ihm unterbreitet hatte. Und doch... Frieden... was wäre das für eine Gelegenheit. Vielleicht konnte man ja mal auf Mon Calamari Urlaub machen? Es musste einer seiner besseren Tage sein, denn immer kamen ihm diese Gedanken nicht in den Sinn. Und so tauchte der Hüne Nergal wieder in den offizielleren Bereichen des Ordens auf. Streifte die Dunkelheit der unteren Ebenen ab wie ein Leichentuch, das man über ihn gebettet hatte und zeigte sich den Augen derer, die durch die Hallen der Sith wandelten wieder. Nicht das er fürchtete zu einer neuen Version des ehemaligen Wächters des Ordens zu werden, Salassar war einfach zu abgedreht gewesen. Abgeschiedenheit ließ einen jedoch nicht alles mitbekommen, als stünde man direkt am Pulsschlag. Und auch wenn er auf eine Galaxis blickte, die sich auf etwas zubewegte, was ihm völlig fremd war, so würde er auch dies überstehen. Denn die Dunkelheit überlebt selbst das strahlendste aller Lichter. Verborgen... im Schatten.


[Bastion – Hauptstadt && Sith-Orden – Gänge] – Nergal
 
Bastion / Sith-Tempel / Gänge vor Janus Quartier / Leto Fel, Janus, einige Jünger

Angesichts seiner erholsamen Nacht und der Erfolge beim Studium der fortgeschrittenen Machttechniken war Janus in guter Stimmung und zeigte dies auch. Das gleiche galt scheinbar auch für seinen Schüler, Leto Fel machte einen entspannten und beinah höflichen Eindruck, er verzichtete sogar auf die Verniedlichungsform von Janus Titel, was der dunkelhaarige Graf wohlwollend zur Kenntnis nahm und mit einem eleganten Nicken und einen leichtem Lächeln quittierte.

Auch über den Lerneifer des rothaarigen Würgers konnte sich der Sith-Krieger nicht beklagen, Fel schien sich auf das Training zu freuen und erklärte das er gespannt sei was er mit der „Magie“ noch alles anstellen konnte. Leise lachte Janus und bedeutete dem Menschen mit einer Handbewegung ihm zu folgen, er sprach gelassen und freundlich, die Arme hinter dem Rücken verschränkt.


„Sehr erfreulich, Fel. Die Macht ist der Pfad zu Fähigkeiten, die viele wohl als übernatürlich bezeichnen würden. Aber lasst Euch davon nicht einschüchtern. Schlussendlich ist die Macht ein Werkzeug, das jeder der das Talent und den Willen dazu besitzt meistern kann.“

In dem leeren Trainingsraum angekommen legte Janus die aus dem Schrank geholten Trainingslichtschwerter auf den Boden und wartete gespannt auf Fels Vorführung. Der Würger ließ sich nicht zweimal bitten und begann die Griffe schweben zu lassen, dann brachte er sie dazu in Greifposition vor den beiden Sith zu schweben. Anerkennend wölbte der blasse Halb-Echani eine Augenbraue und lächelte dünn, in seiner Stimme klangen Lob und Stolz mit.

„Beeindruckend, Höchst beeindruckend. Ihr macht schnell Fortschritte, mein Schüler.“

Lobte Janus den Würger. Fel antwortete nun auf seine Frage und erklärte das er sich tatsächlich etwas eingelebt hatte und bereits erste „Bekanntschaften“ geschlossen hatte, die allerdings rasch wieder geendet hatten. Man musste kein Genie sein um zu verstehen was der Würger damit meinte. Wachsam richtete Janus den Blick seiner grünen Augen auf den rothaarigen Menschen, seine Stimme war eine Spur ernster geworden.

„Ich verstehe. Nun, es ist erfreulich das Ihr so schnell neue....Freunde gefunden habt. Man darf wohl davon ausgehen, dass keine dieser Bekanntschaften von dieser Freundschaft erzählen wird, oder ? Schweigsame Lebewesen sind die besten Begleiter.“

Meinte Janus und ging davon aus das Fel verstand das er damit fragte ob der Würger auch sichergestellt hatte das niemand ihn mit den Morden in Verbindung bringen würde. Denn das Fel getötet hatte stand außer Frage und erklärte auch die gute Laune des Würgers. Nun, solange sich Fel auf schwächere Jünger beschränkte und diskret vorging würde Janus ihm seine kleinen Vergnügen nicht wegnehmen.

Angesichts des vor ihm schwebenden Lichtschwertgriffs schob Janus den Gedanken vorerst bei Seite und griff nach der Übungswaffe, Fel wollte ganz offensichtlich trainieren und sich mit dem Lichtschwert vertraut machen, und genau das hatte der dunkelhaarige Sth-Krieger auch vorgehabt. Höflich nickte er Fel zu, dann aktivierte er die Übungswaffe und ein roter Strahl aus Energie schoss hervor.

„Ihr beherrscht nun die Grundlagen der Machtanwendung, Fel. Ein großer Schritt, dem noch viele folgen werden. Aber jetzt ist es an der Zeit Euch mit dem Lichtschwert vertraut zu machen. Ich weiß, dass Ihr Stahl bevorzugt, aber das Lichtschwert ist eine viel zu mächtige Waffe als das man es einfach ignorieren könnte. Schaltet Eure Waffe ein.“

Fel tat wie geheißen und aktivierte seine Waffe, mit einem Zischen erwachte die Übungsklinge zum Leben. Zufrieden nickte Janus.

„Sehr gut. Dies ist eine Übungswaffe, dass bedeutet das sie nicht tödlich ist. Trotzdem ist Kontakt mit der Klinge schmerzhaft und kann zu Verletzungen führen, also denkt bitte daran: Das leuchtende Ende zeigt weg von Euch. Ihr wärt überrascht wie viele Schüler sich schon das Gesicht verbrannt haben.“

Erklärte der Graf trockern und grinste Fel zu, dann trat er einen Schritt zurück, vollführte einen eleganten Makashi-Salut und hielt die Waffe mit der rechten Hand in Richtung Boden, sein Körper war leicht schräg um eine möglichst geringe Angriffsfläche zu bieten. Lächeln sah er zu Fel.

„Nehmt Euch einen Moment Zeit Euch mit der Waffe vertraut zu machen, dann greift mich an. Ich werde Euch ganz konkret zeigen wie man mit dem Lichtschwert umgeht und Eure Fehler korrigieren.“

Erfreut grinste Janus und enthüllte seine weißen Zähne. Jeder Fehler würde dazu führen das Janus ihn angreifen konnte. Fel würde sehr anschaulich erfahren wie gefährlich ein Gegner mit einem Lichtschwert war.

[ Bastion / Sith-Tempel / Trainingsraum ] Fel, Janus
 
[ Bastion | Imperial City | Flottenhauptquartier | Büro | Fleet Admiral Winstel Nort, Commander Serenety Akaji ]

Was genau wollte Nort ihr damit sagen, dass ihr Vatter stolz auf sie sein konnte? Bei jedem anderen Gespräch hätte sie nicht weiter darüber nachgedacht doch hier und jetzt und vor allem beim Admiral, glaubte sie nicht, dass er dies einfach mal so erwähnt hätte. Smalltalk hin oder her, Nort’s Worte besaßen ein gewisses Gewicht, welches er in seiner Formulierung gebrauchte und Serenety, deren Gedankengänge fast schon Achterbahn fuhren fragte sich allmählich, ob Toji’s Vermutung richtig waren. Wie weit lag der von der Wahrheit entfernt und waren es bloße Vermutungen gewesen oder hatte er mehr gewusst als er hatte sagen wollen!? Wie auch immer und was auch immer ihr ehemaliger Vorgesetzter gewusst haben könnte oder auch nicht, letztlich spielte es keine Rolle mehr. Oder sollte es jedenfalls nicht, wenn auch Serenety klar war, dass es dies dennoch tat. Darüber nun allerdings nachzudenken hatte keinen Zweck und es würde ihre Lage nicht verändern. Sie stand oder besser gesagt saß vor Fleet Admiral Nort, dessen Sitz auf Bastion war und mit dem sie sich gerade fast schon angenehm unterhielt. Für ihn schien dieser Smalltalk eine Erfrischung zu sein, besonders wo er sonst mit ganz anderen Dingen beschäftigt war. Wer sollte es ihm also verübeln, dass er die Gunst der Stunde nutzte und ein wenig Konversation auf einer anderen, einer leichteren Ebene führte. Serenety konnte nachvollziehen, dass für den Admiral dies eine willkommene Abwechslung war und er somit ein wenig schwatzen konnte. Seine bisher Positive und entspannte Art macht ihr wiederum deutlich, dass er kein allzu großes Problem mit Frauen hatte und wenn doch, dieses sehr gut verbarg.

Als er ihr dann eröffnete, dass es sich bei der „Darkmoon“ um eine Korvette der Marauder-Klasse handelte und sie diese befehligen sollte, verschwanden alle Fragen diesbezüglich. Toji hatte also Recht behalten mit seiner Vermutung! Man übertrug ihr ein eigenes Kommando und nahm ihr damit das Zuhause, was ihr wichtig geworden war und als ob dies nicht genügen würde, verdonnerte man sie auch noch zum Urlaub. Da Toji erwähnt hatte, dass man sie womöglich für ein eigenes Kommando einberufen würde, war sie vorgewarnt gewesen und hatte sich zumindest ein wenig darauf vorbereiten können. Die Tatsache, dass dem nun wirklich so war bereitete ihr ein gewisses Unbehagen. Nichts hätte sie wirklich darauf vorbereiten können auch dann nicht, wenn ihr ehemaliger Vorgesetzter fest davon überzeugt gewesen wäre und ihr dies auch verdeutlicht hätte. Die junge Frau brachte irgendwie ein Lächeln zustande, welches auch noch echt wirkte.


„Ich bin mir sicher, dass mein Vater stolz auf mich ist. Besonders jetzt wo klar ist, dass ich ein eigenes Kommando erhalten. Sir, ich bin durchaus überrascht auch wenn ich damit gerechnet habe. So ist es dennoch etwas gänzlich anderes es von höherer Stelle gesagt zu bekommen als sich auf eine Vermutung zu stützen. Ich bin sehr stolz darauf dem Imperium weiterhin dienen zu dürfen und dies auf der „Darkmoon“. Es bereitet mir Ehre ein solches Schiff übertragen zu bekommen.“

Die Richtigen Worte waren ihr gleich in den Sinn gekommen und sie gab sich mühe einen gewissen Stolz darin hören zu lassen. Es gelang ihr! Sie war die perfekte Schauspielerin. Sie hatte es werden müssen, besonders nach den Ereignissen auf der Trauerfeier. Ihre innersten Gefühle hatten hierbei nichts zu suchen und erst Recht nicht bei diesem Gespräch und unter den Augen eines Fleet Admirals.

„Sir, dies werde ich, besonders um mich dann als würdig zu erweisen die „Darkmoon“ zu befehligen.“

Ein weiteres leichtes Lächeln folgte, welches ebenso gespielt war wie ihr Stolz. Serenety trank ihre Tasse leer und stellte diese ab. Ihr Urlaub würde eine Wendung nehmen! Eine mit der ihre Familie nicht rechnen würde und sie vermutete, dass es zu einem Streit kommen würde. Nort erhob sich von seinem Schreibtisch und Serenety erhob sich ebenfalls, dann schüttelte sie die Hand des Admirals, welcher sie zu ihrem neuen und natürlich erstem eigenen Kommando beglückwünschte. Teilte ihr noch mit, dass sie alles nötige erhalten würde und machte dann auf dem Absatz kehrt um sich zurück an seinen Schreibtisch zu begeben.

„Vielen Dank, Admiral Nort. Ich werde ihre Grüße gerne an meinen Vater überbringen.“

Mit diesen Worten salutierte sie, dann verließ sie das Büro des Admirals, welcher ihr soeben kundgetan hatte, dass sie ein eigenes Kommando erhalten hatte. Sein Untergebener ,Qyen reichte ihr ein Datapad, welches sie einsteckte und sich dann auch bei ihm verabschiedete. Kaum hatte sie die Tür des Büros hinter sich gelassen holte sie tief Luft und ließ diese entweichen. Ihre Schritt brachten sie zum Turoblift, in welchen sie einstieg und sich dann nach unten bringen ließ. Einige Sekunden später hatte sie die Strasse erreicht und sah sich um. Was sollte sie als nächstes tun? Sich ein Cafe suchen um den Besuch bei ihren Eltern noch ein wenig hinaus zu zögern!? Oder sollte sie sich ein Taxi nehmen um dem entgegen zu fahren was sie erwartete? Früher oder später würde sie ohnehin bei ihre Familie eintreffen müssen, wenn sie nicht wollte das diese eine Vermisstenanzeige startete. Gleich wie furchtbar es klingen mochte, aber hätte sie nicht jetzt entführt werden können? Natürlich war dies Unsinn, dies wusste sie auch und dennoch wäre ihr alles lieber als Urlaub. Selbst an Bord der „Darkmoon“ zu gehen wäre angenehmer als dem zu folgen, was sie versucht hatte aufzuschieben. Leicht schüttelte sie den Kopf. Es hatte keinen Sinn und aufschieben würde ihr nichts bringen. Außer sich noch mehr Gedanken zu machen und dies tat sie ohnehin schon.

Die Commander entschloss ich also dazu sich ein Taxis zu suchen, einzusteigen und Heim zu fahren anstatt ihre Zeit in einem Cafe oder etwas anderem zu vertreiben nur um das unvermeidliche hinaus zu zögern. Ihre Hände ballten sich kurz zu Fäusten als ein Taxi stehen blieb und sie einsteigen konnte. Sie nannte dem Fahrer die Adresse des Anwesens und jener gab Gas. Lange würde sie nicht brauchen um vor der Tür zu stehen und wohl als erstes ihrer Mutter in die Arme zu laufen, dies hieß wenn sie da war und nicht mit ihrer Schauspielkunst beschäftigt war. Da sie nicht wusste ob ihr Vater zu Hause war oder sich noch irgendwo mit seinem Kriegsschiff herumtrieb, wäre es durchaus möglich erst einmal allein zu Hause zu sein und diese Hoffnung war es, die Serenety durchatmen ließ. Anzukommen ohne sofort überfallen zu werden wäre durchaus wünschenswert. Wie hoch standen also die Chancen dazu? Es war nicht einfach diese zu kalkulieren und da sowohl ihre Mutter wie auch ihr Vater mit ziemlicher Sicherheit Bescheid wussten das sie hier war, waren die Chance vorerst allein zu Hause zu sein schwindend gering. Allerdings sollte man die Hoffnung nicht aufgeben. Immerhin geschahen noch Zeichen und Wunder. Diese Zeichen und Wunder hätte sie allerdings gerne einmal erlebt.


Das Taxi rauschte durch die Strassen von Bastion und ließ irgendwann den Stadtkern hinter sich. Das Anwesen der Akaji befand sich außerhalb des Centrums und mit jedem Meter dem sie ihr Ziel näher kamen wurde Serenety unruhiger.

[ Bastion |außerhalb von Imperial City | Taxi | auf dem Weg zum Anwesen der Akaji's |Serenety Akaji ]
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Haupteingang] Sliff Quori, Cryus, Plaguis Mountice

Mit offensichtlichem Widerwillen zog Plaguis Mountice sein Schwert. Er tat das nicht in aggressiver Weise. Als er jedoch begann, damit ganz in Sliffs Nähe herumzufuchteln, musste dieser sich zusammenreißen, nicht zurückzuweichen oder die Waffe zu ziehen. Das gelang ihm nur, weil er es gewohnt war, bedroht zu werden. Und weil es sich offenbar um eine normale Stahlklinge handelte, die ihn zweifellos verletzen konnte, gegen die ihm sein Exoskelett aber ein begrenztes Maß an Schutz bot. Wäre es ein Vibroschwert, wäre es der nackte Wahnsinn gewesen, nicht aus der Reichweite zu treten und angemessen zu reagieren. Doch der Grauhaarige plante offenbar keinen Angriff: Sobald er seine kurze Figur beendet hatte, reichte er dem Kobok die Waffe, und dieser griff sofort zu, bevor er es sich anders überlegte. Der Blick seiner Facettenaugen verharrte für einen Moment auf der kunstvoll geschmiedeten und sicherlich kostbaren Klinge, doch da er kein echter Kenner so altertümlicher Waffen war, konnte er den Wert nicht schätzen.

Der ›Sklavenlord‹ war ganz und gar nicht glücklich darüber, dass sein Schwert (angeblich die einzige Waffe) nun in fremden Händen lag. In seinen Worten und seinem Blick schwang eine unmissverständliche Drohung mit. Ein mulmiges Gefühl ergriff Sliff Quori und ihm kam der Gedanke, dass es womöglich keine gute Idee war, sich diesen Menschen zum Feind zu machen.


»Keine Sorge, sie wird gut verwahrt. Ich werde...«

Nun unterbrach der Insektoid sich mitten im Satz. Denn ihm dämmerte, woher das komische Gefühl kam. Eigentlich hätte er es gleich bemerken müssen, denn diese Erfahrung war für ihn nicht neu: Mountice versuchte, mit der Macht Druck auf ihn auszuüben. Seine Aura hatte sich verfinstert. Allerdings war sie noch weit weg von den Abgründen reiner Boshaftigkeit, mit denen der Kobok seit Jahren tagtäglich konfrontiert wurde, so dass es ihm gelang, sich darüber hinwegzusetzen. Der leise Anflug von Unterwürfigkeit, der sich beinahe in ihm gezeigt hätte, wich sofort wieder der starren, dominanten Haltung von zuvor.

»Lass das!« schnauzte er den Menschen an. »Solche Tricks mag ich nicht, klar? Versuch das nicht nochmal!«

Harsch zeigte er auf den Droiden neben dem Eingangsportal.

»Du kannst deine kleinen Manipulationsversuche ja an ihm erproben. Jetzt wie gesagt die Datenerfassung.«

Während der Ausweis gescannt, Gewebeproben genommen und Plaguis Mountice biometrisch vermessen wurde, suchten gleichzeitig mehrere verborgene Scanner nach Waffen, die er eventuell versteckt hielt. Sie fanden jedoch nichts. Sliff bemühte sich außerdem, Cryus nahe genug an sie heranzubugsieren, damit auch er in den Scanbereich geriet. Denn noch immer wusste er nicht, ob der Arkanier ›sauber‹ war.

»Hast du schon alle Personalien und die Proben abgegeben?« fragte er. »Wenn nicht, wird's Zeit.«

Das Prozedere endete gerade, als ein Unbekannter (Ares) sich dem Eingang näherte. Der menschliche Wächter Harold, der in der Nähe stand, machte Sliff darauf aufmerksam:

»Da kommt Kundschaft, Sliff sagte er.

›Typisch‹, dachte der Kobok. ›Anstatt selbst mal deinen wabbeligen Hintern zu bewegen, halst du mir lieber noch einen dritten Anfänger auf.‹

Aber er widersprach nicht, sondern wandte sich dem Neuankömmling zu. Ein junger männlicher Mensch mit dunklem Haar. Da der Mann auf die kleine Gruppe zu kam anstatt zum Eingang zu geben, überließ Quori ihm die Initiative und wartete einfach ab.

Der Fremde stellte sich als Ares Segomo vor und hielt ihnen ein Datapad hin, das ihn als Aspiranten ausweisen sollte. Dabei schien er sich in erster Linie an Plaguis zu richten - vielleicht weil er diesen aufgrund seines Alters oder seiner teuren Kleidung für einen Höhergestellten hielt. Oder weil er der einzige Mensch in der Runde war: So eine Haltung war nicht selten.

»Bei mir bist du richtig«, sagte er und nahm das Datapad entgegen, um den Inhalt und die Echtheit zu überprüfen. »Ich bin Sliff Quori, ein Jünger der Sith. Und diese beiden sind Cryus und Plaguis

Da der Fremde sich freundlich verhielt, hatte der Wächter keinen Grund, nicht auch kooperativ zu sein. Nur mit unangebrachter Arroganz konnte man ihn wirklich in Rage bringen. Aber dass er sich und die anderen vorstellte, diente vor allem dazu, klarzumachen, dass sie nicht mehr zu melden hatten als er. Deshalb nur die Vornamen und keine Titel. Und deshalb Plaguis, den Segomo für einen Sith zu halten schien, als letzten.

»Mit dem Schreiben scheint alles in Ordnung zu sein. Trotzdem wirst du erst noch genau überprüft, bevor du eingelassen wirst. Gib dem Droiden da deine Papiere und eine Blutprobe. Waffen werden abgegeben.

Anschließend erhältst du die Erlaubnis, den Tempel zu betreten und dem Orden als Jünger zu dienen. Wenn du Talent hast und deine Arbeit gut machst, wirst du vielleicht das Glück haben, dass ein Sith auf dich aufmerksam wird und dich ausbildet.«


[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Haupteingang] Sliff Quori, Cryus, Plaguis Mountice
 
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[ Bastion |außerhalb von Imperial City | Taxi | auf dem Weg zum Anwesen der Akaji's |Serenety Akaji ]

Die Fahrt näherte sich seinem Ende und Minuten später hielt das Taxis vor dem Anwesen, nachdem es durch die Einfahrt gefahren war. Die junge Offizieren ließ sich Zeit zum aussteigen, da sie es nicht eilig hatte, reichte dem Fahrer einige Credits, nahm ihre Tasche vom Sitz und verließ das Gefährt. Während dieses davon fuhr blickte sie die Treppen hinauf zum Eingang. Noch schien es ruhig zu sein und noch schien niemand mitbekommen zu haben, dass sich jemand auf dem Grundstück befand. Wie lange dies so bleiben würde wäre nur eine Frage der Zeit und so schritt die junge Exotin die drei Stufen hinauf zum Haus, welche breit gehalten waren. Rechts und links konnte man den Garten sehen, welcher mit viel Liebe von ihrer Mutter und dem Gärtner gepflegt wurde. Vor dem Eingang blieb sie stehen. Das Anwesen der Akaji war eines der ältesten überhaupt und von Generation zu Generation weitergegeben worden. Die Liebe zum Detail war sichtbar. Allein die Traditionelle Bauweise, die Liebe zum Detail, der Sinn für Schönheit und Ästhetik machten aus dem Gebäude ein Meisterwerk. Wie schön war doch die Zeit gewesen, als sie hier aufgewachsen war. Sie erinnerte sich noch an ihre Kindheit und wie sehr sie dieses Anwesen geliebt hatte. Den Garten mit seiner Vielfallt, seine Schönheit, dem Dojo, welches sich dort befand und dem Teehaus. Alles passte perfekt und harmonisierte. Nichts schöneres hatte es für sie gegeben als durch den Garten zu streifen, dem kleinen Bach zu folgen welcher in einem Teich endete. Die Gerüche der Blumen, der Bäume und Gräser sowie der Gesang der Vögel anderer Laute, waren ihr ständiger Begleiter gewesen. Schön war die Zeit der Ruhe gewesen. Behaglich die Sekunden, Momente und Stunden in denen sie mit ihrem Vater auf einer Bank gesessen und lange Gespräch geführt hatte. Das Training im Dojo der Familie, die Stunden um Stunden der Anstrengung, der Schweiß und die Mühen. Wie lange hatte sie dort ihre Zeit verbracht um jedes Form, jede Übung richtig auszuführen und wie oft hatte sie es widerholen müssen weil sich ein Fehler eingeschlichen hatte. Der Kampfsport ihres Volkes war nichts was man einfach so erlernte. Alles was damit zu tun hatte, was diese Form des Kampfes ausmachte brauchte jahrelanges Training. Sowohl körperlich wie auch geistig. Sie hatte diese Stunden geliebt die sie entweder mit ihrem Vater oder Großvater verbracht hatte. Stunden der Anstrengung und Konzentration. Es hatte sich gelohnt!

So viele Erinnerungen stiegen in ihr auf, Erinnerungen die schön waren und die ihr Freude bereitete hatten. Dennoch hatte es auch Momente gegeben die nicht so angenehm gewesen waren, besonders dann nicht wenn ihre Mutter mal wieder vergeblich versuchte hatte sie darin zu belehren, wie ein junges Mädchen sich zu verhalten hatte. Gesang, Tanz, Kochen und was es sonst noch zu erlernen gegeben hätte und was Serenety als nicht wirklich notwendig empfand. Sie erinnerte sich an die Diskussionen mit ihrer Mutter, welche ihr klar machte, dass sie trotz allem lernen müsse eine Frau zu sein ob ihr dies nun gefiel oder nicht. Sowohl Mutter wie Tochter hatten sich darauf geeinigt, dass einige Dinge gelernt wurden und so war es auch geschehen. Trotz allem war sie nie das Mädchen geworden was sich ihre Mutter gewünscht hätte. Ihre Zeit verbrachte das kleine Mädchen damals dennoch hauptsächlich mit ihrem Vater und Großvater. Es war schon seltsam wie die Erinnerungen der Vergangenheit sie einholten. Nun war sie erwachsen, hatte soeben ein eigenes Kommando erhalten. Die Zeit verrann so schnell und immer wieder entstanden Minuten in denen man sich fragte wohin diese kostbare Zeit entschwunden war. Niemand konnte dies wirklich beantworten.

Serenety wollte gerade die Tür öffnen, als sie geöffnet wurde und sie hielt die Luft an. Wer würde sie empfangen!? Als es einer der Diener war atmete sie auf. Welche Erleichterung es doch war nicht sofort auf ein Gesicht zu treffen, welches ihren Eltern gehörte. Der ältere Diener, Tanaka, welcher schon viele Jahre zu ihrer Familie gehörte begrüßte sie liebevoll und führte sie ins Haus.
„Es ist so schön sie zu sehen junge Lady“, erklärte er.

Serenety nickte kurz. Sie freute sich auch darüber ihn zu sehen und das es ihm gut ging.

„Ich freue mich ebenfalls dich zu sehen und hoffe, Daichi, dass es dir gut geht. Sind meine Eltern anwesend?“

Tanaka lächelte leicht. „Es geht mir hervorragend junge Lady und ja, ihre Mutter ist hier. Sie befindet sich gerade in der Küche um etwas zum Empfang vorzubereiten. Ihr Vater ist noch nicht zurück, er wird allerdings zum Abendessen anwesend sein. Ich soll sie zuerst in ihr Zimmer geleiten. Dort können sie sich ein wenig ausruhen, ehe das Abendessen wie gewohnt serviert wird“, teilte er ihr mit und führte sie die Treppe in hinauf in den nächsten Stock.

„Vielen Dank, Daichi“, verabschiedete sie sich bei ihm, schob dann die Tür ihres Zimmers zur Seite und trat hindurch. Ihre Tasche stellte sie auf den Boden dann sah sie sich zum. Man hatte das große Bett frisch bezogen und sauber gemacht. Alles besaß einen gewissen Glanz, was deutlich machte, dass man vor ihrer Ankunft noch alles hergerichtet hatte. Müde schritt sie an ihren Schrank, öffnete diesen und entnahm ihm Kleidung. Ein Kimono in zartem grün mit Musterung. Diesen legte sie auf einen Stuhl, dann schritt sie an den Frisiertisch, setzte sich davor und blickte in den Spiegel, ehe sie die Jacke ihrer Uniform öffnete. Die Müdigkeit war ihr anzusehen. Der Flug hier her hatte gedauert und eigentlich hatte sie gehofft schlafe zu finden. Dies war ihr nur nicht vergönnt gewesen. Nun allerdings wollte sie sich ein wenig hinlegen um wenigstens nicht ganz so müde beim Abendessen auszusehen. Die junge Frau zog die Jacke aus, dann das Shirt darunter und erhob sich. Es folgte die Hose, sowie Stiefel und Strümpfe. Die Kleidungsstücke fanden ihren Weg in das vorgesehen Behältnis, welches die Dienerschaft an sich nehmen und dann reinigen würde. Nur in Unterwäsche bekleidet begab sich die junge Akaji zum Bett, schlug die Decke zurück und ließ sich auf die Matratze sinken. Als sie lag und die Decke über sich gezogen hatte schloss sie die Augen und versuchte in den Schlaf zu gleiten.

Dies jedoch gestaltete sich als nicht einfach und dies obwohl sie hundemüde war. Jetzt wo sie in ihrem Bett lag, Ruhe hatte, so wanderten ihre Gedanken erneut. Warum konnte sie nicht einfach vergessen, alles von sich schieben und ein „freudiges“ Leben führen? Weshalb war es ihr nicht möglich einfach nur zu Leben ohne sich Gedanken darüber zu machen was andere taten, dachten, empfanden? Warum wälzte sie ständig die Geschehnisse herum, welche sie so festhielten als ob man sie an sie geklebt hätte? Sie wusste es nicht genau. Aber scheinbar war sie ein Magnet für Probleme, Auffälligkeiten und was es sonst noch so in diesem Universum gab. Sie sollte ihren Kopf befreien und sich ausruhen anstatt sich darüber Gedanken zu machen wie sie mit ihrem Vater sprechen sollte, wie ihre Zukunft auf der „Darkmoon“ aussah. Dies alles beschäftigte sie und natürlich auch die nicht wirkliche Verabschiedung von der Pandora und das Unhöfliche Verhalten ihres Vorgesetzten. Besser gesagt ihres ehemaligen Vorgesetzten. Dies nagte an ihr!

Als sie dann doch in den Schlaf überglitt, so war dieser am Anfang ruhig, ehe die Träume begannen. Träume die sie schon eine Weile verfolgten. Wenigstens waren es schöne Träume, wunderschöne Träume welche sich um Leidenschaft drehten und brennende Küsse. Wünsche wurden dort Wirklichkeit. Sie seufzte, als sich starke Arme um sie legten, sie an sich zogen und heiße Lippen ihren Hals küssten. Die Warme Haut unter ihren Fingern war seidig, muskulös und ein absoluter Traum. Welche Sehnsucht doch in diesen Augen lag, welche sie ansahen und ihr die Welt verhießen. Eine Welt in die sie gern getaucht wäre und aus der sie niemals wieder heraus wollte. Doch der Traum verging irgendwann, die Bilder wechselten und wurden durch ein Gesicht ersetzt welches sie nie wieder sehen wollte. Despayre erwachte zu neuem Leben und mehr noch Takeshi, welcher sie nicht in Ruhe lassen wollte. So als ob er noch in seinem Tod ihr Leben im Schlaf in Quallen verwandeln wollte. Doch auch diese Träume vergingen und ließen die Schlafende letztlich in Ruhe. Als sie die Augen öffnete und sich umsah stellte sie zu ihrem Bedauern fest, dass sie in ihrem Zimmer und ihrem Bett lag. Allein, ohne den Mann ihrer Träume, welcher ihre Haut zum brennen brachte, ihr Herz zum pochen, ihren Puls zum Rasen und ihr Blut in Wallung. Sie seufzte tief als sie sich aufsetzte und sich dann dazu entschloss zu duschen. Das Wasser gab ihren müden Lebensgeistern neue Energie und gleichzeitig wappnete sie sich für das was kommen würde. Serenety legte ihren Kimono an, bürstet ihr langes seidiges Haar, steckte jenes zu einem Knoten auf und verließ dann ihr Zimmer um nach unten zu gehen, wo sie sehr wahrscheinlich schon erwartete werden würde.

Genau so war es auch. Als sie durch die Tür des Esszimmers trat, war es ihre Mutter die ihr entgegen lief, an sich zog und ihre einen Kuss auf die Wange drückte wobei sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste.
„Ich bin überglücklich dich hier zu haben, Seren“, erklärte Sayaka und betrachtete ihre Tochter skeptisch. Ihr viel sofort auf, dass sie das verlorene Gewicht noch immer nicht zugenommen hatte. „Serenety, du solltest wahrlich besser auf deine Gesundheit achten!“, entfuhr es ihr.

Serenety schüttelte leicht den Kopf bei den Worten ihrer Mutter. Es war so klar gewesen, dass so etwas kommen würde. Ehe sie allerdings etwas sagen konnte trat Han zu ihnen und lächelte seine Tochter an.
„Trotz der Tatsache das du nicht wieder zugenommen hast, siehst du wenigstens ausgeruht aus. Dies ist schon mal einiges Wert“, meinte Han und drückte seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn nachdem diese sich von ihrer Mutter gelöst hatte. „Willkommen zu Hause, Tochter!“, sagte Han.

„Ich freue mich ebenfalls hier zu sein.“

Dies entsprach nicht ganz der Wahrheit, doch dies würde sie nicht offen sagen. Ihre beiden Eltern hatten sie schon länger nicht gesehen und es wäre unhöflich gewesen ihnen zu sagen, dass dies der letzte Ort war an dem sie eigentlich sein wollte.

„Komm und iss, du müsstest Hunger haben“, vernahm Serenety die Stimme ihrer Mutter und so setzten sich die drei auf feingeschnitzte Stühle. Der Tisch vor ihnen war mit dampfenden Schüsseln bedeckt. Der Geruch rief Serenety in Erinnerung, dass sie seit einer halben Ewigkeit nichts mehr zu sich genommen hatte und sie Appetit verspürte. Ihre Mutter ließ es sich nicht nehme ihr Reis in eine Schüssel zu füllen sowie Gemüse, Fleisch und was sie sonst noch so gezaubert hatte. Als dann die ersten Bissen ihren Magen erreicht hatten fühlte sie sich ein wenig wohler. Serenety fühlte den Blick ihres Vaters auf sich und ehe dieser sprechen konnte, war sie es, die etwas sagte.

„Ich soll dich von Fleet Admiral Nort grüßen.“

Han ließ ein kurzes Lächeln sehen, dann legte er seine Stäbchen beiseite, sah kurz seine Frau an die seinen Blick verstand und sah dann erneut zu seiner Tochter auf die er mehr als nur Stolz war. Besonders jetzt wo sie ihr erstes eigenes Kommando erhalten hatte.

„Vielen Dank. Ich bin überaus stolz auf dich mein kleine. Dies war ich schon immer! Da du nach deinem Urlaub das Kommando über die „Darkmoon“ antrittst, ist es angebracht dies auch zu feiern“, eröffnete er und lächelte breit. In seinen Augen stand sein ganzer Stolz.

„Vater, ich weiß wirklich nicht ob ich dies feiern möchte und wenn ich ehrlich bin sehe ich keinen Grund dazu.“

Han tauschte einen kurzen Blick mit seiner Frau, welche leicht fragend aussah. Weder sie noch er verstanden diese Haltung. „Keinen Grund dazu? Serenety, du hast dein eigenes Kommando erhalten. Neue Aufgaben und Pflichten warten auf dich. Seit ich denken kann hast du darauf hingearbeitet und nun sagt du, dass du keinen Grund dazu siehst dieses Ereignis zu feiern?“ Han sah sie fragend an.

„Es mag stimmen das ich darauf lange Zeit hingearbeitet habe und das es mir als Kind wichtig war. Das Leben verändert sich jedoch, Träume verändern sich.“

Han wölbte eine Braue. Was seine Tochter da von sich gab passte so gar nicht zu ihr. Was war nur los mit ihr? „Was hast du? Freust du dich gar nicht? Ich ging davon aus, dass du…“ Er brach ab, da seine Tochter ihm ins Wort viel.

„Von was gingst du aus? Davon das ich mich darüber freuen würde, dass mein Vater sich wieder einmal in mein Leben mischt, so wie er es bisher immer getan hat?“

Ihre Worte waren kühl und leicht zornig. Han schüttelte den Kopf. Was nur war mit ihr los, fragte er sich. „Serenety, ich mische mich nicht in dein Leben. Ich sorge mich wie jeder Vater es tut, ich freue mich über Erfolge wenn du welche erzielst und natürlich versuche ich alles damit du glücklich wirst. Was also soll dein Vorwurf?“, wollte er wissen.

„Mein Vorwurf ist der, dass du dich bisher immer in mein Leben eingemischt hast. Du hast mich auf die Musashi versetzten lassen, du hast für eine Verlobung gesorgt und nun dafür das ich ein eigenes Kommando habe. Erkläre mir also bitte warum ich dir daraus keinen Vorwurf machen sollte.“

Han sein Gesicht verändert sich leicht bei ihren Worten. „Dein ganzes Leben über hab ich auf dich geachtet, dich ernährt, war dir ein Freund und Vater und nun knallst du mir an den Kopf ich würde dein Leben bestimmen. Serenety, ich habe zwar dafür gesorgt, dass du damals auf die Musashi kamst und damit deinen Verlobten kennenlerntest, dennoch habe ich nichts mit deinem eigenen Kommando zu tun. Die Verlobung wischen dir und Toji war etwas, was Kenji und ich beschlossen haben.“

„Was ihr beschlossen habt ja. Euch kam es nie in den Sinn was dies für Toji oder mich bedeuten würde. Ihr habt euch ja nicht einmal Gedanken darüber gemacht ob es überhaupt passen würde. Nein, ihr habt diesen Entschluss gefasst und glaubtet das es funktionieren würde. Aber man kann keine Liebe erzwingen, Vater.“

Ihr Ton gewann an Schärfe und gleichzeitig hörte man ein gewisse Verbitterung und Trauer heraus. Sayaka sah ihre Tochter an als ob dort eine Fremde saß. So kannte sie Seren nicht. „Serenety, bitte“, versuchte sie einzulenken doch Han deutet ihr es zu lassen.

„Niemand hat behauptet das man Liebe erzwinge kann. Eure Gefühle sollten deshalb wachsen. Ihr gebt ein wundervolles Paar ab und ich bin mir sicher, dass diese Verbindung gut ist“, stellte er klar.

„Du irrst dich! Wir geben kein wundervolles Paar ab und diese Verbindung ist nichts weiter als eine Farce und sie wird niemals etwas anderes sein!“

Sayaka erschrak über die harten Worte ihrer Tochter, welche ganz deutlich einen verletzten Ton aufwiesen. Han blickte seiner Tochter in die Augen und fragte sich was geschehen war, dass sie sich so sehr verändert hatte. War dies noch die Frau, welche er sonst kannte?

„Eine Farce? Was soll dies heißen?“, wollte er wissen.

Serenety erhob sich.

„Was dies heißen soll? Das dein Wunsch nicht in Erfüllung gehen wird, dass diese Verlobung nichts wert ist“, gab sie zurück.

Sayaka hielt die Luft an, denn die Spannung welche gerade entstanden war verschärfte sich noch.

„Nichts wert?“

Seine Tochter nickte.

„Ja, nichts wert! Toji wird niemals dein Schwiegersohn werden also kannst du ebenso gut diese lächerliche Verlobung lösen.“

Nun erhob sich Han ebenfalls und mit ihm seine Frau. Sayaka trat an ihre Tochter heran, aus deren Worten sie nun deutlich Wut vernehmen konnte.

„Zügle deine Zunge, Tochter und achte auf deinen Ton. Du sprichst hier mit deinem Vater und nicht mit irgendwem sonst. Diese Verlobung kann nicht einfach gelöst werden. Das Versprechen zwischen Kenji und mir bleibt bestehen“, machte er klar.

„Natürlich! Wen interessiert es schon, dass ich eine Ehe mit einem Mann eingehen soll der mich weder liebt noch wertschätzt“, äußerte sie zornig. „Willst du mich dazu verdammen eine Ehe einzugehen die niemals glücklich werden wird, nur weil ein verdammtes Versprechen daran hängt und dir deine Ehre wichtiger ist das Glück deiner Tochter?“

Die nächsten Ereignisse kamen zu plötzlich als das Serenety oder deren Mutter reagieren konnte. Han trat vor seine Tochter und tat etwas, was er bisher niemals getan hatte und auch niemals hätte tun wollen. Doch die Worte seiner Tochter machten ihn wütend. Diese Respektlosigkeit kannte er von ihr nicht und ohne darüber nachzudenken schnellte seine Hand nach vorn. Ihr Gesicht flog zur Seite als seine Hand auf ihrer Wange landete.

„Wage es nicht so etwas zu sagen, Serenety Akaji! Wo ist dein Respekt geblieben?“, wollte er wissen.

Seren sah ihn an, Tränen standen in ihren Augen. Niemals zuvor hatte sie so etwas zu ihrem Vater gesagt und niemals bisher hatte sie eine Packpfeife erhalten.

„Das Herz einer Frau zu brechen scheint keine Rolle zu spielen und ich würde dies noch ertragen können, wenn es nicht schon gebrochen wäre!“

Mit diesen Worten rannte sie aus dem Raum und hinaus in den Garten. Sayaka wollte ihrer Tochter folgen doch Han hielt sie zurück. Er nahm sie in den Arm und sie schüttelte den Kopf. „Ich habe sie noch nie so erlebt“, meinte er.

Sayaka hob den Kopf und sah ihrem Mann in die Augen. Auch sie hatte ihre Tochter noch nie so erlebt und dennoch hatten die letzten Worte ihrer Tochter ihr offenbart was ihr Vater wohl nicht begriffen hatte.

[ Bastion |außerhalb von Imperial City | Anwesen der Akaji's | Serenety im Garten |Han und Sayaka im Haus ]
 
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Verwundert musste Plaguis feststellen, wie sein manipulativer Gedankentrick nahe am Ziel vorbeipreschte. Kurz hatte der insektoide Wächter eingenickt, eine unterwürfige Haltung eingenommen, ehe er Plaguis Plan durchschaut hatte:

"Lass das!...Solche Tricks mag ich nicht, klar? Versuch das nicht nochmal!"

Nun war Plaguis Zorn schon fast bewegt, denn wie konnte es ein Insekt nur wagen, mit solchen Tönen einen Lord anzugehen? "Versuch das nicht noch mal!" Sonst was? Dachte sich Lord Plaguis impulsiv, was konnte dieses Wesen ihm nur antun? Plaguis lachte innerlich auf, doch versteinerte sich sein exogen basierendes physisches selbst, worauf er sein Gegenüber kurz böse anblickte, ehe er sich zu dem besagten Droiden wandte. Dieser stand wenige Meter neben dem Eingangsportal, welches über dem gesamten Vorderareal thronte. Mit langsamen, anmutigen und schweren Schritten bewegte sich Plaguis zu der Maschine, welche ihm mit mechanischer Stimme das Procedere, welches für den Zutritt in den Tempel von Nöten war, erkärte. Netzhaut-Scans, Speichelproben sowie alle biometrisch veranlagten Tests wurden an dem Sklavenlord durchgeführt, bevor er auf weitere Waffen, oder Peilsender untersucht wurde. Doch nichts lies sich im Mantel Plaguis finden. Mountice verabscheute alle Fernkampfwaffen, wobei er nur in komplikativen Situationen von diesen Gebrauch machte...oder besser Gebrauch machen lies. Als dieser Blechhaufen endlich seine Untersuchungen abgeschlossen hatte, rückte sich Plaguis wieder seinen Mantel zurecht und blickte wieder nach dem Wächter. Doch dieser war mit ganz anderen Dingen beschäftigt: Ein scheinbar neuer Anwärter(Segomo) hatte sich zu der kleinen Gruppe gesellt, welcher dem Insektoiden einen Datenpad überreichte. Er erschien Plaguis recht anständig, höflich und zurückhaltend, ganz anders als der arrogante Lord Plaguis Mountice, der sich seine Würde von niemanden nehmen lies...

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