R
Ruul
Gast
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:: Trio Paradoxum [Ruul, Lyra & Marishka], Thatawaya; Drachengespann [Darth Draconis & Niphira Minora]; Titanenduo [Nergal & Xargon Raknar] ::
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Der mächtige, jedoch angeschlagene Koloss - halb Fleisch, halb Eisen - ragte über dem Duros aus, ehe er eine Behandlung durch das hiesige Personal zuließ. Trotz seiner Verletzungen büßte er nichts seiner Souveränität ein, mit der er Befehle erteilte, die Fragen der ungeduldigen Jünger beantwortete oder - zur Überraschung des Grünhäutigen - eine öffentliche Stellungnahme zu den Vorfällen um den Abtrünnigen abgab. Ruul musste eine ganze Menge Informationen in kürzester Zeit verarbeiten, überreichte dem Sith auf dessen Geheiß auch das erbeutete Holocron. Und zu seiner Überraschung musste er feststellen, wie selbstbewusst auch das Findelkind, die Tochter der Zwietracht, sich zu behaupten wusste. Mit kühnem Mut verwickelte sie den Riesen in ein Gespräch, derweil sie den Duros halbwegs mundtot machte ... hatte sie ihn gerade FREUND genannt??
Ruul bekam mit einem Mal keine Luft mehr, so sehr ereiferte er sich über die Dreistigkeit von Lyra. War sie nun die neue Spitze der Unverfrorenheit? Hatte sie Marishka soeben ihrer Position beraubt? Wieder einmal wurde der Duros in zweite Glied versetzt, einer gewissen Bedeutungslosigkeit zugeführt. Wie konnte sich das Findelkind erdreisten ihn so zu behandeln? Ihn, den sie so schwer verletzt und verraten hatte ... andererseits war sie auch seine Retterin. Was für ein Zwiespalt, was für ein Riss in seinen Überzeugungen.
Mitgenommen? Wieso behauptete sie das über ihn? Er war nicht mitgenommen. Er dachte klar, scharf und zielgerichtet. Sein Geist war - seiner Auffassung nach - eine echte Waffe. Ein wenig eigensinnig zwar, aber dennoch furchtbar gefährlich.
War das wirklich seine Überzeugung? Nein, er machte sich selbst etwas vor. Möglicherweise hatte Lyra Recht und er war ein wenig angeschlagen. Sie alle waren auf die eine oder andere Weise versehrt, manche rein körperlich, er selbst möglicherweise eher geistig. Vielleicht sollte er sich vom hiesigen MedTeam untersuchen lassen? Aber nein, das wäre ein weiteres Eingeständnis von Schwäche. Er musste jetzt, da der Gebieter außer Gefecht gesetzt war, den anderen ein Leitbild sein. Er mochte keinerlei Gespür für die Macht haben, aber er stand in der Verantwortung seinem Herrn gegenüber. Er war Leiter einer Expedition und einer weiteren Unternehmung, wie konnte er sich da nun in die zweite Reihe verbannen lassen?
Kurzerhand schob er sich wieder an der Jüngerin vorbei, kaum dass der Titan sich nach weiteren Befehlen setzte und seine Maske abnahm. Und mehr noch, der Gigant gestattete es Ruul, sich der Beschädigungen an Harnisch und technischer Ausrüstung anzunehmen. Welch Ehre! Welch Auszeichnung! Welch Anerkennung!
>>Ganz wie Ihr wünscht, o Riesenhafter. Ich werde sogleich zur Tat schreiten.<<, erwiderte er und langte nach der schwer beschädigten Atemmaske des Schwertmeisters der Sith. Schwer wog sie in der rechten Hand des Duros, derweil er sie einer fachmännischen Prüfung unterzog. Zugegeben, er war kein Spezialist für kybernetische Ersatz- und Erweiterungsteile, doch die Funktion dieser Atemhilfe war recht eindeutig. Sie erleichterte es dem offenbar angeschlagenen Atemapparat biologischer Natur die Arbeit. Kurz fragte sich der Nichtmensch, ob sein eigenes Leiden sich durch eine ähnliche Apparatur lindern ließe. Für einen winzigen Moment war Ruul versucht sich den Mundschutz anzuhalten, befürchtete jedoch einen orkanartigen Tadel aus dem ruinösen Gesicht des Giganten. Besser keine Grenzen überschreiten, gemahnte er sich selbst.
Der Duros begann sich auf die Gerätschaft zu fokussieren, seine ganze Wahrnehmung konzentrierte sich auf dieses Behelfsmittel, welches dem wohl größten Klingenträger des Sith-Ordens bei einer solch intuitiv-automatischen Sache wie der Atmung half. Erschien der Riese im Grunde unbezwingbar, so offenbarte er doch Schwächen. Und nun war es an Ruul eben diese Makel zu beseitigen. Mit all seiner ihm innewohnenden Fertigkeiten strebte der Grünhäutige nach der Erkenntnis um die exakte Funktionsweise der Maske. Da sein Ansinnen galt nur dem Streben nach Klarheit, nach Verständnis, nach Fakten.
Sekunde um Sekunde verging, verflüchtigte sich im Äther und wurde bedeutungslos, ehe der technikaffine Nichtmensch meinte die Struktur und Funktionsweise der Konstruktion entschlüsseln zu können. Seine Finger wanderten einmal mehr forschend über Vorsprünge, Ecken, Beschaffenheit und Beschädigungen. Die scharfkantigen Ränder eines klaffenden Spalts drohte ihm übel mitzuspielen, weswegen er seine Fingerspitzen in respektvollem Abstand hielt. Als er sich seiner Sache sicher war, zückte er rasch seinen Filigran-Hydrospanner, begann durch Einsatz von Hebelwirkung die besonders arg nach innen gebogenen Stücke ein wenig nach außen zu drücken. Dann sah er sich um. Er musste die Beschädigung, vor allem ein Aktivator zum Ansaugen von Sauerstoff, improvisierend reparieren. Dabei mochte möglicherweise das Innenleben eines in der Nähe stehenden BX-333 Biorekorders von Wert sein. Ohne weiter zu fragen oder um Erlaubnis zu bitten, griff er sich das medizinische Gerät und schraubte es kurzerhand auseinander, derweil der Titan im Hintergrund sprechen hörte. Doch seine Fokussierung auf die Arbeit reduzierte das Restgeschehen zu nicht mehr als einem grauen Rauschen. Alles was von Belang war, befand sich nun direkt vor ihm.
Sicher, so begann er eine Unterhaltung mit sich selbst, war eine derart improvisierte Instandsetzung der Atemmaske keine meisterliche Arbeit, aber es sollte zumindest die vorrangigen Schwierigkeiten bei der Unterstützung der Atmung unterbinden. Vielleicht gab es in den kommenden Stunden mehr Zeit - und bessere Ersatzteile - um dem Titanen eine ordnungsgemäße Dienstleistung erbringen zu können. Eine Arbeit also, die dem Rang und den Fähigkeiten des Schwertmeisters gerecht wurde.
Ruul, derzeit gefangen auf der Insel der Glückseligkeit, bastelte, schraubte und löste alle - seiner Meinung nach - nützlichen Teile aus dem medizinischen Rekorder, konstellierte selbige zusammen und arretierte sein Provisorium an der Atemhilfe. Rasch kontrollierte er sein Werk, befand es für halbwegs tauglich.
Die Konzentration auf dieses Tun nahm ihm die Möglichkeit, sich weiter über das Findelkind aufregen zu müssen, die ihm mit ihrer perfiden Schläue ein echtes Schnippchen geschlagen hatte. Und das in Gegenwart des mächtigen Sith. Doch er durfte das hier nicht als Wettbewerb sehen, sondern als die Möglichkeit sich selbst seinen Platz im Orden der Streiter der Dunklen Seite der Macht zu sichern.
Mit demütig gesenktem Haupt reichte er dem selbst im Sitzen hochaufragenden Kriegsmeister der Sith. Ruul wagte es nicht, dem Blick des Riesen zu begegnen. Dessen verwüstetes Antlitz bereitete dem Duros ein rechtes Unbehagen.
>>Es sollte Euch einstweilen von Nutzen sein, o Machtvoller!<<, ergänzte der Nichtmensch zudem. Nun lag es an Nergal, die weiteren Schritte zu bestimmen.
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