Bastion - Sith-Tempel – Katakomben, Terentatekhöhle, kurz vor dem Spalt, Keebo/Ian draußen
Nie im Leben hätte sie den Sprung alleine geschafft. Sie wäre wieder in der Höhle gelandet, direkt vor dem Terentatek, und gut möglich, dass das ihr den Rest gegeben hätte. Aber Keebo hatte ein Einsehen mit ihr. Natürlich, er brauchte sie noch... und Ian... auch. Wo auch immer er steckte.
So aber landete sie, mit seiner Unterstützung, keuchend im künstlich erweiterten Spalt und kroch schnell so weit, dass sie außer Reichweite des Biests war. Dann erlaubte sie sich, kurz durchzuatmen.
Sie war draußen aus der Höhle. Sie war... ja, was, in Sicherheit? Was machte es schon, die eine, direkt drohende Gefahr gegen die nächste einzutauschen, die nicht minder gefährlich war?
Am liebsten wäre sie geblieben, wo sie war. In diesem Spalt, der ihr mehr Geborgenheit gab als alles andere in der letzten Zeit. Hier war sie verhältnismäßig sicher. Sie hatte die Macht, sie war... am Leben. Irgendwie. Aber da draußen, da wartete jemand, und zurück in ihrer Zelle würde nur alles wieder von vorne beginnen.
Ihr Kopf dröhnte, als sie den Spalt schließlich verließ, von der Verletzung, von den Erschütterungen, und Eowyn vermied es, Keebo in die Augen zu sehen. Er würde sie nun zurückbringen, und dann würde alles seinen gewohnten Weg gehen. Sie brauchte wie immer nur abzuwarten und weiterzuatmen. Das war machbar. Nicht mehr, nicht weniger.
Sie stand ihm noch unangenehm nahe, als er das Wort ergriff; leise, nur für ihre Ohren bestimmt, so leise, dass sie sich anstrengen musste, ihn zu verstehen. Doch seine Worte ließen sie in der Bewegung erstarren. Natürlich hatte er sie gespürt, vorhin, genau deshalb hatte sie sich ja abgeschirmt. Trotzdem. Was er sagte war... übergriffig. Und falsch. Was ging es ihn an, was? Keebo hatte ihr nichts zu sagen. Oder war es Ian? Beide?
Ihre Wut sollte sie also "lebendig" halten. Lebendig. Wofür? Damit der Imperator mehr Spaß daran hatte, sie umzubringen? Damit sie länger von Nutzen war, damit die Extinktoren sie quälen und foltern konnten, wenn sie sich irgendwann dazu entschlossen? Lebendig. Es war... Hohn. Je lebendiger sie war, desto mehr würde sie leiden. Aber das begriff er nicht. Sie beide nicht, die da vor ihr standen.
Eowyn hob jetzt ihren Kopf und sah dem Mann in die Augen. Dem Mann, den sie so sehr liebte, geliebt hatte, was auch immer, wer auch immer. Sie hatte ihm ein Versprechen gegeben, das sie hatte halten wollen. Noch nie hatte sie bewusst eines gebrochen. Aber gleichzeitig war sie nicht mehr sie, und er war nicht mehr er. Denn vielleicht war es doch nicht falsch - sie war wütend. Und je länger sie darüber nachdachte, je länger sie den Gedanken und dieses Gefühl zuließ, desto größer wurde es. Sie war wütend - auf das Imperium. Den Imperator, natürlich, aber auch auf Sturn, Guldur, ihren Schüler, Muraenus und all die anderen. Sie war wütend auf die Republik, die all das zugelassen hatte. Auf die Jedi, die ihr so viel genommen und so wenig gegeben hatten. Auf Duval, der sie fast alles gekostet hatte. Auf Wes, der bis zum Schluss nicht verstanden hatte, weshalb sie so enttäuscht gewesen war. Auf Tionne, die sie im Stich gelassen hatte. Auf ihren Vater, der das gleiche getan hatte. Auf die Sith, die damals Winter beinahe getötet hatte.
Da war Wut, so unglaublich viel Wut, dass Eowyn den Gedanken, dass diese verfluchten Katakomben alles nur schlimmer machten, einfach beiseite wischte. Es war ihr egal. Wofür sollte sie ihre Mauern oben halten - Keebo/Ian wollte schließlich, dass sie wütend war. Er wollte es, und sie hatte ihm bisher immer gegeben, was er wollte, wenn sie es gekonnt hatte. Selbst ihren Stolz, der ihr so verdammt viel bedeutete, so viel, dass es ihm vermutlich überhaupt nicht klar war.
Eowyn ballte die Fäuste, gab sich größte Mühe, all diese Gefühle nicht überhand nehmen zu lassen, die sie plötzlich überrollten, aber sie hatte keine große Wahl. Der Druck von außen und der Druck von innen waren zu viel für ihren lädierten Körper und Geist, und sowohl ihre Abschirmung als auch ihre Mauern bröckelten. Wen interessierte schon die Abschirmung - diese Gefühle waren hier im Orden doch vermutlich ohnehin an der Tagesordnung, also ließ sie sie komplett fallen.
Das alles war schon längst nicht mehr logisch, und sie gab es auf, irgendetwas zu verstehen. Da war nur noch diese Wut, diese unglaubliche Wut, und sie wollte sich einen Weg bahnen, wollte heraus aus ihr - schließlich schwelte ein Teil davon schon seit vielen Jahren. Also würde sie dem ganzen einen Weg geben, nicht wahr? Er wollte es doch so. Und er - die Wut auf ihn war schließlich genauso groß. Er, der sein Versprechen gebrochen hatte, er, der verantwortlich dafür war, dass sie an diesem Punkt war, er, der im Versuch, sie zu schützen, alles nur viel schlimmer gemacht hatte. Und sie, sie liebte ihn dafür, während sie gleichzeitig wütend war, so unglaublich wütend, weil es nicht SEINE verfluchte Wahl gewesen war.
Es war zu viel.
Viel zu viel.
Eowyn öffnete ihre rechte Hand und starrte nun darauf, wie sie, wie eine Schale nach oben geöffnet, die Finger leicht gespreizt, bereit war - bereit, die ganze Wut und Anspannung, die sich bis in die Fingerspitzen fortsetzte, zu lösen. Und dann war es beinahe, beinahe einfach, wenn auch ein bisschen erschreckend, die kleinen blauen Blitze von einem Finger zum nächsten tanzen zu lassen. Es sah schön aus, ein wenig... Für eine halbe Sekunde war Eowyn bereit zu vergessen, wo sie eigentlich war und was sie da tat, bevor sie sich zurückbesann.
Keebo. Ian.
Und die Wut, die noch immer in ihr brodelte, aber durch die Kanalisation tatsächlich leicht abflaute. Genug, dass Eowyn ihren Blick erneut heben konnte. Ist es das, was Ihr wollt?, fragte sie leise. Oder was du willst? Sie kontrollierte es. Auch wenn es schmerzte. Aber der Schmerz hielt sie genauso lebendig wie die Wut.
Sie schloss dennoch die Hand, die Blitze endeten und ihre Wut brodelte nur noch unter der Oberfläche. Eowyn biss die Zähne zusammen, sprach dann durch sie hindurch, um alles andere in sich zu halten. Es durfte nicht erneut heraus. Es war genug. Genug. Sie durfte nicht weitergehen, egal, wie sehr dieser Ort ihr einflüsterte, dass es in Ordnung war. Sie durfte nicht. Auch wenn sie nicht mehr ganz sicher wusste, weshalb... Ich will das aber nicht. Hörst du? Sie gab ihm nicht einmal die Chance zu antworten, bevor sie ihn anbrüllte. HÖRST DU?! ICH WILL NICHT! Es war an ihn gerichtet, an diesen Ort, an ihre Wut, an den Schmerz. An das kleine bisschen Etwas, das sie selbst war. Sie durfte nicht - aber jetzt, wo die Tür geöffnet war, wo alles hinauswollte, die Wut, die Angst, ja, sogar das kleine bisschen Hass, wie sollte sie sie nun wieder schließen?
Bastion - Sith-Tempel – Katakomben, vor der Terentatekhöhle, mit Keebo/Ian
Nie im Leben hätte sie den Sprung alleine geschafft. Sie wäre wieder in der Höhle gelandet, direkt vor dem Terentatek, und gut möglich, dass das ihr den Rest gegeben hätte. Aber Keebo hatte ein Einsehen mit ihr. Natürlich, er brauchte sie noch... und Ian... auch. Wo auch immer er steckte.
So aber landete sie, mit seiner Unterstützung, keuchend im künstlich erweiterten Spalt und kroch schnell so weit, dass sie außer Reichweite des Biests war. Dann erlaubte sie sich, kurz durchzuatmen.
Sie war draußen aus der Höhle. Sie war... ja, was, in Sicherheit? Was machte es schon, die eine, direkt drohende Gefahr gegen die nächste einzutauschen, die nicht minder gefährlich war?
Am liebsten wäre sie geblieben, wo sie war. In diesem Spalt, der ihr mehr Geborgenheit gab als alles andere in der letzten Zeit. Hier war sie verhältnismäßig sicher. Sie hatte die Macht, sie war... am Leben. Irgendwie. Aber da draußen, da wartete jemand, und zurück in ihrer Zelle würde nur alles wieder von vorne beginnen.
Ihr Kopf dröhnte, als sie den Spalt schließlich verließ, von der Verletzung, von den Erschütterungen, und Eowyn vermied es, Keebo in die Augen zu sehen. Er würde sie nun zurückbringen, und dann würde alles seinen gewohnten Weg gehen. Sie brauchte wie immer nur abzuwarten und weiterzuatmen. Das war machbar. Nicht mehr, nicht weniger.
Sie stand ihm noch unangenehm nahe, als er das Wort ergriff; leise, nur für ihre Ohren bestimmt, so leise, dass sie sich anstrengen musste, ihn zu verstehen. Doch seine Worte ließen sie in der Bewegung erstarren. Natürlich hatte er sie gespürt, vorhin, genau deshalb hatte sie sich ja abgeschirmt. Trotzdem. Was er sagte war... übergriffig. Und falsch. Was ging es ihn an, was? Keebo hatte ihr nichts zu sagen. Oder war es Ian? Beide?
Ihre Wut sollte sie also "lebendig" halten. Lebendig. Wofür? Damit der Imperator mehr Spaß daran hatte, sie umzubringen? Damit sie länger von Nutzen war, damit die Extinktoren sie quälen und foltern konnten, wenn sie sich irgendwann dazu entschlossen? Lebendig. Es war... Hohn. Je lebendiger sie war, desto mehr würde sie leiden. Aber das begriff er nicht. Sie beide nicht, die da vor ihr standen.
Eowyn hob jetzt ihren Kopf und sah dem Mann in die Augen. Dem Mann, den sie so sehr liebte, geliebt hatte, was auch immer, wer auch immer. Sie hatte ihm ein Versprechen gegeben, das sie hatte halten wollen. Noch nie hatte sie bewusst eines gebrochen. Aber gleichzeitig war sie nicht mehr sie, und er war nicht mehr er. Denn vielleicht war es doch nicht falsch - sie war wütend. Und je länger sie darüber nachdachte, je länger sie den Gedanken und dieses Gefühl zuließ, desto größer wurde es. Sie war wütend - auf das Imperium. Den Imperator, natürlich, aber auch auf Sturn, Guldur, ihren Schüler, Muraenus und all die anderen. Sie war wütend auf die Republik, die all das zugelassen hatte. Auf die Jedi, die ihr so viel genommen und so wenig gegeben hatten. Auf Duval, der sie fast alles gekostet hatte. Auf Wes, der bis zum Schluss nicht verstanden hatte, weshalb sie so enttäuscht gewesen war. Auf Tionne, die sie im Stich gelassen hatte. Auf ihren Vater, der das gleiche getan hatte. Auf die Sith, die damals Winter beinahe getötet hatte.
Da war Wut, so unglaublich viel Wut, dass Eowyn den Gedanken, dass diese verfluchten Katakomben alles nur schlimmer machten, einfach beiseite wischte. Es war ihr egal. Wofür sollte sie ihre Mauern oben halten - Keebo/Ian wollte schließlich, dass sie wütend war. Er wollte es, und sie hatte ihm bisher immer gegeben, was er wollte, wenn sie es gekonnt hatte. Selbst ihren Stolz, der ihr so verdammt viel bedeutete, so viel, dass es ihm vermutlich überhaupt nicht klar war.
Eowyn ballte die Fäuste, gab sich größte Mühe, all diese Gefühle nicht überhand nehmen zu lassen, die sie plötzlich überrollten, aber sie hatte keine große Wahl. Der Druck von außen und der Druck von innen waren zu viel für ihren lädierten Körper und Geist, und sowohl ihre Abschirmung als auch ihre Mauern bröckelten. Wen interessierte schon die Abschirmung - diese Gefühle waren hier im Orden doch vermutlich ohnehin an der Tagesordnung, also ließ sie sie komplett fallen.
Das alles war schon längst nicht mehr logisch, und sie gab es auf, irgendetwas zu verstehen. Da war nur noch diese Wut, diese unglaubliche Wut, und sie wollte sich einen Weg bahnen, wollte heraus aus ihr - schließlich schwelte ein Teil davon schon seit vielen Jahren. Also würde sie dem ganzen einen Weg geben, nicht wahr? Er wollte es doch so. Und er - die Wut auf ihn war schließlich genauso groß. Er, der sein Versprechen gebrochen hatte, er, der verantwortlich dafür war, dass sie an diesem Punkt war, er, der im Versuch, sie zu schützen, alles nur viel schlimmer gemacht hatte. Und sie, sie liebte ihn dafür, während sie gleichzeitig wütend war, so unglaublich wütend, weil es nicht SEINE verfluchte Wahl gewesen war.
Es war zu viel.
Viel zu viel.
Eowyn öffnete ihre rechte Hand und starrte nun darauf, wie sie, wie eine Schale nach oben geöffnet, die Finger leicht gespreizt, bereit war - bereit, die ganze Wut und Anspannung, die sich bis in die Fingerspitzen fortsetzte, zu lösen. Und dann war es beinahe, beinahe einfach, wenn auch ein bisschen erschreckend, die kleinen blauen Blitze von einem Finger zum nächsten tanzen zu lassen. Es sah schön aus, ein wenig... Für eine halbe Sekunde war Eowyn bereit zu vergessen, wo sie eigentlich war und was sie da tat, bevor sie sich zurückbesann.
Keebo. Ian.
Und die Wut, die noch immer in ihr brodelte, aber durch die Kanalisation tatsächlich leicht abflaute. Genug, dass Eowyn ihren Blick erneut heben konnte. Ist es das, was Ihr wollt?, fragte sie leise. Oder was du willst? Sie kontrollierte es. Auch wenn es schmerzte. Aber der Schmerz hielt sie genauso lebendig wie die Wut.
Sie schloss dennoch die Hand, die Blitze endeten und ihre Wut brodelte nur noch unter der Oberfläche. Eowyn biss die Zähne zusammen, sprach dann durch sie hindurch, um alles andere in sich zu halten. Es durfte nicht erneut heraus. Es war genug. Genug. Sie durfte nicht weitergehen, egal, wie sehr dieser Ort ihr einflüsterte, dass es in Ordnung war. Sie durfte nicht. Auch wenn sie nicht mehr ganz sicher wusste, weshalb... Ich will das aber nicht. Hörst du? Sie gab ihm nicht einmal die Chance zu antworten, bevor sie ihn anbrüllte. HÖRST DU?! ICH WILL NICHT! Es war an ihn gerichtet, an diesen Ort, an ihre Wut, an den Schmerz. An das kleine bisschen Etwas, das sie selbst war. Sie durfte nicht - aber jetzt, wo die Tür geöffnet war, wo alles hinauswollte, die Wut, die Angst, ja, sogar das kleine bisschen Hass, wie sollte sie sie nun wieder schließen?
Bastion - Sith-Tempel – Katakomben, vor der Terentatekhöhle, mit Keebo/Ian