Bothawui (Bothan-System)

[ Both-System | Bothawui | Drev'Starn | Merchant's Square | Landeplattform | mit C-7DX, Ten Dhur, Aril Tevv und eine Gruppe Wartender (Adm. Poulsen, Gen. Skael und weitere Militärs) ]

Ein lauer Wind wehte über die längliche Landeplattform. Ganz problemlos konnte man von diesem erhöhten Punkt aus die gehissten republikanischen Fahnen sehen, die sehr sanft bei jedem einzelnen Luftzug auf den Zinnen einiger Hochhäuser wehten. Man hatte das Gefühl, dass der gesamte Planet aufatmete und diesen historischen, glorreichen Tag laut feierte. Mit jeder einzelnen Minute, welche verging, klärte sich gleichzeitig der strahlend blaue Himmel mehr und mehr auf, denn den vielen Shuttles wies man kleine Landeplätze in der näheren Umgebung zum Merchant's Place, dem Ort der Siegesfeier, zu. Fast jeder einzelne Kommandant, Staffelführer und höhere Offizier der eingesetzten militärischen Kraft war zu dieser großen Veranstaltung erschienen. Außerdem hatte man mehrere Politiker als besondere Gäste geladen. Jedoch wartete man noch auf einige Nachzügler, welche erst jetzt auf dem Weg nach Drev'Starn, der bothanischen Hauptstadt, waren.

Konzentriert sah Sian Nunb, der republikanische Verteidigungsminister, in den blauen Himmel. Der kleine Sullustaner war zusammen mit einer Jedi-Ritterin, Aril Tevv, seinem Sekretär, Ten Dhur, und seinem silbernen Protokolldroiden nach Bothawui – zur Siegesfeier – gereist. Kurz nach der raschen Landung hatte Admiral Poulsen, der ranghöchste Offizier im System, den Politiker empfangen. Man kannte sich durch einige Sitzungen im Verteidigungsausschuss sowie Sians kurze Einführung in das neue Amt. Sehr viel Wert legte der kleine Politiker – im privaten Rahmen – nicht auf das eigentliche Protokoll, welches bei solchen Empfängen zum Einsatz kam. Jedoch hatten sich einige bothanische Volksvertreter der wartenden Gruppe angeschlossen und so war man indirekt zu dieser unbequemen Handlung gezwungen gewesen. In dieser Situation griff der Sullustaner gern auf seinen nützlichen Droiden zurück, denn Sian zeigte nur sehr selten seine breitgefächerten Kenntnisse in Sprachen wie Basic oder High Galactic.


„Wann soll denn der Kanzler eintreffen?“, fragte der sullustanische Politiker auf einmal interessiert in seiner Muttersprache und unterbrach damit das vorherrschende Schweigen.

Sofort übersetzte C-7DX die gesagten Worte in ein klares, leicht ausgeschmücktes Basic. Parallel zu dieser Übersetzung drehte sich Sians Kopf in die Richtung des anwesenden Admirals. Seine großen, schwarzen Augen fixierten ziemlich schnell den Menschen. Durch ihr photografisches Gedächtnis – eine lebensnotwendige Fügung der Natur – konnten sich Sullustaner an jede Person erinnern, die sie in ihrem Leben angetroffen hatten. Aus diesem Grund hatte Sian keinerlei Probleme gehabt Poulsen schon beim Verlassen der „Prestige“ zu erkennen. Nachdenklich kratzte sich der Politiker an seinem Kopf. Plötzlich riss ihn ein Surren aus den Gedanken. In einer Entfernung von etwa drei Kilometern begann eine weiße Fähre ihren Landeanflug. Das Ziel war eindeutig die längliche auf der die kleine Gruppe geduldig auf das Staatsoberhaupt der Neuen Republik wartete. Bei der weißen Fähre konnte man deutlich sehen wie der Pilot ganz sparsam die Repulsoren einsetzte. Langsam verlor das helle Shuttle an Höhe. Leicht hob sich die stumpfe Nase der Fähre als das Shuttle endlich den Landeplatz erreicht hatte. Mit einem sanften Aufsetzen war das gewohnte Manöver für den Piloten beendet. Es dauerte nicht sehr lange und es öffnete sich die Luke, nachdem die Rampe den Boden berührt hatte.


„Ich begrüße Sie auf Bothawui, Kanzler Qúun, sagte Sian Nunb wenige Minuten später zu dem hellroten Mon Cal, der ausgesprochen friedlich wirkte. „Ich hoffe Ihre Reise war angenehm.“

Erneut übersetzte der Protokolldroide das Geschnatter und Geplapper, das typisch für das Sullustese war, in höfliches und verständliches Basic. Dabei leuchteten manchmal die beiden Photorezeptoren, die man schlicht als Augen der Droiden bezeichnete, auf. Danach folgten nach und nach die anderen Anwesenden. Kurz musterte der Verteidigungsminister Qúuns Begleitung. Der Mon Calamari hatte neben zwei, drei Politikern auch einige Offiziere der „Grandadmiral War Blade“ mitgenommen. Der kleine Sullustaner war natürlich nicht sehr erstaunt über diese freundliche Geste, denn selbst Eryll Raistlin, die letzte Kanzlerin, hatte sich so verhalten. Für den republikanischen Minister stellte diese Handlung eine Mischung aus reiner Höflichkeit und dem Denken an die eigene Sicherheit dar. Trotz allem nickte der nichtmenschliche Politiker mit dem Wohlstandsbäuchlein diesen Offizieren äußerst freundlich zu. Sogar ein Lächeln war auf seinem Gesicht zu erkennen. Als Antwort erhielt er immer einen recht zackigen Salut.

Im Anschluss machte sich die bunte Deligation auf einen eigenen Weg zur großen Bühne, die etwas an die Clanhäuser anschloss. Der Veranstalter wollte den geladenen Politikern kein längeres Bad in der uniformierten Masse zumuten. Aus diesem Grund gelangten die Senatoren, Minister sowie der Kanzler problemlos auf einem Schleichweg hinter die aufgebaute Bühne. Natürlich hatte man trotz allem etliche Sicherheitsposten auf diesem zweiten Weg aufgestellt. Niemand wollte Kanzler Qúun einem zu großen Risiko aussetzen – immerhin war die Schlacht erst ein paar Tage her. Gelassen ging Verteidigungsminister Nunb neben seinem Sekretär, Ten Dhur, durch die schmalen Gassen der Stadt und ließ beiläufig seine Gedanken etwas schweifen. Immer wieder rief er sich in Erinnerung, dass diese Siegesfeier für seine politischen Karriere von enormer Wichtigkeit sein konnte. Ihm lag dabei fiel an der Verleihung der Orden, denn das konnte ihn mit den Streitkräften verbinden. Erneut zeigte sich ein Lächeln auf seinem Gesicht bei diesen Gedanken. Etwas energischer als vorher ging er nun durch die Straßen in Richtung Bühne.


[ Both-System | Bothawui | Drev'Starn | Merchant's Square | auf dem Weg zur Bühne | mit C-7DX, Ten Dhur, Aril Tevv und einer Gruppe Militärs sowie Politikern (Adm. Poulsen, Gen. Skael, weitere Militärs und dazu Kanzler Qúun mit dessen Begleitern) ]
 
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- Bothawui - Drev'Starn - Merchant's Square – In der Menge – Mit Captain Fay -

Während sie das Gefühl hatte, dass Captain Fay der Siegesfeier mit Gleichmut begegnete, gestand Giselle sich selbst ein, dass der planetare Besuch und die Teilnahme an dieser Veranstaltung eine willkommene Abwechslung waren. Wann hatte sie das letzte Mal ein richtiges Fest besucht? Das musste sehr lange her sein. Zwar war sie nicht privat hier, sondern befand sich noch immer in ihrer Position als Flottenoffizier, dennoch freute sie sich auf die Reden, die ausgelassene Stimmung und vor allem auf die Musik. Festivitäten waren immer ein Anlass sich zu entspannen, allen Stress und alle Sorgen von sich abfallen zu lassen und die Fröhlichkeit des Moments zu umarmen. Giselle konnte das gut, fragte sich jedoch ob Captain Fay für diese Art von Feier ebenfalls gemacht war. Er wirkte steif in der Menge und hatte sich zu seiner vollen Größe aufgerichtet, den Kopf hoch über dem Geschehen tragend. Wenn man bereits so viele Jahre in dieser Galaxis lebte wie er, fragte sich Giselle nicht zum ersten Mal, ob man dann dem Gesellschaftsleben und den vielen Nichtigkeiten, die man alle schon kannte, müde wurde? Der Pau'aner wirkte von Zeit zu Zeit so, was sie immer wieder daran erinnerte, wie fatal der Wunsch nach ewigem Leben sein konnte, wenn man die eigenen Kameraden, Kollegen und Freunde überlebte, die eine weitaus geringere Lebenserwartung hatten. Erst vor kurzem hatte sie sich über ein ähnliches Thema mit Liam unterhalten, doch der Versorgungsoffizier hatte es, im Gegensatz zu ihr selbst, als interessantes Experiment gesehen, über mehrere Jahrhunderte die Entwicklung der Galaxis verfolgen zu können. Das war eine der wenigen Diskussionen gewesen, in denen sie sich uneinig gewesen waren. Den Abschied von ihm bedauerte Giselle. Sie hatten wirklich gut miteinander harmoniert. Doch es war Zeit zu neuen Ufern aufzubrechen und sie freute sich bereits sehr auf die neuen Aufgaben und Herausforderungen, die auf der “Legend of the Republic“ auf sie warteten. Probleme Anschluss zu finden hatte sie bisher ebenfalls nie gehabt, darum machte sie sich auch in dieser Hinsicht keine Sorgen. Wichtig war in erster Linie, dass sie mit ihrem neuen Vorgesetzten zurecht kommen würde – Commodore Korus. Es war zu vermuten, dass dieser ebenfalls während der Feier anwesend war. Unwillkürlich hielt Giselle Aussicht nach einem Gesicht, zu dem sein Name passen könnte.

Der Platz war gefüllt mit Vertretern der Flotte, als Giselle Givenchy und Captain Fay kurz nach dem Kanzler und seinen Beratern am Ort des Geschehens eintrafen. Während die Politiker sogleich in einen sicheren und exklusiven Bereich hinter der Bühen eskortiert wurden, hielten sich Giselle und ihr bereits ehemaliger Kommandant, mit dem sie in diesem Moment die letzte gemeinsame Pflicht erfüllte, am Rand des Geschehens. Sie hatten nicht wirklich das Recht hier zu sein, nicht so wie all die anderen Offiziere, die in der Schlacht gekämpft und sich ihren Sieg und ihre Feier verdient hatten. Alles was Giselle getan hatte war die Großadmiral War Blade in dieses System zu bringen und ganz nebenbei den Kanzler der Neuen Republik an Bord zu haben. Im Vergleich zu der Übernahme eines gesamten Systems war ihr persönlicher Beitrag lächerlich gering und dennoch gehörte er dazu. Sie gehörte dazu... und auch wieder nicht. Vermutlich war dies einer dieser Augenblicke, den sie sich mit am wenigsten für ihre eigene Zukunft hätte vorstellen können: sie war Offizier der republikanischen Flotte und nahm an einer politischen und militärischen Feier teil, zu der der Kanzler höchst persönlich sie eingeladen hatte. In gewisser Weise war sie in diesem Moment weder die Giselle die sie kannte, noch die, die sie gerne sein wollte oder als die sie sich wohl fühlte, aber es war die Giselle, die sie gewählt hatte zu sein, nachdem sie in allem anderen gescheitert war.

Über den Köpfen der Anwesenden schwirrte ein Gewirr an Stimmen, das an das gleichmäßige Summen in einem Bienenstock erinnerte. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis der Kanzler die Bühne betreten und die Gespräche in der Menge ersterben würden. Giselle sah sich um und studierte die vielen anwesenden Bothaner, die sie um einiges überragte. Umweit entfernt von ihnen zierten einige im Kreis angeordnete Brunnen den großen Platz. Die Bräuche dieser Galaxis waren so vielfältig wie die Sterne, auf denen sie abgehalten wurden. Jede Spezies, jede Rasse barg ihr eigenes Geheimnis und Giselle war interessiert daran den Rhythmus Bothawuis kennen zu lernen. Eine fremde Kultur, so hatte sie gelernt, erklärte sich am leichtesten durch ihre festlichen Zeremonien. Ein Volk war nie so offen oder so ehrlich wie in den Momenten, in denen es feierte oder trauerte.


- Bothawui - Drev'Starn - Merchant's Square – In der Menge – Mit Captain Fay -
 
[ Both-System | Bothawui | Drev'Starn | Merchant's Square (Örtlichkeit der Siegesfeier) | mit Lt. Kaal, Lt. Cmdr. Muber sowie anderen Offizieren ]

Der Merchant's Square füllte sich weiter mit republikanischen Offizieren aus der Flotte, der Armee und den Sternjägerkorps. In einem mächtigen Angriff hatte ein sehr großer Teil der Streitkräfte der Neuen Republik den Planeten Bothawui sowie das gesamte Both-System befreit. Nun, ein paar Tage nach dieser militärischen Operation, stand in Drev'Starn, der planetaren Hauptstadt, eine Siegesfeier mit äußerst hohem Besuch aus der intergalaktischen Politik an. Es waren Gerüchte im Umlauf, dass Kanzler Qúun und Verteidigungsminister Nunb Reden halten würden. Selbstverständlich hofften die zahlreichen Anwesenden auf eine gebührende Anerkennung ihrer Leistungen in diesem furchtbaren Krieg. Immer mehr Offiziere und Unteroffiziere drängten sich auf den Platz. Einige fanden sich zu Gruppen zusammen und begannen sich in angemessener Lautstärke zu unterhalten.

In der riesigen Masse befanden sich auch Navara, sein erster Offizier Reija Muber und der junge Lt. Torill Kaal. Nach einem kurzen Flug von ihrem Kriegsschiff, der „Sunrise Over Coruscant“, waren sie zusammen mit einigen Armeeoffizieren, darunter Major Horn, nach Drev'Starn gekommen. Dort trafen sie sich mit Cpt. Forge, dem Anführer der eigenen Staffel, sowie dessen Rottenführer. Jedoch blieb die kleine Delegation nicht sehr lange zusammen, denn jeder nutzte diese Gelegenheit, um alte Bekannte wiederzutreffen. Am Ende waren die drei Flottenoffiziere in ihren Galauniformen, welche in einem sanften Grauton gehalten waren, allein in der uniformierten Masse. Grob schoben sich eine winzige Gruppe Armeeoffiziere an den drei Offizieren der „Sunrise Over Coruscant“ vorbei. Navara ließ sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen. Ruhig musterte er Torill Kaal, denn der Twi'lek hatte dem Epicanthix angeboten mit zu Cpt. I'ngre zu kommen.


„Sie haben wohl recht, Commander“, entgegnete Lt. Kaal gelassen auf die Frage des grünhäutigen Kommandanten. „Ich würde mich freuen, sie begleiten zu dürfen.“

Ein schlichtes Nicken war Navaras Reaktion. Dann setzte er sich in Bewegung. Reija folgte ihm auf den Fuß und auch der Lieutenant schloss sich ihnen schweigend an. Mit grimmiger Miene bahnte er für sich und seine beiden Offiziere einen Weg durch die Masse, welche mit jedem weiteren Gast ein Stückchen dichter wurde. Der Hauptteil der Anwesenden drängte sich förmlich um die große Bühne und wartete sehnsüchtig auf den Beginn dieser Veranstaltung. Angestachelt durch diverse Gerüchte waren die Erwartungen an diese Feierlichkeit zum Teil ziemlich hoch. Der uniformierte, recht große Twi'lek ließ sich davon nicht aus der Fassung bringen. Er hatte schon vor einigen Minuten die gelbe Bith, Cpt. Herian I'ngre – seine Vorgesetzte –, ausmachen können. Sie stand mit ihren Offizieren ein bisschen abseits von der großen Bühne. Die Bith hatte ihre schlanken Arme vor der schmalen Brust verschränkt und sah sich von Zeit zu Zeit um. Direkt steuerte Navara – sowie seine beiden Offiziere – auf die kleine Gruppe der „Excelsior“ zu.

„Cpt. I'ngre, schön Sie hier anzutreffen“, begrüßte Navara die schlanke Bith mit einem Salut. „Nach der Schlacht hatte man immerhin kaum Zeit für ein Gespräch.“

„Es ist auch schön Sie hier zu sehen, Cmdr. Ven, entgegnete Herian I'ngre mit einem Sing-Sang als Stimme. „Die Absicherung des Systems hatte halt Vorrang. Wer sind denn Ihre beiden Begleiter?“

„Darf ich Ihnen vorstellen...“, sagte der Twi'lek ruhig, wobei dessen Lekku leicht zuckten. „Lt. Kaal und Lt. Cmdr. Muber, mein erster Offizier. Beide Offiziere haben sich bei der Schlacht sehr verdient gemacht.“

Einen Augenblick schien Cpt. I'ngre die zwei uniformierten Männer eindringlich zu mustern. Muber nickte dem republikanischen Captain höflich zu. Deutete sogar einen weiteren Salut gegenüber dem weiblichen Bith an. Dann stieß er kurz den träumenden Epicanthix an. Innerlich schüttelte der grüne Twi'lek den Kopf und fixierte Kaal mit seinen gelben Augen. Ihm schwante, dass er ihm noch einige Dinge beibringen musste. 'Er muss halt bestimmte Erfahrungen noch sammeln', dachte sich Navara und ließ so den aufkommenden Zorn wieder etwas abschwellen. Parallel zu diesem einen Gedanken atmete der Kommandant der „Sunrise Over Coruscant“ tief durch. Sog die ganze Luft hörbar durch seine rauen Lippen ein. Gleichzeitig zuckten die tätowierten Lekku erneut. Behutsam nahm er einen der beiden Gehirnfortsätze und streichelte diesen sanft, um seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen. Cpt. I'ngre wandte sich wieder Navara zu.

„Ich hoffe, die Bevölkerung wird nun eine lange, friedliche Periode erleben“, begann sie auf einmal und ließ ihren aufmerksamen Blick über den Platz schweifen. „Die Kultur der Bothaner darf einfach nicht mehr so unterdrückt werden. Sie werden die ganze Republik mit neuen Kräften auf diversen Gebieten versorgen und so unserer Seite einen weiteren Aufschwung gewähren. Bothawui wird erst der Anfang sein...“

„Das hoffen wir alle...“, murmelte der Twi'lek. „Das Imperium wird schlicht an seiner Größe und an seinen unterdrückten Völkern zerbrechen. Unsere Flotte wird diesen Prozess bloß beschleunigen. Es ist nur eine Frage der Zeit.“

„Mit Verlaub, Sir und Ma'am“, mischte sich Reija Muber vorsichtig ein. „Das gesamte Zentrum der Galaxie wird von imperialen Truppen besetzt. Niemals werden unsere Streitkräfte in diese Regionen vordringen können, denn wir halten uns derzeit nur im Outer-Rim auf. Die Vorstöße ins Innere sind bis jetzt ziemlich selten gewesen.“

„Jedoch hat Vice Adm. Tet'Ness eindrucksvoll bewiesen, dass solche Operationen wirkungsvoll sein können“, erwiderte Cpt. I'ngre kühl. „Leider scheint das Verteidigungsministerium ziemlich zaghaft zu sein.“

„Liegt vielleicht an diesem neuen Minister...“, knurrte Navara, der mit Politik und deren zahlreicher Vertreter nicht viel anfangen konnte. „Sullustaner sind kein wirklicher Garant für eine ordentliche Kriegspolitik. Was hat sich Raistlin nur bei dieser Ernennung gedacht? … Und weshalb hat Kanzler Qúun diese Entscheidung nicht revidiert?“

Der nichtmenschliche Commander zuckte verständnislos mit den Schultern. Danach glitt sein Blick zur Bühne. Ein paar Techniker huschten in diesem Moment schnell an dem Rednerpult vorbei. Man brachte noch die letzten Kabel an unterschiedlichen Stellen an. 'Anscheinend rückt dieser unnötige Auftritt immer näher heran', mutmaßte der Twi'lek und richtete seine Aufmerksamkeit erneut auf die wenigen Anwesenden. Plötzlich zischte in luftigen Höhen eine Staffel X-Wing mit rasantem Tempo über den Platz. Mehrere Kondensstreifen in den Farben der Republik bliesen sie bei diesem kurzen Flug über den Köpfen der Myriaden an Gäste aus. Jubel brach bei der Masse aus. Manche streckten sogar ihre Hände in die Luft und pfiffen dabei. Eine Welle der Euphorie bewegte sich nun über den gesamten Merchant's Square. Selbst der grimmige Navara ließ sich zu einem Lächeln hinreißen. Am blauen Himmel verblassten allmählich die Farben. Ebenso verschwanden die X-Wings in der Ferne.

[ Both-System | Bothawui | Drev'Starn | Merchant's Square (Örtlichkeit der Siegesfeier) | mit Lt. Kaal, Lt. Cmdr. Muber, Cpt. I'ngre (NPC) sowie anderen Offizieren ]

[OP: Ich habe den Beginn mal eingeläutet. Ich hoffe, das ist okay so.]
 
Bothawui System –Bothawui - Drev´starn - Merchant's Square - mit einigen seiner Offizieren und Bothanern

”Commander, es scheint los zu gehen!”

Ben schaute auf. Über ihren Köpfen flog eine Gruppe X-Wings hinweg und hinterließen Kondensstreifen in den Farben der neuen Republik. Auf dem Merchant's Square jubelten alle. Ben fing auch an zu Grinsen und klatschte. Er unterhielt die mit einem Bothaner. Dieser war aktiv im bothanischen Untergrund zur Zeit der imperialen Besetzung. Er erzählte über das Leben und die Gefahren. Ben bewunderte ihn etwas. Der Bothaner hatte alles verloren, was er hatte, kämpfte aber weiter und nun hatte es sich bezahlt gemacht. Während der Landung der republikanischen Truppen kämpfte er in der Hauptstadt schon mit seiner Untergrundzelle gegen die Sturmtruppen. Nun war er mit vielen seiner Freunde zu der Feier gekommen und sie alle unterhielten sich angeregt und höchst erfreut mit den republikanischen Offizieren.

Nun war auch der Kommandant der Sternenjäger der Revolution, Major Hawkins zu der Gruppe gestoßen.


“Commander, kann ich sie kurz sprechen?“
„Natürlich, Major. Was gibt es?“


Hawkins war sehr aufgeregt.

“Sir, während der Schlacht ist einer unserer Piloten abgestürzt. Er überlebte den Absturz und konnte sich verstecken. Vor einer Stunde wurde er gefunden und wird nun ärztlich versorgt.

Ben sah erfreut auf. Es war schön, dass es an diesem Tag auch fröhliche Nachrichten gab. Nur fragte er sich, warum der Pilot nicht früher gefunden wurde. Diese Frage stellte er nun.

“Wir wissen es nicht genau. Er war ohnmächtig, als er von einer Gruppe Bothaner gefunden wurde.“

Ben dankte dem Major für die Nachricht. Dieser verließ die Gruppe wieder und ging zu einer Gruppe von Piloten und unterhielt sich mit denen.
Ben freute sich sehr, dass der Pilot gefunden wurde. Er sprach wieder mit dem Bothaner und erzählte nun von der Schlacht.

Bothawui System –Bothawui - Drev´starn - Merchant's Square - mit einigen seiner Offizieren und Bothanern
 
- [Both-System - Bothawui - Drev'starn - Merchant's Square - Landeplattform] - Admiral Jon Poulsen mit Verteidigungsminister Nunb, General Skael, General (Sternenjäger), Vice Admiral Tet'Ness, Commodore Korus, Adjutanten, Würdenträger Bothawuis und Soldaten

Ohne Probleme lief die Ankunft des Obersten Kanzlers der Neuen Republik ab. Das Shuttle setzte sanft auf der Landeplattform auf und einen Augenblick später senkte sich langsam die Rampe herab. Die Soldaten standen vollkommen unbeweglich da und warteten, während die Zivilisten ein wenig nervös hin und her zappelten. Dann betraten der Kanzler und sein Gefolge die Rampe und schritten gemessenen Schritts zu den Wartenden hinab. Poulsen überließ dem Verteidigungsminister die ersten Worte und die Begrüßung des Mon Calamaris, er selbst begrüßte das Oberhaupt der Republik zwar auch gebührend - mit einem zackigen Salut und ein paar netten Willkommensworten - dabei beließ er es aber auch. Der Kanzler schüttelte noch einigen Würdenträgern die Hände und der Admiral wartete bis Qúun fertig zu sein schien und wandte sich dann an ihn.

"Wenn Sie mir bitte folgen würden, Kanzler. Minister Nunb? Erster Sekretär?", sprach er die drei wichtigsten Personen direkt an, allerdings hauptsächlich an den Obersten Kanzler gewandt.

"Wir haben nicht mehr viel Zeit bis zum Beginn der Feier und zur Bühne geht es hier entlang, Sirs."

Poulsen ging also voran, begleitet von seinem Adjutanten, während die Politiker, Würdenträger und anderen Militärs folgten. Das Shuttle des Kanzlers blieb an Ort und Stelle und eine handvoll Soldaten blieben zum Schutz zurück, der Rest des angetretenen Platoons zog wieder ab. Sehr gut. Sobald sie die Bühne erreicht hatten, würden sie noch ein paar Minuten Zeit haben und dann ging es los. Eine X-Wing Staffel, die über den Merchant's Square fliegen würde, sollte die Feier eröffnen. Während dann die Hymne der Republik spielte, würden die Politiker, Würdenträger und Militärs die Bühne betreten. Während der Oberste Kanzler Qúun, Verteidigungsminister Nunb, der Erste Sekretär der Vereinigten Clans und er selbst Nahe des Rednerpults Platz nehmen würden und jeder eine kleine Ansprache halten sollte, würde sich der Rest der Gruppe im Hintergrund niederlassen. Also die vier weiteren Militärs und Würdenträger Bothawuis. Sämtliche Adjutanten und Berater würden die Bühne nicht betreten. Sobald die vier Ansprachen gehalten worden waren, würden noch Orden verliehen und Beförderungen ausgesprochen werden, danach würde sich die Feier dann frei entfalten können und der, zugegeben, doch ziemlich propagandistische Teil wäre dann abgeschlossen. Danach würden die Anwesenden einfach Spaß haben und ihren Sieg feiern können, wenn sie denn wollten. Es würde Musik gespielt werden und an den Seiten des Platzes konnte man sich mit Getränken und Speisen versorgen, außerdem gab es dort auch reichlich Sitzgelegenheiten. Etwas abgegrenzt vom großen Platz gab es noch einen VIP-Bereich wo sich die Politiker und Würdenträger, so wie hochrangigen Militärs aufhalten konnten und wohl auch würden.

Sie erreichten den hinteren Bereich der Bühne und die Gruppe verteilte sich etwas. Jedem wurde kurz sein Sitzplatz mitgeteilt und die Zeit die sich noch bis zur Eröffnung hatten, wenige Minuten, außerdem wurden die Berater und Gefolgsleute darauf aufmerksam gemacht, das sie die Bühne nicht würden betreten können und alles von der Seite oder hinten verfolgen würden können. Poulsen blieb ein wenig Abseits stehen und zog einen kleinen Zettel aus der kleinen Tasche seiner Gala-Uniform. Keiner normalen Gala-Uniform, es handelte sich bei ihm um eine etwas abgewandelte und somit edlere und prunkvollere Uniform seiner normalen Dienstuniform. Auf dem Zettel waren ein paar, wenige, Stichpunkte aufgeschrieben. Er war noch nie ein guter Redner gewesen und würde seine Ansprache deswegen auch möglichst kurz halten und wohl kaum mehr als die Einleitung für die Reden der Leute darstellen, die dieses Handwerk besser oder gar perfekt beherrschten.

Ein Signal ertönte und dann begann die Hymne zu spielen und die Fusionstriebwerke der X-Wings dröhnten über den Platz hinweg. Man hörte Jubel aufbranden und die anwesende Elite betrat die Bühne. Der Oberste Kanzler zusammen mit dem Befehlshaber der republikanischen Truppen im System, gefolgt vom Verteidigungsminister und dem Ersten Sekretär der Vereinigten Clans. Dann folgten weitere Bothaner und Militärs abgeschlossen wurde die Prozession aus zwölf Personen von Vice Admiral Tet'Ness und Commodore Korus. Nachdem alle Platz genommen hatte und der Admiral am Rednerpult stand, verstummte die Musik und auch auf dem Platz kehrte Stille ein.


"Bürgerinnen und Bürger Bothawuis und der Neuen Republik! Soldatinnen und Soldaten der Neuen Republik! Ich freue mich heute vor Ihnen stehen zu können und die Befreiung des bothanischen Raumes mit Ihnen feiern zu können.", begann der Admiral und seine ruhige, aber dennoch energische Stimme wurde von unsichtbaren Lautsprechern über den ganzen Platz verbreitet, vor der Bühne schwebten kleine Kameradroiden, welche die Siegesfeier in die gesamte Galaxie übertrugen.

"Den Sieg über das Imperium haben wir nicht zuletzt unseren tapferen Truppen zu verdanken, sondern auch dem Widerstand im bothanischen Volk. Sie haben in beeindruckender Manier unsere Einheiten unterstützt und einen großen Beitrag zu unserem Sieg geleistet!", einen Augenblick lang blickte Poulsen in eine der Kameras und ließ den Blick über die Menge schweifen. Sein Blick wurde ein wenig ernster.

"Doch auch dieser Kampf hat seine Opfer gefordert und auf unserem langen Weg wird es noch weitere Opfer geben, das ist leider unausweichlich! Aber wir müssen dennoch weiter kämpfen und uns gegen das Imperium verteidigen! Bothawui ist einer von vielen Planeten, welche unrechtmäßig von den Tyrannen des Imperiums erobert worden sind und nun gegen ihren Willen unter imperialer Kontrolle stehen! Solange es noch Planeten gibt, die nicht frei sind und Völker versklavt werden, müssen wir kämpfen und dem Imperium seine Grenzen aufzeigen!", wieder eine Pause und dann wurde die Miene des Admirals wieder fröhlicher.

"Aber heute sind wir hier, um einen Sieg der Freiheit und der Gerechtigkeit zu feiern. Aber vorher ist es mir eine Ehre das Rednerpult an Verteidigungsminister Nunb zu übergeben."

Mit einem letzten Winken und einem Lächeln in die Kamera wandte er sich von dem Rednerpult ab, warf dem Minister einen kurzen Blick zu und übergab mit einem höflichen Nicken und einer Handbewegung das Rednerpult. Dann kehrte er zu seinem Platz zurück und ließ sich darauf nieder, während der Sullustaner das Wort an die Menge richtete...

- [Both-System - Bothawui - Drev'starn - Merchant's Square - Bühne] - Admiral Jon Poulsen mit Kanzler Qúun, Verteidigungsminister Nunb, General Skael, General (Sternenjäger), Vice Admiral Tet'Ness, Commodore Korus, Würdenträger Bothawuis
 
- [Both-System - Orbit um Bothawui - RSD 'Legend of the Republic' - Admiralsquartier] - allein

Nur in ein Handtuch gekleidet verließ Wes den Erfrischer und lenkte seine Schritte zu dem Bett des Admiralsquartiers. Ein Bett das, wie alles im Admiralsquartier, um einiges größer war als jedes andere an Bord, auch der das Quartier des Kommandanten konnte da nicht mithalten. Platz war schlicht und einfach Luxus an Bord von Raumschiffen und gerade an Bord von Kriegsschiffen, wo tatsächlich jeder Zentimeter benötigt wurde, war ein solches Quartier vollkommen fehl am Platze. Als ob die höheren Offiziere größere Betten benötigen würden, weil man dort besser drin schlief. Der Commodore rollte mit den Augen und begann sich anzuziehen, seine Gala-Uniform hatte auf dem Bett bereits bereit gelegen. Mit den Gedanken war er allerdings ganz woanders.

Die Planungssitzung mit Vice Admiral Tet'Ness war seit etwa dreißig Minuten beendet und seine Gedanken kreisten noch immer etwas um seinen Operationsplan. Es war absolut kein taktisches Meisterstück, aber das war auch gar nicht nötig. Es lag auf der Hand das sie so schnell wie möglich weiter Vorrücken mussten und dadurch waren ihre nächsten Ziele auch schon klar. Hochadmiral Niriz's Verteidigungsbereich hatte schließlich nicht nur den Both-Space umfasst, sondern auch einige andere Systeme die etwas davon abgelegen waren - namentlich: Tyrius, Leritor, Falleen und Cularin, sowie Rishi und Ukio. All diese Systeme waren nach der ersten Schlacht von Bothawui vom Imperium erobert worden und würden nun von der Neuen Republik befreit werden. Es war natürlich auch klar das Planeten wie Falleen sich bestimmt nicht der Republik anschließen würden, aber s konnten sie zumindest ein Zeichen setzten: Man befreite all jene die es wollten und stellte ihnen danach frei, ob sie sich der Neuen Republik anschlossen oder eben nicht. Sein Plan war ganz elementar, man wählte für jedes System eine Kampfgruppe aus und stellte ihr noch ein paar Truppentransporter mit Armee-Einheiten zur Seite. Dann wurden diese Einheiten entsendet und erobert die System in einem schnellen Streich. Der Widerstand im Orbit dürfte sich überall nur auf bodengestützte Jägerstaffeln belaufen und damit würden sie spielend fertig werden. Dann landete man Marines und Truppen der regulären Armee, welche dann später auch die, eventuell anfallenden, Garnisonsdienste übernahmen.

Seine direkte Vorgesetzte hatte seinen Plan bereits genehmigt und ihm auch die Kontrolle über die gesamte Operation überlassen. Somit würde er nach der Siegesfeier die Einsatzgruppen zusammenstellen müssen und dann so schnell wie möglich zuschlagen. Hoffentlich verzögerte sich die Ankunft Givenchy's nicht, für den ganzen bürokratischen Aufwand und die Analyse und Auswertung verschiedenster Daten brauchte er garantiert eine helfende Hand, zumindest wenn das Ganze nicht mehrere Wochen in Anspruch nehmen sollte. Er lächelte matt, während er sich die weiße Jacke anzog und richtete. Der aktuelle Zeitplan war so ausgerichtet, das die Kampfgruppen spätestens vier Tage nach der Siegesfeier aufbrechen konnten und spätestens in fünf Tagen sollten alle sechs Systeme befreit worden sein. Ein enger Zeitplan, aber machbar wenn jeder sein Bestes gab.

Der Commodore legte band sich nun den Gürtel um und schlüpfte in die dazugehörigen Stiefel. Fertig. Vor dem Spiegel betrachtete er sich noch einmal kurz, richtete das goldene Rangabzeichen und machte sie dann auf den Weg zur Tür. Die Gala-Uniformen waren nicht nur hässlich, sie waren auch verdammt unpraktisch. Er bekam gerade noch seine ID in die eine Jackentasche und ein paar Credits in die andere und das war es dann auch schon. Kein Datapad, keine Datacards, keine Zigaretten - wenn der Träger Raucher war und so weiter. Aber gut, wofür brauchte man das bei einer Siegesfeier auch schon? Wenigstens konnte man, sobald man einen Admiralsrang erreicht hatte, fast schon seine normale Dienstuniform anziehen. Einfach ein bisschen Gold hier und da und fertig war die neue Gala-Uniform. 'Alleine das war schon ein Grund weshalb man niemals davor zurückschrecken sollte einen Admirals- oder Generalsrang anzunehmen', dachte er leicht grinsend und öffnete die Tür des Quartiers. Auf dem Gang, rechts und links der Tür hatten zwei Marines Stellung bezogen - würden aber verschwinden sobald Wes das Schiff verlassen hatte und wieder auftauchen wenn er wieder an Bord kam.

Zügig ging er auf die Turbolifte zu und ließ sich von einem in einen der Nebenhangars bringen. Ein paar Offiziere waren schon anwesend und ebenfalls in die weiß-graue Flottengalauniform gehüllt, bis auf eine Person. Colonel Nu trug die Version der Sternenjäger, mit dem schwarzen Body unter der weißen Jacke. Dadurch das jeder eingeladene Kommandant bis zu fünf Offiziere mitbringen konnte und Wes wenn eh nur auf seinen Adjutanten zurückgegriffen hätte, hatte er seine zustehenden Begleiter einfach auf Captain Taylor und somit die 'Legend' übertragen. Sowie es aussah, hatte die Kommandantin, neben ihrem XO und den beiden kommandierenden Offizieren der beiden anderen Truppengattungen, die meisten Führungsoffiziere eingeladen sie zu begleiten. Glücklicherweise waren alle erwartungsgemäß pünktlich und sie bestiegen das Shuttle, welches sie nach Drev'starn hinunter bringen würde.

Der Transfer ging schnell und ohne großartige Zwischenfälle vonstatten. Wes wechselte ein paar Worte mit Taylor und auch den anderen Offizieren, ehe sie bereits durch die Atmosphäre stießen und auf die Hauptstadt Bothawui's hinab blicken konnten. Der Pilot brachte sie zügig und ohne große Umwege zu der zugewiesenen Landeplattform, sie setzten sanft auf und die Triebwerke wurden herunter gefahren, dann öffnete sich die Rampe und die Delegation verließ das Schiff. Die beiden Piloten würden hier auf sie warten und sie alle geschlossen oder Etappenweise - je nachdem - zurück auf den Sternenzerstörer bringen, der Landeplatz auf dieser Landeplattform war ihnen zumindest für die gesamte Dauer der Feier reserviert worden. Ein weiterer Vorteil von höheren Dienstgraden. So musste auch niemand aufs Chrono achten und alle konnten so viel Zeit auf der Feier verbringen, wie sie für nötig hielten.

Die komplette Delegation der 'Legend of the Republic' machten sich nun zu Fuß auf dem Weg zur Merchant's Square, nur Wes verabschiedete sich und schlug einen anderen Weg ein. Er hatte Anweisung sich an einer Landeplattform Nahe der Bühne zu melden. Die Mitteilung hatte ihn schon vor ein paar Tagen neugierig gemacht, es hatte geheißen er solle sich dort melden, um dann mit weiteren hochrangigen Militärs und Würdenträgern zur Begrüßung hoher politischer Persönlichkeiten bereitzustehen. Gut, es war zu erwarten gewesen das ein paar Minister oder gar der Oberste Kanzler und ein paar andere Vertreter der Neuen Republik anreisen würden - aber was hatte er dann dort zu suchen? Gleich würde er es erfahren. Der Weg war nicht weit und er konnte aus der Distanz bereits ein weiteres paar Gala-Uniformen sehen, wenn auch nicht gerade 'Normale'. Als er näher kam, er kannte er das es sich dabei um General Skael und den Kommandanten der Sternenjäger im Bereich-Bothawui handelte und sie trugen beide eine edlere Variante ihrer normalen Dienstuniform. Doch bevor, er nah genug heran gekommen war, um sich den Beiden vorzustellen hörte er schnelle Schritte hinter sich und drehte sich herum.

Vice Admiral Tet'Ness näherte sich von hinten, zu Wes' Überraschung ebenfalls in die Standard Gala-Uniform gekleidet. Obwohl, so überraschend war es eigentlich nicht. In der kurzen Zeit die er nun bereits mit Tet'Ness zusammenarbeiten durfte, hatte er schon den Eindruck von ihr bekommen, das sie selten und vor allem ungern etwas tat was sie - und andere Offiziere - von ihren Untergebenen zu sehr abhob. Dementsprechend passte es auch zu ihr nun in diese Uniform gekleidet aufzutreten. Der Commodore begrüßte seine Vorgesetzte mit einem etwas lockeren Salut und die Beiden wechselten kurz ein paar Worte, ehe zu den Generälen und ihren Adjutanten traten. Erst jetzt fiel Wes auf, das auch die Admiral ohne Adjutant aufgetaucht war, vermutlich hatte sie es ähnlich gehandhabt wie er.

Ein etwas zackigerer Salut vor den beiden nichtmenschlichen Generälen folgte und Tet'Ness stellte ihn, als ihren Stellvertreter vor. Er schüttelte die Hände der beiden ranghöheren Offiziere, hielt sich aber größtenteils aus dem Smalltalk raus, welcher nun folgte. Einer der Adjutanten warf nach ein paar Minuten ein, das sie sich am Besten zur Landeplattform begaben - denn die Zeit wurde langsam knapp. Die vier Befehlshaber gingen mit zügigen Schritten, im Falle Skael's mit zügigen Windungen, auf die Plattform zu. Es waren bereits aus der Distanz eine ziemlich große Anzahl von Armee-Soldaten zu erkennen. Es wurde wohl tatsächlich zumindest der Verteidigungsminister erwartet, denn Wes wusste das für irgendeinen x-beliebigen Senator oder Minister niemals eine solche Anzahl von Soldaten angetreten lassen werden würden.

Die Militärs betraten die Plattform und bewegten sich zwischen den Soldaten hindurch, nach vorne. Wes warf einen Blick auf sein Chrono, allmählich wurde die Zeit echt knapp, in nicht mal zwanzig Minuten sollte die Siegesfeier beginnen. Wenn man pünktlich sein wollte, dann musste das hier echt in Rekordzeit abgewickelt werden und es sah noch nicht so aus, als würde hier in Kürze etwas passieren. Es war General Skael, der Admiral Poulsen zu erst entdeckte. Der Sluissi schlängelte sich an Wes und den anderen Offizieren vorbei und begrüßte den menschlichen Admiral als erstes. Nun, wenn man es nötig hatte. Er selbst hatte es nicht besonders eilig und wartete bis Poulsen ihm zu wandte und salutierte, ehe er dem Admiral die Hand schüttelte. Wenigstens musste er sich nicht vorstellen, der Befehlshaber der zweiten Flotte kannte ihn. Er hatte ihn... Das Geräusch eines Speeders schnitt durch die Luft und lenkte die Aufmerksamkeit des Commodores von seinen Gedanken ab. Wes beobachtete, den offiziell wirkenden Speeder, wie er über sie hinweg schoss und Nahe der Landeplattform aufsetzte. Eine Horde bepelzter Bothaner kam heraus gewuselt und Wes erkannte keinen von ihnen. 'Glücklicherweise', stellten sie sich alle einzeln vor und er war froh sich zumindest die Wichtigsten merken zu können.

Augenblicke später ertönte ein Signal und die Armee-Soldaten nahmen ihre Positionen einen und blieben still stehen. Wes nahm den letzten Platz in der Reihe aus Militärs und Würdenträgern ein, neben einer Bothanerin mit silbernem Pelz. Am Himmel war nun ein Shuttle zu sehen, welches langsam näher kam. Die Soldaten nahmen Habachtstellung ein und die Offiziere taten es ihnen gleich. Unwillkürlich studierte er das Fell des Bothaners vor ihm und stellte fest, das es die gleiche Färbung hatte wie das seines ehemaligen Vorgesetzten, Captain Seí'lar. Zuletzt hatte er ihn bei Kegan persönlich getroffen, nach der Schlacht um Corellia als er einige Senatoren und Minister mit Colonel Majere aus dem System eskortiert hatte. Er wusste das der Bothaner noch immer die 'Weißes Feuer' kommandierte und auch sie an der Schlacht vor ein paar Tagen teilgenommen hatte. Vielleicht ergab sich im Laufe der Siegesfeier ja die Möglichkeit mal wieder auf Seí'lar zu treffen und sich ein wenig zu unterhalten. Einen Versuch war es auf jeden Fall wert.

Das landende Shuttle riss ihn wieder aus seinen Gedanken. Die Triebwerke verstummten und die Rampe senkte sich langsam herab, drei kleinwüchsige Sullustaner betraten die Landeplattform und kamen auf sie. Den mittleren von ihnen erkannte Wes natürlich, es handelte sich um den Verteidigungsminister Sian Nunb. Die anderen Beide waren im gänzlich unbekannt, allerdings glaubte er einen zylindrischen Gegenstand am Gürtel der Sullustanerin gesehen zu haben. Eine Jedi? Na super. Die hatten auch überall ihre Finger im Spiel - nur nicht im Krieg! Das war ja nicht ihr Job, dafür war das Militär zuständig und die Jedi sich zu schade! In dem Fall waren sie einfach Zivilisten, die geschützt werden wollten. Wes' Miene verdüsterte sich ein wenig, allein die Erinnerung an Ord Biniir kochte eine Menge schlechter Gedankengänge auf. Er versuchte sie abzuschütteln, während die drei Sullustaner sich vorstellten und allen fünf Offizieren und den Bothanern die Hände schüttelten. Dem Minister nickte er höflich zu, während er ihm die Hand schüttelte und bei der Jedi versuchte einen möglichst freundlichen Gesichtsausdruck aufzusetzen, allerdings rutschte er wohl eher in die Neutralität ab. Aber immerhin.

Dann ging alles wieder ganz schnell. Ein weiteres Shuttle tauchte am blauen Himmel auf und das Shuttle des Verteidigungsministers verschwand wieder von der Plattform. Die Offiziere und Bothaner nahmen wieder ihre Plätze ein, während Nunb neben Poulsen stehen blieb. Die anderen beiden Sullustaner nahmen hinter Wes und der Bothanerin mit dem silbernen Fell ihre Positionen ein. Dann landete das Shuttle. Wes hatte das Gefühl als würde noch einmal ein kleiner Ruck durch die Reihen der Soldaten gehen und als sich die Rampe öffnete war es ganz still auf der Plattform. Es war klar wer nun kam, es konnte nur eine Person sein. Niemand genoss nachdem aktuellen Verteidigungsminister ein solches Maß an Respekt, wie der Oberste Kanzler persönlich! Die Rampe berührte den Durastahl der Plattform und dann entstieg ein Mon Calamari in einer edlen Robe die Fähre. Sein Gefolge im Schlepptau ging Kanzler Qúun auf die Wartenden zu, Minister Nunb eilte ihm entgegen und begrüßte ihn freundlich. Danach folgte die gleiche Prozedur wie schon Minuten zuvor, den Kanzler ging mit Admiral Poulsen und dem Ersten Sekretär der Vereinigten Clans die Reihen ab und stellte alle Anwesenden, die wichtig genug waren, vor. Wes neigte respektvoll den Kopf, als er dem alten Mon Calamari die Flosse schüttelte. Dann war der Kanzler auch schon vorbei und kurz darauf setzte sich die gesamte Gruppe in Bewegung, in Richtung Bühne und Siegesfeier.

Auf den jungen Commodore wirkte die ganze Situation irgendwie...surreal. Ein Gefühl das er eigentlich selten bis nie hatte, aber heute schon. Er war noch keine dreißig Standardjahre alt und dennoch gehörte er schon zu einem derart...nunja...erlesen war vielleicht nicht das richtige Wort, aber ein anderes viel ihm gerade nicht ein, zu einem derart erlesenen Kreis? Vor sechs Jahren erst hatte er seine Karriere begonnen...sechs Jahre! Damals hatte er noch nicht mal davon geträumt jetzt schon Captain zu sein. Es war beinahe unglaublich und mittlerweile sah es fast so aus als würde er es bis zu seinem dreißigsten Lebensjahr, sogar noch bis zum Rear Admiral schaffen. Ein Admiralsrang bevor er dreißig war?! Wes schüttelte den Kopf und hörte dem jungen Lieutenant zu, der ihm gerade den Ablauf der Feierlichkeiten darlegte. Keine Adjutanten auf der Bühne. Er würde im Hintergrund neben Vice Admiral Tet'Ness Platz nehmen und irgendeinem Bothaner. Ansonsten hatte er nichts zu tun, sitzen, klatschen und nen guten Eindruck machen. Na super. Toller Job. Er teilte dem jungen Mann mit, dass er verstanden hatte und als die X-Wings über Merchant's Square jagten und die Hymne zu spielen begann, folgte er den anderen auf die Bühne.

Bis jetzt hatte er noch keinen Blick auf den Platz werfen können und er kam nicht umhin zu bemerken das der Anblick atemberaubend war. Hoch über ihnen waren die Kondensstreifen der X-Wings noch nicht verschwunden, auf dem Platz standen eine Menge Soldaten in Gala-Uniform und auch immer wieder Zivilisten die ihre beste Abendgarderobe ausgepackt haben mussten. An den Hochhäusern waren Banner aufgehangen worden, die im Wind wehten und überall waren die Hoheitszeichen der Neuen Republik zu sehen, dazu die Hymne. Ein wirklich atemberaubender Anblick. Wes nahm, wie die anderen Offiziere, für die letzten Klänge der Hymne noch einmal Habachtstellung ein und ließ sich dann auf dem ihm zugewiesenen Platz nieder. Admiral Poulsen trat ans Rednerpult und ihm, Wes, fiel auf das man sich wohl auf rudimentäre Sicherheitsmaßnahmen verließ. Soldaten in und am Rand der Menge, Scharfschützen, Flugverbote und so weiter, allerdings hatte man auf die heutzutage fast standardmäßige Transparistahl Schutzwand vor den VIPs verzichtet. Nicht schlecht und ein nicht zu unterschätzendes Zeichen. Auch wenn eine solche Wand von den Zuschauern selbst so gut wie gar nicht wahrgenommen wurde, so viel sie spätestens bei der Übertragung ins Holonet auf. Damit bewies die Neue Republik großen Mut und demonstrierte, dass man sich hier verdammt sicher fühlte. Denn eine Transparistahlwand war für Blasterwaffen aller Art unmöglich zu durchdringen. Dafür brauchte man schon eine Laserkanonen vom Kaliber eines X-Wings oder TIE-Fighters.

Er verdrängte diese Gedanken, als der Admiral zu sprechen begann. Keine schlechte Rede, er selbst hätte es kaum besser machen können - eher schlechter. Was wiederrum eher für einen niedrigeren Rang von Vorteil war, man war nicht wichtig genug für derlei Dinge. Zum Glück. Als Poulsen zum Ende kam, brandete Applaus auf und auch Wes klatschte gemessen in die Hände. Als nächstes würde Sian Nunb das Wort ergreifen. Hoffentlich trug er nicht zu dick auf. Diese Veranstaltung sollte zeigen das die Neue Republik wieder da war, aber wenn man es übertrieb dann war jedem Idioten dort draußen sofort klar, das sie hier nur die Muskeln spielen ließen...Muskeln die noch nicht ganz so ausgeprägt waren wie man es der Galaxie glauben machen wollte...


- [Both-System - Bothawui - Drev'starn - Merchant's Square - Bühne] - mit Kanzler Qúun, Verteidigungsminister Nunb, Admiral Jon Poulsen, General Skael, General (Sternenjäger), Vice Admiral Tet'Ness, Würdenträger Bothawuis
 
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[Both-System / Bothawui / Hauptstadt Drev'Starn / vor dem Zentralgebäude der Vereinten Clans / Siegesfeier der Schlacht von Bothawui] mit Commander Ven, Captain I'ngre, 1. Lieutenant Muber

Torill richtete seine Augen wieder auf das, was vor ihm lag. Captain I'ngre, eine Bith, stand vor ihm, neben seinem Commander. Den Blicken, die die beiden ihm zuteil werden ließen, und der Aktion, zu der sich Muber genötigt gefühlt hatte, zufolge, hatte er gerade etwas ziemlich dummes getan. Offensichtlich war er gerade seiner Vorgesetzten vorgestellt worden - und hatte schlicht verschlafen. Naaa großartig. Solche Sache waren so ziemlich das sicherste Mittel, wenn man sich zukünftige Karrierechancen verbauen wollte. Commander Ven sah auch nicht gerade begeistert aus, eher so, als hätte er gerade nicht übel Lust, einem grünen Lieutenant den Hals umzudrehen. Natürlich waren solche Ausrutscher auch für seinen Ruf nicht gerade förderlich. Der Epicanthix nickte, und die Bith wandte sich, nachdem sie ihn noch einen Augenblick gemustert hatte, wieder Navara Ven zu. Dann begann sie zu sprechen.

Ich hoffe, die Bevölkerung wird nun eine lange, friedliche Periode erleben. Die Kultur der Bothaner darf einfach nicht mehr so unterdrückt werden. Sie werden die ganze Republik mit neuen Kräften auf diversen Gebieten versorgen und so unserer Seite einen weiteren Aufschwung gewähren. Bothawui wird erst der Anfang sein...

Torill glaube nicht, dass er die Meinung I'ngres so einfach teilen konnte. Als einfachem Lieutenant stand es ihm nicht zu, einfach zu unterbrechen und seine Meinung in die Runde zu werfen, aber er machte sich natürlich Gedanken. Im Moment war das Kräfteverhältnis in der Galaxis jedenfalls ziemlich unausgewogen. Das Imperium beherrschte große Teile derselben und den gesamten Kern. Sicher, Bothawui war ein großer Erfolg zu Gunsten der Republik gewese, und auch nicht der einzige in letzter Zeit. Aber der Epicanthix bezweifelte, dass man die Macht einer so riesigen Institution wie dem Imperium so einfach brechen konnte. Dazu war garantiert mehr vonnöten als die Flotte, die Bothawui in den vergangen Flotte erfolgreich eingenommen hatte. Aber vielleicht irrte er sich, denn Commander Ven schob sofort ein Argument zu der Behauptung der Bith nach, über das nachzudenken es sich lohnte.

Das hoffen wir alle... Das Imperium wird schlicht an seiner Größe und an seinen unterdrückten Völkern zerbrechen. Unsere Flotte wird diesen Prozess bloß beschleunigen. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Es war natürlich nicht zu leugnen, dass eine politische Vereinigung, die sich solcher Mittel bediente, wie es das Imperium für nötig hielt, immer einen schweren Stand hatte - vor allem auf einem so riesigen Gebiet. Viele der Völker in der Galaxis waren mit der Herrschaft des Imperiums nicht einverstanden, und auch wenn sie normalerweise durch die Angst in Schach gehalten wurden, konnten immer wieder Aufstände und Revulotionen auflodern, die leicht zu Flächenbränden wurden. Und wenn nebenan eine Institution herrsche, die Freiheit und Gerechtigkeit predigte, Verstärkte dies natürlich den Willen der Aufständischen. Trotzdem, es gab genug Welten, die nur zu gern dem Imperium dienten, eben weil ihre Bewohner dazu erzogen worden waren, und die sich im Falle einer "Befreiung" durch die Neue Republik energisch, viele sogar bis zu ihrem eigenen Untergang, wehren würde. Wer auch immer am Ende die Oberhand behalten würde, Republik oder Imperium, es würde ein langer, harter Kampf werden. Anscheinend war auch Muber dieser Meinung, denn dieser erhob nun das Wort.

Mit Verlaub, Sir und Ma'am. Das gesamte Zentrum der Galaxie wird von imperialen Truppen besetzt. Niemals werden unsere Streitkräfte in diese Regionen vordringen können, denn wir halten uns derzeit nur im Outer-Rim auf. Die Vorstöße ins Innere sind bis jetzt ziemlich selten gewesen.

Das war zweifellos war. Sicher, die NR konnte immer wieder Erfolge feiern, manchmal auch ähnlich große wie hier in Bothawui, aber hier war das Imperium lange nicht so stark Vertreten wie in den Zentren seiner Macht. Und hier war dieser, für die Republik relativ unblutige, Sieg auch nur möglich gewesen, weil die Imperialen sich untereinander zerfleischt und sich dadurch verwundbar gemacht hatten. Gut und schön, dadurche entstand ein Vorteil für die Sache, die Torill ohne Gewissensbisse als "Die Richtige" bezeichnen konnte (auch wenn man das natürlich nie so genau sagen konnte), aber das Imperium fing sich bereits wieder, und es würde bald sehr viel schwieriger werden, gegen es vorzugehen. Wenn schon jetzt der Kern der Galaxis so gut wie unangreifbar war, wie würde die Situation dann erst in einigen Jahren aussehen? Es gab keinen Zweifel, dass die Rückeroberung der alten Hoheitsgebiete, sollte sie denn jemals gelingen, viele Leben kosten würde.

Jedoch hat Vice Adm. Tet'Ness eindrucksvoll bewiesen, dass solche Operationen wirkungsvoll sein können. Leider scheint das Verteidigungsministerium ziemlich zaghaft zu sein.

Dieses Kommentar konnte Torill schlecht bewerten, schließlich war erst vor wenigen Monaten an die vorderste Front versetzt worden, und hatte so von kleineren und unbedeutenden Operationen keine Ahnung. Commander Ven jedenfalls war sofort mit einer passenden Erklärung bei der Hand.

Liegt vielleicht an diesem neuen Minister... Sullustaner sind kein wirklicher Garant für eine ordentliche Kriegspolitik. Was hat sich Raistlin nur bei dieser Ernennung gedacht? … Und weshalb hat Kanzler Qúun diese Entscheidung nicht revidiert?

Torill konnte keinen Sullustaner zu seinem Bekanntenkreis zählen, aber er war sich sicher, dass man kein so allgemeines Urteil abgeben konnte, vor allem, da der Minister erst so kurz im Amt war. Und außerdem hatte er es satt, in diesem Gespräch immer nur den Beobachter zu spielen. Ein Gespräch mit Gleichberechtigten wäre jetzt etwas tolles. Aber man konnte nicht alles haben, er sollte sich eher freuen, dass er sich in dieser, nun ja, "gehobenen" Gesprächsrunde aufhalten durfte. Aber vielleicht war es doch erwünscht, wenn ernun einmal seine Meinung zu diesem Thema kundgab. Es war zwar ein Risiko, aber wer nicht wagt... Er kam nicht mehr dazu. Gerade als er dazu ansetzte, einen beiläufigen Satz fallen zu lassen, zischten einige X-Wings über den Platz. Aus ihren Schubdüsen drang Rauch in den Farben der Neuen Republik, und Torill war einen Augenblik lang überrascht, dass sie das charakteristische Begrüßungsklappern ihrer S-Flügel unterlassen hatten. Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, erklang die Hymne der Neuen Republik. Sofort wurde der Epicanthix von einer Freude erfasst, die er nur schwer erklären konnte. Eben noch einigermaßen kritisch, war er plötzlich voller Sicherheit, dass er für die richtige Sache kämpfte, egal, ob diese am Ende siegreich sein würde oder nicht. Ob das irgendein psychologischer Trick war, eine spezielle Eigenheit der Hymne? Er schob die Idee zur Seite. Solche Mittel hatte das Imperium nötig, aber nicht die Neue Republik. Viel wahrscheinlicher war, dass die Auswirkung auf einen überzeugten und talentierten Komponisten zurückzuführen war. Torill richtete sich auf, und ließ den Blick zur Bühne schweifen, im selben Moment, als dies auch alle anderen taten. Eher durch Zufall erwischte er genau jenen Moment, in dem der Kanzler die Bühne betrat. Der Epicanthix hatte den Mon Cal noch nie gesehen, aber an seiner Identität gab es nicht den geringsten Zweifel. Er strahlte eine Autorität aus, die schon beinahe körperlich spürbar war. Torill verstand zu wenig von Politik, um sagen zu können, ob er ein "guter" Kanzler war, aber der erste Eindruck war auf jeden Fall positiv - wobei er nicht sagen konnte, ob das nicht bei jedem beliebigen Mon Calamari der Fall gewesen wäre, er kannte ja schließlich die Eigenheiten dieser Rasse. Hinter dem Kanzler erschienen nun eine ganze Menge Flottenoffiziere verschiedenster Rassen (allesamt Höherrangige, wie man sich leicht denken konnte), etwa ein Dutzend Bothaner und einige Sullustaner. Letztere mussten der Verteidigungsminister und sein Gefolge sein. Commander Ven hatte nicht gerade positiv von ihm gesprochen, aber ob man das in seiner Situation richtig einschätzen konnte... Der Epicanthix war dazu jedenfalls nicht in der Lage. Die Personen, die eben die Bühne betreten hatte, nahmen auf derselben Platz, je niedriger der Rang, desto weiter vom Publikum entfernt. Ein höchstdekorierter Offizier trat ans Rednerpult. Er war schon etwas älter, und Torill erkannte in ihm nach einigen Sekunden Admiral Poulsen.

Bürgerinnen und Bürger Bothawuis und der Neuen Republik! Soldatinnen und Soldaten der Neuen Republik! Ich freue mich heute vor Ihnen stehen zu können...

Der Epicanthix hatte eigentlich nicht das Bedürfnis, sich die ganzen abgedroschenen Reden anzuhören, die hier in den nächsten Stunden gehalten werden würden. Während seine Begleiter allesamt in Richtung Bühne sahen, machte er einige Schritte rückwärts, von den anderen (hoffte er) unbemerkt, und drehte sich, nachdem er hinter einem riesigen Wookie-Offizier verschwunden war, um, um sich schnellstens vom Acker zu machen. Er hatte keinen genauen Plan, aber er würde bestimmt irgendwo ein ruhiges Plätzchen finden. Vielleicht ein Spaziergang durch die Straßen, Drev'starn war ja eine relativ schöne Stadt, wenn er nach dem ging, was er bisher gesehen hatte. Er war sich außerdem relativ sicher, dass die anderen sein Fehlen nicht beanstanden würden. Sie würden sicher auf einen plausiblen Grund für sein Fehlen konnte, auf diese Weise würde er sich nicht einmal eine Ausrede ausdenken müüssen - und, wer weiß, vielleicht würden sie ja auch Verständnis für ihn aufbringen oder es ihm sogar gleichtun. Man konnte ja nie wissen. Und sie würden, wie bereits erwähnt, es wahrscheinlich gar nicht bemerken. Commander Ven hatte zwar davon gesprochen, dass er sich am besten keine weitere Ausrutscher mehr erlauben sollte, aber hier ging es ja nur um Etikette, nicht um eine reale Gefahr. Nachdem er sein Gewissen solchermaßen beruhigt hatte, ging er wieder seiner Wege. Er konnte ja wieder zur Feier stoßen, wenn diese im vollen Gange war.

[Both-System / Bothawui / Hauptstadt Drev'Starn / vor dem Zentralgebäude der Vereinten Clans / Siegesfeier der Schlacht von Bothawui] mit diversen unbekannten Offizieren und bothanischen Würdenträgern desgleichen
 
[ Both-System | Bothawui | Drev'Starn | Merchant's Square | auf der Bühne | mit Kanzler Qúun, einer Gruppe bothanischer Würdenträgern sowie einigen Militärs ]

Ein dynamisches, grau-weißes Meer aus uniformierten Militärangehörigen breitete sich vor der sehr großen Bühne aus. Mehrere weiße Häuser im bothanischen Baustil begrenzten dabei die recht große Masse an Zuschauern unterschiedlichster Herkunft und Rangabzeichen. Euphorisch jubelte man den hochrangigen Gästen zu als diese hinter dem äußerst schweren Vorhang zum Vorschein kamen. Man überließ Adm. Poulsen, dem ranghöchsten Offizier im ganzen System, mit dessen kurzer Ansprache den Vortritt. Leise, äußerst leise setzte sich der Rest im Hintergrund auf ein paar Stühle. Laut wurde die Hymne der Neuen Republik begleitete die ganze Zeit diese elitäre Prozession. Manchmal waren zwischendurch vereinzelte Jubelschreie aus dem uniformierten Publikum zu hören, derweil sich der menschliche Admiral, völlig gelassen, hinter dem etwas sehr schmalen Rednerpult in kürzester Zeit zu einer wirklich autoritären Person aufbaute.

Auf einmal verstummte die Musik. Ebenso verhallte sämtlicher Jubel auf dem Platz. Mit einem Mal dominierte die Stille den gesamten Merchant's Square. Ganz aufmerksam lauschte die uniformierten Anwesenden Adm. Poulsens Ansprache. Gleichzeitig schwirrten ein paar kleine Kameradroiden, die für diesen Anlass von einigen HoloNet-Sendern verwendet wurden, um den Flottenoffizier. Er blieb in diesem medialen Moment dennoch vollkommen ruhig. Mehrere versteckte Lautsprecher, die man auf dem großen Areal verteilt hatte, transportierten Poulsens energische Stimme zu den Massen. Die Botschaft der kleinen Rede war deutlich: Poulsen wollte die Moral seiner Truppen stärken, denn mit diesem Sieg war die Republik mit erhobenem Haupt aus einem dunklen Tal getreten. Botahwui war erst der Anfang einer neuen Ära – einer Ära, welche die Ideale der Republik in Ehren hielt. Poulsen versuchte diese Gedanken seinen Untergebenen in gewisser Weise einzupflanzen. Sämtliche Zweige des Militärs mussten in diesem langen Krieg gegen das dunkle Imperium mit neuer Energie versorgt werden.

Schweigend lauschte Sian Nunb der Ansprache. In seinen Gedanken war er bei seiner eigenen Rede, die er im Anschluss an Poulsens Worte halten musste. Laut dem vorherrschenden Protokoll mussten seine beiden Berater, der eifrige Sekretär Ten Dhur sowie sein silberner Protokolldroide C-7DX, für die Dauer der gesamten Siegesfeier hinter der Bühne warten. Somit war der kleine, republikanische Verteidigungsminister gänzlich auf sich gestellt. Sein Droide konnte kaum Aufzeichnungen über die anderen Sprecher machen. Außerdem konnte Sian durch diese Vorschrift ebenso wenig mit weiteren Informationen, welche er später irgendwie verwenden konnte, versorgt werden. Nachdenklich strich sich der alte Sullustaner über das fliehende Kinn. Selbstverständlich hatte er noch nie irgendwelche Ängste vor dem freien Sprechen gehabt, aber mit den einzelnen Jahren hatte er gelernt die grünliche Vorbereitung seiner Reden mehr und mehr zu schätzen. Mit einem Mal wurde er unsanft aus seinen Gedanken gerissen als sich Poulsen zu ihm wandte.

Sein großer Moment war gekommen. Gemächlich trat Adm. Poulsen von dem schmalen Rednerpult zurück. Mit einem Nicken sowie einer beiläufigen Handbewegung überließ der riesige, uniformierte Mensch dem kleinen Sullustaner das Pult. Völlig ruhig rutschte Sian von seinem Stuhl und ging mit gewohnt kleinen Schritten vor. Natürlich war die Gerätschaft standardmäßig nicht auf seine winzige Körpergröße ausgerichtet, aber die quadratische Platte, auf der man stand, ließ sich per Knopfdruck ganz leise und problemlos hochfahren. Sian kannte diese technische Errungenschaft natürlich schon aus dem Senat, denn sein Volk war nicht das einzige, das solche Probleme hatte. Begleitet von einer surrenden Geräuschkulisse, die zum Teil vom Grundthema der Hymne verdeckt wurde, bekam jetzt die wartende Masse den amtierenden Verteidigungsminister zu Gesicht. Routiniert schweiften seine großen schwarzen Augen über das uniformierte Meer aus Offizieren. Einige jubelten, andere pfiffen bei seiner Erscheinung. Insgesamt war sich Sian Nunb noch nicht ganz sicher, ob das Militär ihn als den großen Vorgesetzten akzeptierte.


„Werte Anwesende von Bothawui, der Flotte, der Armee und den Sternjägerkorps, begann er ruhig und eine versteckte Maschine übersetzte seine sullustanischen Worte augenblicklich für die gesamte Masse in ein Basic, das man problemlos verstehen konnte. „Auch für mich ist es eine Ehre, dass ich an diesem schönen Tag, an diesem geschichtsträchtigen Ort mit Ihnen allen die geglückte Befreiung von Bothawui feiern darf. Mit voller Freude begrüße ich sämtliche Bothaner ganz offiziell zurück in unserer freien, demokratischen Mitte. Hoffen wir, dass sich das grüne Bothawui von der grausamen imperialen Knechtschaft rasch erholt und mit neuer Energie ans Werk geht. Im selben Atemzug rufe ich unsere freie, demokratische Gemeinschaft auf, dass wir die geschundene Bevölkerung mit allen Kräften, die uns trotz des schrecklichen Kriegs verbleiben, unterstützen. Meine Heimatwelt, Sullust, hat schon den Anfang gemacht. Werte Volksvertreter im Senat, folgen Sie diesem Beispiel – für die Bothaner, für unsere geliebte Republik, für den ersehnten galaktischen Frieden.“

Einen Moment hielt Sian inne. Ließ seine Worte wirken. Sein feines Gehör registrierte, dass in einer kleinen Ecke der uniformierten Masse mehrere Sullustaner jubelten. Trotzdem konnte er sich mit so einem unbedeutenden Teilsieg nicht zufrieden geben. Er versuchte wirklich den Griff nach den sehr fernen Sternen, denn diese Siegesfeier war für ihn die einzige Chance sich in einem so riesigem Stil öffentlich zu profilieren. Ruhig scrollte er auf seinem Datapad zum nächsten Absatz seiner Rede. Er hatte diese Ansprache auf dem äußerst langen Flug von Sullust nach Bothawui geschrieben. C-7DX und Ten Dhur hatten sich in der Zwischenzeit mit Aril Tevv beschäftigen müssen. Sie war eine Jedi-Ritterin, die anscheinend der Jedi-Rat zur Unterstützung mitgeschickt hatte. Sie sollte den winzigen Politiker sowie dessen Kollegen, darunter den derzeitigen Kanzler Qúun, schützen. Erneut ließ der republikanische Verteidigungsminister seinen konzentrierten Blick schweifen. Allmählich kehrte die gewohnte Aufmerksamkeit bei den anwesenden Militärs zurück.

„Seit der Niederlage und dem schweren Verlust von Bilbringi befand sich unsere geliebte Republik in einem tiefen, finsterem Tal...“, setzte Sian Nunb – weiterhin völlig gelassen und dazu parallel in seinem Element – wieder an. „Scheinbar hatte das Imperium mit der gewohnten groben Gewalt die Oberhand über die Galaxie erlangt. Doch nun meldet sich die Republik, allein durch Eure Taten, mit einem lauten Aufschrei zurück. Nun müssen wir den neugewonnen Mut nutzen um weitere Systeme aus der imperialen Fremdherrschaft zu befreien. Jeden Tag erreichen weitere flehende Gesuche nach Rettung die Neue Republik. Darum muss Bothawui erst der Anfang sein! Ein gleißendes Vorzeichen für weitere Taten unserer Flotte, unserer Armee und unserer Sternjägerkorps! Jetzt ist der Zeitpunkt zum schnellen Handeln angebrochen! Wir dürfen uns nun auf diesem Erfolg nicht ausruhen!“

Bei den letzten Sätzen – ein ganz deutlicher Appell an die Anwesenden sowie die Gemeinschaft der Neuen Republik – hatten zwei Kameradroiden ständig Nahaufnahmen von Sian gemacht. Sie waren leise um den sprechenden Sullustaner geflogen und hatten sie aus verschiedenen Blickwinkeln dem HoloNet-Publikum, das natürlich an dieser militärischen Feier nicht teilnehmen konnte, gezeigt. Die Droiden verweilten sogar einen Moment länger in dieser direkten Aufnahmeposition, denn Sian ließ seine Worte erneut durch eine Pause etwas wirken. Für die zahlreichen Medien, seine paar Kollegen und die riesige Masse an uniformierten Militärangehörigen hatte er bewusst seine feierliche Miene aufgesetzt. Beiläufig bemerkte er den vereinzelten Applaus – hauptsächlich aus der sullustanischen Ecke. Freundlich nickte er in deren Richtung. Gestattete sich ein Lächeln, obwohl der Hauptteil der unzähligen Zuschauer die Mimik der Sullustaner kaum durchschauen konnte. Mittlerweile stand er vor dem Ende seiner Ansprache.

„Meine letzten Worte gebühren den Gefallenen...“, ergriff der winzige Verteidigungsminister wieder das Wort. „Die Zahl ist – zu meinem Bedauern – kaum vorstellbar. Allein im Vorfeld sind Myriaden an Bothanern durch ihren Widerstand gegen das schreckliche Regime gefallen. Dazu kommen noch sämtliche Soldaten, Jägerpiloten und Mitglieder der Schiffsbesatzungen, welche vor wenigen Tagen dem System endlich die Freiheit zurückgaben. Lasst uns eine Schweigeminute für diese namenlosen Helden einlegen. Sie sind für eine gerechte Sache gestorben – nämlich ihre Autonomie. Mögen die zukünftigen Befreiungen keinen so hohen Blutzoll verlangen.“

Schweigen breitete sich gleich einer Sintflut auf dem gesamten Platz aus. Die meisten Anwesenden hielten ihre Köpfe gesenkt. Natürlich folgte auch der sullustanische Politiker dieser Geste. In seinen Gesichtspartien zeigte sich aufrichtiges Mitgefühl. Er trauerte wirklich um die unzähligen Toten, da ihn der bothanische Befreiungskampf an seine eigene, gefährliche Zeit im Widerstand erinnerte. Vor sehr vielen Jahren hatte Sian für die Freiheit seiner Heimatwelt gekämpft. Mehrere Sekunden waren seine Gedanken in der Jugendzeit gefangen. Namen, die er längst vergessen hatte, zogen auf einmal an seinem grübelnden Bewusstsein vorbei. 'Der Krieg ist schrecklich...', sinnierte Sian. 'Und doch ist er unser einziges Mittel, das wir gegen das Imperium anwenden können.' Für ihn dauerte die Minute eine Ewigkeit. Trotzdem hielt er seinen Kopf demütig gesenkt. Wartete auch die letzte Sekunde, die er auf seinem Datapad ablesen konnte, ab. Dann richtete Sian seinen Blick ein letztes Mal auf das große Publikum.

„Nun übergebe ich das Wort an unseren Kanzler...“, teilte der Politiker mit und überließ dem äußerst schlanken Mon Cal das schmale Rednerpult.

[ Both-System | Bothawui | Drev'Starn | Merchant's Square | auf der Bühne | mit Kanzler Qúun, einer Gruppe bothanischer Würdenträgern sowie einigen Militärs ]
 
Kanzler Quún

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[Bothawui, Drev’Starn, Merchant’s Square, Plattform, Fähre]- Kanzler Quún, Pwoe Nyz, Terpfen, Senatsleibwächter

Als die Ausstiegsrampe des Shuttles sich schließlich vor den Passagieren auftat ließ Quún sich Zeit – zunächst würde ohnehin die eine Hälfte seiner Entourage an Sicherheitsmännern des Senats und sonstigen Beratern das Shuttle verlassen, ehe er mit Terpfen und Pwoe Nyz symbolisch wie faktisch an seiner Seite hinaustreten würde. Dann war es soweit.
Sofort schlossen die leicht hervorstehenden Augen sich reflexartig und schützten ihn so vor dem plötzlichen Einfall das Lichts an diesem sonnigen Tag, wobei er – etwas spät – daran erinnert wurde, dass das trockene Klima Bothawuis ihm nie wirklich behagt hatte.


„Schau an… das Lametta ist auch da…“

Es genügte diese respektlos gemurmelte Frechheit Pwoe Nyz’, um Quún jeden Rest von Unbehagen abschütteln und mit all der Würde, die er nach all seinen entbehrungsreichen Jahren als Repräsentant seines Volkes und jetzt einer ganzen Republik aufbringen konnte, auf die wartende Menge an verschiedensten Würdenträgern zugehen zu lassen.
Nyz hatte nicht Unrecht – es waren die Uniformen der Republik in all ihren unterschiedliche Waffengattungen symbolisierenden Prägungen, die die vor ihm wartende Gruppe dominierten. So sollte es auch sein – hatten nicht die Soldaten der Republik diese Schlacht für die Bothaner und für die Freiheit gewonnen? Terpfens Haltung schien fast noch mehr Würde anzunehmen als die des Kanzlers – dem anderen Mon Calamari waren die Auswirkungen des trockenen Klimas von Bothawui ebenfalls nicht anzumerken.
Ein paar der Namen kannte Quún aus seinen Dossiers, die ihm natürlich mitsamt aussagekräftiger Holographien präsentiert worden waren. Admiral Poulsen, Commodore Korus – so etwas wie ein aufstrebender Stern im Militär der Republik :-)p), dazu noch einige Bothaner, unter ihnen natürlich der erste Sekretär der Vereinten Clans, ein Amt, dass nun wieder etwas bedeutete und keine beliebig austauschbare Marionette im System eines imperiumstreuen Regimes darstellte.
Jedoch war es die untersetzte Gestalt, die als erste das Wort ergriff, mit der Quún vertrauter war als jedem anderen Anwesenden, seine Berater ausgenommen. Sian Nunb, der sullustanische Verteidigungsminister der Republik, begrüßte den Kanzler in seiner quirligen Muttersprache, die fast simultan von einem ebenfalls anwesenden Protokolldroiden übersetzt wurde. Quún neigte freundlich das Haupt.


“Ich danke Ihnen, Minister Nunb. Die Reise war so angenehm, wie man sie sich wünschen konnte“, erwiderte er in seinem für menschliche Ohren etwas reibeisenartig klingenden Basic.

Die übrigen Anwesenden entboten ihm nun ebenfalls ihre Grüße, doch während der Kanzler diese entgegennahm, dachte er weiter über den kleinen Verteidigungsminister nach. Nunbs Amtszeit hatte bis zu dem Sieg von Bothawui nicht unbedingt unter einem guten Stern gestanden (welcher republikanische Verteidigungsminister der letzten Jahre konnte eigentlich anderes von sich behaupten?)– gleich zu Beginn war es der Überfall des Imperiums auf Naboo gewesen und die unvermeintliche Verwicklung der Streitkräfte in diesen Vorfall, egal, wem am Ende die Schuld zugeschoben wurde. Gerichtsurteile und parlamentarische Untersuchungen vermochten die öffentliche Meinung nur sehr selten zu beeindrucken. Und dennoch war Nunb einer seiner energischsten Befürworter gewesen, als es galt, die in Ungnade gefallene Eryell Raistlin zu beerben und der Republik neue Hoffnung zu verleihen. Quún musste sich eingestehen, dass er womöglich alleine deshalb eine gewisse Vorbeurteilung des Sullustaners durchgeführt hatte – im positiven Sinne. Wie der Minister und seine Streitkräfte im Verlauf des weiteren, unvermeintlichen Konflikts mit dem Imperium einander ergänzen oder aneinander geraten würden, musste die Zeit zeigen.
Die Prozession suchte sich jetzt unweigerlich den kürzesten Weg in Richtung Bühne – das versammelte Publikum war vermutlich bereits begierig auf den Beginn der offiziellen Feierlichkeiten (und vermutlich im Falle einiger Offiziere mittleren Ranges auf ihr Ende). Fast beiläufig hatte sich eine schmale Gestalt in Richtung des Kanzlers vorgearbeitet, erst zur Irritation der Sicherheitsleute, die sie dann jedoch passieren ließen. Quúns Haupt neigte sich zu einem freundlichen Gruß, als er die schlanke Omwati erkannte, die sich irgendwo in den hinteren Reihen der wartenden Würdenträger befunden haben musste – wie es ihre Art war. Wie jedes Mal, wenn er Qwi Lur begegnete, wunderte er sich, wie ein so graziles Wesen sich dazu entschließen konnte, in die brutalen Gefilde der intergalaktischen Geheimdienste abzusteigen. Die meisten Beobachter um sie herum hielten sie vermutlich für seine Sekretärin oder eine subalterne Beraterin. Nur wenige wussten über die Personalzusammenstellung des Geheimdienstes und der ihn kontrollierenden Institutionen Bescheid. Natürlich fiel die Reaktion seiner beiden Berater auf die Omwati ebenso unterschiedlich aus – Terpfen betrachtete sie mit offener Sympathie, Pwoe Nyz zeigte sich reserviert. Militär, Geheimdienste… das alles schien für ihn ein Abwasch.


Qwi…“, murmelte Quún. “Welchem Umstand habe ich Ihre erfrischende Präsenz hier zu verdanken?“

Die Augen der Geheimdienstbeauftragten glitzerten belustigt.

„Das können Sie sich denken, Kanzler…“, gab sie ebenso gedämpft zurück. „Bothawui mag mit großen Schiffen und Kanonen erobert worden sein, doch auch der Geheimdienst hat kaum Däumchen drehend zugesehen. Wenngleich man durchaus zugestehen muss, dass den örtlichen Bothan-Informationsnetzwerken einige sehr erstaunliche Aktionen gelungen sind, so versicherte mir zumindest der zuständige Sektionsleiter.“

Ihre Miene schien sich plötzlich zu verfinstern.

„Außerdem habe ich Neuigkeiten für Sie… eine ist katastrophal, die andere vermag ich nicht einzuschätzen. Sie finden Sie auf diesem Datenblock. Übliche Vorkehrungen.“

Lächelnd reichte Sie ihm den Block, bevor sie sich langsam von ihm und seinen Beratern zurückzog und etwas lauter hinzufügte:

„Ich freue mich auf Ihre Rede, Kanzler.“

Dann war sie wieder inmitten der Würdenträger verschwunden. Quún ließ den Datenblock beiläufig in seinem zeremoniellen Gewand verschwinden. Vielleicht fand er auf der Bühne eine Möglichkeit, dessen Inhalt zu studieren, doch wenn ein Teil der Neuigkeiten tatsächlich so katastrophal war, wie Qwi es ankündigt hatte…

„Nie bringt sie uns gute Nachrichten, was?“, stellte Nyz neben ihm sarkastisch fest. Der Kanzler ersparte sich eine Antwort.

Nyz und Terpfen blieben mit dem übrigen Begleitern der Gruppe zurück – nur Nunb, der bothanische Clansekretär, der Admiral namens Poulsen und Quún selbst würden in unmittelbarer Nähe des Rednerpults sitzen – sie waren es, die den offiziellen Anstrich mit ihren Reden liefern würden. Wie sich wohl Geschichtsstudenten künftiger Jahrhunderte mit diesen Reden beschäftigen mochten? Als bloße Randnotizen in einem schier ewig währenden Krieg? Oder als Leuchtfeuer am Wendepunkt der Gezeiten?
Gedankenverloren lauschte der Mon Calamari den Klängen der Hymne – ein grässliches Musikstück, kaum mit den sanften Klängen der großen Meister seiner Heimat zu vergleichen – und berührte ab und an den harten Umriss des Datenblocks in der Tasche seines Gewands. Eine katastrophale Neuigkeit… und eine… ungewisse…
Sie hatten die Bühne jetzt betreten und bis auf Poulsen Platz genommen, Quún war äußerlich wieder so souverän, wie ein Kanzler zu sein hatte. Den Datenblock schob er gewaltsam bei Seite – ihn jetzt, während der Reden des Admirals und des Verteidigungsministers, die vor ihm sprechen würden, zu lesen, konnte durch die Dutzenden anwesenden Holokameras nur als grobe Unhöflichkeit gedeutet werden. Als im Rampenlicht stehender Staatsmann musste man jede noch so achtlos vollführte Geste bis ins Detail durchdenken
Die Rede des Admirals war die eines Militärs – knapp, präzise, ohne allzu viel Pathos und unter Hinweis auf die Pflichten, die ein jeder Soldat der Republik zu erfüllen hatte. Quúns Applaus mit den übrigen Anwesenden auf der Bühne und dem Publikum war aufrichtig. Es war nicht die Aufgabe der hohen Offiziere der Flotte, große Volksreden zu halten, und Poulsen hatte diesen Teil des Protokolls souverän gemeistert.
Die darauf folgende Rede Nunbs überraschte Quún nicht – er hatte gewusst, dass der Sullustaner ein geschulter Rhetoriker war, der es vermochte, nach Wahl sich oder eine höhere Sache ins Rechte Licht zu rücken. Seine Wortwahl war angemessen, demütig vor den dargebrachten Opfern, mitreißend und respektvoll. Das von ihm aufgerufene Schweigen zum Gedenken der Opfer der schrecklichen Kämpfe hätte man fast mit den Händen greifen können.
Schließlich übergab der Verteidigungsminister an den Kanzler und dieser trat an des Sullustaners Stelle hinter das sich automatisch wieder an die veränderte Größe des Redners anpassende Pult. Im Gegensatz zu Nunb würde Quún seine Rede direkt auf Basic halten – mit all den Nach- und Vorteilen, die das mit sich brachte.


“Ich richte meine Worte heute an das freie Volk von Bothawui, um ihm meine Anteilnahme für die Zeit der Entbehrungen und Unterdrückung auszusprechen und um es Willkommen zu heißen, zurück in der Gemeinschaft emanzipierter und freiheitsliebender Völker dieser Galaxis.“

Der Mon Calamari nutzte die Pause des Atemholens, um dem bothanischen Clansekretär ein symbolisches Neigen seines Hauptes zukommen zu lassen.

“Auch richte ich meine Worte an die tapferen und standhaften Soldaten der Republik, die dabei geholfen haben, das Joch imperialer Tyrannei und Unterdrückung im Dienste einer kleinen, ausbeuterischen Minderheit von diesem Planeten zu heben, die ein Freudenfeuer der Hoffnung entzündet haben, das unsere Zusammenkunft heute erleuchten soll.“

Das nächste Nicken galt Poulsen, schloss – je nach Interpretation – aber auch den Verteidigungsminister mit ein.

“Und zuletzt richte ich meine Worte an alle Völker dieser Galaxis, um Ihnen von diesem Ort entgegenzurufen, dass die Republik lange genug tatenlos zugesehen hat, wie die Schergen des sogenannten Galaktischen Imperators System um System der Dunkelheit preisgegeben haben, wie Sie wahnsinnigen Massenmördern wie Delak Niriz erlaubt haben, Unschuldige dahinzuschlachten. Diese abartige Form der Politik und Kriegsführung hat unsere Galaxis lange genug befallen, denn wir werden nicht nur nicht mehr weichen, wir werden den Schatten zurückdrängen, wir werden ihn ausmerzen!

Heute möge der Wendepunkt der Gezeiten sein, an dem die freien und unterdrückten Völker gleichermaßen ihre Peiniger wissen lassen, dass ihre Zeit abgelaufen ist. Heute möge der Tag sein, an dem das Imperium erkennt, dass es mehr braucht als bestialische Massenvernichtungswaffen, mehr als eine verdorbene Gemeinschaft okkulter Hexenmeister, um den Geist der Freiheit zu unterdrücken!

In seinem Wahn, alles zu beherrschen und jeden zu kontrollieren hat das Imperium damit begonnen, sich selbst zu zerstören. Wo mit harter Faust jedwede Opposition zerquetscht wird, mögen Institutionen der Gerechtigkeit vernichtet werden können, doch zugleich wird die Saat der gerechten Wut, des gerechten Drangs nach Freiheit ausgebracht. Diese Saat wird das Imperium nun ernten!

Ich strecke meine Hand nach all den Völkern aus, die mit den Bothanern, die mit uns gelitten haben. Mögen Sie Ihre Kräfte mit den unseren vereinen und mögen Sie die Bestie zurücktreiben in den finsteren Abgrund, aus dem der Orden des Imperators geboren wurde! Gemeinsam wird die Sturmflut der Freiheit ihre von Angst, Terror, Korruption und Gewalt durchsetzten Auswüchse hinfort spülen, das Antlitz unserer Galaxis von ihnen befreien, bis eines Tages kein Individuum mehr seinen Stolz, seine Freiheit vor einem Gewaltherrscher beugen muss.

Unser Kampf wird hart. Niemand kann voraussehen, wie viele Mütter und Väter, Töchter und Söhne noch die schreckliche Nachricht überbracht bekommen werden, dass einer ihrer Liebsten sein Leben gab, wie es unsere Soldaten und zahlreiche Bothaner hier auf Bothawui taten. Keine Worte können ihren Schmerz lindern, keine Gaben ihren Verlust kompensieren. Doch die Freiheit, die Freiheit der Völker dieser Galaxis, die Freiheit eines jeden Individuums, kann dieses kostbare Opfer adeln, kann neues Leben entstehen lassen.

Man wird sich an ihre, an unsere Opfer erinnern. In Freiheit… und Dankbarkeit.

Darum kämpfen wir.“


[Both-System, Bothawui, Drev’starn, Merchant’s Square, Bühne]- Minister Nunb, Admiral Poulsen, Kanzler Quún, andere

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Quún
Head of State, Galactic Republic
 
[Both-System / Bothawui / Hauptstadt Drev'Starn / vor dem Zentralgebäude der Vereinten Clans / Siegesfeier der Schlacht von Bothawui] mit diversen unbekannten Offizieren und bothanischen Würdenträgern desgleichen

Torill war noch keine zehn Schritte weit gekommen, als die Menge um ihn herum in einen ohrenbetäubenden Beifall ausbrach. Die Flotte der neuen Republik war aus enorm vielen unterschiedlichen Spezies zusammengestellt, und es war schon eine interessante Sache für sich, wenn mehrere hundert Menschen, Wookies, Bothaner und dazu noch einzelne Angehörige anderer Rassen ihren Beifall bekundeten. Einen Augenblick lang war der Epicanthix gefesselt von diesem Anblick, der sich ihm doch vor einigen Sekunden erst geboten hatte - offenbar hatte er darauf nicht sonderlich geachtet. Ein schneller Blick zur Bühne bestätigte ihm, dass nun ein neuer Redner nach vorne getreten war. Zuerst war nichts zu erkennen bis auf das Pult, das Admiral Poulsen gerade verlassen hatte. Als der Applaus der Menge jedoch langsam abflachte, tauchte dahinter, Stück für Stück, der Kopf eines Sullustaners auf.

Das musste der neue Verteidigungsminister sein, Nunb, wenn er sich nicht irrte. Seine Augen und Ohren muteten jemandem, der bisher erst sehr selten Angehörige seiner Spezies gesehen hatte, etwas komisch an, und die beiden Hautfalten, die sich von den Uhren bis zum Mund zogen, waren für die Augen von Menschen (oder auch Epicanthix) doch sehr sonderbar. Den Gesichtsausdruck des Sullustaners konnte aber auch Torill leicht erkennen. Er schien absolut selbstsicher, als habe er schon viele solcher Reden gehalten - und wahrscheinlich war es auch so - , und wisse nun besser als jeder andere, wie man sich zu verhalten hatte. Kurz betrachtete der Verteidigungsminister sein Publikum, dann ging er zu seiner Rede über. Diese war nun nicht so kurz gehalten wie die des Admirals, und obwohl der Epicanthix die Worte, die Politiker anstatt von Taten oft anbrachten, eigentlich nicht mochte, hörte er dann doch zu, hielt in seinen Schritten inne und drehte sich zur Bühne um. Schließlich war das hier eine Ausnahme - diese Worte ersetzten keine nötige Handlung, sondern folgten auf eine solche. Auch wenn er nicht im entferntesten wusste, wie weit der Sullustaner an der Planung der Schlacht beteiligt gewesen war, musste er, als Vorgesetzter des gesamten Militärs doch einen Beitrag geleistet haben.

Torill wurde schon bald klar, dass die Basic-Worte, die aus den Lautsprechern drangen, nicht die waren, die der Redner tatsächlich von sich gab. Es waren die Worte eines Übersetzers, denn die Bewegungen, die der Mund der kleinen Person machte, zeichneten das Bild einer fremden Sprache, höchstwahrscheinlich Sullustanisch. Falls es eine Maschine war, war sie von ihren Erbauern gut genug programmiert worden, um nicht als solche aufzufallen. Trotzdem runzelte der Epicanthix die Stirn - er war eigentlich nicht der Meinung, dass man eine ergreifende Rede über einen Dolmetscher vermitteln konnte. Falls es dem Politiker aber trotzdem gelang, und das war ja immerhin möglich, hätte er ein großes Talent für Veranstaltungen dieser Art bewiesen, und dafür, die Massen zu mobilisieren und zu motivieren. Torills Neugier war geweckt, und so blieb er weiter stehen, während der Sullustaner sprach. Seine Rede handelte von der Situation der Republik, von der Freude, Bothawui wiede in deren Reihen begrüßen zu dürfen, und endete schließlich, nicht ganz unerwartet, mit einer Schweigeminute für die Gefallenen, sowohl für die republikanischen Soldaten aus auch für die Mitglieder des Widerstandes.

Wie alle anderen Personen auf dem Platz senkte der Epicanthix den Kopf und gab kein Geräusch mehr von sich, sobald diese begonnen hatte. Trauer und Gedenken war ein notwendiger Bestandteil einer Demokratie und einer gesunden Gesellschaft. Niemand hatte die Motivation, ein Opfer zu bringen oder sich für eine gute Sache einzusetzen, wenn er nicht wusste, dass andere ihn respektierten und an ihn dachten. Die Minute zog sich ungewöhnlich in die Länge, und gab dem Lieutenant Zeit zum nachdenken. Er schätzte sich glücklich, niemanden von den Gefallenen persönlich gekannt zu haben, was natürlich nicht bedeutete, dass er weniger trauerte. Ersteres lag vor allem daran, dass er erst kurz vor der Schlacht überhaupt erst zu diesem Flottenteil gestoßen war. Er kannte eigentlich nur die Brückencrew der "Sunrise" - andere Bekanntschaften unterhielt er im Moment noch nicht. Die Minute endete, und der Sullustander hob den Kopf wieder, den er zuvor, wie alle anderen auch, gesenkt gehalten hatte.


Nun übergebe ich das Wort an unseren Kanzler... erklärte er.

Während der Kanzler zum Pult trat und sein Minister ihm wich, bewegte sich Torill wieder auf die Gruppe zu, die er eben erst verlassen hatte. Wenn er sowieso in der Nähe blieb und weiter den Reden lauschte, konnte er das auch mit ruhigem Gewissen und der Gewissheit tun, niemandem vor den Kopf zu stoßen. Als der Mon Calamari seine ersten Worte an die Menge richtete - er hielt seine Rede im Gegensatz zu Nunb auf Basic - , stand der Epicanthix wieder neben Lieutenant Commander Muber. Dieser wandte kurz den Kopf, blickte Torill einmal kurz und eindeutig missbilligend an, und wandte sich dann wieder der Rede zu. Er hatte offenbar das kurze Verschwinden bemerkt - was nicht verwunderlich war. Es war auch eine komische Aktion gewesen. Alles zu tun, um Land zu gewinnen, und dann einige Sekunden später zurückzukehren, um die vorherige Position wieder einzunehmen, war nicht unbedingt eine für das Militär ideale Verhaltensweise. Besorgt sah der Epicanthix hinüber zu Commander Ven und dessen Vorgesetzter I'ngre. Soweit er das sagen konnte, hatten sie nichts mitbekommen, aber er konnte sich natürlich auch irren - und falls er das tat, konnte das Konsequenzen haben. Um sich nicht weiter mit der Problematik beschäftigen zu müssen, wandte er sich wieder dem Kanzler zu.

Heute möge der Wendepunkt der Gezeiten sein, an dem die freien und unterdrückten Völker gleichermaßen ihre Peiniger wissen lassen, dass ihre Zeit abgelaufen ist. Heute möge der Tag sein, an dem das Imperium erkennt, dass es mehr braucht als bestialische Massenvernichtungswaffen, mehr als eine verdorbene Gemeinschaft okkulter Hexenmeister, um den Geist der Freiheit zu unterdrücken! rief jener gerade, in einem nicht ganz korrekt ausgesprochenem, aber sonst einwandfreiem Basic.

Eine gekonnte Formulierung, und sie wirkte auch auf das Publikum, wie Torill feststellen konnte. Er hörte der Rede weiter zu, und war mit der Zeit selbst begeistert. Bothawui war ein gewaltiger Sieg für die Neue Republik, und wenn sie jetzt so weitermachten wie bisher, dann bestand eine wirklich reelle Chance, dass es so weitergehen würde. Auch wenn es ein langer Kampf werden würde - es bestand die Möglickeit, dass das Imperium irgendwann endgültig besiegt war und Frieden in der Galaxis einkehren konnte, wie man ihn jetzt nicht kannte. Als die Rede beendet wurde, klatschte auch der Epicanthix begeistert.

[Both-System / Bothawui / Hauptstadt Drev'Starn / vor dem Zentralgebäude der Vereinten Clans / Siegesfeier der Schlacht von Bothawui] mit Captain I'ngre, Commander Ven und Lieutenant Commander Muber
 
[Both-System, Bothawui, Drev’starn, Merchant’s Square, Bühne] Lamettaträger, politische Würdenträger und Amira

Amira fühlte sich alles in Allem unglücklich, gleichzeitig empfand sie, dass ihre Paradeuniform schon einmal besser gesessen hatte, und auch wenn sie nach wie vor als schlank zu bezeichnen war, lies ihr Verstand nur den Schluss zu, dass sie ein bis zwei Pfund wenige vertragen konnte. Dass die Hapanerin es ebenfalls nicht mochte, mit vollem Lametta auf der Bühne neben einem Haufen Würdenträger – politischer, als auch militärischer Natur – zu stehen, war ihr ebenso bewusst. Ihre Gesichtsmimik war zwar äußerst neutral, doch innerlich wünschte sich die Kommandantin der fünften Flotte an jedem anderen Ort der Galaxie lieber zu sein, als auf dem politischen Parkett. Sie hatte einfach kein Talent dafür, und während um sie herum Reden gehalten wurden, die sie zwar wahrnahm, nicht jedoch wirklich bewusst verarbeitete, ahnte sie, dass dies alles in einem Debakel enden würde. Aber Poulsen hatte ihr keine Wahl gelassen. ‚Es war ihre Operation, also schlagen sie sich auch mit einem Teil des politischen Rattenschwanzes herum.’
Bis zur letzten Minute, bis zum Abflug des Shuttles, hatte Amira auf einen auftauchenden imperialen Verband, oder irgendetwas anderes gehofft, dass es ihr ermöglichen würde, diesen Termin hier heute abzusagen. Aber die Galaxie hatte sich gegen sie verschworen, und als wäre das nicht genug, war ihre Galgenfrist ebenso abgelaufen, denn der Kanzler hatte seine Ansprache beendet und bat sie zum Rednerpult.


„Verehrte Wesen, ich möchte ihnen gerne Vice Admiral Amira Tet’ness, Kommandantin der fünften Flotte und Verantwortliche für die Befreiung des bothanischen Volkes, vorstellen.“

Beifall brandete auf und Amira wollte im Boden versinken, sie war sich so unsicher, dies war nicht ihr Spielplatz, hier kannte sie die Regeln nicht, aber an eines konnte sie sich erinnern. Sie schaffte es noch ein leises „Vielen Dank, Sir“ in seine Richtung zumurmeln, bevor der Beifall sie wie hypnotisch gefangen nahm.
‚Zeige niemals Furcht.’ Für einen unentschlossenen Moment, wusste sie nicht so recht wohin mit den Händen, bei einem Briefing, vor egal wie vielen Offizieren oder Soldaten, verwendete sie, um zu gestikulieren und wichtige Informationen hervorzuheben. Hier? Sie konnte sich an das Pult klammern, oder stumpfsinnig an ihrer Seite baumeln lassen, oder sie konnte das Einfachste tun und lehnte die Hände behutsam auf dem Rednerpult hab – so wie sie es bei Poulsen gesehen hatte, ihr Blick betrachtete das Flimsiplast in ihren Händen. Die Rede, welche sie vorbereitet hatte, doch sie schien nicht angemessen, um das zu sagen, was Amira ausdrücken wollte. Also ließ sie die vorbereitete Rede los und hörte auf ihren Instinkt, das was sie wirklich sagen wollte. Was ihr wirklich wichtig war.


„Hoffnung.“ Das Wort war leise, beinahe zögernd gesprochen, bevor die Blondine den Kopf hob und das Wort lauter und selbstsicher wiederholte. „Hoffnung ist was uns leitet, was uns all die Schrecken des Krieges ertragen lässt. Die Hoffnung, dass unsere Taten die Galaxie ein klein wenig heller und besser machen, um das Dunkel vertreibt, das sich unserer Ängste und Befürchtungen bemächtigt hat.“

Amiras Blick schweifte über die Menge, beinahe so, als wolle sie jedem verdeutlichen, wie wichtig, dieses kleine Wort war. Hoffnung.

„Das Imperium herrscht durch Furcht und auch wen Mut unsere Verteidigung gegen die Furcht ist, ist es doch der Funken der Hoffnung, der in uns allen erwacht, der uns die Kraft gibt für eine bessere Zukunft zu kämpfen.“


Die Hapanerin, musste keine rhetorischen Künste in ihre Worte hineinlegen, denn man konnte förmlich spüren, wie sie aus ihrem Innersten kamen, unverstellt, offen und ehrlich.

„Wie winzig und unbedeutend, scheint ein jeder von uns zu sein angesichts der Gefahr die durch das Imperium ausgeht, doch Gemeinsam haben wir – die Völker der Republik und ihre Streitkräfte – Stärke gefunden. Wir stehen füreinander ein, denn der Soldat neben mir, gleich welcher Rasse ist mein Bruder oder meine Schwester, denn ihnen vertraue ich mein Leben in der Schlacht an. Und ebenso müssen die Planeten der Republik zueinander stehen, denn nur gemeinsam können und werden wir diese schwierigen Zeiten überdauern.“

'Bei allen Sonnen, sag mir, dass das kein Seitenhieb gegen den Senat war...' der Nachteil einer improvisierten Rede kristallisierte sich klar heraus.

„Wir alle mussten lernen, das Krieg vor allem eines bedeutet: Verlust.“

Amira hielt inne und ohne, dass sie es wirklich wollte, drängte sich das Gesicht eines Jungen Ensigns in ihre Erinnerung, der erste Tote, den sie in ihren Jahren als Offizierin jemals zuverantworten hatte. Ja, jeder verlor etwas im Krieg, vielleicht war ihr Verlust, ein Teil ihrer Menschlichkeit, indem sie wusste, was ihre Befehle anrichten würden. Egal wie gut ein Befehl war, irgendeiner ihrer Soldaten würde sterben. Die kalte Logik des Kriegs, ein Zahlenspiel, manchmal ein Glücksspiel.

„Jeder mag etwas Anderes verloren haben und ich weiß, meine Worte können nicht ausdrücken, was ein jeder von ihnen empfinden mag, ob der Grausamkeiten die sie und ihre Liebsten durchleben mussten. Umso mehr, möchte ich mit ihnen gemeinsam all jene ehren, die für Bothawuis Freiheit das höchste Opfer erbracht haben und möchte sie alle zu einer Gedenkminute auffordern.“

Der gesamte Platz verfiel in Stille, um das Andenken all jener zu wahren und zu ehren, gleich ob Zivilist oder Soldat. Familienvater, Pilot, Mutter oder Marine… der Vergleich konnte ewig fortgeführt werden, doch der Umstand, dass sie alle für eine bessere Zukunft gestorben waren, ließ sich nicht verleugnen. Nicht hier, nicht jetzt, niemals. Es war ein wenig mehr als die 60 Sekunden vergangen, bevor sie erneut fortfuhr: „Wir sind am Leben, und es ist unsere Aufgabe, nein unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass man sich ihrer erinnert und dafür sorgen, dass ihr Verlust einen Sinn bekommt. Wir müssen unseren Kampf fortführen, denn unzählige andere Welten, erleiden weiterhin, was man auch ihnen angetan hat und kein Wesen sollte in Furcht vor einem neuen Tag leben müssen.“

Amira war leicht am Ziel vorbeigeschossen, und die rhetorische Pause brauchte sie ebenso dazu, um zu überlegen, wie sie nun die Kurve kriegte, und auf ihre eigentliche Aufgabe zurückkam. „Ich möchte ihnen gerne der einige Männer und Frauen vorstellen, ohne die Bothawuis Befreiung niemals möglich gewesen wäre. Ihre Tapferkeit und Befähigung, stehen stellvertretend für alle Soldaten, die an dieser Operation beteiligt waren und doch haben sie sich besonders hervorgehoben.“

„Commander Navara Ven, kommandierender Offizier der Sunrise Over Coruscant.“ Es dauerte eine kurze Zeit, bis der Offizier auf dem Rednerpult unter angenehmen Applaus angekommen war und kurzfristig spielte Amira mit dem Gedanken, seine gesamten Verdienste zu nennen, aber das wäre zuviel des Guten. „Die Republik, dankt ihnen für ihre herausragenden Dienste im Angesicht des Feindes, ihren Taten sprechen für sich, und sie sind ihren neuen Verpflichtungen mit Gewissheit gewachsen, Captain Navara Ven.“ Mit diesen Worten überreichte sie ihm eine offene Schatulle, mit seinen neuen Rangabzeichen und schüttelte ihm mit einem aufrichtigen, echten Lächeln die Hand und salutierte schließlich respektsbekundend.

„Als nächstes möchte ich Captain Gilad Sei’lar zu mir bitten.“ Auch hier dauerte es eine kurze Weile, bis der Offizier unter dem Beifall der Anwesenden zu ihr ans Pult draht. „Ich kann mir nicht ausmalen, wie schwer es für sie von Zeit zu Zeit gewesen sein muss, sie waren an der ersten Schlacht von Bothawui beteiligt, und mussten mit ansehen, wie unsere Streitkräfte auf verlorenem Posten standen. Doch sie haben einen klaren Kopf behalten, und seit diesem Tag hierauf hingearbeitet, Tapferkeit, Weitsicht und ein unerschütterlicher Wille, sind Qualitäten, welche die Republik und die Flotte zu schätzen weiß. Darum freue ich mich, sie in den Rang eines Commodores befördern zu können. Commodore Gilad Sei’lar, die Republik und ihr Volk, braucht Offiziere wie sie, und ich weiß, sie werden uns nicht enttäuschen.“ Auch bei ihm, konnte sie sich das ehrliche Lächeln nicht verkneifen, Sei’lar hatte es wahrlich verdient. Seit Jahren arbeitete er unermüdlich und hatte sich all das Wissen angeeignet, das ihn zu einem guten Kommandanten machte. Ihm reichte sie ebenfalls die Hand und salutierte, vor dem frisch beförderten Commodore.

Alles in Allem bat sie vier weitere Offiziere zu sich, als Erstes, den Mon Calamari Captain Tralplor, danach einen Er’Kit – Ody Mandrekk, wobei sie ohne einen Blick auf die Akten, niemals in der Lage gewesen wäre die Spezies einzuordnen, es folgte Herian I’ngre, eine weibliche Bith und zuletzt Aril Ningo, eine weibliche Sullustanerin. Sie alle, wurden ebenfalls wie Commodore Sei’lar, in den Rang eines Commodores befördert, und würden zukünftig keine unbedeutende Rolle in der Flotte der Republik spielen.


„Ich möchte mich ebenfalls, bei jedem Captain, Offizier, Unteroffizier, Crewman, Pilot und Marine bedanken, ohne sie alle, würden wir heute nicht hier sein können. Ihr Mut und ihre Tapferkeit, haben dies erst ermöglicht.“ Mit diesen abschließenden Worten entfernte sie sich vom Rednerpult, froh und erleichtert, dass sie es hinter sich hatte, aber auch zufrieden, dass sie die Beförderungen hatte vornehmen können. Es war, was ein jeder der Offiziere verdiente, doch gleichzeitig würde die Zukunft von jedem Einzelnen mehr fordern als bisher.

[Both-System, Bothawui, Drev’starn, Merchant’s Square, Bühne] Lamettaträger, politische Würdenträger und Amira
 
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- [Both-System - Bothawui - Drev'starn - Merchant's Square - Bühne] - mit Kanzler Qúun, Verteidigungsminister Nunb, Admiral Jon Poulsen, General Skael, Lieutenant General Madak, Vice Admiral Tet'Ness, Würdenträger Bothawuis

An und für sich, hätte die Situation lächerlich wirken müssen. Ein zu kurz geratenes Wesen, benötigte einen Mini-Fahrstuhl um vernünftig an dem Rednerpult stehen zu können. Der Lift fuhr die kleine Gestalt langsam in die Höhe und Stück für Stück tauchte der kahle Schädel hinter dem Rednerpult auf. Die Situation hätte komisch gewirkt, hätte es sich bei der kleinen Person nicht um den Verteidigungsminister der Neuen Republik gehandelt und damit um einen der wichtigsten Männer innerhalb der Republik, hätte er nicht diesen ernsten und unnachgiebigen Gesichtsausdruck aufgesetzt gehabt und wäre die Situation eine gänzlich andere gewesen. Vor seinem inneren Auge sah Wes wie, irgendwo in der Republik, kleine Kinder vor den Holoprojektoren in Gelächter ausbrachen. Doch auf dem Merchant's Square lachte niemand.

Mehr oder weniger Aufmerksam verfolgte der junge Commodore schließlich die Rede des sullustanischen Ministers. Ein Glück das er sich im Augenblick und auch nicht in naher Zukunft mit so etwas rumschlagen musste. Er war nur ein Zuschauer aus der allerersten Reihe. Niemand für den man sich interessierte, maximal sein Name würde als Bilduntertitel irgendwo erscheinen, eigentlich die perfekte Situation. Er unterdrückte ein leichtes Lächeln und behielt seine ausdruckslose Miene bei. Während Nunb die Motivations- und Appellkelle schwang und schließlich - und vermutlich als Abschluss - die Gefallenen ehrte und um eine Schweigeminute bat. Auf dem riesigen Platz wurde es mucksmäuschen still und viele neigten den Kopf, wieder andere hoben ihn in Richtung Himmel und manche schlossen einfach nur die Augen. Wes selbst senkte den Blick und sah hinab auf den Boden der Bühne, schließlich schloss er die Augen.

Auch wenn die zuvor berechneten Verluste nicht eingetreten waren, so hatte es dennoch zu viele Tote gegeben. Es gab immer zu viele Tote. Bestes Beispiel waren die drei Kampfgruppen unter seinem Kommando. Nicht ein Flottenangehöriger hatte sein Leben verloren, dafür hatten einige Sternenjägerpiloten und viel mehr Marines ihr Leben lassen müssen. Egal wie man es anstellte, man konnte es nicht perfekt machen. Nicht mal annähernd und jeder seiner Befehle, jeder seiner Pläne - welche mit möglichen Verlustraten erstellt wurden - würde mehr Opfer erfordern. Er musste Individuen in den Tot schicken, das war sein Job und er konnte nichts daran ändern. Niemand konnte das und es gab keinen perfekten Plan, in dem niemand ums Leben kam. Nicht auf diesem Gebiet.

Schließlich ertönte wieder die Stimme des kleinen Politikers und Wes hob seinen Blick wieder, ebenso die Anwesenden Zuschauer und womöglich auch sehr viele Zuschauer vor den Holoprojektoren. Nunb war mit seinem Teil der Rede nun zum Schluss gelangt und übergab das Pult an das Oberhaupt der Neuen Republik. Den Obersten Kanzler Qúun. Der alte Mon Calamari tauschte mit dem Sullustaner den Platz und ergriff sogleich das Wort - auf Basic. Im Gegensatz zu seinem Vorredner sprach der Kanzler direkt in der am meisten verbreiteten Sprache der Galaxie und griff nicht auf die Technik zurück, um seine Rede übersetzen zu lassen. Nicht schlecht, dachte er respektvoll und lauschte der Rede des Kanzlers. Der eindrucksvollen Rede des Kanzlers. Der Mann war offensichtlich in seinem Element und das - für einen Mon Calamari - sehr gute Basic tat der Rede ebenfalls gut und wirkte ganz und gar nicht störend.

Als auch der Oberste Kanzler seine Rede beendet hatte, brandete wieder Beifall auf, Wes klatschte ebenfalls in die Hände und es war unüberhörbar, das die Rede des Oberhauptes der Republik am meisten Eindruck gemacht hatte. Allmählich wurde es wieder etwas ruhiger unter den Zuschauern und Kanzler Qúun übergab das Pult nun Vice Admiral Tet'Ness. Wieder musste sich Wes ein Lächeln verkneifen, denn er spürte beinahe den Unwillen seiner Vorgesetzten neben sich. Auch wenn er noch nicht lange mit der Hapanerin zusammenarbeiteten, eins war klar: Sie hasste derlei Veranstaltungen abgrundtief! Eigentlich ein Wunder, das sie ihn nicht unter irgendeinem Vorwand alleine hier herunter geschickt hatte und ihn diesen Teil der Feier absolvieren ließ. Aber nein, auch das passte nicht zu Amira Tet'Ness. Dies war ihre Pflicht und so ungerne sie, sie in solchen Augenblick auch ausführte, sie führte sie aus - und das auch ziemlich gut wie Wes fand.

Sie wirkte sicher wie sie am Rednerpult stand und ihre Stimme war fest und entschieden. Ihre Rede unterschied sich ziemlich von den drei vorhergehenden und doch passte sie gut ins Bild und selbst die zweite Gedenkminute wirkte absolut nicht überflüssig. Danach forderte sie, wie die anderen Redner auch schon dazu auf, weiter gegen das Imperium vorzugehen, das ihr Kampf noch lange nicht beendet war und die Republik noch viel vor sich hatte. Schließlich erreichte sie den Teil, weswegen sie überhaupt hier vorne stand. Beförderungen. Beförderungen von diversen Offizieren ihres Zuständigkeitsbereichs in wichtigere Stellungen. Sehr viel wichtigere Stellungen.

Der erste Offizier war ein grünhäutiger Twi'lek, der Wes nicht unbekannt war. Commander Navara Ven. Während des Angriffs auf das Rishi-System hatte Ven unter ihm gedient und seinen Job sehr gut gemacht. Eine nachvollziehbare Beförderung! Wes stimmte in den Applaus über die Beförderung des Commanders ein und wusste wer als nächstes an der Reihe war. Diesmal konnte er das Lächeln nicht unterdrücken, als Tet'Ness den Namen aussprach. Captain Gilad Seí'lar! Eine überfällige Beförderung. Vor einigen Jahren war er noch der erste Offizier dieses Bothaners gewesen und nach der dritten Schlacht von Corellia hatten sie sich als Gleichrangige Captains gegenübergestanden. Mittlerweile hatte er Seí'lar überholt. Er holte allerdings wieder auf, stellte der Commodore grinsend - für sich - fest. Vielleicht ergab sich im Laufe der Feier ja mal die Möglichkeit für ein Gespräch. Es würde ihn sehr freuen.

Weitere Offiziere im Dienstgrad eines Captains wurden nach vorne gebeten und unter allgemeinem Applaus in dem Rang eines Commodores erhoben. Der Mangel an qualifizierten Offizieren in den oberen Kommandobereichen des Militärs ging immer weiter zurück und stellte nur die Spitze des Eisbergs, der positiven Entwicklungen dar. Als schließlich auch Commodore Aril Ningo die Bühne, unter allgemeinem Beifall verlassen hatte, bedankte die Admiral sich noch einmal bei allen Anwesenden und machte das Rednerpult, unter weiterem Applaus, frei. Damit fehlte nur noch ein letzter Teil der offiziellen Zeremonie: die Belobigungen durch Minister Nunb.

Wes nickte seiner Vorgesetzten anerkennend zu, als Tet'Ness wieder neben ihm Platz nahm. So ungern sie diese Sachen auch tat, ihre Fähigkeiten waren auch auf diesem Gebiet nicht zu unterschätzen, auch wenn sie sich das selbst niemals eingestehen würde. Dennoch war sie ein Offizier zu dem man aufschauen konnte...


- [Both-System - Bothawui - Drev'starn - Merchant's Square - Bühne] - mit Kanzler Qúun, Verteidigungsminister Nunb, Admiral Jon Poulsen, General Skael, Lieutenant General Madak, Vice Admiral Tet'Ness, Würdenträger Bothawuis
 
[ Both-System | Bothawui | Drev'Starn | Merchant's Square | auf der Bühne | mit Kanzler Qúun, einer Gruppe bothanischer Würdenträgern sowie einigen Militärs ]

In seliger Ruhe wohnte der Sullustaner Sian Nunb den weiteren Ansprachen auf seinem Stuhl hinter dem Rednerpult bei. Nach ihm sprach Kanzler Qúun – in bestem Basic – als nächster zu der großen Massen an republikanischen Offizieren. Im Anschluss übergab man das Wort an den ersten Sekretär von Bothawui. Selbstverständlich hielt auch dieser grauhaarige Bothan eine recht bewegende Rede an sein Volk sowie die zahlreichen Anwesenden. Unter lautem Beifall der anwesenden Bothaner, die seit einigen Jahren im Dienste der republikanischen Streitkräfte standen, wandte sich dieser höchste bothanische Staatsbeamte an den alten Mon Calamari sowie die anderen anwesenden Politiker. Sian nickte ihm höflich von seinem Platz zu – sobald ein Kameradroide in der Nähe war. In diesem recht bedeutsamen Moment in der Geschichte des Planeten – oder nur der Bothaner – ließ sich der graue Bothaner von seinem befreitem Volk feiern.

In seinem Innersten konnte der republikanische Verteidigungsminister die Gemütslage dieses ersten Sekretärs natürlich komplett nachvollziehen. Seit Jahren hatte sich die politische Elite der Bothaner im Untergrund oder Exil vor imperialen Häschern verstecken müssen. Jetzt konnten sie endlich mit neuem Selbstbewusstsein an die Öffentlichkeit zurückkehren und zu ihrem Volk sprechen.
'Damals – in meiner Jugend – hatte sich Sullust in einer ähnlichen Lage befunden', dachte sich Sian und ließ seinen aufmerksamen Blick zu den anderen Anwesenden, welche mit ihm auf die Bühne gekommen waren, schweifen. Neben einigen politischen Würdenträgern mussten noch Adm. Poulsen sowie die recht junge Vice Adm. Tet'Ness auf der riesigen Bühne stehen. Gerade den hochrangigen Militärs konnte man das Unbehagen, das für manche ein Bad in der Menge immer mit sich brachte, in jeder einzelnen Minute ansehen.

Nach einigen Minuten hatte der erste Sekretär von Bothawui seine Ansprache beendet. Sofort stand Kanzler Qúun neben dem ergrauten Bothaner und schüttelte höflich dessen Hände.
'Ein Symbol der allumfassenden Verbrüderung', kommentierte Sian diesen politischen Akt in seinen Gedanken. Dann überließ der Mon Calamari Vice Adm. Amira Tet'Ness das Wort. Feste Entschlossenheit zeigte sich in ihrem Gesicht als sie unter Applaus zum Rednerpult ging. Das komplette Militär, welches hier in Drev'Starn versammelt war, zeigte dieser uniformierten Blondine seine Ehrerbietung. In der bunten Masse konnte Sian an manchen Stellen zackige Salute ausmachen. 'Wahrscheinlich die Mitglieder ihrer Flotte', schlussfolgerte der Sullustaner, bevor sich seine großen schwarzen Augen wieder auf Amira Tet'Ness richteten. Er war gespannt, ob man einen Vergleich zwischen ihr und ihrem Vorgesetzten, Adm. Poulsen, ziehen konnte. Etwas unruhig rutschte der kleinwüchsige Politiker auf seinem Stuhl hin und her. Dann begann die Vice Admiral mit ihrer Rede.

Anfängliche Schwierigkeiten überwand die blonde Offizierin rasch. Mit jedem weiteren Wort wurde ihre doch recht zarte Stimme selbstsicherer. Sämtliche Anwesende auf dem riesigen Platz lauschten dieser Rede. Selbst der republikanische Verteidigungsminister spitzte seine großen Ohren und nahm ihre Intention wahr. Einen gewissen Respekt musste er ihr abverlangen. Nicht jeder Offizier war so souverän, wenn es um allmägliche Ansprachen vor einem Publikum dieser Größenordnung geht. Es hatte sich ebenfalls Adm. Poulsen beim Anfang dieser Veranstaltung sehr gut geschlagen – da war sich Sian zweifelsfrei sicher. Nach ihrer kurzen Rede rief sie mehrere Offiziere auf die Bühne. Jeder von diesen (mehr oder weniger) unbedeutenden Personen wurde vor dem gesamten Publikum mit einigen freundlichen Worten befördert. Menschen, Twi'lek, Bothaner, Bith – die Liste aller Völker, die hintereinander auf die riesige Bühne kamen, war lang, sehr lang. Kaum eine Spezies wurde hier, bei diesen unzähligen Beförderungen, ausgelassen. Unter lautem Applaus kamen die uniformierten Gestalten zu Vice Adm. Tet'Ness herauf, erhielten – weiterhin unter Beifall – ihre neuen Abzeichen und verließen dann die Bühne für den nächsten Kandidaten – weiter von stürmischen Geklatsche begleitet.

Knapp eine halbe Stunde war vergangen. Mit einem leichten Hauch an Erleichterung in der äußerst strengen Miene – jedoch konnte sich Sian diese menschliche Gefühlsregung auch einbilden – nahm Amira Tet'Ness neben einem blonden Mensch (Com. Wes Korus) wieder Platz.
'Nun ist endlich der letzte Akt angebrochen', dachte sich Sian und ging erneut zum Rednerpult. Gleichzeitig kamen sein eigener Sekretär, Ten Dhur, mit einer größeren Schatulle gemächlich hinter dem schweren Vorhang hervor. Dazu erhoben sich Kanzler Qúun und der erste Sekretär von ihren Plätzen. Flüchtig ließ der kleinwüchsige Verteidigungsminister seinen Blick durch die Menge schweifen. Hatten sie in diesem Fall eine Ahnung? Unruhe konnte er jedenfalls hier und da vernehmen. Sämtliche Augen waren auf die eckige Schatulle gerichtet. Kurz gönnte sich Sian Nunb ein triumphierendes Lächeln. Er ließ die Masse einen flüchtigen Moment warten, dann begann er mit seiner zweiten Ansprache.

„In erster Linie ist dieser Sieg ein Verdienst der republikanischen Streitkräfte“, begann der winzige, schon ältere Sullustaner, weiterhin in seiner exotischen Muttersprache. „Zwar versöhnen sich heute an diesem wundervollen Ort das bothanische Volk wieder mit der Neuen Republik. Dennoch gehört der Applaus mehr den zahlreichen Soldaten, Piloten und Offizieren. Da müssen wir paar Politiker uns nichts vormachen. Trotzdem möchte an dieser Stelle auch das Verteidigungsministerium – in Zusammenarbeit mit dem Senat sowie dem Kanzleramt – seine gesamte Anerkennung für diese sehr ehrenhafte Leistung zeigen. An diesem geschichtsträchtigen Tag wird nämlich einigen Militärs das neue „Heart of Bothawui“ in drei unterschiedlichen Ausführungen verliehen.“

Staunend sah das versammelte Militär den Sullustaner an. Eine gewaltige Leinwand wurde plötzlich parallel zu dieser Ankündigung enthüllt. Dann konnte man auf dem weißen Grund erste, noch recht helle Bilder sehen. Mit jeder Sekunde, die Sian pausierte, wurde die Darstellung immer schärfer. Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann sah man den neuen Orden „Heart of Bothawui“ - ein winziges Herz, das in seiner Mitte eine grobe Darstellung Bothawuis aus dem Orbit besaß. Das Herz aus sehr glänzendem Metall war dazu in einem kreisförmigen Geständige gefasst, um formal wie ein völlig normaler Orden zu wirken. Zusätzlich war in den Metallkreis die Losung der Neuen Republik fein säuberlich eingraviert. Gold, Silber und Bronze waren die drei Abstufungen, welche man bei dieser geplanten Verleihung machte. 'Wird dieser Schachzug funktionieren?', fragte sich Sian, bevor er mit seiner überraschenden Vorstellung fortfuhr. Allmählich hatte sich der Applaus wieder gesenkt.

„Das goldene Herz – die höchste Auszeichnung in diesem Fall – erhalten Vice Adm. Amira Tet'Ness und ihr Stellvertreter Com. Wes Korus, verkündete der Sullustaner feierlich. „Sie haben diese recht riskante Befreiungsaktion mit außergewöhnlicher Souveränität geleitet und somit dem bothanischen Volk seine Freiheit erst ermöglicht. Ebenfalls wird diese Auszeichnung aus purem Gold den vielen Befehlshaber der einzelnen Flotten sowie Kampfgruppen überreicht...“

Dann folgten zahlreiche Namen. Jeder einzelnen Person steckte der Verteidigungsminister mit einer freundlichen Miene den goldenen Orden an die Brust, schüttelte danach dessen Hand und sprach im selben Moment die üblichen Glückwünsche – natürlich in seiner Muttersprache – aus. Natürlich war Amira Tet'Ness die erste Person, welche diese Auszeichnung vor den Augen aller Anwesenden von ihm erhielt. Ihr folgte sofort der blonde Mensch Wes Korus, der selbstverständlich eine ganze Reihe an Köpfen größer war als Sian. Kanzler Qúun und der erste Sekretär schüttelten im Anschluss die Hände und sprachen ihre Glückwünsche für diese Auszeichnung ebenfalls aus. Die Armee- und paar hochrangigen Sternjäger-Offiziere folgten nahtlos an die Flottenoffiziere. Nachdem die Bühne sich wieder geleert hatte, ging Sian langsam zur nächsten Ausführung – Silber – über.

„Das silberne Herz – die zweite Ausführung dieses Ordens – gebührt sämtlichen Kommandanten in unseren Streitkräften, welche an diesem Befreiungsschlag beteiligt waren“, eröffnete Sian in seinem Sing-Sang. „Ich bitte folgende Personen auf die Bühne...“

Dieses Mal war die Liste länger, viel länger. Einen Namen nach dem anderen las man vor. Darunter fand man auch einige Personen, die vor wenigen Minuten erst eine Beförderung erhalten hatten – so Com. Gilad Seílar oder Cpt. Navara Ven. Noch immer mit einem sehr freundlichen Lächeln auf den Lippen schüttelte Sian auch diesen Offizieren die Hände, steckte den silbernen Orden an die Brust und sprach im Nachhinein die formellen Glückwünsche aus. Die anderen hochrangigen Würdenträger – also Kanzler Qúun und der erste Sekretär – taten es ihm selbstverständlich gleich. Trotzdem konnte Sian bei dieser Garde an Offizieren einen Unterschied zu der vorherigen Auswahl feststellen. Viele einfache Kommandanten waren gegenüber der Politik schlicht verhaltener als ihre Vorgesetzten. Es schien ihm, als ob es ein Vakuum oder eine Art Spalt zwischen einfachen Offizieren und Politikern gebe. Trotzdem bedankte man sich stets höflich bei ihm oder dem Kanzler. Wieder wartete Sian bis alle Geehrten unter Applaus die Bühne verlassen hatten.

„Die letzte Ausführung ist das bronzene Herz und ist für alle ersten Offiziere der Kriegsschiffe und Stellvertreter der Kommandanten der Bodentruppen vorgesehen“, sprach Sian mit ruhiger Tonlage. „Auch sie haben einen großen Anteil an diesem Sieg über die imperiale Macht und sollen deshalb von der gesamten Gemeinschaft geehrt werden...“

Der letzte Schwall an Personen, welche in dieser Veranstaltung einen Orden erhalten sollten, kam in gemächlichem Schritttempo auf die Bühne. Man behandelte und ehrte sie genau wie die vorherigen zwei Gruppen mit dem nötigen Respekt. Schüttelte genauso deren Hände und sprach ihnen natürlich auch dieselben Glückwünsche aus. Dabei konnte man bei vielen uniformierten Gestalten ein breites Lächeln auf ihren Gesichtern erkennen. Nachdem auch diese Offiziere die Bühne unter recht lautem Applaus verlassen hatten, kehrte der Sullustaner auf seinen Platz zurück. Ten Dhur zog sich mit der leeren Schatulle ebenfalls zurück. 'Damit hat diese Inszenierung ihr Ende gefunden', dachte sich der republikanische Verteidigungsminister, während der erste Sekretär von Bothawui die letzten Worte an das Publikum richtete. Flüchtig sah Sian zu Qúun. Er war sich sicher, dass der Mon Calamari an diesem Abend noch jede Menge politische Verpflichtungen hatte. Beiläufig glättete der Sullustaner seine seidene Kleidung. '… und mich wird das Militär verlangen...'

[ Both-System | Bothawui | Drev'Starn | Merchant's Square | auf der Bühne | mit Kanzler Qúun, einer Gruppe bothanischer Würdenträgern sowie einigen Militärs ]
 
Bothawui System –Bothawui - Drev´starn - Merchant's Square - mit einigen seiner Offizieren

Ben konnte nicht aufhören zu grinsen. Er hatte so eben seinen ersten Orden bekommen, das „Heart of Bothawui“. Natürlich, es war eine formale Aktion und jeder Schiffskommandant hat die silberne Ausführung bekommen, doch ihn selbst freute es ungemein. Viele Bothaner um ihm herum warfen ihm fröhliche Blicke zu. Die meisten erwiderte Ben.
Bens XO hätte auch einen Orden, die Bronzene Ausführung, bekommen doch er wollte lieber an Bord der Revolution bleiben und so nahm der zweite Offizier des Schiffes den Orden stellvertretend entgegen.
Die großen Reden waren nun vorbei und Ben fragte sich, was als nächstes passieren würde. Ob es wohl noch mehr Reden gab. Er selbst war kein großer Redner. Er musste zwar auch noch keine Reden halten, doch er hatte schon Schwierigkeiten simple, längere Befehle oder ähnliches über den internen Funk seines Schiffes durch zu geben. Aber er war noch jung und die höheren Posten ließen noch in weiter Ferne auf sich warten.


Bothawui System –Bothawui - Drev´starn - Merchant's Square - mit einigen seiner Offizieren
 
[Both-System / Bothawui / Hauptstadt Drev'Starn / vor dem Zentralgebäude der Vereinten Clans / Siegesfeier der Schlacht von Bothawui] mit Captain I'ngre, Commander Ven und Lieutenant Commander Muber

Als der Applaus, der dem Kanzler durch seine Rede zu Teil geworden war, nachließ, trat dieser bedächtig vom Rednerpult zurück, um es für die nächste wichtige Person zu räumen - Vice Admiral Tet'ness. Torill wusste natürlich, dass sie die Befehlshaberin des gesamten Angriffs auf Bothawui gewesen war, und er hatte sie auch ab und zu in Holoübertragungen gesehen, aber in der Realität noch nie. Die Vice Admiral war ein Mensch, mit mittellangen, blonden Haaren, und als sie zu sprechen begann, machte sich auf dem gesamten Platz ehrfürchtige Stille breit - die Achtung vor ihr schien sehr groß zu sein. Auch auf die Bothaner traf das zu, was der Epicanthix allerdings nicht weiter verwunderlich fand, schließlich war sie die verantwortliche für die Befreiung des Planeten. Sie hielt eine kurze Rede, die sicherlich großartig klang und Emotionen entfachte, allerdings inhaltlich nichts Neues brachte - wie erwartet, schließlich war das hier eine Siegesfeier. Torill warf einen kurzen Blick auf seine Begleiter. Immer noch lauschten Ven, I'ngre und Muber den Worten, die aus den Lautsprechern drangen, und behielten ihren Blick auf die Bühne gerichtet. Ob das nun die Folge einer plötzlich aufgeflammten Begeisterung oder einer langjährigen Erfahrung mit solchen Veranstaltungen war, vermochte er aber nicht auszumachen. Schließlich forderte Tet'Ness noch zu einer weiteren Schweigeminute auf. Das wunderte Torill ein wenig, schließlich hatte der Verteidigungsminister gerade erst eine abgehalten, doch er folgte dem Beispiel der anderen Anwesenden und senkte erneut gehorsam den Kopf. Während die Minute verstrich, war der Merchants Square in bleierne Stille getaucht, die sich aber nicht wirklich aufgezwungen anfühlte. Der Epicanthix hatte das Gefühl, das mindestens drei Minuten vergangen waren, als das allgegenwärtige Gesumme, dass in einer solchen Masse an Individuen immer auftrat, die Stille wieder verdrängte. Die Vice Admiral begann wieder zu sprechen.

Ich möchte ihnen gerne der einige Männer und Frauen vorstellen, ohne die Bothawuis Befreiung niemals möglich gewesen wäre. Ihre Tapferkeit und Befähigung, stehen stellvertretend für alle Soldaten, die an dieser Operation beteiligt waren und doch haben sie sich besonders hervorgehoben.

Aus der stilvollen Umschreibung schloss Torill sofort, dass es sich bei dieser Aktion um die obligatorischen Beförderungen handelte, die bei einer solchen Veranstaltung immer Pflicht waren. Nicht, dass er eine solche schon einmal besucht hätte, aber schließlich wurde so etwas immer im Holonet übertragen.

Commander Navara Ven, kommandierender Offizier der Sunrise Over Coruscant.

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Die Beförderungen waren nun alle verteilt, die Geehrten ins Publikum zurückgekehrt. Sein Commander war nun kein Commander mehr, sondern ein Captain, ´was zuerst noch ziemlich gewöhnungsbedürftig war. Er und Muber hatten Ven und I'ngre - die ebenfalls befördert worden war - natürlich sofort gratuliert, und als Tet'Ness damit fertig war, mehrere Dutzend Angehörige der Flotte in höhere Positionen zu katapultieren, und dem Verteidigungsminister wieder das Wort überlassen hatte, hatten sie sich alle wieder zur Bühne umgewandt, um diesem ihre Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Wieder sprach der Sullustaner in seiner Muttersprache, doch klang aus den Lautsprechern reinstes Basic. Er hob noch einmal die Verdienste des Militärs heraus, bevor er zu seiner eigentlichen großen Ankündigung kam.

An diesem geschichtsträchtigen Tag wird nämlich einigen Militärs das neue „Heart of Bothawui“ in drei unterschiedlichen Ausführungen verliehen.

Ein neuer Orden also. Damit hätte man rechnen können, doch wurde eine solche Aktion bei Weitem nicht nach jeder Schlacht durchgeführt. Höchstwahrscheinlich hatten die Politiker vor, die Moral durch den Orden noch einmal zu stärken, auch wenn es sich nicht nach einem Massenorden anhörte. Ein solcher war es dann tatsächlich nicht - nur die obersten Militärs bis hinab zu den ersten Offizieren wurden geehrt. Somit erhielten aus der Gruppe, der Torill seit Beginn der Feier folge, jeder einen Orden außer ihm selbst. Es ärgerte ihn nicht wirklich, schließlich hatte es überhaupt keine Anzeichen auf eine Verleihung gegeben, und so war es ein netter Bonus für seine Vorgesetzten, der ihm aber nicht wirklich fehlte. Er war eher gespannt, was der Rest der Feier noch an Überraschungen bringen würde.

[Both-System / Bothawui / Hauptstadt Drev'Starn / vor dem Zentralgebäude der Vereinten Clans / Siegesfeier der Schlacht von Bothawui] in der Menschenmenge
 
[ Both-System | Bothawui | Drev'Starn | Merchant's Square (Örtlichkeit der Siegesfeier) | mit Lt. Kaal, Lt. Cmdr. Muber, Cpt. I'ngre (NPC) sowie anderen Offizieren ]

Die pompöse Siegesfeier auf Bothawui brachte für den grünhäutigen Twi'lek Navara Ven eine ganz überraschende Beförderung sowie einen neuen Orden – das „Silver Heart of Bothawui“ – ein. Zwar interessierte sich der nichtmenschliche Kommandant der „Sunrise Over Coruscant“ nicht für dieses Stückchen Metall, was man nur zur Hebung der Moral verteilte, aber die Beförderung zum Captain hatte ihn schon etwas aus der Fassung gebracht. Mit eiserner Miene – und neuem Rangabzeichen – stand der uniformierte Twi'lek nun wieder in der euphorischen Masse aller anwesenden Militärs. Er hatte, nachdem er gemeinsam mit der Bith Herian I'ngre, die nun Commodore war, von der Bühne zu seinen Leuten zurückkehrt war, zahlreiche Gratulationen angenommen. Darunter waren auch Lt. Cmdr. Reija Muber und Lt. Torill Kaal. Kurz hatte er den beiden Offizieren seiner Mannschaft zu genickt. Danach musste auch sein erster Offizier, Reija, auf die Bühne, denn auch ihm verlieh man einen Orden – die dritte, bronzene Ausführung.

Kurz zuckten seine zwei tätowierten Lekku als Reija Muber die Hände der anwesenden Politikern – darunter Verteidigungsminister Sian Nunb und Kanzler Qúun – mit einem ziemlich breiten Lächeln geschüttelt hatte. Unter Applaus verließ auch er mit den anderen Kandidaten die Bühne. Mit seiner üblichen Tonlage, die recht kühl klang, gratulierte der Twi'lek seinem ersten Offizier. Im Anschluss sah Navara zu Torill Kaal. Der schlanke Epicanthix wirkte gefasst. Anscheinend ließ sich der junge Flottenoffizier von dieser propagandistischen Veranstaltung nicht zu sehr beeindrucken. Freundlich klopfte der Twi'lek seinem Lieutenant auf die linke Schulter. Danach erklang erneut Applaus, denn die Politiker und hochrangigen Militärs verließen wieder die Bühne. Behutsam legte sich der recht muskulöse Twi'lek einen Lekku auf die anderen Schulter – schlang ihn förmlich gleich einem Schal um seinen Hals.


„Lieutenant, ich erteile Ihnen und Lt. Kubis hiermit etwas Landurlaub für den Rest des Tages“, sagte der Kommandant der „“ zu dem Epicanthix. „Genießen Sie Drev'Starn und kommen Sie ausgeruht auf das Schiff zurück. Ich werde ebenfalls diesen Sieg auf meine eigene Art hier vor Ort feiern. Es besteht also keine Sorge...“

Der junge Humanoide lächelte, salutierte und verschwand dann in der uniformierten Masse. Navara sah ihm kurz nach, bevor er sich seiner anwesenden Vorgesetzten zu wandte. Com. I'ngre unterhielt sich im Moment noch mit ihrem ersten Offizier. Höflich wartete der Twi'lek deshalb das kommende Ende des Gesprächs ab. Sollte er sie einladen oder nur verabschieden? Langsam fiel ihm auf, dass Bothawui ein äußerst tropisches Klima besaß. Durch diverse Stationierungen auf unterschiedlichen Planeten während seiner Dienstzeit störte er sich an diesem Umstand nicht mehr. Zwar war er eher die rauen, heißen Temperatur Ryloths – seiner Heimat – gewohnt, aber für ein paar Tage konnte der Twi'lek auch Drev'Starn in vollen Zügen genießen. Plötzlich wandte sich Herian I'ngre ihm in einer grazilen Bewegung zu. Ihre riesigen, schwarzen Augen schienen ihn zu fixieren. Doch Navara hielt ihrem unergründlichen Blick stand.

„Commodore, ich hoffe, in Zukunft wieder an Ihrer Seite kämpfen zu dürfen“, bemerkte er, wobei seine magisch Augen funkelten.

„Man wird das Trauma, welches dieser Sieg den Imperialen zugefügt hat, bestimmt nicht ungenutzt lassen“, erwiderte die gelbhäutige Bith mit fester Stimme und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nun müssen wir nur noch einen Weg ins Zentrum der Galaxie finden.“

„Der Feldzug kann nur weitergeführt werden, wenn die Mühlen der Politik nicht so langsam mahlen würden“, knurrte der Twi'lek und sah kurz zu der leeren Bühne. „In den letzten Jahren zögerten die Politiker unserer Regierung öfters. Qúun und Nunb sollten dieses Mal schnell handeln.“

Poulsen und Tet'Ness dürften schon dafür sorgen“, entgegnete die neue Commodore. „Das Militär ist im Moment in einer sehr guten Position, Captain. Daran sollten Sie nicht zweifeln.“

Mehrere Minuten dauerte diese Unterhaltung. Dann verabschiedeten sich die beiden Flottenoffiziere Navara Ven und Reija Muber von ihrer Vorgesetzten. Gemeinsam schlenderten sie über den riesigen Platz. Suchten sich einen Weg durch die Masse, welche sich allmählich auflöste. Ganz ruhig gingen sie an den zahlreichen Kollegen aus unterschiedlichen Kampfgruppen vorbei, die man natürlich bei jedem Antreffen mit einem flüchtigen Salut grüßte. Dabei unterhielt man sich über die nahe Zukunft der Neuen Republik und Mubers eigene Karrierevorstellungen, denn nach diesem glorreichen Sieg wurden frische Kommandanten für die neuen Kriegsschiffe in der Flotte gebraucht. Muber lächelte bei diesen möglichen Aussichten. Nach knapp einer halben Stunde Gehen befanden sich die beiden Offiziere im Herzen von Drev'Starn. Schnell fanden sie ein unauffälliges Café, wo sie eine Weile in Ruhe verweilen konnten. Bei dem schönen Wetter fiel die Wahl auf einen schattigen Platz draußen vor dem bothanischen Haus, das gänzlich in Weiß gehalten war.

[ Both-System | Bothawui | Drev'Starn | Zentrum | unscheinbares Café | mit Lt. Cmdr. Muber ]
 
[Both-System / Bothawui / Hauptstadt Drev'Starn / vor dem Zentralgebäude der Vereinten Clans / Siegesfeier der Schlacht von Bothawui] in der Menschenmenge, mit Commander Ven und Lieutenant Commander Muber

Lieutenant, ich erteile Ihnen und Lt. Kubis hiermit etwas Landurlaub für den Rest des Tages. Genießen Sie Drev'Starn und kommen Sie ausgeruht auf das Schiff zurück. Ich werde ebenfalls diesen Sieg auf meine eigene Art hier vor Ort feiern. Es besteht also keine Sorge...

Das war eine sehr gute Nachricht. Nicht, dass es Torill unerträglich gewesen wäre, weiter seinen Vorgesetzten Gesellschaft zu leisten - auch wenn er es auf Dauer etwas anstrengend fand, ständig auf die eigenen Worte und Gesten achten zu müssen - , aber er brannte innerlich darauf, Drev'starn und seine Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Er lächelte seinen Commander dankbar an, salutierte zackig und verschwand dann in der Menge. Die Reden waren jetzt beendet, und die Gespräche von tausenden Individuen, die sich auf dem Merchants Square versammelt hatten, schwollen langsam zu einer ohrenbetäubenden Lautstärke an. Suchend sah sich der Epicanthix um. Er musste in diesem Durcheinander irgendwie Lt. Kubis ausfindig machen, beziehungsweise, er wollte dies, um nicht den gesamten Abend allein durch die Gegend laufen zu müssen - auch wenn dieser vielleicht seine Interessen nicht ganz teilte, und sie deshalb wahrscheinlich Kompromisse würden eingehen müssen. Auf herkömmlichem Wege - also durch Augen und Stimme - würde er in dieser Umgebung nie erfolgreich sein, also kramte er sein Komlink aus der Tasche, um Kontakt zu seinem Kameraden aufzunehmen. Es piepte einige Male kurz an, bevor sich Kubis endlich meldete.

Hier Kubis, hallo?

Hey, ich bins, Torill. Der Commander hat uns beiden Landurlaub für den restlichen Tag erteilt. Wo steckst du?

Als der Waffenoffizier antwortete, klang seine Stimme ob dieser Nachricht höchst erfreut, was ihm Torill durchaus nachfühlen konnte.

Ich hab mich ein wenig unter die Leute gemischt, und gehofft, enige Bekannte zu treffen. Hab aber keine gefunden, wen wundert's bei der Menschenmenge.

Da könntest du recht haben. Wir treffen uns an der Hauptstraße, dort, wo sie in den Platz mündet, in Ordnung?

Der Epicanthix hörte nur noch das Bestätigungspiepsen des Komlinks, dann unterbrach Kubis die Verbindung. Torill machte sich sofort auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt. Vielleicht konnte er seinen Freund ja dazu überreden, mit ihm ein wenig die architektonischen Wunder der Stadt zu bestaunen. Die Bothaner errichteten sehr interessante Bauwerke, wie der Lieutenant schon festgestellt hatte, als er mir dem Shuttle die Hauptstadt des Planeten überflogen hatte, und er war sehr erpicht darauf, sie einmal aus der Nähe betrachten zu können. Der Treffpunkt war, wie er bald erkannte, ungünstig gewählt gewesen, denn nun drängten sehr viele Gäste der Feierlichkeit, eigentlich alle, die es nicht vorzogen, auf dem Platz zu verweilen, zur Hauptstraße. Torill rempelte mehrere Male versehentlich andere Offiziere ihn, die, was typisch für ihn war, meist Wookies waren oder körperlich ähnlich gebauten Rassen entstammten. Er benötigte für den kurzen Weg, den sogar ein Hutt bei ungehinderten Verhältnissen in fünf Minuten zurücklegen würde, eine ganz Viertelstunde. Schließlich traf er jedoch endlich mit dem Waffenoffizer zusammen. Kubis wartete schon, er hatte offenbar weniger Probleme gehabt. Nachdem sich die beiden kurz begrüßt hatten, erklärte Kubis dann:

Also, ich weiß nicht, was du normalerweise mit deinem Landurlaub anfängst, aber ich nutze ihn meist, um etwas anderes zwischen die Zähne zu bekommen als die "Flottenkost".

Das letzte Wort hatte er betont ironisch ausgesprochen, und er machte so klar, wie wenig er von der üblichen Verpflegung hielt. Der Epicanthix legte zwar wenig Wert auf solche Angelegenheiten, musste ihm aber grundsätzlich Recht geben. Und was den Wunsch des Lieutenants für die Aktivitäten des Abends anging - sich einmal satt zu essen würde wohl nicht allzuviel Zeit in Anspruch nehmen, sodass danach noch genug Zeit für einen Stadtrundgang wäre - wenn man schon bei der Flotte war, wollte man schon was sehen von den Planeten, um die man kämpfte. Entsprechend viel seine Antwort aus.

Gut, gehen wir zuerst etwas essen. Aber danach schauen wir uns hier noch ein wenig um. Die Bothaner scheinen sehr begabte Architekten zu sein.

Kubis schien von diesem Programmpunkt weniger begeistert, aber da auch er seine Wünsche erfüllt bekam, stimmte er schließlich zu, und so machten sich die beiden auf die Suche nach einem Lokal. Da es auch für Lieutenants nur sehr selten Gelegenheit gab, ihren Sold auszugeben, und beide keine hungrige Familien auf irgendwelchen Planeten hatten, war die Geldfrage weniger das Problem. Weitaus schwieriger war es jedoch irgendeine Stelle zu finden, an der essbares verkauft wurde, und die jetzt noch nicht restlos überfüllt war. Erst nach einer halben Stunde, in der sie tief in die Gassen der Stadt eingedrungen waren, fanden sie ein Lokal, indem sie sich unbesorgt niederlassen konnten. Es lag an einer kleinen Straße, die nur sehr spärlich befahren war, und so befanden sich einige Tische im Freien. Es gab genug freie Plätze, es waren aber doch einige Soldaten und Mitglieder der Flotte anwesend, sodass man hier keinen Ärger fürchten musste. Das Gebäude, in dem sich das Restaurant befand, war vier Stockwerke hoch, etwa fünf Meter breit und schloss ohne Lücke an seine Nachbarn an, der Geschäftsbereich erstreckte sich jedoch nur im Erdgeschoss. Die Fassade des Restaurants war eine einzige Glasfront mit einer Eingangstür darin, über der mit Leuchtbuchstaben in der hiesigen Sprache der Name prangte. Der Raum für die Tische im freien erstreckte sich vom Straßenrand auf der gesamten Gebäudebreite etwa zehn Meter bis zum Gehweg, hinter dem die Fassade des eigentlichen Restaurants stand. Als die beiden sich niedergelassen hatten, bemerkten sie zu ihrer Freude, dass die Speisekarte, die bereits bereitlag, in Basic abgefasst war, und sie die Übersetzerfunktionen ihrer Datapads, die oft unzuverlässig waren, nicht bemühen mussten. Am Nebentisch saßen zwei Mon Calamari, die ebenfalls Galauniformen trugen. Nachdem sie ihre Bestellungen abgegeben hatten, kamen die Gerichte recht zügig, und sie begannen zu essen. Währenddessen unterhielten sie sich über die Schlacht, die Politik und über die eben gehörten Reden der Politiker. Es war sehr entspannend, das Protokoll einfach mal fallen lassen zu können. Mit der Zeit füllte sich das Restaurant doch noch, trotzdem blieb eine recht gute Mischung zwischen Einheimischen und Flottenangehörigen bestehen. Das Essen der Bothaner war eine für fremde Rassen recht ansprechende Sache, wie der Epicanthix bei Blicken auf die Nebentische feststellte. Auch ihm selbst schmeckte es ausgezeichnet, auch wenn er bei Weitem nicht so viel verzehrte wie Kubis. Auf Bothawui kochte man, wie die bebilderte Speisekarte zeigte, meist mit Fleisch und Pilzen, die gemeinsam oder auch für sich in gelben oder roten Saucen serviert und kräftig mit einem eigenartig, aber angenehm aromatischen Gewürz versetzt wurden. Als Vorspeise wurde eine weiße, dickflüssige Suppe gereicht, in der Samenkörner schwammen, und als Dessert eine Art grünen Geleekuchen, der süß schmeckte, jedoch einen leichten, nicht unangenehmen, bitteren Nachgeschmack auf der Zunge hinterließ. Den Appetit seines Begleiters zu stillen erwies sich als problematischer als das Essen selbst. Dem Epicanthix war bei den Mahlzeiten auf der "Sunrise", die die Brückencrew meist gemeinsam einnahm, nie aufgefallen, was für ein starker Esser Kubis war. Erst eineinhalb Stunden nach dem Beginn der Mahlzeit, als Torill schon argwöhnte, dass er sich vor dem bevorstehendem kulturellen Vorhaben bewahren wollte, gab er sich zufrieden. Sie bezahlten, hinterließen dem Kellner ein Trinkgeld und verließen das Lokal. Mittlerweile war es dunkel geworden, und die Sterne leuchteten am Himmel. Die Straßen jedoch waren an diesem Tag der Feier und der Freude hell erleuchtert, mit bunten Lampen, die die Einwohner überall aus den Fenstern gehängt hatten, und hunderte Menschen trieben sich auf den Straßen herum. Bald gelangten die beiden Kameraden auf einen kleineren Platz, der von mehreren schönen Häuserfassaden, den Eingängen in einige Straßen und Gassen und einem Gebäude begrenzt wurde, das Torill für ein religiöses Haus hielt. Die Vorderfront war eine der wenigen hier in der Stadt, die nicht weiß war. Sie war in einer hellen grünen Farbe gehalten, wobei der Gestein, aus dem sie bestand, offenbar diesen Ton schon aufwies. Ornamente und Steinmetzarbeiten, die sehr geschickt in jahrelanger Arbeit gefertigt schienen, zogen sich in drei übereinanderliegenden, etwa ein Meter hohen Bändern über der Tür von links nach rechts. Das Tor selbst war etwa fünf Meter hoch und drei Meter breit, aus einem extrem dunklen Holz gearbeitet und mit mehreren Wappen verziert. Diese konnte man allerdings nicht genau erkennen, da die Tür weit offenstand, scheinbar, um an diesem Tag der Freude alle Besucher der Stadt einzuladen, einzutreten. Der Epicanthix blieb vor dem Gebäude stehen und betrachtete mehrere Minuten lang die Fassade, während er mit seinem Datapad einige Aufnahmen machte, Kubis, in sein Schicksal ergeben, doch nicht sonderlich begeistert, sah sich derweil auf dem Platz um.

Wunderschön, nicht wahr?

Torill hatte nicht bemerkt, wie der Bothaner neben ihn getreten war, sodass er erst einmal heftig zusamenfuhr, wovon dieser aber nichts zu bemerken schien, da auch er gebannt auf die Fassade blickte. Auf den ersten Blick glaubte der Epicanthix, den Führer von vorhin vor sich zu haben, doch nach wenigen weiteren Augenblicken gewahrte er einiger abweichender Gesichtszüge, und auch das Fell war stellenweise etwas heller gefärbt. Und dieser Bothaner schien über das Gebäude Bescheid zu wissen, weshalb sich der Kommunikationsoffizier entschloss, das Gespräch mit ihm fortzusetzen.

Sie haben recht. Ich wünschte nur, ich wüsste was es ist.

Zuerst schien der Fellträger die Frage nicht gehört zu haben. Torill wollte sie schon wiederholen, als er doch seine Stimme erhob.

Diese Halle wurde gebaut, bevor mein Volk Kontakt zu anderen Rassen in dieser Galaxis hatte, als wir noch glaubten, allein zu sein. Damals war gerade ein großer Krieg im Gange, zwischen drei rivalisierenden Stämmen, die die mächtigsten Zusammenschlüsse des Planeten waren. Man konnte diesen Kampf nicht in Gut und Böse unterteilen, aber der Stammesfürst, der damals über Drev'Starn herrschte, unterdrückte die Einwohner und nahm ihnen auch das, was sie zum Leben brauchten. Als dann der Krieg nahte und einer der anderen Fürsten mit seinen Truppen zum Sturm auf die Stadt ansetzte, öffneten ihm die Bürger die Tore. Als Dank dafür erbaute dieser ihnen diese Halle hier, im damaligen Zentrum der Stadt. Die Bürger brachten ihre Bibliothek darin unter, und machten sie so zu einem Hort der Weisheit.

Torill hatte den Worten des Bothaners gespannt gelauscht, die ihm vor Augen geführt hatten, dass Bothawui nicht nur ein facettenreicher Planet war, sondern auch eine lange und glorreiche Geschichte aufwies. Und das traf sicher auch auf fast jeden anderen bewohnten Planet in dieser Galaxie zu. Es war schon ein Wunder, das Leben.

Wie lange liegt das zurück? fragte er.

Die genaue Anzahl der Jahre weiß niemand mehr genau. Wichtig ist nur, dass dies das älteste Gebäude der Stadt ist. Siehst du die grüne Farbe? Das ist ein ganz besonderes Gestein, das fähig ist, die Jahrtausende in seiner angestammten Form zu überdauern, in den Händen kundiger Bildhauer aber leicht zu bearbeiten ist. Dies ist das einzige Gebäude, das jemals aus diesem Gestein gefertigt wurde, nur einige Kunstwerke derselben Machart existieren noch. Kein anderes Gebäude aus dieser Epoche überdauerte die Zeit, und die Vorkommen dieses Steines gerieten bald darauf in Vergessenheit, sodass niemals wieder mit ihm gebaut wurde.

Torill war sprachlos. Für ihn war das Haus nur ein besonders schönes Kunstwerk gewesen, doch es steckte eine große, interessante Geschichte dahinter, von denen er aus dem Mund des Bothan jetzt nur wenige vernommen hatte. Seine Neugier war geweckt.

Ist es möglich, hineinzugehen?

Sicher. Glaub mir, es ist innen noch viel schöner als hier, von außen.

Der Bothan begann die zehn Stufen hinaufzusteigen, die sich vor dem Eingangstor erhoben. Der Epicanthix warf noch einmal einen Blick zurück zu Kubis. Dieser saß gerade auf einem Brunnen in der Mitte des Platzes, und unterhielt sich mit einer jungen, menschlichen Frau. Typisch. Der Waffenoffizier bemerkte seinen Blick, winkte ihm aufmunternd zu und wandte sich dann wieder zu seiner Gesprächspartnerin um, was Torill als Aufforderung nahm, die Halle ohne ihn zu erkunden. Er folgte dem Bothan, der die Stufen mittlerweile erklommen hatte und gerade dabei war, durch das Tor zu treten. Der Kommunikationsoffizier eilte ihm schleunigst hinterher und tat es ihm nach. Dann blieb er wie versteinert stehen. Die Halle war mindestens fünfundzwanzig Meter hoch, und etwa ebenso breit. Nach hinten erstreckte sich sich ungefähr fünzig Meter. Drei Säulenreihen stützen die Decke, die mit vielfältigen Verzierungen, manche vergoldet, geziert war. Die Fliesen am Boden waren über und über mit Wappen bedeckt, die filigran gearbeitet waren. Torill konnte nur vermuten, woher die Zeichen stammten, vermutete aber, dass es Familienwappen der damals hier ansässigen Bothaner waren. Was viel verwunderlicher war, war die Tatsache, dass die Arbeiten trotz der millionen Füße, die sie seither überquert haben mussten, überhaupt keine Abnutzungserscheinungen aufwiesen. Jetzt fiel dem Epicanthix auch auf, dass die Kirche tatsächlich nur aus diesem grünen Gestein gefertigt war. Erstaunlich, die Härte dieses Materials, als hätte man den Boden mit Diamant ausgelegt. In die Wände waren in regelmäßigen Abständen Bögen eingelassen, die etwa einen zwanzig Zentimeter in die Wand führten. Diese Bögen befanden sich nicht nur nebeneinander, sondern auch übereinander, und in jedem stand die lebensgroße Statue eines Bothan. Dazwischen waren wieder Ornamente eingefügt, Tore, Mauern, vereinzelt Waffen, aber auch Bücher, Brunnen und lachende Gesichter. Die Säulen waren mit unendlich feinen Spiralmustern geschmückt. Die Küntler, die diese hier erschaffen hatten, mussten wahrlich die größten ihrer Zeit gewesen sein, nicht nur auf Bothawui, sondern im gesamten Sektor. Der Bothaner hatte vorhin auch von der Bibliothek erzählt, doch der Epicanthix hatte nicht damit gerechnet, dass sie immer noch existierte, doch dem war tatsächlich so. Die Regale mit den teils uralten Büchern füllten die gesamte Halle bis in drei Meter Höhe, und ließen zwischen sich nur Gänge von einem bis zwei Meter Breite frei. Vor dem Eingang befand sich ein vielleich zehn mal zehn Meter messender freier Bereich, auf dem Studiertische untergebracht waren. Torill schätzte ihre Anzahl auf circa zehn. Beinahe erschlagen von diesem Anblick begann er zu sprechen.

Diese ganzen Bücher - müssten die nicht eigentlich längst verfallen sein?

Falls sich sein Führer darüber wunderte, dass er nicht zuerst über die atemberaubende Schönheit der Halle ausließ - doch dazu war Torill einfach nicht in der Lage - , ließ er sich nichts anmerken. Stattdessen beantwortete er die Frage.

Das sollten sie wirklich. Die Bücher sind leider das einzige in dieser Halle, das wir nicht im Originalzustand belassen können. Deshalb stellen wir weiter Papier her wie zu den Zeiten, als die Halle gebaut wurde, und schreiben die verfallenden Bücher immer wieder neu ab. Das geht seit hunderten Generationen so.

Der Kommunikationsoffizier wollte sich gar nicht vorstellen, was für eine Arbeit das bei diesen tausenden von Bücher war, also fragte er erst garnicht danach.

Ist es erlaubt, hier zu lesen?

Aber sicher, dafür erhalten wir diesen Ort auch. Man muss nur darauf achten, dass alles in seinem alten Zustand bleibt.

Torill nickte ihm freundlich zu, dann schritt er langsam auf das nächstliegende Bücherregal zu. Auf halbem Wege drehte er sich noch einmal um.

Bevor ich es vergesse. Was ist euer Name?

Zyrs He'lya. Es war mir eine Freude, euch kennenzulernen, Fremder.

Damit drehte er sich um, und ging wieder auf den Ausgang zu. Torill blickte ihm verwundert nach, dann wandte er sich sicher wieder der Bibliothek zu. Dies war die größte Sammlung an Wissen, die er je kennengelernt hatte, und er brannte darauf, die wenigen Stunden, die ihm noch blieben, hier zu verbringen. Kurz hielt er noch inne, um sein Komlink aus der Tasche zu ziehen.

Jon? Ich werde wahrscheinlich etwas länger brauchen. Wir treffen uns gegen Mitternacht am Shuttle, einverstanden?

Überhaupt kein Problem, mir wird schon nicht langweilig. Bis dann!

Der Epicanthix steckte sein Komlink wieder ein und atmete kurz bewusst den Duft der Bücher. Dann trat er in das Labyrinth ein.

[Both-System / Bothawui / Hauptstadt Drev'Starn / früheres Stadtzentrum / Halle des Wissens] allein
 
- Both-System | Bothawui | Drev'Starn | Merchant's Square – In der Menge -

Die Menge lauschte, als verschiedene Persönlichkeiten vor traten, um ihre Ansprachen zu halten. Giselle fand das Prozedere sehr steif, viel zu steif. Admiral Poulsen war der erste, der eine Rede hielt, danach folgte der Verteidigungsminister der Republik – den Giselle nicht als solchen erkannt hätte, hätte Fay ihr nicht dankenswerter Weise einen entsprechenden Hinweis gegeben. Den meisten Applaus bekam selbstverständlich Kanzler Qúun, wie auch nicht anders zu erwarten und die letzte Rede wurde von einem weiblichen Admiral gehalten, deren Name Giselle nicht richtig hatte aufschnappen können. Es kam ihr wie Stunden vor, dass sie im Gedränge der Zuschauer standen, den Rednern zuhörten und applaudierten. Ein ums andere Mal war es die gleiche Ablauffolge. Es war nicht so, dass Giselle sich langweilte, doch konnte sie die Art und Weise, wie die Politiker oder die hochrangigen Flottenoffiziere ihre Freude zum Ausdruck brachten, nicht nachvollziehen. Ihr fehlten die Leidenschaft und der innere Jubel! Die Massen applaudierten, doch wo war der Funke, der auf das Volk übersprang und sie alle zum Glühen brachte? Auch die darauf folgende Zeremonie, mit der die tapferen Soldaten und Offiziere der Schlacht gewürdigt wurden, verlief ganz anders als die Ehrungen, die Giselle von zu Hause kannte. Namen wurden verlesen, Personen kamen auf die Bühne und bekamen Verdienstorden verschiedener Rangstufen angeheftet – dies war keine Feier, dies war eine müde Abhandlung, eine Massenabfertigung mit leeren Gesichtern. Giselles Gedanken begannen ab zu schweifen, als sich die Ehrungen hin zogen wie die Masse eines Kaugummis, die sich an die Sohle eines Schuhs heftete und jeden Schritt verlangsamte. Erst als ein ihr bekannter Name verlesen wurde und durch die Lautsprecheranlage über den Platz fegte, sah sie wieder mit Interesse auf. Der Name ihres neuen Vorgesetzten war gefallen, Commodore Wes Korus. An ihrer Seite nahm Captain Fay problemlos Giselles plötzlich veränderte Haltung war, als sie den Kopf Richtung Bühne reckte und versuchte einen möglichst freien Blick auf das Geschehen zu bekommen.

“Das goldene Herz.“

Informierte er sie hilfsbereit, wohl ahnend, dass sie diesen Teil der Erklärungen zuvor nicht mitbekommen hatte.

“Die höchst mögliche Auszeichnung an diesem Tage.“

Die Vahla gab einen Verständnis ausdrückenden Laut von sich, fixierte die Bühne und beobachtete den für einen Menschen hoch gewachsenen Offizier, so gut sie es aus der Entfernung konnte. Tatsächlich konnte sie nicht viel erkennen, doch bereits das Wissen, dass Commodore Wes Korus groß genug war, damit sie zu ihm aufsehen konnte, stellte sie zufrieden. Alles andere wäre ihr seltsam erschienen. Vahla waren grundsätzlich von hoch gewachsener Statur, die Männer in der Regel größer als ihre Frauen. Mit einer geringen Körpergröße sank für die Männer auch das Ansehen.

„Er scheint seinem Ruf alle Ehre zu machen.“

Stellte Giselle fest, als der Verteidigungsminister dem Commodore gratulierte. Das wenige, was sie über Korus bisher wusste, waren ausschließlich Lobeshymmnen auf seine außergewöhnlichen Fähigkeiten und seinen disziplinierten Einsatz.

“Der Wechsel wird gute Möglichkeiten für Sie bieten, Givenchy.“

Sagte Fay, das Gespräch auf ihre neue Aufgabe lenkend.

“Sie waren ein guter erster Offizier, doch die War Blade hat Ihnen zu wenig Möglichkeiten gegeben sich weiter zu entwickeln. Der Commodore wird Sie mehr fordern, aber auch fördern.“

Er machte eine kurze Pause und Giselle hatte den Eindruck, als müsse er zuerst überlegen, ob er weiter sprechen sollte.

“Ich habe Sie zur Beförderung zum Commander vorgeschlagen. Das sollten Sie wissen, denke ich.“

Überrascht sah Giselle den Pau'aner an. Sie hatte gewusst, dass er mit ihrer Arbeit stets zufrieden war, doch gingen seine Bestätigungen über ihre Leistungen nie über das Notwendige hinaus. Captain Fay war nicht der Typ für blumige Bekundungen und verschwendete selten zu viele Worte.

“Was sie daraus machen, kann ich nicht sagen. Von meiner Seite aus wäre es die richtige Entscheidung.“

Teilte er ihr mit, und auch wenn seine Worte klangen, als gäbe er sie lediglich zu Protokoll, war Giselle gerührt von dem Vertrauen, das er offenbar in sie steckte – vor allem wenn man seine vorherige Aussage berücksichtigte, dass sie im Grunde auf der War Blade zu wenig gefördert worden war und es nicht viele Möglichkeiten für sie gegeben hatte, sich zu beweisen.

„Ich danke Ihnen, Sir.“

Erwiderte Giselle, nicht sicher, ob sie noch etwas anfügen sollte. Für vertrauensvolle Worte war ihre Beziehung immer zu professionell gewesen. Während ihrer Zeit auf der War Blade hatte das Schiff die meiste Zeit über im Orbit von Mon Calamari die Stellung gehalten, sodass sich ein routinierter Alltag eingespielt hatte, der oft große Abwechslungen missen ließ, doch man konnte auch gerade diese ruhige Zeit als eine wichtige Anfangsphase für Giselle beschreiben, in der sie viele grundsätzliche Dinge gelernt hatte. Vielleicht war dies die bessere Variante gewesen, sich langsam an die Dinge heran zu tasten.

„Sir, ich möchte mich für Ihre Anleitungen bedanken. Ich hatte eine gute Zeit auf der War Blade und habe viel lernen können.“

Sagte sie schließlich. Sie hatte nichts bei sich, was sie ihm geben konnte – ein Geschenk zum Dank, etwas womit sie ihre Wertschätzung ihm gegenüber hätte ausdrücken können. Flüchtig sah sie an sich hinunter und ihr Blick fiel auf den Ring, den sie an ihrer rechten Hand trug. Ohne groß darüber nachzudenken, streifte sie ihn ab und hielt ihn dem anderen Nichtmenschen entgegen. Captain Fay verstand sofort und nahm den Ring mit einem leichten Neigen seines Kopfes an. Mit seiner weiten Lebensspanne besaß er eine Erfahrung, die vielen anderen Spezies fehlte. Es mochte nicht üblich sein, doch in dieser für Giselle noch immer fremden Welt, in der Festlichkeiten so trocken waren wie Wüstenstaub, der keinen Regen kannte, schien es ihr umso wichtiger, an den kleinen Feinheiten festzuhalten, die ihre eigene Kultur prägten.

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[Both-System | Bothawui | Drev'Stan | Merchant's Square] mit Major Ralrracheen und Hauptmann Kre'fey, und dem Rest der Anwesenden

Die Klänge der republikanischen Hymne und das Dröhnen von Sternenjägertriebwerken erfüllte den Platz als die Feier begann. Die Menge geriet in Jubel und die Bühne füllte sich mit hohen Vertretern des Militärs und der Politik. Perfekt organisiert fanden alle ihren Platz und ein Flottenoffizier trat ans Rednerpult. Die Hymne war zu Ende und so kehrte nun die für die Rede benötigte Ruhe ein. Jetzt begannen die Reden. Sei’lar hatte dafür nie viel über gehabt. Aber er hatte gelernt das viele andere Wesen Reden, Aufmunterung und Inszenierungen wie diese hier brauchten um ihre Moral aufrecht zu erhalten und dass so eine Rede wirklich auch hilfreich sein konnte und genauso ihren Platz hatte wie ein Kriegsschiff. Begrüßungen, Danksagungen, Opfer und Kampfesansagen das Muster der Meisten Reden und auch Admiral Poulsen folgten diesem Muster. Auch wenn ihm diese Reden nicht gefielen so ließ er sich davon jedoch nichts anmerken und lauschte Aufmerksam den Reden, und das nicht nur weil die Redner höher gestellt waren als er, auch der Anstand gebot es aufmerksam zuzuhören.

Sian Nunb, Verteidigungsminister der Neuen Republik folgte Admiral Poulsen am Rednerpult. Der kleine Sullustaner sprach seine Muttersprache welche übersetzt wurde, den sonst hätten die meisten Anwesenden unter ihnen auch Sei’lar kein Wort verstanden. Er hielt sich jedoch kurz und rief zum Ende seiner Rede zu einer Schweigeminute im Gedenken an die Gefallenen auf. Einem Aufruf dem die Anwesenden natürlich sofort nachkamen. Auch Sei’lar senkte seinen Kopf und Gedachte der Gefallenen. Den Soldaten die unter seinem Kommando in dieser Schlacht gefallen waren, siebzehn seiner Piloten waren in den Kämpfen gestorben. Die Bodentruppen hatten und die Besatzung der 'Weißes Feuer' hatten keine Verluste zu beklagen. Und auch wenn die Führung die Opfer als zu groß angab wusste Sei’lar das man sich Bothawui sehr billig erkämpft hatte. Auch den gefallenen Bothanern, unter ihnen möglicherweise auch Verwandte und Bekannte, den die endgültige Todesliste lag noch immer nicht vor. Ihrer aller gedachte man, fast zu schnell verrinn die Minute um sich ihrer zu Gedenken.

Der dritte Redner war der Kanzler der Neuen Republik, Quún. Der Mon Calamari sprach jedoch Basic und hielt eine politisch feurige Rede, voller Kraft, Aufforderungen und Ansagen. Eine Rede die Leute bewegen und Mitreisen sollte und die Richtung für die Zukunft vorgeben sollte. Es sollte weitergehen. Bothawui sollte zu der Wende im Krieg werden, welche die Neue Republik so sehr brauchte.

Der nächste Redner war Sei’lars Vorgesetzte Vice Admiral Tet’Ness, die Kommandantin der Sondereinsatzkräfte der Flotte. Ihre Rede war anders, sie schien nicht so sauber ausgearbeitet zu sein wie jene ihrer Vorredner. Doch auch ihre Worte wurden Verlust und Gedenken und Hoffnung geprägt. Sie ging in ihrer Rede gleich auf den nächsten Punkt der Feier über, die Auszeichnung der Soldaten der letzten Schlacht. Als erstes rief sie Commander Navara Ven zu sich. Der Twi’lek hatte dem leichten Kreuzer 'Sunrise Over Coruscant' Kommandiert welcher in der Kampfgruppe 'Brisk' gekämpft hatte. Der Commander brauchte kurz bis er es auf die Bühne geschafft hatte. Admiral Tet’Ness sprach ihm ihren Dank aus und beförderte den Commander in den Rang eines Captains. Nach der Übernahme seiner Rangabzeichen und dem formalen Salut verlies der frische Captain wieder die Bühne.

Als nächstes rief die Admirälin Captain Gilad Sei’lar auf. Und obwohl sich Sei’lar sofort in Bewegung setzte, war dies mehr antrainierte militärische Gewohnheit. Er hatte unter dem Applaus der zuvor auch Ven begleitet hatte gerade die Bühne betreten als er anfing wirklich zu realisieren was hier vor sich ging. Er trat die letzten Schritte vor Admiral Tet’Ness hin und nahm Haltung an. Sie fand noch einige Worte bevor sie auf dem Punkt kam und ihn in den Rang eines Kommodore Beförderte. Er nahm die Rangabzeichen mit einem schlichten


„Danke, Sir!“

entgegen und schüttelte die ihm angebotene Hand bevor er ihren Salut erwiderte und die Bühne wieder verließ. Geordnet einen Schritt nach dem anderen verließ er die Bühne und hörte wie Admiral Tet’Ness nun Captain Tralpor zu sich rief. Er kehrte auf seine Platz zurück wo ihm sowohl Commodore Skael seine Vorgesetzte als auch seine Begleiter unauffällig gratulierten. Er bedankte sich und nahm nun seine alten Rangabzeichen ab und steckte seine neuen, die eines Kommodores an. Die alten legte er in die Schatulle und verfolgte weiter die Beförderungen. Admiral Tet’Ness schloss mit einem Danke an alle beteiligten.

Als sie zurück trat, trat erneute Minister Nunb ans Rednerpult. Das Verteidigungsministerium hatte einen neuen Orden das „Heart of Bothawui“ geschaffen. Welches dieser nun Verteilte. Die höchste Ausführung in Gold erhielten Admiral Tet’Ness, Commodore Korus sowie die Kommandanten der Kampfgruppen überreicht sowie die Führung der Sternenjäger und der Armee während der Operation. Die Ausführung in Silber wurde an eine viel größere Gruppe verliehen, darunter auch Sei’lar und so gab er die Schatulle mit seinen alten Rangabzeichen, schnell an Hauptmann Kre’fey weiter bevor er sich wieder auf die Bühne begab. Als er an der Reihe war schüttelte der Verteidigungsminister seine Hand bevor er ihm den Orden ansteckte. Der Sullustaner war nur ein wenig kleiner als Sei’lar selbst und schloss die Verleihung mit Glückwünschen. Auch hier bedankte sich Sei’lar bevor er weiterging. Auch der Kanzler und der Erste Sekretär sprachen ihm ihre Glückwünsche aus, wobei besonders der Erste Sekretär Sei’lars Bedeutung für Bothawui heraushob. Sei’lar war noch nie so hochgestellten Personen begegnet und war eigentlich auch immer recht froh darüber gewesen. Einer der Gründe wieso er Bothawui verlassen hatte war diese Eigenart die man an Bothans in der ganzen Galaxis nicht mochte und solange er so unbedeutend gewesen war hatte man ihn eigentlich in Ruhe gelassen, doch er befürchtete das nun da er in höhere Kreise im Militär der Neuen Republik aufstieg man wieder versuchen würde ihn in diese Kreise zu ziehen. Er erreichte wieder seinen Platz, inzwischen hatte man mit der Verleihung des Ordens in Bronze begonnen.

Mit der Verleihung endete der offizielle Teil der Feier und die Bühne lehrte sich unter dem Applaus der Menge während die Melodie der Hymne fast übertönt wurde. Der inoffizielle Teil der Feier würde viel ungeordneter ablaufen. Währen der Großteil der Leute den ganzen Platz zum Feiern hatten und sowohl für Essen und Trinken sowie Musik gesorgt war würden für die Politiker und hohe Militärs (ODG07 +)auch Zugang in den sogenannten VIP-Bereich erhalten.


[Both-System | Bothawui | Drev'Stan | Merchant's Square] mit Major Ralrracheen und Hauptmann Kre'fey, und dem Rest der Anwesenden
 
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[ Both-System | Bothawui | Drev'Starn | Zentrum | unscheinbares Café | mit Lt. Cmdr. Muber ]

Eine gemütliche Ruhe herrschte in der kleinen Seitengasse. Hier und da standen größere Bäume mit grünen Kronen auf der gepflasterten Straße, wodurch das permanente Weiß der Häuserwände etwas Abwechslung in ihrem Anblick erhielten. In einem Hinterhof konnte man das Lachen einiger junger Kinder hören. Dazu war das gesamte altertümliche Stadtviertel in diesen paar Stunden von dem sehr angenehmen und hellen Licht der goldenen Sonne überflutet. In dieser Idylle hatten sich der Twi'lek Navara Ven und dessen erster Offizier, der kräftige Mensch Reija Muber, in ein unscheinbares Café, das sich im äußeren Rand des großen Stadtzentrums befand, gesetzt. Die beiden Offiziere saßen auf altertümlichen Stühlen im kühlen Schatten eines riesigen Tropenbaumes. Nachdenklich beobachtete Navara die bürgerliche Umgebung. Er gönnte den Bothanern ihre neuerlangte Freiheit.

Behutsam legte der nichtmenschliche Kommandant der „Sunrise Over Coruscant“ seine tätowierten Lekku auf die muskulöse Brust. In seiner schicken Galauniform wirkte der Twi'lek zu prachtvoll – ein Umstand, der ihm nicht sonderlich gefiel. Reija Muber hatte sich ein Lächeln gestattet und ließ ebenfalls seinen Blick durch die schmale Gasse schweifen. Die beiden Flottenoffiziere kannten sich erst seit ein paar Monaten, dennoch hatte sich eine zarte Männerfreundschaft zwischen den beiden aufbauen können. Navara schätzte insgeheim die ruhige Art, welche der erste Offizier in sehr vielen gefährlichen Situationen automatisch an den Tag legte. Mit gedämpfter Stimme unterhielt man sich, indes man auf eine Tasse heißen Caf wartete, über die letzte erlebte Schlacht. Das Imperium war in diesem System bloß in einer recht geringen Größe vorhanden gewesen.


„Man hat einfach die Gunst der Stunde genutzt...“, bemerkte Muber beiläufig und lehnte sich recht lässig in seinem knarrenden Stuhl zurück. Niriz hatte seine Augen an einem Ort und somit musste er schlicht eine Seite entblößen.“

'Die typischen Überlegungen eines Jägers', kommentierte Navara diese Aussage in seinen Gedanken und gleichzeitig nickte er bloß schweigsam seinem ersten Offizier zu. In den letzten Tagen hatte der grünhäutige Twi'lek ähnliche Gedanken gehabt – doch niemals mit einer anderen Person geteilt. Er fuhr sich beiläufig nachdenklich über das breite Kinn. Seine harten Augen musterten für eine Weile den dunkelhäutigen Menschen von Onderon. Danach sah er sich erneut in der Gegend um. Ein paar Bewohner hatten sich in der Zwischenzeit auf die Straßen getraut. Immer wieder starrten sie zu den beiden uniformierten Männern, die da vor dem kleinen Café im kühlen Schatten saßen. 'Der riesige Both-Space kann endlich erleichtert aufatmen – im Gegensatz zu meiner Heimat', bemerkte Navara mit grimmiger Miene. 'Ist Ryloth so unbedeutend?' Plötzlich wurde die gedämpfte Unterhaltung fix unterbrochen, da der Kellner die zwei bestellten Getränke brachte. Nachdem er wieder in dem Haus mit der weißen Fassade verschwunden war, ging das Gespräch weiter.

„Trotzdem wird das Imperium weitere Gebietsverluste nicht so einfach hinnehmen“, mutmaßte der Kommandant der „Sunrise Over Coruscant“ mit fester Stimme. „Denn nun bleibt unserer Flotte nur noch der lange Weg in Richtung Core Worlds... und da ist die imperiale Präsenz sehr viel größer!“

„Eine Präsenz, die man trotzdem überwinden kann“, entgegnete Muber, nachdem er einen Schluck Caf herunter geschluckt hatte. „Das imperiale Sicherheitsnetz ist großmaschig – Tet'Ness hat es mit ihrer Taktik der gesamten Galaxie bewiesen. Ich habe bei der Siegesfeier fast nur Lobeshymnen im Bezug auf ihre Position gehört.“

Navara verzog bei diesen Worten das Gesicht. Er hielt nicht viel auf Gerüchte. Zu schnell wurden in der gesamten Flotte irgendwelche Befehlshaber zu den neuen Helden der Republik erklärt. 'Militärs klammern sich einfach zu schnell an jeden Strohhalme, der Hoffnung bietet', dachte er plötzlich mit grimmiger Miene und straffte seine Uniform, nachdem er einen sehr heißen Schluck Caf genommen hatte. Das koffeinhaltige Zeug brannte sich erst durch seine Geschmacksknospen, später durch seine Blutbahn. Sogar die Nasenlöcher plusterten sich bei dieser Stärke auf. Kurz schnaubte der kräftige Twi'lek, bevor er sich wieder seinem ersten Offizier zu wandte. Er ließ das Thema fallen – wie eine zu heiße Kartoffel. Man wechselte höflich das Thema. Zur Abwechslung sprach man nun über das Kommando, das Muber bald übernehmen sollte. In ihren Augen war die Beförderung mittlerweile nur noch eine Formsache – eine unwichtige Kleinigkeit. Insgesamt verweilte man zwei Stunden in dem Café, bevor man den Rückweg zum Merchant's Square antrat. Dort sollte es zu späterer Zeit noch einige Speisen und Getränken sowie etwas Musik geben.

[ Both-System | Bothawui | Drev'Starn | Zentrum | auf dem Rückweg zum Merchant's Square | mit Lt. Cmdr. Muber ]
 
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