-Eingangshalle- mit anderen Jedi-
Als Dengar heraus in die Mittagssonne trat, konnte er aus den Augenwinkeln sehen, wie ein Wookiee mit Gegenständen beladen mit einem Padawan oder zukünftigen Padawan redete.
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-Cornet-City-Straße-
In der Stadt war es warm, zu warm für Dengars Geschmack, und so machte er sich wieder auf den Rückweg.
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-Gärten- mittlerer See-
Durch das ständige Gedrängel und Angeschubse auf den Straßen von Cornet-City
war Dengar ins Schwitzen gekommen. Nun wollte er sich in einem der Seen auf dem Gelände der Jedibasis abkühlen. Obwohl schönes Wetter war, sah Dengar nur vereinzelt Jedi auf dem Gelände, viel weniger als sonst.
Dengar legte seine Freizeitkleidung auf einen geordneten Haufen direkt neben das Wasser auf einen Stein. Und stieg nur noch mit Unterwäsche bekleidet in das kühle Nass. Das Wasser war eine Wohltat nachdem er sich stundenlang durch Massen von Menschen und anderen Geschöpfen gedrängelt hatte.
Zügig schwamm Dengar einige Runden und tauchte das letzte Stück. Das brachte ihn auf eine Idee. Bisher hatte er gelernt sich so zu konditionieren, dass er nicht aus der Puste kam. Doch wie er vollkommen ohne Puste auskam hatte er noch nicht probiert.
Dengar sog Luft in seine Lungen und stieß sie dann wieder aus. Das wiederholte er mehrmals. Während er das tat verspürte er einen klienen aber dennoch drohenden Schmerz in seiner linken Brust. Es musste seine küntliche Lunge sein, die mal wieder gewartet werden musste. Dengar bezweifelte, dass die Handelsüblichen Medidroiden, wie man sie häufig in der Jedibasis sah, darauf programmiert waren, küntliche Lungen zu warten. Seine Lunge war ein Prototyp. Zwar gab es schon andere Lungenersätze, doch seine Lunge war eine der ersten gewesen, die exakt die gleichen Aufgaben wie eine echte Lunge hatte. Abgesehen davon, das sie etwas anders ausehen würde, sollte man sie rausnehemen und küntlich hergestellt war, unterschied sie sich nicht von einer echten Lunge. Da sie noch nicht getestet war kam es immer wieder zu Verstopfungen zwischen den Übergängen von den Aterien und der Lunge. Bisher hatten imperiale Ärzte, die auf diesem Gebiet führend waren, da sie die Lunge entwickelten, jedes Jahr eine Routineuntersucheng, die meist mit einer Operation endete durchgeführt. Nun lag der Termin der letzten Untersuchung knapp zwei Jahre zurück.
Doch vorerst verdrängte Dengar diesen Gedanken- darum müsste er sich später kümmern- und konzentrierte sich wieder auf das Hier und Jetzt.
Kurz bevor er untertauchte stieß er noch einmal kraftvoll die Luft aus. Doch schon nach einer Minute verspürte Dengar ein leichtes Kribbeln und den Drang wieder aufzutauchen.
Gut, der erste Versuch hat nicht geklappt, beim zweiten mal wirds auch nicht hinhauen, aber mit jedem Mal wenn du es probierst rückt der zeitpunkt näher an dem es klappt.
Das zweite Mal verzichtete Dengar auf das mehrmalige Luftholen vor dem Tauchgang und tauchte sofort, nachdem er sich wieder erholt fühlte.
Diesmal versuchte Dengar alle Sinne die er nicht brauchte, abzuschalten. Das Gehör, unter Wasser brauchte man nichts zu hören. Durch die Macht tastete Dengar in seinem Kopf herum, bis er den Nerv der zum Gehör führte gefunden hatte.
Geschmack- was sollte Dengar unter Wasser schmecken? Auch der Nerv war gefunden und für die Zeit unter Wasser totgestellt.
Geruchsinn- das gleiche.
Die Zeit verlängerte sich nun fast um die Hälfte. Beachtlich, aber nicht das was sich Dengar erwartet hatte.
Also noch einmal. Dengar tat das gleiche wie vorher, nur versuchte er durch die Macht selbst Luft zu holen. Das war gefährlich, aber es würde vielleicht funktionieren. Er versetzte sich unter Wasser in Meditation. Das Problem an der Sache war, dass Dengar kein Zeitgefühl hatte, wenn er meditierte. Als er schließlich die Meditation wegen Sauerstoffmangels zwangsgebunden abbrechen musste, kam es ihm aber vor, als ob mindestens fünf minuten vergangen waren, es hätten aber ebensogut 60 minuten, oder zwei Sekunden sein können.
Dengar schoss aus dem Wasser und holte sein Chronometer. Er legte es auf einen Stein, der aus dem Wasser ragte.
Vier Mal wiederholte Dengar den vorgang und erreichte eine Bestzeit von acht Minuten. Erst da kam ihm ein Gedankenblitz. Wie atmeten denn die Fisch, wie konnten sie ihr ganzes Leben unter Wasser bleiben ohne ein einziges Mal an die Luft zu kommen? Na klar! Seit dem Chemiekurs wusste Dengar, dass Wasser zu einem Drittel aus Sauerstoff bestand. Das war mehr Sauerstoff, als man in den meisten Atmosphären finden konnte. Doch wie trennte man den Sauerstoff von dem Wasserstoff? Durch Elektrolyse.
Und Dengar wusste, dass es beliebt bei den Sith war mit Machtblitzen um sich zu schleudern. Wenn er sich unter Wasser geschickt anstellte, konnte er solange Aus dem Wasser atmen, wie er sich konzentrieren konnte die Macht anzuwenden. Allerdings würde ihn diese Technik ganz schön nah an die Grenze zwischen der hellen und der dunklen Seite der Macht führen. Denn um in einem begrenztem Raum ein Kraftfeld zu erzeugen, welches die Atome von einander trennt und nebenbei auch noch die Sauerstoffatome aufzunehmen. Das erforderte die Perfektion dieser Technik. Und was wenn er zu weit ginge?
Ach, du glaubst doch selber nicht, dass die Machttechniken etwas mit der dunklen und hellen Seite der Macht zu tun haben. Es ist die Macht, die sie erlangen, die Gier nach mehr, die sie blendet und es ihen schwer macht wieder selbstlos zu werden. Tu es! Es wird dir nicht schaden.
Dengar stieg aus dem Wasser und zog sich die olivgrüne Hose über die nassen Beine. Dann begann er. Er dachte daran, dass es ein Durchbruch werden konnte. Jedi bräuchten dann nicht mehr Atemgeräte mitzunehmen um unter Wasser atmen zu können. Die Jedi würden wieder unabhängiger von der Technik werden.
Vor seinem geistigem Auge stellte sich Dengar ein Gewitter vor. Elektrische Entladungen. Langsam spürte er wie das elektrische Potenzial in seiner rechten Hand wuchs. Immer höher.
Dann ging er wieder zum Wasser. Als seine Hand zwei Zentimeter von der Wasseroberfläche entfernt war, sprang ein Funken über. Das war gut. Aber es würde Wochen dauern, bis er die Technik vollends beherrschen würde.
Für einen Augenblick beneidete Dengar die Sith, die, indem sie ihre Wut als Motivation und ihre Gier als Ziel einsetzten diese Technik innerhalb weniger Tage lernen mochten, zwar nicht bis zu vollendung, falls es die denn gab, aber immerhin bis zu anschaulicher Stärke.
Was wenn...NEIN...Aber du setzt die Wut und den Hass gezielt ein, zu einem höheren, guten Zweck... Nein, die Wut wird immer mehr wachsen, wird zur Gier nach mehr und der Hass wird dich übermannen, bis du nur noch ein Schaten deiner Selbst bist und von deinen niederen Gefühlen kontrolliert wirst...Das ist das was die Jedi versuchen dir weißzumachen... Nein, das ist das was DU denkst, das was du weißt. Tu es nicht. Ich werde es nicht tun.
Es war wirklich erschreckend, wie weit sich Dengar fast leiten lassen hat. Doch er hörte nicht auf. Er machte mit der ersten Methode weiter und lies das Potenzial seiner Hand höher wachsen.
Inzwischen war seine Kleidung getrocknet und Dengar war von seinen Anstrengungen erschöpft, es musste noch einen Weg geben, diese Technik zu erlernen, nicht der Weg der Wut, der führte zur dunklen Seite der Macht und nicht der wissenschaftliche Weg, der dauerte ewig.
Auch wenn es ewig dauert, ich werde es schaffen.
Mit diesem Gedanken schlief Dengar unter der Nachmittagssonne ein.
-Gärten- am mittlerem See-