Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

[ Corellia ? Coronet ? Universität von Corellia ]

Nachdem War sich einige Minuten lang durch die Raumfahrtgeschichte Corellias gekämpft hatte, hatte er einen Abschnitt gefunden, wo man IDs von Schiffen eingeben konnte, um so an Informationen über sie zu gelangen. Es verwunderte ihn etwas, dass man hier so öffentlich Zugang auf solche Daten hatte. Jedoch würde man sicherlich nicht zu viele Informationen bekommen.
Zunächst probierte der den ID-Code eines Schiffes eines alten Freundes ein. Der Inhaber des Schiffes wurde nicht angezeigt, lediglich dass es ein Schiff corellianischer Bauart vom Typ YT-777 war. Naja, war nicht gerade viel. Die ID der Darkness oder auch der Black Water wollte er nicht ausprobieren. Das war ihm zu riskant, falls doch jemand diese Dinge etwas überblickte oder Schritte, die an den Computern gemacht wurden, nachvollziehen konnte.
War lehnte sich in dem Lehnstuhl zurück und zog dann langsam sein Datapad aus der Tasche des Umhangs. Zur Sicherheit schaute er sich nochmals um, dass auch niemand in der Nähe war, der ihn beobachtete.
Er aktivierte sein Datapad und rief die Informationen vom Unfall auf den Konvoi auf, die Johnson ihm überspielt hatte. Dann nahm er die ID eines der Transporter und tippte sie in den Computer ein. Der Rechner suchte kurze Zeit nach Daten, aber dann wurde doch tatsächlich neben dem Raumschiffstyp noch die Firma angezeigt, der dieser Transporter gehörte. Beziehungsweise gehört hatte. Denn die Firma würde das Schiff sicher nie zurückbekommen.
Der Corellianer speicherte den Namen der Firma auf seinem Datapad und wechselte dann auf dem Universitätscomputer auf eine Seite mit allerlei Stadtplänen und einer Art Lageverzeichnis verschiedener Firmen. Als Suchbegriff gab er den eben gewonnen Firmennamen ein. Kurz darauf stand ihm auch die Adresse der Transportfirma zur Verfügung. Er übertrug sie auf sein Datapad und suchte dann weitere Informationen über die Firma. Natürlich spuckte ihm die Suchmaschine gleich mal Tausende Dinge aus, von denen er aber eigentlich nichts gebrauchen konnte. An einer Stelle wurde sogar erwähnt, dass die Firma einige Frachtschiffe seit ein oder zwei Tagen vermisste. War grinste nur breit. Wahrscheinlich hatte man noch gar nicht erfahren, dass Wars Truppe den Konvoi überfallen hatte. Das Ganze würde sicher auch in den Corellian Times auftauchen. War war gespannt, wie dieser Bericht aussehen und ausfallen würde. Das würde sicher auch zeigen, was die Corellianer von ihm hielten. War er für sie der Verbrecher wie die Neue Republik es angepriesen hatte oder standen sie eher auf ?seiner Seite?? Ansonsten fand er nicht gerade viele Dinge über die Firma. Noch nicht mal den Namen des Firmenleiters konnte er ausfindig machen. Auch nicht, seit wann sie existierte. Diese Firma hatte keine offizielle Website, schien aber auch größtenteils nur an Jobs für das Imperium interessiert zu sein. Dadurch wurde es etwas seltsam, dass diese Firma gerade hier auf Corellia stationiert war. Doch sicher tat sie die Arbeiten für das Imperium nur, weil die Imps eine Menge Kohle dafür hinblechten.


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[ Corellia ? Coronet ? Universität von Corellia ]

War blickte nochmals auf das Datapad, schaltete es dann aus und schob es zurück in die Manteltasche. Dann klickte er auf dem Computer zunächst eine andere Seite an, schaltete den Bildschirm dann aus und stand dann vom Suhl auf. Die Studenten um ihn herum schenkten ihm immer noch keine besondere Beachtung, was er als recht positiv empfand. Er schon seinen Stuhl mit der Sitzfläche unter den Schreibtisch, so wie er ihn vorgefunden hatte, und ging dann den gleichen Gang zurück, durch den er auch schon hier her gekommen war.
Er blieb kurz vor einem kleinen Seitengang stehen, weil er glaubte dass da jemand knapp hinter ihm herging. Also bog er einfach mal nach rechts in einen kleinen Seitengang ab, wo eigentlich nur einige Regale mit alten Büchern drin standen.
Der Corellianer drehte sich nicht nach hinten um, sondern ging noch einige Schritte weiter bis der Gang einen kleinen Knick machte. War stellte sich hinter diesem Knick an die Lücke zwischen zwei Regalen, sodass man ihn mit seinem dunklen Mantel nur schlecht erkennen konnte. Die Schritte waren nun deutlich zu hören. Ein älterer Mann mit Hut schritt an War vorbei und blieb vollkommen perplex stehen, als er den Gang entlang starrte und War auf einmal nicht mehr vor ihm her ging. Der Mann trug einen Hut, der tief ins Gesicht gezogen war und es War so beim vorübergehen unmöglich gemacht hatte, das Gesicht des Mannes zu sehen.
War trat aus seinem Versteck hervor, mit gezogenem und entsicherten Blaster. Eine Bibliothek war wohl sicher kein geeigneter Ort, um jemanden zu erschießen, weil man den Schuss wohl bei dieser Stille weit hören würde, doch er hoffte einfach, dass er gar nicht erst schießen musste. Er kannte indes genügend Leute, die einen Verfolger in einer solchen Situation direkt erschossen hätten. Dieser Mann konnte also froh sein, dass er sein Leben noch hatte. Der Mann hörte die Schritte, drehte sich aber nicht um. Nun lag es an War, die ?Bedingungen? zu diktieren. Er beschloss, in dem normalen Umgangston zu sprechen und diesen Typ nicht zu siezen.


?Ich würde dir empfehlen, keine Dummheiten zu machen. Ich kann garantiert schneller schießen, als du, alter Mann. Halte die Hände hoch und dreh dich um.?

Der Mann hob beide Hände hoch und drehte sich langsam um. Er hatte den Kopf zunächst gesenkt, hob ihn aber während er sprach. Und War erkannte die Stimme sofort.

?Nur mit der Ruhe, alter Schmuggler. Wenn ich dir irgendwas antun wollte, dann hätte ich das schon längst getan.?

Johnson? Was machte Selor Johnson an auf Corellia? Wie hatte er War gefunden? Sollte er nicht eher bei seiner Flotte bleiben. War wusste, dass er gleich eine Erklärung erhalten würde. Er sicherte seinen Blaster und schob ihn ins Holster. Der Rear Admiral würde ihn auch nicht verraten. Denn wenn er es wirklich auf War abgesehen hätte, dann hätte er ihn auch wirklich schon töten können.

?Selor? Was machst du hier.?

?Selor? Ja, so nennt man mich auch. Früher nannte man mich anders. Man nannte mich auch Blade, Sam Blade. Und es würde mich freuen, wenn du mich mit diesem Vornamen ansprechen würdest.?

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[ Corellia ? Coronet ? Universität von Corellia ]

Der erste Name... ?Sam?... sagte War eigentlich nichts. Aber dieses ?Blade? sagte doch eine Menge. Obwohl es nicht gerade der häufigste Name in der Galaxis gab, gab es sicherlich auf einem 3 Milliarden Planeten wir Coruscant doch einige davon. Und auf Coruscant sicher auch.

?S? Sam? Du bist...?

Mehr brachte der sonst so selbstsichere Corellianer gerade nicht heraus. Er hätte sich am liebsten irgendwo hingesetzt, weil ihn seine Kräfte verließen. Doch momentan stand er nur versteinert dar, während Selor, oder besser Sam doch recht normal dastand. Erst jetzt wurde War plötzlich klar, was da bei ihrem letzten Gespräch auf der ISD Independence wirklich vorgegangen war. Diese Tränen, die er auf Sams Wange gesehen hatte waren nicht wegen der Republik gewesen. Sie waren wegen ihm geflossen.

?Ja, War. Ich bin dein Vater.?

Sein Vater. Sein ganzes Leben hatte er nie auch nur ein Wörtchen von ihm gehört, hatte sich ganz allein durchs Leben gekämpft und stand jetzt hier vor ihm. Er hatte sicher auch seine Grüne, warum er sauer auf diesen Mann sein konnte. Doch momentan war ihm das gerade vollkommen egal. Er schaffte es mühsam, sich einige Schritte vor zu bewegen und umarmte denn alten Mann mit grauem Bart und grauen Haaren dann.
Eine Weile standen sie so dar, bis sie sich wieder voneinander lösten War sah nun auch einige Tränen auf den Wangen seines Vaters und spürte, dass ihm auch einige Tränen hinunter flossen. Sein ganzes Leben... und jetzt auf einmal...War war vollkommen aufgewühlt und wusste nicht, was er sagen sollte. Kein einziges Wort fiel ihm ein.
Sam kniete sich hin und hob seinen Hut auf, der ihm bei der Umarmung vom Kopf gefallen war. Er klopfte den Hut kurz ab, wischte sich die Tränen weg uns grinste. War erkannte diese blauen Augen und dieses typische corellianische Grinsen wieder.


?Ich hab draußen einen Speeder stehen. Lass uns zu meinem Haus fahren. Ich fühle mich hier nicht so sonderlich sicher und dort können wir bequem und in Ruhe miteinander reden. Sei mir.. nicht böse, ich werde dir alles erklären. Ich weiß auch, dass du viele Fragen hast. Wir werden sie nachher hoffentlich alle beantworten. Jetzt komm, mein Sohn.?

War erinnerte sich noch ganz genau daran, wie er Selor Johnson auf der ISD Independence bewundert hatte. Jetzt, wo er wusste, dass es sein Vater war, bewunderte er ihn noch mehr. Selor, also Sam, hatte ihm auf der Independence erzählt, dass er bei der Schlacht um Coruscant, als die Republik entstand, dabei gewesen war. Dieser Tag, der soeben erst für ihn begonnen hatte, würde sicher noch ganz schön lange werden.

?Ja, Vater?

Wie diese Worte klangen, die er noch nie ausgesprochen hatte. Er ging neben seinem Vater her. Sie gingen nicht den gleichen Weg zurück, durch den er zu dem Computern gelangt war, sondern nahmen einen deutlich kürzeren.
Auf einem Parkplatz zwischen zwei großen Bäumen stand ein metallicblauer Speeder. Und er sah auf die Entfernung nicht gerade allzu billig aus. War stieg auf der Beifahrerseite ein und kurz darauf startete Sam den Motor, ließ den Wagen rückwärts aus der Parklücke schweben und beschleunigte dann schnell. Die Beschleunigung erinnerte War sehr an seine hohe Beschleunigung, die er heute morgen mit der Darkness vollzogen hatte.
Während sich der Speeder aus Coronet wegbewegte und während der gesamten Fahrt sprachen die beiden Männer kein einziges Wort.


[ / Corellia ? Coronet ] Sam und War
 
[ Corellia ? Sams Grundstück ] Sam und War

Sams ?Haus? lag etwa eine viertel Stunde von Coronet entfernt. Eine viertel Stunde, wenn man mit diesem schnellen Speeder flog. Und das Wort ?Haus? war auch vorsichtig zu genießen. War wusste nicht genau, wie viel zu dem Grundstück gehörte. Aber Sam würde es ihm sicher noch erzählen. Das Haus selbst war eher eine Villa. In der Garage, in welcher der Speeder zum Stillstand kam, standen noch drei andere Speeder. In der Garage befanden sich viele Werkzeuge, sogar eine kleine Tankstation. Von der Größe her konnte man sicher noch den ein oder anderen Raumjäger hier unterbringen. Dass Sam nicht wenig Geld hatte, wurde War schnell klar.
Sie gingen aus der Garage hinaus und war blickte über eine Wiese mit einem aus Steinen gepflasterten Weg zwischendrin. Weit und breit war in der Umgebung kein anderes Haus zu sehen.
Sam führte ihn um die Garage herum. Hinter der Garage war ein großer Platz, auf dem dieser alte, schwarzgraue YT-1300 stand, den War schon so lange flog. Wie kam die Darkness hier her? Dies gehörte sicher auch zu den Fragen, die Sam ihm gleich beantworten würde.
Von hier aus waren es nur ungefähr 50 Meter Luftlinie bis die ersten Dünen des Strandes auftauchten. Dahinter musste sich dann wohl auch der Ozean befinden. Durch eine Glastür an der Terrasse betraten sie das Haus. Sie befanden sich in einer Art Wohnzimmer, das mit edlen Möbelstücken, einem Kamin, Bildern, Pflanzen und anderen Dingen verschönert worden war.


?Nimm Platz. Ein gutes Schlückchen??

?Ja, bitte.?

Wars Vater ging zu einer kleinen Minibar, nahm zwei Gläser und schenkte eine goldbraune Flüssigkeit in die Gläser ein. War wusste, dass es Corellianischer Whiskey war. Er wanderte ein wenig durch den Raum, sah sich das ein oder andere Bild an und setzte sich schließlich in einen Sessel, während Sam zwei Gläser rüberbrachte und eines vor sich und das andere vor War auf dem Glastisch absetzte.

?Wie du an diesem Raum sicher erkennen kannst mag ich die Einfachheit und versuche, die Hightecherrungenschaften hier etwas zurückzudrängen. Andere Haben Datapads und Holos, ich habe Bücher und Bilder. Aber kommen wir zum Thema. Mich würde es freuen, wenn wir zunächst einen Schluck darauf trinken würden, dass wir uns endlich mal als Vater und Sohn in die Augen sehen könnten.?

?Der Meinung bin ich auch.?

Die beiden Männer hoben ihre Gläser in die Luft, stießen an und tranken dann etwas von der Bernsteinfarbenen Flüssigkeit. War setzte sein Glas etwa zeitgleich mit Sam ab. War ein wirklich guter Whiskey, den sein Vater da auf Lager hatte.

?Was mich zunächst interessiert ist, wie du mich finden konntest und warum die Darkness hier ist. Ich denke, das hat was miteinander zu tun.?

Sam nickte und sah War ernst an. Dann zog er erst mal seinen Hut aus und legte ihn auf den Tisch.

?Nun, ich hatte noch ein paar alte Bekanntschaften mit Freddi. Er weiß seit einer Weile, dass ich dein Vater bin. Und als wir auf der Independence waren hab ich ihn um Informationen gebeten, weil ich dich endlich treffen wollte um mal in aller Ruhe unter vier Augen mit dir zur reden.?

War konnte es immer noch nicht fassen, was in der letzten Stunde alles passiert war. Er hatte das Gefühl, am ganzen Körper zu zittern und vollkommen kraftlos zu sein, obwohl er wusste, dass es nicht so war. Er verstand es auch nicht, musste aber dennoch versuchen sich klar zu machen, dass er hier in Corellia in einem Haus saß, und sein Vater direkt neben ihm. Wie lang hatte er sich diesen Zeitpunkt herbeigesehnt? Er konnte jedoch auch nicht abstreiten, dass er an dem ein oder anderen Tag ganz schön sauer auf seine Eltern gewesen war, weil sie ihn so im Stich gelassen hatte. Doch War glaubte zu wissen, was Selor für ein Mann gewesen war. Und Sam war hoffentlich genauso einer und hatte das nicht nur gespielt. In diesem Fall glaubte er, dass seine Eltern ihn nicht mit Absicht im Stich gelassen hatten. Doch er würde es sicher noch erfahren.

[ / Corellia ? Sams Grundstück ] Sam und War
 
[ Corellia ? Sams Grundstück ] Sam und War

?Dann hatte ich also einen Spion in den eigenen Reihen. Wo ist Freddi denn jetzt??

?Er befindet sich immer noch auf der Darkness und arbeitet da irgendetwas.?

War war Freddi natürlich nicht böse. Der Kleine tat schon immer, was er für richtig hielt und so war das auch okay.
War trank noch einen Schluck Whiskey und starrte Sam dann an. Er wusste so gar nicht, was er fragen sollte. Und doch hatte er Tausende Fragen im Kopf. Er lehnte sich in dem Sessle zurück. Sam sah ihn kurz an und lächelte freundlich.


?Okay, ich fange einfach mal ganz vorne an. Als junger Mann war ich hier auf der Militärakademie und hab meine Ausbildung mit großen Lob abgeschlossen. Doch ich sah noch bevor ich imperialer Offizier werden konnte, dass das Imperium ... böse war. Der Imperator, die dunkle Seite der Macht, die Diktatur und all das haben dazu geführt, dass ich einer kleinen Rebellengruppe beigetreten bin. Bei dieser Gruppe habe ich dann auch deine spätere Mutter kennen gelernt. Wir haben auch bald geheiratet. Doch uns blieb noch nicht mal Zeit für Flitterwochen. Wir waren die ganze Zeit mit dieser Rebellengruppe beschäftigt und gewannen immer mehr an macht, schafften es sogar eine Flotte aufzubauen, die immer größer, stärker und schließlich auch richtig einflussreich wurde. Ich war einer der Raumschiffkommandanten.?

Sam legte eine kurze Pause ein um einen Schluck zu trinken. Sein Blick war nicht mehr auf War gerichtet, sondern verlief sich im Raum. Scheinbar tauchte Sam vollkommen in seine Erinnerungen ein. War sah den alten Mann an und starrte dann durch den Glastisch auf den Teppich, lauschte aber weiterhin aufmerksam den Dingen, die Sam ihm erzählte.

?Schließlich schafften wir es sogar, Kontakt zu den Jedi aufzunehmen. Diejenigen, die die Feldzüge des Imperators überlebt hatten. Ich glaube, sie waren damals auf Ithor. Als wir uns stark genug fühlten fand eine Schlacht statt, in der wir zusammen mit den Jedi Corellia befreiten. Der erste Planet der Neuen Republik.
Deine Mutter, Anjesha war ihr Name, flog gegen meinen Willen zusammen mit meinem Bruder auf eine gefährliche Mission zur Befreiung einiger Familien auf Naboo, die um unsere Hilfe gebeten hatten. Ich konnte sie nicht aufhalten und sie auch nicht begleiten, weil ich hier die Flotte kommandieren musste.
Die Mission... scheiterte. Mein Bruder musste auf Naboo untertauchen und wir haben nie wieder was von ihm gehört. Deine Mutter war Gefangene, zunächst auf Naboo und dann auf Coruscant. Wir hatten keine Möglichkeit sie zu befreien, der Geheimdienst der Imps hat sie immer an irgendwelche geheimen Orte verfrachtet. Was ich auch nicht gewusst hatte war die Tatsache, dass sie schwanger war. Aber dazu komme ich später nochmals.
Wir griffen dann Coruscant an, eroberten es und gründeten die Neue Republik.?

War wusste nicht, was er sagen sollte. Ihm fehlten momentan wirklich die Worte. So lange hatte er nie etwas gehört, und jetzt plötzlich erfuhr er auf einmal alles. Das alles überwältigte ihn gerade einfach, war zu viel für ihn. Er saß jedoch immer noch still auf seinem Sessel und sah nach draußen. Es hatte mittlerweile wieder angefangen zu regnen. Und zwar richtig stürmisch. War wendete seinen Blick von draußen ab und Sam wieder an.


[ / Corellia ? Sams Grundstück ] Sam und War
 
[ Corellia ? Sams Grundstück ] Sam und War

?Die Neue Republik war also gegründet. Mein Ziel, welches ich mir immer ersehnt hatte, war erreicht. Natürlich gab es noch viele Imps, doch trotzdem beschloss ich, aus meinem Dienst zurückzutreten. Ich wollte mich auf die Suche nach Anjesha machen. Vom Großadmiral hab ich mich sozusagen eigenständig zum Arbeitslosen gemacht. Doch ich hatte auch genügend Geld verdient, wie du an diesem Haus sicher erkennen kannst.
Jahre lang war ich auf der Suche nach ihr, bis ich schließlich aufgeben musste. Ich hab mich hier niedergelassen und dieses Haus neu aufbauen lassen. Früher stand hier eine kleine Bruchbude, in der meine Eltern gelebt hatten. Außerdem kaufte ich noch Land dazu.
Nun lebte ich hier, einsam und verlassen. Die nennenswertesten Ereignisse waren noch der Tod meiner Mutter und meines Vaters. Von Anjeshas Eltern haben wir nie etwas gewusst.?

Sam starrte immer noch sozusagen Löcher in die Luft, obwohl das nach Wars Ansicht die falschen Worte dafür waren. Man sah ihm eher an, wie die Jahre des Leidens an ihm vorüberzogen. Einerseits hatte War Schuldgefühle, weil er seinem Vater nie hatte helfen können. Auf der anderen Seite sah er jedoch, dass er niemals auch nur die Chance gehabt hatte, da er seine Eltern nicht gekannt hatte. Und seine Nachforschungen waren auch nicht ergiebig gewesen. Dabei hatten ihm die besten Mittel der Neuen Republik zur Verfügung gestanden. Doch Sam hatte es verstanden, seine Spuren zu verwischen. Rückwirkend war das auch gut so, denn sonst wäre er mittlerweile wohl tot.

?Schließlich hat Anjesha es geschafft, mich zu finden. Dann folgten die schönsten Jahre meines Lebens. Es hat mich positiv überrascht, dass sie immer noch genauso war wie früher, selbst alle Foltermethoden der Imps sie nicht klein gekriegt hatten. Sie war eine starke, sehr starke Frau.?

Dieses ?war? blieb War im Halse stecken. Mit anderen Worten stand fest, dass seine Mutter tot war. Er bereute es sofort, sie nie gekannt zu haben. Trotzdem tiefe Trauer. Er hielt seinen Blick gesenkt und schaffte es nicht, zu seinem Vater aufzusehen.

?Sie hat mir nie etwas von unserem Sohn, also dir erzählt, weil sie dachte, dass du tot wärst.
Wir lebten hier also unser Leben, möglichst abgeschnitten von der Außenwelt. Schließlich wurde sie krank uns starb an dieser Krankheit. Wohl rückwirkend durch die ganzen Strapazen, die man ihr zugefügt hatte.
Doch sie starb in Frieden und das hat mir fiel bedeutet. Kurz vor ihrem Tod erzählte sie mir, was damals geschehen war.
Also du circa zwei oder drei Jahre alt gewesen warst, befanden sich Anjesha und die übrigen ?Rebellen? die in Gefangenschaft waren gerade auf Coruscant. Sie hat dich einem Soldaten ihres Vertrauens übergeben, der dann einen Fluchtversuch gestartet hat. Er war der beste Soldat unter ihnen. Er machte das ganze bloß, weil du ihre Hoffnung warst und du nicht in Gefangenschaft leben solltest. Er starb bei der Flucht, wie Anjesha später erfuhr. Also ging sie davon aus, dass du auch tot warst. Niemand weiß genau, was damals passiert ist. Du bist der einzige zeuge, doch du warst zu jung. Und dann musstest du dich ganz alleine durchs Leben kämpfen. Es tut mir Leid, mein Sohn. Ich habe dich da ganz schön im Stich gelassen.?

War blickte vom Boden auf und blickte seinem Vater direkt in die Augen. Er hatte keinen Zweifel daran, dass alles so stimmte, wie er es ihm erzählt hatte. Oder halt, dass Sam ihm alles nach seinem besten Wissen erzählte. Konnte ja sein, dass Sam bezüglich einiger Dinge auch nicht richtig informiert war. Die blauen Augen des einen starrten die blauen Augen des anderen an.

?Vater, du hast mich nicht im Stich gelassen. Genauso wenig wie meine Mutter. Alleine, dass ein guter Soldat wegen mit sterben musste war schon zu viel. Ihr habt alles getan, was in eurer Macht stand. Mein Hass konzentriert sich momentan allein auf das Imperium, das es wohl verstanden hat, meine ganze Kindheit zu zerstören und einzig und allein Schuld ist, warum ich meine Mutter nie wirklich kennen gelernt habe.?

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[ Corellia ? Sams Grundstück ] Sam und War

Wars Vater nickte einmal kurz und schien dann den Faden verloren zu haben. Zwei Minuten herrschte absolute Stille, bis er einfach irgendwo in seiner Geschichte wieder anfing.

?Ich hatte nun Anjesha verloren und wusste, dass ich wohl einen toten Sohn hatte. Ich begann langsam wieder damit, mich etwas für die Holonet News und andere Nachrichten zu interessieren. Es dauerte nicht lange bis ich verstand, dass da etwas mit der Neuen Republik nicht mehr stimmte.
Ich war so tief enttäuscht und bin es jetzt immer noch, wie wir ein solches Juwel aus den Händen fallen lassen konnten. Aber trotzdem trifft das, was ich auf der ISD Independence gesagt habt zu 100% meine Meinung.
Irgendwann tauchte dann auch der Name Blade auf. Okay, musste nichts besonderes sein. Trotzdem ging ich dem ganzen etwas nach. Als es immer schlimmer um die Republik stand, reaktivierte ich einige alte Kontakte und stieg so als Rear Admiral Selor Johnson erneut in die Flotte ein. Das war kurz bevor du zum Großadmiral ernannt wurdest. Schon damals begann alles langsam überzukochen.
Bis es dann schließlich dazu kam, dass du dich von der Neuen Republik trennen musstest. Ich hab mich sofort auf deine Seite geschlagen. Wir haben die neue Republik verloren. Das, wofür wir einst gekämpft haben existiert nicht mehr.
Um die Geschichte noch zum Ende zu bringen: Ich hatte Vermutungen, dass du mein Sohn bist und dich dann auf der Independence das erste mal getroffen. Ich wusste es sofort, ein Jedi würde sagen, dass er es gespürt hat. Doch ich hab mich da noch zurückgehalten um jetzt hier mit dir in Ruhe über alles reden zu können.?

Die Republik existierte nicht mehr, da hatte Sam recht. Und das war schon eine ganze Weile so. Das was sich jetzt noch ?Neue Republik? nannte war... nichts mehr. Das Imperium würde den Kampf früher oder später gewinnen und alle Überbleibsel der Neuen Republik aus dem Universum schaffen.
War hatte nun viele Dinge, die er erst mal verarbeiten musste. Doch er hatte noch einige Fragen an Sam. Auch bezüglich der Jedi, über deren Position er nicht im Klaren war. Mittlerweile schaffte es War sogar wieder, ein wenig zu lächeln. Momentan war er ein Gesetzloser, aber sollte er derjenige sein, der die Republik zurückbrachte? Er war der Meinung, dass ihm diese Rolle etwas zu groß war. Die Stapfen in die er da treten musste waren weitaus größer als seine Schuhe. Und wenn er größere Schuhe anzog würde er bald fallen. Ein schöner Vergleich. Eine andere Frage war natürlich, ob man die Republik überhaupt wieder neu gründen sollte. In dieser Hinsicht war er doch sehr orientierungslos.
Sam stand auf, wanderte durch den Raum und blickte dann auf ein Landschaftsbild von Corellia. War hatte bemerkt, dass sein Vater die Natur noch mehr liebte, als er. Sam würde nie ein Bild von Coruscant aufhängen. Stadt, Technik und all das waren nur Dinge auf die er nur zurückgriff, wenn das sein musste.


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[ Corellia ? Sams Grundstück ] Sam und War

Wars Vater nickte einmal kurz und schien dann den Faden verloren zu haben. Zwei Minuten herrschte absolute Stille, bis er einfach irgendwo in seiner Geschichte wieder anfing.

?Ich hatte nun Anjesha verloren und wusste, dass ich wohl einen toten Sohn hatte. Ich begann langsam wieder damit, mich etwas für die Holonet News und andere Nachrichten zu interessieren. Es dauerte nicht lange bis ich verstand, dass da etwas mit der Neuen Republik nicht mehr stimmte.
Ich war so tief enttäuscht und bin es jetzt immer noch, wie wir ein solches Juwel aus den Händen fallen lassen konnten. Aber trotzdem trifft das, was ich auf der ISD Independence gesagt habt zu 100% meine Meinung.
Irgendwann tauchte dann auch der Name Blade auf. Okay, musste nichts besonderes sein. Trotzdem ging ich dem ganzen etwas nach. Als es immer schlimmer um die Republik stand, reaktivierte ich einige alte Kontakte und stieg so als Rear Admiral Selor Johnson erneut in die Flotte ein. Das war kurz bevor du zum Großadmiral ernannt wurdest. Schon damals begann alles langsam überzukochen.
Bis es dann schließlich dazu kam, dass du dich von der Neuen Republik trennen musstest. Ich hab mich sofort auf deine Seite geschlagen. Wir haben die neue Republik verloren. Das, wofür wir einst gekämpft haben existiert nicht mehr.
Um die Geschichte noch zum Ende zu bringen: Ich hatte Vermutungen, dass du mein Sohn bist und dich dann auf der Independence das erste mal getroffen. Ich wusste es sofort, ein Jedi würde sagen, dass er es gespürt hat. Doch ich hab mich da noch zurückgehalten um jetzt hier mit dir in Ruhe über alles reden zu können.?

Die Republik existierte nicht mehr, da hatte Sam recht. Und das war schon eine ganze Weile so. Das was sich jetzt noch ?Neue Republik? nannte war... nichts mehr. Das Imperium würde den Kampf früher oder später gewinnen und alle Überbleibsel der Neuen Republik aus dem Universum schaffen.
War hatte nun viele Dinge, die er erst mal verarbeiten musste. Doch er hatte noch einige Fragen an Sam. Auch bezüglich der Jedi, über deren Position er nicht im Klaren war. Mittlerweile schaffte es War sogar wieder, ein wenig zu lächeln. Momentan war er ein Gesetzloser, aber sollte er derjenige sein, der die Republik zurückbrachte? Er war der Meinung, dass ihm diese Rolle etwas zu groß war. Die Stapfen in die er da treten musste waren weitaus größer als seine Schuhe. Und wenn er größere Schuhe anzog würde er bald fallen. Ein schöner Vergleich. Eine andere Frage war natürlich, ob man die Republik überhaupt wieder neu gründen sollte. In dieser Hinsicht war er doch sehr orientierungslos.
Sam stand auf, wanderte durch den Raum und blickte dann auf ein Landschaftsbild von Corellia. War hatte bemerkt, dass sein Vater die Natur noch mehr liebte, als er. Sam würde nie ein Bild von Coruscant aufhängen. Stadt, Technik und all das waren nur Dinge auf die er nur zurückgriff, wenn das sein musste.


?Aber kannst du dir so sicher sein, dass ich dein Sohn bin und nicht irgendein anderer ?Blade?? Der Name ist zwar nicht gerade häufig, aber ganz selten ist er auch nicht. Ich weiß zumindest schon mal von einem Blade bei einer unserer Spezialeinheiten.?

Sam drehte sich von dem Bild weg und sah War an. Dabei grinste er einmal frech.

?Och, wir können gerne nen Vaterschaftstest machen wenn du das meinst. Ich weiß es ganz sicher, dass du mein Sohn bist. Du nicht??

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[ Corellia ? Sams Grundstück ] Sam und War

War erinnerte sich an seine Gefühle in der Bibliothek zurück, als Sam ihm erzähl hatte, dass er sein Vater war. Wenn War ehrlich sich war, dann hatte er es auch schon auf der ISD Independence so irgendwie gespürt, konnte dieses Gefühl aber nie zuordnen.

?Doch, schon. Ich bin mir sicher.?

?Na also. Willst du noch etwas zu trinken??

?Ja, bitte.?

Sam ging hinüber zur Bar, nahm die Flasche, schenkte die beiden Gläser erneut voll und stellte die Flasche dann auf dem Glastisch ab. War betrachtete das Etikett eine Weile.

?Vater, ich frage mich die ganze Zeit, was wir hier eigentlich tun. Tun wir das alles, weil wir nur auf unser eigenes Leben aus sind oder haben wir sogar die Absicht, die Republik wieder neu herzustellen? Dass das Imperium die Macht übernehmen wird ist denke ich klar. Die Republik hat keinen Kopf mehr und kann ihre Gliedmaßen daher wohl auch nicht mehr lange bewesen.?

?Ich kann es dir nicht sagen. Weil ich es selbst in dieser Sache nichts weiß, kein Fünkchen mehr als du. Wir haben die Republik damals gegründet. Wenn wir das gleiche wieder tun, kann es sein, dass sie auch bald wieder untergeht. Damals hatten wir noch die Unterstützung der Jedi.
Aber vollkommen aufgeben dürfen wir nicht. Das Imperium muss immer unser Gegner sein. Wir dürfen nicht übersehen, was sie alles schlechtes getan haben. Das Wort ?Sith? spricht für sich.?

Das half natürlich nicht weiter. Aber was hatte er auch erwartet? Für dieses Problem schien es halt keine einfache Lösung zu geben.
War blickte aus dem Fenster und sah, dass es draußen langsam dunkel wurde und immer noch regnete.
Sam kniete sich vor dem Kamin hin und entzündete das darin sorgfältig aufgestellte Holz mit Hilfe eines Feuerzeugs und Papier. Sofort gewann der Raum eine andere Atmosphäre. Der Kamin war momentan die einzige Wärme- und Lichtquelle.


?Ich glaube, ich bin nicht dazu in der Lage, eine solche Entscheidung zu treffen. Außerdem sind die Forces of Hope bei weitem noch nicht stark genug.
Was mit den Jedi ist, weiß ich nicht. Ich habe von meinen Leuten kein Wörtchen darüber gehört, dass sie irgendetwas gegen mein Todesurteil unternommen hätten. Obwohl ich ein sehr gutes Verhältnis zu mindestens zwei der Rätinnen habe und auch mit den anderen nie Ärger hatte. In den Holonet News hab ich gelesen, dass sie angeblich Protest eingelegt hatten. Doch dem bin ich mir nicht so sicher.?

Sofort sah er Tionne wieder vor seinem inneren Auge. Doch er schüttelte das Bild sofort wieder aus seinem Kopf. Padme war... auch eine gute Freundin. Mit Gil hatte er schon so einiges erlebt und von slain und Sarid wusste er nicht so sonderlich viel.
Inwiefern er den Holonet News trauen konnte wusste er nicht. Was er aber ganz sicher wusste war, dass man auch vor allem in Zeiten des Krieges Tatsachen verdrehte.
Sam starrte immer noch in die Flammen des Kamins.


?Ich weiß es nicht. Ich kenne die heutigen Jedi und die Räte nicht mehr. Es verwundert mich doch, dass sie keinen Kontakt zu dir aufgenommen haben. Aber wir müssen dann wohl wirklich davon ausgehen, dass sie nicht auf unserer Seite stehen. Ich muss dir nicht sagen, dass du vorsichtig sein sollst.?

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[ Corellia ? Sams Grundstück ] Sam und War

?Du weißt, dass sie einen Stützpunkt hier auf Corellia haben??

?Ja, ich habe es gelesen, aber es vergrößert unsere eh schon zu großen Probleme nur ein kleines bisschen. Du siehst etwas geistesabwesend aus.?

Jetzt hatte sogar sein Vater ihn sogar noch dabei ertappt, wie War wieder an diese hübsche Jedi-Rätin dachte. War trank sein Glas aus, stellte es auf dem Tisch ab und gähne einmal kurz.

?Ja, bin ich auch. Es war heute wohl alles etwas zu viel für mich, schwer zu verarbeiten und ich bin daher ganz schön müde.?

Sam nickte nur und ging auf War zu, der mittlerweile aufgestanden war. War wusste nicht, ob sein Vater ihn mittlerweile so gut kannte, dass er diese kleine Notlüge durchschaute.

?Tja, mein Sohn. Es würde mich freuen, wenn du heute nicht auf der Darkness sondern nach all den Jahren mal unter meinem Dach schläfst. Wir haben hier ne Art Gästezimmer. Folge mir.?

War folgte seinem Vater durch das große, geräumige Haus. Sie gingen durch einen Flur, der von den ganzen Pflanzen bald überwuchert wurde. Der Boden bestand aus Fließen. Dann stiegen sie eine Mamortreppe hinauf. Oben bestand der Boden aus Parkett. Sam zeigte auf eine Tür links von ihm.

?Da ist ein kleines Gästebad. Freddi war so nett und hat auf meine Anweisung ein bissel Zeug zusammengesucht, das du vielleicht brauchen könntest. Das befindet sich alles in diesem Zimmer hier...?

Sie gingen um die Ecke und betraten ein geräumiges Zimmer. Für ein Gästezimmer recht bequem, dachte war. Zwei Balkontüren verschafften einem sogar einen schönen Ausblick auf das Meer hinaus und wohl auch einen schönen Sonnenuntergang ? wenn es denn mal hell und gutes Wetter war. War konnte sich natürlich auch mit diesen Dingen irren, aber spätestens morgen würde er es ja sehen.
Sam machte Anstalten, das Zimmer zu verlassen.


?Ich danke dir, Vater.?

?Ich danke dir, War. Und ich wünsche dir eine gute Nacht. Wollte schon immer mal jemandem eine gute Nacht Geschichte erzählen, aber ich denke nicht, dass du deine Augen dazu noch lange genug aufhalten kannst. Ein paar alte Geschichten von glorreichen Schlachten.?

Sam grinste wieder frech und War tat es ihm gleich.

?Gute Nacht, Vater.?

Nach diesen eher mit leiser Stimme ausgesprochenen Worten schloss die Tür sich hinter Sam und War war alleine. War ging zur Tür, wo sich auch der Lichtschalter befand und löschte das Licht aus.
Der Corellianer legte sich auf das breite Bett. Er schaffte es, seine Klamotten irgendwie im dunkeln und gleichzeitig auch im Liegen auszuziehen. Jedoch hatte er weder die Kraft, noch einmal ins Bad zu gehen, oder einen Schlafanzug anzuziehen. Er zog sich die kuschelige Decke hoch bis zum Hals und machte es sich bequem.
Es gab so viele Dinge, über die er nun nachdenken konnte. Wenn er ein Resümee des Tages ziehen würde, so würde es sicher das längste seines Lebens werden. Endlich hatte War seinen Vater kennen gelernt. Nach diesen vielen Jahren. Und er wusste auch etwas über seine Mutter und kannte einen Großteil der Hintergründe. Seine Mutter war tot. Er trauerte hier um eine Frau, die er nie wirklich gekannt hatte. Er war immer davon ausgegangen, dass seine beiden Elternteile tot waren. Aber sein Vater war immer noch da. Es fühlte sich an, wie wenn plötzlich mitten in Wars Fall eine Stütze aufgetaucht wäre, auf die er sich nun stemmen konnte.
Die Gespräche bezüglich ihres weiteren Vorgehens hatten ihn aber nicht weitergebracht. Da war er noch so weit wie vorher. Sie hatten ihn nur zu dem Thema Jedi zurückgebracht, dass er doch eigentlich nicht mehr hören wollte.
War wollte eigentlich noch über viele andere Dinge oder weitere Einzelheiten nachdenken, doch ehe er das tun konnte schlossen sich seine Augen und er schlief ein.


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War befand sich auf einmal vor dem Jedi-Tempel. Neben ihm stand die Darkness, vor sich sah er das prächtige Gebäude im Sonnenschein. Alles schien in Ordnung zu sein. Doch dann verfinsterte sich der Himmel. War sah weit über sich Scharen von TIEs, die alles niedermachten was ihnen in den weg kam und auch einige Schüsse auf dem Tempel abgaben. Alles war auf einmal vollkommen dunkel. Neben der Darkness landeten Sturmtruppentransporter und auch Shuttles, in denen sich die verhüllten Gestalten der Sith befanden. War konnte nichts unternehmen, er stand wie angewurzelt da. Alle marschierten sie auf den Tempel zu. Schließlich, als alle den Tempel betreten hatten gelang es War, sich in Bewegung zu setzen. Er lief auf den Tempel zu und betrat die Einganshalle. Und was er sah ließ ihn beinahe wieder einige Schritte zurücktaumeln. Zwischendurch fand man auch die ein oder andere schwarze Kutte oder einen toten Sturmtruppler, doch ansonsten war alles übersäht von Leichen der Jedi. Überall Blut, Schmerzensschreie. Und das schlimmste waren die Gesichter, die er kannte. Hier und da sah er Leute, denen er mal begegnet war. Seine Schritte trugen ihn weiter. Er kannte den Weg zum Ratssaal. Gerade als er die Eingangstür öffnen wollte, kam ein Jedi herausgetorkelt, schlug gegen die nächstgelegene Wand und sackte dann tot daran zu Boden. War kannte das Gesicht ganz genau. Es gehörte dem Jedi-Rat, der sein Leben für ihn aufs Spiel gesetzt hatte: Gil. War stürmte in den Vorraum und sah auf einem der Warteplätze das was von der Jedi-Rätin Chesara übrig geblieben war. Er sank kraftlos auf die Knie, kippte nach vorne über. Neben ihm stapften weitere Schwarzkutten vorbei. War rappelte sich wieder auf und stürmte in den Ratssaal hinein. Er konnte gerade noch sehen, wie sich eine rote Klinge in Padmes Magen bohrte und auf sie zum Sturz brachte. Er konnte keines der Gesichter der Sith sehen, nur die Jedi kannte er ganz genau. Sein Blick wanderte durch den Saal. Tionne stand da, unbewaffnet. Und der Sith mit roter Klinge vor ihr. War wollte loslaufen um den Sith aufzuhalten, doch er konnte sich nicht bewegen. Kurz bevor das Lichtschwert auf die Jedi-Rätin niederging, verschwand das Bild vor ihm. Alles war schwarz.

War öffnete die Augen und sah sich dennoch immer noch von Schwärze umgeben. Er spürte, dass er schweißüberströmt in dem Bett lag, in dem er gestern eingeschlafen war. So langsam konnte er in der Dunkelheit auch gewisse Konturen von Möbelstücken ausmachen.
War atmete erleichtert auf und war froh darüber, dass dies alles nur ein Traum gewesen war. Keine Wirklichkeit, nur ein Traum. Das musste er sich klar machten. Doch wieso neigte er gerade dazu das was er da gerade gesehen und auch wiederum nicht gesehen hatte zu glauben? Nein, das war nicht geschehen. Die Sith mochten auf Coruscant sein, doch die Jedi waren auch keine Anfänger. Sie würden es schon überstanden haben. War seufzte leise. Oder auch nicht, wer wusste schon, was da alles geschehen war. Und er hatte nur bewegungslos dagestanden und nicht geholfen. In seinem Traum, wie auch in der Wirklichkeit. War drehte sich im bett um und aktvierte das Licht der Uhr. Es war 4 Uhr nachts. Draußen hörte er immer noch die Regentropfen, die auf das Dach schlugen, unter dem er sich gerade befand.
Er konnte das alles nicht fassen. War war auf einmal so hell wach, als hätte er nie geschlafen. Trotzdem zwang er sich dazu, sein Kissen einmal auszuklopfen, sich dann wieder zuzudenken und dann die Augen wieder zuzumachen, nachdem er sich auf die andere Seite gelegt hatte.
Vielleicht hatte er sich doch vertan und die Jedi standen zu großen Teilen doch auf seiner Seite. Doch was sollte er tun? Das war die größte Frage und gleichzeitig sein größtes Problem. Denn er fand keine Antwort darauf. Und spätestens jetzt hatte er auch keine Möglichkeit mehr, mit den Jedi Kontakt aufzunehmen, mal ganz davon abgesehen, dass er ihnen sowieso nicht trauen konnte. Doch, Padme und Tionne würde er trauen. Aber sonst niemandem. Es gab da ja diese Basis der Jedi auf Corellia. Doch er wusste weder wo sie war, noch wer dort war. Und schon aus diesem Grund war das zu gefährlich. Doch wie sonst?
War zwang sich dazu, diese Gedanken zu beenden und rollte sich nochmals auf die andere Seite. Jetzt sollte er besser etwas schlafen und morgen konnte er immer noch darüber nachdenken. Auch wenn er trotzdem keine Lösung finden würde.


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[ Corellia ? Sams Grundstück ]

War hatte noch einige weitere seltsame Träume. Die Personen die in den Träumen auftauchten waren eigentlich immer die gleichen. Und die Träume drehten sich auch um die Dinge die ihm momentan die ganzen Fragen und Probleme brachten. Nur hatte er leider keine Aussicht auf eine Lösung. So lag er noch eine Weile wach im Bett und achtete auf die Sonnenstrahlen, die durch ein Dachfenster herein kamen. Momentan schien sogar relativ gutes Wetter zu sein.
Er machte sich fertig und ging dann langsam die Treppe hinunter. Im morgendlichen Licht hatte das Haus eine ebenso gemütliche Atmosphäre wie sie ihm auch schon bei nacht aufgefallen war. War wanderte durch einige Räume, ohne genau zu wissen, wo sich jetzt die Küche oder das Esszimmer befand. Das Haus war groß und geräumig, alle Räume hatten ihre besondere Eigenschaften und doch fand man beinahe nirgendwo irgendwelche hochtechnischen Spielereien. Seiner Meinung nach hatte Sam aber zumindest ein Zimmer, in dem wirklich High Tech Geräte standen. Den es wäre typisch für diesen Mann, der wohl doch immer gerne noch ein letztes Ass im Ärmel hatte.
Schließlich fand er das Esszimmer. Es hatte einen größren Tisch und auch einen kleineren. Sam saß an dem kleinen Tisch und war gerade dabei, eine Zeitschrift zu lesen und eine Tasse brauner Flüssigkeit ? vermutlich Caf- zu trinken. Ja, es war eine Zeitschrift. Aus Papier. Und dieses Papierdingens war wohl um einiges teurer als eine Zeitschrift zum Beispiel auf einem Datapad. Er drehte sich nicht zum Eingang um, als War hereinkam, sondern blieb weiterhin in seine Zeitschrift vertieft. War wanderte zunächst um den großen Tisch herum und setzte sich dann gegenüber von Sam auf einen Stuhl ,der zu dem kleinen Tisch gehörte. Der Boden der Küche bestand aus weißen Fließen, die Möbel waren alle aus hellem Holz.
War blickte über den Tisch und sah direkt einige Dinge, die recht schmackhaft aussahen. Kurze Zeit nachdem er sich gesetzt hatte klappte Sam die Zeitschrift zu, legte sie bei Seite und zog eine Lesebrille aus. Eine Brille. Jeder, der früher eine Brille gebraucht hätte, ließ sich heute die Augen operieren. Andere zogen Kontaktlinsen an. Aber Sam hielt wohl nichts davon.


?Guten Morgen. Essen steht auf dem Tisch, was willst du trinken??

War blickte nochmals über den Tisch und nahm sich schließlich ein Brötchen. Dann sah er zu Sam auf.

?Ähm, ein bisschen Milch, bitte.?

?Ich hab nur blaue hier, schmeckt die dir auch??

?Jap, natürlich.?

Sam stand auf, ging zum Kühlschrank, nahm die Milch und schenkte War ein. Dann ließ er die Milch auf dem Tisch stehen während war sein Brötchen aufschnitt und sich etwas Aufstrich darauf machte.

?Und? Gut geschlafen??

War dachte über die Frage nach. Hatte er gut geschlafen? Er fühlte sich erholt, ja. Doch der Traum hatte ihm schon einen großen Schrecken eingejagt. Er nicht darüber nachgedacht, dass seine Freunde bei den Jedi wirklich alle schon tot sein konnten. Das war ihm nie in die Gedanken gekommen. Er war immer nur davon ausgegangen, dass sie ihn im Stich gelassen hatten.

?Joa, einigermaßen. Aber meine Träume waren nicht allzu toll?

Sam nickte nur und gab keine weitere Antwort. Er stand auf und räumte seinen Teller ab. War biss einmal in sein Brötchen und trank dann einen Schluck Milch. Schmeckte beides nicht schlecht.

?Und was hast du heute vor??

?Ich bin mir noch nicht sicher, aber ich hatte eigentlich vor, mal bei dieser Transportfirma vorbeizuschauen. Vielleicht kann man dort etwas Kohle machen.?

?Kann sein. Aber sei vorsichtig. Ich fahre gleich los. Muss noch was einkaufen, da ich ja in letzter zeit oft bei der Flotte war und nicht hier zu Hause. Freddi hat den Code für das Haustürschloss. Findest du dich zurecht??

?Ja, sicher. Danke?

?Okay, ich bin dann weg?

Sam trat aus dem Raum heraus, nickte War vorher noch einmal zu und verschwand dann vollkommen. War indes lehnte sich gegen die Holzlehne seines Stuhls und dachte wieder über seinen Traum nach Warum ging ihm das einfach nicht mehr aus dem Kopf? Sicherlich würde ihm das erst gelingen, wenn er seine Freunde wiedersah. Doch das konnte auch sehr gefährlich werden.

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Nachdem War gefrühstückt hatte räumte er den Tisch ab und ging dann noch etwas durch das Haus. Größtenteils hatte er die meisten Räume wohl schon gesehen. Trotzdem gab es noch viel zu entdecken. Doch das würde er wohl auf später verschieben müssen. Er ging die Treppe hinauf in sein Zimmer und fand seinen Waffengürtel neben dem Bett. Er hob den Gürtel auf, zog ihn um und zog dann blitzschnell seinen Blaster. So ganz eingerostet und alt war er doch noch nicht. War schob die Waffe zurück ins Holster und wanderte dann durchs Haus, trat durch die Haustür hinaus.
Vor ihm befand sich nun er gut gepflegte Rasen, einige Blumen und Hecken sowie vereinzelte Bäume. Er nahm mal an, dass das Grundstück von diesem Zaun abgegrenzt wurde. Am Rande des Grundstücks befand sich sogar eine Ansammlung von Tannen.
Er ging über die Pflastersteine ums Haus herum, an der Garage vorbei und blickte dann die Darkness an. Äußerlich sah die Mühle ja wirklich wie eine Schrottmühle aus. Doch da steckte weit mehr drin, als man von außen sah. Er ging unter dem Schiff durch zur Rampe, die freundlicherweise schon heruntergefahren war.
Der Corellianer ging die Rampe hinauf und strich im vorbeigehen mit der Hand über den Rumpf des Schiffes. Er hatte die Messe auch kaum betreten, da kam Freddi ihm auch schon fröhlich trällernd entgegengerast. War blickte zu seinem kleinen Freund hinab und lächelte freundlich.


?Ja, danke. Mir geht es schon etwas besser. Und dir??

Der Droide beantwortete die Frage mit einer Mischung aus gut und schlecht und fing dann sofort an, sich zu beschweren da er die ganze zeit am Schiff arbeitete und War mal wieder zu faul zu sein schien. Dann wurden die Piepslaute aber leiser und stellten War die vorsichtige Frage, ob er sauer auf Freddi war, da dieser ihn ja an Sam ?verraten? hatte. War hatte jahrelang gebraucht, bis er die Piepslaute des Droiden interpretieren oder gar verstehen konnte. Und selbst jetzt gelang ihm das noch nicht in allen Fällen. Aber er konnte ja nicht immer einen Übersetzerdroiden mit sich herum tragen.

?Nein, Kleiner, du hast genau das richtige gemacht. Sonst hätte ich ihn wohl nie getroffen. Bei meinem Vater ist das okay und... ich weiß ja, dass ich dir vertrauen kann.
An was arbeitest du denn??

Freddi piepste irgendwas vor sich hin, was der Corellianer nicht genau verstehen konnte. Die Fachbegriffe waren oft einfach unverständlich. Doch er musste eine Möglichkeit finden um Freddi sein Nichtwissen nicht gerade zu zeigen.

?Ähh... na dann zeig es mir mal?

Der Astromech trällerte ein fröhliches Liedchen vor sich hin während er War durch den Bau der Darkness führte und ihn anschließend zur Treibstoffpumpe und zum Einspritzer brachte. Er wusste noch genau, dass sie damals auf Naboo Probleme damit gehabt hatten. Freddi schien alles momentan etwas zu erneuern und dann etwas zu verändern, sodass sie bei ruhigen Flügen Treibstoff sparen konnten aber in Kampfsituationen auf höchste Leistung umschalten konnten.
War schaute sich alles genauer an und stand dann wieder auf. Er konnte sich jedoch nicht zu voller Größe Aufrichten, da diese Wartungsgänge nur etwas über 1,6 Meter hoch waren.


[ Corellia ? Sams Grundstück ? YT1300 Darkness ]
 
[ Corellia ? Sams Grundstück ? YT1300 Darkness ]

?Das heißt, dass ich das Schiff zur Zeit nicht benutzen kann??

Freddi bestätigte Wars Frage. Er seufzte leise und fragte sich dann, wie er ohne die Darkness nach Coronet gelangen sollten. Dann erinnerte er sich aber wieder an die Speeder, die er gestern Nachmittag in Sams Garage gesehen hatte.

?Glaubst du, Sam hat etwas dagegen, wenn ich mir einen seiner Speeder ausleihe??

Freddi antwortete mit einigen Piepslauten, drehte sich dann einmal im Kreis und rollte an War vorbei wieder aus dem Wartungsgang heraus. War interpretierte seine Antwort als ein ?Nein?. Da Freddi Zugang zu den Schlosscodes des Hauses hatte würde er wohl auch Zugang zur Garage haben.

?Öffnest du mir bitte die Garage, schließt sie dann hinter mir und verschließt auch die Haustür??

Wieder kamen die zwei kurzen Piepslaute zurück, wobei der letzte etwas länger gezogen war, was zeigte dass Freddi etwas genervt zu sein schien. War musste immer wieder dabei grinsen, wenn er daran dachte wie menschlich dieser Computer doch sein konnte.
Sie gingen bis in die Messe des Schiffes, wo War sich dann von Freddi trennen wollte.


?Bis dann, Kleiner. Ach, und wenn du Zeit hast kannst du mal versuchen, dich ein bisschen einzuhacken. Am besten beim Raumhafen. Oder bei den Militärs, die Codes dafür hast du ja. Anhand der Bewegungen der Raumschiffes sollten wir herausfinden können, wo sich der Stützpunkt der Jedi befindet. Verschaff mir darüber bitte möglichst viele Infos. Falls du keine Zeit hast machen wir das, wenn ich wieder zurückkomme.?

War ging die Rampe hinunter, bog dann nach rechts ab und spazierte unter dem Corellianischen Transporter vorbei. Es würde ihm sicherlich nicht allzu viel bringen, wenn er wusste, wo sich dieser Jedistützpunkt befand. Doch da sie Zugang auf die militärische Ebene hatten konnten sie sicherlich erfahren, wer dort ein und ausging und was es neues gab. Keiner würde sich die Mühe machen, für alle Systeme extra neue Codes auszudenken, selbst jetzt wo War die Republik ja angeblich verraten hatte nicht. Die Codes waren zu komplex als dass er sie sich hätte merken können. Jedoch wusste niemand, dass Freddi sämtliche Codes gespeichert hatte. Und der kleine Droide hatte genug Möglichkeiten sich in den Programmen und Systemen umzuschauen und keine Spuren zu hinterlassen, oder diese Spuren zu verwischen.
Guter Laune ging der Corellianer über den Steinpfad, öffnete die Garage und schaute sich um. Er entdeckte sogar zwei Speederbikes, die ihm am Vortag nicht aufgefallen waren. Sollte er ein Bike oder einen Speeder nehmen? In Anbetracht des Wetters wählte er doch den Speeder. Der hatte wenigstens ein Dach. Momentan war zwar gutes Wetter, doch wer wusste, wie das in einigen Stunden aussehen mochte.
War zog sein Com aus der Tasche und steckte den Computeranschluss des Coms in das Computerschloss an der Tür. Freddi würde sich nun darum kümmern, dass das Schloss geöffnet wurde und dass er mit seinem Com auch weiterhin per Abruf die Tür öffnen und schließen konnte.
Nachdem ein kurzer Knacklaut durch das Com gedrungen war öffnete sich die Tür automatisch und War stieg ein. Die Innenausstattung des schwarzen, sportlichen Speeders bestand zu großen Teilen aus Leder. War ließ sich in den schwarzen Sportsitz sinken und schnallte sich an. Mit Hilfe seines Coms zündete er den Motor des Fortbewegungsmittels. Der Speeder wurde durch ein Lenkrad gelenkt. Das war schon lange kein Standard mehr. Die meisten hatten heute spezielle Joysticks oder ähnliches. Es gab aber auch schon andere Errungenschaften auf diesem Gebiet. Das Lenkrad zeigte mal wieder Sams Neigung zum Alten.


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[ Corellia ? Sams Grundstück ? Garage - Speeder]

Dieses Fahrzeug hatte sogar ganz alte Fußpedale. Sie erinnerten War irgendwie an eine X-Wing. Obwohl diese Pedale ganz bestimmte nicht zum Rollen des Speeders geeignet waren. War lächelte nur, typisch Sam, soweit er ihn einschätzen konnte.
War schaltete das Radio an und aktivierte dann ein Hilfssystem das vor ihm eine holografische Landkarte einblendete. Dann schaltete er die Landkarte wieder aus. Er wollte mal probieren ob er den richtigen Weg auch ohne sie fand. Mit der linken Hand schaltete er am Steuer den Rückwärtsgang ein, aktivierte die Hubgeneratoren des Speeders und schaltete die Höhe auf 42cm. Langsam steig der Speeder hoch. War drückte zunächst langsam das rechte Fußpedal und merkte schnell dass da eine Menge Kraft in dem Fahrzeug steckte. Er musste vorsichtig sein, da er schon lange keine solchen Speeder mehr geflogen war und da es doch was ganz anderes war, ein Raumschiff zu fliegen. Er drückte schnell wieder auf die Bremse, schlug mit dem Lenkrad dann nach rechts ein, sodass sich der Speeder in die gewünschte Richtung drehte. Hinter ihm schloss sich das Garagentor.
War schaltete den ersten gang ein, drückte wieder langsam auf das Pedal bis der Speeder die Einfahrt verlassen hatte, und drückte beschleunigte dann so schnell, dass der Motor laut aufheulte. Mit der rechten hand fuhr er an die Mittelkonsole und stellte die Repulsoren an einem Reglern etwas stärker ein, sodass sich das Gefährt weiter über den Boden hob. Dann schaltete er das Radio etwas lauter und zog dann seine Sonnenbrille an, die sich immer noch bei seinem Umhang befunden hatte. Die Digitale Geschwindigkeitsanzeige zeigte ihm eine Geschwindigkeit von etwa 300km/h an. Es gab sicherlich Speeder, die schneller waren, doch diese Geschwindigkeit war auch ganz ansehnlich.
Bald kamen dann auch die ersten Vorstädte Coronets in Sicht, die er in einer mehrspurigen Speederstrecke umfuhr um direkt ins Zentrum Coronets zu gelangen. Dort musste er allerdings einen Gang zurückschalten, da die Geschwindigkeitsbegrenzung bei 100km/h lag. Der Speeder flog zwischen den eng aneinander gereihten Hochhäusern umher. War musste um einiges langsamer fliege als die erlaubte Geschwindigkeit, da es immer wieder irgendwelche lahmen Enten gab, die den Verkehr aufhielten. Er überholte einige Transportgleiter, dann sogar einen Panzergleiter vom Militär, der das Wappen der Neuen Republik auf beiden Seiten trug und schließlich noch einige kleinere Transportspeeder. Dann bog er nach links ab und verließ den mehrspurigen Luftweg um auf einem kleineren Weg weiterzufliegen.
Er staunte immer wieder darüber, die groß Coronet doch war. Und das, obwohl er auf Coruscant aufgewachsen war. Doch Corellia war auch anders, ganz anders. Hier fühlte er sich wirklich zu Hause, auf Coruscant nur so ein bisschen. Und jetzt sowieso eher nur noch wenig denn so schnell würde er dort hin bestimmt nicht zurückkehren können. Auf Coruscant hatte er sogar eine kleine Wohnung. Dort hatte er nie wirklich viele Dinge eingeräumt, da immer wieder eingebrochen wurde. Es war sowieso fraglich, ob das Gebäude, in dem sich die Wohnung befand, nach dem Angriff des Imperiums überhaupt noch stand.
Schließlich bog er um eine weitere Ecke und fand sich auf dem gewünschten Parkplatz wieder. Und das ohne sich auch nur ein einziges Mal zu verfahren. Darauf konnte er schon fast stolz sein.


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[ Corellia ? Coronet City ? Parkplatz ]

War stieg aus und schloss die Tür des Fahrzeugs ab. Danach zog er zunächst sein Datapad aus der Tasche und rief nochmals die Adresse der Firma auf. Bis jetzt war er richtig. Wenn er sich nicht irrte befand sich das entsprechende Gebäude direkt vor ihm. Er schlenderte gemütlich über den Parkplatz. Der Parkplatz war größtenteils noch leer und auch insgesamt in dem Gebiet, das War überblicken konnte, waren nur wenige Leute unterwegs. Größtenteils ältere Menschen und einige Drall. War ging auf das Hochhaus zu, das größtenteils aus dunklen Platte und undurchsichtigen Glasscheiben bestand. Kein schöner Bau, aber eher typisch für diese Umgebung.
Der Corellianer trat durch die beiden Glastüren, die sich automatisch vor ihm öffneten. Die kleine Eingangshalle bestand eigentlich nur aus einer Lobby und drei Turbolifts, die die Leute in ihre Büros brachten. Von der Tür aus gesehen gerade aus hing ein großes Schild, welches den Namen der Firma anpries. Große, rote Buchstaben auf dunklem Hintergrund. Ohne sich lange umzuschauen ging War auf einen der Turbolifts zu und stieg ein.
Dort wurden einige Zahlen angezeigt, aber nichts war beschriftet. Das war schon mal ganz schön doof. Es wunderte ihn doch etwas, dass er hier in ein Verwaltungszentrum einer Firma einfach reinmarschieren konnte und sich dann eine Ebene aussuchen konnte, die er besuchen wollte. Aber es wurde ja überall gespart und hier wohl am Sicherheitspersonal.
War entschloss sich für den obersten Knopf, da die Chefs meist ganz oben waren. Vor allem Menschen. Er kannte sich bei anderen Rassen nicht so aus, aber solche Firmenbosse wie sie hier vorkamen würden ihr Büro schon aus rein symbolischen Grund ganz oben im Gebäude unterbringen.
War lehnte sich gegen die Rückwand des Turbolifts und wartete. Er trommelte etwas unruhig mit den Fingern auf die Wand und sah auf das Display oberhalb der Tür, welches das Stockwerk anzeigte. Schließlich hielt der Turbolift an. War zog seinen Blaster, entsicherte ihn und trat dann aus dem Fahrstuhl heraus. Wie schnell man doch von Stockwerk eins ins Stockwerk 105 kam.
Er schlug seine Kapuze zurück und machte einige Schritte vorwärts. In diesem kleineren Raum befanden sich einige Pflanzen, einige Metallstühle mit weißen Polstern die anscheinend für Gäste bestimmt waren, die noch etwas warten mussten. Doch momentan saß niemand hier. Nach einigen Metern links kam eine hölzerne Doppeltür, am Ende des Raumes befand sich eine weitere solche Tür an der momentan links und rechts zwei stämmige Trandoshaner standen und rechts war ein Schreibtisch, hinter dem eine junge Frau saß.
Als sie War erblickte, stand sie auf, ging um ihren Schreibtisch herum und kam auf ihn zu. Er mochte es ja, wenn Frauen aufsprangen wenn er auftauchte, aber er befürchtete in diesem Fall dass sie eher Interesse daran hatte, ihn herauszuschmeißen, als sonst irgendetwas. Seine Kleidung ließ ihn auch nicht gerade wohlhabend aussehen und daher würde sie sich wohl fragen, was er hier wollte.


?Entschuldigung, haben sie sich nicht etwa im Stockwerk oder Gebäude geirrt??

War musterte zunächst die Trandoshaner, die an der Tür weiter hinten im Raum standen und musterte dann diese Sekretärin. Der Stoff ihrer Klamotten war zwar aus dem gleichen Materialien, wie sie normalerweise für förmliche Anzüge verwendet wurden, doch der Minirock wirkte doch etwas aufreißend, vor allem, weil sie auch noch Beine hatte, die man durchaus zeigen konnte. Ihre wohl längeren, blonden Haare waren hinter dem Kopf zusammengebunden. Kurz gesagt eine richtige Sekretärin. Fehlte wohl nur noch das geheime Verhältnis zum verheirateten Chef der Firma. War grinste breit, wollte seine Sonnenbrille schon ausziehen aber entschied sich dann doch dagegen. Ihm fiel ein, dass er nicht wegen der Sekretärin oder irgendwelchen anderen Frauen hier war, sondern weil er mit dem Chef reden wollte.

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[ Corellia ? Coronet City ? Verwaltungsgebäude ]

?Guten Tag meine Dame. Dieser Minirock steht ihnen aber gut. Ich bin eigentlich hier, weil ich mit ihrem Chef reden wollte aber wenn ich sie so sehe kommen mir auch andere Dinge in den Sinn?

War wäre beinahe lachend umgekippt, doch er konnte alles unterdrücken. Als er noch ein Kind gewesen war hatte man ihm mal erzählt, dass er ein ganz guter Schauspieler war. Diese Gabe nutze er jetzt aus. Natürlich konnte er die Attraktivität der Sekretärin nicht abstreiten, doch er hatte sein Ziel immer noch ganz klar vor Augen und wollte sich eigentlich nur ein bisschen bei ihr einschleimen damit er nicht rausgeschmissen wurde.
Die Frau zeigte sich etwas verwirrt, gewann aber schnell ihre Fassung zurück und schenkte War ein nettes Lächeln.


?Tut mir leid, aber er befindet sich gerade in einer wichtigen Besprechung mit zwei sehr wichtigen Kunden.?

Das war nicht gut. Aber notfalls konnte er noch hier sitzen bleiben und warten. Er zog die Sonnenbrille ein kleines bisschen nach vorne und schaute die Sekretärin dann über den Rand der Brille hinweg an.

?Nun... dann muss ich wohl warten. Wenn sie allerdings noch ein hübsches Nebenzimmer hätten könnten wir beide mit den... Verhandlungen schon mal anfangen.?

Jeder, der War etwas besser kannte würde sich nach diesem Satz die nächsten drei Tage über ihn kaputt lachen. Trotzdem schaffte er es, das Ganze glaubwürdig rüberzubringen.
In seiner Schmugglerzeit hatte er Frauen mit solchen Worten wirklich mal des öfteren angeredet. Doch mittlerweile war er wirklich etwas aus der Übung gekommen. Als er noch Großadmiral gewesen war hatte er schlecht eine Unteroffizieren so anreden können.
Natürlich meinte er das jetzt nicht vollkommen ernst. Die Sekretärin konnte eine sehr wichtige Quelle sein um einiges über die Firma herauszufinden.
Sie drehte sich um, blickte kurz auf ihren Schreibtisch und schüttelte dann den Kopf.


?Tut mir leid, aber wenn ich mit meiner Arbeit hier nicht weiterkomme dann darf ich mir bald einen anderen Job suchen. Nach Feierabend aber gerne, dann bin ich auch dazu bereit, Überstunden zu machen.?

?Oh, jemanden wie sie würde ich aber nie feuern. Ähm, wo kann ich warten bis ihr Chef fertig ist??

?Da drüben. Machen sie es sich bequem.?

Sie lächelte ihn freundlich an und wies auf die Tür, an der keine Wachen standen. War ging auf die Tür zu, öffnete sie und fand sich in einem geräumigen aber simplen Büro wieder. Mit Absicht war er nicht mehr auf das Angebot der Frau um das ?Gespräch? nach Feierabend eingegangen. Er durfte es auch nicht zu weit treiben, falls er das nicht bereits getan hatte.
Er konnte es sich nicht vorstellen, zum Beispiel Tionne mit einem solchen ?Ton? anzusprechen. Komplimente konnte man auf jeden Fall machen, aber Wars Gespräch eben hatte doch recht eindeutig und zielstrebig geklungen und das war bei solchen Frauen die neben dem guten Aussehen auch noch etwas im Kopf hatten in solchen Worten sicher nicht sehr gefragt.
Er sah sich im Zimmer rum aber irgendwie gab es in diesem Raum nichts sonderlich nennenswertes. Es wirkte alles so leer und trostlos.


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[ Corellia ? Coronet City ? Verwaltungsgebäude ]

Nachdem War etwa eine Viertelstunde gewartet hatte ging die Tür auf und ein kleiner, dicker Mann mit Glatze kam herein. Das musste der Chef sein. Er wanderte um War herum und bevor er sich hinter dem Schreibtisch niederließ reichte er War noch die Hand. Auf den ersten Blick schien er ein grimmiger Mensch zu sein, dennoch in manchen Fällen freundlich, wegen diesem Händedruck. Aber das war nur Wars erster Eindruck. Dass die hübsche Sekretärin eine Affäre mit diesem Typ hatte, konnte er sich nicht wirklich vorstellen.

?Guten Tag. Ich bin Zivomir Soldo. Ich bin Geschäftsleiter dieses ganzen Ladens hier.?

War zog seine Brille langsam aus und hängte sie an sein T-Shirt. Es freute ihn doch etwas, dass Soldo ihn nicht direkt als Ex-Großadmiral erkannte. Es war doch ein Vorteil, dass er nie so in die Öffentlichkeit getreten war.

?Guten Tag Herr Soldo. Mein Name ist Blade, War Blade. Ich denke, sie haben bestimmt schon mal von mir gehört.?

Zivomir blieb um einiges cooler, als War zunächst erwartet hatte. Entweder hatte er War doch erkannt und war ebenfalls ein ziemlich guter Schauspieler oder aber er glaubte War nicht.

?Es interessiert sie sicher auch, was mit ihrem Konvoi passiert ist, der kürzlich verschwunden ist...?

War hätte erwartet, dass der Mann aufspringt und auf War losstürmt, oder seine Wachen ruft. Genau aus diesem Grund hatte War seine Hand nicht sichtbar für Soldo auf den Blaster gelegt.
Doch es geschah nichts. Der Mann lehnte sich nur weiter zurück, nahm eine Zigarre aus seiner Brusttasche und zündete sie an. Er nahm einige Züge und sah War an.


?Ja, schon. Was wollen sie??

?Ich möchte ihnen zunächst mal sagen, dass ich ihnen empfehle, mir nichts anzutun. Wenn ich nicht ohne Schwierigkeiten zu meinen Leuten zurückkehren kann dann werden meine Leute dafür sorgen, dass sie hier Schwierigkeiten bekommen. Und zwar ganz gewaltige.?

?Ja, ja. Ich habe schon verstanden. Ihnen wird nichts geschehen. Aber was wollen sie??

?Was alle wollen: Credits. Geben sie mir keine Kohle, dann werden wir noch einige Konvois überfallen wie es uns beliebt. Es wird ihren Kunden sicher nicht sehr gefallen, wenn die Waren nie ankommen und irgendwann werden auch ihnen die Mittel ausgehen.?

Zivomir saß eine Weile da und tat nichts. Dann nahm er noch einige Züge aus seiner Zigarre. War wusste nicht, ob er ihm den Rauch absichtlich entgegen blies, doch es war zu vermuten. War hasste es, aber man würde es ihm nicht anmerken.

?Warum übernehmen sie nicht gleich den ganzen Laden hier, Mr. Blade??

?Kann ich auch machen...?

Sagte War in einem eher gleichgültigen Ton. Er hatte durchaus darüber nachgedacht. Doch er wusste nicht genau ob es ihm gelingen würde, den Laden zu halten, wenn er einfach deren Chef umbrachte.

?Na gut, na gut. Wie viel Geld wollen sie??

?Eine Menge. Harte Credits oder den Wert in Form von Waren, die wir bestimmten. Wir setzten uns mit ihnen in Verbindung.?

Soldo schien darüber nachzudenken. Ihm blieb eigentlich keine andere Möglichkeit. Schließlich nickte er.

?Ist okay!?

War stand langsam von seinem Sitzplatz auf, achtete immer noch darauf, dass er seine Waffe schnell ziehen konnte. Es würde heute wohl doch nix werden mit dieser Sekretärin. Es war einfach zu gefährlich, falls Soldo sie auf ihn ansetzte. Wenn es jemand schaffte, War zu täuschen, dann höchstens eine Frau.

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[ Corellia ? Coronet City ? Verwaltungsgebäude ]

Dann würde er sich wohl eine andere Gesprächspartnerin für den Abend suchen müssen. Wie er sich schon anhörte. War fühlte sich richtig in seine Schmugglerzeit zurückversetzt. Er versuchte, sich etwas zu beruhigen. War musste sich vollkommen unter Kontrolle haben.

?Okay, ich geh dann. Man sieht sich. War mir ein Vergnügen.?

?Mir nicht, aber mir bleibt ja nichts anderes übrig?

sagte Soldo klagend. Das war nicht Wars Pech. Er war kein Großadmiral mehr, nein, ihm ging es ums Überleben seiner Leute. Und wenn er dafür etwas Geld von einer Transportfirma abzweigte, die meist für das Imperium arbeitete, dann war das doch okay.
Der Corellianer wollte schon die Tür öffnen, da drehte er sich nochmals zu Zivomir um.


?Keine faulen Tricks. Ich rate ihnen, das zu zahlen, was wir verlangen. Ich hab genug Potential, um meine Forderungen durchzusetzen. Und was wissen sie.?

War zog seine Sonnenbrille wieder auf und grinste Soldo schief an. Irgendwie fühlte War sich heute so richtig fies. Doch das war das Gesetz der Straße.

?Geht klar, schwirren sie ab.?

Auf die letzte Äußerung wäre er zu gerne genauer eingegangen, wenn nötig hätte er Soldo auch etwas mit seinem Blaster bearbeitet, doch er hielt sich vorerst zurück. Ruhig bleiben war momentan das Motto. Damit hatte er nie allzu große Probleme gehabt.
War öffnete die Tür und trat heraus. Die Sekretärin saß momentan nicht an ihrem Schreibtisch und war auch nicht in diesem Zimmer. Das passte ihm ganz gut in den Kram. Wenn sie ihn nochmals angelächelt hätte, dann wären seine Gefühle wahrscheinlich stärker gewesen als sein Verstand. War war nicht der Typ Mann, der auf One Night Stand stand. Und obwohl er sich sicher war, dass diese Blondine da nichts im Kopf hatte, nicht zu ihm passte und mit jedem in die Kiste hüpfte so ... ach, er wollte gar nicht weiterdenken. Das nächste mal dachte er am besten gleich über seine tollen Sprüche nach und dann hatte er solche Probleme gar nicht erst.
Die Trandoshaner ließen ihn auch passieren. Keiner richtete eine Waffe auf ihn. Er glaubte nicht, dass Soldo es wagen würde, doch er kannte ihn nicht genug. War betrat den Turbolift und gab den Befehl ein, ihn zur Ebene 1 zu bringen. Wars Hand ruhte immer noch auf dem entsicherten Blaster. Langsam zog er seine Kapuze über und trommelte dann mit der linken hand wieder gegen die Wand. Er wollte hier weg, einfach nur weg, bevor doch noch jemand auf die Idee kam, ihm in den Rücken zu schießen.
Schließlich stoppte der Turbolift, die Tür öffnete sich und War befand sich tatsächlich wieder in der Eingangshalle. Die Lobby war nun mit einige Leuten gefüllt, darüber hing eine deutlich sichtbare Rauchwolke von den ganzen Zigaretten und was da sonst noch geraucht wurde. Mit bedachten Schritten verließ der Ex-Großadmiral das Gebäude. Hoffentlich musste er nie wieder hier her zurückkehren. Draußen blickte er noch einmal an der Fassade hinauf, bis er zu seinem Speeder ging und einstieg.


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War aktivierte den Motor des Speeders und fuhr langsam aus der Parklücke heraus. Dann schaltete er den Vorwärtsgang ein und ließ den Speeder langsam über den Platz gleiten. So weit, so gut. Soldo hatte angebissen und damit hatten die Forces of Hope eine neue Quelle an Credits und Ressourcen, wenn er denn zahlte. Wenn er nicht zahlte, so würde das böse für ihn ausgehen. Und War hielt den Mann doch für intelligent genug, dass er wusste, was dann passieren würde.
Natürlich konnte War nicht mit seiner Flotte im Orbit auftauchen und Soldos Verwaltungsgebäude nieder bomben. Das würde auch gar nicht nötig sein. Seine Schiffe konnten Konvois überfallen und seine Spezialeinheiten konnten dafür sorgen, dass es in dem Gebäude einige Unfälle gab.
Der Corellianer aktivierte wieder das holografische Navigationssystem, bog dann ab und ließ den Speeder wieder im Verkehr untertauchen. Er fuhr nun deutlich langsamer und gemütlicher als zuvor. Jetzt war er auch nicht mehr ganz so nervös.
War seufzte und überholte einen weiteren Transportgleiter, flog kurz auf eine mehrspurige Strecke und bog dann wieder ab. Momentan fühlte er sich so einsam und verlassen, obwohl er sich gerade mitten in einer riesengroßen Stadt befand. Aber das gehörte zu seinen üblichen Problemen der letzten Tage und er würde lernen müssen, so zu leben. Eigentlich hatte er sich schon daran gewöhnt, nur tauchten diese Gefühle ab und zu halt mal wieder auf. Dass er seinen Vater getroffen hatte freute ihn sehr, doch es würde noch viel Zeit vergehen, bis er ihn wirklich richtig kannte.
Der Corellianer fuhr in das nächstgelegene Parkhaus hinein, musste aber erst einige Minuten nach einem Partkplatz suchen, bevor er einen fand. Er befand sich hier schon nah am Kern der Stadt und deshalb war hier auch um einiges mehr Betrieb. Er merkte sich, dass er in Etage 24 stand und die Nummer seines Parkplatzes. Dann sperrte er das Fahrzeug ab und ging hinüber zum Turbolift. Im Parkhaus selbst sah man nicht viele Lebewesen. Und wenn, dann meist nur welche, die darauf aus waren, die Fahrzeuge auszubrechen und etwas zu stehlen. Die holografischen Navigationssysteme waren doch meist sehr beliebt. Doch Wars Speeder war auch nicht ganz so leicht auszubrechen. Kurzgesagt, er machte sich keine zu großen Sorgen.
Im Turbolift fuhr er auch ganz alleine, bis zum Erdgeschoss. Kurz darauf stand er in der Fußgängerzone. Und hier war wie üblich die Hölle los. Er zog seine Kapuze etwas weiter über den Kopf, zog seinen Umhang etwas weiter zu und schlenderte dann am Rand der Straße entlang. Seinen Geldbeutel steckte er in die gleiche Umhangtasche, in der sich auch seine rechte Hand befand.
War war früher auf Coruscant selbst einige Male als Taschendieb unterwegs gewesen, um sich sein Überleben zu sichern. Und er wusste daher auch, wie einfach es war, jemandem in der Menschenmenge die Geldbörse aus der Tasche zu ziehen.
Nach einer Weile hatte War gefunden, was er gesucht hatte. Ein doch ansehnliches Restaurant. Er wollte endlich mal wieder etwas gutes Essen. In diesen schummrigen Kneipen aß man von dreckigen Tellern das, was andere schon mal durchgekaut hatten. Hier würde das anders sein, das wusste er. Anhand der Preise die vorne ausgehängt waren sah er auch, dass es kein zu teueres Restaurant war. Auch gut.
War trat ein, schaute sich einmal um und sah, dass bisher nur wenige Tische besetzt waren. Er ging quer durch das Restaurant um sich etwas vom Eingang zu entfernen und ließ sich dann an einem Zweiertisch nieder, mit dm Blick zum Eingang, sodass er schnell reagieren konnte, falls da jemand auftauchte, der ihn kennen konnte. Aber ehrlich gesagt rechnete er nicht damit.


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