Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

Hyperraum

An die übrigen Torpedosprengköpfe angelehnt meditierte Fritz still vor sich hin, während Waldemar es sich an Wes Hinterkopf bequem gemacht hatte und schlief. Minga lößte ihren Gurt und fischte ein Medipack aus einer der vielen Fächer die Wes so montiert hatte das sie genauso schwer zu öffnen waren wie sie sich schließen ließen. Sie reichte das Pack der Rätin.

Hier. Wir können froh sein das wir keine schwereren Verletzungen abbekommen haben.

Die Trianii konnte sich dabei einen Seitenblick auf den Padawollhufer nicht verkneifen, der am Steuer immernoch so wirkte als wäre er jederzeit zu einem Ausweichmanöver bereit - falls der Hyperraum selbst sich gegen ihn verschworen hätte. Entweder lag es am Einfluß des Wollhufers, der ihn ausbildete, oder der mysteriöse Seestern tat der Blutzufuhr seines Gehirns nicht gut. Während Tionne das Medipack öffnete suchte sich Minga einen Schaber heraus und benutzte ihn, um Waldemar vom Hinterkopf seines Herrchens zu lösen. Der wirkte sichtlich entspannter und schien in eine Art leicht schnarchende Jeditrance zu fallen. Aus Mangel an Alternativen pappte Minga den Seestern direkt vor Wes an die Kanzel des Cockpits. In dem Moment piepte der Navigationscomputer. Noch fünf Sekunden bis zum Austritt aus dem Hyperraum. Von akuter Panik ergriffen sprang die Senatorin in ihren Sitz und krallte sich an ihrem Gurt fest. Keine Sekunde zu früh. Wes wurde wach, sah den freundlich grinsenden Waldemar vor sich, riß den Antriebshebel zurück und leitete eine Reihe von Ausweichmanövern ein, die sie durch jede TIE-Formation gebracht hätten - ob lebend, das war eine andere Frage. Allerdings erkannten sie durch die Kanzel keine STaffel feindlich gesonnener TIEs, auch kein Asteroidenfeld das der Schüler sicher hätte ausmanövriern können - sondern Soronia, den äußersten Planeten des Corellianischen Systems, ein Eisblock und sicher beeindruckend wenn der Pilot des Schiffes, mit dem man sich ihm nähert, fliegt als wäre er blind. Im letzten Moment sprang Fritz auf und riß den Seestern aus der Optik seines Padawans, der sofort steil aufstieg und das Eis um wenige Meter verfehlte. Minga registrierte kaum das der angehängte Frachtcontainer des Desasters die Eisige Oberfläche Soronias touchierte und die Halteseile arg strapazierte. Während sie sich langsam erholte trabte der Wollhufer an ihr vorbei. Mit einem Hydroschraubenschlüssel ging er ins Cockpit zurück und schraubte etwas am Steuerknüppel des Schiffs.

Määäh mäh mäh mäh Du fliegst keine schnellen Manöver mehr bis du dich ausgeschlafen hast und ich meine eigene Rettungskapsel bekomme

Minga ließ sich in ihren Sitz sinken und versuchte ihre verspannten Krallen aus dem Duraplast zu lösen. Zumindest gab es Dinge, die sich nicht änderten, dachte sie als Wes mühsam den ihm zugewiesenen Kurs nach Corallia einschlug.


Corellianisches System - im Anflug
 
- Corellianisches System ? ?Desaster? - im Anflug ?

Danke, sagte Tionne zu Minga und begann, Aaylas Fuß zu verarzten. Er musste verstaucht sein, also legte sie eine Bacta-Bandage an. Das musste fürs erste reichen. Dann klebte sie noch Bactapflaster auf diverse Wunden von ihr selber und ihrer Schülerin. Zum Glück hatten sie keine größeren Verletzungen aus diesem Kampf davongetragen, nur kleine Abschürfungen und Kratzer und schwarze Brandflecken auf der Jedi-Robe. Sie würden sich auf Corellia neue besorgen müssen ? ihr Gepäck war im Jedi-Tempel geblieben. Ihr ganzes Gepäck ... Tionne erschrak. Das Pflänzchen von Seb! Sie wusste nicht mehr, wo sie es hingetan hatte, wenn es nun im Jedi-Tempel geblieben war? Aus irgendeinem Grund war Tionne über diesen Gedanken zutiefst erschüttert, doch dann kam ihr ein Geistesblitz. Sie fasste in die Innentasche ihrer Robe, und tatsächlich ...! Ein erleichtertes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, als sie das kleine Pflänzchen in ihrer Hand fühlte. Es schien leider ein wenig verwelkt zu sein, doch mit ein wenig Wasser würde es bestimmt bald wieder aufblühen.

Ja, Seb ... und War. Tionne verfiel in tiefes Grübeln. Lange Zeit saß sie so da und starrte ins Leere. Sie merkte, dass ihre Padawan sie von Zeit zu Zeit neugierig von der Seite ansah, doch das Mädchen traute sich nichts zu sagen.
Viele Gedanken zogen an Tionne vorbei, wie Wolken, die alles verdeckten. Was sollte sie nun tun? Weitermachen wie bisher? Ihrer Pflicht nachgehen, wie immer? Padawane ausbilden? Nein. Sie konnte einem Padawan im Moment nichts bieten, solange sie mit sich selber nicht im Reinen war. Sie wollte keinen Padawan ausbilden, den sie damit nur belasten würde, und der somit schließlich verwirrt und verunsichert ein Dunkle Seite ? Kandidat werden würde. Tionne fühlte sich einer solchen Herausforderung im Moment einfach nicht gewachsen. Bei Aayla war es etwas anderes. Sie kannten sich nun schon lange, und vielleicht würde Aaylas Padawanzeit bald zuende sein. Sie brauchte nicht mehr so viel Fürsorge wie ein Anfänger-Padawan, sie hatte bereits viel gelernt und einen langen Weg hinter sich.
Tionne traute sich im Moment nicht zu, einfach mit dem Alltagsleben weiterzumachen, sofern man das Alltagsleben nennen konnte. Sie sehnte sich nach einer neuen Umgebung, nicht unter Jedi, nach neuen Aufgaben ... sie wollte etwas tun können, aber nicht in ihrem vertrauten Bereich. Sie hatte das Gefühl, wahnsinnig werden zu müssen wenn sie weiter immer nur das Gleiche tat wie bisher. Das Leben ging weiter, und verließ den gewohnten Trott. Sie musste diese Entwicklung mitmachen. Tionne hatte sich verändert, ihr altes Tätigkeitsfeld passte ihr nicht mehr, wie ein zu klein gewordener Schuh. Den Jedi wollte sie selbstverständlich weiter treu sein ... doch sie wollte fort von ihnen, um sich selber wiederzufinden, sie musste fort, oder es würde sie zerreißen. Aber würde sie so ihren Aufgaben als Jedi-Rätin weiterhin nachkommen können? Wahrscheinlich nicht. Es erfüllte sie mit Trauer, aber wenn sie so handeln wollte, würde sie ihren Ratsposten niederlegen müssen. Es war eine Notwendigkeit, und es wäre nur verantwortungsvoll von ihr, das zu tun. In Ordnung. Der Gedanke tat weh, sich von allem Vertrauten zu trennen, doch Tionne spürte ganz deutlich, dass ein Neuanfang nötig war. Alles, worauf sie ihr Leben gebaut hatte, war nach und nach auseinandergefallen, und jetzt war es an der Zeit, sich auch noch vom Letzten zu trennen. Es musste sein, und Tionne fühlte, dass es richtig war.

Draußen sah sie, wie sie sich langsam Corellia näherten. Bald würde es beginnen. Ein neuer Abschnitt ihres Lebens - Irgendwie freute sie sich darauf.


- Corellianisches System ? ?Desaster? - im Anflug ?
 
[ Corellia ? Coronet City ? heruntergekommenes Viertel - Straße ]

War saß wieder einige Minuten da, schloss die Augen, öffnete sie wieder und starrte auf einen Fleck an der gegenüberliegenden Hauswand. Er wusste nicht, wie viel Zeit verging und vergangen war.
Er träumte davon, sich zusammen mit dieser einen Frau, an die er seit einiger Zeit immer wieder denken musste, in einem warmen, romantischen Raum mit Kaminfeuer zu befinden. Doch irgendwann wurde ihm wieder klar, dass dies alles nur ein Traum bleiben würde.
War zog die Knie an seinen Körper heran, spürte aber dann den Schmerz in seinem rechten Knie und legte es wieder ausgestreckt auf den Boden. Er blickte auf seinen rechten Arm und die Hand, welche auf seinem rechten Knie lag. Die Regentopfen fielen darauf, flossen an der hand entlang die Finger hinunter und nahmen dort einige Bluttröpfchen in sich auf, tropften schließlich auf seine Hose.
Es regnete weiterhin stark. Seine gesamte Kleidung war vollkommen durchweicht. Doch er hatte so viele Verletzungen, dass auch eine Erkältung kein allzu großes Übel darstellen würde.
Schließlich zog er sein Com aus der Hosentasche. Mit dem Ärmel versuchte er, das Display zu reinigen. Als das nicht ganz funktionierte nutzte er seinen Arm, um das Com vor dem Regen zu schützen.
War wählte die Darkness an und erhielt bald eine Rückmeldung von Freddi, welcher sich wohl immer noch im Cockpit des corellianischen Transporters befand.


?Hi Freddi. Stell mich bitte zu Sam durch.?

Seine Stimme klang müde und heiser, auch kraftlos. Aber genauso fühlte er sich auch. War saß weitere zwei Minuten da und starrte das Com an, bis er schließlich Sams Stimme hörte. Auch hier dauerte es wieder einige Sekunden, bis der Ex-Großadmiral überhaupt registrierte, dass Sam ihn angesprochen hatte.

?War??

?Vater, ein paar Kopfgeldjäger waren oder sind hinter mir her. Hast du Leute in Coronet??

?Ja, hab ich. Was brauchst du??

War freute sich darüber, dass sein Vater keine Unnötigen Fragen stelle, sondern sich auf das wesentliche konzentrierte. Er wusste, dass er später alles erfahren würde. Gerade solche Leute wie Sam waren es, die man beim Militär wirklich gebrauchen konnte.

?Deine Jungs sollen mein Comsignal anpeilen und mich hier bitte abholen. Ich komme aus eigener Kraft nicht mehr sehr weit. Außerdem soll eine weitere Truppe die nahegelegene mehrspurige Speederstraße unter die Lupe nehmen. Zwischen der Straße und mir gibt es ein Hochhaus, in das mein Speeder hineingestürzt ist. Sie sollen das Ding hochjagen, bevor CorSec auf irgendwelche Spuren kommt. Eine dritte Gruppe soll auf der Strecke nach den Leichen der Leute suchen, die mich verfolgt haben. Wir müssen wissen, wer was war.?

?Okay, wird erledigt. In spätestens einer Viertelstunde sind meine Leute bei dir. Hältst du?s so lange aus??

War war ebenfalls erfreut darüber, dass sein Vater keinen Ausraster hatte weil War wohl beinahe ums Leben gekommen war und dass er keinen Aufstand wegen dem kaputten Speeder machte. Das war wirklich ein Zeichen dafür, dass Sam in War jemanden sah, der wusste, was er tat, eigene Verantwortung übernehmen konnte. Sein Vater hielt es nicht für nötig, ihn irgendwie zurecht zu weisen. Das war gut, es zeigte War, dass er akzeptiert wurde.

?Ja, das halte ich schon aus. Bis dann...?

?Bis dann, War. Wir sehen uns später.?

?Ach... und Vater? Es tut mir Leid wegen dem Speeder.?

?Nicht die Rede wert wollte mir sowieso mal wieder ?nen Neuen kaufen.?

Die Comverbindung wurde beendet. War verstärkte das Signal seines Coms ein wenig und schob es dann wieder in die Hosentasche. Zum Glück war das Gerät wasserdicht, sonst hätte er wirklich richtig große Probleme gehabt.
Er zweifelte nicht daran, dass Sams Leute bald hier sein würden und dass sie auch die anderen Aufträge einwandfrei erledigen würden.


[ / Corellia ? Coronet City ? heruntergekommenes Viertel - Straße ]
 
Corellia-System - Desaster Richtung Corellia

Nach einem ereignislosen Flug durch das Corellia-System erreichte die Desaster und seine Insassen schließlich die Umlaufbahn des Planeten.

Hier sind wir - Corellia! Ich nehme an, wir wohnen wieder im Corellia Imperial Hotel?

Von der Flugüberwachung bekamen sie einen Slot in der Warteschlange zugewiesen.

Wolliges Desaster an Tower: Erbitten Ladeerlaubnis für Coronet Raumhafen.

Sie erhielten keine Antwort. Immerhin wurden Sie beachtet, auf dem Radar sah Wes einige Abfangjäger aufsteigen, außerdem näherte sich ihnen ein Patrouillenschiff. Ein schlechtes Zeichen.

Ich versteh das nicht, ich hab doch extra die ID geändert. Und anscheinend sind sie immer noch sauer auf uns. Ich weigere mich, ohne Amnestie zu landen!

Die Schiffe der corellianischen Sicherheitskräfte kamen näher, als sie eine Durchsage hörten.

Wolliges Desaster, Sie stehen hiermit unter Arrest. Behalten Sie Ihren gegenwärtigen Kurs bei. Machen Sie keine Dummheiten, sonst eröffnen wir das Feuer.

Irgendwie war Wes froh, dass Fritz den Steuerknüppel festgezurrt hatte. Hektisch begann er in den Bordcomputer zu hacken. Er berechnete einen Hypersprungkurs nach Taanab.

Corellia - Orbit, Desaster
 
Orbit - Desaster

Eine Weile beobachtete Fritz die Panik seines Schülers. Minga hatte sich mittlerweile aus ihrem Sitz geschält und versuchte, an die Commstation zu gelangen. Seufzend konzentrierte sich der Wollhufer und hob den ahnungslosen Seestern vom Boden. Langsam glitt Waldemar auf den Hinterkopf seines Herrchens zu und klammerte sich zufrieden fest, woraufhin sich Wes sichtbar entspannte. Die Trianii kam zum blökenden Comm durch und brachte innerhalb kürzester Zeit die lokalen Polizeikräfte davon ab, das Desaster unter Arrest stellen zu wollen. Nach wenigen Minuten, die der Wollhufer nutzte Taanab etwas tiefer in den Archiven des Navcomputers zu vergraben, schaffte die Senatorin es sogar ein Ehrengeleit zu organisieren, das sie sicher auf möglichst gradem Weg zum Raumhafen von Cornet City brachte. Fritz war überrascht, wie sanft sein Schüler aufsetzen konnte, und noch überraschter war er das er sich tatsächlich freute wieder festen Boden unter den Hufen zu haben, als die Gruppe das Desaster verließ.

Cornet City - Raumhafen
 
- Corellia - Coronet City ? Raumhafen ?

Tionne atmete auf. Zunächst hatte es ja so ausgesehen, als würde es Komplikationen geben, sie wusste nicht warum die corellianischen Sicherheitsbehörden sie hatten aufhalten wollen, aber das war jetzt auch nebensächlich.
Corellia. Wars und Sebs Heimatwelt. Sie war noch nie längere Zeit auf diesem Planeten gewesen, kannte ihn nur aus Erzählungen ... sie war wirklich sehr gespannt, ob er genauso wundervoll war, wie ihn die beiden Corellianer beschrieben hatten.

Die Koordinaten der Jedi-Ausweich-Basis, die irgendwo versteckt auf dem Land liegen sollte, hatten sie durch den Notruf von Rätin Padme erhalten.
Einen Gleiter am Raumhafen zu mieten war nicht schwer, und so waren die Jedi schnell auf dem Weg zur Basis.

Während der Fahrt gingen ihr viele Gedanken durch den Kopf. Die Landschaft war wirklich wunderschön, sobald man aus Coronet hinaus war, etwas Schöneres hatte Tionne bisher nur auf Naboo gesehen. 90% ihres Lebens hatte sie auf Coruscant verbracht.
Viele Bilder zogen an ihr vorbei, unter anderem auch welche ihres ehemaligen Padawans Phol. Was er wohl gerade machte? Hoffentlich war er in Sicherheit. Er war zwar nicht auf Coruscant gewesen, als der Angriff stattgefunden hatte, aber wer wusste schon in was für anderen Gefahren er sich mal wieder befand. Tionne griff weit in die Macht hinaus und versuchte, ihren Padawan durch sie zu spüren. Und tatsächlich, an einem anderen Fleck der Galaxie, konnte sie ihn durch ihre starke Meister-Padawan-Verbindung ausmachen. Er schien auch zu leiden, zerrissen zu sein, ganz wie sie selbst. Eine Welle von Mitgefühl und Sympathie durchflutete sie. Seltsam, ihre Verbindung hatte über so lange Zeit gehalten, und nun steckten sie sogar beide in der gleichen Lage. Wie schade, dass er so weit fort war. Sie hätten sicher beide ein wenig Beistand gebrauchen können.


- Corellia - irgendwo in der Landschaft ? Gleiter ?

[OP] Weiter im Corellia ? Basis Thread.
Ich hab jetzt einfach mal angenommen dass alle mit zur Basis wollen, wenn jemand woanders hinwill bitte sagen, dann ändere ich meinen Post ;)[/OP]
 
[ Corellia ? Coronet City ? heruntergekommenes Viertel - Straße ]

War saß weiterhin einfach nur still dar, an die Hauswand gelehnt und starrte auf den Boden. Zu dem Wasser das den Weg bis zur Rinne hinunterlief gesellte sich auf eine dünne rote Spur von Wars Blut. Es machte keinen Sinn, sich irgendwie zu verarzten. Er hatte viel zu viele kleinere Schürfwunden. An seinem linken Arm befand sich die einzige größere offene Wunde, doch er fühlte sich zu kraftlos um etwas dagegen zu unternehmen.
Obwohl er schon so viel Blut verloren hatte wusste er, dass er nicht sterben würde. Und das Bewusstsein würde er auch nicht verlieren. War würde so lange wach bleiben, bis Sams Jungs ihn abgeholt hatten.
Schließlich kam auch endlich das Fahrzeug. Ein großer, grauer Speeder mit getönten Fensterscheiben. War drückte sich vom Boden ab, als der Speeder anhielt und die Tür sich automatisch öffnete. Sofort sah er in das besorgte Gesicht von Colonel Rewsbury, den er auch schon auf Belkadan kennen gelernt hatte. Der junge Mann sah in Zivilkleidung auf der Rückbank.
War schaffte es, bis zur Tür zu stolpern, hielt sich dann daran fest und ließ sich in den Speeder fallen. Kurz, nachdem er auch seine Beine ins Fahrzeuginnere gezogen hatte, schloss sich die Tür wieder, der Speeder drehte und beschleunigte. Doch wohin er fuhr wusste der Corellianer nicht genau, denn er konzentrierte sich momentan nicht auf das, was draußen passierte. Dazu war er momentan einfach nicht mehr in der Lage. Alles zog einfach a ihm vorbei und er war schon froh genug, wenn er sich auf Rewsbury konzentrieren konnte und bei Bewusstsein blieb.
War stütze sich mit der Hand auf die dunkle Sitzfläche, rutschte etwas ab und sah die rötliche Spur, die er hinterlassen hatte. Dann blickte er zu Amias auf.


?Sind sie in Ordnung??

Das fröhliche Grinsen, welches dieser Mann sonst immer auf dem Gesicht hatte war jetzt nicht zu sehen. Auch das ?my Lord?, welches er immer benutzt hatte um War zu ärgern, hatte er dieses mal weggelassen.
War wusste nicht genau, ob nur Wars Zustand selbst die Ursache für die Laune Rewsburys war.


?Ja... nein. Ich denke, ich brauche einen Arzt.?

?Den haben wir schon besorgt, Sir. Wir sind in etwa 5 Minuten da. Halten sie es noch so lange aus??

War nickte nur kurz und legte den Kopf dann in den Nacken. Ihm war es gerade so vollkommen egal, ob er mit seinen nassen Klamotten oder seinem Blut den Wagen verdreckte. Hauptsache bei Bewusstsein bleiben, das war wichtig.
Wars Kopf sackte von der Rückenlehne ab und rutschte zwischen Lehne und Fenster. Es war zwar nicht bequem, doch ihm fehlte die Kraft. Er hatte ja schon Schwierigkeiten, wenn er überhaupt seinen Arm heben wollte. Doch er konzentrierte sich momentan hauptsächlich darauf, nicht einem dieser Bilder in seiner Gedanken nachzugeben. Sie lockten ihn, doch wenn er sich locken lies würde er die Augen schließen und in einem Traum versinken, das wusste er und er kannte die Gefahr.
Draußen sah er zunächst den Regen, der auf den Boden plätscherte, während der Speeder in eine enge Seietenstraße einbog. War sah wieder dieses Bild der schönen Jedi vor sich. Dann auch wieder dieses gemütliche Zimmer. Die Wärme, nach der er sich sehnte. Das alles half ihn, seine Schmerzen zu vergessen, einfach über sie hinwegzusehen... es war ganz einfach...es sah sie... sie war so nah, bei nahe greifbar... er musste nur die Augen schließen.


[ / Corellia ? Coronet City ? Speeder ]
 
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Corellia - unterwegs irgendwo im Ländle

Wes war reichlich froh, dass ihn die Polizei von Corellia dank Mingas Einschreiten nicht verhaftet und die Desaster nicht ihrer endgültigen Bestimmung zugeführt hatte. Aber fünfzig Credits Auslösegebühr für das illegale Entfernen der alten Desaster aus einem polizeilichen Schrottplatz wollten sie trotzdem, Senatorin hin oder her.
Im Abkassieren sind sie gut, grummelte Wes. Derart gereizt wollte Wes ursprünglich den zufällig bereitstehenden chromglänzenden Speeder eines alten Freundes ausleihen, aber Tionne hatte flugs einen Speeder gemietet. Dabei wäre die Ehrengarde schon längst weg gewesen. So saß er nun in dem Speeder, war froh, dass er den Weg nicht wissen musste, und stellte fest, dass er angesichts der Ereignisse seit dem Start im Jedi-Hangar auf Coruscant wirklich einmal froh war, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Der Kämpfe mit den feindlichen Jägern hatten ihm doch mehr zugesetzt, als er dachte. Wes hoffte inständig, dass es in seinem neuen Quartier eine Kantine gäbe, während er sich mit Fritz einen Rationsriegel mit Heugeschmack teilte.

Corellia - unterwegs irgendwo im Ländle
 
Corellia - Belevedere - Gelber Salon

Die beiden Brüder hatten noch weit in die Nacht hinein debattiert, wie man Belevedere vor dem Zugriff von Onkel Titus bewahren könnte.
Sie mußten sich auf allerhand Schurkenstücke gefaßt machen.


"Von seiner eignen Familie wird man verraten und verkauft. Ich will nichts mehr mit diesem Teil der Familie zu tun haben."

sagte er mit leisem Groll in der Stimme.

"Wir sollten schlafen gehen, Vail. Und morgen werde ich mich erkundigen, welche Mittel und Wege es gibt Belevedere komplett aus den Fängen vion Titus zu reißen."

Er ließ den Titel Onkel extra weg. Diesen Mann würde er niemals wieder als Onkel bezeichnen.
Vail nickte müde. Pascal legte ihm die Hand auf die Schulter.


"Wir schaffen das schon. Vielleicht kannst du dich ebenfalls schlau machen, wie wir das bewerkstelligen können."

Gemeinsam verließen sie den Gelben Salon. Das war immer Casias Lieblingsort im ganzen Haus gewesen. Der Raum hatte den ganzen Tag über Sonne und auch die Wände waren gelb.
Gemeinsam stiegen sie die schön geschwungene Treppe ins Obergeschoß. Jeden der Räume hatten ihre Eltern liebevoll und geschmackvoll ausgestattet. Und jeder der Räume trug Erinnerungen, Bilder und Geschichten mit sich.
Pascal wünschte seinem Bruder noch eine gute Nacht und betrat sein Zimmer.
Er hatte sich damals ein helles Grün als Farbe gewünscht. Grün als die Farbe der Hoffnung.
Aber manchmal fiel es ihm schwer, die Hoffnung nicht zu verlieren. Wie gut konnte er Vail verstehen, der sich der Hoffnungslosigkeit hingeben wollte.
Er trat aus seinem Zimmer auf den breiten Balkon des Hauses. Und blickte hoch zum Himmel. Eine sternenklare Nacht war es. Und sie machte ihm mit der Stille das Herz schwer. Sehr schwer sogar.
Erschöpft lehnte er sich gegen die Wand. Was würde nun erst werden?
Diese Fragen gingen ihm im Kopf herum und ließen ihn nicht zur Ruhe kommen.



Corellia - Belevedere - Balkon vor Pascals Zimmer
 
- Corellia - Belevedere - Gelber Salon -

Vail sah seinen Bruder still an. Hass, Wut und Verzweiflung brodelten in ihm. Er fand keine Worte, für das,w as sein Bruder ihm bedeutete. Er wollte ihm danken, ihm sagen, wie sehr er ihn liebte und wie glücklich er war, für das was er tat, und für ihn da war, auch wenn es ihm selbst so schwer fiel und erselbst so sehr litt. Aber Vail nickte nur, doch sein Bruder schien zu verstehen, es aus seinen Augen zu lesen.

Still stiegen sie nebeneinander die breite Treppe empor, wänschten sich eine gute Nacht, auch wenn sie wussten, daß sie beide kaum Schlaf finden würden, so wie all die Nächte zuvor.

Vail betrat sein Zimmer, öffnete die Flügel des großen Fensters, ließ die kühle Abendluft in sein Zimmer, die sich frisch und rein in den Raum legte.

Er schmiß sich auf sein Bett, erschöpft und verzweifelt rieb er sich die Stirn, durch die sich ein stechender Kopfschmerz zog. Er nahm das Bild aus seiner Tasche, hielt es vor sich und starrte es gedankenverloren an.
Irgendwann schloß er die Augen, versuchte seinen Körper zur Ruhe zu zwingen, die er nicht fand. Die Gedanken an seine Mutter, bilder, wie sie tot, ermordet, im Sand liegt, Bilder von dem Gesicht seiner Schwester, die nie erwachsen wurde, immer noch als kleines Kind, mit weit aufgerissenen Augen die Welt entdeckt, mit kleinen Füßen über den Holzboden des Hauses tappst, seine Mutter lachend hinter ihr her läuft, versucht, die Kleine zu fangen, es aber nicht schafft, weil seine Schwester immer flinker war, sich kichernd vor ihrer Mutter versteckt hielt, lachend die kleinen Händchen vor ihr Gesicht hielt, damit man sie nicht mehr sehen konnte, oder sich unter dem Hemd ihres Vaters verkroch, der schützend seine starken Arme um den kleinen Körper legte, während sie ihn mit ihren Fingerchen am Bauch kitzelte. Es kam ihm wie gestern vor, und das Lachen seiner Mutter, wie sie den Namen des kleinen Mädchens rief, und Eloise kichernd unter einem Tisch saß und sich versteckte schallte in seinen Erinnerungen wider.

Verbittert biss er sich auf die Zähne, lag mit weit aufgerissenen Augen im duinklem Zimmer, und das Lachen und der helle Gesang seiner Mutter verklang und nur noch das zirpen der Grillen unter seinem Fenster war zu hören.

Er stand auf, lief nervös im raum umher. Er musste raus, musste versuchen sich abzulenken, diese Bilder seiner toten Mutter, seiner toten Schwester aus seinem Kopf zu bekommen. Er zog sich ein hemd und eine lose schwarze Hose an, eine Lederjacke darüber und verließ das Zimmer mit geöffneter Tür. Leise, auf die Gefahr hin, er könne seinen Bruder wecken, schlich er die Treppe hinunter und verließ das Haus durch Hintertür. Schnellen Schrittes lief er über den Rasen, zum hinteren Tor des Gartens, denn er wusste, vorne am Haupttor würden immernoch, die ganze Nacht über, Reporter warten, lauern wie Aasgeier auf ein Wort des Schmerzes, der familie, die so sehr im Mittelpunkt stand, seit dem Verschwinden der Kanzlerin.

Er öffnete das Tor einen Spalt, sah sich kurz um, schlüpfte hindurch, zog den Kragen seiner Jacke weit in sein Gesicht hinein, und verschwand unerkannt in die Dunkelheit der Gassen, die sich um das Anwesen schlängelten. Die Luft fuhr frisch an seinen Körper, und er hielt die Jacke vor seiner Brust fest zusammen gezogen, als er auf die nahegelegene Stadt zu lief.
Schon von weitem sah man das bunte Licht der leuchtreklamen im Himmel flackern, und je näher man kam, desto deutlicher hörte man Lärm und Musik aus den Bars.

Vail lief zielstrebig auf den Club zu, in dem er oft verkehrte. Dort, so wusste er, würde man keine leidigen Fragen stellen und ihn behandeln wie jeden anderen Gast auch.
Schon als er die Tür zum Club öffnete drang ihm die laute, hämmernde Musik an die Ohren, die jedes Gespräch von sich wies und unmöglich machte. Ohne sich umzusehen, ohne den anderen Gästen, die sich wie immer an den Tischen, der Theke, und auf der Tanzfläche verteilten, eines Blickes zu würdigen, ging er an einen freien Platz an der äussersten Ecke der Theke, und ohne zu fragen stellte ihm der Barkeeper einen Bourbon in einem großen Glas ohne Eis hin.

Vail nickte, ohne aufzusehen, und nahm einen großen Schluck aus seinem Glas. Der Bourbon wärmte seine Kehle und er spürte wie er heiss durch seinen Körper floss. Mit jedem Schluck vergass er etwas mehr, mit jedem Schluck chwanden die grauenvollen Bilder mehr aus seinem Gedächtnis, mit jedem Schluck hüllte ihn die Welt in eine Masse aus Unverwundbarkeit, ohne Schmerz, ohne Trauer, ohne Sorge. Er vergass, wie oft der Keeper sein Glas wieder füllte, vergass die Zeit um sich, und alles, was um ihn herum passierte.

Plötzlich spürte er eine warme Berührung an seiner Schulter, langsam, denn sein Körper war vom Alkohol schwer geworden drehte er den Kopf zur Seite und für einen winzigen Moment zuckte er zusammen. Er sah ihn große schwarze Augen, um ringt von wallenden schwarzen Locken. 'Eloise', flüsterte er leise, doch dann erkannten seine Augen, daß seine Phantasie und der Alkohol ihm einen Streich gespielt hatten, und nur eine gewöhnliche Frau vor ihm stand und ihn anlächelte

"Na Süßer? So allein hier? Du siehst aus, als könntest du aufmunternde Gesellschaft gebrauchen" sagte sie in rauchiger Stimme, und presste ihren knapp bekleideten Körper an ihn.

Vail hatte den Kopf wieder über sein Glas gesenkt und antwortete nur im abfälligen Ton

"Ach, tue ich das?"

Er reagierte nicht darauf, als die Frau ihm mit ihren schlanken Fingern, über das Gesicht strich, und ihm, mit ihren Lippen über die Wange und das Ohr fahrend, leise zusäuselte "Oh ja, wie kann ein so hübscher Mann wie du nur so traurig und allein heir sitzen"

Vail leerte das noch fast volle Glas vor ihm in einem Zug, dachte nicht darüber nach, was er tat, oder was er wollte, sondern stand von seinem Stuhl auf, nahm die Frau am Handgelenk, und zog sie zu sich und zum Ausgang des Clubs. Lachend und ständig etwas redend, folgte sie ihm

"Ich wohne nur einige Blocks von hier entfernt, es ist nicht weit" Sie hakte sich bei ihm ein, und der Alkohol ließ sie beide schwanken. Wortlos folgte er ihr zu ihrer Wohnung.

Als er aufwachte, war es früher Morgen, die ersten Sonnenstrahlen drangen durch die Jalousien in das winzige Zimmer. Er stöhnte leise, als er schmerzvoll die Augen öffnete. Dumpfer Geschmack lag in seinem Mund und stechende Kopfschmerzen, die ihn beinahe zu töten schienen, trieben ihm die Tränen in die Augen. Geblendet vom Tageslicht sah er sich um, und kurz musste er nachdenken wo er war. Neben ihm im Bett lag eine Frau, nackt, nur halb durch die Laken bedeckt, tief schlafend.
Vail wusste nicht, was passiert war, und ihm wurde klar, daß er ihr nicht die Chance dazu geben wollte, es ihm in seine Erinnerung zurück zu rufen.
Vorsichtig, sehr langsam, um sie unter keinen Umständen zu wecken, zog er seinen Arm unter ihrem Körper hervor. Setzte sich auf die bettkante und rieb sich die schmerzende Stirn. Er sah sich um, suchte nach seinen Sachen, die er nach und nach in diesem Chaos wiederfand. Leere Flaschen, Kleidung, wild verteilte Möbel, füllten den Raum bis auf den letzten Zentimeter aus.

Schnell zog er sich an, verliess lautlos die Wohnung, und atmete durch, als er die Tür hinter sich ins Schloß zog.

Die Straßen der Stadt waren noch nicht sehr bevölkert, und die Sonne stand noch tief. Auch als Vail Belevedere erreichte lag es noch still auf dem kleinen Hügel. Leise schlich er durch die Eingangstüre und leise die Treppen hinauf, bis er sich müde und erschöpft in sein Bett legte.


- Corellia - Belevedere - Vails Zimmer -
 
[ Corellia ? Irgendwo in Coronet City ]

War erwachte wieder aus seinen träumen. Er hatte tatsächlich das Bewusstsein verloren, noch bevor ihr Speeder das Ziel erreicht hatte. Er saß nicht mehr im Speeder, das spürte er. Nein, er lag, aber nicht in einem Bett sondern auf einer Couch.
Langsam öffnete der Corellianer die Augen und starrte eine simple, graue Decke an.
War drehte sich um, sah zunächst nur mehrere Lichtstrahlen in einiger Entfernung, die ihn blendeten, doch dann sah er auch Amias Rewsbury, der gegenüber der Couch in einem Sessel saß und ihn anstarrte.
War wollte ihn anlächeln, doch er wusste nicht, ob ihm das auch wirklich gelang.


?Habt ihr mir endlich auch mal meine Fettpolster abgesaugt??

?Wenn wir welche gefunden hätten, dann hätten wir das sicher auch noch gemacht.?

sagte Amias und saß weiter in dem Sessel, scheinbar ohne sich zu bewegen. Wars Stimme klang heiser. Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war und wo genau er sich hier befand. Doch er war am Leben und schien in Sicherheit zu sein, das war schon mal viel wert.
Sein Körper fühlte sich irgendwie steif an. Jede Muskel, die er anspannte, verursachte Schmerzen.


?Wie ist mir die Schönheitsoperation denn bekommen??

?Das kann keiner besser beurteilen, als sie selbst. Der Arzt empfiehlt, dass sie sich noch eine Weile ausruhen und schonen.?

?Haben deine Leute den Speeder zerstört??

?Ja, es befanden sich noch keine CorSec Leute vor Ort. Sie werden dort keine Spuren mehr finden.?

War hätte gerne anerkennend genickt, doch das ließ er dann doch lieber sein. Er hatte absichtlich so schnell wie möglich das Thema gewechselt, denn er hielt nicht so sonderlich viel von Ratschlägen, die Ärzte machten. War würde aufstehen, sobald er wieder einige Kräfte gesammelt hatte und auf den Beinen stehen konnte.
Er spürte an vielen Stellen seines Körpers simple Bactapflaster. Sein linkes Knie war bandagiert, um die linke Schulter war ein Verband gewickelt ebenso wie um den linken Unterarm, wobei dieser Verband vom Blut schon leicht rötlich verfärbt war. Große Schmerzen hatte er keine mehr. Wieso auch, wo er doch nur still auf der Couch lag und sicherlich noch einige Schmerzmittel intus hatte.


?Hat die andere Gruppe schon etwas herausgefunden??

?Ja. Die Männer waren wahrscheinlich wirklich nur zufällig im gleichen Restaurant, wie sie, und haben sie dann erkannt. Sie sind selbst größtenteils selbst keine Kopfgeldjäger, gehören aber einer kleineren Kopfgeldjägergilde an, die hier in Coronet ihren Stützpunkt hat.?

Der Corellianer überlegte, was sie nun tun sollten. Wenn Kopfgeldjäger wussten, dass er sich auf Corellia befand, dann konnte das zu großen Problemen führen. Für einen Moment hielt er es für am einfachsten, wenn man den Kopfgeldjägern mal klar machen würde, mit welchem Gegner sie sich da anlegten. Ein Exempel statuieren, genau das war es. Kopfgeldjäger verspürten zwar nicht allzu oft das Gefühl der Angst ? zumindest behaupteten sie dies ? doch sie hatten meist ein bisschen was im Hirn. Und wenn War ihnen klar machte, dass er nicht alleine War und sogar Kopfgeldjägergilden zerlegte, dann würden sich sicher einige Leute ihren Plan wieder überdenken.

?Haben wir Informationen über diese Gilde und das Gebäude??

?Noch nicht,...?

?....aber??

?Wir können welche besorgen. Darf ich fragen, warum??

?Ja. Vielleicht werden wir denen mal einen Besuch abstatten. An die Arbeit, Amias. Ich versuche mich, ob ich in der Zeit noch einige Kräfte sammeln kann.?

War drehte sich etwas zur Seite, doch dann spürte er einen stechenden Schmerz im linken Arm und rollte sich sofort wieder auf den Rücken. Er war wohl doch noch nicht so fit, wie er geglaubt hatte.
Der Corellianer schloss die Augen wieder und versuchte, in seinen Gedanken wieder dieses Bild herzustellen, das er während der Speederfahrt gesehen hatte, kurz bevor er eingeschlafen war.


[ / Corellia ? Irgendwo in Coronet City ]
 
[ Corellia ? Irgendwo in Coronet City ]

?Sir??

War wurde von Amias Stimme geweckt. Er drehte sich langsam um und sah den Mann an, der nur wenige Meter von ihm entfernt stand. War hatte recht gut geschlafen, doch sein Körper hatte sich immer noch nicht vollständig erholt. Die Wunden waren natürlich auch noch nicht verheilt, erst recht nicht die schwereren Verletzungen an Schulter, Unterarm und Knie. Jedoch fühlte er sich schon deutlich besser als noch vor einigen Stunden. Sein Magen bestätigte seine Vermutung, dass es schon ganz schön lange her war, seit er das letzte mal etwas gegessen hatte.

?Tut mir leid, dass ich sie geweckt habe. Wie fühlen sie sich??

War drehte sich etwas weiter zur Seite und öffnete dann die Augen. Von der Seite her sah er Tageslicht, das durch einige kleinere Fenster hineinschien. Er rechnet zurück. Wahrscheinlich war er mittlerweile so etwa ein Tag hier, eher etwas weniger.
Dann erinnerte er sich langsam an die Frage, die Rewsbury ihm gerade gestellt hatte.


?Mir geht es besser, danke. Und ihnen??

?Gut. Warum sollte es mir auch schlecht gehen??

?Was gibt es denn neues??

War setzte sich langsam auf und achtete dabei darauf, dass der den linken Arm nicht belastete und mit dem linken Knie nirgendwo anstieß. Diese Wohnung war ziemlich spartanisch eingerichtet. Es gab praktisch kaum Möbelstücke. Mal von dieser Couch, einer kleinen Küche und zwei Schränken abgesehen. Kurz gesagt war es ein perfektes Geheimquartier. Wohl fühlen konnte man sich hier zwar nicht, aber man war sicher und konnte sich verstecken. So etwas war ziemlich nützlich für Geheimagenten.
Außer ihnen befand sich niemand im Raum. War fragte sich, wo sich wohl die anderen Leute aufhielten. Er hatte lange geschlafen, beinahe gar nichts mitbekommen.


?Zunächst haben wir eine Meldung von ihrem R2 bekommen. Er hat dank einiger Jedi, die im Orbit um Corellia wohl einige Probleme hatten, herausgefundne, wo sich diese Basis der Jedi befindet. Dies soll ich ihnen mitteilen. Es würde mich ja schon interessieren, warum sie diese Information haben wollten.?

Amias ließ sich wieder auf dem gleichen Stuhl nieder, auf dem er auch gesessen hatte, als War nachts aufgewacht war.
War dachte kurz über Amias? Frage nach. Ja, warum wollte er das wissen? Angreifen wollte er die Jedi ganz sicher nicht und es brachte ihm auch nicht wirklich viel, wenn er wusste, wo sie sich aufhielten. Ob wieder ein Hintergedanke an Tionne damit zu tun gehabt hatte, wusste er nicht. Es würde viel Zeit und Energie kosten, wenn er seine Leute darauf ansetzte, herauszufinden, wo sie sich befand. Und auch wenn er ihren momentanen Standort kannte, half ihm das bei nichts.
Das nächste mal würde über seine Entscheidungen besser zweimal nachdenken War blickte wieder auf und sah in Amias fragendes Gesicht.


?Ich weiß es selbst nicht mehr. So richtig Sinn macht es nicht. Hauptsache, Freddi hat was zu tun. Ich denke jedoch nicht, dass das der Hauptgrund war, warum sie mich geweckt haben.?

War lächelte freundlich, während Amias nickte und auf ein Datapad blickte, welches er in den Händen hielt.

?Wir haben mittlerweile einige Informationen über diese Kopfgeldjägergilde und deren Hauptgebäude. Ich habe hauptsächlich aktuelle Zahlen über das Gebäude und so weiter für einen Angriff besorgt, da ich davon ausging, dass sie etwas in der Art planen.?

[ / Corellia ? Irgendwo in Coronet City ]
 
[ Corellia ? Irgendwo in Coronet City ]

?Ja, sehr gut. So etwas in der Art hatte ich auch vor. Haben wir was zu essen hier? Ist schon ne Weile her, dass ich das letzte mal etwas zum knabbern bekommen habe und mit leerem Magen lässt sich so schlecht denken.?

War sah, dass der abrupte Themawechsel Amias doch ein wenig verwirrte. Doch über das Thema mit der Kopfgeldjägergilde konnten sie noch lange genug diskutieren und darauf würde er auch auf jeden Fall wieder zurückkommen.
Amias stand von seinem Sessel auf und ging hinüber zu der kleinen Küche.


?Wir haben leider nur einige trockene Brötchen hier. Wollen sie Kaffee, Tee oder etwas ähnliches??

?Für den Anfang gebe ich mich auch damit zufrieden. Einen Tee bitte, egal, welcher.?

Während Rewsbury sich um Wars Frühstück, Mittagessen oder was auch immer das jetzt sein sollte, kümmerte, lehnte War sich kurz nach vorne und nahm Rewsburys Datapad, welches er auf dem Tisch abgelegt hatte bevor er aufgestanden war.
Dort fand er auch gleich die Informationen, die Amias über das Gebäude der Kopfgeldjäger gesammelt hatte. Eigentlich war es nur ein vierstöckiger Betonklotz mitten in Coronet City, der auch noch ein kleines Landefeld besaß. Hauptsächlich ging es darum, dass sie anhand dieser Kopfgeldjägergilde zeigten, dass man besser nicht einfach so aus Spaß Jagd auf War oder seine Leute machen sollte. Ein Exempel statuieren, so einfach war das. Dass es dabei auch Tote geben würde stand ebenfalls fest. Doch in diesem Fall empfand War keinerlei Mitleid. Mitleid und solche Dinge wie Nächstenliebe waren in einer solchen Branche meistens fehl am Platz. Denn Leute, die einfach zu ?weich? waren überlebten nie lange.
Amias kam nun mit einer Tasse und einem Teller in beiden Händen zurück und stellte beides vor War ab. War ließ beide Dinge unbeachtete, während er den Plan des Gebäudes studierte.


?Wie viele Leute stehen uns zur Verfügung??

?Mit ihnen zusammen sind wir hier 5 Männer und zwei Frauen, alle menschlich. Jeder hat eine Spezialausbildung genossen.?

?Und wie sieht es mit unseren Ressourcen aus??

?An Waffen und ähnlichen Dingen sind wir voll ausgerüstet mit modernstem Gerät. Sam hat für alles gesorgt.?

War nickte nur kurz und registrierte dabei auch seine Nackenschmerzen. Nun war es einige Zeit still.
Das Datapad teilte ihm mit, dass sich meist ein Transporter vor den Zielgebäude befand, sowie zwei Jäger, die in einem Notfall gestartet werden konnten. Zwei T-Wings. Ab und zu waren auch mehr Raumschiffe da, jedoch hielten sich die meisten Mitglieder der Gilde am Raumhafen auf und landeten daher auch dort.
Um am Raumhafen ein Schiff zu starten und vor dem Gildengebäude zu landen würde man in etwa 10 Minuten benötigen. Mehr Zeit hatten Wars Leute nicht. Das Personal den Zielgebäudes war alles andere als festlegbar. Die Zahlen tendierten zwischen 20 und 60 Leuten.
Sie mussten jetzt einen Plan zusammenstellen und dann möglichst bald zuschlagen. War hatte vor, dabei zu sein. Er fühlte sich noch nicht fit, doch in ein - zwei Tagen sollte er doch größtenteils wieder in Ordnung sein. Selbst wenn einige Wunden länger brauchen würden, bis sie verheilt waren, so war er doch einsatzbereit.


?Ich würde vorschlagen, dass wir nachts angreifen, Colonel. Nachts dürften sich höchstens um die 20 Leute im Gebäude befinden und die Dunkelheit wird bei unserer Flucht ein großer Verbündeter sein. Außerdem sind viele Leute bereits angetrunken, wenn wir den richtigen Zeitpunkt wählen.?

?So ähnlich habe ich mir das auch vorgestellt, Sir. Jedoch haben wir noch keine Idee, wie wir da einmarschieren sollen.?

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[ Corellia ? Irgendwo in Coronet City ]

?Hmmm... das müssen wir davon abhängig machen, was unser Ziel sein soll und auf was unsere Leute spezialisiert sind.?

Die beiden schwiegen wieder kurz.
Ihr Ziel war es, ein Exempel zu statuieren. Auf gar keinen Fall sollten vollkommen Unschuldige dabei zu Schaden kommen. Also stand zur Auswahl, das Gebäude einfach in die Luft zu jagen. Oder einfach nur reinzugehen, ein paar Feinde zu töten und dann wieder abzuhauen.


?Das Gebäude hat hier am Rande auch eine Lagerhalle. Was befindet sich da drin??

War schob Amias das Datapad wieder hin, beugte sich dann vor und nahm die Tasse mit dem heißen Tee. Er führte sie vorsichtig zum Mund und nippte dann daran. Als er sich versichert hatte, dass die mattgrünliche Flüssigkeit nicht zu heiß war, nahm er einen größeren Schluck.

?Das wissen wir nicht, Sir.?

?Das heißt, falls wir das Ganze in die Luft sprengen und da sind zufällig Bomben gelagert könnte es ganz schön laut bumm machen??

?Korrekt, Sir.?

War stellte die Tasse wieder ab und lehnte sich zurück. Andererseits konnten in dem Lagerhaus natürlich auch Dinge sein, die er für die Forces of Hope gut gebrauchen konnte. Falls das nicht der Fall war, konnten sie das Gebäude immer noch hochjagen.

?Wir können in das Lagerhaus gelangen, ohne entdeckt zu werden, oder??

?Wenn wir die zwei Wachen ausschalten, dann ja.?

?Aus welchen Spezialisten besteht unsere Crew??

?Wir haben einen Scharfschützen, eine Pilotin, einen Sprengstoffexperten, zwei Nahkämpfer sowie mich als Taktiker und Allrounder und sie. Die weibliche Nahkämpferin kann weiterhin auch ganz gut mit Computern umgehen.?

War nickte wieder, während er in seinen Gedanken einen Plan zusammenstellte. Es würde nicht einfach werden, aber sicher spannend.
Er lehnte sich wieder nach vorne, um nach seinem Brötchen zu greifen und einpaar mal hineinzubeißen.


?Die Darkness landet einige Häuserblocks entfernt und dient als Ass im Ärmel, falls etwas schief geht. Falls nicht, dann flüchten wir mit einem Speeder, der vor dem Gebäude parkt und von der Pilotin geflogen wird.
Der Scharfschütze positioniert sich an einem Fenster oder auf einem Dach, von wo aus er die beiden Wachen möglichst lautlos töten kann. Auf sein Zeichen hin verlassen wir den Speeder. Der Sprengstoffexperte rennt auf das Landefeld und bringt Zeitzünder an den Raumschiffen an. Ein Nahkämpfer bleibt vor der Lagerhalle, wie klettern auf das Doch, schneiden von oben ein Loch hinein und schauen uns dann dort um.
Finden wir etwas, was wir gut gebrauchen können, dann nehmen wir es mit. Falls nicht, dann bringen wir auch dort Sprengsätze an und ziehen uns zurück. Sobald wir in Sicherheit sind werden die Bomben gezündet.
Was halten sie davon?

?Klingt ganz gut und realisierbar. Ich dachte aber, dass sie es anfangs eher darauf abgesehen hätten, so viele Kopfgeldjäger wie möglich zu töten.?

?Ja, schon, aber dieser Plan klingt besser. Außerdem sind unsere Leute auch in keiner so großen Gefahr wie bei einem 1 gegen 1 in dem Gebäude und das ist mir die Sache wert.?

[ / Corellia ? Irgendwo in Coronet City ]
 
Speeder

Eine Weile starrte Fritz gedankenverloren aus dem Fenster des Speeders, während er seinen Anteil des Heuriegels knabberte. Als sie sich bis auf einen halmen Standardkilometer an die neue Heimat des Jedi-Ordens angenähert hatten fiel er schließlich vornüber aus dem offenen Fenster und rollte einen Abhang hinunter, während der Speeder rasch zum Stehen kam. Minga und Wes mit dem Seestern immernoch am Nacken stiegen weit weniger entsetzt aus, als man es hätte erwarten können. Die Trianii meinte zuTionne und ihrer Schülerin

Fahrt ruhig schon zum neuen Tempel, wir kommen später nach. Ich denke der Wollhufer hat sich was dabei gedacht.

Ihr Blick verriet allerdings das sie bezweifelte Wollhufer und Denken oft im gleichen Satz verwenden zu können. Fritz rappelte sich derweil hoch. Der Speeder fuhr bereits davon, und er hörte näherkommende Schritte. Langsam zog er sein LS.


Gefährlicher Wollhufer in der Pampa
 
Corellia- Belevedere- Küche

Pascal war immer noch müde, als aufstand. Er schlief seit der Entführung nicht sehr gut.
Doch das Duschen trieb die Müdigkeit etwas aus seinem Gesicht.
Als er fertig angezogen war, verließ er leise sein Zimmer. Vails Zimmer war geschlossen. Wahrscheinlich schlief er noch.
Pascal gönnte seinem Bruder den Schlaf. Und das Vergessen, was dieser mit sich brachte.
Er ging hinunter in die Küche, um zu frühstücken, während er über das Problem Titus nachdachte.
Schließlich entschloss er sich eine alte Freundin Paine de Santes zu kontaktieren.
Er trank seinen Kaffee, während er auf einen Rückruf wartete.


Corellia- Belevedere- Küche
 
Gefährliches Schaf in freier Wildbahn

Auf einmal war das Schafi weg. Wes fragte sich, was das soll, als er aus dem Speeder sprang. Er eilte den Abhang hinunter, wo Fritz mit dem Speeder stand.

Wes aß zuerst seinen Heuriegel auf, versuchte dann, Waldemar aus seinem Nacken zu bekommen, was ihm nicht gelang, dann zog er sein Lichtschwert.

Määääh? Heißt das dass ich bereit bin?

Mit einem ohrenbetäubenden MÄÄÄÄÄÄÄÄH stürzte sich der Wollhufer auf seinen Padawan. Wes wäre gefallen, tat dies aber nicht, da er Rücksicht auf den Seestern nehmen musste, der ihm recht wenig Luft ließ, so panisch war er, und der dann unter ihm gelegen wäre.

Wes fing irgendwie, ohne dass er es selbst genau wusste wie, den Fall ab und wehrte den Angriff des Schafis ab. Selbiges stürzte zu Boden und blinzelte ihn angriffslustig an.

Angriffslustiges und sehr gefährliches Schafi auf freier Wildbahn
 
[ Corellia ? In der Nähe der Basis der kleinen Kopfgeldjägergilde]

War lehnte sich gedankenverloren an den dunkelgrauen Speeder und blickte hinüber zu ihrem Sprengstoffexperten, der seine soeben zuende gerauchte Kippe auf den Boden schmiss und dann mit dem Stiefel austrat. War starrte auf das leichte Glühen, das an dieser Stelle am Boden zurückgeblieben war.
Der letzte Tag war recht ruhig verlaufen. Jeder hatte sich auf diese Mission vorbereitet. War hatte so viele Kräfte wie möglich getankt. Amias hatte ihn gefragt, ob er nicht doch lieber in der sicheren Basis bleiben wollte. Doch obwohl War noch nicht ganz einsatzbereit war, hatte er darauf bestanden an der Mission teilzunehmen. Die Wunde an der linken Schulter war durch einen Verband geschützt, der linke Arm hatte ebenfalls einen verband und eine Schutzschiene, die verhindern sollte, dass die Wunde im Kampf nochmals aufriss. Am Knie trug er eine Bandage, die ihn etwas behinderte. Außerdem hinkte er mit diesem Bein momentan noch ein wenig.
Er zog seinen Blaster, entsicherte ihn und blickte dann auf die Energieanzeige. Alles im grünen Bereich. War schob den Blaster wieder ins Holster und checkte dann den Inhalt seiner Gürteltaschen. Unter seiner Kleidung trug er ? wie alle anderen Mitglieder des Teams auch ? einen Schutzpanzer. Blasterschüsse aus nächster Nähe würden diesen Panzer zwar problemlos überwinden, doch Schüsse aus weiterer Entfernung konnten durchaus gebremst werden. Diese Panzer hatten schon vielen Leuten das Leben gerettet. Aus diesem grund nahmen Wars Leute dieses Zusatzgewicht auch auf sich.
Ein Comgerät piepste leise. War blickte hinüber zu Amias, der auf der Motorhaube des Fahrzeugs saß. Diese laß die Nachricht auf seinem Com und ließ es danach wieder in der Tasche verschwinden.


?Es geht los, Leute?

Mehr musste er nicht sagen. War stieß sich vom Wagenrand ab, packte das E-11, welches er auf dem Wagendach abgelegt hatte und folgte dann den anderen. Das E-11 entsprach sicher nicht dem neusten Stand der Technik, doch falls sie jemand entdeckte würde man sofort an eine Verbindung zum Imperium denken, da die imperialen Sturmtruppen solche Waffen verwendeten.
Sie umrundeten das Hochhaus mit gemütlich wirkenden Schritten, nicht militärisch und auch nicht übereilt; vollkommen unauffällig. Das hatten diese Leute in einer langen Ausbildung alles gelernt.
Nachdem sie das Hochhaus umrundet hatten, erreichten sie den Zaun, der den Gebäudekomplex der Kopfgeldjägergilde abgrenzte. War starrte durch den Metallzaun zu dem Hauptgebäude hinüber. Es sah genauso aus, wie auf den Fotos, die man ihm gezeigt hatte. In den oberen Etagen brannte noch Licht, doch das beunruhigte ihn nicht weiter. War hatte keine Angst vor dieser Mission, denn er rechnete nicht mit größeren Schwierigkeiten. Selbst wenn irgendwo doch eine Alarmanlage ansprang, konnten sie noch mit allen Kopfgeldjägern, die sich momentan hier befanden, fertig werden. Doch diese kleine Spezialeinheit war so gut ausgebildet, dass eine solche Bude ihnen keine Schwierigkeiten machen durfte. Schließlich sollten sie auch in der Lage sein, in imperiale Stationen einzubrechen. Und da waren die Sicherheitsstandards doch um einiges höher als bei solchen Gebäuden, wo man einfach durchs offene Tor hineinspazieren konnte.


[ / Corellia ?Bei der Basis der kleinen Kopfgeldjägergilde]
 
- Corellia - Belevedere - Vails Zimmer -

Vail erwachte langsam. Er fühlte sich schlapp und erschöpft, und die dröhnenden Kopfschmerzen kamen zurück. Hatte er geschlafen? Er wusste es nicht. Immer wieder hatten ihn wirre Träume und beißende Gedanken hochschrecken laßen. Meistens hatte er mit offenen Augen, an die Decke starrend in seinem Bett gelegen.

Er rieb sich die Stirn. Was er jetzt brauchte, war eine heiße Dusche. Er stand auf, zog sich die Sachen aus, die naß an seinem Körper klebten, und ging in das anliegende Badezimmer.
Die heiße Dusche zog er lange hinaus, stand lange mit geschlossenen Augen unter der Brause und ließ das kochende Wasser seinen Körper herunterlaufen. Irgendwann, er wußte nicht, wie lange er unter dem Wasser gestanden hatte, stieg er aus der Dusche und legte sich ein Handtuch um. Mit der flachen Hand wischte er über den beschlagenen Spiegel und sah sich an. Dunkle Ringe zogen sich unter seinen Augen entlang. Sein Gesicht wirkte dürr und eingefallen. Zeugnis zahlloser schlafloser Nächte. Er beugte sich über das Becken und strich sich über die Wangen. Er sollte sich rasieren, aber ihm fehlte zu allen alltäglichen Dingen die Motivation. Er sah keinen Sinn mehr darin.
Nachdem er sich die Zähne geputzt hatte ging er wieder in sein Zimmer und öffnete seinen Schrank. Er hatte immer großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres und anständige Kleidung gelegt, aber auch das war ihm momentan egal. Er zog einen schlichten beigen Pulli heraus, unter den er ein weißes Shirt zog und eine schlichte schwarze Hose, die locker an seinen Hüften lag.

Dann verließ er sein Zimmer und ging die große Treppe hinab. In der Diele traf er Madita, das Dienstmädchen, die ihm auf seine Frage hin sagte, daß sein Bruder in der Küche war.

Küche, dachte Vail, er musste etwas essen, auch wenn er sich dazu zwingen musste.

Als er die Küche betrat, saß sein Bruder über sein Frühstück gebeugt, in Gedanken versunken.

Er legte ihm leicht die Hand von hinten auf die Schulter, als er an ihm vorbei ging und sich dann an einen Platz am Tisch setzte.

Erstellte jeden Morgen die gleiche Frage, und bis heute hatte er auch immer die gleiche Antwort bekommen

"Gibt es etwas neues?"

Und wieder schüttelte sein Bruder nur mit niedergeschlagenem Gesichtsausdruck den Kopf.


- Corellia - Belevedere - Küche -
 
[ Corellia ?Bei der Basis der kleinen Kopfgeldjägergilde]

Sie kamen dem Lagerhaus immer näher. Vor dem Gebäude waren schon auf diese Entfernung die Leichen der beiden Wachen im Licht zweier Laternen zu sehen. Schließlich scherte der Sprengstoffexperte aus der Gruppe aus und rannte geduckt auf die drei Raumschiffe zu, die auf dem Landefeld standen. Zwei Jäger uns ein Transporter. Die beiden Nahkämpfer rannten auf die Leichen zu und zogen sie aus dem Licht heraus, in eine kleine Gasse zwischen Lagerhaus und dem Hauptgebäude.
War zog seine Handschuhe über die Hände und fasste den E-11 mit beiden Händen. Er sah sich einige Male um. Der Scharfschütze würde ihnen von seiner Position in dem Nebengebäude Deckung geben.
Sie gingen nun schneller, bis alle die Gasse erreicht hatten und auch der Sprengstoffexperte seine Sprengsätze angebracht hatte. Einer der beiden Nahkämpfer kam auf Amias und War zu.


?Eine der Wachen hatte eine Sicherheitskarte bei sich, durch die wir Zugang zu dem Lagerhaus bekommen haben.?

Rewsbury sah kurz zu War rüber, um dem Ex-Großadmiral die Entscheidung zu überlassen. Die Frage war, ob es besser war, das Gebäude durch die Tür zu betreten oder wie geplant durch das Dach einzusteigen. War war aber nicht der Meinung, dass er Eingang nochmals speziell gesichert war. Bei einem Hochsicherheitsgebäude hätte er das Ganze öfters überdacht. Doch das hier war nur ein Gebäude einer wohl nicht allzu reichen Kopfgeldjägergilde.

?Wir gehen durch die Tür.?

Mehr musste er gar nicht sagen. In solchen Missionen musste man sich auch nicht rechtfertigen. Das erinnerte War immer wieder daran, dass er hier zum Glück mit sehr guten Soldaten zusammenarbeitete.
Sie gingen mit schnellen Schritten auf die schwere Stahltür zu. War spürte die Schmerzen in seinem Knie, als er auch seine Schritte etwas beschleunigte. Er musste vorsichtig sein.
Der Nahkämpfer zog die Karte durch einen Schlitz beim Türöffner und schon ließ sich ein Flügel der Tür öffnen. Sie traten ein, aktivierten jedoch nicht die Beleuchtung der Lagerhalle. Vermutlich war sie so hell, dass dies die Aufmerksamkeit der Kopfgeldjäger im Hauptgebäude auf sich ziehen würde.
War hängte sich das E-11, das mit einem Gurt versehen war, über die rechte Schulter. Bei der linken wäre das etwas schmerzhaft gewesen. Dann zog er eine kleine Lampe aus seinem Gürtel.


?Ausschwärmen. Sobald ihr was findet, was eurer Meinung nach nützlich ist, sagt mir bescheid.?

Die Lagerhalle war etwas kleiner, als War sie sich vorgestellt hatte. Während die weibliche Nahkämpferin an der Tür stehen blieb, um Wache zu halten, schauten sich die übrigen um. Er wusste selbst nicht, was man in einer Lagerhalle von Kopfgeldjägern erwarten sollte.
In der Mitte der Halle stand eine T-Wing, die man anscheinend ausgeschlachtet hatte. Hauptsächlich fand man hier wirklich Teile, die von Raumschiffen stammten und wohl zur Reparatur gedacht waren.


[ / Corellia ?Im Lagerhaus der kleinen Kopfgeldjägergilde]
 
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