Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)


G10 ~ Coronet ~ dunkle Nebenstraße ~ Aufgang ~ mit Tenia; weiter entfernt von Padme, Sarid, War, Padawane & NPCs


Die Frage nach dem "Warum" ersparte Anakin der jungen Padawan die sich als Tenia vorgestellt hatte, ebenso wie sich selbst. Vermutlich wusste sie es selber nicht wirklich und war einfach einem Impuls gefolgt. Manche Meister würden auch den "Willen der Macht" mit ins Spiel bringen. Er selbst sah erstmal davon ab und akzeptierte ihre Anwesenheit, während er sich Gedanken darüber machen musste, wie es jetzt weitergehen sollte.

"Es freut mich dich kennenzulernen, Tenia.",

erwiderte er neben der Padawan in diesem schummrigen Hausflur sitzend, wobei er ihr leicht lächelnd in die schon nicht mehr so tränigen Augen schaute.


"Und ich glaube du hattest bis hier schon genügend Schwierigkeiten."

Sein Lächeln wich für einen Moment einem eindeutig gespielten, belehrendem Gesichtsausdruck.

"Falls du darauf anspielst, dass ein Mitglied des Jedi Ordens eine Strafe für ein derartiges Verhalten erhalten müsste..."

Nachdenklich seufzte Anakin und fuhr einmal mit den Fingern den die letzten Tage entstandenen Dreitagebart an seinem Kinn ab.

"Ich glaube davon sehen wir besser ab."

Er schaute eindringlicher zu Tenia, sie fast schon musternd.

"Da es jedoch keinen Sondertransporter für blinde Passagiere gibt wirst du mir hoffentlich assistieren können, oder?"

Während er die Antwort der Padawan abwartete konnte Anakin sich die Reaktion Padmes die nun gekommen wäre bildhaft vorstellen. Besser gesagt jede mögliche Reaktion, wobei auch jede einzelne unterm Strich erklären würde, dass der Jedi verrückt war, eine offensichtlich überforderte, junge Frau in Kriegsgebiet mitzunehmen. Doch vielleicht war es ja wirklich Schicksal, dass sie sich hierher verirrt hatte. Wer war er denn schon den Willen der Macht in Frage zu stellen?!
Außerdem spührte Anakin ihr Potenzial und einen eisernen Willen. Je mehr er darüber nachdachte umso besser gefiehl ihm der Gedanke. Fast alle Wesen zeigten erst unter extremen Bedingungen ihre wahren Stärken, warum also erst Umwege gehen.

Sein Gesichtsausdruck klarte wieder auf.



G10 ~ Coronet ~ dunkle Nebenstraße ~ Aufgang ~ mit Tenia; weiter entfernt von Padme, Sarid, War, Padawane & NPCs
 
G10 ~ Coronet ~ dunkle Nebenstraße ~ bei Anakin; nahe Padme, Sarid, War, Padawane & NPCs

Eigentlich erwartete Tenia eine Standpauke oder etwas, was in diese Richtung ging. Schließlich wusste sie sehr genau, dass es nicht in Ordnung war, einfach jemandem zu folgen, sich auf ein Schiff zu stehlen und dann noch zu glauben, ungestraft davon zu kommen. So verwirrte es die junge Frau fast, als Anakin kein strafendes Wort hervorbrachte, sondern behauptete, sich über das Kennenlernen zu folgen.

Ertappt glitt ihr Blick abermals zu Boden, als Anakin vermutete, dass sie schon Schwierigkeiten gehabt hatte. Hatte sich ihr Benehmen etwa schon herum gesprochen? Tenia wollte sich gar nicht ausmalen, wie Rosita vielleicht schon die eine oder andere Warnung ausgesprochen hatte. Auch hier wusste Tenia sehr genau, dass sie schlechtes Benehmen an den Tag gelegt hatte, wenngleich sie das nicht zugegeben hatte und auch nie offen zugeben würde. Rosita war sie respektlos gegenüber getreten und den Eindruck, den sie bei Nei hiterlassen haben musste, war genauso miserabel gewesen. Dann war da noch Talery
Alles in allem hatte Tenia in wohl jeder Situation dargeboten, dass sie entweder schlecht erzogen war, oder aber einfach nicht wusste, wie man sich benahm. Obwohl sie außerdem vor gehabt hatte, sich anzustrengen und sich nichts mehr zu Schulden kommen zu lassen, hatte sie mehr oder weniger wieder etwas getan, was sich eigentlich nicht gehörte.

Das Gesicht Anakins wurde ernst, gar belehrend und spätestens in diesem Moment stand fest, dass sie die nächste Maßregelung erhalten würde. Sich innerlich darauf gefasst machend und nach keiner weiteren Ausrede suchend, wartete die junge Frau einfach ab. Das Wort Strafe fiel und bisher war Tenia so etwas auf Lianna entgangen. Aber vielleicht hatte sie eine Strafe oder etwas ähnliches ja wirklich verdient?
Erst als ihr Gegenüber davon sprach, von einer Strafe besser abzusehen, sah die Nullianerin wieder auf. Verwunderung machte sich in ihr breit, vielleicht aber auch ein wenig Dankbarkeit. Anakin hatte kein schaltendes Wort für sie übrig. Keinen Vorwurf. Keine Strafe. Nichts.

Ihm assistieren? Aber sie war doch keine Jedi! Wie sollte sie einem Jedi bei etwas assistieren? Zumal Tenia noch immer nicht wusste, in welcher Lage sie sich befand. Zwar konnte die Nullianerin vage vermuten, dass sie sich in einem Kriegsgebiet befanden, schließlich hatte sie solche Fahrzeuge gesehen, aber richtige Informationen oder richtiges Wissen hatte sie nicht.
„Ich weiß,“
erklärte Tenia also,
„Ich möchte auch keine Sonderbehandlung.“
Das sie dennoch keine Strafe wollte, musste sie glücklicherweise nicht erwähnen, denn es hatte den Anschein, als würde sie dieses Mal tatsächlich ohne etwas in dieser Art davon kommen.
„Aber ich bin keine Jedi.“
Sie konnte nichts, was ein Jedi konnte. Ihr war es gelungen ihren Rucksack für ein paar Zentimeter zu bewegen, aber das konnte sie nicht gezielt einsetzen, außerdem hatte sie diese Fähigkeit zutiefst geschockt, weil sie nicht begriffen hatte wie oder was genau geschehen war.
„Ich möchte assistieren, ja. Aber ich weiß nicht wie. Oder was. Ich habe keine Fähigkeiten in Jedi-Sachen.“
Genauso aufgeschmissen würde sie sein, wenn sie etwas Technisches tun sollte. Neben Klettern und Sport im Allgemeinen waren die Fähigkeiten der Nullianerin wohl recht begrenzt. Es sei denn, auf Knopfdruck weinen zählte. Aber damit war hier wohl kaum zu helfen. Was wiederum die Frage aufdrängte, was genau Tenia hier überhaupt tun sollte. Assistieren war ein breiter Begriff.

G10 ~ Coronet ~ dunkle Nebenstraße ~ bei Anakin; nahe Padme, Sarid, War, Padawane & NPCs
 

G10 ~ Coronet ~ dunkle Nebenstraße ~ Aufgang ~ mit Tenia; weiter entfernt von Padme, Sarid, War, Padawane & NPCs


Es war wenig überraschend, dass Tenia einwilligte zu helfen und ebenso sehr versuchte zu betonen, dass sie eigentlich gar keine Hilfe bieten konnte. Anakin musste schmunzeln. Was ihn jedoch überraschte waren die Gefühle die sie zu empfinden schien, als er erwähnt hatte, dass sie wohl schon genügend Schwierigkeiten gehabt hatte. Obwohl er nur auf ihr Tun als blinder Passagier hier auf Corellia angespielt hatte schien sich bereits mehr abgespielt zu haben was zu diesem Gefühlswirrwarr in ihr führte. Ein Grund mehr nicht härter mit der jungen Frau ins Gericht zu gehen, sagte Anakin zu sich selbst.

"Man muss kein Jedi sein um behilflich zu sein."

Er stand auf und reichte Tenia seine Hand um ihr behilflich zu sein und als ermutigende Geste.

"Du bist eine Padawan und ich spüre die Macht in dir. Wahrscheinlich benutzt du sie bereits öfter als du denkst wenn du dich deiner Umgebung bewusst machst, dich unterhälst oder auf Dinge reagierst."

Er deutete ihr zu folgen und gemeinsam gingen sie ein paar Treppen hinunter bis sie in ein Kellergeschoss kamen. Kurz orientierte sich Anakin mit all seinen Sinnen und neigte dabei seinen Kopf, sich umschauend leicht in die Höhe, bevor er an eine auf den ersten Blick unscheinbare Wand trat und die gelbe Klinge seines Lichtschwertes zündete.

"Ich werde deine Hilfe brauchen können, wenn ich erfolgreich die Kommunikationszentrale der imperialen Armee hier in Coronet infiltrieren und lahm legen möchte.",

meinte er ernst während er begann mit der Klinge einen Kreis in die betonierte Wand zu schmelzen. Dabei schaute er nicht zu der neben ihm stehenden Padawan, die wie er selbst lediglich von dem gelben Licht seiner Jedi-Waffe, der einzigen Lichtquelle hier unten, angestrahlt wurde.


"Die Republik braucht deine Hilfe!",

appellierte er an ihr Pflichtbewusstsein in der Hoffnung eine Motivation in ihr zu wecken. Es war ihm dabei durchaus ernst, denn ganz alleine würde es ungleich schwerer werden. Abgesehen davon plante der Jedi nicht in größere Gefechte zu geraten.

Anakin zog sein Lichtschwert aus der Wand und einen heftigen Tritt gegen die geschwächte Wand später fand sich ein nahezu perfekt-rundes Loch in der Wand, dass ganz offensichtlich in einen alten Versorgungstunnel führte. Eng aber immerhin mal kein Abfluss, dachte er bei sich als er andeutete hinein gehen zu wollen, sich aber nochmal umsah und darauf wartete, dass Tenia ihm folgen würde.



G10 ~ Coronet ~ alter Versorgungstunnel ~ mit Tenia
 
[Corellia | vor Coronet | Planquadrat B8 | A-A5 Transporter] John Clanc, Wonto Sluuk, weitere Soldaten

John kam langsam aber sicher zu sich, sogar so kräftig genug um wenigstens den Oberkörper hoch zu nehmen.

" Wonto. Ein Sith ist hier auf dem Planeten. ich hab es gesehen. Aber wie konnte ich das sehen ? Wir müssen zu Tomm Lucas oder wie der heißt . Er ist ein Jedi und auch hier."

Meinte John noch etwas schwächlich zum Ortolaner.

Nur wenige Zeit später, kamen der Transporter mit den Soldaten an der Landezone der NR an. John und Wonto verliesen als erstes den Transporter, und John setzte sich anh eine kleibne Lichtung und sah aufs große weite Meer.

[Corellia | vor Coronet | Planquadrat B8 |Landezone der NR] John Clanc, Wonto Sluuk, weitere Soldaten
 
[Corellia | vor Coronet | Planquadrat A10 |Landezone der NR] John Clanc, Wonto Sluuk, weitere Soldaten
[Erster Tag der Belagerung, Abend]

John Clanc war offenbar noch nicht ganz bei sich. Was auch immer er während seiner Ohnmacht gesehen und erlebt hatte, schien ihn noch nicht losgelassen zu haben. Ein Umstand, der Wonto Sluuk beunruhigte, denn für dessen doch eher beschränkten Horizont und profane Weltsicht klangen Johns Worte eher wie die eines Fieberkranken als eines Visionärs.

»Schon gut«, sagte der Ortolaner beschwichtigend. »Hier sind keine Sith oder Jedi. Und einen Tomm Lucas kenne ich auch nicht. Du bist im Transporter. Das abgestürzte Shuttle, weißt du noch?«

Wonto kam gar nicht auf den Gedanken, nach dem Wahrheitsgehalt von Johns Erzählung zu forschen. Für ihn stand fest, dass der Kamerad es sich das nur eingebildet hatte und hoffentlich bald wieder zur Besinnung kommen würde.

Schweigend legten sie die letzten Kilometer zurück, bis sie die Landezone erreichten. Mit ihrem Gepäck auf den Schultern verließen sie den A-A5. Sanitäter eilten herbei, doch Verwundete gab es nicht; lediglich zwei Leichen, die vor der hastigen Flucht in den Transporter gebracht worden waren, galt es wegzuschaffen. Doch das sollte jetzt nicht mehr Johns und Wontos Sorge sein.

Körperlich und geistig erschöpft setzten sie sich am Rand der großen, mittlerweile befestigten und alles in allem einem primitiven Raumhafen sehr ähnlichen Landezone nieder. Von ihrer Position auf einem kleinen Hügel aus konnten sie den Ozean sehen. Die roten Strahlen der Abendsonne gleißten auf den Wellen. Es war das erste Mal, dass Wonto mit seinen eigenen Knopfaugen eine solche Menge Wasser auf einem Fleck sah und er war zutief beeindruckt. Doch nach einigen schweigsamen Minuten holte ihn die Realität wieder ein. Es gab Dinge, die ihn sehr beschäftigten. Darunter eines, das er dringend zur Sprache bringen musste, und dies schien ihm der beste Augenblick dafür zu sein.


»John, was ist los mit dir?« fragte er. »Ich meine diese Anfälle. Du bist jetzt schon dreimal einfach weggetreten, und einmal so lange, dass ich schon dachte, du wachst nicht mehr auf. Das ist doch nicht normal. Ist es eine Krankheit?«

Und mit entschlossenem Tonfall fügte er hinzu:

»Du musst unbedingt mit einem Arzt darüber reden. Stell dir mal vor, das passiert mitten im Feuergefecht. Wenn du vorhin zwanzig Sekunden früher zusammen gebrochen wärst, dann hättest du es nicht in den Transporter geschafft und wärst mit Sicherheit tot.«

[Corellia | vor Coronet | Planquadrat A10 |Landezone der NR] John Clanc, Wonto Sluuk, weitere Soldaten
 
G10 ~ Coronet ~ dunkle Nebenstraße ~ Aufgang ~ mit Anakin; weiter entfernt von Padme, Sarid, War, Padawane & NPCs

Als Anakin schmunzelte begann das Eis bei Tenia langsam zu brechen und auch sie versuchte sich in einem Lächeln. Schließlich hätte der Jedi auch anders reagieren können. Sich in einer Schimpftirade verlieren können, oder etwas ähnliches. Aber er tat nichts dergleichen sondern lächelte sogar und darüber war Tenia recht dankbar.
Allerdings konnte er die Nullianerin schwerlich davon überzeugen, dass sie helfen konnte, auch wenn sie keine Jedi war. Schließlich war dieser Planet hier kein Wald und Wälder und Berge waren mehr oder weniger das einzige, was Tenia bisher gesehen hatte und worin sie sich auskannte. Hier würde sie sicher Kisten mehr tragen müssen, aber was genau sie überhaupt tun sollte, war immer noch ein Rätsel.

Anakin stand auf und reichte der jungen Frau die Hand um ihr dann, einen Atemzug später zu erklären, dass er die Macht in ihr spürte. Man konnte spüren, wenn jemand anderes die Macht in sich trug? Tenia verstand davon überhaupt nichts und konnte sich nicht vorstellen, wie man etwas spüren sollte, was ein anderer ins ich trug. Davon abgesehen hatte sie nicht einmal wirklich den Hauch einer Ahnung davon, was genau die Macht war und ob sie sich in einer Person befand, ober ob jemand sie einfach nutzen konnte, weil sie in der Luft oder worin auch immer lag.
Tenia war die ganze Geschichte zum Thema Macht im Grunde nur ein großes Rätsel. Das einzige was sie gehört hatte waren Sagen und Geschichten. Wie viel Wahrheitsgehalt darin versteckt war, davon wusste die Nullianerin nichts. Dass sie die Macht bereits nutze, war Tenia hingegen beinahe bewusst. Nur, dass sie es bisher Instinkt genannt hatte. Das eine Mal, als sie sich verlaufen hatte. Das war die erste Situation gewesen, in der sie etwas gespürt hatte, was sie vorher nie wahrgenommen hatte. Der ausschlaggebende Grund für ihre Reise nach Lianna. Dann war da eben noch der Rucksack, der sich auf sie zubewegt hatte und das, obwohl Tenia mit keinem Körperteil danach gegriffen hatte.
Der Jedi bekräftigte schließlich ein weiteres Mal, dass er Tenias Hilfe benötigte.
„Die Kommunikationszentrale der imperialen Armee infiltrieren und lahm legen?“, wiederholte sie.
Sie hatte doch nicht den blassesten Schimmer von Technik! Ihr erstes Comm-Gerät hatte sie sich vor wenigen Stunden erst gekauft.
Tenias Fragen aber wurden in den Hintergrund gedrängt, als Solo ein Gerät entzündete. Ein gelblicher Lichtstrahl kam mit surrenden Geräuschen aus einem metallenen Griff. Das musste ein Lichtschwert sein! Mit staunendem Blick beobachtete die junge Frau, wie die Klinge in der Wand verschwand, gerade so, als sei die Wand nur aus Papier.
Während Tenia weiter über diese Waffe staunte, erklärte Anakin, dass die Republik ihre Hilfe brauchte, was für Tenia weniger Anlass der Motivation war. Sie hatte sich nie für Politik interessiert. Daher bedeutete ihr die Republik oder besser die Bezeichnung von ihr recht wenig. Dann schon eher ihre Heimatwelt Null.

Anakin deaktivierte seine Waffe um dann dem Teil der Wand, den er gerade bearbeitet hatte, einen Tritt zu geben. Eine kreisrunde Fläche davon fiel schließlich nach innen und Tenia kam nicht umhin die Stelle, an der das Schwert in die Wand gedrungen war zu befühlen. Dann folgte sie Anakin in den Tunnel, dessen Zugang er gerade frei gelegt hatte.

„Kann ein Lichtschwert alle Materialien durchschneiden?“, brannte es Tenia zu wissen.

G10 ~ Coronet ~ Versorgunsgtunnel ~ mit Anakin
 
G10 ~ Coronet ~ alter Versorgungstunnel ~ mit Tenia

"Das hatte ich gesagt, oder?",

bestätigte Anakin die Nachfrage der Padawan, bevor sie in den Versorgungsschacht eintraten. Es war warm und stickig. Einige Rohre tropften und man konnte nur raten ob es sich um undichte Stellen oder kondensierte Flüssigkeit handelte. Am besten war jedoch sich gar nicht erst Gedanken darüber zu machen. Die meisten dieser Tunnel waren inzwischen stillgelegt und wurden von Schädlingen oder teilweise sogar Obdachlosen bewohnt. Der Abschnitt in den der Jedi sie beide geführt hatte war jedoch unbewohnt oder immerhin dunkel genug als dass man nicht sehen konnte was bei dieser Hitze um sie herum kroch und diesen doch recht deutlichen, modrigen und unangenehmen Geruch verursachte.

Bedauerlicher Weise hatten die Worte Anakins nur bedingt bei Tenias Motivation gefruchtet. Sie hatte offensichtlich noch kein Training erhalten, was die Sache nicht einfacher machen würde. Dennoch konnte Anakin seinem Bauchgefühl, das sich mal wieder entgegen menschlicher Vernunft äußerte, nicht widersprechen. Etwas sagte ihm, dass diese junge Frau mit der Situation zurecht kommen würde... ihrer wohl ersten Prüfung als junge Jedi. Abgesehen davon, dass die militärische Operation priorität hatte und es andernfalls hieß Tenia - eine Zivilistin, hätte er sie nicht mitgenommen - zurückzulassen. Das war unmöglich.


"Die wenigsten Materialien können einer Lichtschwertklinge widerstehen.",

beantwortete Anakin zufrieden die interessierte Nachfrage seine Begleiterin, während er langsam voran ging und die aktivierte Klinge seiner Waffe als Lichtquelle nutzte.


"Fast alle Kunst oder Baustoffe reagieren empfindlich auf die große Hitze die ein Lichtschwert produzieren kann. Genauso können hitzebeständige Legierungen jedoch das Eindringen der Klinge verhindern."

Er wandte sich beim gehen kurz um und lächelte Tenia zu. Vermutlich verstand sie nur Bahnhof.

"Am besten du testest es einfach mal selbst."

Wenn Anakin genauer gewusst hätte wo sie sich befanden und wäre ihre Mission nicht so dringlich, hätte er einfach gestoppt, ihr sein Lichtschwert in die Hand gedrückt und Tenia durch den Tunnel geschickt um einfach mal alles mit dem Lichtschwert anzuschnippeln auf das sie Lust hatte, doch würde ihre Neugier leider noch nicht so schnell befriedet werden können.

Beim Voranschreiten griff Anakin zwischenzeitlich zu seinem Com um Padme und Admiral Warblade über einen gesicherten Kanal darüber zu informieren, dass er sich der imperialen Kommunikationszentrale annehmen würde. Selbstverständlich nutzte er dafür die von Captain Dreadfuse angeratenen Kodierungen, ebenso wie er davon absah Tenia zu erwähnen.

Abruppt blieb Anakin an einer Gabelung stehen und versuchte sich zu orientieren.


"Stammst du von Null, Tenia?",

fragte er die Padawan, sie nur einen kurzen Augenblick direkt anschauend und seine Orientierungsphase somit unterbrechend. Er konnte sagen, dass sie kein Mensch war, auch wenn es schwer war dies zu begründen. Irgendwie hatte man sowas irgendwann im Gefühl. Es war jedoch merkwürdig, dass er diese feinen Merkmale der Nullianer erkennen konnte, sie jedoch dem wesentlichsten Merkmal ihrer vermeintlichen Rasse entbehrte. Ohne sie jedoch diskriminieren zu wollen, ging es ihm bei dieser Frage in erster Linie um ihren Hintergrund, ihrer Herkunft und eventuelle Vorkenntnisse, schien sie doch lange außerhalb des Ordens gelebt zu haben, wahrscheinlich auf ihrem Heimatplaneten.


G10 ~ Coronet ~ alter Versorgungstunnel ~ mit Tenia
 
Zuletzt bearbeitet:
G10 ~ Coronet ~ alter Versorgungstunnel ~ mit Anakin

Natürlich hatte Anakin gesagt, dass sie die Kommunikationsanlagen lahm legen wollten. Wie man so etwas machte hatte er hingegen verschweigen. Wenn Tenia ganz ehrlich war, konnte sie sich nicht einmal vorstellen, was so eine Anlage überhaupt war. Anakin meinte sicher kein einfaches Com-Gerät. Was genau er meinte blieb demnach weiterhin rätselhaft, aber Tenia war es zu unangenehm nach zu fragen. Schließlich gab es Dinge, die wohl jeder wusste und sicherlich gehörte diese Frage dazu. Auf Null brauchte es keine Kommunikationsanlagen. Die Dörfer waren klein, die Nullianer unterhielt sich von Angesicht zu Angesicht oder traf sich auf Dorffeiern.
Was auch immer Anakin meinte und wie auch immer er dabei Tenias Hilfe benötigte, zumindest ihre Neugier hatte er geweckt. Diese war es, die Tenia wohl davon abhielt, sich zumindest innerlich über die gegebenen Räumlichkeiten zu beschweren. Eigentlich konnte die Nullianerin stinkenden Räumen die zu allem Überfluss schmutzig und dunkel waren nichts abgewinnen. Aber die Neugier siegte, genauso wie das Bewusstsein darüber, dass sie sich kaum über etwas Beschwerern konnte, in das sie sich selbst hinein manövriert hatte.

Schließlich erklärte Anakin, dass Lichtschwerter nahezu alle Materialien durchschneiden konnten, was Tenias Erstaunen nur vergrößerte.

„Das bedeutet, der Griff des Schwertes muss eine hitzebeständige Legierung haben“,
stellte Tenia mehr fest, als das sie fragte, in dem Versuch zu begreifen, was Anakin ihr gerade erklärte. Ganz unverständlich war das nicht. Schließlich griff man nach heißen Gegenständen mindestens mit einem Handtuch oder ähnlichem. Demnach musste eine hitzebeständige Legierung etwas in dieser Art sein. Wie der Griff eines Küchengerätes.

„Selbst austesten?“
Nun legte sich Tenias Staunen auch in ihre Stimme. Bedeutete das, sie würde selbst ein solches Schwer besitzen? Für die junge Frau kaum vorstellbar. Dennoch hatte dieser Gedanke etwas Faszinierendes. Und das auch, weil sie mit einem Lichtschwert sicher niemand mehr auslachen würde. Kein Nullianer auf Null. Sie alle würden Tenia ernst nehmen. So viel stand fest. Niemand auf Null besaß eine Lichtwaffe. Die fortschrittlichsten Waffen die die junge Frau dort gesehen hatten waren Blaster gewesen und diese hatten hauptsächlich Touristen bei sich getragen. Ja, die Idee mit dem Lichtschwert begann Tenia immer besser zu gefallen, je länger sie darüber nachdachte.

Anakin
weiter folgend, blieb sie schließlich stehen, als sich der Weg gabelte und Anakin zum Stilstand kam. Bei seiner nächsten Frage allerdings wäre sie wahrscheinlich auch stehen geblieben, wenn Anakin nicht mit diesem Beispiel voran gegangen wäre.

„Wo… woher weißt du das?
Anakin sah aus wie ein Mensch, was zwar wenig zu bedeuten hatte, aber ihr war keine menschenähnliche Rasse bekannt, die eine andere anhand des Geruchs erkennen konnte. Was vermutlich auch daran lag, dass Tenias Wissen über Spezies begrenzt war. Sie wusste lediglich, dass Talery, die Camaasi gut riechen konnte. Aber Tenia zweifelte stark daran, dass Anakin sie am Geruch erkannt hatte. Ihre Größe konnte es auch nicht sein. Was nur noch bedeuten konnte, dass er ihre Gedanken hatte lesen können. Eine Theorie, die Tenia lieber nicht bestätigt wissen wollte.

„Ja, ich stamme von Null,“
antworte sie dann doch direkter auf die Frage, hoffend auf ihre eigene ebenfalls eine Antwort zu erhalten. Dann besah sich Tenia die Gabelung, als sie etwas ähnlich Vertrautes spürte, dass sie in den Wäldern Nulls gespürt hatte. Ein seltsames Gefühl, oder doch eher eine innere Stimme? Vielleicht auch beides, ineinander oder miteinander vermischt. Etwas, dass sich sicher anfühlte. Genau konnte Tenia dieses Gefühl nicht beschreiben. Es war eben das, was sie Instinkt nannte. Oder Vorahnung. Etwas in diese Richtung.

„Ich glaube, wir sollten dort entlang gehen“, meinte sie schließlich und deutete auf den linken Gang.

G10 ~ Coronet ~ alter Versorgungstunnel ~ mit Anakin
 
G10 ~ Coronet ~ alter Versorgungstunnel ~ mit Tenia

Zufrieden nickte Anakin der Padawan zu, die an Selbstvertrauen gewonnen zu haben schien. Aber irgendwo musste der Mut sich als blinder Passagier an Bord eines militärischen Schiffes zu schleichen und dann auch noch in unbekanntes und umkämpftes Gebiet zu folgen, ja auch kommen, dachte er bei sich. So schlug er den Weg ein, den Tenia vorgeschlagen hatte bevor er auf ihre Gegenfrage antwortete.

"Ich bin zwar noch nie auf Null gewesen, aber ein paar Nullianer habe ich schon getroffen."

Er bezweifelte, dass seine unspektakuläre Antwort die Padawan begeistern würde, aber es war nunmal die Wahrheit. Einfach und ungeschönt.


"Wenn man soviel herumgekommen ist, bemerkt man die kleinen, aber feinen Unterschiede... auch bei Nah-Menschen."

Mit jedem Meter den sie beide weitergingen sah Anakin sich darin bestätigt, dass Tenia instinktiv den richtigen Weg vorgeschlagen hatte. Wenn ihn nicht alles täuschte bewegten sie sich mehr oder weniger direkt auf die Küste zu, grob in die Richtung des Kommunikationsstützpunktes, den er beim Briefing in der Widerstandszentrale auf der Karte gesehen hatte.

Einige Augenblicke des Schweigens später befanden sie sich am Ende eines der Tunnel, einer Sackgasse.


"Ich glaube wir sind richtig...",

bemerkte Anakin mehr zu sich selbst, aber dank dem leichten Hall des Tunnels auch für seine Begleiterin gut hörbar, während er mit der Hand über die Wand strich, als konnte er etwas ertasten.
Nach kurzem Zögern formte er wie vorhin schon einen Zirkel in die Wand und öffnete ihnen so einen Durchgang in einen weiteren, wesentlich breiteren Tunnel. Dieser war nicht unbedingt einladender, aber wenigstens etwas kühler und besser "belüftet", wenn man das überhaupt so sagen konnte. Hier und da gab es kleine Lichtquellen die von Anzeigen, aktiven Schaltungen oder sonstigen kleineren Interfaces zur Wartung waren... alles Zeichen für einen aktiven Tunnel.

Ein Husten unweit des von Anakin erschaffenen Eingangs zog abruppt die Aufmerksamkeit des Jedi auf sich. Reflexartig fuhr er herum und leuchtete mit dem Licht seines gelben Lichtschwertes in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Offenbar waren sie nun doch auf die Obdachlosen gestoßen die sich in den unterirdischen Gängen der Hauptstadt tummelten. Erleichtert seufzte Anakin und deutete Tenia ab hier näher bei ihm zu bleiben, als sich der humanoide, in seiner Decke eingemurmelte, nicht wohlriechende Mann unbeeindruckt weiter an die Tunnelwand schmiegte. Ein paar schmatzende Laute waren alles was er von sich gegeben hatte.


"Hmm...",

mehr fiel Anakin dazu nicht ein. So wandte er sich ab und es konnte weiter gehen. Jedoch nicht ohne dass er kurz erläuterte wohin sie die Padawan instinktiv geführt hatte.


"Wir sind unter der Goldenen Straße, einer beliebten Einkaufsmeile von Coronet. Wie es aussieht ist dieser Versorgungstunnel noch teilwese in Benutzung... In jedem Fall bringt er uns näher an unser Ziel."

Er lächelte der fast schon neben ihm laufenden Nullianerin zu.

"Wie bist du eigentlich zu den Jedi gekommen?"

Mit dieser Frage bezweckte Anakin nicht nur mehr über die so zwischen mutig, schüchtern, aufgeregt und zielbewusst wirkende Padawan zu erfahren, sondern auch die inzwischen halbwegs abgebaute Spannung nicht so schnell wieder aufkommen zu lassen. Doch nicht nur für Tenia, sondern auch für ihn selbst begann dieser unterirdische Spaziergang die bevorstehende Mission fast schon in den Hintergrund zu drängen.

H7 ~ Coronet ~ Versorgungstunnel der "Goldenen Straße" ~ mit Tenia
 
[Corellia-System – nahe Drall - ISD Avenger – Flaggbrücke] Besatzung und Elysa Nerethin

Es wurde schnell offensichtlich, dass sie den Kommandanten Manius Selgorias des Aufklärers überrumpelt hatte, indem sie direkt den Kontakt aufnahm, nicht etwa einer der Kommunikationsoffiziere. Es war ungewöhnlich und Elysa konnte seine Reaktion mehr als nachvollziehen, doch wollte sie einen persönlichen Eindruck gewinnen. Zusätzlich konnte es für Kommandanten auch einen Ansporn darstellen sich in den Augen höherrangiger Offiziere hervorzutun, oder aber ermatteten Offizieren auch ein Zeichen sein, dass sie hier nicht allein oder vergessen waren. Somit erlöste sie ihn auch eilig, aber diszipliniert aus seinem Salut, indem sie es erwiderte.
Commander Selgorias fasste sich schnell wieder und bestätigte die Einsatzbereitschaft seines Schiffs, endlich eine gute Nachricht, denn die ausgereifte Sensorik der Gladius konnte Elysa wirklich gut gebrauchen. Die Spezifikationen beschieden dem Schiff sogar einen Kristall-Gravitationssensor. Nicht, dass die Geschwaderkommandantin wirklich getarnte republikanische Aufklärer vermutete, doch in der Regel vergab man solche teuren Technologien nur wenn sich auch entsprechende Experten an Bord eines Schiffs befanden.


“Ausgezeichnet. Wir nehmen die Gladius ins Kommunikations-und Taktik-Netz des Geschwaders auf, sie werden somit auch auf dem Laufenden bleiben. Möglicherweise hat die Republik uns ebenfalls aufgespürt, unseren bisherigen Daten zufolge lösen sich Schiffe aus der Blockade und scheinen einen neuen Verband zu formen. Sie sind wesentlich näher dran, ihre Position sollte es Ihnen erlauben eine Identifikation der Schiffs-Klassen vorzunehmen. Ich möchte wissen womit wir rechnen müssen.”

Nicht zu letzt um das Bedrohungspotenzial, aber eben auch die Möglichkeiten die sich dadurch auftun könnten einzuschätzen. Insbesondere die Evakuierung Corellias bereitete ihr derzeit Kopfzerbrechen, da sich dort die republikanische Flotte konzentrierte. Und das letzte was Elysa gebrauchen konnte war ein andauernder Schlagabtausch mit einer überlegenen Streitmacht.

“Zwei Dinge noch. Ich gehe davon aus, dass die Dritte Flotte vorerst als Zerschlagen gelten kann und verbleibende Einheiten aktiven Formationen zugeteilt werden. In diesem Rahmen attachiere ich sie hiermit dem Retribution-Geschwader und widerrufe Commodore Asers Rückzugsbefehl für ihr Kommando.”

Selgorias hatte sich freiwillig bereit erklärt zu helfen, ein Umstand den Elysa durchaus begrüßte, zeigte es doch den Einsatzwillen des Offiziers, als auch eine gewisse Risikobereitschaft, möglicherweise auch den Drang sich beweisen zu wollen. Alles Eigenschaften die sie durchaus positiv auslegte. Aber die imperiale Flotte wäre nicht die imperiale Flotte ohne ein gewisses Maß an Politik und irgendjemand könnte versucht sein dem Commander aus seiner offenen Kooperation einen Strick zu drehen. Motive dafür konnten vielfältig sein, ihre Handlung sollte jedoch eine Absicherung für den Kommandanten darstellen. Er tat dies nicht länger auf seine Verantwortung hin, sondern auf ihre, es würde dadurch weitaus schwieriger sein würde ihn in irgendeiner Weise zu belangen.

“Ich muss über die Entwicklungen im System auf dem laufenden Bleiben, gleichzeitig bedeutet dies aber nicht, dass sie sich zu hohen Risiken berufen fühlen sollen. Wenn die Situation für sie eng wird, springen sie aus dem System und kehren beruhend auf der zu dem Zeitpunkt vorherrschenden taktischen Situation an einer angemessenen Position zurück. Ich verlasse mich hierbei auf ihre Weitsicht. Sie wissen am besten, wie sie ihr Schiff zu führen haben Commander.”

Commodore Aser hatte die Gladius als Nachhut im System verbleiben lassen, somit musste er Commander Selgorias die nötigen Fähigkeiten zuschreiben auch ohne Führung von oben selbstständig operieren zu können. Die zeitgleich zum Gespräch stattfindende Einsicht in die Akte ihres Gesprächspartners hatte auch nichts zu Tage gefördert, was ihm dieses Können absprach. Insofern sie sich auf ihre Menschenkenntnis berufen konnte, hatte sie es mit einem effizienten Offizier zu tun. Daher sagte sie die Worte nicht einfach, sondern war auch davon überzeugt.

Weitere Worte der Erklärungen wären überflüssig, sollte sie die Passagierkapazitäten der Korvette benötigen, würde sie entsprechendes Anordnen. Sie teilte ein anerkennendes Nicken, bevor sie ihn an ihren Stabskommunikationsoffizier weiterschaltete, um die abgesprochenen Details umzusetzen.
Danach winkte sie erneut Lieutenant Commander Jinx zu sich.


„Haben wir den vermissten Legaten ausfindig machen können?“

„Letzte Berichte legen nahe, dass er sich in Candora, einer befestigten Hafenstadt befindet. Die Barracken der imperialen Armee wurden schwer bombardiert, die Regierungsgebäude ebenso, das Stadtzentrum ist schwer umkämpft. Wir können ihn nicht genau lokalisieren, derzeit gilt er als vermisst, womöglich verstorben.“

„Wir haben keine Zeit mehr. Wir müssen ihn abschreiben. Rufen sie unsere Bodenstreitkräfte zurück.“

Wenn die letzten verbliebenen Bodeneinheiten des Geschwaders aufgenommen waren würde man sich gen Talus und Tralus in Bewegung setzen. Die Zwillingswelten teilten sich die der Sonne zweitnächste Position im Corellia-System die geringe astronomische Distanz zwischen beiden Welten sollte es dem Geschwader ermöglichen auf die Hilferufe der beiden Gouverneure zu reagieren. Talus planetare Hauptstadt Dearic, als auch Sitz des Gouverneurspalasts hielt dem Angriff noch stand, da die republikanischen Bodentruppen noch nicht alle Abwehrgeschütze vernichtet hatten. In den Außenbezirken fielen jedoch immer mehr aus, so dass die verbliebenen Geschütze kaum viel länger eine abschreckende Wirkung haben würden und schließlich die Geleitschiffe Nahunterstützung geben könnten. Was schlussendlich fixe Verteidigungen oder Barrikaden zu Todesfallen verdammte.

Tralus Hauptstadt Rellidir war bereits gefallen, der Sorglosigkeit des amtierenden Gouverneurs Wayne Romvis, welcher sich derzeit auf seiner Privatyacht auf einem Angelausflug befand hatte es dieser zu verdanken, dass er noch nicht in Gefangenschaft geraten war. Elysa war sich ziemlich sicher, dass dieser Umstand eigentlich gegen ihn sprechen sollte, doch solange es ihre Aufgabe erleichterte konnte sie es nur begrüßen.

In wenigen Minuten würde man aus Dralls Orbit ausscheren, um so zeitnah wie möglich den Masseschatten des Planeten hinter sich zu lassen. Spätestens dann würde die Republikflotte, als auch die imperiale Führung auf Corellia von der Anwesenheit weiterer imperialer Einheiten im System erfahren. Und Elysa ob ihre Eröffnung den Weg nach Corellia öffnete.
Ein weiterer Blick auf das Taktikhologramm. Noch kein Update zu den Einheiten über Corellia. Sie brauchte diese Daten.


[Corellia-System – nahe Drall - ISD Avenger – Flaggbrücke] Besatzung und Elysa Nerethin
 
G10 ~ Coronet ~ alter Versorgungstunnel ~ mit Anakin

Die Antwort Anakins ließ mehr als nur zu wünschen übrig. Für einen Moment zog Tenia das Gesicht, als sie länger über die Antwort nachdachte. Nur der fehlende spöttische Unterton sorgte dafür, dass sie sich nicht beleidigt oder über sich lustig gemacht fühlte. Immerhin hatte Anakin von einem kleinen, feinen Unterschied gesprochen. Tenia konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was der Jedi meinte und an was er ihre Herkunft erkannte. Schließlich musste er, sofern er Null kannte wissen, dass der Unterschied zwischen Tenia und ihrem Volk in der Körpergröße lag. Niemand auf Null, der die junge Frau nicht kannte, wäre wohl auf die Idee gekommen, davon auszugehen, dass sie zu den Nullianern gehörte. Auf Null gab es neben ihr keinen winzigen Einheimischen.
„Das verstehe ich nicht“,
gab sie kurzerhand zu. Dennoch hatte es etwas angenehmes, nicht als Mensch identifiziert worden zu sein. Trotz der mangelnden Körpergröße fühlte sich Tenia ihrem Volk zugehörig und mochte es nicht, wenn jemand sie als Mensch bezeichnete. Ein wenig Ehrgefühl und Patriotismus besaß die Waldbewohnerin eben doch.

Das Duo erreichte die nächste Wand, das Ende des Tunnels, als Anakin erneut sein Lichtschwert zum Einsatz brachte, die Anfangsprozedur wiederholend. Ein neues Loch und ein weiterer Durchgang waren geschaffen. Ein breiterer, besser beleuchteter und weniger übel riechender Tunnel erstreckte sich vor den beiden. Ein Atemgeräusch brachte Tenia dazu sich umzusehen und einen Sekundenbruchteil später, als ein Husten zu hören war, blickte auch Anakin in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Der Lichtkegel seines Lichtschwertes gab den Blick auf einen Obdachlosen frei. Auf Null ein Bild mit absolutem Seltenheitswert, um nicht zu sagen etwas, was es eigentlich gar nicht gab und was somit auf wenig Verständnis oder Mitgefühl bei Tenia stieß. Im Wald konnte niemand obdachlos sein. Schließlich war er das Zuhause aller Nullianer. Demnach begriff die junge Frau vermutlich nicht, was es bedeutete, keinen Wohnsitz zu haben. Der Geruch, den der andere absonderte reichte aber völlig aus, um sich ihren Teil darüber zu denken.
In Anakins Schweigen sah die Nullianerin mehr oder weniger eine Bestätigung ihrer eigenen Gedanken. Wortlos setzen beide ihren Weg fort, als der Jedi erklärte, dass sie sich unter der goldenen Straße befanden.

„Es gibt Straßen aus Gold?“, wollte sich Tenia ungläubig vergewissern, als sie ihm gleichen Atemzug den Zusammenhang begriff um den Kopf zwecks ihrer eigenen Aussage zu schütteln. Eine Einkaufsmeile. Deswegen. An der Oberfläche mussten sich viele Coroner, oder wie auch immer man die Spezies nannte, die dort herum lief, befinden, die einkauften. Die erste Einkaufsmeile hatte die junge Frau in Lianna-City gesehen.
Aber für viele leblose Gebäuden und überfüllte Straßen konnte sich Tenia trotz anfänglicher Begeisterung nicht wirklich erwärmen.

Auf die Frage hin, wie sie zu den Jedi gekommen war, konnte die braun gekleidete einfach antworten.
„Mit einem großen Raumschiff.“
Wahrscheinlich aber bezweckte Anakin viel mehr mit der Frage und hatte sich denken gekommen, mit welchem Fluggerät Tenia nach Lianna gereist war.
„Ich bin zu ihnen gegangen, weil ich glaube, dass ich etwas von dieser Macht besitze. Oder besser, weil ich etwas erlebt habe, was mich das vermuten lässt.“ Damit war der Grund ihrers Erscheines und nach Tenias Vermutung, Anakins eigentliche Frage, erklärt.
Als ihr unmittelbar Rositas Worte zurück in den Sinn kamen, wanderte der Blick der Nullianerin zurück zum Boden. Du bist bestenfalls hier, um einen Ausgleich für etwas zu finden, was dir bisher nicht zuteilwurde. Dass musste sie Anakin nicht sagen. Zwar hatte Rosita mit diesen Worten genau ins Schwarze getroffen, aber diese Frage hatte Anakin nicht gestellt. Außerdem hatte er nicht das Recht dazu, diese Information zu erfahren, genauso wenig wie Rosita das Recht dazu gehabt hatte, diese Feststellung überhaupt zu tätigen!


H7 ~ Coronet ~ Versorgungstunnel der "Goldenen Straße" ~ mit Anakin
 
Corellia – Coronet – Planquadrat G10 – dunkle Nebenstraße - Lt. Chu und die Eels, War und die Sandpanthers, Batzen Widerständler, diverse Jedi, Padme und Sarid

Sarid war zufrieden, dass es keinerlei Proteste diesbezüglich gab die überlebenden Sturmtruppen gefangen zu nehmen und medizinisch zu versorgen. Aber selbst wenn jemand ihr in der Hinsicht widersprochen hätte, über diesen Punkt hätte die Corellianerin nicht mit sich reden lassen. Auf Anweisung von Padme kümmerte sich Steven mit Hilfe eines anderen Widerständlers (Michael) um diese Sache, so dass sie sich nicht weiter darüber Gedanken machte. Des weiteren gab Sarid Padme und War selbstverständlich recht, dass sie alle von hier so schnell wie möglich von hier verschwinden sollten. Die Sturmtruppen würden bestimmt sehr schnell vermisst werden. Zwei wie es schien Padme bekannte Kamino stießen noch zur Gruppe und besprachen einige Dinge. Dabei bekam die Jedi-Rätin noch mit, dass die selonianischen Tunnel offen bleiben würden und sie es den pelzigen Selonianern überlassen mussten sich selbst zu schützen, eine Information, die ihnen vielleicht noch nützlich sein konnte.

"Möge die Macht mit uns allein sein.",

verabschiedete Sarid sich dann von den anderen und trat dann zum wartenden Transporter. Die beiden Jedi-Ritter, die sie noch begleiten würden, ein großer männlicher Kiffar mit brauner Mähne namens Kiel Cany und eine um einiges zierlichere weibliche Chalactanerin namens Gin Nezz schickten sich zusammen mit Sarid an in ihr Gefährt steigen, in dem bereits Rilanja saß. Die aktuell grüne Falleen führte irgendwelche Selbstgespräche und stellte irgendwas dort drinnen um. Es erklang bereits das leise Brummen der aktiven Repulsoren und wenig später machte das Gefährt einen Satz nach vorne. Überrascht saßen alle drei dem Transporter nach als dieser ohne sie davon schwebte und erst nach einigen Metern wieder zu stehen kam. Entsprechend zerknirscht und intensiv gelb gefärbt fragte die am Steuer sitzende Padawan als sie sie zu Fuß eingeholt hatten erst nach dem Weg und bat sie alle einzusteigen.

"Ziemlich gerade nach Norden. Bleib hauptsächlich auf kleinen Seitengassen und vermeide alle größeren Ansammlungen von Wesen und erst recht Imperialen."

Dann zögerte Sarid einen Moment als sie sich vorne neben die Falleenjedi setzte.

"Und das nächste Mal warte bitte mit dem Losfahren bis alle eingestiegen sind, in Ordnung?"

Die Frotzelei konnte sich die Jedi-Rätin nicht verkneifen. Immerhin wäre ihnen ihre Padawan fast davon gefahren. Ansonsten machte der Transporter auf sie einen ganz passablen Eindruck. Die Leute vom Widerstand mussten der Optik nach einiges daran verändert haben, aber solange dieser sie ans Ziel brachte war die ältere Jedi damit zufrieden. Als dann auch Visas, Nei, Chu und Vorago an Bord waren, gab Sarid diesmal ein Zeichen.

"Fahr los, Rilanja."

Die Karte aufrufend prägte Sarid sich den Weg zu dem ersten Schildgenerator ein. Da sie aber selbst als Jugendliche in Coronet City gelebt hatte fiel ihr das nicht schwer.

"Wenn du nahe der Küste bleibst und nur dem Militärkrankenhaus ausweichst müssten wir uns mit etwas Glück bis in die Nähe des Schildgenerators durchschlängeln können.",

schlug die Jedi-Rätin vor. Einen kurzen Blick nach hinten werfend fügte sie noch eine Bemerkung hinzu.

"Weitere Vorschläge oder Ideen sind im Übrigen jederzeit willkommen und haltet auch alle Augen, Ohren und falls vorhanden Machtsinnen offen."

Damit wollte sie die anderen Mitglieder ihrer Infiltrationsgruppe ermutigen auch Vorschläge vorzubringen für den Fall, dass jemandem anderes eine bessere Idee hatte. Sie folgten für den Moment dem Verlauf der dunklen Gasse, in dem sie das Feuergefecht geführt hatten. In einigem Abstand standen immer wieder Straßenlampen, die ihr trübes Licht verbreiteten, aber damit auch nicht verhüllen konnten, dass sie in keinem allzu schönen Teil Coronets waren. Sie rauschten einige Male größeren Gebäuden mit großen Toren vorbei, vermutlich Lagerhäusern. Auf der anderen Seite standen soweit es in dem schwachen Licht der Lampen erkennbar war renovierungsbedürfte Wohnhäuser. Immer wieder waren erleuchtete Fenster zu sehen. Also wohnten selbst in der Gegend noch Einwohner dieser Stadt. Es galt nicht zuletzt um ihretwillen Kämpfe so weit wie möglich zu vermeiden. Nach einer Weile mit ereignislosem Flug kamen sie nach Sarids Einschätzung dem Militärkrankenhaus immer näher.

"Vorsicht jetzt, bald müssten wir nach der Karte das Militärkrankenhaus erreichen. Dieses wird bestimmt gut bewacht. Wir dürfen nicht entdeckt werden!"

Corellia – Coronet – Planquadrat G08 – dunkle Straße in der Nähe des Militärkrankenhauses - Lt. Chu, Trooper Vorago, zwei Jedi-Ritter, Rilanja, Nei, Visas und Sarid
 
[Corellia | vor Coronet | Planquadrat A10 |Landezone der NR] John Clanc, Wonto Sluuk, weitere Soldaten

John hörte Wonto zu. Als der blaue jeodch meinte, das John sich das nur eingebuildet hätte, schüttelte John hastig mit dem Kopf.

" Nein. Ich bin mir sicher es ist wahr. Und es muss was mit mir zu tuhen haben. Ich muss mit einem Jedi sprechen Wonto."

Meinte John sicher, ehe er sich etwas bequemer hinsezte, und eigentloch die Augen schließen wollte, als Wonto erneut anfing den menschen zu fragen was das alles sei, und was mit John los seie. John schüttelte erneut den Kopf.

" Es ist keine Krankheit. ich brauche einen Jedi keinen Sanni. Glaub mir einfach. Bitte.."

Meinte John stammelnd und eher abbrechend, so das es sich ganz und gar nicht nach einem Satzende anhörte.
 
H7 ~ Coronet ~ Versorgungstunnel der "Goldenen Straße" ~ mit Tenia

Anakin schüttelte den Kopf, als die Padawan bemerkte, sie wäre mit einem Raumschiff zu den Jedi nach Lianna gekommen. Zu ihrem Glück blieb dieser aus Sicht des Jedi unnötige Kommentar nicht ohne eine ernstzunehmendere Erläuterung. Wenn dies die Art war, wie sie auf eigentlich klare, aber eben kurz formulierte Nachfragen reagierte konnte er sich schon vorstellen wie ihre ersten Tage bei den Jedi ausgesehen haben mussten. Die meisten Jedi, vor allem diejenigen die die meiste Zeit im Orden und weniger auf Missionen verbrachten, reagierten mitunter geradezu allergisch auf schnippische Bemerkungen von Neuankömmlingen. Er selbst sah darüber jetzt einfach hinweg.

"Also ich glaube du vermutest richtig.",

stimmte Anakin Tenia zu, während er ihre Umgebung im Auge behielt. Es war ruhig und bis auf den Obdachlosen gerade ebend schien niemand anderes in diesem Tunnel zu sein. Man konnte jedoch nie wissen, ob sich einer dieser Wesen am untersten Ende der Gesellschaft nicht ein paar Credits damit verdienten, den Imperialen als Spion ein paar Infos über Ereignisse gaben, die oft nur auch nur von unauffälligem oder wenig Beachtung entgegen gebrachten Personen "gesehen" wurden.


"Ich glaube",

betonte Anakin fortfahrend.


"es war nur ein weiterer Schritt von dir, den Mut oder die Torheit aufzubringen, dich an Bord des Schiffes hierher nach Corellia zu schleichen. Deine Heimat zu verlassen und hierher zu kommen war vielleicht ein Pfad, der bereits vor dir lag ohne das du dir dessen bis jetzt bewusst warst."

Früher als Anakin selbst noch auf Coruscant ein meisterloser Padawan war, hatte es Zeiten gegeben, in denen er wohl genauso kopflos wie Tenia gehandelt hätte. Es gab nur keinen Krieg und keine derartigen Schiffe im Tempel, auf die man sich so einfach hätte schleichen können. Auch deshalb konnte er seiner Begleiterin keine Vorwürfe machen... im Gegensatz zu dem ein oder anderen Jedi im Orden.

"Vielleicht war es aber auch einfach nur Zufall oder riesiges Pech, dass du jetzt hier bist und mit ausgerechnet mir hier durch stinkende Tunnel auf eine lebensgefährliche Mission gehst, Coronet und folgerichtig ganz Corellia von der Geißel des Imperiums befreien musst ohne zu ahnen worauf du dich einlässt."

Ein breites, verschmitztes Grinsen war in das Gesicht von Anakin getreten als er Tenia von der Seite anschaute. Er glaubte ja wirklich an Ersteres, aber wenn er in den über 10 Jahren als ausgebildeter Jedi und einem Leben der extremen Gegensätze eines gelernt hatte, dann dass die Macht mit ihren "Spielchen" keine Rücksicht auf die Beteiligten nahm, im Guten wie im Schlechten. Manchmal war es sogar besser es lieber Zufall zu nennen als "den Willen der Macht". Eine Lektion die jeder Jedi für sich lernen und gegebenenfalls akzeptieren musste - oder eben nicht. So empfand er es jedenfalls.

"Und wobei glaubst du die Macht gespürt zu haben?",

fragte er dann doch ernster nach.


H7 ~ Coronet ~ Versorgungstunnel der "Goldenen Straße" ~ mit Tenia
 
Zuletzt bearbeitet:
G8 ~ Transporter nach H6 ~ mit Sarid, Rilanja, Visas & NPCs[/b]

Griffbereit hatte Nei ihren Blaster und auch ihr Lichtschwert im Anschlag gehabt, doch überwältigt von der schnellen Reaktion fast aller Beteiligten um sie herum stand sie nur da, wich gelegentlich etwas zurück und blieb in Deckung, während sich um die Sturmtruppen schnell gekümmert wurde. Dass Sarid im Anschluss an das Schamützel anregte sich um die Verletzten zu kümmern und entsprechend gefangene zu machen, überraschte die Padawan etwas. Die eindeutig unterlegenen Imperialen, die im Grunde sicher mit einer Lizenz zum Töten angerückt waren, erfuhren somit eine Gnade, die Nei wahrscheinlich nicht hätte walten lassen... zumindest nicht intuitiv.

Während sich also um die Gefangenen und Verletzten gekümmert wurde hieß es dann auch schnell für die Gruppe Jedi um Sarid aufzubrechen. Wortlos die jüngsten Ereignisse rezipierend stieg die Ruusanerin in den Transporter, kurz bevor dieser auch schon abhob. Sie nahm auf einer Kiste platz, ein wenig abseits von ihrer Meisterin und Rilanja, der Nei nicht so richtig zutraute die Mühle fliegen zu können, die es aber dennoch tat. Statt sich um die Fertigkeiten als Pilotin ihrer Mitschülerin Gedanken zu machen, hielt Nei lieber für's erste fest, dass sie nicht hektisch reagiert hatte. Die Anwesenheit der anderen Jedi hatte ihr keine Gelegenheit gegeben einzugreifen. Besser vielleicht keine Notwendigkeit, dachte sie. Dass sie kühl geblieben war und nicht aus dem Affekt irgendwohin geschossen hatte, gab ihr für den Moment ein gutes Gefühl. Ob sie das beim nächsten Gefecht dann aber falls nötig würde tun können, verursachte für den Moment einige Falten auf ihrer Stirn. Denn eins war klar, es wäre nicht das letzte Gefecht in das sie hier geraten würde. Andererseits auch nicht das erste, in dem sie tatsächlich zur Waffe greifen und sich - und andere - würde verteidigen müssen. Zumindest dieses Gedankenspiel gab ihr einen Hauch von Zuversicht...


"Wir stürzen eh ab und gehen alle drauf...",

vollendete die blauhaarige Padawan ihren Gedanken leise mit sich selbst redend, bevor sie sich neben Sarid und hinter Rilanja stellte und sah, was es da vorne im Cockpit ebend zu sehen gab.


G8 ~ Transporter nach H6 ~ mit Sarid, Rilanja, Visas & NPCs[/b]
 
H7 ~ Coronet ~ Versorgungstunnel der "Goldenen Straße" ~ mit Anakin


Anakin ging nicht weiter darauf ein, wie er darauf gekommen war, woher er wusste, von welchem Planeten Tenia stammte und sie selbst beließ es bei dieser Nichtantwort, nahm sich aber vor, ihn bei einer anderen Gelegenheit erneut zu fragen. Das er Gedanken lesen konnte glaubte sie nicht. Rosita hatte davon gesprochen, dass Gefühle eine Person verraten konnten. Aber wie man ausstrahlen konnte, dass man von einem bestimmten Planeten kann? Für die junge Frau ein Rätsel. Hätte sie der eigentlichen Größe der Nullianer entsprochen, dann wäre Anakins Vermutung nicht verwunderlich gewesen. Aber so?

Die nächsten Worte Anakins konnte Tenia nicht bestätigen. Für sie war das Einschleichen auf das Schiff weder Mut, noch Torheit gewesen. Pure Neugierde, gepaart mit Gedankenlosigkeit. Nicht mehr und nicht weniger. In jedem Fall nichts, was ihr vorherbestimmt war.

„Ich glaube nicht daran, dass jemandem etwas vorherbestimmt ist“,
gab die Nullianerin schlicht und einfach zu. Denn für sie machten solche Vermutungen oder Theorien keinen Sinn. War jemandem etwas vorherbestimmt, wie der Weg, den er beschritt, bedeutete das, dass man nicht frei war. Ein Gedanke mit dem sich die junge Frau nicht anfreunden konnte. Außerdem würde Vorherbestimmung auch bedeuten, dass ihre Kleinwüchsigkeit einen besonderen Grund hatte. Tenia nannte solche Gegebenheiten ganz einfach Zufall. Alles andere war für sie nicht logisch.

„Bestimmt war es Zufall,“
bestätigte sie so Anakins nächste Vermutung, als sie ins Stutzen geriet. Lebensgefährliche Mission? Meine der Jedi das wirklich ernst? Sein Lächeln verunsicherte die Nullianerin. Sie befanden sich nicht wirklich auf einer Mission, die ihr Leben kosten konnten?

„Du meins wirklich, wir könnten… unser Leben verlieren?“
Tenia hatte sich schon mehr als einmal bewusst in Gefahr begeben, aber dennoch löste diese Information alles andere als Begeisterung in ihr aus. Beim Klettern hatte sie persönliche und erfolgreiche Momente gehabt. Momente, die nur ihr gehörten. Und in all jenen Stunden, in denen sie hohe Felsen erklommen hatte, hatte sie Freiheit gespürt. Ihre Freiheit. Hoch über den Wäldern Nulls, alles unter sich wissend, alles überblickend könnend, hatte Tenia sich wundervoll gefühlt. Es waren ihre persönlichen Momente, die sich unvergesslich in ihr Gedächtnis gebrannt hatten. Aber für eine Republik über die sie kaum etwas wusste, ihr Leben in Gefahr zu bringen? Das war wirklich etwas anderes.

Schließlich wurde die Stimme und der Blick des Jedis ernster, als er genaueres über Tenias Begegnung mit der Macht wissen wollte.
„Wahrscheinlich klingt es lächerlich“,
warnte sie den anderen vor, ehe sie zu erzählen begann.

„Aber einmal, als ich mich auf Null verlaufen habe, hat mit etwas den Weg gesagt. Obwohl ich wirklich fremd an dem Ort war und ihn nie zuvor gesehen hatte, komplett die Orientierung verloren hatte, hat mir, nach einem kurzem Moment etwas den Weg gewiesen. Keine innere Stimme. Eher… ein Gefühl. Oder ein Impuls. Etwas. So wie ein Instinkt.“

Ja, jetzt wo sie das aussprach, klang es sogar in ihren eigenen Ohren ziemlich weit her geholt.

„Und in meinem Quartier ist auch etwas passiert. Ich war wütend und mein Rucksack stand in Entfernung von mir. Ich habe ihn angestarrt und dann hat er sich auf mich zubewegt. Nur ein winziges Stück. Aber er hat sich auf mich zubewegt.“
Was wiederum noch verrückter klang als das, was Tenia über den Wald gesagt hatte. Beide Erzählungen weckten in ihr das Bedürfnis, sich zu rechtfertigen.
„Anders kann ich es nicht erklären. Aber ich bin ganz sicher nicht verrückt und das ist wirklich passiert.“
Sie wollte weder den Eindruck erwecken verrückt zu sein, noch zu Lügen. Zwar hatte sich Tenia schon häufiger kleiner Lügen und Ausreden bedient, aber was diesen Punkt betraf, hatte sie sich ganz sicher nichts aus den Fingern gesaugt.

H7 ~ Coronet ~ Versorgungstunnel der "Goldenen Straße" ~ mit Anakin
 
H7 ~ Coronet ~ Versorgungstunnel der "Goldenen Straße" ~ mit Tenia

"Du brauchst dich nicht rechtfertigen, Tenia.",

beruhigte Anakin die Padawan. Tatsächlich hatte sie vielleicht schon anderen, Nicht-Machtbegabten davon erzählt und war auf zweifelnde Zuhörer getroffen. Als Jedi konnte er jedoch spüren, dass seine Begleiterin die Wahrheit erzählte und die Macht in ihr, die zwar noch schlummerte aber für jeden geschulten Machtnutzer unübersehbar war, gab ihm genug Gewissheit, als dass es wohl wirklich die Macht war die sie geleitet hatte und ihren Rucksack in Bewegung versetzt hatte.


"Ja natürlich ist unser Auftrag lebensgefährlich.",

versuchte Anakin, der zugegeben etwas das Feingefühl im Umgang mit Schülern verloren hatte, war es doch schon Jahre her, dass er einen eigenen Padawan unterwiesen hatte.


"Aber ist es nicht auch lebensgefährlich in ein fremdes Raumschiff zu steigen oder sich in den Wäldern Nulls auf unbekanntem Terrain zu bewegen?"

Kurz machte er eine Pause und wartete auf die Reaktion der Nullianerin.

"Alles was wir tun ist gefährlich und dass du zu den Jedi gegangen bist, bisher auch geblieben bist zeigt Selbstlosigkeit."

Anakin blieb stehen und wandte sich nun direkt an Tenia. Sein Gesichtsausdruck war ernst.

"Ich glaube ja nicht an bedingungslose Opferbereitschaft, aber du bist jemand besonderes, jemand der die Möglichkeit hat einen Unterschied zu machen. Vielleicht glaubst du nicht an die Republik oder ihre politischen Ideale. Vielleicht glaubst du auch nicht, dass das Imperium eine Gefahr darstellt. Aber schau dich hier nur mal um. Eine riesige Metropole, ja ein ganzer Planet wird unterdrückt. Die Heimat vieler einzelner Individuen... stell dir vor es wäre deine Heimat, Personen die dir nahe stehen und die du magst. Würdest du nicht tun was in deiner Macht steht um ihnen zu helfen?"

Mit einem eindringlichen Blick schaute er der jungen Frau in die Augen, die Wirkung seiner Worte erneut abwartend, um dann ruhiger hinzuzufügen:

"Ich müsste mich schon sehr irren, wenn dich das kalt lassen würde."

Dann legte er seine Hand auf ihre Schulter, wobei sein Tonfall einen motivierend-sorglose Klang annahm und sein Gesichtsausdruck aufklarte.

"Außerdem, was soll schon schief gehen?"

Anakin stellte sich nun seitlicher zur Padawan und deutete in die Richtung des noch nicht erkennbaren Endes des Tunnels.


"Ich bin schließlich dabei! Und nach den Tunneln haben wir das Schlimmste längst hinter uns."

Er warf ein Zwinkern in die Richtung von Tenia und machte Anstalten weiter zu gehen. Um nicht weiter auf eventuelle Gefahren einzugehen, die Anakin sich selbst vor derartigen Missionen ungern zu bewusst machte, beziehungsweise lieber nicht zuviel nachdachte, wechselte er das Thema und kam zurück auf die Macht-Erlebnisse der Nullianerin zu sprechen. Zugegeben, vor allem dass sie diesen Rucksack bei einem Streit bewegt hatte, gab dem Jedi etwas zu denken.

"Manchmal öffnen unsere Gefühle gewissen Türen in unserem Kopf. Vielleicht eher Barrieren die uns Machtnutzer davon abhalten mit der Macht zu kommunizieren. Ich denke das ist der Grund warum sich deine Tasche bewegt hat und warum du dich instinktiv orientieren konntest."

Anakin atmete tief durch.

"Die Macht spricht immer zu uns, aber wir haben verlernt ihr zuzuhören. Durch Impulse und starke Gefühle können manche sie entfesseln, doch kontrollieren kann man sie nur, wenn man seine Gedanken zum Schweigen bringen kann oder mit viel Übung seine Gedanken von den "Worten der Macht" isolieren lernt."

H7 ~ Coronet ~ Versorgungstunnel der "Goldenen Straße" ~ mit Tenia
 
Aufklärung

:: Orbit über Corellia :: Imperiales Geschwader "Retribution" (VA Nerethin) :: CRV Gladius :: Brücke || CDR Manius Selgorias und Brückencrew
:: Am Rande des imperialen Minenfeldes D8 ::

Das Bild der Admiralin war auf dem Flachbildschirm des Stehpultes erloschen und es war erstaunlich still auf der Brücke der Gladius. Zwischen den großzügig platzierten Kommandostationen der Kommunikation, Sensorik, der Waffenkontrolle und der Schiffskontrolle, an denen die Deckoffiziere ihren Dienst verrichteten, standen einige andere Flottensoldaten etwas ratlos umher. Für diese einfachen Soldaten war der Augenblick schwer einzuschätzen und dennoch ein wenig fesselnd. Einmal den Kommandanten dieser jungen Mannschaft mit seiner bunt gewürfelten Crew direkt erleben zu dürfen. Und dann auch noch angesichts einer relevanten Befehlserteilung durch das Oberkommando. Das war eine seltene Gelegenheit Nähe herzustellen. Manius quittierte still die Weiterleitung an die Sensorikwarte der Avenger und schob die Verbindung an die Konsole seiner Kommunikationsoffizierin Helena Obiskana weiter. Kurz sah er sich um, während seine Gedanken überraschend gemächlich über die nähere Zukunft der Gladius wälzten. Sein Blick legte sich dabei auf einen schwarzen Kampfstiefel eines schwarz-blau uniformierten Flottensoldaten, der seine Arbeiten für den Augenblick unterbrochen hatte. Seine Stiefel waren ölverschmiert an der Sohle, was man am sanften Blau des Teppichs gut ablesen konnte. Der Bodenbelag der Brücke war in einem saumäßigen Zustand, musste man sagen. Ölschmieren, Kabelbrand, Flecken unbekannten Ursprungs, losgetretene Stoßkanten. Wie würde das hier erst nach einer wirklich ernsten und ausdauernden Gefechtssituation aussehen? Der Gedanke war belustigend. Manius Selgorias mochte es, wenn Dinge benutzt wurden. Das schuf Charakter. Das brachte ihn wieder vom Teppich der Brücke fort auf den Teppich der Tatsachen. War die Gladius auch ein Teppich? Und wenn ja, wer stand darauf grade herum?

Vizeadmiral Nerethin hatte einen umsichtigen Befehl gegeben, befand der Commander, der vordergründig in dieser Art auch von ihm erwartet worden war. Das erfüllte ihn mit Zufriedenheit.

"Chief Skalund, stellen Sie mich schiffsweit durch."

Der Kommunikationsoffizier betätigte zwei Armaturen.

"An die Besatzung der Gladius, hier spricht der Kommandant. Ich setze Sie in Kenntnis, dass wir das System Corellia bis auf weiteres nicht verlassen werden. Die Vorbereitungen zum Lichtsprung sind abzubrechen. Alle Stationen werden besetzt. Unsere Mission lautet Aufklärung und möglicherweise Evakuierung. Wir operieren vorerst auf Alarmstufe Orange. Selgorias Ende."

Als die Übertragung verstummte und Manius das schwarze, kantige Mikrofon wieder an den Stehpult zurückgehängt hatte, erhob unvermittelt der Co-Pilot Balag Han das Wort. Der Landsmann aus Anaxes, den Manius als einzigen der Crew persönlich aus früherer Zeit kannte.

"Sir, wir exponieren uns."

Der gewissen Empörung war Sorge beigemischt. Jeder auf der Brücke hatte die Worte der Admiralin vernommen. Und Manius wusste worauf Balag Han anspielte. Aus gewisser Warte betrachtet, war die Gladius grade zu einer Art Warnmelder geworden, einige tausend Kilometer vor der Speerspitze des Retribution-Geschwaders. Natürlich kannte Balag Han die Gerüchte über die Frau Elysa Nerethin. Wenn sie sich hier verbarg hatte sie auch etwas zu verbergen. Machenschaften die es erfordert hatten eine ganze Flotte zu opfern, vielleicht? Machenschaften, denen ein kleines Schiff wie die Gladius, grade als nächstes Opfer zugute kommen konnte?

Wäre Balag Han kein Landsmann aus Anaxes gewesen, hätte Manius schärfer reagiert, aber so überging er den Einwurf mit einem unerbittlichen Blick. Keine Zweifel im Angesicht des Oberkommandos.

"Meine Herren, sie haben es gehört. Wir sind dem Retribution-Geschwader zugeordnet, Kampfgruppe Avenger. Unser Auftrag ist deutlich. Sensorik, geben sie alle Erkenntnisse zu Klasse, Zustand und Bewegungsrichtung feindlicher Schiffe geordnet an die Gefechtsmodellierung der Avenger weiter. Beginnen sie mit den kapitalen Schiffen zuerst. Dann möchte ich wenn möglich ein Funkprofil für alle Großschiffe sowie alle auffallend kleinen Schiffe ohne Formation. Triangulieren sie, sofern möglich, mit allem was uns da draußen noch gewogen ist. Mögliche feindliche Aufklärer und Kommandoschiffe daraufhin markieren. Ich will ein Gesamtbild.

Lieutenant Anders lassen sie wissen, dass seine Soldaten alles für die Aufnahme von befreundeten Truppen oder feindlichen Gefangenen vorbereiten soll. Möglicherweise unter Gefechtsbedingungen.

Alle zurück auf Posten! Arbeiten hier abschließen und dann die Brücke räumen!"

Damit verließ Manius Selgorias den Kommandopult und ging zu einem der großen Deckenmonitore, den man mittlerweile behelfsmäßig auf einen Werkzeugwagen abgesetellt hatte. Noch während die Geschäftigkeit auf der Brücke wieder einsetzte und der XO Vintar Ionesk die grobe Anweisung seines Kommandanten in klare, scharfe Detailbefehle umsetzte, flimmerten auf dem Bildschirm schon die ersten Informationen von der Sensorik auf. Schnell war sie, dachte sich Manius, die Wissenschaftlerin, die hier Offizierin spielen wollte. Er nahm sich nun doch ernsthaft vor ihr später seine Achtung auszudrücken! Aber zuerst die Lage über Corellia...

Die Lage auf den Punkt gebracht: Corellias Orbit war zu einem Gutteil dominiert durch feindliche Truppen. Strategisch relavante Sprungpunkte im ganzen System schienen ebenfalls besetzt oder zumindestens überwacht. Die neue Republik hatte das Corellia-System im Augenblick militärisch dominiert.

Insbesondere im Orbit von Corellia kreuzten die schwersten Kampfschiffe des Feindes. Da war der Supersternenzerstörer Event Horizon, unmittelbar bei der Werft von Corellia. Dann ein Konglomerat schwerer Schiffe in geostationärer Bahn über Coronet. Auch über Tyrena war eine markante Präsenz in Form eines Republic-Class Sternenzerstörers [Legend of the Republic].

Doch wie bereits die Aufklärung des Retribution-Geschwaders erkannt hatte, gab es eine markante, weitere Flottenformation, die eine Blockadeformation gegen den Hyperraum-Ankunftspunkt Rendili einnahm. Dort fand sich ein Mon Calamari Supersternenkreuzer der Klasse MC 102 [Reef of Resistance] in gutem Zustand sowie ein MC 90 mit scheinbar toter Hauptkommunikation [Picon]. Diese Ansammlung lag im Relativ-Nord zu Corellia, nahe D2-3.

All diesen schweren Standbeinen des vergangenen Angriffs waren Kampfgruppen zugeordnet, die sich nun klarer abhoben, obgleich sie zweifelsohne neu gebildet wurden. Durch die Orbitalhoheit hatte der Feind die Gelegenheit erkauft sich neu über Corellia zu regruppieren.

Doch Corellia-Planet war nicht der einzige Schauplatz. Talus, Tralus, Selonia und Drall verzeichneten alle eskortierte Transporteinheiten, was von massiven Planetenübernahmen kündete. Die Neue Republik war in Breite auf dem Vormarsch! Dazwischen, in den vormals umkämpften Quadranten des Orbits, schwirrten Bergungs- und Aufklärungsdroiden und Schiffe. Systematisch wurden potentiell gefährliche Trümmer, Minen, Sonden und versprengte Kleinschiffe ausgeschaltet.

Was für eine Niederlage für das Imprium.​

Manius Selgorias folgte dem sich langsam füllenden Detailbild mit Interesse. Die Daten wurden direkt an das Retribution-Geschwader weitergegeben. Schiffstypen folgten Kennziffern für geschätzter Schaden, Energieprofil und Funkprofil. Dazu mögliche Gruppierungen und Bewegungsrichtungen. Die Sensorik der Gladius war genau für solche Szenarien ausgestattet worden. Und noch mehr, - was aber für militärische Missionen nahezu irrelevant war. Wer wollte jetzt schon Bodensonden in Drall absetzen um Prospektion zu betreiben? Unter den vielfältigen Informationen hob die Sensorikoffizierin Chief Obiskana einige Dinge mit besonderem Augenmerk hervor.

So zum Beispiel kleinere und mittlere Frachttransporter, die sich als Nachzügler zielstrebig mit den Forces of Hope eines Dissidenten namens Warblade im Orbit vereinigen wollten [GR-75 Survival]. Unfraglich Verstärkung für den Bodenkampf, denn von dort aus gingen die Schiffe direkt zum Athmosphärenflug über und wurden von der Athmosphäre verschluckt. Auch von anderen Schiffen [STR Black Veil] waren Geleitstaffeln und Geschwader gestartet. Manche der kapitalen Schiffe, wie etwa ein schwer angeschlagener MC90 [Prometheus] sahen sich zwischen Patroullie des Orbits und Unterstützung des Bodenkampfes nahezu hin und hergerissen. Man konnte den Detailbildern und den taktischen Symbolkarten einiges entnehmen. Im Großen und Ganzen lief es wunderbar für den Feind. Aber im Detail mussten viele Schiffe Herzblut lassen. Die imperiale Flotte hatte Härte und Verbitterung gezeigt, wo es an Voraussicht und Taktik bisweilen gemangelt hatte, könnten kritische Stimmen behaupten.​

Insgesamt vier Offiziere, die Sensorikoffizierin Obiskana und drei zugeteilte Ensign, bemühten sich darum die umfangreichen Sensordaten so schnell wie möglich auszuwerten und in die Gefechtssimulation des neu angegliederten Retribution-Geschwaders einzuleiten. Es lief gut, aber Manius sah durchaus, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Bergungs- und Patroulliengruppen des Feindes die still im Abseits dümpelnde Gladius mit einem großen Fragezeichen versehen würden. So lief das Spiel eben. Manius strich sich über den Bart und legte die linke Hand an seinen Offizierssäbel.

Es würde hart werden, eine Evakuation Corellias vorzunehmen, entschied der Commander im stillen. Auf geordnete Strukturen im Hauptbesiedelungsgebiet Corellias konnte man kaum hoffen. Tatsächlich war Manius ratlos. Wäre er mit der Evakuierung betraut, er wüsste nicht zu sagen, was das Beste wäre gegenwärtig. Sein Vater kam ihm in den Sinn: 'Du lernst, bis Du stirbst...oder in den Ruhestand gehst!' Er hatte Recht. Zweifel kamen auf im Stillen. War die Admiralin wirklich der Herausforderung gewachsen, Corellias Führung und Elite zu evakuieren? Selbst wenn sie es nicht war, mochte es durchaus Befehle und Kräfte geben, die sie es dennoch bis auf Gedeih und Verderb versuchen lassen würden. Jetzt verstand Manius, warum seine beiden Landsmänner Han und Naleno furchtsam gezuckt hatten, als die Gladius das Geschwader gewechselt hatte.

:: Orbit über Corellia :: Imperiales Geschwader "Retribution" (VA Nerethin) :: CRV Gladius :: Brücke || CDR Manius Selgorias und Brückencrew
:: Am Rande des imperialen Minenfeldes D8 ::

((OP: Korrekturwünsche beschriebener Schiffe bitte gern an mich.))
 
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[Corellia | vor Coronet | Planquadrat A10 |Landezone der NR] John Clanc, Wonto Sluuk, weitere Soldaten

Nach Johns Worten wartete Wonto Sluuk eine Weile, denn es klang, als sei der Satz noch gar nicht beendet. Aber es zeigte sich, dass der Mensch nichts hinzufügen konnte oder wollte. Der Ortolaner war sich nicht sicher, wie er reagieren sollte. Es fiel ihm schwer, zu glauben was er da hörte. Etwas drängte ihn innerlich, John Clanc auch gegen seinen Willen zu einem Sanitäter zu schaffen; er machte sich wirklich Sorgen um die Gesundheit seines Kameraden. Aber dieser bat ihn eindringlich, ihm Glauben zu schenken. Wonto empfand längst Freundschaft für den menschlichen Private, aber das vereinfachte seine Entscheidung nicht. Was schuldete er ihm als Freund? Dass er ihn in seinen Ansichten unterstützte und ihm einfach vertraute, oder dass er das Vertrauen brach um Schaden von ihm abzuwenden? Ein echtes Dilemma, und solchen Situationen war der Ortolaner nicht wirklich gewachsen.

»Also gut«, murmelte er nach einer Weile. Nur schweren Herzens hatte er sich durchgerungen, Johns Wunsch zu folgen. »Ich will dir glauben. Also angenommen, das war sowas wie eine Vision. Okay. Dann musst du mit einem Jedi sprechen. Wir arrangieren das morgen, ja? Heute ist's schon spät.«

Ihm fiel ein, was während der Fahrt besprochen worden war, als John noch in Ohnmacht gelegen hatte. Es war zu einem Schlappohr hinein und zum anderen wieder hinaus gegangen, obwohl es überaus wichtig war. Erst jetzt besann er sich darauf.

»Wir brauchen sowieso allen Schlaf, den wir kriegen können. Morgen bei Sonnenaufgang sollen wir an einem Angriff teilnehmen. Die Hügel im Norden sollen gestürmt werden, das Ziel ist eine schwer befestigte Kraftwerkanlage. Null-Sechshundert gehts los. Anschließend suchen wir dann einen Jedi, okay?«

Falls sie es überstanden. Von Artillerie und Bunkeranlagen war die Rede gewesen. Dieser Angriff würde hart und gefährlich werden. Johns offensichtlich labiler Zustand erhöhte das Risiko. Abermals fragte Wonto sich, ob es nicht völlig verantwortungslos war, ihn trotz seiner Ohnmachtsanfälle - egal was deren Ursache war - mit an die Front zu nehmen.

»Was ist wenn du mitten im Kampf, in einer entscheidenden Situation, plötzlich wieder wegtrittst?« fragte er.

[Corellia | vor Coronet | Planquadrat A10 |Landezone der NR] John Clanc, Wonto Sluuk, weitere Soldaten
 
Jezabel, mit Milan (alias Madras ), Mile Toral alias Tal Donos , Set Brandon
Hotel ‘Golden Residence’ - Eingangshalle

Selbst in dieser ausweglosen Situation, umzingelt von Dutzenden CorSec-Beamten in einer ramponierten Hotellobby, während das Imperium alles abriegelte, um irgendwelche Flüchtlinge zu fassen, was auch sie selbst einschloss, und im Orbit eine Raumschlacht tobte, gab es für Jezabel jedoch zwei Lichtblicke. Zum Einen war das zweifellos ein ausgezeichneter und total überzuckerter Caf und zum Anderen ein unverschämt gutaussehender CorSec-Beamter namens Tal Donos. Es war das perfekte Aufeinandertreffen, es waren dramatische und aufregende Umstände und er war durchaus willens, den Flirt fortzuführen. Gespannt verfolgte sie das Geheimnis, das er aus seiner Herkunft machte, und schließlich damit herausrückte, dass er aus den Nomad Mountains stammte und auf einer Farm geboren war. Das erklärte, weshalb sie seinen Akzent nicht genau zuordnen konnte – diese Farmer hatten oft ihre eigene Art zu reden. Mit den Nomad Mountains verband sie automatisch Doaba Guerfel, jenen wildromantischen Ferienort, wo gerne die Reichen und Schönen ihren Urlaub verbrachten. Dass er ein Farmerjunge war, störte sie in diesem Augenblick nur wenig – schließlich hatte er es bei CorSec zu etwas gebracht und trug sogar Blutstreifen zweiter Klasse. Seine humorvolle Erklärung ließ sie hell auflachen, befeuert von Koffein und Zucker und dem Adrenalin, das noch heftig in ihrem Körper zirkulierte. Viel würde nicht fehlen, um ihn zu küssen.

„Ich wusste gar nicht, dass wir schon beim ‚Du’ sind – Detective Tal Donos,

ermahnte sie ihn mit einem Augenzwinkern und trank einen weiteren Schluck Caf, der auf sie eine ähnliche Wirkung wie Champagner zu haben schien. Ihr Herzschlag beschleunigte sich und sie fühlte sich sorglos und aufgedreht.

„Aber wieso nicht, wir sind alle Corellianer und bei CorSec sind wir sowieso eine große Familie. Da hätte ich das große Geheimnis deiner Herkunft schnell herausgefunden. “

Ohne es zu merken, war sie einen Schritt an ihn herangetreten und hatte ihn im Überschwang an seinem Oberarm berührt. Sofort schoss ihr das Blut ins Gesicht, was sie verlegen lächeln ließ – aber sie konnte ihre Hand nicht wegnehmen. Sie wollte ihm sagen, dass sie einfach von hier weggehen sollten, weg von diesem ganzen Wahnsinn, von ihr aus auch auf seine Farm oder auch nur in eines der Hotelzimmer, um dort alles zu vergessen, bis der ganze Spuk vorbei war. Ob er nun ein Anhänger des Imperiums war oder ein echter corellianischer Patriot, war ihr in diesem Augenblick völlig egal. Es musste etwas bedeuten, wenn sie so auf jemanden reagierte, den sie erst seit einigen Minuten kannte. Noch während sie anstrahlte, erinnerte sie sich wieder an ihren verletzten Kollegen, der sich als Kommissar ausgab und darauf wartete, dass sie aus dieser Falle entkamen. Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken, sich von Tal verabschieden zu müssen und ihn wohlmöglich nie mehr wiederzusehen. Sie war eine Agentin der Neuen Republik…vielleicht würde er ums Leben kommen, wenn die Flotte die Raumschlacht gewonnen hatte und auf der Oberfläche die Schlacht entbrannte. Genauso gut konnte es sie selbst treffen. Dennoch behielt sie ihr Lächeln bei, obwohl sie lieber geweint hätte.


Jezabel, mit Milan (alias Madras ), Mile Toral alias Tal Donos , Set Brandon
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