Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

[ Am Rande des Corellia-Systems - DSD Nemesis]

War umrundete gemeinsam mit seinem Ingenieur Carl das linke Triebwerk des Y-Wing. Ein Teil der Ingenieure war immer noch damit beschäftigt, den Bomber ebenso wie die B-Wing und den X-Wing flug- und kampftauglich zu machen. Der andere Teil sorgte dafür, dass die Überreste der restlichen ausgeschlachteten Jäger von Bord gebracht wurden. Sie hatten ausgedient und alles was nicht mehr verwertbar war würde irgendwo in der riesigen Schrottsammlung landen, die man bereits unmittelbar nach der Schlacht um Corellia angelegt hatte.
"Den Stabilisator hier an der Lagerung war als Ersatzteil kurzfristig nicht verfügbar."

Carl deutete am hinteren Teil des Triebwerks auf eine Stelle, an der War einige Schweißarbeiten erkennen konnte. Die Färbung des Metalls ließ vermuten, dass es sich um Ersatzteile eines anderen Raumschiffes handelte.

"Also haben wir hier, hier und hier Fixierungen vorgenommen. Sieht nicht schön aus, aber erfüllt seinen Zweck."

War war sicher kein Experte für Y-Wings aber anhand seiner weit zurück liegenden Erfahrungen als Schrauber an seinem eigenen Transporter und auch an den Erfahrungen mit X-Wings konnte er erkennen, dass Carl mit seinen Aussagen vermutlich Recht hatte. Er nickte dem Mechaniker anerkennend zu.

"Sieht mir nach einer simplen aber effektiven Lösung aus. Gut gemacht."

Viel zu oft ging bei den hoch gelobten Leistungen bestimmter Kommandanten oder Spezialeinheiten unter, welchen Beitrag die ganzen Mechaniker und "kleinen" Leute bei der Flotte leisteten. Und während War und andere sich es auf dem Fest auf. Min Calamari hatten gut gehen lassen, da hatten Carl und seine Leute hier schwer gearbeitet.

Die beiden umrundeten den Bomber nun vollständig und Wars Blick wanderte durch den weitläufigen Hangar, wo soeben ein Jäger gelandet war. Er beobachtete den aussteigenden Pilot und erkannte ihn spätestens nachdem er seinen Helm ausgezogen hatte. Er hatte sich immer Mühe gegeben, zumindest die Piloten der Hawks vom Namen und Äußeren her zu kennen. Bei anderen Staffeln hatte er das zwar auch versucht, war aufgrund seines schlechten Namensgedächtnisses aber gescheitert. Die Hawks lagen ihm eben auch besonders am Herzen. Der Pilot, ein Shistavaner, erkannte ihn ebenfalls und kam auf ihn zu. War erwiderte die Ehrenbezeigung und begrüßte den Wolfsmenschen ansonsten mit einem ehrlichen Lächeln.


"Willkommen an Bord der DSD Nemesis, Major. Schön, dass Dir dich so schnell entschieden haben mein Angebot anzunehmen."

War hatte nach der Erkenntnis, dass sie Hawks nicht voll einsatzbereit waren ein wenig in den Personalakten gestöbert und den erfahrenen Piloten angefordert. Welche Position er in den neu formierten Hawks inne haben würde und ob er mit den Jedipiloten klar kam, hatte War allerdings nicht vorhersagen können. Ersteres war Tomms Entscheidung. Abgesehen von einer größeren aber bereits heilenden Verletzung schien Korr Laiver in bester Verfassung zu sein, soweit der Corellianer das über den Shistavaner urteilen konnte. War wusste nicht genau, was ihm widerfahren war, beziehungsweise was die Verletzung verursacht hatte. Er würde sich das in den Personalakten vielleicht bei Gelegenheit nochmal anschauen.

Sein Com vibrierte und eine Textnachricht kündigte die Ankunft der Hawks an. War widmete seine Aufmerksamkeit zunächst dem Mechaniker und dann den Piloten.


"Carl, vielen Dank für eure gute Arbeit. Das Feierabendbier deiner Leute geht auf mich."

An den Wolfsmenschen gewandt sprach der Admiral dann weiter.

"Major Laiver, die Hawks werden in Kürze hier eintreffen. Wenn Sie die Kollegen bitte bei ihrer Abkunft hier in Empfang nehmen und zum Besprechungsraum Belkadan bringen würden. Ich werde ..."

Sein Blick wanderte wieder auf sein Chrono, als er versuchte die Zeit abzuschätzen.

"... In 10 bis 15 Minuten dort sein und Die über Ihre neue Mission unterrichten."

[ Am Rande des Corellia-Systems - DSD Nemesis]Korr Laiver und War
 
[Corellia-System | Rand des Systems | DNT Bright Giant] Joya No mit Besatzung

»Raumflugkontrolle, wir sind in Position. Haben wir Erlaubnis zur Aktivierung der Projektoren?« fragte Joya No.

»Erlaubnis erteilt, Bright Giant

»Lieutenant, fahren Sie die Generatoren hoch. Aktivieren Sie die Gravitationswellenprojektoren, sobald Sie bereit sind.«

Die Bright Giant lag nicht mehr in den Werften der Corellian Engineering Corporation, sondern war an den Rand des Systems geflogen. An eine Position, die sich mit keinem bekannten Sprungvektor in das System oder aus ihm heraus überschnitt. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier in den nächsten Stunden (oder Monaten) ein Schiff im Hyperraum entlangkommen würde, ging gegen Null. Daher war dieser Ort ausgewählt worden. Der Captain hatte sich mittlerweile ein umfassendes Bild von den Zuständen auf seinem neuen Schiff gemacht, aber die baulichen und technischen Änderungen, die vor Jahren vorgenommen waren, und dieses Raumfahrzeug von allen anderen seines Typs unterschied, waren noch ein unbeschriebenes Blatt für ihn. Er hatte das Bedürfnis, sich einen Eindruck davon zu machen, bevor er die Giant im Einsatz befehligte. Befriedigt werden konnte es nur mit einem praktischen Test. Doch wenn man in einem vielbeflogenen System wie diesem, dem Schnittpunkt von zwei der wichtigsten Hyperraumrouten der Galaxis, Gravitationswellenprojektoren aktivierte, drohte man den Schiffsverkehr empfindlich zu stören. Wenn man im falschen Moment ein Schiff aus dem Hyperraum zog, konnte das sogar eine echte Katastrophe herbeiführen. Daher hatte er mit der Raumflugkontrolle auf Corellia Kontakt aufgenommen und sie über seine Pläne informiert. Sie hatten ihm die Koordinaten gegeben, an denen der bullige Dauntless-Kreuzer sich nun befand. Hier konnte das Experiment stattfinden, ohne jemanden zu beeinträchtigen. Joya No hatte für die Dauer der Übung volle Einsatzbereitschaft angeordnet. Sämtliche Stationen waren besetzt, die nächste Schicht hielten sich zur schnellen Ablöse bereit, wenn es nötig werden sollte. Da er nicht wusste, was bei der Aktivierung passieren würde und wie gefährlich das Ganze unter Umständen war, hatte er zuvor sämtliche Sicherheits- und Rettungsanlagen dreifach überprüfen lassen. Auch die Brücke war voll besetzt mit den Offizieren der Aurek-Schicht, die der Kapitän für gewöhnlich selbst befehligte. Die letzte Order war jedoch nicht an seine Brückencrew gegangen, sondern über eine dauerhafte Sprechverbindung an den Projektorkontrollraum übertragen worden, die kleine Steuerzentrale, von der aus die Gravitationswellenprojektoren bedient wurden. Dort tat derzeit Lieutenant Elru Naph Dienst. Die Stimme der Bith drang nun aus dem Brückenlautsprecher.

»Zu Befehl, Captain. Generatoren gestartet, Energiezufuhr hergestellt. Energieniveau des Projektors 20 Prozent und steigend. Vierzig Prozent. Siebzig. Aktiviere bei achtzig Prozent maximaler Leistung.«

Als sie das tat, begann das Schiff leicht zu vibrieren. Man merkte es selbst auf der Brücke. Es war wie das stark verstärkte Schwingen einer Basssaite. Ansonsten konnte Joya No mit seinen eigenen Sinnen nichts wahrnehmen, was auf die Aktivierung der Anlage hindeutete. Aber die Bildschirme mehrerer Brückenstationen zeigten deutliche Veränderungen. Manche von ihnen zeigten den immensen Energieverbrauch des Projektors, der einen Großteil des zur Verfügung stehenden Stroms verschlang. Andere das von ihm projizierte Schwerefeld - wie von Joya No angeordnet, war es exakt nach Backbord ausgerichtet.

»Gravitationskegel steht«, berichtete der XO Fay Airon. »Technische Stationen und Maschinenraum melden Bereitschaft für Phase Zwei.«

Joya No ging von Bildschirm zu Bildschirm, um sich selbst von der Richtigkeit dieser Einschätzung zu überzeugen, dann befahl er:

»Deflektorschilde an!«

Wie befohlen wurden die Schutzschilde hochgefahren. Nun zeigten die Monitore, dass die Generatoren an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit arbeiteten.

»Schilde sind bei siebzig Prozent. Mehr ist nicht möglich, Sir«, erläuterte der raubvogelartige Talortai.

»Lieutenant Naph, steigern Sie die Energiezufuhr des Projektors auf 90! Schildkontrolle, derzeitiges Energieniveau halten!«

»Maschinenraum an Brücke, hier Lieutenant Commander Deene. Die Reaktortemperatur steigt. Wir nähern uns der Notabschaltung.«

»Verstanden, Maschinenraum. Waffenkontrolle, aktivieren Sie die vorderen Phalanxen.«

Ein leichtes Zögern war zu spüren, bevor Lieutenant Young dieser Aufforderung nachkam, doch er tat, was ihm befohlen worden war. Er drückte ein paar Schalter, die Strom zu den Waffensystemen leiten sollten. Sofort ertönte ein hässlicher Alarmton, der Captain No in den Ohren schmerzte. Die Brückenbeleuchtung flackerte und schaltete automatisch auf batteriebetriebene Notbeleuchtung um, als die Stromversorgung zusammenzubrechen drohte, ebenso die Konsolen. Eine Sekunde später hörte das dumpfe Vibrieren auf. Die Monitore zeigten den künstlichen Masseschatten nicht mehr an.

»Captain, der Projektor hat sich planmäßig deaktiviert. Systeme kühlen ab.«

»Maschinenraum! Status des Reaktors?«

»Leistung stabil, Temperatur fällt wieder, Sir!«

Die Notschaltungen hatten ihren ersten Test bestanden. Sie stellten sicher, dass es nicht zu einer gefährlichen Überlastung des Energiekerns der Bright Giant kam, der leider nicht darauf ausgelegt war, den Gravitationswellenprojektor mit zu versorgen. Die Ingenieure, auf die der Umbau zurückging, hatten dafür keine richtige Lösung gehabt. Also hatten sie die Anlagen mit Sicherungen versehen, die rechtzeitig einsprangen, bevor es gefährlich wurde. Aber Joya No ging es nicht nur darum, diese Sicherheitsvorkehrung zu testen. Wenn er sein Schiff im Kampf befehligen wollte, musste er dessen Fähigkeiten genau kennen. Das bedeutete: Er musste eine möglichst exakte Vorstellung davon haben, wieviel er der Energieversorgung zumuten konnte, bevor sie abschaltete. Es galt, die Auswirkungen von Antrieb, Waffen, Schilden, Lebenserhaltung, Kommunikation und anderen wichtigen Systemen auf den gesamten Energieverbrauch und ihr Zusammenspiel mit dem Projektor zu erkunden. Das bedeutete, dem Dautless-Kreuzer und seiner Crew standen noch zahlreiche Tests dieser Art bevor.

»Deene, geben Sie bescheid, sobald der Reaktor wieder normale Betriebstemperatur erreicht hat. Dann beginnen wir von vorne.«

***

Der Rückruf von Commodore Trilk erfolgte über zwei Stunden, nachdem Joya No sie kontaktiert hatte. Selbstverständlich hatte er nicht die ganze Zeit Däumchen drehend vor der Kommunikationsanlage gesessen, sondern sich eine Aufgabe nach der anderen gesucht, um möglichst jede Minute sinnvoll zu nutzen. Als jedoch der Bescheid kam, dass sie nun für seinen Bericht zur Verfügung stand, ließ er alles stehen und liegen und begab sich in sein Büro, um das Gespräch entgegenzunehmen. Es handelte sich diesmal nicht um eine Holo- oder Videoverbindung: Die Quarren war ihm nur akustisch zugeschaltet. Dennoch richtete er pflichtversessen seine Uniform bis auf die letzte Faser, bevor er sich an seinem Schreibtisch niederließ und auf den Empfangsknopf drückte.

»CaptainNo. Ich nehme an, Sie haben gerufen, um persönlich Ihre Statusmeldungen durchzugeben?«

»In der Tat, Commodore, Ma'am. Ich kann vermelden, dass ich mich mit der Bright Giant so vertraut gemacht habe, wie es abseits eines realen Einsatzes überhaupt möglich ist. Ich habe mir ein umfassendes Bild des technischen Zustands sowie der Fähigkeiten und Moral der Crew gemacht. Es war notwendig, diverse Änderungen in den routinemäßigen Abläufen an Bord anzuregen, aber nach meiner Einschätzung ist das Schiff bereit für seinen Einsatz und ich bin es ebenfalls. Detaillierte Berichte habe ich bereits an Ihr Flaggschiff sowie an das Commodore Trilk, ich möchte Sie bitten, die Bright Giant für einsatzbereit zu erklären und ihr eine Mission zuzuweisen.«

»Das werde ich nach der Analyse der Berichte gegebenenfalls tun, sofern ich Ihre Einschätzung teile, Captain. Allerdings werden Sie zunächst nicht ins Grenzgebiet entsandt, sondern nach Mon Calamari.«

»Ma'am?« Der Kaminoaner konnte sein Erstaunen nicht ganz verbergen. Dass man ihn so weit ins Hinterland sandte, in einen Sektor, der als vergleichsweise sicher galt, missfiel ihm sehr. Es erinnerte ihn an das Schicksal der Ax, die wegen ihrer unzureichenden Leistungen auf unbestimmte Zeit von der Front abgezogen worden war. Offenbar erriet auch die Quarren, was ihm durch den Kopf ging. Sie sagte:

»Mit dieser Maßnahme wird Ihnen und der Bright Giant keinesfalls das Misstrauen ausgesprochen, No. Auf Mon Calamari werden derzeit Schiffe für einen besonderen Einsatz benötigt. Es geht um eine Gefechtsübung, in der die Leistungsfähigkeit eines neuen Schlachtschiffes unter Beweis gestellt werden soll. Das Manöver wird überwiegend von Einheiten der Ersten Flotte durchgeführt, allerdings erschien es nicht ratsam, einen zu großen Teil von ihr auf diese Weise zu binden, weshalb auch Schiffe und Jägerstaffeln von außerhalb hinzugezogen werden. Das ist eine gute Gelegenheit für Sie, den Kreuzer in einer realitätsnahen Simulation zu erproben und Erfahrungen im Umgang mit dem Schiff und Ihren Offizieren zu sammeln.«

»Ich verstehe, Ma'am.« Joya war besänftigt. Diese Aufgabe klang nicht unbedingt ruhmvoll, aber sie bot in der Tat eine gute Gelegenheit, seine Untergebenen in Aktion zu erleben, bevor Tausende Leben davon abhingen.

»Das Manöver wird zugleich eine Demonstration sein. Eine Reihe von Würdenträgern wird es beobachten, ebenso wie die Medien. Man wird Sie also genauestens im Blick haben. Soweit ich aus Ihren Akten ersehe, sind Sie Perfektionist, Captain No. Und Perfektion erwarte ich. Denn es handelt sich um meine Heimatwelt und vielen der Beobachter dort bin ich bekannt, also werden Ihre Leistungen auch auf mich zurückfallen. Repräsentieren Sie die fünfte Flotte und meine Kampfgruppe in angemessener Weise, wenn Sie meine Gunst nicht verspielen wollen.

Reef of Resistance, Ende!«


[Corellia-System | CEC-Flottenwerft | DNT Bright Giant] Joya No mit Besatzung
 
[Corellia-System - DSD Nemesis - Hangar] Korr, War

Admiral Blade hieß ihn sogleich auf seinem Schiff willkommen.

"Da meine andere Verpflichtungen abgeschlossen waren, habe ich dieser Angelegenheit keinen Aufschub gegeben."

Korr drückte sich etwas kryptisch aus, da noch andere Ohren anwesend waren und sein letzter Einsatz der Geheimhaltung unterlag.
Dass die Night Hawks hierher unterwegs waren, überraschte den Shistavaner dann doch. Aber seit er das Kommando über die Staffel abgegeben hatte, hatte er auch keinen Überblick über ihre Einsätze mehr gehabt.
Ein Zucken durchlief die Gesichtszüge des Wolfsmenschen, als er das Wort Belkadan hörte. Diese Anspielung hatte er verstanden. Es lag also gleich eine neue Mission an. War schien also immernoch der große Planer zu sein, als den Korr ihn kennengelernt hatte.


"Verstanden! Wird selbstverständlich erledigt, Admiral."

Nachdem War Blade den Hangar verlassen hatte, wanderte der Blick des Wolfsmannes zum Magnetfeld des Hangars. Hier erwartete er die Ankunft der E-Flügler, doch der Wolfsmann sollte eine Überraschung erleben.

[Corellia-System - DSD Nemesis - Hangar] Korr
 
Am Rande des Corellia Systems ▫ nahe der DSD Nemesis ▫ CC-30 "Dac" ▫ Hangar | Hawks

Amy hatte nichts gesagt, als Tomm ihr das Kommando für diese erste Mission übergeben hatte. Doch die Verwunderung stand in ihrem Gesicht geschrieben. Tomm brauchte keine Macht, um das zu sehen. Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, grinste Tomm. Drei Gründe gab es, gute Gründe, Amy das Kommando zu übertragen. Der erste war eigentlich offensichtlich: sie war die erfahrenste Pilotin in der Staffel und sie hatte die Hawks schon einmal geführt. Was auch immer War mit den Hawks vorhatte - mit den gemischten Typen würde diese Mission alles andere als einfach werden. Sie brauchten jemanden, der diese Erfahrungen hatte. Tomm hatte sie nicht.
Zum zweiten vertraute er Amy. Er wußte, was sie leisten konnte. Und er war sich sicher, daß sie dies auch zeigen würde.
Der dritte Grund war, daß Amy etwas brauchte, worauf sie sich konzentrieren konnte. Ihre Führungsrolle. Zu groß war die Gefahr, daß sie einer plötzlichen Wut nachgab, wenn Tomm in seiner Unerfahrenheit als Staffelführer einen Fehler machte, der Folgen hatte. Außerdem würde er diese Mission nutzen können, um von Amy zu lernen.
Er wartete eine Weile, bis er sicher war, daß sich die Staffel im Hangar versammelt hatte. Vermutlich würden sie ihn vermissen, aber auch dies war Tomms Absicht. Er wollte sehen, wie die Kameraden reagierten auf Amys Ansprache. Er blieb vor der Türe stehen und nutzte die Macht, um in den Hangar hineinzuhören. Es wunderte ihn nicht, daß Raiken der erste war, der Amys Rolle akzeptierte. Tomm hoffte, daß er das Vertrauen zu ihm, welches den Jungen sicher dazu bewogen hatte, nicht enttäuschte. aber auch von den anderen kam kein großer Einwand. Nicht offen, doch Tomm konnte die Scheu einiger spüren. Als sich die Staffel auf ihre Jäger verteilte, begab sich auch Tomm zu seinem X-Flügler, wo ihn R4 freudig piepsend begrüßte. Es würde nur ein kurzer Flug zur Nemesis werden, doch Tomm wollte keine Mängel in der Disziplin aufkommen lassen. So meldete er sich nachdem die Systeme hochgefahren waren ordentlich mit:


"Hawk 2 startbereit."

Er bemerkte den Fehler sofort und bevor jemand etwas sagen konnte drückte er wieder den Sprechknopf:

"Korrigiere - Eyas 2 startbereit."

Dann wartete er auf das Kommando, den Blick durch die offenen Hangartore zur "Interceptor" gerichtet. Er freute sich, den Freund wiederzusehen.

Am Rande des Corellia Systems ▫ nahe der DSD Nemesis ▫ CC-30 "Dac" ▫ Hangar | Hawks
 
Am Rande des Corellia Systems ▫ nahe der DSD Nemesis ▫ CC-30 "Dac" ▫ Hangar | Hawks

Lange brauchte er nicht auf Amys Kommando warten. Für eine neu zusammengestellte Staffel mit vielen unerfahrenen Piloten war dies gar nicht so schlecht. Amy schien sich trotz der anders lautenden Ansprache vorher recht schnell wieder in die Rolle der Anführerin hineinzufinden. Es waren nur Standardsekunden, bis Tomm sich mit seinem X-Flügler, die Hand an den vertrauten Bedienelementen, im Weltall sah. Der Flug war nicht mal als kurz zu bezeichnen, sondern als sehr kurz. Wenig später, und nicht zu tölpelhaft, landete die ganze Bagage an Bord der "Nemesis". Tomm fuhr die Systeme des Jägers auf Standby herunter und sprang aus dem Cockpit. im Hangar hatte er einen gefährlich aussehenden, aber ihm irgendwie bekannt vorkommenden Nichthumanoiden entdeckt. Tomm ging zu ihm. Zwar hatte er die Führung der ersten Mission Amy übertragen und diese hatte im Prinzip ja nicht einmal begonnen, trotzdem war er der Führer der Staffel und würde dies hier an Bord selbstverständlich bleiben.

"Major",

erkannte Tomm etwas überrascht die Rangabzeichen des 'Empfangskomitees' und salutierte nicht zu nachlässig,

"Staffel Eyas meldet sich an Bord."

Daß War nicht selbst im Hangar erscheinen würde hatte Tomm fast befürchtet - er freute sich, den Freund wieder zu sehen. Aber er hatte eher damit gerechnet, daß jemand von der Besatzung das übernehmen würde, die Staffel an Bord zu nehmen. Kein Major. Entsprechend gespannt wartete Tomm daher auf die Antwort des Wolfsmenschen.

Am Rande des Corellia Systems ▫ DSD Nemesis ▫ Hangar | Hawks und Korr
 
Am Rande des Corellia Systems ▫ nahe der DSD Nemesis ▫ CC-30 "Dac" ▫ Hangar | Hawks

Zu Amy's großer Überraschung blieben alle Piloten im Hangar und Raiken schien sogar ihren Konflikt hinter sich gelassen zu haben und salutierte als erster. Die Piloten machten sich auf den Weg zu ihren Jägern. Als alle Piloten in ihren Maschinen saßen ging Amy die übliche Checkliste durch und meldete sich mit "Eyas 1 bereit!". Nach und nach meldeten sich auch die anderen Piloten startbereit und auch Tomm war zu ihrer Erleichterung dabei. Für einen Moment hatte sie angenommen Tomm würde nicht mitfliegen und hatte ihr deshalb das Kommando gegeben, doch nun sah es so aus, als ob er ihr einfach nur Vertrauen schenkte und erkannte, dass Amy's Führungsfähigkeiten in einem Jäger weiter ausgebaut waren als seine Eigenen. Als alle Piloten ihr grünes Licht gegeben hatten gab Amy das Kommando zum Abheben und die Staffel verschiedenster Jägertypen flog hinaus in den offenen Raum.

Der Überflug verlief ereignislos und wenige Minuten später fanden sich alle Jäger im Hangar der Nemesis wieder. Tomm war der erste, der sich auf dem Hangarboden befand und meldete einem Shistavaner(Korr) welcher Amy verdächtig bekannt vorkam die Ankunft der Eyas. Während sie sich in eine Position schräg hinter Tomm brachte, betrachtete sie den Shistavaner genauer. Eine große Narbe reichte von seinem linken Ohr bis runter zur Schulter und er trug das Rangabzeichen eines Mayors der Republik. Seine Haare waren auch etwas gräulicher aber er sah ihrem Ehemaligen Piloten der Hawks sehr ähnlich, daher stieß Amy ins Blaue.


"Korr? Korr Laiver?"

Am Rande des Corellia Systems ▫ nahe der DSD Nemesis ▫ CC-30 "Dac" ▫ Hangar | Hawks
 
[Corellia-System - DSD Nemesis - Hangar] Korr und Techniker

Entgegen seiner Erwartungen kam ein bunt zusammengewürfelter Haufen alter Jagdmaschinen in den Hangar geflogen. Diese Sternejäger erinnerten ihn so gar nicht an die hochwertigen und modernen E-Flügler, die die Staffel unter seinem Kommando geflogen hatte. Auch konnte er nicht den Habicht, die grünen Streifen oder andere Symbole, welche die eintreffenden Jägern als die Night Hawks ausgewiesen hätten, erkennen.
Als die eingetroffene Staffel gelandet war und die ersten Kampfpiloten aus ihren Maschinen kletterten, wurde der erste Eindruck weiter bestätigt. Statt einem bekannten Gesicht wie Luger oder Rease, kam ein unscheinbarer Mensch mittleren Alters auf ihn zugeschritten.

Korr erwiederte die Ehrenbezeigung des Piloten.

"Eyas? Nun sie habe ich nicht erwartet."
Korr gab ein tiefes Knurren von sich, auch wenn shistavanische Ausdrucksformen einem Menschen wahrscheinlich nichts sagten. Deshalb verschränkte der Wolfsmann demonstrativ die Arme vor der Brust.
"Rang und Name, Pilot oder... Warten Sie!" Ein bekannter Geruch stieg Korr in die Nase und seine Miene wurde nachdenklich. "Wir kennen uns! Bilbringi?"
Die Schlacht von Bilbringi war die letzte große Niederlage der Neuen Republik gewesen, die Korr persönlich miterlebt hatte. Damals waren die Night Hawks schwer getroffen worden vor allem durch den Verlust ihrer Staffelführerin...
"Amy!"
Korr war so abgelenkt gewesen, dass er sie erst erkannt hatte, als sie das Wort an ihn gerichtet hatte. Der Wolfsmann traute ihm ersten Moment seiner Nase nicht. Er packte die Menschenfrau mit seinem Pranken an den Oberarmen und hob sie kurz vom Boden hoch.
"Du bist es wirklich!" entwich es ihm voller Begeisterung.
Korr ließ seine Kameradin schnell wieder herab und lockerte seinen Griff. Erinnerte er sich doch daran, dass Menschen viel empfindlicher waren, als Angehörige seiner eigenen Spezies. Ein kehliges, bellendes Lachen kam aus der Schnauze des Wolfsmenschen.

"Das wir uns hier wiedertreffen. Ich habe schon von Luger davon gehört, dass du entkommen konntest. Aber sowas habe ich nicht erwartet..."
Der Wolfsmann hatte seine Fassung offensichtlich noch nicht wiedergefunden. Er hatte so viel Zeit mit dem Versuch verbracht seine ehemalige Staffelführerin aus imperialer Gefangenschaft zu befreien. Nun stand sie hier vor ihm auf Admiral Blades Schiff bei Corellia. Der Planet, wo sie sich zum ersten Mal begegnet waren.

[Corellia-System - DSD Nemesis - Hangar] Korr, Tomm, Amy, Raiken sowie weitere Piloten und Techniker
 
Am Rande des Corellia Systems ▫ DSD Nemesis ▫ Hangar | Hawks und Korr

Im ersten Augenblick wurden Tomm sofort die Unterschiede zwischen Militär und Jediorden verdeutlicht. Während man in letzterem stets freundlich willkommen geheißen wurde (solange man kein Sith war), wurde er vom Shistavaner sofort nach Namen und Rang gefragt. Natürlich in militärisch-unfreundlichem Ton. Doch das bestärkte Tomms Gefühl, den Mann zu kennen nur. Und richtig - auch dieser schien sich zu erinnern.
Zum Antworten kam Tomm erstmal nicht, denn wesentlich besser schien der Major Amy zu kennen, der er sofort um den Hals fiel. Alles andere als militärisch... Nichtsdestotrotz stellte auch Tomm sich vor:


"Richtig, Bilbringi. Wenn ich mich recht erinnere, haben wir ihnen da ziemlich aus der Patsche geholfen. Sub-Lieutenant Tomm Lucas. Und meine Nummer zwei in der Staffel scheinen sie ja zu kennen."

Den kleinen Seitenhieb konnte Tomm sich in dieser Situation nicht verkneifen. Sein Rang war zwar nur Sub-Lieutenant, trotzdem kämpfte er an der Seite der Republik vermutlich länger als der Teddy, der gerade Amy hochhob.

"Da Admiral Warblade offensichtlich sie als Empfangskommando gesandt hat, wäre es freundlich, uns jetzt zu ihm zu bringen - oder was auch immer ihnen aufgetragen wurde. Wir folgen ihnen",

erklärte Tomm dreist weiter, als Amy wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Normalerweise reagierte Tomm nicht so, doch er konnte sich noch zu gut an die skeptischen Reaktionen erinnern, als Raiken und er bei Bilbringi zu Hilfe gekommen war. Es war dringend an der Zeit, sich hier Respekt zu verschaffen.

Am Rande des Corellia Systems ▫ DSD Nemesis ▫ Hangar | Hawks und Korr
 
[Corellia-System - DSD Nemesis - Hangar] Korr mit den Hawks

Schließlich war es der Mensch, welcher ihn zuerst angesprochen hatte, der Korr nun wieder an seine Aufgabe erinnerte. Korr stutze als er vernahm, dass der offensichtliche Staffelführer nur den Dienstgrad eines Leutnants innehatte. Diese Staffel, Hawks oder Eyas, wurde immer seltsamer.
Korr wandte sich Tomm zu und bleckte die Zähne. Dann klopfte er dem Menschen beruhigend auf die Schulter.


"Nur die Ruhe, Leutnant Lucas. Sie werden schon rechtzeitig zu ihrem nächsten Einsatz kommen."
Dann sprach Korr lauter zu den versammelten Piloten: "Da ich nun weiß mit wem ich es zu tun habe, willkommen an Bord! Auf zum nächsten Besprechungsraum! Mir nach!"

Der Wolfsmann führte die Staffel durch die Gänge des Sternenzerstörers. Er hatte sich auf den über einen Kilometer langen Schiffen dieser Klassen gut genug aus um die Gruppe zielsicher zu den besprechungsräumen zu führen. Nicht zuletzt erkannte er diese Orte immer am Geruch, wenn sie vor kurzem benutzt worden waren.
Schließlich stand er vor der richtigen Tür. Korr kniff die Augen leicht zusammen als sie den hellerleuchteten Raum betraten. Aufgrund seiner Art war ihm dämmriges Licht deutlich lieber.


"Nehmen sie Platz! Der Admiral wird jeden Moment hier sein."

Während die Kampfpiloten im Halbkreis Platz nahmen, stellte Korr sich selbst neben den Holoprojektor, um einen Überblick zu haben.

[Corellia-System - DSD Nemesis - Besprechungsraum Belkadan] Korr mit den Hawks
 
[ Am Rande des Corellia-Systems - DSD Nemesis - Gänge ]

War ging zügig aber dennoch ohne Eile durch die Gänge der Nemesis bis zum nächstgelegenen Turbolift und wartete dann einige Sekunden, bis das Gefährt, welches ihn auf die Ebene des Besprechungsraumes bringen würde, ihn eintreten ließ. Die Hawks hatten deutlich länger gebraucht, als er erwartet hatte. Vielleicht hatte das Übersetzen von einem auf das andere Schiff hatte so viel Zeit in Anspruch genommen, weil einige der Piloten doch noch etwas unerfahren waren. Oder aber einer der alten Jäger hatte gestreikt.

Was auch immer der Grund für die Verzögerung gewesen sein mochte, es hatte ganz gut zu seinen eigenen Plänen gepasst. Zunächst hatte er sich durch die üblichen Statusberichte gekämpft, die in sehr regelmäßigen Abständen Informationen über den Zustand seiner Flotte lieferten. Gerade jetzt nach dem Kampf gab es ständig neue Informationen, auch wenn es nach seinem Geschmack viel zu lange dauerte, bis alle Schiffe wieder voll einsatzbereit waren. Selbst die Nemesis war noch nicht wieder voll einsatzbereit. Noch interessanter war der Bericht über ein Softwareupdate der Buggeschütze gewesen. Angeblich sollte damit die Zielgenauigkeit auf weite Distanzen erhöht worden sein. Der Test dazu stand aber noch aus. Obwohl er sich heute schon sehr viel Zeit für derlei Aufgaben im Alltagsleben als Admiral genommen hatte, war es bisher trotzdem unmöglich gewesen, alle neuen Nachrichten zu lesen.

Die Turbolifttüren glitten mit einem leisen Zischen zur Seite und der ehemalige Kommandant der Forces of Hope trat nach draußen, orientierte sich kurz und ging dann hinüber zum Besprechungsraum Belkadan. Als er eintrat, hatten die Piloten schon ihre Plätze eingenommen.


"Sitzen Sie bequem, Ladies und Gentlemen."

Das war selbstverständlich mehr eine Aufforderung denn eine Feststellung, da er nach wie vor nicht zu viel Wert auf die militärischen Gepflogenheiten legte. Mit einem Nicken gab er Korr Laiver zu verstehen, dass er sich auch setzten möchte. Sein Blick wanderte kurz über die Piloten der Night Hawks beziehungsweise Eyas, auch wenn er die neue Namensgebung noch nicht ganz hatte nachvollziehen können. Zuletzt schenkte er dann Raiken, Amy und Tomm ein kurzes Lächeln.

"Wie Sie sich sicher vorstellen können, haben ich Sie nicht zur DSD Nemesis gerufen, damit Sie am morgen anstehenden Wandertag mit anschließendem Tee und Kuchen teilnehmen zu können."

Wenn man bedachte dass er als "Schüler" von Großadmiral Melvar sein Handwerk gelernt hatte, wäre das natürlich durchaus vorstellbar gewesen. Aber auch in der derzeitigen Waffenruhe konnte sich die Neue Republik nicht leisten.

"Die reinen Übungs- und Simulatorzeiten sind nun vorbei. Ihre Staffel muss nun unter Beweis stellen, dass Sie auch echte Einsätze meistern kann. Sie werden es nicht in ihrem ersten Einsatz im Alleingang mit einem Todesstern aufnehmen müssen, aber dennoch sollte nicht nur den unerfahrenen, sondern auch die erfahrenen Piloten unter Ihnen klar sein, dass es jetzt ernst wird."

Der Admiral hatte eine aufrechte Haltung angenommen und verschränkte nun die Arme hinter seinem Rücken. Während seiner Worte beobachtete er die Reaktionen der Piloten. Alle warteten auf seine Befehle. Sie machten auf ihn durchaus den Eindruck, dass sie bereit waren. Tomm hatte ihm 12 einsatzbereite Piloten per Comnachricht gemeldet. Er war zwar kein erfahrener Pilotenausbilder, aber seine Erfahrungen als Jedi sollten dies ausgleichen und War vertraute dem Urteil seines Freundes.

"Des Weiteren sollte jedem klar sein, dass dies kein Kampfeinsatz gegen das Imperium wird, da wir uns derzeit in einem Waffenstillstand befinden."

Zumindest war das sein letzter Informationsstand. Einige sprachen auch von Frieden, auch wenn er das nicht glauben mochte.

"Sollte Ihnen unterwegs ein TIE begegnen, schießen Sie ihn daher bitte nicht gleich zu Sternenstaub. Kommen wir nun zu Ihrer Aufgabe."

Er betätigte eine Taste am Holoprojektor, wodurch die durch einen Assistenten vorbereite Projektion zum Leben erwachte. Dargestellt wurden die Planeten des corellianischen Systems, die corellianischen Werften, den Standort der DSD Nemesis am Rande des Systems und schemenhaft auch die wichtigsten Handels- und Hyperraumrouten.

"Seid der Schlacht um Corellia kämpfen wir nicht nur gegen übriggebliebene proimperiale Einheiten, sondern haben auch mit allerlei gesetzlosem Gesindel zu kämpfen. Eine Ansammlung von Piraten, die sich die "Red Razors" nennen, bereitet uns dabei besonders viel Ärger. Sie machen vor allem am Rande des Systems und darüber hinaus wichtige Hyperraumsprungpunkte unsicher, überfallen Schiffe und verschwinden bevor wir militärische Einheiten in Position bringen können. Diese Überfälle machen und zu schaffen, da viele Transporter wichtige Materialien zum Wiederaufbau Corellias und natürlich auch der Werften mitführen. Ihrer Blitzschlagtaktik können wir mit unserer versprengten und geschwächten Flotte nichts entgegen setzen."

Bis dahin sah die Sache ziemlich aussichtlos aus. Auch die Hawks und ihre Jedi-Piloten konnten daran nicht viel ändern. Es sei denn, es wäre jemand unter ihnen, der die Angriffe vorhersehen konnte.
Nach einer wischenden Handbewegung zoomte die Projektion heraus und zeigte einen nebelumwobenen Asteroidengürtel in einiger Hyperraumminuten Entfernung zum corellianischen System.


"Ein Informant hat eine gute Stange Credits dafür erhalten, dass er uns den Aufenthaltsort einer der Basen der Piraten geliefert hat. Der Lieferant wird nicht als 100% zuverlässig eingestuft, weshalb eine gewisse Vorsicht geboten ist.
Es soll sich um eine Asteroidenbasis handeln, die etwa 5-10 Jäger und kleinere bewaffnete Transporter beherbergt und von wo aus die Beute dann weiter verschifft wird. Warum wird das ein Einsatz für die Hawks... beziehungsweise Eyas und eine Zielschießübung für meine neuen Kanonierkadetten?"


Eine kleine Pause ließ ihm Zeit zum Luft holen und baute die Spannung weiter auf. Wenngleich ihm bewusst war, dass er sowieso die gesamte Aufmerksamkeit der Piloten hatte.

"Die Basis befindet sich in einem leichten Asteroidengürtel und ist zudem von einem Nebel umgeben, der sämtliche Navigationssysteme und Sensoren stört. Die Piraten kennen sich dort aus und ich hoffe, dass die Machtfähigkeiten der Jedi unter Ihnen uns hier weiterhelfen können."

Irgendein Humanoide- und Lebewesen aufspüren-Trick konnten die Jungs und Mädels auf jeden Fall. Er hatte zu wenig Ahnung von der Macht, um einschätzen zu können, wie schwierig das werden würde.

"Zudem geht es nicht nur darum, den Asteroiden in Einzelteile zu zerlegen. Bevor jemand sein Leben riskiert, zögern Sie nicht, den Abzug zu betätigen. Aber ich möchte, dass wir so viele Informationen wie möglich aus überlebenden Piraten oder aus den Computern der Basis herausziehen: Wo befinden sich die anderen Piratenbasen? Wer organisiert das alles und wer steckt dahinter? Wohin bringen sie die erbeutete Ware? Im Optimalfall wird hieraus eine kleine Geheimdienstoperation und Sie übernehmen für einige Zeit die Rolle dieser Piraten, halten die Kontakte aufrecht und sammeln Informationen, damit wir diese Gesetzlose ein für alle Mal aus dem System verbannen."

Insofern passten die etwas maroden und in die Jahre gekommenen Raumjäger der Night Hawks ganz gut in das Konzept. Es war also eine sehr ergebnisoffene Mission mit Improvisationsspielraum, was sie Angelegenheit sehr interessant machte.

"Major Korr Laiver und zwei weitere erfahrene Piloten stehen zur Verfügung, um die Reihen aufzufüllen beziehungsweise eine ergänzende Kampfgruppe zu bilden. Als Jäger ohne offizielle Republikkennung stehen leider nur ein X-Wing, ein Y-Wing und ein B-Wing zur Verfügung."

Das, also einerseits die Jägertypen und deren Zustand, als auch die Tatsache, weitere Piloten zu integrieren, würde bestimmt nicht allen gefallen. Aber da mussten sie jetzt nun mal durch. Einerseits gehörte Korr Laiver auf jeden Fall als wichtige Ergänzung dazu und andererseits spielte auch War mit dem Gedanken, an der Mission teilzunehmen. Das sollte allerdings vorerst einer erfahren. Er wollte live miterleben, wie die Staffel im echten Einsatz arbeitete. Das würde ihm zwar mal wieder Ärger mit dem Oberkommando einbringen, wenn sie davon erfuhren, dass sich ein Admiral in den Pilotensitz schwang, aber das musste ihnen spätestens seit seiner Wiederaufnahme eigentlich klar gewesen sein.

"Gibt es dazu noch Fragen, Probleme, Wünsche, Anregungen?"

[ Am Rande des Corellia-Systems - DSD Nemesis - Besprechungsraum Belkadan ] Hawks, Korr und War
 
Corellia System – Corellia – In der Nähe von Coronet City – Anwesen „Belevedere“ – Eingangshalle


Pascal stellte seine Tasche ab und blickte sich in der großzügigen und hellen Eingangshalle um. Er war das einzige Familienmitglied, das sich hier aufgehalten hatte, denn der Rest seiner Familie hatte sich wieder in der Galaxis zerstreut. Seine beiden Geschwister reisten gemeinsam durch die Gegend und ihre Mutter hatte sich, wie in den letzten Jahren, ihren Aufenthalt dort, wo die Regierung sich aufhielt. Und das war im Moment Dac.
Eigentlich war es eine Schande, daß das Anwesen die meiste Zeit leerstand und kaum genutzt wurde. Aber keiner von ihnen wollte es verkaufen, denn es war Familienbesitz und jedem aufgrund der verbundenen Erinnerungen kostbar. Vielleicht würden sie in der Zukunft eine Möglichkeit finden, dem Anwesen neues Leben einzuhauchen.

Aber das war im Moment nicht Pascals vordringlichstes Problem. Er war ab heute wieder im Dienst und mußte an Bord der „Bright Giant“, denn die „Black Veil“ war bei einer Patrouille in der Nähe Denons in ein Gefecht mit einem Schlachtschiff der Keldabe- Klasse geraten und massive Schäden davongetragen. Die Reparatur würde sich noch eine ganze Weile hinziehen und es wurmte ihn nach wie vor massiv, daß er gezwungen gewesen war, den Rückzug zu befehlen und es war mehr dem Glück geschuldet gewesen, daß die „Black Veil“ nicht vollständig zerstört worden war. Aber Schiff und Mannschaft waren in Mitleidenschaft gezogen worden und so war es nicht verwunderlich, daß sie, im Falle der Diensttauglichkeit, auf anderen Schiffen Dienst tun mußten, denn nach wie vor brauchte die Republik jeden Soldaten.
Nichts desto trotz hatte es sich Pascal nicht nehmen lassen, während seines Genesungsurlaubs auf der „Black Veil“ nach dem Rechten zu schauen. Aber die Fortschritte waren marginal und in seiner Ungeduld ging ihm nichts schnell genug und es war meistens nicht gut genug. Dabei war Ungeduld nun nicht sein hervorstechendster Charakterzug.
Er würde keine Wetten darauf abschließen, aber er konnte sich vorstellen, daß die Werftarbeiter für seine Versetzung aufrichtig dankbar gewesen waren.

Über Com meldete sich Fahrdienst, der ihn zum Militärhafen bringen sollte, von wo ihn ein Shuttle zur „Bright Giant“ fliegen würde. Pascal nahm seine Tasche, warf einen Blick zurück und verließ dann das Haus und lief über die Auffahrt zum Tor, vor dem der Transporter wartete.
Natürlich trug er bereits eine Uniform, im Augenblick kam sie ihm eher ungewohnt vor, nachdem er drei Wochen in Zivilkleidung getragen hatte.
Die Fahrt verlief undspektakulär und er beeilte sich, rasch zum Shuttle zu kommen. Seinen Informationen nach war Captain Joya No ein Kommandant, der Unpünktlichkeit sowie andere Disziplinlosigkeiten nicht mit Nachsicht sah. Aber in diesem Punkt stimmte Pascal mit Captain No überein. Ein Grund mehr, sich diesen Lapsus nicht zu erlauben.

Die „Bright Giant“ war nach einigen Tests zur Werft zurückgekehrt, was bei Pascal leichte Besorgnis aufkommen ließ. War das Schiff nicht einsatzbereit? Das letzte, was er jetzt wollte, an Bord eines Schiffes zu sein, was in der Werft herumdümpelte.
Dann konnte er sich besser um sein eignes Schiff kümmern. Es war doch erstaunlich, wieviel ihm die „Black Veil“ ihm mittlerweile bedeutete. Aber hierin war er kein Einzelfall, von fast allen Kommandanten hörte man, daß sie sich lebhaft an ihr erstes eignes Kommando erinnerten und stellenweise wurden die Schiffe so sehr verklärt, daß man sich wunderte, wie man ein solches Wunder der Schiffsbautechnik freiwillig verlassen konnte.

Als das Shuttle im Hangar der „Bright Giant“ aufsetzte, griff Pascal nach seiner Tasche und ging gemessenen Schrittes die Rampe hinunter, wo er bereits von einem Sub-Lieutenant erwartet wurde, der ihn zum Büro des Kommandanten begleitete.
Er war wirklich neugierig auf den Captain, der seinen Informationen zur Folge in Coronet City inhaftiert gewesen war und vor der Eroberung durch die Republik befreit worden war. Imperiale Gefangenschaft war ihm bisher erspart geblieben und er war dankbar dafür.

Der Sub-Lieutenant klopfte an und die Tür öffnete sich und Pascal trat ein. Seine Tasche hatte der Sub-Lieutenant in Pascals Quartier bringen lassen.


“Captain No, Commander de Lieven meldet sich zum Dienst!“

Pascal salutierte und wartete die Reaktion des Kaminos ab.



Corellia System – Corellia – Rand des Systems - [DNT] "Bright Giant" - Büro des Captains - Joya No und Pascal
 
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[Corellia-System | Rand des Systems | DNT Bright Giant | Büro des Captains] Joya No; Fey Ayron (NPC)

Der Erste Offizier nahm ordentlich Haltung an, als er das Büro des Captains betrat. Joya No betrachtete ihn eine Weile schweigend, bevor er ihm gestattete, ›bequem‹ zu stehen, wie es hieß. Einen Sitzplatz bot er ihm jedoch nicht an, obwohl welche zur Verfügung gestanden hätten. Stattdessen schob er ein Datapad in seine Richtung - nicht bis zur anderen Seite des schwarzen Schreibtischs, sondern nur ein paar Zentimeter weit, gerade genug um anzudeuten, dass es für den Commander bestimmt war.

»Ein Schreiben ist für Sie eingegangen«, sagte er, als Fey Ayron danach griff.

Dieser warf einen Blick hinein, um zu sehen, worum es ging. Obwohl der Kaminoaner es wusste und sich denken konnte, dass es eine wichtige Nachricht für ihn war, verzog sein XO keine Miene. Sein raubvogelartiges Gesicht blieb starr wie eh und je und auch in seinen großen dunklen Augen war kein Blitzen oder Flackern zu sehen.


»Gute Nachrichten?« fragte er lauernd. Auch er ließ sich nicht anmerken, was er davon hielt.

»In der Tat, Sir«, antwortete der Talortai.

»Dann darf ich Ihnen wohl gratulieren. Nicht jedem wird die Ehre zuteil, eine Ausbildung beim Jedi-Orden zu beginnen.« Trotz der netten Worte lächelte er nicht, und sogleich schob er die weniger freundliche Frage hinterher: »Wollen Sie mir vielleicht erklären, wieso ich davon nicht früher wusste?«

»Captain? Ich erfahre doch selbst soeben erst davon.«

»Aber Sie wussten doch wohl, dass Sie sich um darum beworben und den entsprechenden Tests unterzogen haben. Wieso haben Sie mich darüber nicht informiert?«

»Mir war nicht ganz bewusst, dass es nicht in meiner Dienstakte steht, Sir.«

»Tut es nicht, warum auch immer. Man hat es wohl nicht für nötig gehalten, einen Vermerk anzubringen, dass mein Erster Offizier um Versetzung ersucht hat. Was mich aber viel mehr beunruhigt, ist die Tatsache, dass auch Sie es nicht für nötig gehalten haben, mir das zu sagen. Commander Ayron, seit der ersten Minute hier an Bord habe ich keinen Zweifel daran gelassen, wie wichtig es mir ist, das Schiff so rasch wie möglich auf ein Höchstmaß an Effizienz zu bringen. Wir haben mehrere Gespräche darüber geführt, wieviel Wert ich darauf lege, dass hier alle Rädchen ineinander greifen und alle Stufen der Kommandokette sich aufeinander verlassen können. Ist Ihnen nie in den Sinn gekommen, dass es für mich wichtig wäre zu erfahren, dass das wichtigste Glied dieser Kette - mein Bindeglied zum gesamten Schiff - drauf und dran ist, zu gehen?

Selbst wenn Sie davon ausgegangen sein sollten, dass aus Ihren Jedi-Träumen ohnehin nichts wird - ich will in Ihrem Interesse unterstellen, dass es so ist - hätten Sie mich über diese Möglichkeit nicht im Dunkeln lassen dürfen. Ein solches Verhalten kann ich nicht tolerieren. Sie haben meine Erwartung stark enttäuscht, Commander!«


Er ließ diesen strengen Verweis eine Weile im Raum stehen. Fey Ayron nahm ihn schweigend hin. Das war vielleicht auch besser so.

»Man hat mich angewiesen, Sie mit sofortiger Wirkung vom Dienst freizustellen. Das tue ich hiermit. Sie sind Ihres Postens enthoben, Mr. Ayron. Hier sind Ihre Papiere, einschließlich Ihrer neuesten Leistungsbewertung. Sie haben die Erlaubnis, die Bright Giant zu verlassen.«

Jetzt erst verdunkelte sich sein Gesicht.

»Und zwar rasch. Räumen Sie Ihr Quartier, binnen einer Stunde will ich Sie von Bord haben! Das ist alles, Commander. Wegtreten!«

»Sir, ich...«

»Wegtreten sagte ich!«

Der Talortai schwieg nun. Er nahm Haltung an, hob die Hand zu einem militärischen Gruß und wandte sich dann ab, um den Raum ohne weitere Umschweife zu verlassen. Joya No blickte ihm mit säuerlicher Miene hinterher. Sobald die Tür sich geschlossen hatte, schüttelte er den Kopf und wandte den Blick von ihr ab. Er war enttäuscht über das Verhalten seines XO, in den er dank des guten ersten Eindrucks einige Erwartungen gesetzt hatte. Aber vor allem war er verärgert. Man konnte ohnehin nicht sagen, dass er häufig guter Laune war, aber diese unerwartete Entwicklung schlug ihm mächtig auf die Stimmung.

Er widmete sich nun den Dokumenten auf seinem Computermonitor. Durch den Personalwechsel war einiges an Arbeit hinzugekommen. Alles würde nun schwieriger werden. Sein Marschbefehl in das Calamari-System war nicht aufgehoben worden: Nicht einmal einen Aufschub hatte man ihm gewährt. Commodore Trillk erwartete, dass er die ihm übertragene Aufgabe auch mit einer improvisierten, völlig unerprobten Kommandokette bewältigen sollte, und zwar in der gleichen Zeit und mit demselben guten Ergebnis. Man hätte das als Herausforderung, als Anreiz verstehen können. Aber Joya No war mindestens so anspruchsvoll wie seine Vorgesetzte. Selbst wenn es wider Erwarten gelingen sollte, ihre Erwartungen zu erfüllen: Seinen würden er und die Bright Giant auf diese Weise nicht genügen können.

Er sah sich nun an, wen man für die Nachfolge des Talortai vorgesehen hatte. Wenigstens hatte man ihm sofort einen Ersatzmann organisiert und erwartete nicht, dass er die klaffende Lücke mit dem vorhandenen Personal schloss. Der neue Erste Offizier hatte bereits den Befehl erhalten, sich an Bord zu melden, und würde in Kürze eintreffen - das stand in dem Schreiben, das ihm übermittelt worden war. Die Akte hatte man angehängt und der Kaminoaner öffnete sie nun, um die wenige Zeit so gut wie möglich zu nutzen, um sich ein Bild von dem Offizier zu machen. Er hatte gerne schon vor der ersten persönlichen Begegnung einen Eindruck, denn Fakten waren ihm wichtiger als Intuition und die Bewertung der bisherigen Vorgesetzten wichtiger als Sympathie.

Pascal Frederik de Lieven stand auf dem Dossier. Der Name allein löste bei Joya No noch keine Reaktion aus. Er kannte niemanden der so hieß - und den gleichen Nachnamen konnten schließlich Millionen von Personen haben. Einen Zusammenhang sah er noch nicht. Ungerührt las er weiter. Rang eines Commanders - das war klar gewesen. Mensch. Männlich. 28 Jahre alt. Unspektakulär soweit. Geboren hier auf Corellia, als Sohn von Vincent Louis de Lieven und... jetzt fiel der Credit. Casia de Lieven. Den Namen kannte er natürlich nur zu gut. Sofort startete er eine Datensuche, um herauszufinden, ob es sich hier um einen merkwürdigen Zufall handelte. Das war offenkundig nicht der Fall. Der Mann, den man ihm als Ersten Offizier zur Seite stellen wollte, war der Sohn der corellianischen Senatorin und Ex-Kanzlerin der Neuen Republik.

Sofort fragte er sich, was das wohl darüber aussagte, was er von dem Offizier zu erwarten hatte. Waren die Tradition und der Name seiner Familie ein Grund für ihn, sich zu beweisen und nach Perfektion zu streben? Hatte seine Mutter ihm Verantwortungsbewusstsein und Pflichtgefühl vererbt, wie es auch für hohe politische Ämter notwendig war? Oder bekam er stattdessen einen verwöhnten Promi-Spross, der es nur aufgrund des Einflusses seiner Eltern so weit gebracht hatte? Schwer zu sagen, beides war möglich, und auch alles was zwischen den Extremen lag. Aber zum Glück musste Captain No nicht raten. Er hatte die Dienstakten und würde sich bald auch ein persönliches Bild machen können. Er nahm sich vor, einen strengen Blick auf den neuen Untergebenen zu werfen. Wie er es immer tat - oder vielleicht noch ein wenig mehr. Sofern es die knappe Zeit eben zuließ.

Als ihm eine halbe Stunde später mitgeteilt wurde, dass das Shuttle des Commanders um Landeerlaubnis bat, hatte er sich einen groben Überblick verschafft und dabei waren einige Fragen aufgekommen. Er befahl, dass der Mensch sich sofort nach seiner Ankunft bei ihm zu melden hatte. Kurze Zeit später klopfte es. De Lieven trat ein und nahm Haltung an.

Auch diesen Offizier beobachtete der Kaminoaner erst einmal ein paar Sekunden lang schweigend. Für einen Menschen war er recht groß, hatte eine schlanke Figur und helle Pigmentierung - nach kaminoanischen Maßstäben wirkte er dennoch klein, untersetzt und dunkel. No konnte nichts Besonderes und auch keine Ähnlichkeit zu seiner Mutter an ihm erkennen. Aber vielleicht fehlte ihm nach all den Jahren unter Menschen noch immer der Blick für diese Details.


»Stehen Sie bequem!« erlaubte er schließlich, nachdem sein strenger Blick einmal an dem Mann hinab und wieder hinauf gewandert war. Auch ihm bot er keinen Sitzplatz an. Er selbst blieb aber sitzen - dank des langen Halses waren sie trotzdem beinahe auf Augenhöhe, was das Ungleichgewicht zwischen Vorgesetztem und Untergebenem nur noch mehr unterstrich. »Ich bin Captain Joya No, Kommandant der Bright Giant.

Beantworten Sie mir zunächst zwei Fragen, Commander de Lieven.
Erstens, wie es dazu kommt, dass Sie nun hier sind, nachdem Sie zuvor bereits ein eigenes Kommando über einen Kreuzer innehatten. Zweitens, wie sich Ihrer Meinung nach Ihre Abstammung auf Ihre bisherige Karriere ausgewirkt hat.«


Beides fragte er nicht nur aus Interesse. Seiner Meinung nach gab es durchaus richtige und falsche Antworten darauf. Man konnte sie also in gewisser Weise auch als Fangfragen werten, die den ersten Eindruck maßgeblich prägen würden. De Lieven wäre ein Narr, wenn ihm das angesichts der Situation und des prüfenden Blicks, der an ihm haftete, nicht klar wäre.

[Corellia-System | Rand des Systems | DNT Bright Giant | Büro des Captains] Joya No, Pascal de Lieven
 
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Pascal stand ruhig und Haltung bewahrend da, während ihn sein neuer Vorgesetzter ihn intensiv musterte.
Sicherlich war es notwendig, auf seine Offiziere und Mannschaftsmitglieder einen kritischen Blick zu werfen, aber diese Musterung ging darüber hinaus. Pascal wurde das dumpfe Gefühl nicht los, daß der Joya No gerade abwägen wollte, ob er in den Glücks- oder Pechtopf gegriffen hatte. Die Frage konnte ihm keiner beantworten außer er selbst.
Aber in Pascal wuchs die Gewißheit, daß ihm kein Zuckerschlecken bevorstand, aber er war froh, wieder Dienst tun zu können. Er war sich sicher, daß ihm diese Zeit einen großen Nutzen einbringen konnte, sofern ihn Joya No nicht umgehend nach Coronet zurückbefördern ließ.

Dem Befehl, bequem zu stehen, kam Pascal in soweit nach, daß er seinen Salut beendete und seinem Körper gestattete, etwas von der Körperspannung aufzugeben. Militärs standen selten wirklich bequem wie Nichtmilitärs.


"Sir!"

Mehr sagte er nicht auf die Vorstellung des Captains. Es war zu bezweifeln, daß Joya No ihm die Unterlassungssünde, keine Informationen über seinen neuen Vorgesetzen einzuziehen, zutraute. Aber schlußendlich konnte er im Augenblick nicht sagen, wie der Captain tickte und so war Vorsicht geraten.
Auf die zwei Fragen, die Joya No von ihm beantwortet haben wollte, mußte er nicht lange warten. Mit der ersten Frage hatte er gerechnet, aber die zweite war doch überraschend und empfindlichere Gemüter könnten diverse Unterstellungen herauslesen. Aber derlei war Pascal schon paar Mal begegnet, so daß er es ihn äußerlich unberührt ließ, auch wenn er innerlich fluchte.


"Sir, die "Black Veil" hat in einem Gefecht mit einem Schlachtschiff der Keldabe- Klasse massive Schäden davongetragen und zahlreiche Mitglieder der Crew verletzt, mich eingeschlossen."


faßte Pascal die Entwicklung, die zu dieser Szene geführt hatte, zusammen.

"Zur Zeit ist nicht ersichtlich, wann die Reparatur an der "Black Veil" abgeschlossen sein werden und aufgrund der Tatsache, daß ich diensttauglich gemustert wurde, gibt es keinen Anlaß, meinen Dienst nicht zu verrichten, auch wenn es zur Zeit kein eignes Kommando für mich gibt. Auch wenn wir zur Zeit einen Frieden haben, so braucht die Republik jeden Soldaten."

Natürlich hätte es auch andere Möglichkeiten für ihn gegeben, er hätte auf Corellia bleiben können, aber das entspräche nicht seinem Wesen.

"Was ihre zweite Frage anbetrifft, wie sich meine Abstammung auf meine bisherige Karriere ausgewirkt habe, so haben sie sich diese Frage unbewußt selbst beantworten."

Pascal gestatte sich nicht, auch nur ansatzweise die Miene zu verziehen.

"Der Name de Lieven läßt bei manchem den Vorbehalt aufkommen, daß man aufgrund der Abstimmung bessere Karten hätte. Aber der Name De Lieven bedeutet für seine Träger die Verpflichtung, sich des Namens würdig zu erweisen und das beinhaltet den Dienst an der Republik und, sofern politisch engagiert, den Dienst am corellianischen System."

Die beiden blauen Augenpaare blickten sich gradewegs an.

"Ich habe bisher nicht feststellen können, daß meine Abstammung meine Karriere gefördert habe. Im Gegenteil, als meine Mutter als Kanzlerin der Republik fungierte, war meine Abstammung sogar ein Hemmschuh, denn man fürchte, daß es durch Gefangennahme eine Erpressbarkeit bedingen könnte."

Soweit Pascal wußte, war Joya No mit keinem bekannten Namen behaftet.

"Noch heute treibt CorSec die Tatsache, daß ich im Militärdienst bin, den Schweiß auf die Stirn. Dabei erscheint ihnen aus mir nicht erfindlichen Gründen die Flotte als geringeres Übel als die Infanterie."

Wahrscheinlich spielte der Gedanke, daß bei der Flotte die Chance einer Gefangenschaft eher geringer wäre, eine Rolle.

"Meine Abstammung, Sir, ist demnach ein Privileg und eine Bürde zugleich. In meiner Familie mag man auch Stolz darauf empfinden, welche Leistungen die einzelnen Familienmitglieder erbracht haben, aber wichtiger ist, welche Leistungen man selbst erbringt, um der Republik zu dienen."

Pascal würde es Joya nicht auf die Nase binden, aber er kannte die Opfer, die mit diesem Namen verbunden waren, aus eigener, teilweise sehr bitterer Erfahrung. Er hatte auch damit gehadert, aber niemals über die Stränge geschlagen, wie manch andere Sprößlinge von Prominenten.
Er unterließ es, noch einmal darauf hinzuweisen, daß er kein eignes Kommando beansprucht hatte, obwohl es sicherlich für weniger genügsame und ehrgeizigere Zeitgenossen sicherlich Möglichkeiten gegeben hätte, ein neues Kommando zu bekommen.





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Die Hawks stiegen ihn ihre Maschinen und machten sich auf den Weg zu ihrem Zielort. Der DSD Nemesis. Wärend des Fluges dachte Raiken über alles mögliche nach. Über die zukünftige Mission und über seine Kameraden. Dennoch konzentrierte er sich voll und ganz auf seine Flugbahn. Als er die Nemesis erblickte , liefen ihm kalte Schauer über den Rücken. Im Jedi Tempel hatte er die Schiffe des Imperiums genauestens studiert. Zum Glück war dies kein Kampf gegen einen Sternzerstörer. Er wusste zwar, wo er angreifen müsste, aber nicht wie es mit dem Beschuss , eines solchen Riesen sein würde. Im Hangar angekommen wurden sich auch schon empfangen. Von einem Wesen, dass einem Wolf stark ähnelte. Verwundert betrachtete er die derzeitige Situation. Der Wolf, der sich als Korr zu erkennen gab, fragte Tomm nach seinem Rang. An das Militär musste auch er sich noch gewöhnen. Auch er salutierte. Dann erschnüffelte Korr , Amy und begrüßte sie entsprechen. Er hob sie vom Boden hoch und ließ sie wieder runter. Raiken rechnete schon mit einem Auszucker von Amy. Aber wie es schien, kannten sich die Beiden. Und er konnte keine aktive dunkle Seite der Macht erkennen. Nur Spuren aus alten Zeiten. Energien. Echos die längst nicht mehr aktiv waren. Nach der Begrüßung wurden sie aufgefördert einen bestimmten Raum aufzusuchen. Dort angekommen, ließ der Admiral nicht lange auf sich warten. Raiken war erstaunt ein ihm bekanntes Gesicht zu sehen. War betrat den Raum . Auch er nickte ihm zu.

Sie wurden über ihre bevorstehende Mission gründlich informiert. Als der Name der Piraten fiel, horchte er auf. Mit dieser Truppe hatte er bereits bekanntschaft gemacht. "Red Razors". Er erinnerte sich an einen ganz bestimmten Vorfall. Als er etwa vierzehn Jahre alt war, brachte er eine Lieferung Bier zu einem Hutten. Er war gerade auf dem Weg, als ein betrunkener Pirat seinen Leiterwagen mit seinem Speeder rammte. Er war darüber so empört, dass er zu schreien begann. Dafür würde er wieder ausgepeitscht werden.

"Hey ! Kannst du nicht aufpassen wo du hinfährst? "

Der Pirat torkelte leicht auf ihn zu und zog einen Blaster. Er warf den kleinen Jungen von damals zu Boden und blaffte ihn an.

"Du, pass auf wie du mit Fremden sprichst , du wertloser Sklave! Was fällt dir ein?! Du weisst wohl nicht mit wem du es zu tun hast , Balg! Ich bin von den Red Razors. "

Der Pirat spuckte ihm ins Gesicht und drückte ihm seinen Blaster in die Backe.

"Wird Zeit, dass ich dir Manieren beibringe!"

Raiken dachte schon, dass dies sein Ende sei, doch dann kam ihm jemand zu Hilfe. Ein weiterer Pirat, der seinen Kameraden zu Recht wies.

"Was soll das. Lass den Jungen in Ruhe. Wird Zeit, dass du mit dem Saufen aufhörst du törichter Idiot. "

Der andere Pirat ließ von ihm ab und lachte dreckig. Sein Retter kam für den Schaden auf und übergab ihm genug Währung um den Schaden wieder gut zu machen.



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[Corellia-System - DSD Nemesis - Besprechungsraum Belkadan] Korr mit War und den Hawks

Korr hatte neben den anderen Piloten auf der Bank platzgenommen und hörte sich den Vortrag aufmerksam an. Es ging für sie also auf Piratenjagd. Ein größere Bande bedrängte den Schiffsverkehr um Corellia. Korr freute sich den Kameraden beistehen zu können. Seine eigenen Erfahrungen im Bereich der Piraterie würden ihm hierbei zu Gute kommen. Der Nebel würde allerdings ein großes Problem darstellen. Ohne Sensoren in der Nähe eines Asteroidengürtels zu fliegen, würde ein langsames Herantasten erfordern.
Da war nur eine Sache, die ihm nicht klar war und zwar was mit Wars Bemerkung bezüglich Jedi gemeint war. Er war weder mit dem Jedi-Orden noch den Phänomenen der Macht vertraut, wobei er vom beidem schon in Ansätzen gehört hatte. Korr erinnerte sich, dass Tomm war ein Jedi war. Er blickte zur Seite zu dem Menschen. Hatte Amy ihm das nicht sogar erzählt oder brachte er nur wieder irgendwas durcheinander.


"Verzeihen Sie, Admiral", sprach Korr schließlich zu War Blade. "Aber ich habe nicht verstanden, mit welchen Fähigkeiten uns Anhänger des Jedi-Kults dabei helfen können die Basis zu finden."

[Corellia-System - DSD Nemesis - Besprechungsraum Belkadan] Korr mit War und den Hawks
 
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Tomm fühlte förmlich, daß War mit ihrer Verspätung unzufrieden war. Sicher dachte er, daß einer der Jäger wohl Zicken beim Start gemacht hatte. Er hatte sich schon die antwort zurechtgelegt, daß es weniger Probleme beim Start gab, sondern mehr durch einen pilotinnenbedingt auseinandergefallenen Ionenjäger bei der Landung. Der Freund würde dann wissen, was in etwa passiert sein konnte. Schließlich hatte er es Tomm höchstpersönlich eingebrockt, worüber Tomm jedoch sehr froh war. Da War das Thema aber nicht ansprach, brauchte er auch keine Stellung dazu beziehen.
Worüber er auch froh war, war die Aufstockung der Staffel mit ein paar erfahrenen Piloten, die War für diesen Einsatz abstellte. Fragen hatte Tomm keine, als er den Einsatz schließlich erläutert bekommen hatte. Es war im Grunde ein einfacher Auftrag. Mit dem Nebel würde er weniger Probleme haben. Tomm war kein schechter Pilot und oft genug hatte er sich schon in Asteroidengürteln und Sternennebeln aufgehalten mit seinem Jäger. Sein Vorteil war die Macht. Doch das hatten nicht alle Piloten der Staffel auf der Haben-Seite. Und so erkannte Tomm schnell den Kern des Einsatzes: Gegenseitiges Vertrauen. Wie schwer das werden würde konnte Tomm schon bald abschätzen. Korr, der mit ihnen fliegen sollte, sprach es prompt aus, als er fragte, wie der Jedi-Kult dabei helfen sollte. Innerlich verdrehte er die Augen. Er kannte das zur Genüge. Schon damals, als er zu den Hawks gestoßen war, beäugte man die Macht und die Jedi skeptisch. Und auch jetzt würde er wohl wieder einmal beweisen müssen, was die Macht leisten konnte.


"Nun, das ist ganz einfach",

begann Tomm mit der Antwort auf die Frage des Shistavaners.

"Sie dürften von Bilbringi her ja einige Erfahrungen mit Jedi im Cockpit eines Jägers gemacht haben. Wir machen also einfach ein bisschen die Augen zu und ruhen uns aus, bis wir auf einen Piraten oder einen Asteroiden treffen. Aber im Ernst - wir Jedi sind in der Lage, Gegenstände und Lebewesen zu erfühlen. Wir haben drei Jedi in der Staffel. Es sollte also möglich sein, die nicht-machtbegabten Piloten zu warnen oder bei der Navigation zu unterstützen. Wichtige Voraussetzung dafür ist jedoch Vertrauen zu diesen drei Piloten."

Tomm erwähnte nicht explizit, daß der dritte Jedi-Pilot eigentlich eine Pilotin und mehr eine Sith war. Er sah keinen Grund darin, Amy zu dieskreditieren oder die Vertrauensbasis von vorneherein zu erschüttern.

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[Corellia-System | Rand des Systems | DNT Bright Giant | Büro des Captains] Joya No, Pascal de Lieven

Joya No ließ sich nicht anmerken, wass er von den Antworten des Menschen hielt. Auch deshalb, weil er es selbt noch nicht so richtig wusste. Was er auf die erste Frage bekam, war reine Information: Sein Schiff war im Kampf gegen einen überlegenen Gegner beschädigt worden und musste überholt werden. Nun gut, das in Kombination mit der Tatsache, dass die Bright Giant dringend einen Offizier seines Ranges benötigte, rechtfertigte wohl die Versetzung. Allerdings nahm er sich das zur Warnung. Nicht vor einem Keldabe-Schlachtschiff, das irgendwo herumkreuzte und auf republikanische Kreuzer schoss. Sondern weil er nicht wusste, wie das Flottenkommando entscheiden würde, wenn die Black Veil wieder einsatzbereit war. Es war durchaus möglich, dass man de Lieven dann wieder auf ihre Brücke stellen würde - und dass No dann abermals einen neuen Ersten Offizier einarbeiten musste.

Bei der zweiten Antwort ging es weniger um Information als um Meinung. Der Kaminoaner wollte einen Eindruck davon bekommen, wie der Mann sich selbst sah. Dabei machte er einen ziemlich zurückhaltenden Eindruck, der nicht zum Klischee der Corellianer passte. Er war der Meinung, dass der Name seiner Mutter in gewisser Weise eine Verpflichtung war, sich seiner würdig zu erweisen. Allerdings gab es auf Kamino auch eine Menge Leute, die der herrschenden Kaste der Grauäugigen angehörten und der Meinung waren, dass ihr unbeschwerter, privilegierter Lebensstil mit seinen grenzenlosen Chancen vor allem eine Bürde darstellte. No hegte die Hoffnung, dass es sich hier anders verhielt. Denn jemanden, der für sich eine Sonderbehandlung in irgendeiner Weise einforderte, konnte er nicht gebrauchen. Wenn Pascal de Lievens Worte tatsächlich der Maßstab für sein Handeln waren, dann konnten sie möglicherweise miteinander auskommen. Ob das der Fall war, würde er genau beobachten.


»Ich bin ebenfalls der Meinung, dass ein Offizier nur so viel wert ist wie die Leistung, die er erbringt«, sagte er und überspitzte damit de Lievens Aussage unbewusst um einige Nuancen. »Ich versichere Ihnen, dass Ihre Familienangehörigkeit unter meinem Kommando keine Rolle spielen wird, Commander. Ihnen wird keine Leistung Ihrer Vorfahren angerechnet und auch keine, die Sie bisher erbracht haben. Mich interessiert nur, dass mein Schiff so rasch wie möglich hundert Prozent seiner Möglichkeiten ausschöpft, so dass wir alle unseren Dienst in absolut vorbildlicher Weise verrichten können. Das hängt nicht zuletzt davon ab, wie schnell Sie sich hier zurecht finden und Ihren Vorgänger ersetzen können. Als mein Erster Offizier sind Sie das Bindeglied zwischen dem Schiff und seinem Kapitän. Ich erwarte, dass Sie all Ihre Fähigkeiten, Kräfte und Aufmerksamkeit auf diese Aufgabe richten. Natürlich sind Sie auch mein Stellvertreter, sobald ich der Meinung bin, dass Sie das Zeug dazu haben. Aber das wird höchstens an zweiter Stelle stehen. Sie werden hier also nicht die Fähigkeiten nutzen müssen, die Sie sich als Kommandant der Black Veil errungen haben, sondern sich auf das besinnen, was Sie vorher getan haben.«

Der Kaminoaner erhob sich nun langsam und geschmeidig aus seinem Stuhl - was dazu führte, dass er den Menschen nun um fast 70 Zentimeter überragte und beinahe an die Zimmerdecke stieß. Seine Statur mochte regelrecht filigran wirken und seine sanfte Stimme unterstrich diesen Eindruck, aber sein Blick blieb hart.

»Begleiten Sie mich zur Brücke, Commander. Ich habe einige Offiziere dort versammeln lassen, die ich Ihnen vorstellen werde.«

Er ging an de Lieven vorbei - um durch die Tür zu kommen, musste er den langen Hals tief beugen. Zügigen, aber weichen Schrittes ging er voran zur Brücke, die nur wenige Meter entfernt lag. Die beite Tür öffnete sich vor ihm und erwartungsvolle Blicke wandten sich den beiden zu.

»Captain auf der Brücke!« meldete ein Petty Officer, womit dem Menschen und dem Kaminoaner nun auch das letzte Bisschen Aufmerksamkeit sicher war.

»Ladies and Gentlemen, ich informiere Sie hiermit über einen personellen Wechsel. Commander Fey Ayron wurde auf eigenen Wunsch versetzt und wird die Bright Giant noch vor unserem Afbruch nach Mon Calamari verlassen. Ich vermute, dass einige von Ihnen sogar früher davon wussten als ich. Dies ist Commander Pascal Frederic de Lieven, der mit sofortiger Wirkung seinen Platz einnehmen wird.

Mr. de Lieven, das ist Lieutenant Commander Rishi Isles, Zweiter Offizier, und Lieutenant Commander Ulyx, die Nummer Drei.«
Nachdem er die Menschenfrau und die Lannik vorgestellt und ihnen die Gelegenheit gegeben hatte, den neuen XO zu begrüßen, deutete er auf einen weiteren Menschen, dann auf einen Nikto und wiederum auf einen menschlichen Mann. »Lieutenant Xever Young, Feuerleitoffizier der Alphaschicht. Lieutenant Verar Claat, Kommunikation. Und der Waffenoffizier Budj Grantar

Einige niederrangige Offiziere, die weniger veranwortungvolle Funktionen innehatten, überging er. So gelangte er schnell zu drei Personen, die am Rand der Brücke standen und hier offenbar im Moment keine Pflichten hatten. Es handelte sich um einen klein gewachsenen Mann mit grauem Haar im Rang eines Lieutenant Commanders sowie ein Lieutenant, eine weibliche Bith. Die dritte Person war neben No die ungewöhnlichste Erscheinung im Raum und stach ihn in puncto Exotik noch aus, nicht aber im Bezug auf Schönheit oder Eleganz. Es handelte sich um ein eine massige Gestalt mit primitiven Gesichtszügen, deren Uniform einen sehr ungewöhnlichen Schnitt haben musste, da sonst eigentlich keine Öffnung für einen langen, fleischigen Schwanz vorgesehen war. Es war eine Swokes Swokes, aber das wusste auch No nur, weil er ihre Akte gelesen hatte.

»Der leitende Ingenieur Algart Deene, Elru Naph von der Projektorkontrolle und unsere Chefärztin, Lieutenant Doktor Azop Cho'ek.

Ich nehme an, dass Sie sich nicht alle Namen sofort gemerkt haben, Commander. Verlieren Sie keine Zeit damit, das nachzuholen. Wir haben nämlich bereits Marschbefehle erhalten und werden sie nicht aufschieben können, um Ihnen Zeit zur Eingewöhnung zu geben. Ich werde gleich noch etwas zu unserem Auftrag sagen.

Zunächst noch ein paar Worte zu den Besonderheiten der Bright Giant, die Sie unter anderem kennen müssen, um zu verstehen, was Lieutenant Naphs Aufgabe ist. Dieses Schiff entspricht nicht den Standardparametern der Klasse, sondern wurde modifiziert, und zwar durch den Einbau eines Gravitationswellenprojektors. Sie werden Gelegenheit haben, die Anlage zu besichtigen, aber nicht jetzt. Soweit ich informiert bin, haben Sie bisher noch nicht auf einem Abfangkreuzer gedient. Sind Sie mit der grundlegenden Funktionsweise dieser Geräte und mit den allgemeinen Spezifikationen der Dauntless-Klasse vertraut?«


[Corellia-System | Rand des Systems | DNT Bright Giant | Brücke] Joya No, Pascal de Lieven
 
Corellia System – Corellia – Rand des Systems - [DNT] "Bright Giant" - Büro des Captains - Joya No und Pascal


Pascal wußte nicht, ob es eine Eigenschaft der kaminoanischen Rasse war oder aber, ob Joya No ein richtiges Pokerface besaß. Allerdings tippte er auf erstes, wenn er sich vor Augen führte, wie die Kaminoaner generell aussahen und agierten. Jedem menschlichen Politiker würden Tränen der Sehnsucht nach einer solchen gleichmäßigen Mimik in die Augen schießen, dachte Pascal innerlich erheitert, behielt seine Miene aber bei.
Joya No faßte seine eigene Aussage zusammen und Pascal wußte nicht richtig, was ihn gerade in diesem Moment so ärgerte.


“Sir, es war immer mein Bestreben, nach meinen eignen Leistungen beurteilt zu werden.“

Das war auch die Wahrheit, er hatte nie mehr als das gewollt. Und eigentlich sollte er dankbar, daß Joya No ihm genau das versprach, aber irgendwie schal an. Allerdings konnte er es sich selbst nicht erklären, warum das so war.
Aber er konnte im Moment gar nicht weiter darüber nachdenken und die Frage, ob er das überhaupt wollte, konnte er erst recht nicht beantworten.
Aber zu seinem Glück fuhr Joya No mit seinen Ausführungen fort und Pascal stelte sich direkt die nächste Frage. War sein neuer Vorgesetzter ein Technokrat, überaus ehrgeizig oder nur sehr pflichtversessen?


“Natürlich, Sir.“

antworte Pascal mechanisch, denn was sollte er denn großartig dazu sagen? Natürlich würde er seinen Job als erster Offizier anständig erledigen, das verlangte seine Pflichtauffassung schon. Es spielte für ihn keine Rolle, daß er schon selbst ein Schiff kommandiert hatte. Aber für manche Umwege in seinem Leben konnte Pascal wirklich dankbar sein, denn diese sorgten dafür, daß er nicht bei diesen Worten aus der Haut fuhr oder ein Streitgespräch anfing.
Er konnte nur hoffen, daß Joya No nicht im Mindestens ahnte, wie sehr er seinen neuen XO aus dem Konzept gebracht hatte. Deswegen folgte er dem Captain schweigend auf die Brücke.
Dort hatte er während Joya Nos kleiner Ansprache die Gelegenheit, kurz die Brückencrew zu mustern, während auch er gemustert wurde. Allerdings machte er sich schon einen Gedankenvermerk, herauszufinden, was es mit der Versetzung des vorherigen XO auf sich hatte. Joya No hielt seine Aussage in dem nüchternen Ton, an den sich Pascal bei ihm schon gewöhnt hatte, aber alleine der Umstand, daß er erwähnte, daß einige Crewmitglieder Wissen gehabt hatten, die ihm als Captain zu fehlen schien, war komisch. Sicher konnte man anführen, daß manche Crewmitglieder einen besonderen Draht zueinander hatten, der gemeinsame Dienst schweißte zusammen und ließ Freundschaften entstehen. Aber er würde noch genug Zeit haben, hier mehr zu erfahren und sich ein besseres Bild von seinem neuen Vorgesetzen machen können.

Stattdessen begrüßte er Lieutenant Commander Rishi Isles und Lieutenant Commander Uly freundlich. Es gab keinen Grund, die schon an Bord anwesenden Offiziere zu verärgern. Er konnte nicht ganz abschätzen, ob sich nicht jemand nicht übergangen fühlte. Er mußte sich schon stark täuschen, wenn Joya No nicht irgendwelche internen Eifersüchteleien im Keim ersticken würde, aber auf Probleme dieser Art wollte Pascal nur zu gerne verzichten.

Lieutenant Xever Young, Lieutenant Verar Claat und Budj Grantar begrüßte er ebenfalls und versuchte die Namen schnell genug abzuspeichern. Doch die meisten Namen würde er in seiner dienstfreien Zeit anhand der Personalakten lernen. Zum Glück machte ihm dies keine besonderen Probleme.


“Der leitende Ingenieur Algart Deene, Elru Naph von der Projektorkontrolle und unsere Chefärztin, Lieutenant Doktor Azop Cho'ek.“

Für einen Augenblick dachte Pascal, daß die Vorstellungsrunde ganz normal weiterginge und grüßte die Anwesenden ebenfalls freundlich, bevor er stutzte.
Moment mal, Projektorkontrolle?
Ein irritierter Blick ging zu Joya No und Elru Napoh. Wenigstens bekam er die passende Erklärung geliefert.


“Das ist korrekt, Sir. Die allgemeinen Spezifikationen der Dauntless-Klasse sind mir nicht mehr ganz vertraut.“

Um ein Haar hätte Pascal noch die Erklärung, daß zwischen dem Marschbefehl und der Abreise nicht viel Zeit gewesen war, hinterher geschoben, aber verkniff sich dann diese Worte. Irgendwie bezweifelte er, daß es seinen Captain interessiert hätte und zudem hatte er den Eindruck, daß ihm solche Argumentationen eher schaden als nutzen könnten.
Allerdings war er besonders gespannt darauf, wie die Gravitationswellenprojektors funktionierten. Bisher hatte er nur gesehen, wie solche Schiffe arbeiteten, und nun hatte er das Glück auf einem solchen Dienst zu tun. Vielleicht war die Versetzung auf dieses Schiff doch ein Glücksgriff.



Corellia System – Corellia – Rand des Systems - [DNT] "Bright Giant" - Brücke - Joya No und Pascal
 
[Corellia-System - DSD Nemesis - Besprechungsraum Belkadan] Korr mit War und den Hawks

Statt dem Admiral war es Tomm, der auf seine Frage antwortete. Nun konnte sich Korr sicher sein, dass es sich bei dem Kampfpiloten um einen Jedi handelte. Offensichtlich nahm der Leutnant die Angelegenheit jedoch auf die leichte Schulter.
Er behauptete, dass Jedi in der Lage waren Sachen und Personen einfach so zu erfühlen. Korr war auch sehr gut darin mit seinen Sinnen Wesen und Gegenstände aufzuspüren, aber in einem Sternenjäger nütze ihm das nichts. Dann endete der Jedi mit einem Satz, den Korr als leichte Infragestellung seiner Ehre empfand.


"Jedes Wesen als Flieger an meiner Seite kann sich meines Vertrauens sicher sein!" entgegnete Korr, wobei seine Stimme zu einem Donnergrollen angewachsen war. "Ich zweifle nicht an ihrem fliegerischen Können."
Korrs Augen verengten sich noch mehr und er rümpfte leicht seine Nase.
"Sollte ihr sechster Sinn uns sicher durch diesen Nebel führen, schlage ich sie persönlich beim Oberbefehlshaber für eine Beförderung vor."

Immerhin vertraute Admiral Blade auf die Fähigkeiten der Jedi und das sollte ihm wohl auch genügen, dachte Korr. Er musste dieses Gefasel von der Macht, Begabungen und Fähigkeiten nicht verstehen.

[Corellia-System - DSD Nemesis - Besprechungsraum Belkadan] Korr mit War und den Hawks
 
[Corellia-System | Rand des Systems | DNT Bright Giant | Brücke] Joya No, Pascal de Lieven

Innerlich legte Joya No jedes Wort und jede Geste des neuen XO auf die Goldwaage. Er achtete auf jede Kleinigkeit, die ihm Aufschluss darüber geben konnte, mit welcher Art von Offizier er es zu tun hatte und ob es irgendwelche Unarten gab, die er ihm so schnell wie möglich austreiben musste, wenn die Zusammenarbeit funktionieren sollte. Es gab allerdings wenig zu entdecken. Pascal de Lievens Verhalten und Äußerungen waren vor allem von Zurückhaltung und Distanziertheit geprägt und er beschränkte sich allein auf das Wesentlichste. Das waren Züge, die der Captain schätzte und die zu einem positiven ersten Eindruck beitrugen, auf den No allerdings nicht viel gab. Solche Eindrücke täuschten meist. Er zog es vor, wachsam zu bleiben, ganz nach dem Motto: Vertrauen ist Mist, Kontrolle ist alles! Leider zwangen ihn nun die Umstände, jemandem entgegen diesem Grundsatz viel Verantwortung anzuvertrauen, der sowohl ihm als auch der gesamten Besatzung völlig fremd war. Mit einer viel zu kurzen Einarbeitungszeit. Wieviel zu tun war, belegte de Lievens Eingeständnis, dass er mit Schiffen dieser Klasse nicht wirklich vertraut war.

»Um es kurz zu machen: Die Schlachtkreuzer der Dauntless-Klasse, entworfen und gebaut von SoroSuub, erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 60 MGLT und verfügen über einen Klasse-1-Hyperantrieb sowie Backup-Systeme der Klasse 8. Bewaffnet sind sie mit 24 Schweren Turbolaserbatterien, 30 Laserkanonen und 20 Schweren Ionenkanonen sowie 8 Protonentorpedowerfern. Neben der relativ kleinen Besatzung von 1.240 Mann ist ein Kontingent von 250 Marinesoldaten an Bord. Jägerhangars gibt es nicht.

Das alles trifft auf die Bright Giant zu, ich erwähnte aber bereits den atypischen Gravitationswellenprojektor. Sie wurde mittschiffs entkernt, um Platz für die Anlage zu schaffen. Sie hat ungefähr die Leistungsfähigkeit eines imperialen Abfangkreuzers, was Größe und Stärke des küntlichen Gravitationsfeldes angeht. Allerdings kann es aus baulichen Gründen nicht direkt bug- oder heckwärts ausgerichtet werden. Ein weiteres Manko des Umbaus ist, dass man es versäumt hat, das Schiff auch mit einem stärkeren Energiekern auszustatten, der den Bedarf des Projektors deckt. Um ihn betreiben zu können, muss der Energieverbrauch aller übrigen Systeme massiv reduziert werden. Das heißt, der Einsatz von Schilden, Waffen und Antrieb ist nur sehr eingeschränkt möglich, solange das Abfangfeld aktiv ist.«


Während er sprach, verließ er die Brücke wieder und ging wie selbstverständlich davon aus, dass der Commander an seiner Seite blieb. Die Leitung des Schiffes, das im Moment sowieso noch im Dock lag, übernahm so lange wieder Lieutenant Commander Isles. Sie war angewiesen, die Vorbereitungen zum Abflug nach Mon Calamari durchzuführen. Sie kehrten ins Büro zurück, wo No sich abermals hinter seinem Schreibtisch niederließ.

»Die Mannschaft ist in den letzten Monaten beinahe unverändert geblieben, in sich eingespielt und mit dem Schiff und seinen Möglichkeiten vertraut. Allerdings habe ich erst vor wenigen Tagen den Befehl übernommen. Dadurch, dass Sie nun Commander Ayron ersetzen, ist es also zu einem doppelten Wechsel an der Spitze gekommen. Ich hoffe, dass das keine Probleme mit sich bringen wird.

Im Moment arbeiten wir im Drei-Schicht-System mit einer Überlappung von einer Stunde zur Übergabe der Pflichten. In Gefahren- und Krisensituationen ist sofortiger Wechsel auf die Alpha-Schicht vorgesehen, die unter meiner Leitung steht. Bisher stand die Beta-Schicht unter der Leitung des Ersten Offiziers und die Gamma-Schicht von Lieutenant Commander Isles. Ihre erste Aufgabe wird sein, einen neuen Dienstplan zu erstellen: Solange Sie noch in der Einarbeitungsphase sind, wird Beta von Lieutenant Commander Ulyx geführt.

Sie werden sich vorerst voll darauf konzentrieren, sich mit dem Schiff, den Offizieren und den Abläufen an Bord vertraut zu machen, und zwar so schnell und gründlich es Ihnen möglich ist. Wie bereits erwähnt, brechen wir in Kürze nach Mon Calamari auf, wo wir uns mit Teilen der Ersten Gefechtsflotte treffen. Dort werden wir an einem Gefechtsmanöver teilnehmen, in dem die Schlagkraft eines geheimen neuen Schlachtschiffs unter Beweis gestellt und der Öffentlichkeit demonstriert werden soll. Es ist zugleich ein Test für die Einsatzbereitschaft der Bright Giant: Nicht nur die Kameras, sondern auch Commodore Trilk, der wir derzeit unterstehen, wird uns genau beobachten. Ich erwarte also, dass Sie die Reisezeit bestmöglich nutzen.

Das wäre vorerst alles. Wegtreten, Commander!«


[Corellia-System | Rand des Systems | DNT Bright Giant | Büro des Captains] Joya No, Pascal de Lieven

OP: Weiter auf Mon Calamari
 
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