Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

[ Corellia - Coronet City - Ärztehaus - 5.Stock] Rabin alias Zel Uhnd


Es würde nicht lange dauern, bis die Kopfgeldjäger ihn gefunden hatten. Es blieb also nicht viel Zeit. Rabin zerrte die Leiche des Doktors hinter den Schreibtisch, sodass man sie vom Eingang her kommend nicht gleich sehen würde. Anschließend zog er mit einiger Kraftanstrengung den Teppich vom Eingangsbereich des Raumes hin zum Fenster, um damit die Blutlache zu überdecken, die sich dort angesammelt hatte. Er agierte kühl und überlegt, verschwende keinen Gedanken daran dass er soeben einen Menschen getötet hatte. Der Tod des Doktors diente einem höheren Zweck: Seinem! Und das war für ihn schließlich das einzige, was zählte.

Der bis dahin männliche Twi’lek mit nacktem Oberkörper kniete neben der Leiche auf den Boden und begutachtete das Gesicht des Doktors. Soweit nach dem Zertrümmern einiger Schädelknochen noch intakt hatte er sich die Gesichtszüge und markante Stellen bereits eingeprägt. Er kannte aufgrund seiner zahlreichen Besuche die Sprachgewohnheiten und Verhaltensweisen von Doktor Karl Thanatos und war geschult im Wissen über die menschliche Anatomie. Beste Voraussetzung für sein neues Vorhaben. Aber zunächst...

Rabin stand wieder auf und fand auf dem Schreibtisch wonach er gefunden hatte. Er öffnete das kleine Glitterstimpacket und verputzte eilig den gesamten Inhalt auf einmal. Er spürte sofort, wie die Substanz in seinen Blutkreislauf gelangte. Seine Kopfschmerzen verschwanden sofort und endlich konnte Rabin wieder klar denken. Reines Glitterstim, die volle Dröhnung. Der absolute Wahnsinn. Er spürte all die Lebewesen und ihre Gedanken um sich herum, egal ob Thessi im Vorzimmer, die sich über die seltsamen Geräusche aus dem Arztzimmer wunderte oder die beiden Kopfgeldjäger, die im Erdgeschoss am Fahrstuhl standen und über die Wahl des Stockwerks diskutierten. In vollem Umfang seiner geistigen Kräfte war er allmächtig und unbesiegbar.

Wieder kniete Rabin neben der Leiche nieder und fühlte sich auf die schwierige, energieraubende Aufgabe vorbereitet. Ein außenstehende Beobachter wäre voller Erstaunen zurückgewichen, als sich zunächst die Hautfarbe und dann auch die Körperform des Twi’leks plötzlich änderte. Die Gestalt wurde zu einer einzigen grauen, wabernden Masse als der Der Shi’ido seine seltenen Kräfte nutzte um seine äußere Gestalt anzupassen.

Wenige Minuten später war es geschafft. Zel Uhnd gab es nicht mehr. Im Behandlungszimmer gab es nun zwei Doktor Karl Thanatos. Einer davon war tot, der andere nicht echt. Aber das würde hoffentlich nie jemand erfahren. Rabin war erschöpft aber froh. Sein Plan war sowas von genial. Und endlich war er diese Kopfschmerzen losgeworden.

Sein Blick wanderte zurück auf das Datapad. Die Stardust befand sich im nahegelegenen Raumhafen. Der Flug nach Kessel, dem Ursprungsort allen reinen Glitterstims, war quasi gebucht. Ganz zu schweigen davon, dass er dafür sogar Credits erhalten würde. Ein zufriedenes Lächeln zeigte sich auf seinem neuen Gesicht.

Nun hieß es also Koffer packen. Es war zumindest davon auszugehen, dass der echte Karl Thanatos hier noch ein paar Schätze versteckt hatte, die er in seiner jetzigen Situation nicht mehr weiter benötigen würde.



[ Corellia - Coronet City - Ärztehaus - 5.Stock] Rabin alias Dr. Karl Thanatos

• 0 Credits
• Ungewaschene Hose
 
Corellia - Coronet City - Cantina "Challenge accepted!" - Tamis, Tereb (NPC)

Er konnte tatsächlich sprechen! Der Wahnsinn. Über diese neue Erkenntnis war sie viel zu überrascht, als dass sich Tamis groß Gedanken über ihre Antwort machen konnte. Als sie das feststellte waren schon ein paar Sekunden verstrichen, und wenn sie nicht bald antworten würde, dann würde der Bothaner sie sicher von seinem Tisch verweisen, ganz im Gegensatz dazu, dass er daran denken würde, sie einzustellen. Keine Zeit für eine wohlüberlegte Äußerung also. "Warum sollte man mir nicht glauben?" fragte sie den Bothaner. "Ich habe schließlich keinen Grund, Sie zu belügen." Nun, streng genommen waren da schon ein oder zwei, aber wen interessierte das? Das musste er ja nicht gleich wissen. "Ich bin die Beste, weil ich immerhin eine Ausbildung auf Dac hinter mir habe. Wie Ihnen vielleicht bekannt ist, sind wir Mon Calamari berühmt für unsere Schiffswerften." Noch einmal, wen interessierte, dass diese Ausbildung nur wenige Wochen gedauert hatte? Es war ja nicht so gewesen, dass sie untalentiert war und deshalb herausgeworfen wurde. Es war ihre Entscheidung gewesen. Also... hätte sie die Ausbildung sicher abgeschlossen. Sie war ja nicht dumm, und völlig unerfahren auch nicht.

Der Bothaner starrte sie weiter ruhig an, und langsam wurde es Tamis unangenehm. Konnte er sich nicht verhalten wie jeder andere auch? Was wollte er noch hören? Mehr Argumente? Hm. Vielleicht war ihre Begründung zu Nichtssagend?
"Außerdem kenne ich mich mit den YT-1250 aus." Noch mal hm. Das war vielleicht doch zu dick aufgetragen... Ob Tereb jetzt die Fischsuppe roch? Auskennen war wohl zu viel gesagt... Sie war mal auf einem gewesen, und das war schon ein paar Monate her. Viel vom Maschinenraum hatte sie da allerdings nicht gesehen.

Tereb zeigte zum ersten Mal eine etwas größere Reaktion. Plötzlich konnte Tamis seine Zähne sehen - war das ein Grinsen? Ein wenig verunsichert zuckten ihre Augen zur Seite, doch sie hoffte, dass er dieses Anzeichen von Schwäche nicht wahrnahm. "Interessant. Lassen wir einmal die erste Frage außer Acht... " Außer Acht? Er wollte ihr doch nicht wirklich unterstellen, sie würde ihn anlügen? Sie flunkerte höchstenfalls ein kleines bisschen. "Du kennst dich also mit den YT-1250 aus. Nun, dann wirst du mir sicher sagen können, weshalb die Lüftunssysteme bei diesem Modell hin und wieder ihre Probleme haben?"

Oh. Damit hätte sie rechnen müssen. Perplex starrte Tamis ihren Gegenüber an. Natürlich. Er musste sich davon überzeugen, dass sie das draufhatte, was sie behauptete. Nur gab es da dieses klitzekleine Problem, dass sie nicht vollkommen ehrlich gewesen war... Aber wer war schon ehrlich, wenn es um Qualifikationen ging? Niemand. Da war sie sich sicher. Auch bei diesem Job... Wer war schon erfahren, hatte herausragende Fähigkeiten, war diszipliniert und dann obendrein noch teamfähig? So etwas gab es schlicht einfach nicht. Also war es nicht schlimm, wenn man in einem dieser Punkte ein wenig überzog.
Sie brauchte für die Antwort schon wieder viel zu lange. Mist.
Aber sie musste einfach zugeben, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte. Das kam wohl erst in den fortgeschrittenen Jahren dran... Sie öffnete den Mund, um einfach ins Blaue hinein zu raten, als ihr eine Erinnerung in den Sinn kam. Ihr Vater hatte einmal eine Schimpftirade losgelassen, dass diese verflixten Komgeräte in den corellianischen Korvetten manchmal machten, was sie wollten, keineswegs aber das, was sie
sollten. Naja, wenn sie ohnehin schon raten musste, dann konnte sie es auch gezielter machen. Vielleicht hatten mehrere Bauteile dieses Problem.

Einfach durch. Es würde schon stimmen.
"Die Verbindungskabel sind nicht aus dem richtigen Material." Hoffentlich fragte er aber nicht, aus welchem genau... So gut war ihr Gedächtnis nicht. "Dadurch sitzen sie manchmal zu locker..." Und was war da noch gewesen? Ah ja. Es war verdammt viel Arbeit gewesen, das war ja genau der Grund für die Schimpftirade gewesen. "Man muss sie richtig festlöten. Dann passiert das nicht mehr." Zumindest, wenn man es richtig machte. Wenn nicht half es wohl nicht sonderlich.
Genauso wenig wie es ihr helfen würde, dass sie den Bothaner vor ihr mit aller Selbstsicherheit ansah, die sie aufbringen konnte (und das war wirklich eine ganze Menge), wenn sie daneben geraten hatte.


Corellia - Coronet City - Cantina "Challenge accepted!" - Tamis, Tereb (NPC)
 
[ Corellia - Coronet City - Ärztehaus - 5.Stock] Rabin alias Dr. Karl Thanatos

Rabin hielt nun das Datapad in der Hand und scrollte über die Informationen. Uhrzeit und Ladebucht für das Treffen mit seinen neuen Weggefährten stand schon fest. Thanatos hatte bereits einen Container mit medizinischen Gütern und einen mit medizinischen Gerätschaften an die vereinbarte Adresse liefern lassen. Gut, dann musste er sich darum schon mal nicht mehr kümmern. Links neben der Eingangstür stand ein Koffer und lag außerdem noch eine dunkle Sporttasche. Dabei musste es sich um sein Handgepäck handeln. Der Shi'ido nahm zunächst den Koffer, der sich entsprechend des aufgemalten Kreuzes als Arztkoffer herausstellen sollte.

Allerdings kannte er den Doc gut genug um zu wissen, dass er nicht unbedingt so pflichtbewusst und eifrig war, wie man auf den ersten Blick vermuten mochte. Er untersuchte das Gepäckstück und fand nach kurzer Zeit den doppelten Boden. Einmal mehr machte sich sein überragender Intellekt bemerkbar. Es war der Wahnsinn, zu welchen Dingen er fähig war, wenn der Glitterstim ihm dabei half seine wahren Fähigkeiten zu entfalten. Der doppelte Boden enthielt zweierlei: Eine geringe Menge weiteren Glitterstims in weiteren Plastiktüten verpackt und eine ganze Menge Creditchips. In Summe war das nicht gerade viel Glitterstim, aber es würde für einige Tage reichen. Und schließlich flogen sie nach Kessel, der Quelle. Wer man in den Wald geht, nimmt ja schließlich auch keine Bäume mit. Als nächstes durchwühlte er die Sporttasche, fand einiges an frischer Kleidung, frische Unterwäsche, ein paar Badartikel und ein Messer, dass man wohlwollend auch als Dolch bezeichnen konnte. Thanatos war kein Freund von Blasterwaffen und gleiches galt für Rabin. Bei ihm war das hingegen nichts moralisches, er konnte nur einfach nicht damit umgehen.

Rabin schlüpfe in eine dunkle Hose und ein graues Poloshirt, fand sogar ein paar brauchbare Schuhe und zog sich dann den strahlend weißen Arztkittel um. Ein bisschen Stil gehörte schließlich auch dazu, wenn seine Maskerade unbemerkt bleiben sollte.

Ein plötzliches Klopfen an der Tür ließ ihn zusammenzucken. Mit wenigen schnellen Schritten bewegte er sich hinter den Schreibtisch, trat dabei auf die Hand der ebenfalls hinter dem Schreibtisch liegenden Leiche.


„Oh, sorry Doc.“

Sagte er laut vor sich hin, bis ihm bewusst wurde, dass es den Doktor nicht mehr stören würde. Stören vielleicht schon, wobei er ganz andere Sorgen hatte. Aber fest stand, dass er sich nicht mehr beschweren konnte. Rabin musste sich ein Kichern verkneifen, als er darüber nachdachte, wie das wäre, wenn die Leiche sich darüber beschweren könnte, dass man ihr auf die Hand getreten sei.

Die Tür zum Zimmer öffnete sich und Thessi streckte ihren Kopf hinein.


"Ähm Boss, da sind zwei... Herren, die Sie gerne sprechen würden. Sie lassen sich nicht von mir abwimmeln. Und wo ist Zel?"

Wie konnte sie in dieser Situation nur an den drogensüchtigen Twi'lek denken. Rabin deutete auf die Tür zum Hinterausgang aus der Praxis und machte eine Handbewegung, als würde er sich eine Spritze in die Armbeuge setzen. Seine clevere Assistentin verstand sofort, lächelte süß aber wurde dann von einer bepanzerten Faust zur Seite geschoben. Die beiden Kopfgeldjäger drängten sich in das Zimmer.

Dr. Karl Thanatos - also die lebendige Kopie und nicht das tote Original - lächelte freundlich, war aber in Gedanken noch bei der Arzthelferin. Eigentlich war sie ganz süß. Sie himmelte Thanatos an, das wusste er. Ob Thanatos wohl ein Verhältnis mit ihr gehabt hatte? Vielleicht sollte er die ganze Sache noch etwas ... ausnutzen?
Jimmy - der Idiot - hielt sich mit griffbereitem Blastergewehr ein wenig im Hintergrund, während der Kel'dor sprach und damit Rabins lustvolle Tagträume erst mal zerplatzen ließ.


"Wir suchen einen männlichen Twi'lek, der sich hier aufhalten soll."

Rabin versicherte sich mit einem knappen Blick nach unten, dass die Leiche des Doktors so hinter dem Schreibtisch verstaut war, dass man sie von vorne wirklich nicht sehen konnte. Dann überlegte er, welches Verhalten er gegenüber den Kopfgeldjägern an den Tag legen sollte. Ängstlich kooperativ? Bestimmt, selbstsicher und abweisend? Den Geschäftsmann? Mit Jimmy allein hätte er Spielchen spielen können, aber der Kel’dor wirkte angespannt und wie eine tickende Zeitbombe. Er wollte diese Kerle nur loswerden, auch wenn es verlockend gewesen wäre in irgendeiner Form noch Profit aus der Sache herauszuschlagen. Rabin schaute auf das Datapad und tat so als sei er besonders beschäftigt.

„Ich hatte gerade einen Twi’lek als Patient. Durchgeknallt und schwer drogensüchtig. Ich wollte nicht, dass er die Patienten im Wartezimmer belästigt und hab ihn deshalb die Hintertür rausgeworfen. Er hat fünf Minuten Vorsprung, Gentlemen.“

Der Kel’dor blieb einige Sekunden wie erstarrt stehen. Rabin spürte den abschätzenden Blick, der auf ihm ruhte. Einen Moment lang dachte er, dass der Kopfgeldjäger seine Lüge durchschaut hatte. Doch solange die Blutlache auf dem Boden sich nicht noch weiter bis neben den Tisch ausbreitete war die Geschichte ziemlich gut und wasserdicht. Schließlich nickte der bepanzerte Söldner und beide hasteten ebenfalls durch die Hintertür nach draußen. Dort konnten sie lange nach Zel Uhnd suchen. Schließlich gab es ihn nicht mehr. Unweigerlich würden sie früher oder später aber nochmal hier her zurückkommen. Es wurde also höchste Zeit zu verschwinden. Die Sporttasche und der Arztkoffer, das musste reichen. Hier gab es sicher auch noch mehr Wertgegenstände aber ihm lief die Zeit davon. Außerdem gab es einen weiteren netten Zusatzeffekt. Wenn er jetzt ebenfalls zur Hintertür verschwand würde man in diesem Raum bald Dr. Karl Thanatos Leiche finden. Die letzten, die im Raum gewesen waren, waren zwei gewaltbereite Kopfgeldjäger. Ihnen würde man den Mord anhängen. Bis das so weit war, war Rabin alias die Kopie von Karl Thanatos hoffentlich schon lange auf dem Weg nach Kessel.

[ Corellia - Coronet City - Ärztehaus - 5.Stock] Rabin alias Dr. Karl Thanatos

• Schwarze Hose, graues Poloshirt, Arztkittel
• Arztkoffer (darin versteckt: 600 Credits, 7 Päckchen Glitterstim)
• Sporttasche (Kleidung, Dolch)
 
[Corellia-Sektor - Corellia-System - Corellia - Militärbasis - unscheinbares Büro] COL Walker & CDR Melinda Farlander

Colonel Walker hatte einen ausgeprägten Sinn für Understatement. Wie bei ihrem ersten Treffen war der unscheinbare, aber dennoch hochrangige Offizier des militärischen Abwehrdienstes in Zivilkleidung erschienen. An seinem Anzug für mittelmäßig erfolgreiche Vertreter hing sogar ein Besucherausweis. Das Büro für die Nachbesprechung war ebenso unauffällig wie Colonel Walker. Nach der förmlichen Begrüßung hatte er eine Aufzeichnungseinheit aufgestellt und bat Melinda um einen mündlichen Bericht.

"Mit der bereitgestellten Tarnung stellte es kein Problem dar imperialen Raum zu penetrieren und dort zu kreuzen. Wie das Missionsprofil vorsah hielten wir uns von stark befahrenen Routen und Systemen fern, nahmen stattdessen dort wo es möglich war technische Überprüfung von Relaisstationen vor, auf der Suche nach dem Zielobjekt. Dabei konnten wir eine Unregelmäßigkeit feststellen, zu dem Zeitpunkt befanden wir uns in Raumgitter -222-347-079, nahe dem Koornacht-Cluster. Ein Signal das auf einer Trägerwelle mitritt und einen ungewöhnlichen Frequenzbereich verwendete. Kein imperiales Signal, aber wohl aus imperialem Territorium stammend, genau genommen aus dem Koornacht-Sternenhaufen. Die Codesplicer die uns der MAD zur Verfügung stellte konnten das Signal als Countdown dechiffrieren und es bis nach New Brigia verfolgen.", eröffnete die blonde Kommandantin.

"Im Nachhinein würde ich vermuten, dass es ein Sektorweiter Countdown war, die Yevethaner brachten zu dem Zeitpunkt wohl ihre Einheiten in Stellung und mit dem Ablauf begannen sie ihren Aufstand. Die Figuren in Stellung bringen, um ihren Feind schachmatt zu setzen.", sprach sie ihre Vermutung aus.

"Aber ich schweife ab, Sir. Ich ließ Kurs auf New Brigia setzen, bedauerlicherweise würden wir erst nach dem Ablauf des Countdowns dort eintreffen." Einen Moment war sie geneigt die Worte so stehen zu lassen, bevor Melinda entschied noch eine Erläuterung dran zu setzen. "Zu diesem Zeitpunkt hatten wir keine sonderlichen Erfolge im Hinblick auf das gesuchte Objekt oder den Begriff Byss zu verbuchen."
Melinda nahm ein Schluck aus ihrem Wasserglas, ihr Mund war jetzt schon ganz trocken. "Nach dem finalen Sprung nach New Brigia, fiel die Exogorth in sicherer Entfernung zum primären Planeten aus dem Hyperraum, knapp aus der Reichweite möglicher planetaren Sensoren. Unsere visuellen Sensoren deuteten auf eine Katastrophe von umfassenden Ausmaß hin, noch bevor wir in die Reichweite unserer primären Sensorik kamen. Vier unbekannte, kugelförmige Schiffe hatten alles Leben auf der Oberfläche durch ein orbitales Bombardement ausgelöscht und befanden sich mittlerweile auf einem Kurs zu einem Sprungpunkt nach N'Zoth. Den sie wohl abriegeln sollten." Zu dem damaligen Zeitpunkt war es nur eine Einschätzung der Lage gewesen, aber der weitere Verlauf der Ereignisse hatte diese Vermutung bestätigt.

"Ich ließ das Schiff umgehend in Kampfbereitschaft versetzen, auch wenn die Sensorreichweite der Kugelschiffe anscheinend geringer war als die der Exogorth und orderte die Verfolgung der unbekannten Schiffe an, in der Hoffnung mehr herauszufinden. Die Distanz zu den unbekannten Aggressoren ließ ich dabei gleich halten.", Melinda erinnerte sich auch der Wut und dem Gefühl der Ohnmacht die sie zu dem Zeitpunkt verspürt hatte und ihre Gesichtszüge verfinsterten sich.
"Nur kurz darauf nahmen unsere HSI-Sensoren den Wiedereintritt zweier Schiffe an eben jenem Sprungpunkt wahr. Wie sich herausstellen sollte, handelte es sich dabei um die imperialen Kreuzer Volcanic, ein Dreadnaught und die Predator einer ihrer neuen Kreuzertypen, ein Gladiator-Kreuzer.
Wir fingen ein Signal auf, Legatin Aviendha Cain, die ranghöchste Überlebende der imperialen Verwaltung auf N'Zoth, die versuchte New Brigia zu kontaktieren. Ich antwortete ihr und unterrichtete sie von dem was vorgefallen war, bevor ich ihr anbat gegebenenfalls das Kommando zu übernehmen, sollte auf keinem der beiden Kreuzer ein ranghöherer oder dienstälterer Offizier das Kommando inne haben, oder aber eine Verbindung zu den entsprechenden Personen zu ermöglichen. Wie sich herausstellte hielt Commander Gordon Aaronson von der Volcanic den Befehl über den Verband und ich unterstellte die Exogorth seinem Befehl, wie es das Protokoll verlangt. Gemeinsam mit Commander Mance Hackett, Kommandant der Predator hieß es nun einen erfolgreichen taktischen Rückzug vorzunehmen. Dazu teilte ich zunächst unsere Beobachtung bezüglich der Kugelschiffe mit den Kommandanten und bat im Gegenzug um ein Datenpaket über die Vorkommnisse auf N'Zoth. Dabei befanden sich auch Sensoraufzeichnungen über das gesuchte Zielobjekt, wie sich später herausstellte.
Zurück zur Situation: Den Vorschlag Commander Hacketts, die Aggressoren hauptsächlich durch die Jagdmaschinen in Kämpfe zu verwickeln und zu Opfern um den Rückzug zu decken, empfand ich als wenig Erfolgversprechend und unterbreitete meine eigene Einschätzung eines aussichtsreicheren Manövers, für das sich Commander Aaronson auch entschied. Die genaue taktische Entwicklung der Situation lässt sich aus den Sensorlogs der Stalwart entnehmen und ich war so frei ihnen eine physische Kopie mitzubringen."
, erneut griff sie zu ihrem Glas, um einen Schluck zu trinken. Colonel Walker nutzte den Moment um an einem bestimmten Punkt nachzuhaken. Auch er griff der eigentlichen beschriebenen Situation vor. Immerhin hatte er zuvor einen ausführlichen schriftlichen Bericht erhalten. Aber der mündliche Bericht durch Melinda gehörte nun mal zum Debriefing dazu.

"Würden sie sagen, dass aufgrund ihres Vorschlages die imperialen Schiffe entkommen konnten?"

Melinda ließ sich Zeit die Frage zu überdenken, bevor sie antwortete.
"Das lässt sich schwer beurteilen, Commander Hacketts Vorgehen wäre meines Erachtens nach wesentlich verlustreicher gewesen, aber ob ein Rückzug auch durch seine favorisierte Taktik möglich gewesen wäre vermag ich nicht zu sagen. Das müssen wohl taktische Analysten bewerten. Hackett wirkte auf mich sehr verbissen, ein Hardliner. Wenig kreativ, aber bereit bis zum Äußersten zu gehen. Aaronson hingegen wirkte auf mich eher besonnen, aufrichtig um das Wohl seiner Schutzbefohlenen interessiert. Gleichzeitig war ihm die Kommandosituation scheinbar unangenehm. Als wäre er nicht auf das Ausmaß dieser Verantwortung vorbereitet oder dass es ihm zu nahe ging, dennoch ist er immer Herr der Lage gewesen. In meinen Augen hat er sich gut geschlagen und auch moralisch die richtigen Entscheidungen getroffen. Um aber zurück auf ihre Frage zu kommen: Ich glaube das Hacketts Vorgehen eine Evakuierung von Kutag unmöglich gemacht hätte. Beide Kreuzer hätten wesentlich mehr Feindfeuer einstecken müssen. Möglicherweise hätte es die Volcanic nicht einmal aus New Brigia geschafft. Oder nur gerade so. Aber ich mag mich täuschen. Hackett war durchaus kompetent in der Schiffsführung, daraus seine taktischen Fähigkeiten abzuleiten steht mir nicht zu."

Colonel Walker nickte sachte und gab den weiteren Gesprächsverlauf vor. "Kommen wir wieder zur entstandenen taktischen Situation."

[Corellia-Sektor - Corellia-System - Corellia - Militärbasis - unscheinbares Büro] COL Walker & CDR Melinda Farlander
 
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Am Rande des Corellia-Systems |DSD Nemesis | Hangar | Raiken alleine

Er war wütend. Der Verlust seiner Kameraden hatte ihn schwer getroffen. Ihre Mission war gescheitert. Jemand hatte sie verraten. Und er wollte nun den Schuldigen finden. Koste es was es wolle. Die Lampen hinter ihm zerborsten in tausend Stücke. Immer wieder sah er Amy vor sich. Ihre hasserfüllten Augen. Ihren Gesichtsausdruck. Welchen er nun auch tragen musste. Er konnte nicht mehr klar denken. Tränen liefen über sein Gesicht. Zitternd bewegte er sich weiter. Er bemühte sich stetig , den Kodex der Jedi in sein Gedächtnis zu rufen. Doch dort war kein Frieden mehr. Keine Ausgeglichenheit. Keine Ruhe. Nur Verzweiflung und Hass. Er musste sich kurz setzen. Eine Pause einlegen. Doch dann bewegte er sich weiter. Dann schossen nur noch wirre Erinnerungen durch seinen Kopf. Er konnte seine Familie nicht retten. Alle waren tot. Er konnte ihnen nicht helfen. Dann sah er Duras über sich , wie er lachte und seinen Vater zu Tode quählte. In sich gekehrt, sackte er in sich zusammen.

Am Rande des Corellia-Systems |DSD Nemesis | Hangar | Raiken alleine
 
[ Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B ] Rabin alias Dr. Karl Thanatos


Landebucht West-21B war nicht gerade einfach zu finden gewesen. Das lag sicherlich nicht an Rabins Orientierungssinn. Er hatte schließlich durch die Einnahme eines weiteren Glitterim Päckchens dafür gesorgt dass seine kognitiven Fähigkeiten mal wieder überragende Ausmaße angenommen hatten. Vielmehr war der ganze Raumhafen einfach total wirr aufgebaut, folgte keinem logischen Muster und die Beschilderung war bestenfalls als irreführend zu bezeichnen. Nun stand er aber schließlich da und schaute durch die geöffnete Hangartür auf sein vorübergehendes neues Zuhause: Ein YT-1250 Transporter, auf dessen unförmiger Nase der Name "Stardust" prangerte. Das Schiff war alles andere, aber sicherlich nicht schön und sicher auch nicht im allerbesten Zustand. Er vertraute allerdings darauf, dass es seinen Zweck erfüllen würde. Mit der schwarzen Sporttasche über der linken Schulter und dem Arztkoffer in der rechten Hand ging er auf die heruntergefahrene Laderampe des Schiffes zu.

Da niemand in Sichtweite war ging er die Rampe nach oben und versuchte es mit einem einfachen Klopfen. Einige Sekunden lang passierte garnichts. Rabin zögerte und dachte einen Moment darüber nach, ob er einfach umdrehen und wieder gehen sollte. Der Plan war perfekt gewesen. Noch war ja nichts verloren, vielleicht war wirklich einfach nur keiner da. Im schlimmsten Fall würde er dennoch weiter hier festsitzen. Ja, er hatte jetzt ein paar Credits und noch etwas Glitterstimvorrat, aber wie lange würde das reichen? Nicht lange genug, um einen vertrauenserweckenden Dealer mit hervorragendem, reinen Stoff ausfindig zu machen. Nein, diese Nummer mit der Stardust musste einfach funktionieren. Seine Hand, die den Griff des Koffers umfasste, verkrampfte sich, als er den Zorn in sich konzentrierte. Dieser Plan musste funktionieren! Die Tür sollte sich jetzt öffnen, sofort!

Als hätte jemand seinen Befehl tatsächlich Folge geleistet, vernahm er hinter sich ein zischendes Geräusch als sich die Tür ins Innere tatsächlich öffnete. Rabin drehte sich um und sah sich einem großgewachsenen Quarren gegenüber, der ihm um einige Zentimeter überragte und, obwohl Karl Thanatos auch nicht ganz schmächtig gebaut war, ihn allein basierend auf seiner Muskelmasse sicherlich ungespitzt in den Boden hätte rammen können. Die Mundtentakel des Wesens bebten und die Emotionen, die Rabin entgegen schwappten, deuteten klar darauf hin, dass er von der Störung nicht besonders begeistert war. Aber er musste in seiner Rolle bleiben Dr. Karl Thanatos war selbstsicher und eingebildet, nicht so untertänig wie etwa Zel Uhnd. Und er musste davon ausgehen, dass Thanatos dem Quarren bereits begegnet war. Aber wenn nicht, dann war eine Vorstellrunde angesagt. Schließlich würden sie die nächsten Tage zusammen auf diesem Schiff verbringen.


„Moin. Ich bin...“

"... ich weiß."

Einen Moment war Rabin unsicher, weil er befürchtete, dass er dem Quarren ein erstes Indiz dafür geliefert hatte, dass er nicht der echte Karl Thanatos war. Seine geniale Auffassungsgabe belehrte ihn aber sogleich eines Besseren. Er trug noch immer den Arztkittel mit dem Namensschild und der Koffer in seiner Hand mit dem roten Kreuz untermalte das "Ich bin der Doc" dazu noch etwas. Der Quarren machte einen Schritt zur Seite um ihm Einlass zu gewähren. Er hatte das Schiff kaum betreten, als der Quarren auch schon losging und auf eine Tür direkt neben der Backbordluke, durch die er gerade ins Innere des Schiffes gelangt war, deutete.

"Schlafraum."

Rabin sah sich in seiner neuen Umgebung um. Sein Gehirn verarbeitete blitzschnell alle neuen Sinneseindrücke, versuchte diese zu interpretieren und brauche Schlüsse daraus zu ziehen. Wie die Außenhülle so war auch das Innere des Schiffes eher heruntergekommen. Flugtauglich, aber nicht gerade im Topzustand. Eine Grundreinigung wäre der erste Schritt gewesen. Zahlreiche Wartungsklappen waren geöffnet, Dinge provisorisch geflickt, im Gang standen unnütze Kisten und Sachen herum. Er warf einen Blick in den Schlafraum. Drei , nein vier Betten von denen allem Anschein nach zwei belegt waren. Rabin warf seine Sporttasche auf eine der beiden anderen Kojen. Der Raum roch etwas muffig und außerdem hatte er sich das eigentlich schon so vorgestellt, dass jeder einen eigenen Raum hatte. Das hier sagte ihm nicht besonders zu. Ob er wohl unbemerkt sein Talent nutzen sollte, um den Geist des Quarren - der sich noch nicht vorgestellt hatte - zu beeinflussen, um ein besseres Zimmer zu erhalten?

Noch während er überlegte ging der Quarren weiter durch den Rundgang des Schiffes und Rabin beschleunigte einige Schritte, um wieder zu ihm aufzuschließen. Die nächste, weitaus breitere Tür führte in das Heck des Schiffes. Ein Maschinenraum, der sich im gleichen Zustand wie das restliche Schiff befand.


„Wo sind die anderen Crewmitglieder?"

erkundigte sich der Shi'ido in Menschengestalt.

"Nicht da."

Na danke für die Information. Das war ihm auch schon aufgefallen. Der Quarren war weder besonders freundlich noch gesprächig. Rabin brauchte Informationen, um sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden.
Er hob die rechte Hand nach oben und deutete auf den Arztkoffer.


"Wo ist mein Behandlungszimmer?"

Ohne zu antworten deutete der Quarren auf den Maschinenraum. Rabin zog eine Augenbraue nach oben und konnte seine Verwirrung nicht länger unterdrücken.

"Ich bin Mediziner und Wissenschaftler, kein Schrauber oder Klemptner oder sowas. Das ist nicht die angemessene Umgebung für..."

"Du kannst dich im Maschinenraum einrichten oder auf dem Flur. Deine Entscheidung. Das hier ist ein Frachtschiff, wir haben keinen Platz für Labore oder Krankenstationen. Deine riesigen Kisten verbrauchen schon genug Ladekapazität."


[ Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B ] Akktes Nureel und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)

• Schwarze Hose, graues Poloshirt, dunkle Stiefel, Arztkittel
• Arztkoffer (darin versteckt: 600 Credits, 6 Päckchen Glitterstim)
• Sporttasche (Kleidung, Dolch)
 
[ Am Rande des Corellia-Systems - DSD Nemesis - Hangar] Raiken, War und Tomm in der Nähe (?)

Der Blick des Corellianers wanderte immer noch von einer auf die andere Seite des Hangars, während er nach dem Jäger seines Freundes suchte. Er war aufgebracht. Sein Hals spürte sich immer noch so an, als hätte man ihn gerade in einen Schraubstock gespannt. War war sich nicht ganz sicher, ob das wirklich nur auf die ausgefallenen Lebenserhaltungssysteme zurückzuführen war, oder sein böser Freund Ian Grey da doch wieder etwas mit zu tun hatte. Die Besuche dieses Verrückten waren ihm ja zum Glück einige Zeit erspart geblieben und die Vorstellung, dass die Probleme jetzt wieder zurückkehrten, gefielen ihm garnicht. Damals hatte er sich aufgrund eigener Bedenken über seine Zurechnungsfähigkeit sogar vom Kommando über die Forces of Hope zurückziehen müssen.

Doc Caine war immer noch damit beschäftigt, die Platzwunde an seiner Stirn zu versorgen. Ihre Fürsorge war beeindruckend, wurde ihm allerdings langsam lästig. Er wischte seine mit Blut verschmierte Hand an der Pilotenuniform ab. Der Hangar war viel zu leer. 12 Jäger sollten hier stehen. Kaum einer der Hawks war zurückgekehrt. Man hatte sie ausgelöscht. Die große Frage war - wer hatte sie ausgelöscht? Steckte das Imperium trotz des Friedensvertrags dahinter? Eine Auslöschung der Elitestaffel der Republik würde auf jeden Fall in den Medien nicht unentdeckt bleiben. Oder ein anderer Feind, den er jetzt garnicht so auf dem Schirm hatte? Ein Verräter aus den eigenen Reihen? Es gab viele Möglichkeiten.

In seiner Tasche steckte immer noch der Datenstick mit Kopien von der Dateien der Asteroidenbasis. Er brauchte einen Spezialisten, der sich um die Sache kümmerte. Neben War stand neben dem Wookiee und der Ärztin noch ein Mechaniker, der den Z-95 Headhunter mit besorgter Miene musterte und immer wieder auf sein Datapad blickte. Wahrscheinlich war dort eingetragen, dass War mit einer B-Wing unterwegs gewesen war und genau diesen Jäger suchte der Mechaniker jetzt. Viel interessanter war allerdings das Comgerät, welches er am Gürtel trug. War beugte sich zur Seite, nicht ohne dabei den Zorn der Ärztin auf sich zu ziehen, und schnappte sich das Comgerät.


"Das müsste ich mir mal ausleihen."

erklärte er den fragenden Blick. Er tippte eine Kontaktnummer ein, die er auswendig gelernt hatte und achtete darauf, die Verbindung zu verschlüsseln. Anschließend folgten ein paar kryptische Worte, die mit der Aufforderung endeten, "Operation Stardust" zu starten. Die Informationen vom Datenstick würde er noch nachliefern. Anschließend versendete er die Nachricht an Captain Tereb Sei'lar, sein Mann bzw. Bothan für solche Fälle.

Der Admiral behielt das Comgerät vorerst und deutete der Ärztin an, dass sie seine Wunde nun ausreichend versorgt hatte. Sein Gesichtsausdruck machte ihr deutlich, dass er momentan keine Widerworte dulden würde. Das ganze Blabla wegen "Verdacht auf Gehirnerschütterung" und "zur Beobachtung auf die Krankenstation" konnte sie sich im Moment wirklich sparen. Er hatte wichtigeres zu tun.

War hatte Raiken in einer Ecke des Hangars ausgemacht. Der Junge wirkte alles andere als gefasst und machte - wie War im Moment auch - nicht den allerbesten Eindruck, was seine derzeitige Verfassung anging. War erinnerte sich auf, dass er ihn nicht mehr als "Junge" sehen durfte. Raiken war mittlerweile ein Jedi-Ritter. Wenn er allerdings seinen Gesichtsausdruck so sah, dann wirkte das gerade alles andere als jedihaft. Eher so einschüchternd, dass War sich überlegte, ob er ihn überhaupt ansprechen sollte. Er tat es trotzdem, wenngleich es ihm schwerfiel nach einer solchen Mission die richtigen Worte zu finden. Dazu musste er erst mal selbst wieder seine eigene Contenance zurückgewinnen.


"Ich bin sicher kein Jedi-Meister, Raiken, und somit fehlt es mir auch an Worten um dir als Jedi die passenden Ratschläge zu geben. Aber wir befinden uns im Krieg und ich bin ein erfahrener Soldat. Eine Mission unter meinem Kommando ist gescheitert, dafür trage ich die Verantwortung. Wir wurden verraten, aber so etwas passiert im Krieg. Nicht jeder spielt mit offenen Karten. Wir werden den Schuldigen finden und zur Rechenschaft ziehen. Das sind wir unseren Freunden schuldig."

[ Corellia-Systems - Auf dem Weg zu den Werften - DSD Nemesis - Hangar] Raiken, War und Tomm in der Nähe (?)
 
Am Rande des Corellia-Systems |DSD Nemesis | Hangar | Raiken und War

Raiken kam sehr langsam wieder zur Besinnung. Dann er sah er , ein ihm bekanntes Gesicht vor sich. Warblade. Er war also noch am Leben. Er bemühte sicher wieder einen klaren Kopf zu bekommen. War sprach ihn an. Er konnte seine Verunsicherung spüren. Was auch verständlich war, da er nach dieser Schlacht sehr mitgenommen aussah. Entkräftet und entmutigt. Wars Worte bauten ihn wieder auf. Auch wenn er kein Jedi - Meister war, sprach er aus Erfahrung , welche auch sehr viel Weisheit in sich trug. So langsam regte sich seine Stimmung wieder. Es gab wieder Hoffnung. Er hatte nicht alle seiner Kameraden verloren. Und darüber hinaus , war er auch froh darüber, dass nicht nur er alleine den Verräter finden wollte. Er erklärte ihm, dass sie sich im Krieg befanden und das dies nie leicht sei. Das erinnerte ihn an seine Erlebnisse auf Tatooine. Im Prinzip war es das selbe. Gleiches Szenario. Lebewesen , die Lebewesen bekämpfen. Sei es um Unabhängigkeit oder Frieden. Als Jedi musste er es lernen, damit umzugehen. Oder auch als Mensch. Diese Zeiten waren nicht mehr friedlich. Das waren sie eigentlich nie. Und er selbst, musste lernen seine Gefühle zu beherrschen. Emotionen , können den Geist verwirren. Was er eigentlich bereits längst wissen sollte. Doch die derzeitigen Umstände waren eine neue Erfahrung. Die Republik, dass Imperium. Auf Tatooine, gab es nur die Hutts. Diese Welt war viel größer als das.


Er antwortete: " Tut gut dein Gesicht zu sehen. Ich dachte schon, dass ich alle verloren hätte. Vielen Dank für deine Worte. Du hast Recht. Das sind wir unseren Freunden schuldig."

Er legte eine kurze Pause ein, bevor er weitersprach.

"Gib Tomm eine Nachricht von mir. Da ist etwas, was ich erledigen muss. Ich bin mir so gut wie sicher, dass es da eine Verbindung mit diesen Vorkommnissen gibt. Kopfgeldjäger sind hinter mir her. Und ich werde dem nun endgültig ein Ende setzen. Zu lange, haben diese Kerle über mich ihre Macht ausgeübt. Das muss nun erledigt werden. Tomm wird das nicht gut finden. Es widerspricht den Kodex der Jedi. Aber ich muss diesen Weg gehen. "

Er atmete tief durch.

"Egal , was auch passiert, ich werde immer dein Freund sein. Wir sind ein Team. Egal was passiert. Ich werde dich immer verteidigen. Ich muss mich erst wieder selber finden. Ich werde zurück zu meinem Heimatplaneten reisen. Tatooine. Tomm soll mich dort aufsuchen. Ich muss weg. "

Er verließ den Hangar und kehrte zu seinem Gleiter zurück. Er startete die Antriebe und verließ die Nemesis in Richtung Tatooine. Er wechselte in den Hyperaum.



Am Rande des Corellia-Systems |DSD Nemesis | Hangar | Raiken und War
 
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Corellia - Coronet City - Cantina "Challenge accepted!" - Tamis, Tereb (NPC)

Sie konnte einfach keine bothanischen Gesichter lesen. Zugegeben, sie konnte kaum andere Gesichter lesen als die eines Mon Cal, aber momentan wäre es doch schön, wenigstens ein wenig ahnen zu können, was der Bothan vor ihr dachte. Warum blickte er sie einfach nur stumm an? Herrje, er konnte wirklich kaum sprechen, oder? Sie sah es schon... sollte sie den Job bekommen würde sie sich ganz schön zusammenreißen müssen. Hoffentlich waren nicht alle so... mitteilungsbedürftig auf diesem Schiff.
Doch die Sekunden zogen sich, und Tamis befürchtete schon, dass es das nun gewesen war. Vielleicht hätte sie sich besser vorbereiten sollen... Zumindest einmal die Grundlagen über einen YT-1250 nachlesen sollen. Aber dafür war es nun zu spät. Ändern konnte sie ohnehin nichts mehr daran... also konnte sie zumindest noch ihren Bluff aufrecht halten. Sie blickte den Bothan vor ihr weiterhin selbstsicher an, bis er schließlich reagierte.

"Nun gut...", brummte er. "Morgen Nachmittag, zwei Uhr. Pünktlich. Landebucht West-21B. Bring deine Werkzeuge mit. Die auf der "Stardust"... nun, bring sie einfach mit."
Verblüfft blickte Tamis den Captain einen Moment an, bevor sie ihre Gesichtszüge wieder unter Kontrolle brachte. Was hatte ihn letztendlich überzeugt? Unwichtig. Wichtig war, sie hatte den Job! Verdiente endlich richtig etwas, und wenn sie es nicht verbockte, dann war das nur der Anfang einer wunderbaren Karriere. Fantastisch! Jetzt durfte sie es nur nicht jetzt gleich versauen.
Übertrieben nickte sie - sie hatte immerhin schon gelernt, dass die meisten Spezies diese Bewegung als Zustimmung werteten.
"Vielen Dank. Ich werde pünktlich sein. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden..." Sie stand auf, darauf bedacht, den Tisch nicht zu berühren, und zog sich in einem hoffentlich angemessenen Tempo zum Ausgang zurück.
Wahnsinn! Was für ein Erfolg! Sie musste schnell ab nach Hause, denn jetzt hatte sie einiges zu erledigen. Allen voran musste sie packen... Oh, und vielleicht sollte sie jetzt zumindest das Handbuch eines YT-1250 besorgen und ein wenig recherchieren, was das Thema anging. Schaden konnte es nicht... wenn sie noch dazu kam.


***

Es war nicht ihre Schuld, dass sie so knapp dran war. Eigentlich hatte sie vorgehabt, ein wenig früher da zu sein - schließlich wollte sie ja beweisen, dass sie durchaus über Verantwortunggefühl und diesen ganzen Kram verfügte - aber an ihrer Tasche war der Riemen gerissen, und das Ding war verflucht schwer gewesen, wenn man es so ungeschickt tragen musste, und den Werkzeugkoffer hatte sie ja auch noch. Billiges Zeug... Aber damit war es ja, wenn alles gut ging, erst einmal vorbei.
Ihr Chrono zeigte kurz nach zwei Uhr an, als sie schließlich, beladen mit ihrer großen Reisetasche, in die hoffentlich richtige Landebucht stolperte. Das hier war zumindest ein YT... So falsch konnte sie also nicht liegen.
Allerdings... ein Prachtstück war das Ding nun wahrlich nicht. Tamis rümpfte die Nase. Wenn das Schiff von innen so aussah wie von außen... oh. Dann würden die Credits auch schwer verdientes Geld sein. Hoffentlich fiel diese Kiste nicht auseinander, während sie für den Maschinenraum verantwortlich war. Sie hatte ja ein bisschen was auf dem Kasten, aber wenn gleichzeitig alles auseinanderfiel... das würde lustig werden. Wirklich.

Die Rampe war ausgefahren, aber es war niemand zu sehen. Alle an Bord? Diese verdammte Tasche aber auch! Jetzt hatte sie ihren Einstieg verpatzt. Das konnte ja heiter werden.
Tamis rollte mit den Augen und betrat schließlich das Schiff. Sie war erwachsen, sie musste die Dinge selbst in die Flossen nehmen, wenn sie wollte, dass sie Erfolg hatte.
"Halloooooo?", rief sie schlußendlich, als sie niemanden in der Nähe sehen konnte. "Haaaaallooooo... ist da jemand?" Hmpf. Oder war sie gar doch zu früh, hatte sie sich eine falsche Uhrzeit gemerkt? Oder doch auf dem falschen Schiff? Sie wollte ungern auf einem fremden Schiff herumlaufen... was, wenn es nicht die Stardust war? Oder es unerwünscht war, wenn sie hier herumspazierte? Also stellte sie den Werkzeugkoffer auf den Boden und setzte sich darauf. Sie würde einfach warten, bis irgendjemand aufkreuzte. Das konnte so falsch nicht sein.

Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B, Tamis, im Maschinenraum: Akktes Nureel und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)
 
Corellia-Systems - Auf dem Weg zu den Werften - DSD Nemesis - Hangar - Tomm, War und Raiken in der Naehe

In der Hektik ihrer Ankunft gelang es Tomm, sich unbemerkt aus dem Hangar zu stehlen. Das war sicher nicht fair gegenueber seinen Freunden, doch er brauchte jetzt seine Ruhe. Er musste sich eingestehen, dass er fertig war. Richtig fertig. Die "Nemesis" war gross genug, um zu verschwinden. Und Tomm kannte durchaus einige Winkel, in denen sicher niemand nach ihm suchen wuerde.
Irgendwo auf den unteren Decks fand Tomm Ruhe. Ein leerer Raum, der sonst als Lager genutzt wurde. Hier nahm Tomm im Schneidersitz auf dem Boden Platz und begann zu meditieren.
Klar war, dass irgendwer die Staffel verraten hatte. Tomm hatte nicht den leisesten Schimmer, wer das gewesen sein koennte und wieso. Er wuerde denjenigen suchen muessen und er wuerde ihn auch zweifellos finden. Doch zu allererst musste er sich selbst wieder finden. Zu viele Niederlagen hatte Tomm persoenlich in den letzten Monaten einstecken muessen. Viel zu viele. Die Sache mit Ian, die Staffel - all das ging auch an einem Jedirat nicht spurlos vorrueber. Zumindest nicht an ihm. Tief tauchte Tomm in die Macht hinab. Nichts bekam er von seiner Umwelt mehr mit. Alles blendete er aus. Bis Frieden in ihm herrschte. Nur so konnte er seine naechsten Schritte planen.
Er wuerde eine Auszeit brauchen. Die Abgelegenheit Tatooines, die ihm schon so oft geholfen hatte. Mos Eisley, seine Werkstatt, seine kleine ruhige Welt.
Tomm war so tief in die Macht versunken, dass er das leichte ruetteln nicht bemerkte, dass die Aufnahme von Fahrt bis in den letzten Winkel des Sternzerstoerers signalisierte. Vor seinem inneren Auge sass Tomm in der Sonne Tatooines, in der ewigen Sandwueste rund um Mos Eisley. Sein naechstes Ziel stand genau in diesem Moment fest.
Die Bilder wechselten. Gefuehlt in Echtzeit ging Tomm die Entscheidungen und Ablaeufe der letzten Wochen und Minuten durch. Jeden seiner toten Staffelkameraden pruefte Tomm ebenso wie die vermissten. Nur die Ueberlebenden - Raiken und War - waren dieser Pruefung ausgenommen. Ihnen traute Tomm zu mehr als nur einhundert Prozent. Als seine Gedanken um diese beiden kreisten, loeste sich Tomm aus der Meditation und stand auf. Es ging ihm kaum besser, aber noch hatte Tomm keine Zeit sich zu erholen.
Sein Weg fuehrte zurueck in den Hangar. Als er diesen betrat, sah er noch den letzten Moment des Abfluges von Raiken, bevor sich die Tore wieder verschlossen. Suchend blickte Tomm sich nach War um.


Corellia-Systems - Auf dem Weg zu den Werften - DSD Nemesis - Hangar - Tomm und War in der Naehe

 
[ Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust" - Cockpit] Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)


Rabin befand sich zwischenzeitlich im hinteren Teil des Cockpit der Stardust und beschäftigte sich mit den Sensoren und dem Navigationscomputer des Schiffes. Nachdem er für heute seine Dosis Glitterstim schon zu sich genommen hatte, war er ziemlich aufgedreht und musste diese Energie auf irgendeine Art und Weise loswerden. Sein geniales Gehirn wollte arbeiten und über die Kommunikation mit dem Hauptcomputer des Schiffes hatte er endlich eine Gelegenheit gefunden.

Eigentlich hatte er vor etwa drei Stunden den Captain des Schiffes, Captain Tereb, kennen gelernt. Dieser hatte im aufgetragen, sich mit den Sensoren und Computern der Stardust vertraut zu machen, da dies unter anderem während des Fluges in seinen Aufgabenbereich fallen würde, solange seine ärztlichen Fähigkeiten nicht erforderlich waren.

Dumm nur, dass er weder von der einen, noch von der anderen Sache Ahnung hatte. und Rabin hatte auch nicht vor, daran etwas zu ändern. Diese Haltung aber bereits vor dem Start zu offenbaren, hätte seinen Rauswurf zur Folge gehabt. Dieser Captain Tereb war jedenfalls kein Zeitgefährte, mit dem man viel Spaß haben konnte. Und er war auch nicht blöd genug, um ihn so einfach an der Nase herum zu führen. Rabin war ihm geistig überlegen, keine Frage. Aber Tereb war clever. Wenn er an Bord jemanden beeinflussen wollte, dann jedenfalls eher Akktes Nureel. Zumindest am Anfang. Oder eben die vom Captain sogenannte "Fischlady", die noch eintreffen würde.

Als er aus dem Maschinenraum raus auf den Flur gelauscht hatte, war ihm eine hitzige Diskussion zwischen seinen beiden Crewmitgliedern nicht entgangen. Tereb hatte wohl angedeutet, dass er auf die Schnelle "nichts besseres als die Fischlady hatte auftreiben können". Daraufhin hatte Akktes erwidert, dass er an sein Gerät keinem Rookie und erst recht keiner MonCal ranlassen würde. Während der Quarren richtig laut geworden war, war der Bothan vergleichsweise ruhig geblieben. Seine Antwort war mindestens ebenso cool gewesen: "Das einzige Gerät, dass du hier als dein Eigen bezeichnen darfst, befindet sich in deiner Hose. Und ob du die Fischlady da ran lässt ist ganz dir überlassen". Das hatte gesessen. Akktes Nureel war wohl etwas besitzergreifend, die Stardust befand sich aber offenbar vollständig im Besitz des Captains. Dieser Konflikt war gut, Rabin freute sich geradezu darüber. Er hatte die beiden nach dem ersten Kennenlernen für ein eingespieltes und vertrautes Team gehalten. Die neue Situation eröffnete ihm Möglichkeiten.

Jedenfalls hatte er sich auf dem hinteren rechten Sessel im Cockpit niedergelassen und tat so, als würde er die Sensoren und deren Einstellungen inspizieren. Tatsächlich hatte er aber damit angefangen sich Zugriff auf den Hauptcomputer der Stardust zu verschaffen. Natürlich war das System gesichert und er kein Experte. Er hatte etwas Hackererfahrung, aber dennoch würde er sehr vorsichtig vorgehen. Noch würde er nichts verwerfliches tun. Es handelte sich um einen Hanx-Wargel SuperFlow. Das war gut, hieß es doch immerhin, dass er es hier mit dem Standardbauteil zu tun hatte. Standardbauteil, Standardsoftware. Das machte es einfacher. Außerdem machte die Stardust jetzt insgesamt nicht so den Eindruck, als würde Sicherheit großgeschrieben werden. Aber hier im Cockpit war es zu unsicher, da jederzeit jemand hereinkommen konnte und dann direkt auf den Bildschirm sehen würde. Das Terminal im Maschinenraum war für diese Zwecke besser geeignet. Er schaute durch das Cockpit nach draußen und bemerkte, dass der Captain und Akktes wohl gerade die Ladung in Empfang genommen hatten. Große, graue Container. Was sie wohl transportieren würden? Die Frachtpapiere würde er sich als aller erstes anschauen, sobald er den Computer erfolgreich gehackt hatte.

Rabin stand auf, ging durch den Cockpitkorridor zum Ringkorridor und dann weiter zum Maschinenraum. Jeder Schritt hallte auf den metallenen Bodenplatten wieder. Er hatte alle Mühe gehabt, dort zwischen den ganzen herumliegenden Teilen etwas Platz für sein - bzw. Karl Thanatos - medizinisches Gerät zu schaffen. Der Maschinenraum war jetzt schon vollgestopft und dabei hatte er nicht einmal die Hälfte seiner Sachen ausgeladen.

Vor dem Maschinenraum wäre er beinahe über eine MonCal gestolpert, die sich auf einer Kiste mitten in seinem Weg platziert hatte. Der Doc blieb wie versteinert stehen. Welches Spiel würde er mit ihr spielen? Er konnte an Bord Verbündete brauchen, keine Frage. Aber er hatte auch nichts zu verschenken. Dr. Karl Thanatos war nicht unbedingt ein Charmeur, aber er war auch nicht unhöflich. Oder doch? Sie sah noch jung aus. Jung und beeinflussbar? Das musste er gleich mal ein wenig austesten. Er tat erstaunt, so als hätte er sie fast übersehen - was zugegebenermaßen trotz der Unordnung im Maschinenraum unmöglich war.


"Oh, hallo, sie müssen die Fischlady sein, von der Captain Tereb gesprochen hatte. Doktor Karl Thanatos, sehr erfreut."

Test A erfolgreich. Er betonte das Wort "Fischlady" ganz besonders, um zu zeigen, dass der Begriff vom Captain und nicht von ihm stammte. Je nachdem wie sie damit umging konnte das schon mal einen Keil zwischen den Captain und sie treiben. Das "Doktor" betonte er natürlich auch, qualifizierte er sich dadurch schließlich als das Genie an Bord.

"Ich nehme an Sie sind zur Einstellungsuntersuchung hier in meinem Behandlungsraum?"

Er deutete auf den vor ihnen liegenden Maschinenraum, dessen Tür sich zwischenzeitlich geöffnet hatte. Ah, selbstverständlich gab es keine Einstellungsuntersuchung und selbstverständlich hatte er keine Ahnung davon. Trotzdem wollte er sehen, wie sie darauf reagierte. Außerdem war das hier natürlich der Maschinenraum und bei dem dadurch entstehenden räumlichen Konfliktpotential mit der Mechanikerin musste er gleich mal seine Position klar machen.


[ Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust" - Maschinenraum] Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)

• Schwarze Hose, graues Poloshirt, dunkle Stiefel, Arztkittel
• Arztkoffer (darin versteckt: 600 Credits, 6 Päckchen Glitterstim)
• Sporttasche (Kleidung, Dolch)
 
Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust", vor dem Maschinenraum, Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)

Eine Weile ließ sich niemand blicken. Sollte sie vielleicht doch einmal jemanden suchen gehen? Sie konnte schließlich nicht ewig hier sitzen. Im dümmsten Fall war das tatsächlich das falsche Schiff und Tamis verpasste die größte Chance, die sie in nächster Zeit haben würde. Sie verbrachte die Zeit damit, die nähere Umgebung zu betrachten. Die Wände sahen nicht so aus, als wären sie in der letzten Zeit mal gereinigt worden... Von dem Boden wollte sie erst gar nicht reden. Wenn die Antriebe ebenfalls so aussahen konnten sie wohl froh sein, wenn sie überhaupt abheben konnten.
War hier eigentlich gar nichts los? Noch ein paar Minuten... dann würde sie sich auf die Suche machen.
Was sich in der nächsten Sekunde als unnötig herausstellte.
Der Mensch, der vor ihr auftauchte, schien sie erst spät zu bemerken und beinahe über sie zu stolpern. Wie auch immer er das schaffte, wo war er mit seinen Gedanken? Sie war schließlich nicht unauffällig oder so. Tamis machte sich eine gedankliche Notiz, den Mann im Auge zu behalten. Wer wusste schon, was er anstellte, wenn er immer so drauf war? Vielleicht war es aber nur Zufall.


Tamis zuckte mit den Augen. Die Fischlady? Eigentlich hatte sie gedacht, dass meistens nur Menschen dieses Wort nutzten, aber offensichtlich war sie da einem Irrtum aufgesessen. Hier auf Corellia hatte es keinen Tag gegeben, an der nicht irgendjemand in ihrer Gegenwart so etwas gesagt oder gemurmelt hatte, und mittlerweile hatte sie aufgehört, sich darüber aufzuregen. Dass Captain Tereb sie so bezeichnete war allerdings durchaus irgendwie... unerfreulich.
Er war also ein Doktor, wie? Und offensichtlich stolz darauf. Hm. Nun ja, hatten übermäßig intelligente Personen nicht immer irgendein Problem mit der Realität? Vielleicht lag das von diesem hier tatsächlich in der direkten Wahrnehmung oder so... Sie stand auf.
"Hm, offensichtlich... Tamis Falcks. Ebenfalls sehr erfreut." Das sagte man schließlich so, oder? Sie wollte schließlich einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Teamfähigkeit und dergleichen.

Verwirrt starrte sie den Mann vor ihr allerdings auf seine nächste Frage hin an.
"Ähm, nein?", rutschte es ihr heraus. Sie würde sich doch nicht von einem Fremden, den sie zwei Sekunden kannte, untersuchen lassen. Sie war doch nicht bescheuert. "Und wenn ich das Recht sehe, ist das hier - " Tamis warf einen erneuten Blick hinter die Tür " - doch eher der Maschinenraum. Das ist dann wohl mein zukünftiges Reich." Welcher allerdings ziemlich vollgestellt war mit irgendwelchem Kram. Sie würde das erst mal aufräumen müssen... So konnte sie nicht arbeiten. Naja... vielleicht sollte sie ein wenig netter sein. "Vielleicht... haben Sie sich im Raum geirrt?" Das war sehr wahrscheinlich, nachdem er sie schon fast über den Haufen gerannt hatte. Vielleicht war er einfach wahnsinnig verpeilt? Hoffentlich war er besser in seinem Job als im Alltag. Sonst konnte sie nur inständig hoffen, niemals krank zu werden.

"Nein, ich bin kerngesund, das können Sie mir glauben. Eigentlich war ich auf der Suche nach Captain Tereb. Sie wissen nicht zufällig, wo er steckt?" Der Bothaner sollte wirklich Bescheid wissen, dass sie da war... Am Ende bugsierte er sie gleich wieder von Bord, weil er mittlerweile jemand Anderes gefunden hatte.

Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust", vor dem Maschinenraum, Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)
 
[ Corellia-Systems - Auf dem Weg zu den Werften - DSD Nemesis - Hangar] Raiken, War und Tomm in der Nähe

Der Admiral war sich zunächst nicht sicher gewesen, wie der junge Jedi-Ritter auf seine Worte reagieren würde. Wie sich dann schnell herausstellte, war es ihm wohl doch gelungen den richtigen Ton anzuschlagen. Doch während War damit gerechnet hatte, dass anschließend einer längere Aussprache mit Raiken stattfinden und er dessen Ansicht zur gescheiterten Mission oder Theorien zum Verräter erfahren würde, schien der Jedi-Ritter ganz andere Pläne zu haben.

Eine Nachricht überbringen? Warum machte er das nicht selbst? War War jetzt von einer Sekunde auf die andere vom Admiral zum Dienstboten degradiert worden? Nicht, dass er Raiken keinen Gefallen tun würde, aber diese Sache fing sehr merkwürdig an. Er wurde von Kopfgeldjägern verfolgt? Das war doch kein Problem, War verfügte über die Mittel und Wege um solche Dinge zu lösen. Offiziell oder inoffiziell. Schließlich verstand er auch, warum er die Nachricht überbringen sollte „Tomm wird das nicht gut finden“ war sehr eindeutig. Wenn das tatsächlich so war und es dem Kodex der Jedi widersprach, dann konnte es nichts Gutes heißen. War hatte zwar nicht die geringste Ahnung, was solche Dinge für die Jedi bedeuteten, aber er hatte genügend Jedi kennen gelernt und wusste genug über sie, um den Weg, den Raiken jetzt einschlagen wollte ebenfalls nicht gut zu finden.

Ein privater Schlachtzug gegen Kopfgeldjäger war - selbst für einen Jedi - alleine viel zu gefährlich. Allerdings wollte er Raiken nicht aufhalten. Selbst wenn er ihn überwältigen würde oder dafür sorgte, dass sein Schiff nicht starten konnte: War wusste, was es bedeutete, wenn man sich selbst finden musste. Ihn aufzuhalten hätte die Angelegenheit, die ihn offenbar so sehr beschäftigte, nur weiter hinaus gezögert. Er wollte sich der Situation alleine stellen.

Ohne weitere Worte blieb der Corellianer allein in der Ecke des Hangars zurück, drehte sich noch um, schaute dem Jedi hinterher und seufzte leise. Was für ein verrückter Tag. Eine Niederlage nach der anderen. Allzu viele weitere schlechte Nachrichten würde er heute definitiv nicht verkraften.

Zwischenzeitlich hatte er Tomms Jäger ausgemacht, allerdings war sein Freund selbst weit und breit nirgendwo zu sehen. Außerdem sah er einen junger mirilanischer Offizier, der sich zunächst suchend umschaute, ihn dann entdeckte und erkannte, und dann schließlich im Laufschritt mit einem Datapad in der Hand auf ihn zugerannt kam.


„Admiral,“

die Worte wurden begleitet von der dazugehörigen Ehrenbezeugung. Das schnelle Atmen des jungen Offiziers deutete daraufhin, dass er auch schon vor dem Eintreten in den Hangar gerannt war.

„die Brücke hat schon mehrfach versucht, Sie zu erreichen. Ich soll Ihnen diese wichtige Nachricht überbringen.“

„Danke Lieutenant. Und nun erst mal tief durchatmen.“

er schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln und sah ihm in die Augen. Wenn heute schon alles schief lief, so hatte er wenigstens das Gefühl gute Miene zum bösen Spiel machen zu müssen. Das kostete ihn Kraft und Disziplin, aber wenn schon der Admiral kein Vorbild war, wer dann? Somit versuchte er sicher und entschlossen aufzutreten.

Er nahm das Datapad aus seinen leicht zittrigen Händen entgegen, identifizierte sich durch seine Dienstnummer und studierte die angezeigte Nachricht, überflog kurz die dazugehörigen Daten.

Die Messdaten vom Reaktor der Nemesis sahen garnicht gut aus. Man konnte sogar sagen, dass sie sich möglicherweise alle in Gefahr befanden. So etwas hätte er vielleicht auf seiner alten YT-1300 erwartet, aber nicht auf diesem modernen Kriegsschiff.


„Ich komme sofort auf die Brücke. Ich danke Ihnen“

War gab dem jungen Mann zu verstehen, dass er wegtreten konnte. Er wollte sich aktuelle Messdaten anschauen, allerdings konnte er an der Situation auch nicht viel ändern außer zu beten und zu hoffen, dass sie heil in den Werften ankamen. Eine Evakuierung war ausgeschlossen. Allerdings bedeutete das auch, dass er sich in der verdreckten Pilotenmontur zur Brücke begeben würde, ohne sich vorher den Schmutz von der Asteroidenbasis abzuwaschen. Seine Leute waren das bei ihm spätestens seit den Forces of Hope Zeiten aber auch gewohnt. Auf dem Weg zum Ausgang des Hangars lief er schließlich auch Tomm über den Weg. Wo auch immer dieser gerade herkam. Der Corellianer deutete zum Turbolift.

„Hallo Tomm. Danke für deine Rettung da draußen. Du hast mal wieder etwas gut bei mir. Ich muss zur Brücke, würde mich aber freuen, wenn du mich ein paar Meter begleitest.“

So viel zu den einfachen Themen des Tages. Nun wurde er ernster.

Raiken hat uns gerade eben verlassen. Er war aufgebracht. Ich glaube, dass ich ihn etwas beruhigen konnte, aber dennoch wollte er aufbrechen und dass ich dir eine Nachricht überbringe: Er müsse etwas erledigen, einer Sache mit Kopfgeldjägern ein Ende setzen. Auch wenn es wohl nicht im Einklang mit dem Jedi-Kodex steht. Du sollst ihn auf Tatooine treffen.“


[ Corellia-Systems - Auf dem Weg zu den Werften - DSD Nemesis - Hangar] Tomm und War
 
[ Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust" - Maschinenraum] Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)

Der Shi’ido in menschlicher Gestalt musterte die junge Mon Calamari und dachte darüber nach, ob sie mit ihrem Intellekt auch nur entfernt in seine Sphären herankommen würde. Vielleicht sollte sie auch sein erstes „Opfer“ respektive Trainingsobjekt werden. Shi’ido besaßen grundsätzlich eine gewisse telepathische Begabung. Es war nun mal von Vorteil, wenn man zum Schutz vor Raubtieren nicht nur seine Gestalt anpassen konnte, also sich beispielsweise in einen Nadelbaum verwandelte, sondern dem Feind gleichzeitig noch weißmachen konnte, dass man auch wie ebendieser Nadelbaum roch. Rabin war noch im Lernprozess was diese Stufe seiner Entwicklung anging. Das Glitterstim half ihm dabei seinen Horizont zu erweitern und seine Fähigkeiten zu erkennen und zu nutzen. Was sollte er also als erstes versuchen? Etwas Verrücktes? Er konnte mit seinen Kräften herausgreifen und ihr weismachen, dass es nach Schokolade roch. Ihre Reaktion zu beobachten wäre sehr interessant.

Scheinbar beiläufig wurde ihm klar, dass sie gerade etwas gesagt hatte, während er sich in Gedanken bereits seine Experimente ausgemalt hatte. Sie hatte sich vorgestellt. Beim Namen hätte er vielleicht aufpassen sollen. Irgendwas mit „Tal“ und „cks“. Talcks? Fischlady Talcks war es dann also.
Wie wäre es, wenn er den Geruch von Rauch und Qualm in ihre Gedanken projizierte? Würde sie dann vor Schrecken aus dem Raumschiff rennen oder mutig nach dem nächsten Feuerlöscher suchen? Auch ein gutes Experiment. Damit würde er allerdings warten, bis sie gestartet waren. Das würde die mögliche Panik erhöhen und sie war ihm ausgeliefert. Rabin war sich sicher, dass sie sich gut als Testobjekt jeglicher Art eignete und daher wollte er ungern, dass sie jetzt schon wieder vom Schiff stürmte. Er hatte außerdem das Gefühl, dass von ihr eine geringe Gefahr ausging, wenn sie doch mal irgendwann durchschaute, was er da tat.

Was hatte sie jetzt schon wieder gesagt? Keine Untersuchung? Sie besaß also einen gewissen eigenen Willen und Selbstbewusstsein, um sich dieser als Frage versteckten Aufforderung zu widersetzen. Nun gut, vielleicht hatte er sie ein wenig unterschätzt. Rabin zuckte lässig mit den Schultern und ging in den Maschinenraum.


„Wenn Sie sich der Einstellungsuntersuchung widersetzen wollen, müssen Sie das mit dem Captain klären. Ich mache hier nur meinen Job.“

Langsam machte ihm die Sache Spaß. Wie Captain Tereb wohl reagieren würde, wenn die Fischlady ihn auf die Einstellungsuntersuchung ansprach?

„Der Captain hat gerade die Ware entgegen genommen. Entweder ist er noch draußen oder an der Laderampe zum Frachtraum.“

Rabin öffnete seinen Arztkoffer auf der Werkbank und verteilte einige Inhalte, um deutlich zu machen, dass er die Werkbank zukünftig für seine Zwecke beanspruchen würde. Er tat kurz so, als wäre er vollends darin vertieft. Innerlich kochte er allerdings. Wie konnte sie überhaupt nur auf die Idee kommen, dass er sich in etwas geirrt habe? Kein guter Start für ihre Beziehung. Er war Rabin Mrash, ein höchstintelligentes, geradezu geniales Wesen dass diesen ganzen Menschen, Mon Cals uns was auch immer deutlich überlegen war. Und auch Dr. Karl Thanatos, den er gerade verkörperte, war alles andere als Durchschnitt. Mit Kommentaren wie diesen sorgte sie nur dafür, dass er sich noch mehr auf sie als Ziel einschoss. Er schaute wieder zu ihr hoch, als wäre ihm gerade noch etwas eingefallen.

„Und... Miss Talcks, wenn Sie den Captain gefunden haben, können Sie auch gerne das Raumthema mit ihm besprechen. Sterile Medizinausrüstung und Maschinenöle passen nicht gut zueinander. Aber hüten Sie sich vor...“

was Namen anging war heute nicht sein Tag. Wie konnte es sein, dass die Wirkung von seinem Stoff jetzt schon wieder nachließ? Seine Genialität schrumpfte Zusehens, das durfte er nicht zulassen. Aber die restlichen 6 Päckchen mussten bis nach Kessel reichen, also blieb ihm nichts anderes übrig als sich alles gut einzuteilen. Irgendwas mit „A“ und „res“. Zumindest der Vorname.

„Ares. Er war bei der Raumfrage nicht sehr kooperativ und hilfreich. Außerdem ist es möglich, dass seine Haut vom calamarischen Schuppenpilz befallen ist. Ich bin mir nicht sicher, ob das von Quarren auf Mon Calamari überspringen kann, aber ich werde Nachforschungen anstellen.“

Alles frei erfunden, aber das machte Spaß. Und es war gut, wenn sie erst mal eine Weile weg war, damit er sich wieder ungestört dem Computer widmen konnte.


[ Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust" - Maschinenraum] Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)
 
Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust", vor dem Maschinenraum, Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)

Nein, auf eine Untersuchung hatte Tamis nun wirklich keine Lust. War das so üblich? Sie war sich da nicht sicher. Was, wenn sie es sich gleich verscherzte? Entschlossen schob sie diesen Gedanken aber beiseite. Sie hatte keine Lust, und so war es, Punkt aus vorbei. Spätestens wenn sie unterwegs waren würde niemand sie dazu zwingen können, und bis dahin würde sie das Thema einfach stillschweigend unter den Tisch fallen lassen. Das war doch mal ein Plan.
Draußen also. Nun, dann würde sie sich auf die Suche nach ihm machen, sobald sie ihr Gepäck verstaut hatte.
Aber anstatt sie nun in Ruhe zu lassen, damit sie eben dieses tun konnte, packte dieser Thanatos doch tatsächlich seinen Kram in ihrem Maschinenraum aus! Von wegen im Raum geirrt... hatte er vor, sich hier auszubreiten? Bevor sie ihrer Empörung Luft machen konnte sprach er das "Raumthema" an... wie, das war tatsächlich sein Ernst? Er hatte vor, hier seine "Praxis" einzurichten? Das war ihr Reich! Und sie konnte es nun wirklich nicht gebrauchen, wenn ihr jemand über die Schulter sah, während sie beim Reparieren und Warten war. Bei der ganzen Entrüstung war die Tatsache, dass er ihren Namen nicht richtig aussprach ja schon beinahe nebensächlich.

"Nun hören Sie mal zu..."

Er ließ ihr nicht einmal Zeit zum Antworten! Merkte er denn gar nicht, dass ihr Mund schon die ganze Zeit empört offenstand und sie jetzt etwas sagen wollte? Pfah, da war sie höflich und ließ ihn ausreden, zeigte Teamgeist, und er... naja, vermutlich stimmt ihr erster Eindruck und dieser Doktor war so verpeilt wie Gelbfische bei Nacht, aber das gab ihm trotzdem kein Recht, sie zu - calamarischer Schuppenpilz?!? Was war DAS?!? Tamis hatte noch nie davon gehört, aber erstens konnte sie ja nicht alle Krankheiten kennen und zweitens erst Recht keine die Quarren betraf, Quarren! Dieser Ares war tatsächlich ein Quarren und sie mit ihm auf einem Schiff, obendrein schien er hier etwas zu sagen zu haben? Na klasse. Erst diese Schrottmühle, dann noch ein Quarren, diese Credits würden wirklich hart verdientes Geld werden. Erst Recht, wenn Doktor Thanatos richtig lag und das Zeug obendrein noch ansteckend und für sie gefährlich...
Plötzlich war sie unsicher. Vielleicht sollte sie es sich mit diesem Menschen nicht gleich verscherzen. Immerhin war er derjenige, der sie im Zweifelsfall zusammenflicken würde... Ach, papperlapapp. Sie würde schon nicht krank werden, und von diesem... Ares würde sie sich ohnehin immer so weit wie möglich entfernt aufhalten. Wie sollte sie sich da anstecken? Quarren und Mon Calamari waren außerdem so unterschiedlich... Deren toller Pilz legte sich bestimmt nur auf deren Haut. Die Empörung über sein seelenruhiges, ihrer Ansicht nach falsches Verhalten wuchs wieder, und sie machte sich Luft.

"Vielleicht hätten Sie die Güte, in meinem Maschinenraum nicht so eine Unordnung zu veranstalten? Oder haben Sie Lust, unterwegs in aus dem Hyperraum zu fallen, weil ich nicht an die Maschinen herankomme? Oder beim Landen zu verbrennen, weil die Schilde versagen und ihre komischen... Sachen da überall herumfliegen und mich stören?"


Tamis stemmte die Arme in die Hüften. Nicht, dass sie in all diesen Fällen sonderlich sicher und selbstbewusst wäre, denn ein Hyperantriebsversagen wäre so ziemlich das Schlimmste, was sie sich zwischen allen möglichen Sternen vorstellen konnte und sie würde vermutlich daran verzweifeln, aber das ging doch den da nichts an!
Sie bezweifelte, dass sie bei diesem Quarren mehr erreichen würde als der selbstsicher wirkende Doktor. Außerdem hatte sie gar keine Lust, mit ihm zu reden, wenn er wirklich krank war... typisch Quarren! Hmpf. Sie hatte die Wahl, entweder mit dem einen oder dem anderen Übel klarzukommen, viel anderes blieb wohl kaum... Dann lieber das Übel, das hier vor ihr stand. Nicht immer mit allen gleich auf Kriegsfuß stehen...

"Ich meine", begann sie einlenkend, "wenn der Platz so begrenzt ist, okay, vielleicht müssen Sie ihren..." Kram... "Ihre Ausrüstung dann hier lagern. Aber doch nicht mitten im Raum und auf der Werkbank!" Das war doch jetzt wirklich erwachsen gewesen, oder nicht? Sie packte ihre Werkzeugkiste und stellte sie eben vor diese Werkbank. Das war ihre Werkbank. Und sie brauchte sie, beim Meeresaal noch einmal!
"Ich gehe jetzt auf die Suche nach dem Captain, und wenn ich wieder da bin, dann..." Ja, was dann? "Dann... teilen wir den Platz auf...?!" War das nun eine höfliche Frage oder eine Aufforderung? Sie wusste es selber nicht, am Liebsten würde sie ja einfach sein Zeug auf den Boden werfen, aber sie wusste genau, dass das eine schlechte Idee war und versuchte den diplomatischen Weg. Noch.


Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust", im Maschinenraum, Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)
 
[ Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust" - Maschinenraum] Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)

Als die Fischlady zu einem "Nun hören Sie mal zu..." ansetzte, konnte Rabin sich das Grinsen nur schwer verkneifen. Sein Kopf blieb nach unten gesenkt, seine Aufmerksamkeit galt weiterhin seinem medizinischen Equipment. Aber dennoch wartete er gespannt darauf, was sie nun an Widerworten bringen würde. Ihr Start war bereits vielversprechend und zeigte ihm, dass es ihm mit Hilfe seines meisterhaften Intellekts gelungen war, sie aus der Fassung zu bringen. Er hätte nur zu gerne ihr Gesicht gesehen, aber das hätte seine ganze Show hier vernichtet. Schließlich schien sie sich dann doch wieder etwas zu sammeln, redete ruhiger und Rabin war geradezu enttäuscht.

Ihre Wortwahl "hätten Sie die Güte" klang fast schon nach einer Bitte. So etwas konnte sein Ego fast schon akzeptieren. Es zeigte gewissermaßen, dass sie unter ihm stand. Andererseits kümmerte es ihn relativ wenig, was SIE wollte. Rabin sah nun auf, zuckte gleichgültig mit den Schultern und beobachtete, wie die Fischlady die Hände in die Hüften stemmte und ganz offensichtlich ihren Standpunkt klarmachen wollte.


„Miss Talcks bei allem Respekt für Ihre Fähigkeiten, aber haben Sie sich hier mal umgeschaut? Wenn Sie an einen Gott glauben, dann wird es höchste Zeit ein paar Gebete an ihn zu richten. Alles andere wird uns bei dieser Schrottmühle sicher nicht helfen, unser Ziel heil und unbeschadet zu erreichen. Und das... liegt sicherlich nicht an meinen komischen Sachen."

Zufälligerweise hielt er gerade eine kleine Taschenlampe in der Hand, die man unter anderem nutzen konnte um die Pupillenreflexe zu testen. Zumindest hatte er das selbst schon mal erlebt. Wozu richtige Ärzte diese Dinger noch nutzen, wusste er nicht. Er hatte ganz bestimmt nicht vor sich irgendwelche Körperöffnungen genauer anzuschauen. Auch wenn es für seine Anatomiestudien sicherlich interessant gewesen wäre. Er hielt die Lampe in die Richtung der Fischlady, ließ sie zweimal aufblinken und grinste dabei. Wenn sie vor ihrer Einstellungsuntersuchung wirklich Angst hatte, würde sie sich sicherlich gleich eine Ausrede einfallen lassen, um zu verschwinden. Dann konnte er sich endlich wieder dem Computerterminal widmen.

Er beobachtete die Mon Calamari, während sie ihren Werkzeugkoffer mühsam in den Raum schleppte und deutlich hörbar direkt neben der Werkbank platzierte, die er sich gerade als Arbeitsplattform ausgesucht hatte. Er deutete auf die Utensilien, die er gerade ausgebreitet hatte.


„Oh, das hier ist noch nicht mal wirklich meine Ausrüstung. Das meiste steht in zwei großen Kisten im Laderaum, die Ihr Verwandte von Mon Calmari da gerne auch raushaben möchte."

Wie sehr Mon Calamari und Quarren miteinander verwandt waren, darüber konnte man sich streiten. Aber er liebte es einfach, ein paar Spitzen in seine Sätze einzubauen, die allem Anschein nach nicht absichtlich waren, ihre Wirkung aber dennoch selten verfehlten. Außerdem suchte er nach Ablenkung, um nicht wirklich auf den Kompromissvorschlag eingehen zu müssen. Mit einer weitläufigen Handbewegung deutete der Shi'ido schließlich auf den Rest des Maschinenraumes.

„Ich bin mir sicher, dass hier eine Menge Unrat herumliegt, der sowieso besser entfernt werden sollte. Wenn Sie erst einmal Platz geschaffen haben, können wir uns sicher arrangieren. Ich kann Ihnen da leider schlecht behilflich sein, weil ich einen Astromech kaum von einem Mülleimer unterscheiden kann. Aber Sie haben vollkommen Recht, sprechen Sie erst mal mit dem Captain."

Und wieder war er sich sicher einen Volltreffer gelandet zu haben und feierte das mit einem innerlichen "High-Five" an sich selbst. Arbeiten wie Aufräumen waren ihm zuwider. Schon möglich, dass er trotzdem dazu verdonnert wurde. Aber dann würde er einfach so viel falsch machen, dass man ihn von dieser Arbeit gleich wieder abzog. Erwartungsvoll schaute er die Fischlady an und versuchte gleichzeitig von sich selbst einen selbstsicheren - aber nicht arroganten - Eindruck zu erwecken und diesen auch über seine telepathischen Kräfte auszustrahlen.

[ Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust" - Maschinenraum] Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)


• Schwarze Hose, graues Poloshirt, dunkle Stiefel, Arztkittel
• Arztkoffer (darin versteckt: 600 Credits, 6 Päckchen Glitterstim)
• Sporttasche (Kleidung, Dolch)
 
Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust", im Maschinenraum, Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)

Dass dieser Kerl so gelassen blieb machte Tamis noch viel unruhiger und aufbrausender. Er machte sich in ihrem Maschinenraum breit und hatte noch die Frechheit, ihr zu unterstellen, dass sie sowieso unfähig war. Gut, soooo falsch lag er vielleicht nicht, alles hier verstand sie ganz bestimmt nicht, aber das konnte er erstens nicht wissen und zweitens sollte er gefälligst hoffen, dass sie fähig war, denn schließlich lag es an ihr, die Kiste zusammenzuhalten! Ihre Augen wurden ein wenig schmaler, untrügliches Anzeichen dafür, dass sie dabei war, die Geduld und die Kontrolle zu verlieren. Aber dieser Ignorant vor ihr würde das ohnehin nicht merken, in seiner völlig eigenen Welt, mit dieser völlig enervierenden Seelenruhe!!!

"Woran ich glaube sind meine Hände und mein Kopf, und ich bin mir sicher, dass diese hier einiges ausrichten können. Und dabei liegt ihr Kram einfach im Weg herum!"

Dieser seltsame Mensch fuchtelte auch noch mit einer Lampe vor ihr herum, na das konnte sie ja gerade besonders gut leiden. Er sollte bloß aufpassen, dass er ihr damit nicht zu Nahe kam. Sonst konnte sie für nichts garantieren. Was wollte er überhaupt damit? Sie hatte ihm genau gesagt, was sie von seiner Einstellungsuntersuchung hielt, also konnte er seine Sachen ruhig wegpacken. Je mehr sie mit ihm redete, desto sicherer war sie sich in ihrer Weigerung. "Und packen Sie das Ding da weg!", forderte sie Thanatos unwirsch auf. Das war hoffentlich deutlich genug.

Die Mon Calamari starrte den Doktor schließlich mit offenem Mund an. Noch
mehr? Und nicht nur noch mehr, sondern sogar noch... viel mehr?!? Er hatte doch nicht alle Krebse im Teich! Was sollte sie da noch sagen? Und Quarren und Mon Calamari waren sicher nicht verwandt! Dass sie sich einen Planeten teilten und ähnliche Physiologien hatten hieß rein gar nichts! Menschen und Mon Calamari waren schließlich auch nicht verwandt, obwohl sie beide Arme und Beine und Augen hatten, tz!
"Dieser... Quarren kann die Kisten ja in seinem Raum unterbringen, wenn er sie da heraus haben möchte!"
Was auch immer sein Raum war. Dumm, wenn er für die Ladung verantwortlich war, denn dann war "sein" Raum schließlich der Lagerraum. Aber das interessierte Tamis momentan nicht.
Hier hatten diese Kisten nichts verloren, und er machte sich schon genug breit.

Mit ihrem Vorsatz, sich auf ein Übel, nämlich diesen Ares, zu beschränken, war sie nicht weit gekommen. Thanatos war so... ruhig und gleichgültig und selbstsicher, dass es sie noch viel mehr aufregte. Was gab ihm das Recht, zu sagen, dass sein Job wichtiger war als der ihre, und dann auch noch den indirekten Befehl zu geben, hier für Ordnung zu sorgen, damit sie arbeiten konnte? Und wohin sollte sie denn den "Unrat" entfernen, bitteschön, sobald sie unterwegs waren? Das war doch auch wieder nur eine Verlagerung des Problems! Sie hätte sich schon längst auf die Suche nach dem Captain machen sollen, und vermutlich wäre das auch klüger gewesen - einfach um diesem Kerl aus dem Weg zu gehen. Aber sie konnte doch nicht zulassen, dass er einfach bestimmte, was sie zu tun hatte? Pah! Ob er das nun bewusst tat oder einfach nur zu sehr in seiner eigenen Welt lebte, um das zu bemerken - sie ließ das nicht auf sich sitzen.

"Ach. Und so soll dieser Unrat Ihrer Meinung nach dann hingeräumt werden? Vielleicht... in den Lagerraum? Und sie könnten mit sehr wohl behilflich sein! Schließlich sind sie offensichtlich der Sprache mächtig, und ich könnte ihnen, wenn Sie so unwissend sind, ja sagen welche Teile dieses Unrates in den Lagerraum gehören! Und wir werden uns auch schon vorher arrangieren, das hier ist nicht ihr Raum, und das werde ich dem Captain auch so sagen!"

Ein Schatten fiel in den Raum, und Tamis wandte mit einem ganz miesen Gefühl den Kopf nach links. "Schön, dass Sie auch endlich an Bord sind, Miss Falcks..." Tereb lehnte im Türrahmen, die Arme verschränkt, und begutachtete sie. Na ganz toll. Wunderbar hatte sie das hinbekommen. Sie machte sich wirklich beliebt. Und natürlich hatte er vermutlich nur gehört, was sie gesagt hatte, nicht das, was dem vorausgegangen war... Und selbstverständlich war der Doktor damit fein raus aus der Geschichte. Warum passierte so etwas immer ihr? Das Universum konnte sie einfach nicht leiden. So war das wohl. Dagegen konnte man nichts tun. "Was wollen Sie mir sagen? Und bitte ohne Geschrei, wenn ich bitten darf."

Sie schrie doch nicht! Sie hatte nur etwas lauter geredet, wenn der Captain dachte, dass das Schreien war... nun, das war wohl momentan nicht so wichtig. Viel wichtiger war, dass sie irgendwie wieder aus dieser Situation herauskam...
"Ich bin schon eine Weile hier", begann Tamis selbstbewusst. Immerhin war das korrekt. Und jetzt sollte sie sich nicht unterkriegen lassen, sonst hatte sie die ganze Zeit auf diesem Schiff einen schlechten Stand. Erst Recht, wenn auch noch ein Quarren an Bord war.
"Und momentan versuche ich, diesem Doktor", sie warf Thanatos einen Blick zu, "klarzumachen, dass dieser Raum hier nicht ihm alleine gehört. Es ist ja nicht so, als ob hier überlebenswichtige Systeme oder dergleichen untergebracht wären und ich vielleicht ein bisschen Platz bräuchte, um diese zu warten..."

Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust", im Maschinenraum, Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)
 
[ Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust" - Maschinenraum] Tamis und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)

Rabin beobachtete wie sich der Körper der Fischlady sichtbar weiter versteifte und auch ihre Augen schienen sich zu verengen - soweit man bei den riesigen Glubschaugen überhaupt davon sprechen konnte. Gut, dass ihm solche Verhaltensweisen der Mon Calamari jetzt schon auffielen. Vielleicht sollte er sie noch ein wenig studieren und es sich zum Ziel machen als nächstes die Gestalt von Mon Calamari zu erlernen. Im Vergleich zu der menschlichen Gestalt war in dieser von Menschen beherrschten Galaxis zwar alles andere zweitranging aber es schadete ja nichts das eigene Repertoire zu erweitern. Und hier bot es sich eben an. Er hätte auch genauso gut Energie darauf verwenden können die Gestalt einer Zimmerpflanze oder eines Hydroschraubenschlüssels anzunehmen, aber das würde bei weitem nicht so viel Spaß machen. Sie war wütend, nahe daran auszurasten. Ob er es mit seinem letzten Kommentar übertrieben hatte? Und wenn schon, wen kümmerte das? Diese Fischlady würde ihm, Rabin Mrash, sicher nicht gefährlich werden.

Sein "Kram" lag ihr bei ihren Heldentaten im Weg herum? Na klar. Das kümmerte ihn so wenig wie... naja, wenig jedenfalls. Um ehrlich zu sein war ihm der "Kram" ja auch egal. Er wusste nicht einmal, was die meisten Gegenstände bezwecken sollten. Rabin ging es mehr um sein Experiment die junge Fischlady zur Weißglut zu treiben und auch wenn er noch nicht wusste, ob ihre Fischhaut weiß werden konnte, so glaubte er dennoch mittweile eine Farbänderung auszumachen.

Konnte sie jetzt bitte einfach verschwinden? Dieses Geschöpf hatte schon zu viel seiner kostbaren Zeit verschwendet. Bei ihrem "Und packen Sie das Ding da weg!" konnte er sich das Grinsen kaum noch verkneifen. Er leuchtete noch ein bis zwei Mal in ihre Richtung und beließ es dann dabei, verbuchte auch diese Aktion als einen Sieg.
Schließlich legte er das Leuchteding aus der Hand, ging um die Werkbank herum, schob sich an der Mon Calamari vorbei und trat gegen irgendein loses Metallteil auf dem Boden, welches allerdings nicht wie gewünscht quer durch den Raum flog sondern sich lediglich ein wenig über den Boden schlidderte. Zum Glück trug er ordentliche Schuhe, sonst hätte das wehgetan. Besser das nächste Mal genauer Nachdenken und sich nicht von der hysterischen Mechanikerin ablenken lassen.


„Wo sie gerade die Angelegenheit mit "seinem Raum" ansprechen. Meine Kenntnisse bezüglich eines YT-1250 sind den Ihrigen bestimmt unterlegen, aber wenn ich das richtig einschätze schlafen wir alle im selben Raum. Und glauben Sie mir, wenn ich arbeite haben Sie mich lieber in ihrem Maschinenraum als in Ihrem Schlafzimmer."

Das konnte sicher auf unterschiedliche Arten interpretiert werden. Wenn er jetzt noch einen drauf setzte würde sie sicher sofort das Schiff verlassen. Dabei fing es doch gerade an Spaß zu machen. Rabin musste sich zurücknehmen bis sie endlich gestartet waren.

Es folgte eine richtige Standpauke, in dem sie ihrem Ärger Luft machte. Doch ehe der Shi'ido darauf antworten konnte, wurde ihr Gespräch durch eine dritte Person unterbrochen. Der Captain, wie Rabin blitzschnell schlussfolgerte. Er selbst hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Dr. Karl Thanatos allerdings schon. In welchem Verhältnis standen beide zueinander? Er wusste es nicht, musste hier verdammt vorsichtig sein. Wenn er seine Rolle nicht gut spielte, konnte das seine Reise nach Kessel frühzeitig beenden.

Er hielt sich zurück, blieb in einer Beobachterrolle und verfolgte das Gespräch der Mon Calamari mit dem Bothan. Allerdings kam sie schnell zur Sache, versuchte von ihren eigenen Verfehlungen abzulenken und ihm den Ärger einzuhandeln. Das durfte er nicht zulassen. Nun ging es darum sie auszumanövrieren und den Captain auf seine Seite zu ziehen. Oder gänzlich das Thema zu wechseln.


„Miss Falcks hat Recht, sie ist schon bestimmt seit 5 Minuten an Bord."

Wenn sie glaubte, dass sie ihre ewige Verspätung so einfach wegdiskutieren konnte, hatte sie sich getäuscht. So hatte er ihr zugestimmt, aber gleichzeitig verraten, dass ihr "schon eine Weile hier" doch nicht ganz passte. Immerhin gab er sich Mühe ihren Namen richtig auszusprechen. Wenn er das richtig gesehen hatte, so hatte er Captain außer einer hochgezogenen Augenbraue und einem abschätzenden "ach wirklich"-Blick kaum eine Regung gezeigt. Rabin in der Gestalt von Karl Thanatos verschränkte die Arme hinter seinem Rücken und machte einige Schritte in die Richtung des Bothan, um seine Reaktionen besser sehen zu können. Gleichzeitig versuchte er eine Aura der Souveränität und Gelassenheit auszustrahlen.

„Miss Falcks war lediglich überrascht als ich ihr mitgeteilt habe, dass wir aufgrund der räumlichen Gegebenheiten den Maschinenraum unter anderem auch als Medistation nutzen werden. Die besten und tollsten "lebensnotwendigen Systeme" bringen und nichts, wenn aufgrund fehlender medizinischer Versorgung keiner mehr am Leben ist."

Sollte er es dabei belassen oder noch weiter machen? Er konnte den Bothan bisher nicht gut einschätzen, seine Gestik und Mimik war schwierig zu durchschauen. Tereb lehnte sich lässig gegen den Türrahmen, sein Fuß zeigte allerdings ein gewisses Maß an Ungeduld. Rabin erhob ermahnend den Zeigefinger und holte Luft, um erneut anzusetzen.

„Es gibt gewisse Regeln an Bord eines Schiffes und jeder hat seine Aufgaben. Meine Aufgabe ist es...."

"Doc die Ware ist an Bord und ich will, dass Sie sich das anschauen. Schaffen Sie ihre Kisten aus dem Frachtraum, sie verschenken kostenbare Ladekapazität. Falcks, geben Sie Dampf auf den Kessel und machen Sie die Maschinen startklar. In einer Stunde treffen wir uns nur Einsatzbesprechung in der Crewlounge."

Tereb hatte Rabin einfach unterbrochen. Aber er war doch noch nicht fertig. Unfassbar. Dreist. Rabin wollte nochmal ansetzen, da machte der Captain einfach auf dem Absatz kehrt, ließ sie noch ein

"Arrangieren Sie sich."

vernehmen und verschwand im Flur, während sich die Tür zum Maschinenraum mit einem Zischen schloss. Zurück blieben zwei wort- und ratlose Crewmitglieder. Warum sollte er sich die Ware anschauen, er war doch ein Doktor? Oder sollte zumindest einer sein. Rabin schüttelte den Kopf und ging ebenfalls zur Tür. Bevor er abermals im Gang verschwand, schaute er nochmal zur Mon Calamari.

„Sie haben den Captain gehört. Schaffen Sie Platz, ich bringe noch zwei Kisten."

woraufhin er sich Mühe gab, möglichst schnell zu verschwinden bevor sie ihm noch einmal widersprechen konnte.


[ Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust" - Ringkorridor ] Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)
 
Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust", im Maschinenraum, Tamis, Rabin (alias Dr. Karl Thanatos) und Tereb (NPC)

Natürlich schliefen sie allem im selben Raum, ein YT war nun einmal keine Luxusyacht mit zig Einzelkabinen. Was Thanatos ihr damit sagen wollte, war Tamis völlig unklar. Auch der nächste Satz ließ sie völlig im Dunkeln tappen, bis ihr klar wurde, was sein Job alles an Aufgaben mit sich brachte. Untersuchungen, Gespräche - Injektionen! Unsicher starrte sie den Doktor an. Keine schöne Vorstellung, dass das direkt neben ihrem Bett stattfand (oder womöglich sogar noch darauf?). Da hatte er vielleicht schon Recht. Andererseits, wie oft würde es vorkommen, dass jemand den Menschen aufsuchen musste? Wohl doch nicht allzu oft. Weshalb er an Bord war verwunderte Tamis ohnehin. Wie groß würde die Crew sein? Viel mehr als 5, 6 Leute waren es doch sicher nicht. Brauchte man da wirklich einen Arzt, tat es nicht auch ein Crewmitglied mit einfachen Sanitätsgrundkenntnissen?
So oft würde sein Einsatz nun wohl nicht vorkommen... und tagsüber hatte sie schließlich nicht vor, zu schlafen. Sogesehen wäre es ihr tatsächlich lieber, er blieb im Mannschaftsquartier, aber das sagte sie ihm lieber nicht. Nicht, dass er dann wirklich
ihr Bett als Behandlungsliege auswählte...

Sie versuchte, dem Captain klarzumachen, was hier vor sich ging, aber dieser ließ sich - wie immer, wie sie genervt feststellte - Zeit mit seiner Antwort. Zeit genug, dass der Mensch nun ebenfalls begann, zu reden, und bei diesem Satz starrte Tamis ihn aus weit geöffneten Augen an. Seit fünf Minuten? Das war einfach nicht wahr! Sie diskutierten hier sicherlich schon länger als fünf Minuten, und davor war sie schon Ewigkeiten herumgesessen und hatte darauf gewartet, dass jemand kam - das hier war nicht richtig, und noch viel schlimmer war, der Kerl musste das wissen! Was bedeutete... mit jetzt schmaler werdenden Augen blickte Tamis auf den Arzt. Das hier, sein ganzes Getue, das, was sie auf seine speziellen, außergewöhnlichen Fähigkeiten geschoben hatte, seine Verpeiltheit, seine achselzuckende Gleichheit - das war Absicht! Er konnte sie nicht leiden! Er machte sich über sie lustig! Und dann verpetzte er sie, schwärzte sie an! Lag es an ihr oder an Nichtmenschen im Allgemeinen? Unwichtig, das würde sie noch herausbekommen. Und ab jetzt würde sie sich in Acht nehmen, und ihm war das auch anzuraten. Das ließ sie sich nicht gefallen.

In ihrer Empörung bekam sie nicht einmal mit, ob der Captain überhaupt reagierte, aber als der... Mensch weitersprach, da horchte sie ganz genau hin. " 'Fehlender medizinischer Versorgung', pah!", murmelte sie kaum hörbar vor sich hin. Als ob sie in diesen wenigen Tagen sterben würde, wenn kein Arzt in der Nähe war. Sterben, weil das Lebenserhaltungssystem versagte, war jedoch in dieser Schrottmühle durchaus wahrscheinlicher. Tamis hoffte jetzt nur inständig, dass sie wirklich keine Versorgung brauchen würde. Der würde sie jetzt erst Recht nicht mehr anrühren!
Wieder verpasste sie beinahe, was Tereb sagte, dieses Mal bemerkte sie es aber rechtzeitig. Immerhin, er warf sie nicht von Bord oder so... Und er katapultierte den Doktor erst mal raus aus ihrem Maschinenraum. Zumindest, bis er die Kisten hier hereinschaffen würde, denn es war klar, dass er das tun würde.
Sie starrte dem Bothan hinterher, als dieser so schnell wieder verschwand, wie er gekommen war, bevor sie sich langsam zu Thanatos herumdrehte. Wieder allein mit dieser Petze...


Wenigstens verschwand er jetzt schnell, allerdings nicht, ohne ihr noch einen Auftrag dazulassen. Hier Platz schaffen? "Das könnte Ihnen so passen!", zischte sie hinterher, ohne zu wissen, ob er es noch hörte oder nicht. Da war er aber in den falschen Teich gesprungen. Das konnte er ruhig selber machen. Was interessierten sie seine blöden Kisten? Bisher hatte er sich doch auch ohne ihre Hilfe hier breitgemacht.
Sie atmete erleichtert auf, als sie den Maschinenraum ganz für sich alleine hatte. Sie sollte sich an die Arbeit machen... Was war ihre Arbeit? Was tat man alles vor einem Start? Nun, vielleicht konnte sie erst einmal überprüfen, wie alles hier so aussah. Es war ja nicht so, dass sie
völlig keine Ahnung hatte... sie würde sich schon zurecht finden.
" 'Machen sie die Maschinen startklar!' ", imitierte sie den Bothan genervt, während sie sich durch die Unmengen an Schrott kämpfte, die hier herumlagen. " 'Bitte ohne Geschrei.' " Er sollte nur mal hören wie es klang, wenn sie wirklich schrie. " 'Arrangieren Sie sich!' Arrangier dich doch selber mit diesem Nerfhirten, wir wollen ja sehen, ob das geht..." Autsch, vielleicht hätte sie nicht so fest mit dem Hydroschlüssel gegen die Wand schlagen sollen... Die gab mehr nach, als sie vermutlich sollte.
Die Hauptmaschinen sahen so weit allerdings ganz in Ordnung aus, wie sie das feststellen konnte, und so begann Tamis, sich Stück für Stück mit dem restlichen Schiff vertraut zu machen (das hingegen nicht so viel Mut machte), während sie immer ihr Chrono im Blick behielt. Dieses Mal würde sie pünktlich sein, darauf konnte dieser Doktor Gift nehmen. Er hatte bestimmt passendes dabei.


Corellia - Coronet City - Raumhafen - Landebucht West-21B - YT-1250 "Stardust", im Maschinenraum, Tamis
 
[Coronet City, Militärbasis, Anhörungssaal Aurek] CDR Hobbart Bastra und CDR Melinda Farlander

Irgendwie, irgendwann im Verlauf des Debriefings musste Melinda etwas furchtbar falsches gesagt und dementsprechend im Vorfeld getan haben. Zumindest würde das erklären warum sie sich nun vor einem Militärgericht verantworten musste. So wirklich begriffen hatte die Chandrilianerin die Gesamtsituation noch immer nicht. Vor einer Woche hatte sie ihr mündliches Debriefing vor Colonel Walker vom militärischen Abwehrdienst und nun hatte sie eine Anhörung die nicht nur über den Verlauf ihrer weiteren Karriere, sondern auch möglicherweise über Inhaftierung entschied. Angeblich war es nur eine Anhörung, aber dass man ihr einen Militäranwalt, Hobbart Bastra, beratend zur Seite gestellt hatte wirkte nicht unbedingt vertrauensfördernd, wenngleich es natürlich die übliche Verfahrensweise war. Dass dieser Anwalt ihr als erste Lektüre nach ihrer Bekanntschaft das einheitliche Gesetzbuch der Militärgerichtsbarkeit anempfahl, begründete wohl auch das flaue Gefühl in der Magengegend und das furchtbare Sodbrennen, dass Melinda mit sich herumtrug. Die ganze Aufmachung der Anhörung fühlte sich eher wie die Suche nach einem Sündenbock an, angefangen dabei, dass das Wehrstrafrecht als Grundlage dienen sollte. Aber vielleicht interpretierte Melinda auch zuviel in die Angelegenheit immerhin war sie und ihr Anwalt derzeit die einzigen Anwesenden im Saal.

Die Anhörung bedeutete aber auch, dass jemand Anklage gegen sie erheben wollte und das brachte Melinda wirklich aus dem Konzept. Sie war sich keines Fehltritts bewusst, sie hatte ihre Befehle vom MAD befolgt so gut es ging und auch einen Erfolg in Bezug auf das primäre Missionsziel zu verbuchen. Colonel Walker hatte ihr sogar zu einer gelungenen Operation gratuliert. Es machte einfach keinen Sinn.

Mittlerweile waren die Gerichtshelfer eingetroffen, vier Marines, zwei am Ausgang und zwei in der Nähe der Richterbank. Dazu ein Droide, der die Anhörung protokollieren würde. Eben ging erneut die Tür zum Saal auf, und Melinda warf einen flüchtigen Blick über die Schulter. Ein Bothaner in Flottenuniform, mit dem Abzeichen eines Commanders in Begleitung eines jungen, menschlichen Ensigns.
"Commander Ker'fen Di'Raal.", gab ihr Hobbart Bastra zu verstehen. "Entweder sie haben wirklich Pech, oder jemand will sicher gehen, dass sie mit aller Härte des Gesetzes konfrontiert werden."
"Sollten sie nicht irgendwelche aufmunternden Dinge sagen?", konterte Melinda und musste sich anstrengen nicht nur schmollend zu klingen. "Hey, ich sage ihnen nur wie die Dinge stehen.", schmunzelte ihr Verteidiger. Er hatte ein wirklich charmantes Lächeln. So, wirklich charmant, stellte sie unpassenderweise fest. Und ohne ihr Mitwissen erwiderten ihre Lippen das Lächeln. Bis Melinda es bemerkte und verdrängte, um einen besorgten Blick zum Ankläger zu werfen. "Keine Sorge Commander, ich bin auch nicht von schlechten Eltern."

Schließlich kündigte der Droide die drei Richter des Militärtribunals an. "Erheben Sie sich in Anwesenheit des Gerichts: Commodore Vyn As'ara, Commodore Vitaro Iblis und Rear Admiral Narlock."
Wie üblich nahmen die Richterrolle drei Flaggoffiziere ein, doch der Droide war noch nicht fertig mit seiner Erläuterung. "Den Vorsitz hat Rear Admiral Narlock inne." Keine große Überraschung, auch das war gang und gebe, dass der ranghöchste Richter den Vorsitz inne hielt. Dieser eröffnete auch unverzüglich mit seiner Reibeisenstimme die Anhörung und übergab das Wort an die Anklage.

"Vielen Dank, Admiral.", eröffnete ihr Ankläger freundlich. "Aufgrund jüngster Informationen bin ich gezwungen konkret Anklagepunkte vorzubringen. Die Anklage wirft Commander Melinda Farlander die Kollaboration mit dem Feind und kriegerische Handlungen gegen eine neutrale Macht vor. Wir sprechen von nichts geringerem als Hochverrat."

Melindas Kinnlade klappte auf und ihr Blick lag entgeistert auf dem Bothaner. "Was?", fluchte sie leise vor sich hin, während ihr Verteidiger jedoch die Beherrschung behielt. "Einspruch, euer Ehren. Der Verteidigung liegt keine solche Anklageschrift vor. Daher beanspruche ich eine Aussetzung des Verfahrens, um eine entsprechende Verteidigung vorzubereiten."
"Ich befürchte das ist nicht ganz wahr, Commander Bastra. Wenn sie ihr Nachrichtenkonto überprüfen werden sie feststellen, dass ich sie vorgestern noch darüber informiert habe."
Das Gericht gab einer kleinen Pause statt, so dass Bastra seine Nachrichten überprüfen konnte. "Ich versichere ihnen, diese Nachricht sehe ich nun zum ersten Mal und muss daher erneut um eine Vertagung des Verfahrens bitten." Für Melinda hörte sich ihr Verteidiger aufrichtig schockiert an. Und das flaue Gefühl in der Magendgegend nahm an Heftigkeit zu.
Di'Raal ließ sich davon nicht aufhalten, sondern er setzte unerbitterlich nach.
"Wie sie anhand des Zeitstempels sehen wurde die Nachricht vor etwas mehr als 48 Stunden zugestellt. Daher erbitte ich das Gericht die Aussetzung des Verfahrens abzulehnen." Eine kurze Besprechung der Richter später verkündete Commodore Vyn As'ara mit ihrer melodischen, fast schnurrenden Stimme. "Ein Vertagen des Verfahrens unter den gegebenen Punkten kann fatal für die Sicherheit der republikanischen Streitkräfte sein, somit ist es die Aufgabe des Gerichts die Wahrheitsfindung zu fokussieren, um mögliche Schäden abzuwenden."

[Coronet City, Militärbasis, Anhörungssaal Aurek] diverse Gerichtsdiener, CDR Ker'Fen Di'Raal, COM Vyn As'ara, COM Vitari Iblis, RA Narlock, CDR Hobbart Bastra und CDR Melinda Farlander
 
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