- Corusant - City – vor dem Ballsaal -
Die Nacht wäre dunkel und schwarz gewesen, wäre sie nicht durch Coruscants Lichter erhellt worden. Aus den hohen Fenstern des Ballsaals drang gleißendes Licht zu ihr herab, in der Ferne blinkten die Leuchtreklamen der Innenstadt um die Wette. Wie zur Salzsäule erstarrt stand Chesara am Fuße der breiten Treppe, die zu den Ballsäälen hinauf führte, den Blick einem Punkt in der Ferne zugewandt, der längst nicht mehr existierte. Es war ein Moment des flüchtigen Begreifens, ein Moment, in welchem die Ohnmacht sie erfasste. Sie hatte Pierre les Gray benutzt und nun benutzte er sie. Es war ein Spiel, das sie trieben... miteinander, gegeneinander. Bisher hatte sich jeder von ihnen vorsichtig heran getastet, sie hatten geprüft, wie weit sie gehen konnten und die Grenzen gelöst. Doch wer bestimmte die Regeln dieses Spiels und wann war es gewonnen? Chesara fröstelte in ihrem dünnen Kleid, als sie begriff, dass es Pierre les Grays Ziel war sie zu erobern und zu besitzen. Einen seiner "wenigen" Fehler hatte sie bereits aufgedeckt, wie er von oben herab gestanden hatte. Es brauchte nicht viel, um einen weiteren zu erkennen. Zweifelsohne war er ein schlechter Verlierer - und das machte ihn für Chesara zu einem gefährlichen Gegner. Wann hatte es angefangen, bereits bei ihrer ersten Begegnung oder erst später? Sie wusste keine Antwort darauf. Noch immer spürte sie seine Berührung, wie er ihre Wange berührt hatte… plötzlicher Ekel stieg in ihr auf. Der Blick aus seinen Augen war eiskalt gewesen, eiskalt und berechnend. Wiederholt fragte sie sich, wie sie sich überhaupt auf ihn hatte einlassen können. Sie hatte gewusst, dass es gefährlich war und sie an einen Punkt führen würde, bis zu dem sie nicht gehen wollte. Und dennoch hatte sie es getan, nachdem sie wiederholt von Visionen über ihn heimgesucht worden war. Die Macht hatte sie zu ihm geführt, ihr diesen reichen, mächtigen Mann gezeigt und ihr sein Schicksal vor Augen geführt. Was Chesara daraus machte blieb ihr überlassen… oder war das zuviel verlangt? Nur die wenigsten Entscheidungen, die man im Leben zu treffen hatte, waren einfach. Sie sollte es beenden, sollte ihre Mission als gescheitert ansehen…welche Mission? Er hatte ihr doch versichert, dass er die Spende morgen tätigen würde… oder nicht? Hatte sie damit nicht alles, was sie wollte? Das Risiko, dass er das Geld zurückziehen würde, blieb natürlich. Aber wenn die Frist erst verstrichen war…
Für einen Moment schloss Chesara die Augen. Das Schlimme war, dass sie nicht loslassen konnte. Sie würde soviel Gutes bewegen können mit… mit seinem Geld. Es ging um viel mehr als bloß um sie selbst! “Ich erwarte dich zu gegebener Stunde an meiner Adresse…“ seine ausgesprochene Aufforderung war deutlich. Nicht einmal Chesara konnte diese Wortwahl missverstehen. Wenn sie sich entschloss weiterhin an diesem Spiel teilzunehmen, würde sie zu mehr bereit sein müssen als bisher. Gedämpftes Gelächter, das Raunen von Gesprächen und der feine Klang klassischer Musik drangen aus dem Ballsaal, in dem zu dieser Stunde ausgelassen gefeiert wurde, zu ihr herüber. Von all dem hörte Chesara jedoch nichts. Sie vernahm lediglich Pierre les Grays Stimme, die in ihrer Erinnerung Wellen schlug, wieder und wieder… "...dass ich mein gesamtes Vermögen im Falle meines Ablebens dem Imperium gutgeschrieben habe."
Würde er es ändern?
Irgendwann hatte sie begonnen sich in Bewegung zu setzen. Die Luft war kalt – es war kurz nach Mitternacht. Minuten nach les Grays Verschwinden war sie noch immer verärgert über ihn, aber vor allem über sich selbst. Eine Lösung für ihre Probleme hatte sie bisher nicht, doch sie konnte sich auch jetzt nicht weiter damit befassen. Sie musste ihren Kopf frei bekommen für andere Dinge – für etwas, das im Augenblick oberste Priorität hatte. Auf ein Taxi hatte sie vorerst verzichtet, um ihre Spur so weit wie möglich unkenntlich zu machen. Im Laufe des Abends hatte sie sich genug Gedanken gemacht um zu dem Schluss gelangt zu sein, dass ihr nur eine einzige Möglichkeit blieb, um der Republik aus der momentanen Misere heraus zu helfen: Hochadmiral Nereus Kratas, der Mann, der die imperiale Flotte lenkte, lag im Sterben – und er befand sich auf Coruscant. Die derzeitige Lage war als äußerst gefährlich einzustufen, wenn sogar die imperialen Offiziere – einschließlich eines Mannes wie Moff Veran – davon ausgingen, dass Kratas’ Sterben nicht nur ein harter Schlag sondern ebenso eine Bedrohung für die Existenz des Imperiums war. Man fürchtete einen Sith als Nachfolger, jemanden wie Janem Menari zum Beispiel. Dem Chiss war Chesara selbst schon begegnet. Sie wusste nur zu gut, was es bedeuten würde, wenn jemand wie er die Kontrolle über die Flotte übernähme. Der Republik ging es so schon schlecht genug. Kratas war ebenso ein Imperialer wie alle anderen, doch immerhin schien er weder wahnsinnig noch besessen zu sein und er besaß noch soviel Verstand, der Logik den Vorzug zu lassen. „Wenn die Sith die Streitkräfte wieder direkt kontrollieren, hätte das verheerende Folgen. Nicht nur für uns – für die gesamte Galaxis.“ So hatte Gouverneur Lecter es formuliert. Chesara mochte seine Ansichten in anderen Bereichen nicht unbedingt teilen, doch in diesem Punkt hatte er Recht. Und als man über eventuelle Nachfolger gesprochen hatte, waren Namen wie Jeratai – eine Marionette der Sith, dem Gouverneur nach – und Niriz „der Schlächter“ gefallen. Die Liste der Kandidaten war kurz und beunruhigend. Nein, es blieb Chesara nur eine einzige Möglichkeit – und vielleicht war dies sogar der Wille der Macht? – sie musste das flottenmedizinische Zentrum aufsuchen und versuchen, Hochadmiral Nereus Kratas vor dem Schlimmsten zu bewahren.
- Coruscant – City –
Die Nacht wäre dunkel und schwarz gewesen, wäre sie nicht durch Coruscants Lichter erhellt worden. Aus den hohen Fenstern des Ballsaals drang gleißendes Licht zu ihr herab, in der Ferne blinkten die Leuchtreklamen der Innenstadt um die Wette. Wie zur Salzsäule erstarrt stand Chesara am Fuße der breiten Treppe, die zu den Ballsäälen hinauf führte, den Blick einem Punkt in der Ferne zugewandt, der längst nicht mehr existierte. Es war ein Moment des flüchtigen Begreifens, ein Moment, in welchem die Ohnmacht sie erfasste. Sie hatte Pierre les Gray benutzt und nun benutzte er sie. Es war ein Spiel, das sie trieben... miteinander, gegeneinander. Bisher hatte sich jeder von ihnen vorsichtig heran getastet, sie hatten geprüft, wie weit sie gehen konnten und die Grenzen gelöst. Doch wer bestimmte die Regeln dieses Spiels und wann war es gewonnen? Chesara fröstelte in ihrem dünnen Kleid, als sie begriff, dass es Pierre les Grays Ziel war sie zu erobern und zu besitzen. Einen seiner "wenigen" Fehler hatte sie bereits aufgedeckt, wie er von oben herab gestanden hatte. Es brauchte nicht viel, um einen weiteren zu erkennen. Zweifelsohne war er ein schlechter Verlierer - und das machte ihn für Chesara zu einem gefährlichen Gegner. Wann hatte es angefangen, bereits bei ihrer ersten Begegnung oder erst später? Sie wusste keine Antwort darauf. Noch immer spürte sie seine Berührung, wie er ihre Wange berührt hatte… plötzlicher Ekel stieg in ihr auf. Der Blick aus seinen Augen war eiskalt gewesen, eiskalt und berechnend. Wiederholt fragte sie sich, wie sie sich überhaupt auf ihn hatte einlassen können. Sie hatte gewusst, dass es gefährlich war und sie an einen Punkt führen würde, bis zu dem sie nicht gehen wollte. Und dennoch hatte sie es getan, nachdem sie wiederholt von Visionen über ihn heimgesucht worden war. Die Macht hatte sie zu ihm geführt, ihr diesen reichen, mächtigen Mann gezeigt und ihr sein Schicksal vor Augen geführt. Was Chesara daraus machte blieb ihr überlassen… oder war das zuviel verlangt? Nur die wenigsten Entscheidungen, die man im Leben zu treffen hatte, waren einfach. Sie sollte es beenden, sollte ihre Mission als gescheitert ansehen…welche Mission? Er hatte ihr doch versichert, dass er die Spende morgen tätigen würde… oder nicht? Hatte sie damit nicht alles, was sie wollte? Das Risiko, dass er das Geld zurückziehen würde, blieb natürlich. Aber wenn die Frist erst verstrichen war…
Für einen Moment schloss Chesara die Augen. Das Schlimme war, dass sie nicht loslassen konnte. Sie würde soviel Gutes bewegen können mit… mit seinem Geld. Es ging um viel mehr als bloß um sie selbst! “Ich erwarte dich zu gegebener Stunde an meiner Adresse…“ seine ausgesprochene Aufforderung war deutlich. Nicht einmal Chesara konnte diese Wortwahl missverstehen. Wenn sie sich entschloss weiterhin an diesem Spiel teilzunehmen, würde sie zu mehr bereit sein müssen als bisher. Gedämpftes Gelächter, das Raunen von Gesprächen und der feine Klang klassischer Musik drangen aus dem Ballsaal, in dem zu dieser Stunde ausgelassen gefeiert wurde, zu ihr herüber. Von all dem hörte Chesara jedoch nichts. Sie vernahm lediglich Pierre les Grays Stimme, die in ihrer Erinnerung Wellen schlug, wieder und wieder… "...dass ich mein gesamtes Vermögen im Falle meines Ablebens dem Imperium gutgeschrieben habe."
Würde er es ändern?
Irgendwann hatte sie begonnen sich in Bewegung zu setzen. Die Luft war kalt – es war kurz nach Mitternacht. Minuten nach les Grays Verschwinden war sie noch immer verärgert über ihn, aber vor allem über sich selbst. Eine Lösung für ihre Probleme hatte sie bisher nicht, doch sie konnte sich auch jetzt nicht weiter damit befassen. Sie musste ihren Kopf frei bekommen für andere Dinge – für etwas, das im Augenblick oberste Priorität hatte. Auf ein Taxi hatte sie vorerst verzichtet, um ihre Spur so weit wie möglich unkenntlich zu machen. Im Laufe des Abends hatte sie sich genug Gedanken gemacht um zu dem Schluss gelangt zu sein, dass ihr nur eine einzige Möglichkeit blieb, um der Republik aus der momentanen Misere heraus zu helfen: Hochadmiral Nereus Kratas, der Mann, der die imperiale Flotte lenkte, lag im Sterben – und er befand sich auf Coruscant. Die derzeitige Lage war als äußerst gefährlich einzustufen, wenn sogar die imperialen Offiziere – einschließlich eines Mannes wie Moff Veran – davon ausgingen, dass Kratas’ Sterben nicht nur ein harter Schlag sondern ebenso eine Bedrohung für die Existenz des Imperiums war. Man fürchtete einen Sith als Nachfolger, jemanden wie Janem Menari zum Beispiel. Dem Chiss war Chesara selbst schon begegnet. Sie wusste nur zu gut, was es bedeuten würde, wenn jemand wie er die Kontrolle über die Flotte übernähme. Der Republik ging es so schon schlecht genug. Kratas war ebenso ein Imperialer wie alle anderen, doch immerhin schien er weder wahnsinnig noch besessen zu sein und er besaß noch soviel Verstand, der Logik den Vorzug zu lassen. „Wenn die Sith die Streitkräfte wieder direkt kontrollieren, hätte das verheerende Folgen. Nicht nur für uns – für die gesamte Galaxis.“ So hatte Gouverneur Lecter es formuliert. Chesara mochte seine Ansichten in anderen Bereichen nicht unbedingt teilen, doch in diesem Punkt hatte er Recht. Und als man über eventuelle Nachfolger gesprochen hatte, waren Namen wie Jeratai – eine Marionette der Sith, dem Gouverneur nach – und Niriz „der Schlächter“ gefallen. Die Liste der Kandidaten war kurz und beunruhigend. Nein, es blieb Chesara nur eine einzige Möglichkeit – und vielleicht war dies sogar der Wille der Macht? – sie musste das flottenmedizinische Zentrum aufsuchen und versuchen, Hochadmiral Nereus Kratas vor dem Schlimmsten zu bewahren.
- Coruscant – City –