Coruscant

Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Ayana'sura & Tylaar

"Nein, das klingt nicht künstlich", beruhigte Tylaar die Twi'lek mit einem kleinen Lächeln. "Im Gegenteil, du hast sogar vollkommen Recht. Mehr noch. Wenn du dich deiner Zukunft stellst, wirst du sehr wahrscheinlich erkennen, wer du in der Vergangenheit warst. Zumindest wäre das mehr als fair."
Wieder lächelte erAyana an. Er folgte kurz ihrem Blick zu Velvela, dann strich er mit einem Finger über die Oberfläche des Glases.
"Aber ich warne dich. Das Leben, das du dann wählen solltest, ist keineswegs priviligiert. Noch wirst du wahrscheinlich irgendeinen Lohn dafür erhalten. Ich habe keine Ahnung, was aus dem Orden nach dem Krieg geworden ist. Und ich weiß auch nicht, inwieweit ich dich etwas lehren kann, solange wir auf niemanden gestoßen sind, der erfahrener in der Macht ist. Es ist ein langer, beschwerlicher Weg, den du einschlägst. Das sollte dir bewusst sein. Sich mit der Macht vertraut machen, heißt Verantwortung zu übernehmen. Vielleicht sogar noch mehr, jetzt, da wir im Verborgenen leben müssen."

Er dachte eine Weile nach. Zwar wollte Tylaar hier auf Coruscant damit beginnen, nach den Jedi zu suchen. Jetzt aber, mit Ayana an seiner Seite, war er sich dessen nicht mehr so sicher. Coruscant befand sich in den Händen des Imperiums und war für einen Jedi schon unsicher. Für einen Jedi und eine angehende Padawan hatte sich das Risiko verdoppelt, entdeckt zu werden. Er brauchte Informationen und einen sicheren Ort. Nur wo sollte er das finden? In den Archiven des Tempels, der anscheinend nicht vollständig zerstört worden war, konnte er nicht nach Informationen suchen. Es war sehr wahrscheinlich, dass er strengstens bewacht wurde. Niemals würde Tylaar da einsteigen können. Er brauchte eine andere Informationsquelle.
"Wir sollten Coruscant in jedem Fall verlassen", begann er wieder. "Hier ist es für uns nicht sicher genug. Nur, um ehrlich zu sein, habe ich noch keinen blassen Schimmer, wo ich dich unterrichten und gleichzeitig Neuigkeiten über überlende Jedi sammeln kann. Irgendeine Idee?"

Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Ayana'sura & Tylaar
 
|| Coruscant ▫ Imperial City ▫ irgendwo auf den Straßen || ▫ Selina

Padawane konnten schon eine seltsame Sache sein. Angelina hatte sie einfach stehen gelassen, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. Sollte dies in Zukunft auch so weitergehen? Wenn das Mädchen doch eine Firma leitete, wie viel Zeit blieb dann noch für eine Jedi - Ausbildung? Dies war keine lustige, spaßige Nebenbeschäftigung. Jedi zu sein war eine Berufung. Sie würden sicher noch darüber sprechen, wenn das Mädchen genug Zeit hatte. Jedenfalls hatten sie ihr Appartement wieder verlassen, da es für sie dort auch nichts weiter gab. Selina hatte darauf bestanden endlich eigene, neue Kleidung zu kaufen, ständig von anderen etwas auszuleihen war nicht gerade erstrebenswert. So waren sie durch die Straßen und über die Boulevards Coruscants marschiert und hatten einen Laden nach dem anderen abgeklappert. Für Ulic nicht gerade eine besonders spannende Sache, doch sie konnte sich mal wieder so richtig austoben, zumindest innerhalb ihres Geldrahmens.

Anfangs machten die beiden Mädchen noch mit, denn dies war nun mal etwas wofür sich Mädchen begeistern konnten, doch irgendwann hatten diese wohl genug. Sie hatten nicht den Nachholbedarf, den Selina nun befriedigen musste. Und überhaupt hatte die Meisterin das Gefühl Alana wäre irgendwie ? unsicher. Vielleicht hatte sie sich doch zu schnell ? zu voreilig entschieden? Da es der Schwester auch nicht so gut ging, entschieden sich die Zuradas noch einmal ins Krankenhaus zu gehen. Die blauhäutige Twi?lek konnte dies nur gutheißen und gab ihnen ihre Nummer für den Fall mit, dass sie sich bei ihr melden wollten. Als die Blondinen gingen, war sie sich gar nicht mal so sehr sicher sie wieder zu sehen. Die Macht war schon eine seltsame Sache. Sie brachte zwei Machtsensitive zusammen und führte sie kurz darauf auch wieder auseinander.

Aber vielleicht halluzinierte sie nur und morgen schon würden die beiden wieder vor ihrer Tür stehen und begierig nach Lehrstunden fragen. Nach weiteren zwei Stunden waren sie mit ihrer Einkaufstour fertig und sie bezahlten. Ulic schien froh zu sein, da er sich verständlicherweise langweilte, trotz kleiner ansprechender Vorführeinlagen seitens der kleinen Twi?lek. Sie marschierten weiter durch die Unendlichkeit der Stadt Coruscant. Selina war heilfroh ihre Gabe heute unter Kontrolle zu haben; damals hätte sie sich hier nicht aufhalten können, sie wäre vermutlich durchgedreht oder überall und ständig ohnmächtig geworden. Soviel Gefühle, soviel Leben und Tod. Ein wie verrückt rasendes Tier, das einen fraß wenn man nicht wachsam war. Nach der stundenlangen Aktion hatten sie nun ordentlichen Hunger woraufhin Ulic sie zum Essen einlud. Sie machten es sich in einem annehmbaren aber doch günstigen Schuppen gemütlich und entspannten ein wenig.

Sie unterhielten sich über das ein oder andere, jedoch stets darauf bedacht nichts Falsches, bzw. Verdächtiges zu erwähnen. Die weibliche Katarn bestellte sich Traladon - Rippchen, da sie mal wieder Appetit auf etwas Vernünftiges Kalorienreiches hatte. Es tat gut nach all der Zeit der Gefangenschaft, der Folter einfach nur in einem Restaurant zu sitzen und eine wohlschmeckende Mahlzeit zu sich zu nehmen. Musste man erst solche Qual erleben um die Vorzüge zu erkennen, die sie alle besaßen. Nun, diese Erfahrung ließ sie erneut die einfachen Dinge wie ein großes Geschenk wirken. Wie viele hatten nicht einmal so etwas, wie dieses Essen hier? Für wie viele war das, was sie in der Obhut der Sith erlebt hatte, quasi Alltag? Diese Reise, die der Findung ihrer Vergangenheit dienen sollte, hatte sich als etwas sehr viel Größeres entpuppt. Sie war heute nicht mehr dieselbe wie zu dem Zeitpunkt, als sie Ulic nach der Hochzeitsnacht verlassen hatte.

In gewisser Weise konnte man sich beschweren. Warum nur wurde ihrer Liebe ein Stolperstein nach dem anderen in den Weg gelegt? Möglicherweise hatte man deshalb früher gegen Jedi - Beziehungen gestanden. Es war fast unmöglich eine glückliche Partnerschaft zu führen. Zu viele Hindernisse standen dem im Weg, was andere als normal und alltäglich betrachteten. Als Jedi musste man wohl einfach sehen wo man blieb, wenn man ebenfalls solche Sachen wollte. Doch bei all den Schwierigkeiten waren sie bis hierhin gekommen und würden auch so schnell nicht aufgeben. Vielleicht würde dieser Tag kommen, doch nicht heute. Heute würde nicht mehr viel geschehen, denn es wurde bereits Abend. Selina fühle sich so frei. Keine direkte Bedrohung durch einen Sith oder sonstigen Imperialen. Keiner der sie umbringen oder sie quälen wollte. Sie konnte es fast nicht glauben. Man ehrte eben auch kleine Dinge.

Selina dachte einen Moment darüber nach. Sie sollten dies viel mehr tun. Doch da sie schon einmal hier waren und nicht direkt im Zwange irgendeines Befehls oder einer Mission standen konnten sie doch einmal ein wenig Spaß haben, oder? Selina schlug Ulic vor noch ein wenig auszugehen, doch bedauerlicherweise ließ er sich dafür nicht begeistern. Er gab ihr zu verstehen dass er Schmerzen hatte und sich ausruhen gehen würde. Sein Gesicht tat mal wieder weh. Als seine Frau wollte ihn nicht allein lassen, doch er war der Meinung sie sollte ihren Spaß haben und ruhig noch ausgehen wenn sie wollte. Nun, eigentlich wollte sie schon ? doch ohne ihn? Erstaunlicherweise schien sich Ulic von seiner Meinung nicht abzubringen zu lassen und munterte sie sogar noch auf sich zu amüsieren. Warum sagte er das? Nun, sie würde noch ein wenig Zeit verbringen, aber es trotzdem nicht übertreiben. Dies war ein praktikabler Kompromiss, mit dem sie sich beiden anfreunden konnten. Sie gab ihm einen Abschiedskuss, während sie ihm die Einkaufstüten übergab:


Ich liebe Dich! Wir sehen uns nachher oder morgen früh Schatz!

Zusammen verließen sie das Lokal und erst draußen trennten sich ihre Wege. Während ihr Mann nach rechts in die Straße einbog, musste die Jedi - Meisterin erst einmal überlegen wo sie jetzt hingehen wollte. Worauf hatte sie denn Lust? Am Liebsten wäre es ihr gewesen mit ihrem Gatten tanzen zu gehen, irgendwohin wo langsame Musik gespielt wurde und man eng umschlungen sich drehen konnte. Doch nun musste sie etwas anderes finden. Sollte sie es trotzdem versuchen? Aber da sie keinen anderen Mann als Partner haben wollte, konnte sie das wohl abhaken. Was blieb also? Irgendeinen Film anschauen? Auch eher eine einfallslose Variante seine Zeit zu verbringen. Konnte es denn wahr sein? Sie musste doch fähig sein ihren Spaß auch ohne ihren Mann zu haben. Vielleicht war es das Beste einfach loszumarschieren. Oftmals kam vollkommen unerwartet eine Möglichkeit auf einen zu und man musste spontan eine Entscheidung treffen.

Sie würde es einfach auf sich zukommen lassen. So trottete sie los und tauchte ein in die Nachtwelt der niemals schlafenden Stadt. Was für ein Moloch. Wie schnell konnte man sich in diesem Ungeheuer verlieren und niemals wieder auftauchen. Dies würde ihr jedoch nicht passieren, denn sie hatte Ulic als Ankerpunkt. Sie konnte ihn von überall spüren, sie waren einfach zu fest miteinander verbunden. Und wenn sie nicht zu ihm kam, dann würde es eben anders herum geschehen. So passierte die attraktive Jedi die verschiedenen Straßenzüge, Lokalitäten und Einrichtungen, während sie sich in ihren Gedanken verlor. Jetzt, an diesem Ort, allein in der Dunkelheit, kam all das hoch, was sie tapfer vor ihrem Mann und den anderen Jedi verborgen hatte. Die schrecklichen Erlebnisse drängten an die Oberfläche und ließen den Horror nach und nach wieder hochkommen. Vereinzelte Bilder fanden den Weg ans Licht und wurden beleuchtet.

Ysim. Ihr Peiniger wurde wieder zu Fleisch und Blut. Seine Krallenpeitsche schlug wieder auf sie ein und riss ihr die Haut vom Körper. Sie sah das Monster, in dessen Augen etwas Wahnsinniges glühte. Sie hatte versucht die Sith zu verstehen, doch sie hatte einsehen müssen, dass dies nicht möglich war. Sie waren einfach zu unterschiedlich in ihren Ansichten. Vielleicht mochte es vereinzelte Ausnahmen geben, doch der Großteil dieser Fanatiker war abgrundtief böse. Man konnte natürlich wieder anfangen zu diskutieren ob Lebensbedingungen und die Umwelt ein Wesen auf diesen Pfad führte, doch Selina glaubte daran nicht mehr. Früher hätte sie dem zugestimmt, denn ein Kind konnte doch nicht von Natur aus böse sein. Dies war auch kaum möglich, doch irgendetwas wurde einem jeden Wesen mit in die Wiege gelegt. Vermutlich so eine Art Kompass, oder die Veranlagung Böses und Schlechtes leichter oder schwerer anzunehmen.

Und erst dann kam das Argument der äußeren Beeinflussung dazu. Ein von sich aus für das Böse empfängliche Kind würde dies dennoch nicht werden, wenn es solchem nicht ausgesetzt wurde. Andererseits war es naiv zu glauben man könne jemanden komplett von der Realität isolieren. Dies war einfach nicht möglich. Jedenfalls hatte sie es aufgegeben in jedem Lebewesen etwas Gutes sehen zu wollen. Nicht seitdem sie Ysim begegnet war. Er hatte auch ihren Glauben daran zerstört, dass man Sith erlösen oder befreien konnte. Sie waren verdammt und es gab nichts, was man dagegen tun konnte. Jeder hatte die Wahl, und diese war frei. Unter dem Gedanken ließ sich vielleicht auch der Tod Horox? ertragen. Er hatte sich entschieden sie zu retten unter Einsatz seines Lebens. Er war durch und durch edel gewesen, eine gute Seele von Grund auf. Warum wurde so jemand getötet, während die Schlechten und Verdorbenen überlebten?

Das Problem war: Man suchte nach einem Grund, wo keiner war. Es gab keine Erklärung warum jemand starb und warum jemand anders überlebte. Dies würde nur eine Suche nach einer uralten Frage werden, die man niemals beantworten konnte oder die Tausende von Antworten hatte. Auch wenn der Verstand erkannte, dass sie an dem was geschehen war nichts mehr ändern konnte tat es doch verdammt weh. Es hätte anders herum sein sollen; sie hätte sterben müssen. Doch solche Aufopferungsgedanken würden ihn auch nicht wiederbringen. Man sagte immer man musste loslassen können, doch sie wusste nicht wie. Das Dahinscheiden ihres Padawan hinterließ ein klaffendes Loch, das sich so schnell nicht schließen würde. Sie brauchte noch Zeit. Wenn sie noch weiter darüber nachdachte, würde sie noch durchdrehen. Sie brauchte unbedingt eine Ablenkung.

Die trübsinnige Jedi ? Meisterin schaute hoch und suchte nach einer passenden Gelegenheit. Es gab so viele Lokale, Bars, Clubs und andere Etablissements dass man sprichwörtlich von der Qual der Wahl sprechen konnte. Selina pustete kräftig aus. Wie sollte man sich da entscheiden? Sie würde es weiterhin auf sich zukommen lassen und einfach ihrem Gefühl vertrauen. Sich auf die Straßenseite stellend, schloss die kleine Nichtmenschin die Augen und fühlte in sich hinein, ob sie eine Eingebung hatte oder ähnliches. Und tatsächlich deutete ihr ein leichtes Kribbeln einen Weg. Die Macht? Überrascht öffneten sich die braunen Augen. Sie spürte erneut eine überdurchschnittlich begabte Präsenz. Dabei hatte sie heute doch schon zwei Kandidatinnen ausgemacht. Doch wenn man sich mal vor Augen führte dass auf Coruscant so viele Wesen wohnten, wie in anderen Teilen der Galaxis in fünf Systemen zusammengenommen, dann mochte dies durchaus nicht so außergewöhnlich sein. War das die Eingebung auf die sie gewartet hatte? Sollte sie dem nachgehen? Hm ?

Welche andere Wahl hatte sie schon? Sie hatte keinen wirklichen Anhaltspunkt und auf Vergnügen war sie nun auch nicht mehr aus. Ihren Gedanken waren schwermütig gewesen und drückten nun auf ihre Stimmung. Warum eigentlich nicht? Vielleicht würde der Abend ja noch andere Überraschungen für sie bereithalten. So setzte die Blauhäutige also ihren Weg fort und machte sich auf die Suche nach der Präsenz, die sich nicht weit entfernt ein Stückchen die Straße hinunter befinden musste.


|| Coruscant ▫ Imperial City ▫ Straßen (in der Nähe des Honey House) || ▫ Selina
 
Ayana lächelte. Ihr Gegenüber wusste Unsicherheiten ihrerseits auszuräumen. Ob er es wusste konnte sie nicht sagen, doch er schaffte es wie beiläufig. Vielleicht gehörte es zu seiner Ausbildung als Jedi. Wenn dem so war, dann konnte sie vielleicht diese, ihr bisher als ihre hervortretenste Eigenschaft erschienene Unsicherheit abstreifen.
Sie seufzte und lauschte seinen unaufdringlichen Warnungen vor dem Weg der Jedi. Es klang beinahe, als wolle er sie davon abbringen, kurz nachdem er ihr ein solches Angebot gemacht hatte. Warum? Wollte er sie schützen? Nein, dann hätte er anderes gesagt. Er zwang sie zu reflektieren, indem er ihr den Bissen, den sie in Begriff war zu schlucken, verleiden wollte.
Ayana trank einen Schluck des leicht schal schmeckenden Bieres.
"Alle Wege sind beschwerlich." antwortete sie vorsichtig. "Ich kann mich nicht daran erinnern, je privilegiert gelebt zu haben. Ich habe keinen Ort an den ich gehen kann, oder der mich an Coruscant bindet." Sie trank noch einen Schluck. "Wenn ich dich nicht begleite, verliere ich vielleicht nicht nur meine Vergangenheit, sondern auch eine Zukunft der ich später nachtrauern würde." setzte sie schließlich hinzu und untermauerte damit ihren Entschluss auch vor sich selbst. Und das Leben im Verborgenen vermochte sie nicht abzuschrecken, denn es schien ihr ohnehin unausweichlich. "Welche Wahl habe ich denn? Ich kann bei dir bleiben und über die Macht lernen, um für meine Überzeugungen einzustehen, oder wenigstens das, was ich dafür halte. Oder aber ich kann aufstehen, die Cantina verlassen und versuchen dieses Treffen zu vergessen. Nur um bei irgeneiner niederen Arbeit darauf zu warten, dass die Sith mein Potential in der Macht entdecken und mich für ihre Zwecke missbrauchen."

Sie sinnierte, er schwieg, dachte nach und kam schließlich zu dem Entschluss, dass Coruscant nicht länger ein sicherer Ort wäre, falls es je ein solcher gewesen war. Seine Frage brachte sie zum schmunzeln, denn ihre Antwort war so offensichtlich. "Wohin geht man, wenn man untertauchen muss?" fragte sie rethorisch. "Und wohin geht man, wenn man Informationen sucht?" Sie trank ihr Glas aus. "Ich würde sagen, was du suchst, finden wir auf Nar Shaddaa. Die ungemein wichtigere Frage ist, wie kommen wir unbemerkt von hier weg?"
 
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Zion schaute Angelina mit einen schmunzeln an, ihre Reaktion auf eine solche Kleinigkeit war beachtlich und überraschend. Sie hielt ihr blaues Lichtschwert verstört und in keinster weise sauber, jeder, der Ahnung von einem Schwert hatte, konnte sie entwaffnen und sie somit unfähig machen.
Doch Zion hatte nicht die geringsten Anstalten gemacht sich in einen Kampf oder anderen feindlichen Situationen zu bringen, dazu war ihm dieses Geschäft zu wichtig.
Als sie mit der Macht nach ihm griff, war ihm klar gewesen das sie etwas mitbekommen hatte von seinem wahren ich und als sie sprach war es ihm klar.

Der Apprentice erhob sich vons einem weichen Sessel und ging zu einem Schrank, den er öffnete. Daraus holte er zwei Gläser und füllte diese mit feinsten correlianischen Whiskey. Mit beiden Gläser ging er zurück zu seinem Tisch, aber auf der Seite von Angelina. Er reichte ihr eins der beiden Gläser. Die junge Jedi verfolgte jeden seiner Schritte nervös und unsicher.

?Miss Nixton, beruhigen sie sich und trinken sie was. Sie können ihr Schwert weglegen, ich habe nicht vor mich irgendwie an euch zu vergehen, glauben sie mir.?

Angelina´s Schwert erlosch und sie nahm das Glas entgegen, jedoch alles in Skepsis und Nervosität.

?Sie wollen wissen wer ich bin? Ich bin Zion, Geschäftsführer der NoiTec Föderation, einer der größten Konzerne der bekannten Galaxie. Das ist alles, wenigstens was ein Geschäftspartner wissen muss. Aber da ihr leicht nervös wirkt und verängstlich, werde ich euch auch noch anderes Sachen erzählen. Ich bin ein Waise, besitze ein paar Wohnsitze auf verschiedene Planeten und ich habe eine Ausbildung der Sith genossen, noch nicht abgeschlossen aber ich habe sie angefangen.?

Zion nippte an seinen Glas und bevor die Jedi reagieren konnte redete er weiter.

?Aber seit beruhigt, ich habe noch nie einen Jedi getötet und hege auch keinen Hass gegen euch. Mein ziel ist ein wirtschaftliche Stärkung meines Konzerns und nichts anderes. Die Konflikte geht mir nichts an und euch helfe ich wegen diesem Geschäft und ich die jetzigen Verantwortlichen des Imperium nicht leiden kann. Sie sollen keinen weiteren Ruhm genießen oder sonst etwas.?

Langsam erkannte Zion, das Angelina ihn verstand und wieder Selbstvertrauen gewann.

?Miss Nixton, sind sie noch einverstanden mit dem Angebot? Ich werde jedes Entscheidung annehmen und ihnen wird nichts passieren, Miss.?

Zion nahm ihr wieder das Glas ab und streichelte dabei ihre Hände, da sie kein einzigen Schluck zu sich nahm. Er ging wieder zu seinem Sessel und setzte sich hin, nachdem er die bedien Gläser auf seinem Schreibtisch abstellte.



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Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Ayana'sura & Tylaar

Als Ayana ihm erklärte, für sie gäbe es nur den Weg mit ihm, den Weg zur Macht, musste Tylaar leise lächeln. Er nickte der Twi'lek zu.
"Du hast durchaus Recht. Gehe lieber mit mir, bevor dich irgendein anderer Wahnsinniger findet. Vielleicht wird dir das hier ja - trotz der offensichtlich schlechten Ausgangslage - doch zu einem guten Ende kommen."
Wieder einmal drehte sich der dunkelhaarige Jedi ein Stück zu Velvela, die anscheinend mit irgendetwas beschäftigt war, und sah dann wieder zu der Twi'lek.
"Es ist gut, dass dich nichts an Coruscant bindet. Es ist ein mieses Loch, viel zu voll, zu düster, zu gefährlich. Und voller Idioten in weißen Rüstungen mit Feuerwaffen in den Händen. Was nicht heißt, dass nicht jeder andere Irre auch einen Blaster hat. Gerade hier in den unteren Ebenen! Man könnte meinen, hier unten seien selbst die Ratten bewaffnet."
Kurz danach bemerkte Ayana, dass man die besten Möglichkeiten hätte, in Nar Shaddaa zu finden seien. Tylaar hätte sich beinahe an seinem Bier verschluckt, sodass er prustend und halb lachend auf seinem Hocker hing.
"Ich hoffe, ich habe mich verhört. Nar Shaddaa?! Dieses Drecksloch?! Ich meine, nicht dass ich nicht auch schon darüber nachgedacht hätte, aber ich würde gerne deine Gründe dafür wissen."
Der Jedi bestellte eine neue Runde Getränke und wendete sich wieder an die junge Twi'lek. "Bevor du mir erklärst, warum wir uns gerade dahin begeben sollte, gebe ich zu bedenken, dass ich nicht sicher für einen Transport sorgen könnte. Ich besitze zwar ein Schiff - und ich nehme auch an, dass es sich auf Coruscant befindet -, aber den genauen Standort müsste ich noch herausfinden. Der große Vorteil wäre aber, dass wir mit meiner Muurian über einen Transport verfügen würden, der gut genug bewaffnet ist, um etwaigen Ärger abzuwehren. Aber viel wichtiger: Dieses Schiff wird niemand mit mir in Verbindung bringen. Vertrau mir einfach, es ist so. Wenn wir also nach Nar Shaddaa wollen, brauchen wir die Zero, mein Schiff. Öffentliche Mittel sind mir zu unsicher." Tylaar prostete Ayana mit dem neuen Getränk zu, nahm zwei tiefe Schlucke. "Und außerdem viel zu lahm. Da können wir gleich zu Fuß gehen."

Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Ayana'sura & Tylaar
 
[Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Tylaar, Ayana'sura]

Ayana musste lachen. "Ich glaube ich habe wirkliche einen bewaffneten Tintinna gesehen." warnte sie scherzhaft. Die kleinen Nager galten nicht als gefährlich, im Gegenteil, doch wenn einer von ihnen einen Blaster trug, war er vielleicht auch temperamentvoll genug um ihn zu benutzen. Sie grinste schuldbewusst, Späße über das Aussehen anderer, meinte sie selten böse, konnte sie aber, soweit sie wusste, oft nicht vermeiden, wenn sie sich nicht darum bemühte.

Von ihrer Idee auf Nar Shaddaa zu suchen, schien Tylaar offensichtlich nichts zu halten, wenigstens nicht viel, denn der Widerstand gegen diesen Ort manifestierte sich in Worten, Stimme, Körperhaltung und sogar der Ausstrahlung, eine ware Mauern schien zwischen ihm und dem Mond Nal Huttas zu stehen.
"Ich..." sie schluckte, Es war nur eine Idee gewesen, eine Eingebung, die sie nach wenig überlegung geäussert hatte. Tylaar ließ ihr Zeit sich wenigstens die nächste Erläuterung zu überlegen, während er selbst über sein Schiff und dessen unklaren Verbleib berichtete. Sein letzter Kommentar entlockte ihr trotz aller Scham für ihren vorhergehenden Vorschlag ein kurzes Lachen.

Ayana atmete tief durch.
"Ich habe keine besseren Gründe für Nar Shaddaa als die, die ich dir schon genannt hatte. Es kam mir einfach in den Sinn, als du gesprochen hast. Wenn du nicht willst, dann können wir auch woanders hin gehen, aber Nar Shaddaa schien mir die erste Wahl zu sein, wenn man Untertauchen will, und auch wenn man Informationen sucht." Sie zuckte entschuldigend die Schulter. "Ich kann mich nicht daran erinnern, dort schon einmal gewesen zu sein, daherhabe ich auch keine Ahnung, wie es dort ist, nur was man eben so hört." Ayana trank einen Schluck. "Was würdest du denn Vorschlagen?"

[Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Tylaar, Ayana'sura]
 
Coruscant ? Die unteren Ebenen ? eine namenlose Kneipe ? Ayana, Velvela & Tylaar

?Ich habe selbst keine greifbare Idee?, gab Tylaar auf Ayanas Frage hin zu, wo er denn beginnen würde, nach den Jedi zu suchen. Er hatte sich ihre Begründung ruhig angehört und nickte nun kurz vor sich hin. ?Und dein Vorschlag war nicht schlecht, verstehe mich nicht falsch. Es ist nur so, dass dieser Nierenstein im Weltall nichts als Ärger macht. Ich musste ihn mir bereits mehr als genug ansehen, also hält sich meine Lust, ihn noch einmal besuchen zu dürfen, mehr als in Grenzen. Vielleicht bleibt uns aber wirklich keine andere Möglichkeit.?
Tylaar stürzte den Rest seines Bieres in einem Zug herunter. ?Wie dem auch sei. Hier auf Coruscant kommen wir nicht weiter. Corellia selbst dürfte zu gefährlich sein. Vielleicht Dantooine, aber da habe ich selbst keine Spur gefunden.? Ohne Vorwarnung grinste Zaith schief vor sich hin und schielte dabei zu der Twi?lek. ?Aber keine Sorge, die Macht wird uns leiten. Das macht sie immer, auf die eine oder andere Weise.?
Der Jedi verließ seinen Hocker, wobei er seine Jacke wieder so zurecht zupfte, dass man das Lichtschwert nicht sehen konnte. ?Wohin wir auch wollen, wir brauchen dafür die Zero. Ich werde mich darum kümmern, du wartest hier und gehst Streit aus dem Weg, in Ordnung? Ich will nur ungern diesen Saustall auseinandernehmen müssen.?
Mit einem unvernünftigen Grinsen zwinkerte er Ayana zu und schlenderte dann zum Ausgang. ?Es wird nicht allzu lange dauern, warte hier?, rief er noch über die Schulter und trat ins Freie.

Coruscant ? Die unteren Ebenen ? vor einer namenlose Kneipe ? Ayana & Velvela innen, Tylaar draußen
 
Coruscant - NoiTec Föderation Firmensitz - Zions Büro - Zion - Angelina

Zion reagierte nicht im Geringsten so wie sie es erwartet hatte. Weder zog er sein Schwert noch beförderte er sie mit der Macht an die Wand des Büros. Nein er bat ihr sogar ein Getränk zur Beruhigung ihrer Nerven. Sie nahm keinen Schluck. Erstens hasste sie Whiskey und zweitens war sie noch lange nicht in Sicherheit. Die Sith waren Meister im Intrigieren und sie würde nicht blindlings in eine Falle laufen. Sie deaktivierte das Lichtschwert aber hielt es weiterhin in der Hand um der eventuell drohenden Gefahr begegnen zu können. Der Sith war so anders als Aden. Dieser hatte einfach nur ihren Tod gewollt und fragte gar nicht nach Gründen. Doch diesem hier schien es fast egal zu sein wer sie war. Ging es hier wirklich nur ums Geschäft? Auch sie hatte mitbekommen was auf Bastion vorgefallen war. Der Sith-Orden schien nicht mehr so einig wie vorher. Und dieser sprach davon, dass er nicht zufrieden mit der Führungsspitze war.

Noch hielt sie sich zurück, wartete ab was der eigentlich Feind noch zu berichten hatte. Feind?Wer war schon Feind? Definierte man das nicht selber? War sie jetzt eine schlechte Jedi weil sie nicht den absolut hellen Weg ging sondern auch die grauen Nebelfelder abseits des rechten Weges beschritt? Was zählte war das Ziel. Wenn dem Imperium durch die Verhandlungen mit einem Sith die Möglichkeit genommen wurde, weitere Transportkapazitäten für den Krieg zu erwerben, war es doch nicht schlimm. Langsam gewann sie ihre Selbstsicherheit wieder, die sie durch die Angst vor den Sith verloren hatte. Und auch das Verhalten des vor ihr sitzenden trug dazu bei. Sie hatte fast so etwas wie Wärme in ihm gespürt als er ihre Hand gestreichelt hatte. Sie dachte lange nach, wog den Kopf dabei hin und her und überdachte all ihre Optionen. Viele waren es ja nicht. Das die Information, das das Imperium eine Übernahme plante, war mittlerweile klar und wenn dies geschehen würde dann war es das beste ein Bündnis mit einem Sith zu haben. Ulic würde sie davon nichts erzählen. Er würde voreingenommen reagieren. Genauso wie sie am Anfang reagiert hatte. In diesem Zion steckte weit mehr als purer Hass und Gewalt.

Sie sind sich denke ich bewusst, dass ich meinem Meister von diesem Gespräch berichte, sollten sie sich nicht an die Abmachungen halten.

Das war Angelina in natura. Eine kleine Padawan sagte einem Sith was Phase war. Nun war sie auf ihrem Gebiet. Verhandeln, überzeugen und für ihre Interessen das Beste herausschlagen. Mittlerweile hatte sie auch den Griff des Lichtschwertes an ihren Gürtel gesteckt. Es war ohnehin dumm gewesen die Waffe zu aktivieren. Zu keinem Zeitpunkt hätte sie damit eine Chance gehabt. Deswegen konnte sie Waffen nicht leiden. Wenn man eine hatte machte man früher oder später davon Gebrauch. Doch sie verabscheute Gewalt. Gewalt anzuwenden war Schwäche der Persönlichkeit.


Doch ich glaube kaum, dass die anderen Aktionäre und vor allem meine Mutter, den Vorschlag der Namensänderung annehmen würden. Doch in Kürze findet ein Treffen der Aktionäre über den neuen Kurs der Nixton Corp. Ich werde versuchen meine Mutter zu überzeugen und auf dem Treffen für ein wenig Schutz der Anteilhaber zu sorgen. Doch sollten sie mit ihrer Vermutung, dass es eine gewaltvolle Übernahme der Nixton Corp. an diesem Treffen stattfindet richtig sein, dann werde ich als Schutz nicht reichen.

Sie nahm ihr Com hervor und tippte eine Nachricht an Jermaine, den zweiten Prokuristen der Nixton Corp. das er sich für weitere Instruktionen bereithalten sollte.

Ich werde versuchen das Imperium über die wahre Zahl unserer Handelsschiffe im Unklaren zu lassen und so viele wie möglich vor den gierigen Griffen des Imperiums zu bewahren. Ich wäre ihnen dankbar wenn sie ein wenig Aufwendungen zum Schutz dieses Treffens tätigen können. Die Nixton Corp. würde sich dafür garantiert erkenntlich zeigen. Auch ich tue mein möglichstes. Ich kann aber nicht garantieren, dass meine Autorität im Jedi-Orden ausreicht um weitere Unterstützung zu erlangen.

Wenigstens Ulic, hoffte sie in Gedanken. Mit ihm an ihrer Seite hatte sie im Kampf gegen das Imperium ein deutlich besseres Gefühl. Er war einfach der Kämpfer, er war unermüdlich dem Guten nachzugehen. Und auch er verließ ab und zu den klaren Pfad um sein Ziel zu erreichen. Wahrscheinlich war dies der einzige Grund, dass er der einzige war, der die heftigen Stimmungswechsel von Angelina ertrug.


Coruscant - NoiTec Föderation Firmensitz - Zions Büro - Zion - Angelina
 
[Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Ayana'sura]

Wieder allein. Ayana fühlte sich ein bisschen wie ein Kind, dass seine Eltern in einer Bar zurück gelassen hatten. Sie trank noch einen Schluck und wartete, ohne genau zu wissen warum sie Tylaars Anweisung so bedingungslos gehorchte und nicht einfach darauf bestand, ihn zu begleiten. was hätte er schon dagegen tun sollen? Die Twi'lek seufzte und nahm sich kurzerhand vor, seiner Weisung zu folgen, zu warten und keinen Ärger zu machen.

doch ihre Neugierde zügelte sie nicht. Wieder nahm sie die Frau mit den Filzigen Haaren aufs Korn, der Tylaars Abgang keine Reaktionabverlangte. Vielleicht hatte er sie auch einfach so angesprochen, ohne einen bestimmten Grund dafür zu haben. Ayanas Hand glitt unwillkürlich zu ihrem Gelbeutel. Ihre Credits waren noch da, doch das Gefühl des Misstrauens, dass sie plötzlich überkommen hatte, zerstreute sich nicht wieder. Wer garantierte ihr eigentlich, dass er zurück kommen würde? Vielleicht trommelte er auch nur seine Sklavenjägerfreunde zusammen?
Ayana wollte sich Tylaar nicht als einen Sklavenhändler vorstellen, sie kämpfte dagegen an, doch das Misstrauen blieb. Weil er gegangen war, ohne sie mitzunehmen. Hier war sie nicht unsicherer als an seiner Seite, oder?
°Wirst du jetzt paranoid?° Ja, sicher, sie wurde paranoid, völlig unsinniger Weise. Weder Tylaar noch sonst jemand hier wollte ihr ans Leder. Oder sollte sie das nur glauben? Die Zweifel nagten munter weiter.

[Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Ayana'sura]
 
An Bord Zions Raumschiffs- Weltall - Fleurs Zimmer - Fleur alleine; sonst noch an Bord sind: ?

Als sie zu sich gekommen war, hatte Fleur sich in einem großen, leeren Abteil eines Raumschiffes befunden. Sie hatte sich sofort an den großen Panoramafenstern orientiert, die den Blick auf die weite schwarze Leere des Alls freigaben.
Sie hatte sich an den Kopf gefasst und ihre Schläfe massiert. Doch was sie tatsächlich belastete waren nicht die körperlichen Schmerzen gewesen, denn unter solchen litt sie nicht einmal. Es waren die unauslöschlichen Erinnerungen an ihre Tat. Ihren Mord. Den sie ohne zu zögern und ohne nach Alternativen zu suchen ausgeübt hatte. War sie ihrer Obrigkeit tatsächlich so ergeben, dass sie selbst über Leichen ging? War sie so sehr zu Gehorsam und Loyalität erzogen, dass sie die Aktivitäten ihres Förderers so weit unterstützte, dass sie die Grundrechte eines jeden Wesens überging?
Es sah in der Tat ganz danach aus.

Das Erschreckendste aber war, dass sie gar nichts dabei empfunden hatte. Wie betäubt, als stünde sie neben sich, hatte das zierliche Fräulein Ventuela, Tochter des angesehenen VentCom-Konzernchefs, ein Alien getötet.
Niob Tenn, Bürgermeister des Planeten Anaxes, war ihr immer in Freundschaft zugetan gewesen. Selbstverständlich hatte er auch seine eigenen, politischen Ziele zu erreichen gesucht, doch hatte er die Freundlichkeit stets als hohes Gut erachtet und Fleur nicht übergangen. Im Gegenteil hatte er sie anfangs, als sie zur Adjutantin des Planeten ernannt worden war, sogar unterstützt. Damals war eine Stärkung ihres Selbstvertrauens noch bitter nötig gewesen. Sie sollte sich schämen! Oder wenigstens trauern...
Dennoch fühlte Fleur noch immer nichts. Sie konnte nicht glauben, dass sie solch ein schlechter Mensch war.

Den Stolz, den sie am ehesten empfand, den Stolz, ihrem Ziel, eine Sith zu werden, ein Stück weit näher gekommen zu sein, wollte sie sich nicht eingestehen.
Das Morden gehörte bei den Sith zur Grundausbildung. Zwar kollidierte es mit sämtlichen von Fleurs Werten, doch war es, aus soziologischer Sicht, akzeptabel. Für diese erleuchteten Wesen galten andere gesellschaftliche Regeln. Niemand hielt sie vom Töten ab. Niemand konnte es. Demnach war es legal!

Ruckartig erhob sie sich von ihrer Liege, warf die Decke zur Seite und stand auf.
Fleur war noch nicht bereit der Tatsache ins Auge zu blicken, dass die bloße, bürokratische Legalisierung, Ruf und Ansehen ihrer Person, ihr über die unantastbare Würde des Einzelnen und sein Recht auf Leben ging.

Während der Abwesenheit ihres Meisters hatte die Adeptin seinem schriftlich hinterlassenen Befehl Folge geleistet und trainiert. Sie hatte Gegenstände in ihrem Raum bewegt und ihren Zorn zu bündeln versucht.
Letzteres erschöpfte sie schließlich sehr, denn sie hatte das Gefühl, sich nicht konzentrieren zu können. Was auch immer sie tat - oder eher tun wollte - zuletzt kreisten ihre Gedanken doch wieder um ihren Mord. Sie war nicht fähig sich abzulenken. Sie fühlte sich von diesen Gedanken belästigt. War frustriert. Diese Frustration machte sie wütend.
Und plötzlich klappte es wunderbar!

Schließlich kehrte ihr Meister auf das Schiff zurück.
Zuerst hatte das Fräulein Ventuela nur das Eindringen in die Atmosphäre und schließlich die gigantische Stadt unter sich ausmachen können. Dann folgte eine weiche Landung und eine Zeit der völligen Stille im Raumschiff, die Fleur schließlich nutzte, um ihr Zimmer zu verlassen. Allerdings kam sie nicht sonderlich weit, denn Darth Zion kehrte zurück und gab den Befehl, wieder zu starten.


”Schade…”

Murmelte die zierliche Frau. Auf Coruscant gab es einige der besten Shopping-Malls der Galaxis!

Coruscant - Landedock

@Zion: All right this way? Ich bin mir nicht sicher ob ich deinen Wunsch richtig verstanden habe ^^.
 
Zuletzt bearbeitet:
- Coruscant – City – Nathaniels Appartment –

“Ich weiß wirklich nicht, was du meinst!”

Rief Akemi lachend mit einem leichten Anflug von Protest in der Stimme, während sie mit einer ruckartigen Handbewegung beinahe das Fläschchen mit dem Nagellack von der Tischplatte gefegt hätte. Von dem ovalen Bildschirm her ertönte ein triumphierendes Lachen.

“Da hast du’s! So nervös bist du schon!“

Rief Farlone und setzte ei zufriedenes Grinsen auf. Akemi verzog das Gesicht und tupfte mit einem Tuch überschüssigen Nagellack von ihren Fingernägeln.

„Gar nicht.“

Erwiderte sie stur.

„Keane ist nett, aber mehr nicht. Ich bin nicht so wie duuu.“

Farlone grinste weiter und schwenkte ihre Nagelfeile in der Luft.

“Aber du musst doch auch mal schwach werden, bei der ganzen Auswahl, die du hast…“

„Auswahl?“

“Nathaniel, Keane… und die ganzen anderen Schnitten, von denen du mir gar nicht erst erzählst.“

Die Schwarzhaarige zwinkerte ihrer Freundin zu.

“Du kannst mir nicht erzählen, dass Coruscant sooo öde ist.“

„Tu ich ja gar nicht.“

Erwiderte Akemi schulterzuckend.

„Aber ich spring nun mal nicht direkt auf jeden drauf.“

“HOHO!“

Farlones Lachen klang laut und tief.

“Jetzt kommen wir endlich mal zum Thema!“

Akemi hatte einen drehfreien Tag, dafür hatten sie gestern umso länger gemacht. Sie war dankbar für eine Erholunsphase und hatte sich spontan mit Farlone verabredet. Nun saß sie in Nathaniels Salon vor dem großen ovalen Bildschirm, auf dem Farlone zu sehen war, wie sie sich gerade die Nägel feilte. Ihr Gesicht zierte eine dicke weiße Paste irgendeiner teuren Creme. Ihre Haare waren noch feucht von der Dusche, saßen aber jetzt schon beinahe perfekt. Farlone war kein Typ für lange Haare. Ihre frechen Kurzhaarschnitte unterstrichen ihren wilden Typ. Sie war die Tochter von Gazz Court, dem berühmtem Musiker einer Flash-Band und beliebt in der Szene Naboo’s. Partys fanden praktisch nie ohne sie statt und sie hatte einen großen Verschleiß an Männern.

“Du schläfst jeden Tag mit ihm unter einem Dach, wie kann es passieren, dass nichts passiert?“

Ihr Gesichtsausdruck schien fragend, auch wenn Akemi von dem Gesicht ihrer Freundin, dank der dich aufgetragenen Gesichtsmaske, kaum etwas erkennen konnte.

„Das ist eben der Beweis dafür, dass Freundschaften funktionieren können…zwischen Mann und Frau.“

Antwortete sie pragmatisch.

“Hm.“ machte Farlone ”Bei mir funktioniert das komischer weise nie.”

Ebenso wie sie ein langes Gespräch mit Farlone führte, sprach Akemi ebenfalls mit ihren Eltern. Masao war leider nicht greifbar, doch sie konnte ein paar Worte mit Hana und Daiki wechseln. Es war unglaublich zu beobachten, wie schnell ihr kleiner Bruder wuchs. Jeden Tag lernte er neue Dinge und auch das Sprechen klappte immer besser. Als sie schließlich fertig war und auch eine kürzlich von Selby eingetroffene Nachricht gelesen hatte, schaute sie eine Weile untätig aus dem Fenster hinaus. Heute Morgen hatte sie lange mit Nathaniel gefrühstückt und sie glaubte, er hatte sich darüber gefreut, dass sie endlich noch einmal Zeit für ihn hatte. Farlones Worte geisterten in ihrem Kopf herum. Vielleicht sah Nathaniel die Lage zwischen ihnen tatsächlich anders? Wollte er mehr als ihre Freundschaft, so wie damals auf Bespin? Eigentlich glaubte Akemi das nicht. Sie verstanden sich mittlerweile so gut und konnten so offen miteinander sprechen, dass sie nicht das Gefühl hatte, dass etwas Unausgesprochenes zwischen ihnen stand. Farlone hatte in dieser Richtung ohnehin wenig Ahnung. Über Männer an sich wusste sie sehr gut Bescheid, aber von platonischen Dingen zwischen Mann und Frau verstand sie wenig, was daran lag, dass es bei ihr direkt immer um mehr ging. Sie war praktisch süchtig danach. Aber selbst, wenn Nathaniel sich mehr erhoffte als Akemis bloße Freundschaft – und sie bezweifelte es wirklich! – so war sie nicht bereit, sich auf etwas anderes einzulassen. Für sie war dieses Thema zwischen ihnen beiden abgehakt und erledigt. Damals war Cris ihnen dazwischen gekommen. Sie schüttelte den Kopf und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer, um ihr Com zu holen und eine Nachricht an Nella Di zu schreiben. Wenn sie Glück hatte, hatte Nella heute noch nichts vor und sie konnten etwas zusammen unternehmen. Doch als Akemi ihr Com aktivierte, leuchtete das Display nur einmal kurz auf und zeigte danach überhaupt keine Reaktion mehr.

„Och nöööö.“

Genervt ließ sie sich in einen der Sessel fallen und drückte den Ein- und Ausschaltknopf. Nichts geschah, das Gerät hatte vorläufig den Geist aufgegeben. Akemi zog eine Schnute. Um Nella Di zu erreichen benötigte sie deren Com-Nummer. Nathaniel hatte sie sicherlich irgendwo gespeichert, aber seine Kontakte waren mit einem Passwort geschützt… warum auch immer. Für eine Minute überlegte Akemi, das Passwort zu knacken. Sie war sich sicher, dass sie es konnte. Doch dann verwarf sie diesen Gedanken wieder. So etwas gehörte sich nicht und Nathaniel würde schon seine Gründe haben, wenn er nicht jeden an seine persönlichen Daten heran ließ. Akemi überlegte. Sie wusste, wo Nella Di wohnte. Nathaniel hatte ihr das Gebäude, in dem Major Cohn’s Penthouse lag, einmal gezeigt, als sie auf dem Weg zu einem Restaurant gewesen und daran vorbei gekommen waren. Sie konnte sich also auch einfach ein Taxi nehmen, hinüber fragen und direkt mit Nella Di sprechen. Einen Moment noch erwog sie alle Möglichkeiten, die sie hatte, aber sie hatte ohnehin nichts Besseres zu tun. Und wenn Nella Di nicht da sein sollte, würde sie einfach ein wenig shoppen gehen und den Tag vertrödeln.

Wenig später hatte Akemi sich umgezogen, die Wohnung verlassen und sich ein Taxi gerufen. Das Penthouse der Cohn’s lag nicht weit entfernt, die Fahrt dauerte nur ein paar Minuten durch den dichten Verkehr von Coruscant und schneller als Akemi schauen konnte, fand sie sich in einem hübschen Foyer wieder. Die Marmorböden waren blank poliert und in schwarzen Pflanzkübeln blühten farbenprächtige Blumen. Einer der Portiers kam direkt auf sie zu und fragte, ob er ihr helfen könne, woraufhin Akemi ihn nach den Cohns fragte und er sie zum Lift begleitete, um sie nach ganz oben zu bringen. Dann stand sie auch schon vor der Wohnungstür und der Lift verschwand wieder nach unten. Neben der Klingel an der Wand war ein Schild mit einem einzigen schlichten Namen angebracht: Cohn. Akemi legte ihren Finger auf die Klingel und hörte das helle Läuten im Inneren des Penthouses. Es dauerte nicht lange, bis sie gedämpfte Schritte hörte und sich die Tür öffnete. Vor ihr stand der Major, doch diesmal trug er keinen eleganten Anzug wie am Abend des „Red Flower Events“, sondern eine schlichte Kombination aus Hose und Shirt.


„Guten Tag, Major Cohn.“

Grüßte Akemi heiter.

„Ich hoffe, ich störe nicht.“

Überrascht, aber durchaus nicht unfreundlich sah der Major sie an.

“Miss Akanato, mit Ihnen hätte ich jetzt nicht gerechnet, aber kommen Sie doch herein.“

Akemi lächelte.

„Danke.“

Sagte sie und trat ein.

“Wie geht es Ihnen?“

Täuschte sie sich oder war da eine Spur von Humor in seinen Augen zu erkennen? Er spielte doch nicht etwa auf ihren leicht angetrunkenen Zustand an, oder? Akemi errötete etwas, hob jedoch selbstbewusst das Kinn.

„Mir geht es blendend, danke.“

Erwiderte sie betont gut gelaunt.

„Und Ihnen?“

Seine Augen blitzten noch immer so!

“Kann nicht klagen… aber so ist das meistens in meinem Alter.“

Er sagte das mit soviel Charme, dass Akemi nicht anders konnte als zu lachen.

„Nun tun Sie nicht so. Ich werde Ihnen nicht versichern, dass sie noch Ihre besten Jahre vor sich haben.“

“Nicht?“

Auch der Major lachte.

“Schade. Ich hatte auf ein paar aufbauende Worte gehofft.“

Lächelnd schüttelte Akemi den Kopf.

„Heute nicht, tut mir leid. Wie geht es übrigens Nella Di? Ich hatte gehofft sie anzutreffen.“

“Oh… natürlich. Aber sie ist leider gar nicht da.“

Nellas Vater machte eine unsichere Geste.

„Ich weiß gar nicht, wo sie ist…“

Er schien nachzudenken, kam jedoch nicht drauf. Akemi schaute unschlüssig drein.

„Achso. Hm, ja.. ich hätte ja auch eine Nachricht geschrieben, aber mein Com ist kaputt. Deshalb bin ich direkt her gekommen.“

“Verstehe…. Hm.“

Der Major schaute mindestens so ratlos drein wie Akemi selbst, bis Akemi schließlich in Lachen ausbrach.

„Naja, Sie könnten mir den Roman ausleihen, den Sie mir versprochen haben.“

Schlug sie schließlich vor.

- Coruscant – City – Penthouse von Richard Cohn – Mit Richard -
 
Coruscant • untere Ebene • Straßen • Nekki

Ein Sturm zog auf, sie stand auf dem Asphalt, der Himmel steckte sich ihr entgegen, sie legte sich in den Wind und schmeckte den Geruch des Regens auf sich eingehen, sehnsüchtig nach ihr wünschend, antreibend in vielen Facetten sich von der Briese treiben lassend, durch Chlor in seiner Farbenvielfalt in seinem Duft gesprenkelt. Die Schritte hörten sich heute flatterig an, blass und grau, alle Zeit verfluchte sie jede volle Stunde. Ihr Haar wurd von Wehen gezupft, einzelne Strähnen und manchmal ganze Zöpfe streckten sich empor und wehten im Wind. Die Welt war alles andere als ein Paradies, der erste Tropfen des Gewitters brannte ihr in den Augen. Hoch mit vielen Geschossen, Treppen und Aufzügen türmten sich die Gebäude auf, sie ganz unten dem Eindruck ergeben und vergeben.

Mit gesenktem Kopf und einem buckligen Gang, in sich und den Bissen des Gewissens gebückt, fast auf den Knien liegend, schlich sie durch den Regen, an dürren Gestalten vorüber, die am Rand unter rot-weißen Markisen einen letzten Unterschlupf suchten, deren hervorstechende Augenäpfel über langen Hälsen und ausgedorrten, knöchrigen Schulterblättern ein gieriger Wahnsinn nach rechts und links zu treiben schien. Sorglos schlich sie durch Ansammlungen aufgetürmter Pfützen, schleunigst aus dem Rinnsaal von Nichts auf Jetzt angestiegener Regenflüsse entstanden, die auf dem zugebauten Untergrund nicht einsickern oder verfließen konnten, sondern mit jedem Tropfen weiter wuchsen. Ihr Weg führte sie durch Gedanken, ihre Beine vorbei an Kneipen, die durch rot leuchtende Signalschrift die letzte Hoffnung auf Geschäft erzwingen wollten, hier unten aber meist nur zu Treffpunkten weniger seriöser Männer verkommen mussten.
Eingetunkt in den Schauer des Wassers verfärbte sich vor allem die Hose dunkel, kleine Flecken bildend, die ein sichtbares Zeichen der sich vollsaugenden Textilien waren. Die freien Stellen trugen zuerst viele glitzernde, runde, verfangene Perlen, bis eine Schicht sich auszubreiten begann, ein im Abendschein reflexreicher Schimmer um die lange gerade Fläche des Arms gespannt und die feinen Züge eines flachen Kinns entlang, aber ebenso den wohlgeformten Hals hinab. Im Moment der Betrachtung schluckt der sinnliche Hals fest einen Klumpen hinunter, sie hatte tief zu schlucken.

Beinahe unsichtbar lag etwas zwischen den zu und ineinander gekehrten Händen versteckt. Verborgen vorm Rest der Welt oder den eigenen tiefen Augen? Zwischen den kleinen ungleichmäßigen Ritzen ihrer geballten Finger war etwas zu sehen, die mit Kugelgelenken an zwei Stellen gebeugt banden und rund etwas Rundes einhüllten. Die Beine entrangen, aus dem Knie heraus federnd, einen Gang wie einer Fee aus den Märchen, in welchem Zustand der übrige Körper sein mochte, einen unwiderstehlichen Reiz sandte sich alleine aus diesem schwebenden Gleiten der jungen, festen Beine aus, die von einer Frau stammten, die zu besserem bestimmt das schlichste erhalten hatte. Sie jedenfalls meinte das beste, das sie bei Padme erlebt hatte, auch selbst für sich beanspruchen zu dürfen, da sie keineswegs schlechter war, und fühlte sich dadurch vom Schicksal nur um so mehr betrogen. Das kräftigere rechte Bein ging wie immer voran als sie nach links einbog und eine Treppe bestieg, die von grünem, nassem Belag bedeckt auch mehr braun schien als grau wie es der Boden rund um war. Die Treppe führte über drei Stufen unter ein Dach, welches die Gasse bedeckte, die rechts von einer bloßen altertümlichen Wand, beschmiert von Gangzeichen pubertierender Jugendlicher, und einem mitlaufenden Bächlein auf der anderen Seite eingegrenzt wurde. Ein künstlich angelegter Bach, der von Unrat verunstaltet war und schnöde den Gestank dieser Welt noch verstärkte.

Ein blauer Lichtstrahl zog auf und blies ein Gesicht einer dunkelhaarigen Frau, unsauber in seiner Beschaffenheit, mit Fluktuationen in der holografischen Anzeige, direkt über die geballten Finger, deren Nägel sich im Schein türkis verfärbten. Käbel waren hinter dem Gesicht zu erkennen, kleine Kunststoffröhrchen, die sich nach unten zogen und dort irgendwo ins Fleisch stechen würden, Padmes Gesicht, eine Drohung, oder ein Überzeugungsversuch. Es war eine Lüge, dass man eine Wahl besaß.


„Ich kenn dich nicht.“

Das war die Antwort, die man am wenigsten wollte, wenn man einem drei Meter großen Geschöpf mit Armen von doppeltem Umfang eines menschlichen Bodybuilders gegenüberstand. Nekkis dünne Augenbrauen zogen sich zusammen, zwei kleine Fältchen, geradlinige Erhebungen direkt zwischen den braunen Brauen von wenigen Zentimetern an Länge, waren unbewusster Ausdruck ihrer festsitzenden Abneigung. Was sie hier tat verschaffte ihr einen mächtigen Feind, es war weder klug, noch wollte sie es, aber wenigstens würde sie durch das Geld einen Monat, wenn sie sparte vielleicht ein ganzes Jahr, überleben können. Es war nur ein Rodianer!


Sag ihm einfach meinen Namen.

„Vielleicht will ich das nicht. Geh mir aus dem Weg, oder „überzeug“ mich.“

Ein Grunzen war Inhalt eines sehr eindeutig obszönen Angebots, kehlig und eine Oktave tiefer als das jedes Menschen. Das Böse war nur schlecht wenn man es sich selbst schlecht redete. Auf diesen Straßen gab es kein Falsch, hier war sie keine Jedi mehr, sondern nur noch Mensch und nur noch Frau.


Dann wäre ich ja für deinen Boss nicht mehr frisch.

Feste Muskeln spannten sich wie aufgeblasen als der Mann seine Arme vor der breiten Brust verschränkte und keine Anstalten einer Reaktion zeigte. Plötzlich krachte ein Laut aus dem Inneren hervor, der ihn zusammenzucken ließ und durch die Türe ins Gebäude rennen. Das war ihre Chance...

Nur zwei Stunden nachdem sie hier gewesen war, sollte eine Vermisstenmeldung bei den Sicherheitsbehörden eingehen, eine Meldung, die niemanden interessierte, der Rodianer war spurlos verschwunden...




Coruscant • untere Ebene • im Regen • Nekki
 
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- Coruscant – City – Nathaniels Appartment – Mit Nathaniel und Ecile –

Obwohl sie nach Drehschluss weiterhin immer furchtbar müde war, schaffte Akemi es, den Rest des Romans, den sie noch nicht kannte, innerhalb einer sehr kurzen Zeit zu lesen. Die Geschichte nahm sie so gefangen, dass sie am Ende sogar ein paar Tränen verdrückte. Der Major hatte nicht zuviel versprochen, es war ein gutes Ende und Akemi war froh, dass sie es selbst gelesen hatte anstatt sich die Handlung von ihm erzählen zu lassen. Nachts träumte sie sogar von den Charakteren und ihren Schicksalen, die verwoben waren mit ihrem eigenen. Es waren anstrengende, aber irgendwie schöne Träume, die lange nachwirkten und sie tagsüber noch immer über einen tieferen Sinn nachdenken ließen, sodass Akemi bei der Arbeit so manches Mal unaufmerksam war und von Buddance, dem Regisseur, gerügt wurde. Trotzdem war die Stimmung am Set weiterhin gut und die Arbeit machte Akemi ausnahmslos Spaß. In einer ihrer Drehpausen brachte sie Major Cohn den geliehenen Datenblock zurück. Wie der Zufall es so wollte, traf sie wieder nicht auf Nella Di, die oft mit Ruby oder anderen Freundinnen unterwegs zu sein schien. Dennoch ließ sie der neuen Freundin ihre Grüße ausrichten und hoffte, sich bald wieder mit ihr treffen zu können. So gingen die Tage dahin…

Eines Abends, Akemi war ausnahmsweise etwas früher zu Hause, kündigte sich Nathaniels Tante zum Abendessen an. Sie trug ein bodenlanges Kleid aus Brokat, als sie zur Wohnungstür herein gerauscht kam. In ihrer Hand schwang eine Plastiktüte, aus der es unwiderstehlich duftete.


“Es ist zum Verrücktwerden, aber manchmal geht doch nichts über diesen widerlichen Fraß dieser Imbissbuden, die überall herum stehen.“

Bei dieser Äußerung fiel es Akemi schwer nicht zu lachen.

„Warum essen wir es, wenn es so widerlich ist?“

Wollte sie wissen und machte sich über den Inhalt der Tüte her, den Ecile de Cinh auf der Arbeitsplatte der Küche abgestellt hatte.

“Ich weiß es auch nicht, Kindchen. Das ist eine dieser schrecklichen Verführungen, die in der Welt da draußen auf uns Frauen warten. Noch schlimmer als Männer, sage ich dir! Dieser Fraß macht dickt und hässlich, während Männer einen nur in den Wahnsinn treiben.“

Sie zwinkerte Akemi zu, lehnte sich gegen die Küchenzeile und pickte mit einer Gabel Gemüse aus den Plastikbehältern, von denen Akemi die Deckel abgelöst hatte. Nathaniel verdrehte die Augen.

“Deswegen hast du auch einen Mann geheiratet, weil er dich schier wahnsinnig gemacht hat…“

Kommentierte er trocken. Ecile deutete mit ihrer Gabel auf ihren Neffen.

“Nicht so frech, mein Lieber. Das war etwas ganz anderes. Dein Großonkel war einer der wenig anständigen Männer. Ich habe ihn geheiratet obwohl er so gut wie kein Geld hatte – das hatte er erst später gemacht..“

Völlig unvorbereitet blieb Akemi ein Stück Fleisch im Hals hängen. Hustend beugte sie sich über das Spülbecken, während Nathaniel ihr hilfsbereit auf den Rücken klopfte.

“Ah, solche Sachen sagt sie öfter. Ich schätze, sie meint es nicht so.“

Erklärte er. Akemi griff nach einem Glas Wasser.

“Geht’s wieder?“

Fragte Ecile mitfühlend und Akemi nickte schwach. Diese Frau ließ sich auch durch nichts erschüttern, außer das Verhalten anderer Frauen auf irgendwelchen gesellschaftlichen Ereignissen passte ihr nicht. Akemi wurde nicht schlau aus ihr. Seufzend drehte Ecile de Cinh ein Stück Brot in den Händen.

“Meine Eltern waren gar nicht begeistert davon, dass ich mich in Orenn verliebt habe.“

Erzählte sie, in die Vergangenheit blickend.

“Wir hatten Geld, er nicht. Das passte gesellschaftlich nicht, aber mir war das egal.“

Sie zuckte mit den Schultern und Akemi hätte schwören können, dass die ältere Frau vor ihrem inneren Auge Bilder der Vergangenheit aufblitzen sah, so verträumt wirkte ihr Blick.

“Geld ist eben auch nicht alles – nur fast alles.“

Fügte sie grinsend an.

“Ach, das war eine herrliche Zeit, damals. Wir sind viel herum gekommen, bevor… bevor diesem ganzen Drumherum.“

“Welchem Drumherum?“

Fragte Nathaniel abwesend. Ecile zuckte mit den Schultern.

“Verschiedene Dinge. Alles, was dann passiert ist… die Armee, Orenn’s Karriere bei der Bank, die Trennung von Richard und Mirande…“

Ecile seufzte erneut. Auch wenn diese Geschichten für Akemi neu waren, glaubte sie zu verstehen, dass Nathaniels Tante über eine Zeit sprach, die alles, was vorher gut und schön gewesen war, verändert hatte. Nathaniel richtete sich auf, trank einen Schluck und sah seine Tante nachdenklich an. Er schien auf einmal aufmerksamer zu sein als vorher.

“Warum haben sie sich eigentlich getrennt?“

Wollte er wissen. Ecile würdigte ihn keines Blickes.

“Wer?“

Fragte sie zurück, als habe sie nicht etwa gerade selbst darüber gesprochen. Nathaniel hob die Augenbrauen in einer Art und Weise, die deutlich machte, dass ihm klar war, dass seine Tante sich absichtlich dumm stellte.

“Nella’s Eltern, natürlich.“

Stellte er das offensichtliche dennoch klar. Ecile de Cinh schwieg und zuckte schließlich mit den Schultern.

“So genau weiß ich das nicht. Es ist außerdem viel zu lange her.“

Antwortete sie ausweichend. Sie log. Akemi schaute von ihr zu Nathaniel, wagte aber nicht sich einzumischen. Nathaniel legte die Stirn in Falten.

“Ich frage mich, warum das so ein Geheimnis ist.“

Sagte er laut, entschlossen das Thema nicht fallen zu lassen. Ecile blieb kühl.

“Weil es dich nichts angeht, deshalb.“

Wies sie ihn gelassen zurück, pickte ein weiteres Stück Gemüse aus einer der Plastikschalen und machte ein angeekeltes Gesicht.

“Widerlich, wie fettig das ist. Warum esse ich so etwas überhaupt?“

„Es schmeckt gar nicht übel.“

Warf Akemi kleinlaut ein. Ihr kam der Themenwechsel ganz gelegen, sie hatte keine Lust einem Streit zwischen Nathaniel und seiner Tante beizuwohnen.

“Weiß Nella Di Bescheid?“

Nathaniel war ein Dickkopf. Akemi wünschte, er würde aufhören Fragen zu stellen. Diesmal sah Ecile ihn direkt an.

“Ich schätze nicht.“

Erwiderte sie und griff nach ihrer Handtasche.

“Und ich habe vergessen, dass ich einen dringend Termin habe.“

- Coruscant – City – Nathaniels Appartment – Mit Nathaniel + Ecile –
 
۞ Untere Ebenen ~ Namenlose Cantina ~ Velvela & Tylaar & Ayana'sura ۞​

Die Unterhaltung wand sich kurz ihrer Herkunft zu, die sie unverblümt mit der Wahrheit beantwortete. Nicht das es wirklich irgendetwas ändern würde. Und auch wenn sie dort geboren war, wusste sie doch das es nicht mehr ihre Heimat war.

?Rattatak, Outer Rim. Und soweit ich weiß, einer der Planeten die am weitesten entfernt sind von Coruscant. Unschöner Ort, viele Clans, viele Kriege.? Umriss sie Wahrheitsgemäß, während sie versuchte sich an die Karte der Galaxis zu erinnern die sie einstmals versucht hatte sich einzuprägen, unterdessen tätschelte sie mit einer Hand Sheyr der noch immer ruhig und still neben ihr saß.

Der Fremde, den sie fälschlicherweise verdächtigt hatte kam schlussendlich sogar soweit sich vorzustellen und auch wenn sie seine Worte, er sei nicht gefährlich, nicht für sie zumindest, mit Vorsicht genoss, kam Velvela nicht umhin sich ein wenig zu schnell damit abzufinden. Irgendetwas an ihm, auch wenn er leicht ruppig wirkte was das äußere anging, war entsprechend geraten, dass sie nicht allzu viele Sorgen hatte. Mehr darüber, wer oder was ihr auflauern würde, als was ihr gegenüber, vorgestellt als Orell, tun konnte. Und er bestätigte ihren Verdacht nur noch. Velvela hatte ähnliches ebenfalls angenommen. Diese Galaxis war ein Sündenpfuhl sonders gleichen und nicht nur das, zudem bekam man hier von wem auch immer man wollte einen Dolch in den Rücken gerammt, eher noch, einen Blasterschuss in den Bauch und mancherorts musste man danach nicht einmal verlangen, oder es provozieren. Die ehemalige Kriegerin und Sklavin schüttelte leicht Kopf. Ein Jammer, wie sollte man in solchen Zuständen nur Frieden schaffen? Auf Rattatak hatte es ja auch nicht anders ausgesehen. Manchmal waren die Parallelen mit denen man auf jenen einen Planeten übertragen konnte, einfach zu gravierend, wie Velvela fand.

Aber Munition hatte sie wirklich genug. Wenn es nach ihr ging und wenn jeder Schuss ein Treffer würde, könnte sie sich noch durch so einige Gegner durchsetzen und siegreich hervorgehen. Ausdauer hatte Velvela ja fürwahr nun auch genug, aber der springende Punkt war, dass sie im Grunde keine Lust hatte, sich noch einmal mit irgendwem zu duellieren. Heute nicht mehr, wenn vielleicht Morgen?, dachte sie im geheimen und warf den Gedankengang in den Müll. ?Echt, manchmal sollte ich mich selbst Ohrfeigen.? Erneut erfolgte ein kurzes Kopfschütteln und sie trank einen Schluck aus dem schon länger unachtsam gelassenem Maitia. Ehe sie aber auch nur etwas auf die Worte von Orell(/Tylaar) erwidern konnte, war er aufgestanden und bewegte sich auf die Twi?lek( Ayana ) zu, welche die beiden Gesprächspartner wohl die Zeit über immer wieder ins Auge gefasst hatte. Velvela verfolgte deren Unterhaltung aus der Entfernung und fragte sich, was sie wohl so lange zu besprechen hatten, dafür das er ja nur aus dem Grund zu ihr gegangen war, weil sie zu auffällig gegafft hatte. Während sie hinüber starrte und Sheyr kraulte, war es ihr Komlink das sich bemerkbar machte. Sie langte in die Taschen und holte das kleine Kommunikationsgerät hervor. Eine neue Anfrage für einen Auftrag. Dieses Mal ein Transport von Coruscant runter. Nubia? Hatte sie noch nie gehört. Und bevor sie darauf antworten würde, musste sie sich erst einmal orientieren, in wie weit der Planet überhaupt entfernt lag, damit auch ein Preis berechnet werden konnte. Während sie also damit beschäftigt war, all das einigermaßen in trockene Tücher zu bekommen, bemerkte Velvela nicht wie die Zeit voranschritt und ebenso die Unterhaltung der beiden an der Theke. Erst Sheyrs kaum hörbare Laute und seine Blickrichtung zeigten ihr, dass sich wohl langsam wieder etwas zusammen braute. Die von Orell(/Tylaar) angesprochenen Freunde ihrer Widersacher waren offensichtlich zu dem Schluss gekommen das jetzt, wo sie allein war, sich ihr widmen konnten. Da kannten sie sie schlecht, sehr schlecht und das würde ihr Pech sein. Angst hatte sie keine. Vielleicht ein wenig Nervosität. Aber wenn man Jahrelang als Sklavengladiator in einer Arena gekämpft hatte, teilweise gegen wilde Tiere, dann neigten solche Gefühle dazu mit der Zeit schwächer zu werden. Deswegen konnte Velvela auch vollkommen ruhig und ohne zu oft und zufällig zu ihnen zu sehen aufstehen und sich in Richtung der Theke bewegen, wo sich die Twi?lek( Ayana ) und Orell(/Tylaar) befanden. Noch immer in ihre Unterhaltung vertieft. Velvela steuerte direkt auf den Rücken des Mannes zu, was vielleicht auch der Grund dafür war, das die beiden sie nicht sahen und ebenfalls dafür, das sie deren Wortlaut mitbekam. Zwar schnappte sie mit Sicherheit nicht alles auf, die Quintessenz war jedoch das die beiden nach Nar Shadda wollten, warum und wieso und überhaupt, blieb ihr verborgen. Wie mit einem Donnerschlag bemerkte die junge Rattataki Hybride aber das ihr Komlink nicht da war.

Während sie also zu ihrem Sitzplatz zurück eilte, bevor es jemand stahl und das kleine Gerät suchte, machte sich Orell(/Tylaar) auf den Weg und verließ die Cantina. Velvela bemerkte dies natürlich erst, als sie, das Komlink endlich in einer Ritze gefunden, zurück zu den beiden sehen wollte, aber auch nach dreimaligem genauer hinsehen nur die Twi?lek erkannte. Täuschte sich Velvela oder wirkte die gute etwas nervös? Es konnte immerhin auch sein, das die Nervosität von ihr kam und zwar wegen der nun langsam mobilmachenden ?Freunde?. Sie hatte den Schutz, zumindest schienen die anderen es so betrachtet zu haben, durch den ihr noch immer recht fremden Orell verloren. Velvela verzog ihr Gesicht und steuerte direkt rüber zu der Twi?lek. Ohne Umschweife sprach sie sie an, nur ein kurzes Räuspern damit sie die Aufmerksamkeit der blauhäutigen hatte wurde vorgeschoben, sie wollte nicht mehr Zeit als nötig hier verbringen.


?Hey. Das kommt jetzt vielleicht etwas stürmisch, aber du hast dich gerade mit Orell unterhalten und ich habe, bevor er ging unabsichtlich aufgeschnappt das ihr nach Nar Shadda wollt, aber nicht wisst wie. Ich hätte ein Schiff anzubieten, neuer Hyperantrieb, gut bewaffnet und geräumig. Und da ich im ?Transportgeschäft? tätig bin, kann ich euch da hin bringen. Ich bräuchte nur eine schnelle Zusage, weil sich hier gleich was zusammenbraut und, naja? ich da ein wenig Schuld dran bin?? Meinte sie mit einem leicht entschuldigenden Grinsen. ?Daher würde ich vorschlagen, wenn sofort aufzubrechen. Also, was sagst du? Ach, ?tschuldige, ich bin Velvela, das ist Sheyr.? Meinte sie dann noch anfügend und mit einem kurzen deuten auf den Wolf.

۞ Untere Ebenen ~ Namenlose Cantina ~ Velvela & Tylaar & Ayana'sura ۞​
 
Coruscant | Raumhafen | Ik'hril

Schleimige Bazille! dachte sich Ik'hril als er dem Hafenwärter das geforderte Geld für die Lagerung des Schiffes bezahlt hatte. Zum Glück konnte er seinen Opfern meist etwas Geld abnehmen und so hatte er eigentlich genug. Doch einem Menschen Geld zu geben, war eine der schlimmsten Dinge die passieren konnten. Der Großteil seines Gesichts war unter der Kapuze verdeckt. Er konnte es sich nicht leisten, sein Gesicht zu zeigen. Immerhin sollte es geheim bleiben das Ik'hril mehr als ein Sklave war, doch wenn er hier frei gesehen würde, würde diese Täuschung scheitern. So konnte der Mensch den verächtlichen Blick nicht sehen, als der Anzat das Geld übergab. Schnell verließ er den Hangar. Jede Sekunde die er unnötig unter diesen minderbemittelteten Subjekten verbringen musste, war zuviel. Ohne von irgendjemand beobachtet wurden zu sein war er schon auf den Dächern verschwunden. Noch einmal rief er die Worte von Nergal in sein Gedächtnis. Und noch einmal überkam ihn dieses Glücksgefühl. Er war frei. Gewissermaßen. Er könnte fliehen. Warum tat er es nicht? Es war weniger die Angst davor von ihm verfolgt zu werden als das Zugehörigkeitsgefühl zu ihm. Zwar hatte er bisher einen Ausblick darauf bekommen welche Macht der Sith besaß. Doch wenn er jetzt floh, sich versteckte, würde er ihn finden? Er hatte mit Sicherheit wichtigeres zu tun. Aber die Aussicht darauf weitere Fertigkeiten zu erlangen, seinen Jagdsinn zu verbessern und die nächsten Jahrzehnte mit einer Aufgabe zu verbringen die sinnvoll war hielt ihn fest. Warum auch fliehen. Lange war es ihm nicht mehr schlecht ergangen. Nergal verstand langsam die Anzat und Ik'hril die Sith. So kamen sie sich kaum in die Quere und Strafen für den weit unterlegenen Anzat fielen aus. Eigentlich ein ganz gutes Leben das er führte. Und wenn er es recht bedachte war er freier als auf Anzat. Dort durfte er nach fast 70 Jahren das erste Mal für ein Jahr weg. Nergal ließ ihn schon nach wenigen Monaten heilwegs eigene Wege gehen.

Immer wieder kamen die Rüssel von Ik'hril zum Vorschein. Er tastete die Umgebung ab, hielt Ausschau nach geeigneten Zielen. Er würde nichts überstürzen. Nicht nur weil es Nergal gesagt hatte. Bei seiner ersten Begegnung mit dem Sith-Lord hatte er ja gemerkt, was voreiliges Handeln bedeuten würde. Und von einem Jedi wollte er wahrlich nicht gefangen werden. Er hatte in der Zeit als sein Meister auf Byss war genug zu lesen bekommen um zu wissen das er dort niemals glücklich werden würde. Mochte sein das sie ihre Gefangenen besser behandelten, doch allein seine äußerst sadistische Art sich zu ernähren dürfte da auf wenig Gegenliebe stoßen. Bisher hatte er schon einige Suppen ausgemacht die vielversprechend waren....zum Aussaugen. Er hatte auch schon schwach einige wirklich bedeutende Suppen gespürt, doch war es noch zu früh um sich festzulegen. Zwar war er schonmal auf Coruscant gewesen aber es hatte sich viel verändert und er musste einiges an Ortskenntnis auffrischen. Auch wollte er nicht irgendein Opfer finden. Es sollte besonders sein. Nergal sollte ein für alle Mal wissen, dass ein Anzat wohl der beste Schüler war, egal ob er die Macht nutzen konnte oder nicht. Vielleicht würde man an öffentlichen Orten mehr erfahren, doch hier auf den oberen Ebenen konnte er es nicht wagen in ein Lokal oder ähnliches zu gehen. Sein Aussehen war zu außergewöhnlich für die gut betuchten Lebewesen hier oben. Auch wenn es ihm wiederstrebte sich in diese dreckigen Bezirke zu begeben doch etwas anderes blieb ihm nicht übrig. Außerdem war es leichter Informationen aus armen Menschen herauszuholen. Immer weiter entfernte er sich von der "Silence". Am liebsten hätte er sein Schiff nicht schon wieder zurück gelassen doch wer wusste schon was hier unten damit passierte.

Als er vor Jahren einmal hier war, war alles dreckig gewesen. Es überraschte ihn nicht zu sehen das sich nichts verändert hatte. Es war immernoch dieser versiffte Ort, wie er ihn auch in der Erinnerung hatte. Sobald er unbeobachtet war, krochen seine Rüssel ein Stück nach vorn um die Luft abzutasten. Seine Schritte trugen ihn zu einer relativ belebten Cantina. Umso mehr Leute, umso mehr Informationen. Dieses Gleichnis ging fast immer auf. Außerdem roch er in dieser Bar ein paar Suppen, die besser waren als die stinknormalen die er bisher gerochen hatte. Vielleicht geeignete Opfer? Doch ein offener Kampf mitten zwischen lauter Passanten war nicht unbedingt erstrebenswert. Also entweder hieß es warten oder sich nach einem neuen Ziel umzusehen. Ik'hril beschloss die Cantina dennoch zu betreten und die Individuen zu denen diese Präsenzen gehörte näher zu beobachten. Schon als er den Gastraum betrat erblickte er diejenigen denen diese Suppen gehörte. Sein Sinn war unfehlbar, zumindest aus solcher Entfernung. Es waren zwei Frauen, eine Mensch, eine Twi'lek, die an einem Tisch saßen. Sie sahen nicht unbedingt nach einer großen Herausforderung aus und so verblasste sein anfängliches Interesse schnell. Neben dem Tisch saß etwas das den Blick Ik'hrils dunkler werden ließ. Ein Wolf. Er hörte das Jaulen derer die er getötet hatte, noch immer als wäre es gerade erst geschehen. Er fühlte das Blut des einen noch immer so warm und feucht auf seiner Hand wie als würde es gerade erst vergossen werden.


Zur Belustigung des Anzat schien der Wolf das Böse in dem neusten Gast der Cantina zu spüren. Seine Oberlippe hob sich und die Reihe weißer, scharfkantiger Zähne kam zum Vorschein. Ein tiefes Knurren drang aus der Kehle des Wolfes zu dem Anzat. Dessen Mund formte sich ähnlich den gefleschten Zähne des Wolfes, was diesen aber anscheinend nur noch mehr anstachelte. Er setzte sich an einen Tisch in der Nähe der Gruppe. Immer wieder beobachtete er im Schutz der Kapuze den Wolf. Seit der Sache auf der Chiss-Welt hatte ihn irgendwie Interesse an diesen Tieren gefasst. Sie waren gute Trainingsobjekte um seine Sinne zu schulen. Anscheinend waren noch mehr an der Gruppe interessiert. In der anderen Ecke der Cantina sammelte sich eine kleine Gruppe, deren Blicke immer wieder die Frau musterten, zu der diese Töle gehörte. Gut das er sie von seinen Beuteschema gestrichen hatte. Es war nicht gut wenn sich soviel für sie interessierten. Wenn dann würde er seinen Auftrag unbemerkt von der Umgebung erledigen. Doch vielleicht führte ihn diese Situationzu anderen. Immerhin schienen sie zumindest ein wenig außergewöhnlich und vielleicht ahtte er sogar zwei Schüler der jedi vor sich die ihn zu anderen führen würden. Immerhin schienen Machtnutzer eine Gruppenzugehörigkeit zu besitzen. Die Jedi sicher mehr als die Sith doch auch die sammelten sich auf Planeten wie Ik'hril mittlerweile wusste.

Coruscant | untere Ebenen | namenlose Cantina | Velvela, Ayana, Ik'hril
 
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[Coruscant - Corellianisches Viertel - "Café Kernschmelze"] Cryanna, Dax Olesa, Gäste

Cryanna trat durch den Eingang in das Innere des Gebäudes und fand sich in Räumlichkeiten wieder, die dann doch ein wenig höheren Ansprüchen genügten, als die des berüchtigten Lokals gleichen Namens auf Nar Shaddaa. Weshalb sich der Besitzer dieses Cafés nun ausgerechnet dazu entschlossen hatte, jenen Namen zu borgen, das entzog sich ihrem Verständnis. Sie nahm ihren Helm ab und ging auf den Barkeeper zu, um sich etwas zu trinken zu bestellen.

Während sie an dem Tresen, der sich entlang der einen Wand zog, auf ihre Bestelltung wartete fiel ihr Blick auf einen Schemen (Dax Olesa), der mit den Schatten der Ecke, in der er saß, zu verschwimmen schien. Es sah so aus, als ob er einen Punkt auf dem Tisch vor sich fixiert hatte und mit seinen Gedanken an einem ganz anderen Ort weilte. Nach einiger Zeit hatten sich ihre Augen zumindest so weit an die Dunkelheit gewöhnt, dass sie erkennen konnte, dass er eine Rüstung trug. Eine, die ihrer eigenen auffallend ähnelte, doch seine war vollkommen schwarz. Ein
Kama und das stilisierte Abbild eines Mythosaurierschädels vervollständigten den Mandalorianer vor ihr.

Sie nahm ihre Bestellung entgegen und machte sich auf den Weg zu seinem Tisch. Während sie ihr Gepäck neben die Bank ihm gegenüber abstellte nahm sie selbst dort Platz und kam, wie es für Mandalorianer typisch war, umgehend auf den Punkt.


"Mando, olar? Morutaryc am, su cuy'gar. Ke sushir, ner vod, ni echoy'la Mando, Dax Olesa. Kar'taylirtion?"
[Ein Mandalorianer, hier? Eine willkommene Abwechslung, hallo. Hör zu, mein Freund, ich suche einen Mandalorianer, Dax Olesa. Weißt du etwas über ihn?]

[Coruscant - Corellianisches Viertel - "Café Kernschmelze"] Cryanna, Dax Olesa, Gäste
 
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Coruscant - Raumhafen - Alzuexreankder

Die Passanten gingen ihre Wege.
Ein beruhigender Anblick wie der Twi'lek in der schwarzen Kutte fand.
Viele Wesen im alltäglichem Tagesablauf zu sehr verwickelt, als das sie die Ereignisse die diesen Alltag störten mitkriegen könnten.
Von dem toten Rodianer hörte man nichts mehr. Die Sicherheit hatte ihn verschwinden lassen um den Frieden zu wahren.

Niemand wollte das Leichen in den Straßen liegen, also lagen keine Leichen auf den Straßen.
So einfach war das für diese Wesen die hier wandelten.
Schlechte Kunden, die aber die perfekte Tarnung für ihn und weniger harmlose Kolegen bildeten. Er wollte auf Corusant lieber nicht gesehen werden.

Bevor er die Cantina verlassen hatte, war ein Sith eingetreten. Er stellte sich nicht vor, aber Alzuexreankder hatte seine Aura gespürt.
Der Anzat schien etwas gesucht zu haben, blieb dann aber mit dem Blick bei einem Tisch hängen.

Alzuexreankder war vom Sabacc-Tisch aufgestanden und aus der Cantina gegangen.
Er hatte vorgehabt dem Anzat einen Sender anzuheften, kam aber nicht dazu, da dieser seinem "Missgeschick" das zu einem Zusammenprall geführt hätte bemerkte und ihm auswich.

Wahrscheinlich hielt er den Twi'Lek einfach für einen Trunkenbold, der nach ein paar Minuten in einer Seitengasse schlafen würde.

Alzuexreankder versuchte seit einer Standartstunde einen Piloten zu finden der ihn nach Alderaan flog.

Immerhin hatte er jemanden gefunden der bei Kuat absetzen würde.
Von dort aus wäre die Reise relativ kurz.

Der Pilot war ein sympatischer Bith, was nichts an seinen Wucherpreisen änderte.

Anonymität war eben teuer.
Alzuexreankder hatte genug Geld beim Sabacc gewonnen um den dreifachen Preis zu zahlen und die Sicherheit war im wichtiger als Geld.

Er hatte ein schlechtes Gefühl bei seiner letzen "Informationsquelle". Er war sich beinahe sicher, das ein Sith oder dunkler Jedi den getötet hatte.
Vieleicht lag das auch an dem tarisianischem Bier das er während des Spielens getrunken hatte...

Auf Alderaan hatte er sich schon immer wohl gefühlt.
Die Alderaaner tolerierten keine Waffen, was für Alzuexreankder kein Grund war seine abzulegen.

Sein Blaster würde in seinem Mantel verborgen bleiben. - Auch auf Alderaan.
Dort würde er zu den am schwersten bewaffneten Wesen des Planeten gehören, was ihm ein Gefühl von Sicherheit einbrachte.

Der Bith sagte er würde nicht auf ihn warten, wenn er sich verspätete.
Alzuexreankder glaubte zwar nicht, das sein Pilot ohne ihn abfliegen würde, beeilte sich aber trotzdem das Schiff zu erreichen.

Er wollte nicht das der Bith nach ihm rief.
Paranoia gehörte einfach zu den Berufsrisiken bei seinem und ähnlichen Berufen.

Eine halbe Standartstunde später war er auf dem Weg nach Kuat.


Hyperaum- Strecke Corusant->Kuat- an Bord eines YT-8000 Frachters-Alzuexreankder
 
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- Coruscant –City – Nathaniels Appartement -

Das Ende der Dreharbeiten kam schneller als erwartet. In der letzten Zeit waren sie mit ihrem Stoff gut durch gekommen. Nachdem sie sich erst einmal als Team aneinander gewöhnt hatten, ging die Arbeit ganz leicht von der Hand und Buddance war mit seinen Leuten oft schon nach einem oder wenigen Durchgängen zufrieden. Nach ihrem letzten anstrengenden Arbeitstag veranstalteten sie eine große Feier mit einem festlichen Essen. So bald würden sie sich nicht mehr wieder sehen, zumindest nicht in dieser Konstellation. Der Abend wurde zu einer langen Nacht und Akemi kehrte erst im Morgengrauen in Nathaniels Appartement zurück. Beschwippst aber glücklich stolperte sie in ihr Gästezimmer, warf ihre Handtasche auf das Bett und streifte ihre Schuhe ab. Nathaniel war wie immer sehr fürsorglich. Er hatte bei Einbruch der Dunkelheit vorsorglich das Licht in ihrem Zimmer eingeschaltet, damit Akemi sich nicht fürchten musste, wenn sie nach Hause kam. Selbst in ihrem leicht angetrunkenen Zustand lächelte Akemi dankbar vor sich hin. Er war ein wirklicher Freund, ein echter Schatz. Und hätte sie damals nicht… wäre Cris nicht gewesen, dann wären sie vielleicht heute ein glückliches Paar. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Die Zukunft konnte niemand vorher sagen. Akemi hätte sich auch nie träumen lassen, dass es einmal so plötzlich zwischen ihr und Cris vorbei sein würde. Sie hatte ihn geliebt und er hatte sie geliebt. Noch immer konnte sie nicht glauben, dass er sie belogen hatte. Wieder die gleichen Fragen… wann würden sie jemals an Bedeutung verlieren? Akemi starrte auf den geschlossenen Koffer, der zu ihren Füßen lag. Tief unten, unter ihrer Wäsche, lag das Bild von Cris und ihr, das auf Bothawui entstanden war. Sie brauchte es nur heraus zu holen und es sich anzusehen. Eine Minute verharrte sie, dann wandte sie sich kopfschüttelnd ab. Das war nicht das, was sie wollte – aber was sie wollte, bekam sie nicht. Das Vergnügen und die Ablenkung währten nie lange, obwohl sie mittlerweile längere Zeiten Stand hielten. Zuerst hatte Akemi jede Minute an Cris denken müssen. Sie hatte die Nächte durchgeweint und tagelang stumm aus dem Fenster hinaus gestarrt. Dann gab es wieder Perioden, in denen sie an andere Dinge denken konnte. Sie begann wieder zu leben, mehr und mehr. Natürlich kehrte er immer wieder in ihre Gedanken zurück, aber sie hatte ihre Auszeiten, die ihr gut taten. Schließlich waren die Abstände, in denen sie die Trauer überkam, immer länger geworden. Zuletzt hatte sie sich vor ein paar Tagen richtig mies gefühlt und dann war heute dieser fantastische Abend gewesen, an dem sie soviel Spaß gehabt hatte. Der Alkohol hatte sie zusätzlich abheben lassen, doch jetzt, da sie wieder alleine und für sich war, kam alles zurück. Warum nur? Es war vorbei, sie hatte sich wieder aus eigener Kraft aufgerichtet und einen neuen Abschnitt ihres Lebens zu leben begonnen. Warum nur konnte sie nicht komplett über ihn hinweg kommen und aufhören an ihn zu denken? Es brachte ihr doch nichts! Frustriert löste Akemi den Verschluss ihrer Halskette und legte das silberne Band zurück in ihre Schmuckschatulle, ebenso wie die dazu passenden Ohrringe, während sie versuchte an etwas anderes zu denken. Doch das fiel ihr schwer. Es war eben nicht mehr so wie früher. Jetzt war jetzt. Sie sollte sich endlich daran gewöhnen.

Mehr als ein paar Stunden schlief Akemi nicht. Äußerst verschlafen warf sie sich einen weiß schimmernden Seidenmorgenmantel über, wusch sich das Gesicht mit Wasser und fuhr sich lustlos mit den Fingern zweimal durch die verwuschelten Haare, ehe sie in ein paar flauschige Pantoffeln schlüpfte und in Richtung Küche schlurfte. Die Stimmen hörte sie erst, als sie die Tür bereits geöffnet hatte.


“…ist nun einmal so. Aber ich verstehe nicht, warum sie keinen Ersatz finden. – Oh, Akemi!“

Lächelnd drehte sich Ecile de Cinh zu Akemi herum.

“Guten Morgen. Na, hast du die Nacht durch gezecht?“

Nathaniels Großtante zwinkerte Akemi wissend zu, während sie gerade eine Flasche Milch zurück in den Kühlschrank stellte. Die Verbindungstür zwischen Küche und Wohnzimmer stand offen. Akemi schielte hinüber. Nathaniel saß in seinem bevorzugten Sessel und hob zur morgendlichen Begrüßung eine Hand. Doch er war nicht alleine. Zwar konnte Akemi von ihrer Position aus nicht erkennen, wer noch anwesend war, doch Nathaniel begann gerade geführte Gespräch fortzuführen.

„Na ja… so in etwa.“

Erwiderte sie halbwegs lächelnd in Eciles Richtung, den Entschluss fassend, dass sie besser sofort wieder kehrt machte um sich etwas Anständiges anzuziehen. Doch es war bereits zu spät. Ecile hakte sie bei sich unter und zog sie mit ins Wohnzimmer.

“Seht mal, wer schon wach ist!“

Rief sie übertrieben fröhlich, während Akemi das Herz nach unten sag, als sie Major Cohn gegenüber von Nathaniel sitzen sah. Verlegen löste sie sich von Ecile, fuhr sich hastig, aber möglichst unauffällig mit der Hand durch die Haare und verschränkte dann die Arme vor der Brust.

„Guten Morgen..:“

Nuschelte sie, sich ein Lächeln abringend. Der Major nickte ihr zu.

“Guten Morgen, Miss Akanato.“

Äußerst unelegant ließ sich Ecile auf das breite Sofa fallen und verdrehte die Augen.

“Ach, Richard, du kannst Akemi ruhig beim Vornamen nennen.“

Warf sie ein. Nathaniel schaute Akemi fragend an, seine Tante ignorierend.

“Wie war’s gestern Abend?“

Wollte er wissen. Akemi, noch immer am selben Fleck stehend, nickte.

„Ganz gut.“

Erwiderte sie knapp und kam sich mittlerweile ziemlich dämlich vor, wie sie in ihrem dünnen Morgenmantel mitten im Raum herum stand.

“Das war die Abschiedsfeier?“

Schaltete sich der Major ein. Auch das noch. Akemi wäre lieber gewesen, er würde sie nicht beachten.

„Ja.“

Antwortete sie einsilbig, bevor sie sich ihrer Erziehung besann und der Höflichkeit halber noch hinzufügte:

„Es war ein sehr schöner Abend und die gesamte Arbeit hier auf Coruscant hat mir sehr viel Freude bereitet.“

Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Majors, während Akemis Wangen leicht erröteten. Ihre Antwort hatte wie der perfekt auswendig gelernte Text geklungen, den sie gegenüber einem Reporter in einem Interview aufsagen würde – und Nella Di’s Vater war dies zweifellos aufgefallen. Nathaniel saß lässig in seinem Sessel und aß ein Brötchen, die für Akemi peinliche Situation gar nicht registrierend.

“Hast du dich eigentlich mal darüber beschwert?“

Fragte er seine Tante, offensichtlich wieder das Gespräch aufgreifend, das sie geführt hatten, bevor Akemi zu ihnen gestoßen war. Akemi haderte mit sich, ob es unhöflich war, einfach wieder schnell zu verschwinden.

“Warum setzen Sie sich nicht?“

Major Cohn wies auf den freien Platz neben Ecile, während diese sich nicht stören ließ und Nathaniel antwortete. Akemi zögerte.

„Äh, also eigentlich wollte ich mir nur etwas zu trinken holen… ich wollte gar nicht…“

Ecile drehte sich zu ihr herum.

“Trink Milch, Kind, wegen dem Calcium.“

Sagte sie. Automatisch nickte Akemi.

„Ja. Das werde ich tun. Danke. Bis dann!“

Dankbar für diese sich bietende Gelegenheit drehte sie sich auf dem Absatz um, verschwand in die Küche, goss sich hastig ein halbes Glas Milch ein und eilte dann zurück ins Gästezimmer. Erst als die Tür wieder hinter ihr geschlossen war, merkte sie, wie lächerlich sie sich benommen hatte. Sie stellte das Glas auf der Kommode ab und griff nach einem Haarband, um ihre Haare zurück zu binden. Als ihr dieses aus der Hand fiel und sie sich bückte um es aufzuheben, fiel ihr Blick auf ihre rosafarbenen Plüschpantoffeln. Wie peinlich! Hoffentlich waren die niemandem aufgefallen! Obwohl sie mittlerweile wieder allein war, wünschte sie doch im Boden zu versinken. Sie würde nie, nie, nie nie wieder morgens die Küche oder sonst einen Raum betreten, ohne vorher gründlich zu lauschen, ob sie fremde Stimmen hörte.

- Coruscant –City – Nathaniels Appartement -
 
- Coruscant - City - Penthouse -

Nella Di hatte sich endlich von dem offensichtlichen Kater erholt. So etwas hatte sie wirklich noch nie erlebt und das wollte sie auch so schnell nicht wieder. Sie stand im Wohnzimmer, trank ein Glas Wasser und starrte auf das Treiben der Stadt. Die Sonne war jetzt hoch am Himmel, es schien warm zu werden. Doch irgendwie war Nella zu nichts motiviert. Also setzte sie sich auf den großen, braunen Ledersessel, der vor dem Fenster stand. Sie ließ sich tief in die Sitzfläche hinein sinken und wartete...Nella wartete auf eine Idee, eine Idee was sie tun könnte, wo war ihr Vater eigentlich schon wieder? War der eigentlich jemals zu hause? Jedes Mal, wenn sie wach wurde, war das Penthouse leet. Frustrierend, fand Nella, denn dann musste sie jedes Mal auch selber sich etwas einfallen lassen, was sie unternehmen konnte. Das war nicht einfach, sie konnte Rubi anrufen, aber die war im Moment für irgendwelche Prüfungen am Lernen, als wenn sie diese bestehen würde, und aus irgendeinem Grund hatte Nella auch keine Lust auf ihre langjähirge Coruscant-Freundin. Schon seit Tagen konnte sie sich nicht zu einem Anruf aufraffen. Rubi ging es anscheinend ähnlich, denn sie meldete sich auch nicht....

Nella seufzte leise...denn so langsam wurde ihr klar, dass in ihrem Leben nichts passierte, nichts Spannendes, nichts Aufregendes, nichts Verbotenes...Ja, eigentlich war ihr Leben geradezu langweilig...man musste anerkennen, dass sie Geld zum Ausgeben hatte und dises bereits in einen reichhaltigen Kleidungssschatz umgesetzt hatte. Über ihre Auswahl war Nella sehr glücklich und auch ein wenig stolz.

Sie setzte sich gerade hin, setzte einen stolzen Blick auf und starrte feierlich auf die Stadt hinunter. Es sollte hier zu Ende sein, ihr Langweilerleben.

Plötzlich prustete ein Lachen aus ihr heraus. Sie hoffte sehr, dass sie bei ihrem kleinen Theaterstück nicht gefilmt wurde, das würde peinlich werden, denn sie verhielt sich gerade ziemlich lächerlich. Fest stand jedoch, dass sie etwas ändern wollte, nie hätte sie das für möglich gehalten, dass sie das mal denken würde, aber es war so...ihr war einfach langweilig, durch und durch...

Nella Di stand auf und beschloss Akemi eine Nachricht zu schicken, momentan war ihre neue Freundin der einzige Weg aus diesem Trott heraus.



---- Hallo Akemi,
frage mich gerade, was du so treibst. Mir ist ziemlich langweilig und ich dachte, vielleicht hast du ja eine rettende Idee.
Grüße, Nella ----



Ehrlichkeit war meistens der beste Weg um schnelle Veränderung zu erzielen...nun konnte Nella wiedermal nur warten, aber das tat sie indem sie ein schönes Bad, in der riesigen Badewanne ihres Vaters nahm. Luxus hatte doch seine Vorteile und die sollte man auch nutzen...


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