Coruscant

[Coruscant, City, Gleiter]- Pierre, Chesara

Pierre konnte fühlen, dass Chesara auf ihn reagierte – in der Art, wie ihre Muskeln sich scheinbar verkrampften und wie sie heftig Luft holte. Sie erinnerte sich, genau so wie er… erinnerte sich daran, dass er ihr das gegeben hatte, wonach sie sich vermutlich auch in diesem Moment sehnte. Er wusste keinen plausiblen Grund, aus dem diese anbetungswürdig schöne Frau, dieses makellose Bild weiblicher Perfektion, die Wonnen fleischlichen Begehrens nicht im Überfluss hatte genießen können, doch aufgrund der Tatsache, dass es ihm sein Vorhaben so sehr erleichterte, dachte er nicht länger darüber nach. Vielleicht war er einfach dazu ausersehen, diesen Schatz zu finden und zu bergen. Er hatte sie fast soweit… wenn sie nicht wollte, dass ihr fast panisch pochendes Herz in ihrer Brust zersprang, musste sie jetzt nachgeben. Der Duft ihres Körpers benebelte ihn, wie die Wärme ihrer Nähe sein Blut zum Kochen zu bringen schien… er wollte nicht mehr warten…
Ihre nächsten Worte verstand er nicht. Selbst wenn sie gebraucht wurde – und nach seinem befinden hatte sie bereits ausreichend für den Abschaum dieses Planeten getan, alleine dadurch, dass sie ihn davon überzeugt hatte, Boreal zu unterstützen – warum erlaubte sie sich selbst nicht die Entspannung und Erfüllung ihrer eigenen Wünsche, um sich die Kraft zu verschaffen, mit dem weiterzumachen, was ihr anscheinend so viel bedeutete? Warum war es kompliziert? Er – Pierre les Gray – war der reichste Mann auf diesem Planeten – für ihn gab es keine Komplikationen. Er konnte die Hälfte der Hochhäuser in direkter Umgebung auf einen Schlag kaufen und in Heime für Obdachlose umwandeln, wenn sie es von ihm verlangte. Er konnte mit einer einzigen Überweisung ausreichend Nahrung in die unteren Ebenen schaffen, um dort für 10 Jahre Zeiten des relativen Überflusses einzuleiten. Sie wusste das. Warum also zögerte sie noch? Warum lockte sie ihn mit ihrer Schönheit, mit ihrer erregenden Ausstrahlung, nur um ihm schließlich das zu versagen, wonach er so verzweifelt strebte?
Ein Blick aus dem Fenster, dem ihren folgend, verriet ihm, dass sie ihr Ziel mittlerweile erreicht hatten. Plötzlich legte sich ein Lächeln auf seine zuvor verwirrten Züge. Jetzt hatten sie sein Reich betreten – hier stellte er die Regeln auf, hier bestimmte er den Ausgang. Sie hatte keine andere Möglichkeit, als sich zu fügen… und sie würde nicht einfach so verschwinden können.
Ohne auf Leclerq oder einen seiner Leibwächter zu warten öffnete Pierre die Tür des Fahrgastraumes und bot ihr seinen Arm.


“Komm.“

Sie leistete keinen Widerstand sondern fügte sich – folgte ihm in sein weitschweifiges Penthouse, in das weder sein Chauffeur, noch die beiden Leibwächter – eine unmissverständliche Geste Pierres hinter Chesaras Rücken korrekt interpretierend – ihnen folgten. Er würde ihr den Luxus, mit dem er sich umgab, einmal mehr vor Augen führen. Er würde ihr zeigen, was er ihr alles bieten konnte… dass er bereit war, alles zu tun, um sie zufrieden zustellen.
Sein erstes Ziel war das Atrium – das Prunkstück seines Anwesens, mit dem gewaltigen Springbrunnen und dem eine fabelhafte Ausblick bietenden Panoramafenster. Die hinter ihnen dumpf ins Schloss fallende Tür musste auch ihr verraten, dass sie hier niemand stören würde. Sie waren alleine… und sie konnte all ihr falsches Zögern ablegen. Es gab ohnehin kein Entrinnen.
Als er sich jedoch mit einem charmant triumphierenden Lächeln zu ihr umwandte, war sie es, die hastig das Wort ergriff, anstatt ihm die Gelegenheit einzuräumen, weiter beschwörend auf sie einzureden. Pierres Lächeln verblasste fast augenblicklich.
Wie konnte sie weiter an ihre Termine denken? Hier stand er und bot ihr implizit die Möglichkeit, all ihre Termine überflüssig werden zu lassen, und sie erinnerte ihn daran, dass seine Geschäfte auf ihn warteten?
Ein kalter Klumpen bildete sich in Pierres Magengegend und ließ das Feuer erlöschen, das seine Begierde dort entfacht hatte. Sie sträubte sich… nach wie vor sträubte sie sich. Und sie musste echte Gründe haben, nicht diese hastig abgespulten und bereits Tausend Mal widerlegten Entschuldigungen. Er bemerkte, wie ihr Blick ihm ab und an auswich. Was verschwieg sie ihm?
Als sie erneut die Hilfsbedürftigen erwähnte und die Hilfe, die sie diesen in ihren Augen zu leisten hatte, klappte sein Mund im Ansatz eines Widerspruchs auf, doch in diesem Moment hatte sie es schließlich geschafft, den Verschluss der Kette zu öffnen, und hielt das Schmuckstück in beiden Händen. Ihre darauf folgenden Worte klangen endgültig. So endgültig, dass es ihm – einem physischen Schlag gleich – die Luft aus den Lungen trieb.


“Das kann nicht dein Ernst sein…“, erwiderte er heiser.

Es war unmöglich! Keine Frau verweigerte sich Pierre les Gray! Niederlagen waren ausgeschlossen… wahrscheinlich spielte sie mit ihm, wollte austesten, wie weit er bereit war, zu gehen… Er wusste, wie sehr sie brauchte, was nur er ihr geben konnte. Er wusste es!


“Nein, das ist es nicht…“

Doch als er an sie herantrat und das Greifen nach der Kette nutzte, um sich vorzubeugen und ihrer verführerischen Lippen zu küssen, sie ganz sein werden zu lassen, wich sie mit erstaunlicher Agilität zurück.

“Das darfst du nicht…“ Doch seine Worte waren kaum mehr ein Hauchen.

Die in der stilvollen Beleuchtung des Atriums ihm scheinbar spöttisch entgegenblitzende Kette in der Hand haltend, richtete sein Blick sich überrascht zum mit teurem Material ausgelegten Boden, da er eine leichte Berührung an seinem rechten Spur verspürt hatte. Dort, scheinbar harm- und bedeutungslos, lag ein kleiner, zylindrischer Gegenstand, der offenbar aus Chesaras Richtung zu ihm gerollt war. Woher kam er? Hatte er sich aus einem Versteck unter ihrem Kleid gelöst, als sie so abrupt vor ihm zurückgewichen war?
Langsam bückte er sich nach dem Gegenstand, dem noch ein Teil der Wärme ihres Körpers anzuhaften schien, was darauf schließen ließ, dass sie ihn eng daran verborgen hatte. Womöglich an einen um ihren Oberschenkel gebundenen Band? Pierres Augen weiteten sich. Ein Abhörgerät! Ein Instrument seiner Feinde, die einen Weg gefunden hatten, ihm Schaden zuzufügen. Verhielt sie sich deshalb so...?
Doch als er den Zylinder näher betrachtete und den einzelnen Aktivierungsmechanismus daran erkannte, rastete eine andere Erinnerung in seinen Gehirnwindungen ein. Die Ausstellungen im Galaktischen Museum über die Geschichte der Erzfeinde des Imperiums, der Jedi, und ihrer Widersacher, der Sith. Zu der Ausstellung hatte auch eine Sammlung ihrer Waffen gehört… eine Sammlung aus Lichtschwertern. Lichtschwertern wie jenem, das er in diesem Moment in seiner Hand hielt.
Mit einem Klirren fiel die Halskette zu Boden, während Pierres Blick sich langsam und ungläubig von der altertümlichen Waffe zu Chesara hob, die bewegungslos an Ort und Stelle verharrt war.
Jetzt ergab alles Sinn! Die Reise nach Ord Biniir, zu ihrer angeblichen „Cousine“, das harte Vorgehen der imperialen Streitkräfte… das Blut in dem Gleiter, den er ihr leichtfertig überlassen hatte… ihre andauernden Verpflichtungen, ihr Mitleid für die Mittellosen Coruscants…
Es war zu spät, die Wachen zu rufen. Wenn alles, was er von den Jedi wusste, stimmte, dann konnte sie ihn jetzt, da sie aufgeflogen war, binnen eines Lidschlages töten.


“Also das ist der Grund…“

Er war überrascht, wie gefasst seine Stimme ungeachtet der Verwirrung klang, die in ihm tobte.

“Du hast mich belogen. Und mich benutzt. Ich war ein nützliches Instrument, nicht wahr? Sehr nützlich…“

Und trotzdem… in seiner Suite auf der Glory… das konnte nicht alles lediglich perfektioniertes Schauspiel gewesen sein! Oder doch?

“Jetzt bin ich ein Mitwisser“, informierte er sie mit eisern beherrschter Ruhe.

“Du solltest mich umbringen.“

Vielleicht war das das angemessene Ende für einen Mann seines Schlages… getötet von der Jedi, nach der er sich voller Gier verzehrte…

[Coruscant, Imperial Residence Tower, Penthouse, Atrium]- Chesara, Pierre
 
- Coruscant - City ? Imperial Residence Tower ? Mit Pierre ?

Ihre Worte genügten nicht, um Pierre deutlich zu machen, was nicht sein durfte. Er gab sich mit keiner Erklärung, keiner Begründung zufrieden. In seinen Augen konnte Chesara die verrückte Besessenheit eines Mannes erkennen, der immer gewann. Was mochte eine Niederlage für ihn bedeuten? Konnte er eine solche überhaupt hinnehmen? Sie bekam ihre Antwort, als er sie ungläubig betrachtete. Beinahe beschwörend sah er sie an, seine wenigen Worte drückten aus, dass er es weder glauben noch zulassen würde. Und dann beugte er sich erneut zu ihr vor und sie konnte seine Absicht spüren, nun alle Register ziehen zu wollen. Es dauerte nicht einmal die Zeit, die es brauchte um ihr Herz zweimal schlagen zu lassen, in der sie ihm auswich, sich vollkommen darüber im Klaren, dass es ihr vorhin nur mit Mühe gelungen war, sich ihm zu entziehen. Wenn sie ihn nur noch ein einziges Mal an sich heran ließ, lief sie Gefahr, am Ende doch noch nachzugeben und damit den Bedürfnissen ihres Körpers zu folgen. Abstand tat sich zwischen ihnen auf, als sie sich ihm entzog, doch noch ehe sie darüber erleichtert sein und sich überlegen konnte seine Wohnung auf dem schnellsten Wege zu verlassen, nahmen ihre Sinne eine leichte Veränderung war. Sie hatte ein dumpfes Geräusch gehört, wie das Aufschlagen eines Gegenstandes auf dem polierten Boden. Ihre Reaktion kam verspätet, doch tief in ihrem Unterbewusstsein regte sich bereits eine dunkle Vorahnung, noch ehe sie Pierres Blick folgen konnte.

Er hatte bereits nach ihrem Lichtschwert gegriffen und es aufgehoben. Wie hatte es sich aus seiner Halterung lösen können? Chesaras aufmerksame Augen hafteten sich an seine Hände und die Waffe, die er hielt. Ohne es zu bemerken, hielt sie den Atem an. Wie eine interessante Antiquität, einen Gegenstand aus einer fremden Welt, drehte Pierre das Lichtschwert in seinen Händen. Wusste er, was dies bedeutete? Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, in der niemand von ihnen sprach. In Chesaras Kopf lebte das Chaos auf. Sie hatte sich verraten. So lange hatte sie es geschaffte ihre Identität geheim zu halten und nun, am Tag des Abschieds, als sie Pierre les Gray endgültig widerstanden hatte, hatte sich das Schicksal gegen sie gewandt. Sie stand stocksteif, unfähig sich zu regen, einzig ihre Gedanken tanzten wild durcheinander. Ihr Geheimnis war aufgeflogen ohne dass sie darauf vorbereitet gewesen wäre. Sie hatte gewusst, dass es risikoreich war mit Pierre mitzugehen, doch sie hatte nie wirklich darüber nachgedacht, was sie tun würde, wenn es tatsächlich schief ging. Jetzt stand sie vor genau dieser Überlegung und die Zeit lief ihr davon. Erst Pierres ruhige, erstaunlich gefasste Stimme unterbrach den rasanten Fluss ihrer Gedanken. Erschüttert, enttarnt, sah sie ihn an. Er wusste es, wie konnte er nicht. Dann kamen die Vorwürfe. Chesaras Lippen öffneten sich im Begriff einer Erwiderung, doch es gab kaum etwas das sie sagen konnte um sich zu verteidigen. Er hatte Recht. Sie hatte ihn benutzt, ihn und seinen Status, ihn und sein Geld. Wie konnte sie ihm widersprechen, wenn alles was er sagte der Wahrheit entsprach? Ihr Brustkorb hob und senkte sich schwer unter ihrem Kleid. Alle Worte schienen ihr zu entgleiten. Schließlich sprach er die schicksalsschweren Worte, die ihr Gewissen mehr belasteten als alles andere. Er war ein Mitwisser, sie hatte ihn zu einem Verräter des Imperiums gemacht, ohne dass er eine Wahl gehabt hatte. Niemand würde ihm glauben, dass er von all dem nichts gewusst hatte. Einen Mann wie Pierre les Gray konnte doch niemand so einfach täuschen! Und selbst wenn es ihm gelingen würde zu überzeugen, sein Ruf wäre ruiniert, oder nicht? Schuldgefühle schlugen so stark auf Chesara ein, dass sie beinahe glaubte den Schmerz physisch spüren zu können. Allen Begebenheiten zum Trotz war Pierre les Gray im Grunde genommen ein Zivilist wie alle anderen Unschuldigen, die Chesara sonst verteidigte, war es nicht so? Ihn hatte sie nicht verteidigt, ihn hatte sie zu einem Werkzeug gemacht, der der Republik den Rücken stärkte. Er hatte einer Jedi und ihrer Gefolgschaft zur Flucht eines besetzten Planeten verholfen. Er hatte Geld investiert in Projekte, die die Republik unterstützte. Er hatte all dies ohne sein Wissen getan. Sie hatte ihn verraten.

Beinahe schon zu verzehrt von ihrem Gewissen, nahm Chesara seine letzten Worte erst gar nicht wirklich wahr. Er sagte etwas, doch sie konnte sie nicht verstehen. Erst als sie dem nicht existenten Echo erneut lauschte, drang der Sinn seiner Aufforderung zu ihr durch. Sie solle ihn umbringen, hatte er gesagt und dabei so erstaunlich beherrscht geklungen. Vollkommen entsetzt schüttelte sie den Kopf.


?Warum sollte ich das tun??

Fragte sie flüsternd. Ihr Blick traf den seinen und sie hoffte, er konnte die Schuld aus ihren Augen lesen. Es gab keine Worte, mit denen sie ausdrücken konnte, wie leid es ihr tat. Sie hatte gedacht, die Macht hätte sie auf diesen Pfad geführt, aber inzwischen war sie sich nicht mehr so sicher. Vielleicht war es ihre eigene Unfähigkeit gewesen, die sie soweit hatte gehen lassen.

?Es tut mir leid, Pierre.?

Wenigstens einmal sollte sie ihre Entschuldigung laut aussprechen.

?Es war nicht meine Absicht, dir zu schaden. Am Anfang? ich habe nie vor gehabt, es so weit kommen zu lassen. Ich hatte? ich hatte keinen Plan. Denk nicht, dass ich??

Sie brach ab, wie vorher gesehen, genügten ihre Worte nicht um zu erklären, was geschehen war. Wieder begannen ihre Gedanken zu vibrieren. Was würde als nächstes geschehen? Er würde sein Personal rufen, sobald er Gelegenheit dazu hatte. Wie schnell konnte sie fliehen? Und wohin?

?Erinnerst du dich daran, als wir im Manarai waren? Mir wurde komisch, als wir auf dem Rückweg waren. Es war keine wirkliche Übelkeit? ich hatte eine Vision. Ich habe Bilder gesehen, mehr als einmal, Bilder von dir.?

Sie zögerte, aber sie musste es sagen. Was auch immer der ursprüngliche Wille der Macht gewesen war, vielleicht war dies die einzige und letzte Gelegenheit, es ihm zu sagen und damit wenigstens ansatzweise etwas gut zu machen.

?Diese Bilder haben eine mögliche Zukunft gezeigt. Ich habe Gefahr für dich gesehen? große Gefahr. Das solltest du wissen.?

Vorsichtig streckte sie ihre Hand aus.

?Gib mir mein Lichtschwert.?

Sagte sie leise.

?Du weißt nicht damit umzugehen.?

- Coruscant - City ? Imperial Residence Tower ? Mit Pierre ?
 
§ > Coruscant <> Untere Eben <> Honey House <> Sarahs hintere Privaträume <> vor Lonnyalas Zimmer <> mit Lonnyala<§

Sie konnte es nicht glauben ... Lonnyala war nie besonders gut gewesen aus sich rauszugehen oder ihr innersten jemanden anzuvertrauen, Burell anzuvertrauen, aber das sie das Geschehene otschweigen wollte, versetzte Burell einen mächtigen Hieb.
Sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie die Haltung ihres ihr teuersten Menschen schmerzte und wendete kurz den Blick ab, um sich die Tränen werzuwischen. Mit Mühe bekämpfte sie den inneren Drang, neue folgen zu lassen. Ihr Blick glitt über ein paar persönliche Sachen Lonnyalas, ihre Kleidung, Unterwäsche, den Umkleidespiegel an der Wand. Sie sah die Poster am Schrank, Abbilder dessen, was sich vielleicht ein längst vergangenes Gemüt in ihrer besten Freundin mal gewünscht und erträumt hatte. Träume, die es nicht mehr gab. Ein Gemüt, dass irgendwann in einem der Schlafzimmer hier oder irgendwo dort draußen auf der Straße verloren gegangen waren. Träume, wie sie auch bei Burell langsam zu verblassen begannen.

Wie sollten diese Dinge, die zwischen ihnen Geschehen waren, nicht irgendwann zwischen ihnen stehen. Vielleicht dachte Lonnyala jetzt noch, dass es kein Problem gebe, aber irgendwann vielleicht, wenn sie noch verzweifelter würde und die Chance, sie irgendwie hier zu loszueisen vergebens wäre, würde sie Burell sicher hassen, für das was sie getan hatte. Das sie ihr nicht geholfen hatte ... das sie nicht mir ihr gekommen war ...


"Wenn ... "

schluchzte Burell. Sie weinte keine Tränen mehr, vielleicht hatte sie für diesen Tag zuviele vergossen, mög -licherweise für ihr ganzen junges Leben.

"... wenn du - weggehst, irgendwann vielleicht ... wenn du das nächste mal aufbrechen willst, dann will ich mit dir gehen. Egal wohin, nur lass uns ... dann nicht mehr auf die Seele laden als ohnehin schon ..."

Sie fuhr sich mir den Fingern in die Haare und dann mit den Fingerkuppen über das Gesicht, nur um es zu fühlen, und nicht nur die starken Empfindungen in ihrem Inneren.

"Nimmst du mich mit, wenn du gehtst, irgenwann?"

Ihre Unterlippe zitterte. Sie war doch alles was sie hatte oder sogar mehr als das.
Dann klopfte es an der Tür. Cris war es.


§ > Coruscant <> Untere Eben <> Honey House <> Sarahs hintere Privaträume <> vor Lonnyalas Zimmer <> mit Lonnyala; Cris vor der Tür<§
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Flur - allein -​

Vor der Zimmertür angekommen zwang ihn sein Herzklopfen dazu für einen Moment inne zu halten. Er hatte diese Blase, dieses Mikrouniversum in dem nur Joseline und er und die angenehme Atmosphäre existierten, verlassen. Jetzt stand er wieder in der Realität, in der eiskalten brutalen Wirklichkeit in die er sich freiwillig als junger Bengel begeben hatte und in der er seitdem existieren musste. Bevor seine leidigen Gedankengänge sich verselbstständigen konnten setzte er lieber seine Beine in Gang, es gab viel zu tun, Jammereien brachten einen nun nicht weiter.

Rusty hast du gleich Zeit? Wir müssen sehen wie wir Sen verbrannt bekommen. Komm aufs Vordach.

Tippte der junge Alderaaner mit flinken Fingern in sein Kom ein. Innerhalb des Honey Houses schickte man sich in der Regel Textnachrichten, im Bordell selbst war es sehr laut und man konnte sich bei einem Komgespräch kaum hören..................

.....................


Lichterloh brannte der Körper und ruinierte das Gras unter ihm. Immer wieder kontrollierte Shane zusammen mit Rusty das die Planzen die in unmittelbarer Nähe standen nicht Feuer fingen, der küsntlich angelegte Garten, dieses kleine sündhafteure Paradies Sarahs sollte nicht vernichtet werden.

So wie sie im Leben durch ihre freundliche Art spende sie nun durch ihren zum Feuermittel degradierten Körper Wärme. Die von Rusty in das Feuer geworfenen Habseligkeiten der jungen Frau, ihr Ausweis, ihre Kleidung, ihre Bücher, ihre Holovids besiegelten ganz nebenbei die komplette Löschung ihrer jungen trostlosen Existenz..............es würde sein als hätte sie nie existiert...........................da ging er hin Sarahs Kassenschlager........


Shanes vom Rauch gerötete Augen besahen sich die Leiche des jungen Mädchens genau, viel war nicht mehr übrig, die kleinen Hände und Füße waren schon verschwunden, genau wie ihr Gesicht..... Er hatte schon viele Leichen gesehen, er hatte schon viele Leichen beseitigen müssen, kein Problem, das war Routine......kein Problem gar kein Problem man musste nur ein wenig Zeit und Mühe investieren und schon war ein ganzer Mensch beseitigt, das war gar nicht schwer, kein Problem das ging leicht, er hatte kein Problem damit.....

Ich muss weg!

Noch bevor der eiskalte Rusty die Gelegenheit bekam sein Gesicht zu sehen drehte sich der Alderaaner weg und lief bis zum Rand des Daches, als etwas passierte das er schon lange für verloren erklärt hatte ? er weinte als ihn unterdrückte Gefühle übermannten und ihn das tragische endlos traurige Schicksal der jungen Sen emotional erschlug. Er hatte sie wie Müll verbrannt..................Jo.....


- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Vordach - allein in der Ecke -​
 
[Coruscant, Imperial Residence Tower, Penthouse, Atrium]- Chesara, Pierre

Das Lichtschwert Chesaras ? dass Lichtschwert der Jedi, dieser Widersacherin des Imperiums ? wog zentnerschwer in Pierres Hand. Die Wärme ihre Körpers hatte den metallenen Gegenstand verlassen? er war nichts weiter als ein kaltes Objekt, ein Objekt, dass alles symbolisierte, was sie ihm angetan hatte.
Unsummen hatte er ihretwegen in Bewegung gesetzt? hatte sie ausgeführt, ihr die teuersten Kleider gekauft, jene Kette erstanden, die nun vergessen zu seinen Füßen lag? und all das nur, weil er einer Lüge hinterhergelaufen war. Er, der Strippenzieher, der Herr der Lage, war zu einem Bauern auf dem Spielfeld dieses Krieges geworden, ein Faktor in vielen im Masterplan der Republik, Coruscant zu unterwandern.
Oh ja, sie hatten ihre Arbeit hervorragend gemacht. Er war wie Wachs an Chesaras Händen gewesen, war ihr regelrecht verfallen? Chesara? ob das überhaupt ihr tatsächlicher Name war? Vermutlich nicht. Über ihn hatte sie Zugang zu allem, was ihre Auftraggeber sich erträumt haben konnten. Sie war eine Jedi. Hatte sie in seinen Gedanken gelesen? Hatte sie sein Wissen genutzt, um ihre Bundesgenossen zu unterstützen? Wie ein blutiger Anfänger war er auf sie hereingefallen? war seiner Gier, nicht seiner Vorsicht gefolgt. Und jetzt musste er fast dankbar sein, dass sie ihn nicht einfach umbrachte?
Warum sprach sie noch weiter? Warum versuchte sie, sich zu erklären, anstatt einen endgültigen Schlussstrich unter diese pikante Affäre zu ziehen? Er war sich sicher, dass es ihr mit ihren Machtkräften ein leichtes wäre, ihm die Waffe zu entreißen und ihn mit ihrer Hilfe zu enthaupten. Er selbst hatte seine Angestellten von hier ferngehalten ? es würde keine Zeugen geben, Überwachungskameras existierten nicht, nicht in Pierres Heiligtum. Auch das wusste sie vermutlich. Warum handelte sie nicht konsequent? War es Schuld? Späte Reue?
Ein Teil von ihm wollte ihr glauben, dass es nicht in ihrer Absicht gelegen hatte, ihm Schaden zuzufügen. Es war der Teil, der sie immer noch nicht ansehen konnte, ohne dass er vor Begierde entflammte, der Teil, der ihn in dieses Schlamassel hereingeritten hatte. Und doch? er war Pierre les Gray. War er auf das Wohlwollen des Imperiums angewiesen? Auf diesem Planeten konnte er tun und lassen, was er wollte? nicht einmal der imperiale Gouverneur konnte ihn davon abhalten. War es nicht so?
Sie sprach von einer Gefahr für ihn, die sie gesehen hatte? Gerüchte, die im gemeinen Volk gestreut wurden, besagten, dass sowohl einige Jedi, als auch einige Sith die Gabe besaßen, vage Eindrücke der Zukunft erhaschen zu können. Doch warum erzählte sie ihm von diesen Eindrücken ? falls sie die Wahrheit sprach? War es eine minimale Wiedergutmachung dessen, was sie angerichtet hatte? Eine dürftige Entschädigung?
Stumm starrte er auf ihre ausgestreckte Hand. Sie hatte ihn aufgefordert, ihr ihre Waffe auszuhändigen. Und sobald er das getan hatte, würde sie verschwinden ? und er würde sie nie wieder sehen. Vielleicht würde das Imperium nicht davon erfahren, dass er ihr unwissentlich geholfen hatte. Doch verschwunden wäre sie so oder so ? und das konnte er nicht zulassen. Die erste Runde mochte er verloren haben, doch da es nun keine Geheimnisse mehr gab? die Schlacht war noch nicht vorbei. Er war Pierre les Gray ? ihn kümmerten weder die Gesetze der Republik, noch die des Imperiums. Nur seine eigenen.
Langsam näherte er sich ihr, ohne das Lichtschwert in ihre Hand zu legen. Er war ohnehin ein toter Mann ? was also hatte er zu verlieren und wie viel zu gewinnen?


?Und was hast du dann vor??, fragte er leise, fast lauernd.

?Oh, ich bin mir sicher, dass du dir zur Not den Weg durch all meine Wachen kämpfen würdest, und durch die Coruscant-Wachen noch dazu. Ich habe gehört, wozu die Jedi in der Lage sind. Aber deine Pläne? Deine Pläne sind dann zunichte gemacht.?

Als er seitlich neben ihr stand, legte er das Lichtschwert schließlich langsam in ihre Hand.

?Das Geld für die Stiftung wird aufhören zu fließen und es wird dir schwerer fallen, jenen zu helfen, denen dein Mitgefühl gilt. Du wirst im Schatten leben müssen, anstatt dich in den höchsten Ebenen dieses Planeten bewegen zu können? und du wirst alleine sein.?

Er bückte sich und klaubte die Halskette wieder vom Boden auf. So oder so ? zumindest sie sollte ihr gehören. Er selbst hatte ohnehin keine Verwendung dafür, ebenso wenig war er auf ihren Gegenwert in Credits angewiesen.
Langsam trat er hinter die Jedi, die nun, da sich ihre Waffe wieder in ihrem Besitz fand, zumindest noch keine schlagartige Flucht eingeleitet hatte.


?Sie gehört dir. Es gibt keine andere Frau auf diesem Planeten, die schön genug wäre, sie zu tragen.?

Sie hatte ihn belogen und verraten. Warum tat er das? Warum ließ er sie nicht einfach verschwinden und hoffte darauf, sie niemals wieder zu sehen?
Weil er es nicht konnte? selbst ihre Enttarnung hatte nichts geändert. War ihre Haut weniger makellos, weil es die Haut einer Jedi war? Duftete ihr Körper weniger verführerisch? Zog ihre Ausstrahlung ihn weniger in ihren Bann? Nein? und auch ihre Reaktionen auf seine Annäherung waren kaum Bestandteil ihrer Tarnung gewesen?


?Ob Jedi oder nicht, Chesara, ich weiß, dass du etwas brauchst, was dir deine Mission nicht geben kann??

Vorsichtig legte er die Kette wieder um ihren Hals und ließ seine Finger dann langsam an ihrem Nacken herunter gleiten. Sein Mund hatte sich ihrem linken Ohr bis auf wenige Zentimeter genähert.

?Aber ich kann es dir geben? das und noch viel mehr??

[Coruscant, Imperial Residence Tower, Penthouse, Atrium]- Chesara, Pierre
 
Untere Ebenen - Bar ?Drown your Sorrow? ? V, Ario, Alexa(NPC)

Bastion, hm? Vielleicht war sie etwas zu deutlich mit ihren Worten gewesen, aber eigentlich war Bastion gar keine so schlechte Wahl. Der Planet bot mehr Möglichkeiten als Coruscants Unterwelt. Außerdem? sie würden, wenn sie einen billigen Flug dorthin nehmen wollten, noch genug Credits übrig haben um eine Zeit über die Runden zu kommen. Lange genug um sich ein wenig zu orientieren. Und Ario erschien ihr nicht gerade unterbelichtet. Also warum sich Gedanken machen? Und selbst wenn es schief gehen sollte? dann war das nicht ihre Schuld. Zwar hatte sie mit dieser kleinen Hilfe eine gewisse Mitverantwortung übernommen, doch V kümmerte das erstens wenig und zweitens würde sie das sowieso abstreiten und dementieren. Sie hatte ihnen Geld gegeben, ja, aber wie sie das nutzten, das war nicht ihre Sache. Und Bastion? war letztlich so gut wie jeder andere Planet der ?gehobenen? Klasse? besser als die Unterwelt hier, wie sie schon einmal sinniert hatte. Sicher gab es auch dort Schattenseiten, aber wo gab es die nicht? Hier jedoch, wo nicht einmal das Sonnenlicht residierte, da gab es nur Schatten. Nur Dunkelheit. Sie konnte in diesen Bereichen der Galaxie leben. Sie lebte nur dort, war in ihnen vermutlich geboren. Es war ihr Handwerk. V war stark, selbstsicher, sie konnte bestehen. Ario und seine Schwester, solange sie zusammenblieben würden mit Sicherheit untergehen. Bastion würde ihnen einen Neuanfang ermöglichen?

Seine Reaktionen, als er eines der beiden Ale Gläser nahm und trank, ließen V schmunzeln und dann auflachen. Zu komisch wie er das Gesicht verzog. Einem Glockenspiel gleich ertönte ihr Lachen und wollte irgendwie nicht so recht zu ihrem Image passen, sollte jemand sie genauer kennen und bisweilen nicht lachen gehört haben. Sie, die sie so sehr dem Alkohol zusprach und manchmal regelrecht immun dagegen erschien, war immer wieder verblüfft das manch einer ihn so gar nicht vertrug. Ario, der ja schon zugegeben hatte, er trinke nicht, war wieder einer dieser Typen. Im Vergleich flammte gerade jedoch keine Häme bei ihr auf. Sie fand es schlicht einfach lustig, ohne das sich ihre Ansicht über ihn dabei verschlechterte.

Der anbrechende Abend nahm jedoch eine andere Richtung als Ario begann wie ein Wasserfall zu plaudern. Doch V, die solche Erlebnisse eher weniger bewusst miterlebt, schaltete nicht auf Durchzug und machte ihn auch nicht darauf aufmerksam, das sie das nicht mochte. Viel eher blieben ihre Augen ungewandt auf ihm ruhen. Während sie seinen Worten lauschte und, wenn er es auch tat, zu seiner Schwester blickte, weil gerade dieses oder jenes Erlebnis sie in den Fokus rückte. Hier und da wurde deutlich, wie hinderlich ein Kind manchmal sein konnte. Doch würde sie sich hüten, das direkt und offen auszusprechen. Ganz so kaltherzig war sie ja eben nicht. Sie hörte ihm selbst dann weiterhin so aufmerksam zu, als die Schwarzhaarige merkte, wie seine Gestik, seine Mimik immer offensichtlicher wurde. Ein klein wenig machte sie sich schon Sorgen, irgendwie passte das nicht und nicht das er auf einmal doch auf den Gedanken kam, sich an ihre Fersen zu heften. Doch den konnte sie im Keim ersticken. Sie musste nur mit ihrem Schiff einfach irgendwohin springen und schon würde sie ihn los sein. Da er keins besaß war es ihm, mit seinen limitierten Geldmitteln unmöglich ihr zu folgen. Doch das es so schlimm war, glaubte sie wiederum auch nicht. Ohne viel Eile strich sich V eine Strähne aus dem Gesicht und brachte sie hinter ein Ohr zurück. Sie lauschte seinen Worten noch einen Moment weiter, bis ihr Blick kurz, nur einen Moment, auf die Schwester von Ario fiel. Sie war eingeschlafen.


?Ich glaube es wird Zeit, dass wir den Ort wechseln.?

Meinte V mit einem Nicken zu dem kleinen Mädchen, erhob sich und schlenderte zur Bar. Mit wenigen Worten wurde ein Zimmer für heute Nacht erworben und sie war zurück bei Ario.

?Heute Nacht könnt ihr hier in einem Zimmer schlafen. Komm mit, ich zeig dir wo?s ist.?

V ließ sich nicht lange feiern und schritt voran, sobald sie sicher war, das Ario mit seiner Schwester auf den Armen folgte. Es musste mittlerweile weit hinter Mitternacht sein, so lange hatten die Erzählungen des jungen Mannes gereicht. Und dabei war sein Leben, im Vergleich zu ihrem noch so kurz, so wenig fortgeschritten. Kopfschüttelnd verbannte sie diese Gedanken. Schob all das erzählte ein Stück weit von sich. Der Leidensweg war verglichen mit ihrem ein Paradies. Sie würde alles geben um jene zwei Abschnitte auf Oovo IV zu tilgen. Geistig die Schultern zuckend, ruckte sie mit einer gezielten und raschen Bewegung die Tür zu einem Zimmer mit zwei Betten, einem winzig wirkenden Schreibtisch und Schrank und einem so verschmutzen Fenster, das man nur wenig erkennen konnte was außerhalb passierte, auf.

?Tada!? Kam es wenig emotional über ihre Lippen.

Sie ließ sich, während der unrasierte Mann seine kleine Schwester in einem der Betten niederlegte, auf den Schreibtisch sinken, lehnte sich zurück und sprang dann doch wieder auf, lehnte sich nur halbwegs an den Schreibtisch an und musterte Ario, als dieser sich umdrehte. Das was in seinen Augen entzündet worden war, das loderte noch immer darin. Der Ortswechsel schien es vielleicht nur noch bestärkt zu haben. Das hatte eigentlich Abkühlung verschaffen sollen. Hm. Dann zu Plan B?

Binnen eines Herzschlags stand sie auf einmal vor Ario und hatte ihren Mund auf seinen gepresst. Küsste ihn, was diesen für einen Augenblick sichtlich zu überraschen schien. Feuer flammte nun auch in ihr auf, wenngleich V sich zügelte, um diesem körperlichen Verlangen nicht sofort zu erliegen. Es dauerte eine Weile, eine ganze Weile, in der sie auch ihren Mund geöffnet und ihre Zunge mit ins Spiel gebracht hatte. Schließlich aber löste sie sich doch von ihm. Trat einen Schritt zurück. Es passte ihr nicht wirklich, das ihr Atem schwerer ging, aber das konnte man auch darauf schieben, das sie schlichtweg nicht genug Luft bekommen hatte und nicht, weil sie aufgeregt?aufgewühlt? war. Nein. War sie nicht. Dachte V krampfhaft und dann huschte ein Schmunzeln über ihr Gesicht.


?Meine Geschichte erzähle ich dir auf einem anderen Planeten?? Meinte die Kopfgeldjägerin mit einem schiefen Grinsen. ?Ich hole euch Morgen früh ab und bring dich und deine Schwester zu einem Raumport. Gute Nacht.? Meinte sie noch mit einem Zwinkern und entschwand, als hätte sie niemals in diesem Zimmer gestanden, geräuschlos?

Untere Ebenen - Bar ?Drown your Sorrow? Richtung Straßen&Gassen ? V
 
- Coruscant - City ? Imperial Residence Tower ? Mit Pierre ?

Obwohl sie bereits geglaubt hatte sie los zu sein, legte sich das prächtige Schmuckstück wieder um ihren Hals. Das Einrasten des Verschlusses klang in Chesaras Ohren hundertmal lauter, als es eigentlich war. Ebenso überdeutlich spürte sie Pierres Hände, die noch immer nicht von ihr ließen. Wie sollte sie diesen Mann begreifen? Als er realisierte, wer sie wirklich war, war er ruhig geblieben, dennoch hatte er ihr mit beinahe süffisanten Worten und einem schneidenden Unterton, der so scharf war, dass er ihre Haut hätte aufritzen können, dargelegt, welche Möglichkeiten ihr blieben. Dennoch war es für ihn noch nicht zu Ende. Begann es gerade erst ihm zu gefallen? War es seine Fähigkeit, Niederlagen in Siege zu verwandeln, die ihn grundsätzlich als Gewinner auszeichnete und ihn niemals in seinem Leben verlieren ließ? Es war unmöglich für Chesara, seine Motive und Beweggründe zu verstehen, doch sie verstand seine Worte und deren niedere Bedeutung. Hinter seiner beinahe geflüsterten Aufforderung wartete er auf ihre Kapitulation, darauf, dass sie sich ihm erneut hingeben würde. Was er sich davon versprach, lag für sie im Dunklen, was er danach plante, konnte sie nicht sehen. Vielleicht dachte er auch gar nicht so weit, vielleicht genügte es ihm sich selbst einmal mehr zu beweisen, wie unwiderstehlich er war. Chesara glaubte nicht, dass er ahnte, welche Gefühle seine letzten Worte tatsächlich in ihr auslösten. Pierre les Gray war nur im Stande Dinge zu sehen, die ihn selbst in einem glorreichen Licht erscheinen ließen. Für alles andere schien er blind zu sein. Von einer Sekunde auf die andere wurde ihr seine aufdringliche Nähe mehr als unerträglich. Er hatte es zu weit getrieben, mit seinem überdimensionalen Maß an Selbstüberschätzung und dieser arroganten Sichtweise, die ihn selbst als einen Halbgott Corsucants dokumentierte. Wütend fuhr Chesara herum und schüttelte seine Hände ab.

?Wage es nicht, mich noch einmal anzufassen!?

Zischte sie ihn an.

?Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Du liegst falsch, wenn du glaubst mich zu dir in dein Bett ziehen zu können, nachdem du nur eine Sekunde zuvor mich und die meinen bedroht hast!?

Chesaras blaue Augen funkelten zornig. Sie hatte genug von der aalglatten Oberfläche und der tief liegenden Arroganz dieses Mannes, der sich selbst für den Größten hielt. In der Welt, in der er lebte, gab es nichts als sein Geld und seine Genialität. Kopfschüttelnd wich sie von ihm zurück.

?Du bist die Personifikation der Arroganz.?

Unterrichtete sie ihn sachlich, ihre Stimme wieder in ruhigere Bahnen lenkend.

?Alles, was für dich zählt sind dein Geld und deine Macht. Hast du noch nicht begriffen, dass es genau diese beiden Faktoren seien werden, die dich auffressen? Ich bin dir einmal erlegen und ja, ich habe es genossen. Aber ich könnte es nicht noch einmal tun, nicht mit einem Mann wie dir, der nichts anderes kann als auf andere herab zu blicken! Du glaubst, es wäre dein natürliches Recht mehrere Stufen über dem Rest der Galaxis zu stehen! In Wirklichkeit ist das, was du mit dir trägst, nur eine Überdosis an Selbstüberschätzung.?

Die Wahrheit über sein Auftreten und seine unsympathische Art sprudelte aus ihr heraus, noch bevor sie entscheiden konnte sie für sich zu behalten. So wie sie ihm von ihrer Vision erzählt hatte, weil es wahrscheinlich die letzte Gelegenheit war, wollte sie ihm den Spiegel vorhalten, als vermutlich der erste Mensch, der sich überhaupt traute ihn mit der Realität zu konfrontieren.

?Du bist ein gefürchteter Mann, Pierre. Fühlt sich das gut an? Ist es das was du sein willst??

Wollte sie wissen.

?Ich finde es eher traurig. Du könntest soviel mehr erreichen als immer nur noch höhere Zahlen auf deinem Kontostand. Eigentlich müsste dies schon lange keine Herausforderung mehr für dich sein.?

Ihr Lichtschwert lag sicher in Chesaras Hand. Sie hatte nicht vor es zu benutzen, doch die Breithaltung ihrer Waffe gab ihr Sicherheit. Alleine Pierres Gesichtsausdruck verriet ihr, dass ihm nicht gefiel, was sie ihm offenbarte. Bisher war er umgeben gewesen von eiskalter Ruhe, so wie sie es von ihm gewohnt war. Dennoch war es möglich, dass dieser Mantel der Beherrschung bersten würde und für diese Eventualität hielt sich die Jedi vorbereitet. Ihre Risikobereitschaft hatte sie bereits zu weit getragen. Vor ihr lag ein tiefer Abgrund, den zu überwinden ihr gelingen musste, wollte sie sicher die andere Seite erreichen.

- Coruscant - City ? Imperial Residence Tower ? Mit Pierre ?
 
Zuletzt bearbeitet:
°°Coruscant - Untere Ebene – Bar ‚Drown your Sorrow'°° [Ario, Alexa, The V]

Sein Verlangen nach ihr wuchs mit jedem weiteren Satz den er sprach. Und so überkam es ihn nur die Erzählung seiner bisherigen Lebensgeschichte weiter auszuführen. V Schien ihm aufmerksam zu folgen, zumindest zeigte ihre Gestik keine Andeutungen von geistiger Abwesenheit oder Langeweile. Er hatte sie also doch ein wenig für sich gewinnen können, denn sie verbrachte mit ihm den Abend, auch wenn es hauptsächlich er war, der sprach. Doch bewusst nahm er nur sie war, sie ganz alleine, als würde die Bar um sie herum gar nicht existieren. Nein. Nur sie alleine mit ihm. Und er wollte sie, begehrte sie und hasste sich doch dafür, dass sein Unterbewusstsein die wichtigsten Informationen lautstark über sich preisgab. Alexa war eingeschlafen und für einen Moment wollte ein Teil von ihm sein größtes Problem direkt ansprechen, jedoch war ihm die Gefahr zu groß den überaus liebreizenden Anblick V´s dadurch zu verlieren und so entschieden seine Gefühle, dieses Stück wissen lieber für sich zu behalten.
V jedoch zeigte die Seite von sich, die Ario umso mehr herbeisehnte, Mitgefühl. Ja sie dachte an Alexa und das ein anderer Ort nun wohl besser geeignet wäre. Sie dachte an Alexa, wo er nur Augen für sie hatte und die Gedanken zur Selbsterhaltung, wie weggefegt, für ihn nicht annähernd greifbar waren. Doch was V genau vorhatte war ihm ein Rätsel. So gesehen, waren sie nun ungestört und selbst wenn sie Ario nun verlassen würde, er würde sie ziehen lassen. Denn ER gehörte ihr und SIE bestimmte, ob und wann sie dies anerkennen würde.
Sie hatte Ario und Alexa ein Zimmer organisiert. Die kleine Plauderstunde war also endgültig vorbei. Schweigend nahm er Alexa auf den Arm und trug sie, während er V durch eine kleine Seitentür folgte. Das Gewicht seiner kleinen Schwester war nicht bemerkenswert, er hätte sogar den fetten Huttensohn, den V über den Haufen geschossen hatte, so über die Schwelle tragen können und es wäre ihm nicht aufgefallen, denn der graziöse Anblick V´s ließ ihn alles um sich herum vergessen. Wie ein blinder, willenloser Diener trabte er hinter ihr her. Ihre Haare wehten leicht im Luftzug durch ihre Bewegung und flatterten über ihre Schultern. Ihr Rücken wirkte so stark und doch so zierlich, sanft, wie zum anfassen geschaffen. Ihr Hüftschwung umspielte ihre weiblichen Rundungen, wirkte jedoch nicht aufdringlich oder aufgesetzt, eine pure Schönheit der Natur. In dem Rhythmus folgte er ihr die Treppen hinauf, in die Etage der Gästezimmer. Als sie stehen blieb und die Tür zu Arios Zimmer mit einem „Tada“ auf stieß, wäre er fast in sie hinein gelaufen, hätte er den Rhythmus seiner Schritte nicht unweigerlich unterbrochen.
Sie ging in das Zimmer und lehnte sich auf den darin stehenden Tisch. Den Raum ungeachtet legte er Alexa auf eines der beiden Betten die darin standen. Fast schon Luxus, so wie das Zimmer eingerichtet war, denn Ario war weitaus schlimmeres gewöhnt. Und dass das Fenster durch Schmutz und Dreck keine Blicke nach Außen oder umgekehrt zu ließ kam ihm nur zu Gute. Nachdem er Aelxa sanft auf das Bett nieder gelassen und sie anschließend zu gedeckt hatte, mit einem prüfenden Blick ob sie immer noch behutsam schlief wandte er sich wieder V zu, die nun nur leicht an den Tisch gelehnt da stand und ihn musterte. Sein Herzschlag wurde schneller und doch hatte er das Gefühl die Welt um ihn herum würde sich verlangsamen, was diesem Effekt nur zu sprach. Er war allein mit ihr. Und so, wie sie da stand begehrte er sie mehr als jeh zu vor. Sein Instinkt wollte ihn aufspringen lassen, wie ein Tier, dass schon seit Stunden hinter seiner Beute her schlich und nun den geeigneten Zeitpunkt sah, sich auf sie zu stürzen. Aber er tat es nicht, denn Er gehörte IHR. Und fast hatte er damit gerechnet sie nie wieder zu sehen, das in ihm lodernde Feuer von Verlangen sein Leben lang in sich zu spüren und somit jede Sekunde an sie denken zu müssen, denn sie hatte die Flammen der Sehnsucht in ihm entfacht und nur sie konnte sie löschen.
Während dieser Gedanken spürte er etwas feuchtes auf seinen Lippen und ehe er sich versah umklammerte er sie mit einem festen, aber gefühlvollen Griff. Seine Hände wanderten die Linien ihres Rückens ab und jeder Zentimeter der Berührung schoss wie Strom durch seine Fingerspitzen. V hatte sich leicht an ihn gedrückt und ihre Lippen auf seine gepresst, wobei die Zungen der beiden voller Leidenschaft tanzten. Arios Gedanken waren leer, es hätte nichts gegeben, was ihn dazu gebracht hätte dieser feurigen Umarmung zu entrinnen. Sein linke Hand wanderte zu ihrem kräftigen Haar und griff sich darin fest, wobei die Rechte versuchte V noch ein wenig näher an ihn zu bringen. Dies erwies sich als außerordentlich schwierig, da kein einziger Luftstrom zwischen den zwei glühenden Körpern hindurch hätte fegen können und doch lockerte Ario seinen Griff nicht.
Blitze durch zogen sein Gesicht als eine von V´s Händen sein Gesicht streiften, Blitze die mehr und mehr Leidenschaft in ihm entfachten. Doch als V ihre Lippen von seinen zurück zog, wurde klar das SIE ihn im Griff hatte, sie hatte die Macht über ihn gehabt und er hatte sich ihr nur ergeben. Mit geschlossenen Augen leckte er sich sanft über seine Lippen um das letzte bisschen, was V dort hinterlassen hatte in sich aufzunehmen, ihren Geschmack, Geruch, ihr Gefühl. Noch immer die Augen geschlossen reichte er sanft um das Handgelenk, was vor wenigen Augenblicken noch sein Gesicht berührt hatte. Als V zu ihm sprach öffnete er seine Augen, unwillig das Geschehene vorbei ziehen zu lassen, er sehnte diesen Moment zurück, doch seine Gier wurde gestillt als sein Geist vernahm, er würde sie morgen früh wieder sehen. Mit einem Augenzwinkern wandte sich V ab und verschwand. Sie war weg. Einfach so, so schnell sie zu dem Entschluss gekommen war ihn zu küssen und den Kuss zu beenden, so schnell war sie jetzt auch aus der Tür hinaus getreten.
Ario stand noch eine Weile so in dem Raum, mit ausgestreckter Hand, so als würde sie gleich wieder die Tür hinein kommen. Aber er wusste er würde sie bis zum Sonnenaufgang nicht mehr sehen. Er machte einen Schritt vorwärts und schloss leise die Tür. Nun war er es, der sich im Vergleich zu seiner Umgebung langsam bewegte und in seinen Ohren rauschte der Ton seines vor Sehnsucht rasenden Herzens.


„Morgen“ flüsterte er leise und streichelte sich leicht über die Lippen. „Morgen werde ich sie wieder sehen.“
Mit jeder Sekunde die er nun alleine war kam die erschreckende Einsicht. Langsam wurde er wieder Herr über sich selbst. Normalerweise hätte er sich gestraft, so die Beherrschung zu verlieren, doch bei dem Gedanken an V war ihm sein Verhalten völlig gleich. Es gab kein anderes Verhalten ihr gegenüber. Sie hatte ihn zu ihrem Diener gemacht, nur wie war ihm immer noch nicht klar. Er konnte es sich nicht erklären und er wollte es auch gar nicht. Er fand sich nüchtern mit dieser Tatsache ab. Und würde er sie nach morgen nie wieder sehen, er könnte damit Leben, denn dieser eine Kuss, war Sold genug für ein ganzes Leben, auch wenn er sich natürlich nach mehr sehnte.

Wieder leicht gefasst setzt er sich auf sein Bett. Er konnte jetzt nicht schlafen. Nicht nach diesem Erlebnis! Sanft lehnte er sich an die Wand, die Beine angewinkelt, wie als würde er Schutz suchen. Seufzend legte er den Kopf in den Nacken, wobei dieser leicht gegen die dahinter liegende Wand stieß. In Gedanken ließ er den Tag, seit dem er ins ,Drown your Sorrow' eingetreten war, revue passieren und ein breites Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
Die ganze Nacht blieb er wach, seinen Geist nur auf den vergangenen Augenblick voller Leidenschaft gerichtet. Er wollte mehr, ja sie hatte ihn für sich gewonnen, doch er würde einen zweiten Kuss bekommen, wenn nicht sogar noch mehr, ja es stand ihm zu, fand er zumindest. V hatte durch ihr Handeln eine Menge Verantwortung auf sich genommen und sie war, er würde fast sagen verpflichtet dazu, ihm einen solchen weiteren Moment zu schenken.

Mit einem Ruck wurde er wach, sein Kopf war wohl, nachdem er unfreiwillig eingeschlafen war hart auf seinen Knien aufgekommen, was ihn wach werden lies. „Verdammt!“ Er hatte sie doch nicht etwa verpasst!? Hektisch blickte er sich im Raum um, nach einer Nachricht oder ähnlichem suchend. Durch das Fenster drang nur ein leichter Lichtschein, was wohl nicht nur an der verdreckten Glasscheibe lag, denn auch draußen schienen noch nicht alle Lampen und Scheinwerfer wieder angeschaltet zu sein und ebenso waren kaum Geräusche zu vernehmen. Es war wohl genau die Zeit, wo das Geschehen in der Unteren Ebene in Coruscant, für einen winzigen Augenblick zumindest, zu schlafen schien, dann wenn die Kneipen, Bars und andere Aufenthaltsorte schlossen und der Rest der Welt sich noch nicht zum Arbeiten erhoben hatte.
Also hatte er sie mit Sicherheit nicht verpasst, er war höchstens für eine Stunde weggetreten.
Erleichtert erhob er sich von der viel zu harten Matratze, die Arme empor gestreckt und seinem Körper ein wenig Bewegung gönnend.
Alexa würde wohl auch noch eine Weile schlafen, es war ihr auch nicht zu verdenken, gerade die letzten Wochen hatten ihr einiges abverlangt, was ihre körperlichen Reserven anging.
Warten lehnte sich Ario an die Wand neben der Eingangstür, ein Bein an dem senkrechten Stück Beton abgestellt. Er dachte nach, wie es weiter gehen sollte, wenn sie auf Bastion angekommen sein würden. Vor allem wie er sein Problem durch Aelxa überwinden bzw. beseitigen könnte. Hin und wieder wanderten seine Gedanken zu V und dem überaus genüsslichen Kuss der Zwei und er fragte sich ob in V eine ebenso große Leidenschaft entbrannt war, denn sie verbarg gekonnt den Lauf ihre Gedanken, wobei er ihre Lust förmlich riechend konnte als sie ihn verschlang.
Doch genug von der Gefühlsduselei, er brauchte ein wenig körperliche Anstrengung, mal wieder ´nen freien Kopf bekommen.
Also warf er sich nach vorne und begann Liegestütze zu machen. Nach etwa fünfzig Stück erhob er sich und zog sein Hemd aus, es behinderte ihn bei seinen Übungen und wärmte ihn nur unnötig.
Nach einer gefühlten Stunde gut schmerzender körperlicher Ekstase, pausierte er, um nach Alexa zu sehen. Sie schlief immer noch tief und fest, wie ein kleiner Engel. Doch bei dem Gedanken an das, was sie ihm antun könnte gefiel ihm das Bild eines gefallenen Engels besser, welcher dort sanft unter der Bettdecke schlummerte und dessen Atem den Stoff über ihrem Körper in einem natürlich langsamen Rhythmus auf und ab senken ließ. „Die schläft bestimmt noch einige Stunden.“ schmunzelte Ario und widmete sich wieder seinem Morgensport. Draußen hatte das tägliche Treiben wieder seinen gewohnten Lauf genommen und er schätze es war kurz vor der Mittagszeit.
„Sie wird doch nicht mehr kommen!“ Ernüchternd stellte er fest, dass V ihn im den Glauben sie wieder zu sehen, die Nacht zurück gelassen hatte und er hatte sich unweigerlich darauf verlassen.
Jetzt jedoch schwand die Hoffnung ihre zarten Lippen ein weiteres Mal berühren zu können.
Leicht erbost warf er sich wieder auf den Boden, seinen glühenden Körper auf stemmend.
Sämtliche Adern auf seinem Oberkörper waren sichtbar. Zusammen mit den kräftigen Muskeln gaben sie ein einzigartiges Schauspiel wieder und die Schweißtropfen, welche aus jeder Pore seiner Haut hinaus traten spielten die Zugabe. Mitten in der Übung blieb er, in einer sehr ungemütlichen Position, stehen und wandte den Kopf zur einzigen Tür in dem kleinen Raum.
„Sie kommt, ich kann sie fühlen, aber wie. Wie!?“ Er spürte das V in der Nähe war, sie musste einfach, das seltsame Gefühl sagte es ihm. Es erinnerte ihn an den Schmerz, den er verspürte, als das ungeborene Kind seiner Mutter starb, jedoch im positiven Sinne. „ Sie kommt DOCH!“
Er wusste es einfach. Und bevor er noch schnell sein Hemd über stülpen konnte, trat sie auch schon ins Zimmer. Doch sie kam zu keinem Wort. Mit einem kleinen Satz nach vorne Stand er nun direkt vor ihr, mit seiner ganzen... Größe. Nun ja sie war größer als er, ein seltsames Bild, aber es sollte ihn nicht weiter stören, denn direkt legte er seine kräftigen Arme um ihre Hüfte, zog sie an sich ran und öffnete sanft ihre Lippen mit seinen.....


°°Coruscant - Untere Ebene – Bar ‚Drown your Sorrow' - Gästezimmer in der obreren Etage°° [Ario, Alexa, The V]
 
Zuletzt bearbeitet:
- Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Sarahs Privaträume - Allein -

Nun war er wieder nichts als ein Tisch auf den man sein Essen einnahm sah man von dem kleinen bisschen Blut ab was die tiefe Wunde in Sens Schulter zurück gelassen hatte. Es war nicht viel Blut, der Rest des kostbaren Saftes der die junge Frau noch vor Stunden am Leben erhalten hatte lag vermutlich zu einer Pfütze zusammengeflossen auf dem Durabetonboden in der sicherlich trostlosen Gasse in der Cris sie gefunden hatte.

Jetzt war Sen fort, für immer und endgültig entrissen, Shane würde mit leeren Händen wiederkommen, das Mädchen war vermutlich schon jetzt nichts mehr als Staub, als hätte es sie nie gegeben. Fast erschrak sie vor ihren eigenen Schritten als sie sich ein weiteres mal am heutigen Tag zwingen musste sich aus einer Starre zu lösen. Wie schon kurz zuvor führte sie ihr Weg zu den Küchenschränken, wieder zog sie eine Schublade auf, doch in dieser waren keine Messer sondern nur Reinigungsmittel und Tücher.....


Schnell war der kleine Blutfleck weg gewischt und der Tisch desinfiziert jetzt musste man die Tücher nur noch in den Müll........... als Sarah sich umdrehte erblickte sie einen kleinen silbrig glänzenden Gegenstand, halb eingeklemmt unter einem der Schränke.....

Drei Herzschläge später hatte sie das Messer erneut in der Hand, die Tücher und der Reiniger waren achtlos auf den Boden geworfen worden. Prüfend fuhren ihre Hände über die Klinge, sie war scharf, hätte ihr vorhin schnell ein Ende gesetzt, währe Cris nicht gewesen hätte man in ihrem Falle mehr als ein paar Tücher und Reinigungsmittel benötigt um das Blut auf zu nehmen das sie vergoßen hätte, hätte ihr junger Lebensretter sich nicht für sie aufgerieben.


Cris......fast hatte er sie geküsst, noch immer konnte sie seinen Atem auf ihren Lippen spüren. Sie konnte nicht umher sich selbst zu gestehen das sie seine Nähe in jeglicher Hinsicht genossen hatte und in einem weitläufigeren Sinn genossen hätte. Doch war sie trotzdem mehr als froh das er es nicht getan hatte, nicht diese letzte Distanz durchbrochen hatte. Denn sie mochte den jungen Mann von Herzen und nichts hätte sie über den Schmerz hinweg getrößtet der ihn vor Schuldgefühlen durchjagt hätte, hätte er mit einem Kuss eine große Dummheit eingeleitet auf die sie sich so zerbrechlich wie sie momentan selbst war eingelassen hätte....

Das Messer wanderte indes noch einmal durch ihre Hände, ein winzig kleiner Teil in ihr versuchte ihr erneut ein zu reden das sie jetzt und hier all ihrem Schmerz entkommen konnte, doch das Bild eines winzig kleinen blonden Babys das plötzlich vor ihrem inneren Auge auftauchte erstickte jene destruktiven Gedanken wie ein Eimer Wasser die Glut. Arion, sie würde nach Naboo reisen und Arion sehen, zwei Jahre war er mittlerweile alt, konnte sicherlich schon sprechen, vielleicht konnte er gar fragen wer sie war, denn seine Mutter kannte er nicht.


Es wurde Zeit diesen Fakt zu ändern, es wurde Zeit Urlaub vom Dauerdienst in der Hölle zu nehmen...."beeil dich Lonyala, ich will weg....."

- Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Sarahs Privaträume - Allein -
 
[Coruscant, Imperial Residence Tower, Penthouse, Atrium]- Chesara, Pierre

Hätte Chesara ihm eine schallende Ohrfeige verpasst oder die Klinge ihrer Waffe in die Magengrube gerammt, die Wirkung wäre vermutlich ähnlich der jetzigen gewesen. Vollkommen überrumpelt vom Zorn in ihrer Stimme taumelte Pierre wie betäubt zurück und starrte sie ungläubig an, während bereits die nächsten Tiraden ihren Mund verließen – harte Worte, die er, als seine Gedanken sich wieder ordneten, voll Erstaunen als tödliche Beleidigungen identifizierte.
Das zornige Funkeln ihrer Augen nahm er schon bald nicht mehr wahr – da war nur noch Platz für die Wut, die begann, in seinen eigenen Eingeweiden zu gären. Sie wagte es, ihn zu kritisieren… ihn in Frage zu stellen. Ausgerechnet sie, die ihn von Anfang an nur benutzt, die sich sein Vertrauen und seine Wertschätzung erschlichen hatte! Sie stellte seine Erfolge in Frage, sein Selbstbild, seine Macht, die selbst ihre mystischen Jedikräfte lächerlich erscheinen ließ. Sie verweigerte sich ihm. Und brachte ihm seine vielleicht schlimmste Niederlage bei…


“Weißt du überhaupt, was du da redest?“, schrie er plötzlich so laut, dass er seine eigene Halsschlagader heftig pulsierend hervortreten spüren konnte. Seine ansonsten so beherrschten und wenn er es wollte charmanten Gesichtszüge waren zu einer wutverzerrten Fratze geworden, die seine schauerliche Narbe über dem linken Auge auf unvorteilhafte Weise betonte.

“Du, ausgerechnet du wagst es, von Selbstüberschätzung zu sprechen? Hast nicht gerade du die Selbstüberschätzung besessen, dieses falsche Spiel ewig spielen zu können? War es die Arroganz der Jedi, die dich hat glauben lassen, dass ich ewig keine Fragen stellen würde? Dass ich selbst nach Ord Biniir nicht misstrauisch werden würde? Hast du nicht geglaubt, immer alles unter Kontrolle zu haben?“

Seine Stimme überschlug sich förmlich, während er nur am Rande bemerkte, wie er sich selbst in Rage redete und seinem Verstand den Vorzug versagte. Er kochte vor Wut und Enttäuschung – er war seinem Ziel so nahe gewesen, doch jetzt blieb nichts davon übrig als ein Trümmerhaufen.

“Ich habe verstanden, wie diese Welt funktioniert! Wenn ich überleben will, bleibt mir nichts anderes übrig, als die Werkzeuge zu verwenden, die mir gegeben sind. Du verachtest mich – dabei bist auch du auf ein solches Werkzeug angewiesen. Doch dieses Werkzeug hat dir hier auf Coruscant wenig geholfen.“

Mittlerweile atmete Pierre schwer und dämpfte – bereits aus physischer Notwendigkeit – seinen Tonfall auf ein gewöhnliches Maß. Die Flammen seiner Wut schrumpften und hinterließen nichts als kalte Verzweiflung.

“Ich hätte dir diesen Planeten zu Füßen gelegt… ich hätte dir alles geben können… aber du stellst mich an den Pranger, kaum dass deine eigenen Untaten aufgeflogen sind. Du maßt dir an, diejenige zu sein, die mich bestraft..“

Ruckartig wandte er sich von ihr ab und richtete seinen Blick auf das breite Panoramafenster. Hier befanden sie sich teils über den Wolken der Stadt, doch man konnte erkennen, dass unter ihnen aus den leichten Regenfällen ein heftiges Gewitter mit sporadisch zuckenden Blitzen geworden war. Und Pierre spürte, wie der letzte Rest Zorn aus ihm wich.

“Ich wollte mehr erreichen…“, fuhr er leise fort “Von dem Augenblick an, an dem ich dich das erste Mal gesehen habe. Du warst etwas Besonderes. Nie habe ich eine Frau wie dich kennen gelernt… aber du…“

Er schüttelte langsam mit dem Kopf. Es waren ihre Fehler. Sie hatte ihn verraten, sie hatte ihm eine Lüge nach der anderen aufgetischt… ihre Vorwürfe gegen ihn dienten alleine der Ablenkung. Oder vielleicht… nicht?

“Du hast mich nur benutzt… warum kümmert es dich also, was ich bin? Mein Nutzen für dich hat sich erschöpft. Es ist vorbei.“

Leicht drehte er ihr seinen Kopf über die Schulter zu, bemühte sich aber dabei, so wenig wie möglich von ihr sehen zu müssen.

“Geh. Geh mir aus den Augen. Schmiede weiter deine Pläne und bilde dir ein, als moralische Instanz über andere urteilen zu können. Aber vergiss niemals, dass auch dir die Niederungen menschlichen Handelns mitnichten fremd sind…“

[Coruscant, Imperial Residence Tower, Penthouse, Atrium]- Chesara, Pierre
 
- Coruscant - City ? Imperial Residence Tower ? Mit Pierre ?

"Warum glaubst du eigentlich, hätte ich mich nicht mehr bei dir gemeldet?"

Gab Chesara heftig zurück, als Pierre den Vorwurf der Selbstüberschätzung in gekonnter Manier, allerdings ohne intensiver darüber nachzudenken, an sie zurück gab.

"Wenn ich überhaupt einen Plan gehabt habe, dann war es der, dich nach Ord Biniir nie wieder zu sehen! Ich war nicht diejenige, die dich heute wieder aufgesucht hat, vergiss das nicht!"

Natürlich sah er nichts ein, warum sollte er auch? Wenn sie geglaubt hatte, ihre Worte würden ihn in irgendeiner Art und Weise beeindrucken oder ihm die Augen öffnen, hatte sie sich mehr als einfach nur geirrt. Jemand, der so arrogant war wie Pierre les Gray, ließ Kritik an sich abprallen, ohne sie auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen. An seiner plötzlich ausufernden Art konnte sie lediglich feststellen, dass es ihm etwas ausmachte, überhaupt die Meinung gesagt zu bekommen. Immerhin war es ihm nicht vollkommen gleichgültig - was aber auch nicht hieß, das er es einsehen würde.

Mehr oder weniger sprachlos verfolgte Chesara, wie sich Pierres Wut zuerst noch steigerte, dann jedoch wieder zurück ging und seine Stimme sich beinahe wieder normalisierte. Er schrie nicht mehr, so wie er es vorhin getan hatte. Sie fragte sich, ob seine Angestellten ihn wohl gehört hatten. All zu weit entfernt konnten sie nicht sein, denn so wie sie Pierre kannte verlangte er raschen Einsatz von ihnen, wenn er sie benötigte. Er schaute zum Fenster hinaus und hatte ihr den Rücken zu gewandt. Eine Spur von Traurigkeit lag in seiner Haltung, allerdings nur für wenige Sekunden. Er hatte sich zu gut unter Kontrolle. Als er schließlich wieder sprach, war seine Stimme voller verlorener Aussichten. Chesara spürte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildete. So wie er redete, hatte ihm das alles etwas bedeutet. Aber wie konnte es? Er war ein reicher, in sich selbst verliebter Mann. Er war der König von Coruscant, oder wollte es gerne sein. Er war ihr nie wie jemand erschienen, für den dies alles mehr war als ein Spiel.


"Ich hatte nie vor, in dieser Sache persönlich zu werden."

Antwortete sie zögernd, ohne dass sie sein Gesicht sehen konnte.

"Und mir war nicht klar, wenn es dir um mehr ging, als einen kurzweiligen Triumpf."

Ob er ihr nur etwas vormachte, um ihre eigenen Schuldgefühle zu vertiefen, oder ob er die Wahrheit sprach und ihr Verhalten ihn mehr verletzte, als sie angenommen hatte, konnte sie nicht sagen. Seiner Empfindungen entzogen sich ihr, als sie versuchte nach ihnen zu greifen. Es gelang ihr nicht heraus zu finden, woran sie tatsächlich war.

Als er sie fort schickte, war seine Stimme wieder eisig. Die Zurückweisung traf sie mehr, als ihr lieb war. Sie wusste, sie hatte Fehler gemacht. Sie hatte sie eingestanden, aber mehr konnte sie nicht tun. Wäre sie an seiner Stelle, überlegte sie sich, würde sie vermutlich genauso reagieren. Was gab es noch, dass er von ihr hören wollte? Nein, sie konnte ihn verstehen, jedenfalls in dieser einen letzten Sache.


"Es tut mir wirklich leid."

Sagte sie noch einmal, nur damit er es wirklich verstand und wandte sich um, um zur Tür zu gehen. Sie glaubte nicht, dass er sie würde aufhalten lassen. Es war ein letztes Risiko, dass sie einging, aber sie hatte kaum eine andere Wahl. Bevor sie die Türöffnung aktivierte, drehte sie sich noch einmal zu ihm um.

"Alles, was ich getan habe, Pierre, habe ich aus eigenen Überlegungen heraus getan. Die Verantwortung liegt ganz alleine bei mir. Wenn du zornig bist, kann ich das verstehen, aber ich hoffe, du richtest deine Gefühle nur gegen mich und nicht gegen meinen Orden. Niemand außer mir hat etwas davon gewusst."

Seine letzten Vorwürfe wollte und konnte sie nicht mehr kommentieren. Sie war es müde mit ihm zu streiten, eine Diskussion mit ihm zu führen, die zu keinem Ergebnis kommen konnte. Somit widersprach sie ihm nicht mehr, wartete auf das leise Zischen der sich automatisch öffnenden Tür und ging hinaus. Sie nahm nicht viel wahr, hatte die Hand mit ihrem Lichtschwert in einer Tasche ihrer Jacke versteckt, nickte nur einem von Pierres Bediensteten zu und stieg in den Lift. Wieviel ihre Miene verriet, wusste sie nicht. Vermutlich sah man ihr an, dass etwas vorgefallen war. Zu viel mehr jedoch konnte sie sich keine Gedanken machen. Sobald sie das Gebäude verlassen hatte, würde sie ihre Spur verwischen, für den Fall, dass Pierre ihm Nachhinein doch noch seine Meinung änderte und sich dafür entschied, sie für ihren Verrat büßen zu lassen.

- Coruscant - City ? Imperial Residence Tower ? Mit Pierre ?
 
]Coruscant - City - Büro der Boreal-Stiftung - mit Chesara, Alice Boreal, Pierre les Gray und Akemi[

Wie aus seiner Art und den herablassenden Worten gegenüber Alice Boreal und Akemi zu erwarten war, nahm Pierre les Gray kaum Notiz von Jibrielle, kam er doch gerade einmal nicht umhin, ihre Anwesenheit nicht gänzlich unbemerkt zu lassen. Ihm schien es eher recht zu sein, dass die in seiner Gegenwart herumlungernden dezimiert wurden und er noch mehr Aufmerksamkeit Chesara widmen konnte, die ohnehin das Zentrum sein Wahrnehmung zu sein schien. So gelangten Akemi und die Padawan ohne Behelligung durch les Gray oder seine Leibwächter aus der Etage, runter in das Erdgeschoss. Die junge Schauspielerin an Jibrielles Seite fing sich wohl wieder vollständig und sprach nun mit dem etwas älteren und größeren Mädchen neben ihr über das, was gerade dort oben geschehen war. Jetzt, als sie nicht mehr möglicherweise von les Gray taxiert werden würden, hakte sich Jibrielle wieder aus, leicht rot angelaufen. Hoffentlich war sie Akemi mit dieser Showeinlage nicht zu nah getreten.

Sie wurde von Akemi gefragt, wohin sie den jetzt wollten, oder sollten, oder ob Chesara vielleicht sogar irgendwelche direkten Anweisungen gegeben hatte. Tja dafür war leider keine Zeit geblieben, dachte Jibrielle. Die Ex-Geheimagentin hatte ihre Jacke zudem im Büro vergessen, allerdings war es für beide klar ersichtlich, wie töricht es gewesen wäre, nach oben zurückzukehren, solange Pierre les Gray noch da war. Sie machten sich erstmal zu dem Gleiter auf, mit dem Akemi gekommen war. Ihr Fahrer wartete dort auf sie.


"Tut mir leid, da muss ich euch enttäuschen, Miss Akanato."

sagte Jibrielle, selbst enttäuscht darüber. Ehrlich gesagt, hatte sie keine Ahnung, wie sie sich jetzt am besten verhalten sollten. Zurück zum Honey House? Wohl kaum. Wirklich "Shoppen" gehen ... ebenso fraglich. Zu Akemi in die Wohnung? Hmmm besser als nichts, besser als auf der Straße vor dem Haus zu warten, nicht dass sie hier les Gray noch einmal begegnen würden, oder wer weiss wem.

"Vielleicht sollten wir einfach in eure Wohnung fahren und warten bis sich Chesara bei einem vom uns m- "

Verdammt, wie sollte sich Chesara denn bei ihnen melden? Sie hatte doch auch vorher nicht direkt Kontakt zu Akemi aufnehmen können. Und Jibrielle selbst besaß garkein Kommunikationsgerät ... wie nachlässig von ihnen. Jibrielle könnte irgendwo in den Weiten Coruscants verloren gehen ohne von den Jedi wiedergefunden zu werden.

"Das geht nicht ... ich habe doch nichtmal einen Com oder so. Und wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann konnte sich Chesara bislang auch nie direkt an sie wenden ..."

Was dann, erstmal in Deckung gehen und dann, wenn les Gray vielleicht wieder weg war, zurück zur Stiftung? Alice Boreal hatte offenbar eine Nachricht an die Jedi-Rätin senden können. Jibrielles grauen Zellen arbeiteten fieberhaft, die Pupillen wanderten umher, als suchten sie die Antwort mit dem Blick auf den Chaotischen Verkehrs Coruscants, der sich ihnen dort auf dem Gehweg vor dem Gleiter bot.

"Ich weiß was! Wenn wir nicht direkt mit Chesara in Kontakt treten können, dann müssen wir einfach wieder zurück in die Stiftung, nachdem dieser Schleimbeutel weg ist. Und ihre Jacke bekommen sie so auch gleich wieder."

fügte sie noch grinsend hinzu. Eigentlich war die Lösung genial einfach. Hoffentlich nicht zu genial einfach. Doch wie konnten sie wissen, wann der Typ weg war. Hatte ihre Meisterin nicht gemeint, sie wolle mit dem Kerl unter vier Augen reden? Dann würde sie vielleicht versuchen, ersteinmal mit ihm hier zu verschwinden, um auch die Stiftung aus einer eventuellen Schußlinie zu bekommen. Jibrielle sah auf ihre Uhr, das alte Teil.
Sie waren ungefähr seit zehn Minuten aus dem Büro, vielleicht fünfzehn. Möglicherweise war Chesara schon aus dem Gebäude verschwunden.


"Ich werde versuchen Chesaras Anwesenheit zu spüren ... wenn sie noch da ist müsste ich ..."

sagte sie, verstummte und konzentrierte sich. Das sollte ihre bislang schwerste Aufgabe sein. Doch eine innere Stimme, ihre Inuition vielleicht, sagte ihr, dass sie Chesara würde spüren können, wenn sie noch im Haus war. Dafür kannte sie ihre Aura hoffentlich schon gut und unverwechselbar genug ... nun aber das Gebäude war groß. Doch sie musste daran glauben das sie es kann. Ja, wenn ihre Meisterin noch in diesem Gebäude war, würde sie es spüren können.

Sie griff weit, weit in die Macht hinaus und in dieses Haus hinein. Wo war sie, wo war Chesaras Präsens. Sie konnte die Schemen der Stockwerke erahnen, aber ganz hohl ohne Inhalt, nur Funken, nur die Ahnung von Leben, von Aktivität und Bewegung, nicht mehr als ein Hauch vielleicht. Doch ganz sicher ... Chesara war nicht einmal als Hauch noch zu erfassen, sie war weg, bestimmt.

Die Padawan öffnete wieder die Augen. Sie keuchte leicht und hatte Schweißperlen auf der Stirn.


"Ich bin mir sicher, dass Chesara nicht mehr im Haus ist. Ich würde sagen ... wir gehen wieder hoch zu Miss Boreal."

Nicht schlecht, nach keiner Woche Jedi-Training, summte etwas still in ihrem Kopf. Naja, hauptsache sie hatte sich nicht doch geirrt. Es ging hier ja nicht nur um sie selbst, sondern auch und besonders um Akemi, die ja keine Jedi-Anwärterin war. Und tatsächlich ...
Jibrielle hatte das Gefühl, ebenfalls auf Akemi Acht geben zu sollen, zu müssen. Für sie hatte Chesara sie nicht nur beide aus der Gefahrenzone gebracht sehen wollen. Sie, als die Padawan der Jedi-Rätin, hatte ebenfalls das Gefühl, nun auch für die Sicherheit von Akemi verantwortlich sein zu müssen, schließlich war sie eine Jedi-Anwärterin und Akemi eine Zivilistin. Die Tatsache, dass Jibrielle gerade eine gefühlte Handvoll an Tagen bei den Jedi war und, abgesehen von ihrer Sportlichkeit, keinerlei physische Gewalt, Waffe und noch nie Jemanden echtes körperliches Leid zugefügt hatte, und das Akemi eine Ex-Geheimagentin war, die sicherlich schon so einiges an bedrohlichen Situationen hinter sich gebracht hatte ... wer weiss, vielleicht hatte sie sogar schon getötet.

]Coruscant - City - vor Bürogebäude - vor Akemis Gleiter - mit Akemi[
 
Hyperraum nach Coruscant - “Dark Crusade” - Tinya mit Angen

Entgegen ihren Befürchtungen war die Reise also ganz doch angenehm und unterhaltsam verlaufen. Angen hatte sich als sehr nett erwiesen und Tinya ihre abweisende Haltung aufgegeben. Was sie ungemein erleichterte, da sie sich somit vielleicht doch nicht so sehr verändert hatte, wie sie ursprünglich angenommen hatte.
Jetzt schrillte der Rückfallalarm und die erste Bewährungsprobe ihres kleinen Teams stand direkt bevor.
"Ihr kleines Team". Tinya schmunzelte, während sie sich auf den Weg zum Sitz des Piloten machte. SO weit waren sie nun also schon …..

Doch nun hieß es zunächst einmal die neue Identität testen, die sie in dem Umschlag zusammen mit der genauen Beschreibung ihres Auftrags erhalten hatte. Natürlich hatte sie diesen längst vernichtet und die Aufzeichnung, die sie übergeben sollte, gut in ihrer Kleidung verborgen. Solange sie nicht in eine Leibesvisitation geraten würde, sollte insofern eigentlich nichts schief gehen können.

Ihr Rückfallpunkt lag ziemlich nahe dem Stadtplaneten, so dass sie fast augenblicklich nach ihrem Eintritt in den Normalraum von der imperialen Kontrolle angefunkt wurden. Tinya atmete tief ein und dann wieder aus, antwortete mit fester Stimme und gab gleichzeitig ihren ID-Code durch. Dann gab es erst einmal eine kleine, nervöse Pause, welche die andere Seite des Commlinks sicherlich dazu nutzte, um ihre Angaben zu überprüfen.
Tinya spürte, wie ihre Handflächen anfingen feucht zu werden. Es war ihr erster Auftrag seit langem, den sie alleine – naja fast alleine – durchziehen musste.
Im Comm knisterte es plötzlich wieder und zur ihrer großen Erleichterung waren es die Koordinaten für den geöffneten Sektor in den Schilden und für ihren zugewiesenen Landeplatz auf dem Stadtplaneten.
Tinya dankte ihrem Schöpfer im Stillen und laut der Stimme am anderen Ende der Leitung und schickte sich dann zur Landung an …...

Etwa eine dreiviertel Stunde später waren sie unten. Dort, wo sie vor nicht allzulanger Zeit mit Vince gelandet war.
Tinya schluckte und versuchte, wehmütige Gedanken erst gar nicht aufkommen zu lassen. Sie brauchte jetzt ihre ganze Aufmerksamkeit für die letzten Kontrollen. Später – am Treffpunkt, dem geheimen Hauptquartier und gleichzeitig der Ort, an dem Vince jemanden treffen sollte, konnte sie sich immer noch gehen lassen….
Nein, jetzt keine Sentimentalitäten. Tinya schluckte wieder, diesmal fester, schnallte sich ab, stand auf, ergriff ihren Seesack und wartete auf Angen und darauf, dass er ihr aus der Crusade heraus folgte.
Draußen verriegelte sie das Schiff von außen, streichelte ein letztes Mal fast zärtlich über seine Außenhülle und begab sich dann zusammen mit Angen dem Ausgang des Raumhafens zu.

Sie ließen auch diese Kontrollen ohne Zwischenfall hinter sich, obwohl sie hätte schwören können, dass einer der Kerle kurz gezögert hätte. Das war der Moment, wo sie kurz die Luft angehalten hatte.
Doch es geschah nichts und man ließ sie passieren. “Deine Leute haben gute Arbeit geliefert, Wes!”


“Jetzt müssen wir nur noch zum Treffpunkt.”

wandte sie sich an der Haltestelle für öffentliche Luftbusse an Angen. Sie vermied es den Namen zu nennen und hoffte innig, dass er ebenso verfahren würde.

“Ich übernehme die Führung – falls es dir nichts ausmacht. Ich kenne den Weg bereits.”

Oh ja, den kannte sie. Sie war ihn vor Wochen tausendmal gegangen ...immer auf der Suche nach ihm …. Und jetzt, da sie das Schlimmste hinter sich hatten, begann sie wieder sentimental zu werden.......
Den ganzen Weg über schwieg sie dann, sprach nur dann, wenn sie Angen den Weg erklärte oder beim Fahrer eines der öffentlichen Verkehrsmittel bezahlte, das sie benutzten. Ansonsten verfiel sie wieder in Grübeleien und je tiefer sie in die unteren Ebenen vordrangen, umso schlimmer wurde es …...
Trotzdem riss sie sich wenigstens soweit zusammen, dass sie aufmerksam beobachtete und penibel darauf achtete, dass ihnen niemand folgte.

Schließlich waren sie da. Standen vor dem Etablissement, in dem sie jemanden aufsuchen und eine Nachricht übergeben sollten. Sie waren schon einmal dort erwartet worden ...vielmehr Vince war es gewesen...
Egal, es muss jetzt einfach sein – Tinya warf einen Blick auf Angen.


“So, wir sind da. Gehen wir also hinein.”

Drinnen sah es aus wie beim letzten Mal. Keine besonders feine Gesellschaft, aber man merkte schon anhand der – zwar sehr dezent vorgehenden – Sicherheitsleute, dass die Besitzerin darauf achtete, dass keine allzu miesen Geschäfte getätigt wurden.
Tinya ließ ihren Blick durch den Raum gleiten und da sie jetzt nicht direkt wusste, an wen sie sich wenden sollte, beschloss sie erst einmal, sich zu orientieren und zu beobachten - und wo konnte man das besser, als an der Bar?


“Trinken wir erst einmal was. Ich hab keine Ahnung, wer unsere Kontaktperson ist und du vermutlich auch nicht. Komm, ich lade dich ein.”

Wider Erwarten gelang ihr ein Lächeln, als sie den jungen Mann auffordernd ansah und dann einen der wenigen freien Hocker an der Bar ergatterte. Nur kurz fiel ihr Blick auf die dunkelhaarige Frau (Amaya) neben ihr, die selbstvergessen den Tresen anstarrte, bevor ihre Aufmerksamkeit von der Bedienung hinter dem Tresen beansprucht wurde.

“Ein Ale bitte.”

meinte sie auf deren Frage nach ihrem Getränkewunsch und wandte sich dann an Angen, auf den schon scheinbar recht zielstrebig eine blonde, recht gut gebaute Schönheit zu strebte. Sie verkniff sich ein Lachen, obwohl ihr eigentlich nicht danach zumute war.

“Und du?”

Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – mit Angen (und Amaya?)
 
Zuletzt bearbeitet:
| Hyperraum nach Coruscant ~ ?Dark Crusade? ~ Angen mit Tinya |


Der Landeanflug klappt Problemlos. Ihr falschen Identitäten hatten offenbar ihren Dienst getan und sie bekamen nach kurzer Wartezeit einen Landevektor und konnten sich dranmachen das Schiff auf dem angewiesenen Platz zu landen. Es dauerte zwar noch eine dreiviertelstunde bis sie endlich gelandet waren, doch das war besser als erwischt zu werden. Sie nahmen beide ihre Seesäcke mit und machten sich auf den Weg.
Als sie das Schiff verlassen hatten brachten sie auch noch die Ausgangskontrollen von dem Raumhafen hinter sich und befanden sich dann endlich tatsächlich in der Stadt. Angen sah sich grade um, damit er herausfinden konnte wo sie lang mussten, doch in dem Moment sagte seine Partnerin:

Jetzt müssen wir nur noch zum Treffpunkt.


Sie wandten sich zu einer Haltestelle für Luftbusse und warteten. Offenbar hatte Tinya beschlossen die Führung zu übernehmen, also hielt sich Angen zurück. Er hatte zwar den genauen Weg auf seinem Datapad gespeichert, doch er hatte den Eindruck, dass Tinya sich auskannte. Und in diesem Moment sagte sie auch schon:

Ich übernehme die Führung ? falls es dir nichts ausmacht. Ich kenne den Weg bereits.

Er deutete mit der Hand an, dass er sie vorließ und sagte dann:

Aber gerne. Du kennst dich sicher besser aus.


Nachdem sie viel gelaufen und gefahren waren kamen sie endlich an ihrem Ziel an. Sie betraten das Etablissement und Angen war etwas überrascht. Für ein Gebäude in das von solcher Wichtigkeit gab es hier auffällig viele Gäste aus zwielichtigen Schichten der Gesellschaft. Aber es waren auch einige Sicherheitsleute zugegen.
Da sie beide nicht wussten wer ihr Kontaktmann war schlug Tinya vor zunächst an der Bar etwas zu trinken und lud ihn ein. Tinya lächelte ihn freundlich an und Angen konnte nicht anders, als das Lächeln zu erwidern. Sie legten ihre Seesäcke ab und setzten sich auf die hohen Hocker an der Theke. In ihrer Nähe saß noch eine Frau (Amaya). Sie saß etwas starr auf die Theke und schien die Neuankömmlinge nicht wahrzunehmen.
Dann hörte Angen wie Tinya ein Getränk bestellte und dann Angen fragte, was er trinken wollte.

Hm... ich nehme auch ein Ale... wir wollen es ja nicht übertreiben.


Aus den Augenwinkeln saß er, wie jemand in seine Richtung kam.

| Coruscant ~ Untere Ebenen ~ Honey House ~ mit Tinya (und Amaya?) |
 
- Coruscant - City ? Mit Jibrielle ?

Chesaras Padawan, Jibrielle, verwirrte Akemi mit unterschiedlichen Vorschlägen und indem sie mehrfach die Richtungen ihrer Überlegungen änderte. Zuerst schlug sie vor sich von hier zu entfernen, vielleicht in Akemis Wohnung zu fahren, dann schien sie nicht zu wissen wie Chesara sie erreichen konnte, versuchte durch die Macht heraus zu finden ob sich die Jedi-Rätin noch in der Nähe befand und verkündete dann, dass ihre Meisterin nicht mehr im Büro der Borealstiftung war und sie am besten zu Alice Boreal zurück gehen sollten. Akemi folgte den Anstrengungen der Padawan, die Macht für sich sprechen zu lassen, mit neugierigem Blick. Sie hatte ein wenig Mühe mit dem Tempo, in dem Jibrielle ihre Gedankensprünge machte, mitzukommen. Außerdem verwirrte sie, dass das andere Mädchen sie so förmlich ansprach. Sie selbst hatte Jibrielle ganz selbstverständlich geduzt und war gart nicht auf die Idee gekommen zu fragen, ob es ihr so Recht war. Ein Mädel ihres Alters, so wie Jibrielle, hatte sie bisher noch nie gesiezt.

?Von mir aus können wir wieder zurückgehen.?

Stimmte Akemi zu, um Jibrielle eine Antwort auf ihren Vorschlag zu geben.

?Äh, und wegen mir können wir uns auch mit Vornamen ansprechen.?

Fügte sie noch zaghaft hinzu, nicht sicher ob es Chesaras Schülerin anders nicht vielleicht lieber war. Außerdem glaubte sie, dass Jibrielle etwas missverstanden hatte, was ihre und Chesaras bisherige Kommunikation anging.

?Wir haben uns immer direkt geschrieben, Mistress Chesara und ich, meine ich.?

Erklärte sie.

?Nur beim ersten Mal habe ich über Miss Boreal Kontakt aufgenommen, weil ich Chesaras Nummer ja nicht hatte. Sie hat sich dann über die Kommunikationsanlage meiner Wohnung gemeldet.?

Nunja, es war nicht ihre Wohnung, sondern Nathaniels, aber das spielte kaum eine Rolle.

?Ich schätze, sie wird sich schon melden, wenn sie wieder kann, oder? Ich habe mein Com dabei.?

Sie klopfte auf ihre Handtasche und fragte sich zeitgleich, warum Jibrielle kein Com besaß, stellte diese Frage jedoch nicht laut. Sie fand die Jedi-Padawan sympathisch, schon alleine weil sie ihre Meinung über les Gray teilte. ?Schleimbeutel? hatte sie ihn genannt. Akemi grinste. Ob Jibrielle wusste, woher Chesara den ehemaligen Gouverneur kannte? Immerhin war sie ihre Schülerin und bekam bestimmt einiges mit.

?Ich mag les Gray auch nicht.?

Verriet sie dem anderen Mädchen.

?Obwohl ich ihn nicht wirklich kenne. Wir sind uns nur einmal? zweimal flüchtig begegnet, aber er ist eingebildet. Eingebildet und ekelhaft und herablassend."

Sie zog eine Grimasse und schauderte, als sie an ihn dachte. Hätte sie eine Person benennen müssen, die sie am wenigsten auf diesem Planeten mochte, er wäre er es gewesen.

- Coruscant - City ? Mit Jibrielle ?
 
Coruscant - untere Ebene - Honey House - Maras Quartier - mit Dr. Meldo & Joseline

Die tiefen der Seele, die Unendlichkeit, die Schwärze. Ein Leben am Abgrund und noch weiter entfernt. Ein Dasein am Scheideweg, unfähig zu agieren. Nicht wissend, blind, taub und stumm. Eingeschlossen in etwas, was man nicht aufzubrechen vermochte. Gebrochen war der Wille verloren die Hoffnung. Schmerz und Qual waren nichts im Vergleich dazu. Konnte ein Leben auf so jammervolle Weiße enden? Konnte es so unnütz werden? Der Kreislauf schien zum erliegen gekommen zu sein. Nichts veränderte sich mehr, alles blieb gleich. Ungerührt ja unabänderbar dem Ende nahend. Verdammt. Der Sinn schon lange nicht mehr als solcher zu nennen existierte nicht einmal im Unterbewusstsein mehr. Alles was einst wichtig gewesen war, schien keine Rolle mehr zu spielen. Eine Verlorene Seele auf wanderschafft. Laufend, Rennend, nicht einmal mehr suchend. Einen Weg vor sich, der nichts verhieß und verheißen würde. Ein schmaler Grad zwischen hier und dort. Blass, Einsam und unverstanden war der Weg einer Person, die sich in sich zurückzog um nicht noch mehr verletzt zu werden. Gedanken, Wünsche, Hoffnungen verblassten. Gerieten in den Untergrund bis sie letztlich verschwanden. An ihre Stelle trat nur eines. Der Glaube daran Schuld zu sein. Der Fehler in alle dem darzustellen. Tiefer und schmerzvoller konnte nichts sein.

Die Welt einer Welt wie dieser, war nichts im Vergleich mit dem was sie hätte besitzen müssen. Verlacht und erniedrigt. Gedemütigt und in Schande zurückgelassen, völlig allein. An einem Punkt angelangt, der nichts mehr bedeutete und bei dem es ihr nichts ausmachen würde ein Ende zu finden. Warum sich weiter quälen? Warum weiter leiden? Welchen Sinn hatte dies und welchen Sinn hatte das Leben überhaupt? Gab es Alternativen? Ja nur eine einzige, die nicht mehr war als der Tod. Die Ruhe der Seele, des Körpers. Ein nichts voll tiefer Schwärze. Ein Loch welches nie enden wollte. Erschreckend für die einen, wohltuend für die anderen.

Und hier befand sie sich. Ein Mädchen, eine junge Frau, von gerade einmal Siebzehn, die schon jetzt mit allem abgeschlossen hatte. Die sich nichts sehnlicher wünschte als dem Mann zu folgen, der schon jetzt bei den Toten weilte. Bei ihm wäre sie nicht einsam. Doch wie sollte sie zu ihm gelangen? Gab es eine Existenz der Toten, eine Welt in dieser Wagschale? Wenn ja, würde sie diese gern erreichen. Ihr Blick noch immer völlig abwesend kehrte nun langsam in die Realität zurück. Das Licht stach ihr in die Augen und Mara musste sie schließen um nicht Gefahr zu laufen zu erblinden. Als sie sie wieder öffnete fand sie sich in einem Raum wieder. Doch allein war sie nicht. Ein Mann (Meldo) stand bei ihr. Beobachtete sie und neben ihr am Bett sitzend, ihre Hand haltend fand sie ihre Meisterin wieder. Joseline schien sich große Sorgen zu machen. Wo Mara zuvor noch durch alles hindurch gesehen hatte wurde ihr Blick nun formvoller. Auch wenn er Glanz und die Freude nicht zurückkehrten.
Jetzt wo sie zurück war, spürte sie die Schmerzen ihres Körpers und wie er nach Ruhe schrie.


?Wasser!? Dieses Wort war alles was sie hervorbrachte. Ihre Kehle war trocken wie staub und tat noch immer höllisch weh. Nur mit mühe kehrten einige der Erinnerungen wieder. Warum sie hier lag umgeben von zwei Menschen. Tiefe Schatten lagen unter ihren Augen und gaben ihr das Aussehen eine seit Monaten währende unter Drogen stehende. Der Kopf tat ihr weh und ebenso der Rest. Doch den Durst, denn sie verspürte stellte alles in den Schatten. Sich zu bewegen traute sie sich nicht aus Angst ihr Körper könnte erneut zusammenbrechen. Also blieb sie einfach nur liegen.

Coruscant - untere Ebene - Honey House - Maras Quartier - mit Dr. Meldo & Joseline
 
Coruscant - Untere Ebenen - Straßen - mit Kate, Jace (in Gefangenschaft)

Schnell führte man sie ab in noch dunklere, weniger belebte Straßen. Jace begann damit den Anführer der Gruppe anzusprechen. So wie es ausschaute bezweckte er damit die Gangster abzulenken, sodass sich Kate und er um die Flucht kümmern konnten. Einen Augenblick dachte Dany darüber nach, seine Rüstung zu öffnen und sein Lichtschwert unter dem Brustpanzer hervorzuholen. Dann sah er aber einen funkelnden Ring an der Hand des Anführers. Schwach erkannte er die Gravur der schwarzen Sonne. Das Zeichen, was er damals nach der Gründung der Black Sun zur Erkennung der Mitglieder einführte. Er hatte keine Zweifel, sie hatten es mit einem Agenten zu tun. Eine Tatsachen, welche ihre Angelegenheiten nicht gerade verbesserte. Dany wollte unerkannt bleiben und kein Verbindung zur Black Sun aufstellen. So konnten sie nicht einfach ihre Freilassung fordern, sondern mussten auf eine andere Art und Weise verschwinden. Und wenn sich die Standards einer Black Sun Gefangenschaft nicht stark verschlechtert haben, war dies unmöglich ohne großartige Aufmerksamkeit zu erregen. Letzendlich blickte er wieder zur Jace, welcher nun fertig gesprochen hatte.

Jace, wir befinden uns jetzt in der Obhut dieser Herren. Vorerst haben Sie das Sagen, antwortete Dany ihm anstelle des Agenten.

Der Chiss sah wie der Twi'lek seinen Disrupter hob, um ihn Jace in die Rippen zu stoßen.


Das würde ich lassen, hob Dany seine Stimme, bevor er zustoßen konnte.

Es wäre doch bedauerlich, wenn man Ihnen deswegen ein geringeres Kopfgeld zahlen würde.

Mit einem Schnaufen senkte der Twi'lek die Waffe wieder. Letzendlich wies der Agent an weiter zu gehen. Nach einigen hundert Metern standen sie vor einer Wand, welche sich kurze Zeit später nacht unten absenkte. Ein Blick nach oben verriet Dany, dass es sich um ein sehr hohes Gebäude handeln musste, womöglich eines, welches bis in die oberen Ebenen ragte. Innen war es hell erleuchtet, hätte sich sein Helm nicht auf die Lichtverhältnisse angepasst, so wäre er nun wahrscheinlich für einen Augenblick zu geblendet, um überhaupt irgendetwas erkennen zu können. Man führte sie durch einige schmale Gänge schließlich in eine kleine Zelle.

Ohne einen Ton zu sagen verschwand der Agent mit seinen Männern, nachdem er das Energiefeld der Zelle aktivert hatte.


Coruscant - Untere Ebenen - Straßen - mit Kate, Jace (in Gefangenschaft)
 
]Coruscant - City - vor Bürogebäude - vor Akemis Gleiter - mit Akemi[

Oh, Akemi bot ihr das du an ... eigentlich hatte Jibrielle noch garnicht bemerkt, dass sie die junge Schauspielerin ganz automatisch gesiezt hatte, schließlich war sie eine Art große Persönlichkeit, die Jibrielle vorher nur in Holo gesehen hatte, Außerdem war sie eine Ex-Geheimagentin und allein das implizierte schon von ganz alleine den Respekt, der die Padawan ganz selbstverständlich siezen ließ. Aber eigentlich hatte Akemi natürlich recht, sie waren beide junge Frauen, fast gleichaltrig und Jibrielle hatte noch nie Gefallen an überzogenen Höflichkeiten gefunden. Derartige Floskeln und Etikette hatten sich ihr eher von alleine auferlegt, da sie ein eigentümliche Trieb nach Achtung anderen gegnüber verspürte, doch gemocht hatte sie das damit oft unnatürliche Miteinander nie. Eigentlich war sie generell sehr für die natürlichen Instinkte und Verhaltensmuster - sie fühlte sich damit immer wohler. Somit dachte sie nur kurz nach, als ihr aufgefallen war, das sie Akemi tatsächlich gesiezt hatte, und lächelte dann.

"Oh, ja natürlich, ein Reflex. Natürlich duze ich dich gern, viel lieber sogar."

sagte sie. Sie mochte Akemi wirklich. Sie war ihr ein sehr angenehmer Mensch. Chesara umgab sich wohl wirklich gerne mit solch angenehmen Wesen ... naja, von les Gray mal abgesehen.

"Ich habe diesen les Gray gerade zum ersten mal gesehen. Weißt du, woher sich Chesara und er kennen?"

Jibrielle dachte an die Möglichkeit, dass sie etwas miteinander haben könnten. Der Gedanke war in sogern nicht allzu abwegig, da der Schleimbeutel ihr immerhin einen gewaltigen Klunker hatte schenken wollen. Und seine Stimme hatte so anzüglich geklungen, als er mit Chesara gesprochen hatte, vielleicht war da mehr im Spiel als reine ... Ehrerbietung. Aber wer weiß, was er wirklich für ein Mann war, hinter seiner noblen Fassade aus Arroganz? Vielleicht hatte die Jedi-Rötin einen anderen Pierre les Gray kennen gelernt. Jedenfalls war der Mann rein äußerlich auf nicht im Geringsten Jibrielles Fall gewesen. Das alter spielte eigentlich keine Rolle, hatte es nie gespielt, aber besonders gutaussehend fand sie ihn nicht. Naja und da der Charakter wohl sicher auch nicht so überzeugend sein konnte, empfand die Padawan mehr Ekel als irgendwas Anderes beim Gedanken an ihn. Da hingegen war Cris Sheldon eine deutlich nachvollziehbarere Wahl für Akemi gewesen, dachte Jibrielle, selbst wenn er so zerknirscht unsensibel gewirkt hatte. Aber was bringt so eine Wahl immer mit sich? Ist eine Wahl zu treffen, denn immer so gut. Traf man überhaupt eine Wahl, oder traf das Unterbewusstsein, die Chemie oder die Macht ihre eigenen Entscheidungen.

"Achso? Ich dachte eigentlich, dass Chesara dich nur über die Stiftung erreichen konnte ... da hab ich wohl was nicht mitbekommen ..."

War das so? Sie konnte sich nicht genau errinnern. Vielleicht hatte es ihre Meisterin ihr gegenüber auch gar nicht wirklich erwähnt, wer weiß? Also hatte die Jedi-Rätin doch nichts übersehen, als sie Jibrielle die Anweisung gegeben hatte, mit Akemi einfach in die Stadt zu verschwinden. Nun, aber was galt es dann jetzt zu tun? Zurück in die Stiftung gehen, obwohl das, wenn man Chesara im engeren Sinne verstehen wollte, so ziemlich der einzige Ort war, an dem sie nicht hatten bleiben und sein wollen? Oder doch einfach zu Akemi fahren? Ja, warum eigentlich nicht. Dann würde sie Alice Boreal nicht noch mehr verwirren und mit in ihre Probleme hineinziehen. Miss Boreal hatte gewiss weitaus wichtigeres zu tun, als sich um ihre Probleme noch weiter zu kümmern und die Stiftung vielleicht noch mehr in Gefahr zu sehen. Zum Beispiel den Armen helfen ...

"Also wenn das so ist, dann sollten wir vielleicht doch lieber zu dir fahren - in deine Wohnung mein ich. Entschuldige meine Sprunghaftigkeit und Unentschlossenheit, aber ich will keinen Fehler machen. Das ist sozusagen, mein erster "selbstständiger Auftrag", auch wenn ich dich nur durch die Stadt zu einem sicheren Ort bringen muss."

Sie kam sich etwas bedröppelt vor, so schnell wie sie ihre Meinung änderte und Akemi offensichtlich etwas verwirrte. Arrgh aber sie wollte nun mal auf Nummer sicher gehen. Hoffentlich erkannte Akemi das. Sie wollte keinen Fehler machen. Sie wollte Chesara nicht enttäuschen, und auch nicht sich selbst. Und außerdem wollte sie Akemi wirklich in Sicherheit sehen.

"Ich bin noch nicht lange dabei und vielleicht kannst du dich sogar besser selber schützen als ich dich, aber trotzdem will ich Chesara so gut helfen wie ich kann. Ich will sie nicht enttäuschen."

Vielleicht war es nicht gerade gut gewesen, Akemi zu offenbaren, dass sie sich nicht viel sicherer in Jibrielles Gegenwart fühlen sollte. Möglicherweise würde das die Schauspielerin sehr verängstigen. Andererseits ... sollten sie in Gefahr geraten, würden sie falsche Sicherheitsvorstellungen auch nicht retten. Jibrielle war vielleicht auf dem Weg eine Jedi zu werden, aber sie hatte ja nichteinmal ein Lichtschwert je in den Händen gehalten. Sie konnte eigentlich nichts tun ...naja, nicht Nichts, aber auch nicht viel mehr als eine Münze fliegen zu lassen.

]Coruscant - City - vor Bürogebäude - vor Akemis Gleiter - mit Akemi[
 
- [Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - Straßen] - mit Kate, Dany u. Gangsterbande

"Ich bin nämlich ein Goldkerlchen, also Vorsicht Jungs.", meinte er nachdem Dany ihn vor einem weiteren Schlag mit dem Disruptorkolben gerettet hatte.

Anscheinend hatte der Chiss nicht vor zu fliehen, sonst hätte er die Chance wahrnehmen können. Die Frage war nur, was hatte er vor? Dank des verdammten Helms konnte Jace noch nicht einmal seinen Gesichtsausdruck sehen. Was in solchen Situation ein enormer Nachteil war, wie Jace fand. Sie konnten schließlich schlecht miteinander über etwaige Pläne sprechen und aufgrund der Handschellen, war es auch nur schwer möglich, unbemerkt, zu gestikulieren - da blieb nur noch die Mimik. Nun fiel dies auch weg und sie konnten nicht mehr, unbemerkt, miteinander Kommunizieren. Er warf Kate einen Blick zu, die ihn nur kurz erwiderte und dann andeutete einfach Dany zu folgen. Hoffentlich wusste der ehemalige Commodore, worauf er sich hier einließ.

Nach wenigen hundert Metern erreichten sie schließlich eine kahle Wand. Er wollte gerade den Mund öffnen und fragen, was das denn nun solle, aber als sich die Wand nach unten öffnete hielt er den Mund. Sie traten ein und Jace kniff für einen Augenblick die Augen zusammen, so hell war es im Inneren. Seine Augen hatte sich nach einem Moment an das grelle Licht, welches durch weiße Wände noch intensiviert wurde, gewöhnt. Sie wurden durch verschiedene Korridore geführt und es sah alles gleich aus. Überall dasselbe weiß an den Wänden und es war keine Seele zu sehen, noch nicht einmal ein Droide. Der Komplex schien wie ausgestorben.

Sie erreichten schließlich eine Zelle, kommentarlos wurden sie hinein geführt und, nachdem das Energiefeld der Zelle aktiviert war, verschwanden sie - ebenfalls kommentarlos. Jace ließ sich auf einen der Stühle sinken und seufzte theatralisch.


"Klasse. Jetzt sind wir hier und wie geht es weiter?", fragte er an die Beiden anderen gewandt. "Ich hoffe du hast in deiner Rüstung noch ein paar Überraschungen versteckt. Wie kann man so dämlich sein und einen verm...", er unterbrach sich.

Falls sie, was eigentlich zu erwarten war, belauscht wurden, wäre es unklug diesen Satz zu beenden. Er schüttelte grinsend den Kopf.


"Also, wie geht es weiter? Ideen? Vorschläge? Hinweise? Ich bin für alles offen, was mich vor lebenslänglichem Tod bewahrt.", fuhr er grinsend fort und fügte noch an, "Und wenn das nicht klappt, kann Kate mich ja umbringen, schöne Art abzutreten.", er warf der Schmugglerin ein schiefes Grinsen zu.

"Wie auch immer. Ich höre eure, mehr oder weniger, genial Ideen...". er lehnte sich zurück und begann auf den hinter Beinen des Stuhls zu Kippeln.

Dany hatte mit Sicherheit einen Plan, sonst hätte er draußen schon die Chance genutzt und sie hätten sich befreit. Da er dies nicht getan hatte, musste er sich irgendetwas dabei gedacht haben...


- [Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - Gebäude-Komplex - Zelle] - mit Kate u. Dany
 
- Coruscant - City - Straßen -

Chesara ließ den Imperial Residence Tower so schnell wie möglich hinter sich. Aus welchen Gründen auch immer, Pierre lies ihr niemanden hinterher schicken. Vielleicht hatte er die Wahrheit gesprochen, vielleicht glaubte er, dass es aussichtslos war. Mit jeder verstreichenden Sekunde brachte Chesara einen größeren Abstand zwischen sich und ihn. Sie tauchte ein in die Innenstadt und ließ sich treiben vom Strom der Massen, der sie unsichtbar werden ließ. Danach machte sie Gebrauch von öffentlichen Verkehrsmitteln und verwischte ihre Spuren, soweit es ihr möglich war. Es war schwierig Pierre aus ihren Gedanken zu verbannen. Er schien überall zu sein, sie entdeckte sogar Gesichter die ihm ähnlich waren. Sie war dumm gewesen, überhaupt noch einmal mit ihm mit zu gehen. Es war ja nicht so, als wäre sie sich des Risikos nicht bewusst gewesen - wie er es ihr vorgeworfen hatte - und trotzdem war sie leichtsinnig gewesen. Ihm zu widerstehen, wenn er sich ihr näherte und ihr etwas ins Ohr raunte, war keine leicht zu bewältigende Aufgabe gewesen. Nun kannte er die Wahrheit und nur die Macht wusste, was er damit machen würde. Im Augenblick war er vielleicht noch zu schockiert um zu reagieren, doch das musste nicht so bleiben. Er würde sich von seiner Entdeckung erholen und irgendetwas tun. Für diesen Fall musste Chesara vorbereitet sein. Ab sofort würde sie kein Risiko mehr eingehen, das durfte sie nicht. Ihre Besuche in den oberen Ebenen mussten ein Ende haben, so wie er es bereits prophezeit hatte. Von jetzt an würde sie sich nur noch unten aufhalten können zumindest für einen gewissen Zeitraum. Was dann passieren würde... sie würde es erfahren.

Sie spielte mit dem Gedanken eine Nachricht an Akemi zu schicken. Wo sie und Jibrielle jetzt waren? Inständig hoffte Chesara, sie würden nicht mehr in der Stiftung sein, falls Pierre auf dumme Gedanken kam. Hastig tippte sie eine kurze Nachricht an Akemi ein, die nicht zuviel verriet. Sie benötigte noch ein wenig Zeit bevor sie ihre Padawan wieder mitnehmen konnte. Im Augenblick war es noch zu gefährlich zum Honey House zurück zu kehren. Zwar war sie sich relativ sicher, nicht verfolgt zu werden, doch sie musste diesmal auf Nummer sicher gehen. Sie durfte keine Imperialen zu ihren Freunden führen.

Eine Weile streifte Chesara umher. Sie versuchte ihre Gedanken zu beschäftigten und von Pierre les Gray fern zu halten, doch das war leichter gesagt als getan. Schließlich, irgendwo in den mittleren Ebenen, fasste sie einen Entschluss. Es gab nur eine Möglichkeit, sich von den eigenen Problemen abzulenken: sie musste sich mit denen anderer befassen. Ihr Weg führte sie zu Azgeth. Die ehemalige Sith war die einzige, die Chesara das bieten konnte, was sie gerade brauchte, nämlich Ablenkung und die Möglichkeit, sich auf eine andere Aufgabe zu konzentrieren. Sie klopfte an der Wohnungstür und fragte sich, was sie heute erwarten würde.


- Coruscant - Mittelere Ebenen - Vor Azgeths Wohnung -
 
Zurück
Oben