Coruscant

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House || ▫ Vorin ▫ Chesara ▫ Steven & wer da noch so rumhoppelt

Ach wirklich? Weglaufen brachte nichts? Natürlich wusste er dass dies nichts brachte. Dies musste man ihm nicht erklären. Und dass es nicht so wie bei Mara laufen musste, war auch klar. Er wollte nur nicht noch einmal dasselbe erleben, das war alles. Vorerst war die Padawan sowieso aushäusig, sodass die Entscheidung noch bis mindestens dahin aufgeschoben war. Außerdem konnte man von ihm erwarten, jeden Padawan ausbilden zu können, sonst war die Meister – Beförderung wirklich fehl am Platz gewesen.

"Das weiß ich auch." , entgegnete er pikierter als beabsichtigt. Dies hatte er selbst längst erkannt. Durfte er jetzt noch nicht einmal für einen Moment zögerlich und misstrauisch sein? Man musste ihn nicht belehren, obwohl es wahrscheinlich gar nicht so gemeint war. Huh, da war er wohl heute doch etwas empfindlich. Ganz ruhig!

"Nun, wenn sie wieder im Haus ist, kann ich ja mal mit ihr reden."

Vorerst war die Sache abgehakt, was ihm durchaus gelegen kam. Es ging um den nicht vorhandenen Masterplan, der höchstens in Form von vielen kleinen Ziellisten existierte. Es gab mehrere Widerstandsgruppen, die sich nun zusammenfinden würden. Vorin war gespannt was am Ende dabei herauskam. Es konnte sicherlich nur helfen, wenn man sich wenigstens einigermaßen koordinierte. Was stand wohl als nächstes an? Wieder irgendein Gebäude sprengen? Patrouillen in den unteren Ebenen ausschalten? Mehr oder weniger war er für alles zu haben.

"Das wird sicher interessant. Dort kommen sicherlich viele verschiene Charaktere und Wesen zusammen. Die Vielfalt war schon immer die Stärke der Republik und der Jedi. Bleibt nur zu hoffen, dass die Widerständler auch zu Kompromissen bereit sind, und sich an Absprachen halten. Auf den Bericht bin ich jedenfalls schon sehr gespannt."

Als nächstes folgte ein Themenwechsel der Vorin völlig unvorbereitet traf. Wie aus dem Nichts tauchte ein Name auf, der fast schon zu einem anderen Leben zu gehören schien. Seit Monaten hatte er nichts von seiner älteren Schwester gehört. Vielleicht war er tatsächlich ein schlechter Mensch, aber er machte sich keine Sorgen um sie. Es interessierte ihn nicht einmal sonderlich. Für ihn war klar, dass sie sich nicht helfen lassen wollte, und lieber stur in ihrer Suppe kochte. Manche Menschen musste man einfach fallen lassen, damit sie selbst sahen was geschah. So hielt er es mit Nekki. Dies konnte ein Fehler sein, oder auch nicht. Allwissend war er nun mal leider nicht. Kurz kratzte sich der junge Meister am Kinn. So wirklich viel konnte er Chesara leider nicht berichten.

"Stimmt. Euer Gedächtnis trübt euch nicht. Nachdem ich meine Schwester auf Corellia beim Orden zurückließ, traf ich sie erst hier auf Coruscant wieder, nachdem sie mich informierte, dass sie hier ist. Das mit Padme muss irgendwann zwischen der Nachricht und meiner Ankunft geschehen sein. Sie erwähnte irgendetwas von einer Krankheit, konnte aber auch nicht viel mehr sagen. Es war vermutlich unangenehm. Näheres weiß ich leider auch nicht." Der blonde Jedi zuckte mit den Schultern. Es war wie es war. Ändern konnte er den Mangel an Informationen nicht.

"Eine der Hauptaufgaben scheint es in den letzten Monaten gewesen zu sein, den Orden zusammenzuhalten. Ein Kommen und Gehen, das keiner mehr überblickt."

Kaum war er wieder da, gingen die seltsamen Zufälle wieder los, bzw. die Macht. Wie aufs Stichwort öffnete sich die Tür. Jemand hatte es ziemlich eilig als er, bzw. sie den Raum betrat. "Nylia ist weg!" Fast schon hielt er dies für einen schlechten Scherz der Macht. Eines hatte sich wohl doch geändert. Früher hatte er solche Dinge nicht wahrhaben wollen, inzwischen wunderte ihn gar nichts mehr. Es war schön ein weiteres bekanntes Gesicht zu sehen, auch wenn die Umstände gerade etwas ungünstig waren.

"Hey! Äh … Jibrielle, richtig?"

Er winkte ihr symbolisch zu, blickte dann aber Chesara an, die eine Nachricht vorgehalten bekommen hatte. Scheinbar war jemand nicht mehr da wo er, bzw. sie sein sollte. Er kam doch etwa nicht gerade erst an und gleich darauf starb schon wieder eine Padawan? Dies konnte man denken wenn man paranoid war, doch soweit war es zum Glück noch nicht. Sollten sie nun aufbrechen um Nylia zu suchen? Hatte er das richtig verstanden?

"Wenn es hilft, ich habe einen Gleiter in der Nähe zu stehen." , bot er für den Fall einer akuten Suche an. Erstmal wartete er ab, da er nicht genau wusste, worum es genau ging und wer die Frau überhaupt war.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House || ▫ Vorin ▫ Chesara ▫ Steven ▫ Jibrielle & wer da noch so rumhoppelt
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Toms Hangar - Wohnung - Garten - Tom

Tom suchte über sein Datapad im Holonet nach Geräten, aus denen er Teile ausbauen und für sein Lichtschwert benutzen könnte. Es war schwierig gewisse Komponenten zu finden. Zwar hatte er schon eine kräftige Magnetplatte gefunden, mit der er sein Lichtschwert an seinen Gürtel befestigen könnte, aber die anderen Teile machten ihm Probleme. Vor allem, weil er nicht das Risiko eingehen wollte, direkt nach ihnen zu suchen. Das Holonet wurde schließlich überwacht.
Für einige Teile hatte er zwar gute Ideen, aber bis jetzt hatte er nichts Passendes gefunden. Da war zum Beispiel der Energiedurchlass. Er hatte geglaubt, ein ähnliches Bauteil aus einer bestimmten Blasterwaffe ausbauen zu können. Doch das Teil war zu groß und entsprach nicht den Anforderungen für ein Lichtschwert. Selbst wenn es in den Griff gepasst hätte und er es in sein Lichtschwert eingebaut hätte, so wäre ihm das Lichtschwert schon Sekunden nach der Aktivierung um die Ohren geflogen. Das war sicherlich nicht Ziel der Übung. Auch die Energiezelle machte ihm ziemliche Probleme.
Eine Diatium-Energiezelle mit konzentrierten, hochverdichtetem Trumponiumgas. Er fragte sich, ob man diese Art von Energiezellen überhaupt noch irgendwo käuflich erwerben konnte. Sicherlich waren sich die Sith sicherlich bewusst, das nicht nur sie diese Art von Energiezellen in ihren Schwertern benutzten, sondern auch die Jedi. Das würde natürlich bedeuten, dass er diese Art von Energiezelle auf Coruscant wahrscheinlich gar nicht finden würde. Er müsste irgendwann einmal Tomm fragen. Wenn sie Coruscant irgendwann wieder verließen, könnte er sich auf republikanischem Raum nach einer Energiezelle für sein Lichtschwert umsehen. Für die Primärkristallhalterung hatte er auch schon eine Idee, aber einen schweren Laserbohrer - ein Werkzeug aus dem Bergbau - würde er wohl kaum ohne Aufsehen zu erregen kaufen können. Genauso wenig wie ein Ersatzteil dafür. Also müsste er sich auch da gedulden.

Auf der einen Seite neben Tom schwebte das Trainingslichtschwert, welches Tomm ihm als Leihgabe gegeben hatte. Auf der anderen Seite schwebten die bisherigen Komponenten seines Lichtschwerts. Der Griff an sich sah schon ganz gut aus. Lediglich die Löcher am Oberen Ende und das für den Knopf welche natürlich mangels irgendeines anderen Bauteils noch den Blick nach innen erlaubten, nahmen dem Schwert die gefährliche, gefürchtete Aura eines Lichtschwerts. Es würde noch dauern, bis Tom alle Teile dafür zusammen hätte. Doch ein Anfang war gemacht. Das war die Hauptsache.
Die restlichen Teile für sein Lichtschwert würde er schon mit der Zeit zusammenbekommen. Wenn er ein teil fand, von dem er glaubte, dass es passen könnte, so müsste er es nur mit seinen Machtsinnen überprüfen. Er wusste genau was für Ansprüche die teile erfüllen mussten. Damit könnte er sicher sagen, ob es auch das richtige Teil für sein Lichtschwert wäre. Er hatte die Anleitungen von Tom auswendig gelernt. Er hatte das Trainingslichtschwert so lange mit seinen Machtsinnen untersucht, das er es in und auswendig kannte.

Langsam ließ Tom den Lichtschwertgriff am Rand des Garten zu Boden sinken und griff das Trainingslichtschwert aus der Luft. Vielleicht war es Zeit mal wieder ein paar Übungen mit dem Lichtschwert durchzugehen. Auch wenn Form I ziemlich abgehakt und fast schon plump wirkte, so war ihm der Gedanke des Sun djem, einen Gegner zu entwaffnen ohne ihm Schaden zuzufügen, schon irgendwie sympathisch. Glücklicher weise konnte er in seinen Lichtschwertkampf Erfahrungen aus seinem Fechttraining einfließen lassen. Wahrscheinlich wusste kaum jemand, dass es speziell für Schwerter eine antike Form des Fechtens gab. Zwar würde man auf dem Schlachtfeld wohl kaum jemandem begegnen, der mit einem Schwert umgehen konnte - außer einem Jedi oder Sith - aber wenn, dann sollte man doch darauf vorbereitet sein. Das Erwarten des Unwahrscheinlichen konnte einem das Leben retten.
Diese spezielle Form des Fechtens hatte weniger mit Anmut zu tun, als viel mehr mit Effektivität. Es gab Manöver bei denen man seinem Gegner die Parierstange in den Schädel rammte. Früher waren Schwerter einmal stumpfe Hiebwaffen gewesen. Heute, mit einem Lichtschwert war das natürlich nicht möglich. Alleine schon, weil man das Lichtschwert nicht an der Klinge anfassen konnte. Genau so wenig wie zum Beispiel ein Vibroschwert. Trotzdem profitierte Tom davon, dass man ihn in der Schule auch auf solche Dinge vorbereitet hatte. Vielleicht würden ja doch nicht alle seine Fähigkeiten brach liegen. Scheinbar konnte er zumindest die physischen Aspekte seiner Ausbildung teilweise gebrauchen. Ob er noch gut war in K’tara? Damals war er es gewesen. Er sollte das Mal wieder auffrischen.


Coruscant - mittlere Ebenen - Toms Hangar - Wohnung - Garten - Tom
 
[ Coruscant | untere Ebenen | ein Arbeiterviertel | Wohnblock | Apartment „D-4567“ | mit Noomi, Trayla im anderen Zimmer ]

Schweigen herrschte im Wohnzimmer. Für einen kurzen Augenblick hingen Crado und Noomi ihren eigenen Gedanken nach, denn in den letzten Tagen hatten sie wirklich schon eine Menge erlebt. Der Jedi-Ritter schaute sich beiläufig um. Allmählich gewöhnte er sich an die winzige Wohnung, welche sich in einem der zahlreichen Arbeiterviertel der Tiefebenen befand. Sämtlichen Räumen waren von einem muffigen Duft, den die kleine Belüftungsanlage nur äußerst schwer bekämpfen konnte, die gesamte Zeit durchzogen. Er musterte seine Schülerin. In den letzten Stunden hatte der Cathar kaum Zeit für sie gehabt. Zum Glück war Noomi ein Talent in Selbstbeschäftigung. Auf Crados Gesicht zeigte sich ein warmes Lächeln. 'Vielleicht klappt es heute...', dachte sich das Katzenwesen und gab ein Schnurren von sich.

Für den Bruchteil einer Sekunde schwelgte der Jedi-Ritter in der Macht. In der Macht spürte er alles Leben in der nahen Umgebung. Alltägliche Gefühle drangen sanft auf unterschiedlichen Wegen auf ihn ein und er begann förmlich darin zu baden. Kurz dachte er an sein altes Leben auf Nar Shaddaa, denn damals war der galaktische Bürgerkrieg weit weg gewesen. Einfache Probleme hatten ihn Tag für Tag geplagt. 'Und nun?', fragte er sich und aß weitere Frühstücksflocken. '… und nun bin ich im Zentrum aller Konflikte. Dazu auch noch verantwortlich für einen eigenen Schützling.' Mit einem leisen Zischen öffnete sich im Hintergrund auf einmal die Tür und Trayla trat ins Wohnzimmer. Sie wirkte munter. Gemächlich näherte sie sich dem Tisch.

„Sprecht ihr über mich?“, fragte sie unsicher nach und legte dabei den Kopf schief.

Lächelnd setzte sich das blonde Mädchen zu den beiden. Ihre Präsenz hatte in der Macht einen sehr angenehmen Farbton angenommen. Anscheinend fühlte sie sich, trotz der schrecklichen Umgebung, wohl. Freundlich erwiderte der Cathar das menschliche Lächeln mit seinem typischen Grinsen. Der katzenhafte Jedi dachte einen Moment über ihre Frage nach. Ehrlichkeit war für ihn wichtig, jedoch wollte er sie nicht gleich am Anfang ihrer Karriere bei den Jedi erschrecken. Nachdenklich kaute er die süßen Flocken, welche sich in seinem Mund befanden. Danach leerte er seine Schüssel in einem einzigen Zug. Erneut schaute er zu seiner eigentlichen Schülerin. Noomi war noch immer ziemlich schweigsam an diesem Morgen. Kurz schüttelte sich das Katzenwesen, dann wandte es sich Trayla zu.

„Ja, wir haben über dich gesprochen“, gestand Crado nach einer Weile. „Ich kenne mich leider bloß in den Grundzügen mit Visionen und deren Interpretation aus. Aus diesem Grund möchte ich in den nächsten Tagen mit Chesara sprechen. Vielleicht kann sie dir helfen.“

Plötzlich piepste sein Com-Gerät. Man hatte ihm eine Nachricht geschickt. Der Absender war, zum Erstaunen von Crado, die Rätin höchstpersönlich. Sie wollte sich mit ihm im Honey House treffen, weil mehrere Widerstandszellen ein geheimes Treffen organisiert hatten und die Jedi sich an dieser wichtigen Sache beteiligen wollten. Schnell tippte der Cathar eine Antwort. Selbstverständlich hatte er Chesara zugesagt. 'Nun ist der Moment doch schneller da als ich dachte', sinnierte er und lächelte über die Ironie, welche die Macht in manchen Situationen besaß. Wieder glitt sein Blick für einen kurzen Augenblick zu Noomi. Er musste ihr endlich seine weiteren Pläne verraten. Grazil stand der struppige Cathar auf und ging zu seinem persönlichen Gepäck. Viel besaß der Jedi-Ritter nicht, weshalb er nur für wenige Sekunden suchen musste. Crado kramte ein zweites Lichtschwert hervor.

Noomi, du und ich sollen an einem geheimen Treffen teilnehmen“, begann er gelassen zu erklären. „Dein Vibroschwert ist in dieser Gegend zu auffällig, deshalb möchte ich dir für diese Mission ein eigenes Lichtschwert geben. Wir fahren gleich ins Honey House, dort werde ich dich kurz in die Handhabung dieser traditionellen Waffe einweisen, bevor wir uns mit Chesara treffen. Okay?“

Mit diesen Worten überreichte er seinem Padawan das Stück Metall. Auf Lianna, in der bekannten Jedi-Basis, hatte er sich das Exemplar beim Quartiermeister, einem älteren Jedi, ausgeliehen. Crado wollte ihr nebenbei den Umgang im einem Lichtschwert zeigen, da Coruscant für eine große Anzahl für Waffen eigentlich nicht geeignet war. Vibroschwerter fielen bei einer möglichen Kontrolle durch imperiale Sicherheitskräfte einfach zu sehr auf. Außerdem musste sie in ein paar Jahren, etwa am Ende ihrer Ausbildung, ebenso eine eigenes Schwert konstruieren. Ganz aufmerksam beobachtete er seinen Schützling. Er wollte ihre Reaktion sehen. War sie überrascht? Hatte sie damit wirklich in diesem Augenblick gerechnet? Grinsend setzte er sich wieder auf seinen Platz. Nun stand ihre erste Bewährungsprobe bevor.

„Auf deinem Datapad dürftest du eine Menge Informationen zum Lichtschwert und dem Kampf mit dieser traditionellen Waffe finden“, sprach Crado weiter. „Wir werden gleich abgeholt. Ich möchte, dass du dich auf der Fahrt damit intensiv beschäftigst.“

…​

Erneut war Ral ihr Chauffeur. Schweigend brachte er die drei Jedi zum Honey House. Aus Gründen der Sicherheit hielt er aber nicht direkt davor, sondern ein paar Straßen weiter. Zusammen liefen der Cathar, die Nautolanerin und die menschliche Teenagerin zum Hintereingang, welcher natürlich von einem grimmigen Kerl bewacht wurde. Selbstverständlich hatte man die ungleiche Gruppe schon erwartet. Der Einlass war somit kein Problem. Sie gingen durch die hell beleuchteten Korridore des hinteren Bereichs, der nur für das Personal sowie die anwesenden Jedi zur Verfügung stand. Keiner der Gäste hatte Zutritt zu diesem Bereich, weshalb man hier am besten für die gesuchten Personen Unterschlupf bieten konnte. Crado ging schweigend voraus. Im Augenblick wollte er nicht reden, sondern lieber seinen persönlichen Gedanken nachgehen.

Einen Gang nach dem anderen passierten die drei. Crado ließ sich bloß von der Macht leiten als sie durch den hinteren Bereich gingen. Erst nach einer halben Ewigkeit erreichten sie einen Raum, der ziemlich groß war. Hier hielten sich einige Personen auf. Darunter auch Chesara. Sie unterhielt sich gerade mit einer fremden Person (Vorin Al Jevarin). Zusätzlich war in diesem Raum auch Steven, ein junger Padawan, anwesend. Noomi und Trayla gesellten sich zu dem Jungen. Gleichzeitig ging Crado zu dem Tisch, wo die blonde Rätin saß. Im ersten Augenblick wusste er nicht, ob er sich so einfach zu ihr setzen durften und wie er sie begrüßen sollte. Ihm waren die Gepflogenheiten der Jedi noch immer völlig unbekannt. Am Ende entschied er sich für eine leichte Verbeugung.

„Wie Sie sehen können, bin ich nun da“, stammelte er sichtlich nervös. „Nachher, wenn Sie kurz Zeit haben, muss ich mit Ihnen sprechen. Trayla hatte gestern eine Vision gehabt. Ich habe versucht ihr zu helfen, aber bin leider daran gescheitert. Vielleicht könnt Ihr dem Mädchen helfen – habe ich mir dann überlegt.“


[ Coruscant | untere Ebenen | Rotlichtviertel | „Honey House“ | Aufenthaltsraum | mit Noomi, Trayla sowie Chesara, Steven und einem Fremden (Vorin) ]

[OP: Ich geselle mich einfach mal mit meinen zwei Anhängseln dazu. :braue]
 
- Coruscant - Untere Ebenen - irgendein Hotel - Mara -

Die Luft brannte in ihrer Kehle, während sie ihren Körper weiter dazu zwang zu rennen als ob es hier um ihr Leben ging. Doch genau so war es, was immer sie verfolgte, es schien nie müde zu werden. Die Beharrlichkeit ihres Verfolgers, die Zielstrebigkeit war beängstigend. Sie rannte ohne zu wissen wohin es gehen sollte, was ihr Ziel sein sollte. Eine Verfolgung die kein Ende zu nehmen schien. Die Dunkelheit welche sie umgab und sie zusätzlich zu erdrücken schien, sich auf ihre Seele legte machte es umso schwerer. Sie hatte angst stehen zu bleiben und sich umzusehen. Angst davor gefasst und in etwas hineingezogen zu werden von dem sie vielleicht nie wieder los kam. Es war die Angst nie wieder zurück zu finden, die sie dazu veranlasste zu laufen und selbst wenn es bedeuten würde stets auf der Flucht zu sein. Es waren Träume, Träume die sie schon seit ewigen Zeiten verfolgte. Träume, die sie nicht los ließen und die sie nicht verstand. Sie waren wirr und erschreckend. Seit dem Tod ihrer Freundin, seit sie dies gesehen hatte in ihren Visionen und es dann hatte erleben müssen, seit dem ließen diese Träume sie nicht mehr los. Sie gab sich selbst die Schuld dafür. Sie hatte gewarnt, hatte es ausgesprochen und doch hatte man ihr nicht geglaubt. Man hatte sie schief angesehen und war der Ansicht dass die Zukunft nicht vorhersehbar sei, da sie sich ständig in Bewegung befand. Ja dem mochte sein und dennoch kannte sie Teile der Zukunft. Sie wusste was geschehen würde. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sie sah in all diese Schichten ohne zu verstehen weshalb. Niemand hatte ihr bisher helfen können. Doch ihre Fähigkeiten waren da, sie waren vorhanden und entstammten keinem Hirngespinst. Sie waren keine Einbildung, keine Fiktion sondern entsprachen der Realität.

Lauf...
Renne...
Eile, wenn du nicht sterben willst...
Lauf...

Wie ein Echo geisterte dies durch ihr Unterbewusstsein. Trieb sie voran ohne Halt zu machen.

Nicht umdrehen...
Sie tat es nicht. Sie würde es nicht. Mara spürte wie das Wesen näher kam, spürte dessen Atem schon fast in ihrem Nacken. Warum wurde es nicht müde? Weshalb vergrößerte sich die Distanz zwischen ihnen nicht? Sie konnte rennen soviel sie wollte, sie würde diesen Kampf, diesen Wettstreit nicht gewinnen.

Lauf, lauf um dein Leben...

Es waren Worte die sie sich zu Herzen nahm. Worte die sie immer und wieder antrieben auch wenn die Müdigkeit ihre Knochen lähmte. Ihr alles weh tat und sie das Gefühl hatte nicht mehr zu können.

Lauf oder du wirst sterben...

Sterben! Wäre es nicht einfach genau dies zu tun? Dem allem endlich ein Ende zu setzten? Weshalb rannte sie? Fragen, die erstickt wurden und an Bedeutung verloren während sie weiter rannte. Ihre Reserven anzapfte und keuchend weiter machte, bis sie den Boden unter ihren Füßen verlor und viel. Sie überschlug sich, spürte wie ihr Körper aufheulte. Dann blieb sie keuchend und benommen liegen. Warmes Blut floss über ihren Körper, ihr Atem ging schwer, stocken, röchelnd. Sie durfte nicht bleiben, durfte nicht! Doch ihr Körper versagte, er wollte nicht mehr, konnte nicht mehr. Alles um sie herum schien sich zu verändern, wurde dunkel und kalt. Ihre Seele rief nach Befreiung, doch sie wurde nicht gehört. Weder jetzt noch hier noch wo anders.

Das Wesen kam näher und näher. Sie konnte seine Schritte hören. Hörte wie es sie langsam einkreiste. Das Mädchen schloss die Augen, versuchte sich dazu zu zwingen nach oben und auf die Beine zu kommen hier nicht zu sterben. Ihr Körper zuckte, kämpfte gegen die eigenen Schwäche an. Sie wusste nicht woher sie die Kraft nahm, woher sie diese erhielt und für diesen Moment wollte sie es nicht wissen. Mühsam, langsam und qualvoll schaffte sie es auf die Beine. In ihren Lungen rasselte es als sie sich erhob und den Lauf von neuem begann. Dicht auf den Fersen ihr Peiniger, von dem sie noch immer nicht wusste wer oder was er war.

Keuchend und nach Luft schnappend erwachte Mara aus dem Traum, der sie so lange gefangen gehalten hatte. Es war nicht das erste Mal und es würde wohl nicht das letzte Mal sein. Unsicher sah sie sich in dem Raum um, sich fragend wo sie war ehe sie es erkannte. Ihre Fingernägel gruben sich in ihre Handflächen. Der Schmerz erschien so unwirklich.


„Warum bist du nicht hier? Weshalb hast du mich allein gelassen? Ist es die Strafe dafür, dass ich dich verlassen habe als ich noch ein Kind war?“


Ihre Worte halten von den Wänden des Raumes wieder. Doch auch sie blieben unbeantwortete.


„Warum sprichst du nicht mit mir? Du, der du ein Sith warst und wie ein Vater für mich. Hast du mich allein gelassen um mich zu quälen? Weshalb?“


Sie schrie fast. Worte der Verzweiflung und der Pein. Schmerz mischte sich mit ein.

„Bin ich dazu verdammt auf ewig zu leiden? Wo ist der Sinn, wo ist er?“

Ihre Stimme überschlug sich. Mara sprang vom Bett, fast irre vor Verzweiflung, nicht wissend was sie tun sollte. Ohne nachzudenken rannte sie aus dem Zimmer, betrat den Lift und rannte aus dem Hotel. Selbst als sie die Straßen der unteren Ebene erreichte machte sie nicht wirklich Halt. Gehetzt wie ein Tier sah sie von links nach rechts und rannte dann weiter. Wohin wusste sie nicht, doch die Verzweiflung trieb sie vorwärts. Ihr Traum wurde Wirklichkeit! Das Mädchen rannte und ihr langes blondes Haar schlug ihr ins Gesicht, peitschte hinter ihr her und verfing sich in kleinen Knoten. Ihr Blick war verschleiert wie von einer anderen Welt. Das sie Passanten an rempelte bemerkte sie nicht, noch hörte sie deren Flüche oder gereizte, beschimpfende Ausrufe. All dies existierte für sie nicht. Während sie die Strassen entlang hetzte, die so schmal waren wie kleinste Gassen merkte sie nicht, dass sie sich einem Ort näherte, an dem sie schon einmal gewesen war. Ein Ort, der alle Erinnerungen an den Tod ihrer Freundin in sich trug. Er war eine Sackgasse ohne jeglichen Ausweg. Mara blieb stehen da sie nicht weiter konnte. Die Erinnerung kehrte zurück. Sie sah Sen, sah wie ihre Freundin in diese Gasse getrieben wurde. Sah wie der Unbekannt sie Angriff. Das Spiel des Todes begann von neuem und wieder wurde sie Augenzeugin des Erbarmungslosen Kampfes zwischen einer jungen Frau und einem unbekannten Wesen, welches sich voller Freude auf sein Opfer stürzte. Mara schrie auf, versuchte diese Bilder zu vertreiben und dennoch gelang es ihr nicht. Jeder einzelne Schritt, jede einzelne Tat spielte sich von neuem durch. Sie sah die Vergangenheit, sah jede Kleinigkeit und spürte wie ihr Herz sich zusammen krampfte.

Sen...! Nein...!“

Sie schrie den Namen ihrer verstorbenen Freundin hinaus. Wo sie zuvor sich geschützt, sich in der Macht verborgen hatte durch eine Mauer stürzte jene nun in sich zusammen. Sie wurde davon gefegt wie durch einen Orkan, der nichts zurück ließ. Nun war sie ungeschützt, stand in dieser Gasse wie ein offener Punkt in der Macht für jeden sichtbar, der die entsprechenden Fähigkeiten dafür besaß. Wie ein Feuer brannte ihre Aura so hell, dass sie geblendet hätte, hätte sich ein anderer Jedi direkt neben ihr befunden. Wie betäubt griff ihre Hand in ihre Jacke.

Sie hatte versagt! Sen war gestorben und sie hatte schuld. Sie hatte ihre Freundin nicht richtig gewarnt, hatte andere nicht zur Hilfe geholt. Es war ihre Schuld. Sie war schuld!


'Mörderin! Du warst es die Sen hat sterben lassen! Du hast ihren Tod heraufbeschworen! Mörderin. Dein leben ist nichts Wert, du bist nichts wert. Du warst es noch nie!'

Sie vernahm ein bösartiges Lachen, welches sich durch ihr Unterbewusstsein schlich ebenso wie die Worte, die von daher stammten.


'Mörderin! Elende Mörderin. Du hast es nicht verdient zu leben. Feigling. Setze deinem Leben ein Ende! Befreie dich von all diesen Qualen! Nein? Bist du auch dazu zu feige? Kleines dummes Mädchen. Stirb, denn nichts anders hast du verdient.'

Wieder und wieder halten diese Worte durch ihren Kopf, durch ihr Bewusstsein. Dieser jemand wollte dass sie starb, weil sie selbst es wollte. Ja sie wollte sterben, sie wollte nicht mehr sein. Wollte nicht mehr leben müssen um all dies über sich ergehen zu lassen. Ihre Hand umfasste ein Messer, welches sie nun langsam hervor zog.

'Benutze es! Los benutze es!' Das Krankhafte Lachen mischte sich unter die Worte.
'Sei kein Feigling. Mörder haben den Tod verdient! Sie müssen büßen. Nichts anderes ist ihnen vorherbestimmt. Nichts!'

Sie glaubte die Worte, glaubte sie in all ihren Facetten. Ein wertloses Leben hatte kein Anrecht darauf zu existieren. Ebenso wenig durfte eine Mörderin weiterleben.

'Setzt deinem Leben hier und jetzt ein Ende. Für immer und du wirst endlich frei sein!'

Mara schloss die Augen. „Eine Ende für immer!“ Sie griff die Worte auf, murmelte sie vor sich hin und öffnete nach wenigen Sekunden die Augen wieder. Das Blau hatte sich verändert, war blass geworden und nichtssagend. Ihre Hand mit dem Messer glitt wie in einem Trauma zu ihrem Arm. Durchschnitt den Stoff ihres Jackenärmels und legte den Arm darunter frei. Als dies geschehen war glitt die Scharfe Klinge über ihre Haut auf der Suche nach der Hauptschlagader. Sie suchte und sie fand die Stelle. Die Klinge der Waffe bohrte sich in die Haut. Blut tropfte heraus als Mara das Messer weiter schneiden ließ und sie damit die Pulsader öffnete. Es würde ein langsamer, qualvoller Tod werden. Das Mädchen ließ die Waffe fallen, welche zu Boden glitt und klirrend zum liegen kam. Sie hörte es nicht.

'Jetzt wird dein erbärmliches Leben bald enden. Du wirst frei sein. Sterben an einem Ort an dem ein anderer Mensch starb den du nicht gerettet hast. Jeder erhält was er verdient!“

Die Stimme in ihrem Kopf wurde leiser. Mit jeder Sekunde die verstrich fühlte sie sich schlechter. Dann gaben ihre Füße unter ihr nach und sie fiel zu Boden. Ihre Augen waren weit geöffnet und blickten in eine Welt, die so grausam zu ihr gewesen war. Sie Sekunden verstrichen. Ihre Aura flackerte hell auf. Bald schon würde sie auf ewig verschwinden.


- Coruscant - Untere Ebenen - Gasse in der Sen ums Leben kam - Mara (auf dem Weg ins Jenseits) -
 
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Vermutlich würde Padmes Verschwinden für immer ein Rätsel bleiben. Zumindest sah es ganz danach aus. Chesara seufzte lautlos und räumte die inzwischen leeren Teller ineinander, als sich die Tür öffnete und Jibrielle hinein stürmte. Sie fackelte nicht lange und hielt sich nicht mit Begrüßungen an Vorin auf, sondern hielt Chesara ihr Com hin und erklärte, dass Nylia fort sei.

"Was?"

Fragte Chesara verständnislos, nahm das Com und las die zwei Zeilen, die die Padawan hinterlassen hatte. Sie war also auf der Suche nach Tylaar, der sich schon viel zu lange nicht mehr gemeldet hatte. Chesara presste die Lippen aufeinander. Sie hatte ihn gefragt, ob er sich der Verantwortung bewusst war, wenn er Nylia ausbildete und er hatte ihr versichert, dass er seine Sache gut mahen würde! In Wirklichkeit hatte er sich bisher kaum um das Mädchen gekümmert, war nur unterwegs und ließ sie hier alleine. Nachdenklich reichte Chesara das Com an Jibrielle zurück. In dem Augenblick kamen auch Crado, Noomi und Trayla herein. Das war sehr schnell gegangen. Chesara hatte die Nachricht ja erst vor wenigen Minuten abgesandt. Sie begrüßte Crado, der sie darum bat, später mit ihr über Traylas Visionen sprechen zu können. Sie nickte.

"Natürlich. Dazu werden wir sicherlich gleich Zeit finden."

Sagte sie ihm zu und warf einen Seitenblick zu Vorin hinüber, der dies mitbekommen haben musste. Wenn er nicht ohnehin schon skeptisch wegen Traylas Visionen gewesen war, dann musste dieser Wortwechsel ihn jetzt noch bestätigt haben. Aber erst musste sich Chesara mit der verschwundenen Padawan befassen.

"Hast du eine Ahnung, wie lange sie schon fort sein könnte?"

Fragte sie Jibrielle, denn an der Nachricht selbst konnte sie nicht sehen, wann diese geschrieben worden war.

"Wann hast du sie denn das letzte Mal gesehen?"

Verflixt, wie konnte das Mädchen nur einfach alleine los ziehen um Tylaar zu suchen? Warum war sie denn nicht zu Chesara oder zu den anderen Padawanen gegangen um um Hilfe zu bitten?

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Es wurde kalt obwohl die Sonne schien und sie eigentlich gewärmt hätte. Dies tat sie wohl auch, doch durch den Verlust des Blutes fiel auch ihre Körpertemperatur. An ihren Augen zogen langsam Bilder vorüber. Bilder die sie kannte und die einige Bereiche ihres bisherigen Lebens aufwiesen. Bereiche ihrer Kindheit. Ihr Leben auf der Straße als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war. Ihre Eltern hatte sie nie kennen gelernt, sie wusste nicht einmal woher sie stammte. Sie wusste nur, dass sie auf Bastion gewesen und dort in den Straßen gelebt hatte. Es war ein harter Kampf gewesen der nicht ungefährlich gewesen war. Ständig hatte sie um Nahrung kämpfen müssen. Als Mädchen konnte man schnell zu einer Zielscheibe werden und so hatte sie versucht sich als Junge auszugeben. Dies hatte eine Zeit lang funktioniert. Oh ja es hatte, denn sonst wäre sie wohl nicht mehr hier. Als sie lernte zu kämpfen und sich durch zuschlagen erhielt sie das erste Mal Respekt und wurde zumindest ein wenig angenommen. Doch schon damals hatten die Bilder der Visionen sie häufig übermannt und dann hatte es Tage gegeben in denen sie wie erschlagen auf ihrem Lagerplatz gelegen hatte ohne irgendetwas mit zu bekommen. Fast apathisch.

Dann eines Tages, war sie von einem gefunden und aufgelesen worden, der etwas in ihr zu sehen schien. Von diesem Moment an hatte sie endlich jemanden, an den sie sich halten konnte. Der für sie da war und bei dem sie das Gefühl hatte jemand zu sein. Sie sah wie Charon sie belehrte, wie er ihr vieles klar machte. Sie war noch so jung gewesen, so unschuldig, nicht wissend und unerfahren. Er hatte sie geschult und hatte ihr gezeigt wie sie mit ihren Fähigkeiten umgehen konnte. Solange er da war, war der Schrecken, der es mit sich zog nicht so gewaltig. Auch wenn sie oft weinte und Angst hatte so beruhigte er sie. Er schaffte es stets sie aufzubauen und mit der Zeit lernte sie weit mehr. Ein ungeschliffener Diamant wurde langsam geschliffen und dennoch schaffte er es nicht sie gänzlich zum manipulieren. Sie wurde älter und sie erkannte dass die Wege der Sith die falschen waren. So verließ sie den Orden und denn Mann, den sie über alles liebte. Die darauf folgende Zeit verbrachte sie mit Tagelöhner arbeiten ehe sie ihre liebe für das Fliegen startete. Sie sah wie sie sich anstrengte, alles dazu beitrug und wie sie es schaffte. So wurde sie zur Pilotin einer freien Allianz. Doch ihre Gabe blieb bestehen und wurde schlimmer. Nachdem sie Charon verlassen hatte verschwand auch der Schutz und die Verbindung die zwischen beiden geherrscht hatte wurde schwächer, auch wenn sie niemals verschwand.

Die Bilder zogen vorüber zeigten weiter Dinge in einem straffen Ablauf ehe sie auf Corellia gelangte und das erste mal mit den Jedi zusammen traf. Es war Satrek gewesen, der sie nicht verstanden, der ihre Gabe nicht ernst genommen hatte. Dies hatte ihr damals schon einen Stich versetzt und trotz dem hatte sie gekämpft. Dann brachen die Kämpfe im Orden aus und sie traf auf Mara Jade. Eine Zeit lang waren sie Meister und Schülerin. Sie traf erneut auf Charon, der versuchte sie auf seine Seite zurück zu ziehen doch sie widerstand. Was dann geschah wusste sie nicht und sie erhielt keine Bilder. Auf irgendeinem Planeten wachte sie in irgendeinem Krankenhaus auf wo sie gesagt bekam sie hätte im Komma gelegen. Von Jade keine Spur. Die Verbindung war verschwunden und gleich wie viel Mühe sich Mara gab, sie konnte nichts spüren. Es war wie ein tiefes Loch gewesen.

Als nächstes erblickte sie einen Raumhafen. Eine Gruppe von Jedi und darunter Vorin, der alles in ihrem Leben verändert. Die Liebe zu ihm gab ihr halt und sie erlebten eine glücklich Zeit, eine sehr glückliche wenn auch nur kurze. Ossus zog vorüber, ebenso Jo die ihre neue Meisterin wurde. Dann kam der Mord an Sen und ihr Zusammenbruch...

Nun lag sie hier, hier in einer Sackgasse an einem Ort an dem sie schon einmal war, während ihr Leben dahin siegte. War dies alles? Sollte dies alles gewesen sein? Sie war eine Verdammte, schien es immer gewesen zu sein. Ihres Lebens überdrüssig wollte sie nichts mehr als sterben. Diese Welt verlassen um vielleicht in eine andere geboren zu werden. Aber wer sagte ihr, dass jene besser werden würde? Wer sagte ihr, dass sie nicht dort auch erleben musste, was sie hier erlebt und durchgestanden hatte. Wer war sie? Was war sie und weshalb existierte sie? Was war sie nicht? Was wollte sie sein und was sollte aus ihr werden? Hier, sollte sie überleben, oder in der Zukunft? Konnte man eine Welt verlassen um auf eine andere zu gelangen, frei von Problemen und Ängsten? Gab es so etwas überhaupt? Wenn nicht, machte es dann einen Sinn sein Leben zu beenden?

Die Minuten zogen sich dahin und Mara war übel. Den Tod, welchen sie für sich gewählt hatte ging nur langsam und Qualvoll von statten. Ihr Körper atmete noch, ihr Herz schlug noch und ebenso floss ihr Blut noch. Auch wenn es aus ihrem Handgelenk floss und damit nur langsam und widerwillig das Leben aufgab. Sie spürte die Leere in sich. Spürte sie um sich herum und ihre Gedanken gingen erneut auf Reisen. Die Wanderschaft führte sie zu Vorin zurück und den schönen Stunden mit ihm, ehe sie alles zunichte gemacht hatte. Sie hatte ihn verlassen. Hatte ihn stehen lassen weil sie der Ansicht gewesen war, dass es ein Fehler gewesen wäre ihn in all dies mit hinein zu ziehen. Es wäre ein Fehler gewesen! Wie hätte sie dies tun können, wo er selbst so viel erlebt und durchgemacht hatte!? Er hätte dies nicht ausgehalten. Er hätte dem nicht standhalten können und letztlich wäre er es gewesen, der gegangen wäre. Also war sie gegangen. Er hatte frei ein sollen. Frei von alle dem und dennoch hatte sie ihn sehr verletzt. Dies wusste sie. Hätte sie etwas anderes tun können? Wäre etwas anderes richtig gewesen? Wohl nicht. Würde er ihr je verzeihen? Würde er dies je verstehen? Auch dies wusste sie nicht und in diesem Moment hätte sie es so gern gewusst. Wo war er nur und wie ging es ihm?

Warum kamen jetzt all diese Fragen in den Sinn? Weshalb jetzt? Vielleicht weil sie nun erkannte dass es Dinge in ihrem Leben gab, deren Entscheidungen sie falsch getroffen hatte!? Jetzt wo alles an ihr vorüber zog, wo alles ein Ende finden sollte, sollte sie da erkennen? Wenn das Universum als solches nicht ungerecht war, dann wäre es jetzt soweit. Die Nebel um sie herum wurden dichter und hüllten sie weiter ein. Es viel ihr schwerer die Augen offen zu halten. Langsam glitt ihr Körper in das Jenseits hinüber. Bald hatte es ein Ende.


- Coruscant - Untere Ebenen - Gasse in der Sen ums Leben kam - Mara (auf dem Weg ins Jenseits) -
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Toms Hangar - Wohnung - Garten - Tom

Form I war nicht besonders schwer. Die Grundzüge ließen sich leicht erlernen. Besonders wenn man bereits einiges an Vorwissen hatte, so wie Tom. Natürlich würde es noch lange dauern, bis er die Form gemeistert hätte. Doch er war sich sicher, dass er das schon irgendwann schaffen würde. Langsam bewegte er sich mit gleichzeitig ausgeführten Schlägen, Ausfällen, Finten, Balestra, Battuta, Flèche, und diversen anderen Aktionen durch den Garten. Doch dann hielt Tom mitten in seinen Lichtschwertkampfübungen inne. Da war plötzlich dieses Gefühl. Als wäre etwas hinter ihm. Alls Tom sich herumdrehte, verschwamm seine Wahrnehmung für einen Augenblick. Er blinzelte.

Tom war nicht mehr in seinem Garten. Zumindest sah es nicht mehr so aus. Um ihn herum schien sich ein dichter Wald auszudehnen. Es sah für Tom aus wie die Wälder von Naboo. Vor ihm, in sanftem Blau gezeichnet, schwebte seine Mutter. Tom starrte sie sprachlos an. Ihr Geist - etwas anderes konnte es nicht sein - schwebte einen halben Meter über dem Boden. Wie war das möglich? Seine Mutter eins mit der Macht? Gut, sie war wahrscheinlich genauso wie er machtbegabt gewesen - anders ließ sich ihr grüner Daumen nicht erklären - aber das? Toms Augen wollten förmlich aus ihren Höhlen quellen.


„Mutter?“

Toms stimme zitterte. Das Selbstvertrauen das er sich langsam wieder aufgebaut hatte, schien gerade einfach so zu verschwinden. Man sah ihm förmlich an, wie verwirrt und verunsichert er gerade war. Doch seine Mutter antwortete nicht. Lediglich ein sanftes Rauschen ging durch die dichte Vegetation, die ihn umgab. Was war das hier? Eine Mischung aus Vision und Erscheinung? So etwas hatte er noch nie erlebt.
Ohne, dass er sich darauf vorbereiten konnte, strömten Bilder in seinen Geist. Bilder von Ihm, Bilder von seinem Leben, Von Menschen die er kannte. Erst rasten die Bilder unbeschreiblich schnell an seinem inneren Auge vorbei. Es war nicht einmal Zeit für Stimmen oder Geräusche. Doch Schritt für Schritt würden die Bilder langsamer. Immer wieder sah Tom dieselbe Situation. Die einzige, welche sich wiederholte, war jene, wie er mit Mara auf den Damentoiletten des Honey House geredet hatte. Immer wieder spielte sich die Szene vor seinem geistigen Auge ab. Dazwischen waren Bilder von Tot und Schmerz gesät. Alles Gefährliche und Grausame was Tom jemals erlebt hatte und dazwischen Mara.


„Was willst du mir sagen?“

Wimmerte Tom. Er war zu nichts anderem in der Lage. Die Bilder brachen alte Wunden in ihm wieder auf. Wunden, die noch weit davon entfernt waren, zu Narben zu werden. Es war nicht körperlich aber seelisch schmerzhaft.
Der Geist seiner Mutter schwebte langsam näher an ihn heran. Je näher sie ihm kam. Desto langsamer wurden die Bilder. Schließlich blieb nur ein einzelnes Bild von Mara vor seinem inneren Auge stehen. Dann wurde es ihm klar. Ein Gedanke, der nicht sein Eigener war, strömte in seinen Kopf. Der Gedanke kam von keinem Wesen. Er kam von der Macht. Von derselben Macht, die ein Abbild seiner Mutter zu ihm gesandt hatte. Oder war es mehr als nur ein Abbild?

Tom blinzelte ein zweites Mal. So plötzlich wie die Vision/Erscheinung gekommen war, so schnell verschwand sie wieder. Tom glaubte dass ein paar Minuten vergangen wären. Das ganze hatte jedoch nur wenige Millisekunden gedauert. Tom stand perplex in seinem Garten. Das Trainingslichtschwert fiel ihm aus der Hand und deaktivierte sich selbst auf dem Weg zum Boden. Beim Aufprall erklang ein leises Geräusch, das Tom trotz seiner geringen Lautstärke in die Realität zurück holte. Mit einem großen Satz ging Tom vom Stand in den Spurt über. Er wusste was zu tun war. Ein Kurzer Zwischenstopp in der Küche und einen herausgerissenen Sanitätskasten später stürzte Tom förmlich die Treppen seiner Wohnung hinunter. Er jagte wie von der Tarantel gestochen zur Smee und besorgte aus dem Sanitätsmaterial des Schiffes einige Dinge, die es in dem kleinen Kasten in seiner Wohnung nicht gab. Vor allem aber hatte er selbst in letzter Zeit die Vorräte in seiner Wohnung aufgebraucht. Bepackt mit jeder Menge an Sanitätsmaterialien verließ er die Smee wieder.
Ein verbaler Code öffnete die Heckklappe seines Airspeeders. Alles was er aus seiner Wohnung und aus der Smee mitgenommen hatte, landete im Laderaum des Luxusspeeders.
Mit leisem Surren schloss sich die Klappe wieder, während Tom zum Cockpit hastete. Mit zitternden Händen schob er einen Codezylinder in die dafür vorgesehene Vertiefung und
startete die Maschinen des Speeders. Seine Fernbedienung öffnete die Tore seines Hangars. Vor ihm schoben sich die großen Durastahlgebilde viel zu langsam auseinander. Als die Öffnung gerade groß genug für den Airspeeder war, ließ Tom das Gefährt nach vorne schießen.


Coruscant - mittlere Ebenen - auf dem Weg zum Honey House - Airspeeder - Tom
 
- Coruscant - Untere Ebenen - irgendwo in den Straßen-

Nylia war seit einigen Stunden unterwegs, wie sie dank einem Chronometer über dem Eingang eines nicht gerade vertrauenserweckenden Ladens erfuhr, bevor ihr Comlink eingehende Anrufe meldete. Sie fand eine halbwegs ruhige Ecke, in der sie nicht so stark wie sonst die ganze Zeit das Gefühl hatte, als würden sie alle Wesen auf der Straße anstarren. Dort schaute sie auf das Display. Jibrielle versuchte sie zu erreichen. Nylia hob nicht ab, auch wenn sich sofort ihr schlechtes Gewissen meldete. Die Padawan würde sie sicherlich davon überzeugen wollen, sofort umzukehren. Nylias Zweifel waren so schon groß genug und sie wollte nicht riskieren, dass sie klein beigeben würde. Jibrielle war aber hartnäckig und schickte schließlich eine Nachricht, als sie erkannte, dass Nylia sie ignorierte.

~~~~~Verschlüsselte Com-Nachricht an Nylia Zairee ~~~~~

Liebe Nylia,

wieso bist du bloß alleine los! Bitte sag uns wo du bist und wir kommen zu dir! Bitte, melde dich. Du solltest wirklich nicht alleine nach ihm suchen!

Liebe Grüße,
Deine Jibrielle

~~~Ende der Nachricht~~~


Nylia zögerte, dann antwortete sie aber. Wenigstens das sollte sie tun und das war sie den anderen schuldig.

Verschlüsselte Com-Nachricht an Jibrielle Dari:

Hallo Jibrielle!
Ich bin alleine los, weil Tylaars Nachrichten sagten, dass ihr herausgehalten werden sollt. Es soll keine Verbindung zu euch zu finden sein. Mir geht es gut. Ich weiß nicht, wo ich gerade bin, aber ich schaffe es, macht euch keine Sorgen. Ich bin immer alleine durchgekommen, mich kriegt nichts unter. Ich weiß, wie ich zurechtkomme, auch hier unten. Ich finde ihn, irgendwie. Ich weiß einfach, dass ich ihn suchen muss. Ich muss es tun. Macht euch keine Sorgen, bitte. Das will ich nicht. Verzeiht mir bitte, wenn ihr euch wegen mir den Kopf zerbrecht. Das müsst ihr nicht. Ich melde mich wieder.

Liebe Grüße
Nylia

Ach, was ich die ganze Zeit schon einmal wollte: Danke für alles am ersten Tag. Danke auch an Chesara. Und Grüß Adrian bitte von mir. Sag ihm, dass er sich nicht unterkriegen lassen soll. Er weiß, was ich meine.

Ende der Nachricht


Nylia atmete tief durch, nachdem sie die Nachricht abgeschickt hatte und machte sich dann daran, gründlich alle Spuren aus ihrem Comlink zu löschen, die mit Tylaar oder den Jedi in Verbindung gebracht werden könnten. Bisher hatte sie nicht daran gedacht, aber bevor sie ihre Suche fortsetzen würde, wollte sie das schleunigst nachholen. Sie änderte danach noch die Kontakteinträge. Tylaars Namen ersetzte sie durch einen anderen und bei den anderen löschte sie die Nachnamen. So würde man hoffentlich keine für sie nachteiligen Schlüsse ziehen, sollte es doch Probleme geben und wenn man ihr das Comlink abnehmen sollte. Sobald das erledigt war, ging Lia weiter. Sie war schon ein gutes Stück in den unteren Ebenen vorangekommen. An für sich hatte sie sich hoffnungslos verirrt, wenn sie ehrlich zu sich selbst war. Trotzdem sagte ihr ein untrügliches Gefühl, dass sie noch auf dem richtigen Weg war. War es das, was Tylaar gemeint hatte? Die Macht? Er hatte sie bei ihrem Weg zum Hauptquartier des Widerstands aufgefordert, die Augen zu schließen und schon da hatte Nylia gemerkt, dass sie ihren Weg eigentlich nicht nur mit ihren normalen Sinnen wahrnahm. Sie hatte es selbst nie gemerkt, aber da war etwas, das sie leitete. Auch wenn sie keine Ahnung hatte, wie sie diese Tatsache ausnutzen konnte oder wie das funktionierte, Nylia vertraute jetzt auf dieses Gefühl und hoffte, dass sie sich damit nicht um Kopf und Kragen brachte. Bisher schien sie aber Glück zu haben. Sie hatte bereits einige Leute getroffen, die Tylaar anhand ihrer mehr als wagen Beschreibung von ihm - um nicht zu sehr aufzufallen und die Aufmerksamkeit hier unten nicht erst recht auf ihn zu lenken- wiederzuerkennen glaubten. Wahrscheinlich gab es in den unteren Ebenen hunderte von brünetten Menschenmännern, schlank, trainiert und wortkarg. Eine bessere Spur hatte Nylia aber nicht und so folgte sie den Hinweisen, auch wenn ihr die Blicke von manchen der Kerle, die sie angesprochen hatte, ganz und gar nicht gefielen. Ihre Hand befand sich daher auch die meiste Zeit in ihrer Tasche und umklammerte den Blaster. Nylia versuchte ruhig zu bleiben. Natürlich musste sie auf der Hut sein, denn in den unteren Ebenen lungerte die Verbrecherwelt Coruscants herum, aber wenn sie sich verrückt machte, würde sie wahrscheinlich einen Fehler begehen, der sie erst in Schwierigkeiten brachte.

Nylia war noch eine ganze Zeit unterwegs, bevor sie sich Gedanken darüber machte, wie es weiter gehen sollte. Unschlüssig schaute sie sich um. Natürlich hatte sie immer noch keine Ahnung, wo sie eigentlich war, aber die Gegend wirkte noch abgelegener und düsterer als die Viertel, durch die sie in den letzten Stunden gewandert war. Wenn Tylaar hier gewesen war, dann würde das jedenfalls passen. Wenn er untertauchen wollte, dann war so eine Gegend gut dafür geeignet. Wenigstens für einen Moment wollte sie sich hinsetzen und entschied daher, sich in einer der Kneipen ungesehen irgendwo in einer Ecke einen Platz zu suchen. Auf offener Straße wollte Nylia jedenfalls nicht herumsitzen. Sie fühlte sich sicherer, wenn sie in Bewegung war. Sie suchte sich die Bar aus, die von außen am vertrauenerweckendsten erschien. Es war dennoch ein Laden, den sie sonst nie betreten hätte, aber sie konnte jetzt nicht wählerisch sein. Nylias Plan funktionierte nur leider nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatte. Es war nur noch Plätze direkt am Tresen frei. Umkehren und die Bar verlassen wäre aber auch blöd, da sich sofort alle Augen im Raum auf die junge blonde Frau richteten. Nylia straffte daher ihre Schultern und ging ohne darauf zu achten nach vorne und setzte sich auf einen der Hocker. Es dauerte nicht lange und der Barkeeper, ein Menschenmann mittleren Alters, lehnte sich zu ihr herüber.


„Und, Schätzchen, was kann ich für dich tun?“

„Noch nichts, danke.“

„Okay, aber wenn du deine Meinung änderst, bin ich sofort nur für dich da.“

Nylia verfluchte innerlich ausgiebig, dass sie nicht einen Credit hatte und auch nicht auf die Idee gekommen war, sich Proviant im „Honey House“ zu organisieren. Sie hatte höllischen Durst und bekam langsam Hunger. Sie schien jedenfalls einen mehr als neidischen Blick auf die Getränke der anderen Gäste zu werfen, denn der Barkeeper stellte ihr irgendwann ein Glas vor die Nase.

„Schätzchen, du siehst blass aus. Hier, geht aufs Haus. Sag das nur nicht weiter. Sonst heißt es, der alte Sammu wird weich und lässt sich von ein paar hübschen Augen rumkriegen.“

Nylia musterte das Glas skeptisch und zögerte lange, bis ihr Durst siegte und sie zaghaft nippte. Der Inhalt schmeckte okay und sie glaubte, dass sie Sammu, so hieß der Barkeeper also, halbwegs vertrauen konnte. Sie merkte die unzähligen Blicke auf sich und damit es so erschien, als gehörte sie hierher, verwickelte sie den Mann in ein Gespräch. Nach einigen Minuten meinte sie, dass sie sogar nach Tylaar fragen könnte.

„Deswegen bist du also hier, Schätzchen? Ich wunderte mich schon, was so ein junges Ding wie du hier treibt. Sowas wie dich sieht man hier nicht oft.“


„Haben Sie ihn gesehen? Er ist ungefähr 1, 80 Meter groß und hat kurze braune Haare und helle Augen. Er ist eher still.“

„Wen suchst du denn da? Deinen Freund?“

Nylia ignorierte den belustigten Unterton in seiner Stimme. Wieso meinte eigentlich jeder, dass Tylaar und sie etwas am Laufen hatten? Selbst Fremde? Bei den Sternen, das nervte!

„Nein. Er ist… mein Bruder. Er ist mein großer Bruder und er ist der einzige, den ich noch habe.“

Die Mitleidnummer half immer. Nylia zauberte auf Kommando Tränen in ihre hellen Augen. Sie besaß was das anging ein beachtliches Schauspieltalent. Prompt änderte sich auch Sammus Haltung und er lehnte sich weiter zu ihr herüber. Es hätte Nylia nicht gewundert, wenn er ihr gleich das dreckige Spültuch gegeben hätte, mit dem er die Gläser polierte, damit sie sich die Tränen wegwischen könnte. Er kratzte sich unbeholfen am Kinn und Nylia nahm das als Zeichen, noch einen draufzusetzen.

„Mom und Dad sind schon lange tot und er sorgt sich um mich. Er macht das super, aber… Spielprobleme, weißt du? Manchmal ist er nachts nicht heimgekommen. Das kenne ich, aber jetzt sind es schon Tage und ich habe Angst um ihn.“

„Ich habe niemanden gesehen, auf den deine Beschreibung passt, aber wenn du willst, höre ich mich mal um. Man bekommt hinter dem Tresen ja so einiges mit.“

Nylia nickte dankbar und schniefte noch einmal herzerweichend. Sie dankte ihm mit einem Lächeln, was den armen Kerl noch mehr aus der Fassung brachte. Er murmelte etwas vor sich hin und beschäftigte sich dann auffällig intensiv damit, eine Bestellung auf der anderen Seite des Tresens aufzunehmen. Nylia nutzte die Gelegenheit, um auf ihr Comlink zu schauen, aber keine neuen Nachrichten wurden angezeigt.

Sie schrak zusammen, als plötzlich jemand an ihr vorbeihuschte. Sie glaubte es jedenfalls, denn sie hatte eine Bewegung, einen Schatten aus den Augenwinkeln wahrgenommen. Als sie aufsah, konnte sie aber niemanden entdecken, der in die entsprechende Richtung lief. Verwirrt bemerkte sie, dass die Neige in ihrem Glas ein wenig hin und her schwappte. Nylia musterte unauffällig die Leute neben sich, aber niemand schien sie zu beachten. Mit einem Kopfschütteln steckte sie das Comlink weg. Wahrscheinlich war sie selbst gerade an das Glas gekommen, als sie so hochgeschreckt war. Es war nichts und ihre Nerven spielten ihr einen Streich. Da sie immer noch Durch hatte, leerte sie ihr Glas und entschied sich dann, weiterzugehen.

Nylia huschte zum Ausgang, ohne dass ihr neuer Freund hinter der Bar etwas bemerkte und marschierte weiter durch die nur noch spärlich beleuchteten Straßen des Viertels. Bald bekam sie Kopfschmerzen und ihre Sicht wurde leicht verschwommen. Großartig, ihr Körper wollte nicht mehr. Sie hatte wohl nicht gemerkt, wie erschöpft sie wirklich war. Nylia stolperte zu einer Hausecke herüber und wollte sich festhalten, aber ihre Sicht flimmerte so, dass sie stattdessen danebengriff und in die kleine Gasse daneben hineinstolperte. Mit einem leisen Fluch landete sie unsanft auf den Knien. Aufstehen wollte nicht funktionieren und ihr wurde langsam schwarz vor Augen. Nylia kramte in ihrer Tasche und wollte eine Nachricht an Jibrielle oder an irgendjemanden schreiben. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht mit ihr und sie konnte nicht so hilflos hier herumliegen. Nylia musste jemanden zur Hilfe rufen, dringend. Zu der Einsicht war sie nun doch gekommen.

Leider nützte es ihr nichts mehr. Das Comlink landete polternd auf dem Boden neben ihr und Nylia sackte bewusstlos zusammen.

Sie bemerkte so nicht, wie wieder ein Schatten neben sie huschte. Die haarige Pranke eines Defel griff sich das Comlink und ihr Besitzer musterte dann die junge Frau. Das war also die kleine Schwester seiner Beute. Dummes Mädchen! Da schaffte es dieser Zaith, sich zu verstecken und sich nicht von den Kopfgeldjägern finden zu lassen, die man auf die Leute vom Widerstand und ihre Freunde angesetzt hatte und dann rannte dieses dumme Kind hier herum und fragte nach ihm und posaunte herum, dass sie sein Schwesterlein war. So jung, so naiv… Ihr großer Bruder schien das taktische Talent in der Familie abbekommen zu haben.

Jetzt hatte der Defel ein Mittel, um Zaith aus seinem Versteck zu locken. Wenn ihm das Mädchen nichts würde sagen können, dann war sie das perfekte Druckmittel. Manchmal hatte er eben einfach Glück, dachte sich der Kopfgeldjäger, während er alles dafür vorbereitete, um das Mädchen mitzunehmen. Das Betäubungsmittel, das er ihr in den Drink gemischt hatte vorhin, würde noch ein wenig wirken. Er hatte also Zeit.


- Coruscant - Untere Ebenen - irgendwo in den Straßen-Nylia mit einem Kopfgeldjäger (Ein Defel-NPC-)
 
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[ Coruscant – untere Ebenen – Honey House – Sozialraum | Miley und Adrian ]

Was war das? Ein zweites Lichtschwert! Ein zweites?! Verdammt.
Erst lobte Miley ihn und dann sowas. Zwei Lichtschwerter – damit hatte er noch nie zu tun gehabt.
Miley nutzt seine Überraschung und drängte ihn zurück. Adrian wusste gar nicht, wo er zuerst hinschauen sollte. Er riss sein Schwert wechselnd von einer zur anderen Seite, während Miley auf ihn eindrosch. Mist! Wie sollte er so denn nochmal zu einem ordentlichen Angriff kommen? Er musste sich von ihr befreien und sie überraschen.
Adrian machte einen Satz nach hinten, während er seinen Sprung durch die Macht verstärkte. Er segelte drei Meter nach hinten, landete sicher auf beiden Beinen und fixierte seine Gegnerin. Immerhin war er jetzt aus ihrem Angriffsradius heraus. Er drehte sich um 90 Grad und rannte los – im Kreis um die Twi’lek herum. Miley drehte sich erst auf der Stelle mit ihm und machte dann einen Ausfallschritt. Sie langte mit dem einen Schwert nach Adrian, dieser parierte und vollführte dann eine plötzliche Kehrtwende. Miley, die noch immer in der Vorwärtsbewegung war, konnte nicht schnell genug reagieren und er schaffte es sich halb hinter sie zu bringen. Er holte mit dem Schwert aus – doch sie konnte noch gerade mit ihrer zweiten Klinge parieren. Hätte sie nur ein Schwert gehabt hätte das Manöver geklappt. Mist.
Aber ihre Klinge war auffällig unter seiner erzittert. Sie konnte nicht so viel Kraft in ihre Verteidigung legen, wenn sie nicht beidhändig kämpfte. Das war ihre Schwachstelle und er würde probieren diese so gut wie möglich auszunutzen.
Adrian versuchte es weiterhin mit dieser Variante: Miley umkreisen, so hart wie möglich zuschlagen und darauf hoffen ihr dabei das Schwert aus der Hand schlagen zu können.
Er scheiterte Mal um Mal. Zwar wurde ihre Gegenwehr immer schwächer und er hatte das Gefühl immer kurz davor zu sein, ihr das Schwert mit einem starken Hieb zu entreißen, aber ihn selbst strengte der Kampf auch an. Er hatte sich lange nicht mehr so körperlich verausgabt und das rächte sich jetzt.

Ein letztes Mal umkurvte er Miley, die ihn bis gerade wieder mit Schlägen eingedeckt hatte, verschaffte sich dadurch einen Moment Luft und hieb dann mit aller verbleibenden Kraft auf ihr linkes Schwert. Wie in Zeitlupe sah Adrian den Griff aus ihrer Hand gleiten und langsam zu Boden fallen. Ha! Geschafft! Noch kurz bevor das Schwert den Boden berührte langte Adrian mit dem Fuß nach dem Zylinder und kickte ihn außer Reichweite. Jetzt konnte er wieder normal gegen Miley kämpfen! Und da war er ihr überlegen!
Dann riss es ihn plötzlich um. Durch den Tritt gegen das Lichtschwert verlor er vollkommen das Gleichgewicht und fiel seitlich hin. Reflexartig ließ er sein Schwert fallen, um sich mit der nun freien Hand auf dem Boden abfangen zu können. Trotzdem verzog er für einen Moment schmerzhaft das Gesicht. Dann sah er verärgert zu Miley hoch.
Das war’s dann also. Sie hatte zwar nur noch ein Lichtschwert in der Hand, aber er keins mehr. Sie stand über ihm – hatte ihm einen Machtstoß verpasst – und er saß auf dem Boden. Das hieß Niederlage. Erschöpft wischte er sich den Schweiß aus dem Gesicht. Der Ärger über die Niederlage richtete sich nicht auf Miley, sondern auf sich selbst. Was für ein Anfängerfehler. Er hatte noch viel zu lernen, Talent hin oder her.
Seiner Kontrahentin schenkte er jetzt ein zaghaftes Lächeln.


„Die Nummer mit den zwei Schwertern war gut.“

Gab er zu ihr hochschauend zu, machte aber keine Anstalten aufzustehen. Für den Moment war zu erschöpft.

[ Coruscant – untere Ebenen – Honey House – Sozialraum | Miley und Adrian ]
 
[Coruscant, Imperial City, Verwaltungsgebäude, Büro des Gouverneurs]- Alynn, Horatio Kraym I., Hera Aealo

Auf die unterschwellig anmaßende Bemerkung des Gouverneurs hin schürzte Alynn missbilligend die Lippen, ein subtiles Signal, das die Mannschaften der Intruder, der Accuser und schließlich der Vengeance schnell gelernt hatten, zu interpretieren und wenn möglich zu vermeiden. Hier in diesem Büro zählte das alles natürlich nichts – weder Kraym, noch seine Untergebene kannten die harte Disziplin an Bord von imperialen Kriegschiffen – Kriegsschiffe, wie ihr Bruder vermutlich pathetisch hinzugefügt hätte, die die gemütlichen Anwesen dieser korrupten Administrationsfunktionäre verteidigten – und waren vermutlich ohnehin überzeugt, ob ihrer naturgegebenen Überlegenheit hinter jeden verborgenen Schachzug und jedes Motiv blicken zu können. Die geschürzten Lippen entspannten sich zu einem spöttischen Lächeln. Was konnte ihr also eher zupass kommen, als in den Augen des Gouverneurs von Coruscant primitiv und unbedarft dazustehen?

“Glauben Sie mir, Gouverneur, die ineffizienten und verschwenderischen gesellschaftlichen Verpflichtungen sind auch zahlreichen hohen Offizieren der Flotte nicht fremd gewesen… die letzten haben über Bastion ihr Leben lassen müssen. Ich befürchte, es ist angebracht, sich auf weitaus barbarischere Sitten innerhalb des imperialen Militärs einzustellen. Der Erfolg Ihrer Methoden könnte eher auf dem Prüfstand stehen, als Ihnen lieb ist.“

Alynn lächelte zuckersüß – eher eine den bitteren Beigeschmack kaum kaschierende Süße – und lauschte dann beiläufig dem knappen Bericht der Legatin, der sich scheinbar auf eine bevorstehende Operation der Sicherheitskräfte Coruscants bezog. Ob dieser Einsatz in angemessener Weise durchgeführt werden sollte und ob Kraym sich der Ausmaßes an Kräften, die sich gegen ihn zu formieren drohten, bewusst war, vermochte die Sith indes nicht zu sagen. Der Imperiale Geheimdienst hatte die letzten Monate zu sehr die imperiumsinternen Kräfte im Auge behalten und war in Bezug auf die Aktivitäten der Jedi ohnehin nie eine sonderlich vertrauenswürdige Quelle gewesen… mit dieser Erkenntnis allerdings stand auch die Sinnlosigkeit eines weiteren Verbleibs in Gegenwart Krayms und seines Vorzeigelakaien fest. Spätestens der Bericht der Legatin hätte interessante Informationen zutage fördern müssen, die der Gouverneur ihr bereitwillig hätte zukommen lassen. Den Rest… nun, für den Rest mussten andere Quellen auf andere Art und Weise herhalten.

“Meine Obliegenheiten werden mich für eine Weile auf Coruscant festhalten“, verkündete Alynn nach den letzten Worten der blonden Beamtin.

“Keine Sorge, ich beabsichtige nicht, Ihre kostbaren Ressourcen in Anspruch zu nehmen oder Ihre sorgsam kalkulierten Pläne aus den Fugen geraten zu lassen… allerdings rate ich Ihnen, dass mir Ihre Ressourcen und Pläne nicht in die Quere kommen.“

Für einen Moment sahen Gouverneur und Legatin sich nicht in der Lage, ihre Blicke durch Bewegung ihrer Köpfe auch nur einen Millimeter abzuwenden, obwohl dies aufgrund des leichten Drucks, der auf ihren Körpern zu lasten schien, möglicherweise mehr als wünschenswert gewesen wäre.

“Das wird die beste Lösung für alle Beteiligten sein…“

Auf ein eher den Eindruck eines fruchtbar verlaufenen Gesprächs schließen lassendes Neigen ihres Kopfes machte die Sith auf dem Absatz kehrt und schickte sich an, das Büro des Gouverneurs von Coruscant zu verlassen. Noch im Gehen und knapp innerhalb der Hörreichweite der übrigen Anwesenden hatte sie mit ihrem Comlink den ersten Offizier der Viper angewählt.

“Commander, bringen Sie Ihre Männer zur dem Regierungsviertel nächsten Polizeistation der unteren Ebenen… ich treffe Sie dort.“

Die Tür schloss sich hinter ihr und verbannte die lästigen Begleiterscheinungen imperialer Bürokratie fürs Erste aus ihren Erwägungen und Gedanken…

[Coruscant, Imperial City, Verwaltungsgebäude, Korridor vor dem Büro des Gouverneurs]- Alynn,
 
= = = Kommnachricht an Chesara Syonette = = =

Danke für deine schnelle Antwort. Es tut gut mit so offenen Armen wieder empfangen zu werden. Aber ich denke ich werde erstmal noch auf Naboo bleiben. Kestrel Skyfly erholt sich noch von einer Sith-Gefangenschaft und ein weiterer Rückkehrer zu den Jedi, Markus Finn, muss sich auch erst noch daran gewöhnen wieder die Aufgaben eines Jedi-Ritters zu übernehmen. Außerdem gibt es hier noch einige Padawane, die Betreuung brauchen. Also so schnell wieder mir hier nicht langweilig und spätestens in ein paar Wochen sind hier alle soweit gefestigt, dass ggf. Kampfeinsätze möglich sind. Sollte es allerdings bis dahin irgendwelche wichtigen Aufträge geben, die zu erledigen sind, dann werden wir hier tun, was wir können. Dennoch würde ich mich sehr freuen, wenn sich unsere Wege bald wieder kreuzen. Wes weiß übrigens Bescheid, ich schätze er wird ohnehin bald aufbrechen.

Möge die Macht mit dir sein!
Sarid
 
Coruscant - mittlere Ebenen - auf dem Weg zum Honey House - Airspeeder - Tom

Toms Speeder schoss fast senkrecht den unteren Ebenen entgegen. Selbst die teuren Trägheitskompensatoren verhindern nicht, dass Tom heftig in den Sitz gedrückt wurde. Er würde sich jetzt sicherlich nicht um so etwas wie Verkehrswege oder Geschwindigkeitsbeschränkungen halten. Das war ihm gerade alles ziemlich egal. Seit einigen Sekunden war der Antrieb nicht mehr für die Beschleunigung verantwortlich. Die Gravitation hatte übernommen. Auch wenn sich die Luft recht heftig gegen die Front des Gefährts stemmte. Die Repulsorgeneratoren hatten es schwer, das Gefährt auf in der Spur zu halten. Immer wieder tänzelt es nach allen Seiten. Toms Augen waren fest auf sein Ziel gerichtet. Er brauchte keine Karte um den Weg zu finden. Auf Coruscant wusste er wo er lang musste. Besser als wohl jeder andere. Man brauchte ihm nicht zu sagen, auch wenn der Bordcomputer es tat, dass er bald mit einem Hindernis kollidieren würde, wenn er nicht den Kurs änderte. Unter ihm näherte sich ein Platz. Das waren bereits die oberen Ausläufer der unteren Ebenen. Tom ließ den Speeder unbeeindruckt von den energischen Warnungen des Bordcomputers auf den Platz zurasen. Die Humanoidenmassen die sich auf dem Platz drängten, zeigten sich unbeeindruckt, auch wenn das für Tom nicht ersichtlich war. Doch noch war Tom relativ weit entfernt. Bis jetzt hatte ihn noch niemand kommen sehen. Erst als der Lärm der sich lautstark beschwerenden anderen Verkehrsteilnehmer näher kam, sah der ein oder andere Besucher des Platzes nach oben. Der Platz verwandelte sich ganz wieder Erwarten nicht in ein einziges Chaos von hysterisch kreischenden Humanoiden. Immer mehr Leute jedoch sahen staunend und erwartungsvoll nach oben. Erst als Toms Speeder näher kam und klarer erkennbar wurde, kam etwas Bewegung in die Menge. In dem Bereich, der wohl nach den Meinungen der auf dem Platz Anwesenden, der Einschlagspunkt von Toms Speeder werden würde, entstand wie auf magische weise ein größer werdendes Loch in der Menge. Scheinbar wollte sich niemand das Spektakel eines Abstürzenden Speeders mit folgender Explosion entgehen lassen. Vielleicht ließ sich ja der Creditstick des Piloten erbeuten. Oder gar ein intakt gebliebenes Teil des Speeders. Tom zeigte sich von dem Verhalten der Menge unter ihm unbeeindruckt. Er hielt sich jedoch bereit. Das würde knapp werden. Tom nahm alles wie in Zeitlupe wahr. Adrenalin pumpte durch sein System. Seine Pupillen waren exzessiv erweitert, sein Mund fühlte sich staubtrocken an. Das war wahrscheinlich das hirnrissigste, was er je getan hatte. Langsam konnte Tom in der Menge Unterschiede ausmachen. Was von oben wie ein brauner Teppich ausgesehen hatte, bekam langsam ein leichtes Muster. Details ließen sich nicht erkennen, aber vor sich sah er deutlich sein Ziel.

Es war Zeit. Mit einem kräftigen Ruck riss Tom das Steuer auf sich zu und versuchte das Schiff in die Horizontale zu bringen. Es lief ihm ein Schauer den Rücken herunter, und er bekam am ganzen Körper Gänsehaut, als er das hässliche Kreischen hörte, welches die Hülle von sich gab, als die Tensorfelder bis zum Maximum belastet wurden. Er selbst fühlte sich wie in der Achterbahn. Gut, dass er sich angeschnallt hatte. Auch wenn die Gurte ihm hart in den Nacken schnitten, so verhinderten sie doch, dass er wie das Gepäck im Kofferraum lautstark an die Decke knallte. Gut, das die medizinische Ausrüstung größtenteils aus robusten unzerbrechlichen Materialien war. Die hielt schon etwas aus.
Langsam schob sich der Bug des Speeders nach vorne und als der Luftstrom ihn erfasste riss er ihn kraftvoll nach oben. Jetzt musste Tom nur noch die Flugrichtung von abwärts nach wagerecht ändern. Mit einem Handgriff ließ er die Antriebsenergie in die Repulsoren fließen und zündete die Bremstriebwerke. Mit einem lauten Fauchen erwachten diese zum leben und stemmten sich gegen die Gravitation. Mithilfe der Repulsoren gelang es ihnen merklich die Geschwindigkeit von Toms Fall zu bremsen. Allein die Tatsache, dass er sich bereits ein bisschen zu weit unten befand, machte Tom sorgen.

„Größe spielt keine Rolle.“ Erinnerte sich Tom an einen Lehrspruch aus der Bibliothek auf Lianna. Die Macht müsste ihm helfen. Sonst würde seine Reise hier ein unrühmliches Ende finden. Das hättest du kommen sehen dachte Tom sarkastisch, bevor er die Augen schloss. So schnell sein Geist es zuließ griff er hinaus in die Macht und mit ihr nach dem Speeder. Ein ungesund klingendes Knirschen ging durch das Gefährt, als sich merklich ein starker Druck von unten gegen den Rumpf legte. Tom hatte mit seinem Meister nicht all zu viele Fähigkeiten der Jedi geübt, aber diese hier, beherrschte er mittlerweile ganz gut. Er brauchte nicht auf seine Instrumente zu sehen um zu wissen, dass es gewirkt hatte. Tom aktivierte die Triebwerke. Als er die Augen öffnete, sah er vor sich den Tunnel, welchen er vorgehabt hatte zu nutzen. Kurz glaubte er, beim öffnen der Augen für einen Moment ungläubig bis enttäuscht dreinblickenden Gesichter gesehen zu haben. Doch sein aufgewühlter Geist hielt es für gesünder, diese Tatsache als Hirngespinst abzutun. So nahe an den Boden war er nicht gekommen. Ganz sicher nicht. Das Hätte bedeutet, dass er sich beinahe den Rumpf eingedellt hätte.

Mit einem lauten Knall zündeten die Hecktriebwerke und jagten Toms Airspeeder in den Tunnel vor ihm. Es war ein alter, enger und wahrscheinlich bereits lange nicht mehr für den Verkehr freigegebener Tunnel, der in die Tiefen der unteren Ebenen hinabführte. Eine prima Abkürzung. Nur nahm man sie normalerweise unauffälliger als Tom es gerade getan hatte. Ein Blick auf seine Instrumente beruhigte ihn. Er wurde nicht verfolgt. Das war schon mal gut. Schnell hatte Tom den Tunnel durchquert. Er war sich nicht zu schade, dabei den Autopiloten zur Hilfe zu nehmen. Zumal er zu sehr zitterte um geradeaus zu fliegen. Das war gerade sicherlich das dümmste und aufregendste gewesen, das er jemals getan hatte. Abgesehen von einem Kampf gegen einem Acklay.
Als der Tunnel ihn am anderen Ende ausspukte, tippte Tom die Koordinaten des Honey House ein und begab sich in den hinteren Teil des Speeders. Im Kofferraum, welcher wirklich als Raum zu bezeichnen war weil man darin gut stehen konnte, sammelte er die medizinische Ausrüstung ein welche er mitgebracht hatte und Packte sie zurück in eine Tasche. Er wusste nicht warum, aber die Macht hatte ihm gezeigt, was zu tun war. Ob es eine hilfreiche Vision oder ein seltsamer Hilfeschrei von Mara war, wusste er nicht. Schätzungsweise war es etwas dazwischen. Mit der Trainingstasche voller Verbandszeug und Medikamente kehrte Tomin das Cockpit zurück und sah zu, wie der Speeder sich selbst landete. Selten landeten Speeder wie der Seine in den unteren Ebenen. Auch deshalb hatte er eine Seitenstraße in der Nähe des Honey House ausgesucht. Hier war es wenigstens nicht ganz so wahrscheinlich, dass der Speeder entdeckt würde. Auch wenn es sich nicht vermeiden lassen würde. Früher oder Später würde jemand den Speeder hier finden. Tom hoffte einfach, dass es sich dabei um Idioten handeln würde, die nicht wussten, wie man einen Speeder wie den Seinen öffnete. Vorsichtshalber deaktivierte er alle Systeme, bevor er sein Gefährt verließ. Sobald sich die Tür seines Cockpits öffnete, sprang Tom heraus. Erst außerhalb des Speeders konnte er das deutlich hörbare Zischen des Antriebs und diverser anderer bis an ihre Leistungsgrenzen belasteter Bauteile hören. Sicherlich waren sie jetzt ziemlich heiß. Doch Tom blieb keine Zeit um die Funktionalität der Systeme zu überprüfen. Das müsste warten. Mit einem Code verschloss er den Speeder und verwandelte ihn damit in einen kleinen Bunker. Dann sprintete er, immer noch vom Adrenalin gepuscht, in Richtung Honey House davon. An seiner Seite die bei jedem Schritt wackelnde Trainingstasche.


Coruscant - untere Ebenen - auf dem Weg zum Honey House - Tom
 
[Coruscant – Untere Ebenen – Wohnblock – Arpartment D-4567]Noomi mit Crado, Trayla nebenan

Der Jedi erklärte Noomi die vertrackte Situation, während sie an ihrer Milch schlürfte. Aber man sah dem Cathar die Müdigkeit bald an, und so sagte er:

„Noomi, nur ungern beende ich diese Unterhaltung, aber die Müdigkeit macht sich langsam immer mehr bemerkbar. Ich wünsche dir eine gute Nacht.“

„Gut, dann bis morgen. Schlaf gut.“

Mit einem an Crado gewandtes Lächeln verschwand Noomi im Schlafzimmer. Leise, um Trayla nicht zu wecken, legte sie sich neben das Mädchen und schlief auch bald ein.

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Als sie am nächsten Morgen aufwachte, schlief Trayla noch, aber Crado schien schon wach zu sein, denn durch die Tür kamen leise Geräusche. Deshalb stand die Nautolanerin auf und schlich sich hinaus zu ihrem Meister. Der plüschige Cathar mit dem goldenen Ohrring saß auf der Couch und füllte sich Frühstücksflocken in eine Schüssel. Noomi setzte sich daneben und nahm sich ebenfalls etwas. Dann fuhr Crado mit der gestrigen Unterhaltung fort:

„Irgendwie muss man Trayla helfen können. Auf eine mysteriöse Weise verhilft die Macht manchen Wesen – wie Trayla – einen Blick in die Zukunft zu wagen“, erklärte er. „Nur leider ist die Interpretation dieser Bilder ziemlich schwer. Mein Mentor hatte mir selbst einige Sachen zu dieser Problematik erklärt, doch ich denke, dass Chesara in dieser Sache ebenfalls eine sehr gute Ansprechpartnerin ist.“

„Hmm,“ überlegte Noomi. Sie hatte auch keine bessere Idee, schließlich war Chesara eine Rätin, sie hatte bestimmt die meiste Ahnung von allen Jedi, denen Noomi auf Coruscant begegnet war. Doch da kam Trayla herein.

„Sprecht ihr über mich?“

Das Mädchen setzte sich neben die beiden und genehmigte sich ebenfalls einige Flocken. Dann antwortete Crado auf ihre Frage:

„Ja, wir haben über dich gesprochen. Ich kenne mich leider bloß in den Grundzügen mit Visionen und deren Interpretation aus. Aus diesem Grund möchte ich in den nächsten Tagen mit Chesara sprechen. Vielleicht kann sie dir helfen.“

Sein Com-Gerät piepte. Er sah sich die Nachricht an und schrieb sofort eine Antwort. Seine Machtaura änderte sich, doch Noomi hatte sie so noch nie bemerkt und wusste sie nicht zu interpretieren. Aber er gab schon eine Antwort:

„Noomi, du und ich sollen an einem geheimen Treffen teilnehmen. Dein Vibroschwert ist in dieser Gegend zu auffällig, deshalb möchte ich dir für diese Mission ein eigenes Lichtschwert geben. Wir fahren gleich ins Honey House. Dort werde ich dich kurz in die Handhabung dieser traditionellen Waffe einweisen, bevor wir uns mit Chesara treffen. Okay?“

Er nahm die Waffe heraus und gab sie Noomi. Die Metallröhre lag kühl in der Hand. Es war sehr seltsam, diese Waffe zu halten. Sie war sehr schlicht gehalten und hatte nur einen Knopf zum anschalten. Aufgeregt befestigte das Schwert an ihrem Gürtel, während Crado weitere Instruktionen gab:

„Auf deinem Datapad dürftest du eine Menge Informationen zum Lichtschwert und dem Kampf mit dieser traditionellen Waffe finden. Wir werden gleich abgeholt. Ich möchte, dass du dich auf der Fahrt damit intensiv beschäftigst.“

„Ist gut, mache ich.“

Als die drei auf die Straße traten, wartete Ral schon und sobald alle saßen, sauste er schon los. In dem Trainingsprogramm auf dem Datapad waren Schlagabfolgen aufgezeichnet, Standartbewegungen, die ein schnelles Lernen begünstigen sollten. Und obwohl Noomi sich an Tomms Rat erinnerte, sich unbedingt einen eigenen Stil zu erarbeiten, sah sie sich das Programm an.

Als sie ausstiegen, wusste der Wachmann schon Bescheid und ließ sie durch den Hintereingang ein. Noomi und Trayla folgten Crado, der anscheinend wusste, wohin sie mussten. Nach einer Weile kamen die drei zu einem Gang an dessen Ende die Tür zum gewünschten Ziel war: einem Konferenzsaal. Hier ging Crado zu Chesara, die sich mit einem Unbekannten(Varin) sprach, während Noomi und Trayla zu Steven gingen, der ebenfalls anwesend war.

„Hey, Steven! Kommst du auch mit?“

[Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Aufenthaltsraum]Noomi mit Steven, Trayla, Chesara, Crado und einem Unbekannten(Vorin)
 
§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Akemis und Nathaniels Appartment ~ an der Tür ~§

Der Springbrunnen war ein voller Erfolg! Sofort bediente sich Nathaniel, das Geburtstagskind, daran und erntete Jubel von allen Seiten. Mission erfüllt. Zufrieden und hoch erfreut schaute Nex in die Runde un wieder zu Akemi, die ebenfalls begeistert schien.

„Danke, du siehst auch chic aus. Und wir sind mal ausnahmsweise nicht im Partnerlook!“

meinte sie im Spaß und wies auf sein heute eher legeres Outfit. Nex grinste breit. Zufällig bemerkte er Nats verwirrten Gesichtsausdruck und erklärte die Sache beiläufig, dabei regelmäßig über den Witz glucksend.

"Weißt du Nat, letztens bei dieser Gala ... da hatten Akemi und ich zufällig zur gleichen Farbe gegriffen. Ihr Kleid und meine Krawatte waren beide im tiefsten Purpur gewesen. Zum schießen, oder?"

"Achsooo ..."

Nat hob verstehend den Kopf, zog die Augenbrauen hoch und lächelte merkwürdig breit, was Nex jedoch nicht auffiel.

"Jah, naja heute passiert uns das sicher nicht. Ist ja schon richtig viel los hier."

bemerkte Nex, als er sich so die mittlerweile zahlreichen Besucher ansah. Überall waren die Leute verteilt. Hier und da lehnte Pärchen an der Wand, tief in einem amüsanten oder tiefgreifenden Gespräch vertieft und aus Sektgläsern schlürfend. Doch genausoviele kleinere und größere Grüppchen bildeten in der einen oder anderen Ecke einen kleinen Kreis und lachten bisweilen frenetisch über einen wohl gerade gefallenen Witz. Es hatten sogar ein paar Leute angefangen zu tanzen. Die Musik war gerade laut genug, um Stimmung zu erzeugen, jedoch niemandem von Unterhaltungen abzuhalten. Gerade richtig. Von Richard war nichts zu sehen.

„Habt ihr Lust tanzen zu gehen?“

fragte Akemi plötzlich und schickte sich bereits an, alle Vorbereitungen zu treffen, zum Beispiel ihre Jacke loszuwerden, indem sie schnell in einen anderen Raum lief und ohne Jacke wiederkam, die Schultern nun vom Stoff befreit und ihn ihrer grazilen Schönheit frei zu bewundern.

"Tanzen? Wie könnte ich da wiederstehen."

scherzte Nex aufrichtig und ging Akemi bereits nach, während er, ohne zu Nat zu blicken fragte:

"Kommst du auch mit, Nat?"

"Nein danke, ich verzichte."


Nun doch verwunderte wandte sich Nex noch einmal um, sah jedoch nur, wie Nats Rücken zwischen den anderen Gästen verschwand. Kurz verwundert zuckte Nex mit den Schultern und folgte Akemi.

"Nat hat wohl was anderes vor."

meinte er beiläufig und lähelte schief. Akemi, die gerade noch mit ihren Gedanken und Blicken woanders gewesesn war, schaute ihn nun an und schob ihn spielerisch in Richtung Salon, was er sich gerne gefallen ließ. Dort waren bereits einige Leute am Tanzen und Akemi und Nex gesellten sich zu ihnen. Der Abend wurde ja immer besser.

"Eine tolle Party!"

rief er Akemi gut gelaunt zu, während sie sich zum Rhythmus bewegten.

"Weißt du was? Die Jacke steht dir sogar noch besser, wenn du sie nicht trägst!"

rief er, grinste breit und zwinkerte verspielt.

§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Akemis und Nathaniels Appartment ~ an der Tür ~§
 
Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Tom

Tom war zum Honey House gehetzt, so schnell er konnte. Jetzt stand er in Saahirs Quartier und überlegte, was er tun sollte. Zeit sich zu beruhigen. Also, was wusste er und was galt es zu tun?
Mara war auf Coruscant. Sie war in Gefahr, in großer Gefahr. Das hatte ihm die Erscheinung seiner Mutter durch die Macht zukommen lassen. Er musste Mara also finden, sie beschützen. Das hatte er schließlich versprochen. Damals, vor scheinbar langer, langer Zeit.
Erst jetzt bemerkte er, dass er in seiner Hektik keinerlei Waffen mitgenommen hatte. Nicht einmal seinen Vibrodolch hatte er bei sich. Wehren könnte er sich im Ernstfall nur mit einem Laserskalpell und einer Schere. Gut, vielleicht könnte er sich noch mit der macht zur Wehr setzen. Aber er war definitiv schlecht vorbereitet. Mittlerweile war er sich gar nicht mehr so sicher, ob er die Tasche voller Verbands- und anderem Zeug nicht lieber gegen einen Koffer voller Waffen und einen guten Scanner eingetauscht hätte. Ohne zu wissen wo sie war, würde er wenig ausrichten können. Tomm um Hilfe zu bitten, strich er sofort wieder von der Liste. Was sollte der Jedi schon machen? Er kannte Mara nicht, er wusste nicht einmal, dass sie auf dem Planeten war. Tom kam der schreckliche Gedanke, dass er als einziger von Maras Anwesenheit hier und ihrer gefährlichen Lage wusste. Was auch immer das für eine Lage war. Wen könnte er fragen? Wer könnte ihm helfen? Shana vielleicht? Er hatte ihre Comnummer nicht. Er erinnerte sich an den Freund von Mara, wie war dessen Name noch gewesen? Er war ihm entfallen. Aber selbst wenn, so hatte er auch dessen Comnummer nicht.
Tom zückte sein Datapad, sein Com und die Fernbedienung seines Schiffes. Mit zwei leisen Klickgeräuschen waren die drei Geräte miteinander verbunden. So würde das Nichts. Er bräuchte seine Ausrüstung. Alles was er hatte. Schnell sendete er seinem Schiff mithilfe seiner Fernbedienung und seines Coms einen Befehl, den Hangar zu verlassen und eine nahegelegene Landeplattform anzusteuern. Seinen Airspeeder schickte er mithilfe seines Coms und einer anderen Fernbedienung zum Hintereingang des Honey House.

Tom legte sich den Gurt der Tasche wieder über die Schulter und verließ Saahirs Quartier wieder. Wieder kein besonders langer Aufenthalt im Honey House. Das war sicherlich ganz schön auffällig. Er war zurzeit wahrscheinlich der sprunghafteste Kerl den man bei den Jedi seit langem gesehen hatte. Er war so oft durch den Hinterausgang des Honey House herein und herausgekommen, dass der Türsteher, besser gesagt die Türsteher, es war nicht immer der selbe, ihn bereits kannten. Auf jeden Fall mussten die ihn für absolut bescheuert halten. Ständig kam er mit Taschen hereingelaufen, nur um kurze Zeit später wieder heraus zu laufen.
Als er diesmal aus dem Hintereingang heraustrat, stand dort bereits sein Speeder. Die schwere Tasche landete im Kofferraum und Tom beeilte sich den Speeder in Richtung der Landeplattform auf der die Smee hoffentlich in Kürze landen würde losdonnern zu lassen. Auf seinem Datapad machte er sich, einhändig das Steuer des Speeders bedienend, Notizen was er alles bräuchte.

Waffen, Energizellen, Blastergaskartuschen, schusssichere Weste, sprich das Outfit, in welchem er auf Coruscant angekommen war. Besser auf alles vorbereitet zu sein, als unangenehm überrascht zu sterben. So hätten es die Ausbilder auf der Militärschule ausgedrückt. Er wusste nicht, was mit Mara war, nur das sie irgendwo auf Coruscant in Gefahr war. Er wusste aber, dass er sein Versprechen nicht brechen würde. Nein, er würde nicht zulassen, dass ihr etwas zustieß. So wahr er Tom Kent Sohn von Jacen und Siamé Kent war.


… … … … … … … … …

Tom stieg aus seinem Speeder. Hinter ihm schlossen sich leise surrend die Frachtraumtore der Smee. Er hatte länger warten müssen, als seine Geduld ausgehalten hatte. Der Autopilot der Smee War nicht auf Schnelligkeit sondern auf Sicherheit geeicht. Tom war nervös. Er wollte nicht mehr warten. Er wollte sofort aufbrechen um Mara zu suchen. Alles, sein ganzer Körper kribbelte vor nervöser Energie. Doch Toms Wille war fest auf sein Ziel gerichtet. Momentan befand es sich am ende einer recht kurzen To-do-Liste. Beginnend damit, dass er sich umzuziehen hatte. Auf dem Weg zu seinem Quartier auf der Smee zog er sich aus und ließ seine Klamotten fallen, wo er gerade ging. In seinem Quartier zog er sich wo schnell wieder an, wie es seine menschliche Physiologie erlaubte. Gerade als er seine Waffen in seine Holster schob, durchzuckte ihn ein grausames Gefühl. Mara ging es gar nicht gut. Etwas passierte mit ihr, das Tom nicht gefiel. Genauer konnte er es nicht sagen. Doch das Gefühl, hatte ihm etwas gegeben, was er seit der Vision/Erscheinung in seinem Hangar gesucht hatte. Eine Richtung. Die Macht hatte ihm einen Hinweis gegeben. Seine Waffen in ihren Holstern sichernd eilte Tom zurück in den Frachtraum. An einer Konsole ließ er die Frachtraumtore wieder auseinander gleiten. Mit großen Schritten eilte er zu seinem Speeder und schwang sich auf dem Pilotensitz. Er war ausgerüstet und startbereit. Schnell drehte er den Speeder im Frachtraum um 180 Grad. Während sich die Frachtraumtore vor ihm öffneten, ging er auf seinem Datapad noch einmal die Liste durch und überlegte, ob es noch etwas gab, das er brauchte oder brauchen könnte. Es fiel ihm nichts ein. Die Sorge um das Mädchen, das seiner Schwester so ähnlich war, und welches er ebenso ins Herz geschlossen hatte, lenkte ihn ab. Seit dem Gespräch auf dem Damenklo im Honey House damals hatte er sie ins Herz geschlossen, sie quasi-adoptiert. Niemand rührte seine Familie an. Toms Gesicht bekam etwas todernstes. Mit einem Kent in dieser Verfassung war nichts zu spaßen. Wer auch immer versuchte Mara zu schaden, oder es bereits getan hatte, würde dafür bezahlen. Teuer.
Mit einer energischen Handbewegung ließ er den Speeder aus dem Frachtraum gradewegs in den Verkehr der unteren Ebenen schießen. Er schloss die Augen und öffnete sich der Macht. Es war Zeit diese Suche auf einem effektiven Level zu betreiben. Tom konzentrierte sich auf die Richtung, aus welcher er den Impuls gespürt hatte. Dort irgendwo müsste Mara sein.
Er würde erst ruhen, wenn er sie gefunden hatte und sie in Sicherheit wusste.


… … … … … … … … …

Tom flog seinen Speeder langsam und laut fluchend durch die Hauserschluchten von Coruscant. Er kreiste seit scheinbar endlosen Minuten im selben Gebiet ohne etwas spüren zu können. Er war nicht besonders weit weg vom Honey House. Er fragte sich, warum er die Gefahr für Mara spürte, aber keiner der anderen Jedis. Er ging zumindest davon aus, dass sie nichts gespürt hatten. Ansonsten konnte er sich das immer noch anhaltende starke Gefühl der Gefahr für Mara nicht erklären. Tomm hatte ihm einmal erklärt, dass so etwas mit Gefühlen und Beziehungen zusammenhing. Es gab eine Frau in der Galaxie, oder es hatte „Sie“ gegeben, mit der Tomm über sehr weite Distanzen telepathisch hatte kommunizieren können. Vielleicht lag es bei Tom daran, das er die Gefahr in welcher Mara sich befand gespürt hatte. Er hatte sie in sein Herz geschlossen und ihr versprochen für sie da zu sein, wenn sie ihn dringend bräuchte. Dafür spürte er jetzt wenn sie in Gefahr war. Die Schlussfolgerung machte ihm Hoffnung. Wo auch immer Maras Freund sich aufhielt, Tom hoffte einfach, dass der Kerl es ebenfalls gespürt hatte und alle Hebel in Bewegung setzte, um Mara zu finden und ihr zu helfen. Damals bei Sen hatten sie sich zusammen getan. Sie hatten Mara gemeinsam gesucht und gerettet. Vielleicht gäbe es eine Wiederholung dieser Allianz.
Bei der Erinnerung an den Vorfall damals, fiel ihm auf, dass er gar nicht mal so weit entfernt war von dem Ort, an dem Sen damals gestorben war. Seltsam, das er sich nicht mehr an den Namen von Maras Freund erinnerte, aber sehr wohl an den ihrer toten Freundin.
Tom schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Es brachte nichts hektisch umherzufahren und zu fluchen. Er musste seine Fähigkeiten effektiv nutzen. Dazu brauchte er Ruhe und etwas Zeit. So paradox es im Moment auch schien, sich ruhig hinzusetzen und nicht weiter zu suchen, so hoffte er doch, dass es das Richtige war. Er parkte den Speeder und begab sich zum Kofferraum. Er setzte sich in eben jenen und Nahm Meditationshaltung ein. Es dauerte etwas, bis er sich ausreichend beruhigt hatte. Sein Atem und Puls wollten ihm nicht ganz gehorchen. Doch nach einigen beruhigenden Übungen hatte er sich soweit. Mit aller Konzentration die er aufbringen konnte, ließ er seine Machtsinne sich über die nähere Umgebung legen. Es war so Anstrengend, das er fast augenblicklich Kopfschmerzen bekam. Doch das kleine Opfer war er bereit zu bringen. In der Nähe spürte er eine bekannte Aura. Obwohl er Maras Aura noch nie vorher bewusst wahrgenommen hatte, so hätte er sie wohl unter Millionen anderen finden können. Er Spürte sie und es war gut, dass er nicht mehr all zu weit entfernt war.
Die Macht hatte ihn nicht fehlgeleitet. Mara war in Gefahr. Ihre Aura schien zu schwinden. Sie starb. Seit er wieder auf Coruscant war, wusste er, wie es sich durch die Macht anfühlte, wen jemand starb.

Mit einem großen Satz, die Trainingstasche über der Schulter verließ Tom seinen Speeder. Hinter ihm schloss sich die Heckklappe, während er mit der Ausdauer eines Mannes der fürchtete zu spät zu kommen, rannte er los. Die Gasse in welcher Sen damals gestorben war, war nicht mehr weit. Er müsste nur rechtzeitig kommen.


… … … … … … … … …

Mit stoßweise hervor gepressten Flüchen und ziemlich außer Atem eilte Tom um die Ecke zu der Gasse, in welcher er Mara wusste. Vor seinem geistigen Auge liefen die Szenen von damals ab. Nur, dass Sens Platz jetzt von Mara eingenommen wurde. Das würde er nicht zulassen. Gut, dass er außer Mara niemanden in der Gasse spürte. Sie war also schwer verletzt worden. Jemand hatte sie einfach so hier liegen lassen. Den aufsteigenden Zorn unterdrückte Tom. Den würde er sich aufsparen für später. Wenn er den Kerl erwischte, der Mara das hier angetan hatte.
Mit schweren Schritten, die von Müdigkeit aber auch von verbissenem Kampfgeist zeugten, eilte er zu Mara. Schnell schaltete sein Geist auf Automatikmodus. Tom handelte, ohne dass er es bemerkte. Überhaupt war alles um ihn herum verschwommen. Später würde er sich nur an wenig erinnern können. So ähnlich war er damals beim Tod seiner Eltern in den Trümmern des Verwaltungsgebäudes der Kent Corp. umhergelaufen. Doch jetzt war da noch jemand der lebte. Wenn auch nur noch gerade so. Hier mussten keine Leichen unter Trümmern hervorgeholt werden. Hier galt es ein Leben zu retten.

Wie in einem simplen Computerprogramm liefen die Befehle in seinem Kopf einer nach dem anderen ab.


Person stirbt.
Suchen nach Verletzungen.
… Wunde gefunden.
Lösungsansatz entwickeln.
… Blutfluss stoppen
Vorgehen berechnen.
… Beruhigungsmittel verabreichen.
… Kauterisierung der Wunde.
… Verbinden des betroffenen Bereiches.
Lösung unvollständig.
Tod nicht sicher abgewendet.
Weitere Lösungsmöglichkeit.
… Blutvolumen ersetzen.
Erweiternder Vorschlag.
Krankenhaus aufsuchen.
… … Plan ausführen.

Genau so wie die Gedanken in seinem Kopf einer nach dem anderen abliefen, genauso handelte er auch. Aus seiner Trainingstasche kramte er einen Injektionsstift mit einem leichten Beruhigungsmittel hervor. Besser, ihr Herzschlag beschleunigte sich nicht zu sehr. Außerdem würde das kauterisieren der Wunde nicht angenehm. Mit dem Feldkauterisierer fing er sofort an, die Wundränder an Maras Unterarm miteinander zu verbinden. Danach legte er ihr mehr oder weniger Fachmännisch einen Backtaverband an. In der Tasche welche er mitführte waren diverse Dinge aus dem Vorrat der Smee enthalten. Darunter auch ein Infusionsbeutel mit Bactalösung. Als Tom den Beutel hervorkramte, aktivierte er den kleinen Repulsorgenerator am oberen Ende, welcher den Beutel auf einer gewissen Höhe halten würde. Die Infusionsnadel schob er Mara am anderen Arm in eine Vene und fixierte sie dort mit einem Verband. Mit abwesendem Blick verarztete er Mara.

Coruscant - untere Ebenen - Gasse in der Sen ums Leben kam - Tom, Mara(schwer verletzt)

[OP]Wenn dir was nicht passt, dann ändere ich es[/OP]
 
Coruscant - untere Ebenen - Gasse in der Sen ums Leben kam - Tom, Mara(schwer verletzt)

Die Welt um sie herum verschwand langsam. Die Bilder wurden weniger, hörten dann auf und ließen sie allein zurück. Die Zeit floss dahin und mit ihr alles was an sie gebunden war. Es hätte ebenso gut ein Film sein können, der einfach schlecht zusammengestellt worden war nur dass es hierbei ein Ende nahm, welches sich der Zuschauer wohl nicht gewünscht hätte. Kein Happyend, keine glückliche Wendung. Ihr Geist bewegte sich von ihrem Körper fort, sie spürte noch wie er sich von ihm löste und dann war sie frei. Endlich frei selbst zu entscheiden wohin sie gehen wollte. Andächtig fuhr er auf und glitt einem Licht entgegen, welches hell erstrahlte. Es fühlte sich warm und geborgen an. Sie wollte dieses Licht erreichen, diese Wärme. Wollte jenes Glück erfahren, welches dort in der Ferne schimmerte und nach ihr rief. Langsam, ganz langsam glitt ihr Geist dem entgegen wissend, dass nichts sie aufhalten würde. Umso näher sie diesem Licht kam umso wohler fühlte sie sich. Sie sehnte sich danach von ihm eingehüllt zu werden. Sich gänzlich darin auszubreiten. Wie schön musste es doch sein an einen Ort zu gelangen, welcher so wundervoll strahlend Hell war. Sie kam ihm näher, erreichte seine Pforten und stand an dessen Eingang. Die Stimmen die sie hörte waren Freundlich, sie baten sie hinein, boten ihr an es sich bequem zu machen und sich zu ihnen zu gesellen. Ja, sie wollte annehmen, wollte diesen Verlockungen nachgeben und folgen. Langsam schritt sie weiter, trat durch die Tür, streckte ihre Arme jenen entgegen, die nach ihr greifen wollten. Es waren warme Arme, die sich langsam und behutsam um sie legten. Sie Stück für Stück zu sich zogen. Es war nicht mehr weit und dann, unsanft wurde sie zurück gerissen ohne es zu verstehen. Von jetzt auf gleich veränderte sich alles. Ihr Geist schrie auf, versuchte sich gegen jene Prozedur zu währen doch es half nicht. Gleich was sie versuchte, sie konnte diese Wärme nicht mehr erreichen. Selbst flehentliches Betteln brachte nichts.

Langsam, widerwillig kehrte ihr Geist in ihren Körper zurück. Ihr Herz schlug und ihr Atem setzte wieder ein. Ihre Wunde wurde versorgt. Von wem wusste sie nicht aber sie war gefunden worden noch ehe ihr Geist gänzlich in das Reich der Toten hatte übertreten können. Sie hatte die Augen noch geschlossen, spürte aber wie jemand an in ihr hantierte. Neue Kraft wurde in ihren Körper geleitet. Mühevoll öffnete sie die Augen von denen sie gedacht hätte, dass sie sie nie wieder nutzen würde. Es kostete sie viel ihren Blick auf etwas zu richten, was noch immer verschwommen war und es dauerte ehe ihr Bild klarer wurde. Ehe sie erkannte wer sich bei ihr befand. Es war Tom! Jenen hatte sie damals kennen gelernt als er sie und Jo befördert hatte. Damals hatte er ihr versprochen auf sie acht zu geben. Er hatte ihr Versprochen stets bei ihr zu sein wenn sie Hilfe benötigte. Er hatte sich daran gehalten!


Tom...!“


Ihre Worte waren leise und nur sehr schwach. Trotz allem vernehmbar. Sie fühlte sich elend und schwach. Er hatte sie gerettet, hatte sie aus dem Reich der Toten zurückgeholt in das der Lebenden. Er war ihr zur Rettung herbeigeeilt, wie auch immer er dies in Erfahrung gebracht hatte, er war nun hier. Dafür war sie ihm dankbar. Obwohl sie zuvor mit ihrem Leben hatte abschließen wollen, so war ihr doch ein Stück weit klar geworden, dass dies der Falsche weg gewesen war. Sie war schwach, schaffte es dennoch nach Tom's Hand zu greifen und jene zu umschließen. Sie fror noch immer.

„Kalt....“

Mehr kam erst einmal nicht über ihre Lippen. Das Leben kehrte allmählich in ihre Augen zurück. Langsam und dennoch tat es dies. Das atmen viel ihr ein wenig schwer aber ihre Lungen füllten sich mit Luft und hielten damit auch den Rest am Laufen. Sie lebte, lebte vielleicht auch wieder. Dies hatte sie Tom zu verdanken, der im rechten Moment aufgetaucht war. Das Leben war kostbar, dies hatten die Bilder gezeigt die an ihr vorüber gezogen waren. Der Zweifel, der in ihr aufgekommen war, ob der Tod wirklich richtig war hatte sich verwandelt. Er war nicht richtig, gleich wie elend sie sich fühlte. Wo sie zuvor hatte sterben wollen, war dieser Wunsch nun verschwunden. Sie war dankbar nun doch noch unter den Lebenden zu verweilen. Für einen Moment schloss sie die Augen, ehe sie diese öffnete und Tom ansah, dessen Bild nun viel klarer war.

Coruscant - untere Ebenen - Gasse in der Sen ums Leben kam - Tom, Mara(schwer verletzt)
 
Coruscant - untere Ebenen - Gasse in der Sen ums Leben kam - Tom, Mara(verletzt)

Ohne, dass Tom irgendetwas von dem wahrnahm was um ihn herum geschah, hatte Toms Körper ohne Zutun seines Geistes die Versorgung Maras und die Kontrolle übernommen. Da war eine seltsame Leere die in ihm herrschte. Nur die Gefühle der Hilflosigkeit und der grenzenlosen Überforderung bohrte sich langsam in seinen Geist. Erst als er seinen Namen hörte, leise und wie von weit weg, kam er wieder zu „Bewusstsein“.

„Tom...!“

Als sich Maras Hand nach der seinen Griff, kehrte er wieder ganz in der Realität zurück.

Rettung gelungen.
Rückkehr zu Normalbetrieb.

Ein letztes Mal hallten die kalten, neutralen Stimmen durch seinen Kopf. Fast schon glaubte er aus dem letzten Satz seine eigene sarkastische Stimme heraushören zu können. Auch wenn er nicht genau wusste, was er gerade alles getan hatte, so konnte er doch sehen, dass er Mara scheinbar am sterben gehindert hatte. Ein sanftes Lächeln glitt auf seine Züge. Es war kein Lächeln des Selbstgefallens, es strahlte reine Zuversicht aus. Mara würde überleben. Das Flakkern ihrer Aura hatte aufgehört. Sie würde leben. Sanft drückte Tom die kleine Hand, welche nach der seinen gegriffen hatte.

„Kalt....“

Ohne Verbal auf Maras Worte zu reagieren, schob er den Infusionsbeutel etwas weiter nach oben und legte sich seine Tasche um. Dann schob er Mara einen Arm unter den Kniekehlen hindurch und den anderen unter den Achseln. Mit einem sanften Ruck hob er sie hoch. Kurz zuckte er innerlich zusammen, als Maras Gewicht sich auf seine immer noch nicht wieder ganz abgeheilten Rippen legte. Doch äußerlich ließ er sich nichts anmerken. Er hatte noch einen Punkt auf der Liste abzuhaken. Moment, was für eine Liste? Erst jetzt fiel ihm wirklich auf, dass er sich kaum an die letzen Augenblicke erinnern konnte. Wann hatte er sich eine Liste gemacht? Tom sah sich kurz um. Außer ihnen war niemand in der Gasse. Unter Mara hatte sich bis zu seiner Ankunft eine beachtliche Blutlache ausgebreitet. Ah, ja, seine letzte Aufgabe: zum Krankenhaus fahren. Jetzt hatte er etwas Zeit. Ihre Wunde war versorgt, ihr Tot erst einmal abgewendet. Kein Grund zur Hektik, aber auch keine Zeit zum herumtrödeln. Lieber jemanden mit Erfahrung und Ahnung einen Blick auf diese Wunde werfen lassen. Die Waffe, mit der Mara verletzt worden war, hatte er vorsichtig, ohne den Griff zu berühren in seinen Stiefel geschoben. Damit hatte er noch etwas vor.

„Gleich machen wir es dir wärmer!“

Versprach er aufmunternd. Er flüsterte nur. Er war nicht n der Lage lauter zu sprechen. Seine Stimme zitterte sogar leicht. Zu viel an dieser Situation riss alte Wunden wieder auf. Wunden, über denen gerade erst eine dünne Kruste entstanden war. Wunden, die Tom nur zu gerne schon als Narben gewusst hätte.
Langsam machte Tom sich auf. Sein Speeder war nicht all zu weit weg. Dort könnte er Mara in eine Decke wickeln und sie danach in ein Krankenhaus bringen. Dann wäre sie wirklich in Sicherheit. Zumindest vorerst.
Der Weg zum Speeder zog sich etwas. Auf dem Hinweg war er wie von mutierten Rancors gejagt zu Mara geeilt. Jetzt erst merkte er, dass der Weg weiter war, als er gedacht hatte. Es dauerte etliche Minuten, bis sie bei seinem Gefährt ankamen. Mit einem Codewort öffnete er das Passagierabteil und setzte Mara in einen der Sitze. Aus seiner Trainingstasche holte er eine goldene Rettungsdecke, die er im Sitz neben Mara ausbreitete. Sie war nicht besonders kuschelig, aber sie würde Mara warm halten. Mit ein paar Handgriffen hatte der neuerdings wieder schlanke und muskulöse Tom Mara mit sanfter Gewalt in den anderen Sitz geholfen und die Decke so um sie gelegt, das nur noch ihr Kopf zu sehen war.
Tom kontrolliert den Stand des Infusionsbeutels und strich Mara kurz zärtlich über das Haar.
Wieder war da dieses sanfte Lächeln von ihm. Wie ähnlich sie doch seiner Schwester war.


Coruscant - untere Ebenen - Straßen - Airspeeder - Tom, Mara(verletzt)
 
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- Coruscant – City – Nathaniels Appartment – Mit Nex + Partygäste –

Akemi hatte Nats Ablehnung nicht gehört und schaute sich nun verwundert um, als Nex sie informierte, sie habe wohl etwas anderes vor. Suchend schaute Akemi sich um. Tanzte Nat nicht gerne? Hätte sie das gewusst, hätte sie das nicht vorgeschlagen.

„Das ist doof, wir können sie doch nicht alleine lassen. Sie kennt doch niemanden hier.“

Wandte Akemi ein, als sie schon zusammen mit Nex auf der Tanzfläche stand, doch da Nat komplett aus ihrem Sichtfeld verschwunden war und gerade ein tolles neues Lied anlief, begann sie trotzdem zu tanzen. Ein Song schadete ja nichts, danach konnten sie ja nach ihr sehen. Die Musik war laut und mit einem fröhlichen Rhythmus und da sich bereits einige Leute zum Tanzen eingefunden hatten, machte es doppelt Spaß. Akemi bewegte sich im Takt der Musik, drehte sich und warf die Arme nach oben, als Nex ihr zu rief, ihre Jacke stünde ihr sogar noch besser, wenn sie sie sich nicht trug.

„Haha!“

Rief Akemi zurück, grinste aber.

„Ist das eher ein Kompliment an mich oder eine Beleidigung an meine Jacke?“

Wollte sie wissen und streckte ihm die Zunge raus. Die Stimmung unter den Tanzenden wurde immer ausgelassener, zwei Mädels neben ihnen hatten begannen lautstark mit zu singen. Akemi griff nach Nex' Hand und machte ein paar Drehungen. Sie tanzte für ihr Leben gerne! Das Lied war noch nicht ganz zu Ende, als es schon in das nächste Musikstück überging und trotz ihres guten Vorsatzes, nach dem ersten Stück nach Nat zu sehen, war die Versuchung größer, noch ein paar Minuten länger auf der Tanzfläche zu bleiben. Nat war ja nicht gerade schüchtern. Sie würde schon nicht alleine in einer Ecke stehen. Für Nathaniel war der Abend ein voller Erfolg. Akemi sah ihn, wie er mit Roxanne tanzte und mit ihr lachte. Überhaupt schienen sich alle Gäste zu amüsieren. Vor allem Nex' Brunnen war sehr beliebt.

„Das war eine tolle Idee!“

Meinte Akemi und deutete auf das mitgebrachte Party-Accessoire.

„Ich will das nachher auch unbedingt probieren.“

Plötzlich wurde sie von der Seite angerempelt und als sie sich umschaute, sah sie Nathaniel und Roxanne.

“Hey, na, amsüsiert ihr euch gut?“

Wollte Nathaniel wissen.

„Blendend!“

Versicherte ihm Akemi.

“Wo ist Richard?“

„Vorhin war er mit Ecile in der Küche.“

“Achso, hätt ich mir denken können. Grundsätzlich das erste, das sie macht wenn sei auf einer Feier ankommt: Das Buffet inspizieren!“

Grinsend schüttelte Nathaniel den Kopf, winkte ab und entfernte sich wieder ein Stück mit Roxanne. Akemi schaute den beiden kurz nach. Sie hatte Roxi nicht sofort gemocht, als sie sich kennen gelernt hatten, doch inzwischen kamen sie super miteinander aus. Sie wandte sich wieder zu Nex.

„Du solltest mal nach Nat schauen.“

Meinte sie.

„Erst lässt du sie ganz alleine hier hin kommen und dann lässt du sie stehen. Du bist unmöglich!“

Tadelte sie ihn, musste aber trotzdem dabei lächeln, weil dieses absurde Verhalten so typisch Nex war.

- Coruscant – City – Nathaniels Appartment – Mit Nex + Partygäste –
 
Coruscant - untere Ebenen - Gasse in der Sen ums Leben kam - Tom, Mara(verletzt)

Verbal ging er nicht auf ihre Worte ein aber sie wusste, dass er sich um sie kümmern würde. Der Schock musste in seinen Knochen sitzen, denn dies fühlte sie nun wieder. Jetzt wo ihr Geist vollends zurückgekehrt, wo sie wieder einigermaßen klar denken konnte erkannte sie auch, dass Tom bisher nur gehandelt hatte. Seine Instinkte hatten seine Handlungen übernommen. Er hatte einfach gekämpft und dies um ihr Leben zu Retten. Damit stand sie in seiner Schuld. Er konnte nicht wissen was geschehen war, wahrscheinlich glaubte er sogar, dass sie überfallen worden war oder sonst etwas. Wer würde auch schon annehmen dass sie sich selbst hatte umbringen wollen. Doch hatte die junge Padawan keinen Sinn mehr in ihrem Leben gesehen. Sie hatte gezweifelt, an allem und besonders an sich selbst. Erst jetzt wo der Tod sie fast verschlungen hätte konnte sie ein Stück weit erkennen, dass ihr Leben zwar gespickt war von Grausamkeiten, sie dennoch einen Sinn besaßen. Vielleicht war es ihre Aufgabe etwas zu bewirken. Vielleicht wollte die Macht ihr etwas sagen auch wenn sie s bisher nicht verstanden hatte. Doch diese Tatsache, diese Erkenntnis war nur ein kleines Stück bis hin zu völligen Genesung. Sie musste zu sich selbst finden. Musste sich darüber im klaren werden, dass ihr Leben nicht gänzlich sinnlos war und sie musste erkennen, dass sie von Wert war. Ein Prozess, der kommen würde, wenn auch langsam. Doch ohne ihn würde sie es niemals schaffen aus der Welt, in der sie sich befand zu befreien. Es würde ein Kampf werden, einer, den sie gewinnen musste um jeden Preis. Es gab kein verlieren, kein Aufgeben. Sie durfte es nicht auch wenn sie es ab liebsten getan hätte. Was wäre der Preis dafür und war sie bereit dazu ihn zu zahlen!?

Auch dies würde sich klären. Auch dafür würde sie eine Antwort finden. Die Aura der Pada verstärkte sich wieder. Das Flackern hörte auf. Tom hob sie nach oben um sie fort zu bringen. Aber wohin? Wohin wollte er sie bringen? Sie hörte seine Worte dass es ihr gleich wärmer werden würde, spürte wie er sie trug und der Weg sich etliche Minuten dahin zog. Trotz dass es ihr selbst so elend ging, trotz alle dem spürte sie, dass auch er ein Stück weit litt und es tat ihr in der geschundenen Seele weh. Als sie ihn kennen gelernt hatte war er eher ein Säufer gewesen als ein Mensch. Jetzt schien er dies überwunden zu haben. Er war ein wenig reifer geworden und er kämpfte nun. Dies konnte sie spüren aber auch etwas anderes hatte sich verändert. Es war seine Aura in der Macht. Er war zu einem Schüler geworden. Dies freute Mara. Sein Leben hatte einen Sinn erhalten, wenn auch das ihre noch nicht wirklich einen besaß. Aber auch dies würde kommen.

Tom trug sie zu seinem Speeder, öffnete die Tür und bugsierte sie auf einen Sitz. Dann wickelte er sie in eine Decke bis nur noch ihr Kopf heraus sah. Ein wenig Rau war sie schon aber sie hielt warm und dies war das wichtigste. Einen Moment strich er ihr liebevoll über das Haar und sie begegnete seinem Blick, der fast Brüderlich war. Es schien als ob er in ihr seine Schwester sah auch wenn sie es nicht war. Sein sanftes Lächeln beruhigte sie. Trotz allem musste sie ihm sagen was geschehen war. Sie musste ihn aufklären und sie musste verhindern, dass er sie in ein Krankenhaus brachte. Denn diesen würde sofort auffallen dass es sich hierbei um einen Suizidversuch handelte. Was er dann wohl von ihr denken mochte? Ob er sie dann verlassen würde? Sie wusste es nicht, aber ihr war klar, dass sie ehrlich zu ihm sein musste. Er hatte es verdient.

„Bitte kein Krankenhaus.“

Einen Moment hielt sie inne und sah ihn flehentlich an.

„Wenn du mich dahin bringst werden sie mich einweisen.“

Wieder folgte eine Pause. Es war nicht einfach ihm dies erklären zu müssen und sie wusste nicht einmal ob er es verstehen würde. Vielleicht hielt er sie sogar für Krank und wenn dem so war, dann konnte sie ihm dies nicht einmal verübeln. Auf gewisse Weise war sie dies vielleicht sogar.

„Es war kein Unfall Tom. Ich war es. Ich habe versucht...,“ sie stockte kurz, „... mich selbst umzubringen.“

Es klang verrückt, durch und durch verrückt. Jetzt wo sie es sich selbst sagen hörte war es irre. Sie war irre. Nein, dies traf es nicht ganz. Es war die Verzweiflung gewesen, die sie soweit getrieben hatte.

„Es tut mir Leid. Es tut mir so Leid.“

Ihre Stimme kam ins Stocken und sie musste fort sehen. Für diesen Moment konnte sie ihn nicht ansehen. Sie hatte Angst davor was sein Gesicht zeigen könnte. Würde er sie irgendwie verstehen können? Er, wo er selbst so viel erlebt hatte? Der durch den Alkohol sein Leben hatte selbst zerstören wollen? Vielleicht würde er sie ein wenig verstehen.


„Alles ist zerstört. Ich habe alles zerstört was ich zerstören konnte. Mein ganzes Leben ist nichts weiter als ein Alptraum. Ich hätte Sen retten müssen, irgendwie. Oh Tom, alles woran ich einst geglaubt, woran ich festgehalten habe existiert nicht mehr. Ich habe den Sinn verloren und genau dies ist es was alles so unwirklich erscheinen lässt. Ich habe Angst und ich weiß nicht wie ich dies alles verarbeiten soll. Ich habe so viele Fehler gemacht, Fehler, die vielleicht nie wieder zur Reparieren sind. Ich habe Personen weh getan und dafür hasse ich mich.“

Sie kämpfte mit den Tränen. Ein Teil dessen was sie belastete kam nun an die Oberfläche und es war Tom der sich all dies anhören musste. Würde sie hier nun endlich Hilfe finden? Eine Hilfe, die sie bisher noch nicht erhalten hatte?

„Wo ist der Sinn in all diesen Dingen?“

Sie schloss die Augen und unterdrücke ein Schluchzen. Wie elend konnte man sich noch fühlen? Wie tief konnte man vor allem noch sinken? Ging es noch tiefer oder war sie schon tiefer als tief gesunken!?


Coruscant - untere Ebenen - Straßen - Airspeeder - Tom, Mara(verletzt)
 
Coruscant - untere Ebenen - Straßen - Airspeeder - Tom, Mara(verletzt)

Tom wollte sich gerade umdrehen, als Mara das Wort ergriff. Leicht verwunderst sah er sie an. Innerlich fragte er sich, worum sie nicht in ein Krankenhaus wollte. Sie war verletzt. Sie bräuchte einen Arzt, der ihre Verletzung richtig versorgte. Seine Flickenarbeit war keine Endlösung für ihre Verletzung. Er hatte nur die Blutung gestoppt. Der verursachte Schaden musste beseitigt werden. Wieso verlangte sie so etwas Unvernünftiges von ihm? Die Antwort folgte prompt. Sie Wollte nicht eingewiesen werden? Toms Blick bekam etwas Fragendes, Verwirrtes. Was war hier los? Was war mit ihr los? Als Mara eine längere Pause machte, glaubte er erst, die Sache hätte sich erledigt. Als sie weiterredete, erschrak er. Sein Mund öffnete und schloss sich wie der eines Fisches. Er wollte etwas sagen, aber kein Wort wollte seine Lippen verlassen. Erschrocken starrte er sie an. Schweigend hörte er sich ihre Erklärung an. Er war vor ihr in die Knie gegangen und musste dadurch leicht zu ihr aufsehen. Wie war so etwas nur möglich? Hatte Jo nicht gesagt, das Mara sich einer Jägerstaffel angeschlossen hatte? War das nicht was sie selbst gewollt hatte? Für Tom hatte es sich so angehört, als hätte Mara den Abstand zu den Jedi geradezu gesucht. Als hätte sie im Fliegen ihren Spaß gesucht und einen Sinn gesehen. Etwas was sie wirklich konnte und das sie liebte. Hatte sie dafür nicht Vorin hinter sich gelassen. Erst jetzt fiel ihm der Name des jungen Jedi wieder ein, der Maras Freund gewesen war. Wo waren Jo und Vorin? Hatte sich keiner von ihnen weiter um sie gekümmert? Hatten sie Mara im Stich gelassen? Sich von ihr abgewendet so wie Mara den Jedi den Rücken zugekehrt hatte? Hatten alle vergessen, was damals auf der Smee passiert war? Wieso hatte Mara ihre Freunde bei den Jedi nicht um Hilfe gebeten? Gab es bei der Republik keine fähigen Ärzte? Wieso war ihr Zustand nicht aufgefallen? Wie kam sie überhaupt nach Coruscant? Wer hatte sie aus den Augen verloren? Und wie konnte sie nur so selbstsüchtig sein? Tom wollte sie anschreien. Sie fragen, warum sie das getan hatte. Er wollte einen Grund wissen. Mehr als nur das sie keinen Sinn mehr im Leben sah. Er kannte das Gefühl. Aber er hätte es seinen Geschwistern niemals angetan, sich umzubringen. Schlimm genug, dass er jahrelang als Alkoholleiche durch die unteren Ebenen gerobbt war. Damit hatte er sie genug leiden lassen. Seinen Tod hätte er ihnen nicht antun können. Wie konnte Mara das? Wie konnte sie den Menschen die ihre Freunde waren, Jo, ihn, den anderen Jedi und jenen wie Vorin, die sie liebten, so etwas antun? Wann war sie so egoistisch geworden? Er wusste was Leiden bedeutete. Er verstand ihren Schmerz wahrscheinlich besser als die meisten und doch konnte er ihren Selbstmord nicht verstehen.

Langsam bekam er die Kontrolle über sein Gesicht wieder zurück. Er versuchte sich an einem aufmunternden Lächeln. Nur seine Augen wollten das nicht unterstützen. Sie waren voller Trauer und Schmerz. Auch Bitterkeit lag darin. Er hatte in seinem Leben viel erlitten. Aber auch Mara hatte ihre Last zu tragen. Tom wagte es nicht sein Leid als größer zu bezeichnen. Leid konnte man nicht messen oder vergleichen.
Deshalb konnte er sie nicht anschreien. Alles wozu er in der Lage war, war ihr noch einmal über das Haar zu streichen.


„Was machst du hier Mara? Was machst du Auf Coruscant? Wieso bist du hierher gekommen?“

Seine Stimme zitterte leicht. Er hatte Angst um sie. Das konnte er nicht verleugnen. Er kannte dieses Mädchen nicht besonders lange. Sie hatten den Flug von Ossus nach Coruscant zusammen auf der Smee verbracht. Im Honey House hatten sie sich gegenseitig ihr Herz ausgeschüttet. Danach war sie für ihn Familie geworden. Die einzige unter den Jedi, mit der ihn etwas verbunden hatte. Doch sie war gegangen. Hatte die Jedi verlassen. Um sich zwischen den Sternen in Gefahr zu bringen, wo er ihr nicht hätte helfen können. Jetzt saß sie hier vor ihm. Gezeichnet, seelisch und körperlich.
Schließlich rang er sich dazu durch, auf ihren Selbstmord einzugehen. Er hatte es einfach zur Seite drängen wollen. Es nicht ansprechen und sich einreden wollen, dass es nie passiert war.
Doch das ging nicht. Es zu verdrängen half nicht. Das hatte er schmerzlich lernen müssen.


„Mara es ... es tut mir leid, dass ich nicht da war. Ich hätte dich beschützen müssen. Ich bin viel zu spät gekommen. Du hättest mich vor Monaten gebraucht. Aber ich habe nichts gespürt. Erst als es schon zu spät war.“

Es schmerzte in das zu sagen. So gesehen hatte er sein Versprechen gebrochen. Er hatte ihr gesagt dass er da sein würde, wenn sie ihn bräuchte. Aber wie sollte er sie auch vor sich selbst beschützen. So gut seine Machtsinne mittlerweile auch waren, und so stark die Verbindung zu ihr auch zu sein schien, er hatte ihre Not nicht gespürt. Er hatte versagt. Nicht vor seiner Familie oder vor Tomm, sondern vor sich selbst. Das machte es noch viel schlimmer.
Wegen ihm würde sie für immer eine Narbe mit sich herumtragen. Jetzt lag es an ihm, dafür zu sorgen, dass Maras versuchter Selbstmord zumindest oberflächlich keine Narben hinterließ.


„Niemand wird dich einweisen. Nicht solange ich bei dir bin. Wir bringen dich jetzt in ein Krankenhaus!“

Bei seinem letzten Satz kehrte neue Kraft in seine Stimme zurück. Keine Diskussion. Nicht mit ihm. Nicht mit einem Kent im „sturer-Eopie-Modus“. Er würde das Beste Krankenhaus Coruscants mit ihr aufsuchen. Er würde ihr die besten kosmetischen Chirurgen besorgen, die es im Sektor gab. Niemand sollte ihr Fragen stellen, woher sie diese Narbe am Arm hatte. Niemand sollte ihr mitleidige Blicke zuwerfen.

Coruscant - untere Ebenen - Straßen - Airspeeder - Tom, Mara(verletzt)
 
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