Coruscant

Coruscant- Unterste Ebene- Wasserwerk- Janem, Vincent und Elaine


Elaine konnte es wirklich nicht fassen, dass die beiden ihr gefolgt waren. Gerade ihr!
Und den beiden war wahrscheinlich nicht einmal bewusst, was sie dabei angerichtet hatten.
Aber die Arroganz im Auftreten des Chiss machte einem rasch klar, dass sie außer sich selbst nicht viel wahrnahmen.
Dieses lag nicht so sehr am fehlenden Können, sondern vielmehr an dem absolut fehlenden Willen.
Nein, diese beiden hatten absolut keine Ahnung, was ihr Erscheinen hier für Elaine bedeutete.
Verdammt nochmal, sie hatte sich im Wasserwerk sicher gefühlt. Niemand, der hier nicht lebte, konnte ermessen, wie wertvoll dieses Gefühl in solchen Gegenden wie dieser hier war.
Es war einfach und schlicht unbezahlbar.

Nicht nur, dass die beiden Lichtschwertträger sie dieses Gefühls beraubt hatten, nein, den beiden war wahrscheinlich nicht im Ansatz bewusst, welche Probleme sie Elaine aufhalsten.
Nicht nur, dass sie sich Credits beschaffen musste, was für sich schon einen Tag in Anspruch nahm.
Nein, sie musste auch einen neuen Lieferanten ausfindig machen. Bereits jede Aufgabe für sich genommen, nahm mehr Zeit in Anspruch als sie hatte. Aber beide zusammen stellten sie schon vor massive Schwierigkeiten.
Aber zudem musste sie eine neue und vor allem sichere Bleibe finden. Und eine solche in der Kürze der Zeit zu finden, war ein Ding der Unmöglichkeit.
Und alle ihre Schwierigkeiten hatte sie den Beiden dort zu verdanken.

Als der Chiss sie doch allen Ernstes aufforderte, hinabzusteigen und ein paar Fragen zu beantworten, blinzelte Elaine empört.
Das ganze Chaos im Paradise für ein paar Fragen?



“Meine Güte, ich hoffe, der wird sich niemals diplomatisch betätigen müssen, das wird eine pure Katastrophe“


murmelte Elaine. Für was hielten die beiden Clowns das hier eigentlich? Für eine Runde „Frag die Galaxis“?
Aber bevor sie für ihre Überlegungen zwecks Entscheidungsfindung auch nur eine Minute Zeit gehabt hatte, explodierten einige der Tretminen.
Elaine schloss reflexartig die Augen, aber trotzdem tanzten Sterne vor ihren geschlossenen Augen.
Und wieder war sie froh darüber, dass sie Zeit gehabt hatte, das Neutron zu konsumieren, denn die Reizüberflutung hätte ihr sonst schwer zu schaffen gemacht.

Als sie die Augen wieder öffnete, stand der Chiss wenige Meter vor ihr.



“Oh Himmel, müsst ihr denn immer alles kaputtmachen?“


Elaine gestikulierte matt und schaute sich das Chaos in der Halle an. Der Boden war aufgerissen und leichte Qualmwolken stiegen über den Rissen auf.
Die Stimme des Chiss durchschnitt die Stille und seine Worte sorgten bei Elaine für Empörung.



“Jemanden nett zu bitten, habt ihr mit Sicherheit nie gelernt. Ich frage mich, ob es überhaupt etwas gibt, was euch nicht zuwider ist?“


fragte sie aufgebracht.


“Wenn es nämlich nichts gibt, was euch nicht zuwider ist, dann nehmt doch einen Strick und erschießt euch doch. Wenigstens hätte ich meine Ruhe vor euch.“


Elaine musterte den Chiss finster. Es war nicht schwer, ihn auszumachen. Die Augen glühten im Dämmerlicht. Außerdem stand er, anders als Elaine, im Schein einer Lampe.


“Seid ihr euch im Klaren darüber, was ihr hier kaputt gemacht habt? Die Tretminen waren schon immer rar auf dem Schwarzmarkt. Aber seitdem das Imperium sich hier auf Coruscant breit gemacht hat, sind sie schlicht unbezahlbar.“


Elaine bewegte sich nun auf den Lichtkegel zu, aber hielt Abstand zum Chiss.


“Es hat mich Wochen gekostet, sie den Imperialen unter Nase wegzustehlen. Überall witterten diese Imperialen Republikspione und verschärften nach und nach die Sicherheitsbedingungen und irgendwann war das Loch dann dicht. Leider. Es war doch relativ einfach im Gegensatz zu heute.“


Elaine seufzte.


“Aber deswegen seid ihr sicher nicht hier. Ihr habt eine Schneise der Verwüstung hinterlassen, dass es seltsam anmutet, dass Coruscant noch existiert. Ihr plant doch nicht etwa noch einen ultimativen Vernichtungsschlag und wollt von mir den besten Platz dafür wissen?“


Elaine setzte sich auf eine Kiste im Lichtkegel und hob den Blick. Blaue Augen blickten in die roten Augen des Chiss.
Elaines Gesicht war schmal, die Haut schimmerte hell. Sie war wie alle hier unten blass. Aber noch hatte sie ihre Abhängigkeit nicht gezeichnet.



“Ich nehme an, dass ihr Entschuldigung als Zeichen von Schwäche wertet und ich daher nichts in der Richtung erwarten kann.
Na schön, ich werde eure Fragen beantworten und dann gehen wir alle unserer Wege. Ich habe dank euch mehr zu tun, als ich an einem Tag erledigen kann. Und mein Tag ist verdammt nochmal viel zu kurz.“



Abwartend blickte Elaine den Chiss an.



Coruscant- Unterste Ebene- Wasserwerk- Janem, Vincent und Elaine
 
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Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Gänge in Richtung der Folterbereiche - Darth Draconis und Lieutnant Ortega

Mit eiligen Schritten folgte der dunkel gekleidete Sith dem imperialen Offizier durch die Gänge des Verwaltungskomplexes. Das Labyrinth aus Durabeton faszinierte ihn immer wieder. Nun war er bereits seit einigen Monaten auf Coruscant, doch das imposante Gebäude war doch anders als der Orden, seine eigentliche „Heimat“.
Schlussendlich war Draconis froh wenn er dieses Gebäude und seinen Planeten verlassen können würde. Er hasste die Lebewesen die sich hier ihrer elendigen Existenz hingaben, hasste alles wofür sie standen. Er brauchte Abstand, er brauchte Zerstreuung. Wenigstens würde er sich an den armseeligen Kreaturen auslassen können die das Unglück hatten in die Hände des Imperiums zu fallen.
Der Tubrolift brachte ihn mit hoher Geschwindigkeit in die tieferen Ebenen des Komplexes.

Dort angekommen, brachte ihn der Lieutnant beinahe blind durch ein weiteres Labyrinth aus Zellblöcken, Verhörzimmer und anderen Bereichen die der Sith nur erahnen konnte. Schließlich gelangten sie in den Bereich der für seine „Sitzung“ vorgesehen war. Dort führte ihn der Lieutnant in einen Raum der mit einer Transparistahlscheibe ausgestattet war, die einen Blick in den Raum bot in dem der Sith sein Verhör durchführen würde. Draconis nahm an, dass diese Scheibe wohl so verspiegelt war, dass man von der anderen Seite aus nichts sehen würde. Der Lieutnant sprach mit anderen Offizieren, diese waren jedoch durch ihre hellgraue Uniform klar als Mitglieder des Geheimdienstes gekennzeichnet. Danach drehte sich Ortega um und sprach zu dem Sith Lord.


„Mylord, die Gefangenen befinden sich derzeit in ihren Zellen. Es sind insgesamt fünfzehn Personen. sechs Menschen, drei Twi’lek, ein Dug, drei Rodianer, ein Elomin und ein Nimbanel.“

Ortega überreichte dem Sith Lord ein Datapad mit den Namen der Gefangenen. Laut Informationen des Geheimdienstes handelt es sich bei diesen Personen hauptsächlich um Handlanger. Sie sind Soldaten, Informationsmakler, Spitzel und anderer Abschaum der als Zahnrad innerhalb des Widerstands ihren Teil geleistet haben. Der Sith würde sie nutzen um in die Gewohnheiten der Zellen zu schauen. Wenn der Geheimdienst dachte dass sie ihn mit solchen Wesen abspeisen konnten ohne aus ihnen wertvolle Informationen zu gewinnen, so täuschte sich dieser aufgeblasene Haufen nicht lebenswerter Mynocks gewaltig. Er ist ein Sith, er bekommt was er will, egal auf welchem Weg. Sie würden es schon noch merken.

“Gut, bereiten sie Bana Breemu für ihre Vernehmung vor. Sie wird die Erste sein, die dem Imperium dienen darf. Verbinden sie ihr die Augen und führen sie sie dann in Raum A. Raum B soll währendessen für Sar Mnemos vorbereitet werden.“

Lieutnant Ortega der mit allen Namen vertraut war, wusste dass es sich um die beiden Menschen handelte. Zackig salutierend ging der Lieutnant alle Vorbereitungen treffen damit der Sith das Verhör beginnen können würde. Aus dem verspiegelten Transparistahlfenster heraus sah er sich den Raum nochmal an. Zwei Männer in der hellgrauen Uniform des Geheimdienstes hatten bereits Position innerhalb des Raumes bezogen. Noch befand sich der Sith allein in dem Raum. Die Informationen die er hier herausbekommen würde, waren seine Arbeit. Der Geheimdienst sollte doch an seiner eigenen Überheblichkeit in Gift und Galle ersticken. Das Schattenthronnetzwerk würde von diesen Informationen profitieren. Ein weiterer Offizier des Geheimdienstes betrat den kleinen Obervationsraum und berichtete dass die Gefangenen in Kürze eintreffen würden. Der Sith nickte und ging aus dem kleinen Raum heraus und traf dabei auf Ortega welchen er sich beiseite zog.

“Ich möchte nicht gestört werden. Keiner soll Zugang zu diesem Abschnitt des Kellers mehr bekommen. Ich brauche meine Ruhe für mich und die Gefangenen. “

Der Offizier nickte. Er spürte das Unbehagen wenn er mit dem Sith alleine war, besonders wenn nur eine handbreit Platz zwischen den beiden war. Der Sith nutzte diese Gelegenheit aus. Er genoss es wenn sein Gegenüber ihn fürchtete. Der hochgewachsene Offizier mochte zwar größer sein, doch war es die Aura aus Perversion und Hass die der Sith ausstrahlte, die dem Offizier die Nackenhaare zu Berge stehen ließen.

“Ach und noch etwas ... alle Aufzeichnungen sollen danach umgehend mir übergeben werden.“

„Aber Mylord...“

“<Alle Aufzeichnungen sollen danach umgehend mir übergeben werden.>“


Mit der Macht manipulierte er den Offizier und lies ihn denselben Wortlaut monoton nachplappern. Gewissenlos wie der Sith war, machte es ihm nichts aus das bei zu häufiger Geistesmanipulation ernsthafte Hirnschäden bei den Opfern zurückbleiben können.
Das, was er jetzt tun würde, wäre bei weitem schlimmer als das was er Ortega gerade angetan hatte. Der Sith betrat den Raum und stellte sich auf. Er beobachtete wie der Gefangene in den Raum geführt würde. Die Augen waren mit eng am Kopf anliegenden Augenbinden zugebunden. Nachdem der Gefangene auf der Liege positioniert wurde, nickte der Sith Lord und das Licht in dem Raum erlosch. Die Augenbinde wurde dem Gefangenen abgenommen. Es konnte beginnen.



Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich - Darth Draconis und Bana Breemu (NPC)
 
Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Chesara, Steven, Sinoué und Trayla (+ alle anderen die sich im Honey House verteilt befinden)

Ein weiteres Mal scheiterte die noch junge Padawananwärterin schnaufend und öffnete die Augen. Sie ging sich mit beiden Händen durch die Haare und schüttelte die wilde Mähne.
Sie sah aus dem Augenwinkel wie die Blonde sie ansah und lächelte. Wie hieß sie doch gleich? Egal. Sin wurde das Gefühl nicht los, dass die über sie lachte. Sie machte sich tatsächlich über sie lustig! Sie würde sich das blonde Miststück später vorknöpfen. Erstmal brauchte sie die Macht. Dann würde die sehen, was sie davon haben würde. Auf den Gedanken zu kommen dass es vielleicht nett gemeint war, kam sie in dem Moment nicht. Zu sehr erinnerte sie das Ganze an die Lehrstunden in der Anstalt. Ihre Anspannung wuchs und sie fühlte dass es so nichts bringen würde.

Es machte sie jedoch nicht wütend und auch nicht traurig. Es war die gewohnte Leere in ihr, die sie vollkommen ausfüllte. Es war ein Zustand völliger Emotionslosigkeit der sie störte.
Konnte sie deshalb keine Verbindung zur Macht aufbauen?
Die Rätin unterbrach ihre Gedanken. Sie hatte wohl gefühlt dass etwas mit Sinoué nicht stimmte und versuchte ihr nun zu helfen. Beim Erklingen ihrer Worte lies die junge Coruscanti ihre Schultern hängen und blickte zu Boden. Für manchen ein Zeichen der Ehrfurcht, doch sie war von sich selbst enttäuscht.


"Versuch dich mehr zu entspannen. Nichts um dich herum ist wichtig, nur die Macht. Es spielt keine Rolle, wo du bist. Vergiss Coruscant, vergiss dieses Gebäude. Es gibt nur die Macht und deinen Geist darin."

“Das sagt sich so leicht“ dachte die Coruscanti verbissen und sah zur Seite. Hier stand sie nun und hatte keine Ahnung was sie tun sollte. Die anderen hatten eine Verbindung zur Macht aufgebaut, sie war es die noch immer nicht einmal von der Macht gekostet hatte die in ihr schlummerte. Es war erdrückend. Sie biss sich auf die Unterlippe und sah nochmal zu den anderen die es anscheinend spielend leicht konnten.

“Komm schon... zeig dich Macht ...“

Leise sprach sie zu sich selbst, unfähig irgendwas anderes zu glauben was ihr nun jetzt noch helfen konnte. Sie schloss erneut die Augen und versuchte dass, was um sie herum geschah zu vergessen. Sinoué versuchte die Zeichen der Anwesenheit anderer Wesen zu verdrängen, versuchte sich fallen zu lassen. Sie wollte loslassen, doch waren da die kleinen Stimmen die ihr zuflüsterten, dass sie es nicht schaffen würde. Der Versuch an nichts zu denken, scheiterte jedes Mal wenn sie dann doch der Versuchung erlag einem Geräusch dass durch einen Schritt verursacht wurde oder dem Windhauch der durch sich bewegende Personen entstand ihre Konzentration zu schenken.

Entnervt öffnete sie wieder die Augen und presste die Lippen fest zusammen sodass sie nur noch eine Linie bildeten. Sie durfte sich selbst nicht so viel Druck machen. Doch in dem Moment wo sie dies dachte wuchs wieder der Wunsch in ihr die Macht zu fühlen. Sofort. Es war ein Teufelskreislauf.


Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Chesara, Steven, Sinoué und Trayla (+ alle anderen die sich im Honey House verteilt befinden)
 
Cosruscant - Unterste Ebenen - Industrieruine - Janem - Vincent - Elaine(?)


Janem starrte die Frau vor ihm ungläubig an. Sie redete an einem Stück relativ unzusammenhängendes Zeug, machte ihm Vorwürfe wegen Ihres Verstecks und der Tretminen und benahm sich wie eine alte Dame auf Naboo deren Alderaanischen Rasen man unbefugt betreten hatte.

Erkannte sie die Gefahr nicht, in der sie sich befand? Janem und Vincent hatten soeben ihre Stammkneipe auseinander genommen, einen Gangster und seine Privatarmee zur Strecke gebracht und nun stand sie ihnen alleine gegenüber. Was war hier eigentlich los?

Der Executor hätte schwören können, dass er die gesuchte Jedimeisterin vor sich hatte und dennoch hatte diese plappernde Frau vor ihm mit Padme Master soviel gemeinsam wie er mit einem Gamorreanischen Stammesältesten.

Elaine bewegte sich jetzt inden Lichtkegel in dem Janem stand und setzte sich seufzend auf eine Kiste. Sie wandte ihm ihr Gesicht mit den durchdringenden blauen Augen zu und hielt seinem Blick stand. Der junge Chiss kniff die Augen zu glühenden Schlitzen zusammen. Die Augen der Frau waren lebendig. So lebendig wie er sie hier unten noch bei keinem gesehen hatte. Auch wenn die Pupillen geweitete waren, was zeigte das die Frau unter Drogen stand und deshalb wohl keine Angst zeigte sondern eher den Eindruck machte als sei ihr das alles völlig gleichgültig, so war doch ein Feuer in Ihnen das er nur zu gut kannte.

Und dann fiel das Wort. Das Wort dsa alle Zweifel ausräumte. Sie forderte ihn auf sich zu entschuldigen. Und das hatte die Frau vor ihm vor vielen Jahren bereits schon einmal getan. Janem Hand glitt unbewusst in seine Tasche wo er den Anhnger spürte den er seid Ihrem abflug dort trug. Die Frau die ihm das geschenkt hatte... Bei ihr hatte er sich auf Befehl von Padme entschuldigen müssen. Die Gedanken des Chiss gingen automatisch zurück zu der Zeit als er im Tempel der Jedi gelebt hatte.

Er hatte an einem Spezialtraining teilgenommen bei dem Padme die Ausbilderin gewesen war. Und er hatte sich daneben benommen und mit den Konsequenzen leben müssen. Er war wie einer der Ihren erzogen worden. Dazu das Leben zu achten und andere zu respektieren. Seine Leidenschaften hatte er kontrollieren müssen und seinen Hass unterdrücken. Aber es hatte bei Janem nur das Gegenteil bewirkt. Sein Konflikt hatte sich verstärkt und so hatte er schließlich den Weg der Dunkelheit erneut beschritten und sich in die Arme der dunklen Seite sinken lassen. So war es einfacherer....

Janem schüttelte den Kopf um die Gedanken loszuwerden die ihn dort hinführte wo er nicht sein wollte. Seine Hand ergriff nun seinen Laserschwertgriff. Er würde der Frau vor ihm ein Ende bereiten. Jetzt sofort. Eine der mächtigsten Jedi würde sterben durch seine Hand.

Und doch hielt den Sith etwas zurück. Was war mit der Jedimeisterin geschehen. Sie erkannte Janem offensichtlich nicht und sie wehrte sich auch nicht gegen ihn. Es wäre ihr ein leichtes gewesen ihn mit Hilfe der Macht anzugreifen. Aber sie tat nichts der gleichen. Die sass nur da und wartete und sah ihn mit einem leicht entrückten Blick an, der ihrem Zustand geschuldet war.

Janem liess seine Hand sinken...


Was ist mit euch geschehen Padme Master? Ist das ein Trick um mir den Triumph über euch zu nehmen? Oder wollt ihr mich verhöhnen?

Noch immer konnte Janem die Macht in der Frau nicht spüren.


Cosruscant - Unterste Ebenen - Industrieruine - Janem - Vincent - Padme(?)
 
Coruscant- Unterste Ebene- Wasserwerk- Janem, Vincent und Elaine


Elaine warte auf die Antwort des Chiss. Dafür dass er soviel angestellt hatte, um ihr ein paar Fragen zu stellen, war er auf einmal bemerkenswert schweigsam.
Doch sein Blick wanderte mehrfach über sie, als müsste er sich davon überzeugen, dass sie wirklich hier saß.

Doch auf das, was er danach über die Lippen brachte, hatte sie nichts vorbereiten können.



"Was ist mit euch geschehen Padme Master? Ist das ein Trick um mir den Triumph über euch zu nehmen? Oder wollt ihr mich verhöhnen?"


fragte er.
Sie blinzelte verblüfft. In welcher Freakshow war sie denn hier gelandet?
Oder war das eine neue Ausgabe von "Versteckte Kamera- Unplugged im Elendsviertel?



"Nun.."


begann Elaine langsam, nachdem sie sich von ihrer Verblüffung erholt hatte.


"Ich denke, dass hier eine einfache Verwechslung zugrunde liegt. Ich kenne keine Padme Master. Ich werde Elaine genannt. Und ich kenne keine Lichtschwertträger. Ich bin drogenabhängig und eine Kleinkriminelle, die Credits beschaffen muss, um ihre Sucht zu finanzieren. Ich bin nicht die, die ihr sucht."


versuchte sie ihm zu erklären.


"Außerdem meint ihr wirklich, jemand wäre so lebensmüde, euch nach eurem Auftritt im Paradise zu verhöhnen? Ich habe gesehen, was ihr dort angerichtet habt."


fügte sie leise hinzu und blickte ihm fest in die Augen.


"Ihr seid gekommen, um zu töten. Jene Padme Master, wie ich annehme? Eines sage ich euch, wenn ich auch nur im Traum daran gedacht hätte, dass ich jemand ähnlich sehe, dem ihr an den Kragen wollt, wäre ich untergetaucht. Leichen säumen euren Weg und es ist euch absolut egal, nicht wahr?"


Elaine seufzte leise.


"Nun schön, ich denke kaum, dass ich aus dieser Situation noch lebend entkommen kann. Wenn es euch nicht zuwider wäre, erbitte ich mir von euch nur einen Akt der Gnade. Bitte macht es kurz und schmerzlos."


Mit diesen Worten legte sie ihr Leben in die Hände des Chiss. Ob es jene Padme Master auch getan hätte? Nein, wahrscheinlich nicht. Denn sie hatte durchwegs den Eindruck, dass der Chiss sie als ebenbürtigen Gegner betrachtete. Kein Opfer, sondern jemand, der sich trotz aller Gegensätze eine Art Achtung erworben hatte. Allerdings musste die Dame schon sehr leichtfertig mit ihrem Leben umgehen, wenn sie die den Zorn des Chiss auf sich geladen hatte. Fakt aber war, dass Elaine alles andere als begeistert war, für jene Padme Master gehalten zu werden.
Sie atmete kurz ein, schloss die Augen für einen kurzen Augenblick und blickte den Chiss erneut fest in die roten Augen.



"Nun denn, wenigstens sehenden Auges in den Untergang, nicht wahr?


meinte sie mit einem Anflug von Galgenhumor. Das Neutron verdrängte die an für sich natürliche Todesangst. Vielleicht war es auch besser so. Besser, dass der Chiss ihr es abnahm, den Tod auf Raten zu beenden. Etwas wofür sie vielleicht einfach zu feige gewesen war? Sie wusste nicht, welcher Art ihr Wille zum Überleben gewesen war. Aber nun war das Ende gekommen.


Coruscant- Unterste Ebene- Wasserwerk- Janem, Vincent und Elaine
 
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Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Großer Saal | Chesara, Sinoue, Steven und Trayla

Langsam aber sicher beruhigte sie sich mehr, sie sah zu Sinoue auf, die scheinbar Schwierigkeiten damit hatte sich zu Konzentrieren. Scheinbar war es nicht für jeden begabten so einfach sich in die Macht fallen zu lassen, oder war sie etwa in der Hinsicht besonders weil es ihr so leicht fiel. Sie hatte schon immer gespürt dass sie die Begabung hatte in die Macht zu tauchen. Auch Er, der Mann aus ihrem Koma Traum, hatte ihr immer wieder gesagt das sie etwas Besonderes war. Es war für sie Normal geworden das sie ihn noch immer dann und wann in ihrem Kopf hörte, wie er ihr gute Ratschläge gab oder sie beruhigte. Sie hatte sich so sehr an ihn gewöhnt das es für sie nichts merkwürdiges mehr war.

Sie zog die Beine an und setzte sich in den Schneidersitz, sie hatte Steven angelächelt, als er ihr davon erzählte dass er Heilung lernen würde. Sicher würde das gut zu ihm passen er war so ein Netter Junge, gut aussehend. Kurz seufzte sie leise als sie sich zusammenriss, da sie ihn doch schon sehr offensichtlich angestarrt hatte. Sie blinzelte und schüttelte schnell den Kopf.

‚Na los Konzentrier dich…konzentrier dich darauf das das wie eben nicht wieder passiert.‘

Sie nickte mehr zu sich als sie dies im Geiste zu sich selbst gesprochen hatte. Sie schloss wieder die Augen und ließ sich in das Berauschende Gefühl der Macht fallen, sie hatte es irgendwie raus ihre Machtquelle zu finden. Sodass sie nicht lange brauchte um mit der Macht zu ‚verschmelzen‘. Jedoch war das und die Tatsache dass die Bilder kamen wann sie wollten, das einzige was sie mit der Macht zustande brachte. Traurig war es das sie nicht mehr konnte, nicht solche sichtbaren Dinge wie Steven vollbringen konnte. Aber zumindest war es ein Anfang.

Sie hielt den Zustand bei und hatte alles um sich vergessen. Sie atmete ruhig und entspannt, den Kopf leicht angehoben, als würde sie sich einer Sonne hinstrecken. Es war ein wundervolles Gefühl sich so fallen zu lassen. Sie begann es zu mögen, ja wirklich zu mögen. Sie behielt jedoch immer eine gewisse Konzentration darauf nicht wieder so aus der Bahn geworfen zu werden.

‚Sie kann dir sicher viel Beibringen mein Kind…sie scheint sehr Mächtig‘

Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie sich bewegten sie jedoch nicht laut sprach.

‚Ja du hast recht, sie scheint sehr Weise und ist sehr nett‘


Immer wenn er zu ihr Sprach hatte sie das Gefühl das er wirklich da wäre eine Reale Person die mit ihr Spricht, vor allem jetzt bei der Konzentration der Macht hatte sie das Gefühl seine Anwesenheit zu Spüren. Es war ein gutes Gefühl, sie fühlte Wärme und Geborgenheit, er war für sie wie der Vater, den sie bereits fast vergessen hatte. Sie hielt sich an den Gefühlen fest und seufzte leise…es war ein schöner tag.

Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Großer Saal | Chesara, Sinoue, Steven und Trayla
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Bana Breemu (NPC)

Völlige Dunkelheit erfüllte den Raum. Sie war mit gefesselten Händen und verbundenen Augen in diesen Raum geschleppt und an diese leicht schräge Bank gebunden wurden. Sie konnte nicht genau sagen wo sie sich befand und was sie um sich herum spürte, doch als man sie auf die Bank gelegt hatte, wusste sie, dass sie am unteren Ende der Schräge lag. Sie spürte wie ihr langsam das Blut in den Kopf schoss und spürte dass ihr Herz so laut pochte, dass sie das Gefühl hatte man könnte es laut und vernehmlich hören. Sie hatte Angst. Todesangst.
Sie war eine Gefangene des Imperiums, und jeder auf Coruscant wusste dass sobald jemand die eisernen Tore des imperialen Verwaltungskomplexes als Feind des Imperiums betreten hatte, er entweder sterben oder in die Vergessenheit abdriften würde. Das Endergebnis war dasselbe. Man würde nie wieder von dieser Person hören.
Bana wusste, sie würde weder ihren Mann, noch ihre beiden Kinder je wieder sehen. Sie würde nicht sehen wie die beiden aufwachsen würden, wie sie ihre ersten Partner mit Nachhause bringen würden und sie würde auch nie ihre Enkelkinder sehen. Sie würde sterben. Geächtet als Feind des Reiches, als Ausgestoßene des Gesellschaft. Sie konnte nur hoffen dass ihre Familie davon nicht betroffen sein würde, dass man sie als traurige Verirrung abstempeln würde. Sie wünschte es sich sogar. Keiner sollte wegen ihr, oder dem Wissen welches sie hütete leiden.
Schließlich, das wusste sie mit trauriger Bestimmtheit, würde sie selber noch eine Menge leiden. Wenn es wahr ist, was man über die imperialen Foltermethoden sagt, dann würde sie unendliche Qualen erleiden. Man hatte sie im Widerstand zwar geschult, doch konnte sie sich nicht vorstellen das man dem lange standhalten würde. Vielleicht würde sie sterben bevor sie schwach werden würde. Sie betete inständig zu allen die sie anhören würden, dass sie dieses Schicksal erleiden würde, während eine einzelne Träne den Weg von ihrem Auge die Schläfe entlang in ihr krauses Haar nahm.

Einige weitere stille Minuten später geschah es. Licht. Undendlich weißes Licht. Es brannte in ihren Augen und lies sie automatisch die Augenlider zusammenpressen um sich in die Dunkelheit zurückzuflüchten. Doch das Licht bedrängte sie, bohrte sich durch ihre Augenlider in ihre Augen. Langsam aber sicher gewöhnte sie sich an das Licht. Mit dem Licht gewann sie auch langsam ihre Orientierung wieder. Sie hatte richtig geschätzt. Sie lag auf einer Art Bank, die in der Schräge angebracht war. Sie lag am unteren Ende während ihre Beine sich zur Decke hin befanden.
Ein eisig weißer Raum. Gräuliche Wände, scharfe Ecken. Das Licht brachte ihr die Hässlichkeit und die Kälte. Es war leer und trist. Dieser Raum zeugte von der unmenschlichen Seele des Imperiums. Er war das Imperium. Ein Reich, genauso trist, grau und schrecklich wie dieser Raum. Inmitten dieses Raumes jedoch, das sah sie nun, wenn sie ihren Kopf unbequem weit nach hinten streckte, stand eine Person.
Diese Person war ganz in schwarz gekleidet. Das was dieser Mann anhatte, reichte ihm bis zu den Füßen die in schwarzen, glänzenden Stiefeln steckten. Die Arme der Person waren hinter ihrem Rücken verschränkt, das Gesicht blickte voller Verachtung und Kälte auf die Haruun Kalerin herab. Das Gesicht wirkte aschfahl, die Augen waren eingesunken und doch erkannte sie auch aus der Entfernung das Feuer welches in ihnen brannte. Das Wesen strahlte Dunkelheit aus, pure Dunkelheit. Seine schwarzen laangen Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden, die Seiten des Schädels schienen jedoch glattrasiert zu sein, welches seinem Gesicht nur noch mehr Härte verlieh. Sie versuchte den Blick abzuwenden, doch schaffte sie es nicht. Irgendetwas zog sie magisch an, zog ihren Blick wieder zu ihm, egal wieviel sie sich auch vor dem Mann ekelte.
Allein seine Anwesenheit schien ihr Kopfschmerzen zu bereiten. Langsam näherte sich der Mann und begann sie wie Ware zu begutachten. Sie verzog ihre Miene abschätzig, doch fürchtete sie sich nun noch mehr. Ihr Foltermeister würde grausam sein, das hatte sie bereits jetzt im Gefühl.


“Lasst mich euch als Gast des Galaktischen Imperiums willkommen heißen, Bana Breemu.“

„Behandelt das Imperium all seine Gäste so ... freundlich?“

Die Rebellin versuchte sich zu bewegen doch merkte bald dass ihre Hände und Füße an die Liege gefesselt waren. Sie konnte sich nur wenige Miliemeter bewegen während sie das Gefühl hatte dass mit jeder Bewegung sich die Fesseln tiefer in ihr Fleisch schnitten.

“Nein ... beileibe nicht...“

Der Tonfall der tiefen Stimme hatte etwas bedauerndes, doch als der Sith sich über seine Gefangene beugte und sie mit seinen rotgoldenen Augen fixierte, schluckte sie vernehmlich. Sein Ton wurde härter.

“Nur jene, die sich schlecht benehmen. So wie ihr, Bana Breemu.“

„Wer seid ihr? Was wollt ihr von mir? Ich weiß wirklich gar nichts!“

Ihre Stimme klang flehend, beinahe weinerlich. Der Sith musste den Impuls unterdrücken ihr eine schallende Ohrfeige zu geben. Er wollte ihre Kräfte nicht bereits jetzt strapazieren. Es würde doch noch so schön für die beiden werden.

“Oh, wo sind nur meine Manieren. Mein Name ist Darth Draconis, Lord der Sith. Du wirst jetzt antworten Abschaum, oder dein Leid wird unermesslich.“

Die Worte des Sith peitschten über die Frau hinweg, ließen sie nur unruhiger werden. Sie wollte nicht Schmerzen ertragen, sie wollte doch nur zurück zu ihrer Familie. Sie wusste dass es ein Fehler gewesen war sich dem Widerstand anzuschließen, doch war sie viel zu stur als dass sie jetzt vor dieser blassen Gestalt aufgeben würde. Ihre Abneigung auf dieses Regime war größer als das Bedauern. Sie wollte die imperiale Standarte brennen sehen. Das fühlte Draconis, er spürte den Hass und Zorn den sie ausdünstete mit einer Genugtuung, die ihm ein leichtes Lächeln entlockte während er die Gefangene umrundete.
Erneut versuchte sich die dunkelhäutige Frau zu befreien, doch schaffte sie es nicht. Die Fesseln wurden enger, und drückten sich mittlerweile mehr als unangenehm in ihre Haut.


„Ich weiß wirklich nichts. Lasst mich frei. Ich bin unschuldig!“

“Unschuldig? Eine Lüge würde es eher treffen. Welcher Unschuldige befindet sich bei einem Treffen des organisierten Widerstands gegen das Imperium? Wenn ihr weiterhin lügt, werde ich euch Schmerzen zufügen die ihr euch nicht vorstellen könnt.“

Einem Reflex folgend versuchte sich die Frau aufzurichten, doch zogen sich die Fesseln nur noch weiter zu. Als sie merkte dass sie nicht weiter voran kam, spuckte sie dem Sith ins Gesicht. Zorn erfüllte den dunklen Krieger, doch wischte sich dieser die Flüßigkeit aus seinem Auge und machte mit einem Wink den beiden stramm stehenden Offizieren des Geheimdienstes klar, dass die Folter nun beginnen würde.

“Ihr werdet sprechen.“

„Niemals! Eher sterbe ich!“

“Ich werde euch beim Wort nehmen, glaubt mir. Ihr werdet sprechen. Jeder spricht, wenn ICH es will.“

Einen weiteren Ton bekam die Gefangene nicht heraus, die beiden legten ein Tuch über ihr Gesicht, welches die Stirn bis zum Kinn bedeckte. Sie wehrte sich, versuchte mit den Füßen die ja durch ihre Position höher lagen als ihr Kopf sich zu wehren, was nur weitere Schmerzen durch die Fesseln hervorrief. Sie konnte das Tuch auch nicht abschütteln, sodass sie sich zunächst ihrem Schicksal ergab. Ihr Atem ging schneller, das Tuch sog und blähte sich mit jedem Atemzug auf. Ihr Puls stieg. Der Sith beobachtete dies mit Freude, denn er wusste dass die folgende Prozedur so noch erfolgreicher sein würde.
Einer der beiden Offiziere nahm nun ein Wassergefäß und begann in kontrollierter Menge Wasser über das Tuch laufen zu lassen. Das Tuch saugte sich immer weiter mit Flüßigkeit voll während die Gefangene begann lautstark zu husten und nach Luft rang. Die Entfernung der Wasserbehälter zum Gesicht war ungefährt eine Elle weit entfernt. Unaufhörlich platschterte das Wasser auf das Tuch. Der Husten wurde schlimmer. Sie rang nach Luft und wandte sich in ihrer unbequemen Position.
Die Person atmet dabei kein Wasser ein. Der Sith Lord wiederholte den Vorgang drei bis vier Mal bei der Frau, bis diese den Kopf nur noch hängen lies. Sie würde nicht mehr lange durchhalten. Die Schmerzen und Ängste wurden langsam aber sicher zuviel für sie. Etwas gab ihr jedoch noch Kraft. Das musste der Sith brechen. Alles was ihr Kraft gab, musste er ihr rauben, sonst würde sie sich nie dominieren lassen. Er musste ihren Lebenswillen brechen.
Der Sith gab ein kurzes Handzeichen und der Wasserbehälter verstummte. Danach wird das Tuch entfernt, und die Dunkelhäutige darf drei- bis viermal ungestört tief einatmen. Das Gefühl des Ertrinkens hörte sofort auf, als man das Tuch entfernte.


“Sprichst du jetzt?“

Sie atmete noch schwer, war kaum in der Lage zu sprechen, doch sah er den Trotz in ihren Augen. Darth Draconis würde sie erneut leiden lassen. Ohne ihr einen weiteren Moment zu gönnen, lies er die beiden das Tuch wieder auf ihrem Gesicht positionieren. Der Wasserbehälter durfte erneut seinen Inhalt auf ihrem Gesicht verteilen.
Wie jede Angehörige ihres Volkes war auch Bana bis zu einem bestimmten Punkt machtsensitiv. Sie war sich über ihre Fähigkeiten nicht im klaren, doch der Sith Lord konnte sie dafür umso besser manipulieren. Er spürte dass sie an ihre Kinder dachte um all das hier durchzuhalten. Er würde sie ebenfalls festnehmen lassen wenn es sein musste.
Die Hilflosigkeit war ihr anzumerken, die Wellen welche die Haruun Kal in der Macht aussandte, teilten ihm mit dass sie sich nicht unter Kontrolle hat, selbst wenn sie sich darüber im Klaren ist, dass sie nicht wirklich ertrinkt. Es ist ein psychologischer Vorgang. Ein Vorgang den sie nie vergessen wird. Erneut gab es eine Atempause für Bana.


“Es wird dich umbringen wenn du nicht sprichst. Sollen deine Kinder ohne Mutter aufwachsen nur weil du dumm warst? Vielleicht sollte ich sie auch verhören, wenn du mir wegstirbst!“

Sie wollte gerade protestieren als der Geheimdienstoffizier das Zeichen bekam das Tuch auf ihr Gesicht zu drücken. Der andere Imperiale lies umgehend das Wasser wieder laufen. Verzweiflung und Angst erfüllten die Frau. Sie litt Todesängste, das Gefühl zu ertrinken war allgegenwärtig. Die Erwähnung ihrer Kinder, war der letzte Schlüsselmoment gewesen. Bei einer weiteren Pause, brach es schließlich aus ihr heraus.

„Ich ... ich ...“

Der Geheimdienstoffizier mit dem nassen Tuch sah den Sith fragend an, doch dieser machte eine ablehnende Handbewegung. Wenn sie etwas sagen wollte, dann war dies der Moment. Er musste ihr Zeit geben die Kraft dafür zu sammeln.

„Ich ... sage euch alles was ihr wollt... wirklich alles.“

“Wirklich alles? Lügt mich nicht an, ich spüre es. Dann töte ich euch und eure Kinder.“

„Bitte ... nein ...“

“Doch. Ich werde sie weitaus schlimmer leiden lassen, wenn ihr mich anlügen werdet. Überleg es dir gut. Jedes, deiner Worte. “

„Alles, nur lasst die Kinder in Ruhe...“

“Wir werden sehen.“

Ein weiteres Handzeichen und der imperiale Offizier griff erneut zum Wasserbehälter. Die Augen der Haruun Kal weiteten sich, sie lehnte sich erneut auf und schrie gequält bis sie bemerkte dass der Imperiale einen Becher hervorgeholt hatte um ihr etwas Wasser einzuflößen. Der Sith wölbte lediglich eine Augenbraue und erkannte, wie simpel und doch effektiv man mit kleinsten Hilfsmitteln den größten Terror in einen Geist einpflanzen konnte. Er verschränkte die Arme hinter seinen Rücken und sah die dunkelhäutige Frau nun an. Es lag nun an ihr, wie es weitergehen würde...

Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Bana Breemu (NPC)
 
Coruscant - untere Ebene - Honey House - hinterer Bereich – zum trainieren umgestalteter Aufenthaltsraum – mit Vorin, Mara S., Mara J. & wer sonst noch so da ist

Der Kampf der beide entwickelte sich langsam weiter und Jo, die zuerst noch ein wenig überrascht gewesen war über ihre junge Schülerin, ging nun dazu über selbst anzugreifen, was Mara natürlich dazu brachte ein wenig zu lächeln. Ihrer Meisterin war aufgefallen dass sie sich weiterentwickelte hatte und dies trotz ihrer Abwesenheit aus dem Orden. Was hätte die Blondine auch anderes tun können außer sich zu verausgaben!? Anders hätte sie die Trennung zu Vorin nicht überlebt und ebenso wenig Sens Tod, der ihr noch immer nachhing auch wenn sie nun begriffen hatte, dass es nicht ihre Schuld war. Als Schicksal konnte man dies auch nicht sehen, wobei man wohl sagen würde, dass dies der Lauf der Dinge war. Mara hätte gern alles getan um diesen Sinnlosen Tod nicht Wirklichkeit werden zu lassen und doch war es so gekommen. Ein kleiner Vorwurf blieb, denn man hatte sie nicht wirklich ernst genommen und dies hatte ihr sehr zugesetzt. Wenn sie darüber nachdachte, was geschehen war, gab es noch immer Momente in denen sie sich wünschte an Stelle von Sen gestorben zu sein. Diese Bilder verfolgten sie zum Teil noch immer. Der Mord, die ganze Prozedur die sie hatte erleben müssen, dies alles halte noch nach. Auch wenn es ihr psychisch mittlerweile besser ging, wobei sie dies wohl auch Tom zu verdanken hatte. Also war sie zurück zu den Jedi gekehrt und stand nun Jo gegenüber, die langsam Haltung annahm und somit ihr Versteckspiel aufgab.

Ihr Stab verwandelte sich zischend in ein Lichtschwert und in einer flüssigen Bewegung schwang die blinde Jedi ihr Lichtschwert und bewegte sich schnell auf das Mädchen zu. Täuschte eine direkte Bewegung auf sie an und brach diese kurz vor ihrem Ziel ab, drehte sich schnell um die Pada und revanchierte sich dabei für den Machtstoß, indem sie gleich darauf ein am Rand liegendes Tuch griff und Mara von hinten über den Kopf zog. Jos Worte ließen Mara ungerührt, der das Tuch über dem Kopf reichlich wenig ausmachte. Dieser Chancenausgleich war Gerecht und außerdem vertraute Mara nicht gänzlich ihren Augen.

Jo bewegte sich schnell weiter um es ihrer Schülerin damit zu erschweren ihre genaue Position auszumachen und sie zu lokalisieren. Dann sauste das Lichtschwert ihrer Meisterin kraftvoll von links Oben auf Mara herab, wobei die beiden Schwerter fauchend aufeinander trafen. Beide prüften für einen Moment ihre Kraft, dann schnellte Jo in einer Drehung fort und Maras Klinge hinterließ einen kleinen Brandschaden auf dem Parkettboden. Im nächsten Moment trafen sich die Klingen jedoch erneut und es entbrannte ein direkter Lichtschwertkampf, dessen Geschwindigkeit um einiges rasanter wurde. Die Padawan war hierbei nicht wirklich zu erkennen, genauso gut hätten es auch zwei fast gleichrangige sein können.

Mara schwang ihr Schwert in einer kreisenden Bewegung nach unten links, scherte dann aus und ließ es nach oben kommen, wobei sie das Bein hob und zutrat, Jo dabei an der Hüfte traf. Dabei beließ es Mara allerdings nicht, als sie einen Salto über ihre Meisterin hinweg machte und gleichzeitig in die Macht griff um Jo einen erneuten Machtstoß zu versetzten, der diesmal um einiges stärker war als ihr erster. Dieser Warf die Blinde Jedi ein ganzes Stück zurück und Mara griff erneut in die Macht, hob ihre Meisterin in die Luft und ließ sie hängen, wie einen Sack. Ihre Beine schwebten einen Meter über der Erde und Mara hielt sie wo sie war.

Ein kurzes Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, dann ließ sie Jo ohne Vorwarnung fallen. Die Ältere reagierte indem sie ihren Sturz abfing, dabei allerdings einen Moment ihr Lichtschwert nicht beachtete, was Mara nutzte um dieses mit einem Schlag aus deren Hände zu reisen und in ihre ausgestreckte Hand fliegen zu lassen. Nun stand die Pada mit zwei Schwertern in den Händen da und wartete darauf, dass ihre Meisterin auf die Füße kam. Was würde Jo als nächstes tun!? Wie würde sie reagieren!? Dies würde Mara wohl schon noch heraus finden.


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Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Bana Breemu (NPC)

Es war vollbracht. Mit den letzten Worten verstummend, fiel der Kopf der dunkelhäutigen Frau zur Seite. Sie hatte das Bewusstsein verloren. Zufrieden wandte sich der Sith kurz um und blickte an die nackten Leuchtröhren an der Decke die mit ihrem kalten Licht den Raum erhellten. Sein Blick glitt runter auf die blanken, weißen Fliesen und schnellte erneut zu der festgeketteten Frau.
Es schien, als sei der Sith überrascht, er wusste nicht wohin mit seiner Freude über die Effektivität seiner Methoden. Sie hatten alle genau den Effekt erzielt, den er haben wollte. Angefangen von subtilen Methoden wie dem wechselnden Gebrauch der Anrede der sie entweder herab –oder heraufstufte, oder dem groben Mittel der weißen Folter.
Niemand würde ihr, selbst wenn ein imperiales Gericht sie freisprechen oder sie gar fliehen können würde, glauben dass sie gefoltert wurde. Es gab schlicht und einfach keine Spuren.
Für sowas interessierte sich der Sith generell nicht, doch war dies für ein neben dem Erhalt der wichtigen Informationen auch so etwas wie ein Ort an dem er sich austoben konnte.
Hier konnte er sein neues Wissen über die Psyche und die Belastbarkeit anderer Wesen austesten oder gar ausreizen. Wer würde ihn schon belangen? Er würde seine Methoden perfektionieren. Er würde ein Meister der Folter werden.

Die Aufmerksamkeit galt erneut der Frau. Ihr krauses Haar war nass. Teilweise war es das Wasser der Folter, der Rest war eine Mischung aus Tränen und Schweiß. Er beobachtete sie, bemerkte dass ihre Augen sich unruhig unter ihren Augenlidern bewegten. Sie hatte das Bewusstsein verloren, doch jagte der Sith ihr anscheinend auch in anderen Sphären noch hinterher. Doch mehr als ihre Augen bewegten sich nicht. Ihre Brust hob sich nur leicht, ihr Atem war flach und unbeständig. Der Sith spürte den Schmerz in ihr. Die Folter hatte ihr viel Kraft gekostet, sie hatte sich so sehr gegen ihn und seinen Willen gewehrt und doch hatte er sie gebrochen. Er hatte sie ausgehölt und seinen Willen in ihr eingepflanzt. Seine Dominanz über ihren schwächlichen Geist war vollkommen gewesen und nun wusste er alles was er von ihr erfahren konnte. Er brauchte nicht mehr. Er brauchte sie nicht mehr.
Er war hier mit ihr fertig.


“Bringt sie zurück in ihre Zelle. Dort soll sie bis zu ihrer Anhörung bleiben.“

Die beiden Geheimdienst Offiziere banden sie von der Liege ab und schulterten sie. Alleine würde sie den Weg in ihre Zelle nicht schaffen, sie war nicht einmal fähig sich auf den Beinen zu halten. Mit hängendem Kopf und schlaffen Beinen schleiften sie die beiden Offiziere hinaus. Der Sith Lord blickte der Gefangenen hinterher. Er würde ihre Kinder leben lassen. Es war sein Preis der Güte für ihre Informationen. Sie hingegen... sie würde kein weiteres Jahr leben. Es würde Exekutionen geben, vielleicht gar Öffentliche die via HoloNet in die gesamte Galaxie ausgestrahlt werden würden. Sie würde eine von ihnen sein. Es galt Exempel zu statuieren.

Die Informationen die er gewonnen hatte würden sich noch als nützlich erweisen. Er wusste jetzt wo sich einige Versorgungsdepots befanden. Es waren weder Waffen noch Munition darunter, diese Haruun Kal war wohl eher für die logistischen Tätigkeiten zuständig, doch würde dieser Schlag dem Widerstand ebenfalls wehtun.
Medipacks, Nahrungseinheiten, Energiepacks und andere Versorgungsgüter würden bald dem Kampf gegen dem Imperium fehlen. Ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen. Er tat dies gewiss nicht für das Imperium oder zur Freude Kraym.
Diese Güter würden nicht dem Imperium zugute kommen. Die Razzien würden alle Güter in die Hände des Schattenthron Netzwerkes bringen. Der Wert auf diversen Schwarzmärkten würde ihm mit der Zeit einen eigenen Geldfundus bescheren. Es würde langfristig wichtig sein dass er sich vom Imperium löst.
Die Ironie an der gesamten Geschichte ist, dass der Gouverneur selbst ihm in dieser Hinsicht freien Spielraum gewährt hat. Alles auf Anordnung des Imperators. Ja, er hatte es geschafft dass ihm seine Machtbasis bezahlt wird. Solange zumindest, bis er auf eigenen Beinen stehen können würde. Dann würde er das Schattenthronnetzwerk offiziell auflösen. Es würde einfach verschwinden.


„Mylord, Sar Mnemos ist zur Vernehmung bereit.“

Die Stimme Ortegas riss ihn aus seinen Gedanken. Der Sith Lord musterte den imperialen Offizier. Auf wessen Seite dieser stand, das galt es noch herauszufinden. Wie er jedoch ihn für sich gewinnen konnte, das wusste er nicht. Das Misstrauen gegebenüber jedem der auch nur einen Credit vom imperialen Geheimdienst bekam, war einfach zu groß.

“Gut, bereiten sie die nächsten beiden Menschen auf ihrer Liste für die Vernehmung vor.“

„Das wären Tyr Zahmos und Alanor Yun, zwei Corellianer. Besondere Wünsche, Mylord?“

”Ich möchte dass er in völliger Dunkelheit, nackt, angekettet auf dem Boden mir ausgeliefert ist.”

Der Offizier schluckte, doch behielt wie immer seine Meinung für sich. Er würde es nicht verstehen. Der Sith machte sich nicht die Mühe ihm klar zu machen wieso er die Dinge so tat wie er sie tat. Sie schienen wohl grausam, doch nur so hinterlässt man einen bleibenden Eindruck. Nur mit der Macht des Grauens. Aus dem Grauen wächst die Furcht und sie ist der Nährboden für den Hass. Einen Hass den es in der Galaxis zu verbreiten galt.
Hass war eine mächtige Waffe. Diese Erkenntnis würde er Sar Mnemos klar machen.
Durch eine Verbindungstür betrat der Sith Raum B der sich auf der anderen Seite der Beobachtungskammer befand. Im Wechsel würde er wohl die Verhöre durchführen, mehr Räume hatte man ihm nicht zur Verfügung gestellt. Ein Jammer, mit mehr Vorbereitungszeit hätte er individuell für jeden Gefangenen ein Szenario vorbereitet welches er oder sie niemals vergessen würden. Unvergesslich. Das wollte der Sith Lord sein. Er würde jetzt dafür sorgen dass der Lorrdianer den er nun in Raum B sah nicht vergessen würde. Als er den Raum betrat, war der Sith direkt der Blickfang des Menschen. Er achtete nicht mehr auf die beiden imperialen Geheimdienstoffiziere die hinter dem Sith nun ebenfalls den Raum betraten und sich an der Tür postierten.


“Hallo Sar Mnemos, mein Name ist Darth Draconis. Ich werde dir jetzt so viele Schmerzen zufügen, bis du mir sagst was ich wissen will. Du kannst natürlich auch sofort deine Schuld gestehen und somit dem Tode entrinnen.“

Der hochgewachsene Mann schien von der Offenheit mit der er hier mit seinem Schicksal konfrontiert wurde überrascht. Die eisblauen Augen fixierten den Sith Lord. Er war schlacksig, dürr würde man meinen. Was wohl seine Aufgabe im Widerstand war? Er brannte darauf es zu erfahren.

„Seid ihr ein ... ein Sith?“

Draconis prustete los und machte eine wegwerfende Handbewegung bevor er dem misstrauischen Lorrdianer antwortete.

“Was hat den mein Glauben mit der Tatsache zu tun, dass du jetzt unendliche Schmerzen erleiden wirst weil du nicht kooperierst?“

Ein Stoß aus blauen Kaskaden schoss aus der linken Hand des Sith Lords heraus und ergoss sich auf den Körper des Lorrdianers. Dieser ging vor Schmerz in die Knie und schrie schmerzerfüllt auf. Die Kaskade umspielte seinen Körper und schmiegte sich an jenen an. Sie entlud sich und hinterlies kleinere Brandspuren. Die graue Einheitskleidung der Gefangenen begann leicht zu qualmen. Hier und da waren erste Verfärbungen sichtbar.

“Wirst du jetzt kooperieren? Das kann nur der Anfang gewesen sein.“

Die schmerzerfüllte Visage des Menschen blickte hoch zum aschfahlen Gesicht des Sith. Der Hass stand ihm in die Augen geschrieben, doch Furcht war ein weitaus größerer Freund dieses schwachen Menschens. Er hatte keinen besonders starken Willen. Es schien, als sei er eher durch Zufall in diese ganze Sache hineingerutscht.

„Ich werde ... ich kann... ich kann nicht.“

Ohne ein weiteres Wort abzuwarten schoss eine erneute Kaskade aus den Fingern des Sith Lords heraus und schüttelte den Gefangenen durch. Erneut hallten Schreie in den kalten grauen Wänden der kleinen Verhörzimmer wider. Die Offiziere sahen sich besorgt an, schließlich war es eigentlich auch ihre Aufgabe dass alle Gefangenen bis zur Urteilsbekanntgabe am Leben bleiben würden. Sie hatten vorher noch nie mit einem Sith zu tun gehabt doch wagten sie es auch nicht ihn an die Tatsache zu erinnern dass sie erst sterben durften wenn ein imperialer Richter das Urteil gesprochen hatte.
Doch was war ein Jurist für einen Sith? Draconis wollte Ergebnisse. Er wollte Antworten.


“Du solltest vor mir Angst haben, jämmerliche Made. Ich bin dein Richter und dein Henker wenn du mir nicht sagst was du weißt.“

Die Macht um ihn herum flimmerte und hätte der Lorrdianer die Fähigkeit gehabt die Macht zu berühren hätte er gemerkt wie ein dunkler Nebel aus Angst und Grauen sich um ihn legte und begann ihn einzuschließen. Der Sith Lord lies die Aura der Verzweiflung enger um den Menschen schweben, begann ihn darin zu tränken. Sein bohrender Blick lag dabei auf den Augen des Lorrdianers. Dieser krümmte sich und begann zu wimmern.

“Du musst nur gestehen. Sag mir was du weißt und die Bilder hören auf.“

Der Lorrdianer begann nachdem er die Arme und die Knie geschlungen hatte sich vor und zurück zu wiegen, das Gesicht auf die Knie gepresst. Die Bilder wollten aus seinem Kopf nicht verschwinden. Es waren schreckliche Bilder. Bilder aus seinen Albträumen. Albträume die kein anderer kannte. Albträume, von denen er bewusst niemandem erzählt hatte. Was war das nur für ein Wesen? Er hasste diesen Mann von ganzem Herzen. Er wollte dass es aufhörte.
„Ich sage euch was ihr braucht... aber bitte lasst die Bilder verschwinden!“

“Ich stelle die Bedingungen Made. Nur ich.“

Eine neue Kaskade ergoss sich über den Mann und erneut wurde dieser durchgeschüttelt. Seine Haut begann Brandblasen zu bilden. Seine Schreie wurden immer verzweifelter und schmerzerfüllter bis er anfing seine Fäuste auf den Boden zu wuchten.
Als der Sith von ihm ablies, hielt er ihm die Hand ermunternd hin. Er sollte sprechen und damit sein Leben retten, oder zumindest würde er das denken.


„Ich war für die Weitergabe von Informationen zuständig. Meine Zelle hatte ein spezielles System entwickelt ohne dass wir auf das HoloNet angewiesen waren. Somit konnte das Imperium uns nicht verfolgen.“

“Sprich nur weiter...“

Und er sprach. Einem Wasserfall gleich berichtete der Lorrdianer von einem System aus verschlüsselten Nachrichten die sie über antike ComLinks verbreiten konnten. Es war ein Medium welches vor dem HoloNet existiert hatte. Es beruhte auf einem System in welchem der Datenaustausch zwischen den einzelnen Transmittern erfolgt über die technisch normierten TRansmitterprotokolle. Der Sith verstand nur einen Bruchteil, doch wusste er, dass dieser am Leben bleiben würde. Er brauchte ihn. Das Schattenthron Netzwerk brauchte ihn. Mit einem Seitenblick und einem kurzen Nicken in Richtung des verspiegelten Fensters signalisierte er Ortega dass dieser verlegt werden musste. Sie hatten dies im Vorfeld kurz besprochen. Die Gehirnwäsche würde das geringste Problem sein. Sie mussten offiziell von der Bildfläche verschwinden. Es würde nicht sein sondern Ortegas Problem wie dies geschehen würde. Er wusste nur, dass der Lorrdianer sein Leben soeben verlängert hatte. Sobald er die Technologie für das Schattenthron Netzwerk haben würde und sein gesamtes Wissen offenbart hätte, dann würde dieser Lorrdianer sterben.

“Gut. Sehr gut. Du darfst gehen. Für heute.“

Die Überraschung war dem Menschen ins Gesicht geschrieben. Die beiden imperialen Geheimdienst Offiziere nahmen sich des Mannes an und brachten die Fesseln an seine Hände. Mehr schlecht als recht hielt sich der Gefangene auf den Beinen, doch spürte der Sith das Glück über die Tatsache dass er am Leben war. Verächtlich verzog der Sith Lord die Mundwinkel und wandte sich ab. Es gab weitere Gefangene die auf ihn warteten.

Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum B - Darth Draconis und Sar Mnemos (NPC)
 
Coruscant/ Industrieviertel/ bei einer Halle/ 3 Cortanas, 2 Widerständler

Zum Glück ging es den beiden geretteten gut. Sane hätte keine Ausrüstung gehabt um irgendwelche Wunden großartig zu versorgen. Außerdem hätte das nur wieder Zeit gekostet. Sie mussten sich beeilen und hier so schnell wie möglich verschwinden. Die Dunkelheit gab ihnen jetzt keinen Schutz mehr vor den neugierigen Blicken der imperialen Einheiten. Wo blieben Sarah und Jaden nur? Hat der Hinterhalt etwa nicht geklappt? Hoffentlich geht es den beiden gut. Wobei es eigentlich für die beiden Soldaten kein Problem sein sollte ein paar Sturmtruppen aus dem Hinterhalt heraus zu erledigen. Und dann kam noch der Widerstandstrupp dazu, der sie Unterstützte. Die Imps sollten eigentlich keine Chance gehabt haben.

Nach wenigen weiteren Minuten des Wartens kreuzten die beiden endlich auf. Beide waren unverletzt und hatten ein glückliches Grinsen im Gesicht.

"Schau mal Doc, was uns unsere Freunde vom Widerstand geschenkt haben."

Jaden warf ihm einen großen Flachmann zu den Sane auffing und sofort entstöpselte. Er roch kurz daran und zuckte zurück. War das etwa Wein? Doch erst jetzt merkte Sane erst, dass seine Kehle vor Trockenheit brannte. Wann hatte er das letzte Mal etwas Flüssiges zu sich genommen? Musste ewig her sein. Also nahm er einen beherzten Schluck und gab den Flachmann dann weiter. Auch die Widerständler tranken gierig. Dann setzten sie sich in die Richtung in Marsch, aus der die beiden Geschwister soeben gekommen sind. Sane wollte hier nur noch raus. Sie konnten hier niemandem mehr helfen. Dann stellte der Trando eine Frage, die Sane leicht beantworten konnte.


"Die Straße hier ist frei von Imps. Irgendein Offizier muss Mist gebaut haben. Auf jeden Fall ist das hier die Lücke, durch die wir fliehen können. Wir nehmen euch beide am besten mit in unser Versteck, das ist nicht so weit weg."

Sane merkte sofort den entsetzten Blick von Sarah, die wahrscheinlich noch weiter kämpfen wollte, weitere Widerständler retten wollte. Aber es war zu spät. Sie konnten hier niemandem mehr helfen. Jeder der noch hier war, war entweder tot, ein Gefangener oder hatte sich gut versteckt. Es war sinnlos nach weiteren zu suchen.
Mit der Zeit veränderte sich das Industrieviertel. Unter die Hallen mischten sich Bürogebäude und Arbeiterwohnungen und hier und da konnte man sogar eine kleine Bar für eben jene Arbeiter sehen. Mittlerweile stand die Sonne schon recht hoch. Es dürfte gegen Mittag gehen. Eine viertel Stunde später hatten sie das Industrieviertel verlassen. Sane schätzte, dass sie nach weiteren fünfzehn Minuten das Honey House erreichen würden.


Coruscant/ Straße/ auf dem Weg zum Honey House/ 5 Cortanas, 2 Widerständler
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Großer Salon - Mit Steven, Sinoué, Trayla -

Alle Padawane waren in ihr Training vertieft. Chesara hatte Steven einige wichtige Schriftstücke zum Thema Machtheilung überreicht. Wenn dies das Gebiet war, für das er sich interessierte, dann wollte sie ihn die Heilung gerne lehren. Er hatte schon einmal geäußert, dass er dies gerne lernen würde und Chesara erinnerte sich daran, dass sein Vater Arzt war. Vielleicht zeigte Steven ja tatsächlich Talent. Bevor sie ihm jedoch etwas beibringen konnte, musste er sich mit den Grundlagen vertraut machen und dies bedeutete eine Menge Theorie. Heilen lernte man nicht nebenbei. Es war eine äußerst komplizierte und kräftezehrende Sache. Sie hatte es selbst schon einige Male erlebt, wie die Regeneration anderer sie selbst geschwächt hatte. Anders war es gewesen, als sie Shanas Wunde geschlossen hatte. In diesem Moment hatte Chesara gefühlt, wie sie selbst ebenfalls neue Energie getankt hatte... nur wusste sie nicht, wie genau sie das gemacht hatte, was ihr zeigte, wie viel sie selbst noch zu lernen hatte.

Trayla hatte sich in die Macht fallen lassen und auch Sinoué strengte sich an, die Macht zu fühlen, doch sie war noch immer zu verkrampft und Chesara konnte keine richtige Verbindung von ihr und der Macht spüren. Sie näherte sich der jungen Frau vorsichtig, um sie nicht in ihren Übungen zu unterbrechen.


"Versuche es ganz locker anzugehen."

Riet sie der neuen Padawananwärterin.

"Du solltest dich nicht selbst unter Druck setzen. Die Macht ist etwas ganz natürliches und ein Teil deiner selbst. Sie wird sich dir zeigen, wenn du tief genug in dich hinein horchst. Versuche jedoch nicht sie zu erzwingen, sondern mit ihr in Einklang zu kommen, indem du sie als Teil deiner selbst wahr nimmst und akzeptierst."

Versuchte sie der jungen Frau zu erklären. Die ersten Schritte im Umgang mit der Macht waren immer eine vollkommen neue Erfahrung und jeder ging anders damit um. Das Bild, das Chesara von der Macht zeichnete, war sicherlich nicht einfach zu verstehen für jemanden, der die Macht noch nie bewusst wahr genommen hatte. Vielleicht wirkte es sogar ein wenig zu übersinnlich, doch die Jedi-Rätin war sicher, dass Sinoué verstehen würde, sobald sie zum ersten Mal bewusst gespürt hatte, wie die Macht ihre Sinne durchwanderte. Steven war derweil noch immer in seine Unterlagen vertieft.

"Kommst du damit zurecht?"

Fragte sie ihm über die Schulter schaute.

"Es ist sehr viel Theorie, aber das ist nötig. Es braucht gewisse Vorkenntnisse um zu heilen. Nur weil du es mit der Macht und ohne Instrumente tust, heißt das nicht, dass du nicht über medizinisches Fachwissen verfügen musst."

Erklärte sie.

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Großer Salon - Mit Steven, Sinoué, Trayla -
 
[Coruscant, untere Ebenen, imperiale Kaserne]- Alynn, Brennan, Tray, der Rest

Mit ausdrucksloser Miene verfolgte Alynn, wie Diar’mons Begleiter durch seinen Vorgesetzten Lieutenant zurück in die Kaserne geschickt wurde, um sich wieder in Ordnung zu bringen, ehe die Frage des Soldaten von diesem kleinen Schauspiel losriss.

“Ich erwarte von Ihnen, dass Sie sich in der Datenspeicherfabrik einfinden, in der Sie aufgegriffen wurden“, informierte sie ihn knapp, fügte nach einer kurzen Pause allerdings noch hinzu:

“Offenbar hat Colonel Derricote mir einige Ermittlungsergebnisse in Sachen Canze’olan vorenthalten. Da ich diese nun besitze, werden wir uns die Operationsbasis seines Waffenschmugglerrings vornehmen und dieses Geschwür ein für alle Mal aus Coruscants Antlitz herausschneiden.“

Die Sith lächelte kalt.

“Erwarten Sie keine weitere Hilfe. Der Truppen des Gouverneurs sind mit ihre eigenen Aktionen gegen den Widerstand beschäftigt.“

Übergangslos drehte sie sich in Richtung des wartenden Gleiters.

“Seien Sie also bereit…“

Im Gleiter ließ Alynn sich von Commander Veantur Derricotes Datenkarte reichen und verbrachte den Flug zurück zur eroberten und befestigten Datenspeicher damit, die gesammelten Hinweise und Analysen zu Canze’olans Aktivitäten zu studieren, die Derricote ihr vor seinem verfrühten Ableben überspielt hatte. Genug Hinweise, um ein klares Hauptziel ausmachen zu können - und genügend Anhaltspunkte, um zu verstehen, warum Derricote dennoch keinen Schlag gegen den Ring angeordnet hatte. Auch wenn er teilweise den Widerstand mit Waffen versorgte, unterhielt der Twi’lek scheinbar beste Verbindungen zur Elite Courscants und wusste genau, welche Hand wann zu schmieren, welches wachsame Auge wann zu blenden war. Die Bemühungen der Republik, Coruscant wieder unter Kontrolle zu bringen, waren für ihn ein wahrer Glücksfall – sollte es den Rebellen tatsächlich gelingen, den Planeten zu erobern, würde er vermutlich weiter an Organisationen wie die Black Sun, aber auch an dann zwangsläufig entstehende imperiale Terrorzellen verkaufen. Ein umsichtiger Geschäftsmann. Und zu seinem Unglück die Figur, über die Alynn gedachte, zum Widerstand vorzudringen…

„Eine fette Spinne, die Sie aus ihrem Netz herausreißen wollen…“, kommentierte Veantur nach einer Weile des Schweigens. Er hatte die Datenkarte offenbar ebenfalls gelesen.

„Auch wenn ich dem Colonel nicht vorwerfen kann, dass er zu keinen Maßnahmen auf eigene Faust bereit war. Er kann sich nicht mal sicher sein, dass nicht ein paar seiner Männer korrumpiert wurden.“

“Coruscant war seit jeher eine korrupte Schlangengrube…“, stellte Alynn verächtlich fest.

“Aber les Gray und sein Nachfolger Lecter haben sie erst richtig aufblühen lassen…“

Fast war der amtierende Gouverneur Kraym zu bedauern. Er würde keine Gelegenheit mehr haben, sich aus Coruscants sprudelnden Einnahmequellen zu bedienen – er wurde als Konsequenz der Handlungen seiner Vorgänger mit den unmittelbaren Handlungszwängen konfrontiert.
Indes hatte die Flugbahn des Gleiters sich wieder in den Untergrund Coruscants abgesenkt, war die ehemals verlassene Datenspeicherfabrik bereits in Sicht.
Die Aussicht darauf, dass zumindest eine der wimmelnden Schlangen bald ihr Leben aushauchen würde, genügte Alynn, um der tristen und von permanentem Niedergang zeugenden Szenerie um sich herum ein unterkühltes Lächeln abzugewinnen…


[Coruscant, untere Ebenen, Anflug auf Datenspeicherfabrik, Gleiter]- Alynn, Commander Veantur, 2 Soldaten
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Tyr Zahmos (NPC)

Dunkelheit umspielte die Wahrnehmung des Mannes der ursprünglich von Shedu Maad stammte. Wie schon andere vor ihm wusste er nicht wo er war. Die Dunkelheit hatte begonnen als man ihm etwas in seiner Zelle über den Kopf gestülpt und dann mitgenommen hatte. Er würde als Märtyrer sterben, er würde nicht dem Imperium helfen. Nichts würde er jenen sagen, die der Bevölkerung von Coruscant soviel Leid angetan hatten. Seinem Sohn hatte er verboten an den Angeboten der KOMPENOR teilzunehmen, auch wenn alle anderen aus seiner Klasse dies durften. Er wollte nicht, dass sein eigen Fleisch und Blut von der imperialen Propaganda verpestet werden würde.
Doch mit der Abneigung mischte sich auch Wehmut und Trauer in das Herz des Mannes.
Sein Sohn würde nun ohne Vater aufwachsen. Er wusste dass er das Imperium nicht überleben würde. Er hatte seinen Beitrag geleistet und alles versucht was in seiner Macht stand. Tyr brauchte sich nicht zu schämen. Sein Sohn würde hoffentlich eines Tages verstehen was er hier getan hatte, wieso er es getan hatte und weshalb es richtig sein würde für seinen Traum von einem nichtimperialen Coruscant so wertvoll ist.

Sein Gedankengang wurde jäh von dem Zischen der sich öffnenden Tür unterbrochen. Es würde wohl gleich beginnen. Innerlich begann er die Momente zu genießen die ihm blieben. Jene Momente die noch ohne Schmerzen waren. Der Gedanke an seinen Sohn würde ihn aufrecht erhalten. Er hoffte es zumindest.
Plötzlich riss man ihm das vom Kopf, was seine Augen verdeckt hatte. Es war eine Art Sack gewesen. Erst jetzt sah er, dass er auf dem Hocker auf dem er saß nackt war. Er hatte es gespürt doch war er sich nicht sicher gewesen. Seine Hände waren festgekettet. Die Ketten verliefen bis zum Boden wo sie in am Boden festgemachten Durastahlösen befestigt waren.
Er versuchte sich loszureißen, bis er bemerkt wurde dass jemand vor ihm stand.
Das Wesen war in einem schwarzen langen Gewand gekleidet. Der Mann hatte vorher sowas noch nicht gesehen. Die Augen des Fremden schienen zu brennen, sie waren voller Hass und Abneigung. Abneigung gegen ihn? Wahrscheinlich, denn dies würde wohl sein Foltermeister sein.
Dieses Wesen hatte etwas unheimliches an ihm. Erst jetzt wurde Tyr langsam klar, dass dies das Ende bedeuten würde. Dieser Mann sah nicht so aus, als würde er ihn verschonen. Er sah nicht einmal so aus, als würde er je jemanden verschonen. Doch sein Entschluss bis zum Tod durchzuhalten bestand auch weiterhin. Selbst als sein Blick zur Seite driftete und auf einen Tisch mit mehreren Instrumenten fiel. Sie sahen aus wie ärztliche Utensilien, doch in diesem Kontext fuhr ihm ein Schauer über den Rücken. So viel Mut er sich auch zusprach, er hatte Angst.


„Wer bist du?“

Keine Antwort. Stattdessen wandte sich die dunkle Gestalt um und ordnete fein säuberlich die Instrumente nach ihrer Größe und wahrscheinlich auch nach ihrem chronologischen Gebrauch.

„Wo bei allen sieben corellianischen Höllen bin ich?!“

Auch weiterhin geschah nichts. Seine Tonlagen wechselten von normal zu flehend, fluchend bis hin zu verzweifelt, denn er wusste nicht was das alles hier sollte. Er wollte lieber schnell sterben als in dieser Ungewisse zu verbleiben.

„Was soll das alles? Ich werde nichts sagen! Lass mich frei, ich beschwöre dich! Lass mich frei!“

Er zerrte an seinen Fesseln, versuchte sich loszureißen. Obwohl er wusste dass dies nicht möglich war, versuchte er es. Es war der Mut der Verzweiflung die ihn hoffen ließen dass er vielleicht es doch schaffen würde die fingerdicken Ketten zu durchbrechen. Doch die Fesseln kannten kein Erbarmen. Sie wurden mit jeder Bewegung enger und schnitten sich recht bald in die Haut des Gefangenen.

„Hey was tust du da? Ich sage nichts! Es ist zwecklos!“

Der für den Gefangenen fremde dunkle Foltermeister verdrehte die Augen und nahm etwas, das einem Hydrobohrer glich. Moment, es schien wirklich ein Hydrobohrer zu sein. Was sollte das? Er rüttelte immer weiter an seinen Fesseln als der aschfahle Folterer auf ihn zukam. Die goldroten Augen glühten den Mann bedrohlich an. Als dieser neben dem Mann stehen blieb, sahen ihn die beiden sterbenden Sonnen durchdringend an. Mehrmals betätigte er den Abzug des Bohrers. Das Geräusch des Hydrobohrers welcher schrill aufheulte klang grausamer als je zuvor. Was hatte dieser Wahnsinnige mit diesem Werkzeug vor?
Die Gestalt sah ihn einfach nur an während er das Gerät betätigte. Er schien nicht einmal etwas von ihm erfahren zu wollen. Es schien, als sei es ihm egal.
Ohne Vorwarnung rammte der Mann das aktivierte Gerät in den Oberschenkel und drückte es bis zum Anschlag in das Bein des Gefangenen. Dieser schrie schmerzverzerrt auf. Einem sterbenden Tier gleich erschallten die Schreie des Gepeinigten in dem kleinen Raum.
Blut lief am Bein des Gefangenen entlang, Blut welches aus der Wunde herausquoll während der Bohrer durch Fleisch und Knochen drang.
Der blasse Mann zog den Bohrer heraus und besah sich die blutige Spitze. Dann rammte er sie erneut ohne Vorwarnung in den anderen Oberschenkel und Tyr schrie erneut laut auf. Der Schmerz raubete ihm die Sinne. Es war überwältigend. Der Schmerz drang überall hin.
Nun begann der Mann den Bohrer anzuhalten und immer wieder stoßweise zu aktivieren. Der Schmerz kam dementsprechend stoßweise. Es glühte in seinem Bein, der Schmerz machte ihn blind für alles andere. Schließlich quoll das Blut über als der Bohrer aus seinem Oberschenkel entfernt wurde. Langsam ging die dunkle Gestalt zum Tisch und stellte den Bohrer, an dem noch etwas Fleisch hing, auf den Tisch. Tyr sah sich die Wunde an, und spürte die Übelkeit die ihn überkam. Er konnte gerade noch den Kopf abwenden und übergab sich auf den kahlen, weiß gefliesten Boden.
Die dunkle Gestalt nahm davon kaum Notiz, werkelte an der Bank herum und ging wieder in Richtung des Gefangenen. Einen nahestehenden Hocker nehmend, setzte er sich zu dem Mann.


“Als Kind ... musst du wissen, wollte ich immer ein Zauberer im Corusca Zirkus werden. Leider wurde ich nie einer. Weißt du wieso?“

Der Mann dem noch Stücke seines Erbrochenen vom Mund hingen wollte sicher einiges, nur nicht solche Geschichten hören. Tränen mischten sich unter die anderen Flüßigkeiten, es war widerlich mitanzusehen, doch verzog der Mann mit den glühenden Augen keine Miene.

“Ich habe stets die Jungfrau in ihrem Hoverkasten zerschnitten. Jedes Mal. Jedes verdammte Mal!“

Der Mann unterdrückte einen Fluch während ein neuer Schwall aus seinem Mund donnerte. Der aschfahle Mann wandte sich ab bis der Gefangene sein Werk verrichtet hatte. Danach sah er ihn eindringlich an.

“So wurde ich Metzger. Ich hackte den ganzen Tag lang auf toten Tieren rum. Meinst du das hat mir erfüllt?“

Tyr sah den Fremden ungläubig an. Was sollte das? Wieso quälte er ihn so? Das Imperium war zu einigem fähig, doch sowas hatte er nicht erwartet. Es war entwürdigend.

“Das hat es nicht. Es war langweilig. Ich brauche lebendiges Fleisch welches unter meinen Fingern zuckt!“

Erst jetzt fiel dem Mann das kleine Vibromesser wie es oft in Operationssälen gebraucht wird auf. Wieso konnte er ihm das alles nicht ersparen? Er wollte seinen Frieden, er wollte sterben. Er wusste dass er sich für diese Gedanken hätte schämen müssen. Was würde aus seinem Sohn werden? Seine nichtsnützige Ex hatte ihn verraten, sollte er etwa zu dieser Frau? Vielleicht war es besser so. Besser, als das Schicksal eines Waisenkindes.

“Mit meiner jetztigen Beschäftigung, musst du wissen, bin ich mehr als zufrieden. Ich bin Gebieter über Leben und Tod. Ich entscheide wer leben darf. Ob du leben darfst. Ich fasse das Leben an...“

Bei diesen Worten klatschte er seine Hand auf die Wunde an seinem rechten Oberschenkel und kratzte über die Haut alr er die Hand wieder von dessen Haut nahm.

... und entscheide was geschieht. Was soll mit dir geschehen? Nun... ich lasse dir die Wahl. Sag mir, was ich hören will, und du sollst leben. Sag mir nichts, und ...

Das Gesicht des Fremden verzog sich zu einer diabolischen Fratze der Freude während er das Messer hochhielt und aus dem Augenwinkel zu dem Gefangenen sah.

“... dein Sohn wird die imperiale Akademie abschließen. Er wird ein Held des Imperiums. Ich persönlich werde dafür dann sorgen.“

„Nein ...“

Diese Wendung der Dinge hatte er nicht vorhergesehen. Erst der körperliche Schmerz und nun das? Woher wusste dieser Mann von seinem Sohn? Natürlich es war das Imperium. Das allwissende Imperium! Verdammt wie konnten sie nur? Er schüttelte den Kopf, der Schmerz in seinem Herzen war größer als jeder körperliche Schmerz.

„Nein ... nein ... nein, nein, nein ... das darfst du nicht tun...“

“Dann rede.“

Kalt durchschnitten die Worte des Fremden seine Litanei der verweinten Worte. Es war ein Trauerspiel. Er sah förmlich wie seine Barriere des Trotzes einem Spiegel gleich in tausende Fragmente zersplitterte. Er sprach. Er rettete seinen Sohn. Sein Leben war ihm egal gewesen, doch dass seines Sohnes, das war ihm alles wert. Auch den Widerstand.

Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Tyr Zahmos (NPC)
 
[Coruscant, untere Ebenen, Gasse]- Hurindan

Öliges Regenwasser lief die schroffen Betonwände herab, welche die feuchte Gasse einschlossen, durch die ein Kubaz im der Konsistenz des Regens entsprechend schmierigem Regenmantel sich seinen Weg bahnte, vorbei an stinkenden, durchweichten Haufen längst nicht mehr identifizierbaren Mülls und anderen Hinterlassenschaften der Unteren Ebenen. Einige waren vermutlich einst am Leben gewesen.
Hurindan hätte vor allem Nervosität verspüren müssen, bedachte man die Wichtigkeit der Informationen, die er bei sich trug, doch das vorherrschende Gefühl war Hunger. Immenser Hunger. Bisher hatte er es in den unteren Ebenen nicht geschafft, ein Restaurant zu finden, in dem die Leibspeisen seines Volkes vom Planeten Kubindi – Insekten aller Art – in erträglicher Form serviert wurden. Menschen schienen sich vor diesen zu ekeln und auf dem durch Menschen fast tyrannisch dominierten Coruscant schien sich dieser Ekel trotz der deutlich erkennbaren Präsenz von allerlei Nichtmenschen auch in den Unteren Ebenen manifestiert zu haben. Auch hatte der anhaltende Quasi-Kriegszustand hier, in den Schatten des Stadtplaneten, die Preise steigen lassen und Hurindan war bereits seit langem nicht mehr vernünftig bezahlt worden. Doch zumindest das sollte sich sehr bald ändern…
Ein dumpfes Grollen in der Ferne kündete vom Aufziehen eines der notorischen Gewitter Coruscants, dem Herabzucken erbarmungsloser Blitze und ohrenbetäubendem Lärm, der zwangsläufig damit verbunden war. Hurindan hasste diesen Planeten. Der ihm so übel mitgespielt hatte. Frohen Mutes war er nach Coruscant gekommen, doch schnell hatte er die ersten, harten Lektionen eines unabhängigen Informationsmaklers lernen müssen und war schließlich mittellos gewesen, selbst ohne die notwendigen Credits, diesen trostlosen Brocken Durabeton wieder zu verlassen. Dieses kurzfristige Ziel allerdings würde er bald erreicht haben… sehr bald sogar.
Während er nach einer Abzweigung einer weiteren finsteren Gasse folgte, überschlug der Kubaz in Gedanken, wie viel Geld einem imperialen Offizier die Nachricht von einer Zusammenkunft des republikanischen Geheimdienstes wohl wert sein durfte. Es musste der Geheimdienst sein! Die Sicherheitsvorkehrungen – auch wenn sie Hurindan nicht hatten aufhalten können – schrien geradezu danach, waren um einiges besser organisiert gewesen als die der wenigen Widerstandszellen, die er bereits an das Imperium für einen Hungerlohn verraten hatte. Ein paar geröstete Blot-Larven waren alles gewesen, was er sich nach seiner letzten „Entlohnung“ zu Gemüte hatte führen können. Dieses Mal jedoch war er auf etwas Großes gestoßen! Etwas sehr großes. Sein Kontaktmann in der 453sten imperialen Polizeirevier würde ihn reichlich belohnen…
Jäh wurde sein von freudiger Entschlossenheit geprägtes Hasten durch den Regen gestoppt, als Hurindan beinahe mit einem massiven, karmesinroten Brustpanzer zusammengestoßen wäre und sich dem ausdruckslosen Starren des Helmvisiers eines Offiziers der Coruscant-Wachen ausgesetzt sah. Instinktiv tat er einen Schritt zurück, doch die nahezu sofort auf ihn gerichteten Waffen der zehn übrigen ebenso gepanzerten Soldaten belehrten ihn eines Besseren. Der Kubaz überlegte fieberhaft. Würde ein Coruscant-Wachen-Hauptmann möglicherweise gar mehr Credits springen lassen als sein knauseriger Kontaktmann?


“Schau an, was haben wir denn da… ein Kubaz-Schnüffler.“

Hurindan fiel es schwer, die verschiedenen Tonfälle der Menschen zu deuten, doch er war sich recht sicher, dass die gefilterte Stimme des Offiziers vor Verachtung geradezu troff.

„Wohin des Wegs?“

[Ich habe eine wichtige Nachricht für die Vertreter des Imperiums!], erwiderte Hurindan hektisch, in der Hoffnung, dass der Offizier seine Sprache verstand.

[Eine Versammlung imperiumsfeindlicher Elemente, ganz in der Nähe!]

„Wo?“

Also verstand er.

[Diese Information hat ihren Preis…]

Plötzlich schienen vor Hurindans durch seine Brille geschützten Augen Sternchen zu tanzen. Benommen und etwas schockiert stellte er fest, dass die Coruscant-Wache ihm den Kolben des Blasterkarabiners ins Gesicht geschmettert hatte.

„Es ist die Pflicht eines jeden treuen Bürgers, jede Information mit dem Imperium zu teilen, Kubaz. Also rede!“

Abwehrend ob Hurindan seine Hände, als ihm klar wurde, dass der gepanzerte Mensch bereits zum zweiten Schlag ausholte.

[Sie bekommen die Information! Sie bekommen Sie ja!]

Fünf Minuten später eilte Hurindan wieder durch eine feuchte Gasse und betastete vorsichtig seine Schutzbrille nach Beschädigungen. Er war immer noch hungrig – doch die Information hatte jeden Wert verloren…

[Coruscant, untere Ebenen, Gasse]- Hurindan
 
Coruscant – Imperial City – Landeanflug - Rika

Gebannt sah Rika aus dem Fenstes des kleinen Fliegers, nachdem dieser die Atmosphäre des Planeten erreicht hatte. Schon bald flogen sie zwischen kolossal wirkenden Hochhäußern hindurch. Des Pilot des Schiffes schien ziemlich genau zu wissen, wohin er wollte, und wenn dem nicht so war, dann konnte Rika zumindest nicht sagen, dass es so war. Viele andere Flieger waren in der Luft, und es schien an ein ständiges Wunder zu grenzen, dass keines der Schiffe mit einem anderen kollidierte. Wie oft es wohl passierte, dass bei einem Unfall jemand starb?

Nach einer Weile wurde das Schiff plötzlich langsamer und drehte sich ein wenig, bevor er herabsank. Man konnte spüren, wie es den Boden berührte, obwohl der zweifelsohne gute Pilot die Landekufen sanft annäherte. Ein paar Sekunden später öffnete sich zum ersten Mal, seit sie losgeflogen waren, die Cockpittüre, und der Pilot stand in dieser. Sofort wurde Rika von seiner Aura umhüllt, und es stellten sich ihr die Nackenhaare auf. Genauso konnte sie nicht in sein Gesicht sehen, sondern musste auf seinen Brustkorb starren, welcher durch einen dunkelfarbenen Umhang verdeckt wurde. Hätte sie in seine Augen sehen können, hätte sie den leicht herablassend wirkenden Blick betrachten können, bevor er sprach.

"Ich habe deinen neuen Meister informiert. Ihr werdet euch finden. Lasse dich einfach von der Macht leiten, oder von dem, das du Intuition nennst. Sie wird dich schlussendlich zu deinem Meister führen, wenn dieser nicht zu dir kommt."

Von der Macht leiten lassen? Was sollte das denn heißen? Sollte sie sich hinstellen und Mister Macht fragen, wohin sie gehen sollte? Das mit der Intuition klang schon viel besser: Einfach der Nase nach. Ja, das konnte sie.

"Ihr werdet ihm gegenüber absolut gehorsam sein und es wäre besser für dich, ihn nie zu enttäuschen. Und jetzt, mach das du aus meinem Schiff raus kommst."

Rika war etwas verwundert, dass sie nun derart aus dem Schiff... rausgeschmissen wurde. Aber sie wagte es nicht, irgendetwas zu sagen oder gar zu widersprechen. Stattdessen stand sie auf, verbeugte sich kurz, und beeilte sich dann zu der Ausstiegsluke zu gehen, welche sich wie durch Zauberhand gerade öffnete, als sie auf diese zuging.

Kaum ausgestiegen schloss sich hinter ihr die Türe auch wieder, und es schien, als ob die Triebwerke wieder warmlaufen würden um abzuheben. Und wenn es so weit sein sollte, wollte Rika nicht allzu nahe am Schiff stehen. Deshalb beeilte sie sich, schnell weg vom Schiff zu gehen. Während der Flieger sich erhob, hob sich auch Rikas Blick. Das Gebäude, in welches die Landeplattform mündete, war ebenso ein kollosales Gebäude, wie so viele. Es unterschied sich jedoch dadurch, dass es knapp zehn Mal so viele Landeplattformen hatte, wie alle anderen. Zielstrebig ging sie zu der Türe, welche die Plattform, auf der sie war, mit dem Gebäude verband. Zwar leitete sie hier nicht ihre Intuition oder die Macht, doch es war der einzige Weg runter von Plattform, außer man wünschte sich den Tod.

Nach einer Passkontrolle befand sie sich am Fuße des Gebäudes, in einer der unzähligen Gassen der Stadt. Von hier aus folgte sie ihrer Intuition, welche sie auch zu ihrer Überraschung zielstrebig führte, nämlich zu einem kleinen Imbisstand. Ja, sie hatte Hunger, sie war lange ohne Essen gewesen. Zwar hatte sie nicht besonders viel Geld, doch da man Geld selbst nicht essen konnte, kaufte sie sich einen Imbiss. Mit diesem in der Hand trottete sie, scheinbar ziellos, durch die Gassen. Sie ließ sich von einer unbekannten Macht leiten, dachte nicht darüber nach, wohin sie gehen sollte, sondern ging einfach. Mehr als hoffen, dass das, was der Mann im Schiff gesagt hatte, stimmte, konnte sie ohnehin nicht. Außerdem wirkte dieser Ort so anders... sie war es gewohnt, in der Wüste zu sein. Freier Horizont soweit das Auge reichte, und nun? Hier gab es dermaßen viele Gebäude, dass die Sonne nicht einmal hierher durchkam. Auch so viele verschiedene Wesen, die sie zuvor nicht gesehen hatte... Rika fühlte sich unwohl, doch wohin sonst sollte sie gehen? Der Intuition folgen... das tat sie doch! Wieso konnte sie nicht einfach ankommen?

Coruscant – Imperial City – Untere Ebene – Gasse - Rika
 
[Coruscant – Imperial City – untere Ebenen – Silas (NPC)]

Silas ging durch die verwinkelten Gassen der Unterstadt von Coruscant. Seine verbeulte, verchromte Rüstung stand im krassen Gegensatz zu der schmutzigen Gegend in der er sich befand. Coruscant war auf diesen Ebenen mit dem tierischen Abschaum des Alls gefüllt. Groteske Wesen aus den verkommensten Sternesystemen, trunken von gewürztem Alkohol und ihren eigenen stinken Ausdünstungen. Der Gestank war geradezu bestialisch, was Silas nur bedingt wahrnahm. In seinem klimatisierten Helm befand sich ein künstliches Luftfilterdrüsensystem, welches die Luft im inneren des Helms angenehm neutral hielt. Besalisks, verkrümmte Menschen, Barabels, Dugs – alle den niederste Lüstern frönend, oder lauthals über bösartige Taten diskutierend. Sie alle interessierten den Kopfgeldjäger nicht, er ging durch ihre Reihen wie ein Schemen. Viele nahmen, oder wollten ihn gar nicht wahrnehmen. Silas hatte sich in letzter Zeit einen Namen als tödlicher Kopfgeldjäger in den unteren Ebenen erarbeitet, und er tut alles dafür, dass es auch so bleibt.

Während Silas durch die dunklen Gassen der Unterstadt gingen sah er das Leid welches hier herrschte. Er sah einen Roddianer der in Lumpen eingehüllt an einer Ecke an einer Wand gelehnt saß, und bettelte. Dabei fehlte ihm ein Bein. Er sah Prostituierte, Drogendealer, den gesamten Abschaum des Planeten. Ob die Republik oder das Imperium hier herrschten, es änderte nichts. Das Elend blieb dasselbe. Wieso? Weil niemand ein Interesse daran hatte hier aufzuräumen.
Das Imperium könnte Truppen runterschicken und die Kriminalität ein für alle mal beenden. Die Obdachlosen könnte man doch wieder in das normale Leben integrieren. Erneut kam Silas‘ großes Herz zum Vorschein. Am liebsten hätte er es zum Schweigen gebracht. Eines Tages würde es ihn noch umbringen. Er musste sich wieder auf seine Umgebung konzentrieren, er musste die Informationsmakler finden. Dieser Auftrag war sehr wichtig, es würde ihm einen Weg zu einer Art Langzeitbeschäftigung bringen, bei der er auch weiterhin seine eigenen Dinger drehen konnte.

Plötzlich ertönte ein schriller Laut und etwas setzte sich auf seine Schulter. Es war Hugin, sein Falkenflügler. Er war ihm ein treuer Begleiter, selbst hier unten. Oft schickte er ihn vorraus. Wenn der Falkenflügler sich niederlies, wusste er das keine Gefahr drohte. Ob das Aberglaube war oder nicht, er wusste es nicht. Er wollte es nicht wissen. Es klappte einfach.

Immer tiefer drangen die beiden in die Slums der Unterstadt von Coruscant ein. Hier, in den wahrhaft dunkelsten Ecken des Planeten war bereits seid Jahrhunderten kein einziger Sonnenstrahl mehr in den Untergrund gelangt, nur die Halogenlampen die alle paar Meter standen erleuchteten diesen Teil von Coruscant. Dabei waren viele von ihnen nicht mal intakt. Inmitten dieser Slums fand er eine junge Dame (Rika Vakarian). Er hätte viel erwartet. Doch nicht eine Dame. Prostituierte gab es hier in Massen und in allen Altersgruppen. Sie war anders. Sie wirkte gepflegt und nicht ... verbraucht. Silas deaktivierte seinen Visier und schritt zu der Frau hin. Seine Offenheit Fremden gegenüber würde ihn auch eines Tages umbringen, wenn es nicht sein großes Herz war.


“Hallo schöne Frau, ganz allein hier unten? Vielleicht bräuchtet ihr einen Beschützer?“

Der Kopfjäger hatte sich vor der jungen Frau aufgebaut und locker die Hand in die Hüfte gestemmt. Er versuchte sein strahlenstes Lächeln hervorzubringen, was jedoch ein wenig zwanghaft rüberkam. Silas konnte töten und ein semi bekannter Kopfgeldjäger sein, doch in der Frauenwelt war er ein nahezu unbeschriebenes Blatt.

[Coruscant – Imperial City – untere Ebenen – Silas (NPC), Rika Vakarian]
 
[Coruscant – Imperial City – untere Ebenen – Rika Vakarian]

Genüsslich biss Rika ein weiteres Mal in den kleinen Snack, wohl keine noble Mahlzeit, aber es gab wohl auch schlechteres, wobei man sich bei diesen dann ernsthafte Sorgen um seine Gesundheit machen musste. So jedoch hatte sie ein gesundes Mittelmaß in der Hand, bestehend aus einer Art Sandwich mit Fleisch und Gemüse. Und nach dem vergangenen Flug, von dem sie noch immer nicht sagen konnte, wie lange der denn gedauert hatte, war sie einfach nur froh, etwas zum Essen zu haben.

Und was tat sie nun also? Sie folgte ihrer Intuition. Anfangs hatte sie diesem Vorhaben viel Skeptik entgegengebracht, doch mittlerweile... Ob es nun die Intuition oder die Macht war, welche sie leitete, bis jetzt hatte sie diese gut geleitet. Geradewegs zu einem Imbissstand, und danach... quer durch Gassen, welche Rika noch nie gesehen hatte, geschweige denn deren Namen sie sich merken konnte. Und bis jetzt war sie in noch keiner Sackgasse gelandet, und keine der Prostituierten wollte sich ihr anbieten. Rika konnte nicht gerade sagen, dass ihr das unrecht war.

Für all das hier herrschende Elend hatte Rika jedoch nur ein halbes Auge. Oft genug war sie in der Stadt Mos Eisley gewesen, und dort war es nicht sehr viel anders. Vielleicht hatten die Obdachlosen hier es sogar besser, immerhin waren sie vor der unbarmherzigen Sonne und den alltäglichen Wetterbedingungen geschützt. Nun gut, vielleicht hatten sie hier mit anderen Problemen zu kämpfen, Kriminalität und dergleichen. Doch das gab es auf Tatooine doch auch. Die Frage war nur, wo sie schlimmer war. Nein, war es nicht. Die Frage war: Interessierte es Rika überhaupt? Ganz eindeutig: nein.

Ein wenig später, Rika war wie bis jetzt einfach ihrer Intuition gefolgt, oder wohl eher ihren Ohren, denn wahrscheinlich um die Ecke des nächsten Gebäudes war eine Cantina, oder Disko, wie auch immer man es nennen wollte, wurde Rika doch noch von jemanden angesprochen. Es war wohl ein ungünstiger Zeitpunkt, denn gerade hatte sie wieder von dem Brot abgebissen, als er sie ansprach. Da es jedoch nicht schön war, mit offenem Mund zu reden, schwieg sie erst ein paar Sekunden. Und da sie nicht wollte, dass der Mann ihr beim Kauen zusah, auch wenn sie den Mund geschlossen hatte, hielt sie sich die Hand davor. Die paar Sekunden, die sie nicht reden konnte, benutzte sie jedoch um ihren Gegenüber zu mustern. Eigenartig... dass er in einer solch auffälligen Rüstung herumspazierte. Noch dazu mit Helm.

“Ich glaube nicht, dass ich einen Beschützer brauche. Aber es sieht so aus, als ob Ihr ganz schön damit beschäftigt wart, Euch selbst zu schützen.“

Damit spielte sie natürlich darauf an, dass er in einer offen erkennbaren Rüstung herumging, und dass diese auch schon mehrere Beulen aufweisen konnte.

“Vielleicht wäre es für mich ja gefährlicher, mit Euch gemeinsam unterwegs zu sein, als wenn ich alleine wäre.“

[Coruscant – Imperial City – untere Ebenen – Silas (NPC) – Rika Vakarian]
 
[Coruscant - Im Verkehrsstrom Richtung Geschäftsviertel von Coruscant - im Privatspeeder von Jacen - Alaine Aren, Shao Lung und Jacen]

Alaine war durchaus amüsiert zu beobachten, dass die Blicke zwischen ihrem Schüler und Jacen leicht unterkühlt waren, wobei es Shao war, der dies Kühle an den Tag legte. Etwas, was nur zu gut zu ihm passte. Allerdings war vieles von dem was Shao zum besten gab antrainiert und nicht unbedingt natürlich. Dies machte zwar nichts, erweckte aber den Eindruck von etwas aufgesetztem. Er war neu und würde lernen, dessen war er sich bewusst. Sein Enthusiasmus wurde geschmälert als er erfuhr, was geplant war. Dies war nichts, was einem unbedingt Freude machte und schon gar nicht, wenn man ruhig dabeisitzen und zusehen musste. Dies würde eine harte Prüfung für den Zabrak werden, der es kaum erwarten konnte endlich mit den Training zu beginnen und den Alaine nun ausharren ließ. Die Geduld so zu testen war nicht unbedingt fair, aber sie würde aufweisen wie geduldig er wirklich war und ob er nur eine Show zum besten gab. Sie würde sehen, ob er irgendwann die Geduld verlor und ausflippte. Er mochte sich ruhig geben und gefasst, aber er war gezeichnet. Korriban hatte viel von ihm abverlangt und dies konnte er nicht verbergen. Nicht vor ihr. Die Warrior fühlte deutlich dass es in ihm tobte, auch wenn jene Emotionen tief verborgen waren. Sie waren bisher mehrfach zum Vorschein gekommen und es hatte nicht viel gefehlt und er hätte jegliche Hemmungen verloren. Diese Probe, dieser Test würde zeigen, wie belastbar er wirklich war. Wie lange es brauchte ihn die Geduld verlieren zu lassen. Dieser Zeitpunkt würde kommen und Alaine wollte ihn so früh wie möglich feststellen um zu vermeiden, dass er sich einer Schwäche hingab, die er zum falschen Zeitpunkt einsetzte. Die wenigsten in seinem Alter und mit seinem Temperament konnten auf Dauer standhalten. Er würde es auch nicht. Dies war nur eine Frage der Zeit.

Alaine konnte schon jetzt erkennen, dass er am liebsten etwas zu tun hätte. Gleich was, die Hauptsache er würde sich nicht langweilen. Doch genau dies war Absicht. Lektionen konnten auf verschieden Art und Weise gelernt werden und die Rothaarige setzte stetes gern verschieden Techniken ein.

Die Repulsoren des Speeders erwachten zum Leben und das Gefährt setzte sich in Bewegung. Der Verkehrsstrom Coruscants fing sie auf und führte sie durch die Straßen, die an ihnen vorbeizogen wie eine Folge von Schnellbildern, die zusammen geschnitten wurden und in einem rasanten Tempo an ihnen vorbeieilten. Weitere Speeder, sowie andere Fahrzeuge waren unterwegs, verstopften die Straßen und Zonen. Das hektische treiben Coruscants nahm seinen Lauf. Um sie herum flackerte die Leuchtreklame, die verschieden Ereignisse ankündigte. Sie warben für Bars, Restaurants, Spielhöhlen und ähnliches. Die Lichter waren in verschiedenen Farben gehalten. Glitten von Rot zu Gelb. Von Blau zu Orange. Die Pracht der Farben war gewaltig, ebenso auch der Lärm, der wiederhalte. Es dröhnte. Dazu gesellte sich der Alarm von Sirenen, das aufblitzen von Warnlichtern und anderer Geräusche. Ein Planet vollen Lebens, überbevölkert und stickig. Eine Welt, die nicht unbedingt nach Alaines Geschmack war und dennoch ihren Reiz besaß.

Die Warrior bekam all dies mit und noch mehr. Ebenso auch wie ihre Schüler sie beobachte, wie seine Gedanken rasten und er innerlich hoffte nicht die gleiche Prozedur über sich ergehen zu lassen. Sie musste grinsen als sie sich vorstellte wie er leiden würde, wenn man bei ihm eine ganzkörperhaar Entfernung durchführen würde. Männer mochten noch immer als das starke Geschlecht gelten, aber sie waren es nicht, im Gegenteil, sie waren es, die viel zu verweichlicht waren. Die zitterten und schrien, wenn ihnen jemand ans Haar wollte. Aber dies war nicht das einzige, sie hätte unzähliges aufzählen können bei dem alles Männliche versagt hätte und sich somit doch herausgestellt hätte, dass die Frauen es waren, die letztlich das starke Geschlecht waren und nicht umgekehrt.

Alaines Smaragdgründe Augen veränderten sich leicht als der Speeder abbog. Jacen sah sie einen Moment an und Alaine erwiderte seinen Blick, dann kam das Gefährt zum stehen. Sie hatten also den ersten Teil ihres Ziels erreicht. Jacen stieg aus und reichte dann Alaine die Hand, half ihr beim aussteigen ins freie und lächelte dann leicht. Dann deutete er auf eines der Schilder und Alaine nickte.


„Dann wollen wir mal beginnen.“

Sie seufzte leicht, ließ sich dann von Jacen die Türen öffnen und so traten die drei ein. Der Laden war riesig. Eine Wellnessoase mit allem dazu. Der Name passte recht gut zu dem, was sich dahinter verbarg. „Shenas Wellness und mehr.“ Jacen lief voraus und an die Theke, sprach dort mit einer der Frauen und schien verschiedenes anzuordnen. Die Dame nickte und sah Alaine an. Sie war schwarzhaarig, besaß braune Augen, die leuchteten. Ihr Haar war zu einem Zopf gebunden und wippte auf ihrer Schulter. Sie trug ein hellblaues Kleid mit einem gewissen Ausschnitt. Ihr Busen wurde nach oben gehoben und würde jeden Mann locken. Die Dame trat nach vorn, lächelte Alaine an und deutete an ihr zu folgen. Ihr Gesicht war perfekt geschminkt, die Lippen rot und ihre Figur durchaus wohlgeformt. Ihr Gang verführerisch. Sie wusste wie sie gehen musste um Aufmerksamkeit zu erlangen. Da das Publikum hier nicht ausschließlich weiblich war, sondern sich auch viele männliche Gäste aufhielt, war die Aufmachung des weiblichen Personals natürlich gut gewählt, was die Frage aufwarf, ob man hier noch mehr erhalten würde als Massagen und Co. Andererseits konnte Alaine sich dies nicht vorstellen, denn wenn Jacen in dieser Hinsicht etwas aussuchte, dann war sie hundert Prozent sicher, dass sich hier nur die Reichen einfinden würden. Aber Kredits schlossen einem bekanntlich Türen auf, man musste nur genug besitzen.

Alaine folgte der schwarzhaarigen weiter, die auf höheren Schuhen vor ihr her lief und dann vor einer Tür Halt machte. Kurz blickte sie die Männer in Alaines Begleitung an. „Wenn sie hier warten würden bitte!“ Dann nickte sie Alaine zu, öffnete die Tür und trat mit der Warrior zusammen hindurch. Hinter der Tür erstreckte sich eine Wand mit verschiedenen Tiegeln und Töpfen. Eine Liege, die man nach oben und unten fahren konnte. Ein Becken mit Wasser, Handtücher sowie einem Apparat, der mit Laser zu arbeiten schien. „Wenn sie so nett währen, sich zu entkleiden, könnten wir mit der Prozedur beginnen.“ Die Aufforderung war kurz, doch Alaine wusste sehr genau was hier vor sich gehen würde. Also nickte sie, trat hinter einen Paravon und entkleidete sich. Dann griff sie nach einem der Handtücher die bereit lagen, schlang es um ihren Körper und trat nach draußen. Die dunkelhaarige deutete ihr, sich hinzulegen und Alaine tat wie ihr geheißen war.

Die noch immer Fremde erklärte kurz dass sie Leyla hieße und was sie tun würde. Alaine nickte nur. Diese Prozedur hatte sie vor einer Ewigkeit schon einmal gehabt, als sie als Tänzerin gearbeitet hatte. Demnach gab es nicht viele Haare, die man entfernen konnte und so dauerte es auch nicht lange, bis der Rest an unerwünschten Haaren dauerhaft und für den Rest ihres Lebens entfernt war. Danach durfte Alaine sich erheben. Im nächsten Schritt folgte eine Reinigung ihrer Gesichtshaut, eine Verfeinerung sowie einiger anderer Dinge. Der Raum wurde verlassen und Alaine auf einen Stuhl gesetzt. Eine weitere Person nahm sich ihrer Haare an nur um festzustellen, dass damit alles in Ordnung war. Als nächstes wurden die Zehen und Fingernägel bearbeitete. Alaine kam sich vor wie ein Idiot, aber sie tat dies wegen Jacen und nicht weil sie riesig Freude daran hatte.

Jacen und Shao bekamen unterdessen Getränke angeboten, während Alaine einen Marathon an Schönheitspflege durchlief. Gesichtsmasken, Ölbäder, Massagen, Peelings und was man sich noch so alles vorstellen und vielleicht auch nicht vorstellen konnte. Gleich was es in diesem Universum wohl gab, es wurde alles an ihr ausprobiert und so war es kein Wunder, dass aus den Sekunden Minuten wurden und aus den Minuten Stunden. Sie musste sich mittlerweile schon etliche Stunden hier befinden und noch immer schien man nicht mit ihr fertig zu sein. So langsam fragte Alaine sich wo dies noch hinführen sollte. Innerlich seufzend biss sie die Zähne zusammen. Wie konnte eine normale Frau dies nur ständig über sich ergehen lassen!? Wahrscheinlich war sie so daran gewöhnt, dass sie es gar nicht mehr mitbekam.

Die Zeit verflog nur so und langsam verspürte Alaine das Verlangen hier auszubrechen. Doch dann endlich durfte sie aufstehen und sich ankleiden. Dies wurde auch Zeit, wobei Alaine wusste, dass es damit noch nicht getan war. Langsam trat sie aus dem Zimmer hinaus in den Gang und damit zu Jacen und Shao, die ihren Drink schlürften.


„Na euch scheint es ja wirklich sehr gut zu gehen. Fürs erste bin ich hier wohl durch, außer es merkt noch einer von ihnen, dass sie etwas wichtiges vergessen haben.“

Ihr Blick fing den ihres Schülers ein, der sie eingehend betrachtete.


„Kein falsches Wort oder ich komme auf die Idee dich entwachsen zu lassen.“


Sie grinste böse. Jacen erhob sich und zahlte kurz, ehe er sich wieder an die kleine Gruppe wandte.

„Nun, dann können wir zur nächsten Station weiter gehen. Noch sind wir nicht durch und der Tag hat noch einige Stunden zu vergeben.“
Mit diesen Worten grinste der ältere Mann breit und schritt zum Ausgang. Alaine folgte ihm, musste sich aber zusammenreisen ihn nicht gegen die Wand zu schleudern. Kurz sah sie ihren Schüler an, prüfte dessen Laune, ehe sie sich von Jacen in seinen Speeder setzen ließ.


„Ich hoffe die nächsten Etappen sind nicht ganz so langwierig wie diese hier.“

Leicht legte Alaine den Kopf schräg und Jacen lachte. „Kommt ganz darauf an was du darunter verstehst. Maku up, Haare, Kleidung, Schuhe, Accessoires und Schmuck…“ Alaine hob die Hand und hinderte ihn daran noch mehr zu sagen. Sie würde diesen Tag verdammen, wenn er ein Ende finden würde und dies nicht zu knapp. Worauf hatte sie sich nur eingelassen? Die Hölle war hiergegen nichts. Wenn sie tauschen könnte, sie würde es freiwillig tun. Nicht dass sie etwas gegen Schönheitspflege und dergleichen hätte, aber so langsam wurde dies doch ein wenig sehr viel. Entweder war Jacen darauf aus sie mit Absicht zu quälen oder aber er verfolgte ein ganz anderes Ziel hierbei und dieses könnte ihr am Ende noch weniger gefallen.


[Coruscant - Im Verkehrsstrom Richtung Geschäftsviertel von Coruscant - im Privatspeeder von Jacen - Alaine Aren, Shao Lung und Jacen]
 
Coruscant - Landeanflug - Hana Deseria, Capitan Kool Chef der Sicherheitskräfte auf Krant

die kürzlich aufgestiegene Senatorin von Krant wurde von mehreren Senatoren ins Galaktische Opernhaus eingeladen. Sie war nervös, aber freute sich und erhoffte sich neue Freundschaften zu erwerben.
Mit ihrem Personentransporter "Hire" landete sie von dem Opernhaus.


Capitan Kool :Wie geht es euch Senatorin? Ich halte diese Einladung dennoch für eine Falle."
Hana Deseria: Ich habe keine Andere Wahl. Ihr wisst ja was zu tun ist wenn ich das Signal gebe. Aber ich bin mir sicher das diese Vorkehrungen völlig überflüssig sind. Bitte wartet solange in der Republica 500."

Die Senatorin zog sich mit hilfe ihrer Zofen um und ging mit leichten Bedenken und Vorsicht hinein.
Wie es sich herausstellte war es nur eine Einladung in der neue Beziehungen geknüpft wurden.
Spät am Abend zog Hana sich in ihr Schlafgemach zurück und sah diesen Besuch als guten Aufstieg.


Coruscant - Republica 500 - Senatorin Hana, Capitan Kool und Hanas Zofen
 
[ Coruscant – Untere Ebene – auf der Straße, in der Nähe der Lagerhalle | Adrian und Nylia ]

Adrian hatte seinen Arm schützend um Nylia gelegt und lief mit ihr die Straße hinunter. Das Adrenalin pulsierte durch seinen Körper und ließ ihn nur daran denken, den Speeder zu finden, den Vorin hier irgendwo für sie abgestellt hatte. Dass Nylia sich eben an ihn geklammert und an seiner Schulter geweint hatte und dass er sie auch jetzt in seinem Arm hielt, war ihm zwar bewusst, Zeit richtig darüber nachzudenken hatte er aber nicht. Er hörte seine eigenen lauten Atemzüge, genauso wie Nylias und irgendwo von weiter hinten die Kampfgeräusche von Jibrielle. Hoffentlich würden die Kopfgeldjäger – wo kamen die überhaupt plötzlich alle her?! – ihr keine größeren Probleme bereiten. Er verstand diese ganze Sache ohnehin nicht. Was hatte Tylaar getan, das ein ganzer Schwarm dieser Typen hinter ihm her war?

„Hier entlang!“

stieß Adrian zwischen seinen keuchenden Atemzügen hervor und lief einer Intuition folgend in eine Seitengasse. Nylia ließ er dabei nicht los, hielt sie sogar fest, aus Angst, sie könnte stürzen. Die kleine Straße wurde gesäumt von relativ hohen Gebäuden, sodass nicht mehr viel Licht auf den Asphalt fiel. Auch die Kampfgeräusche wurden stark gedämpft. Man konnte beim besten Willen nicht mehr sagen, ob Jibrielle gerade dabei war, ihre Gegner zu vermöbeln oder ob sie starb.
Adrian fröstelte. Heute durfte einfach niemand sterben. Sie hatten es doch fast geschafft!


„Wir sind bald da.“

Er warf einen kurzen Blick zu Nylia, die er immer noch fest im Arm hielt. Er hatte natürlich keine Ahnung, wo genau der Speeder stand – logisch betrachtet konnte er überall sein. Aber er vertraute darauf, von der Macht geführt zu werden. Irgendwie …
Unwillkürlich nahm er die nächste Abzweigung. Dann noch eine. Die Kopfgeldjäger waren jetzt weit entfernt, im Prinzip waren sie beide in Sicherheit. Nur Jibrielle nicht. Sie spielte dort draußen die Heldin – aber im Moment war Adrian ihr fast dankbar dafür.


„Oh!“

Adrian blieb für einen Moment stehen, zu erstaunt von der Entdeckung, die sich in der nächsten wahllos ausgewählten Seitenstraße verbarg. Der Speeder. Hastig lief er zu dem Gleiter, ließ Nylia für einen Moment los und besah das Gefährt genau. Die Aktivierungs-Keycard steckte noch im Slot. Unglaublich, dass der Speeder überhaupt noch hier stand und nicht sofort geklaut worden war! Das grenzte fast schon an ein Wunder. Oder die Macht hatte es so gewollt.
Freudig – und für einen Moment seine Erschöpfung vergessend – sprang Adrian in den Speeder.


„Komm!“

Er strahlte Nylia an. Sie hatten den Speeder. Sie hatten wirklich den Speeder. Jetzt mussten sie nur noch Jibrielle holen und dann ging’s ab nach Hause. Sicher war Jibrielle in Ordnung. Auch wenn sie nicht so gut im Lichtschwertkampf war wie er selbst – für diese Pappnasen war sie doch bestimmt gut genug. Sie musste es einfach sein!
Adrian lehnte sich hinüber zum Beifahrersitz und betätigte den Öffner für die Tür, sodass Nylia bequem einsteigen konnte. Als sie sich auf dem Sitz niederließ schien es Adrian, als würde eine tonnenschwere Last von ihren Schultern fallen. Ja, sie waren fast in Sicherheit. Er lächelte ihr kurz zu, doch sie sah es nicht, weil sie kurzzeitig die Augen geschlossen hatte.
Dann trat er aufs Gaspedal, bretterte die engen Gassen zurück zur Hauptstraße, von wo aus sie die große Lagerhalle schon wieder sehen konnten. Adrian spitzte die Ohren und probierte über den Fahrtwind hinweg ein Zeichen von Jibrielle zu hören. Er trieb den Speeder zur Höchstgeschwindigkeit an, sie kamen der Lagerhalle näher und … endlich hörte er das vertraute Brummen des Lichtschwerts und Blasterschüsse, die durch die Luft flogen. Das war links von ihnen!
Adrian zog den Speeder scharf herum, mittlerweile die Lagerhalle passierend, und hatte dann das Szenario vor Augen: Jibrielle wirbelte ihr Schwert wild durch die Luft und vollführte Saltos, wirkte aber auch schon ausgelaugt und am Ende ihrer Kräfte. Der Stoff ihrer Kleidung war an manchen Stellen versengt – sie war einem Treffer also mehrmals nur knapp entkommen. Vor ihr lagen ein paar der Kopfgeldjäger – zwei von ihnen standen aber noch und machten nicht den Eindruck, es hierbei belassen zu wollen.


„Jibrieeeelle!!!“

brüllte Adrian aus Leibeskräften und zog damit die Aufmerksamkeit der Kopfgeldjäger auf sich. Seine Mitpadawan schaltete aber schnell, sprang ein letztes Mal hoch in die Luft, Adrian korrigierte die Fahrtrichtung des Speeders noch ein wenig und –
mit einem lauten Rumsen landete Jibrielle auf der Rückbank des Speeders. Adrian jubelte instinktiv laut auf, zog den Speeder wieder scharf herum und jagte das Gefährt dann zurück auf die Hauptstraße. Weg von dieser Lagerhalle, weg von den Kopfgeldjägern, weg von all den Sorgen!
Erst als sie einige Minuten gefahren waren, wurde ihm bewusst: Es war vorbei. Sie hatten es geschafft. Nylia war wirklich in Sicherheit. Um sie herum dämmerte es und der Sonnenuntergang kündigte sich an. Wann waren sie losgegangen? Vor ein paar Stunden? Es kam ihm vor wie Wochen!
Hinter ihm vernahm er jetzt Jibrielles Stimme. Hatten die beiden Mädchen schon die ganze Zeit geredet? Er hatte gar nichts mitbekommen.


„Hier ist übrigens dein Com. Ich hab’s dem Defel abgenommen.“

Hm. Daran hatte er gar nicht gedacht. Ziemlich aufmerksam von Jibrielle.

„Wir sind gleich da.“

sagte er halblaut und blickte dann kurz zu Nylia herüber.

„Dort kannst du dich dann ausruhen. Ich denke … das könnten wir alle gebrauchen.“

Er war nämlich auch aufmerksam! Nicht, dass das hier in Vergessenheit geriet, wo Jibrielle schon die große Heldin gespielt hatte. Dennoch – das gestand er sich im Stillen ein – sie war ganz schön mutig gewesen, es mit so vielen Typen gleichzeitig aufzunehmen.
Er war sich nicht sicher, ob er das getan hätte. Aber wenn er auf die Suche nach Alisah gehen würde, musste er dann nicht ohne Zweifel in eine solche Situation gehen können? Musste er nicht genauso handeln wie Jibrielle es eben getan hatte? Auch wenn es vielleicht dumm und riskant gewesen war? Er würde in Ruhe darüber nachdenken müssen.

Irgendwann erreichten sie das Honey House und dort ging dann alles ganz schnell. Nylia fiel ihnen beiden noch einmal um den Hals und bedankte sich und verschwand daraufhin auch schon in ihrem Zimmer. Sie hatte sich den Schlaf verdient. Adrian und Jibrielle wechselten nicht mehr viele Worte und verschwanden dann auch auf ihren Zimmern. Dieser Tag war lang genug gewesen. Jetzt galt es zu schlafen.

Adrian schmiss sich sofort auf sein Bett, nachdem sich die Tür hinter ihm verschlossen hatte. Wie spät war es eigentlich? Instinktiv griff er zu seinem Comlink: 20 Uhr. Unter der Uhrzeit stand etwas kleiner ein Hinweis geschrieben:

„2 ungelesene Nachrichten“

Der Padawan runzelte die Stirn. Wollte er die jetzt noch lesen? In der Stillen Hoffnung es könnte irgendetwas wichtiges sein öffnete er seinen Posteingang. Verwundert las er die Namen der beiden Absender. Akemi Akanato und Valara Wingston. Akemi? Okay. Aber seine Tante? Mit der hatte er ewig nicht gesprochen, was konnte sie von ihm wollen? Ihre Nachricht öffnete er zuerst. Nach einem ersten schnellen durchlesen rümpfte er die Nase. Sie wollte ihn sprechen – aber ihre Termine waren arg begrenzt. Aha. War Valara nicht diejenige in der Familie, die ihre Zeit am liebsten damit verbrachte von dem Geld ihrer Eltern zu leben? Aber gut, wenn sie unbedingt wollte, dann konnte sie ja zum Honey House kommen. Trotz allem schlich sich bei dem Gedanken ein Grinsen auf seine Lippen. Die pikfeine und pingelige Valara Wingston hier unten in einem Bordell. Das würde was geben. Vielleicht sagte sie ohnehin ab, wenn er ihr diese Kontaktadresse gab.



*** Com-Nachricht an Valara Wingston ***

Liebe Tante Valara,

ich würde mich sehr über deinen Besuch freuen. Wir haben sicher eine Menge zu erzählen!
Ich halte mich momentan im ‚Honey House‘ auf. Ich weiß nicht, ob dir dieses Etablissement bekannt ist,
aber ich denke du wirst den Weg hierhin schon finden. Passt dir 10 Uhr vormittags?

Adrian


Adrian verdrehte die Augen. Klar, er würde sich über ihren Besuch freuen. Aber auch nur, weil es lustig werden würde zu sehen, was sie zu seinem Aufenthaltsort sagen würde.
Dann nahm er sich die zweite Nachricht vor, die von Akemi. Sie entschuldigte sich für die lange Funkstille, erklärte aber auch, dass sie nach Naboo zurückflog. Dort war sie damals von Bothawui aus hingeflogen und ihre Schauspielkarriere hatte ihren Lauf genommen. Kurz davor hatten sie sich auf Bothawui, ihrem Heimatplaneten, kennengelernt. Mit einem Lächeln erinnerte sich Adrian an ihren Besuch auf dem Planeten. Er und Alisah waren damals noch unzertrennlich gewesen und Akemi hatte als Zimmermädchen gearbeitet. Wo war nur die Zeit geblieben? Damals waren sie fröhlich über einen Jahrmarkt gestromert und heute lieferte er sich lebensgefährliche Kämpfe mit Kopfgeldjägern in den Slums von Coruscant.
Akemis Angebot klang verlockend. Vielleicht sollte er sie wirklich mal auf Naboo besuchen. Ein schöner Gedanke.


[ Coruscant – Untere Ebene – Honey House – Adrians Zimmer | allein ]
 
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