Coruscant

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Adrians Zimmer – Mit Adrian -

Als das Lichtschwert ihre Hand verließ, wich augenblicklich eine große Last von ihren Schultern. Niemals hätte sie zuvor gedacht, dass ein einfaches Stück Metall eine so große Bürde darstellen konnte. Warum hatte sie es nicht schon zuvor weg geworden? Sie hätte es an jedem beliebigen Ort einfach „vergessen“ können. Wäre das nicht einfacher gewesen? Valara legte sich eine Hand auf die Brust. Sie musste die Contenance wahren... gleichmäßig atmen. Eine Dame verausgabte sich nicht. Adrian drehte das Lichtschwert in seinen Händen und nur Sekunden später aktivierte er probehalber die Klinge. Das Schwert funktionierte noch und tauchte das Gesicht des Jungen in eine rötlichen Schimmer. Objektiv betrachtet handelte es sich um eine höchst elegante Waffe, doch Valara hatte ihr nie etwas abgewinnen können. Wozu kämpfen, wenn es so viel einfacher war gemütlich im Sessel zu sitzen und sich die Fingernägel zu lackieren? Frauen gehörten nicht auf Schlachtfelder und wer etwas anderes behauptete konnte keine vernünftige Erziehung genossen haben.

„Ja, es ist rot.“

Bestätigte Valara, die Adrian bisher nicht für farbenblind gehalten hatte. Warum sah er dann so überrascht aus? Ihre rechte, perfekt geschwungene Augenbraue, hob sich leicht fragend.

„Gefällt es dir nicht?“

Hakte sie nach, bevor sie im nächsten Augenblick die Ursache seiner Skepsis und seinen auch nur sehr zögerlichen Dank begriff. War es nicht so, dass rote Klingen für die Sith standen? Ja, so war es, sie erinnerte sich. Was für eine lächerliche Regel!

„Du willst mir nicht erzählen, dass das ein Problem ist, nicht wahr?“

Sie war schon fast wieder ganz die Alte. Sie fühlte es. All die Jahre war diese schreckliche Waffe in ihrem Besitz gewesen und auch wenn Valara sie nie mit sich herum getragen hatte, war sie sich doch immer ihres Gewichts bewusst gewesen. Möglicherweise hatte sie nur auf eine gute Gelegenheit gewartet, sich ihrer nicht einfach grundlos zu entledigen, sondern sie weiter zu reichen. Für einen guten Zweck... für die Dinge, für die sie selbst zu schwach gewesen war.

„Himmel, Adrian, gräme dich bloß nicht wegen einer einfachen Farbe. Was kann daran schon schlimm sein? Ich habe dieses Schwert eigenhändig gebaut... nun, in Ordnung, ich gebe zu Renees Hilfe in Anspruch genommen zu haben. Ohne sie hätte ich das wirklich niemals geschafft. Schau dir nur diese Hände an.“

Sie streckte ihm ihre linke Hand entgegen, erinnerte sich, dass sie noch die seidenen Handschuhe trug und zog diese rasch aus. Langsam drehte sie ihre Hand hin und her.

„Sind das etwa die Hände einer einfachen Arbeiterin? Ich glaube nicht!“

Entrüstung schwang in ihrer Stimme mit. Sogar jetzt noch, Jahre später, konnte sie nicht fassen, wozu man sie gezwungen hatte! Eine Waffe zu bauen – mit Werkzeugen! - war für eine Dame wie sie absolut inakzeptabel. Eigentlich hätte Exodus das wissen müssen, aber er hatte sich nicht einen Deut für sie interessiert, nicht nach Bakura. Nun, das war er selbst schuld und offensichtlich hatte seine Beziehung zu Arica ja auch nicht mehr lange gehalten. Valara sah Adrian an. Er konnte nicht ernsthaft glauben, dass das Lichtschwert schlecht für ihn war! Ungeduldig verdrehte sie die Augen, atmete tief ein und aus und sah ihren Neffen dann noch einmal ernst an. Er war ja noch so klein und hatte noch so viel zu lernen.

„Farben sind für alle da, Adrian. Setze ruhig eine grüne Brille auf, wenn dir das besser gefällt. Ich bin sicher du würdest nicht den geringsten Unterschied merken.“

Einen tiefen Seufzer unterdrückend holte sie ihr Chrono aus der Tasche. Es wurde langsam Zeit für sie zu gehen. Außerdem brauchte sie dringend frische Luft. Die unteren Ebenen waren erschreckend bedrückend. Wie konnte man es hier nur aushalten? Nicht zu fassen, dass hier unten freiwillig jemand lebte!

„Nun denn, ich fürchte, ich muss mich allmählich wieder auf den Weg machen. Meine Abreise steht kurz bevor und ich habe noch unglaublich viel zu tun!“

Äußerst umständlich streifte Valara wieder ihre Handschuhe über, die sie gerade erst ausgezogen hatte. Sie war wieder frei, zumindest fühlte sie sich in diesem Moment so. War es falsch gewesen, ihre Bürde an Adrian weiter zu geben? Nein, das glaubte sie eigentlich nicht. Adrian würde damit besser umgehen können, viel besser als sie selbst. Er war stark. Diesmal hatte sie ausnahmsweise das Richtige getan.

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Adrians Zimmer – Mit Adrian -
 
[Coruscant, untere Ebenen, Bar „Anzat’s Den“, Tresen]- Zenex

Gewisse Dinge schienen sich zu wiederholen. Schon wieder eine Bar, schon wieder nur ein zerschlissenes, ehemals hochexklusives Gewand am Leib, schon wieder kaum einen Credit im Geldbeutel. Nach den fatalen Ereignissen auf Thustra – immer noch konnte Zenex sich an wenig erinnern, wusste aber um seine Trennung vom Rest des Teams und seine knappe Flucht an Bord eines Passagierkreuzers – war das letzte Geld des Falleen schließlich für eine unbehelligte Einreise auf Coruscant – dem Ziel des Passagierkreuzers – draufgegangen, eine Investition in nicht zu unterschätzender Höhe. Dennoch war der Verlust dieser enormen Menge an Credits dem Aufenthalt in einer ungemütlichen imperialen Arrestzelle vermutlich vorzuziehen, wenngleich man ihn zusätzlich seiner Waffe beraubt hatte. Und er war (wieder einmal) vollkommen mittellos – oder würde es bald sein.

“Barkeeper… einen corellianischen Meteoritenzerstäuber… aber schnell…“

Jetzt war er vollkommen mittellos. Vielleicht schaffte er es irgendwie, seinen kunstvoll verzierten Flachmann zu verkaufen…

“Auf das Ende der Galaxis!“

Das schmutzige Glas wurde zu den Lippen geführt und die teuflisch brennende Flüssigkeit mit einem harten Zug heruntergespült. Ein kurzes und – wenn Zenex ehrlich war – ein kaum befriedigendes Vergnügen. Die Nachwirkungen nach dem Aufwachen am nächsten Tag indes dürften eine Herausforderung sein… wenn er den nächsten Tag denn erlebte.

„Ein seltsamer Trinkspruch.“

Zenex blinzelte. Nicht der Barkeeper war es, der seine genuschelten Worte da kommentiert hatte – der stieläugige Gran war schon längst wieder am anderen Ende des Tresens in der düsteren Spelunke „Anzat’s Den“ (tatsächlich hatte Zenex noch keinen Anzat, dafür eine ganze Reihe anderer hässlicher Nichtmenschen hier gesehen) verschwunden und gab dort vor, einige seiner schmutzigen Gläser mit seinen plumpen Händen zu polieren.
Nein – die Worte waren von einem Mann gekommen – einem Menschen – den man in dieser Umgebung getrost als Fremdkörper bezeichnen konnte. Gekleidet in einen Anzug aus feinstem Zeydtuch, der selbst die exquisite Kleidungsvorlieben des Falleen in den Schatten stellte, wirkte der Mensch eher wie ein imperialer Geschäftsmann, als wie ein üblicher Gast dieser traurigen Bar. Bevor Zenex jedoch alarmiert aufspringen konnte, lüftete sein gegenüber das Jackett seines Anzugs und signalisierte ihm, indem er ihm einen freien Blick auf seine dort verborgene schwere SoroSuub SSK-7 Blasterpistole gewährte, an Ort und Stelle zu bleiben.


“Was geht Sie das an?“, krächzte der Fallen stattdessen und bemühte sich darum, sich ein wenig von dem Fremden wegzulehnen, der sich nun unaufgefordert neben ihn an den Tresen setzte.

„Eigentlich nichts“, erwiderte dieser ruhig und stellte dabei eines der dümmlichen Grinsen zur Schau, für die Menschen galaxisweit gehasst wurden. Zumindest von Zenex.

„Aber Sie sehen aus, als hätten Sie eine interessante Geschichte zu erzählen, mein Freund.“

“Ich bin nicht Ihr Freund“, blaffte Zenex zurück. “Und Sie sehen aus, als legten Sie es drauf an, von einer Bande Rodianer um Ihren Anzug, Ihr Geld und Ihre hübsche Kanone erleichtert zu werden.“

Das Grinsen wollte einfach nicht verschwinden! War dieser Mann einfach nur selbstsicher – oder entsetzlich dumm?

„Oh, einige lokale… Größen schulden mir noch einen Gefallen. Ich glaube nicht, dass uns jemand belästigen wird. Barkeeper, zwei corellianische Meteoritenzerstäuber. Ein sauberen Gläsern.“

Die Bestellung kam prompt. Und die Gläser waren sauber. Mühsam klappte Zenex seinen Mund zu.

“Wer sind Sie…?“

„Nennen Sie mich Selby. Barad Selby. Und Sie?“

“Zenex.“

„Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mister Zenex.“

Der Mensch – Selby – prostete dem Falleen ironisch zu und leerte seinen Meteoritenzerstäuber dann mit einem fast genüsslich wirkenden Zug.

“Ja, wunderbar… hören Sie, die Tatsache, dass die örtlichen Versager Ihnen einen Gefallen schulden, verrät mir nicht, was Sie hier machen.“

Die fröhliche Miene des Menschen schien sich urplötzlich zu verfinstern, ja, nachdenklich zu werden.

„Ich kam nach Coruscant, um eine alte Freundin zu suchen… ich habe sie scheinbar verpasst…“

Achselzuckend stellte Selby sein Glas ab und winkte dem Barkeeper nach Nachschub. Zenex starrte seinen Zerstäuber nur fassungslos an.

“Und was habe ich damit zu tun?“

„Gar nichts.“ Selby grinste breit.

„Aber Sie sehen aus, als würde Sie ein Angebot interessieren, das ich zu unterbreiten habe. Zum Wohl!“

Von diesem Moment an hörte Zenex dem Menschen, der sich Selby nannte, aufmerksam zu…

[Coruscant, untere Ebenen, Bar „Anzat’s Den“, Tresen]- Zenex, Selby
 
Untere Ebenen - Honey House - Nebenraum – mit Mara

Schuld? Ihre Schuld? Nein, das war es wirklich nicht! Jo wusste das es nicht im klassischen Sinn ihre Schuld war. Aber sie war auch froh, das Mara dies Aussprach, denn eine Gewisse Verantwortung für die Situation konnte Sie selbst für sich eben auch nicht leugnen! Mara war ihre Schülerin! Das vor allem zählte und wenn sie als Großmeisterin nicht in der Lage war ihre Schülerin so zu lenken, das sie ihren Weg richtig beschritt, dann war es eben doch, irgendwie ihre Mitschuld.
All das was Mara als Grund für ihre Situation aufzählte, wusste Jo ja auch und trotzdem hatte sie geglaubt und glaubte es ehrlich gesagt immer noch, das Mara bereit war. Das hatte sie Mara aber auch schon gesagt und die Reaktion ihrer Schülerin darauf ließ Jo nun schmunzeln. Mara hatte seit langem nicht mehr so offen mit ihr gesprochen und das trotz allem was ihnen beiden wiederfahren war, Mara nun sagte sie habe sie gern, hinterließ ein sehr warmes Gefühl in Jo‘s Herz. Allerdings Mutter? Der Vergleich hätte früher, als Jo noch sehen konnte, sicher zu sehr großen runden Augen geführt. Jetzt schluckte Jo nur kurz! War sie wirklich schon so alt, das eine Padawan nicht eine große Schwester oder Freundin in ihr sah, sondern eine Mutter? Gut, ja, Jo war nicht mehr die allerjüngste und sie kokettierte ja auch oft genug mit dem Bild der alten, blinden Frau. Aber um Mara’s Mutter sein zu können, hätte sie dann doch noch minderjährig sein müssen wenn sie sie bekommen hätte. Allerdings fühlte Jo auch, wie Mara ihre Worte meinte und so schmeichelte es ihr natürlich auch irgendwie, das sie so eine tiefe Bindung zu ihr fühlte.


Nun ja, ich hoffe doch, ich bin keine allzu strenge Mutter.

Erwiderte Jo auf Mara’s Offenbarung und das leichte „Augenzwinkern“ in ihrem Tonfall war klar verständlich bevor Jo dann ernster weiter sprach.

Ich wünsche es mir nicht nur! Ich weiß, dass sich unsere Beziehung immer mehr verbessern wird. Sie tut es jetzt schon.
Ich weiß durchaus zu schätzen, dass du dich mir hier so sehr öffnest und du kannst es als sicher ansehen, ich bin immer für dich da! Auch wenn wir mal anderer Meinung sind Mara, ich bin immer da.


Mit leichtem Druck erwiderte Jo noch einmal Mara’s Umarmung bevor sie sich etwas daraus löste sich zurück lehnte und ihr Gesicht so drehte, als könne sie Mara ins Gesicht sehen.

Was hältst du davon, wenn wir jetzt gemeinsam Meditieren und du, wenn du denkst bereit zu sein, dann deine Prüfung beendest.
Natürlich nur wenn du dich dazu in der Lage fühlst!
Wir können auch auf die Zimmer gehen und uns ausruhen oder zu Mara Jade und Vorin zurück kehren!


Bei letzterer Entscheidung würde Jo nahezu davon ausgehen das Mara die Prüfung schon fast abgeschieben hätte und das würde sie dann schon enttäuschen. Allerdings würde sie das Mara niemals sagen, weil sie das Mädchen auch nicht über Gebühr unter Druck setzen wollte. Wenn Mara glaubte eben noch nicht bereit zu sein, dann… Aber Jo wusste genau dass sie bereit war. Die einzige, die Mara’s Erhebung im Weg stand, war Mara selbst!

Untere Ebenen - Honey House - Nebenraum – mit Mara
 
Coruscant - Oberste Ebenen - Raumhafen - Hangar - Janem, Vincent, Elaine


Elaine hatte schon geahnt, dass ihr das Schicksal eine weitere Demütigung nicht ersparen konnte.
Warum zur Hölle konnte sie nicht einfach einmal ohnmächtig werden, wenn es ihr in den Kram passte.
Und obwohl sie vorhin doch ernsthaft auf Janem gesetzt hatte, wünschte sie sich nun von ganzem Herzen, dass er sich in Luft auflösen möge.

Vincent hatte sie losgelassen, so dass sie auf eignen Füssen stand, auch wenn sie sich gegen die Wand hinter lehnte.
Die Kühle des Stahls war eine Wohltat für ihren schmerzenden Kopf und sie konnte das Getue des Siths gut beobachten.

Als er davon sprach, dass er und Vincent sie an Bord ihres Schiffes bringen würden, musste sie beinahe lachen.
Merkte er denn gar nicht, wie alles nicht zusammen passte?
Sie hauste in den untersten Ebenen, musste stehlen, um zu überleben und sollte ein eignes Schiff besitzen?

Diese absurde Situatuon wäre wirklich zum Lachen gewesen, wenn nicht ihr Leben auf dem Spiel gestanden hätte.
Aber eines konnte man Janem nicht absprechen. Es war schon effektiv, wie er die Wachen verscheucht hatte.
Aber als er ihnen ein Paar Handfesseln abnahm, musterte sie ihn ungläubig.
Und als er ihr diese anlegte, musste sie den Lachreiz unterdrücken. Sie wurde wohl langsam doch hysterisch.
Am liebsten hätte sie sich die Fesseln entfernt und ihm vor die Füsse geworfen, um ihm dann zu sagen, wohin er sich diese lächerlichen Dinger hinstecken sollte.

Aber nun gut, sie würde ihm die Illusion lassen, dass seine lächerlichen Armbändchen sie im Zaum halten könnten.
Allerdings passte es ihr weniger, dass er sie unsanft am Arm fasste und zu diesem ominösen Schiff führen wollte.
Und weil sie die Absätze ihrer Stiefel in den Boden rammte, stieß und zerrte er sie über die Fläche.

Und so kam sie gar nicht dazu, sich das Schiff vom Typ YT 2400 von aussen genauer anzusehen.
Aber beim Hereingehen blieben ihr einige Brandspuren nicht verborgen. Für sie kam nur einer als Verursacher in Frage.
Wäre doch wirklich mal ein Wunder, wenn er nichts auf seinem Weg kaputt machen würde.
Und während er mit Vincent ins Cockpit marschierte, liess er sie einfach in der Messe der "Wind" stehen. Seinen Heilsversprechungen hörte sie gar nicht mehr zu, weil sich Elaine umschaute.

Wem immer auch das Schiff gehörte, hatte bei seiner Ausstattung nicht gespart.
Die Messe war sehr wohnlich eingerichtet worden.
Die Sitzbänke waren mit einem hellen Stoff bezogen und zahlreiche Kissen ließen darauf schliessen, dass man sich hier sehr gemütlich aufhalten konnte.
Sie sah noch eine Küchenzeile, aber da diese in Richtung Cockpit lag, wollte sie sich diese nicht so genau ansehen.
Stattdessen wandte sie sich dem Heck des Schiffes zu.
Ein Gang führte zu vier Türen.
Elaine ging leise auf eine der Türen zu und öffnete diese und fand eine Passagierkabine vor.
Ein Bett war genau eingepasst worden, Kissen und Decke waren unberührt. Auf den Ablageflächen lag Staub, als hätte sich lange niemand um die "Wind" gekümmert.
Als Elaine mit ihren gefesselten Händen gelungen war, eine Schranktür zu öffnen, erblickte sie einen beachtlichen Berg an Kleidern und anderen Anziehsachen.
Eine separate Tür führte zu einer kleinen Nasszelle.

Wenn das das Schiff einer Jedi war, dann war sie mit Sicherheit Kanzlerin der Republik.
Es war viel zu sehr auf Bequemlichkeit ausgerichtet, als ob der Besitzer lange Reisen kannte und auf Komfort dabei nicht missen wollte.
Leise schloss sie die Tür hinter sich zu, um den Sith nicht zu zeigen, dass sie sich umgeschaut hatte.

Stattdessen ging sie in die Messe zurück und liess sich auf die Sitzbank fallen.
Sie richtete sich nochmal kurz auf, um sich ein Kissen unter den Kopf zu legen und wartete dann.
Sie konnte wohl kaum darauf hoffen, dass die beiden sie in Ruhe liessen, nachdem sie das ganze Theater gemacht hatten, um sie in die Finger zu bekommen.

Elaine schloss die Augen, um sich ein wenig auszuruhen, denn ihr standen mit Sicherheit schwere Stunden bevor. Schon ohne die beiden Sith wären diese ein Alptraum, aber mit ihnen stand ihr wohl ein namenloser Schrecken bevor.

Und so konnte sie sich darauf konzentrieren zu fühlen, dass sich das Schiff aufwärts bewegte und den Orbit ansteuerte.

Und irgendwie fand sie die Ruhe sehr entspannend, denn das Chaos auf dem Flugplatz hatte ihr einiges abverlangt.

Den Ruck, als die "Wind" in den Hyperraum sprang, bemerkte sie gar nicht mehr.
Sie war eingeschlafen.



Hyperraum- Auf dem Weg nach Bastion- "Wind"- Messe- Elaine


[OP: Threadwechsel würde ich mal sagen, oder?]
 
Untere Ebenen - Honey House - Nebenraum – mit Joseline

Für das Mädchen war es eine Offenbarung gewesen ihre Meisterin zu erklären, wie gern sie jene hatte und dies stimmte auch wirklich. Seit langem gab es wieder eine Person in ihrem Leben, die sie wirklich mochte und die um ein paar Jahre älter wie sie selbst war. Jo vertrat nicht nur die Meisterin, große Schwester oder Freundin, sondern war für das Mädchen schon so etwas wie eine Mutter geworden. Schließlich war sie es ja auch, die Mara half, zumindest wenn jene es zuließ und daran haperte es wohl noch. Trotz allem vertraute die Blondine der blinden Frau. Gut es gab Dinge, die sie ihr nicht erzählte, einfach weil sie diese nicht erzählen konnte, es nicht würde, niemandem. Dennoch würde sie das meiste Jo anvertrauen, zumindest insoweit, wie sie es konnte und wollte. Dass man nicht alles erzählte war irgendwo verständlich und vielleicht brauchte Mara auch einfach nur noch etwas mehr Zeit um noch mehr vertrauen zu fassen und sich besser öffnen zu können. Als die es damals versucht hatte, war es nicht wirklich geglückt und genau deshalb hatte das Mädchen zum einen wohl Angst und zum anderen das Vertrauen verloren. Dies war natürlich nicht unbedingt ein Wunder, schließlich war Mara ohne wirklich Eltern aufgewachsen, denn jene hatte sie nie kennen gelernt. Schon als Baby hatte man sie auf der Straße aufgelesen und dort war sie groß geworden. Hatte sich durchschlagen müssen, bis sie in sehr jungen Jahren von Charon gefunden und in den Sith Orden gebracht worden war. Er war alles gewesen, was sie je wirklich als Vaterfigur und Vertrauensperson hatte ansehen könne. Ein Sith! Im Grunde konnten die Jedi dankbar sein, dass sie war wie sie war und dass sie zu jener Persönlichkeit geworden war, die sie war. Immerhin hätte sie ja auch bei den Sith bleiben können, wäre heute vielleicht eine recht Mächtige Gegnerin für die Jedi. Vielleicht verlangte Mara auch zu viel, vielleicht setzte sie Erwartungen in die Jedi, die jene gar nicht aufbringen konnte. Möglicherweise sollte sie zurückschrauben was dies anging, sich mit kleinen Dingen zufrieden geben und darauf setzen, dass es besser wurde, anstatt es perfekt zu verlangen. Doch genau dies schien das Problem zu sein! Sie sah dies alles ein wenig anders, ein wenig strenger, da sie nur zu gut wusste, was es bedeutete eine Sith zu sein, zu ihnen zu gehören. Sie hatte damals erkannt, dass jene Lehren falsche waren und deshalb war sie gegangen. Etwas was sie schon in Teenie jähren erkannte hatte. Zwar war sie noch immer ein Teenie, dennoch sollte man ihr dies hoch anrechnen. Scheinbar schien dies nur niemand zu tun, was wieder einmal bewies, dass sie einfach anders dachte. Es konnte mitunter schon sehr unpraktisch sein, wenn man seinem eigentlichen Alter ein Stück voraus war und sie war es. Vielleicht nicht unbedingt in allen Dingen und dennoch war dem so. Gut möglich, dass sie auch aus diesen Gründen heraus Probleme damit hatte Freundschaften zu schließen, sich ein zu bringe. Deshalb war sie eventuell auch die Außenseiterin.

Merkwürdig warum ihre diese Gedanken ausgerechnet jetzt kamen und dennoch kamen sie ihr. Innerlich den Kopf schüttelnd blickte sie ihre Meisterin an, die leicht schlucken musste nach der Aussage ihrer Schülerin. Jos nicht allzu ernst gemeinte Äußerung bezüglich der Strenge als Mutter ließ Mara nur kurz den Kopf schütteln. Nein dies war sie nicht, aber es gab Momente in den Jo durchaus Probleme damit hatte ihre Schülerin zu verstehen oder aber ihr etwas in die Schuhe schob, was gar nicht der Wahrheit entsprach, so wie damals als Mara sich geweigert hatte ins Honey House zu gehen. Vergessen hatte das Mädchen die Äußerung nicht als Jo ihr vorgeworfen hatte, ob sie sich für etwas Besseres halten würde. Dies hatte tief gesessen und es hatte gewisse Spaltungen hervorgerufen, die von da an nur noch tiefer geworden waren. Ihre Beziehung war in der Tat nicht einfach gewesen und manchmal, nein recht oft sogar, hatte Mara einfach das Gefühl gehabt, das ihre Meisterin sie nicht verstand, nicht verstehen konnte. Vielleicht weil Mara ein Stück zu reif war in manchen Dingen oder aber, weil sie einfach anders war als viele andere in ihrem Alter. So ganz klar war sich Mara diesbezüglich nicht und bisher hatte sie dies auch noch nicht angesprochen. Wie auch immer, Jo war jedenfalls der Ansicht, dass sich ihre Beziehung mit Sicherheit verbessern würde, was sie ja auch schon tat. Mara musste milde lächeln als ihre Meisterin erwähnte, dass sie es durchaus schätze, dass sie sich ihr gegenüber so sehr öffne und dass sie jederzeit zu ihr kommen konnte, sollte etwas sein. Dafür war die Pada auf alle Fälle sehr dankbar. Durchaus, sie waren nicht immer einer Meinung aber dies machte nichts, so jedenfalls dachte auch Jo.

Joseline erwiderte die Umarmung mit einem leichten Druck, ehe sie sich daraus löste, zurücklehnte und ihr Gesicht so drehte, dass sie Mara ins Gesicht sehen konnte, auch wenn dies natürlich nicht so ganz zutraf, da Jo ja blind war. Die Blondine dachte einen Moment über den Vorschlag ihrer Meisterin nach, was das gemeinsame Meditieren anging. Diese Idee war nicht schlecht, aber eigentlich wollte Mara vorerst lieben einen Trainingskampf um ihren Kopf frei zu bekommen ehe sie Meditieren und dann ihre Prüfung zu einem Ende bringen wollte.


„Können wir uns darauf einigen zuerst zu Mara Jade und Vorin zurückzukehren? Ich hätte gern noch ein wenig Trainingskampf um den Kopf frei zu bekommen. Danach können wir gern gemeinsam Meditieren, damit ich meine Prüfung zum Abschluss bringen kann.“

Ein wenig erwartungsvoll sah sie Jo an, da sie nicht ganz wusste, wie jene darauf reagieren würde. Sicher, Mara wollte auf alle Fälle die Prüfung hinter sich bringen, aber sie wusste auch, dass sie zuerst einen Freien Kopf bekommen musste. So zu meditieren konnte gut bedeuten in ihre Welt des Schreckens zu gleiten, die sie einholte und sich dann zu Visionen veränderten. Meditieren war überhaupt so eine Sache, die sie nicht immer gern machte, da genau zu solchen Gelegenheiten Visionen noch verstärkten. Eine Fähigkeit, die doch sehr an ihr nagen konnte. Zwar hatte sie sich geschworen mit ihr umzugehen, sie aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und dennoch würde dies ein wenig mehr Arbeit erfordern als vieles andere. Eine verhasste Fähigkeit zu akzeptieren war nun einmal kein Zuckerschlecken, da war es wahrlich einfacher anderes zu vollbringen.

Untere Ebenen - Honey House - Nebenraum – mit Joseline
 
Coruscant – Untere Ebene – im Honey House- Flure- mit Jibrielle

Nylia war froh, dass Jibrielle alles in die Hand nahm und sie zu Chesara brachte. Sie trottete neben der anderen Padawan her und bekam gar nicht wirklich mit, wohin sie gingen. Lia musste sich viel zu sehr konzentrieren, damit sie nicht stolperte. Einen Fuß vor den anderen, links, rechts, links, rechts, links… War laufen schon immer so schwer gewesen? Lias Seite protestierte bei jeder Bewegung und ihr war schwindelig. Sie sah erst auf, als Chesara eintraf und sie begrüßte. Nylia hatte ein Donnerwetter erwartet, aber die Jedi klang viel mehr besorgt und machte ihr erst einmal keinerlei Vorwürfe. Lia begriff in ihrer Verwunderung darüber erst einen Moment später, was Chesara sie gefragt hatte. Meinte sie die Frage ernst? Ob es ihr gutging? Wie sah sie denn bitte aus? Nach Jibrielles Reaktion vorhin zu urteilen und wenn man nach ihrem Spiegelbild ging, sah sie aus wie der wandelnde Tod. Nylia verkniff sich aber die patzige Antwort, die sie jedem anderen gegeben hätte. Chesara gegenüber würde sie sich niemals bewusst so verhalten. Lia konnte das einfach irgendwie nicht.

„Nein, mit mir ist nicht alles in Ordnung. Ich fühle mich nicht gut. Meine Seite und mein Arm und ich habe Fieber, glaube ich. Mir geht es gar nicht gut. Mir ist schlecht und so schwindelig und…“

Den Satz brachte Lia nicht zu Ende, denn erst einmal verlor sie das Bewusstsein und sackte in Jibrielles Armen zusammen.

Coruscant – Untere Ebene – im Honey House- Flure- mit Jibrielle und Chesara
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Trhin Voss'on't (NPC)

Da lag nun der letzte Rodianer seiner Gefangenenliste. Er war ebenfalls Mitglied derselben Swoop Bike Gang wie die letzten beiden ... Patienten. Er hasste sie. Sie und ihr übertriebenes Gehabe. Sie die doch nichts weiter als Wachs in seinen Händen waren welches zu Schmelzen begann wenn er mehr Druck ausübte. Sie bildeten sich etwas auf ihre dämlichen Jacken, Accessoires, ihre Swoop Bikes und den Lärm den sie als Musik betrachteten ein. Das Leben Gesetzloser unter dem Banner des Widerstandes gegen das Imperium. Sie waren Trittbrettfahrer. Er würde ihnen zeigen dass jeder der mit dem imperialen Feuer spielen würde, sich die Finger verbannte.
Seine Mittäter hatten ihre Geständnisse bereits abgeliefert. Es waren mehr oder weniger nützliche Informationen darunter. Ob sie wahr waren überprüfte man noch. Ansonsten würde eine zweite Sitzung notwendig sein um ihnen ihre Art auszutreiben.
Ihre überhebliche Art und ihre spitzen Zungen waren stets in großer Anzahl da, immer wussten sie eine Antwort. Manche von ihnen glaubten das was sie sagten wirklich, waren voller Pathos und wolltem dem Imperialen mit ihrer Art eins auswischen. Der Sith Lord kannte dieses Verhalten zu gut. Es war eine Fassade. Eine Fassade die auf Sand gebaut war. Sie stürzte ebenso ein wie die der anderen, hinterliess sie jedoch mehr Scherben die einst eine intakte Seele gewesen waren. Darth Draconis liebte das Geräusch wenn sie fielen, wenn ihre Seelen einem Spiegel gleich splitterten nachdem sie erste Risse bekommen hatten und schlussendlich komplett zersprangen. Sie hatten sich alle in sich und ihren Fähigkeiten getäuscht und wurden mit der harten Realität konfrontiert. Er konfrontierte jeden mit der realen Welt des Schmerzes. Trhin Voss'on't würde der nächste sein der diese Lektion lernen würde.

Still hatte der Sith den Rodianer mit seinen Augen gemustert und dessen dunkelgrün/bläuliche Haut betrachtet während der Gefangene auf Rodese einen Wortschwall von sich lies der in den Ohren des Sith Lords dem statischen Rauschen eines Funkgerätes glich. Ittu war das einzige Wort das der Sith verstand. Er kannte es noch aus seinem früheren Leben, als er noch kein Lord der Sith war. Es war das Wort welches die Rodianer für ihn gebraucht hatten als sie ihn erblickten. Es war das einzige Wort was der Sith auf dieser säuselnden Sprache kannte. Er weigerte sich darauf zu antworten. Sie befanden sich im Hochheitsgebiet des Imperiums, dieses Wesen hatte gefälligst Basic zu sprechen. Er konnte es. Das wusste er. Der Rodianer wollte nur Zeit schinden und so tun als könne er kein Basic. Er würde schon noch die richtige Sprache sprechen.

Schließlich betrat das Werkzeug der kommenden Folter den kleinen Raum. Es war ein IT-O Folterdroide, eine jener schwarzen Droiden die im Imperium berühmt, berüchtigt und vor allem gefürchtet sind. Bereits ihr glänzend schwarzer Anstrich und das Design mit den offensichtlichen Werkzeugen mit denen dieser Droide arbeitete sollten demjenigen den sie bearbeiten Angst und Schrecken einjagen. Geistige Kriegsführung auf visuell höchstem Niveau. Es gibt Berichte dass einige Individuen bereits beim Anblick dieser Droiden ihr Geständnis herunterbeteten und sich vor die Füße des Verhörers warfen um sich ein Stück Gnade zu erbetteln.
Dem Sith Lord gefiel die Mischung aus medizinischem und tödlichem Know-how. Viele Elemente in diesem stählernen Diener sind aus hochentwickelten Meddroiden übernommen worden. Die Vitalfunktionen sowie Schwachstellen im Körper des zu behandelnden Gefangenen sollten stets überwacht und ausgenutzt werden.


“Weißt du was das ist Abschaum?“

Die schwarze Kugel von der verschiedene Gerätschaften herausragten schwebte langsam neben den dunklen Sith und blieb einen Meter über dem Boden schwebend still. Das rotglühende Auge welches sich an der Unterseite befand drehte sich mehrmals, visierte und fokusierte den Gefangenen, schien ihn bereits zu analysieren. Das brummende Geräusch seines Antriebes welches sich zwar dezent jedoch hörbar im Klangraum ausbreitete wirkte auf den Rodianer ein wenig erschreckend. Viele hatten von diesen fliegenden Monstern gehört, oft sagte man dass sie verboten seien, was auch stimmte. Außerhalb der imperialen Jurisdiktion sind sie ein Vermögen wert, der Besitz innerhalb der Grenzen des Imperiums außerhalb der imperialen Machtorgane Grund genug um exekutiert zu werden.
Sie sind die Spielzeuge all jener Foltermeister und Inquisitoren die es sich zum Beruf gemacht haben anderen Schmerz und Leid für ein paar armseelige Informationen zu geben.


“Das ist ein IT-O, der neuste Stand der Technik. Er kann dir Schmerzen zufügen von denen du bisher höchstens Albträume hattest. Lass uns mal gemeinsam schauen...“

Der Sith machte eine einladende Bewegung und zeigte mit seinen in schwarzen Synthlederhandschuhen steckenden Händen auf seitlich angebrachte Spritze. Allein ihre Größe führte bei manchem zu einem Schauer.

“Diese Spritze hier zum Beispiel wird dir ein Mittel verabreichen, das sich auf dein Schmerzempfinden auswirken wird. Du wirst bereits bei der leichtesten Berührung leiden.“

Der Gesichtsausdruck des Sith hatte beinahe etwas schärmerisches, fanatisches was dem Rodianer nicht entfiel. Dessen Facettenaugen musterten den Sith. Mehrmals öffnete und schloss er den länglichen, schnauzeähnlichen Mund sagte dabei jedoch nichts. Ein Verhalten welches wohl die Rodianer teilten, wenn Sith an die anderen dachte. Sie hatten dasselbe getan. Bevor er sie gebrochen hatte.

Dann hätten wir da noch dieses Laserskalpell, eine Energieschere, Muskelnadeln, Säurebehälter und natürlich nicht zu vergessen der Elektroschocker.

Beinahe liebevoll strich er kurz und sanft über die Instrumente und bedachte sie eines väterlichen Blickes. Ein kurzes Seufzen entwich dem Sith Lord bevor er den Rodianer zorneserfüllt ansah. Die goldroten Augen bohrten sich in die des Gefangenen und fixierten ihn. Es schien als würde Hass einer Flamme gleich hinter den Pupillen auflodern und für ein Inferno in den Gedanken des Rodianers sorgen.

“Natürlich muss ich mein geliebtes Spielzeug einpacken wenn du reden solltest.“

Kurz hielt der Sith inne und bewegte sich nicht mehr. Er studierte die Gesichtszüge des Rodianers. Er zögerte. Die Fassade bröckelte. Er würde ihn brechen, doch noch war das Glaubensfundament nicht schwach genug. Es würde nicht nachgeben und alles zum Einsturz bringen. Die Zeit war noch nicht gekommen.

“Nicht? Nein? Gut, dann will ich dich natürlich nicht warten lassen. Anscheinend bist du ja versessen darauf meinen kleinen Freund hier kennenzulernen.“

Der Sith ging einen Schritt zurück und gleichzeitig schwebte der IT-O Droide zu dem Rodianer. Diese wandte sich wie ein Wurm konnte jedoch dank der Befestigungen nicht fliehen. Auch er wehrte sich, versuchte seine Fesseln zu sprengen und so in die Freiheit zu flüchten. Dieses Bild hatte der Sith Lord in den vergangenen Stunden nur zu oft gesehen. Sie hatten Pausen und Schichtwechsel durchführen müssen, nur er war stets dabei, stets an forderster Front um jedem unbeugsamen Willen den letzten Glauben zu nehmen und nur noch ein Wrack übrig zu lassen. Er glich in diesem Punkt diesem Droiden. Er konnte unermüdlich tausend Formen von Leid über diese Wesen bringen und doch waren die einfachsten Mittel die Effektivsten.

Der Droide näherte sich dem Rodianer und begann den Arm an dem die Spritze befestigt war vorzuschieben. Die Nadel drückte sich nach einem kurzen Scan in den Arm des Rodianers woraufhin dieser plötzlich panisch aufschrie. Auch wenn er sich geistig drauf vorbereitet hatte dass ab jetzt alles mehr schmerzen würde, war er doch wegen der Effektivität des Mittels überrascht. Selbst der Sith musste zugeben, dass diese Droiden wirklich effektiver waren als so mancher Verhörspezialist. Dabei war das erst der Anfang.
Nachdem die Spritze den Arm des Rodianers verlassen hatte, begann dieser eine lange spitze Nadel herauszufahren und langsam unter die Haut direkt in den Brustmuskel zu schieben. Der Rodianer schrie auf, seine Schreie hallten in dem kleinen Raum wieder. Der Droide lies die Nadel stecken und fuhr bereits die nächste aus dessen Körper heraus. Die Nadeln waren, wie dem Sith erst jetzt auffiel, zunächst eingefahren. So konnte ein größerer Vorrat dieser Projektile mitgenommen werden. Ausgefahren betrug ihre länge ungefähr 30 Zentimeter, so schätzte der Sith per Augenmaß. 30 Zentimeter rostfreier Schmerz.
Der Droide fuhr mit dieser Methode fort. 19 Nadeln brachte der Droide in die Haur des Rodianers. Dieser schrie wie am Spieß. Solche Schmerzen hatte er gewiss noch nie erlebt.
Zwei überhalb der Fühler die unter den Schmerzen heftig zuckten. Zwei wurden in die spitz zulaufenden Ohren des Gefangenen getrieben und berührten dort anscheinend wunde Punkte die besonders viel Schmerz hervorriefen. Der Sith versuchte sich ungefähr die Stellen zu merken, der Droide wusste mehr über die Anatomie der Rodianer als er.
Zwei Nadeln wurden jeweils an den Seiten des Halses fixiert. Zwei weitere an die Stelle wo bei Menschen sich das Schlüsselbein befinden würde. Erneut eine auf jede Seite. Zwei jagte der Interrogationsdroide durch die beiden Hände, zwei weitere durch die beiden Unterarme. In den Unter –sowie Oberschenkel folgten jeweils erneut zwei Nadeln die direkt in den Muskel gestochen wurden. In seine Füße wurden auch zwei Nadeln gestochen. Die letzte Nadel setzte der Droide in den Bauch. Der Droide entfernte sich während der Rodianer in einer Kakophonie aus Jammer, Schluchzen und Wehklagen seinen gesamten Schmerz herrausschrie. Der Schmerz schien ihm beinahe die Sinne zu rauben.
Die Nadeln durchtrennten scheinbar keine lebenswichtigen Stellen, denn obwohl der Rodianer aus allen 19 Stellen blutete, würde er nicht verbluten. Innere Verletzungen schienen ebenso ausgeschlossen.


Hat es dir gefallen? Du kannst jederzeit etwas gehaltvolles sagen, dein Leid wird aufhören.

Statt zu antworten schrie der Rodianer weiter. Der Droide näherte sich erneut dem Rodianer, diesmal begann er den Elektroschocker zu nehmen und hielt die Vorrichtung an die linke Nadel die im Brustmuskel des Rodianers steckte. Der Schmerz den der Gefangene dabei spürte gab ein Echo in der Macht wieder. Fasziniert sah der Sith Lord dabei zu und nickte annerkennend, als plötzlich erneut die Worte aus dem Rodianer herausbrachen. Diesmal in Basic.

„Mach dass es aufhört! Bitte! Ich sag euch alles! Aber hört endlich auf!“

Mit einem kurzen Wink hörte der Droide auf und schwebte zurück bis er einem Haustier gleich neben dem Sith Lord schwebte.

„Alquono deg apprefaron“

Der Sith verstand die Worte nicht, doch als der Rodianer den argwöhnischen Gesichtsausdruck des Sith sah, begann dieser schleunigst in Basic dass zu sagen, was der Sith Lord hören wollte...

Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Trhin Voss'on't (NPC)
 
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[Coruscant – Imperial City – untere Ebenen – Silas (NPC) – Rika Vakarian]


Es war für Rika etwas ungewohnt, als Silas ihre Hand nahm. Sie konnte spüren, dass er nicht gerade schwach war, doch vielmehr beschäftigte sie die Frage, warum er ihre Hand genommen hatte. Doch diesen Gedanken schüttelte sie genauso wie seine Hand und seine Warnung ab, als sie einfach vorstürmte.

Es war ein leichtes, sich durch die Masse an Wesen hindurchzuschlängeln. Es kam ihr vor, wie wenn sie durch eine der Felsenschluchten ihrer Heimatwelt fahren würde, nur dass alles viel langsamer war. Doch sie bemerkte, dass Silas hinter ihr langsam in der Menge verschwand, weshalb sie ihr Tempo verlangsamte, sodass er schlussendlich aufholen konnte.

Als Silas nun aufgeholt hatte, bemerkte Rika gar nicht, dass er außer Atem war. Zu sehr war sie von ihrer Umgebung eingenommen, betrachtete im vorbeigehen die verschiedensten Plakate und Werbeanzeigen. Manche Stellenanzeigen waren auch zu finden, doch viele von diesen wechselten, und manche konnte Rika gar nicht sehen, bis sie wieder auf eine andere Anzeige wechselten. Sie wusste aber schon, warum das so war, denn wenn eine bestimmte Rasse für diese Arbeit gesucht wird, so zeigt man die Anzeige in einem Farbspektrum, den idealerweise nur diese Rasse wahrnehmen konnte.


Schlussendlich reihten sie sich in die Schlange für den Einlass ein, eine einfache Passkontrolle. Rikas Blick blieb jedoch nicht starr, sondern wanderte die Gassen entlang. Ihr Blick blieb bei einem der Schilder hängen. Darauf stand Honeyhouse. Dem aussehen nach wohl ein Bordell... Unweigerlich musste Rika an ihre Mutter denken. Diese war nun in so einem... unfreiwilliger weise. Aber ihre Gedanken wurden zu ihrem Glück unterbrochen, als Silas sie nach ihrem Herkunftsort fragte. Sie drehte sich also zu ihm um und antwortete ihm.

“Nein, ich komme aus Tatooine, bin gerade heute angekommen. Und woher kommt ihr?“

Rika bemerkte nicht einmal, dass es da jemanden gab, der sie anscheinend beobachtete.

[Coruscant – Imperial City – untere Ebenen - Vor einer Disco, in der selben Gasse wie das Honeyhouse – Silas (NPC) – Rika Vakarian]
 
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Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum B - Darth Draconis und Sarab Mullo (NPC)

***​

Die Sterne waren in dieser Nacht besonders schön, dachte sich Sarab, als sie den endlosen Himmel von Nimban absuchte. Nur mit einem durchscheinenden Seidentuch über der Schulter, hatte sie sich in der Wiese ausgebreitet. Das milde Klima ihrer Heimat ließ eine Sommernacht einfach erfrischend wirken, weshalb sie auch nur ein Weste und eine eng anliegende Hose trug.
Eine Träne rollte über ihre Wange, als sie an ihren Bruder denken musste. Eigentlich wollte er mit ihr ihren Geburtstag feiern, doch wurde die Republikanische Armee zu einem Übungseinsatz gerufen. Sie strich sich die Träne von ihrer Wange und schmeckte sie als sie mit ihrem Finger über die Lippen glitt. Salzig, wie das Meer, dass sich vor ihr ausbreitete. Sie schloss die Augen, ihre Gedanken an ihren Bruder gerichtet.

„Warum brauchen wir auch Armeen?“

fragte sie mit leichtem Zorn in ihrer jugendhaften Stimme zu den Sternen, während sie mit einer Hand ihren Stoßzahn befühlte. Gedankenverloren blickte sie gen Himmel während sie über diese Frage nachdachte. Vielleicht sollte sie es wie die Sterne ertragen, die Welt hinnehmen wie sie war, doch etwas in ihr sagte ihr, dass es falsch wäre.
Es war eine innere schwache Stimme, doch gab sie ihr die nötige Kraft. Rasch erhob sie sich mit dem Ziel ihren Geburtstag mit ihrem Bruder zu feiern und Gnade den Soldaten oder dem Kommandeur der sich ihr in den Weg stellen sollte.

Mit eiligen Schritten folgte sie dem Pfad zu der Küste hinab. So konnte sie schon am Horizont ihre Heimatstadt Panatros sehen, als plötzlich die Erde vibrierte. Blaues Licht umhüllte die Landschaft und das sanfte Geräusch der Anti-Schwerkraft-Generatoren drang zu ihr vor. Sie wendete sich und ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. Über ihr schwebten mehrere Kanonennboote hinweg, sie alle trugen das Zeichen des Imperiums und nun wurde ihr es klar. Ihr Bruder hatte sie belogen, es war keine Übung, die Armee wurde in Alarmbereitschaft versetzt. Landungsboote und Truppentransporter bevölkerten recht bald den Himmel über den Köpfen. Schwermütig und majestätisch, zogen die Himmelskolosse langsam in Richtung Panatros und es bestand für Sarab kein Zweifel daran, dass eine Invasion bevorstand.
Hastig eilte sie über den Strand zur ihrer Stadt, sie wollte nicht das ihr Bruder kämpft. Was hätte dies auch für einen Sinn, war doch die imperiale Armee der Garnison überlegen. Die Republikanische Armee die sich auf Nimban befand war eher eine freiwilligen Garde. Sie würden niemals dem Angreifer standhalten können, sie würden nur trauernde Eltern, Witwen, Geschwistern und Kinder hinterlassen.

Plötzlich stieß ein Luftzug sie zu Boden, der Sand fing wohl ihren Fall auf, doch schmeckte sie dafür auch den Sand. Als sie ihren Blick hob, konnte sie die Ursache für den Luftstoß erkennen. Mehrere Flugobjekte, gemischte Größen, viele kleinere Jäger, die größere Schiffe umschwirrten, bahnten sich ihren Weg durch die Stille der Nacht nach Panatros. Plötzlich versank die Stadt am Horizont in einem Meer aus Explosionen und der schrille Alarm für Luftangriff ertönte von dort. Tränen bahnten sich erneut ihren Weg über ihr Gesicht, während ihre Hände sich im Sand vergruben. Ihre Heimat wurde angriffen, ohne Vorwarnung und der Aggressor ging auch gegen die zivile Bevölkerung ihre Heimat vor. Sie schrie ihren Schmerz über jene Tat aus ihren Leib und die Klippen der Küsten antworteten ihr mit dem tausendfachen Echo. Ein Wort. Hilfe!


***​

Tränenüberströmt wachte die Nimbanel auf und sah sich um. Sie wusste sofort wo sie war und ihr Blick fiel auf den dunklen Mann vor ihr. Ein Sith. Sie hatte ihn in der Fabrikhalle gesehen, wie er gegen die Jedi gekämpft hatte. Sie hatte sich vor ihm gefürchtet und nun stand er hier, vor ihr und fixierte sie mit diesen unnatürlich aussehenden Augen.

“Dein Bruder ist tot, Sarab. Er ist einen ehrenvollen To dim Kampf gestorben. Willst du es ihm etwa gleichtun? Willst du für eine weit niederere Sache sterben, für die es sich nicht einmal lohnt zu sterben? Willst du ein weiterer Verlust für eure Familie sein?“

Die Manipulation der Macht konnte ein wertvoller Verbündeter sein. Der Schmerz über den Verlust des Bruders war stets für sie ein Hindernis gewesen sich dem Widerstand anzuschließen. Ihre Eltern hatten den Angriff und auch die derzeitige Besetzung überlebt, der Sith hatte jedoch auch herausgefunden dass sie wusste, dass ihre Eltern sich große Sorgen um sie machten. Er nutzte ihre Familie aus um an seine Informationen zu gelangen. Er wollte sie haben, selbst wenn er die Familie selbst hierher bringen musste.

„Mein Bruder ist für die Freiheit gestorben, für unsere Freiheit!“

Die Augen des Sith funkelten die Nimbanel bedrohlich an, ein wölfisches Grinsen umspielte die Lippen des Sith Lords.

Willst du es ihm gleichtun?

Der Sith legte den Emitter seines Lichtschwerts genau vor den Hals der Nimbanel. Er blickte sie herausfordernd an. Ihre großen, mattschwarzen Augen funkelten, es schien als würden sie wässrig werden.

“Tu es. Los. Sag du willst sterben. Für die Freiheit.“

Sie zögerte. Ihre Niederlage hatte bereits im Kopf begonnen. Der Sith blickte erneut in ihren Geist und spürte die Angst vor dem Tod und das Gefühl dass sie ihre Eltern im Stich lassen würde.

“Feigling.“

Bisher verlief alles nach Plan. Sie konnte sich nicht erinnern wie sie in den Raum gekommen war. Ihre Erinnerungen fingen mit dem Traum an. Ihr Bruder hatte eine Schlüsselrolle gespielt. Die Gedanken an diesen Moment waren für sie ein Antrieb in der Vergangenheit gewesen, doch gleichzeitig stellten sie auch eine Quelle des Schmerzes dar. Diesen Schmerz wollte sie verbannen. Draconis riss diese Kruste auf. Sie sollte leiden. Nur durch den Schmerz würde sie herausfinden dass der einzige Ausweg, die Erlösung, ein Geständnis sein würde.
Aus dem Schattengewirr wob die Sith Magie die Draconis fokusiert hatte ein Spinnennetz aus Illusionen. Mit jeder Stufe die sie zum Zentrum kommen würde, wäre ein weiterer Traum freigeschaltet. Sie durchlebte gerade Schlüsselmomente, sie fiel erneut in den Schlaf. Die Momente die sie durchlebte waren jedoch abgeändert. Kleinigkeiten waren geändert um ihr letzten Endes eine Botschaft zu übermitteln. Gestehe!
Sie war nun in einer weiteren Ebene angelangt. Der Sith wusste wovon sie handelte. Es war der Moment dem sie sich dem Widerstand angeschlossen hatte. All die Zweifel all die Sorgen die sie geplagt hatten. Es waren Emotionen die einem Dammbruch gleich über sie hereinstürzten. Er behandelte sie nicht mit physischen Schmerzen, sondern mit psychischen Schmerzen. Sie reagierte wunderbar, es verlief nach Plan. Als sie erwachte, sah sie ihm erneut in die Augen.


“Du hast dich der falschen Seite angeschlossen. Noch ist es nicht zu spät. Gestehe und das Imperium wird dir helfen. Gestehe, denn das Imperium nimmt jeden in seine warmen, gerechten Arme auf die sich von der kalten, hoffnungslosen Seite des Widerstands abwendet.“

Hatte er das grade wirklich gesagt? Er musste sich später daran erinnern den Mund mit Desinfektionsmittel auszuwaschen. Widerlich. Doch es schien zu wirken. Ihr Widerstand bröckelte. Sie dachte nach. Er spürte wie die Gedanken durch ihren Geist flitzten, sie wägte ab. Ein erster Schritt.

“Ist dir nicht aufgefallen dass ich dir noch nichts angetan habe? Ich besitze die Macht. Ich spüre in dir dass du umkehren kannst. Natürlich könnte ich all diese Werkzeuge hier benutzen...“ Während dieser Worte deutete der Sith mit einer ausgebreiteten Hand auf die Werkbank mit den silbern schimmernden Gerätschaften die er bereits mehrmals benutzt hatte “... doch denke ich, könnten wir uns auch so einigen.“

Der Rüssel der Nimbanel zuckte mehrmals unwirkürlich.

„Und ich kann gehen? Nach Nimban, und das Imperium endlich vergessen?“

“Haltet euch bedeckt. Fallt nicht auf. Haltet euch an die Gesetze des Imperiums. Ob ihr sie hasst oder liebt. Es ist mir egal. Ihr werdet mich nie wieder sehen.“

Erneut überlegte sie und nickte dann. Sie fing an zu sprechen. Sie sagte dem Sith dass sie für die Verteilung und Beschaffung der Ausrüstung zuständig war. Ersetzen, reparieren lassen das gehörte zu ihren Aufgaben. Sie hatte ebenfalls die Rekrutierung übernommen, sodass dem Sith Einblicke in den Pool gegeben wurden aus dem ihre Zelle die Mitglieder ihrer Bewegung zog. Insgesamt sprach die Nimbanel eine Stunde lang. Danach war sie fertig.

“Schafft sie fort in ihre Zelle.“

Ungläubig sah sie den Sith an als die beiden Soldaten des Geheimdienstes ihre Fesseln lösten und sie heraustrugen. Ein „Aber?“ stand in ihren Augen doch sollte sie es nie aussprechen. Es war der Tag an dem sie gelernt hatte niemals einem Sith zu vertrauen.

Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum B - Darth Draconis und Sarab Mullo (NPC)
 
[Coruscant – Imperial City – untere Ebenen – In einer Schlange vor der Disco “Raging Rookie” - Silas (NPC) – Rika Vakarian]

Von Tatooine? Das war ein weiter Weg bis nach Coruscant, dem Zentrum der Galaxis. Doch hatte er sich in sie getäuscht. Sie konnte nicht so hilflos sein wie er zuerst gedacht hatte. Viele Geschichten rankten sich um den Wüstenplaneten, kein Ort an dem eine schutzlose Frau lange überlebt ohne für immer gezeichnet zu sein.

Ich bin hier geboren, in den unteren Ebenen. Hier lebe ich schon mein ganzes Leben lang. Aber es ist okay. Auf Coruscant wird einem niemals langweilig. Zumindest ist es hier spannender als auf einem Planeten voller Sand

Der Kopfgeldjäger zwinkerte ihr zu, doch blieb Rika keine Zeit zu antworten denn sie waren als nächste in der Schlange dran. Ein Barabel sah die beiden forschend an. Silas konnte Türsteher nicht ausstehen. Sie waren so von ihrer Position eingenommen dass sie vergaßen dass sie im wahren Leben genausogut durch einen gezielten Blasterschuss sterben konnten wie andere Wesen. Dieser hier blickte besonders lang seine Begleitung an was ihm überhaupt nicht gefiel, doch schwieg Silas. Er wollte nicht bereits beim ersten Ausflug mit dieser Dame auffallen. Stattdessen schluckte er seine Wut herunter.

Als der Türsteher sie vorbeilies und die beiden an den Seiten der Tür postierten Wookies ihnen eben jene öffneten, spürten sie bereits den Bass der Musik, der durch die Wände zu pulsieren schien. Am Eingang mussten sie ihre Jacken abgeben. Silas gab hier seinen Blaster ab, Waffen waren in dieser Disco nicht gestattet. Nachdem sie den darauf folgenden raum getretten hatten, merkte der Kopfgeldjäger erst wie voll es hier war. Eine Unzahl an verschiedener Wesen tummelten sich im Rausch des gewürzten Alkohols, während andere Wesen zum Beat der Musik im flackernden Licht tanzten. Während Silas in Begleitung der Frau zur Bar ging, beugte er sich herab um in ihr Ohr zu sprechen. Die Lautstärke verhinderte eine normale Unterhaltung doch wollte der Kopfgeldjäger mehr von ihr wissen.


“Wie kommt es denn dass du nach Coruscant gekommen bist?“

Währendessen wartete er dass die beiden endlich bedient wurden.

[Coruscant – Imperial City – untere Ebenen – Disco “Raging Rookie” - Silas (NPC) – Rika Vakarian]
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Pugwis (NPC)

Der Geist der Nimbanel hatte schnell nachgegeben, sie hatte sich ihm geöffnet und nun war sie ein ebenso leeres Wrack wie manch anderer der sich dem Sith zu sehr geöffnet hatte. Blut klebte an seinen Händen, seit dem ersten Tag seiner Ausbildung, doch wurde es immer schwärzer und schwärzer und neue Schichten kamen hinzu die immer wieder verkrusteten und von neuem Blut aufgefrischt wurden. Es war ein Kreislauf, eine Symbiose aus Blut vergießen und Blut verlieren, ein natürliches Gesetz welches er vorschrieb.
Sein nächster Kandidat, ein Dug namens Pugwis, war dem Imperium durch Zufall in die Hände geraten. Er hatte sich in einem Wandschrank versteckt und durch ein Sedativum geschafft seinen Puls so zu verlangsamen dass die Bioscanner ihn nicht gefunden hätten.
Die Sturmtruppen stolperten über ihn, als der Schrank durch eine Explosion die durch einen fehlgezündeten Thermaldetonator nach der Razzia umfiel und sie so den Dug fanden der langsam wieder zu sich kam. Manchmal entkam man seinem Schicksal eben nicht.
Mit wehender Soutane betrat der Sith den Raum und sah den Dug in dem Stuhl gefesselt. Da der Stuhl jedoch für die Anatomie eines Dugs nicht geschaffen ist, musste es wohl eine besonders unbequeme Sitzgelegenheit sein, denn die Soldaten des Geheimdienstes hattenes geschafft trotz der Beschränkungen des Körpers ihn an diesen Stuhl zu fesseln.


“Mein Name ist Darth Draconis, Lord der Sith …“

Weiter kam der Sith nicht als der Dug einige quitschende Geräusche von sich gab und einen Wortschwall hinterherjagte der ihm das Wort abschnitt. Der Sith hasste es unterbrochen zu werden. Doch verwirrten ihn die Worte des Dugs.

„Ich gestehe!“

Das konnte doch nicht sein. Wie sollte er sich den austoben wenn dieses Subjekt schon jetzt aufgab und ihm alles sagen würde? Wo lag da der Spaß? Er wollte sich den Spaß nicht nehmen lassen. So recht konnte er der ganzen Sache jedoch nicht glauben.

“Was?“

Seine Worte zerschnitten einem Lichtschwert gleich die Luft. Der Sith näherte sich dem Dug und stand direkt vor der Kreatur. Sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von dem des Dugs entfernt und musterte diesen aus seinen rotgoldenen Augen. Der Dug schien seine Angst verdecken zu wollen, ihre Rasse war für ihre Dreistigkeit bekannt, anscheinend wollte er dieses Bild erhalten auch wenn die Luft und sein Gehabe die Pestilenz der Angst ausströmten.

Pugwis sagt euch alles was ich weiß und alle Namen die ich weiß! Pugwis hat gesehen was ihr mit den anderen gemacht habt und Pugwis will nicht auch so enden!“

“So funktioniert das doch nicht, Gefangener. Du sollst dich wehren, dann gebe ich dir eine Chance, du verweigerst und ich folter dich bis du dir wünschst du wärst nie geboren worden und gestehst dann.“

So war es bisher immer gewesen, oder sie starben. Doch dass hier... das war dem Sith Lord zu abstrakt, zu suspekt. Was sollte das? Dieses Wesen konnte noch nicht gestehen, was für ein rückradsloser Wurm gestand bei seiner Folterung bevor der erste Tropfen Blut vergossen war? Dieser Heuchler musste ein Opportunist und Denunziant erster Güte sein. Ein Wesen welches verachtenswerter und niederer kaum geben kann. Ein Wesen welches perfekt für die Planspiele des Sith benutzt werden konnte.

Pugwis interessiert das nicht. Überspringen wir das.“

Die Panik in den Augen des Dugs wurde deutlich. Die Vorstellung an die Greueltaten die der Sith an den anderen begangen hatte sprachen sich also rum. Wie sie es geschafft hatten Kontakt untereinander aufzunehmen wusste er nicht. Noch nicht. Er würde einige wohl einer zweiten Sitzung unterziehen müssen. Doch dass würde er den Schergen des Geheimdienstes überlassen. Dieser Dug sollte seine Chance bekommen. Sollte er ihn anlügen, würde die Strafe umso schmerzlicher sein.

“Nun gut... rede. Solltest du mich anlügen oder mir wertlose Informationen geben, folter ich dich trotzdem.“

Erneut rüttelte der Dug an seinen Fesseln und konnte die Gedanken nicht aus seinem Kopf kriegen. Wenn er doch wusste dass er wertvolle Informationen hatte, wieso machte er dann ein solches Theater?

Pugwis kennt eine Menge Leute aus dem Widerstand. Hört ihr zu? Merkt euch diese Namen. Ta‘naar, ein Wookie der nach dem Verbot seiner Poodoo Musik seinen Proberaum und seine Band als Terrorzelle benutzt. Dazu gehören auch seine Freunde. For‘sar kennt ihr, Mylord. Prestor Antilles, ein corellianischer Waffenschieber versorgt sie mit allem was sie brauchen. Dann ist da noch diese Sinoué Andrasta. Sie verheimlicht was. Ihr Atelier im Industrieviertel ist sicher suspekt. Pugwis fühlt das.“

“Das sind also deine Vermutungen? Ich will Beweise.“

Der Sith hatte bereits mit sowas gerechnet. Hatte er Beweise? Die Angaben klangen recht vage und doch schlüssig. Die Namen würde er zur Fahndung ausschreiben lassen. Ihr Bild sollte wie das jener anderen Widerstandskämpfer im HoloNet gezeigt und ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt werden. Doch der Dug war sicherlich noch nicht fertig. Er hoffte es für ihn.

„Äh... die hat Pugwis. Dieser Proberaum liegt im Daat Viertel in den unteren Ebenen. Es ist in Eriphion 500, dem Gebäude wenn es um Proberäume und Konzerte geht. Dort werdet ihr alles finden was ihr sucht. Das Atelier dieser Coruscanti solltet ihr euch auch ansehen!“

Es war langweilig. Er musste nicht einmal etwas aus diesem Wesen herauspressen. Er spürte keine Lüge in ihm, zumindest nicht in seinen Worten. Er war ein Heuchler und gab seine Freunde ans Messer. Solche Wesen bevölkerten die Galaxis zuhauf. Sie waren der Nährboden für das Schattenthron Netzwerk. Gieriger, schmieriger Abschaum, so wie Pugwis.

“War das alles?“

„Nun...“

Er zögerte. Er überlegte. Er wollte ihn anlügen. Der Sith sah ihn an und um die Kehle des Dugs legte sich der eiserne Griff der Macht. Der Dug bemerkte den Druck umgehend und rang bereits japsend nach Luft.

„Halt halt halt! Pugwis hat da noch etwas... was euch interessieren könnte. Es geht um ein Artefakt. Ein Macht Artefakt.“

Zorn stieg in dem Sith auf. Versuchte er ihn einem Kath Hund gleich nun mit solchen Geschichten zu ködern? Was sollte dieses Theater? Er wollte den Widerstand auslöschen und nicht irgendwelchen Hirngespinnsten eines nicht machtsensitiven Dugs hinterherlaufen der nur im Sinn hatte seine eigene Haut zu retten.

“Wenn du versuchst mich zu täuschen, ziehe ich dir die Haut ab und reibe dich in verpinischem Salz ein!“

Erneut übte der Sith Druck auf die Kehle des Dugs aus, welcher mit panischem Luftholen beantwortete. Die Schlinge um den Hals des Dugs zog sich enger und enger, wenn er bald nicht mit der Sprache herausrücken würde.

„Nein Mylord, es stimmt. Ein Elom. Er stinkt zum Himmel. Aber er weiß etwas... eines Tages war er plötzlich da. Er stammelte ständig was von seinem alten Meister und einem Jedi. Er war ein Sklave gewesen. Alles was er dabei hatte war ein Datapad und die Kleidung die er am Körper trug. Sein Datapad war für ihn eine Art Reliquie, er wollte sie nicht hergeben. Er ist leicht einfältig, und treudumm. Er wurde überfallen und das Datapad wurde ihm geklaut. Pugwis weiß dass ein Antiquitätenhändler dieses Datapad hat. “

“Weil du es ihm gestohlen hast, Dug“ dachte der Sith mit einem sardonischen Lächeln. Er widerte ihn an. Selbst für ihn als Sith stellte dieser Dug einen Sündenpfuhl sondergleichen dar. Dieses Wesen kannte weder Ehre noch irgendeinen Kodex. Er lebte wie ein Anarchist in Abwesenheit jeglicher Gesetze, außer dem einen. Dass es stehts um ihn ging. Widerlich. Selbst für einen Sith.

“Was soll ich mit einem Datapad? Du sprachst von Artefakten.“

Pugwis hatte Gelegenheit hineinzusehen! Pugwis weiß, dass etwas wichtiges drinsteht, nur was konnte mein bescheidenes Verständnis von solchen Dingen nicht sagen.“

Der Sith hatte das Gerede des Dugs satt. Wenn dieser sein wertloses Leben zurückhaben wollte, sollte er die Chance dazu bekommen. Wenn es sich um die Wahrheit handelte, könnte er vielleicht in der Gunst des Imperators steigen wenn er ihm dieses Artefakt als Geschenk darbringen würde. Wenn es mächtiger war, würde er es für sich selbst benutzen. Im Endeffekt würde er einen Gewinn daraus ziehen, sollte der Dug ihn nicht angelogen haben.

“Du wirst es mir zurückholen.“

„Was? Das... das geht nicht!“

Die Luftröhre des Dug wurde erneut vom stählernen Griff der Macht beansprucht. Der sith übte mehr Druck aus, sodass die Augen des Dugs langsam nach außen quollen. Wahrscheinlich hatte der Dug irgendein krummes Ding gedreht. Wahrscheinlich würde er bei dem Versuch es zurückzuholen sterben.

„Gut gut gut, Pugwis wird es tun.“

Der Dug schien sich doch nicht mehr so sicher zu sein ob es eine gute Idee gewesen war sich dem Sith Lord anzuvertrauen und um sein Leben zu betteln. Mit einem Sith ging man keine Geschäfte ein, das hatte er heute gelernt.

„Damit du uns nicht wegläufst, wirst du einen Chip bekommen. Solltest du fliehen, werde ich persönlich mit diesem Chip deine Eingeweide auf der nächsten Duracret Mauer verteilen.“

„Jawohl mein Lord...“

Schafft ihn weg und bereitet ihn auf seine Mission vor. Du hast 48 Stunden Zeit. Danach... Boom.

Selbst der nach Draconis‘ Ansicht primitive Verstand des Dugs sollte diese Worte erfasst und verstanden haben. Worauf er hier gestoßen war, mochte vielleicht all die müden Stunden der zermürbenden Langeweile vollkommen begleichen. Vielleicht, war es der Anbruch einer neuen Ära und der Sith wusste es nur noch nicht...

Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A - Darth Draconis und Pugwis (NPC)
 
[Coruscant – Imperial City – untere Ebenen – In einer Schlange vor der Disco “Raging Rookie” - Silas (NPC) – Rika Vakarian]

Er war also von hier. Nun gut, viele, die Rika sehen konnte, mochten von hier stammen. Wie oft verirrte sich schon ein Tourist in die unteren Bereiche? Nun gut, war Rika selbst denn eine Touristin? Um das zu sein, müsste sie so etwas wie eine Heimat haben, doch das hatte sie... Moment, nannte er Tatooine gerade langweilig? Sie konnte jedoch nicht gleich antworten.

Tatooine war nicht langweilig! Es gab zwar viel Sand, aber es giab genausoviele Felsen und Schluchten und in der Stadt war immer was los. Außerdem gab es die Pod-Rennen, und wenn ihr einmal langweilig war, ist sie mit dem Swoop-Bike die Strecken der Pod-Renner entlang oder durch andere Felsenschluchten hindurch gefahren. Da wurde ihr nicht so schnell langweilig. Solange sie zumindest etwas zu tun hatte.

Sowohl der Türsteher, als auch die beiden Wookies, welche die Türe öffneten, waren in ihrer Ehrfurcht gebietenden Größe.. nun ja... Ehrfurcht gebietend. Rika wirkte neben diesen drei Riesen viel zu klein. Doch schnell waren sie an diesen vorbei und in das Getümmel aus allen möglichen Rassen hinein. Jacke musste Rika keine abgeben, hatte sie auch keine. Silas jedoch bugsierte sie zu der rund aufgebauten Bar. Als sie ihm antwortete, streckte sie sich ein wenig zu ihm hinauf und legte die Hand um sein Ohr, um eine kleine Sprechmuschel zu bilden.

“Meine Eltern wurden getötet und ein Mann hat mir angeboten, mich hierher mitzunehmen! Und hier schien es mir besser als dort.“

log Rika ein wenig. Nun gut, die Lüge ging knapp an der Wahrheit vorbei, doch, dass diese Mann, der sie da mitgenommen hatte, irgendetwas von einem Meister erzählt hatte, wollte sie nicht direkt rausrufen.

[Coruscant – Imperial City – untere Ebenen – Disco “Raging Rookie” - Silas (NPC) – Rika Vakarian]
 
Untere Ebenen - Honey House - Nebenraum – mit Mara Selaren

Zu Mara Jade und Vorin? Hm.
Jo konnte nicht sagen dass es das war, was sie erwartet oder erhofft hatte . Aber es war ja nicht ihr Weg, sondern der von Mara und wenn ihre Padawan wirklich bald mehr oder weniger eigene Wege ging, dann musste sie dies auch auf ihre Weise tun! Das Mara gleich auch erklärte, dass sie sich nach einem Trainingskampf mehr dazu bereit fühlte ihre Prüfung bei Chesara noch einmal in Angriff zu nehmen lies Jo’s anfängliche Bedenken ob der Entwicklung doch wieder sinken. Mara war eben nicht wie sie. Mara brauchte wohl eher Aktion als Meditation.


Du musst auch nicht meditieren Mara. Tu das wobei du dich gut fühlst. Alles was dich deine Mitte finden lässt ist richtig!

Sanft lächelte Jo ihre Padawan bei diesen Worten an und erhob sich dann langsam.

Wenn du es möchtest, dann lass uns zu Mara Jade und Vorin zurück gehen und du machst noch einen Trainingskampf!
Was meinst du, willst du deine alte Meisterin noch einmal Padawanmäßig durch den Raum scheuchen?


Scherzte Jo mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen.

Oder wollen wir mal Vorin bitten dich etwas härter ran zu nehmen als ich es vielleicht tue!

Noch immer lag ein leichtes Grinsen auf Jo’s Lippen doch ihre Frage war ernst, auch wenn ihre Aussage, sie würde Mara möglicher Weise nicht genug fordern können, nicht ganz ihrer Einstellung entsprach. Sie dachte nur, dass etwas Abwechslung, auch in einem Kampf, nicht schaden konnte.
Die letzte Entscheidung darüber überlies sie aber Mara während sie darauf wartete, das ihre Schülerin sich ihr auf dem Weg zurück zum Trainingsraum anschloss.


Untere Ebenen - Honey House - Nebenraum – mit Mara Selaren
 
Untere Ebenen - Honey House - Nebenraum – mit Joseline

So ganz schien Maras Entscheidung nicht das gewesen zu sein was Jo sich vorgestellt hatte. Wahrscheinlich hätte Mara dies ähnlich gesehen, wenn sie nicht ganz genau gewusst hätte, wie sich eine Meditation auswirkte. Nicht dass sie dies nie tat, aber dennoch gab es Situationen, die Mara lieber sofort in Angriff nehmen wollte und diesem Moment gehörte das Meditieren dazu. Sicher, sie hätte ihrer Meisterin dies auch im einzelnen erklären können, aber irgendwie wollte sie dies nicht so ganz. Wobei sie hierbei wohl wieder mal beim vertrauen wären! Nicht dass Mara Jo nicht vertraute, aber sie wollte ihre Meisterin nicht belasten und im Grunde genommen wusste sie ja mittlerweile, dass Jo ihr nicht wirklich helfen konnte wenn es um Visionen ging. Warum sie also damit behelligen!? Bisher war Mara noch keinem Ranghöheren Jedi begegnet, der wirklich etwas damit anfangen konnte. Entweder war diese Fähigkeit eher selten oder aber man schenkte ihr nicht viel Aufmerksamkeit, was natürlich alles andere als von Vorteil war und Mara hatte schon lange angefangen sich zu fragen, woran dies überhaupt lag. Tja, wo sie ja wieder einmal bei einer gewissen Einstellungssache bezüglich der Jedi wäre, die ihr nicht so ganz gefiel. Herrje, dies war auch zum verrückt werden. Nun, wie auch immer, Mara war seither eher auf Jedi getroffen, die sich entweder auf den Kampf konzentrieren oder die Heilung, sowie ähnlichen Dingen. Was Mara dabei nur störte war, dass es ihrer Ansicht nach nicht wirklich richtig war sich auf den Kampf zu konzentrieren. Sie sollten Jedi sein und damit Hüter des Friedens und keine Kampfmaschinen. Nur dass es Jedi gab, bei denen Mara genau das Gefühl hatte. Es war ja nicht so, dass ein Jedi nicht kämpfen musste, immerhin musste er sich ja verteidigen, dennoch fand sie einfach, dass der Kampf als solches einige Jedi doch sehr, nun wie sollte man es am besten ausdrücken, befriedigte! Dies traf es doch ganz gut. Also wirklich, in ihren Gedanken klang sie eher wie eine Jedi, die zu einer anderen Zeit hätte leben sollen, in einem Orden, in dem es noch ein wenig anders von Statten gegangen war wie heute. Selbstverständlich hatte es auch dort Fehler gegeben, aber nicht alles war falsch gewesen. Dummerweise traf dies aber auch auf den heutigen Orden zu und irgendwie hatte das Mädchen damit ein leichtes Problem. Andererseits durfte sie es auch nicht zu eng sehen, niemand war perfekt, weder die Personen, noch der Orden oder gar die Galaxis. Im Grunde war es wichtig, dass sie vertraten wofür sie standen. Ok, man sollte Abstriche ziehen und dies tat Mara auch, wohl ein wenig zu sehr, aber jeder war nun einmal anders und dies war auch gut so.

Jo jedenfalls erklärte, dass Mara nicht Meditieren musste. Sie sollte tun wobei sie sich gut fühlte. Alles was ihr helfen würde ihre innere Mitte zu finden wäre richtig. Stimmt! Dies sah Mara ähnlich und war froh, dass Jo dies auch so sah und sie nicht dazu überreden wollte zu Meditieren. Immerhin hatte sie ja gesagt, dass sie dies tun wolle, wenn auch erst ein wenig später. Das sanfte Lächeln der Älteren ließ Mara ebenfalls lächeln. Dann nickte sie als Jo darauf einging zurück zu den anderen beiden zu gehen wenn dies ihr Wunsch sei. Ein wenig lachen musste die Blondine schon bei Jos Bemerkung, wobei sie einen Moment darüber nachdenken musste als Jo fragte ob sie mit ihr oder mit Vorin trainieren wolle. Dies war eine Frage, die ihr eigentlich und unter normalen Umständen keine Schwierigkeiten bereitet hätte, doch seit sie und Vorin getrennt waren, war dies etwas anderes. Zwar war sich Mara über ihre Gefühle was ihn anging völlig im klaren, doch er war es umgekehrt nicht. Zum anderen hatte er sich Zeit erbeten und dies wollte Mara eigentlich berücksichtigen. Andererseits allerdings, warum nicht einen Trainingskampf mit ihm absolvieren!? Im Grunde war nichts dabei und Vorin würde so sehen können wie er mit ihr zu recht kam. Dies jedenfalls war ihre Meinung!


„Dich Padawanmäßig durch den Raum scheuchen!? Also irgendwie gefällt mir das nicht so ganz.“

Sie grinste bei diesen Worten kurz.

„Also ich hätte nichts gegen einen Kampf mit Vorin, wobei fraglich ist ob er mitziehen würde. Seit wir getrennt sind, ist unser Verhältnis ehr, naja angespannt, wobei dies mehr von ihm ausgeht als von mir. Wenn ich ehrlich bin, dann würde ich ihn gern so richtig durch den Trainingsraum scheuchen und dir sowie Mara Jade den Spaß lassen wenn es ums zusehen und auswerten geht!“

Wieder grinste sie und erhob sich dann vom Boden des Raumes.

„Ich würde es schön finden, wenn du mir hinterher eine Analyse geben würdest, aber ohne jegliche Vorbehalte!“

Mit diesen Worten verließ Mara den Raum, wobei Jo direkt hinter ihr war, dann an ihre Seite trat und beide durch die Gänge des Honey Houses zurück zum Trainingsraum schritten, in dem Mara Jade und Vorin auf sie warteten. Die beiden schienen ihren Kampf beendet zu haben und die Blondine sah von einem zum anderen. Seit dem kurzen Gespräch mit Jo war die Unruhe in ihr verflogen und ebenso auch alles andere, was sie vielleicht hier verraten hätte.

Untere Ebenen - Honey House - umfunktionierter Trainingsraum – mit Joseline, Mara Jade & Vorin
 
Coruscant/ Straßen/ in der Nähe vom Honey House/ 5 Cortanas, 2 Widerständler

"Das ist doch ein Freudenhaus. Bist du sicher, dass du dir die Koordinaten richtig gemerkt hast, Doc?"

Jaden hatte recht. Es war tatsächlich ein Freudenhaus. Hier konnten sie unmöglich richtig sein. Sane kramte sein Datapad hervor und rief sich die Koordinaten ein weiteres Mal ins Gedächtnis während Jaden mit seinem E-11 weiterhin den angeblichen Unterschlupf beobachtete. Aber Sane war sich sicher, dass er keinen Fehler gemacht hat. Sie mussten hier richtig sein.

"Sehen sauber aus." meinte Dur. Daraufhin ließ sich der Corporal von Jaden das Gewehr geben um die Lage selbst in Augenschein zu nehmen. Weit und breit keine Imps. Es schien ein ganz Normales Freudenhaus zu sein und da es am frühen Morgen war sah man, wie die ersten Freier das Gebäude verließen. Könnte das wirklich der Unterschlupf der mächtigen Jedi sein?


"Schauen wir uns das mal aus der Nähe an. Es muss noch einen weiteren Eingang geben. Ich glaube kaum, dass die Widerständler täglich durch den Haupteingang ein und aus gehen."

Sie näherten sich dem Gebäude bis auf wenige Meter und versuchten dabei immer in den Schatten der riesigen Wolkenkratzer zu bleiben. Die Lampen, die in den unteren Ebenen aufgestellt wurden reichten selbst bei Tag nicht aus, um alles zu erhellen. Mit der Zeit musste man hier unten depressiv werden, anders konnte sich Sane das Leben hier unten nicht vorstellen.
Sie umrundeten das Gebäude, natürlich immer noch mit einem genügendem Abstand. Dann machte ihn einer aus der Gruppe auf einen Schatten aufmerksam, welcher vor einer Tür stand.


"Jaden, was siehst du?"

Der Soldat spähte wieder durch das Zielrohr des Blastergewehrs.

"Ein Besalisk, vermutlich eine Art Wächter oder Türsteher. Keine sichtbaren, schweren Waffen."

Sane überlegte kurz. Es war bestimmt keine gute Idee, wenn sie alle auf einmal zu dem Besalisken gingen. Vielleicht würde er in Panik geraten und auf sie schießen? Außerdem sollte man sie nicht zusammen sehen.


"Dur, Malric, wir gehen mal zu dem Typen und reden mit ihm. Der Rest bleibt in Deckung und passt auf das uns niemand in den Rücken fällt."

Mit einem entschlossenem Schritt trat er aus dem Schatten und marschierte zielstrebig auf den massigen Schatten zu. Der Widerständler und Dur waren direkt hinter ihm. Jetzt machte der Besalisk ebenfalls einen Schritt und man konnte ihn nun besser erkennen.

"Was wollt ihr?" blaffte er sie an. Sane merkte wie er sie stirnrunzelnd musterte. Sie mussten einen ziemlich merkwürdigen Eindruck machen. Verschwitzt, verdreckt und mit Blutspuren an den Klamotten. In Sanes Fall war es sogar zum größten Teil sein eigenes Blut.


"Kennen sie jemanden namens Chesara Syonette?"

Der Türsteher funkelte ihn böse an und lies seine Hand wie zufällig zu seinem Blaster gleiten.

"Wer will das wissen?"


"Corporal Sane Kath, Soldat der Neuen Republik."

Er wusste nicht was er sonst hätte tun sollen. Er hoffte jetzt einfach darauf, dass er sich die Koordinaten richtig gemerkt hat und dies hier tatsächlich der Eingang zum Versteck der Jedi war. Ansonsten würden sie den Besalisken umbringen müssen. Er würde zu viel wissen.

"Achja? Und wo sind ihre Männer, Corporal? Die zwei Bohnenstangen neben ihnen werden wohl nicht das sein, was übriggeblieben ist? Miss Syonette hat mir gesagt, dass sie kommen würden. Einer von ihren Leuten ist auch schon da. Er lebt noch, keine Sorge, er ist in guten Händen."

Erleichtert atmete Sane auf. Sie waren hier richtig, jetzt war es endlich vorbei, sie waren außer Gefahr.


"Der Rest meiner Leute liegt in Deckung und wartet darauf, dass ich das Signal dafür gebe, dass die Luft rein ist."

Um es dem Typen zu beweisen drehte er sich um und winkte den Rest zu sich rüber. Aus dem Schatten traten drei Soldaten und ein Widerständler, alle in ähnlicher Verfassung wie Sane selbst.

"Na dann, hereinspaziert. Sucht euch ein freies Zimmer und macht es euch bequem."


Coruscant/ Hintereingang beim Honey House/ 5 Cortanas, 2 Widerständler
 
[Coruscant, Untere Ebenen, Honey House, Nebenraum]- Chesara, Claire, Cris

Chesara ließ einen nachdenklichen Cris zurück, als sie sich verabschiedete und durch die Tür des Nebenraumes auf einen der Korridore des geräumigen Bordells verschwand. Ihr Eintreten zugunsten der Widerstandskämpfer hatte den ehemaligen Sturmtruppler überrascht…
„Wir sind beide schuldig…“ hatte sie gesagt. Er brauchte niemanden, der ihn an seine Vergangenheit erinnerte – er selbst tat dies mehr als oft und hatte Dutzend Mal dafür bezahlt – doch welche Schuld mochte sie sich hier auf Coruscant aufgeladen haben, die Jedi-Rätin, die er stets für eine moralische Instanz, einen unerschütterlichen Fels des Anstandes in einer ruchlosen Galaxis gehalten hatte?
Er verstand durchaus, dass sie eine Gefahr darin sah, weiterhin so prominent auf Seiten der Gegner des Imperiums aufzutreten – die Imperialen kannten sie jetzt und würden sich auf die Präsenz von Jedi einstellen. Doch lag ihre Zurückhaltung vielleicht auch zum Teil daran, dass ihr die Operationen auf Coruscant mehr abverlangten, als sie bereit war zu geben… etwa die stückweise Aufgabe ihrer Prinzipien…


“Tun wir das Richtige?“

Mit Sicherheit hörte sie seine gemurmelte Frage nicht mehr – die Tür hatte sich bereits wieder geschlossen – und Cris schüttelte leicht mit dem Kopf, fast als versuchte er, den Gedanken durch physische Maßnahmen loszuwerden. Die Republik stand kurz davor, den Kampf um Coruscant erneut zu verlieren – sich über Methoden und Konsequenzen Gedanken zu machen war ein Luxus, den sich keiner von ihnen in diesem Moment leisten konnte.
Beiläufig zog Cris seine Waffe aus dem Holster, überprüfte ihre ordnungsgemäße Sicherung und ließ sie dann auf das Sofa plumpsen, um sich setzen zu können, ohne dass sich der Gegensand unangenehm in seine Seite presste.
Mit geschlossenen Augen massierte er sich langsam die Schläfen, um den ihn plötzlich heimsuchenden Kopfschmerz zu vertreiben. Die Situation hatte sich seit des Treffens nicht unbedingt vereinfacht…


“Wenigstens sind wir am Leben…“

Plötzlich lächelnd richtete er seinen Blick auf Claire, die im Schneidersitz neben ihm saß und sich nicht in das Gespräch zwischen ihm und Chesara eingeschaltet hatte – vermutlich beherrschten in diesem Moment einige sehr interessante Fragen ihren Gedanken.

“Hey… alles in Ordnung?“

Er rückte ein wenig näher und betrachtete sie misstrauisch – schließlich war sie lange bewusstlos gewesen, was zumindest für eine temporäre Beeinträchtigung ihres Körpers sprach. Wunden waren indes keine zu erkennen – vielleicht die Auswirkungen einer Schockwelle beim Eingreifen des Imperiums?

“Du bist in Sicherheit – wir sind im Honey House. Chesara Syonette ist die vermutlich ranghöchste Jedi auf Coruscant… wenn jemand dieses Schlammassel noch retten kann, dann sie. Wir können ihr vertrauen. Ich denke, wir können allen Leuten hier vertrauen. Abgesehen von der Kundschaft.“

Zwangsläufig hatte er bemerkt, wie sie vorsichtig ihren Kopf angetastet hatte, und beugte sich jetzt ebenfalls vor, um diesen zu untersuchen.

“Lass mich mal sehen…“

Schnell hatte er die beträchtliche Beule unterhalb ihres Haares entdeckt und bemühte sich darum, diese nicht zu berühren. Keine lebensbedrohliche Verletzung also… wenngleich Claire in den nächsten Stunden vermutlich unter üblen Kopfschmerzen leiden würde.

“Sieht aus, als wären wir nicht so einfach unterzukriegen, hm?“, versuchte er, die Stimmung durch einen kläglichen Ansatz von Lockerheit aufzuhellen. Seine ihren Kopf untersuchenden Hände umschlossen diesen jetzt und strichen sanft über ihre Wangen. Dass er fürchterlich aussehen und unter etlichen Begleiterscheinungen ihrer chaotischen Flucht leiden musste war ihm in diesem Moment egal.

“Ich hatte Angst um dich…“

Endlich gestatte er sich, seiner Erleichterung über ihr Überleben freien Lauf zu lassen. Sanft, aber bestimmt zog er sie näher an sich heran und küsste sie.

[Coruscant, Untere Ebenen, Honey House, Nebenraum]- Claire, Cris
 
]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Flure – mit Nylia[

Das Glück ... oder vielmehr die Macht war ihnen hold. Kaum hatte Jibrielle, die strauchelnde Nylia stützend, den ersten langen Flur hinter sich gelassen und war um die erste Biegung rum, kam ihr ihre Meisterin auch schon entgegen. Chesara!

"Chesara!"

entfuhr es Jibrielle keuchend, was kaum an der Anstrengung lag, Nylia halb stemmen zu müssen. Nicht nur war die Padawan froh, dass nun die vielleicht größte Heilerin im Universum Nylia helfen konnte. Mindestens genauso erfreute es Jibrielle, weil sie sich doch solche Sorgen um ihre Meisterin gemacht hatte, die in der letzten Nacht ebenso in Kämpfe verwickelt wurden sein musste. Oder warum sonst, hatte sie sie nicht erreichen können?

Ganz die Fürsorge in Person, wie immer also, erkundigte sich die Jedi-Rätin sogleich nach ihrem Befinden. Dabei entging Jibrielle auch nicht der zurecht besorgte Blick, mit dem sie die blonde Padawan musterte.

Auf die Nachfrage entgegnete Nylia, dass ihr heute noch mehr als gestern die Seite und der Arm weh tat und das sie offensichtlich Fieber hatte. Viel mehr als das brachte sie aber nicht mehr hervor, ehe sie in Jibrielles Armen zusammensackte, schwer wie ein Sack voll nasser Wäsche. Jibrielle gelang es gerade so, sie zu halten, und konnte mit ein paar Balanceschritten verhindern, dass sie noch beide zu Boden stürzten.


"Ahjeee ..."

keuchte sie, als ihr Chesara gleich zuhilfe kam. Die Rätin schlug vor, dass sie Nylia am besten zurück in ihr Bett brachten, damit sie sie sich dort angucken konnte. So schulterten sie beide die zum Glück sehr schlanke junge Frau und zogen den Weg zurück, den die beiden Padawane zuvor gekommen waren.

"Ich ... ich habe letzte Nacht noch versucht, sie notdürftig zu verarzten. Mit Bactapflaster und so. Aber es hat wohl nichts geholfen ..."

meinte Jibrielle niedergeschlagen, machte sie sich doch zunehmend mehr Sorgen und auch Vorwürfe. Hätte sie letzte Nacht doch noch Hilfe holen sollen? Doch Chesara konnte doch sicher helfen, oder nicht?

Zweifelnd und fragend schaute sie immer wieder kurz zu der konzentrierten Jedi-Rätin herüber. Bildete sie sich das nur ein, oder konnte sie auf Chesara Stirn und Wange ein paar feine Kratzer sehen? Hatte sie also wirklich kämpfen müssen?


"Chesara? Ist gestern bei dem Treffen irgendwas schief gelaufen? Adrian und ich hatten versucht, dich zu erreichen, aber das Signal war irgendwie gestört ... hat das Imperium ... vielleicht?"

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Flure – mit Chesara und Nylia[
 
Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Großer Saal |
Sinoue, Steven und Trayla


Immer noch Stand Trayla wie eine Statue vor den Flaschen die Hand war ausgestreckt, sie versuchte sich zu konzentrieren, doch sie wusste nicht mal auf was genau, gerade durchströmten sie viele weitere Gedanken. Die Macht in einer Meditation zu Spüren war für sie kein Problem, sie zu leiten und zu lenken jedoch eher. Sie hatte ja keine Ahnung wie sie das überhaupt tun sollte. Sie seufzte und senkte die Hand, ehe sie sie wieder mit Schwung nach Oben riss und sich auf die Flasche konzentrierte.

Und Tatsächlich die Flasche fiel um. Trayla hob eine Braue, das war nicht ganz das was sie tun sollte und sie war sich nicht mal sicher ob sie das war, das hätte auch ein Luftzug sein können der die Flasche einfach umgeworfen hat. Sie ist ja mehr umgekippt, nach einigen kurzen wanken. Sie ging langsam zu der Flasche, kniete sich hin und nahm sie in die Hand, einen kurzen Moment starrte sie die Flasche einfach an ehe sie sie wieder zurück stellte und sich wieder auf ihre Position begab.

‚Gut Trayla konzentriere dich, lass die Flasche einfach schweben das kann doch nun wirklich nicht so schwer sein, sie ist sogar leer.‘

Sie nickte zu ihren Eigenen Gedanken, diesmal aber streckte sie nicht die Hand aus sondern schloss die Augen, sie suchte ihre machtquelle, vielleicht würde es dann besser klappen die Flasche zu nutzen und zum Schweben zu bringen. Sie hielt die Augen geschlossen und versuchte sich an ihre Umwelt zu erinnern, versuchte die Flasche zu sehen obwohl sie die Augen geschlossen hielt und Tatsächlich ein schwacher funke in der Dunkelheit zeichnete sich um die Konturen der Flasche, sie streckte die Hand aus und versuchte sie zum Schweben zu bringen.

Tatsächlich gelang es ihr das die Flasche sich wenige Zentimeter erhob ehe sie zu Boden fiel.
Durch das Aufkommen der Flasche öffnete sie die Augen und lächelte, mit ein wenig Übung würde sie das sicher besser hinbekommen. Da war sie sich sicher.

Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Großer Saal | Sinoue, Steven und Trayla
 
(Cloé Raquelle Cortina)

- Coruscant – Cloés und Jespers Wohnung -

Mit einem dumpfen Klacken schloss sich der Spülautomat, der auf Knopfdruck hin zu rattern begann um das schmutzige Geschirr, allem voran Kaffeetassen, zu reinigen. Cloé Raquelle Cortina nahm die letzte saubere Tasse aus dem Schrank und füllte diese randvoll mit brühend heißem Kaf, den sie wenige Minuten zuvor frisch aufgesetzt hatte. Es war bereits dunkel draußen. In den letzten 72 Stunden hatte sie mehr Koffein zu sich genommen als in den vergangenen 25 Jahren. Pablos Verletzung war ein Schock gewesen und seit Leandros Anruf hatte sie nicht mehr geschlafen. Sie hatte es versucht, mehrere Male, doch jedes Mal wenn sie im Dunkeln gelegen und die Augen geschlossen hatte, hatte sie diese furchtbaren Bilder gesehen. Sie war zum Hauptquartier des Widerstandes gefahren, weit hinunter in die unteren Ebenen, wo sich ihr Vater und ihre Geschwister mit einer Selbstverständlichkeit aufhielten, die ihr die Haare zu Berge stehen ließ. Cloé hatte die Idee, dass sich ihre Familie in einen Kampf zwischen Republik und Imperium einmischte, von Anfang an nicht gut geheißen. Es war von vorn herein klar gewesen, dass eines Tages etwas geschehen würde. So viele starben, dass es vollkommen unrealistisch war zu glauben, man selbst könne verschont werden. Zum Glück war Ramón zur Stelle gewesen um sich sofort um Pablo zu kümmern. Als angehender Facharzt für Unfallchirurgie war Pablo bei ihrem ältesten Bruder in den besten Händen gewesen. Sein linker Arm war kurz über dem Ellbogen abgetrennt worden und wurde nun mit Bacta zur Heilung angeregt. Vermutlich würde er eine kybernethische Armprothese bekommen, eine Vorstellung, die Cloé nicht behagte. Dass ein Teil ihres Bruders mechanisch sein sollte, kam ihr irgendwie falsch vor.

Sie hatte mit Leandro gestritten, kurz nachdem es passiert war. Wann wurde es Zeit aufzuhören, hatte sie wissen wollen, doch Leandro hatte geantwortet, dass dieser Zeitpunkt niemals kommen würde. Erst, wenn sie ihr Ziel erreicht hatten, würden sie zufrieden sein. „Aber was, wenn es Ramón getroffen hätte?“, hatte Cloé gefragt. „Er hat zwei kleine Kinder! Möchtest du, dass Ricardo und Camille ihren Vater mit einem Droidenarm sehen?? Wo soll das hinführen?!“ Natürlich hatte er sie nicht verstanden. Wenn es um den Widerstand ging, schalteten sie alle auf stur. „Darum geht es nicht.“, hatte Leandro geantwortet, „Sie werden noch viel schlimmeres zu sehen bekommen, wenn wir das hier nicht tun.“

Cloé umfasste ihre Tasse mit beiden Händen und ging ins Wohnzimmer. Sie war müde und für ihre Verhältnisse ungewohnt rastlos. Den Tag über hatte sie im Büro frei genommen, um sich um Pablo zu kümmern, doch er hatte die meiste Zeit über geschlafen, was gut für den Heilungsprozess war. Am Nachmittag hatte Noa geschrieben, die ebenso krank vor Sorge war wie Cloé selbst – schlimmer noch, vermutlich. Sie und Pablo standen sich besonders nahe. Die Zeit schien unendlich langsam zu vergehen, so schleichend, dass Cloé unentschlossen auf und ab lief. Zu allem Überfluss war Jesper noch nicht da. Der Hotelbetrieb erforderte oft, dass er länger arbeitete und er zeigte großen Einsatz, arbeitete einer Beförderung entgegen. Sie schaltete Musik an, etwas ruhiges, aber nicht zu melancholisch und bald war die Wohnung erfüllt von den Klängen eines zarten Streichorchesters. Gedanken verloren ließ sich Cloé auf der Kante des Sofas nieder und streifte ihre Highheels ab. Die rost-roten Schuhe hatten exakt die gleiche Farbe wie ihr Nagellack – auf Fingern und Zehen gleichermaßen. Sie liebte diese kleinen Details, die für Regelmäßigkeit und Ordnung standen. Vielleicht sollte sie ein Bad einlassen, die Entspannung würde ihr gut tun. Kurz entschlossen stellte sie ihre Tasse ab, ging ins Badezimmer, ließ heißes Wasser in die große Badewanne und fügte ein aromatisches Öl hinzu. Bereits innerhalb weniger Sekunden waren Fensterscheibe und Spiegel beschlagen. Cloé schälte sich aus ihrer Hose und der caramelfarbenen Bluse, hing beides zusammen mit ihrer Unterwäsche an einen Haken und ließ sich still seufzend, die langen Haare lässig aufgesteckt, in das warme Wasser gleiten. Dort schloss sie die Augen, atmete tief ein und aus und fühlte die wohltuende Wärme um sich herum, die nicht nur ihre Glieder erreichte, sondern sich auch in ihrem Kopf breit zu machen begann. Endlich. Das war schon so viel besser...

Sie öffnete ihre Augen, als sie erst die vertrauten Geräusche der Wohnungstür hörte, die sich öffnete und schloss, und dann Jespers Schritte im Flur. Sie vernahm das Rascheln seiner Jacke, die er auszog und an die Garderobe hing, hörte ihn in Richtung Wohnraum gehen und nach ihr suchen. Als er schließlich zurück kam, die Tür zum Badezimmer öffnete und sie mit einem überraschten, aber zufriedenen Ausdruck fand, lächelte sie ihm matt entgegen.


„Hi, du.“

Raunte sie leise.

“Hey. Ein heißes Bad... wie fühlst du dich?“

Er blieb in der Tür stehen, lockerte jedoch seinen Hemdkragen. Cloé lag weit zurück gelehnt.

„Besser, denke ich. Müde.“

“Hast du mal geschlafen?“

Sie schüttelte den Kopf.

„Nein, ich konnte nicht.“

Gleichzeitig mit dieser Antwort brach sie in ein Gähnen aus. Jesper grinste und schlenderte auf sie zu.

“Solltest du aber.“

Riet er fürsorglich.

“Täte dir gut.“

Damit hatte er mehr als Recht. Cloés Füße spielten mit dem Wasserregler und schoben den Hebel nach oben. Ein neuer Strom heißes Wasser floss in die bereits volle Wanne und zog zu ihr hinüber. Wohlig schüttelte sie sich.

„Und was bekomme ich, wenn ich jetzt ins Bett gehe?“

Wollte sie wissen. Jesper beugte sich über sie und stellte das Wasser ab. Ein wissendes Lächeln erschien auf seinen Lippen.

“Was hättest du denn gerne?“

Fragte er zurück.

„Mhhh, vielleicht einen Kuss. Oder eine Massage. Vielleicht auch beides.“

Schlug Cloé vor, streckte ihren Arm nach ihm aus und zog ihn zu sich hinunter. Sanft legten sich ihre Lippen auf die seinen und sie roch den vertrauten Duft seines Parfums. Jesper hatte sich am Rand der Badewanne abgestützt. Es war stickig und warm im Zimmer. Sanft legte sie eine nasse Hand auf seine Wange. Sein Kuss schmeckte tröstend. Es gelang ihr langsam, ihre Gedanken zu beruhigen. Vielleicht würde sie nachher endlich schlafen können... bis dahin würde es jedoch noch etwas dauern. Ihr Atem war heiß, als sie von Jesper abließ und mit dem linken Fuß den Deckel öffnete, der das Wasser in der Wanne hielt, das nun plötzlich mit einem Gurgeln abzulaufen begann. Als sie sich aufrichtete, perlte das Wasser in glänzenden Tropfen von ihrem Körper ab und Cloé streckte eine Hand nach dem Handtuch aus, das sie zuvor raus gelegt hatte. Hilfsbereit faltete Jesper es für sie auseinander und sie ließ sich von ihm darin einwickeln und an ihn ziehen. Ihre noch nassen Arme legten sich um seinen Hals und befeuchteten sein weißes Hemd an den Stellen, an denen ihre Haut den Stoff berührte. Als er ihr kribbelnde Küsse auf den Hals hauchte, bildete sich eine wohlige Gänsehaut auf ihren Schultern.

„Mach das Fenster auf.“

Bat sie ihn.

“Es ist kalt draußen.“

Warnte er. Stumm schüttelte Cloé den Kopf, löste sich von ihm und riss das Fenster auf. Mit der ruckartigen Bewegung fiel ihr Handtuch zu Boden und ein Schwall kalter Luft wehte in den Raum hinein. Noch immer erhitzt presste sie sich wieder an ihn. Ihre Hand tastete blind nach dem Lichtschalter und im nächsten Augenblick wurde es dunkel - bis auf die Lichter der vorbei rasenden Gleiter vor ihrem Fenster.

- Coruscant – Cloés und Jespers Wohnung – Mit Jesper -
 
[Coruscant / Vergnügungsviertel / vor dem Honey-House] zwei Widerstandskämpfer und sieben Soldaten der Neuen Republik

Die Widerständler und die Soldaten gingen erst einmal hinter einer Hausecke in Deckung, um die Situation zu betrachten. Die Tür, die der Eingang zum Versteck des Widerstandes auf Coruscant sein sollte, wurde von einem Besalisken bewacht. Sein Körper war nicht ganz so massig, wie man es von seiner Spezies gewohnt war, aber er trotzdem sah er noch ziemlich furchteinflössend aus. Seine vier Arme trugen keine Waffen, aber an seinem Gürtel hingen zwei kleine Handblaster, und Aeonian bezweifelte in keinster Weise, dass er sie einsetzen würde, falls die notwendigkeit bestand. Er kannte den Wächter nicht, aber er konnte natürlich trotzdem ein Mitglied des Widerstands sein - die Bewegung war groß. Blieb nur die Frage, ob man das Risiko eingehen konnte, ihn einfach nach dem Unterschlupf zu fragen. Falls man sich irrte, konnte das übel ausgehen. Der Hauptmann der Soldaten hatte seine Entscheidung aber anscheinend schon getroffen.

Dur, Malric, wir gehen mal zu dem Typen und reden mit ihm. Der Rest bleibt in Deckung und passt auf das uns niemand in den Rücken fällt.

Aeonian war nicht wenig überrascht darüber, dass er ausgewählt worden war, um den ersten Schritt zu machen. Nach einigen Sekunden wurde ihm aber klar, dass seine Begleitung einige Vorteile bot, die nicht von der Hand zu weisen waren. Zum einen war er wirklich ein Mitglied des Widerstandes, was zumindest die Chance bot, dass der Besalisk ihn erkennen würde. Zum anderen würden sie so nicht den Verdacht erwecken, Imperiale zu sein - nichtmenschliche Soldaten waren in deren Streitkräften selten, wenn auch vorhanden. Aeonian, der Anführer und der Soldat namens Dur erhoben sich also, gingen um die Ecke und hielten direkt auf den Wächter zu. Dieser sah sie zuerst gar nicht, erst als sie auf circa fünf Meter herangekommen waren, drehte er sich zu ihnen herum. Falls er erschrocken war, zeigte er es nicht, sein Gesicht wirkte, soweit Aeonian es bei dieser fremden Spezies beurteilen konnte, nur ärgerlich und außergewöhnlich brutal.

Was wollt ihr?

Offenbar nahm der Besalisk sich erst jetzt richtig Zeit, sie einer eingehenden Begutachtung zu unterziehen. Was er sah, das war Aeonian klar, musste ihn, falls er wirklich den Rebellenunterschlupf bewachte, davon überzeugen, dass sie zumindest eine potenzielle Gefahr waren. Infolgedessen machte er einen Schritt nach vorne. Der Anführer der Soldaten erwiderte mit ruhiger Stimme, wohl, um den Konflikt aus dem Gespräch zu nehmen.

Kennen sie jemanden namens Chesara Syonette?

Aeonian blieb aufgrund dieser dreistigkeit beinahe die Luft weg. Mit ein wenig Pecht konnte das hier das Ende ihrer Tarnung bedeuten. Die Hand des Besalisken glitt in Richtung Blaster - eine reine Vorsichtsmaßnahme seinerseits, aber Aeonian hatte nicht vor, leichtsinnig zu werden. Er hob sein ACP ein wenig, und legte den Finger auf den Abzug. Fürs erste fragte der Besalisk nur:

Wer will das wissen?

Corporal Sane Kath, Soldat der Neuen Republik.

Aha, immerhin hatte er jetzt den Namen des Anführers. Der Wächter zeigte sich davon allerdings nicht beeindruckt, er schien auf den Namen nicht zu reagieren. Das war kein besonders gutes Zeichen.

Achja? Und wo sind ihre Männer, Corporal? Die zwei Bohnenstangen neben ihnen werden wohl nicht das sein, was übriggeblieben ist? Miss Syonette hat mir gesagt, dass sie kommen würden. Einer von ihren Leuten ist auch schon da. Er lebt noch, keine Sorge, er ist in guten Händen.

Der Trandoshaner senkte seine Waffe wieder. Sie waren richtig, und mit ein wenig Glück könnte er sich bald ein wenig ausruhen. Der Corporal antwortete auf die Frage des Wächters.

Der Rest meiner Leute liegt in Deckung und wartet darauf, dass ich das Signal dafür gebe, dass die Luft rein ist.

Sane winkte kurz mit der Hand, um den anderen zu bedeuten, hervorzukommen, und wandte sich dann wieder seinem Gesprächspartner zu. Hinter der Hausecke kamen Aeonians Widerstandskamerad und die anderen Soldaten hervor. Alle sahen einigermaßen erleichtert aus, dass sie jetzt ihr Ziel erreicht hatten, und Aeonian war das auch. Er hätte wahrscheinlich nicht mehr lange durchgehalten. Eine ganze Nacht durchzurennen, und ununterbrochen unter dem Einfluss von Adrenalin zu stehen, war wahrlich nicht das, wofür seine Spezies geschaffen war, auch wenn die Trandoshaner stolz von sich sagen konnten, dass sie mehr aushielten als viele anderen. Wieder begann er Besalisk zu sprechen.

Na dann, hereinspaziert. Sucht euch ein freies Zimmer und macht es euch bequem.

Der Wächter trat einen Schritt zur Seite, und gab den Weg zu der kleinen Tür frei, die in das innere des Gebäudes führte. Corporal Sane nickte ihm freundlich zu, bevor er auf das eiserne Tor zuschritt. Es öffnete sich mit einem Quietschen, und schon befand sich die gesamte Gruppe in Sicherheit - hoffentlich. Fürs erste jedenfalls ließ nichts auf eine Falle schließen, sie eilten nur durch einen dunklen Gang. Hin und wieder kamen sie an einer Tür vorbei, aber alle hatten gemeinsam, dass kein Lebenszeichen durch sie drang. Die Wände waren schmucklos, aber sie waren wohl auch eher auf Funktion ausgelegt denn auf ästhetische Werte. Aeonian machte einige schnelle Schritte, bis er zu Sane aufgeschlossen hatte. Danne erhob er seine Stimme.

Ich denke, wir müssen jemandem melden, dass wir eingetroffen sind.

[Coruscant / Vergnügungsviertel / im Honey-House] zwei Widerstandskämpfer und fünf Soldaten der Neuen Republik
 
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