Coruscant

- geostationärer Orbit – Accuser of Light – Trainingsraum – Cili, Jade, Med Droide -​

Während sie auf dem Boden saß und die wohlige Entlastung ihres Beines genoss fing sie gleichzeitig an zu frösteln. Ein kurzer Blick auf ihre mit Gänsehaut gezeichneten nackten Arme bestätigte dieses unwirsche unangenehme Heiss/Kalt Gefühl. Es wäre wohl doch von Nöten gewesen die Uniform Jacke über zu streifen, stattdessen saß sie hier in einem einfachen schwarzen T – Shirt und ihrer Uniformhose (welche aufgrund der ungewöhnlichen Belastung durch das geschiente und gefühlt tausendfach umwickelte Bein wohl entsorgt werden musste). Aufmerksam besah sie ihre Vorgesetzte in ihrer Gesamtheit, versuchte jede ihrer Gesichtsregungen zu deuten. Der Hintergrund jener besonderen Aufmerksamkeit Jade Dalmascae gegenüber lag nicht in Angst und Furcht vor ihr. Cecilia hatte stets Respekt vor jeglichen Vorgesetzten gehabt jedoch niemals Angst. Angst mussten ihrer Meinung nach nur jene haben die ihre Arbeit nicht gut genug verrichteten, und sie hatte ihre Arbeit bisher mehr als nur gut verrichtet und gab ihrer Meinung nach nicht einem der Offiziere auch nur den geringsten Grund sie in irgendeiner Form ab zu strafen. Als Pilotin war man im Imperium nicht viel wert, dessen war sie sich seit dem Tag an dem sie das erste mal ihre Uniform übergestreift hatte bewusst. Ein Pilot war im Grunde ein einfacher Nutzgegenstand, simple Resource genau wie ein Blaster oder ein Helm, Cecilia hielt sich aber wenn sie schon Gegenstand sein musste für eine Blasterkanone mit der besten Leistung und Schussgenauigkeit die man sich vorstellen konnte. Und wer war so dumm ein so tolles Gerät freiwillig mit Kratzern zu verunstalten oder gar durch eine Überlastung oder grobe Behandlung zu zerstören?

Ja es war einer ihrer Grundsätze dem Vorgesetzten immer die volle Aufmerksamkeit zu schenken, sie erwartete jenes Zeichen des Respekts auch von ihren Untergebenen. Jade war mit Sicherheit in einem Alter in dem sie sehr gut ebenfalls hätte eine ihrer Untergebenen sein könnte, doch das war sie nicht. Cecilia viel es schwer das genaue Alter der Frau neben ihr zu schätzen vielleicht war sie fünf oder gar zehn Jahre jünger als sie? Defakto war ihr junges erstaunlich ebenmäßiges Gesicht aber mit Augen verziert die scheinbar schon viel zu viel gesehen hatten. Eine vielleicht nicht unrealistische Einschätzung, hatte die junge Frau doch scheinbar eine rasante Karriere hingelegt.

Trotzdem beide so unendlich viel trennte, sie sich so fremd waren kam Cecilia nicht umher zu zu geben das ihr die Gesellschaft der anderen Frau sehr zu sagte. Fast war es ihr als würde es durch ihre Nähe wärmer im Raum werden, sowieso hielt sie sich jetzt gerade einfach gern in ihrer Nähe auf. Cili nahm jenen Fakt nur am Rande wahr, zu fasziniert war sie noch von der Tatsache das sich Jade einfach so zu ihr gesetzt hatte, etwas sehr unübliches in der straff strukturierten Hierachie des Imperiums...sowieso schenkte ihr die Captain Aufmerksamkeit wo ein Pilot normalerweise keine bekam.


Nun. Wenn sie ihrer Beine überdrüssig sind, ich habe zufällig eine ziemlich gute Chirurgin an Bord. Wir können sofort einen Termin für die Amputation und den Austausch gegen kybernetische Prothesen ausmachen. Ihre Genesung sollte sich damit, eventuell noch immer deutlich beschleunigen lassen.


Nachdem Dalmascae ihre Entschuldigung vor wenigen Augenblicken angenommen hatte, hatte Cecilia sich in der Ruhe gewähnt nun in Ruhe mit dem Wiederaufbau ihrer Fähigkeiten anfangen zu können, unterstützt durch das Wohlwollen der Captain. Jene Sätze die jetzt gerade ihren Mund verlassen hatten liesen sie regelrecht erstarren. Ihre Beine amputieren? Manch einer würde auf die verrückte Idee kommen so etwas durch zu setzen. Die aufkeimende Unsicherheit zeichnete sich langsam aber sicher in ihrem Gesicht ab als quälende Momente vergingen in denen sie das Gesicht der Captain regelrecht nach irgendwelchen Reaktionen abscannte doch da war nichts. Rein gar nichts was auch nur im entferntesten auf die Ernsthaftigkeit jener Aussage schließen lassen konnte. Naja immerhin hatte sie ihr irgendwie eine Wahl gelassen so formulierte sie in Gedanken eine freundlich respektvolle Absage als etwas geschah das so unwarscheinlich wie ein Lotteriegewinn schien. Jade lachte....und Cecilia stand der Mund (zum Glück nur mental) offen. Jenes erheiterte alle Spannungen hinweg fegende Lachen veränderte das Gesamtbild Jade Dalmascae völligst. Jades ohnehin ohne Scham als attraktiv zu bezeichnendes Gesicht wurde durch jenes Lachen einfach nur zur Perfektion. Cecilia ertappte sich dabei sie nur noch an zu starren während ihr Herz wie wild schlug. Jene Beschleunigung ihres Blutdrucks war nur zum Teil durch die eben noch verspürte Hektik verschuldet. Cili hatte so das letzte mal gefühlt als sie damals Marc das erste mal begegnet war...als sie sich...nein...das war doch quatsch. Sich selbst Erschöpfung und zu viele Schmerzmittel diagnostizierend kam sie dennoch nicht darum herum die junge Frau direkt neben ihr trotz derren (unnötiger) Entschuldigung ein wenig zu „strafen“.


Captain ich bin mehr als entsetzt und kurz davor sie dem Oberkommando zu melden.

Sie schaffte es vermutlich nicht so gekonnt wie Jade eine ernste Miene zu behalten dennoch zog sie die „Nummer“ die ihr eben eingefallen war eingermaßen glaubhaft durch. Eisernen Blickes zog sie eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme.

Sie würden teurere Kybernetik in eine Pilotin investieren? Reine Verschwendung da könnten Sie gleich die Uniformen der Sturmtruppen vergolden lassen.


Trotz des zugegebenermaßen miesen Witzes schmunzelte sie doch leise in sich hinein bevor sie Anstalten machte sich zu erheben. Es wurde Zeit auf zu brechen und dazu rieten ihr nicht nur ihre eingeschlafenen Gesäßmuskeln. Mit fast unbeholfener Schwere zog sie sich mithilfe ihres unversehrten Beines (welches sich im Gegensatz zu seinem zertrümmerten Pedant nicht beim Absturz zwischen den Pedalen verhakt hatte) und ihrer nicht als schwach zu bezeichnenden Arme an der Laufstange hinter sich hoch. Fast neidisch konnte man werden...Jade stand einfach so ohne Probleme aus dem Sitzen auf...ja fast neidisch. Und als hätte irgend ein Gott ihr diesen kleinen irrationalen Funken von Neid übel genommen stolperte sie wie ein Idiot nach nur wenigen freihändig getätigten Schritten über ihre eigenen Beine und sah sich ein weiteres mal heute mit dem Aufschlag auf den harten Boden konfrontiert als sie zwei flinke Hände abbremsten. Gar nicht realisierend das sie sachte auf dem Boden abgesetzt wurde starrte sie Jade (welche direkt vor ihr kniete) an....nahm ihr Gesicht in ihre Hände und legte ihre Lippen auf die der Captain...

Süße Leichtigkeit erfasste ihren gesamten Körper und Geist als sie jegliche Folgen dieses tätlichen Angriffes auf eine Vorgesetzte ingorierte und ihr tun noch intensivierte. Der Tod durch den Strang würde jetzt eh erfolgen.....wie süß ihr schwer gehender Atem schmeckte....


- geostationärer Orbit – Accuser of Light – Trainingsraum – Cili, Jade, Med Droide -​
 
[Coruscant, Untergrund, Basis der Defender, Zelle]- Chesara, Pierre

Ungläubig musterte Pierre Chesara aus halb zugeschwollenen Augen, während sich auf seiner Zunge bereits eine scharfe Erwiderung auf ihre Beteuerung hin formte, nicht im Auftrag der Republik zu handeln – obwohl ihre Gegenwart hier, hier offensichtliches Einvernehmen mit seinen Entführern, dies doch so eindrucksvoll belegte!
Die Erwiderung kam nicht. Etwas… irgendetwas hinderte ihn. War es ihr Tonfall, der selbst dem geübten Politiker und Verhandlungsführer keine Lüge offenbaren wollte? Konnte er sich diese Naivität leisten? Sie hatte ihn bereits einmal sauber ausgespielt, sich in seine Nähe gebracht, um schließlich nur durch einen ungünstigen Zufall ihre Maske zu verlieren? Es brauchte mehr als ein paar warme Worte des selbsternannten Engels der coruscantischen Unterwelt, um ihn diesen Verrat vergessen zu lassen… doch für den Moment schwieg er und wartete ab.
Tatsächlich unterminierte sie ihre Glaubwürdigkeit dadurch, dass sie dem Widerständler vor der Zellentür mit einer Selbstverständlichkeit Befehle gab, die darauf schließen ließ, dass er keine andere Wahl hatte, als diese zu befolgen. Nicht im Auftrag der Republik? Die Jedi waren eben gerade der verlängerte Arm der Republik, ihre Augen und Ohren an Orten, an die selbst Geheimagenten sich nicht wagten. Wer, wenn nicht die Jedi, fungierte auf Coruscant als Bindeglied zwischen den hohen Offizieren der republikanischen Flotte und den kleinen Widerstandszellen?
Und doch hatte sie Dinge angefordert, die offenbar seiner Versorgung dienten – welchen Zweck verfolgte sie damit?


“Rühmliche Taten?“, er spie die Worte, die sie im kurzen Dialog mit dem brutalen Nichtmenschen benutzt hatte, förmlich aus.

“Vermutlich ist es rühmlicher, eine Kaserne zu sprengen? Ein Einkaufszentrum? Eine Schule?“

Mit schmerzverzerrtem Gesicht bemühte er sich um eine aufrechtere Körperhaltung. Er würde nicht kriechen. Vor ihr nicht – und vor niemandem sonst.

“Du wirkst fast, als wärst du überrascht, was es bedeutet, sich mit Terroristen einzulassen. Aber ihr nennt sie ja Freiheitskämpfer, nicht wahr?“

Er lachte hart.

“Oh, ich habe sie zu spüren bekommen, diese… Freiheit.“

Er wich zurück, als sie sich anschickte, sich ihm zu nähern, um seine Verletzungen zu begutachten, wurde in diesem Versuch jedoch rasch durch die kalte Zellenwand gestoppt.

“Die schlimmsten Wunden hat nicht mein Körper erlitten…“

[Coruscant, Untergrund, Basis der Defender, Zelle]- Chesara, Pierre
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A – Lord Nergal, Darth Draconis und Ario

Die Worte die er hörte, versetzten den Sith Lord in Unruhe. Einserseits wusste er nun dass der Inquisitor nicht gekommen war um ihn zu richten, doch seinen Misssmut darüber dass dieser sich um die Theelin kümmern wurde, versetzten Draconis nicht gerade in Hochstimmung. Sie war seine Beute. Er allein wollte ihr Dahinscheiden verursachen, ihren Fall beobachten und seinen Namen in ihr Fleisch ritzen um für jeden klar zu machen wer ihren Fall verursacht haben würde. Doch nun würde nicht sein Name in ihrer blassen, schneeweißen Haut eingeritzt, sondern es würde der des Inquisitors sein. Eine Schande. Er hatte den Kampf verloren.

Doch war es nicht so? Jede Chance innerhalb einer sozialen oder politischen Beziehung den eigenen Willen auch gegen das Widerstreben der Anderen durchzusetzen, das war das Ziel. Es galt Macht und Dominanz auszuüben und zu festigen, sich gegen den Willen der anderen durchzusetzen, den Willen zur Macht zu zeigen und den der anderen zu brechen.

Der Sith Inquisitor hatte diese Lektion trefflich gelernt und selbst Draconis kam nicht darum herum zuzugeben dass er von Lord Nergal einiges zu lernen hatte. Hier wurde politisches Kalkül mit den eigenen Zielen verbunden und durch eine andere Form zum Ausdruck gebracht.
Die Gewalt. Die Gewalt ist das Maß aller Dinge, dass was die Dinge antreibt.
Gewalt ist doch das äußerste Mittel der Macht und Mächtigen, das letzte Mittel wenn die anderen Mittel versagen. Sie ist es, die eigene Ziele durchzusetzen vermag, mit allen Wegen die man sich denken kann. Nur der Sieg zählt, nur die eigene Überlegenheit.

Der Sith Inquisitor war auf seinem eigenen selbst heilig ernannten Kreuzzug zur Wiederherstellung der imperialen Gloria den Plänen des Sith Lords zuvorgekommen. Es blieb ihm nichts anderes übrig als es so zu schlucken und hinzunehmen, in Wahrheit war es seine einzige Option wenn er am Leben bleiben wollte.


“Wie ihr wünscht Lord Nergal, ich erwarte eure Befehle.“

Beide verneigten sich zum Abschied, wobei der Sith Lord die tiefere Verneigung durchführte. Seine Augen hefteten sich an die beiden Personen die nun im Begriff waren den Raum zu verlassen. Ein kurzer Augenkontakt mit dem Adepten des Sith Inquisitors (Ario), erinnerte ihn kurz wieder daran dass er sich eines Tages seine Revanche holen würde.

„Mylord, wären wir dann soweit die Befragungen fortzuführen?“

Lieutnant Ortega riss ihn aus seinem Gedankenstrom. Er hatte wohl auf eine Gelegenheit gewartet sich einzumischen, doch wollte er dies wohl nicht vor den Augen des Inquisitors machen. Jeder konnte die bedrohliche Aura des Sith spüren.

“Trefft alle nötigen Vorbereitungen, ich werde gleich beginnen...“

Doch vorher, musste der Sith Lord noch etwas anderes tun...

Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum A – Darth Draconis und Lieutnant Ortega (NPC)
 
[Imperial City - Regierungsbezirk - Verwaltungsgebäude - Büro der Legatin] – Hera

Völlig grundlos hatte sich auf ihrem Gesicht ein mehr als erhabener Gesichtsausdruck manifestiert, mit dem sie auf die Folie in ihren Händen herunter starrte. Es handelte sich um keinen sonderlich wichtigen Bericht. Viel mehr nur eines der zahlreichen Dokumente das man als Legat durch die Hand gereicht bekam, um die Arbeit dem Gouverneur zu ersparen. Wenngleich man eigentlich weniger unbedeutend war. Immerhin stand man auf der besten Stufe zum Gouverneursposten, doch auf Coruscant liefen die Dinge etwas anders. Die schiere Masse an Einwohnern erforderte ein deutlich ausgeklügelteres und breiter gespanntes Netz an Kontrolle und ebenso an Kontrolleuren. Sie war eines dieser Zahnrädchen das in übergeordneter Funktion bereits einen Seltenheitsgrad besaß, allerdings noch nicht genügend Eigenständigkeit auf sich vereinte um den Rhythmus anzugeben in dem das Uhrwerk lief. Doch wenn man sich in ihrem Büro umsah, dann wurde schnell klar, das sie keine Legatin war, die in Unbedeutsamkeit versank. Mit einem knappen Schmunzeln musterte Hera die reichlich platz verschwendende Inneneinrichtung ihres Arbeitsplatzes und dachte neidvoll an das Büro von Kraym. Das war ihr Ziel. Sobald Coruscant befriedet war und wieder einen geordneten Gang gehen konnte, würde sie zustoßen. Sie wollte diesen Posten. Unbedingt. Wer wusste schon wo sie landen würde, wenn man sie einfach versetzte? In Gedanken ob dieser Möglichkeit schwer und tief sitzend ihre angeborene Arroganz streichelnd schaffte sie es diese Gedanken mit einem letzten Abwertenden fort zu schicken. Sie würden ja nämlich sehen, was sie davon hätten, sie von Coruscant zu entfernen.

Energisch, jedoch tonlos meldete sich ihr Komlink und versuchte ihre Aufmerksamkeit zu erheischen. Hera hatte es zwar bereits sofort bemerkt, widmete sich aber erst nach dem vollenden des Satzes dem kleinen Kommunikationsgerät, das zielsicher in ihren schlanken Fingern landete. Routiniert und emotionsfrei meldete sie sich, damit der Präfekt am anderen Ende sich sicher sein konnte, das sie zuhörte und allem voran damit er es überhaupt registrierte. Die Angelegenheit in der er sich an sie wandte war keine allzu einfache, wie sich überraschenderweise herausstellte. Sie würde sich allerdings in eine Situation verfrachten, die keine sehr angenehme sein würde, würde sie des Bittstellers Anliegen einfach abschmettern. So gesehen war diese Anfrage bei ihr auch weitestgehend richtig, doch wie sollte sie sich entscheiden? Wollte sie sich einem Sith Inquisitor in den Weg stellen? Und überdies hatte der Gouverneur selbst beträchtliche Freiheiten in das Gehege der Sith geworfen. Ein Umstand den sie kritisch beäugt hatte. Sith auf dieser Welt mussten sich doch vollkommen verirrt haben? Andererseits war mit dem Widerstand die absolute Verrohung der Bevölkerung deutlich beschleunigt worden... Nach einem dritten hin und her überlegen gab sie grünes Licht und übertrug dem Präfekten die Verantwortlichkeit für das anstehende.

Sie hatte alles andere als das Verlangen sich um noch eine weitere Sache zu kümmern. Kurz gestatte es sich die Kuati einen Schluck Wasser zu sich zu nehmen, ehe sie die nächste Folie zur Hand nahm. Die vorherige fein und sauber unterschrieben in die weit links angeordnete Ablage verfrachtet, herrschte das Bild von Ordnung und Reinheit weiterhin vor. Zusätzlich zu diesem rein äußerlichen Eindruck gab es da noch die Audiofilter, die es ermöglichten sämtliche Geräusche, die von draußen eindringen würden, abzufangen und zu eliminieren. Da sie keine Ahnung von Technik hatte, hatte sie keinen Schimmer wie und wo diese Geräte angebracht waren. Aber Hera schätzte deren Wirkungsweise. Die stille die immerzu in ihrem Büro herrschte war wohltuend. Beinahe so angenehm als würde sie rücklings im Wasser dahin treiben. Mit nur ihrem eigenen Atem der zu hören war. Barsch unterbrach sie ihre Gedanken und fokussierte sich wieder auf ihre Arbeit. Späte würde sie sich vielleicht eine Auszeit in ihrem Pool gönnen, aber noch war es nicht so weit als das sie nach Hause gehen konnte. Und als wolle jemand sie daran erinnern, meldete sich ihr Komlink erneut. Sie befürchtete schon es sei erneut der Präfekt, doch dieses mal – wie sie auf einen Blick erkannte – handelte es sich um ihre Sekretärin. Eine Augenbraue wölbend nahm sie das Gespräch entgegen und wurde informiert das sich Vice Admiral Elysa Nerethin gerne mit ihr Treffen würde. Noch während sie mit der Frau am anderen Ende sprach, hatte sich ihre andere Hand verselbstständigt und sie klaubte auf einem Terminal alle auffindbaren Infos zusammen, die sie mit ihren Zugriffsrechten finden konnte. Hera teilte mit das sie die Offizierin empfangen würde, ohne gelesen zu haben was sie fand. Seit drei Stunden sichtete sie Berichte und kümmerte sich um andere regulatorische Eingriffe des Verwaltungsapparates, da war es eine willkommene Abwechslung diesen Höflichkeitsbesuch – als nichts anderes stufte sie dies ein – entgegen zunehmen.

Das es sich bei dieser Frau um eine allerdings bedeutsamere Persönlichkeit handeln könnte, ging ihr erst nach dem Ende jener Konversation auf. Machte die Legatin aber eher noch interessierter an jener Frau und jenem Treffen, als das sie sich davon abhalten ließ, oder kalte Füße bekam. Sie nahm ihre anfängliche Einschätzung des Höflichkeitsbesuchs wieder zurück und stufte es als potenziell interessant ein, dass diese Flottenoffizierin sie sehen wollte. Und es dauerte auch nicht lange bis sich die Tür zu ihrem Büro öffnete und an der Wache davor eine schlanke, schwarzhaarige Frau herein trat. Sie folgte ihren Bewegungen und musterte sie unverhohlen, allerdings wenig aufdringlich oder generell unangebracht. Neutrales Interesse. Mehr nicht. Und ihr neu eingeschobener Termin machte es ebenfalls nicht anders. Das schütteln der Hände passierte die beiden Frauen und nach der knappen Vorstellung, die direkt zum Kernthema leitete, hatte man sich auch wieder gesetzt. Hera, deren inneres Interesse durchaus gewachsen war, behielt ihre Maske des professionellen Geschäftsblicks bei. Auch während Nerethin dann erläuterte, was sie hier her brachte. Sie konnte sich, nachdem sie geendet hatte, sehr gut denken weshalb man sie zu ihr geschickt hatte. Während sie noch sprach, gestattete sie sich hier und da ein kurzes Nicken und blieb weitestgehend tatsächlich interessiert, insoweit sogar mimisch, als das es auf geschäftlicher Ebene vollkommen vertretbar war. Weniger weil sie ehrliche Aufopferung für die Sache der Vice Admiral empfand, sondern schlicht weil der Tanz auf diesem Parkett mitunter sehr amüsant werden konnte. Und das was sich diese Frau vorgenommen hatte, war nichts unbedeutendes...


„Sie haben recht. Das ist ein durchaus zeitintensives Anliegen das sie hier vortragen Vice Admiral Nerethin. Bedenkt man die Tatsache das sie, für eine Maßnahme in dieser Relation, mehrere einflussreiche Persönlichkeiten besuchen sollten und dahingehend auch diverse, reine Höflichkeitsbesuche anstehen werden, gefolgt von Einladungen zu diversen pseudobedeutsamen Abenden in größerer Gesellschaft... zumindest könnte das der Fall sein und ist bereits häufiger geschehen, wäre meine Aufmerksamkeit die an anderen Stellen entfällt, hier und da drastisch. Gerade vor dem Hintergrund das der Widerstand und im speziellen die gesichteten Jedi auf Coruscant, leider noch nicht vollends beseitigt werden konnten.“ Einen Augenblick ließ sie die Stille auf beide wirken und richtete ihren Blick auf den Schreibtisch, schob die Folien beiseite und verschränkte die Finger ihrer Hände, ehe sie sich auf ihrem Schreibtisch abstützte und leicht vorbeugte. Sie haderte nicht allzu sehr mit diesem Anliegen. Es würde ihr über die Grenzen ihrer Branche hinaus Einfluss gewähren. Eventuell sogar innerhalb des Imperiums, namentlich der Flotte und ebenfalls innerhalb Coruscants gehobener Gesellschaft. Der Fakt das sie sich allerdings um das Sympathisanten Netzwerk innerhalb der Pro-Imperialen Bevölkerung kümmern und selbiges und dessen Drahtzieher verwalten musste, machte das Anliegen der Vice Admiral allerdings zeittechnisch gesehen, ungünstig. „Generell spricht nichts gegen ihr Anliegen, Vice Admiral. Allerdings sollte ich sie darauf hinweisen, ob sie sich dessen bereits sicher sind oder nicht, das ich ihnen nicht rund um die Uhr zur Verfügung stehen kann, da ich zur Zeit ein Projekt leite das ebenfalls einige Aufmerksamkeit einfordert. Als auch darauf, das sie so viel wollen und so gute Intentionen haben können wie sie wollen, diejenigen die sie erreichen wollen interessiert das nicht. In den aller seltensten Fällen. Mehr als Geld und persönlicher Einfluss kommen dort nicht zum tragen und darauf sollten sie sich lieber sofort einstellen.“

Es war eine Sache was man wollte und, wie sie auszudrücken versuchte, eine völlig andere die man erhielt. Zumindest in erster Instanz. Denn dort kam erst das beschnuppern, das kennen lernen und letztendlich erst der Vortrag und die Sicherung des erstrebten Ergebnisses. Wieso auch sollte ein wohlhabender Industrieller mit einem Fingerschnippen seine eigenen Mittel, oder seinen Einfluss locker machen, nur weil es eine einzelne Person verlangte? Letztendlich würden sie einzig und allein auf solch ein Anliegen reagieren, wenn es vom Imperator selbst käme. Doch die Abläufe und Reglementierungen im Imperium liefen anders ab, sodass nicht jedes anstehende Stück Arbeit von eben diesem überwacht und abgesegnet werden konnte. Manchmal kam dessen Intervention erst, wenn man schon alles vollendet hatte und vor dem eigentlich glorreichen Ergebnis stand. Was schon so manchen Moff, oder Gouverneur und Offizier gefällt hatte...

[Imperial City - Regierungsbezirk - Verwaltungsgebäude - Büro der Legatin] – Elysa & Hera
 
[Coruscant – imperialer Verwaltungskomplex – Büro] Legatin Hera Aealo und Vice Admiral Elysa Nerethin

‚Sie ist nicht überzeugt.’ Diese schlichte Meinung bildete sich, während die Legatin ihrerseits ausführte, dass ihr Anliegen sicherlich wichtig war, jedoch nicht ihre Priorität genießen konnte, da der Widerstand und der Jedi sie momentan stark beanspruchte. Der Rat, dass Geld und persönlicher Einfluss die wesentlichen Motivationen des Personenkreis waren, den sie überzeugen musste, war keine optimistische, aber sehr wohl eine realistische Einschätzung.

„Genau deshalb brauche ich ihre Hilfe, sie haben die Mittel oder das Wissen, um persönliche Vorlieben oder Schwächen, etwas das helfen kann, um den anfänglichen Widerstand zu brechen und in Kooperation umzuwandeln. Ich bin auch nicht naiv genug um anzunehmen, dass sie sich ausschließlich um mein Anliegen kümmern könnten, ihnen selbst obliegen wichtige Aufgaben.“ Die Frage war, ob Hera Aealo ebenso nur auf Geld oder Einfluss bedacht war, grundlegend hatte sie zugestimmt zu helfen, aber es war eine Sache ein Lippenbekenntnis zu leisten, oder sich wirklich einer Sache zu verschreiben.

„Ich bin mir nicht sicher, ob sie über unsere strategische Situation im Klaren, der örtliche Widerstand und das Jedi-Problem sind ernstzunehmende Faktoren und verdienen ihre Aufmerksamkeit, aber langfristig gesehen wird dieses lokale Problem nicht entscheidend sein. Darf ich ihren Holoprojektor verwenden?“
Da die Legatin keine Einwände hatte, überspielte die Offizierin einige Aufzeichnungen und Daten und nahm sich dann die Bedienungseinheit, um den Projektor zu aktivieren. Ein Großteil des Raumes wurde nun ausgefüllt durch eine Galaxiekarte, welche farblich eingefärbt war – grün für das Imperium, Rot für die Republik, blau für Verbündete, Gelb für Neutrale.

„Dies ist das Imperium zum Zeitpunkt seiner größten Ausbreitung vor etwa acht Monaten. Kurz danach erfolgt Moff Ventars versuchter Putsch, der abgewendet wurde. Das Resultat der ersten Schlacht von Bastion liegt bei einer halben Millionen gefallener Soldaten, der Verlust an Schiffen und Material liegen bei beinahe zwei Sektorflotten. Die Gebiete um Hoth und Bespin sind nur noch nominal unter unserer Herrschaft, die leichten Einheiten die dort sind, können keinen ernsthaften Widerstand bieten – sogar eine gut organisierte Piratenbande könnte die restlichen Einheiten dort überwinden. Hinzu kommt, dass unsere Einheiten durch Flottenoperationen der Republik ab dem Inneren Rand nur noch notdürftig versorgt sind. Des Weiteren haben die gleichen Operationen, zahlreiche Reparaturbasen und vorgelagerte Flottenbasen schwer beschädigt oder vernichtet, was wiederum bedeutet, dass wir unseren Vorteil an Werften nicht ausspielen konnten. Kuat, Fondor, Bilbringi und andere Werften mussten einen Großteil der Reparaturarbeiten übernehmen, was in einem bedeutenden Schwund an neu in Dienstgestellten Schiffen resultiert. Unsere Situation diesbezüglich hat sich bedingt durch die zweite Schlacht von Bastion nur verschlimmert. Wir haben hierbei mittlerweile nicht einmal mehr die Möglichkeit einen Vorteil durch überlegene Produktionsmengen zu erlangen.
Die Verluste an Personal und Material wiegen sogar schwerer als die der ersten Schlacht von Bastion, vom Verlust von Großadmiral Kratas bedingt durch Hochadmiral Niriz Hochverrat einmal ganz abgesehen. Dadurch bedingt war Bothawui ebenfalls so entblößt, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Republik dort zuschlagen musste und die Region unter ihre Kontrolle bringt – auch mit dem Wissen, um diesen Zug, haben wir keine Flotte aufbieten können, um dem Vorzubeugen. Der Regimewechsel…“
Allegious Thronergreifung, Usurpation wie es Stil der Sith war „…hat ebenfalls einen Wegfall an zahlreichen erfahrenen Kommandanten bedeutet.“ Säuberung des Offizierkorps von potentiellen Störenfrieden und generell jedem der sich lautstark gegen das neue Regime ausgesprochen hat. „Wir befinden uns momentan erst in der Situation aktiv eine Defensivoperation aufstellen zu können, währenddessen hat die Republik die vollkommene Kontrolle über die Hydrianische und Corellianische Handelstraße bis in die Expansionsgebiete. Die Republik ist auf dem Vormarsch und hat dabei einige entscheidende Vorteile:
Ihre kapitalen Schiffe sind den unseren technologisch überlegen – kein Sternenzerstörer – von einem Kommandoschiff der Super Klasse einmal abgesehen – kann es mit einem MC 90 Sternenkreuzer aufnehmen – die Bewaffnung beider Schiffe sind relativ gleichwertig, aber die Mobilität und die Haltbarkeit dieser Schiffe können wir kaum kontern. Des Weiteren sind unsere Sternenzerstörer im Vergleich zum kaum weniger effektiven Republik-Klasse Sternernzerstörer wesentlich unterhaltsintensiver, der RSD kommt mit etwas weniger als einem Viertel der Besatzung aus. Unsere Sieges-Klasse-Sternernzerstörer sind nominell unser zweitstärkstes Schlachtschiff nach dem Imperiums-Klasse Sternernzerstörer – sieben…sieben unterschiedliche republikanische Schiffstypen sind dem Sieges-Klasse Sternenzerstörer überlegen.“


Diese erschreckende Liste ging noch weiter.


„Ebenso liegt der Erfahrungsvorteil bei den anzunehmend involvierten Einheiten, sowohl im Bereich der Schiffsbesatzungen, aber insbesondere bei den Raumjägerpiloten auf Seite der Republik. Noch immer bestehen unsere Jagd- und Bombergeschwader aus knapp 50 Prozent schildloser Maschinen, was unsere Effizienz massiv beeinträchtigt. Rein theoretisch sind wir in der Lage eine massive Raumjägerhoheit zu erlangen, unsere TIE-MKII, TIE-Defender und auch Kanonen- als auch Raketenboote bieten uns diese Möglichkeit, und damit schlussendlich auch einen Weg, um die technische Überlegenheit der kapitalen Schiffe auszugleichen. Aber wir nutzen sie nicht, unsere Doktrin hat sich kaum geändert, weil wir die Infrastruktur nicht haben. wenn es langfristig keine Änderung gibt, nur weil sich ein paar Industrielle ausrechnen an TIE-Jägern mehr zu verdienen, wird auch dieser Geldfluss irgendwann versiegen.“

Auf der Galaxiekarte war der tatsächliche Einflussbereich des Imperiums nach und nach geschwunden, bis zum momentanen Verlauf der Fronten. Elysa atmete kurz durch, Legatin Aealo verdiente wohl kaum ihre Frustration, und doch waren die Fakten schlichtweg erdrückend und sie musste ein Seufzen niederkämpfen.

„Momentan haben wir noch den Vorteil an Schiffen, schätzungsweise würde ich die Republik bei 90 Prozent unserer eigenen Anzahl einschätzen, aber unsere Verluste werden größer sein, mit taktischem Geschick und viel Glück, werden wir den Vormarsch temporär stoppen können. Hinzu kommt auch, dass die Republik durch den relativ kleinen Einflussbereich wesentlich mehr Einheiten für offensive Operationen abstellen kann als wir für die Defensive im zu erwartenden Operationsgebiet, bedingt durch unsere eigene Größe, das kann ihnen den bedeutenden taktischen Vorteil geben, mit überlegenen Streitkräften unsere Systemverteidigungen in Gefechte zu zwingen. Denon, Yag’Dhul und Corellia, wichtige Punkte entlang der großen Hyperraumrouten werden sicherlich massiv umkämpft werden aber mein Bauchgefühl deutet auch hier wenig Gutes an…“

Elysa warf einen letzten Blick auf die Sternenkarte, bevor sie die Projektion deaktivierte und hoffte, dass Admiral Cornell dennoch etwas auszurichten vermochte.

„Ich hoffe sie können ansatzweise nachvollziehen, warum ich mich an sie wende. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich unsere Raumjägerdoktrin ändern muss oder aber wir sehen mehr als ernsten Zeiten entgegen. Wenn sie mir in irgendeiner Art und Weise helfen können, werde ich dies ganz gewiss nicht vergessen. Jeder Ratschlag, jede Information die helfen kann, ist für mich bedeutsam, auch wenn ich mich dafür mit pseudobedeutsamen Abenden herumschlagen muss.“
Die Worte wurden von der Andeutung eines Lächelns unterstrichen, auch wenn dieses Lächeln ihre ernst blickenden Augen niemals erreichen sollte. „Ich bin willens zu tun was notwendig ist, um die benötigten Änderungen herbeizuführen.“

[Coruscant – imperialer Verwaltungskomplex – Büro] Legatin Hera Aealo und Vice Admiral Elysa Nerethin
 
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(Maciek Lavoro)

- Coruscant - City - Vor der einer Schule -

Wirklich warm es nicht mehr. Die sonnigen Monate waren viel zu schnell an ihm vorüber gezogen. Vielleicht hatte er zu viel Zeit in seinem Atelier verbracht, dachte Maciek, und war zu selten nach draußen gegangen. Er hatte jedoch das gute Licht nutzen müssen und vor allem die Inspiration, die dieses mit sich gebracht hatte. Zumeist passten sich seine Bilder dem Wetter an: war es grau und regnerisch, war auch seine Stimmung trübe und spiegelte sich in seinen Werken wider. "Wer deine Bilder betrachtet, sieht tief in deine Seele.", hatte Sanchez ihm einmal gesagt, doch das war lange her. Trotzdem konnte er diesen Satz nicht vergessen und fragte sich immer wieder, ob es wirklich stimmte.

Maciek Lavoro streckte seine Beine aus und wandte sein Gesicht der Sonne zu. Er war von Natur aus eher blass und konnte ein wenig Farbe gut vertragen. Am Fuße der breiten Treppe, auf der er saß, lief ein belebter Strom an Passanten vorbei. Die Schule, zu der die große Eingangstreppe führte und die Florena besuchte, lag etwas außerhalb des Hauptstadtkerns Coruscants, doch auf dem dicht besiedelten Planeten gab es wohl kaum einen Flecken, auf dem kein reger Verkehr herrschte. Florena ging seit drei Monaten zur Schule und sie liebte es. Sie konnte sich leicht für alles begeistern und lernte lesen, rechnen und Sternenkunde mit fortwährend steigendem Elan. Maciek war sich sicher, dass sie das von ihm hatte. Er war ähnlich gewesen, sowohl als Kind als auch später noch. Als er mit seinem Studium begonnen hatte, hatte er oft gar nicht gewusst, wohin mit den vielen Aufgaben und Interessen, für die er so wenig Zeit zu haben schien. Florena, die als Sechsjährige ohnehin noch über die typische kindliche Energie verfügte, mit der kein Erwachsener mithalten konnte, fiel es manchmal schwer sich auf nur eine Sache zu konzentrieren. Sie wollte immer am liebsten alles und am besten gleichzeitig und Maciek empfand es als erfrischend, sich von ihr anstecken zu lassen und zuzuschauen, wie sie munter herum wirbelte. Er war inzwischen 42 Jahre, noch nicht alt, und dennoch merkte er, dass ihm nicht mehr alles so leicht fiel wie noch vor zwanzig Jahren. Umso besser war es, eine kleine Tochter zu haben, die ihn jung und fit hielt. Florena lebte nicht bei ihm, sondern bei ihrer Mutter und er sah sie so oft es eben ging.

Er hörte das Läuten der Schulglocke in dem Gebäude hinter sich und erhob sich. Praktisch im gleichen Augenblick öffneten sich die Türen des Haupteingangs und eine Schar von Kindern strömte hinaus. Maciek hielt sich an der Seite, steckte die Hände in die Taschen seines Anoraks und schlenderte ein paar Schritte auf die Schule zu. Eine Gruppe lachender Twi'lekmädchen rannte an ihm vorbei, gefolgt von den Rufen einiger Jungen. Der Platz oberhalb der Treppe hatte sich innerhalb von nur wenigen Sekunden mit Leben gefüllt und gab das laute Lachen, Reden und Schreien unzähliger Kinder wider, die sich alle auf den Nachhauseweg machten. Es dauerte eine Weile, bis er Florena erspähte. Ihre Zöpfe wippten auf und ab, als sie auf ihn zu lief und ringelten sich knapp über ihren Schultern zu süßen Löckchen. Die dunklen Haare hatte sie von ihm, die Grübchen wenn sie lachte von ihrer Mutter.


"Daddy!!"

Rief sie fröhlich und schwenkte ihre Lunchbox durch die Luft. Sie trug ein dunkelblaues Wollcape über dem gräulichen Kleid, das zu der einheitlichen Schuluniform gehörte.

"Hallo Schatz, wie war die Schule?"

Maciek umfing seine Tochter mit offenen Armen und zupfte die Schleife um einen ihrer Zöpfe zurecht.

"Ich habe eine Sonne im Lesen bekommen!"

Platzte Florena stoz heraus.

"Und, ist das gut?"

Fragte er zurück, obwohl er genau wusste, dass dem so war. Florenas Lehrerin, eine noch recht junge Devaronianerin hatte in der Klasse ein Punktesystem eingeführt, das praktisch jedes Kind zu Höchstleistungen anspornte. Bei guten Leistungen konnten die Kinder Sterne, Mone und Sonnen sammeln, wobei die Sonnen als höchste Auszeichnung galten und nur entsprechend selten verliehen wurden. Genau das erklärte Florena ihrem Vater nun, als er sie an die Hand nahm und sie die Treppe hinab in Richtung Haltestelle liefen, um von dort mit einem der vielen öffentlichen Verkehrsmittel nach Hause zu fahren. Florena würde den Nachmittag bei ihrem Vater verbringen, ehe Mia sie am frühen Abend wieder abholte. Später dann würde Maciek in die Gallerie fahren und dort den Abend verbringen. Die Eröffnung seiner Ausstellung war vor zwei Tagen gewesen - eine recht erfolgreiche Veranstaltung, wenn er dem Galleristen Glauben schenkte - und heute Abend würde es einen Cocktailempfang geben, bei dem er als verantwortlicher Künstler gerne zugegen sein wollte. Für ihn war das eine große Sache und er genoss den persönlichen Erfolg, auch wenn die Gallerie selbst eher klein und unbekannt war und noch in den Kinderschuhen steckte.

"Was gibt's zu Essen?"

Florena rüttelte an seinem Arm.

"Hot Dogs und Eiscreme."

Erwiderte Maciek lächelnd. Als Künstler lebte er unkonventionell und dieses Gefühl durfte er ab und zu auch seiner Tochter vermitteln.

- Coruscant - City - Vor der einer Schule - Mit Florena -
 
Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Großer Saal | Vorin, Mara J., Sinoue, Steven und Trayla

"Nun, Gedanken und Gefühle gehören natürlich in jeder Sekunde zu unserem Leben, wie das Atmen. Und selbst wenn man nicht bewusst denkt, dann spielt sich meistens trotzdem etwas unbewusst ab. Geht eine Frau in einem roten Kleid an uns vorbei, fällt uns das rot auf, oder wir denken an eine Situation an der eine Freundin ein Kleid trug, oder was auch immer. Gleichwohl ist mit jeder Wahrnehmung eine Empfindung verbunden. In der Macht bleibt dies nicht verborgen, ist dies nicht nur Teil des eigenen Geistes. All dies wirft ein Echo durch die Macht, hallt wider und kann von Begabten aufgefangen werden. Klar kann man auch ohne die Macht Leute einschätzen und Handlungen und Worte voraussagen, doch mit der richtigen Technik können wir ein Wesen regelrecht 'durchleuchten'. Wir können sagen ob jemand lügt und ob er gerade an etwas anderes denkt. Es gibt durchaus regelrechte Empathen bei uns, die sich nur kurz auf einen konzentrieren müssen und dann wissen, dass man an seine Schwester denkt, oder man daran zweifelt eine Prüfung oder Mission zu schaffen. So etwas kann durchaus nützlich sein, vor allem hier auf Coruscant, wo wir doch sehr vorsichtig sein müssen. Wenn jemand einen Verdacht hat, gibt es Möglichkeiten dies zu erkennen und zu fühlen. Zuerst einmal fangen wir ganz explizit mit Gedanken an. Ich stelle mir etwas vor, ein Wort, bzw. eine Sache und Du wirst Versuchen dies zu „lesen“. Erster Schritt ist dabei meine Präsenz zu erfassen, und diese dann soweit abzutasten, dass Du Einzelheiten erkennst. Zumindest funktioniert es so bei mir, vielleicht hast Du eine andere Wahrnehmung, und Dir springen nach kurzem Konzentrieren direkt die Eindrücke entgegen. Wie ich schon sagte, probiere, schaue, experimentiere … solange Du deinen Pfad zum Erfolg findest, ist alles so wie es sein soll."

Es war einfach unglaublich und interessant was die Macht alles vollbringen konnte und was sie vollbringen konnte, wenn sie es schaffen würde die Macht richtig zu benutzen. Sie hatte die Augen noch immer geschlossen folgte jedoch seinen Worten mit großem Interesse. Als er verstummte, machte sie sich daran sich nun wieder voll zu Konzentrieren.

Sie sollte Vorins Gedanken lesen und seine Gefühle, also würde sie es versuchen. Zuerst suchte sie nach ihrer Machtquelle, dann streckte sie ihre Fühler aus, sie sondierte die Umgebung und erfasste einen schwachen funken, den sie als Vorin ausmachte, zumindest war dieser in seiner Richtung.

Sie sollte nach etwas suchen, er wusste nicht genau wie er das beschreiben sollte also war sie relativ auf sich selbst gestellt um zu erfahren wie sie das Echo der Gefühle in der Macht erkennen würde.

"Und? Kannst Du etwas spüren? Gibt es etwas bestimmtes, das in deinen Geist rückt?"


Sie seufzte leise, diesmal wurde sie nicht aus ihrer Konzentration gerissen sie schaffte es den Fokus auf den Funken zu lassen, sie schüttelte leicht den Kopf.

„Nein Meister bisher….“

Weiter kam sie nicht, sie sah plötzlich das Bild eines Cockpits, ein schmunzeln überkam sie als sie gerade weiter etwas sagen wollte. Tiefer schmerz regte sich in ihr und das Bild einer Frau erschien auf dem Boden, augenscheinlich war sie tot, sie spürte den Schmerz und Zorn, es war überwältigend und brachte sie total aus dem Konzept, damit hatte sie nicht gerechnet. Schnell riss sie die Augen auf und atmete schneller ein und aus. Sie verstand nicht wieso sie das gesehen hatte.

„Meister…es war…merkwürdig, ein Cockpit mit einer Frau…und dann diese Gefühle dabei…“

Sie schauderte etwas und sah Vorin verwirrt an, hatte er das Extra gemacht oder hatte sie aus Versehen etwas gesehen was sie nicht sehen sollte. Vielleicht war dies nur unterbewusst geschehen und vielleicht hatten ihre Gedanken dort mitgespielt. Aber diese Gefühle waren da gewesen und sie waren fast so stark wie zu den Zeitpunkten als sie Visionen hatte. Immer noch spürte sie wie ihr Herz schneller schlug, sie brauchte wieder einige Zeit um diese Gefühle zu verarbeiten.

Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Großer Saal | Vorin, Mara J., Sinoue, Steven und Trayla
 
]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Jibrielle Zimmer – allein[

Mit einem Seufzer legte Jibrielle das Buch aus der Hand, blickte gedankenversunken an die Decke, während ein Bein seitlich über der Bettkante baumelte. Eine schöne Geschichte, dieses "Der kleine Ewok". Eine Erzählung voller großer Abenteuer, grausigen Herausforderungen, fantastischer Wesen und deutlicher sowie tiefgründiger Helden. Die fantastischen, weil unglaublich geformten Wesen waren darin wahrscheinlich sogar das Realistischste. Schließlich hatte sie den Roman doch schneller ausgelesen, als sie zuerst geglaubt hatte, doch zwischen dem ganzen Trainieren und Meditieren war doch genug Zeit gewesen, um sich durch dieses ungewöhnliche Buch zu arbeiten - und die Arbeit hatte ihr ganz besondere Freude bereitet. Sie musste unbedingt weiterhin dann und wann ein gutes Buch lesen, so wie sie es damals immer gemacht hatte. Das durfte sie nicht wieder aus den Augen verlieren. Erneut seufzte die brünette Padawan und dachte an den hässlichen Streit von vorhin, an Adrian, der ihr die ganze Zeit über nicht wirklich aus den Gedanken gewichen war. Doch was half es: Was geschehen war, war geschehen. Was gesagt wurde, wurde gesagt. Mehr als Entschuldigen und zukünftiges Vermeiden solcher Eskalationen war wohl nicht zu tun. Jibrielle hoffte bloß, dass sich die Beziehung zu ihrem Mitpadawan irgendwann würde besser werden würde. Sonst hätte sie später nur einen Kollegen, mit dem sie nicht mehr als eisige Kälte verbinden würde. Kein sehr schöner Gedanke. Doch leider hing das ja nicht nur davon ab, dass sie sich selbst anständig benahm.

Jibrielle richtete sich auf und sprang vom Bett auf, schüttelte die Müdigkeit ab. Es war später Nachmittag, doch der Tag war noch lange nicht abgeschrieben, noch keien Zeit fürs Bettchen. Außerdem sollte sie mal wieder nach Nylia sehen, fiel der Padawan gerade wieder ein und so, gedacht - getan, spurtete sie sofort wieder zu Nylia ins Zimmer. Leise klopfte sie an, doch bekam sie keine Antwort. Sie schlief also noch, dachte sie sich und trat vorsichtig ein. Und tatsächlich war die blond gelockte Jedi in Spe, die dort in die Bettdecke gewickelt ruhte, noch in seeligem Schlaf versunken. Ebenso auch Essi, die in einer unmöglichen Haltung am Fußende des Bettes vor sich hin döste und in ihrem Schlummer-Marathon vermutlich sämtliche denkbaren und undenkbaren Schlafpositionen, die einer Katze möglich waren, eingenommen hatte. Zumindest deuteten die hier und da sichtbaren Katzchenhärchen darauf hin. Ein breites Grinsen schlich sich auf Jibrielles Gesicht, als sie die Tür hinter sich schloss. Was sollte sie nur tun? Sie wusste nicht wohin sie sonst gehen sollte. Niemand fiel ihr ein, den sie hier mit ihrer Anwesenheit behelligen sollte und die Lust aufs Lichtschwerttraining war ihr bereits vor Stunden vergangen. So faste sie schließlich den Beschluss, sich der einvernehmlichen Ruhe der beiden goldhaarigen Schnarchnasen anzuschließen, sich in den bequemen Sessel neben Nylias Bett zu Schwingen und zu Meditieren. So dauerte es nur noch ein paar Minuten und, einmal Abtauchen in die Macht und ausfüllende Ruhe und Ausgeglichenheit später, waren es schon drei innig im Äther vereinte Damen im Raum.


]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Nylias Zimmer – mit Nylia und dem Kätzchen Essi[
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Zweitsitz der Defender – Zelle – Mit Pierre -

Pierre
wich vor ihr zurück, ihre guten Absichten ignorierend. Vielleicht konnte sie nicht erwarten, dass er sich helfen ließ, schon gar nicht von ihr. Chesara hielt inne, unsicher was sie tun sollte. Sie konnte ihn nicht einfach sich selbst überlassen. Er sah furchtbar aus und seine tief aufgeschürften Hände drohten sich zu entzünden, da bereits Schmutz in die Wunden eingedrungen war. Hilflos fuhr sich Chesara durch die Haare. Seine Vorwürfe ließ sie ihm Raum stehen, ohne sich zu verteidigen. Sie war nicht gekommen um sich mit ihm zu streiten oder Grundsatzdiskussionen zu führen. Sie wusste, auf welcher Seite er stand und er wusste, wer sie war. Sie würden nie überein kommen, in seinen Augen war sie ebenso eine Terroristin wie jeder einzelne der Defender.

„Pierre, lass mich dich untersuchen.“

Wiederholte sie bittend.

„Du bist verletzt, deine Hände sind blutig.“

Wieder machte sie vorsichtig einen Schritt auf ihn zu. Hinter ihr klopfte es an die Stahltür und als sie sich umdrehte öffnete sich diese und Ketaki reichte ihr eine Kiste herein. Dankbar nickte Chesara ihm zu.

„Ich brauche noch eine Weile.“

Sagte sie und der Twi'lek verschwand wieder. Die Jedi-Rätin drehte sich zurück zu dem gebrochenen Mann, der versuchte seinen letzten Rest an Würde zu bewahren. Wer war Pierre les Gray ohne seine Bediensteten, ohne den ganzen Prunk und ohne Zugang zu seinem millionenschweren Konto? Gefangen zwischen kalten Wänden und so lange blutig geschlagen bis er nur noch ein Schatten seiner selbst zu sein schien, glaubte Chesara ihn zum ersten Mal ohne Maske zu sehen. Er war immer unnahbar gewesen, immer unleserlich. Sie hatte nie verstanden, was er von ihr wollte und sich oftmals gefragt, ob nicht er es war, der ein doppeltes Spiel trieb. Tatsächlich wusste sie es bis heute nicht, doch es spielte auch keine Rolle mehr. Er war ein Gefangener, ein verletzter Mann und in diesem Moment gab es nur ein Ziel: ihm zu helfen und seine Schmerzen zu lindern. Chesara inspizierte das innere des Korbes, den der Jedi-Ritter ihr übergeben hatte. Es befand sich alles darin, worum sie gebeten hatte, obenauf lag eine warme Decke. Noch besser wäre, wenn sie diese gar nicht erst benötigen würde. Sie verspürte den Drang, Pierre auf die Beine zu ziehen, die Tür auf zu stoßen und ihn aus diesem Loch heraus zu bringen, doch dies würde Baes Hawot ihr niemals durchgehen lassen. Er und Jared Grant würden nicht nachgeben. Der Widerstand war ihnen ernst, ernster vielleicht sogar als Chesara zu Beginn realisiert hatte. Zumindest kämpften sie mit anderen Mitteln, als sie erwartet hatte. Aber was hatte sie erwartet? Waren es wirklich Terroristen, mit denen sie sich eingelassen hatte? Sie selbst war eine Jedi, sie kämpfte für all jene, die nicht selbst kämpfen konnten. Konnte sie es sich leisten, sich nicht mit den Defendern einzulassen? Wer auch immer sie waren, oder als was man sie bezeichnen mochte, sie kämpfen gegen das Imperium. Sie kämpfen für Coruscant.

„Pierre, ich bin nicht hier um dir weh zu tun. Sieh mich an.“

Sprach Chesara ruhig und in der Hoffnung, dass ihre sanften Worte irgendetwas bewirkten.

„Ich wollte nicht, dass das hier passiert. Ich habe erst vor wenigen Stunden davon erfahren.“

Nervös warf sie einen Blick zurück zu der Stahltür. Sie wollte nicht, dass man ihre Worte draußen mithörte. Um leiser sprechen zu können überbrückte sie die noch vorhandene Distanz zwischen ihnen, stellte den Korb auf dem Boden ab und ging vor Pierre in die Hocke.

„Du magst vieles von mir denken, aber glaube mir, ich würde dich sofort von hier fort bringen, wenn ich könnte.“

Ihre Worte waren leise. Chesara atmete tief aus, ihren Blick nach unten schwenkend und auf Pierres geschundenen Händen verharrend.

„Was haben sie nur mit dir gemacht?“

Fragte sie leise und streckte ihm ihre eigenen Hände, mit den geöffneten Handflächen nach oben, entgegen.

„Lass mich dir helfen.“

Bat sie und suchte seinen Blick. Dies war nicht ihr Werk, doch es änderte nichts daran, dass sie sich dennoch schuldig fühlte.

- Coruscant – Untere Ebenen – Zweitsitz der Defender – Zelle – Mit Pierre -
 
[ Coruscant – Obere Ebene – Künstler-Szeneviertel | Yuna und Miku ]

Die Sonne war im Begriff sich für den heutigen Tag zu verabschieden und tauchte das Künstler-Szeneviertel in glänzendes Gold. Normalerweise mochte Yuna diese Tageszeit – alles wirkte irgendwie gemütlicher, so angestrahlt von der Sonne. Selbst schäbige Läden oder dunkle Gassen bekamen so einen Hauch von Glanz. Aber jetzt konnte sie sich nicht daran erfreuen. Zur Zeit mochte sie den Morgen am liebsten – den Anbruch eines neuen Tages, nicht das Vorübergehen von weiteren einsamen 24 Stunden. Sie bemühte sich nicht allzu theatralisch zu sein, aber es stimmte: Jeden Abend wurde sie daran erinnert, das ein weiterer Tag ihres Lebens verstrichen war, der nicht so lief, wie sie sich das vorgestellt hatte. Exodus war weg und wer wusste schon, wann er wieder kam. Er hatte sich nur flüchtig von ihr verabschiedet und sich seitdem nicht mehr gemeldet. Sicher, die Hyperraum-Reise dauerte lange und von dort aus konnte er nicht schreiben, aber es hatte doch sicher kurze Zwischenstopps gegeben?! Und die Zwillinge …

„Yuna?“

„Hm?“

Ihr Kopf ruckte zu Miku herum, die neben ihr lief und sich jetzt bei ihr einhakte.

„Lächeln nicht vergessen.“

Ihre Freundin zwinkerte ihr zu und knuffte sie in die Seite. Yuna rang sich ein schwaches Lächeln ab und hob den Blick. Die Straße war stark bevölkert, jeder auf der Suche nach einem Ort um den Abend zu verbringen. Eleganz und Exzentrik vermischten sich hier im Künstlerviertel und schlugen sich im Kleidungsstil der Leute nieder.

„Wir sind doch hier um Spaß zu haben!“

„Jaaah … ich weiß.“

sagte Yuna ohne großen Enthusiasmus. Miku sprühte immer so voller Lebensfreude und Optimismus. Vorhin hatte sie Yuna noch damit anstecken können und sie überredet sich auch chic zu machen: Ein Kleid, schöne Schuhe und Schmuck. Nur auf den Friseurbesuch, zu dem Miku sie noch hatte motivieren wollen, hatte Yuna verzichtet. Sie trug ein schlichtes dunkelblaues Strickkleid, das durch einen schmalen Satingürtel mit langer Schleife aber durchaus elegant aussah. Dazu edle schwarze Hochfrontpumps mit 7 cm hohen Absätzen. Ihre Bedenken bezüglich der hohen Schuhe waren zum Glück nicht eingetreten – obwohl sie lange nicht mehr ausgegangen war, konnte sie noch problemlos auf den Pumps laufen. Die Zeit mit Exodus hier auf Coruscant hatte sie also doch etwas gelehrt. Aber noch höhere Absätze würde sie nicht tragen wollen.
Miku hingegen hatte kein Problem auf ihren 10 cm hohen Peeptoes zu laufen – kein Wunder, ging ihre jüngere Freundin doch viel regelmäßiger aus als Yuna es jemals getan hatte. Dazu trug die Blondine ein süßes Petticoat-Kleid in schwarz und weiß mit Unterrock und Tüll. Die Schleife in ihrem Haar komplettierte den Look. Im Vergleich zu Miku war sie hier vermutlich heute Abend die graue Maus – aber das war schon okay. Das einzige, was Yuna gewollt hatte, war sich elegant und attraktiv zu fühlen. Und das war ihr zur eigenen Überraschung – sie blickte noch einmal an sich herunter – tatsächlich gelungen. Yuna seufzte. Sie schwankte mal wieder zwischen kraftlosem Pessimismus und dem Willen, irgendetwas zu tun um sich besser zu fühlen.


„Wir sind gleich da.“

erklärte Miku jetzt. Sie waren auf dem Weg zu einer Galerie, in der heute Abend eine Ausstellung sein sollte. Gleichzeitig gab es aber natürlich auch die Möglichkeit, an der integrierten Bar etwas zu trinken und sich zu unterhalten. Miku würde vermutlich letzteres wahrnehmen, während Yuna sich vorgenommen hatte zumindest mal einen Blick auf die Bilder zu werfen.
Sie betraten ein unauffälliges Gebäude, dass sich zwischen verschiedene Bars schmiegte, in denen Live-Musik angepriesen wurde. Yuna konnte aber auch andere Galerien, kleinere Kinos mit Künstlerfilmen und auch Künstlerateliers auf der Straße erkennen. Über dem Eingang des Gebäudes prangte der Name „bec & bek“. Woher dieser Name wohl stammte? Ob das wirklich die Namen der Besitzer waren? Oder vielleicht zwei Worte in irgendeiner Sprache, die sie nicht kannte? Davon gab es ja genügend, besonders sprachkundig war sie nie gewesen. Im Gegensatz zu Exodus hatte sie keine besonders gute Schulbildung genossen. Vor einiger Zeit hatte sie mal angefangen die Grundlagen einiger Sprachen zu lernen, war jetzt aber schon seit Monaten nicht mehr beim Unterricht gewesen.

Die Galerie hatte eine klare Architektur: Keine Schnörkel oder Verzierungen, dafür viele große ebene Flächen. Die Türen waren bis zur Decke hochgezogen, ansonsten waren die Wände weiß und der Boden ebenso einfarbig. Nichts was von der Kunst ablenken konnte. Der Architekt hatte die Architektur verschwinden lassen und die Kunst in den Vordergrund gestellt – ein geschickter Ansatz, wie sie fand. Die geschickte Ausleuchtung der Gemälde tat ihr übrigens. Leise, aber moderne Musik spielte aus versteckten Boxen. Yuna konnte nicht umhin, sich einzugestehen: Es gefiel ihr hier.
Beim Betreten des Foyers wurden sie vom Widerhall des Klackens ihrer Schuhe begleitet. Yuna mochte den Klang von hochhakigen Schuhen. Sie bildete sich ein, die Männer drehten sich darauf instinktiv um, weil sie wussten, dass eine attraktive Frau den Raum betreten hatte. Ihr fehlte dieses Gefühl. Nicht, dass Exodus es ihr nicht gegeben hatte – er hatte sie immer begehrt.
Aber Exodus war nicht da.

Gleich nach Betreten des Saals wurde Miku von Freunden begrüßt. In der Mitte des Raumes waren mehrere Stehtische aufgestellt – in praktischer Nähe zur Bar, die eine Seite des Raumes zierte – und dort standen zwei Männer, die ihr jetzt zuwinkten. Einer der beiden war ein Mensch und der andere ein Twi’lek. Letzterer war damit in der deutlichen Minderheit, die meisten Anwesenden waren Menschen. Verglichen mit der Zusammensetzung im Jedi-Orden kam Yuna die Speziesvielfalt in den oberen Ebenen von Coruscant immer recht gering vor. Gerade seit das Imperium wieder an der Macht war.


„Heeeey!“

Miku erwiderte die Begrüßung der beiden Männer lautstark, griff Yuna bei der Hand und zog sie in Richtung ihrer Freunde. Nach einer kurzen gegenseitigen Vorstellung wusste sie, dass der Mensch Davel hieß. Der Name des Twi’lek war Pra’ta und er war schwul. Zumindest kam er Yuna sehr so vor. Die beiden Frauen bekamen Komplimente für ihre Outfits und Yuna spürte eine leise Vorfreude auf den Abend keimen. Dann waren die drei Freunde jedoch schnell dabei, den letzten Abend Revue passieren zu lassen.

„Ich sag nur: Hahnenkamm!“

platzte Pra’ta lachend heraus. Miku und Davel stimmten fröhlich ein und der Mensch bildete mit seinen Händen einen Kamm auf seinem Kopf nach. Yuna sah sie irritiert, aber tapfer lächend an.

„Ähm … Hahnenkamm?“

„Jaaa!“

Miku giggelte noch immer, bemühte sich jetzt aber sichtlich sich einzukriegen.

„Gestern im Club war so ein Kerl, der probiert hat mich anzubaggern – aber er hatte eine soo dämliche Frisur, das kannst du dir nicht vorstellen! Er hatte seine Haare zu einem Kamm aufgetürmt, die Seiten dabei aber vergessen und deshalb komische Zottel über seinen Ohren hängen! Total idiotisch. Ich musste die ganze Zeit lachen!“

„Ah …“

Yuna lächelte und lachte kurz, konnte sich aber nicht richtig vorstellen, wie der Mann wohl ausgesehen haben mochte, dass Miku sich kaum vor Lachen einkriegen konnte. Man hätte wohl dabei sein müssen. Jetzt ergriff Davel wieder das Wort.

„Diesen Chadra-Fan mit der Devaronianerin werd‘ ich vermutlich auch nie mehr vergessen! Das war einfach zu irre!“

Yuna überlegte kurz nachzufragen, was so irre gewesen war, entschied sich dann aber doch dagegen. Vermutlich würden die drei erstmal weiter Insidergeschichten austauschen. Sie berührte Miku kurz an der Schulter und sagte dann:

„Ich geh mir mal die Bilder anschauen.“

Ihre Freundin nickte ihr zu und Yuna lächelte sie an. Miku sollte ruhig ihren Spaß haben. Ein nerviges Anhängsel wollte sie nicht sein, auch wenn es ursprünglich Mikus Idee gewesen war, hierhin zu gehen. Sie war doch eine erwachsene Frau, sie konnte auch alleine ein bisschen Spaß haben. Hoffentlich. Irgendwie.

Langsam entfernte sie sich von den plaudernden Gästen, von denen einige schon Drinks an der Bar geordert hatten, und verließ das Foyer in Richtung eines kleineren Raums, wo ebenfalls Bilder aushingen. Der Raum war von derselben Architektur geprägt, wie der Saal zuvor: Große, klare Flächen – nur die ausgestellten Bilder erregten die Aufmerksamkeit der Besucher. Yuna war die einzige im Raum und lief erst an einer Reihe von Bildern entlang. Der Stil war recht abstrakt gehalten, aber mit kraftvollen Strichen gemalt. Der Künstler schien zudem ein Faible für kräftige Farben zu haben. An den ersten Gemälden lief sie vorbei und schenkte ihnen nur flüchtige Blicke.
Dann blieb sie stehen. Dieses Bild …
Ein Mann auf einem Balkon, an ein Geländer gelehnt, hoch oben in Coruscant. Er war nur schemenhaft gezeichnet, sehr abstrakt, seine Gesichtszüge waren nicht zu erkennen. Und doch kam er Yuna traurig vor. Er sah hinab in die Tiefe, die Schluchten zwischen den großen Wolkenkratzern Coruscants. Wo er stand, war Sonne, er war in glänzendes Licht getaucht. Aber er stierte in die Dunkelheit. Kein Sonnenstrahl traf die unteren Ebenen von Coruscant. Auf den ersten Blick gesellschaftskritisch. Yuna aber fand, das der Kontrast von Licht und Schatten vielmehr das Innenleben des Mannes widerzuspiegeln schien. Oberflächlich gesehen ging es ihm gut. Aber sein Blick war finster – die Dunkelheit in die er starrte, repräsentierte sein Innenleben, seine Gedanken.
Ihr Blick wanderte zu der kleinen Tafel neben dem Bild. Dort stand der Titel: „Abgrund“. Und dann der Name des Künstlers: Maciek Lavoro.


[ Coruscant – Obere Ebene – Künstler-Szeneviertel – Galerie „bec & bek“ – Foyer | Yuna und Miku ]
 
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- Coruscant - City - Galerie "bec & bek" - Inmitten der Besucher -

Die Musik gefiel ihm. Sie war nicht übermäßig laut, um den Gästen die Gespräche nicht zu erschweren, und ertönte aus den schmalen Lautsprechern, die in jedem Raum der Gallerie an der Decke angebracht waren. Maciek liebte Musik, die man auf unterschiedliche Weise interpretieren konnte. Die Frauenstimmte sang in einer Sprache, die er nicht verstand und somit konnte er keine Rückschlüsse auf den Text ziehen, doch das musste er auch nicht. Maciek verließ sich gerne auf sein Gefühl für den Klang einer Stimme, den Ausdruck des Gesangs, die Auswahl der Instrumente und natürlich den Rythmus. In seinen Ohren klang die Musik nach einer Reise zu neuen Ufern, eine Art Umschwung, als wandele man zwischen zwei Welten. Sie schien ihm passend sowohl für Momente, in denen man sich einsam und traurig fühlte, ebenso wie zu jenen, in denen man Hoffnung auf bessere Zeiten hegte und einen neuen Anfang begrüßte. In der Musik war es wie in der Kunst: Interpreationen, die eigene Sicht der Dinge bestimmten den Blick auf das Gesamtwerk. Nachdem seine Ehe gescheitert war, hatte Maciek mehrere Monate lang nicht gewusst, wie er sein eigenes Leben sehen sollte. Er hatte der Vergangenheit mit Sanchez und ihrem gemeinsamen unerfüllten Kinderwunsch nachgetrauert. Maciek Lavolo schob sich vorbei an ein paar Besuchern, die miteinander lachten und scherzten und wild gestikulierend ihre Sektgläser durch die Luft schwenkten. Im Foyer war der meiste Andrang, in den angrenzenden Räumen war es ruhiger. Sein Blick glitt suchend nach rechts, hinüber zu einem Bild, das er vor rund sieben Jahren gemalt hatte. "Abgrund" zeigte Maciek, wie er sich zu jener Zeit selbst gesehen hatte. Selbst wenn die Erinnerungen mit jedem Jahr blasser wurden, brauchte er nur dieses Bild ansehen um zu wissen, was damals in ihm vor gegangen war.

Er sah die Frau erst beim zweiten Hinsehen. Sie stand ein gutes Stück von der Wand entfernt, doch ihr Blick war auf das Gemälde vor ihr geheftet. Der Raum war in dämmriges Licht getaucht und nur die Ausstellungsstücke selbst waren gut beleuchtet. Außer ihr war sonst niemand in der Nähe. Reglos blieb Maciek in der permanent geöffneten Tür stehen. Sie wirkte verloren, obgleich er nicht sagen konnte warum. Betrachtete sie tatsächlich das Bild, oder sah sie etwas, das sich nur ihr erschloss?


"Die meisten Gäste scheinen sich eher für die freien Cocktails zu interessieren."

Bemerkte er, noch ehe er bewusst entschieden hatte, sie anzusprechen. Maciek war kein Frauenheld und er hätte nie ein Gespräch begonnen, wenn es ihm darum gegangen wäre mit ihr zu flirten. Von dieser Absicht war er jedoch weit entfernt - vielleicht, wenn er sich etwas Mut angetrunken hätte, aber im nüchternen Zustand... nein. Sie schien so versunken in ihre Gedanken und der Ausdruck, der auf ihrem Gesicht lag, rief den Wunsch in ihm wach, an ihren Gedanken teilzuhaben. Das hatte er so an Sanchez geliebt, sie hatte immer ihre Sicht der Dinge mit ihm geteilt. Stundenlang hatten sie über Kunst sprechen können. Sie hatten einfach nur da gesessen und geredet, den ganzen Abend. Er vermisste das.

"Ich denke manchmal, es geht vielen so... dass man sich selbst am Abgrund sieht, irgendwo... im Nichts."

Sagte Maciek, näherte sich dem Gemälde und ließ seinen Blick einige Zeit auf den schemenhaften Umrissen ruhen, ehe er die Hand ausstreckte und mit den Fingern über die hellen Sonnenstrahlen zeichnete.

"Und selbst wenn das Licht uns berührt... sehen wir es immer?"

Fragte er leise, hielt einen Moment inne, lächelte dann und schüttelte dabei den Kopf.

"Aber was rede ich? Was auch immer die Kunst uns zu sagen versucht, es ist bestimmt keine Schwarzmalerei."

Sein Schmunzeln ließ eine Reihe von Lachfältchen um seine Augen herum erscheinen. Er war nicht unbedingt gutaussehend, keiner dieser begehrten Junggesellen, die die Künstlerszene gerne nutzten um von einer Party zur nächsten zu reisen und dabei ihre Bettpartnerinnen zu wechseln wie ihre Unterhosen. Maciek Lavoro war ein bodenständiger Mann und er sah sich selbst als Normalo. Er hatte eine kleine Tochter, er war geschieden und er verbrachte gerne Zeit mit seinen Freunden. Er verdiente kein Vermögen, aber er war auch kein armer Schlucker. Er war Durchschnitt und damit mehr als zufrieden. Freundlich hielt er der Frau seine Hand hin.

"Maciek Lavoro."

Sagte er.

"Ich hoffe, ich habe Sie nicht gestört."

- Coruscant - City - Galerie "bec & bek" - Mit Yuna -
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Überwachungsraum – Darth Draconis und Lieutnant Ortega (NPC) und zwei GD Offiziere

Der Sith war zurück in den Verbindungsraum gegangen, beide Räume waren derzeit in Betrieb. Der eine wurde wieder hergestellt während im anderen der nächste zu vernehmende Gefangene wartete. Sein Adjutant und heimlicher Überwacher konnte diesen Moment der Vernehmung wohl nicht länger abwarten. Der Sith konnte es in der Macht spüren. Was war los, wieso drängte es ihn so? Wahrscheinlich musste er seine Berichte über ihn fertig schreiben dachte der Sith hämisch.

„Mylord, der Gefangene Tanus Spijek befindet sich nun in Raum B. Die Vernehmungen dürfen nicht länger warten, wenn ich diese Anmerkung erlauben darf.“

“Ich werde mich darum kümmern.“

Sein Blick richtete sich auf den Elom. Er wollte ihn erforschen, wollte wissen wer dieser
Gefangene war.

Blasse Erinnerungen. Fahle Erscheinungen. Kurze Augenblicke. Mehr sah der Sith nicht in den Gedanken des Eloms. Er tauchte tiefer ein, suchte in den Erinnerungen des Gefangenen nach Anhaltspunkten zu dem was der Dug gesagt hatte. Die Zeit verging, doch lief sie rückwärts. Zunächst die Ankunft auf Coruscant, gefesselt unter anderen die das gleiche jämmerliche Schicksal wie er selbst teilen sollten. Es war das Schicksal eines Sklaven in den unteren Ebenen von Coruscant. Die Erinnerungen waren nicht koherent, plötzlich sah er einen viel jüngeren Elom der in etwas, was einer Mine glich, zu arbeiten schien. Eine Mine war jedoch nicht so... sauber und doch wurde dort Schutt weggeschafft. Lange konnte er nicht über diese Erinnerung nachdenken, denn die nächsten Bilder waren an der Oberfläche, eine kalte Sonne die ihr tristes Licht über einen grauen Himmel strahlen lies, viele Kreaturen die wie Elomin aussahen, einige Elom und unter ihnen ein Wesen in einer braunen Kutte. Sie standen vor einem Eingang, zu einer Art Stollen, doch bevor er weiter die Erinnerung „sehen“ konnte, durchzuckte ihn ein Schmerz in der Stirn der die Verbindung mit einem Male auslöschte und ihn zurück ins Hier und Jetzt katapultierte.

“Was? Wie kann das sein?” dachte der Sith erstaunte und fuhr sich mit seiner Hand über die Stirn. In rotierenden Bewegungen versuchte er den Schmerz zu vertreiben den er soeben gefühlt hatte. Beiläufig beinahe schien es, streifte der Schmerz durch seinen Körper. Die Überraschung das überhaupt so etwas möglich war, dass man in diesem Stadium so zurückgeworfen wird, erstaunte ihn und erregte ihn mehr als den kurzlebigen Schmerz und die damit verbundene Nachricht seiner Synapsen.
Dieser Elom schien ... „präpariert“ worden zu sein. Er behielt etwas für sich. Er wusste etwas. Wie sonst konnte es sein dass er vor geistigen Eingriffen ab einem bestimmten Zeitpunkt geschützt war? Wer hätte damit gerechnet dass man auf ihn zurückgreifen würde, einem stinkenden Haufen Fell und Knochen der wahrscheinlich noch nicht einmal wusste auf welchem Planeten er sich befand?

Er wandte sich von dem Fenster ab. Dieser Elom erschien ihm doch ein größeres Rätsle zu sein als zunächst vermutet. Draconis musste es gelingen dessen Vertrauen zu erlangen. Der Elom schien ein Teil des Puzzles zu dem zu sein, wovon der Dug Pugwis gesprochen hatte. Der Dug würde sich bald melden müssen wenn er nicht ein Einsatzkommando ihm hinterher schicken würde. Oder er kümmerte sich gleich selbst um diese Angelegenheit.
Doch er konnte noch warten. Die Zeit die er dem Deserteur gegeben hatte war noch nicht abgelaufen. Einem Opportunisten wie diesem kleinen Betrüger jedoch durfte man nicht zuviel Freiraum lassen. Sicher hatte er etwas verschwiegen und würde es ihm später verkaufen wollen um sein eigenes, kleines jämmerliches Leben in die Länge zu ziehen. Sollte dies nicht der Fall sein, war sein Tod für so wenig strategisches Feingefühl gerechtfertigt.

Sein Augenmerk richtete sich wieder auf den Elom. Er saß noch immer bewegungslos dort, doch der Glanz seiner schwarzen Augen hatte sich verändert. Hatte das Wesen gespürt dass ihn etwas berührt hatte? Wohl kaum, doch wer konnte sich sicher sein bei einem Wesen dessen Gedanken abgeschirmt wurden. Konnte er Lügen spüren? Die Macht war nicht mit dem Elom, sie schlummerte noch nicht einmal in ihm, er wies keinerlei Begabung für sie auf. Einer Illusion die der Sith ihm also vorgeben würde, wäre der Elom hoffnungslos ausgeliefert. Doch musste er überzeugend sein, denn beim kleinsten Zweifel an der Glaubwürdigkeit seiner Illusion und die Verbindung würde abbrechen, der Elom würde sie durchschauen und er hätte seine Chance verspielt.
Doch welche Figur könnte er dem Elom in diesem Szenario in welchem er sich hier befand glaubhaft rüberbringen? Es blieb nur eine Möglichkeit, und sie schien unglaubwürdig. Oder gab es vielleicht doch eine Möglichkeit? Der Jedi war der einzige Akteur in diesen Erinnerungen der ein Mensch gewesen war. Ein Jedi war jedoch etwas anderes, als das was man dachte wenn man Draconis erblickte. Er musste dem Elom also glaubhaft machen, dass er im Untergrund arbeitete und sich als Sith ausgab. Gleichzeitig musste er dies vor dem Galaktischen Imperium geheim halten, denn die Informationen die er hier gewann durften nur ihm bekannt sein. Er würde ihn dann offiziell zu seinem „Sklaven“ machen oder dergleichen während der Elom denken würde, er sei der Jedi den er damals gesehen hatte. Dafür jedoch, musste er noch einmal in die Gedanken des Eloms eindringen. Er brauchte mehr Informationen über den Jedi den er personifizieren musste.

Vorsichtig dehnte der Sith seine Wahrnehmung aus und drang mit seinen Machttentakeln in den Geist des Eloms ein. Die Augen geschlossen nahm er Verbindung zu den Erinnerungen des Gefangenen auf. Vor seinem geistigen Auge sah er immer wieder Bilder aufblitzen. Schritt für Schritt durchforstete er die Erinnerungsfetzen die ihm zugänglich waren. Andere waren schwammiger, manche jedoch klarer. Doch oft sah er den Jedi nur aus dem Augenwinkel. Dann jedoch gab es eine Erinnerung in der der Elom hinter einem, wie es für den Sith aussah, Elomin stand, während dieser mit dem Jedi an einem archaisch anmutenden Holztisch saßen. Der Jedi lüfttete seine Kutte, und kurzes schwarzes Haar welches dem Jedi in die Stirn fiel kamen zum Vorschein. Die braunen Augen des Jedi blickten einen kurzen Augenblick auch den Elom an. Worte wurden ausgewechselt, doch konnte er sie nicht klar und deutlich verstehen, nur den Namen des Jedi konnte er sich rekonstruieren. Auron Kromm. Oder war es Aaron Kraum? Er würde das Risiko eingehen müssen, die Erinnerung war zu schwammig als dass er es mit Gewissheit sagen können würde. Mehr brauchte er nicht. Er unterbrach die Verbindung. Er hatte alles was er brauchte. Die Kapuze warf der Sith über seinen Kopf, der Elom sollte sein Gesicht noch nicht sehen.
Es war an der Zeit die Fäden nach seinen Gutdünken und zu seinen Gunsten zu ziehen und zu spielen...


Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Überwachungsraum – Darth Draconis und Lieutnant Ortega (NPC) und zwei GD Offiziere
 
Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Vorin, Mara J., Shana, Trayla, Steven und Sinoué (+ alle anderen die sich im Honey House verteilt befinden)

Nachdem sich die Frau die ihr gegenüberstand vorgestellt hatte, reichte ihr Sinoué die Hand, es war die einzige Art der Begrüßung die sie kannte. Die Frau die sich als Mara Jade vorgestellt hatte, belehrte die junge Coruscanti über ihren inneren Frieden. Inneren Frieden? Sinoué wusste nicht ob sie so etwas je besessen hatte, sie wusste ja nicht einmal ob ihr innerstes aufgebracht war, sie konnte es nicht fühlen. Es erschien ihr so eigenartig und falsch, es war Intuition, doch kannte sie nichts anderes.

“Nun Mara Jade, meine Gedanken behalte ich lieber für mich wenn es euch nicht stört ... ihr müsst wissen ich pflege meine Privatsphäre gründlich.“

Um die Ernsthaftigkeit ihrer Worte zu unterstreichen sah sie die Frau mit dem feuerroten Haar mit einem schwer zu deutenden Blick an, doch lächelte sie anschließend. Es war diese Sprunghaftigkeit die so manchen verwirren konnte.

“... aber ihr habt Recht. Hier steht man ein wenig alleine rum wenn man sich nicht unbedingt dem erstbesten Jedi Meister an den Hals werfen will. Ich bin kein Mensch der den Kontakt sucht. Vielleicht liegt es daran dass ich hier so rumstehe.“

Sinoué zuckte die Achseln und verschränkte erneut die Arme vor der Brust und musterte die ihr gegenüberstehende Frau kurz. Sie hatte eine gerade Haltung, etwas das Macht ausstrahlte. Sie schien sich stets ihrer Sache sicher, zumindest war dies das was ihre geringe Menschenkenntnis ihr sagte.

“Seid ihr eine Jedi Meisterin?“

Sie legte den Kopf etwas schief und sah Mara Jade fragend an.

Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Vorin, Mara J., Shana, Trayla, Steven und Sinoué (+ alle anderen die sich im Honey House verteilt befinden)​
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller - Folterbereich – Raum B – Darth Draconis und Tanus Spijek (NPC) sowie zwei GD Offiziere

Er hatte noch nie einen Jedi gesprochen ohne ihn töten zu wollen, keine dieser Seelen war bereit für ihr Schicksal als Träger und Bringer der Hoffnung durch seine Hand zu sterben, sie alle waren geflohen. Er hatte nie die Gelegenheit gehabt ihre Ideologie zu studieren und zu verstehen. Er kannte nur die Überlieferungen der Sith, von Hämme und Hass durchzogen.
Sie sind nicht im Stande das zu fordern, was sie aufgrund ihrer durch die Macht gegebenen Kräfte imstande sind einzufordern, nämlich das was den Mächtigen zusteht. Sie waren nicht bereits für dieses Ziel wie die Sith dem Tod ins Auge zu blicken und nicht zu blinzeln.
Was er wollte, das nahm er sich. Was er nicht bekam, das zerstörte er.
So war das Gesetz des Stärkeren, so war der Weg der Sith.
Er hatte über Jahre hinweg die Wege der Sith studiert und unter ihnen gelebt. In den Mauern ihres Ordens hatte er gelernt, geblutet und war gewachsen. Er hatte getötet und das Blut vieler in den Reihen seiner Gegner, sowohl bei den Sith als auch in der Unterwelt vergossen. Mit der Zeit wusste er wie ein Sith zu denken und zu handeln, er hatte die Lehren einem Schwamm gleich eingesogen. Er wurde zum Sith geformt, zum Jedi jagen erzogen.
Nun jedoch, sollte er einen derjenigen personifizieren, die er sich zu jagen geschworen hatte.

Mit wehender Soutane und tief ins Gesicht gezogener Kapuze betrat der Sith den Verhörraum und blieb auf halber Mannslänge zum Verhörstuhl stehen. Der weiß gefließte Raum stand im optischen Gegensatz zum schwarz gekleideten Erscheinungsbild des Sith Lords. Selbst die grauen Uniformen der beiden GD Funktionäre harmonierten besser mit dem Hintergrund.
Seine Augen glommen unter der Kapuze und starrten den Elom und sein verdrecktes Fell an. Lange so schien es, starrte der Sith den Gefangenen bloß an, als versuche er nur mit der schieren Macht seiner Aura den Elom zu brechen. Tatsächlich nutzte der Sith die Macht, doch auf einem Weg den nicht viele erwarten würden. Er nutzte eine schwere und komplizierte Technik die ein jeder Machtnutzer im Grunde beherrscht und doch ist es kompliziert. Er musste erneut eine Verbindung zum Geist des Elom herstellen, doch diesmal musste er auch darauf acht geben dass dieser aufmerksam war. Er sandte einen kurzen Schmerzimpuls in den Kopf des Eloms. Er brauchte seine geistige Aufmerksamkeit. Der Elom zuckte und sah ihn dann an. Gleich darauf wob er eine Illusion. Etwas vertrautes sollte der Elom fühlen. Wärme. Er spürte Wärme. Es war das Muster welches er in seinen Gedanken bemerkt hatte.
Nun kam das wirklich komplizierte. Er musste kurze Nachrichten dem Elom mit der Macht verständlich machen, sodass dieser sie verstehen würde. Zumindest sollte er denken er wisse es intuititv. Es war zunächst einfacher Empfindungen zu übertragen. Für einen Sith nicht einfach.

Wärme. Zuversicht.

Die Schnauze des Eloms zuckte ein paar Mal unmerklich und sah nun direkt in die Schwärze, die das Gesicht des Sith verbarg. Nun war er sich sicher dass der Elom verstand dass hier etwas anders war.

Vertrauen. Wärme. Keine Sorge. Wärme.

Der Kopf des Elom bewegte sich kaum merklich, er schien überrascht zu sein, doch sein innerer Überlebenstrieb riet ihm wohl sich nichts anmerken zu lassen bis er den Befehl dazu bekommen sollte. Nun jedoch begann für den Sith der schwierigste Teil. Er wollte dem Elom Wörter mitteilen. Nur allein Kraft seiner Gedanken. Dieser Vorgang würde ihn einiges kosten, doch es war ihm das wert. Er konzentrierte sich auf ihn und sah ihm in die blinzelnden, schwarzen Augen.

<<<„Ich“>>>

Das Wort schien angekommen zu sein, der Elom schien zu verstehen dass er sich konzentrieren musste. Er lies den Kopf ein wenig sinken und schien zu grübeln. Zumindest interpretierte der Sith es so, dies war der erste Elom den er in seinem Leben sah.


<<<„Jedi“>>>

Einen Moment wartete der Sith und hoffte dass die Nachricht den Elom erreicht hatte. Eine Veränderung in der Ausstrahlung des Elom machte sich bemerkbar. Erneut wartete der Sith und beschloss das letztes Wort in den Äther des Elom zu schicken.

<<<„Auron Kromm“>>>

Die Aura des Eloms war nun wie ausgetauscht. Freude machte sich bemerkbar. Er schien verstanden zu haben, auch dass hier nicht der richtige Augenblick für Fragen waren. Würde er ihm glauben oder war die Freude nur vorgetäuscht? Konnte der Elom so naiv und gutgläubig sein? Der Sith hoffte es, doch konnte er es sich nicht vorstellen. Gewiss war jedoch, dass er nun weitermachen musste.


“Gefangener, mein Name ist Darth Draconis und ich werde euch im Namen des Galaktischen Imperiums verhören, wenn ihr mir nicht helft den Widerstand auf Coruscant zu brechen. Hast du das verstanden?“

Der Elom blickte ihn nur leer an. Der Sith schien verdutzt. Bis eben hatte er doch noch alles mitbekommen, was war nun los?

“Verstehst du mich, Rebell?“

Wieder keine Antwort. Der Sith begann zu verstehen. Tanus spielte den betäubten, Aufgrund einer Überdosis wollte er wohl vernehmungsunfähig erscheinen. Der Sith ging wusste jedoch, dass der Geheimdienst nicht darauf hereinfallen würde. Er wollte den Elom für sich, und ihn aus den Klauen des Geheimdienstes herausreißen. Er würde das Spiel des Eloms mitspielen. Er verschaffte sich Zugang zum Geist des Eloms und erzeugte eine Illusion die ihm das Gefühl gab schläfrig zu sein. Es dauerte nicht lang und sein Kopf kippte nach vorne. Er überwand den Abstand und schlug dem Elom mehrmals mit der flachen Hand über das haarige Gesicht. Nichts. Dann drehte sich der Sith zum verspiegelten Sichtfenster um.

“Ihr Narren! Ihr habt ihn so unter Drogen gesetzt dass ich ihn nicht vernehmen kann! Denkt ihr, meine Zeit ist sei nicht kostbar? Schluss. Ich entlasse euch. Die Vernehmung geschieht unter meiner Obhut, das bedeutet, ich entlasse euch für heute! Bringt ihn zurück in seine Zelle.“

Schnaufend und Grollend verließ der Sith die Verhörräume und ging mit wehender Soutane aus dem Folterbereich heraus. Ein sardonisches Lächeln umspielte für einen Augenblick knapp und leicht seine Lippen. Das Schauspiel hatte begonnen...

Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Keller – Darth Draconis
 
[ Coruscant - Zentralraumhafen – In der Nähe der Bar „Cockpit“] In der Nähe von Tomm und Will

Da wohl gerade einige größere Passagierraumschiffe angekommen waren hatte es einige Minuten länger gedauert, sich quer durch die zum Ausgang strömenden Menschen( - und Nichtmenschen -)massen hindurchzukämpfen. Lediglich der Respekt vor seiner schicken Pilotenuniform hatte vermutlich dafür gesorgt, dass man ihn nicht gleich mehrmals über den Haufen gerannt hatte.
Eigentlich war er mit dieser Uniform eines Linienschiffes und der Pilotenmütze etwas zu auffällig. Aber gerade die Tatsache dass es auffällig war würde hoffentlich verhindern, dass hier jemand einen ehemaligen und gesuchten Großadmiral vermutete. Außerdem war er sicher nicht jünger geworden. Die Kämpfe in Coruscants Untergrund, vor allem aber seine inneren Kämpfe gegen diesen Geist hatten den einst so stolzen Corellianer erkennbar geschwächt.

Es gab so einige Bars in diesem Bereich des Raumhafens. Während die Touristen und Geschäftsleute unter den Fluggästen eher in den weiter oben liegenden Ebenen zu finden waren traf man hier vermehrt auf Crewmitglieder. Er steuerte gezielt eine ganz bestimmte Bar an. Sie wirkte von außen her eher kleiner und abgelegener. Trotzdem schien sie die Quelle dieses vertrauten Gefühls zu sein, welches War hier empfand. Vermutlich… war er einfach schon einmal hier gewesen. Bei all seinen Gedächtnislücken war das durchaus möglich.

War trat durch die in einer Ecke gelegene Tür ein. Die Bar wirkte dunkel, aber die kleinen Tische und Nischen zusammen mit den Fenstern – die einen Blick auf einige startende und landende Raumschiffe ermöglichten – verliehen der Kneipe ein angenehmes Klima. Doch der Soldat war schon lange genug in diesem Geschäft. Das angenehme Klima bedeutete nicht, dass von der Bar keine Gefahr ausging. Wenn man durch die Tür eintrat und erst einmal stehen blieb sorgte das sofort für hohe Aufmerksamkeit. Daher wählte der Corellianer eine andere Taktik und ging ohne zu zögern direkt an die Theke. Auf dem Weg dahin scannte er mit einem einfachen, ruhig wirkenden Blick so weit wie möglich seine Umgebung. Ohne seinen Blaster und nur mit dem Dolch in seinem Stiefel als einige Waffe fühlte er sich hier doch sehr nackt. Aber zu der schicken Uniform eines Kapitäns mit dem goldenen Logo einer weitbekannten Fluggesellschaft auf der linken Brust hätte der Blaster einfach nicht so gut gepasst. Er ließ sich auf einem Hocker nieder und gab einem Bardroide ein kurzes Zeichen indem er ihn mit zwei augestreckten Fingern zu sich herbeirief. Unscheinbar überprüfte er noch immer die Leute in der Kneipe. Im halbdunkeln war es schwer sich ein genaues Bild zu machen. An einem Tisch links neben der Theke saßen sich ein Mensch und ein Trandoshaner gegenüber. Der Trandoshaner wirkte ruhig, aber der Mensch spielte unter dem Tisch nervös mit seinen Händen herum, vielleicht eine Waffe. Seine Blicke huschten immer wieder zum Eingang. Er suchte eine Fluchtmöglichkeit. Weiter hinten hörte er etwas Gelächter von 4 Mitgliedern der Bodencrew des Raumhafens. Sie waren damit beschäftigt ihren Lohn gleichzeitig zu vertrinken und zu verspielen. Sonst wirkte es ruhig. Während die meisten Leute entweder zur Crew des Raumhafens oder von Frachtschiffen gehörten sah man auch einige Piloten. Ein weiterer Kapitän – Calamari - mit einer ähnlichen Uniform wie War sie trug saß einige Meter entfernt an der Theke. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass er nach dem nächsten alkoholischen Getränk den Nachhauseweg sicher nicht mehr finden würde. Mit einer ruckartigen Bewegung kam der Ausschankdroide vor War zum Stillstand.


„Was darf ich Ihnen anbieten, Sir?“

„Einen Whiskey bitte, mein Freund.“

Es wäre für seine Tarnung etwas unangebracht gewesen, gleich einen corellianischen Whiskey zu bestellen. Nach allem was die letzten Tage so passiert war, brauchte er auf jeden Fall wieder etwas Starkes um seine Schmerzen weiter hinter einer Maske aus nach Außen wirkender Gefühls- und Teilnahmslosigkeit zu verbergen.

„Ich erfülle Ihnen gerne jeden Wunsch, Sir. Aber da Sie eine Uniform tragen ist es meine Pflicht Sie darauf hinzuweisen dass Alkohol am Steuerruder schwerwiegende Folgen haben kann.“

War tat diese Bemerkung mit einem einfachen Nicken ab. Er hätte hier zwar durchaus eine Diskussion beginnen können und ein paar Witze wären ihm auch eingefallen, aber er war wirklich nicht hier um sich mit einer Blechdose zu unterhalten. Sekunden später stand das Glas mit goldbrauner Flüssigkeit vor ihm. Sofort nippte er an seinem Glas und nutzte den Moment abermals um sich umzuschauen. In diesem Moment war schon all seine Erfahrung notwendig damit er sich nicht an dem hochprozentigen Getränk verschluckte. Er hatte entdeckt, warum er hier war. Wie konnte er nur… Doch, das musste er sein. War hatte schon lange aufgehört an Zufälle zu glauben. Tomm Lucas. Er trug eine Pilotenuniform. Da saß noch jemand bei ihm. Sein Begleiter wirkte zwar nicht wie ein gefährlicher Gangster aber War wollte Tomms Tarnung – falls er denn eine hatte – trotzdem nicht auffallen lassen. Er beobachtete das Gespräch und wartete das Ende ab. Sie blieben für einen Moment ruhig beieinander sitzen. Das war der richtige Moment. War trank aus, wanderte hinüber zum Tisch der beiden und blieb dann knapp vor dem Tisch stehen. Er verschränkte die Arme vor der Brust, musterte kurz Tomms Gesprächpartner und widmete sich dann seinem alten Freund

„John ... ich hab dir schon hundertmal gesagt: Wenn ich dich so kurz vor unserem nächsten Flug noch einmal mit Alkohol erwische muss ich das melden.“

Seine Stimme klang erst, militärisch und streng. Schließlich lockerte er dann doch seinen Gesichtsausdruck und setzte sich auf einen der freien Stühle. Er setzte ein Grinsen auf, welches auch die Freude über das Treffen zum Ausdruck brachte. Er wusste schließlich noch immer nicht, in welcher Situation er hier gerade hineingeplatzt war.

„Allerdings könnte ich die Meldung auch noch ein weiteres Mal vergessen wenn du mir wieder einen ausgibst.“


[ Coruscant - Zentralraumhafen –Bar „Cockpit“] Tomm, Will und War
 
[ Coruscant – Obere Ebene – Künstler-Szeneviertel – Galerie „bec & bek“ | Yuna und Maciek ]

Yuna war noch immer vertieft in das Gemälde, als sie von der Seite angesprochen wurde. Überrascht warf sie dem Mann, der eben den Raum betreten hatte, einen kurzen Seitenblick zu.

„Ja, stimmt.“

sagte Yuna knapp zu seiner Beobachtung, die meisten Gäste würden sich noch mehr für die Cocktails als die Bilder interessieren. Unwillkürlich wanderte ihr Blick sofort wieder zurück zum Gemälde und verlor sich erneut in der Tiefe dieses Bildes. Dieser kleine einsame Mann dort am Geländer …
Ihr Gesprächspartner ergriff wieder das Wort und Yuna sah erneut zu ihm herüber, diesmal bewusster. Seine Worte ließen sie aufhorchen. Yuna musterte ihn. Er sah aus wie ein Professor oder Lehrer, hatte kluge Augen und eine angenehme Stimme. Was er sagte mochte stimmen – aber nicht immer, nicht bei jedem. Was, wenn es kein Licht gab? Was, wenn es einfach keine Hoffnung mehr gab?
Manchmal kam sie sich so vor. Was gab es schon noch? Was konnte sie tun? Sie musste warten – sie war abhängig davon, dass die von ihr geliebten Menschen ihr das Licht zurückbrachten. Yuna schwieg, sah ihn aber weiter aufmerksam an. Er lächelte und probierte die Stimmung wieder zu lockern – obwohl sie noch gar nichts gesagt hatte, hatte er ihre Antwort vermutlich schon an ihrem Blick ablesen können. Sie war nie gut darin gewesen, ihre Gefühle zu verbergen. Auch nicht vor Fremden.

Und dann stellte er sich vor: Maciek Lavoro. Instinktiv huschten Yunas Augen noch einmal hinüber zu dem kleinen Schild nebem dem Gemälde, obwohl sie bereits wusste, dass hier der Künstler dieses Bildes vor ihr stand.


„Sehr erfreut.“

sagte sie höflich und nickte ihm leicht zu. Einen Moment lang sagte sie nichts und sah von Maciek zum Bild und wieder zurück.

„Das ist ein außergewöhnliches Bild.“

Ob noch mehr Gemälde von ihm hier waren? Sie hatte am Eingang gar nicht darauf geachtet, wer hier heute alles ausstellte. Möglicherweise gab es ja noch ein paar andere Bilder, die er ihr jetzt zeigen konnte.

„Haben Sie noch mehr Bilder hier ausgestellt? Ich mag Ihren Stil sehr.“

Yuna war keine Kunstkennerin und Maciek Lavoro hatte das sicher schon erkannt. Aber dieses Bild regte, abseits von einer kunsttheoretischen Analyse, die Exodus vielleicht parat gehabt hätte, ein Gefühl in ihr. Unwillkürlich fragte sie sich, ob Maciek selbst der kleine Mann auf dem Bild war. Zu fragen traute sie sich aber nicht. Vielleicht steckte hinter dem Bild der Tod einer geliebten Person und er hatte es zur Bewältigung seiner Trauer angefertigt – nein, das war einfach zu intim.

„Ich bin übrigens Yuna Reven. Und nein, sie haben nicht gestört.“

schob sie noch schnell hinterher und lächelte. Maciek würde bestimmt einen interessanten Gesprächspartner abgeben, sofern er nicht gleich weiterzog und sich auch einen Cocktail bestellen wollte. Letzteres hatte sie selbst zumindest nicht vor. Sie hatte sich zwar von Miku hierzu überreden lassen – in Feierlaune aber war sie nicht.

[ Coruscant – Obere Ebene – Künstler-Szeneviertel – Galerie „bec & bek“ | Yuna und Maciek ]
 
[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | ein Arbeiterviertel | Wohnblock | Apartment „D-4567“ | mit Noomi ]

Die Nudeln schmeckten. Füllten sogar seinen Magen. Für eine Sekunde schloss Crado seine Augen, um den flüchtigen Moment zu genießen. Zwar hatte der Cathar allein die letzten zwei Tage ohne die geringste Unterbrechung geschlafen, doch er war noch nicht ganz auf der Höhe seiner eigentlichen Fähigkeiten. Kurz schnurrte das Katzenwesen zufrieden. Nach ein paar Sekunden richtete er wieder die ruhigen Augen mit der violetten Färbung auf seine Schülerin Noomi. Beiläufig nahm er ganz fix einen weiteren Bissen. Sie mussten ihre nächsten Schritte planen – da waren sich beide bewusst. Im Moment stand jedoch noch nicht die zukünftige Richtung fest. Der Jedi-Ritter wollte diesen großen Planeten nicht so schnell wie seine Schülerin verlassen. Irgendwie fühlte er sich dem Widerstand in gewisser Weise noch verpflichtet. Nach einem weiteren Happen warmer Nudeln setzte er endlich zu einer Antwort für die hübsche Nautolanerin an.

„Einen wirklichen Plan habe ich noch nicht, Noomi, gestand er und nahm rasch einen Schluck von dem ziemlich kalkigen Wasser. „Coruscant verfügt über eine gewaltige Unterwelt. Fast täglich kann in den Tiefebenen einem illegalen Swoop-Rennen oder Boxkampf beiwohnen. Bei so einer riesigen, fast gewaltigen Ballung von krimineller Energie muss es doch auch Geldwäscher oder etwas in der Art geben.“

Nachdenklich rieb sich das Katzenwesen das breite Kinn. Dabei bewegten sich die zahlreichen ganz feinen Haare im Gesicht. Er sah aus dem Fenster. Draußen konnte er außer einer hellen, leuchtenden Reklame, unzähligen Fenstern sowie einigen blitzschnellen Transportmitteln nicht viel sehen. Crado richtete deshalb den Blick erneut auf seine Schülerin. Noomi hatte die Augen geschlossen. Schien in diesem Moment sogar ganz leicht in die Macht eingetaucht zu sein. Ihren präsenten Wunsch – von Coruscant und dessen dunkler Macht zu verschwinden – spürte der Jedi nun ständig. Er hing in der Luft wie der feine Hauch eines bekannten Parfüms. Sofort blähten sich die Nasenlöcher des Cathars auf, doch nur der muffige Gestank der kleinen Wohnung meldete sich. Satt vom Essen lehnte er sich ebenfalls zurück. Noch immer schwirrten nervige Insekten um den Tisch und die wenigen Reste auf den beiden Tellern. Doch daran störte sich das Katzenwesen nicht. Seine Stirn legte sich in Falten.

„Irgendeinen Kontakt aus meinem früheren Leben, der nun auf Coruscant lebt, habe ich nicht“, kam nach einigen Minuten intensiven Grübelns aus seinem Mund. „Somit können wir uns leider nur auf die paar Leute stützen, die wir hier kennengelernt haben. Hast du in deiner Zeit bei der Zelle etwas mitbekommen können? Haben sie von irgendwelchen Kriminellen – außer diesem Hutten Goopa – erwähnt?“

Erneut sah Crado aus dem Fenster. In manchen Wohnungen ging auf einmal das schwache Licht aus und Dunkelheit breitete sich an dessen Stelle aus. Zum gleichen Zeitpunkt fand in anderen Zimmern genau die gegenteilige Reaktion statt. 'Coruscant kommt nie zur Ruhe', schweifte kurz der Cathar ab und gähnte dabei freigiebig. Sein Körper gab ihm deutliche Signale, dass er noch nicht vollkommen gesund war – ein Umstand, der ihn etwas störte. Danach fiel sein Blick auf sein Lichtschwert, das in aller Ruhe auf dem Tisch lag. Im dumpfen Licht der paar Lampen schien eine magische Aura dieses traditionelle Jedi-Werkzeug zu umgeben. 'Wie weit ist Noomi eigentlich im Lichtschwertkampf und ist sie für eine eigenes schon bereit?', fragte er sich plötzlich. Trotz der sehr vielen Aufgaben durfte der junge Jedi-Ritter niemals die Ausbildung seines Schützlings vergessen. 'Doch ist der Einsatz der Lichtschwerter in dieser Gegend wirklich sinnvoll? Ziehen wir damit nicht zu viel Aufmerksamkeit auf uns?' Nachdenklich musterte er seinen eifrigen Padawan. In der Zeit kurzen seiner Abwesenheit hatte sie erstaunlich viel gelernt und richtig angewandt. Ein gewisser Stolz für ihre Leistungen kam in ihm auf. Er schenkte ihr ein Lächeln.

„Hast du eigentlich ein Problem mit deinem Schwert?“, fragte das Katzenwesen beiläufig. „Oder ist da allmählich ein Gefühl für diese edle Waffe da?“

[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | ein Arbeiterviertel | Wohnblock | Apartment „D-4567“ | mit Noomi ]
 
[ Coruscant | Untere Ebenen | Hinterhof ] Sam, Schläger & Opfer

Rotes Blut tröpfelte den Mundwinkel herab, prallte auf den Boden des Hinterhofes und hinterließ einen anmutig wirkenden Fleck. Einer roten Sonne gleich, gesellte er sich zu den schon vorhandenen. "Du schuldest mir noch einiges an Credits." Mit einem Nicken bestätigte er einem seiner Schläger seine Arbeit fortzusetzen zu dürfen. Gedrungenes Gestöhne quoll aus dem geschändeten und am Boden kauernden Körper heraus. "Das geschieht mit denen, die mich verärgern." Eine Ladung Speichel unterstrich seine Aussage und landete im Gesicht seines Opfers. Er selbst machte sich eigentlich niemals die Hände schmutzig. Wesen, dumm genug seinen Anweisungen zu folgen, ihn als höheres, erstrebenswertes Bild zu sehen, nur damit er ihnen mit seiner Gesellschaft Freude bereitete, erledigten dies seiner statt. "Gehen wir. Beim nächsten Mal überlegt er es sich mehrmals, bevor er versucht mich zu verschaukeln." Credits schulden ist halt so eine Sache. Einerseits bedeuteten sie für Sam nichts. Andererseits war es seinem Ego, Respeckt und Einfluss nicht dienlich, sollte sich herrausstellen, dass es jemand wagte ihm Paroli zu bieten.

"Gehen wir zusammen einen Trinken Sam?" Katzengleich drehte Sam sich um, trat ganz nah an den Sprecher heran und blickte ihm in sein Gesicht. Obwohl sein Gegenüber weitaus größer, breiter und vermutlich um einiges kräftiger war, trat dieser einige Schritte zurück während Angst in seinen Augen stand. Sam konnte Angst irgendwie spüren. "Wer hat dir erlaubt mich Sam zu nennen? Für dich bin ich immernoch Samuel." Einige würden dies vielleicht als schwachsinnig ansehen, doch sein Name war Samuel, und so wollte er dann auch bezeichnet werden. "Niemand...tut mir leid... ich dachte nur..." Sein Stammeln war irgendwie bemitleidenswert. "Denken ist nicht deine Stärke, überlass' das lieber mir." Kein weiteres Wort verschwendend, machte er wiederum auf dem Absatz kehrt und begab sich Richtung Unterhaltungsviertel. Trinken war nunmal durchaus keine schlechte Idee.

Es war nicht weit und so fand man sich schon bald in einer trendigen Bar wieder. Ein Ecktisch besetztend, begannen Sam und seine drei Prügelknaben schon bald sich mit exotisch aussehenden Drinks den Durst zu löschen. Heute gelüstete es Sam nach ein wenig Spaß. Was brachte einem zwanzig Jahre alten Mann Spaß? Da wären Alkohol und Frauen natürlich und genau das hatte Sam auch ins Auge gefasst. Er wollte jedoch nicht irgendeine. Er wollte etwas besonderes für diese Nacht, und Sam spürte im wahrsten Sinne des Wortes, wenn jemand etwas besonderes war. Er schloss die Augen, konzentrierte sich auf alle Eindrücke der Umgebung und außer dem was seine Sinne war nahmen, gab es da noch einen anderen Sinn, einen besonderen, den nur er zu besitzen schien. Er wusste einfach manchmal Dinge, die er nicht wissen konnte, er tat Dinge die unmöglich waren und er konnte Menschen zu Dingen bringen, die sie nicht wollten.
Als er die Augen wieder öffnete, wusste er auch wo er sein gesuchtes Ziel finden konnte. Ohne sich durch irgend eine Regung oder Bemerkung von seinen Begleitern zu verabschieden, stand er vom Tisch auf und begab sich Richtung Tanzfläche. In der hinteren Ecke tanzte eine Twilek. Ihre Bewegungen waren erstrebenswert, ihr Geruch betöhrend und ihr Aussehen anziehend. Ein Gesamtpaket von Attraktivität. Er bewegte sich wieder katzengleich hinter sie. Er hatte so eine Art Aura, die bewirkte, dass wenn er sich komplett auf etwas konzentriert und sich seinen Gefühlen hingibt, Dinge passierten, die er wollte. Also drehte sie sich um und während ihre Bewegungen immer lasziver wurden, blickte sie ihm tief in die Augen. Er fasste ihr um die Hüfte und begann mit ihr zu tanzen, streifte ihr über die Arme und spürte ihre Erregung.

Nach Minuten der Laszivität begaben sie sich an die Bar und Sam bestellte beiden ihre Drinks. "Wie ist dein Name?" Zum Glück erwiderte sie in Basic. "Nayela.. und wie darf ich dich nennen?" Sam nahm einen Schluck aus seinem Glas und küsste ihr dann auf die Wange. "Nenn mich wie du möchtest, mein Name ist nicht annähernd so schön wie deine Erscheinung und wäre uns beiden jetzt nicht würdig." Bei diesen Worten fasste er Nayelas Hand und versuchte ihr ein Gefühl von Zufriedenheit aufzuzwingen. Zu seiner Zufriedenheit stellte er fest, dass sie sich damit begnügte und ihn auf den Mund küsste. Ausgelassen erwiderte er diesen. Seine Erregung übernahm die Kontrolle und lies einfach alles geschehen...


[ Coruscant | Untere Ebenen | Bar ] Sam & Nayela
 
[Coruscant – Untere Ebenen – Appartement]Noomi mit Crado

Crado gab zwischen zwei Bissen zu, selber noch kein Plan zu haben. Die Nautolanerin entspannte sich und ließ sich in die Macht fallen. Sicher hatte sie eine Lösung parat. Sie musste nur geweckt werden. Auch ihr Meister grübelte. Schließlich stellte er fest:

„Irgendeinen Kontakt aus meinem früheren Leben, der nun auf Coruscant lebt, habe ich nicht. Somit können wir uns leider nur auf die paar Leute stützen, die wir hier kennen gelernt haben. Hast du in deiner Zeit bei der Zelle etwas mitbekommen können?“, fragte er. Und dann: „Haben sie von irgendwelchen Kriminellen – außer diesem Hutten Goopa – erwähnt?“

Mit einem Mal erinnerte sich Noomi. Ob es nun war, weil Crado sie mit der Nase darauf gestoßen hatte, oder aus einem anderen Grund. Keyan hatte einen Namen genannt. Das Mädchen versuchte angestrengt sich zu erinnern. Und dann wusste sie es wieder. Erfreut verkündete sie ihr Wissen:

Keyan hat einen Reelo erwähnt“, begann sie. „Das war, als wir mit Goopa geredet haben. Der soll auch ein größerer Unterweltboss hier in der Nähe sein. Leider weiß ich nicht genau, wo er sich befindet, oder was sonst mit ihm los ist. Das müsste man aber herausfinden können.“

Zufrieden mit der erbrachten Leistung lächelte Noomi kurz. Ihr Meister grübelte dennoch etwas, bis er sich, scheinbar nebenbei, über die Fähigkeiten seiner Schülerin erkundigte:

„Hast du eigentlich ein Problem mit deinem Schwert? Oder ist da allmählich ein Gefühl für diese edle Waffe da?“

Die Nautolanerin zog die Waffe mithilfe der Macht aus dem Gürtel und ließ sie in ihre Hand gleiten. Dem Schwert hatte sie mehrfach ihr Leben zu verdanken. Schon die erste Begegnung mit dem Imperium hatte der besonderen Waffe einiges abverlangt. Das Mädchen erinnerte sich an den Kampf mit dem Sith(Draconis) und das Gefecht gegen die Sturmtruppen. Auch bei den „Verhandlungen“ mit Goopa dem Hutt war es nützlich gewesen. Demnach war sie mit der schlichten Metallröhre durchaus zufrieden.

„Ich denke schon, dass ich mit dem Schwert recht gut klar komme“, erwiderte die Padawan zuversichtlich. „Es hat in der kurzen Zeit, in der ich es habe schon einiges bewirkt. Ich habe keine so großen Probleme mehr damit, wie zu Anfang.“

Sie ließ das Schwert kurz durch die Luft schweben. Dabei musste das Mädchen an die Vibroklinge denken, die Crado ihr vererbt hatte. Sie hatte diese Waffe nie benutzt. Das Lichtschwert war einfach von Anfang an leichter zu handhaben, vor allem aber fiel es um einiges weniger auf. Dennoch war Noomi mit ihrer Waffe nicht ganz zu Frieden. Ob die Klinge für die große Nautolanerin zu kurz war, oder ob sie etwas anderes störte, wusste sie nicht genau. Doch sie meinte, sich zu erinnern, dass ein Jedi eh irgendwann ein eigenes Lichtschwert konstruiert. Und vorübergehend war dieses mehr als ausreichend.

[Coruscant – Untere Ebenen – Appartement]Noomi mit Crado
 
- Coruscant – CoCo-Town – Shopping Meile– exklusives Bekleidungsgeschäft für Teenager – Ariana mit ihren Cousinen, ihrer Schwägerin und Alleah Liarrd (NPCs) -

Es waren bereits einige Wochen vergangen, seit sie auf Alderaan gewesen waren, bei der Beerdigung von Arianas und Shawns Eltern. Es war eine schreckliche Woche gewesen für die Familie. Einerseits war Ariana auf Alderaan wieder mit ihrem Ex-Mann konfrontiert worden und andererseits waren da die ganzen Freunde gewesen, die der Familie tierisch auf den Wecker gegangen waren. Es war so nervtötend gewesen, all diese gierigen Leute, die sich nur um das Vermögen der Celchus geschert hatten. Kein einziger von ihnen hatte auch nur einen einzigen Credit erhalten. Das ganze Geld war an die Geschwister gegangen und ein weiterer Teil davon war an eines der Waisenhäuser auf Alderaan gegangen. So hatte es die Mutter von Ariana und Shawn gewollt.

Als sie wieder nach Coruscant zurügekehrt waren, hatte sich Ariana in ihrer Hotelsuite vergraben. Sie hatte niemanden sehen wollen. Sie hatte nur ihre Familie und den Freund ihres Bruders mit dessen Familie in ihrer Nähe geduldet. Selbst die Zwillinge waren tagelang nicht zur Arbeit gegangen. Es war ihnen egal gewesen ob sie deshalb gefeuert wurden oder nicht. Da sie – wie Ariana und Shawn – aus einer wohlhabenden Familie stammten, nahmen sie die Arbeit weniger wichtig. Sie gingen hauptsächlich Arbeiten, um auch tagsüber unter die Leute zu kommen und nicht nur nachts. Darren war oft abends, nach der Arbeit vorbeigekommen, Alleah, die nicht arbeitete, war mit ihrem Baby meistens vormittags aufgetaucht. So waren sie meistens alle zusammengewesen. Shawn war seinem besten Freund dankbar gewesen, dass er sie ebenfalls nach Alderaan zur Beerdigung begleitet hatte. Es war für ihn bestimmt nicht nötig gewesen, aber da die Celchus so viel für ihn getan hatten, war es ihm nur sinnvoll erschienen zur Beerdigung zu gehen.

Jetzt war Frust abbauen angesagt und nichts half besser als eine Shoppingtour. Geld ausgeben war der beste Trost, zumindest für die Frauen. Aus diesem Grund hatte Ariana die Zwillinge, Liv, Naina und Alleah ins Shopping-Center von Coco Town mitgenommen. Naina brauchte unbedingt neue Kleidung, denn der Teenager kam ja an eine neu Schule. Und laut Arianas Meinung, war es wichtig, dass ihre Tochter komplet neu auszustatten. Sie musste ihre Mittschüler beeindrucken können. Also hatten sich in ein exklusives Bekleidungsgeschäft mit Kleidung für Teenager begeben.

„Mom, wie ist das?“
, erkundigte sich Naina.

Sie war aus der Umkleidekabine getreten und trug ein silberfarbenes Kleid, welches kurz über den Knieen endete. Ariana nickte anerkennend. Ihre älteste Tochter hatte schon immer Geschmack gehabt, was Kleidung betraf. Zufrieden verschwand das Mädchen wieder in der Umkleidekabine und zog sich ein anderes Kleid an. Es war lachsfarben. Sie präsentierte sich erneut ihrer Mutter, Liv, Siam, Pooja und Alleah. Die waren zufrieden. Als nächstes suchte sie sich einen schwarzen Hosenanzug aus, dazu ein paar weiße und schwarze Blusen. Außerdem noch ein etwas lässigeres Outfit. Sie ließen ein halbes Vermögen in dem Bekleidungsgeschäft, als sie es verließen.

Als nächstes beschloss die Alderaanerin, dass sie selbst an der Reihe waren sich etwas zu kaufen. Sie war froh, dass sie ihre Tochter mitgenommen hatte. Naina hatte wirklich einen hervorragenden Sinn für Mode und konnte sie genauso gut beraten wie die anderen auch. Sie überlegte kurz, was sie sich kaufen sollte. Ein neues Kleid hatte sie sich hier erst gekauft, aber da war dieses hübsche rote Kleid, welches ihr vor kurzem so gut gefallen hatte. Sie hoffte, dass es noch da war. Zielsicher steuerte sie auf den Kleiderständer zu, wo sie es das erste Mal entdeckt hatten. Die anderen sahen sich an. Ariana war sich sicher, was sie wollte? Das war was neues.

Das Kleid war noch da, die schöne Alderaanerin war erleichtert. Es war sogar noch in ihrer Größe da. Sie schnappte sich also das Kleid und schlüpfte hinein. Es passte perfekt, als wäre es nur für sie gemacht worden. Das rote Kleid war bodenlang und ärmellos. Es war ein wahnsinnig schönes Kleid. Sie verließ die Umkleidekabine und führte das Kleid den anderen vor. Die waren begeistert. Also beschloss Ariana dieses rote Kleid zu nehmen. Das nächste Kleid, dass sie anprobierte, war gelb. Es war über den Beinen enganliegend und am Oberkörper war es luftig. Das Oberteil war an den Schultern zusammengeknotet. Es stand ihr ebenfalls ausgezeichnet.

„Wow. Mom, du siehst echt unglaublich aus!“
, freute sich Naina. „Wie wär's hiermit?“ Sie hob einen schwarzen Hosenanzug und eine weiße Bluse hoch.

„Okay. Ich probiers an.“

Ariana verschwand in der Umkleide und schlüpfte in die Bluse und den Hosenanzug. Er stand ihr ebenfalls und erinnerte sie an ihre Zeit, als sie noch als Anwältin tätig gewesen war. Oh ja, das war ihr Leben gewesen, bevor sie Mutter wurde. Sie fragte sich ob sie wohl wieder in ihren alten Beruf einsteigen sollte, hier auf Coruscant. Die Kinder waren inzwischen alt genug. Noch in diesem Jahr würde auch die kleine Shanny zur Schule kommen. Also konnte sie auch arbeiten und ihr eigenes Geld verdienen, auch wenn sie es nicht brauchte, da sie genug Geld geerbt hatte. Trotzdem konnte sie sich vorstellen wieder zu arbeiten.

Inzwischen hatten sich auch Pooja und Siam dazu durchringen können ein paar Klamotten anzuprobieren und auch Alleah hatte sich ins Getümmel gestürzt. Sie konnte sich allerdings kaum etwas kaufen, da die Preise dieses Bekleidungsgeschäfts ihr Budget ein klein wenig sprengten. Mit ihr würden sie später noch woanders hingehen. Liv tänzelte unruhig von einem Bein aufs andere. Sie brauchte eigentlich keine neue Kleidung, sie brauchte nur neue Schuhe. Manchmal befürchtete die Alderaanerin, dass ihre Schwägerin eine Schuhsucht entwickelt hatte. Na ja, sie war halt typisch weiblich.

Mit allerlei Tüten beladen, verließen sie das Bekleidungsgeschäft und suchten den nächsten Schuhladen auf. Mittlerweile hatte jede von ihnen festgestellt, dass sie mindestens zwei Paar neue Schuhe benötigte. Bei Ariana wurden es letztendlich drei Paar und Liv schleppte tatsächlich die meisten Schuhe aus dem Geschäft.

Nach dieser Shoppingtour kam Poo auf die glorreiche Idee noch in ein Fitnesscenter zu gehen. Erst waren die anderen nicht sonderlich begeistert gewesen, dann aber hatten sie sich ihr doch angeschlossen. Ein bisschen Fitnesstraining tat ihnen allen gut, wenn sie ihr hübschen Figuren beibehalten wollten und vor allem, wollte Ariana Alleah wieder ein wenig in Form bringen. Sie machten sich also auf den Weg in ein Fitnesscenter


- Coruscant – CoCo-Town – Shopping Meile – auf dem Weg zu einem Fitnesscenter – Ariana mit ihren Cousinen, ihrer Schwägerin und Alleah Liarrd (NPCs) -
 
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