Coruscant

Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Darth Draconis' Quartier – Darth Draconis

Die Sonne fiel durch das Transparistahlfenster in das Zimmer des Sith Lords. Die Gästequartiere der gehobenen Klasse befanden sich alle an einer Position die einen Blick auf das Panorama des pulsierenden Stadtlebens erlaubten. Die gewöhnlichen Gäste harrten in den Wohneinheiten die sich tief im Inneren der Gästeebene befanden und fristeten einen Aufenthalt in einer kleinen Wohneinheit die nur durch künstliches Licht erhellt wurden.
Das Licht fiel direkt auf Draconis der auf dem Boden im Schneidersitz sitzend die Augen geschlossen und die Fingerkuppen aneinander gelegt hatte. Sein Geist war der Macht geöffnet und fokusiert. Seine Gedanken formierten sich um den Gefangenen Tanus. Wie sollte er ihn aus den Händen der Imperialen bekommen? Er brauchte ihn wenn er das Rätsel um dieses Artefakt lösen wollte. Der Gefangene brauchte eine Amnestie. Doch wie würde er eine Amnestie erhalten? Er musste den Elom für das Imperium wichtig machen, er musste ihn unersetzbar machen.
Das war der einzige Weg um dem Elom das Schicksal welches der Inquisitor den Überlebenden der Razzia versprochen hatte zu entgehen. Doch wie sollte er das schaffen?

Der Sith erhob sich aus seiner Position und setzte sich an das Terminal und schaltete die HoloNet Übertragung ein. Mehrere Sendungen über die anhaltenden terroristischen Aktivitäten auf Coruscant flimmerten über die holographische Erscheinung. Ein großer Industrieller oder anderweitig mit astronomischen Creditsummen begüteter Minusmensch der Gesellschaft wurde gekidnappt und nun festgehalten. Der Sith Lord hörte nur mit einem Ohr zu, war zu sehr von seiner Idee beseelt den Elom für sich zu beanspruchen. Immer wieder hörte er kleine Schnippsel aus dem großen Beitrag über die Entführung bei der selbsternannte Terrorismusexperten die Frage behandelten, was diese „Defender“ denn womöglich beabsichtigen würden.
Weiter wurde über einen kürzlich zurückliegenden Bombenanschlag gesprochen und inwieweit dieser mit den terroristischen Aktivitäten der „Defender“ oder womöglich einer neuen Terrorzelle, die eine Nachahmerorganisation darstellt, in Verbindung zu bringen sei. Neue Indizien, so die Fachmänner, könnten auch Zweifel an einem „Defender“Verbindung zum Anschlag sähen. Die Diskussion ging weiter, doch interessierte sich der Sith Lord nicht für das Schicksal irgendeines Legaten und anderen Wesen die dabei gestorben waren. So war der Lauf der Dinge.
Doch bei der Betrachtung dieser Diskussion kam ihm eine Idee. Wenn der Elom ihm, angeblich, Informationen über einen bald stattfindenden Anschlag geben und als Schläfer in die Zelle zurückkehren würde, wäre sein Leben gerettet. Die wichtigen Informationen könne er ja schließlich nicht in einer Sitzung von dem Elom erhalten.
Stattdessen würde er ihn so an sich binden, ihn zu seinem Instrument machen. Er würde diesen Anschlag oder diese Zelle aufdecken wollen.

Der Sith stand auf und sah sich in seiner Wohneinheit um. Er würde zur Zelle des Elom gehen müssen und ein weiteres, fingiertes Verhör durchführen müssen.
Doch wie sollte er sich mit dem Elom besprechen wenn die Zellen imperialer Zellen video und audio überwacht werden? Der Elom wusste nichts von seinem Vorhaben, er hielt ihn für den Jedi der irgendwie in seinem Geist und mit dem Artefakt verbunden war. Immer noch ein großes Fragezeichen, ein Fragezeichen welches er so bald wie möglich wegschaffen musste. Doch alles zu seiner Zeit. Er würde den Elom erneut irgendwie betäuben müssen, sodass er nur mit „ja“ und „nein“ antworten können würde, den Rest würde er verbal schaffen. Das war eine Idee die ihm aussichtsreich erschien. Mit wehender Soutane verließ er das Quartier und machte sich auf den Zellenblock aufzusuchen in dem der Elom sich befand.


Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Darth Gänge – Darth Draconis
 
Coruscant - obere Ebenen - Zentralraumhafen - Bar „Cockpit“ - Tomm, War, Will

Will hatte den Mann eingehend gemustert. Bereits als er auf ihren Tisch zugekommen war. Im Verlauf des Gespräches zwischen dem Fremden, der sich als Sam vorstellte, und Tomm glaubte Will deutlich herauszuhören, dass die beiden sich bereits länger kannten. Das beruhigte ihn. Wenn Tomm diesem Kerl vertraute, dann reichte ihm das erst einmal. Nicht, das er deshalb keine Vorsicht walten lassen würde. Dieser Sam war immer noch ein Fremder. Ein Freund eines Freundes. Als ihm Sam die Hand entgegenstreckte ergriff er diese, und ließ Sam einen kräftigen Händedruck zukommen. Gleichzeitig aktivierte er sein Implantat. Das vorher etwas stumpfe Grün seines linken Auges wurde zu einem leuchtenden Gelbgrün. Mit seinen Zwei unterschiedlich farbigen Augen musterte er den Mann weiter. In Wills Blickfeld tauchten eingeblendete Daten auf. Umgebungsdaten wie Beleuchtungsstärke, Temperatur, Schalldruckpegel und Windrichtung, Positionsdaten wie Himmelsrichtungen, Höhe, Breiten- und Längengrad, eine Karte der näheren Umgebung, Uhrzeit, Ladestandanzeige, Zugriff zum Holonet und etliche weitere Daten. Schnell nahm er mit seinem Implantat zwei Bilder von Sam auf. Er würde später mal etwas nachforschen. Das Gespräch ging danach noch einige Zeit in für Will wenig verständlichem um die Ecke geredetem weiter. Irgendetwas hatte dieser Sam anscheinend erlebt, das ihm immer noch Probleme bereitete. Wenn er es richtig verstand, dann soff der Kerl wohl. Coruscant mochte er überdies auch nicht. Was Will gar nicht verstehen konnte. Coruscant war doch toll.

Als Sam auf Tomms Blicke nach draußen aufmerksam wurde, hatte er selbige bereits bemerkt. Will konnte an dem YT-2400 nichts Besonderes entdecken. Möglicherweise glaubte der Jedi ja das Schiff zu kennen. Obwohl es sicherlich tausende dieser Schiffe allein auf Coruscant gab. Oder ihm war vielleicht etwas an eben jenem Schiff aufgefallen. Auf jeden Fall wollten die beiden älteren Herren sich das ganze wohl genauer ansehen. So war es wohl Zeit aufzustehen und zu gehen. Doch er würde abwarten, bis die anderen beiden aufstanden. Dann würde er ihnen in kurzem Abstand hinterher trotten und ihnen etwas Zeit für sich lassen. Scheinbar hatten die beiden sich ja einiges zu erzählen. Sobald sie irgendwo wären, wo er sich zurückziehen und meditieren könnte, würde er die beiden alleine lassen. Da waren ein paar Sachen, Gefühle, Emotionen und Gedanken, mit denen etwas nicht ganz stimmte. Irgendwie war da ein Fehler im Muster seiner Gedankengänge. Es war definitiv etwas falsch. Er konnte es nicht fassen, keinen Finger darauf legen, doch es war da. Damit sein Jedibegleiter nichts von seinen Sorgen merkte und um Tomm nicht zu beunruhigen, konzentrierte er sich auf seine geistige Abschirmung und versuchte verstärkt im Geiste „Pazaak zu spielen“.


Coruscant - obere Ebenen - Zentralraumhafen - Bar „Cockpit“ - Tomm, War, Will
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ vor Cris Zimmer || ▫ Mara S.

Merkwürdig, sie wusste doch ganz genau, dass Cris in seinem Zimmer war, warum also machte er nicht auf!? Mensch, irgendwie lief nichts wie es sollte, jetzt stand sie hier wie bestellt und nicht abgeholt, zumindest sah dies so aus, während sie darauf wartete, dass diese verflixte Tür endlich aufging. Tja, nur dass sich rein gar nichts tat und dies wohl auch in den nächsten Minuten nicht anders sein würde. Mara seufzte. Wenn sie sich schon mal was vornahm musste es ja irgendwie schief gehen. Warum plante sie überhaupt noch, wenn sie am Ende eh alles über den Haufen werfen konnte!? Die Blondine verschränkte die Arme vor der Brust und öffnete sich der Macht. Sie konnte Cris deutlich spüren und die andere Person ebenso. Allerdings schien der junge Mann gerade beschäftigt zu sein und demnach konnte sie ihr Anliegen auch verschieben. Immerhin sah es reichlich bescheuert aus hier zu stehen. Nicht dass es sie interessierte was andere denken mochten, denn dies war ihr ziemlich gleichgültig. Dennoch sah es einfach doof aus und zum anderen konnte sie mit der vergeudeten Zeit auch etwas anderes anfangen, etwas was wahrlich sinnvoller war. Chesara war nicht da, Cris beschäftigt und Vorin ebenso. Wundervoll! Tja, was machte sie jetzt!? Natürlich konnte sie, wenn sie wollte Jo aufsuchen, aber sie wollte ihre Meisterin in Ruhe essen lassen und zum anderen, wollte sie ihr auch nicht ständig auf die Pelle rücken, von daher würde sie sich etwas anderes einfallen lassen.

Das Honey House war nicht unbedingte in Ort, denn sie mochte, aber er war recht sicher. Dummerweise bot er nicht wirklich viel an und da sie keine Lust hatte von irgendeinem Freier angesprochen zu werden, denn dies hätte ihr zu ihrem Glück wahrlich noch gefehlt. Nun ja, gerade als ihre Gedanken sich damit beschäftigten eine Lösung zu finden, erschien Vorin an ihrer Seite und sprach sie an. Mara zuckte leicht zusammen, die zum einen nicht mit seinem Erscheinen gerechnet und zum anderen so versunken in ihre Gedankenwelt gewesen war, dass sie sich nun erschreckte.


„Oh! Du hast mich erschreckt!“


Sie sah ihn an und lächelte. Dieser Blick genügte um ihre Gefühle erneut aufflammen zu lassen. Die Liebe zu ihm, die niemals versiegt war. Wie gern hätte sie ihn jetzt geküsst, sich in seine Arme geschmiegt und sich einfach von ihm halten lassen. Oh Gott, wie sehr er ihr doch fehlte! Mara hatte schmerzlich in Erfahrung bringen müssen, dass Liebe, zumindest wahre Liebe so viel mehr bedeutete als bloße Verliebtheit. Sie hatte erkannt, dass ihr Leben nicht mehr vollständig war, seit sie den Fehler begangen und ihn von sich gestoßen hatte. Gleich was sie dazu veranlasst hatte, es war geschehen und sie würde alles daran setzten ihn zurück zu erhalten. Wenn es nicht funktionierte, würde sie ihn aufgeben müssen, dies wusste sie. Aber dann würde sie ihn gehen lassen, gleich wie sehr sie dies schmerzen würde. Wahre Liebe bedeutete auch aufzugeben, wenn man merkte, dass er andere nicht so empfand wie er einst empfunden hatte. Es wäre egoistisch ihn nicht gehen zu lassen und sie war nicht egoistisch. War es nie gewesen.

Sicherlich konnte man gewisse Wünsche vielleicht auch als egoistisch ansehen, aber sie waren es letztlich nicht. Sie liebte ihn ja, sie liebte ihn über alles und sie würde ihr Leben für ihn geben, würde alles tun. Wenn er verlangen würde sich von ihm zu entfernen, wenn er verlangen würde, dass sie nie wieder mit ihm reden sollte, sie würde es tun. Sie würde es akzeptieren und sie würde sich daran halten, auch wenn dies bedeuten würde einen Teil von sich selbst zu vernichten. Doch auch damit würde sie leben können. Auch wenn sie hoffte, dass dem nicht so war, dass sie beide eine Chance erhielte, so wusste sie auch dass die Chance dazu fünfzig zu fünfzig standen, wenn nicht gar noch schlechter. Doch die Hoffnung starb bekanntlich zu letzte und warum nicht hoffen, wenn es noch Hoffnung gab!? Sie lächelte ihn an und ihre Augen strahlten, als er wissen wollte ob sie reden könnten. Mara nickte. Natürlich konnten sie. Darauf hatte sie gewartet.


„Klar können wir reden. Nein, es ist nicht wirklich ungünstig. Eigentlich wollte ich mit Cris sprechen, mich bei ihm bedanken, aber er scheint gerade keine Zeit zu haben.“

Sie seufzte leicht und schüttelte den Kopf, wobei ihr langes blondes Haar um ihren Kopf schwang.


„Also, über was möchtest du mit mir reden!?“

Gebannt sah sie ihn an. Ihr Herz pochte ihr bis zum Hals. Vielleicht würde sie jetzt erfahren, was ihre beider Zukunft anging. Maras Hoffnung stieg, stieg bis ins unermessliche und wenn sie enttäuscht werden würde, würde sie tief fallen, sehr tief, aber dieses Risiko ging sie ein. Sie war auf alle gefasst, zumindest hoffte sie dies.

Ihre blauen Augen funkelten, die Lebensfreude war in sie zurück gekehrt. Auch wenn sie nicht gänzlich Einzug gehalten hatte, dennoch hatte sie sich etwas gewandelt und an dieser Wandlung hielt sie fest. Ihr Leben hatte sich verändert nach ihrer Unterredung mit Chesa, nach ihrem Selbstmordversuch und sie wollte, dass es sich auch weiterhin veränderte. Jetzt hatte sie in Ziel vor Augen, eines, nach dem sie greifen konnte, welches ihr wichtig war und dem sie folgen würde.


|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ vor Cris Zimmer || ▫ Vorin ▫ Mara S.
 
[Coruscant - obere Ebene - Landebucht - In der Teroch A'den - Alaine Aren und Shao Lung in der Garderobe]

Der kleine Peilsender in der Hand des jungen Schülers, der vor Wut und Kraft nur so strotzte, blinkte und sendete munter Daten an einen Empfänger seines Besitzers, welcher wie Alaine bemerkte wahrlich kein Meister in Sachen Spionage war.
Das Verlangen der Sith Raubkatze, die ihrem Schüler in die Augen sah, nach einer Erklärung was für einen Ärger ihr Schüler so magisch anzuziehen schien musste unbedingt gestillt werden und bedarf keinem Aufschub mehr.
In einer flüßigen Bewegung wirbelte der Schüler seine Meisterin kurz herum und beförderte sie somit sanft mit dem Rücken an die Wand der Garderobe, sein rechter Arm stemmte seinen Stahlharten Körper an der Wand in Höhe ihrer Schulter ab.
Shao schloss kurz seine Augen nur um sie kurz darauf wieder zu öffnen, als würde er in Gedanken seine Vergangenheit hervorkramen um sie Wahrheitsgemäß wiedergeben zu können.

"Wie ihr wünscht Meisterin ich werde euch berichten wer mit welchem Grund nach mir sucht und nach meinen Fähigkeiten oder meinem Leben trachtet."

Flüsternd und in einer tiefen Tonlage entflohen die Worte aus dem Mund des jungen Zabrak, als er in einer für ihn normalen Tonlage weitersprach drehte er sich weg von seiner Meisterin um sich eines der neuen Hemden, die seine Meisterin für ihn gekauft hatte anzuziehen.

"Ich habe euch doch erzählt das ich eine Vergangenheit als Krieger für ein Verbrechersyndikat hatte bevor ich zum Orden kam, nun um genau zu sein waren es die Hutts denen ich diente zumindest dachten sie das ich ihnen dienen würde. Nach kürzester Zeit legte ich eine steile Karriere als Kopfgeldjäger bei ihnen hin und tötete ihren damaligen Champion bei einem brisanten Auftrag. Den sie ihm auftrugen nur um dann an der Spitze der Kopfgeldjäger der Hutts zu stehen und die wirklich lukrativen und herausfordernden Aufträge zu erhalten.
Zu meinem Glück hatte ich eine der besten Ausbildungen im Kampf genoßen die es für nicht Jedi oder Nicht Sith in der Galaxis gab. Nun die Kehrseite der Medaille zeigte sich erst nachdem ich mich dafür entschied meine noch nicht geförderten Talente nutzen zu lernen und mich sozusagen von den Hutts abwendete, die jedoch nicht sehr erfreut darüber waren oder sind ihren besten Kopfgeldjäger zu verlieren..."


Er legte eine Kurze Sprechpause ein um sich die Hose seines brandneuen festlichen Anzugs zu greifen um dann vorsichtig hineinzuschlüpfen und den Gürtel einzufädeln, er stopfte das Hemd in die Hose und legte die Krawatte um den Hals um dann festzustellen das er noch nie so etwas in der Art gebunden hatte und so stellte er sich auch an.
Nachdem es ihm zu blöd wurde legte er sich die Krawatte um wie einen schwarzen Satinschal, warf sich dann sein Jackett über die Schultern und schlüpfte mit den Armen in die Ärmel die er dann noch kurz zurechtzupfte.

"... so und bevor wir zu eurer Festivität gehen werde ich diesen Sender noch an ein anderes Shuttle hängen wenn ihr nichts dagegen habt natürlich Meisterin."

Mit einem leichten Anflug eines Schelmischen Grinsens schlüpfte er in seine Lederschuhe und schnürte sie, dann fiel ihm noch ein das er noch etwas vergessen hatte. Ein schneller Griff nach seinem Schulterholster später befestigte er sich selbigen unter seinem Jackett, stellte seinen rechten Fuß auf einen kleinen Hocker und schnallte sich eine kleine schwarze Lederscheide inklusive dazugehöriges Messer an den rechten Unterschenkel.
Seine Meisterin hätte doch wohl nicht geglaubt das er allen Ernstes unbewaffnet aus seinem Schiff gestiegen wäre.
Er sah ein wenig lächerlich aus mit der schwarzen Satinkrawatte die er wie einen Schal über seinem weinroten Hemd trug obwohl ihm ansonsten der schwarze Anzug in Kombination mit dem weinroten Hemd sehr gut stand und ihm sogar eine sportliche Eleganz verlieh durch ihren Taillenbetonten Schnitt.
Aufrecht stand er vor seiner Meisterin und streckte die Arme ein wenig von sich um ihr Urteil zu empfangen.

Seine Gedanken drehten sich sogleich um die Festivität auf die sie nun gehen mussten und wie stocksteif und langweilig es wohl sein würde, was würde er tun können während sich seine Meisterin mit Politikern über irgendwelchen uninteressanten Kram unterhalten würde, es wird sich zeigen.
Allem voran hoffte er das er sich an solchen Gesprächen nicht beteiligen musste.

[Coruscant - obere Ebene - Landebucht - In der Teroch A'den - Alaine Aren und Shao Lung in der Garderobe]
 
Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Großer Saal | Vorin, Mara J., Sinoue, Steven und Trayla

"In Ordnung, versuchen wir es noch mal, dann reicht es erst mal für heute."

Sie nickte leicht und schloss lächelnd wieder die Augen, sie atmete tief durch und Konzentrierte sich wieder. Langsam abwartend suchte sie wieder, wie zuvor die Präsenz die sie als Vorin erkannte. Schnell hatte sie die Bilder vor sich und auch die Gefühle, das gefiel ihr sehr viel besser als das was sie zuvor erlebt hatte. Sie seufzte zufrieden als sie selbst etwas dieser Gefühle in sich aufnahm. Dann jedoch stutzte sie als sie den Werkzeugkasten sah, sie fragte sich wie diese ganzen guten Gefühle mit einem Werkzeugkasten zusammenhingen.

"Spürst, bzw. siehst Du etwas?" Sie legte den Kopf leicht schief „Ja Meister…ich spüre…wohlwollen, Glück und Freude…und…ehm ich sehe einen Werkzeugkasten…“


"Super, auf dem Gebiet können wir also ein paar Schritte weitergehen, die Grundlagen gehen Dir offensichtlich leicht von der 'Hand'. Morgen reden wir ein bisschen, bzw. wenn Du fragen hast, gibt es womöglich Antworten."

Sie schmunzelte und öffnete die Augen, sie war erschöpft und hatte Hunger und Durst, es war gut dass sie das erste Training nun überstanden hatte und er stolz auf sie war. Das machte auch sie mächtig stolz. Sie lächelte breit und nickte.

„Ja Meister!“

"Und ich werde mir mal anschauen, wie fit Du bist, und wie es um deine Kampffähigkeiten bestellt ist. Bis dahin ruhe Dich aus und habe noch einen schönen Tag. Mach’s gut, bis morgen dann."

Kampf, das wäre ein Manko, sie konnte nicht Kämpfen, hat es nie gekonnt und war sich nicht sicher ob sie das jemals können würde. Sie wollte niemanden verletzten und hatte schon jetzt leichte Vorurteile gegen das Kämpfen. Aber sie würden sehen was passieren würde. Sie senkte Höflich den Kopf.

„Ja Meister, bis Morgen“

Sie sah ihm nach wie er sich erhob und davon ging, sie selbst blieb noch sitzen und streckte sich, sie würde etwas essen gehen, ja das war nun eine sehr gute Idee. Bisher hatte sie nichts zu meckern gehabt es war eine vollkommen neue Erfahrung für sie mit Vorin, ihrem neuen Meister und sie freute sich auf den Morgigen Tag, dem Gespräch und dem weiteren Training. Langsam erhob auch sie sich und sah sich kurz um. Steven saß wie schlafend auf einem Sessel, also wollte sie ihn nicht wecken und auch die anderen Sprachen miteinander also wanderte sie selbst los.

Sie kam in eine Art Küche und machte sich dort etwas zu essen. Sie seufzte leise und trank etwas während sie so allein dort sah. Sie dachte über den Tag nach, ließ ihn nochmal Revue passieren. Eigentlich war es ein sehr erfolgreicher Tag sie hatte einen Meister gefunden und hatte scheinbar ein Talent für die Macht. Sie grinste leicht und erhob sich wieder, langsam ging sie in ihr Zimmer und legte sich dort hin. Gähnend legte sie sich auf ihr Bett und schlief sofort ein.

Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Traylas Zimmer| Trayla
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Gänge – Darth Draconis

Eine subtile Unruhe durchzog die Gänge des imperialen Verwaltungszentrums von Coruscant. Etwas stand bevor, doch so wirklich wissen was vor sich ging, das tat niemand. Oder behauptete es zumindest. Manchmal war es eben doch schlauer nicht alle Karten offen auf den Tisch zu legen sondern stets etwas in der Hinterhand zu behalten. Der Sith Lord spürte die Unruhe welche die Bürokraten, Soldaten und sonstigen Diener des Imperiums erfasst hatte. Es war in der Macht deutlich spürbar, sie strömten es förmlich aus, schwitzten diese Unruhe die sie erfasst hatte aus ihren Poren heraus. Sie waren nichts weiter als ein Haufen ängstlicher Ja-Sager die an den Lippen ihrer Vorgesetzten hingen, die Meinung der Vorherrschenden vorheuchelten und hinter ihrem Rücken sich in einem, unbesorgten, sicheren Moment lustig über eben jene kurz zuvor noch vermeintlich verehrten Gestalten.
Der Sith schnaubte verächtlich als einer dieser niederen Maden ihm ins Gesicht sah und, obwohl dieser armseelige Bürokrat es versuchte zu verheimlichen, erschrak und zurückwich. Einem Sith begegneten nur die wenigsten von ihnen, und hier trennten sich die Geister. Die einen buckelten und knieten vor dem erstbesten Lichtschwertträger, doch nur weil sie hofften dadurch in seiner Gunst zu stehen und sich davon einen Vorteil erhofften. Die andere Sorte war jene, welche die Sith kritisch sahen. Sie fielen aus dem Rahmen, aus dem System und waren deshalb so manchem Diener des Imperiums suspekt. Offen aussprechen taten es nur wenige und dann nur im privaten Kreis, den die Sith kritisieren, hieß auch den Imperator kritisieren und dies konnte leicht zum Tod führen.
Ohne weiter den schwächlichen Narren Beachtung zu schenken, ging der Sith seines Weges.
Sie fesselten sich selbst an Ketten die ihnen ihre Existenz schwerer machte als sie es wert waren.
Zu verstehen dass Hierarchie gleichzeitig Fesseln bedeuten, ist zu verstehen dass die Erleuchtung durch die Macht nichts ist was man durch die Gunst eines Sith oder Jedi erlangt. Es ist der Kampf den man ausführt, der Kampf gegen sich selbst, gegen die eigenen Fesseln und Konventionen die einen an ein Weltbild binden das nicht dem entspricht, welches ein freier, ungebundener und damit wirklich mächtiger Geist leben sollte. Soviel hatte Darth Draconis bereits verstanden, nun galt es dies noch in die Tat umzusetzen und seine Ziele zu erfüllen.

Eiligen Schrittes betrat der Sith die kleine Turboliftkapsel und betätigte die Konsole die ihn nun zum Gefängnistrakt bringen würde. Die Transparistahlkapsel bot ein überwältigendes Panorama für dass sich der Sith in diesem Moment jedoch nicht erwärmen konnte. Seine Gedanken zogen sich Unwetterwolken gleich zu. Dieser Ort ekelte ihn mit all seinem Verfall und seiner Falschheit ab. Er wollte etwas ändern und das würde er auch eines Tages. Der Elom würde der entscheidende Schritt zu diesem Unterfangen sein.
Mit einem Handgriff hatte der Sith Lord das Datapad zur Hand welches ihm die spärlichen Informationen anzeigte die der imperiale Geheimdienst über den Gefangenen den sie unter der Kennung B89-C führten. Wie schnell man unter dem Imperium jede Art von Persönlichkeit verlieren kann konnte erschreckend sein, denn das Individuum zählte in einer solchen Gesellschaft nicht. Sie alle dienten zum Ruhmgewinn und Machterhalt des Galaktischen Imperiums. Ein fahler Beigeschmack hatte das Ganze, die Idee jede Form von Persönlichkeit zu verlieren stand konträr zur Ideologie der Sith, die völlig auf die Selbstverwirklichung ausgerichtet war. Vielleicht war es gerade das, was viele Imperiale an den Sith hassten oder gar neideten. Das einzige was zwischen ihnen stand und sie doch verbindete war der Imperator. Auf ihn war alles ausgerichtet. Das war das Ziel.

Ebenso schnell wie die Türen der kleinen Kapsel sich öffneten und die trockene, abgestandene Luft der Gefängnisebene präsentierte verflogen auch die Gedanken des Sith im Malstrom der Zeit. Direkt vor dem Lift flankierten zwei imperiale Soldaten den Eingang zum Turbolift. Einige Meter hinter ihnen befand sich ein halbbogenförmiges Terminal hinter der ein diensthabender Offizier des Geheimdienstes in seiner hellgrauen Uniform seinen Dienst verrichtete. Argwöhnisch betrachtete dieser den Sith, womöglich gehörte er wohl zur letzteren Gruppe Bürokraten. Ohne groß auf die Initiative des Offiziers zu warten trat der Sith vor das Terminal und fixierte den dunkelhaarigen Mann mit seinen Augen.


“Mein Name ist Lord Darth Draconis, und ich bin hier um den Gefangenen B89-C zu befragen um ...“

„Ich brauche zuerst ihre Autorisierung.“

Die Kiefermuskeln des Sith arbeiteten schwer, doch konnte Draconis seine Wut herunterschlucken. Niemand unterbrach ihn ungestraft wenn er nicht mächtiger oder ranghöher war als er, und diese Made war es sicherlich in keiner der beiden Weisen. Doch musste er sich hier beherrschen, er wollte nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen.

“Ich wurde durch Gouverneur Kraym I. zur Interogation dieser Gefangenen autorisiert. Reicht das?“

Er musste seine Wut kontrollieren, seine Mission hatte oberste Priorität, der einzige Grund wieso dieser Büroberserker nicht nur noch ein dampfender Haufen Blut, Eingeweide und andere Körpersekrete war.

„Ich werde Überprüfen, ob das reicht.“

Am liebsten hätte der Sith vor dieser übertriebenen Selbstüberschätzung die Augen verdreht doch hätte Draconis nie zugegeben dass er sich einem unbändigen Stolz, den er oft versuchte abzulegen, verletzt fühlte. Es war ein großes Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Seine Augen ließen den imperialen Offizier nicht mehr los, während dieser gelassen und mit aller Trägheit die er aufbieten konnte die nötigen Formalitäten abcheckte und danach sich mit dem dafür zuständigen Offizier kurzschließ. Die Stimme die aus dem Com zu hören war, schien ihm nur zu vertraut, seine Ungeduld stieg.

„Sie dürfen passieren und werden zur Zelle eskortiert.“

Das war alles Ortegas Werk. Mit ihm hatte der Offizier gesprochen und die fingierte Eskorte diente weniger zu seinem Schutz als zu seiner Überwachung. Am liebsten hätte er den feixenden Offizier erwürgt und mit seinem Blut die grauen, steril aussehenden Wände neu gefärbt. Doch jetzt war nicht der Zeitpunkt für solche Taten, der Tag würde noch kommen.
Stattdessen folgte er dem Soldaten der voranging und ihn durch mehrere, verwinkelte Gänge geleitete. Links und Rechts befanden sich Durastahltüren die jeweils über einen Sichtschlitz verfügten. Die Anzahl der Lebewesen konnte der Sith anhand seiner Machtsinne nicht beschreiben, doch mussten es in mancher Zelle mehrere sein. Der Elom würde sich, aufgrund seines Status als bald zu verhörender und gesundheitlich angeschlagener, mit einer Priorität versehener Gefangener in einer Einzelzelle befinden. Man wollte ja verhindern dass der Außenseiter sich mit Zellengenossen absprechen könne oder gar zum Schutz ihrer Sache gar getötet werden würde.

Der Schritt des Soldaten verlangsamte sich bis er als er vor der Tür stehend den Sichtschlitz öffnet. Nachdem alles in Ordnung zu sein schien, öffnete der Soldat die Tür und lies den Sith eintreten. Der Elom lag auf seinem Bett und starrte die Decke an.


„Seit Tagen macht der nichts anderes.“

Die Worte des Soldaten lies Draconis unkommentiert, stattdessen sah er sich den ELom näher an. Er schien abgemagert, anscheinend aß er nichts mehr. Das Fell des Gefangenen schien grauer und struppiger geworden zu sein. Er zog sich immer mehr zurück, einem Kath-Hund gleich der sich für seine letzten Tage immer weiter vom Rudel zurückzieht und einsam stirbt. Mit einem Nicken entließ er den Soldaten der, wie es ihm schien, nur wiederwillig die Zelle verließ und sich vor der Tür postierte. Nun wandte sich der SIth wieder dem Elom zu.
Als der Sith den Raum betreten hatte, konnte er eine kleine Erhellung der Aura des Eloms spüren. Er schien ihn zu erkennen, erinnerte sich an die subtilen Worte die seinen Geist und nicht sein Ohr erreicht hatten. Er verharrte jedoch auch als die beiden alleine waren immer noch still und starr da. Draconis blickte sich um und erkannte, dass man den Elom wohl unterschätzte wenn man ihn wie im imperialen Bericht als „möglicherweise selbst für die Verhältnisse seiner Rasse als zurückgeblieben“ einstufte. Er hatte erkannt dass seine Zelle video und audioüberwacht wird und daher er weder sich noch den vermeintlichen Jedi offenbaren durfte. Erneut baute er eine mentale Verbindung über die Macht zu dem Elom auf. Seine gesamte Konzentration fokusierte sich nun darin, dem Elom Eindrücke zu vermitteln um ihn erneut zur Kooperation zu bringen.

>>> Mut <<<

Der Sith sammelte erneut Kraft um weitere Impulse zu schicken die der Elom, wenn er es richtig machen würde, verstehen könne.

>>> Hilfe <<<

>>> Freiheit <<<

>>> Vertrauen <<<

Nachdem der Sith fertig war, atmete er tief ein und aus. Diese Technik war anstrengend und die Gefühle die er vermitteln wollte waren nichts was er leichthin erzeugen konnte. In Wahrheit fiel es ihm schwerer als die Technik an sich. Die Begriffe die er vermitteln wollte erschienen ihm falsch. Freiheit war nichts was für einen Sklaven wie dem Elom bestimmt war und Vertrauen war in den Augen des Sith eine reine Selbstblendung. Doch es schien so, als habe er dem Elom einen gewissen Eindruck dieser Gefühle und die damit verbundenen Gedanken ausgelöst. Man konnte nur Hoffen dass die übermittelten Gefühle auch die nötigen und vor allem richtigen Assoziationen auslösen würden. Es schien als kenne der Elom diese Technik länger aus passiver Sicht, vielleicht war er deshalb so empfänglich für seine Versuche.
Der Elom zeigte auch weiterhin nach außen keine Reaktion. Hatte er ihn wirklich verstanden, hatte er begriffen worum es ging? Dass es hier womöglich um sein Leben ging? Er hoffte für diese Kreatur dass sein bisheriger Eindruck richtig war und das Imperium sich in diesem Gefangenen getäuscht hatte und nicht umgekehrt. Einige Minuten sah er den Elom noch still an, versuchte in der Verbindung die er geschaffen hatte zu lesen was dieser dachte. Schließlich wagte er es, eröffnete das Verhör und hoffte dass sein Plan aufgehen würde.


“Subjekt B89-C, sie sind des Hochverrats am Imperium und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagt. Wenn sie kooperieren, könnte es eine Strafmilderung geben. Haben sie mich verstanden?“

Zunächst geschah nichts. Einige Augenblicke geschah nichts. Weder eine Regung noch ein anderweitiges Zeichen dass er es verstanden hatte. Der Sith wollte schon resignieren, als der Elom klar und deutlich nickte. Es war ein kurzes, aber deutliches Nicken.

Sie werden beschuldigt an einem Treffen mehrerer, terroristischer Vereinigungen teilgenommen zu haben. Dort wurden sie auch vom Imperium festgenommen. Ist das richtig?

Diesmal erfolgte das Nicken schneller. Der Sith gewann langsam Zuversicht dass dieser Elom endgültig verstanden hatte was er von ihm wollte.

“Haben sie Informationen über weitere Aktivitäten ihrer Gruppierung die in nächster Zeit geschehen sollen?“

Zunächst zögerte der Elom doch nickte er dann unsicher. Der Sith konnte sich ein wölfisches Grinsen nur schwer verkneifen.

“Würden sie diese Informationen mit dem Imperium teilen?“

Ein Schmerzimpuls erreichte den Geist des Eloms, leicht und nur als ein Wink mit dem Zaunpfahl den der Elom wohl verstand als er das haarige Haupt schüttelte.

Sie würden also eher diese Informationen mit dem Imperium teilen, wenn wir ihr Leben verschonen und sie unter unsere Obhut stellen?

Der Elom schien abzuwarten bevor er antwortete. Anscheinend wartete er ob eine weitere Anweisung folgen würde. Als dieses ausblieb, nickte der Elom. Schlaues Kerlchen. Er würde einen guten Sklaven abgeben.

“Sie denken also dass ihr minderwertiges Leben dem Imperium genug wert ist, um sie zu verschonen? Denken sie wirklich dass es sich hier um eine Lapalie handelt? Das Imperium verhandelt nicht mit Terroristen, es gibt keine Gnade für die Feinde des Imperiums!“

Die gebrüllten Worte hallten in dem kalten Durabeton wieder und schienen den Elom erschrocken zu haben. Ein kurzer Moment der Stille lies diese unnatürliche Situation verebben bevor Draconis weitersprach.

“Doch das Imperium ist gnädig zu jenen die zurück in ihren wohlwollenden Schoß zurückkehren wollen und Buße tun. Ich werde über euer Schicksal entscheiden. Fürs erste reicht das.“

Bevor der Sith Lord sich umdrehte und im Begriff war den Raum zu verlassen, fixierte er den Elom mit seinen Augen an und schickte ihm einen einzelnen Eindruck bevor er den Raum verließ.

>>> Hoffnung <<<


Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Gefangenen Ebene – Darth Draconis
 
°°Imperial City – Verwaltungskomplex – Untergeschoss – Folterbereich – Raum A°° [Nergal, Draconis, Ario]

Der Schlag gegen die Feinde des Imperiums würde verheerend sein und der Schauplatz war perfekt von Nergal gewählt. Das ehemalige Sinnbild von Frieden würde als Werkzeug des Imperiums dienen und nie wieder in dem Glanz der Jedi erstrahlen. Wo einst die Hüter der Republik weilten würde schon bald Blut alle Erinnerungen an sie fortspülen. Doch noch war es nicht so weit. Und auch wenn Ario sich mehr und mehr dieser Mission zugehörig fühlte, als Schüler des Inquisitors, so verfolgte er auch noch eigene Interessen, eine Möglichkeit die sich ihm spontan in den Schoß geworfen hatte.
Seit er mit Alexa seine Mutter verlassen hatte, war ihm nie der Gedanke gekommen sie nochmals auf zu suchen. Doch sein Schicksal hatte rasch einen neuen Lauf genommen und so war er an die Seite des Lord der Sith geraten. Und nun befand er sich erneut auf Coruscant. Womöglich handelte es sich um einen Weg den die Macht für den Adepten vorgesehen hatte und ein Wiedersehen mit seiner Mutter würde für das sprengen weiterer Ketten sorgen. Sobald der richtige Zeitpunkt eintraf würde Ario seinen Meister darauf ansprechen.

Während sie der Turbolift wieder in die Oberen Ebenen beförderte lauschte Ario den Worten seines Meisters und sein Blick huschte von Transportern, Gebäuden und weiteren Anlagen hin und her. Er war auf der Suche und auch in der Macht öffnete er sich. Zu viel Rebellion und Widerstand hatte es in den letzten Wochen gegeben als das man blind durch diese Metropole reisen sollte. Und Nergal hatte recht. Ario kannte das infizierende Gewebe hier. Für jemanden mit genug Verstand war es ein leichtes sich mehrerer Handlanger zu bemächtigen und diese für Gräueltaten zu missbrauchen um dann erneut eine Ebene weiter, durch erhöhtes Ansehen, das Spiel von vorne beginnen zu lassen. Die Absichten eines solchen Verstands waren in diesem Fall nicht von belang. Alleine die Möglichkeit sich auf diese Art und Weise aufzulehnen waren Gift in den Venen des Imperiums. Das hatte der Adept nun verstanden. Und die Jedi hatten sich in dieses Netz eingeschleust und all das Getier und Gesindel auf den Straßen Coruscants für ihre wahnwitzigen Widerstandsversuche benutzt. Ario hatte seiner Zeit genug Verstand gehabt sich aus solchen Machenschaften herauszuhalten, denn es gab immer jemanden mit einer größeren Brieftasche und mehr Möglichkeiten. Zudem war er damals noch an Alexa gebunden. Dies war nun alles anders. Seine Geist war befreit und nun folgte er seinem Meister auf diesem Weg der Säuberung.

Das Bild in der Macht verlangte dem Adepten einiges ab. Zu viele Lebewesen tummelten sich hier auf Coruscant und es viel ihm schwer den Überblick zu behalten. Doch bevor er sich daran gewöhnte hatte wurde er aus seinem Ausflug in der Macht gerissen, als der Lift zum stehen kam. Die Türen glitten zur Seite und Ario blickte in, vor Angst erfüllte Gesichter. Die Präsenz des Inquisitors breitete sich wie eine Welle aus Nebel und Eis aus und lies jedes Lebewesen im Raum erstarren. Keiner rührte sich und man konnte ihren Angstschweiß praktisch riechen. Die Türen glitten wieder zu und der Lift setzte sich erneut in Bewegung und verschwand, ebenso wie die finstere und kalte Aura Nergals. Auch wenn der Adept sich sicher war, dass der durch sie ausgelöste Schrecken noch einen Moment anhalten würde.
Er hingegen hatte sich an diese Präsenz gewöhnt und empfand sie schon fast als heimisch. Sie strotze nur so von Macht, als würde ein Topf, randvoll gefüllt, überkochen und sein innerstes in sämtliche Himmelsrichtungen verbreiten. Und Ario badete sich in dieser Ausstrahlung der Macht. Nicht das er sich in dem Ruhm und dem Können des Inquisitors sonnte und versteckte, viel mehr zog er für sich selbst etwas Kraft daraus, wie ein heiße Mahlzeit an einem nasskalten Tag.

Meister und Schüler erreichten nun endlich ihren Zielort. Die Türen des Lifts glitten auf und sie betraten einen Bereich der sehr stark im Kontrast zu dem, des Geheimdienstes stand. Das Reich der Politik. Auch wenn Nergal sein Vorhaben wahrscheinlich schon vollständig in seinem Kopf trug, so musste er nochmals die 'Befugnis' auf bürokratischer Ebene erlangen. Ario zweifelte nicht an dem Durchsetzungsvermögen seines Meisters, doch war Vorsicht geboten. Die Politik war kein einfach gestricktes Unterfangen. Der Adept war sich sicher das schon einige mit gewissen Anliegen diese Räumlichkeiten zu ihrer Unzufriedenheit verlassen mussten oder ihnen gar schlimmere 'Unfälle' zugestoßen waren. Die gesamte Einrichtung wirkte sehr warm und freundlich, ja fast einladend. Als würde man hier oben alles und jeden in Empfang nehmen. Doch der Schein konnte trügen. Fühlt man sich wohl und gut behaust, so lässt man sich leichter blenden oder gar in eine Falle locken. Hier war jedes Detail, Teil eines ausgeklügelten, hinterhältigen Systems.

Es dauerte zwar seine Zeit, aber die geplante Aktion war nun offiziell genehmigt. Wie erwartet hatte Nergal ganz diplomatisch alles in die Wege leiten können, sodass sich das Sith-Gespann nun auf dem Weg zum Jedi-Tempel befand. So erreichten sie kurze Zeit später einen öffentlichen Teil der Oberen Ebenen.


„Tatsächliche habe ich ein kleines Anliegen, Meister. Seit meinem Aufbruch von Coruscant und dem Zusammentreffen mit euch, habe ich eine gewaltige Entwicklung durchgemacht. Jedoch ging ich nicht davon aus, alsbald wieder hier auf Coruscant zu sein. Doch mit dieser Tatsache drängte sich mir ein Gedanke auf, eine Möglichkeit, welche ich ungern verstreichen lassen würde. Natürlich steht eure und damit auch meine Mission hier in jeglichem Vordergrund. Doch würde ich gerne, sobald unsere Arbeit hier getan ist, meine Mutter auf suchen...“wobei sein Blick starr in der Ferne hängen blieb und sich seine Augen verengten.„Dies eilt jedoch nicht. Des weiteren würde mich interessieren, was meine Aufgaben bei der Befreiung vom Widerstand sein werden.“

Zwar hatte Ario das Grundkonzept des Ganzen verstanden, doch welche Rolle er dabei spielen sollte, würde oder auch nicht würde, konnte er bisher nicht in Erfahrung bringen.

„Ansonsten unterziehe ich mich gerne weiter eurer Ausbildung, Lord Nergal.“

°°Imperial City – Obere Ebenen – öffentliche Promenade°° [Nergal, Ario]
 
[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | ein Arbeiterviertel | Wohnblock | Apartment „D-4567“ | allein ]

Der Schlaf – eine geruhsame, (meist) erholsame Phase am Tag. Leichtfüßig bewegte sich der Cathar in seinen Träumen. Sämtliche Schmerzen und alle Leiden, die derzeit seinen Körper befallen hatten, rückten auf einen Schlag in den Hintergrund. In diesen paar Stunden fühlte sich Crado wieder völlig gesund. Ruhig atmete das Katzenwesen, das auf der ramponierten Couch schlief, ein und aus. Selbst das nervige Knarren nahm er in diesem erholsamen Zustand nur ganz beiläufig wahr. Der junge Jedi sammelte langsam neue Kräfte. Doch der Schlaf frischte nicht nur seine Kraftreserven auf, sondern durch seine zarte Bande mit der Macht heilten ebenso die letzten Wunden weiter. Unbewusst erholte sich das Katzenwesen so allmählich von den verbliebenen Anzeichen vom Kampf gegen den Sith.

Zu früh kündigte sich der neue Tag an. Die große Reklametafel, die man an der gegenüberliegenden Hauswand angebracht hatte, hatte schlagartig den Farbton – und damit auch den beworbenen Inhalt, der stets im besten Licht zu sehen sein sollte – gewechselt. Nun drang das künstliche Licht in einem penetranten Einfallswinkel durch die etwas getönten Scheiben und traf dabei gnadenlos auf das sehr entspannte Gesicht des schlafenden Crado. Sofort änderte sich dessen Miene. Mit der linken Pranke schirmte er blitzschnell die geschlossenen Augen ab. Gleichzeitig huschte kurz ein knapper Fluch in seiner Muttersprache, Catharese, über die Lippen, während er sich dabei schwerfällig von dem alten Sofa erhob – natürlich unter lautem Quietschen und Knarren. Schlaftrunken tapste das Katzenwesen danach in das winzige Bad, um die Zähne zu putzen und die verbliebene Müdigkeit zu vertreiben.


„Solche Werbung besitzen die armen Viertel in Nar Shaddaa nicht...“, brummte der Cathar mit recht verschlafener Stimme. „... zum Glück. Das übersteht keiner auf lange Zeit.“

Mit einem großzügigen Gähnen, das nicht hinter einer Hand versteckt wurde, kehrte der Jedi-Ritter, nachdem er alle Kleinigkeiten im Bad erledigt hatte, in das Wohnzimmer zurück. Dieses Mal führte ihn sein – weiterhin schlaftrunkener – Weg in die Küche. Nebenbei bemerkte er in der Macht, dass Noomi ebenfalls aufgestanden war. Begleitet von einem lauten Magenknurren öffnete er den lauten Kühlschrank und holte einen halbvollen Milchbehälter, ein paar Tüten und ein Brot heraus. 'Völlig frisch scheint kein Lebensmittel mehr zu sein', dachte das Katzenwesen und schloss die Türe wieder. Ihm blieben trotzdem nicht viele Alternativen für ein Frühstück übrig, denn über Geld verfügten weder die Nautolanerin, noch er. Plötzlich hörte er einige Geräusche hinter sich. Noomi hatte ihr Zimmer verlassen und gesellte sich nun zu ihrem struppigen Mentor.

„Guten Morgen“, begrüßte ihn die Padawan.

„Ebenfalls einen guten Morgen“, entgegnete der struppige Cathar und brachte trotz etwas schlechter Laune ein Lächeln zustande. „Leider haben wir kaum noch genießbare Sachen, die ich bedenkenlos bei einem echten Frühstück anbieten könnte.“

Durch einen Schritt zur Seite ließ er seine Schülerin einen Blick auf die Lebensmittel werfen. Auch sie schien das Problem augenblicklich zu erfassen. Selbst der Brotlaib hatte mittlerweile schon eine dünne Schicht aus grünem Pilz auf der festen Kruste. Ohne weitere Worte zu verlieren nahm Crado, der langsam wach wurde, die paar Lebensmittel und warf sie in den Mülleimer. Danach erwiderte er Noomis fragenden Blick. Erst einmal war ein Schulterzucken die Antwort. Nachdenklich kehrte der Jedi-Ritter in das Wohnzimmer zurück, verzichtete aber auf der Couch Platz zu nehmen. Sollten sie schon jetzt zum Honey House aufbrechen? Diese eine Frage drängte sich allmählich mehr und mehr in den Vordergrund seines Bewusstseins. Ein weiteres Mal sah der Cathar zu der Padawan. Sollte er sie auf diesem Weg mitnehmen? 'Sie könnte wieder mit anderen Padawanen ins Gespräch kommen', überlegte der Jedi und suchte bei seinem spärlichen Gepäck nach einem weiten Oberteil, um schnell das eigene Lichtschwert vor neugierigen Augen verstecken zu können.

„Wir sollten im Honey House frühstücken“, entschied er nach einer Weile und wühlte dabei in dem ziemlich kleinen Wäscheberg, den er sein eigenen nannte. „Dort triffst du vielleicht auf Trayla oder einen anderen Padawan. In der Zeit hat vielleicht auch Chesara einen Moment für mich...“

Endlich fand er einen schmutzigen Poncho, der seinen Bedürfnissen gerecht wurde. Rasch warf sich das kräftige Katzenwesen diesen braunen Fetzen über. Der Stoff war leicht. Ließ ihm ziemlich viele Freiheiten zum Bewegen. Crado nickte bei diesem ungewohnten Gefühl. 'Ein echter Unterschied zu meinem alten Mantel', dachte er sich und griff danach nach seinem deaktivierten Lichtschwert. Fast automatisch befestigte er den metallischen Zylinder an seinem schmalen Gürtel. Plötzlich schnurrte der Cathar völlig zufrieden. Noch einmal ließ er seinen Blick durch das sehr muffige Appartement – hauptsächlich das Wohnzimmer – schweifen. Danach verließen beide schweigend die Wohnung und suchten sich einen Weg zur nächsten Station für die Repulsorbahn. Auf den schmalen Straßen, die allein den Fußgängern vorbehalten war, verbarg Crado automatisch seine natürliche Verbindung zur Macht, denn niemand sollte auf ihn oder seinen Schützling aufmerksam werden.

„Halte dich stets im Hintergrund...“, wies er seine Schülerin mit gedämpfter Stimme an. „Egal was passieren sollte. Okay?“

[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | ein Arbeiterviertel | auf dem Weg zur Station für die Repulsorbahn | mit Noomi, andere Anwohner im Hintergrund ]
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Von Gefangenen Ebene zur Folterebene – Darth Draconis

Der erste Teil des Werkes war getan. Durch die Fügung der Macht hatte er es geschafft dass der Elom eine Art Geständnis abgelegt und sich der Sache des Sith, ohne dass dieser es wusste, verschrieben hatte. Für den Sith gab es nun nur noch eine Hürde die er bewältigen musste. Lieutnant Ortega. Der Wachhund des imperialen Geheimdienstes, ihm an die Seite gestellt um ihn behilflich zu sein, vor allem aber um über die Machenschaften des Sith Lords zu wachen. Während die Turboliftkapsel erneut nach oben raste, eröffnete sich ihm ein weiteres Mal der panoramahafte Blick über die nie schlafende, planetenweite Stadt.
Lautlos glitten die Türen der Turboliftkapsel auf als er die mittlere Ebene de Kellergewölbes erreicht hatte. Lieutnant Ortega wartete hier auf ihn in einem der kleinen Besprechungsräume zwischen den vorrübergehenden Arrestzellen und den Folterräumen. Hierhin sollten sie sich zurückziehen um über den weiteren Verlauf zu diskutieren.
Der Sith Lord seinen Adjutanten und heimlichen Überwacher beim ersten Verhör des Eloms nicht nur vor den anderen Offizieren öffentlich gedemütigt sondern war auch ohne sein Wissen erneut zu dem Gefangenen gegangen um ein eigenes Verhör durchzuführen.
Alles in allem hatte er es sicherlich geschafft dem Spitzel einige Nerven zu vernichten.
Wenige Schritte brauchte es nur um zu den entsprechenden Räumen zu bekommen, der Sith wollte keine Zeit verlieren den er wollte den Elom Tanus so schnell wie möglich in seine Hände bekommen.
Ortega hatte Fehler begangen. Der Elom wäre beinahe wegen dem Lieutnant gestorben, andere Gefangene hatten ihre Verhöre nicht überlebt weil Ortega die stationäre Behandlung dieser Delinquenten verweigert hatte. Der Trotz und Hass den Rebellen gegenüber hatte ihn blind gemacht und dem Sith einen perfekten Vorwand geliefert sich des unbequemen Lieutnants zu entledigen.

Lange lies Ortega nicht mit einer Reaktion warten als Draconis den kleinen grau gestrichenen und mit mehreren Visualisierungsterminals ausgestatteten Raum betrat. Kaum hatten sich die Türen wieder hinter ihm geschlossen begann ein Wortschwall erregter, ja gar zorniger Worte dem Sith entgegenzuwehen.


„Bei allem Respekt, was fällt euch eigentlich ein?!“

Der Zorn des imperialen Offiziers war ihm deutlich anzusehen. Mit hochrotem Kopf stand er auf und stützte sich mit seinen Händen auf den metallischen Tisch vor ihm ab. Sein Zorn war selbst in der Macht spürbar, seine Aura schien erregt und voller negativer Schwingungen zu sein. Der Sith lies sich von diesem Emotionsausbruch nicht verführen und schlenderte mit einer beinahe unheimlichen Gelassenheit vor Ortega.

„Nicht nur dass sie das Verhör abgebrochen haben und mich persönlich angegriffen haben, sie haben auch noch den imperialen Gefangenen B89-C frei von jedwegem imperialen Protokoll verhört!“

Die Stimme des Menschen hatte eine unerhörte Lautstärke angenommen. Der Sith verzog angewidert die Mundwinkel. Dieser Mann beherrschte nicht seine Emotionen, stattdessen ließ er sich von ihnen wie ein Blinder leiten. Sie führten ihn einem Banthaschäfer seine Banthas gleich an.

“Lieutnant, ihr Prestige sollte ihre geringste Sorge sein. Gouverneur Kraym hat hat mir und nicht ihnen den Oberbefehl über diese Verhöre gegeben. Es liegt in meinem Ermessen wen ich wie und wie oft verhöre. Sie hingegen machen viele andere Dinge, außer sich um die Gefangenen zu kümmern und ihr Überleben zu sichern. Ihre Aufgabe ist es lediglich meine helfende Hand zu sein, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt sind mich zu bespitzeln.“

Die Worte des Sith Lords zerschnitten die Luft sausend einer Klinge gleich und setzten durch seine Anschuldigung, von der beide wussten dass sie stimmte, die Krone auf.

„Wie könnt ihr es wag…“

Weiter kam der Offizier nicht, den eine kalte, unsichtbare Hand legte sich um seine Kehle und erschwerte ihm die Atmung. Zuerst versuchte er sich nichts anmerken zu lassen, doch dann tat er das, was jedes Opfer des Machtgriffs instinktiv tat, er griff sich an seine Kehle und versuchte erfolglos sich des eisernen Griffs des Sith Lords zu entledigen.

“Nein Ortega. Wie können sie es wagen.“

Nun fokusierten die bisher eher belustigt ausschauenden Augen des Sith den Mann mit einer eisernen Kälte.

“Ich werde sie Gouverneur Kraym und dem Imperator persönlich berichten, dass sie es waren der meine Arbeit hier auf Coruscant aktiv behindert hat. Sie werden die Konsequenzen ihrer Handlung vollständig tragen.“

Die Augen des Offiziers weiteten sich erschrocken und er japste nach Luft. Das Grunzen und Grollen welches seiner Kehle zu entnehmen war, lies darauf schließlich wie wütend ihn seine Hilflosigkeit dem Sith gegenüber machte.

“Desweiteren setzte ich sie, als entgegenkommen meinerseits, davon in Kenntnis dass ich den Gefangenen B89-C, oder nennen wir ihn doch einfach bei seinem Namen Tanus, aus imperialer Haft und unter meine Aufsicht stellen werde.“

Der Sith lockerte den Griff und lies Ortega wieder atmen. Dieser hielt sich den Hals und sah Draconis angriffslustig an.

„Mylord, seid ihr des Wahnsinns? Er belügt euch, er gibt falsche Tatsachen vor! Er weiß nichts, beim Imperator er ist ein degenerierter und geistig minderbemittelter Delinquent! Wie könnt ihr euch täuschen lassen?

Mit vor Wut zittriger Stimme erhob er erneut die Stimme bis ihm klar wurde was er tat und seine Lautstärke mäßigte.

„Das Imperium verhandelt nicht mit Terroristen!“

Die Worte kamen mit einer Bestimmtheit als wolle er an die Sache appellieren derer sich beide nach seiner Meinung nach angeschlossen hatte. Doch er verstand nicht dass ein Sith wie Draconis nicht dem Imperium, sondern der eigenen Macht diente und das Imperium nur Mittel zum Zweck war.

“Das wird es auch nicht. Lieutnant Ortega, sie brauchen sich von nun an keine Sorgen mehr über solcherlei Dinge zu machen. Es wird alles gemäß imperialer Doktrin geschehen, seien sie sich dessen bewusst. Sie werden von nun an nur noch meine Befehle entgegennehmen und kein Recht darauf haben Informationen oder gar Erklärungen einzuholen. Ihre Karriere liegt in meinen wohwollenden Händen. Sorgen sie dafür dass ich mich nicht verbrenne und sie fallenlasse. Das wollen wir doch beide nich, oder Lieutnant?“

Seine bedrohlichen Worte schienen den nötigen Effekt erzielt zu haben. Der Lieutnant sah einige Momente starr und leer auf den leeren Bereich vor Draconis und schien beinahe leblos und tot. Monoton und ohne jegliches Gefühl fing er dann an zu sprechen.

„Ja … Mylord. Ich habe verstanden.“

Selbstzufrieden schenkte der Sith dem Offizier ein wölfisches Grinsen und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken.

“Ausgezeichnet. Veranlassen sie dann sofort alle nötigen Schritte um den Gefangenen B89-C aus seiner Haft zu entlassen.“

„Ja Mylord.“

Der Sith nickte und drehte sich auf dem Absatz um und verließ den Raum. Er lies den desillusionierten Ortega ohne ein weiteres Wort an ihn zu verschwenden zurück und ging direkt auf die Turbolifte hinzu. Sein Plan war aufgegangen, nun musste er feststellen ob der Elom die Arbeit auch wirklich wert gewesen ist…

Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Folterebene - Besprechungsraum – Darth Draconis und Lieutnant Ortega (NPC)
 
]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Nylias Zimmer – mit Nylia und dem Kätzchen Essi

Jibrielles Geist glitt durch den Äther Coruscants. Vor einer gefühlten Ewigkeit schon hatte sie ihr Bewusstsein in die Macht eintauchen lassen, es von ihrer körperlichen Hülle losgelöst und auf Wanderung geschickt, wie nur Jedi es konnten, und jeder auf seine ganz eigene Art. Ihr Geist glitt an kalten, nebelhaften Wänden vorbei, die als leblose Körper nicht mehr als wabernde, haltlose Abdrücke in der Macht waren, floss ganz im Gleichgewicht dahin, angezogen von den warmen, pulsierenden Lebewesen auf den Straßen Coruscants, die genau wie sie, nicht wirklich körperlich waren, doch auch nicht ganz leiblos. Doch sie alle waren Etwas, waren Entitäten, waren Individuen, keine wie die ander. Diese Art der Meditation verband das volle Umfangen werden und Ruhen in der Macht mit einer Art außerkörperlichen Reise, in der die Padawan in einem nicht unerheblichen Radius um das Honey House die Präsenzen der verschiedensten Spezies aufsuchen und kennenlernen konnte: ihre Einzigartigkeit als fühlende Wesen, mit ihren Ängsten und Hoffnungen, mit all der Liebe und dem Hass in ihnen, ohne Ansehen der profanen Gestalt. Dabei war es Jibrielle unmöglich zu sagen, ob sie wirklich eine Art Reise mit dem Geist unternahm, oder ob die Macht die Welt zu ihr brachte, sie all das in ihrem Geist erlebte. Aber wo war da schon der Unterschied. Wichtig war nur das überwältigende Gefühl der Verbundenheit, der Anteilnahme und Distanz gleichermaßen, dass Wissen um die Bedeutungslosigkeit des Einzelnen in der unvorstellbaren, unüberschaubaren Menge an Kreaturen, die diesen Planeten bewohnten. Und gleichzeitig die Einsicht, dass jeder Einzelne es war, auf den es ankam. Wie klein sie als Padawan doch war, das Gefühl der Demut und das Mitgefühl, so schien es ihr, waren in manchen Momenten schier überwältigend. Aber sie wusste, wie wichtig es war, wie wichtig es einfach sein musste, dass sie dies empfand und dass sie es überhaupt empfinden konnte.

Ein lautes Gähnen holte sie wieder etwas zurück in die Gegenwart von Raum und Zeit, ließ sie die Augen öffnen und schauen, wer dort gerade erwacht sein musste. Vorsichtig schlug Jibrielle die grünen Augen auf und entdeckte Essi, die mit einem beinahe unnatürlich lautem Gähnen alle Glieder von sich streckte, ja sogar die Schnurrhaare wie Speere nach vorne beugte, sich kurz auf der Bettdecke umdrehte und weiterschlief - genauso so wie die friedlich im Schlummer versunkene, blonde Padawan, der das Bett tatsächlich gehörte. Jibrielle gluckste und ergötzte sich an dem herzallerliebsten Bild, dass die beide abgaben. Zumindest, so dachte sie sich, konnte mittlerweile ausgeschlossen werden, dass Nylia gegen Katzen allergisch sein konnte, denn dann hätte sie bestimmt schon eine Reaktion gezeigt, bei dieser Katzenhaarepidemie in ihrem Bett. Jibrielle stützte die Wange mit der Handfläche ab und seufzte amüsiert. Jah, Nylia machte wirklich einen goldigen Anblick. Kein Wunder, dass Adrian ein Auge auf den zierlichen Neuzugang geworfen hatte.

Adrian - ob er immernoch böse auf sie war? Mit Sicherheit. Ob der Zettel was gebracht hatte? Wohl eher nicht. Achje, was er wohl über sie denken mochte. Bestimmt hielt er sie jetzt für ein herzloses Miststück. Naja, irgendwie hatte sie das auch ein bisschen verdient - wenn Adrian an dem Streit auch nicht ganz unschuldig gewesen war. Ob es daran lag, dass er ein Junge war, dass er derartig heftig auf ihre Fragen reagiert hatte? Oder hatte sein männliches Temperament nichts damit zu tun? Nunja es war sicher keine Seltenheit, dass sie die Herren der Schöpfung eher ungehalten auf "Anmassungen" des Frauenvolks reagierten. Ob Adrian so ein Typ war? Oder war er einfach nur ... schwierig? Jibrielle zog einen Flunsch und kratzte sich an der Schläfe, schob eine dicke braune Haarsträhne aus dem Gesicht hinter das rechte Ohr. Wie wäre es wohl, ein Junge zu sein? War es angenehmer oder schwerer, wenn alle immer viel mehr von einem erwarteten, nur weil man männlich war, statt eher auf, im günstigsten Falle, geringe Erwartungen zu stoßen, weil man eher für schwach gehalten wurde? War es leichter? Oder frustrierender? Wie war es wohl, einen so ganz anderes geformten Körper zu haben? Wie viel einfacher musste es sein, das kleine Geschäft zu erledigen? Wie war es wohl, das schöne Geschlecht in aller Öffentlichkeit schön finden zu können und statt verstörter oder missbilligender Blicke sogar noch anerkennenden Zuspruch inklusive High fives zu kassieren? Oder wie war es wohl, wenn man das vermeintlich weniger schöne Geschlecht eben nicht in aller Öffentlichkeit schön finden konnte? Es musste ein ganz anderes Leben sein. Eine ganz andere Existenz. Aber waren sie wirklich so anders? Waren die Unterschiede wirklich so gravierend, oder machten wir uns die meisten nur vor? Wie war es wohl, wenn steter Ehrgeiz von einem erwartet wurde, statt ruhige Genügsamkeit, so wie in den ganz alten Tagen noch? Wie war es, das aktive Prinzip verkörpern zu müssen, statt das passive? Wie war es, gebend, statt empfangend sein zu müssen? Wie war es Sonne, statt Mond sein zu müssen? Wie war es ...

Eine plötzliche Regung in der Macht riss Jibrielle aus ihren Gedanken, als sie registrierte, dass Adrian auf das Zimmer zukam. Oh Nein! Er wollte Nylia besuchen, oder? Ja bestimmt! Was nun? Sie musste schnell handeln, gleich war er da? Abhauen ging nicht mehr, er stand schon fast vor der Tür. Sicher würde er sie gleich wahrnehmen und dann ging der Streit vielleicht gleich weiter!

Ohne noch einen weiteren Augenblick zu zögern beschloss Jibrielle intuitiv sich schlafend zu stellen, ihre Gedanken nahezu zum Stillstand zu bringen und auch sonst die Ruhe in Person zu sein. Wenn Adrian glaubte, sie würde schlafen, würde er sich von ihr vielleicht doch nicht stören lassen. Hoffentlich!


]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Nylias Zimmer – mit Nylia und dem Kätzchen Essi; Adrian vor der Tür[
 
[ Coruscant – Obere Ebene – Wingston Corp. – Penthouse | Yuna ]

Das Badezimmer der Penthouse-Wohnung des Wingston Towers stand den restlichen Räumlichkeiten in nichts nach. Es war großzügig und luxuriös, gleichzeitig aber auch nicht zu groß, als das man sich nicht darin hätte entspannen können. Eine Wand zierte drei Waschbecken, darüber hing ein großer Spiegel, der die ganze restliche Wand ausfüllte. Yuna Reven beugte sich über eines der Waschbecken um näher an den Spiegel heranzukommen. Sie machte sich für den Abend fertig.

„Du gehst also aus?“

Miku lehnte lässig in der Tür zum Badezimmer. Grinsend zog sie Augenbrauen hoch.

„Ohne mich?“

Yuna sah kurz von ihrem Spiegelbild zu Miku hinüber.

„Ja. Dieser Künstler … Maciek Lavoro. Er kennt Craig Saunders – du weißt doch, diesen Musiker, den ich so mag. Wir sind bei der Ausstellung ja noch ins Gespräch gekommen und er hat mich dazu eingeladen, als er merkte, dass ich ein Fan bin.“

Yuna zuckte mit den Achseln. So war es gewesen. Sie hatten etliche Themen angeschnitten, ein wirklich anregendes Gespräch! Sie konnte sich gut vorstellen in Maciek einen Freund gefunden zu haben – davon hatte sie nicht allzu viele. Sie waren einfach auf einer Wellenlänger und er war ein interessanter Mann, mit dem zu sprechen sie sehr genossen hatte. Zu der Einladung zum Konzert war es eher zufällig gekommen, als Yuna erwähnt hatte, dass sie ein Bild von ihm an den Text eines Songs von Craig Saunders erinnert hatte. Maciek war erfreut gewesen, das zu hören und hatte erzählt, Craig wäre ein guter Freund von ihm und er gäbe ein Konzert. Das war heute.
Miku konnte sich ein Grinsen jedoch nicht verkneifen - warum auch immer!


„Ooookay. Na dann wünsch ich dir mal viel Spaß.“

Und kurz bevor sie sich abwandte, fügte sie noch an:

„Du brauchst dich übrigens nicht so umständlich über das Waschbecken zum Spiegel beugen, das weißt du doch. Wir haben da einen extra Spiegel für, der dein Gesicht viel größer spiegelt – besser zum schminken.“

Sie zwinkerte, drehte sich dann auf dem Absatz und verschwand wieder ins Wohnzimmer. Yuna grummelte noch hörbar, wandte sich dann aber von dem großen Spiegel ab und sah in den kleineren, der an der anderen Wand hing, sie aber viel größer wiedergab. Sie sollte sich wieder häufiger schminken, dachte sie seufzsend, sie verlor schon die Übung darin.

Etwa eine halbe Stunde später verließ Yuna das Penthouse. Ein Lufttaxi wartete schon darauf sie mitnehmen zu können – Miku war so freundlich gewesen und hatte eines geordert. Maciek hatte Yuna eigentlich abholen wollen, sie hatte das Angebot jedoch abgelehnt. Er wusste noch nichts von ihrer Verbindung zur Familie Wingston und sie wollte es erstmal dabei belassen. Sie hatte keine Ahnung, wie er zu Exodus stand – denn, dass er ihn kannte stand für sie außer Frage. Sobald sie ihm diese Information gab, würde sie nur noch die Frau von Exodus Wingston sein. Aber heute wollte sie einfach sie selbst sein: Yuna Reven.
Ihre Schritte wurden vom Klacken ihrer hochhakigen Schuhe begleitet, wieder einmal. Sie hatte sich ein wenig mehr geschminkt als bei dem Besuch in der Galerie und auch ihr Outfit war wieder bewusst elegant gewählt. Sicher, es war nur ein Konzert – aber es war auch Kultur! Da gehörte es sich einfach, gut auszusehen. Das hatte nichts damit zu tun, dass sie Maciek gefallen wollte. So ein Unsinn!
Kurz bevor sie in das kleine, aber luxuriöse Taxi stieg, hielt sie inne – und blickte in die Schwärze unter ihr, den Abgrund von Coruscant. Maciek hatte die Szenerie in seinem Gemälde wirklich gut eingefangen. Hier oben konnte man sich schnell einsam und verloren fühlen. Vor allem, wenn man allein war.
Aber das war sie heute Abend ja nicht. Beschwingt stieg sie in das Taxi. Der Pilot kannte ihr Ziel schon: Das kleine Künstlertheater „Moonlight Theater“ in dem Craig Saunders heute Abend spielen würde. Yuna freute sich: Auf Craig Saunders – und auf Maciek Lavoro.


[ Coruscant – Luftraum – Lufttaxi | Yuna ]
 
Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Vorin, Mara J., Shana, Trayla, Steven und Sinoué (+ alle anderen die sich im Honey House verteilt befinden)

Es war eigenartig. Obwohl diese rothaarige Frau sie mit einem durchdringenden Blick ansah, fühlte sie nicht den Drang sich vor ihr zu verstecken. Es war irgendwie eigenartig sinnierte Sinoué über die Frau. Sie bewertete sie und doch wollte sie ihr helfen. Die junge Coruscanti mochte es normalerweise nicht im Rampenlicht oder im Blickpunkt einer anderen Gestalt zu stehen, stattdessen befand sie sich lieber im Schatten.
Von dort aus beobachtete sie, analysierte und entschied dann was sie über etwas dachte oder nicht dachte. Ihre Eindrücke, so schien es, wollte nun Meisterin Jade wissen.


Nun ...

Ihre Worte stoppten und Sinoué bedachte die rothaarige Jedi eines weiteren Blickes. Sie schien durchtrainiert und ihre gerade Haltung brachte dies noch mehr zum Ausdruck. Ein gewisser Stolz lag in ihrem Blick, ein Ego und eine Überzeugung der eigenen Sache, die Sinoué in den unteren Ebenen nicht oft gesehen hatte. Es war das Selbstvertrauen einer Frau die wusste über welche Fähigkeiten sie verfügt und dass sie nicht machtlos ist. Im Gegenteil, diese Macht ist schließlich ihr Verbündeter.

“Man trifft selten in den unteren Ebenen eine Frau, die mit einer solchen geraden Haltung und einem solchen Selbstvertrauen auftritt.“

Die junge Coruscanti stemmte die Hände in die Hüften und sah Mara in die Augen.

“Eure Augen verraten euch ebenfalls als Jedi, der Glanz der in euren Augen liegt unterscheidet euch von den gebrochenen Frauen die hier leben.“

Es gab genug Männer und anderes Pack die eine Gelegenheit nutzen würden, einer solchen Frau auch ihren letzten Funken Stolz zu nehmen. Sinoué wusste es zu gut. Sie wartete nun jedoch darauf was die Jedi Meisterin sagen würde.

Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Vorin, Mara J., Shana, Trayla, Steven und Sinoué (+ alle anderen die sich im Honey House verteilt befinden)
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ vor Cris Zimmer || ▫ Vorin ▫ Mara S.

Fast ein wenig überrascht über ihren Schreck, zog Vorin leicht lächelnd eine Augenbraue hoch.

"Das war ganz sicher nicht mein Bestreben."

Sie wollte sich bei Cris bedanken? Wofür denn? War in der Zwischenzeit etwas geschehen, wovon er nichts wusste? Wie lange war sie eigentlich wieder hier? Soweit er mitbekommen hatte auch erst seit kurzem. Wie dem auch sein mochte, es war nicht so wichtig, dass sie das bevorstehende Gespräch verschieben mussten. Ob sie in etwa ahnte worum es ging? Allzu viele Möglichkeiten standen eh nicht zur Verfügung, daher sollte sie es sich denken können. Ihr Blick allein sagte schon mehr als tausend Worte und ein mulmiges Gefühl ergriff den jungen Jedi. Konnte er tatsächlich schon eine Aussage über ihre Zukunft treffen? Hatte er sorgfältig genug darüber nachgedacht? Wusste er wirklich, was er selbst wollte? Ja, er hatte sich damit beschäftigt und jetzt noch einen Rückzieher zu machen, würde nur lächerlich wirken. Er hatte schon wesentlich unangenehmere Situationen bewältigt als diese.

"Gut, dann komm mit, hier ist es reichlich unpassend."

Er nahm sie bei der Hand, und führte sie den Gang entlang. Irgendwo gab es mit Sicherheit ein unbenutztes Zimmer, das sie verwenden konnten. Wie auch bei seinem Gespräch mit Nekki damals benutzte er seinen Machtsinn um sich entsprechend über die Umgebung klar zu werden. Weit mussten sie nicht gehen, ein unbenutzter Raum war schnell gefunden. Ein Ort an dem sie ungestört waren. Sie ließen sich am Fußende auf dem Bett nieder und Vorin hielt weiterhin die Hand seiner ehemaligen Freundin, während er ihren Anblick in sich aufnahm. Die Augen, in denen bereits so viele Erfahrungen zu erkennen waren. Die attraktiven Gesichtszüge, das prachtvolle Haar, der schlanke Leib, alles fügte er zu einem zusammen. Aber da war auch noch der innere Teil, der Aspekt der nicht äußerlich sichtbar war. Die Seele, die bereits Freude aber auch viel Leid erfahren hatte. Dinge, die sie teilten, bzw. geteilt hatten. Damals hatte er angenommen, dass dies reiche um sie zusammenzuschweißen. Leider war Mara zu sehr von sich und ihren Gaben gequält worden um dies noch erkennen zu können. Ihr zu helfen war nicht mehr möglich gewesen, und allem Anschein nach hatte sie dies nun auch erkannt. Und sie bereute es. Dies musste er doch als gutes Zeichen deuten und als Möglichkeit es erneut zu versuchen, oder?

"Wie schön Du bist." , stellte er ohne unterschwellige Bedeutung fest. Hoffentlich sah sie dies als Kompliment und nicht irgendwie negativ. Egal.

"Natürlich möchte ich über uns reden, was denn sonst? Ich will Dich nicht noch länger auf glühenden Kohlen rösten lassen."

Er hatte darum gebeten in Ruhe gelassen zu werden, was auch geschehen war. Die Zeit war genügend um ihr eine Antwort geben zu können. Ob sie ihr gefiel? Nun, sie war besser, als er selbst noch vor einer Weile erahnt hätte.

"Du hast mir die Zeit gegeben die ich benötigte um mir meine Gedanken zu machen. Zu Anfang hatte ich kein gutes Gefühl, doch die neuen Informationen waren noch zu frisch, dein Hier sein zu überraschend. Allerdings, je länger ich wieder hier, mit Dir, bin, desto mehr kommen Erinnerungen zurück. Was geschehen ist, ist geschehen. Vieles davon wollten wir nicht, und doch lässt es sich nicht wieder rückgängig machen. Eine gemeinsame Zukunft habe ich mir nie wieder vorstellen können, doch das hat sich inzwischen wieder geändert. Vielleicht bin ich naiv, habe zuviel Hoffnung trotz aller Geschehnisse, doch ich kann nicht umhin das Alte im Gedächtnis zu behalten. Fakt ist wir haben uns in einer Weise geliebt wie es nicht vielen Paaren vergönnt ist, zumindest bilde ich mir das ein …" , fügte er feixend und relativierend ein.

"Und auch wenn sich diese Liebe bei mir zwischenzeitlich ins andere Extrem verwandelt hat, ist immer noch etwas da. Was ich fühlte und lebte beruhte aber auf fehlerhaften Fakten, auf falschen Gründen. Es tat einfach nur höllisch weh. Aber eben nur deshalb weil eine enorme Intensität herrschte. Soll ich aufgrund dessen jegliche Chance in den Wind schlagen? Soll ich alle deine Bemühungen torpedieren weil ich nicht nachgeben will? Ob ich Recht hatte oder nicht, spielt jedoch keine Rolle. Wieder mit Dir wieder zusammen zu sein, diese Chance möchte ich mir nicht verbauen. Es ist wirklich verführerisch den Stolz vorzuschieben und stur zu bleiben. Aber in dieser Beziehung wurden wahrlich genug Fehler gemacht. Uns so etwas in den Weg kommen zu lassen wäre einfach dumm. Du bist als Einzige in der Lage mir unfassbar viel Glück und Freude zu geben, ich wäre ein Narr dies aufzugeben. Welches Unschöne im Ausgleich dazu entstehen mag, nun, ich … wir werden damit umgehen müssen. Klar, ich würde mir am liebsten Sicherheiten und Garantien wünschen, doch wir beide wissen, dass es diese nicht gibt. Es sind Taten allein, die zeigen wer wir sind und die über uns Zeugnis ablegen.

Wenn es Dir ernst mit mir ist, dann werde ich dies sehen und erleben. Ich wünsche mir auch dass wir wieder zu einander finden, doch wir sollten es langsam angehen und es sich entwickeln lassen. Es wird nicht mehr sein wie das, das wir hatten. Ich glaube aber es wird noch enger werden können, wenn es sich nach und nach entwickelt. Wir waren jung und sind in dem Inferno verbrannt das wir entzündeten. Vielleicht versuchen wir es diesmal mit dem Modell eines Baums. Es dauert bis die Wurzeln tief genug sind, aber dann ist der Baum unerschütterlich. Wie siehst Du das Mara? Was hast Du Dir vorgestellt? Du möchtest die Beziehung wiederherstellen und willst bestimmt nicht wieder ein Scheitern erleben. Eines kann ich Dir aber schon im vor hinein sagen. Wenn Du dich wieder verschließt und mich nicht teilhaben lässt, werden wir erneut scheitern. Kommuniziere mit mir, es klingt abgedroschen, aber daran scheitert der Großteil aller Beziehungen. Ich verlange nicht nach jeder Frage einen Seelenstriptease von Dir, aber lass mich bitte nicht wieder im Regen stehen."

Unerwarteter Weise fühlte sich der blonde Meister nun wesentlich besser. Hoffentlich machte er sich keine falschen Hoffnungen, er war bereit es noch einmal zu versuchen, doch zu einer Partnerschaft gehörten bekanntlich zwei Leute.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ Zimmer || ▫ Vorin ▫ Mara S.
 
[Coruscant – Untere Ebenen – Appartemente]Noomi mit Crado

„Ebenfalls einen guten Morgen. Leider haben wir kaum noch genießbare Sachen, die ich bedenkenlos bei einem echten Frühstück anbieten könnte“, war die Begrüßung des Cathars.

Er wühlte in den Schränken herum, während sie zu ihm in die Küche kam. Zu den Sachen, die noch am genießbarsten aussahen, gehörten ein mit pelzigem Schimmel bedecktes Brot und verschrumpeltes Obst, das schon von braunen Stellen übersät war. Noomi kommentierte es wortlos. Kurzerhand beförderte Crado die nicht essbaren Nahrungsmittel in den Mülleimer.


„Wir sollten im Honey House frühstücken“, beschied Noomis Mentor nach kurzem Überlegen. Nun durchsuchte er einen Kleiderhaufen nach etwas zum Überziehen. „Dort triffst du vielleicht auf Trayla oder einen anderen Padawan. In der Zeit hat vielleicht auch Chesara einen Moment für mich...“

„Ein guter Vorschlag. Ich lass dich kurz allein“, gab die Nautolanerin bekannt.

Sie wollte sich eben frisch machen. Fix suchte sie ihre Sachen zusammen und verschwand kurz im Bad. Sie zog ihre Lederkombi an. Die war einfach am praktischsten. Ihr Lichtschwert versteckte die Padawan unter dem Kama – dort konnte es niemand sehen, doch es benötigte nur einen Handgriff, um es benutzen zu können. Crado hatte sich einen Poncho übergeworfen. Irgendwie passt er zu ihm, befand Noomi. Da hörte sie schon ein knurren in der Bauchgegend. Es wurde Zeit, etwas zu essen. Die beiden gingen los.

„Halte dich stets im Hintergrund...Egal was passieren sollte. Okay?“, flüsterte Crado seiner Schülerin zu.

Sie nickte vorsichtig.Worauf ihr Meister wohl aus war? Oder einfach nur vorsichtig. Zügig lief das ungleiche Paar zur nächsten Bahnstation. Viele Wesen drängten sich lautstark auf die Bahnsteige, um den nächsten Zug zu erwischen. Ansagen wurden gemacht. Die Repulsorbahn schwebte, von dem Trubel keineswegs beeindruckt, mit einer genau gegenteiligen Lautstärke ein. Nahezu lautlos kam sie zum stehen. Schwungvoll öffneten sich die Türen und ein Strom von Leuten wollte ein-, ein anderer aussteigen. Noomis Größe und einige schlagkräftige Argumente halfen bei dem Einstieg enorm. Sitzplätze kriegten sie dennoch nicht ab. Dicht gedrängt an lauter Fremden passte die Nautolanerin immer auf, wer sich wie bewegte. Man konnte ja nie wissen. Die Bahn fuhr los. Minutenlang standen sie nur da. Noomis bemerkte nach einiger Zeit, dass ihr Fuß eingeschlafen war.


„Gleich sind wir da“, bemerkte sie nachdem sie gelesen hatte, welche die nächste Station war.

Mit der gleichen Taktik wie vorher kämpften sich die beiden wieder heraus. Noomi mochte volle Orte nicht so sehr. An solchen Stellen hielten sich viele Taschendiebe auf. Allerdings gab es bei ihr ja auch nicht wirklich viel zu holen, mit Ausnahme des Lichtschwertes, das auf dem Schwarzmarkt sicher großen Wert hatte. Sicherheitshalber überprüfte sie, ob es noch da war. Endlich waren sie der überfüllten Station entronnen. Jetzt war es nur noch ein Katzensprung bis zum Etablissement, in dem sie frühstücken wollten.


[Coruscant – Untere Ebenen – auf dem Weg zum Honey House]Noomi mit Crado; Passanten
 
[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Regierungsbezirk | Verwaltungskomplex | Geheimdienstabteilung | Verhörbereich | Verhörraum Delta-C | mit Commodore Alynn Kratas, Captain Asakawa und Master Agent Brask ]

Unwirklich, kalt und einfach nur steril wirkte der gewaltige Trakt, der sich direkt unter den riesigen Bauten der imperialen Administration befanden und dabei ganz allein dem Geheimdienst zur freien Verfügung standen. Tag und Nacht arbeiteten dubiose Agenten in den zahlreichen Räumen. Suchten nach neuen Kampfstoffen in ihren geheimen Labors oder verhörten und folterten ihre geschwächten Gefangenen, die einst zum örtlichen Widerstand gehörten. Zur Sicherheit dieser Anlage verwendete man unterschiedliche Maßnahmen. In den weißen Korridoren hingen stets die neuste Schussanlagen und sämtliche Türen waren nur mit ID-Karte, Iriserkennung und Fingerabdruck passierbar. Manche Bereichen waren sogar bloß dem höchsten Personal freigegeben. Insgesamt galt dieser riesige Trakt als ein eigenes Reich. Hier herrschte ausschließlich der Chief von Imperial City, dem großen, völlig urbanem Planeten.

Schweigend betrat eine vierköpfige Gruppe einen winzigen Raum. Bei der kleinen Gruppe handelte es sich um Gouverneur Horatio Kraym I., Commodore Alynn Kratas, Captain Asakawa und Master Agent Bransk. Schon beim Eintritt erwachte die paar Neonröhren an der Decke und erhellten sofort den gesamten Raum mit einem kühlen Kunstlicht. Sämtliche Wände waren bloß mit vielen Kacheln aus weißem Ton versehen. Dazu hatte man in einer Wand ein riesiges Fenster eingelassen. Gelassen ging der alte Mann – Master Agent Bransk – zu einer kleinen Vorrichtung, die man ebenfalls in die eine Wand eingelassen hatte. Neugierig folgte der hochrangige Verwalter mit seinem aufmerksamen Blick dem grauhaarigen Geheimdienstmitglied. Alynn Kratas und deren Begleitung hielten sich im selben Moment etwas mehr im Hintergrund.
'Wahrscheinlich lassen sie gerade die ganze Umgebung auf sich wirken', dachte sich der Adlige mit einem spöttischem Lächeln.

„Der Gefangene wird gleich vorgeführt, Sir“, informierte ihn der dürre Mensch, der durch eine ganz altmodische Brille, den tiefen Falten, einem recht schläfrigen Blick sowie dem grauen Haar schlicht harmlos wirkte. „Es handelt sich um einen Besalisken.“

„Das hatten Sie schon erwähnt, Bransk, knurrte Horatio und warf einen Blick auf die ernste Miene der rothaarigen Flottenoffizierin. „Haben Sie noch weitere Informationen zu diesem … Kerl?“

Der Master Agent lächelte – mit einem leicht verschwörerischen Anflug. Dann reichte er, ohne eine einzige Silbe über seine dünnen Lippen gleiten zu lassen, dem adligen Gouverneur ein recht kleines Gerät – ein Datapad. Horatio musterte verwundert das schwarze Ding. Erst nach ein paar Sekunden nahm er es entgegen und studierte im Anschluss sofort den flimmernden Bildschirm. Auf den ersten Blick fand er dort alle Informationen über den Gefangenen. 'Natürlich, der Geheimdienst hat – mal wieder – perfekte Arbeit geleistet', bemerkte der schwarzhaarige Adlige und reichte das Datapad an Commodore Kratas weiter. Plötzlich waren dumpfe Geräusche zu hören. Im nächsten Moment ging der alte Bransk zu der kleinen Konsole, die man in die gekachelte Wand eingelassen hatte. Fast eine Millisekunde später öffnete sich zischend die Tür zum benachbarten Verhörraum.

Ebenfalls sehr klein und mit weißen Kacheln verkleidet war dieser zweite Raum. Außer einem sehr schmalen Tisch und ein paar Stühlen befand sich nichts in diesem Zimmer. Stapfend traten plötzlich zwei kräftige Coruscant Guards – selbstverständlich in ihren roten Rüstungen – ein. Ihnen folgte ein massiger Besalisk, ein komplett in Schwarz uniformierter Mensch sowie eine schwarze Drohne, die seit Jahrzehnten vom Imperium ausschließlich zum Verhören von Gefangenen eingesetzt wurde. Es herrschte Stille. Nur die Geräusche, welche die Schuhe sowie die schwebende Drohne verursachten, durchbrachen diese gespenstische Lautlosigkeit. Schwerfällig ließ sich der Nichtmensch auf einem der Stühle nieder. Der bräunliche Ton seiner Haut zeigte noch die Reste von geronnenem Blut, von weißlichem Eiter und dunklen Hämatomen. Horatio schien in den Bewegungen dieses Wesens sogar Schmerzen sowie ein leichtes Hinken zu erkennen. Langsam ging der uniformierte Imperiale auf die andere Tischseite. Nahm genau gegenüber dem Besalisken Platz. Brummend gesellte sich zu ihm noch die schwarze IT-O Drohne. Ein Hauch von Spannung lag in der Luft.


„Ihr Name ist Martu Strikx, eröffnete der schlanke Imperiale das Verhör mit dröhnender Stimme. „... Und Sie waren ein Vermieter in den mittleren Ebenen. Soweit richtig?“

Der Besalisk nickte als Antwort und gab ein Brummen von sich.

„Und Sie sind ein Mitglied der hiesigen Widerstandsbewegung?“, fragte der Agent weiter nach und schien den dicken Nichtmenschen mit einem ersten Blick zu mustern.

Hinter der Scheibe hatten sich mittlerweile Alynn Kratas und Captain Asakawa zu dem Gouverneur gesellt. Beiläufig fuhr sich Horatio mit einer sanften Bewegung über die oliv-graue Uniform. Strich sie langsam glatt, während in dem kleinen Verhörraum nur einige personenbezogene Daten geklärt nach und nach wurden. Dabei schien Martu Strikx, der rebellische Besalisk, gegenüber dem ernsten Mitglied des imperialen Geheimdienstes alles andere als gesprächig zu sein. Außer dem einen oder anderem Brummen war nicht viel von dessen Seite zu hören. Mit etwas ungläubiger Miene sah der adlige Verwalter kurz zu dem Master Agent, der ebenfalls neben ihm stand. Bransk verhielt sich die gesamte Zeit ruhig. Nur ein unscheinbares Lächeln zierte dessen faltiges Gesicht. Nebenbei schob sich der ergraute Mensch mit einer Fingerspitze das dicke Brillengestell wieder auf die Stelle, die er dafür vorgesehen hatte.
'Bransk, was hast du bloß geplant?', fragte sich Horatio und ließ seine ganze Aufmerksamkeit zu dem Verhör zurückkehren. Langsam ging das Gespräch in die Richtung, welche der Gouverneur von Imperial City als „interessant“ einstufte.

„Seit wie vielen Jahren sind Sie ein Mitglied dieser selbsternannten Freiheitskämpfer?“, fragte der uniformierte Mensch und sah flüchtig zu seinem Datapad sowie den vielen Akten, welche auf seiner Seite des Tisches lag. „Erst vor ein paar Wochen hatte man immerhin eine kleine Widerstandszelle ausgelöscht, die eindeutig unter Ihrer Führung stand.“

Erneut brummte der massige Besalisk bloß – ließ dazu hin und wieder ein Schmatzen verlauten.

„Seit wie vielen Jahren sind Sie ein Mitglied dieser selbsternannten Freiheitskämpfer?“, wiederholte der uniformierte Mensch mit monotoner Stimmlage. „Erst vor ein paar Wochen hatte man immerhin eine kleine Widerstandszelle ausgelöscht, die eindeutig unter Ihrer Führung stand.“

Ein weiteres Mal war nur ein dumpfes Brummen als einzige Antwort zu hören.

Nun gab der uniformierte Imperiale in dem kleinen Verhörraum der wartenden Drohne ein knappes Zeichen. Sofort setzte sich die rundliche IT-O Drohne in Bewegung. Näherte sich gemächlich, fast bedrohlich dem massigem Besalisken. Dieser sprang auf einmal schreiend auf. Mit großen Augen – man sah die pure Angst in ihnen – starrte der ramponierte Gefangene die schwarze Drohne an. Flink brachte Martu einen der Stühle zwischen sich und diesem Gerät. Doch plötzlich lösten sich die zwei Coruscant Guards, die bisher regungslos neben der Tür standen, von ihren Posten und gingen sofort auf den ehemaligen Widerstandskämpfer zu. Erbarmungslos packten sie den dicken Nichtmenschen und hinderten ihn an jeglichem Ausbruchsversuch. Nun hatte die IT-O Drohne die Gelegenheit sich dem Besalisken zu nähern. Gefühlskalt setzte der Droide eine Spritze ein. Kurz wandte Horatio den Kopf ab. Sah zu Master Agent Bransk.

„Eine neue Droge…“, kommentierte unaufgefordert der alte Agent diese Aktion. „Jedoch kann man bei dieser Wirkung noch nicht von einem Wahrheitsserum sprechen. Die Ergebnisse zeigen in dem Fall noch nicht die Resultate, die der Chief sich wünscht.“

„Beeindruckend...“, murmelte der Gouverneur. „Ich habe genug gesehen. Bansk, veranlassen Sie in den nächsten Stunden, dass sämtliche Gefangenen zum Gerichtshof gebracht werden. Moff Veran ist nur an Ergebnissen interessiert... und die wollen wir ihm liefern, verstanden?“

„Natürlich, Gouverneur Kraym, sagte Master Agent Bransk,nickte dabei nachdenklich und sah den Adligen gleichzeitig direkt in die Augen. „Dieser Kandidat ist sowieso nur noch Millimeter vor dem Zusammenbruch. Dazu hat Darth Draconis wunderbare Arbeit geleistet.“

[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Regierungsbezirk | Verwaltungskomplex | Geheimdienstabteilung | Verhörbereich | Verhörraum Delta-C | mit Commodore Alynn Kratas, Captain Asakawa und Master Agent Brask ]
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Zweitsitz der Defender – Keller – Zelle – Mit Pierre -

Was hatte sie geglaubt? Dass sie ihn mit Worten würde überzeugen können? Er war nicht froh sie zu sehen und er ließ sie nicht an sich heran, so wie sie gehofft hatte. Seine Wunden zu sehen, tat weh, doch sie hätte etwas dagegen tun können. Seine blutigen Hände brauchten Verbände, sein zu geschwollenes Auge hätte sie durch die Macht geheilt, er sie denn gelassen hätte. Doch Pierre war niemand, der schnell vergab – wenn er es überhaupt jemals tat und so blieb Chesara nichts übrig, als einzusehen, dass sie ihm heute nicht mehr würde helfen können. Er ließ sie nicht heran und auch, wenn sie zuerst noch gedacht hatte, ihn dazu zwingen zu können, sich von ihr helfen zu lassen, so wurde ihr nun klar, dass sie es eben nicht konnte. Ein wenig hilflos stand sie in der kalten Zelle. Pierre les Gray reagierte nicht mehr, strafte sie nur mit Nichtbeachtung. Sie hatte dafür gesorgt, dass er etwas zu essen bekam, etwas zu trinken, medizinische Versorgung, wenn er sich selbst helfen wollte, und vor allem Decken. Vielleicht war das alles, was sie im Augenblick ausrichten konnte.

„Pierre, ich würde dir gerne helfen... wenn du mich lassen würdest...“

Startete sie einen letzten Versuch, doch ihre Befürchtung, dass er sie erneut ignorieren würde, wurde leider zur Realität und Chesara sah ein, dass sie gegen eine Wand redete.

„Es tut mir Leid.“

Versicherte sie ihm noch einmal.

„Wenn ich kann, hole ich dich hier heraus. Ich versuche es.“

Das Gefühl, gescheitert zu sein, begleitete sie nach draußen. Baes Hawot spürte ihren vorwurfsvollen Blick auf sich, doch der Draethos gab mit keiner Regung zu erkennen, dass er sich etwas daraus machte und Ketaki, dessen Unsicherheit über die gesamte Situation Chesara spürte, fragte sich vermutlich still, was hier gerade vor sich gegangen war.

„Ich bin mit Ihrer Vorgehensweise in keiner Weise einverstanden!“

Gab Chesara dem Draethos noch einmal zu verstehen, als sie hintereinander die Stufen aus dem Keller nach oben erklommen. Die leicht nickende Kopfbewegung des Nichtmenschen, konnte sie, da er hinter ihr die Treppe hinauf stieg, indes nicht sehen.

“Ich weiß, Rätin.“

Erwiderte er ruhig, ohne dass Schuldbewusstsein in seiner Stimme mit schwang. Abrupt blieb Chesara stehen und wandte sich zu ihm um.

„Warum tun Sie es?“

Wollte sie wissen und war überrascht von der einfachen, jedoch so präzisen Antwort, die sie – wie sie später feststellte – im Grunde hätte erahnen müssen:

“Weil wir glauben, dass es das Richtige ist.“


Die Fahrt zurück zum Honey House verlief schweigend. Ketaki Yen stellte keine Fragen, wofür Chesara ihm dankbar war. Vielleicht dachte er, dass es ihm als Jedi-Ritter nicht zustand, mehr zu erfahren, als die Rätin bereit war von sich aus zu erzählen. Sie selbst reflektierte noch einmal über die vergangenen Stunden und versuchte die Defender zu verstehen, aber auch sich selbst. Pierre zu verstehen gelang ihr, so paradox es auch war, am ehesten, auch wenn sie sich wünschte, er hätte anders reagiert. Wie immer hatte sie nur wenig Zeit, lange über das Geschehene nachzudenken. Die Zeit nahm keine Rücksicht auf persönliche Angelegenheiten und Chesaras Kom meldete eine neue Nachricht, die, wie sie feststellte, von einem Mitglied des Jedi-Ordens kam.

### Verschlüsselte Nachricht von Meister Dhii an Rätin ChesaraSyonette ###

Sehr geehrte Rätin ChesasaSyonette, ich wende mich an euch mit einer Bitte, die ich von einem alten Freund erhielt. Sein Name ist Vince Venice. Wir kennen uns schon, seit wir Kinder waren. Er ist inzwischen ein recht hohes Tier in der Regierung von Ord Mantell, meinem Heimatplaneten, und ersucht die Hilfe des Ordens. Leider bin ich derzeit selbst mit wichtigen Ermittlungen beschäftigt, die mir von Rätin Eleonore aufgetragen wurden. Deshalb wende ich mich nun an euch, weil ich weiß, dass sich momentan viele aus dem Orden auf Coruscant aufhalten. Ich weiß zwar, dass wir auch dort dringend gebraucht werden, doch ich weiß, dass sich der gute Vince nicht grundlos an mich wenden würde. Er ist normalerweise nicht der Typ, der gern um Hilfe bittet. Leider wird in seiner Nachricht nicht deutlich, wofür er uns braucht. Es geht offenbar um ein paar Schmuggler. Genauer wollte er sich auf elektronischem Wege noch nicht äußern. Ich bin mir aber sicher dass es keine allzu große Sache sein sollte, weshalb sicherlich ein frisch gebackener Ritter für diese Angelegenheit reichen sollte. Genauere Daten zu seinem Büro und eine Kopie seiner Mitteilung befinden sich im Anhang.

Mit frdl. Grüßen und der Hoffnung auf eine positive Antwort,
Dhii

### Verschlüsselte Nachricht Ende ###​

Die Hilfe der Jedi wurde an allen Ecken und Enden gebraucht. Coruscant befand sich im Widerstand und in einer sehr kritischen Phase. Chesara warf einen Blick zu dem Twi'lek hinüber. Sie konnte weder ihn noch Miley hier unten entbehren. Gerade die Tatsache, dass sie keine Menschen waren, machten sie hier unten zu einer großen Hilfe. Sie passten in vielerlei Hinsicht weitaus besser in den Kampf in den unteren Ebenen als zum Beispiel Chesara. Die Bitte unbeantwortet wollte Chesara jedoch auch nicht lassen. Hilferufe zu ignorieren war nicht die Philosphie der Jedi und wenn Meister Dhii einen Freund hatte, der in Not war, dann musste es sich um etwas handeln, dem sie nachgehen sollten. Ein plötzlicher Einfall streifte Chesaras Gedanken. Was, wenn sie Jibrielle schickte? Sie war noch keine fertig ausgebildete Jedi, doch bereits weit fortgeschritten und Chesara musste sich ohnehin bald dazu entscheiden, sie in den Rang eines Ritters zu erheben. Dies konnte ihre letzte Prüfung sein, gemeinsam mit der Aufgabe, sich ihr eigenes Lichtschwert zu bauen. Chesara leitete die Nachricht mit allen Anhängen an Jibrielle weiter. Sie vertraute ihrer Padawan. Jibrielle war klug und geschickt. Entweder sie war der Situation gewachsen und konnte das Problem ohne Schwierigkeiten alleine lösen, oder sie würde Hilfe holen. In jedem Fall würde es sie um einige Erfahrungen reicher machen.

*** Kom-Nachricht an Jibrielle Dari ***


Jibrielle, auch wenn auf Coruscant jede helfende Hand benötigt wird, muss ich dich auf Anfrage von Jedi-Meister Dhii nach Ord Mantell schicken. Du findest alle wichtigen Informationen im Anhang. Es fällt mir schwer, dich zu entbehren, doch du bist die einzige, die Meister Dhiis altem Freund zur Zeit helfen kann. Ich weiß, dass du bereits viel gelernt hast und dazu bereit bist, auf eigenen Füßen zu stehen. Lass dich nicht verunsichern, wenn du dich einer Aufgabe nicht gewachsen fühlst. Höre auf dein Herz, denke daran, was du gelernt hast. All dies wird dich weiterführen. Und vergiss nie, dass du dich immer bei mir melden kannst. Möge die Macht mit dir sein.

Chesara

Als sie die Nachricht abgeschickt hatte, parkte Ketaki den Gleiter im Hinterhof des Bordells. Chesara wusste nicht, ob sie Jibrielle sofort würde sehen können. Bevor sie zu ihren Padawanen ging, wollte sie nachsehen, ob Joseline und Mara bereit zu einem erneuten Gespräch waren. Sie schickte eine kurze Textnachricht an Joseline und informierte sie, dass sie wieder da war und in dem Raum warten würde, in dem sie zuvor schon miteinander gesprochen hatten....

- Corusant – Untere Ebenen – Honey House -
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Turbolift – Darth Draconis

Die Turbolifttüren schlossen sich zischend und die kleine Kapsel setzte sich in Bewegung. Der Sith spürte die Gravitation und gleichzeitig setzte auch ein Glücksgefühl ein.
Der Sieg war sein, denn Draconis hatte es geschafft Ortega kaltzustellen. Vorerst. Der Sith war davon überzeugt dass sich der imperiale Offizier eine solche Bloßstellung nicht gefallen lassen würde. Schließlich war auch er nur ein kleines Glied in einer langen Kette und auch er hatte Vorgesetzte denen er sich verantworten musste. Diese würden sicherlich alles andere als begeistert davon sein dass sich Ortega von dem Sith dermaßen auf der Nase herumtanzen lies. Eine Fortführung des Konflikts war abzusehen, es stand doch die Karriere dieses Offiziers auf dem Spiel, wie Draconis schmunzelnd sinnierte. Er würde es ihm nicht einfach machen, doch hatte der Sith auch nicht vor noch lange auf Coruscant zu bleiben. Neues, größeres Stand bevor und er wollte sich nicht vom Regulierungswahnsinn des imperialen Geheimdienstes stoppen lassen.
Mit verschränkten Armen sah er der Anzeige zu wie sie die Zahlenreihe rasant aufstieg, Stockwerk um Stockwerk, Ebene um Ebene raste der Sith zurück zu der Gefangenenebene.
Er musste den Elom außerhalb des Verwaltungszentrums verwahren, oder stets an seiner Seite halten. Außerhalb würde es für ihn schwer werden die Kontrolle über ihn zu behalten die er wünschte. Er wusste nicht wie skrupellos Ortega sein konnte und ob er vor Attentaten auf vermeintlich wichtige Subjekte. Hatte er es eben wirklich geschafft ihn mundtot zu machen oder war es nur das kurzzeitige Zurückweichen vor dem Sith Lord um dann aus dem Hinterhalt den Dolchstoß durchzuführen? Draconis legte keinen Wert darauf dies herauszufinden. Er würde den Elom also so oft und so lange wie möglich bei sich behalten müssen. Nur wenn er selbst ihn überwachen würde, könnte er dessen Überleben sichern.

Seine Gedanken wurden durch ein Piepen gestört. Der Sith runzelte die Stirn. Nur wenige kannten seine Frequenz, es wäre also töricht gewesen die Nachricht zu überlesen. Mit einer schnellen Handbewegung hatte er das Datapad in seiner Hand und öffnete die Nachricht. Seine Mimik verhärtete sich. Eine Nachricht des Sith Inquisitors Nergal. Er überflog die Worte zunächst, doch als er ihren Inhalt wirklich erfasste, began er von neuem und las jedes Wort, der Sith sog regelrecht die Worte des Inquisitors auf die in bläulich leuchtender Schrift vor ihm sich offenbarten.
Er war dem Ziel nah gekommen all diejenigen die sich ihm in den Weg gestellt hatten aus dem Weg zu räumen. Zuerst Ortega und nun Lady Kezia. Besonders Letzere haste er. Der Sith sinnte immernoch nach Rache für den gescheiterten Mordversuch an ihm. Sie hätte es richtig machen müssen, dann wäre ihr Rang und ihr Leben in Sicherheit gewesen, doch sie hatte versagt und würde nun den Preis zahlen müssen.
Die Exekutionen würden ein Zeichen sein. Das Imperium würde zeigen dass es mit harter Hand gegen den Widerstand vorgehen würde. Was der Sith jedoch wichtiger fand, war das sein Gesicht damit in Verbindung gebracht werden würde. Da Kezia nun vor der Auslöschung stand und er ansonsten der einzige Sith Lord war der bei der Razzia anwesend war, würde er es sein der mit diesen Ereignissen in Verbindung gebracht werden würde. Er und Lord Nergal. Zwar missfiel es ihm dass dieser ihm nicht nur die Rache an der Theelin nahm, sondern er sich auch mit dem Inquisitor den Ruhm für die Aktionen teilen musste, doch war Ruhm vergänglich. Draconis wusste dass es wichtiger war die Gunstprioritäten richtig zu setzen. Nergal hatte Potenzial, seine Karriere musste er im Auge behalten. Vielleicht konnte er ja im Umkehrschluss in dessen Windschatten ebenso schnell aufsteigen.

Die Turbolifttüren öffneten sich zischend und erneut betrat er die grau sterile Umgebung des Gefangenentrakts. Noch immer saß der zuvor so selbstbewusste , für ihn namenlose imperiale Offizier und sah den Sith kritisch an. Draconis musterte dessen hongifarbenen Augen und schenkte ihm ein schmales, süffisantes Lächeln.


“Ich bin gekommen um den Gefangenen B89-C entgegenzunehmen. Noch Fragen oder ausstehende Formalitäten?“

„Nein. Mylord.“

Die Worte des Offiziers wirkten gepresst, verhasst war ihm der Sith sicherlich jetzt schon. Wer war dieser dunkel gekleidete Mensch auch dass er in sein kleines Reich hier eindrang und meinte Gefangene auf eigene Faust zu verhören und für seine eigenen Zwecke einzuspannen? Ein Wesen ohne jegliche Moral und Ethik. In den Augen des Offiziers einfach nur hassenswert.
Der Sith stattdessen spürte den Hass den der Imperiale verströmte und öffnete sich der Macht. Er nahm die negativen Emotionen auf und stärkte sich an ihnen. Aus ihnen schöpfte die dunkle Seite ihre Kraft. Aus ihnen schöpfte auch er seine Kraft. Es war ein Kreislauf der natürlich und unumgänglich war. Weitere Wellen schlugen ihm entgegen als zwei imperiale Soldaten mit dem Elom zurückkamen. Der Offizier rasselte einige Formalitäten runter die den Sith nicht interessierten. Er hörte ihm nicht einmal zu, er wollte den Elom nur hier herausbekommen.

Nachdem auch diese Formalitäten erledigt waren, erklärte ihm der Offizier versucht neutral, dass der Elom nun über einen Chip verfüge, und der Sith ihn mit einer kleinen Fernbedienung die er nun erhalten hatte lähmen könnte. Sollte der Elom weglaufen wollen, würde er ihn, wie einen Sklaven „deaktivieren“. Ob die anschließende Reinigung das Imperium übernehmen würde, darauf antwortete ihm der Offizier nicht.
Jetzt endlich konnten sie diesen Raum verlassen. Sie bestiegen den Turbolift. Rasant begann der Aufstieg, der Sith würde ihn zuerst in sein Quartier bringen, danach könnte er immer noch entscheiden was er mit ihm machen würde. Still standen beide nebeneinander, sagten nichts und warteten nur ab. Der Sith schieb mehr als überrascht als der Elom begann zu sprechen.


“Lang her Meister Kromm. Ihr habt euch verändert. Ihr riecht anders.“

Daran hatte der Sith nicht gedacht. Solche Wesen orientierten sich ebenso stark über ihren Geruchssinn, viel stärker als der schwache Geruchssinn von Menschen.

”Die Zeit verändert einen Tanus. Sie verändert uns alle.”

Damit beendete der Sith die kurze Konversation. Hier konnten sie nicht offen sprechen, in seiner Paranoia wusste er dass das Imperium jeden Raum und jeden Ort überwacht. Zwar lag sein Quartier ebenfalls in dieser Kategorie, doch er wusste ungefähr wo dort die Abhörwerkzeuge sich befanden. Als sie schließlich in seinem Quartier angekommen waren, entkleidete sich der Sith seiner Soutane und legte sie über den Bildschirm seines Terminals. Er hatte alle Wanzen soweit er wusste entfernt, doch war er sich sicher dass diese offensichtlichen Wanzen nur dort gewesen waren, um die wirklichen Abhörorgane zu schützen und den Abzuhörenden in Sicherheit zu wiegen. Diesen Lauschangriff, so dachte er, hätte er erfolgreich abgewehrt.

Während der Sith seine Robe überstreifte, musterte der Elom den Raum ganz genau. Ihm fiel wohl die spartanische Einrichtung ein. Dachte er wohl, er habe ihn in eine andere Zelle gebracht?


“Wie du siehst, unterscheiden sich die Jedi und die Sith doch nicht in allen Punkten. Beide brauchen nur sehr wenig Platz.“

Der Sith versuchte ein warmes Lächeln zustande zu bringen. Es fiel ihm nicht leicht einen offenen, warmherzigen Jedi zu spielen. Einen Jedi, so wie ihn Tanus im Gedächtnis hatte. Er musste ihn überzeugen, bevor er anfing zu zweifeln.

“Ich wette du bist müde. Ruhe dich aus. Ich werde alles für dich herrichten lassen, wir werden später reden. Dann werde ich dir alles erklären.“

Der Sith bedeutete ihm in seinem Quartier zu warten, während er Ortega kontaktierte und ihm beschied ein Quartier neben dem seinen herrichten zu lassen. Zwei imperiale Soldaten zur Überwachung abbestellt werden.
Gerade ihn dafür zu kontaktieren war vielleicht ein Fehler, doch er war immernoch sein Adjutant und hatte sich um solche Dinge zu kümmern. Er wartete mit dem Elom zusammen, in aller Stille bis alles hergerichtet war und lies ihn dann sein Quartier beziehen. Nun würde er sich um ganz andere Dinge kümmern müssen…



Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Darth Draconis' Quartier – Darth Draconis
 
Coruscant - Coruscant City - untere Ebene - Honey House - großer Saal - bei Steven, Sinoué

Die junge Frau hatte eine hervorragende Beobachtungsgabe. Sie schien sich stets mehr im Hintergrund zu halten und anderen den Vortritt zu lassen. Es war eigentlich eine ideale Einstellung für eine Jedi. Mara wußte aber auch, dass diese Tugend in den letzten Jahren immer mehr verloren ging bei den Jedi. Nach Mara's Auffassung war das auch mit ein Hauptgrund für den Sturz der Jedi.

Dennoch war Mara nicht entgangen, dass Sinoué ihre Feststellungen ledigich anhand von Augenschein traf.


Nun, deine Augen können dich täuschen. Traue ihnen nicht. Die Sith haben zumeist eine erhabene Erscheinung. Und je weiter ausgebildet sie sind, desto mehr besitzen sie die Fähigkeit, über ihre wahre zerfressene Seele hinwegzutäuschen. Auch ein Sith strahlt eine gewisse Macht aus. Sith wissen immer, dass sie mächtig sind und zeigen es ihrem Gegenüber.

Kannst du allein aufgrund meines aufrechten Ganges und meiner selbstbewußten Augen feststellen, dass ich eine Jedi sein soll? Vielleicht bin ich eine Sith und infiltriere die Jedi-Basis hier?!


Um diese Äußerung zu stärken, setzte Mara einen äußerst finsteren Blick auf. Sie kniff die Augen zusammen und ließ alles, was ihr an Hass, Ängsten und negativen Gefühlen zur Verfügung stand, gegen die junge Frau vor ihr strömen. Mara besaß eine Menge Finsternis, hatte sie doch in ihrem Leben eine Menge Schlechtigkeiten und Vertrauensbrühe erlebt. Die Jedi-Meisterin wußte, dass sie es damit schaffen würde, einige Kälte im Geist Sinoué's zu erzeugen. Es war beinahe so, als transferierte Mara ihre negativen Erlebnisse in die Gedanken der jungen Frau, ohne dabei jedoch ihren Schutzbereich zu unterlaufen.

Mara war daran gelegen, Sinoué darauf zu bringen, auch auf ihre sekundären Empfindungen zu achten; auf ihr Bauchgefühl, wie man landläufig sagte.

Bereits nach einer kurzen Zeit, ließ Mara von ihrem Vorhaben ab, wollte sie die junge Frau doch nicht allzusehr abschrecken. Immerhin wußte Mara bereits, dass Sinoué sich nicht gern beeinflussen ließ.
Auffordernd sah Mara Sinoué an.


Nun?

Coruscant - Coruscant City - untere Ebene - Honey House - großer Saal - Sinoué, Steven
 
Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Mara J. und Sinoué, Steven

Der Gedankenweg der Jedi Meisterin war schon richtig. Sinoué bewertete gerne nur nach dem was sie sah, wobei sie selber niemals nur auf ihr Aussehen reduziert werden wollte. Es ist ein Balanceakt, aber schließlich lag es in der Natur der Dinge dass man jemanden zunächst instinktiv nach seinem Aussehen beurteilte.
Meisterin Jades Ausführungen leuchteten ihr ein. Sinoué jedoch bezweifelte dass ein Sith wirklich so schaute. Wieso sollten sie das tun? Seit wann konnte man „böses“ wirklich so darstellen ohne lächerlich zu wirken? Obwohl sie dies bezweifelte, spürte sie doch ein kurzes Frösteln auf der Haut. War dies ein Einfluss der Macht? Sie spürte noch etwas, was sie nicht genau fassen konnte. War es ein Gefühl? Fast hätte sie resigniert, weil sie nicht in der Lage war, Gefühle zu deuten. Sie konnte es bei ihren eigenen schon nicht, wie sollte sie es dann erst bei anderen, fremden Gefühlen machen?
Doch wo lag der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Menschen oder Gefühl?
Empfand man sich dann selber überhaupt als böse? Für Sinoué hing es vom Standpunkt ab. Sie konnte sicherlich auf die Straße hinausgehen und jemanden finden, der ihr sagen würde dass die Jedi böse seien. Sie würde diesem jemanden dann auch schwer dies ausreden können, denn aus dessen Standpunkt ist es eben so. Es ist immer eine Frage des eigenen Blickwinkels.


“Ob ihr eine Sith seid? Naja...“

Die Worte der jungen Coruscanti klangen ungewohnt schüchtern und doch lies ihr Unterton den man stets so schwer definieren konnte ihre eigene Nuance herausstechen.

“Bei allem Respekt … aber ganz ehrlich?“

Sie wollte die Jedi Meisterin auch nicht verärgern. Sie wusste ja auch nicht ob sie es tat. Empfand man es als Jedi als Beleidigung als Sith tituliert zu werden? Sie konnte den Unterschied nicht genau herausstellen, beide waren bisher für sie eher Streiter einer Partei gewesen. Es waren sozusagen die Machtkulte der jeweils anderen Seite. Die Sith im Imperium und die Jedi in der Neuen Republik.

“Wo ist da schon für einen der die Macht bisher nie berührt hat der Unterschied? Ich mein … es ist ein Religionskrieg … und ich war bisher nie besonders spirituell. Ich weiß nicht wieviel ihr davon mitbekommt, aber die große Mehrheit der Galaxis könnte wahrscheinlich keinen von beiden unterscheiden. Für die meisten sind die mit dem Lichtschwert und den Sturmtruppen die Sith und die mit den republikanischen Soldaten und dem Lichtschwert die Jedi. Ohne diese … naja. Keine Ahnung.“

Unterstrichen wurden ihre Worte von einem Schulterzucken. Sie wollte und konnte nicht anders als ehrlich zu Meisterin Jade sein. Rätin Syonette hatte doch gesagt dass sie hier zum lernen war, und wenn die Jedi bereits bei solchen Definitionen beleidigt wären, dann sollten sie sich doch zu den neun corellianischen Höllen scheren!

Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Mara J. und Sinoué, Steven
 
Coruscant - untere Ebenen - Honey House - hinterer Bereich - allein

Es war schwer gewesen zur Ruhe zu finden. Zu viel ging Jo durch den Kopf als das sie ihn wirklich leicht leer bekam. Mehr als einmal musste sie sich zur Disziplin rufen um nicht in Gedanken über Mara oder das zu verfallen, was sie tun würde wenn Mara nicht mehr ihre Padawan war.
Doch dann war es ihr doch gelungen und sie war in eine durchaus erholsame Meditation gefallen, die nun vom Meldeton ihres Com‘s unterbrochen wurde.
Leise seufzte Jo streckte etwas ihre Glieder und zog dann das Com hervor um gleich darauf leicht zu schmunzeln. Chesara war wieder hier und sie erwartete Mara und sie in jenem Raum, in dem der erste Anlauf zu Mara‘s Beförderung erfolgt war. Gut!
In einer schwungvollen Bewegung erhob Jo sich, strich ihre Kleidung glatt und sandte Mara eine kurze Mitteilung!


*** Nachricht an Mara Selaren!***

Chesara ist wieder zurück und teilte mir gerade mit, dass sie Zeit für uns hat. Komm bitte zu dem kleinen Raum, in dem deine Prüfung begonnen hat.

*** Nachricht an Mara Selaren!***​

Einen Tastendruck später war die Nachricht versandt und Jo bereits auf dem Weg zu jenem kleinen Raum. Sie würde sie im Hintergrund halten während Chesara ein zweites Mal mit Mara sprach und gleichzeitig hoffte sie, das ihre Anwesenheit Mara Halt geben würde.
Ach was! Mara war selbstständig genug. Sie würde ihren Beistand gar nicht brauchen. Sie war bereit das wusste Jo! Nur die Chesara beweisen musste Mara das jetzt nur.
Weit war der Weg in jenen kleinen Raum nicht gewesen und so stand Jo nun bereits vor der Türe. Tief atmete sie noch einmal durch! Beinahe fühlte sie als würde sie selbst begutachtet. Dann grinste Jo über ihre eigenen Gefühle. Natürlich fiel das Verhalten eines Padawan’s immer auch etwas auf den Meister zurück. Aber Mara war nicht ihre erste Padawan und eigentlich sollte sie ja mittlerweile ruhiger sein bei solchen Sachen! Eigentlich!
Die Tür glitt bei Seite, Jo trat in den Rum zu Chesara, verneigte sich kurz und lächelte dann in die Richtung der Rätin!


Schön euch wieder zu treffen Rätin! Mara wird auch bald zu uns stoßen!

Zumindest hoffte Jo dies! Weniges würde einen schlechteren Eindruck mache als zur eigenen Prüfung verspätet zu kommen.

Coruscant - untere Ebenen - Honey House - hinterer Bereich – kleiner Raum – mit Chesara
 
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