- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Joseline und Chesara -
Als sie diesmal in den Raum trat und der Rätin begrüßt wurde, fühlte sie sich wohl. Dies lag wohl daran, dass sie lange über das hatte nachdenken können, was zuvor geschehen war. Dann war da natürlich noch ihr Gespräch mit Vorin, die Erkenntnis dessen, was sie aus ihrem Leben machen wollte, wohin ihr Weg sie führen sollte. Dies alles trug dazu bei, dass sie sich nun sehr viel besser fühlte, so als ob ein riesiger Stein von ihrem Herzen gerollt worden war. Die Angst war verschwunden, ihre geschundene Seele hatte begonnen zu heilen und die Heilung ging stetig voran. Sie konnte sich glücklich schätzen, eine weitere Chance erhalten zu haben und diese wollte sie nutzen, denn sie wusste, dass sie bereit war. Ihre Meisterin hatte ihr dies mehrfach zu verstehen gegeben und nun, nun glaubte sie wirklich selbst daran. Es gab keine Hindernisse mehr außer, sie machte sich selbst welche. Mara lächelte als Chesara sagte, dass es schön sei sie wieder zu sehen. Auch sie war froh die Rätin zu sehen und diesmal war ihr die Frau um einiges Sympathischer.
Die Blondine lauschte den Worten der älteren, welche nun erklärte, das Jo große Stücke auf ihre Schülerin hielt und jene aus diesem Grund an sie herangetreten war. Sie gebeten hatte ihre Schülerin zu prüfen. Diesmal war die Rätin sehr direkt und diese Direktheit war es, die das Mädchen so sehr schätzte in diesem Moment. Damit konnte sie umgehen. Oh wie Recht die Rätin doch damit hatte, dass die Zeit des Padawans eine Zeit des Lernens war. Es war eine schöne Zeit, in der man viel erfuhr, eine Zeit der Trauer ebenfalls und ihre Padawanzeit war gewisslich keine leichte gewesen, dennoch hätte sie dieses Zeit nicht missen möchten. Noch war sie keine Ritterin, noch war sie eine Padawan aber es würde der Moment kommen, wo sie all dies hinter sich ließ um zu einer wirklichen Jedi zu werden. Sie lernten ihr ganzes Leben, so war es, selbst im hohen Alter noch würde man lernen, denn dieser Prozess war stetig. Er gehörte zur Weiterentwicklung einer Persönlichkeit. Natürlich blieben auch welche auf jenem Prozess stehen, aber dies waren nicht alle. Mara konnte nur bestätigen, dass in der Ausbildung eines Padawans die Grundlagen gesetzt wurden. Dort entwickelte man sich, wurde stärker und es kristallisierte sich heraus, zu was für einem Jedi man werden würde. Der Grundstein wurde dort gelegt, man lernte die Fähigkeiten der Macht kennen, lernte wie man sie handhabte und wie man sie einsetzten konnte. Sie war Rätin, eine Meisterin und sie kannte sich aus, sie wusste wovon sie sprach und Mara war froh zu hören, dass sie den Kodex nicht in die Richtung leitete, wie einige es taten. Gefühle waren nicht verkehrt, man musste allerdings darauf achten, was man mit ihnen anfing. Vorsicht war durchaus geboten, denn nicht alle Gefühle waren gut, dies wusste sie. Man kam immer wieder in Situationen, in denen man sich selbst prüfen, in denen man innehalten und nachdenken musste. Etwas anders konnte durchaus fatal sein. Chesara setzte sich auf die Kante eines Sessels und sah die Padawan fragend an. Sie wollte wissen, was ihrer Einschätzung nach die wichtigsten Dinge sind, sie sie während ihrer Zeit als Padawan gelernt hatte. Welche wichtigen Lektionen ihr das Leben erteilt hatte seit sie im Orden war. Beide Fragen waren tiefgreifende, die nicht so leicht zu beantworten waren. Chesara hatte schon einmal bewiesen, dass ihre Fragen nicht oberflächlicher Natur waren. Es gab so vieles was sie dazu sagen konnte, wo nur sollte sie anfangen!? Auf diese beiden Fragen konnte man einen halben Roman erzählen und vielleicht sogar noch mehr. Diesmal würde sie offen und ehrlich sein, würde nicht wieder enttäuschen.
„Fragen zu denen man sehr viel sagen kann und die trotz allem nicht so einfach sind. Die wichtigsten Dinge in meiner Ausbildung waren unter anderem zu lernen, dass ich nicht allein bin, dass stets jemand da war, der mir helfen konnte, der mit aufwies dass meine Fähigkeiten kein Horrorgebilde waren obwohl ich dies lange Zeit dachte. Zu lernen, dass alles von Bestand, dass alles eine Bedeutung hatte, gleich wie unbedeutend es vielleicht auch erscheinen mochte. Alles ist miteinander verbunden, lebt in einer gewissen Symbiose zusammen und nur wenn ein Gleichgewicht besteht kann es existieren. Es gibt so vieles, was man anfangs nicht versteht, weil es so unglaublich, so unfassbar und Unreal erscheint. Zu erkennen, dass alles doch real ist, dass es für alles einen Grund gibt ist etwas, dass beruhigt. Die Macht besitzt so viele Facetten, so viele Wege, die es zu erkunden gilt. Es ist etwas besonders zu erkennen, wie alles miteinander in Verbindung steht, wie viel Liebe man erhält während man damit beginnt auch die kleinen Dinge des Lebens zu erkennen, weil man lernt, dass die Macht mehr ist als nur ein Wort, ein Aura oder ähnliches. Man lernt viel, so viel. Loyalität, Freundschaft, Geduld, Weisheit, Ruhe, Frieden, Freude. Dies alles sind Teile dessen die in einer Ausbildung von Bedeutung sind, die niemals fort zu denken sind. Sie alle sind eng miteinander verknüpft. Ich musste lernen was Vertrauen bedeutet, was es ist, weil es mir schwer fiel zu vertrauen. Doch ohne jenes, kann eine Schüler Meiser Beziehung nicht funktionieren. Sie ist die Grundlage einer jeden Beziehung, eine Grundlage des Lebens sogar.
Wenn kein Vertrauen herrscht, wie ein Schüler es niemals schaffen zu lernen und wenn der Meister nicht vertraut wird es ebenfalls nicht klappen. Ich musste lernen, zu akzeptieren, dass meine Fähigkeiten Fluch sind, dass sie von nutzen sind und etwas bedeuten. Lange Zeit habe ich sie gehasst, weil sie nicht mehr als eine Bürde für mich war. Ich erkannte nicht, dass sie etwas völlig anderes war. Es viel mir schwer zu akzeptieren, dass ich nicht allen und jeden retten konnte. Ich machte mich verantwortlich oder andere. Erkennen zu müssen, dass dies falsch war, war nicht einfach für mich.“
Mara schwieg für einen Moment und schluckte.
„Ich habe vieles lernen müssen, schon von sehr klein auf und man glaubt so vieles zu wissen nur um letztlich feststellen zu müssen, dass dem nicht so ist. Man mag viel wissen, aber nicht alles. Man mag Erfahrungen machen, die andere in diesem Alter vielleicht nicht gemacht haben, aber man ist nicht allwissend. Zu lernen, dass es von Bedeutung ist stehen zu bleiben, nach zu denken, inne zu halten und sich zu fragen ob richtig ist was man tut, ist etwas was sehr wichtig ist. Wir sind Jedi, wollen Jedi werden und wir müssen ein Vorbild sein. Wenn ich nicht lerne darauf zu achten was in mir vor geht, was meine Gefühle sagen, mich dem zu stellen was mir Angst macht, dagegen anzukämpfen was falsch ist, würde ich es niemals schaffen eine wirkliche Jedi zu werden. Auslernen wird man nie. Doch wichtig ist es, stets bereit dazu zu sein neues zu lernen, sich vielleicht sogar belehren zu lassen, weil andere es besser wissen. Auf sein Recht oder seine Meinung zu beharren ist ein Fehler, der einem teuer zu stehen kommt. Weisheit ist es, die einen Jedi leiten sollte nicht Arroganz, Dummheit oder Voreingenommenheit. Zu akzeptieren, dass man nicht perfekt ist, dass man selbst als Jedi Fehler macht, vielleicht sogar einmal einen falschen Weg einschlägt ist keine Schande, solange man sich umdreht, zurückkehr und dafür sorgt sie nicht wieder zu machen. Nur in einer Ausbildung kann man lernen was bedeutet erwachsen zu werden, was es bedeutet dafür verantwortlich zu sein, was man tut.
Es gibt Regeln über die man sich nicht hinwegsetzten sollte, weil man ‚Gefahr laufen könnte sich selbst zu verraten und andere. Zu lernen, dass jene Regeln, jene Leitlinien zum Schutz da sind, ist etwas man ebenso lernen muss.“
Mara schüttelte leicht den Kopf und blickte die Rätin an, welche ihr aufmerksam zuhörte.
„Ich weiß mittlerweile, das mein Weg direkt vor mir liegt, ich diesen beschreiten muss. Ich weiß was man Ziel ist und ich weiß ebenso, dass ich an mir arbeiten, dass ich stets werde kämpfen müssen. Ich möchte für die da sein, die Hilfe brauchen, ich möchte meine Fähigkeiten verbessern, die Fähigkeiten der Visionen, um sie letztlich gänzlich zu verstehen und ich möchte anderen mit dieser Gabe helfen, zu lernen mit ihr umzugehen. Es gibt wenige im Orden die eine solche Gabe besitzen und es gibt noch weniger, die sich damit auskennen. Ich möchte eine der ersten Sein, die zur Stelle sein kann wenn sie gebraucht wird und ich denke ich werde vielleicht auch eine der ersten sein, die schlimmes verhindern kann, wenn es um die Angstzustände geht, die auftreten, je nachdem wie ausgeprägt die Gabe im einzelnen ist.
Seit ich Teil des Ordens bin, habe ich auch lernen müssen mich anderen anzuvertrauen. Dies fällt mir noch immer schwer, aber ich weiß, dass ich auch diese Hürde nehmen werde. Ich weiß dass ich nicht allein bin, sondern hier meine Familie habe. Der Orden ist meine Familie, er ist der Mittelpunkt eines Lebens. Hier habe ich Leute die mir ähneln, Freunde die mir helfen. Ich weiß auch dass ich noch viel werde lernen müssen und dass mit alles neue stärker machen wird.“
Mara schluckte und sah einen Moment zu Jo, die sich ein wenig im Hintergrund befand und alles gehört hatte. Dann glitt ihr Blick wieder zu der Rätin. Sie hatte so vieles gesagt, so vieles. Ob dies auch das war, was sie hatte hören wollen!? Vielleicht war es sogar noch mehr gewesen!
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Joseline und Chesara -