Coruscant

[Imperial City – Oberste Ebenen – öffentliches Viertel – luxuriöse Promenade] – mit Ario

Der Inquisitor hatte sich gut genug unter Kontrolle um das unverschämte Grinsen nicht zu zeigen, das sein Gesicht zieren durfte, als sein Schüler ihn anhielt inne zu halten, auf das er erklären könne, was er gemeint hatte. Wieso er seine Mutter sehen wollte und damit einhergehend seine Bestätigung erforderte. War es ihm anfänglich nur darum gegangen, dass Ario sagte was er gedachte zu tun, so kam Nergal nicht umhin, als anzuerkennen das er ihn womöglich etwas unterschätzt hatte. Die Beweggründe des Adepten waren erstrebenswert. Löblich, in den Augen eines jeden Sith. Von ganz allein war ihm diese Einsicht gekommen und er hatte sie, wenn auch mit etwas Hilfe, vorgetragen. Nickend, jedoch auf die allseits bekannte, eher abwesende Art und Weise, dass es nicht als Bestätigung gezählt werden konnte. Ario hatte sich in der vergangenen Zeit sehr gut geschlagen. Und bedachte man, dass er im Grunde noch nicht einmal so lange tatsächlich Teil des Ordens und eben damit einhergehend, sein Schüler war, war das nur bemerkenswerter.

„Ich hoffe du glaubst nicht, das ich tatsächlich annehmen würde, das du aus solch banalen Gründen wie ich sie genannt habe, deine Mutter sehen willst.“ Meinte Nergal dann nach einem kurzen Moment, während sie sich weiter bewegten. „Ich wollte nur von dir hören wieso ich dir das gestatten sollte. Ich bin dein Mentor und du wolltest etwas von mir. Wenn das der Fall ist, sage mir was das ist, nicht ob du etwas haben kannst.“

Nergals Betonung von 'etwas' sollte deutlich machen, was er erlangte. Aber die Sache hatte sich für ihn auch erledigt. Ario war nicht schwer von Begriff und seine Worte kein Vortrag über Quantenphysik. Da das geklärt war, setzten sie ihren Weg weiter fort, bis sie letztendlich auf dem Dach eines Gebäudes angekommen waren, das noch unter der Wolkendecke des Stadtplaneten lag, aber durchaus schon sehr weit oben endete. Wobei das ein Witz an sich war. Hier, in den oberen Ebenen, da war alles 'sehr weit oben'. Egal wie niedrig so manches Gebäude auch im Vergleich sein mochte. Letztendlich befanden sie sich hier einige Kilometer über der Planetenoberfläche von Imperial City. Coruscant war der Wahnwitz irrer Architekten, die längst in Vergessenheit geraten waren, da es immer nur weiter hoch hinaus gegangen war. Wer und wieso damit angefangen hatte, ruhte gut behütet in Datenbanken die niemanden interessierten. Außer vielleicht blasierten Adeligen die auf irgendeiner unwichtigen Cocktailparty den Satz fallen lassen würden, das sie ja nur XY dies und jenes verdankten, weil er ja damit angefangen hatte. Wie es in den Unteren Ebenen allerdings auf Grund der Wachstumsrate der Gebäude aussah, das wurde partout aus Gesprächen der Oberen Etagen verbannt.

Ebenso verbannte Nergal für die kommenden drei Tage alles, was sich nicht um die Ausbildung und im expliziten um die Übungen betreffender der Körpermanipulation und Beherrschung drehte. Die Übungsläufe über die Dächer der endlosen Stadt, machten sich überaus bezahlt. Wenngleich Nergal bei einem der ersten Läufe überraschend nicht an sich halten konnte und für einen Augenblick seinen Schüler stehen ließ. Berauscht von der Dunklen Seite hatte er sich gehen lassen und war über die Dächer dahin geglitten. In einer Geschwindigkeit, das sein Schüler ihm unmöglich folgen konnte. Aber er hatte diesen Ausbruch an Energie auf dem er dahin gezogen war schnell in eine Lektion für seinen Schüler verwandelt und seine Präsenz verbergend, selbigem aufgelauert. Niemals in der Wachsamkeit nachzulassen war die Quintessenz die aus seinem Überfall auf Ario resultierte. Amüsiert erinnerte sich der Sith-Inquisitor an die Gesichter derjenigen, die in dem Gleiter gesessen hatten, über den er bei einer dieser Übungen gesprungen war. Coruscant war trotz allem noch immer eine Stadt in der Personen lebten und diversen Geschäften nachgingen. So auch das Hausmädchen, das ihm gerade noch ausweichen konnte, als es auf einer weitläufigen Terrasse damit beschäftigt gewesen war zu putzen, als er kam und beinahe auf ihr landete. Nergal hatte sie nicht einmal eines Blickes gewürdigt, sich eine neue Richtung ausgesucht und war wieder verschwunden. Dicht hinter sich seinen Schüler spürend. Das er das Training so in die Länge gezogen hatte, hatte einen einfachen Grund gehabt. Er hatte eine Nachricht erhalten, die ihn in drei Tagen auf den Platz der Imperatoren einlud. An jenem dritten Tag hatte der Inquisitor weniger, weil er seinen Schüler schonen wollte, sondern mehr weil er die Zeit bis zum erbetenen Eintreffen am Platz der Imperatoren überbrücken wollte, sich selbst lediglich einige Schriftrollen zu Gemüte geführt. Langsam aber sicher wuchs sein Verständnis um die alte Sprache. Wenngleich er mit Sicherheit noch einen gehörig großen Schritt davon entfernt war sie tatsächlich zu beherrschen. Aber in Kürze würde das, was auch immer Allegious ihm gesagt hatte, kein Geheimnis mehr sein. Nachdem sie allerdings die Materialien wieder verstaut hatten, machten sich Meister und Schüler auf den Weg. Die Unruhe die er innerhalb der Macht spürte, ließ ihn auf dem gesamten Weg nicht los, wenngleich er differenzieren konnte, das es ein unbedeutendes, geduldetes Maß an Anspannung war. Das die genauso gut von möglichen rebellischen und terroristischen Urhebern stammen konnte, war ihm durchaus bewusst. Aber in derartiger Nähe das er sie so klar auffangen konnte? Es konnte nur etwas mit dem zu tun haben, was sie nun mehr direkt erwartete. Diffusere Gefühle wären in ihm gekreist, hätte es sich tatsächlich um Dissidenten gehandelt, die er wahrnahm...


„Coruscant war eine Zeit lang meine Heimat gewesen. Lange genug um sie so kennen zu lernen, wie sie wirklich ist. Nicht das was hier oben an jeder Ecke propagiert und geprahlt wird. Coruscant ist weit entfernt davon dieses Image das man hier sieht, auch tatsächlich zu verdienen. Aber das weißt du mit Sicherheit... viel amüsanter ist, das diese Welt von allerlei Sorten an Lebewesen als der Mittelpunkt der Galaxis und Symbol betrachtet wird. Warum? Das ist mir noch immer ein Rätsel. In ihren Gebeinen verwest und stirbt die... Königen des Kerns... wie sie hin und wieder genannt wird. Hier oben regieren Arroganz und Verrat. Und alles was dazwischen ist wird von unten verpestet und von oben ignoriert... „ Sie befanden sich einmal mehr im Freien und schlenderten über einen über Dächer führenden für Fußgänger angelegten Weg, der sie bald zum gewünschten Ziel bringen würde. „Vielleicht weil diese Welt ein so vortrefflicher Querschnitt fast jeder vorhandenen und vor allem der menschliche Gesellschaft ist?“ Schmunzelnd blickte sich der Sith Lord um. Seine finstere Erheiterung über die Grausamkeiten der Unteren Ebenen, die ihm in diesem Moment durch den Kopf – begleitet von einem Flüstern das ihn dorthin befehligen wollte – ging, blieb vor der Außenwelt durch seine Kapuze verborgen.

Es herrschte strahlender Sonnenschein. Wodurch die Beiden in dunkle, weite Umhänge gehüllt, nur noch mehr auffielen. Aber sie hatten in den letzten Tagen mehr als einmal auf unangenehmere Weise Kontakt mit den normalen Bürgern gemacht – unangenehm für die anderen – dass es sie wohl kaum jetzt, mit einem Mal stören würde. Zumal Nergal die Normalsterblichen beinahe nicht mehr wahrnahm, außer der Tatsache das es sich um potenziell nützliche Objekte und zu beeinflussende Faktoren in der ein oder anderen Situation ging. Er übersah sie gewollt, weil kaum jemand unter ihnen es Wert war, so geschätzt zu werden wie sein Schüler, oder beispielsweise Draconis. Sie besaßen keine Einsicht. Keine Weitsicht. Sie waren Sklaven Coruscants und seiner Doktrinen, die die Öffentlichkeit voller Heiterkeit als Trends und den neusten 'Schrei' proklamierte. Sie waren Schwächlinge. Von selbst geschmiedeten Ketten gegeißelt.

Und dann erreichten sie den Platz. Um genau zu sein, den Weg der sie dorthin bringen würde. Denn das immense Aufgebot an Truppen war schon hier ersichtlich. Der Luftraum schien gesperrt und wurde Überwacht. Die Zugänge waren mit Dutzenden Sturmtruppen gesichert, die sogar schwere Geschütze aufgestellt hatten und Nergal meinte, in einem Moment mehrere schwarze Rüstungen des augenscheinlichen Scout-Typus in der Ferne zu erspähen. Es war ein Aufgebot an imperialen Streitkräften wie es für nicht allzu viele öffentliche auftritt aufgefahren wurde. Das hier konnte nur bedeuten, das es sich um etwas handeln musste, das die höchsten Vertreter des Verwaltungsstabes auf den Plan gerufen hatte. Und nebst Gouverneur Kraym musste mindestens ein Moff zugegen sein. Nergal war letztendlich seit zehn Jahren Teil des Imperiums. Die Art und Weise wie es funktionierte, bei solchen... Events handelte, war durchaus auch ihm bekannt. Beziehungsweise wusste er wie viel Bedeutung man diversen Personen in ihren Rängen beimessen konnte. Und dieses Aufgebot hier, zeugte nicht nur von der Propaganda der Imperialen Ideale die man innerhalb der Bevölkerung festigen und säen wollte, sondern auch schlicht von der Tatsache das bedeutende Persönlichkeiten anwesend waren.


„Das scheint ja ein Spektakel zu werden...“

Murmelte der Sith in seiner tiefen, eisigen Stimme, die dazu ausreichen konnte, schwachen Lebewesen die Haut vom Leib zu ziehen. Seinen Schüler ließ er die Worte hören, wer der umstehenden sie ebenfalls vernahm kümmerte ihn nicht. Zumal die sowieso damit beschäftigt waren dem Sith-Lord auszuweichen, als der sich nach und nach – ohne jedoch langsamer zu werden – bis nach vorne durcharbeitete. Kurz die Menge absuchend, versuchte Nergal die Twi'lek und die beiden Apprentice zu finden, die sich hier ebenfalls einfinden sollten. Wurde ihrer allerdings nicht fündig, obwohl er sie in der _Nähe spürte. Bis ihm aufging, das sie in seiner hinterlassenen Schneise mit den beiden Lehrlingen folgte. Sehr gut. Die Öffentlichkeit sollte nicht vergessen, das der Dunkle Orden noch immer existierte. Das sie es waren, die den Imperator stellen und... das die Wölfe unter ihnen waren. Den Inquisitor grüßend stellte sich die Sith-Meisterin auf die nicht von Ario beanspruchte Seite Nergals, während die Apprentice hinter ihm blieben. Der schwarze Fleck in der vordersten Reihe, und das gut sichtbar und mittig, würde einem jeden Redner sofort ins Auge springen...

[Imperial City – Oberste Ebenen – Platz der Imperatoren – vor der Bühne] – mit Ario, Tal'shia, 2 Apprentice, versammelte Menschenmenge, Sturmtruppen
 
[Coruscant - obere Ebene - Landebucht - In der Teroch A'den - Alaine Aren und Shao Lung in der Garderobe]

Die Rothaarige Menschenfrau streckte ihre Arme aus und band ihm die Krawatte die er sich zuvor einfach wie einen Schal um den Hals geschlungen hatte. Daraufhin senkte er die Arme an seine Seiten.
Seine Meisterin blickte ihn durchdringend an, fast schon strafend, sie ermahnte ihn ihr in Zukunft nichts mehr vorzuenthalten. Es ärgerte ihn ein wenig das sie ihn nun als naiven Dummkopf hinstellte und sein Ansehen sich bei ihr schmälerte. Aber er lauschte ihren Worten weiter und ließ sich nichts anmerken, er würde ihr schon noch beweisen von welchem Kaliber ihr neuer Schüler war.

Alaine legte eine kurze Pause ein und in ihren Augen konnte man ein dunkles leuchten ausmachen. Offensichtlich war sie nicht sehr angetan von der interessanten Herausforderung die sie sich mit Shao eingefangen hatte.

Der junge Zabrak sah seiner Meisterin tief in die Augen während jene ihn weiter tadelte und ihn ein weiteres Mal daran erinnerte das er ihr Eigentum war und sie tun und lassen könnte was sie gewollt hatte.
Es verlor mit jedem Mal an Glaubwürdigkeit umso öfter sie dieses Thema anschnitt, Shao war sich sehr wohl bewusst das er wenn überhaupt nur eine geringe Chance hatte den Zorn seiner Meisterin zu überstehen. Und dennoch hatte er keine Angst vor seiner Meisterin oder vor dem Tod, er hatte sehr selten Angst und wenn überhaupt würde er es nicht zeigen. Eher würde er im Kampf ehrenhaft sterben als seinem Gegner oder jemand anderem Ängste zu zeigen die er sowieso so gut wie nie hatte.

Ehrlichen Respekt hatte er vor seiner Meisterin.
Deren Blick hatte sich mittlerweile verdunkelt und ihre Stimme war nun eiskalt.

"Was die Feierlichkeiten angeht, so wird es deine Aufgabe sein dich anzupassen. Ich möchte nicht erleben, dass du Dummheiten anstellst, einen Streit vom Zaun brichst oder Ärger veranstaltest. Deine Aufgabe wird sein genauestens zu beobachten was vor sich geht. Ich möchte dass du alles achtest, auf dass noch so kleinste Detail. Nutze deine Fähigkeiten in der Macht zu horchen, zu fühlen, denn am Ende verlange ich einen vollständigen Bericht darüber was du gesehen, gehört und gespürt hast. Lass nichts aus."

Alaine ging an ihrem Schüler vorbei und drehte sich in der Türe nochmal zu ihm um.

"Wir treffen uns in einer Stunde vor meinem Hotel. Bis dahin hast du Zeit deinen Besuch zu tätigen und Shao, wehe dein Anzug erhält auch nur einen Fleck, einen Kratzer oder Riss. Was dir dann blüht willst du nicht in Erfahrung bringen."

Dann drehte sie sich um, ging aus der Tür und nach wenigen Minuten verließ sie dann das Schiff ihres Schülers.

Shaos Augen entflammten als sie durch die Tür ging und ihn alleine ließ. Nun durfte er seinem Zorn ein wenig Luft verschaffen. Er musste sich beeilen und durfte keinen Fehler machen. Kurzerhand zog er seine Anzughose, das Jackette aus, lockerte seine Krawatte zog, zog sie mitsamt Hemd aus. Dann zog sich schnell seine lockere Kampfhose, sein Kampfanzug Oberteil und seine kampfstiefel an und warf sich seine Kutte über. Die Kapuze wurde während dem schnellen Gang zu seinem Speeder Bike tief in das Gesicht gezogen. Am Speeder Bike, das an der linken Bugseite des Schiffes in der Seitentür stand und auf seinen Einsatz wartete, angekommen schwang er sich auf besagtes Speeder Bike und tippte eilig etwas in eine Konsole an der Luke um sicherzustellen das sie sich öffnete und sofort wieder schloss nachdem er aus dem Schiff fuhr. Ausserdem sollte sichergestellt sein das sich die Sicherheitsprotokolle und die Selbstschussanlage aktiviert hatten sobald die Luken sich abgeriegelt hatten. Noch bevor sich die Luke öffnete ließ Shao sein Speeder Bike starten und fuhr sofort los als der Spalt groß genug war um durchzukommen. Seine Kutte flatterte im Fahrtwind, das Speederbike war so leise das er hören konnte wie sich die Blaster an der Aussenwand des Schiffes ausrichteten und vom Schiffscomputer scharf gemacht wurden. Die Luke schloss sich mit einem leisen zischen und riegelte sich mit einem metallischen Kratzen und Klicken ab welches er aber trotzdem nicht hören konnte. An einer Seite des Hangars machte er eine Art Service Ausfahrt aus die in den Verkehrsdschungel führte. Shao drehte den Schubregler mit der rechten Hand auf Vollgas und zischte mit einem leisen Surren davon. Die Werkstatt von Hatto befand sich ein wenig abgelegen und in der unteren Ebene von Coruscant. Der Sith Schüler gab seinem Bike die Sporen und steuerte es geschickt zwischen den vielen verschiedenen Verkehrsteilnehmer hindurch. Plötzlich riss er es dann in einen steilen Sinkflug durch eine kleine Lücke zwischen zwei Speedern auf den Nebel, der die untere von der oberen Ebene trennte, die er mit einer hohen Geschwindigkeit durchbrach sodass er fast direkt wieder unten aus dem Nebel herausschoß. Die untere Ebene von Coruscant unterschied sich ganz eindeutig von der sehr gepflegten und behüteten oberen Ebene. Hier unten herrschte vorwiegend das Chaos und es gab kein natürliches Sonnenlicht da es vom Nebel nahezu komplett verschlungen worden war.

Aus der Entfernung sah Shao wie eine Bande aus jungen verwahrlosten nichtmenschen und Menschen mit teilweise alten und defekten Projektilwaffen, Blasterwaffen und Klingenwaffen drei Leute auf offener Straße überfielen sie zerrten die drei in eine dunkle Gasse während einer davor Schmiere stand.

In dem Gehirn des jungen Sith bildete sich ein verzwickter Plan den er nun verfolgen würde, ruckartig zog er das Bike gerade und flog so leise und so schnell wie gleichzeitig möglich war circa zwei bis drei Stockwerke über dem Boden in Richtung der dunklen Gasse. Ungefähr fünf Standardmeter vor dem jungen Rodianer senkte er sein Speederbike, schnappte sich im vorbeifliegen den Rodianer und schlug ihn gleichzeitig mit einem gut gezielten Schlag auf die Schläfe bewusstlos. Der Kopf und die Füße des Rodianers baumelten zu beiden Seiten des Bikes herunter. Shao flog so schnell wie möglich um die Ecke um von den Bandenmitgliedern nicht ausgemacht zu werden, welche vor lauter Euphorie gar nicht mitbekamen das ihr Kamerad längst nicht mehr Schmiere stand.

Shao bog um die Ecke und ließ sein Bike in einer dunklen Gasse hinter einem kaputten Container Droiden stehen. Der in schwarzen Stoff gehüllte Zabrak blickte kurz auf seinen Chrono und stellte fest das ihn die fahrt inklusive der Entführung des Rodianers knapp fünfzehn standardminuten gekostet hatte und er knapp fünfundvierzig Minuten übrig hatte um die Aktion zu vollenden. Er musste sich beeilen also warf er sich den Rodianer über die Schultern und spurtete auf die gegenüber liegende Straßenseite wo sich die Werkstatt befand fast wäre dem Rodianer eine Brandgranate aus dem Gurt über seiner Brust gefallen die sich offensichtlich während der Fahrt gelockert hatte. Doch zum Glück fing der zabrak in einer stolpernden Bewegung mit der letzten freien Hand auf und steckte sie in eine Tasche. Vor der Tür von Hattos Werkstatt hielt er den bewusstlosen Rodianer vor seiner Brust als würde er selbstständig stehen zog mit der rechten des Rodianers dessen Blaster drückte damit auf einen Knopf an der Tür welche sich darauf mit einem Knirschen öffnete. Er trat hinein, die Tür schloss sich und er sah Hatto der hinter einer Art Thresen über einem Datenterminal stand und vertieft darauf eintippte, als dieser bemerkte das jemand in seine Werkstatt kam, in der überall Einzelteile von Speedern und Raumschiffen rumlagen, hob er seinen Kopf und öffnete den Mund als würde er etwas sagen wollen.
Doch bei dem Bild das sich am Eingang seiner Werkstatt darbot verschlug es ihm die Sprache. Kurz darauf griff er unter die Theke und zog einen Blaster hervor und begann das Feuer auf Shao der dies jedoch schon vorausgeplant hatte, sprang mitsamt Rodianer in Deckung und eröffnete seinerseits das Feuer. Die Laserblitze zuckten durch die Luft und brannten sich in alles was ihnen im Weg stand. Der junge Zabrak ließ ihn absichtlich ein bisschen ballern um der ganzen Szenerie ihre Glaubwürdigkeit zu verleihen. Fünf Schüße aus dem Blaster des Rodianers verfehlten beabsichtigt ihr Ziel nur knapp doch die nächsten drei trafen Kopf und zwei mal die Brust. Hatto war schon tot bevor sein Körper auf dem Boden auftraf. Shao stand auf und lehnte den Rodianer gegen die Wand hinter sich ging dann zu Hatto und schoß mit dessen Hand an seinem Blaster auf den Rodianer.

"Warst leider zur falschen zeit am falschen Ort Kleiner."

Dachte der junge Schüler bei sich selbst während er mit einem langen Rohr alles aus der Theke rausschmieß und die Geldkassette mitnahm inklusive den Credits.
Nun nachdem er ein wenig gewütet hatte ging er zur Tür raus, griff in seine Tasche, nahm die Brandgranate heraus, entsichert diese und warf sie in den Raum unter einen Treibstofftank.
Sofort lief er so schnell er konnte mit der Geldkassette unter dem Arm zu seinem Bike zurück. Im selben Moment als er um die Ecke in die Gasse bog flog hinter ihm die Werkstatt in die Luft. Es regnete Felsbrocken, eine Druckwelle aus Staub stieß auf die Straße hinaus und Stichflammen schossen aus der Tür die durch den Druck der Explosion nach aussen gebogen wurde.
Mit Kraft schlug Shao die Geldkassette gegen die Wand, entnahm die Credits daraus und ließ die Geldkassette liegen.
Ein kurzer blick auf seinen Chrono sagte ihm das er noch ungefähr fünfunddreißig Standardminuten hatte um seine Meisterin zu treffen. Daraufhin schwang er sich auf sein Bike und fuhr so schnell er konnte in die Höhe und durch den dichten Nebel hindurch.
Oben angekommen reihte er sich in den Verkehrsstrom ein und raste zurück zum Hangar in dem sein Schiff stand.

Knappe zehn Minuten später war er auch schon im Serviceeingang und fuhr an einem der Nebenhangar in dem ein Corellianischer Transporter stand.
Er fasste schnell in seine Tasche kramte den Peilsender von Hatto hervor und warf ihn gezielt auf den Transporter bevor er weiterfuhr. Während er mit einer Hand das Bike steuerte tippte er mit der anderen Hand auf einem Monitor herum und führte die Sicherheitschecks durch sodass sich kurz nach seinem eintreffen in seinem Hangar die Seitenluke wieder öffnete und mitsamt seinem Bike hineinfuhr.
Er stürmte schnell in die Garderobe zurück und schlüpfte aus seinem Kampfanzug, seinen Stiefeln und seiner Kutte. Er wischte sich mit einem Tuch den Schweiß von seinem Körper und sprühte sich mit einem Deospray ein. Kurz darauf ging der Zabrak in Jackette, Anzughose und einem schönen dazu passenden schwarzen langen Mantel aus dem Schiff. Die Luken schlossen sich wieder hinter ihm und die Blaster richteten sich aus. Shao ging stressfrei aus dem Hangar und auf die Straße wo er in ein Taxi stieg das an einem Taxistand gestanden hatte und bedeutete dem Fahrer zum Hotel seiner Meisterin zu fahren.

Der junge Zabrak gab dem Taxifahrer ein paar der Credits aus Hattos Geldkassette stieg aus. Die Luke des Taxis ging zu und Shao warf einen Blick auf seinen Chrono, er hatte noch knapp sieben Minuten Zeit. Neben sich stand ein Mülleimer in den er heimlich die restlichen Credits in einem Taschentuch platzierte. Er konzentrierte sich auf seinen Atem und spürte sofort die Präsenz seiner Meisterin, einen Moment überlegte er und ging dann los um Lady Alaine an der Zimmertüre abzuholen. Er kam in eine prachtvolle Lobby und ging direkt auf die Turbolifte zu, stieg dort in den nächsten ein der gerade seine Passagiere entlassen hatte und fuhr nach oben bis zu der Ebene in der er seine Meisterin spürte.
Ein junger Zabrak in einem schwarzen Ledermantel gehüllt und schönen Lederhalbschuhen stieg aus dem Turbolift und ging schnurstracks den Gang entlang. Die Präsenz der hübschen Sith war fast wie ein Leuchtfeuer für ihn und so lehnte er sich rechts neben der Tür an hinter der er Lady Alaine zu spüren vermutete und wusste sofort das sie ihn ebenfalls schon bemerkt hatte. Er wartete draußen vor der Türe und streifte seinen Ledermantel glatt.
Shao fragte sich ob seine Meisterin wohl zufrieden mit ihm sein würde, doch gleichzeitig wusste er das sie es sein würde.

[Coruscant - Obere Ebene - Hotel - am Gang vor Alaine's Suite - Shao]
 
[ Coruscant – Untere Ebene – Honey House – Nylias Zimmer | Chesara, Jibrielle, Nylia und Adrian ]

Ganz plötzlich fühlte sich Adrian zum Statisten verdammt. Chesara hatte den Raum betreten und kurz danach Jibrielle. Dass seine Meisterin hereingekommen war um nach Nylia zu sehen und mit ihm zu sprechen war soweit ja vollkommen in Ordnung. Aber Jibrielle kam plötzlich mit einem ultrawichtigen Auftrag an – was machte die überhaupt schon wieder hier?! –, den Chesara ihr aufgetragen hatte. Und dann drehte sich alles nur noch um sie. Ganz toll. Jibrielle würde nach Ord Mantell fliegen – worüber Nylia wiederum traurig zu sein schien – und dort ganz allein irgendwas machen. Chesara sprach ihr Mut zu und bekräftigte ihr Vertrauen in die junge Frau. Und was war mit ihm? Er selbst war doch schon viel länger in der Ausbildung als Jibrielle. Und er war besser! Warum wurde ihr eine solche Mission aufgetragen, ihm aber nicht?!

Nylia wiederum schien auch nicht einverstanden zu sein, mit dem, was Chesara sagte. Die Jedi-Rätin hatte durchklingen lassen für die Blondine einen neuen Meister suchen zu wollen, was die wiederum überhaupt nicht verstehen konnte. Außerdem sollte sie in nächster Zeit nach Lianna reisen, zur derzeitigen Basis der Jedi. Da war doch ohnehin etwas gewesen … hatte Chesara nicht gerade zu Jibrielle gesagt, sie würde bald auf Lianna sein?


„Ähm …“

Adrian hob die Stimme. So langsam wollte er auch wissen, was seine Meisterin zu ihm zu sagen hatte.

„Chesara? Fliegen wir also nach Lianna? Das ist es doch, was du mir mit besprechen wolltest, oder?“

Ganz sicher würde er zumindest keine große Mission aufgetragen bekommen. Nein, die hatte Jibrielle ja jetzt bekommen. Sowas dämliches.

[ Coruscant – Untere Ebene – Honey House – Nylias Zimmer | Chesara, Jibrielle, Nylia und Adrian ]
 
Untere Ebenen – auf dem Weg das Honey House und Coruscant zu verlassen

Es war dem Gesagten nichts mehr hinzu zu fügen gewesen! Und es war wahrscheinlich auch das Beste die Verabschiedung sehr knapp gehalten zu haben! Jo kannte sich und sie wusste, dass sie sonst wahrscheinlich nur rührselig geworden wäre und dieser Tag war wirklich kein Tag für Rührseligkeiten! Viel mehr ein Tag der Freude, denn Mara hatte bewiesen, dass sie ihren Weg gegangen war und auch weiter gehen würde. Nun aber eben weniger direkt mit Jo verbunden!
Wenig hatte Jo zu packen gehabt, das meiste trug sie am Leibe und die wenigen Wechselsachen fanden in dem kleinen, verschlissenen Gepäckstück Platz, das sie schon seit Jahren mit sich herum trug! Ihr Schwert war sicher in ihren Stab verborgen und so machte sie sich nun auf den Weg! Anfangs noch zu Fuß durch die Straßenzüge der unteren Ebene. Als sie weit genug weg von Honey House und ein bis zwei Ebenen weiter oben war, suchte sie sich einen Speeder, der sie dann direkt zum Raumhafen beförderte. Sie hoffte, dass, falls sie im Raumhafen aufgegriffen werden würde, auf diese Weise nicht nachvollzogen werden konnte, woher sie kam.
Im Grunde hoffte sie allerdings, das die Abreise reibungslos von statten gehen würde, Und wieder einmal gelang dies auch! Die Macht war mit ihr und eine einzeln reisende, blinde Frau erregte wohl auch eher Mitleid als Misstrauen!
So saß Jo 4 Stunden nach ihren Aufbruch aus dem Honey House in einem kleinen Transporter in Richtung Ord Radama


Transporter weg von Corruscant -allein
 
Untere Ebenen - Fi's Appartment - allein
Es war früh am Morgen und Fi lag nach einer anstrengenden Nacht völlig fertig im Bett. Er schwor sich nie wieder einen Job als Bodyguard anzunehmen, wusste aber schon, dass ihm spätestens in ein paar Monaten wenn ihm die Credits ausgingen keine Wahl mehr blieb. Eigentlich war es falsch zu sagen, er hätte keine Wahl. Eine Möglichkeit blieb ihm immer: er konnte immer noch die Kontaktfrau von Black Sun anrufen. Einige Momente lang lag er in seinem Bett und dachte darüber nach, kam aber zu dem Schluss, dass er nicht noch unnötig Ärger haben wollte. Eigentlich waren Söldner wie er es war ja gut bezahlt, aber in letzter Zeit wurden die meisten Truppen gleich für lange Zeit verpflichtet und das Gefühl an einen Kommandanten gebunden zu sein gefiel ihm noch weniger als kriminell zu werden.
Während er nachdachte, klingelte plötzlich sein Kom.

"Wer stört?" grunzte Fi missgelaunt in das Mikro.
"Keine Zeit für lange Reden"sagte die Stimme am anderen Ende. "Sei einfach in einer Stunde in voller Ausrüstung am Raumhafen. An Plattform 63/F wartet ein Transporter. Ach ja und bereite dich auf eine längere Reise vor."
"Wer zur Hölle sind sie eigentlich?"
Stille. Die Verbindung war abgebrochen.
Fluchend machte sich Fi bereit. Er konnte es sich im Moment einfach nicht leisten solch einen Job abzusagen.
Er brauchte nur ein paar Minuten um seine Panzerung anzulegen und seine Waffe zu greifen. Frühstücken konnte er auf dem Weg.
Untere Ebenen - Auf dem Weg zum Raumhafen
 
Coruscant - Imperial City - Imperiales Verwaltungszentrum - Quartier - Darth Draconis

Dem Sith Lord blieb nur noch ein Tag bis zur Vollstreckung der Urteile. Die Hinrichtung wurde groß via HoloNet angekündigt und propagiert. Es würde ein Spektakel werden und die Massen anziehen. Ein philosophischer Diskurs oder eine Ehrung besonderer Hilfeleistung würde niemals dieselbe Aufmerksamkeit erlangen wie die krude und archaische Zurschaustellung von Gewalt in Form einer Massenexekution. Es sollte ein Exempel statuiert werden und die Massen sogen alles was damit verbunden sein würde einem Schwamm gleich auf.
Sie lechzten nach der Gewalt und nach dem Tod. Sie ergötzten sich an dem Leid anderer und bejubelten deren Ableben sogar. Sie kannten diese Wesen nicht, vielleicht kannten sie noch nicht einmal den Grund ihrer Hinrichtung. So viele „Freiheitskämpfer“ und politisch motivierte Auseinandersetzungen es auch gab, dem Sith war klar dass die breite Masse der Bevölkerung sich nicht dafür interessierte. Solange ihr Lohn pünktlich kam und ihr sonstiges Leben nicht zu sehr eingeschränkt wurde, war es ihnen egal ob die republikanische oder imperiale Standarte über den Wolkenkratzern von Coruscant wehte. Es brachte ihnen keine Veränderung, die allgemeine Meinung über Korruption und die Verschwörung der Mächtigen gegen die weniger Mächtigen war über alle Staatsformen erhaben und präsent.

Der Sith Lord wusste nicht was ihn dort erwarten würde. Er würde sich überraschen lassen und das politische Parkett ertasten, jedoch auch weiterhin versuchen sein Gesicht in Schatten zu hüllen. Es war noch zu früh. Vielleicht würde er sich mit dem ein oder anderen vertraut machen, doch würde er nicht sein volles Potenzial, seine Ziele und Pläne offenbaren. Eine Gefahr die man bereits im Keim ersticken konnte war eine gebannte Gefahr. Er wollte nicht eine dieser Gefahren sein. Er wollte auch weiterhin im Schatten reifen und seine Kräfte sammeln. Die Zeit war sein Verbündeter und sein ärgster Feind. Er musste seine Gegner überleben und ansonsten zu Sturz bringen. Doch es musste alles leise geschehen. Die Machtverschiebung würde langsam, still und ohne großes Aufsehen erfolgen. So malte sich der Sith seine Zukunft aus und er wäre bereit alles dafür zu tun um dieses zu verwirklichen, egal wie viele Leichen seinen Pfad dafür pflastern würden.

Die Zeit die ihm blieb musste Draconis jedoch nutzen. Das Datapad bot noch viele Geheimnisse die er lüften musste. Seine Zeit auf Coruscant würde sich dem Ende neigen sobald er diese Arbeit verrichtet hatte und er gab zu dass er darüber eine gewisse Freude empfand. Er hatte genug von den snobistischen und aristokratischen Verhältnissen auf diesem Planeten. Geburtsrecht entschied über Wohlstand und Einfluss. Es war nicht erarbeitet, erkämpft oder sonst wie aus eigener Kraft gewonnen. Es war wider der Natur. Er würde diese Zustände eines Tages brechen. Der Schlüssel hierfür lag in dem Datapad welches er wieder zur Hand nahm und den nächsten, für ihn wichtigen Eintrag las.


Eintrag 539 – Versteckte Wahrheiten schrieb:
Die Republik und ihre Diener bedrängen uns immer weiter. So lange sie hier auf Elom sein bleiben, werden sie versuchen die Ausgrabung unter ihre Verfügung zu stellen oder sie komplett auszuschalten. Sie wollen uns ihren Willen oktroyieren, sie scheren sich nicht um den Wert den diese Ausgrabung für die Kultur Eloms hat. Es ist der Beweis das Elom mehr war, als nur eine Randnotiz in der galaktischen Geschichte. Sie wollen nur ihre Wahrheit verkünden, ihre Ansicht breitschlagen. Selbst wenn es eine andere gibt, denken sie dass sie es nicht Wert ist, oder wir den Sinngehalt nicht erfassen könnten. Dann nimmt man lieber die Version welche für die breite Masse verdaulicher ist. Weder geht es hier um den weißen Thron noch um mich oder „ES“. Es geht um Ideologien. Es geht um ihre Version, die als einzig wahre Version deklariert wird.

Dieser Konflikt, ist der Konflikt der Ideologien. Irgendwas beunruhigt die Republik, besonders Meister Kromm. Etwas, was mir das Artefakt vermitteln will. Bisher hat sich Kromm ziemlich bedeckt gehalten. Doch er verschweigt mir vieles. Das was das Artefakt verbirgt ist tödlicher als jede Waffe. Sie existiert nicht in physischer Form. Sie existiert nur in unseren Köpfen. Es ist Wissen. Wissen ist die gefährlichste Waffe. Sie ist tödlicher als jeder Blaster und jedes Schiffsgeschütz. Selbst wenn ein Pogrom jeden auslöscht der daran glaubt … eines Tages wird jemand dieses Wissen wiederentdecken.

Habe ich hier genau so einen Fall? Ist es das was die Republik so fürchtet?

Der Konflikt zwischen den Jedi und den Sith der ganze Staatsformen gebildet und zu Fall gebracht hat, bestimmte selbst das Geschehen auf einem Planeten im Outer Rim, so wie es Elom einer ist. Für ihn gab es keinen Zweifel dass die Republik irgendwie erfahren hatte was sich unter dem Deckmantel des weißen Throns befand und versuchte nun dieses Wissen auszulöschen. Es war evident dass er alle Spuren vernichten musste sobald er alles über den Thron erfahren haben würde. Es gab keinen anderen Ausweg.

Etwas anderes beunruhigte ihn jedoch auch. Die Einträge davor, waren im Vergleich zum vorherigen unspektakulär. Doch schien es als habe Netrebnik in dieser Zeit mit dem Jedi Meister gesprochen. Wieso hatte er kein Wort darüber hier verloren? Er beschrieb sonst alles ziemlich akribisch, hier verliefen jedoch alle Spuren im Sande. Konnte es sein dass die Gespräche zwischen den beiden so unwichtig waren? Vielleicht waren sie jedoch auch so … geheim dass Netrebnik sie nicht einmal in seinem eigenen Tagebuch wissen wollte. Es waren Gespräche die über den Inhalt des Artefakts Aufschluss gaben. Wieviel erzählte er dem Jedi? Er war ihm gegenüber bisher kritisch eingestellt, doch hatte der Sith das Gefühl dass auch diese Barriere langsam bröckelte. Er musste weiterlesen, auch wenn die Zeit drängte...


Coruscant - Imperial City - Imperiales Verwaltungszentrum - Quartier - Darth Draconis
 
Coruscant - Dans Wohnung | Dan

Es war nun schon etwa eineinhalb Jahre her, dass Dan nach Coruscant, dem Herzen der Galaxis, gekommen war. Und er musste zugeben, sein neues Leben fernab seiner Heimat Anaxes gefiel im außerordentlich gut. Dank seines Vaters konnte er in einer stattlichen Wohnung leben, die nicht gerade luxuriös war, aber seinen Ansprüchen voll und ganz genügte. Auch ansonsten ließ ihn sein Vater finanziell nicht im Stich, so dass er sich ein üppiges Leben auf dem Stadtplaneten leisten konnte. Schon oft hatte Dan darüber nachgedacht, was seinen Vater dazu bewog, ihn so zu unterstützen, obwohl er ihn doch sein ganzes Leben wie ein Stück Dreck behandelt hatte. Der junge Chiss war dabei noch nie zu einer eindeutige Erklärung gekommen, aber die logischste war wohl, dass er ihn einfach an sich binden wollte, damit er in ein paar Jahren brav einen Job im Familienunternehmen annehmen würde. Vermutlich sollte Dan dadurch einsehen, dass er bei ihm in der Schuld stand und ihm deswegen gehorchen musste. Oder sein Vater versuchte wegen seiner Unfähigkeit, Gefühle zu zeigen, dies nun mit einem Geldregen wieder gut zu machen. Ein Grinsen huschte über Dans Lippen. Diese Möglichkeit war eindeutig die unwahrscheinlichste. Und wenn sein Vater erst einmal herausfinden würde, dass er den Studiengang gewechselt hatte, würde das alles eh ein rasches Ende nehmen. Aber genau deswegen durfte er es einfach nicht erfahren.

Er konnte sich eigentlich gar nicht erklären, warum er sich so wohl fühlte. Enge Freunde hatte er in seiner bisherigen Zeit auf Coruscant freilich nicht gefunden. Vielleicht gab es zwei, drei Personen, welche er den Begriff "Freund" zukommen lassen würde, aber der Rest konnte ihm gestohlen bleiben mit ihrer eingeschränkten und dekadenten Sicht. Sicherlich, er war auch nicht frei von diesen Makeln, aber so ausgeprägt wie bei diesen Leuten, denen er oft in Clubs oder Bars begegnete, hatte er oberflächliche Arroganz noch nie beobachtet. Dieser Bonzennachwuchs seiner Universität war tatsächlich davon überzeugt, dass sie die glorreiche Zukunft der imperialen Elite darstellten. Es war einfach erbärmlich. Das Paradoxe an der ganzen Sache war, dass er sich gut fühlte, wenn er sich in ihrem Umfeld aufhielt. Er wurde von ihnen akzeptiert, ja von manchen wurde er sogar aufgrund seines Aussehens und seines Auftretens beneidet, was er immer wieder auf ein neues erkannte, wenn er einmal in einem überraschenden Moment den Blick jener Neider streifte. In seinen Augen waren die meisten dieser "Oberschicht" dumm und weltfremd, jedoch war es nicht von der Hand zu weisen, dass sie später einen gewissen Grad an Macht besitzen würden. Und Macht war alles im Leben, das hatte Dan mittlerweile gelernt. Der glorreiche Herrscher über das Imperium besaß uneingeschränkte Macht; sein Vater besaß Macht über ZulTech und seine Familie, was er sein Leben lang auch ausgekostet hatte; und selbst Dan besaß schon einen Hauch von Macht, jedes Mal wenn er einer reizenden Dame Komplimente machte und Honig ums Maul schmierte, um sie anschließend mit nach Hause zu nehmen.

Langsam löste sich Dan aus seiner komaartigen Starre, in der er bisher in seinem Bett verweilte, und öffnete die Augen. Sein Blickfeld war noch ziemlich verschwommen und jede Bewegung bedurfte große Anstrengung. Der gestrige Abend in einer der noblen Bars war definitiv einer der exzessiveren Sorte gewesen. Und da war doch noch etwas gewesen... Langsam drehte er sich von der einen auf die andere Seite und da sah er sie. Ihre Brust hob und senkte sich in regelmäßigen Atemzügen und mit ihren geschlossenen Augen und einem zarten Lächeln auf den Lippen spiegelte ihr Gesicht eine sehr bittersüße Unschuld wider. Ihr Gesicht war zwar nicht so schön und makellos wie das anderer Frauen, die er schon bei sich gehabt hatte, aber das konnte sie in ihrer Nacktheit locker wett machen. Während Dan sie betrachtete, kamen langsam seine Erinnerungen an das Ende des Abend wieder. Wie war noch einmal ihr Name gewesen? Er hatte zwar eine vage Ahnung, aber ganz sicher war er sich nicht. Naja, unwichtig... das würde er schon früh genug herausfinden können. Schon kurz nachdem er nach Coruscant gekommen war, hatte er festgestellt, dass anscheinend seine Art bei Frauen überaus gut ankam. Zudem gefiel vielen Frauen, besonders Menschenfrauen, die Vorstellung, etwas mit einem Chiss zu haben. Sie sahen es wohl als etwas Exotisches an. Und hier lag nun die nächste, bei der er sich bemühen würde, sie wieder schnellstmöglich loszuwerden.

Ganz gemächlich richtete er sich auf und erhob sich aus dem Bett. Nachdem er sich etwas übergezogen hatte, wankte er in die Küche und machte sich erst einmal einen Kaf. Während er aus dem Fenster schaute und das rege, nie schlafende Leben der Stadtwelt beobachtete, wurde sein Kopf weiter klar. Wie ein Schlag ins Gesicht traf es ihn, als ihm einfiel, weswegen er es für dringend notwendig erachtet hatte, einen so ausschweifenden Abend wie gestern feiern zu müssen. Vor ein paar Tagen war sein Onkel Adon, ein Offizier der imperialen Flotte, zu Besuch gekommen. Gestern, ein paar Stunden vor seiner Abreise, hatte er Dan etwas offenbart, was die Pfeiler seines Lebens ins Wanken gebracht hatte. Mit fester und stolzer Stimme hatte er Dan verkündet, dass in ihm das Talent der Macht schlummerte und er es nur zu wecken bräuchte. Er hatte erzählt, dass einst der Vater seiner Mutter ein mächtiger Sith gewesen war und ihm - im Namen seiner verschollenen Mutter - das Lichtschwert von ebendiesem überreicht. Weiter hatte er ihm erklärt, dass er sich an den Orden der Sith zu wenden habe, um dort das Training seiner verborgenen Fähigkeiten aufzunehmen. Dan war auf solch eine Nachricht nicht vorbereitet gewesen und er hatte einige Momente gebraucht, um das zu verdauen. Nicht dass diese Nachricht etwas Schlechtes gewesen wäre, ganz im Gegenteil, doch nichtsdestotrotz musste er sich erst einmal klar werden, was dies für ihn zu bedeuten hatte.

Eigentlich hatte er bis gerade gebraucht, um das zu verarbeiten. Aber in diesem Augenblick, während er das Panorama Coruscants betrachtete, wurde ihm klar, dass er nicht länger darüber nachzudenken brauchte, denn er wusste, dass es nun nur noch eine Möglichkeit für ihn gab. Er musste sich an den Orden der Sith wenden, von dem er schon seit seiner Kindheit fasziniert gewesen war. Es war der Wille seiner Mutter gewesen, dass sein Onkel ihm diese Nachricht überbrachte, sobald er dafür die Zeit reif gesehen hatte. Die Macht, die irgendwann seine dekadenten Kommilitonen besitzen würden, war eine auf wirtschaftliches oder bürokratisches beschränkte Macht. Er hatte nun die einmalige Chance, an wahre Macht zu kommen. Zudem würde er sich endgültig von seinem Vater lossagen können. Er würde eine Macht besitzen, die seiner weitaus überlegener war. Während er in seinen Gedanken schwelgte und sich ausmalte, wie herrlich die Ausmaße seiner neu erlangten Lebensperspektive sein würden, kam ihm ein neuer Gedanke. Gestern hatte ihm jemand erzählt, dass er vor zwei Tagen etwas schier Unglaubliches erlebt hatte: Während er auf der Veranda sein Frühstück genossen hatte, war urplötzlich eine dunkle Gestalt mit wehendem, schwarzen Umhang wuchtig gelandet und zugleich mit einem riesigen Satz weiter gesprungen (Nergal). Er war zum Geländer gelaufen, um dieser Gestalt nachzuschauen, aber da war sie schon aus seinem Blickfeld verschwunden gewesen. Dan wusste direkt, um was es sich gehandelt haben musste: Ein Sith. Er hatte gehört, dass sich angeblich Sith auf dem Planeten befanden, aber etwas Handfestes war ihm nicht bekannt gewesen.

Aber nun konnte er sich dem relativ sicher sein. Er musste diesen Sith finden, egal auf welchen Wegen. Plötzlich wurde er von einem Geräusch hinter sich aus den Gedanken gerissen. Es war seine nächtliche Liebschaft, die sich einen seiner Bademäntel übergestreift hatte und ihn mit einem leidenschaftlichen Kuss begrüßte. Dafür hatte er gerade nun wirklich keinen Nerv. Es gab wichtigere Dinge, um die er sich kümmern musste. Sie wechselten ein paar Worte und sie erklärte sich bereit, das Frühstück zuzubereiten. Während sie in der Küche blieb, ging Dan in den Wohnbereich zurück und schaltete das Holo-Gerät ein. Während er die Kanäle durchging, stellte er fest, dass auf fast allen Sendern über die anstehende Hinrichtung einiger Widerstandskämpfer berichtet wurde. Dieser lästige Widerstand… Dan war sich sicher, dass er bald im Keim erstickt sein würde. Es konnte doch nicht angehen, dass auf Coruscant, einer so prestigeträchtigen Welt im Herzen der Galaxie, ein paar ganovenartige Widerstandszellen ihr Unwesen trieben. Er setzte sich auf sein Bett und nahm einen kräftigen Schluck Kaf, während er die Berichterstattung weiter verfolgte...


Coruscant - Dans Wohnung | Dan
 
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Coruscant - Imperial City - Imperiales Verwaltungszentrum - Quartier - Darth Draconis

Die folgenden Einträge waren weniger aufschlussreich. Es wurde von einigen Funden berichtet, Schriftstücke die nicht entziffert werden konnten. Netrebnik sparte es sich diese Zeichen in sein Datapad zu übertragen. Zum Leidwesen des Sith. Vielleicht waren es Texte die er hätte übersetzen können. So hätte er mehr Informationen über die eigentliche Funktion der Anlage bekommen können. Für ihn war es eher ein herumstochern in einer Anlage deren Sinngehalt der Elom nicht erfassen konnte da er, wahrscheinlich noch nicht, verstand.
Die Arbeit des Sith würde sich hinziehen und die Zeit drängte. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit bis seine Anwesenheit bei den Exekutionen gefragt sein würde. Seine Präsenz war von Bedeutung da er einer jener Sith war, die an dieser Operation teilgenommen hatte. Wahrscheinlich wollte man das allgemeine Bild dieses Ordens in der Öffentlichkeit aufpolieren. Seit dem Bürgerkrieg war das Ansehen der Sith noch schlechter, soweit möglich. Die Lakaien des Imperators die ihre allumfassende Propaganda inszenierten, wollten wahrscheinlich diesen Orden für sich und ihre Zwecke einspannnen. Dem Sith missfiel es. Was verstanden schon diese Bürodemagogen von den dunklen Geheimnissen der Macht? Sie waren nur Instrumente im Federspiel des Imperators. Viele der so genannten Sith waren nichts weiter. Er und einige wenige Ausnahmen waren anders, höher und weiter. Doch sie spielten zum Anschein die Scharade der Unterwürfigkeit mit. Sie heulten mit den Wölfen und warteten darauf dass der Alphawolf Schwäche zeigte.

Kopfschüttelnd wandte sich der Sith anderem zu. Der Pflichttermin hatte noch Zeit und die Lektüre des Datapads stand für ihn im Vordergrund. Er musste sich in das Wissen um das Artefakt weiter vertiefen. Schließlich fand er mehr zu dem was er suchte.


Eintrag 441 – Die Meister des weißen Throns schrieb:
Die Exilanten beschäftigten heute „ES“. Er sprach von ihrer Natur. Sie wurde für ihren Glauben vertrieben, doch ihr Ansehen und ihr Andenken wurde über die Zeit hinweg pervertiert und die „Wahrheit“ geriet in Vergessenheit.
Doch was wurde hier pervertiert? Ist es nicht nur eine einfache Geschichte welche über die Jahrhunderte und Jahrtausende erzählt wurde? Verändert um den Gegebenheiten der Epoche zu dienen und vielleicht auch zu belehren? Vielleicht waren sie ein Werkzeug der Herrschenden, so wie es „ES“ darstellte. Eine Manipulation der Gedanken, so wie sie bereits für die Sprache angewendet werden kann. Sprache ist nichts weiter als ein Mittel der Manipulation. Daher spricht „ES“ nicht direkt mit mir. „ES“ projiziert alles in meinen Geist.

Doch dabei zeichnen sich oft dunkle Bilder ab. Sie zeugen von Verrat und von Zwietracht. Von Macht und ihrem Missbrauch, von einer Fülle an Dingen die ich für Unaussprechlich halte. „ES“ berichtete mir von einer Art Sekte innerhalb der Exilanten. Sie blieben im Geheimen und zersetzten die Einheit. Das was aus den Exilanten wurde, stürzten sie. Mehr wollte mir „ES“zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Ich verstehe noch nicht genug um die „Wahrheit“ vollkommen zu hören.

Doch was ist, wenn diese Wesen zurückkommen? So wie „ES“ sein Wissen hinterlegt hat, so könnten es auch diese Wesen getan haben. Doch was ist, wenn genau diese Wesen bereits unter uns leben? Sie waren Meister der Manipulation berichtete mir „ES“, was wenn sie unter uns Leben und nur auf ihre Zeit warten?

Eine Sekte innerhalb der Sith? Er wusste nicht inwieweit dies wichtig war, doch erstaunte es ihn. Was konnte das bedeuten, eine Sekte innerhalb derjenigen welche die Sith werden würden? Waren die Exilanten zuerst nur eine Form der Jedi infolge des Schismas die nicht gefallen waren? Versteckten sich unter ihnen jene die einst „Sith“ werden sollten und zogen die anderen mit in den Schlund der dunklen Seite? Für ihn ergab dies nicht viel Sinn und doch lag es vielleicht daran dass dieser Blickpunkt selten angenommen wurde. Viel war nicht über die Anfangszeit der Sith bekannt, zumindest nicht wenn man sich nicht tief in die Primärquellen vertiefte die noch nicht übersetzt wurden.

Doch worauf war er hier gestoßen? Gab es Anhaltspunkte dafür? Oder war es eine Splitterbewegung innerhalb der Exilanten? Er konnte die Zusammenhänge so nicht rekonstruieren, er musste das Artefakt sehen und es selber erfahren. Für ihn war diese Zweitquelle vielleicht hilfreich, jedoch nicht entscheidend. Er brauchte mehr. Viel mehr.


Coruscant - Imperial City - Imperiales Verwaltungszentrum - Quartier - Darth Draconis
 
Coruscant - Coruscant City - untere Ebenen - Honey House - großer Saal - bei Sinoué, Vorin, Trayla, Steven

Eine innere Unruhe ging von ihrem Gegenüber aus und Mara spürte Ungeduld und eine gewisse Abneigung gegen die grundlegende Art und Weise wie ein Jedi seine Umwelt sieht und die Macht gebraucht. Die junge Anwärterin hatte kein großes Interesse daran, sich mit der Gedankenwelt und der Macht auseinanderzusetzen. Es war etwas, was die junge Frau nicht kannte und scheinbar auch nicht kennenlernen wollte. Oder vielleicht wollte sie es nur auf dem Silbertablett serviert bekommen.

Mara erkannte, dass Sinoué sich nicht recht dafür interessierte, die Macht durch eigenen Einsatz zu erlernen. Sie wollte keine eigene Anstrengung aufbringen, nicht von selbst auf die Macht zugehen. Das jedenfalls erfuhr Mara über die Macht. Wahrscheinlich war das auch der Grund, warum die junge Anwärterin bereits so lange Zeit im Orden verweilte, ohne rechten Anschluß an die Macht und ihre Wege erhalten zu haben. Sämtliche anderen Padawane, die Mara im Lauf ihres Lebens kennengelernt hatte, haben sich von allein mit der Macht befaßt und ausprobiert, welche Wege sie nimmt. Nicht zuletzt war es Mara alter Meister Gil selbst, der sie ins kalte Wasser geworfen und von ihr verlangt hatte, ohne Schwimmflügel schwimmen zu lernen.

Ein Anwärter, der was auf sich hielt, probierte von allein aus, wie er die Unterschiede der Macht erkennen konnte. Zumindest versuchte er, sich entsprechendes Wissen anzueignen, anstatt zu warten, dass er von der dunklen Seite überrollt wurde.

Innerlich zuckte Mara ihre Schultern. Sie nickte nur zum Abschied und ließ ihren Blick durch den großen Saal wandern. Viele neue Jedi waren hier und es war eine großer Verdienst der Macht, dass die Sith sie noch nicht aufgespürt hatten.

Nach kurzer Zeit entschloss sich Mara, mit der Chesara zu sprechen und machte sich auf die Suche nach ihr.


Coruscant - Coruscant City - untere Ebenen - Honey House - auf dem Weg zu Chesara
 
Coruscant - Untere Ebene - Frachterhafen - Fi Ardaan und Informant
Fi stieg aus dem Taxi und bezahlte den Piloten. Er sah sich auf dem Flugplatz um und erkannte, dass ausser ihm fast nur Maschienen hier waren. Der riesige Bereich in der Stadt war einer der größten Plätze ohne Bebauung. Hier geb es nur die Tower und Lagerhallen. Alsber sich erneut umsah, konnte er eine Person erkennen, die sich zwischen den geparkten Frachtern bewegte. Die Person (von der Statur her schloss Fi auf einen Humanoiden) trug einen langen schwarzen Mantel umgeschlungen, Blaster im Gürtel und schwere Kampfstiefel. Das Gesicht war unter einer dunklen Kapuze verborgen. Eine sehr ungewöhnliche Erscheinung für einen Piloten. Fi ging ihm langsam nach und nach einigen Metern blieb der Fremde mit dem Rücken zu ihm stehen un begann zu sprechen.

"Ich weiss, wer ihr seid und ihr wisst sicherlich auch warum ich euch hierhin bestellt habe. Ihr seid Scharfschütze, wie ich gehört habe. Und ich glaube ich kenne jemanden, der eure Dienste benötigt."

"Um ehrlich zu sein nein. Ich habe einen Auftrag vermutet, keine vermummte Gestalt, die anscheinend schon alles über mich weiss und mich zu einem neuen geheimen Treffen sendet." sagte Fi verwundert.

"Wenn ich euch jetzt die Summe nenne, die mein Meister bereit ist euch für den Auftrag zu zahlen, werdet ihr euch sicherlich nicht an meiner Art ein Treffen zu organisieren stören."

"Na dann nennt euer Anliegen und den Preis den ihr zu bereit seid zu zahlen."

"Um genau zu sein handelt es sich nicht um einen Auftrag. Eher um eine Art Zusammenarbeit. Ihr werdet bestimmt schon öfter in eurer Karriere von 'Black Sun' gehört haben. Was würdet ihr nun sagen, wenn man euch die Aufnahme in unsere Organisation und einen kompletten Neuanfang beiten würde?"

"Ich bin Söldner. Ich arbeite für jene die mich bezahlen und nicht für Freunde oder Organisationen." antwortete Fi leicht verwirrt. Er hatte absolut keine Idee warum es zu diesem Treffen gekommen war.

"Wie lange wollt ihr noch so tun als hättet ihr euch noch nicht entschieden? Ihr könnt euch sicher sein, dass dies die einzige Gelegenheit ist, die sich in eurem Leben bieten wird."
fragte der Vermummte leicht spöttisch.
"Woher wisst ihr das? Seid ihr etwa Sith? Lest ihr meine Gedanken?" Nun war Fi völlig überrumpelt.

"Ob Sith oder nicht spielt keine Rolle. Ich bediene mich der Macht und diene der Black Sun. Ihr habt noch genau 24 Stunden Zeit mich auf der Nummer zu erreichen, die auf dem Datapad steht, das ich gleich verstehentlich fallen lassen werde."

Mit diesen Worten setzte der Fremde seinen Weg fort und hinterlies das kleine Pad auf dem Boden.
Fi hob es auf und ging zurück zu seinem Appartment. Der Sith hatte recht gehabt. Als das Angebot kam hatte er keine Sekunde gebraucht um die Entscheidung zu treffen sich der Black Sun anzuschließen.
In seiner Wohnung packte er schnell die nötigsten Sachen zusammen und setzte sich an seinen Computer um noch einmal über die Black Sun zu recherchieren. Er wollte nicht direkt beim ersten Treffen eine Regel brechen und für immer gehasst und womöglich sogar verfolgt werden.
Die Black Sun war nicht schwer zu finden. Selbst die einfachsten Suchmaschinen fanden die Internetseiten, aber es war alles nur die Tarnung. Jeda Weite war vollgeschriebenmit Informationen über die Wohltätigkeitsorganisation namens Black Sun. Der Rest war zu gut versteckt. Nach mehreren Stunden erfolgloser Suche nahm Fi das Datapad des Fremden und schaltete es ein. Auf dem Display erschien das Logo der Black Sun und eine Komnummer. Alle Tasten waren entfernt und der Touchscreen reagierte nicht. Seufzend wählte Fi die Nummer...


Coruscant - Untere Ebene - Fi's Appartment - Fi Ardaan
 
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]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Nylias Zimmer - mit Chesara, Nylia und Adrian[

Chesaras fürsorglicher, mitfühlender Blick ruhte auf Jibrielle, die noch immer ganz hin und her gerissen war zwischen einem tapferen Auftreten und der tiefen Verunsicherung, die sie in Anbetracht ihrer bevorstehenden Mission empfand. Und wenn auch das wärmestrahlende Gesicht ihrer Meisterin sie nicht völlog von dieser Angst befreien konnte, flößte sie ihr doch damit unheimlich viel Selbstvertrauen ein. Solange Chesara an sie glaubte, würde sie niemals verzweifeln müssen, das wusste die Padawan. So wich ihre Besorgnis so langsam von ihrem Gesicht und machte nach und nach einem zögerlichem Lächeln platz. Chesara riet ihr, sobald wie möglich aufzubrechen, um die Probleme auf Ord Mantell nicht warten zu lassen. Jibrielle nickte energisch und zögerte, war kurz davor sich in Ermangelung weiterer verständlicher Worte umzudrehen und die Reisevorbereitungen zu treffen, als ihre Meisterin auf einmal einen Schritt auf zu machte und sie ihre Padawan in sanft in die Arme nahm.

"Du schaffst das schon. Da bin ich ganz sicher."

sagte Chesara mit gedämpfter Stimme, während die etwas überrumpelte Jibrielle erst jetzt begriff und die Umarmung ihrerseits erwiderte. Sie fühlte nun wieder, wie förmlich die ganze Wärme von Chesara auf sie überstrahlte und einhüllte, roch ihr wohlbekanntes Parfüm oder den Duft ihres Haares, das Aroma von Pfirsichen und Lilien, glaubte sie, und schloss, den Kopf auf der Schulter der Jedi-Rätin ruhend, in Geborgenheit die Augen. Da ihre Knie weich und sie dadurch etwas gebückt und kleiner war, konnte der Kopf der Padwan, die ja eigentlich etwas größer als ihre Meisterin war, tatsächlich auf Chesaras Schulter ruhen.

"Bleib in regelmäßigem Kontakt mit mir. Ich kann es noch nicht genau sagen, aber es ist gut möglich, dass ich auf Lianna sein werde, wenn du deine Aufgabe erfüllt hast. Komme zuerst dorthin und nicht hierher nach Coruscant. Wenn du Hilfe brauchst, melde dich. Denke einfach daran, dass du nicht alleine bist. Die Macht ist mit dir."

Chesara drückt sie noch einmal fester und auch Jibrielle, die die Worte mit jeder Silbe stärkten, erwiderte die Umarmung nun kräftig, legte darin ihrerseits all ihr Vertrauen und ihre Zuneigung für ihre Mentorin, bevor sich beide Frauen schließlich von einander lösten. Jibrielle rieb sich das Auge, als hätte sie ein Staubkorn böse getroffen, und lächelte zuversichtlich. Als sie sprach klang ihre Stimme etwas gebrächlich.

"Alles was ich weiß, habe ich von dir gelernt ... ich ... werde alles tun, um dem Freund von Meister Dhii beizustehen. Ich werde versuchen meine Aufgabe wie eine Jedi zu erfüllen und, wenn die Macht es mir erlaubt, wissen was zu tun das Richtige ist, damit auch bei dieser Mission niemand sein Leben verlieren muss."

sagte Jibrielle, blickte mit entspannter Freude Adrian in die Augen, mit dem sie ja auf ihrem letzten Abenteuer wie eine echte Jedi Seite an Seite gekämpft hatte, um Nylia zu befreien. Die junge, blonde Padawan schaute sie auch noch einmal an, schenkte ihr sogar noch ein extra Grinsen, ehe sie wieder zu ihrer Meisterin sah.

"Ich werde sofort Meister Dhii kontaktieren, damit er mir noch ein paar Details gibt, was den Treffpunkt und Treffzeit betrifft. Und dann so bald wie möglich den entsprechenden Flug buchen."

meinte sie strahlend, machte auf dem Absatz kehrt und stratzte aus dem Raum. Sie war schon auf dem Flur, als ihr noch etwas einfiel, sie ein paar Sprünge zurück machte, über den Türrahmen ins Zimmer lugte und rief:

"Möge die Macht mit euch sein!"

um anschließend motiviert und voller Tatendrang in ihr Zimmer zu hüpfen.

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Flur - allein[
 
Coruscant - Imperial City - Imperiales Verwaltungszentrum - Quartier - Darth Draconis

Die folgenden Einträge waren weniger aufschlussreich. Es wurde von einigen Funden berichtet, Schriftstücke die nicht entziffert werden konnten. Netrebnik sparte es sich diese Zeichen in sein Datapad zu übertragen. Zum Leidwesen des Sith. Vielleicht waren es Texte die er hätte übersetzen können. So hätte er mehr Informationen über die eigentliche Funktion der Anlage bekommen können. Für ihn war es eher ein herumstochern in einer Anlage deren Sinngehalt der Elom nicht erfassen konnte da er, wahrscheinlich noch nicht, verstand.
Die Arbeit des Sith würde sich hinziehen und die Zeit drängte. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit bis seine Anwesenheit bei den Exekutionen gefragt sein würde. Seine Präsenz war von Bedeutung da er einer jener Sith war, die an dieser Operation teilgenommen hatte. Wahrscheinlich wollte man das allgemeine Bild dieses Ordens in der Öffentlichkeit aufpolieren. Seit dem Bürgerkrieg war das Ansehen der Sith noch schlechter, soweit möglich. Die Lakaien des Imperators die ihre allumfassende Propaganda inszenierten, wollten wahrscheinlich diesen Orden für sich und ihre Zwecke einspannnen. Dem Sith missfiel es. Was verstanden schon diese Bürodemagogen von den dunklen Geheimnissen der Macht? Sie waren nur Instrumente im Federspiel des Imperators. Viele der so genannten Sith waren nichts weiter. Er und einige wenige Ausnahmen waren anders, höher und weiter. Doch sie spielten zum Anschein die Scharade der Unterwürfigkeit mit. Sie heulten mit den Wölfen und warteten darauf dass der Alphawolf Schwäche zeigte.

Kopfschüttelnd wandte sich der Sith anderem zu. Der Pflichttermin hatte noch Zeit und die Lektüre des Datapads stand für ihn im Vordergrund. Er musste sich in das Wissen um das Artefakt weiter vertiefen. Schließlich fand er mehr zu dem was er suchte.


Eintrag 441 – Die Meister des weißen Throns schrieb:
Die Exilanten beschäftigten heute „ES“. Er sprach von ihrer Natur. Sie wurde für ihren Glauben vertrieben, doch ihr Ansehen und ihr Andenken wurde über die Zeit hinweg pervertiert und die „Wahrheit“ geriet in Vergessenheit.
Doch was wurde hier pervertiert? Ist es nicht nur eine einfache Geschichte welche über die Jahrhunderte und Jahrtausende erzählt wurde? Verändert um den Gegebenheiten der Epoche zu dienen und vielleicht auch zu belehren? Vielleicht waren sie ein Werkzeug der Herrschenden, so wie es „ES“ darstellte. Eine Manipulation der Gedanken, so wie sie bereits für die Sprache angewendet werden kann. Sprache ist nichts weiter als ein Mittel der Manipulation. Daher spricht „ES“ nicht direkt mit mir. „ES“ projiziert alles in meinen Geist.

Doch dabei zeichnen sich oft dunkle Bilder ab. Sie zeugen von Verrat und von Zwietracht. Von Macht und ihrem Missbrauch, von einer Fülle an Dingen die ich für Unaussprechlich halte. „ES“ berichtete mir von einer Art Sekte innerhalb der Exilanten. Sie blieben im Geheimen und zersetzten die Einheit. Das was aus den Exilanten wurde, stürzten sie. Mehr wollte mir „ES“zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Ich verstehe noch nicht genug um die „Wahrheit“ vollkommen zu hören.

Doch was ist, wenn diese Wesen zurückkommen? So wie „ES“ sein Wissen hinterlegt hat, so könnten es auch diese Wesen getan haben. Doch was ist, wenn genau diese Wesen bereits unter uns leben? Sie waren Meister der Manipulation berichtete mir „ES“, was wenn sie unter uns Leben und nur auf ihre Zeit warten?

Eine Sekte innerhalb der Sith? Er wusste nicht inwieweit dies wichtig war, doch erstaunte es ihn. Was konnte das bedeuten, eine Sekte innerhalb derjenigen welche die Sith werden würden? Waren die Exilanten zuerst nur eine Form der Jedi infolge des Schismas die nicht gefallen waren? Versteckten sich unter ihnen jene die einst „Sith“ werden sollten und zogen die anderen mit in den Schlund der dunklen Seite? Für ihn ergab dies nicht viel Sinn und doch lag es vielleicht daran dass dieser Blickpunkt selten angenommen wurde. Viel war nicht über die Anfangszeit der Sith bekannt, zumindest nicht wenn man sich nicht tief in die Primärquellen vertiefte die noch nicht übersetzt wurden.

Doch worauf war er hier gestoßen? Gab es Anhaltspunkte dafür? Oder war es eine Splitterbewegung innerhalb der Exilanten? Er konnte die Zusammenhänge so nicht rekonstruieren, er musste das Artefakt sehen und es selber erfahren. Für ihn war diese Zweitquelle vielleicht hilfreich, jedoch nicht entscheidend. Er brauchte mehr. Viel mehr.


Coruscant - Imperial City - Imperiales Verwaltungszentrum - Quartier - Darth Draconis
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Nylias Zimmer - Mit Nylia und Adrian -

Jibrielle gab sich tapfer und Chesara war stolz auf ihre Padawan, auch wenn sie es ihr nicht übel genommen hätte, hätte sie mehr Unsicherheit gezeigt. Doch Jibrielle war willig, ihren ersten eigenständigen Auftrag zu erfüllen und so verabschiedete sie sich, zuerst noch etwas zögerlich und schließlich mit dem für sie so typischen Elan. Einen Moment sah Chesara ihr noch hinterher, dann wandte sie sich wieder Adrian zu, der sie - bereits ahnend, dass etwas wichtiges vor sich ging - gefragt hatte, ob sie Coruscant verlassen und nach Lianna fliegen würden. Chesara setzte sich auf Nylias Bett.

"Ich bin mir noch nicht ganz über unser Ziel im Klaren."

Antwortete Chesara nachdenklich.

"Doch ich denke, es ist notwendig, dass wir Coruscant verlassen. Ich bin Sith begegnet, nach dem Treffen des Widerstands. Das Imperium wusste, dass wir uns treffen, man hat uns aufgelauert."

Noch immer wusste sie nicht, wie es dazu hatte kommen können. Eine undichte Stelle in einer der Widerstandsgruppen schien die einzige Möglichkeit zu sein.

"Zwei Sith waren nahezu direkt vor Ort, einer weiteren Sith, die gleichzeitig ein imperiales Kommando führt, bin ich während unserer Flucht in die Quere gekommen. Das Imperium weiß, dass ich mich im Untergrund Coruscants bewege und hat entsprechendes Fahndungsmaterial nach mir veröffentlicht. Im Augenblick bin ich eine große Gefahr für den Widerstand. Sollte mich jemand erkennen, oder die Sith meine Präsenz aufspüren, steht alles auf dem Spiel, das wir uns hier aufgebaut haben."

Es fiel ihr nicht leicht, dies auszusprechen, denn Coruscant war für Chesara ein wichtiges Pflaster und sie hatte bereits eine Menge Energie in den Widerstand gesteckt. Dennoch half es niemandem, wenn sie ein zu hohes Risiko eingingen und am Ende alles umsonst sein würde.

"Darum habe ich darüber nachgedacht, dass wir uns eine Weile zurück ziehen und uns vermehrt dem Training widmen. Es wäre nicht so, dass wir den Widerstand alleine lassen. Es sind inzwischen einige Jedi hier und auch die einzelnen Widerstandsgruppen sind organisierter und unterstützen sich gegenseitig, allen voran die Defender."

Ein Fortgang, selbst wenn er nur für eine gewisse Zeit war, war von nöten. Sie konnten nicht hier bleiben und das Honey House und die anderen Jedi einer stetigen Gefahr aussetzen. Für die Sith war Chesaras Präsenz wie ein Magnet, der sie unweigerlich an zog.

"Aber was meinst du dazu?"

Wollte sie wissen.

"Bist du bereit, Coruscant zu verlassen?"

In der simplen Frage steckte mehr, als sie auf den ersten Blick zeigte. Adrian hatte sich entschieden, seine Jedi-Ausbildung fortzusetzen und wieder eifrig trainiert und Fortschritte gemacht, doch wie stand er dazu, den Planeten zu verlassen, auf dem seine Familie lebte? Wenn sie Coruscant den Rücken drehten, gab es kein Zurück mehr

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Nylias Zimmer - Mit Nylia und Adrian -
 
[ Coruscant – Untere Ebene – Honey House – Nylias Zimmer | Chesara, Nylia und Adrian ]

Jibrielle verabschiedete sich endgültig und endlich hatte Chesara Zeit für ihren ältesten Schüler. Doch das, was sie ihm erklärte, gefiel ihm weniger als er gehofft hatte. Viel weniger. Nach dem letzten Widerstandstreffen war seine Meisterin zwei Sith begegnet. Das Imperium hatte Bescheid gewusst. Sie wussten auch, dass Chesara hier im Untergrund operierte und … ach, er war so ein Idiot! Wie konnte er auch nur so dumm gewesen sein?! Er hatte Valara ganz einfach und ohne darüber nachzudenken den Namen des Geheimverstecks der Jedi genannt – er hatte sie zum Honey House gelotst! Chesaras Begegnung mit den Sith konnte kein Zufall gewesen sein. Valara war doch schon immer imperiumstreu gewesen, oder nicht? Sie hatte eine Vergangenheit als Sith.
Und jetzt musste Chesara Coruscant verlassen. Dabei war sie hier doch so wichtig für alle! Wenn sie nicht gewesen wäre, was wäre zum Beispiel aus Nylia geworden?!


„Chesara?“

Adrians Stimme war tonlos, er konnte kaum fassen, was er für ein Idiot war. Er hatte Mist gebaut und zwar ordentlich. Unruhig fuhr er sich mit der Hand durch die Haare und blickte betreten zu Boden.

„Ich glaube ich hab …“

Er warf einen kurzen Blick hoch zu seiner Meisterin. Wie konnte er sie nur so leichtsinnig in solche Gefahr gebracht haben?!

„Ich muss dir was sagen.“

Es fiel ihm sichtlich schwer von dem Erlebnis zu erzählen. Nicht, weil er Valaras Lichtschwert bekommen und sich deshalb mit Jibrielle gestritten hatte. Das war jetzt doch alles egal! Er hatte alle Jedi in Gefahr gebracht. Am besten evakuierten sie das Honey House sofort, bevor noch mehr passierte, bevor es sich rumsprach! Ja, sie mussten schnell handeln, sie durften keine Zeit mehr verlieren!
Seine Stimme wurde fester, allerdings auch panischer:


„Ich habe mich mit meiner Tante Valara getroffen. Sie war bei den Sith. Ich habe ihr ganz einfach geschrieben, dass ich hier bin – im Honey House!“

Dann sprudelte es aus ihm heraus.

„Es tut mir leid, ich bin so ein Dummkopf! Ich hätte ihr das niemals sagen dürfen! Wir müssen hier sofort alle raus, wer weiß, wem sie es noch alles sagt. Das ist … ach, verdammt! Es tut mir unendlich leid. Wirklich.“

Er kam sich wieder vor wie der kleine Padawan, der etwas ausgefressen hatte. Und das war er ja auch. Bis eben hatte er sich noch erfahren und weise gefühlt, bereit in die große Weite der Galaxis entlassen zu werden und seinen eigenen Weg zu gehen. Er hätte nicht weiter davon entfernt sein können. Er war einfach nur ein dummer kleiner Junge.

[ Coruscant – Untere Ebene – Honey House – Nylias Zimmer | Chesara, Nylia und Adrian ]
 
(Miley Venice)

- Coruscant - Untere Ebenen - In der Nähe des Honey House -

In den vergangenen 12 Stunden war sie Ketaki erfolgreich aus dem Weg gegangen. Zuerst hatte er sie belogen und sie hatte ihm geglaubt. Dann hatte sie kapiert, was Sache war, sich zwischendurch noch einmal von ihm einlullen lassen und sich schließlich dann doch abgesetzt. Es war ein ewiges Hin- und Her, aber das schlimmste war, dass es nicht zum ersten Mal passierte. Und trotzdem fiel sie jedes Mal wieder auf ihn herein, immer und immer wieder. Angewidert von Ketakis unmoralischem Verhalten, aber auch genervt von ihrer eigenen Schwäche, jedes Mal wieder zu ihm zurück zu gehen, kickte Miley Venice eine leere Getränkeflasche zur Seite - Müll, mit dem die unteren Ebenen gepflastert zu sein schienen. Der Auftrag der Rätin, nach einem vermissten Jedi-Ritter zu suchen, kam ihr gerade recht. Je weniger sie von Ketaki sehen musste, desto besser. Tylaar Zaith war seit ein paar Tagen verschwunden und offenbar wusste niemand, wo er war. Er hatte keinen Auftrag gehabt, der ihn dazu veranlasst haben könnte in den unteren Ebenen herum zu stromern. Sogar seine Padawan hatte nach ihm gesucht und war, nach Aussage der Rätin, dadurch in erhebliche Gefahr geraten. Die Twi'lek mit der auffälligen, sonnengelben Haut steckte die Hände in die Taschen ihrer schlammgrünen Cargohose, die sie knapp über den Knien abgeschnitten hatte und heftete ihren Blick auf die hell beleuchtete Tür einer gut besuchten Kneipe der Coruscanter Unterwelt. Solte sie ihre Suche dort beginnen? Sie war in Zaiths Zimmer gewesen, das er vor seinem Verschwinden im Honey House bewohnt hatte, um einen Eindruck seiner Präsenz zu gewinnen, doch die war nur noch sehr schwach gewesen, wie der kaum noch wahrnehmbare Nachhall eines Dufts in den Tiefen von Kissen und Decken, nachdem der Geliebte das Bett verlassen hatte.

Am Anfang war sie naiv gewesen. Sie hatte gedacht, dass sie für Ketaki die einzige war, aber dem war nicht so. Er konnte die Finger einfach nicht von anderen Frauen lassen. Miley wusste nicht, was ihm fehlte, wenn er mit ihr zusammen war, aber offensichtlich brauchte er mehr, als sie ihm geben konnte. Aber was war es? War sie nicht hübsch genug für ihn? War sie ihm zu kumpelhaft? Sie trug nie Röcke, oder hohe Schuhe - wann auch? Sie war eine Jedi! War sie nicht gut genug im Bett? Aber sie probierte doch alles aus, sie sagte nie nein. Was war es, das er woanders bekam?


- Coruscant - Untere Ebenen - In der Nähe des Honey House -
 
Coruscant – Untere Ebene – im Honey House- Nylias Zimmer- mit Adrian und Chesara

Jibrielle verabschiedete sich, es folgte eine rührende Szene und dann war die junge Padawan verschwunden. Nylia war viel zu perplex um irgendetwas zu sagen. Es schien für alle selbstverständlich, dass sie ging. Es fühlte sich anscheinend nur für Lia wie ein Schlag in die Magengegend an. Die kleine Hoffnung, dass Tylaar bald wieder da sein könnte weil Chesara jemanden nach ihm suchen schickte, wurde jäh wieder gedämpft. Die Jedi wirkte nicht sonderlich optimistisch und dass Lia abreisen sollt, schien relativ sicher. Dann hieß es auf einmal auch noch, dass Adrian und die Rätin verschwinden würden. Lia war nun völlig überfordert. Wirklich jeder, den sie kennengelernt hatte auf Coruscant, war bereits verschwunden oder würde bald abreisen. Sie wäre wieder völlig auf sich alleine gestellt. Lia wollte dagegen protestieren und irgendetwas sagen, aber so ernst wie Adrian und Chesara auf einmal waren, da wurde ihr klar, dass es nicht wichtig war wie sie darüber dachte. Sie war eindeutig das kleinste Rädchen in dem Gewirr, das sich die Jedi nannte. Sie war als Schülerin aufgenommen worden, weil Tylaar sie bei den Jedi hatte haben wollen. Nun war er weg. Was bedeutete das für sie? Der Rest der Jedi schien genug andere Sorgen zu haben, die weitaus schwerer wogen als der Verbleib einer jungen Frau, die als Jedi noch völlig nutzlos war. Auf Lianna sollte Nylia versuchen einen neuen Meister zu finden. Wie denn? Sie kannte dort niemanden und mit was sollte sie denn die Jedi dort davon überzeugen, dass gerade sie die Mühe wert war? Sie war ungeschickt, hatte keinerlei Ausbildung, hatte die letzten Jahre auf einem überdimensionalen Sandkorn verbracht und daher keine Ahnung, was in der Galaxie in der Zwischenzeit geschehen war. Sonderlich sportlich war sie auch nicht. Das Kampftraining mit ihr würde sicherlich nicht sehr erfolgreich sein zu Beginn. Warum Tylaar sie unbedingt hatte ausbilden wollen, wusste sie nicht und anscheinend war es dann auch nicht so wichtig gewesen. Wahrscheinlich gab es auf Lianna auch genug andere Padawane, die einen Lehrer suchten und schon lange warteten. Nylia wollte dort nicht alleine herumsitzen und warten, bis sich jemand ihrer erbarmte.

Chesara und Adrian sprachen auch von Lianna und Nylia schaute hoffend zwischen beiden hin und her. Wenn die beiden auch dorthin gingen, dann wäre es nicht so schlimm. Mit Adrian in ihrer Nähe wäre es okay. Sie wollte Coruscant eigentlich nicht verlassen, denn falls Tylaar wiederkommen sollte, wie sollte er sie finden? Ganz wollte Lias Hoffnung nicht schwinden, aber wenn sie wirklich gehen musste weil Chesara es so wollte, dann würde sie gerne in Adrians Nähe bleiben. Nylia wollte das gerade schüchtern einwerfen, da wandelte sich die Stimmung im Zimmer erneut. Chesara wirkte ernstlich besorgt und Adrian wurde kleinlaut. Wie stark war denn die Bedrohung durch diese Sith, wenn sie Chesara zum Abreisen bewegte? Lia verstand nicht sofort, was der Padawan da erzählte und wieso er deswegen wohl so ein schlechtes Gewissen hatte. Dann erinnerte sie sich daran, dass er ihr erzählt hatte, wie kompliziert seine Familie doch war. Einige Puzzlestücke setzten sich zusammen und Nylias Augen weiteten sich in einem kleinen Schrecken. Seine Familie war also irgendwie darin verwickelt, dass man die Jedi bedrohte? Bei Adrians folgenden Worten bekam sie Angst, auch wenn Nylia sie nicht so ganz einordnen konnte. Die Sith waren die Bösen, mehr als das wusste sie bisher ja auch nicht. Es reichte ihr aber durchaus erst einmal. Dann wurde ihr aber klar, wie dumm sie reagierte. Chesara rannte noch nicht panisch durchs Zimmer und packte und befahl ihnen allen, es ihr gleich zu tun. So schlimm konnte es also nicht sein. Außerdem nahm Adrian die Sache sichtlich mit und Nylia kannte das Gefühl momentan sehr genau, wenn man dachte etwas sehr Dummes getan zu haben. Sie trat daher neben ihn und berührte seine Hand mit ihrer. Er hatte ihr beigestanden und wenn er nun Probleme bekommen sollte wegen seiner Tante, dann würde sie nun versuchen für ihn da zu sein.


Coruscant – Untere Ebene – im Honey House- Nylias Zimmer- mit Adrian und Chesara
 
- Coruscant- Untere Ebenen – Honey House – Nylias Zimmer – Mit Nylia -

Von einem Moment auf den anderen war ein beinahe verzweifelter Ausdruck auf Adrians Gesicht erschienen. Seine Ankündigung, dass er Chesara etwas beichten musste, kam unerwartet. Was um alles in der Welt konnte er zu beichten haben, vor allem, da sie gerade von dem sabotierten Widerstandstreffen erzählt hatte? Chesara konnte sich kaum vorstellen, dass es zwischen diesem Thema und Adrians schlechtem Gewissen auch nur den geringsten Zusammenhang geben konnte, doch sie wurde schnell eines Besseren belehrt. Adrians Tante war eine Sith gewesen – nichts ungewöhnliches für ein Familienmitglied der Wingstons – und er schien zu vermuten, dass sie das Versteck der Jedi an das Imperium weiter gegeben hatte, nachdem Adrian sie hier getroffen hatte. Verwirrt sah Chesara ihn an.

„Du hast dich mit deiner Tante getroffen? Hier?“

Fragte sie.

„Wann war das?“

Sie hatte davon überhaupt nichts mitbekommen. Das konnte doch nicht sein... sie hätte doch sicherlich eine fremde Person hier im Haus wahr genommen, vor allem wenn sie eine Erinnerung der dunklen Seite mit sich trug, oder etwa nicht?

„Dann war das, bevor ich zum Widerstandstreffen aufgebrochen bin?“

Hakte sie nach und sah Adrian erneut fragend an.

„Oder während ich weg war? Denn wenn es war, während ich fort war... dann kann es schwerlich so sein, dass sie uns verraten hat, oder nicht? Es passt zeitlich nicht.“

Gab sie zu bedenken. Es war leicht, schnelle Urteile zu fällen und Adrian schien sich ziemliche Vorwürfe über sein leichtfertiges Verhalten zu machen, doch Chesara wollte nicht so schnell glauben, dass sie wirklich die undichte Stelle gefunden hatten. Es passte nicht wirklich zusammen.

„Davon abgesehen kann deine Tante nichts von unserem Treffen gewusst haben. Ihr Wissen über das Honey House erklärt nicht die Razzia des Imperiums beim Treffen der Widerstandsgruppen."

Überlegte sie weiter und schüttelte den Kopf. Nein, das war nicht möglich. Chesara betrachtete Adrian nachdenklich. Teil seiner Familie zu sein musste sich anfühlen wie durch ein Labyrinth zu irren, mit der stetigen Angst, dass sich hinter der nächsten Mauer eine Falltür öffnen könnte, durch die man einfach hindurch fiel.

„Ich kenne deine Tante nicht, aber du kennst sie. Traust du ihr wirklich zu, dass sie uns verraten hat? Dass sie dich verraten hat? Im ersten Moment mag alles zusammen passen, aber nicht, wenn du genauer hinsiehst. Mach dir keine Gedanken, Adrian. Ich glaube nicht, dass sie es war."

- Coruscant- Untere Ebenen – Honey House – Nylias Zimmer – Mit Nylia und Adrian -
 
Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Barbereich - „Tom Kent“(Human Replica Droid- NPC), Mara

Eine „besondere Freundschaft“? Was sollte das den bedeuten? Hatte dieses Mädchen noch alle Tassen im Schrank? Natürlich war er Tom Kent. Daran bestand für ihn keinerlei Zweifel. Die Situation wurde für seinen Geschmack ziemlich ins Lächerliche gezogen. Wollte sie ihm etwa weismachen, er sei nicht mehr er selbst? Und was meinte sie mit Alkoholsumpf? Wenn hier jemand nicht ganz er selbst war, dann war es das hübsche blonde Mädchen vor ihm. Er wusste nicht, was sie genommen hatte, oder was für ein psychisches Leiden solche Wahnvorstellungen auslöste, aber sie brauchte sicherlich Hilfe. Das sie ihm nicht mal mehr ihren Namen sagen wollte, weil sie meinte, er müsste ihn ja bereits kennen, war der Gipfel für ihn. Er hatte versucht Freundlich an die Sache heranzugehen, hatte sie nicht vor den Kopf stoßen wollen. Langsam reichte es ihm. Dieses Freche kleine Mädchen glaubte sie könnte ihn verschaukeln.

„Hör mal kleine,“ erwiederte er hörbar empört. „Wenn du meinst, das du mich hier verschaukeln kannst, dann hast du dich geschnitten. Ich weiß nicht wie in aller Welt du auf diese vollkommen hirnverbrannte Geschichte gekommen bist, oder was du mit ihr bezwecken willst. Ehrllich gesagt interessiert es mich auch nicht besonders. Ich habe wichtigeres zu tun als mich mit einem Kind darüber zu streiten, ob ich auch wirklich ich bin.“

Während er gesprochen hatte, war er aufgestanden und hatte ausladend gestikuliert. Die Situation eskalierte zu einer Szene. Bereits mehrere Besucher des Honey House beobachteten das Ganze aufmerksam. Das war ihm gar nicht recht. Gerade in letzter Zeit war sein Gesicht häufiger in den Medien gewesen. Möglich, das ihn jemand erkannte. Auch wenn Ein gewisser Teil seiner PR-Abteilung sich über seinen Aufenthalt in einem Puff in den unteren Ebenen freuen würde wie die Aasfresser über ein Schlachtfeld, so wäre es ihm weniger recht, wenn sein Besuch hier zu großes Aufsehen erregte. Das sollte doch bloß ein kleines unterhaltsames Abenteuer werden. Jetzt Artete das ganze bereits viel zu sehr aus. Das die Kleine ihm auch noch damit drohte, das sie „herausfinden wollte, was hier gespielt wird“, war der Tropfen, der das Fass für ihn zum überlaufen brachte. War dieses Mädchen vollkommen verrückt? Was wollte sie machen? In seine Firma hereinspazieren und die Mitarbeiter befragen, ob er sich auffällig anders verhielt? Okay, damit war sein Urteil über dieses Mädchen endgültig. Die hübsche Blondine mit der, wie ihm auffiel als sie die Arme unter ihrem Busen verschränkte, überaus ansprechenden Figur war verrückt. Irgendetwas hatte sie dazu gebracht, das was sie da erzählte zu glauben. Auch wenn sie dadurch nicht mehr wirklich schuld war an dem was sie da erzählte, so war er doch trotzdem sauer auf sie.

„Und ich gehe wann es mir passt! Nicht dann wann kleine Mädchen es für angemessen halten.“

Gab er ruhig aber mit einer gewissen Schärfe in der Stimme von sich. Es war genug. Mit einem Griff in seine Hosentasche aktivierte er die in seiner Kleidung integrierten Peilsender, die dafür sorgen würden, das er für seinen Sicherheitschef „sichtbar“ wurde. In Kürze würde ein Wagen mit bulligen Leibwächtern vorfahren und ihn abholen. Da sollte die Kleine erst mal sehen, wie sie ihn am gehen hindern wollte. Er glaubte nicht, das er Hilfe brauchen würde, um notfalls mit ihr fertig zu werden.

„Wegen so was verschiebe ich wichtige Meetings. Zum kotzen!“

Meinte er zu sich selbst, als er entnervt auf das in seinem Com integrierte Chrono sah. Er wand dem Mädchen den Rücken zu und wollte damit zeigen, das er genug hatte. Genug von ihr und genug von ihrer ziemlich bescheuerten Geschichte. Nicht er selbst. So ein Quatsch. Sein Sicherheitschef und langjähriger Freund aus Schulzeiten könnte das bestätigen. Er war Tom Kent.

Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Barbereich - „Tom Kent“(Human Replica Droid-NPC), Mara
 
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Coruscant, Zentralraumhafen, Bar "Cockpit", mit War und Will

Komisch. Tomm fühlte sich ein wenig benebelt, wie weggetreten. Jetzt war er auf einmal wieder da, hellwach. Was hatte War gerade noch erzählt? Tomm kramte ein wenig in seinem Gedächtnis, dann fiel es ihm wieder ein. Er grinste.

"Beides, Sam, beides."

Klar hatte er mit Padme schon zu tun gehabt und natürlich hätte er auch gerne wieder etwas mit ihr zu tun.

"Dieser modifizierte YT da draußen..."

Tomm sah nochmal zum Schiff. Er traut seinen augen kaum - der YT war weg, dafür stand etwas anderes da. War er solange abwesend gewesen? Nein, das konnte nicht sein. Und doch - hatte die Macht ihm da etwas zeigen wollen?

"Ist das nicht die "Cron"? Menaris Schiff?"

Der Jedi war sich ziemlich sicher, daß Menari nicht auf dem Planeten war. Das hätte er sicherlich erfahren. Aber was sollte das alles bedeuten?

"Haltet mich nicht für verrückt, aber ich würde mir das gerne mal ansehen. Kommt ihr mit? Und unsere Fracht müßte wohl eh bald da sein. Es läge also auf dem Weg."

Mittlerweile war Tomm sich sicher, daß ihm die Macht ein Zeichen geben wollte, auch wenn er dies noch nicht verstand. Vielleicht würde es sich am Schiff aufklären. Das hoffte er jedenfalls. Und, daß es keine Falle war. Das hoffte er auch.
Außerdem war der Spaziergang sicher nicht verkehrt, im Getümmel des Raumhafens konnte man sich doch etwas ... ungezwungener unterhalten, als es hier der Fall war. Tomm zahlte für die drei und sie verließen die Kneipe.
Draußen, auf dem Weg zu den Landebuchten, nahm Tomm das Gespräch wieder auf.


"Wie geht es denn eigentlich unserem alten Kumpel Ian so?"

Tomm vermutete, daß es sich bei dem Geist, der War "besetzt" hatte um das "alte Problem" handelte, von dem sein Freund sprach.

Coruscant, Zentralraumhafen, zu den Landebuchten, mit Will und War

OP: Ab jetzt sind wieder regelmäßigere (und ausführlichere) Posts von mir zu erwarten. Sorry wegen der langen Auszeit,
 
[ Coruscant – Untere Ebene – Honey House – Nylias Zimmer | Chesara, Nylia und Adrian ]

Mit welcher Reaktion hatte er überhaupt gerechnet? Hatte er wirklich geglaubt Chesara würde ihn schelten und mit ihm schimpfen, ihm sagen, was er für ein dummer kleiner Junge war? Nein, vermutlich nicht. Das war einfach nicht ihre Art. Zumindest aber hatte er geglaubt, sie würde schnellstmöglich alle Hebel in Bewegung setzen und das Honey House evakuieren. Aber sie tat es nicht.
Seine Meisterin reagierte stattdessen verwirrt und irritiert. Dabei blieb sie aber rational und befragte ihn genauer. Sie schien nicht so Recht davon überzeugt, in Valara die Verräterin gefunden zu haben.


„Also … ich habe mich mit meiner Tante getroffen. Hier. Erst vor ein paar Stunden. Es war also während du weg warst.“

Chesara hatte Recht. Es schien nicht zu passen. Außerdem hatte Valara wirklich nichts von dem Treffen wissen können. Zögernd sah er sie an.

„Du hast vermutlich Recht. Sie kann es nicht gewesen sein.“

Adrian wusste nicht, was er davon halten sollte. Einerseits war er unendlich beruhigt, andererseits fühlte er sich durch Chesaras Reaktion nicht ganz ernst genommen. Was war er doch für ein Kind. Er sollte froh sein, nicht Schuld daran zu sein, alle Jedi in Gefahr gebracht zu haben!

„Ja, du hast Recht.“

wiederholte er noch einmal, obwohl Chesara gar nichts mehr gesagt hatte.

„Ich weiß nicht ob meine Tante so etwas machen würde. Aber es stimmt … sie hatte nicht die Möglichkeit. Außerdem …“

Jetzt war es an der Zeit die Sache mit dem Lichtschwert zu erzählen. Sie hatte gesagt, sie wolle mit dem Sith-Orden abschließen und ihm deshalb das Schwert vermacht. Wenn sie noch mit den Sith zusammenarbeiten würde, hätte sie das wohl kaum getan. Sie hätte sich auch einfach so mit ihm treffen können.

„Sie war hier um mir etwas zu geben. Ihr Lichtschwert. Sie sagte, sie bräuchte es nicht mehr. Ich hatte sogar das Gefühl, sie wollte es unbedingt loswerden. Sie wollte mit den Sith abschließen, glaube ich. Ich fand es trotzdem … nett.“

Es war ihm wichtig das nochmal klarzustellen. Er hatte nicht das Gefühl, ein vergiftetes Schwert bekommen zu haben. Es war eine nette Geste gewesen und er wollte sie nicht schmälern lassen. Nicht durch Jibrielle, aber auch nicht durch Chesara. Nichtsdestotrotz hatte er Bammel vor ihrer Reaktion. Was, wenn sie ihm wirklich verbieten würde es zu behalten?
Unsicher blickte er durch den Raum und blieb bei Nylia hängen, die hier irgendwie verloren wirkte. Was ihr wohl alles durch den Kopf ging? Vermutlich verstand sie kaum wovon hier die Rede war. Adrian bemühte sich um ein schiefes Grinsen.


„Es tut mir Leid. Ich wollte dir eben keine Angst einjagen. So wie es aussieht müssen wir doch nicht alle von hier verschwinden.“

[ Coruscant – Untere Ebene – Honey House – Nylias Zimmer | Chesara, Nylia und Adrian ]
 
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