Markus Finn
Jedi-Wächter
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Mark hatte die Augen geschlossen. Von außen mochte es so erscheinen, als würde er versuchen zu vergessen wo er war, als würde er sich selbst damit beruhigen wollen, als würde er hoffen, hier heil wieder herauszukommen. Nun Letzteres mochte vielleicht sogar stimmen, aber der wahre Grund dafür, dass er seine Lider geschlossen hatte war, sich zu konzentrieren, Kräfte zu sammeln, die Macht für sich und seine Taten zu ergreifen. Er hatte sich dazu entschlossen etwas zu tun. Er musste etwas tun, denn die Frage war, wenn er es nicht tat, wer sonst? Die Tatsache, dass er sein Schwert vor den Truppen verbergen hatte können, schaffte einen kleinen Vorteil für ihn und die momentanen Gefangenen des Imperiums. Er würde einen Aufruhr inszenieren, würde den anderen die Möglichkeit zur Flucht bieten können. Seine Jedi-Kollegin würde ihn vielleicht sogar unterstützen können...
Plötzlich stieg einer der Soldaten in den Transporter. Markus konnte ein Raunen durch die Reihen der Gefangenen gehen hören und öffnete instinktiv die Augen, um zu sehen, was da vor sich ging. Eine weitere Wache ging an Bord. Zusammen durchsuchten die beiden die Personen zum zweiten Mal und diesmal anscheinend gründlicher. Was mochte der Auslöser für diese weitere Sicherheitsmaßnahme gewesen sein? Ein Befehl von oben? Rechnete man wirklich damit, dass sich Jedi unter die Leute gemischt hatten? Zum wiederholten Mal an diesem Tag bereute Markus seine Entscheidung, nicht geflohen zu sein, aber er war ein Mensch. Menschen neigten zu Fehlern und es war keine Schande welche zu machen, denn daraus konnte man Erfahrungen ziehen und lernen, in einer ähnlichen Situation anders mit den gegebenen Umständen umzugehen. Der Corellianer beobachtete die Männer, die von Mann zu Mann, von Frau zu Frau gingen und ihre Hände gründlich über deren Körper wandern ließen, um nach verdächtigen Gegenständen zu suchen. Wäre er unvorsichtig gewesen, hätte er in diesem Augenblick auf seinen Schoß hinuntergesehen, denn dort verbarg sich unter dem Stoff immer noch der metallene Zyllinder, der sein Schlüssel zur Freiheit sein würde.
"Och bitte, was soll ich denn noch versteckt haben? Das ist lächerlich." Automatisch suchte er in der Reihe gegenüber nach seiner Schülerin, deren Stimme mit Ironie und Entsetzen gleichermaßen versetzt war. Die mehr als gewagte Aussage wurde von dem Soldaten mit einem Schlag ins Gesicht quitiert. Hätte Mark sich in diesem Moment selbst sehen können, hätte er erkannt, dass er nicht mehr so unbeteiligt reagierte, wie er es hätte tun sollen. Er riss die Augen auf, seine Gesichtszüge verhärteten sich und jeder einzelne Muskel in seinem Körper spannte sich an. Scharf zog er die Luft ein, als er bemerkte, dass er nicht einfach aufstehen und den Kerl zu Boden reißen konnte. Seine Hände waren hinter dem Rücken gefesselt!
Ein Glitzern war in den Augen der blonden Schönheit zu erkennen. Wasser sammelte sich in ihnen. Sie war gedemütigt worden, vor ihm und allen anderen, einfach so. Und noch schlimmer war das, was sie danach noch über sich ergehen lassen musste. Als ob es nicht schlimm genug war, so in Unterwäsche dasitzen zu müssen. Ein Opfer unter vielen, ohne jeglichen Schutz, ohne Hoffnung auf Gnade, ohne erkennbare Fluchtmöglichkeit. Es war genug! Wenn nicht jetzt, wann dann?
"Hey!!"
, rief Markus und dann ging alles ganz schnell. Mit konzentrierter Macht auf seine Energiehandschellen, wurden diese außer Betrieb gesetzt - so konnte der Jedi-Meister aufstehen, das Grundgerüst der Handschellen fiel zu Boden, und mit einer hochgerissenen Hand, welche auf den Kerl gerichtet war, welcher Shana eben geschlagen hatte, wurde dieser von einem kräftigen Stoß zurückgeschleudert. Er schlitterte den Gang entlang, welcher links und rechts von den Füßen der Gefangenen eingegrenzt war, bis er den Schwung den der Stoß mit sich gebracht hatte verlor.
Zwei der gefangenen Männer, zu dessen Füße der Beamte nun lag, stellten sich geistesgegenwärtig auf dessen Hände und Oberkörper, um zu verhindern, dass er sich auch nur irgendwie bewegen konnte, sei es um eine Waffe zu ziehen oder auch nur Verstärkung herbeizurufen. Inzwischen erhob Markus auch in Richtung des anderen die Macht, welche ihn einmal um sich selbst drehen ließ und dann ebenfalls zu Boden warf. So hatte der Corellianer genug Zeit, um die Fessel seiner Schülerin zu deaktivieren.
"Holt euch den Schlüssel für die Handschellen!"
, rief der Jedi seinen Kollegen zu und vermied es nicht, dabei wie der Befehlshaber der Gruppe zu klingen. Er hatte die ganze Aktion in die Hand genommen und hoffte, dass er genügend Unterstützung bekam, um sie auch durchzuziehen.
"Wir müssen alle zusammenhelfen, dann können wir vielleicht alle fliehen!"
Es war unwahrscheinlich, dass alle heil aus der Sache herauskamen. Zu viele imperiale Soldaten waren draußen unterwegs, aber auch wenn man sich verweigerte und brav sitzen blieb, war es doch unwahrscheinlich, am Ende freigelassen zu werden. Die imperiale Justiz würde niemals Gnade walten lassen!
Während so vieles im Hintergrund ablief und in Marks Augen fast in Zeitlupe verstrich, riss er sich das schwarze Hemd nahezu herunter, um es Shana zu geben, damit sie sich bedecken konnte. Er selbst trug darunter noch ein weißes Muskelshirt, deshalb vermisste er das Stück Stoff sicher nicht und ihr war damit etwas geholfen...
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