Coruscant

– Coruscant - Untere Ebenen - Café Totis – Mit Cris -

Wie versteinert saß Noa auf dem wackligen Plastikstuhl des schäbigen Untergrundcafés, das ihr vor ein paar Minuten mit seiner kuscheligen Wärme und dem lieblich süßen Duft von Teigwaren trotz der äußeren Aufmachung noch sehr einladend erschienen war. Ihr Blick hatte sich auf ihr Gegenüber geheftet, starr und voller Schock und ihre Züge ließen deutlich erkennen, was sie dachte. Sie war verwirrt, wie vor den Kopf gestoßen. Hatte sie richtig gehört? Cris Sheldon hatte ihr soeben erzählt, wer er war. Er hatte ihr erzählt, woher er kam. Cris Sheldon war kein gewöhnlicher Mann. Cris Sheldon war ein Imperialer.

Sie wünschte, sich verhört zu haben, die Informationsfetzen, die er ihr bot, falsch zusammen gesetzt zu haben, doch dem war nicht so. Seine letzten Worte nahm sie nur noch dumpf war: Corellia, Coruscant, die Nova Force und irgendetwas über Optimismus. Noa konnte nicht mehr zuhören. Die Offenbarung, dass Cris ein Soldat der Sturmtruppen gewesen war, schien ihren Verstand auszuschalten und alles, außer diesem einen Detail, auszublenden. Vor ihrem inneren Auge entstand das Bild eines Mannes in einer weißen Rüstung. Sturmtruppler. Wer immer in dieser Rüstung steckte, war kein einfacher Soldat, kein einfacher Zivilist und kein Verbündeter, mit dem man zusammen arbeitete. Diese Rüstung symbolisierte den Feind. Stocksteif und mit vollen Backen, da sie vor lauter Schock das Kauen eingestellt hatte, saß Noa auf ihrem Stuhl und über ihr Gesicht, das in einer anderen Situation urkomisch gewirkt hätte, wanderte eine Reihe von Gedanken, die damit begangen sich zu fragen, was sie tun sollte und mit dem Entschluss endeten, dass sie sofort verschwinden musste. Würde er sie einholen? Würde er seine Tarnung auffliegen lassen? Es konnte sich nur um eine Tarnung handeln! Er hatte ihr eine wahnsinnige Märchengeschichte über seine Flucht aus dem imperialen Regime aufgetischt, in der Hoffnung, dass sie ihm gaubte und ihn für einen Helden hielt! Dadurch wollte er ihr Vertrauen gewinnen, Teil der Defender werden und den Widerstand infiltrieren. Fast wäre sie ihm auf den Leim gegangen, doch seine Geschichte stank zum Himmel. Keine Sekunde lang konnte sie glauben, dass er die Sturmtruppen freiwillig verlassen hatte. Diese Story war zu weit her geholt. Kein Soldat verließ die Sturmtruppen, keiner überlebte die Flucht aus imperialen Diensten, auch nicht ein Cris Sheldon.

Dunkle Wolken bildeten sich um Noas Kopf herum, bereit, jeden Moment mit Blitz und Donner los zu wettern. Ihre Hand hatte sich um das kühle Metall der Gabel gekrallt, die sie soeben noch zum Verspeisen der Waffeln gebraucht hatte und die jetzt zu einer Waffe werden konnte, sollte Sheldon versuchen eine Dummheit zu begehen. Von einem Imperialen war alles zu erwarten.


"Imperium also."

Noas leiser, aber gefährlich kühler Ton ließ keine Misverständnisse dahingehend aufkommen, was sie über das soeben Gehörte dachte. Was für ein Spiel Sheldon auch spielen mochte, er konnte es alleine spielen. Er wollte sie in eine Falle locken, ihr weis machen, er wäre geläutert und hätte sich aus Überzeugung aus den Fängen des Imperiums befreit und sich der Republik angeschlossen. Aber das kaufte Noa ihm nicht ab. Jeder andere hätte es vielleicht getan, nicht so Noa Chanelle Cortina.

"Diese Unterhaltung ist beendet."

Zischte sie, noch klar genug bei Verstand, um keine laute Szene zu machen, auch wenn sich außer ihnen nur ein einziger weiterer Gast in dem Café aufhielt. Abrupt stand sie auf, ihren Stuhl nach hinten schiebend, und raffte ihre Sachen - Jacke, Tasche, Waffel - zusammen.

"Sie hätten es besser bei jemand anderem versuchen sollen."

Die noch warme Waffel drohte aus der Serviette zu rutschen, mit der Noa sie umwickelt hatte. Flüssige Schokosoße rann ihr Handgelenk hinunter. Noa schob den den Tragegriff ihrer Tasche ihren Arm hinauf bis zur Schulter und warf ihre Jacke über ihre Armbeuge. Sie musste so schnell wie möglich hier weg und sie musste dringend Pablo oder ihren Vater sprechen. Wohnung 4B musste sofort geräumt werden. Wütend funkelte Noa Sheldon an. Sie hatte Ramóns Blaster bei sich. Wenn er es wagen sollte ihr nach draußen zu folgen, würde sie ihn abknallen. Mit Imperialen machte man nur eines: kurzen Prozess.

"Wagen Sie nicht, mir zu folgen."

Warnte sie ihn noch, und wandte sich dann zum Gehen, bis sie es sich anders überlegte, noch einmal einen Schritt zurück zum Tisch machte und nach der Tube mit dem Zuckersirup griff.

"Wissen Sie was? Meine Leute hätten Sie im Graben liegen lassen sollen!"

Giftete sie und um ihm zu zeigen, was genau sie von ihm hielt, drückte sie mit der rechten, freien Hand auf die Tube, während sie links die Waffel hielt, und ein Schwall roten Beerensirups spritzte geradewegs in das miese Gesicht des Imperialen. Wütend warf Noa ihm die Tube in den Schoß. Soviel dazu, keine Szene zu machen. Dann lief sie raus. Die kühle Luft der Unterstadt empfing sie, als sie durch die sich viel zu langsam öffnende Tür nach draußen stürmte. Ohne den Geschmack genießen zu können stopfte sie sich den Rest ihrer Waffel in den Mund, wischte sich nachlässig mit der Papierserviette über den Mund und warf diese in den Kanal hinunter. Ramóns Blaster lag in ihrer Hand, noch bevor sie um die nächste Ecke gebogen war, stehen blieb und sich an eine Hausecke presste, den Eingang des Cafés gerade noch so im Blick. Die Defender waren vorsichtig, doch auch ihnen konnte ein Fehler unterlaufen. Cris Sheldon war ein solcher Fehler. Als Spion des Imperiums konnte er ihnen gefährlich werden, also gab es nur eine Alternative: Noa musste ihn ausschalten und das so schnell wie möglich.

- Coruscant - Untere Ebenen - Nahe des Cafés "Totis"-
 
[Coruscant, Untere Ebenen, Café Totis] – Cris, Noa

Es lief nicht so, wie Cris befürchtet hatte. Es lief viel schlimmer.
Er glaubte nicht jemals so abgrundtiefen Hass, so viel Verachtung in einer Stimme wahrgenommen zu haben wie in Noas, als sie leise wiederholte, was er ihr soeben eröffnet hatte – zumindest zum Teil. Für einen Moment hatte er das Gefühl, für alles gewappnet sein zu müssen, besonders beflügelt durch die Beobachtung ihrer sich um die Gabel krallenden Finger. Mit ausreichendem Enthusiasmus geführt konnte sogar dieses Werkzeug schwerste Verletzungen anrichten.
Sein Versuch, auch nur ein Wort der weiteren Erklärung abzugeben – falls es solche überhaupt noch gab – scheiterte im Ansatz, als Noa das Gespräch für beendet erklärte, sich erhob und offenbar fest entschlossen war, ihn ohne weiteres im Café sitzen zu lassen. Irgendetwas in seinem Hinterkopf sagte ihm, dass sie ihn, hätte er ihr seine Geschichte in irgendeiner dunklen Ecke erzählt, vermutlich erschossen hätte. Eine Frau mit Prinzipien – und ganz offensichtlich einer gehörigen Portion Misstrauen. Typisch Coruscant eben.
Die Szene war indes noch nicht vorbei. Bevor Cris sich von seinem Schock erholen und endlich versuchen konnte, ihr zu versichern, dass seine Geschichte tatsächlich der Wahrheit entsprach, war Noa bereits aufgestanden, hatte ihre Sachen mehr hektisch als gelassen zusammengerafft und schickte sich an, das Café tatsächlich zu verlassen. Um diesem Fiasko die Krone aufzusetzen, erstickte sie jeden Versuch Cris’, sie eventuell noch am Gehen zu hindern, durch den äußerst rabiaten Einsatz der Siruptube und war schließlich verschwunden, ihn wie das Opfer einer typischen Slapstickeinlage zurücklassend. Der einzige weitere Gast des Cafés schien glücklicherweise immer weiter auf seinen Datenblock konzentriert, je weiter die kleine Szene sich ihrem dramatischen Höhepunkt entgegen entwickelt hatte. Mechanisch griff Cris nach einer der Servietten und bemühte sich darum, sein Gesicht einigermaßen zu säubern, während sein Verstand immer noch darum rang, was gerade passiert war.

„Das macht dann zehn Credits, der Herr.“

Die blecherne Stimme des Servierdroiden ließ Cris aus seiner Trance erwachen und das ausdruckslose Metallgesicht verständnislos anstarren, ehe ihm klar wurde, dass Noa das Café natürlich verlassen hatte, ohne die Rechnung zu begleichen. Dummerweise verfügte er über keinen einzigen Dezicred und höchstens den ihm durch den Widerstand zugeteilten Blaster als Aktivposten in seinem Besitz. Er würde sich bestimmt nicht freiwillig von seiner Waffe trennen… nicht in den Unteren Ebenen.

„Die Rechnung geht auf mich, Blechmann“, schnarrte plötzlich der Nichtmensch vom anderen Tisch, der offenbar doch nicht so sehr in seinen Datenblock vertieft gewesen war wie es denn Anschein gehabt hatte.

„Der Junge ist schon gehörnt genug.“

Ganz offenbar – und glücklicherweise – verkannte der Gast die Situation vollkommen. Trotzdem schoss Cris das Blut in den Kopf und er versuchte, was aufgrund des seinen Weg blockierenden Servierdroiden nicht einfach wahr, ein paar unbestimmte Dankesworte in Richtung des Nichtmenschen stammelnd, das Café so schnell wie möglich zu verlassen. Draußen wehte ihm die kalte, mit den widerlichsten Ausdünstungen geschwängerte Luft Coruscants entgegen. Von Noa war nichts zu sehen – vermutlich war sie über alle Berge und darum bemüht, den Widerstand vor Cris Sheldon zu warnen. In dem Fall war seine einzige Hoffnung, dass eventuell irgendjemand, der ihn kannte – alte Geheimdienstmitstreiter oder Jedi wie die Rätin Chesara Syonette – seine Integrität beweisen konnte. Aber so ein Zufall war dann doch eher unwahrscheinlich.
Nachdem er kurz den Sitz seiner Waffe überprüft hatte, ging Cris wahllos in eine der sich ihm bietenden Richtungen, ohne Ziel, ohne Plan.
Wieder alleine.


[Coruscant, Untere Ebenen, in der Nähe vom Café Totis] – Cris, (Noa)
 
– Coruscant - Untere Ebenen – Nähe Café Totis –

Sie konnte froh sein, dass sie noch lebte. Sie selbst hätte Cris Sheldon in der Helligkeit eines öffentlichen Cafés nicht ihren Blaster an den Kopf halten können, doch es hätte sie auch nich großartig gewundert, wenn er genau das bei ihr gemacht hatte, um sie dann abzuknallen und seine Handlung damit zu rechtfertigen, dass sie schmutziges Rebellenpack war. Er war Imperialer und leider war damit das Gesetz auf seiner Seite. Noch. Hier in den dunklen Gassen des Untergrundes existierte jedoch nu das Gesetz des Stärkeren und Noa sah sich eindeutig im Vorteil. Sie kannte die Gegend, wohingegen er absolut orientierungslos zu sein schien, vorausgesetzt, diesen Part hatte er ihr nicht nur vorgegaukelt. Was ihr nicht ganz so gut in die Karten spielte war die Tatsache, dass sie sich noch immer nicht ganz auf der Höhe fühlte. Wieviele Stunden hatte sie geschlafen, vier oder fünf? Sie hätte definitiv gestern nicht so viel drinken sollen, oder Pablo hätte nicht die fantastische Idee haben dürfen, dass ausgerechnet Noa Aufpasser für diesen Sheldon spielte, vielen Dank auch dafür. Warum musste auch gerade sie sich immer um die Neuen kümmern? Das war gar nicht ungefährlich, wie man gerade schön hatte sehen konnte! Andererseits war Noa froh über jeden Auftrag, bei dem man sie nicht Watte packte. Ein Baby war sie schließlich auch nicht, auch wenn ihre Brüder das für gewöhnlich so sahen.

Noa holte ihr Kom aus ihrer Tasche. Sie stand noch immer dicht an die nächstbeste Wand gepresst, ein Stück weit vom Café entfernt doch noch immer nah genug um Cris Sheldon heraus kommen zu sehen, wenn er seinen Kaf getrunken hatte. Das ärgerte sie im Übrigen auch: hätte er mit seiner bescheuerten Lügengeschichte nicht nach dem Frühstück warten können?! Bevor sie aus dem Totis gestürmt war, hatte Noa noch nicht einmal an ihrem Kaf genippt und das, obwohl sie diesen dringend gebraucht hätte. Sie wählte die Verbindung zu Pablo blind, ihren Blick fest auf das von außen nicht gerade einladend wirkende Café gerichtet, dessen Tür sich nun öffnete. Cris Sheldon trat nach draußen. Noas Lippen pressten sich fest aufeinander, während sich der Griff um ihren Blaster verstärkte. Wenn Pablo den Anruf nicht annahm, würde sie versuchen Leandro zu erreichen.


“Noa? Bist du unterwegs zum HQ?“

Die Stimme ihres Bruders zu hören nahm Noa eine große Portion Druck. Pablo wusste immer genau, was zu tun war. Er würde ihr eine Anweisung geben, ihr vermutlich Verstärkung schicken und mit ihr Kontakt bleiben, während sie Sheldon, der sich nun in Bewegung setzte, verfolgte. Sich weit hinter ihm haltend, aber darauf bedacht, ihn nicht zu verlieren, folgte Noa ihm. Er mochte das ganze Imperium in seinem Rücken haben, aber das hier war nicht sein Revier. In den Unteren Ebenen hatte Noa Chanelle Cortina den Heimvorteil.

„Nicht direkt. Ich bin auf nahe Café Totis, fünf Minuten vom Nightliner. Pablo, hör zu, ich war mit Sheldon hier. Er ist ein Spion, er arbeitet für's Imperium!“

So leise sie auch sprach, die Dringlichkeit in Noas Stimme war nicht zu überhören.

„Ich hab mich an seine Fersen geheftet, keine Ahnung wo er hin will, aber er weiß von 4B. Wir müssen sofort evakuieren!“

Obwohl sie sich Mühe gab ruhig und professionell zu bleiben, spürte Noa selbst, wie sie begann immer errgter zu sprechen. Den Komlink an ihr Ohr zu halten, den Blaster unter der Jacke zu verstecken und trotzdem bereit zum Schießen zu sein und dabei auch noch unauffällig jemanden zu verfolgen war gar nicht so einfach. Unter ihren Füßen gab eine weiche Masse nach, als Noa in etwas hinein trat, von dem sie gar nicht wissen wollte, was es war.

„Uähh!“

Konnte sie sich nicht verkneifen zu sagen und dabei das Gesicht zu verziehen. Sie hatte gerade andere Probleme, keine Frage, das hieß aber noch lange nicht, dass sie sich nicht gleichzeitig ekeln durfte.

“Das wird nicht notwendig sein. Wie kommst du darauf, dass Sheldon für das Imperium arbeitet?“

Wollte Pablo wissen. Noa blieb stehen, sich im Schatten eines alten, längst verrosteten Speeders zu verstecken, der nur noch aus seiner Hülle zu bestehen schien.

„Er hat es mir quasi erzählt.“

Informierte sie ihren Bruder.

„Er wollte den Helden spielen, so tun als hätte er das Imperium hinter sich gelassen. Also, die Kurzfassung: bei den Sturmtruppen gewesen, abgehauen, angeblich zum NR Geheimdienst gewechselt, Kontakt verloren, bei der Nova Force gelandet. Frag nicht, der Typ muss mich für total blond halten, so eine Story zu glauben.“

“Wo ist er jetzt?“

Anstatt auf die lächerliche Geschichte des Spions einzugehen, blieb Pablo bei den Fakten. Das war typisch ihr Bruder und Noa war froh, ihn kontaktiert zu haben. Genau wie sie sich gedacht hatte, Pablo wusste immer was zu tun war und falls nicht, konnte er innerhalb von fünf Sekunden einen perfekten Plan ersinnen. Genau deswegen hatte Grant ihn zu seiner rechten Hand gemacht.

„Ich hab ihn im Blick. Soll ich ihn ins Visier nehmen?“

Bot Noa an.

„Obwohl etwas Verstärkung nicht schlecht wäre. Er hat den Blaster, den wir ihm gegeben haben. Was für eine Ironie...“

“Auf keinen Fall. Halt dich zurück, Noa. Cris Sheldon ist kein imperialer Spion.“

Pablos Stimme klang entschlossen und fest.

„Was???“

Noas Tonklange war sogleich um einiges höher und schriller als gewöhnlich – und auch lauter. Hastig presste sie sich, nachdem sie wieder einige Schritte gegangen war, in eine Deckung hinein. Hatte Sheldon sie bemerkt? Hatte er sich gerade herum gedreht?

„Was soll das heißen? Pablo, er hat mir erzählt, dass er...“

“Ich weiß. Aber er hat die Wahrheit gesagt. Vertrau mir, Noa. Sheldon ist einer von uns und er ist extrem wichtig. Bring ihn ins HQ.“

Er war wahnsinnig, Pablo war vollkommen wahnsinng. Er hatte kein Wort verstanden von dem, was Noa gesagt hatte. Hatte er ihr überhaupt zugehört? Die Widerstandskämpferin holte tief Luft.

„Pablo, noch einmal: dieser Sheldon...“

“Ich weiß, Noa, glaub mir.“

In der Stimme ihres Bruders war ein Schmunzeln zu hören. Jetzt amüsierte er sich auch noch über sie. Das war so typisch. Die kleine Schwester hatte mal wieder etwas Dummes getan und wurde belächelt. Doch zum Glück war Pablo nicht so arrogant. Leandro hätte die Situation schamlos ausgenutzt, doch Pablo war da rücksichtsvoller.

“Noa, ich hab keine Zeit mehr, Grant braucht mich in einer Besprechung. Hol Sheldon zurück und bring ihn sicher ins HQ. Ich warte dort auf euch. Alles weitere später. OK?“

Mit den Zähnen knirschend lockerte Noa den Griff um ihren Blaster. Sie hasste es, im Dunkeln gelassen zu werden. Anstatt ihr den kompletten Hintergrund zu erläutern, warf man ihr nur Brotkrumen hin. Und was, wenn Pablo falsch lag? Er musste schon einen verdammt guten Grund haben, ihr nicht zu glauben und Noa war noch immer nicht überzeugt, dass Sheldon ungefährlich war – wie auch? Sie wusste ja nicht einmal, was Pablo zu wissen glaubte. Dennoch, Pablo war der Boss.

„Okay.“

Stimmte sie zu.

„Aber ich erwarte eine echt gute Erklärung.“

“Kriegst du.“

Wieder dieses Schmunzeln in Pablos Stimme.

“Bis nachher.“

Die sichere Verbindung erlosch, Noa ließ das Komlink sinken und zog sich hoch. Sheldon war aus ihrem Blickfeld verschwunden. Großartig. Sie steckte Ramóns Blaster zurück in sein Holster und begann zu laufen. Diese Entwicklung der Dinge gefiel ihr gar nicht. In ihren Augen war Sheldon so lange ein Imperialer, bis Pablo ihr das Gegenteil bewiesen hatte und auf diese Art von Beweise war sie wirklich gespannt. Noa passierte ein paar alte Gebäude, Schmierereien an den Wänden waren hier ein gewohnter Anblick und die Leute, die hier und dort herum standen passten wunderbar in die Umgebung. Noa schenkte ihnen nicht all zu viel Aufmerksamkeit. Ein Typ mit einer Mütze, die er sich tief ins Gesicht gezogen hatte, machte Anstalten auf sie zuzugehen, doch ihr Blaster war schneller gezogen als er sie anpöbeln konnte und er hob sofort abwehrend die Arme und zog sich wieder zurück. Und dann sah Noa Sheldon wieder, aber ob sie über dessen Anblick besonders erleichtert sein sollte, war ihr noch nicht klar. Was also nun? Musste sie sich jetzt bei ihm entschuldigen? Pah, da konnte er lange warten!

„Sheldon!“

Rief Noa halblaut und wünschte sich an einen anderen Ort, als er sie hörte und sich halb zu ihr umwandte. Erst saute sie ihn mit rotem Sirup ein wie eine Wahnsinnige und dann lief sie hinter ihm um ihn zurück zu holen? Wobei es ihr im Endeffekt auch egal sein konnte, was er von ihr dachte. Sie dachte schließlich auch nichts Gutes über ihn. Ihm hinterher zu laufen war nicht ihre eigene Entscheidung.

„Da sind Sie ja.“

Noa verschränkte ihre Arme vor der Brust. Sie war noch immer komplett auf Abwehrhaltung.

„Ich habe mit meinem Bruder gesprochen und er bittet Sie um ein Gespräch."

Das Ding war, was würde sie tun, wenn er jetzt ablehnte? Sie hatte ihn nicht gerade freundlich behandelt (verständlicherweise), aber falls es stimmte, was Pablo sagte und er wirklich nicht zum Imperim gehörte, dann hatte er nach Noas Aktion möglicherweise die Schnauze voll vom Widerstand, oder zumindest von den Defendern. In diesem Fall würde sie ihm wohl weiter hinterher laufen müssen. Wie peinlich. Noa räusperte sich.

„Also... wenn Sie vielleicht mit mir mitkommen würden?“

Forderte sie ihn auf und obwohl nicht alle Krazbürstigkeit aus ihrer Stimme verschwunden war, konnte man diese Worte, mit viel gutem Willen, fast schon als Bitte interpretieren. Noa war die Situation jedenfalls so unangenehm, wie etwas nur sein konnte und das sah man ihr bereits auf 100 m Entfernung an.

– Coruscant - Untere Ebenen – Mit Cris -
 
.:: Coruscant | Untere Ebenen | vor dem Honey House | mit Shana, Mara, Sinoué, Gefangenen und Imperialen Soldaten, Alynn Kratas ::.


Der Moment war gekommen. Die Stunde der Flucht war eingeläutet, als die Metalltür nach hinten geschleudert wurde und einige Soldaten unter sich begrub. Markus hatte sich noch nicht überlegt, wie er weiter handeln würde. Natürlich hatte er durch den Gedankentrick, den er einige Minuten zuvor angewandt hatte, sein Lichtschwert behalten können, doch ob es jetzt so klug war, dieses auch zu benutzen?
Shana hatte sich mit einem Blaster bewaffnet, welchen sie einem der Wachen abgenommen hatte. Mit diesem eröffnete sie prompt das Feuer. Die anderen Gefangenen waren mehr oder weniger ungeschützt und je nachdem wie gut ihre Reflexe waren, konnten sie den ersten Salven der gegnerischen Seite ausweichen oder auch nicht. Ein Massaker kündigte sich an, bei dem viele ihr Leben verlieren würden. Markus konnte nichts dagegen tun, als um sein eigenes Leben und das der anderen Jedi zu kämpfen. Entgegen aller Lehren des Ordens, mussten sie nun wirklich an sich selbst denken, um dem Widerstand eine Zukunft geben zu können. Manchmal musste man Opfer bringen, auch wenn es dem Jedi-Meister widerstrebte - Er lief, genau wie alle anderen, nachdem sie aus dem Transporter gesprungen waren. Sie liefen um ihr Leben, versuchten den Soldaten, welche den Ernst der Lage bereits erfasst hatten und handelten, aus dem Weg zu gehen und so schnell wie möglich den Schutz der umliegenden Straßen und Gassen, den Hausnischen und Kanälen aufzusuchen.
Seine Schülerin warf eine Granate - Markus blieb dicht hinter ihr. Ein dumpfer Knall folgte, Rauch verbreitete sich in sekundenschnelle durch die Luft, raubte vielen die Sicht. Jetzt mussten sie sich auf ihre Jedi-Sinne verlassen.


"Erinnere dich an die Übung! Sieh deine Umgebung durch die Macht!"

, rief Mark der Padawan zu, während sich um sie herum das Chaos ausbreitete. Man hörte Schreie, roch Asche und Rauch, sah fast nichts außer dichtem, beißendem Nebel und unklare Silhouetten und da - Markus hatte gerade einen Blick zur Seite geworfen, als sich in Mitten des Chaos eine rote, feurige Klinge zündete.

"Sith! Sie sind hier! Lauft!!"

Der Corellianer klang mehr als überrascht. Er hätte damit rechnen müssen, hatte es aber nicht. Vielleicht wollte er sich dadurch die Hoffnung erhalten, die Flucht könnte doch für alle gut verlaufen, doch der Funke verlosch in diesem Moment. Er konnte sich nicht aus der Verantwortung stehlen, musste sich ihrer stellen, um den anderen damit die Möglichkeit zum Überleben zu sichern. Ob heldenhaft oder nicht war dahingestellt - Wahrscheinlich war es einfach nur dumm, doch in dem Moment als er zum zweiten Mal "Lauft!" rief, schlug er einen Haken und damit eine andere Richtung ein, als Shana und die anderen. Sie hatten nicht mehr weit bis zu einer Gasse. Er selbst wollte den Sith in eine andere Richtung locken und dafür musste er nur eines tun - Die Aufmerksamkeit auf sich ziehen:

Mit einem erhabenen Summen erwachte die königsblaue Klinge des geerbten Schwertes zum Leben und Markus schlug sich seinen eigenen Weg durch Rauch, Asche und die Soldaten, die ihm im Weg standen.



.:: Coruscant | Untere Ebenen | vor dem Honey House | in Richtung einer abgelegenen Gasse ::.
 
[Coruscant - Untere Ebenen - Straße in der Nähe des Honey House - Menschenmenge] Arkon, Vorin, Draugir, Atoras und viele andere Wesen

Es ging für den jungen Padawan von Alderaan alles viel zu schnell. Der Zugriff des Imperiums zeigte über was für Ressourcen allein schon die planetaren Sicherheitsbehörden verfügten. Mit brachialer Gewalt und ohne Gnade schlugen sie zu und ehe Arkon irgendwie reagieren konnte (nun er hätte sowieso nichts ausrichten können, aber hilflos hier zu stehen war schlimmer als irgendwas zu tun) wurde sein Meister, seine Mitpadawan und andere Wesen aus dem Bordell gezerrt und in einen imperialen Gefangenentransporter verfrachtet. Die imperiale Präsenz war überwältigend. Es war klar was das bedeutete: das Imperium war überall und duldete keinen Widerstand. Wie hätte man sich auch gegen AT-ST und imperiale Sturmtruppen zur Wehr setzen sollen? Dazu gehörte schon eine komplette Jedi-Eingreiftruppe und ein einzelner Jedi-Padawan wie Arkon einer war konnte da kaum etwas ausrichten. Höchstens sterben und natürlich mussten sie dafür sorgen, dass das Imperium keine Hinweise auf Jedi-Aktivitäten bekam. Arkon musste sich also in Geduld üben. Doch die Wartezeit auf eine Chance einzugreifen wurde mehr oder weniger willkommen unterbrochen. Zu erst dachte Arkon er würde von irgendeinem der Bewohner hier blöd angemacht werden und Arkon zuckte unwillkürlich zusammen, seine rechte Hand wanderte dabei in seine Hosentasche in der Markus’ Lichtschwert war. Doch anscheinend musste nur irgendeine Person (Vorin) ihren Unmut über die imperiale Willkür loswerden:
"Das ist doch wieder entzückend, nicht? Mal wieder eine Razzia des Imperiums. Ist ja nicht so, dass Leute wie wir auch noch anderes zu tun hätten als auf die Auflösung von Straßensperren zu warten. Mit uns kann man es ja machen."

Zumindest hoffte doch Arkon, dass dies eine ironische Bemerkung war, doch als sein Gegenüber die Augen rollte, war es auch für Arkon klar. Da hatte ihn ein potentielle Widerständler angesprochen. Möglicherweise ein Verbündeter? Oder war es ein imperialer Spion und Arkon war ihm irgendwie aufgefallen? Und dann bekam Arkon die Antwort: Er wurde mit der Macht berührt. Es war wirkte eher wie ein leichtes ziehen, wie wenn man kurz am Hemd berührt wurde. Arkon folgte kurz diesem Machttentakel der ihn zu seinem Gegenüber führte (Vorin). Arkon zog seine Machtpräsenz nun um sich zusammen. Er verdammte sich selbst für seine Fahrlässigkeit. Was wenn noch jemand seine Präsenz erspürt hatte und dieser jemand ein Sith war? Arkon selbst vermutete und baute darauf, dass sein Gegenüber sein Jedi war. Arkon antwortete nun ein wenig verzögert:

„Solange wir uns das mit uns machen lassen, werden sie wohl kaum damit aufhören. Wir können kaum darauf bauen, dass sich die Bedingungen von alleine ändern.“

Es folgte ein nachdenklicher Blick des anderen Menschen auf dem er dann nur erwiderte:

"Man sollte doch meinen dass erledigt ist, was zu erledigen war. Wen auch immer sie zu finden hofften wird wohl nicht mehr dort sein. Und er oder sie wird auch nicht mehr wiederkehren. Tja, diejenigen werden sich notgedrungenermaßen etwas Neues suchen müssen."

Arkon runzelte die Stirn. Was wollte er von ihm? Sprach er gerne in Rätseln oder auf was spielte er ... ja klar. Es mussten doch die Jedi sein auf die er anspielte ... oder? Weil Frauen und Prostituierte wurden doch entdeckt? Es konnte also kaum eine Anspielung auf eine Standardmäßige Razzia im Rotlichtmilieu gewesen sein. Doch das war eine gute Idee wie Arkon antworten konnte. Während er sprach wies er mit einer Hand wie beiläufig auf die Szenerie vor ihnen: „Nun ich denke schon, dass unter den Gefangenen mindestens zwei oder mehr Illegale unter denen waren.“ Dabei betonte Arkon die Zahl zwei ausdrücklich. Hoffentlich verstand sein Gegenüber was Arkon wollte und hoffentlich tat Arkon nichts falsches indem er dem anderen diese Information durchsickern ließ.

"Ich glaube es dauert nicht mehr lange bis wir weiter können, haltet euch schonmal bereit." wandte sich sein Gegenüber an noch zwei weitere Wesen hinter ihm. Ein Wolf und Mensch anscheinend. Arkon widerstand dem Zwang in der Macht nach ihnen zu tasten, dann direkt Schlag auf Schlag wurde die Situation chaotisch und durcheinander. Die Menge fing an unruhig zurück zu weichen und wurde hektischer. Arkon fluchte, er nahm das Lichtschwert in die Hand und schob es in den Ärmel hoch, während er den Ärmel unten mit der Hand zudrückte. „Ihr entschuldigt mich,“ murmelte er noch und dann begann er sich durch die Menge nach vorne durchzudrücken. Irgendwas war da vorn im Gange. Auf einmal gab es einen Knall und die Nachwehen der Druckwelle einer Granate fegte durch Arkons Haar und wirbelte Staub auf der sich über Jahrtausende hier unten abgelegt hatte - nach Arkons Meinung, der die Luft und Sauberkeit von Aldera gewöhnt war, musste jeder Coruscanti Lungenprobleme haben. Also Arkon sich weiter durch die Menge nach vorne kämpfte, duckte er sich kurz und nahm einen Stein in seine linke Hand. Mittlerweile hatte die Menge sich ein wenig aufgelockert und es waren nur noch die Hartgesottenen dort, die selbst solch ein Ausbruch nicht schockierte oder verängstigte. Nun in den Unteren Ebenen war es keine Überraschung, dass dann doch noch einige viele hier waren. Als Arkon ganz vorne an der Absperrung angekommen war, sah er wie zwei ihm bekannte Schemen auf ihn zu hasteten (Shana und Markus), die Polizisten, die hier für die Absperrung zuständig waren, waren sichtlich überfordert - selbst die Droidenunterstützung reichte nun nicht mehr aus. Immerhin mussten sie die Menge zurückhalten und verhindern, dass die Gefangenen fliehen konnten. Dazu gesellte sich noch das Problem, dass durch Drogen und die bisher erfolgreiche Flucht sich einige „Bürger“ dazu hinreißen ließen, die Ordnungshüter zu beschimpfen und zu provozieren. Vielleicht konnte Arkon diese Tatsache ausnutzen und die Menge weiter aufbringen, doch dazu kam Arkon nicht. Einerseits fehlte im die Erfahrung dazu - und ihm fiel auch keine passende Machttechnik ein - und andererseits musste Arkon schnell handeln. Shana lief geradewegs einem Polizisten in die Arme. Der (sonst) pazifistische Padawan hob seinen Stein, fixierte den Polizisten und schleuderte den Stein auf seinen Kopf. Dabei brüllte er noch einen Satz, der ihm instinktiv eingefallen ist: „Ihr nehmt uns nicht noch den letzten Spaß im Leben!“ Bevor der Satz verklang war Arkon schon über die Straßensperre gesprungen und mit dem unaktivierten Lichtschwertknauf -den er nun fest im Griff hatte- knüppelte er einen anderen Polizisten nieder, bevor dieser reagieren konnte. Der Schwertknauf wechselte in die linke Hand und mit der rechten nahm er einen liegen gebliebenen Blaster auf. Er hatte vor damit Shana Deckung zu geben. Er stimmte seinen Bewegungsvektor so ab, dass er Shana gut abpassen konnte um sie direkt durch die Menge hinter ihnen zu bugsieren. Erst nach einigen Schüssen aus dem Blaster, beziehungsweise erwarteten Schüssen, stellte Arkon fest, dass der Blaster nicht schoss. Entweder war er leer oder gesichert. Arkon selbst hatte keine Ahnung wie er das eine oder das andere feststellen konnte, also tat er das einzige was ihm noch übrig blieb: Er griff den Blaster schnell am Lauf und schleuderte ihn auf den nächsten Polizisten zu. Dabei aktivierte er das Lichtschwert und wechselte es in die rechte Hand. „Verdammt ist das heiß!“ Fluchte er, als er das Schwert mit seiner rechten Hand umschloss. Er hatte sich beim wechseln die Fingerkuppen leicht verbrannt...
Mittlerweile war er direkt bei Shana und wehrte die Blasterbolzen ab, die auf sie zu rasten. Er rief zu ihr nach hinten:

„Los, ab durch die Menge. Lass uns verschwinden.“

Wo war Markus?

[Coruscant - Untere Ebenen - Straße in der Nähe des Honey House - Bei einer Menschenmenge] Arkon, Shana, Vorin, Draugir, Atoras und viele andere Wesen
 
[Coruscant, Untere Ebenen] – Cris, Noa

Die Paranoia erzeugenden Häuserwände Coruscants begleiteten Cris auf seinem vorerst ziellosen, und daher langsamen Herumwandern durch die Unteren Ebenen, zunächst lediglich der Nase nach. In Gedanken versunken vernachlässigte er es, seine Umgebung der Situation entsprechend genauestens im Auge zu behalten. Für den Moment bot sich ihm jedoch kein Anlass, das zu bereuen – alle etwaigen Unruhestifter gingen ihm aus dem Weg und auch aus den Schatten sprang nicht plötzlich irgendein schemenhaft sichtbarer Angreifer hervor, um das turbulente Leben des Cris Sheldon – vermutlich sehr zum Vergnügen Noa Cortinas – zu beenden.
Noa. Vermutlich hätte er ihr nicht sofort die ganze Geschichte auftischen, sondern warten sollen, bis Taten jedwedes Wort obsolet gemacht hatten. Ein derartiges Geständnis kam vermutlich glaubwürdiger rüber, wenn man kurz zuvor eine Patrouille imperialer Soldaten erledigt hatte. Sie wusste nichts über ihn und Misstrauen war mehr als angesagt. Es war Krieg. Die Schuld für den ungünstigen Ausgang seines Kontakts mit dem Widerstand lag ganz bei ihm, sodass er auf der Habenseite nur noch verbuchen konnte, dass er nicht tot war. Nun, vorerst zumindest. Vielleicht kam Noa auf die Idee, auch diesen Umstand zu korrigieren – konsequent wäre es.
Unmittelbar auf diese Gedanken folgend peitschte Noas, wenn auch halblaute, Stimme wie ein Pistolenschuss über das allgegenwärtige Gemurmel und ließ Cris im Halbschritt erstarren- Automatisch wanderte seine Rechte in Richtung seiner Waffe, doch eine Nanosekunde später baumelte sie entspannt neben seiner Hüfte- Ganz gleich, was Noa vorhatte, sie jetzt zu erschießen – falls er dazu überhaupt schnell genug war – war definitiv die falsche Antwort auf diese Situation.
Langsam hob er seine Hände und drehte sich in die Richtung, aus der ihre Stimme gekommen war – nur um festzustellen, dass sie ihn tatsächlich nicht mit ihrer Waffe bedrohte. Sonderlich freundlich sah sie jedoch trotzdem nicht aus.
Als sie fortfuhr und ihn davon in Kenntnis setzte, dass ihr Bruder ihn offenbar immer noch – und trotz einer heftigen Gegenrede Noas, wie er sich vorstellen konnte – sprechen wollte, imitierte er ihre Geste und verschränkte ebenfalls die Arme vor dem Brustkasten. Diese Entwicklung war zumindest sonderbar.


„Versprechen Sie mir, dass sie keine Saucentube in irgendeiner Tasche versteckt haben?“

Er schmunzelte ein wenig, wenngleich er es als etwas unfair empfand, sich auf diese über sie lustig zu machen. Immerhin hätte sie ihn auch erschießen können.

„Ich meine… wenn er das möchte…“

Er griff nach seiner Waffe, bemerkte dann, welchen Eindruck dass auf sie machen musste – egal was ihr Bruder sagte, sie vertraute ihm immer noch nicht, das hatte er in den Knochen – und beeilte sich, sie ihm mit dem Griff voran zu reichen.

„Hier. Ich hoffe, das reicht, damit sie mir zumindest bis dahin vertrauen.“

[Coruscant, Untere Ebenen] – Cris, Noa
 
[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Jacens riesiges Appartement | Alaine ]

Sie hatte sich zurückgezogen, in ihr Appartement, welches sie von Jacen erhalten hatte. Dort setzte sie sich auf das Bett, verschränkte die Beine zu einem Schneidersitz und schloss die Augen. Mehrmals atmete sie tief ein und aus, befreite ihren Körper von Unruhe und ihren Gedanken. Schritt für Schritt wurde ihr Körper lockerer, klärte sich ihr Geist. Die Ruhe war allgegenwärtig, bemächtigte sich ihrer vollends. Sie gab sich ihr hin, trat ein in die Stille, in die Meditation. Dort angekommen öffnete sich ihr Geist für alles. Er weitete sich, ließ seine Fühler unbeirrbar davoneilen, hinein in Raum und Zeit. Tastend glitt er voran. Sie war eines, eins mit der Macht, eins mit sich selbst. Alles war zu einer absoluten Ruhe, zum Einklang gekommen. Hier herrschte Ausgeglichenheit und nichts störte sie. Kein falscher Gedanken, keine Fragen, keine Sorgen, nichts. Rein gar nichts! Viel öfter hätte sie diesen Weg suchen müssen in den letzten Tagen. Doch sie hatte es versäumt. Welch eine Schande, welch eine Verschwendung. Die Reinheit konnte befriedigen, sie konnte heilen anstatt sich in den Wirren zu verlieren. Dies würde ihr eine Lehre bleiben, eine die sie sich stets vor Augen führen sollte und würde. Im Gleichklang mit ihrer Atmung erklang ihr Herz. Langsam, ausgeglichen, ruhig. Ebenso hatte ihr Puls sich herabgesenkt, das Blut floss langsamer durch ihre Venen. Nichts gab es, was sie stören konnte noch stören würde, jetzt wo sie sich in den Tiefen der Meditation befand. Ihre Hände lagen entspannt auf ihren Schenkeln. Nichts war zu hören, auch nicht für jemanden, der vor der Tür gestanden und gelauscht hätte. Er hätte geglaubt, dass sich niemand im inneren befand.

Während die Ruhe durch ihren Körper strömte, sie durchdrang und aus ihr hinaus glitt verlangsamt sich die Zeit, die sonst so zu rasen schien. Alles wurde eins, eins mit ihr. Nur hier war dies möglich, nirgends anders. In den Tiefen der Meditation wurde ihr offenbar gemacht, dass es etwas oder jemanden gab, der auf sie wartete. Eine Person wie es schien. Ein kurzes Bild flackerte auf, rotes Haar, wellig und ein liebliches Gesicht dazu (Sarafina). Dann verschwand das Bild wieder. Außer dem Gesicht hatte sie sonst noch den Orden erkannt, was bedeutete, dass sie zurück nach Bastion musste, auch wenn ihr dies nicht gefiel. Sie hatte nicht zurück dorthin gewollt, doch nun wurde ihr klar, dass sie es musste. Dafür gab es nicht nur den Grund, sondern auch andere. Der Orden der Sith, war noch immer ein Teil von ihr und es wurde Zeit sich zu stellen. Sich selbst zu stellen und zurück zu kehren zu dem was sie wollte, anstatt weiter davon abzudriften.

Als sie die Augen öffnete und hinaus blickte, erkannte sie, dass einige Stunden vergangen sein mussten. Sie erhob sich, streckte ihr Glieder und wusste, dass sie noch heute fliegen würde. Auf Bastion wurde sie erwartet, auch wenn die junge Frau davon noch nichts wusste. Alaine griff nach ihrer Tasche, packte jene und trat dann zu Jacen.


„Ich gehe, Bastion ruft nach mir und ich kann mich diesem Ruf nicht entziehen.“

Er sah sie an, zog die Stirn fragend kraus.

„Du sagtest, ich solle alles in Betracht ziehen um zu erhalten was ich will, selbst wenn es mir nicht gefällt. Dies tue ich nun, auch wenn es dort jemanden gibt, der auf mich wartet, meiner Unterweisung bedarf. Wir sehen uns wieder Jacen, in nicht allzu langer Zeit.“

Mit diesen Worten wandte sich die Warrior von ihm ab und verschwand durch die Tür. Verließ das Appartement, suchte sich einen Gleiter uns fuhr damit ohne jegliche Unterbrechung zum Raumhafen. Coruscant würde sie vorerst hinter sich lassen. Bei ihrem Schiff angekommen, öffnete sie es, stieg ein und begab sich ins Cockpit. Dort ließ sie sich auf den Pilotensitz fallen, checkte die Maschinen und startet dann. Ihr Schiff erhob sich. Sie passierte die Kontrollen, drang in den Orbit vor und sprang wenige Minuten später in den Hyperraum. Ziel war Bastion. Dort wurde sie erwartet. Dort lagen Aufgaben vor ihr, die sie zu erfüllen hatte und noch etwas gänzlich anders lag vor ihr, etwas, was sie endlich regeln musste.

[ Hyperraum | auf dem Weg nach Bastion | Alaine ]
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ beim Honey House ¦¦ Shana ~ Markus ~ Sinoue ~ Mara S. ~ Gefangene ~ imperiale Truppen ~ Alynn

Sie rannten. Auch wenn sie nicht nicht allzu viel sahen liefen sie um dem Bösen - in Gestalt einer rothaarigen Sith - zu entkommen. Jedenfalls für kurze Zeit. Ihr Meister hatte überflüssigerweise noch einmal erwähnt, dass sie sich nun einer Sith gegenüber sahen. Ach wirklich?

"Ich weiß!" , hatte die blonde Padawan gereizt geantwortet, war aber weitergelaufen. Ein Fehler, wie sich im Nachhinein herausstellte. Denn kaum hatte sie den Blick abgewandt, war Markus auch schon verschwunden. Lediglich sein "Lauft" klang in ihren Ohren nach. Wollte er sich heldenhaft der Sith in den Weg stellen? Hoffentlich nicht, denn dies wäre schlicht dumm. Die Frau war nicht alleine und hatte unangenehme Freunde dabei. Schon einmal war Shana dieser vermaledeiten Soldatin/Sith begegnet und die Erinnerung daran war alles andere als positiv. Die Leute starben hier auch ohne seine nostalgischen Anwandlungen. Öfter als sie zählen konnte, hatte sie einen dumpfen Laut oder verstummende Schreie gehört, als Flüchtende von den Imperialen niedergemacht wurden.

Doch da sie durch den Qualm und die Hektik nichts erkennen konnte, blieb ihr nicht viel als weiterzulaufen. Fluchend setzte die Blondine ihren Weg mit großen Schritten fort und lief fast genau in eine Absperrung oder so etwas ähnliches. Noch viel zu überrascht und überfordert mit der neuen Situation, konnte sie erst einmal nicht reagieren, sodass dies einer anderen Person zu fiel. Hinter dem imperialen Sicherheitsmann tauchte plötzlich eine Gestalt auf und knüppelte diesen nieder. Na moment mal! Den kannte sie doch! Arkon! Wo kam er auf einmal her? Shana konnte sich nur noch daran erinnern, dass er sich vorhin entfernt hatte um sie und Markus nicht weiter zu stören. Oder? Verdammte Drogen! Wenn sie geahnt hätte was noch passieren würde, hätte sie die Finger davon gelassen. Ihre Erinnerungen waren mehr als lückenhaft und verschwommen.


"Arkon!" , rief sie und lief an ihm vorbei. Fast so wie sie es sich in diesem Augenblick bei ihrer beider Meister vorstellte, stand der Padawan mit aktiviertem Lichtschwert da und stellte sich den Imperialen in den Weg. Im Gegensatz zu ihr selbst schien Arkon aber keine Probleme zu haben, die Laserblitze der gegnerischen Schützen abzuwehren. Offenbar war er schon wesentlich weiter als sie. Öh? Wie konnte das sein? Hatte er schon Ausbildung genossen? Hing er deshalb die ganze Zeit bei ihnen herum? Weil Markus ihn auch ausbildete? Toll, sie erfuhr wieder mal nichts! Oder hatte sie doch schon? Ahhh...!!!
Egal ... sie hatten momentan andere Schwierigkeiten. Gerade wollte sie dem Padawan eine Information zukommen lassen, als sie erneut jemandem begegnete, den sie bereits kannte. Der andere Meister war an sie herangetreten. Wo waren die alle vorhin gewesen als sie fast draufgegangen waren?


"Shana, geht es Dir gut?"
Was sollte das denn bitte für eine blöde Frage sein? Sah sie aus als wenn es ihr gut ging? Sie rannte barfüssig durch die Gegend und war lediglich mit einem überdimensionierten Shirt vor Blicken auf intime Stellen geschützt. Entsprechend freundlich fiel auch ihre Antwort aus.

"Ich lebe noch. Das ist im Moment mehr als man auf Dauer für Markus sagen kann."
Nun glitt ihr Blick auch hauptsächlich auf Arkon, der etwas zurückgewichen war. Mit seinem allzu sichtbar leuchtenden Lichtschwert hatte er sich nicht gerade um Unauffälligkeit bemüht. Sei es drum. Jetzt ließ sich dies auch nicht mehr ändern. Zudem waren die Rollen eh allen klar.

"Er war der Meinung sich einer Sith, der ich schon begegnet bin, entgegenstellen zu müssen."
Mittlerweile waren einige Sicherheitsleute und Soldaten nachgerückt und feuerten in ihre Richtung. Solangsam verstreuten sich auch die restlichen Passanten, die nun mitbekommen haben dürften, dass sie in eine Auseinandersetzung zwischen imperialem Militär und Jedi geraten waren. Die Drei zogen sich ein Stück zurück, wobei Shana das Feuer erwiderte so gut sie konnte.

"Auch wenn ich es hasse wegzurennen, er hat gesagt wir sollen laufen. Dann sollten wir dies wohl auch tun oder?" Leider hatte sie auch keine Ahnung wo Sinoué und diese Blondine hingerannt waren.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Straße in der Nähe des Honey House ~ Straßenecke ¦¦ Shana ~ Arkon ~ Vorin ~ Atoras ~ Draugir ~ einige Gefangene ~ ein paar imperiale Sicherheitsleute und Truppen
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ ein paar Querstraßen vom Honey House entfernt ▫ in der Nähe eines Diners || ▫ Vorin ▫ Arkon ▫ Draugir & Atoras

Die Bedingungen änderten sich nicht von alleine? Hm, da hatte sein Gegenüber wohl recht. Genau deswegen waren sie ja hier. Zumindest redete sich der junge Meister dies ein. Zustimmend nickte der Blondschopf während der andere abzuschätzen schien, was er eigentlich hatte andeuten wollen mit seinen Worten. Die Antwort jedenfalls ließ annehmen, dass Vorin die richtigen Andeutungen gemacht hatte. Er bezog sich auf die Zahl zwei, und so wie er es betonte, konnte eigentlich nur die Meister-Schüler-Dualität gemeint sein. Soweit war dann also alles klar. Während Vorin noch überlegte, ob er dann jetzt offiziell die Maske fallen lassen konnte, entwickelten sich die Dinge beim Honey House doch etwas unvorteilhaft. Plötzlich ausbrechender Kampflärm schallte zu ihnen herüber und veranlasste den Jungen (Arkon) sich von ihm, bzw. ihnen zu verabschieden und sich durch die Menge nach vorne zu schieben. Was sollte das denn? Hm, vielleicht wollte er seine Tarnung nicht auffliegen lassen, was sich aber in den nächsten Minuten als Falschannahme herausstellte.

Vorin hielt sich vorerst im Hintergrund und beobachtete die Ereignisse die sich teilweise in ihre Richtung entwickelten. Arkon fing an gegen die als Straßensperre fungierenden "Beamten" vorzugehen. Für einige Herzschläge war der Jedi verwirrt von diesem Vorgehen, erkannte dann aber den Grund für dessen Eingreifen. Die hübsche Blondine, die versucht hatte ihre Hackerkontakte zu aktivieren, tauchte aus dem Kampfgebiet und dem Rauch auf und lief direkt in die Absperrung. Zwar ließ sich die Menge zu einigen Beschimpfungen hinreißen, doch für einen Kampf ließen sie sich nicht motivieren. Doch da der Junge auch mit zwei Gegnern keine allzu großen Schwierigkeiten hatte, musste er sich darüber keine Gedanken machen. Eher über das Aktivieren der Klinge, die doch ein wenig zuviel Aufmerksamkeit erzeugte. Tja, in gewissen Situationen mussten sie ihre Tarnung vergessen wenn sie helfen wollten. Der junge Mann unterstützte Shanas Flucht so gut er konnte und brachte sie in relative Sicherheit. Vorin der nun einen Namen bezüglich des jungen Mannes mit dem Lichtschwert gehört hatte, ging weiter nach vorne um sich über den Zustand der Schülerin zu informieren.


"Shana, geht es Dir gut?" , erkundigte er sich, woraufhin er eine ziemlich patzige Antwort erhielt. Nun, zumindest ließ sich aus ihr schließen, dass dem so war. Sie klärte sie auch über den Zustand ihres Meisters auf, sodass sie sich nicht fragen mussten, was mit ihm war. Sith? Was er befürchtet hatte, war also eingetreten. Er hatte gut daran getan seine Präsenz zu tarnen und mit den Padawanen etwas Abstand zum Honey House zu halten. Was nun? Dies war die 10-Millionen Frage. Keiner konnte mit Sicherheit sagen ob Markus alleine klar kam oder nicht. Doch egal wie die Antwort aussah, er hatte dies bestimmt nicht zum persönlichen Vergnügen getan, sondern um den anderen alle Möglichkeiten zu bewahren. Also wäre es unklug seine Bemühungen zu missachten. Dies unterstrichen auch die nachrückenden Imperialen, die sie erneut unter Beschuss nahmen, als sie ihrer gewahr wurden. Folgend zogen sich die Drei zurück, lediglich durch Shana das Feuer erwidernd. Derweil teilte sie ihnen ihre Gedanken zum ganzen Thema "Abhauen" mit. Im Prinzip hatte sie es auf den Punkt gebracht. Es war unumgänglich, dass sie sich vom Acker machten, und zwar schnell.

Daher nickte Vorin zustimmend und streckte seine Hand aus um zwei der Feinde ineinander krachen zu lassen.


"Ja, das sollten wir. Lauft schon mal los, ich decke euch. Und sucht einen Durchgang. Die Imps haben sicher die großen Straßen abgeriegelt, doch mit Sicherheit gibt es auch ein paar kleinere, unbewachte Wege, durch die wir verschwinden können." Mit diesen Worten griff er unter seine Weste und holte sein Lichtschwert hervor, während sich die anderen in Bewegung setzten.

"Nehmt Atoras und Draugir mit" , dabei zeigte er auf den Shistavenen und den Menschen, die weiter hinten standen: "und sagt ihnen ich komme gleich nach." Als das Feindfeuer wieder aufflammte, aktivierte er die Klinge und parierte was an tödlichem Plasma in ihre Richtung geschleudert wurde. Erst als er sah, dass die anderen bereits bis zur nächsten Häuserecke gelangt waren, wich er ebenfalls zurück und folgte ihnen. Hoffentlich ging es Mara gut, im Moment hatte er überhaupt keine Informationen über ihre Situation. Sie würde schon klar kommen, immerhin war sie ein vollwertiger Ritter.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ ein paar Querstraßen vom Honey House entfernt ▫ || ▫ Vorin ▫ Arkon ▫ Shana ▫ Draugir & Atoras
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ beim Honey House ¦¦ Shana ~ Markus ~ Sinoue ~ Mara S. ~ Gefangene ~ imperiale Truppen ~ Alynn

Ob Trennen eine so gute Idee würde man sehen. Sicherlich, als große Gruppe würden sie es müssen. Eines war jedenfalls klar, Mara wünschte sich ihr Lichtschwert hier zu haben. Allerdings würde dies nicht so schnell hier sein. In Zukunft war klar, dass sie dieses nicht an Stochi geben würde, der kleine Droide konnte damit sowieso nichts anfange. Der Jedi Meister stieß die Metallende Tür mit voller Wucht durch die Macht auf. Wenige Sekunden später befanden sie sich im freien und dann ging auch schon der Tanz los. Wundervoll, eine Rothaarige Sith die Mara von Bildern kannte Alynn war ihr Name. Gott sei Dank war sie dieser Frau im Orden nie wirklich begegnet, andernfalls würde sie womöglich versuchen Mara umso mehr gefangen zu setzen. Nun gut, die junge Ritterin hob feuerte mit ihrer Waffe, blickte immer wieder zu ihrer Schülerin und hielt sie dazu an in ihrer Nähe zu bleiben, nicht das sie sich noch verloren, was in solch einem Durcheinander durchaus passieren konnte. Die Jedi rannten was das Zeug hergab, erreichten unter Schüssen die nächste Häuserecke und dann geschah es. Mara musste ihren Blick von Markus und den anderen abwenden verlor dabei diese aus den Augen und entschied sich dann eine andere Straße parallel zu der, die Markus genommen hatte zu nehmen. Sie würde diese schon wiederfinden. Blieben also nur noch Sin und sie, wenn man von dem Haufen hinter ihnen mal absah.

„Lauf vor, ich geb dir Deckung. Mach an der nächsten Ecke halt.“

Mara feuerte in einem fort, wartete bis ihre Schülerin halbwegs verschwunden war, während sie ihre Machtfühler ausstreckte und nach Vorin suchte. Gott sei Dank befand sich dieser nicht allzu weit weg. Sie würde ihn nur erreichen müssen. Vielleicht nicht ganz einfach, aber besser es zu versuchen als zu scheitern. Mara biss die Zähne zusammen, dann rannte sie Sin hinterher. Die nächste Häuserecke war erreicht und die Jedi presste sich an die Wand, holte Luft und blickte in eine weitere Seitenstraße. Diese müsste zu der führen, in der sie Vorin gespürt hatte und er hatte hoffentlich sein Lichtschwert dabei.

„Meister al Jevarin muss hier in der Nähe sein. Wir schließen uns ihm an. Ein Lichtschwert wäre jedenfalls nicht schlecht. Also gut Lauf.“

Maras Blick war ruhig, sie hatte die Situation unter Kontrolle, allerdings wünschte sie sich den Truppen bald zu entkommen. Ungern würde sie sich gefangen nehmen lassen. Die Blonde Jedi rannte einen Sekundenbruchteil nach Sinouè los, blieb hinter. Die Gasse war schmaler führte aber Gott sei Dank genau dort hin, wohin sie wollte. Gerade noch so konnte sie den Rücken ihres Freundes erkennen. Eile war geboten wenn sie diese erreichen wollte. Gleichzeitig sandte sie Vorin einen Stups über die Macht und eine Mini Nachricht mit den Worten hinter euch. Dies würde genügen. Er würde wissen, was los war. Ihr Lauf jedenfalls würde weiter gehen. Selbst dann, wenn sie Vorin und seine Gruppe erreichen würde. So schnell ließen sich Imperiale nicht abhängen und schon gar nicht welche, die hinter Jedi her waren. Die Rothaarige Sith war Gnadenlos. Gerüchte reichten da durchaus. Nur durch Maras Leben im Orden der Sith früher einmal, wusste sie, dass Gerüchte nicht nur Gerüchte waren. Charon war der Wächter des Ordens gewesen, er hatte ihr viel erzählt.

Die junge Jedi schüttelte den Kopf. Jetzt war nicht der Zeitpunkt über Charon nach zu denken. Sie mussten laufen, laufen und sich verteidigen. Mara hoffte, dass sie Stochi eine Nachricht senden konnte, damit dieser ihr das Lichtschwert bringen konnte, was natürlich sehr praktisch wäre. Immerhin glaubte sie nicht, dass jemand eines in Reserve hatte.

„Lehre Nummer eins Sin, hab stets dein Lichtschwert bei dir.“

Mara grinste leicht, wobei dieses Grinsen eine Mischung aus Verärgerung und leichter Wut war. Kommerzielle Waffen war nicht so praktisch wie ein Lichtschwert, dies stand jedenfalls fest.



¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Straße in der Nähe des Honey House ~ nahe der Straßenecke ¦¦ Shana ~ Arkon ~ Vorin ~ Atoras ~ Draugir ~ einige Gefangene ~ ein paar imperiale Sicherheitsleute und Truppen ~ ein Stück dahinter Mara & Sinouè
 
[Coruscant - Untere Ebenen - Straße in der Nähe des Honey House - Bei einer Menschenmenge] Arkon, Shana, Vorin, Draugir, Atoras und viele andere Wesen

Den Dauerbeschuss abzuwehren war verdammt schwer und anstrengend. Es war nicht so einfach wie gegen die Übungsdrohnen zu denen er die Blitze noch zurückwerfen konnte. Hier auf der Straße hatte er es nach fünf Minuten aufgegeben es überhaupt zu versuchen. Hauptsache er oder Shana wurden nicht getroffen. Ob er selbst jemanden Verletzte konnte der junge, doch ziemlich weit ausgebildete Padawan nicht beurteilen. Die Umgebungseindrücke prallten durch die Macht verschwommen und unpräzise auf ihn ein. Seine Machtpräsenz war einem steten Trommelfeuer unterschiedlichster Emotionen ausgesetzt, sodass er im Kampf überhaupt nicht differenzieren konnte woher sie kamen. Arkon ging langsam aber stetig nach hinten und versuchte sich in der Menschenmenge zu verstecken, die sich langsam noch mehr verteilt hatte. Als dann auf einmal zwei Feind wie durch Geisterhand zusammenkrachten ebbte der Beschuss langsam in Arkons Richtung ab, entweder waren die Feinde anders beschäftigt, indem sie sich neu formierten oder indem sie schon tot waren. Arkon rechnete aber mit ersterem. Er deaktivierte das Lichtschwert und steckte es zurück in die Hose nur um einen Fluch zu unterdrücken, als der heiß gewordene Emitter sich durch fast durch die Tasche brannte und Arkons Schenkel versengte. „So ein ...“ Arkon nahm das Schwert wieder in die Hand und entschloss sich dazu es weiterhin dort zu tragen. Er drehte sich um und ... hui. Shana war ja nicht von schlechten Eltern und das was sie anhatte... nun es tat ihren Reizen keinen Abbruch. Arkon schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf das Hier und Jetzt und versuchte auch das aufkeimende schlechte Gewissen zu unterdrücken. Immerhin hatte er eine Freundin, das durfte er nicht vergessen und außerdem würde es ihn umbringen wenn er einer Frau hinterhersah anstatt auf imperiale Soldaten zu achten. Nun Shana stand neben dem Mann der ihn vorhin merkwürdig angesprochen hatte, anscheinend kannte sie ihn. Vielleicht war er sogar ein Jedi - aber das war nebensächlich. Anscheinend traute Shana ihm und dann konnte Arkon ihm auch trauen - oder? Immerhin traute Arkon Markus und Markus traute Shana und Shana vertraute wohl diesem in etwa gleich alten Mann. Ja abhauen war eine sehr gute Idee empfand Arkon. Eine sehr gute Idee, aber was war mit Markus? Konnten sie ihn einfach so zurück lassen. Im Laufen gesellte er sich zu Shana und irgendwie bereute er es gerade nicht zu wissen wie man mit einem Blaster umging. Beizeiten würde er wohl um Unterricht bitten müssen.

„Wo ist Markus, Shana?! Wir müssen zurück und ihm helfen. Wir können ihn doch nicht zurücklassen und ...“

Arkon hielt in seinen Worten inne als sie gerade um eine Häuserecke bogen und kurz inne hielten. Er hob eine Hand und gebot den Rest zu warten.

„Wartet kurz, ich habe eine Idee.“

Er rannte zur Ecke aus der sie kamen zurück und spähte kurz um die Ecke. Der andere Mann (Vorin) kam mit aktivierten Lichtschwert auf sie zu und parierte dabei weiter Laserblitze. Die Imperialen rückten aber weiter ungehindert vor. Sofort aktivierte er seine geliehene Klinge und trieb sie so schnell es ging in die Hauswand und schnitt ein Loch hinein. Er wollte so die Imperialen auf eine Falsche Fährte locken. Hoffentlich klappte das ...

Er beendete den Kreis und trat schnell zurück. Scheppernd fiel ein Stück Permabeton vor ihm auf dem Boden und offenbarte ein großes mehr oder weniger rundes Loch durch das durchaus Menschen schlüpfen und entkommen konnten. Ohne weiter darüber nachzudenken wandte sich Arkon davon ab und lief wieder zu den Anderen. Ein Blick über die Schulter zeigte ihm, dass „Shanas Freund“ (Vorin) auch um die Ecke gekommen war und sich ihnen anschloss.

Arkon meinte dann sachlich nüchtern: „Noch zwei Blocks weiter und wir können in die Katakomben, dort können wir sie abwimmeln. Vertraut mir, ich war dort ein Jahr zu Hause...“

[Coruscant - Untere Ebenen - Ein paar Querstraßen vom HH entfernt] Arkon, Shana, Vorin, Draugir und Atoras
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Mit Cris -

Wenn ein Imperialer das Wort „Vertrauen“ in den Mund nahm, glich das schon fast einer Beleidigung. Noas zu einer gerade Linie zusammen gepresster Mund zeigte kein Anzeichen von Belustigung, als Cris Sheldon zuerst versuchte einen müden Witz zu machen und ihr dann seine Waffe übergab.

„Das ist immerhin ein Anfang.“

Erwiderte Noa, als sie seinen Blaster entgegen nahm. Wenn er glaubte, sie mit einem solch lahmen Trick hinters Licht führen zu können, befand er sich gehörig auf dem Holzweg. Dieses Spiel durchschaute sie mit Leichtigkeit. Sheldon wollte nicht einfach nur den Widerstand unterwandern, er wollte sich das Vertrauen der Führungsebene erschleichen um die Defender von innen heraus zu zerstören und dies plante er, indem er Noa versuchte auf seine Seite zu ziehen, danach ihre Familie, insbesondere Pablo und über diesen Umweg schließlich den General. Wie offensichtlich! Der mit genau diesen Gedanken behaftene Blick, den Noa Sheldon zuwarf, sprach deutlich aus, was sie nicht sagte. Hätte sie etwas zu melden gehabt, hätte sie ihn bis in eine der dunklen Gassen der Unteren Ebenen verfolgt und ihm dort den Garaus gemacht, aber Pablo war mal wieder zu gut für diese Welt. Woher kam seine Vertrauen in Sheldon? Als Grants Vertrauter musste er eigentlich sehr viel vorsichtiger sein. Dort entstand aber auch schon das nächste Problem. Normalerweise vertraute Noa Pablo blind. Was, wenn sie falsch lag und er – wie so häufig – Recht behielt? Was, wenn Sheldon wirklicher einer der Guten war? Sofort mischten sich Zweifel in Noas Gedanken. Pablo war nicht nur ihr Bruder, er war ihr intelligenter, mit Weitsicht und Vorsicht gesegneter Bruder, der strategische Entscheidungen traf und der einer der engsten Berater des Anführers der Defender war. Im Normalfall musste sie ihm glauben. Er hatte sie noch nie enttäuscht. Aber hier ging es um einen Imperialen, einen Typen, der gerade gestanden hatte ein Soldat der elenden Sturmtruppen gewesen zu sein. Selbst wenn er nicht darauf aus war den Widerstand zu zerstören, blieb immernoch das und das war mehr als Noa bereit war jemandem zu vergeben.

„Ich bringe Sie jetzt zu meinem Bruder. Folgen Sie mir.“

Anstatt sich mit weiteren Gesprächen aufzuhalten, versuchte Noa die Situation so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Ihr war peinlich, dass sie Sheldon zuerst beschimpft hatte und nun doch hatte einlenken müssen, zumal es lediglich bewies, wie wenig sie im Widerstand zu sagen hatte. Erst entschied sie, seine Gesellschaft mit Füßen zu treten und dann wurde sie zurück gepfiffen und musste zu ihm zurück kriechen. Immerhin, und das konnte sie frei entscheiden, tat sie dies nicht auf allen Vieren.

Sie ging einen Teil der Strecke, die sie gekommen waren, zurück und holte ihr Komlink hervor. Je weniger sie mit Sheldon reden musste, desto besser. Wenn er wusste was gut für ihn war, hielt er die Klappe und nervte sie nicht. Noa wählte eine Verbindung per Kom und versuchte einen der Defender zu erreichen, den sie unter normalen Umständen nicht freiwillig kontaktiert hätte: Webber. Der Widerstandskämpfer war ein Mitglied der ersten Stunde und seine Loyalität zu Grant brauchte niemand in Frage zu stellen, doch er war ein widerlicher Kerl, der mit Körperhygiene nichts anzufangen wusste und trotzdem glaubte, Noa mit seinen zweideutigen Witzen beeindrucken zu können. Hätte sie ihr Speederbike oder einen Gleiter zur Verfügung gehabt, hätte Noa sich nicht an ihn gewandt, doch relativ weit vom Hauptquartier entfernt und mit einem Typen im Schlepptau, den sie dringend los werden wollte, hätte sie fast jede Mitfahrgelegenheit akzeptiert und der Vorteil von Webber war, dass er bestimmt bereit war sie abzuholen, wenn sie ihn darum bat. Wie erhofft meldete er sich auch sofort und Noa musste nicht lange fragen.


„Hi Webber, wo bist du grad? Ich hab' einen Job für Pablo zu erledigen, bin aber leider nicht mobil. Ich müsste dringend zum Hauptquartier.“

Kam sie direkt zur Sache.

„Also wenn du nicht gerade auf der anderen Seite des Planeten bist...“

“No Problemo, Noa. Schickste mir einfach die Koordinaten und ich komm dich sofort holen.“

Erwiderte Webber und Noa konnte hören, dass er sich mit seinem Speeder unterwegs mitten im dichten Verkehr Coruscants befand.

„Okay, ich schick dir meinen Standort sofort. Danke, Webber.“

Bedankte sie sich artig. Sie war nicht der Typ Frau, der Männer ausnutze und sie hatte auch nicht das Gefühl, dass diese eine solche Situation war. Sie war im Widerstand, Webber war im Widerstand und sie brauchte seine Hilfe. Wie sonst sollte sie Sheldon zum Hauptquartier bringen? Sie konnten schlecht den ganzen Weg zu Fuß laufen. Noa beendete die Verbindung, nutzte ihr iKom zur Standortermittlung und versendete die exakten Koordinaten mit einem einzigen schnellen Knopfdruck an ihren neu gewonnen Chauffeur. Erst danach fiel ihr ein, dass sie ihn gar nicht gefragt hatte, wo er war und dass sie daher gar nicht einschätzen konnte, wie lange es dauerte, bis er da war. Noch einmal anrufen wollte sie ihn jedoch auch nicht. Also blieb ihnen nichts anderes übrig als zu warten. Skeptisch und noch immer unschlüssig, was sie von ihm halten sollte, sah Noa zu Sheldon hinüber.

„Wir werden gleich abgeholt.“

Teilte sie ihm mit.

„Es könnte allerdings ein paar Minuten dauern.“

Sie verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte sich gegen eine Mauer und schaute demonstrativ in die andere Richtung. Konversation war das letzte, wonah ihr der Sinn stand. Von ihr aus konnte er sich mit der Wand vor ihm unterhalten. Die ersten fünf Minuten schaffte es Noa, unbeweglich wie eine Statue in eine Richtung zu starren, während sich in ihrem Kopf die skurrilsten Szenarien abspielten. Sie überlegte, wie Sheldon wohl ausgesehen hätte, hätte sie ihm auch noch ihren Kaffee über den Kopf gegossen, oder was sie wohl tun würde, wenn er im Hauptquartier nach ihrer Waffe greifen und wie wild um sich schießen würde. Diese Gedanken machten ihr ein wenig Angst, sodass sie schließlich, um sich nicht weiter hinein zu steigern, wieder nach ihrem Komlink griff und sinnlos damit herum spielte. Als Webber endlich mit seinem uralten Speeder um die Ecke kam, war sie beinahe froh ihn zu sehen Automatisch umrundete sie das Fahrzeug, um sich neben ihn auf den Beifahrersitz zu setzen, doch dieser war voll beladen mit einer großen Kiste und einem Knäuel an Kabeln.

“Sorry, nur die Rückbank ist frei.“

Bedauerte er und Noa verdrehte die Augen. Sollte sie jetzt mit Sheldon zusammen da sitzen, oder was? Ihr lag bereits die Aufforderung auf der Zunge, dass er das Zeug weg räumen sollte, aber das war wohl etwas zu viel verlangt, schließlich tat er ihr einen Gefallen damit, für sie das Taxi zu spielen.

“Ist nicht besonders viel Platz dahinten, aber wird schon gehen.“

Bemerkte er und grinste dieses typische anzügliche Lächeln, das Noa so an ihm hasste.

“Ich hätte sicher nix dagegen, mit dir da zu sitzen, Noa.“

Hatte sie sich gerade wirklich noch gefreut, ihn zu sehen? Sie musste einen Blackout gehabt haben. Seinen Flirtversuch ignorierend stieg Noa ein. Er sollte bloß auf die Tube drücken und zusehen, dass sie so schnell wie möglich im Hauptquartier ankamen. Warnend schoss sie Sheldon einen Blick zu. Die Rückband war tatsächlich nicht besonders geräumig.

„Nur für's Protokoll: halten Sie Abstand. Wir sind hier nicht auf Kuschelfahrt.“

Teilte sie ihm mit, zog ihre Tasche auf ihre Knie und schob sich so weit von ihm fort wie möglich. Mit einem Imperialen auf Tuchfühlung zu gehen, war nicht gerade das, wovon Noa Chanelle Cortina träumte.

- Coruscant – Untere Ebenen – Mit Cris -
 
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[Coruscant, Untere Ebenen, vor dem Honey House]- Alynn, Commander Veantur, Storm Commando, CSF, Markus, Shana, Mara, Sinoué, andere Gefangene

So schnell konnte die Situation umschwingen. Vor wenigen Sekunden noch war dies die routinemäßige Festnahme eines Haufens bestenfalls Krimineller gewesen, bestens unter Kontrolle gehalten selbst durch die immerhin im Umgang mit gewöhnlichem Abschaum erfahrenen Polizisten Coruscants. Jetzt jedoch… jetzt hatte sich nicht nur ein Jedi offenbart. Es waren mehrere. Die imperiale Razzia war in ein Wespennest gestoßen, wo man, wenn überhaupt, eine kleine Widerstandszelle erwartet hatte. Und es wurde noch besser.

„Granate!“

Die wie im Bilderbuch agierenden Storm Commandos reagierten sofort auf den Warnruf, als eine der Gefangenen einen kugelförmigen Gegenstand aus dem Lastgleiter schleuderte. Diesen konnte sie kaum am eigenen Leib versteckt haben – dort waren auch kaum noch Versteckmöglichkeiten gegeben, wie Alynn angewidert feststellte – sondern mussten von einem der glücklosen Männer entwendet worden sein, die die Gefangenen im Inneren des Transporters untersucht hatten. Alynn fand keine Zeit mehr, dem kurzen Wiedererkennen nachzugehen, das das Gesicht der Gefangenen (Shana) bei ihr auslöste, da in diesem Moment die Ladung der Granate zur Detonation kam.
Die meisten imperialen Kräfte waren ausreichend vom Zentrum der Detonation entfernt oder in Deckung gegangen – auf Kosten des Sperrfeuer der sich nun zerstreuenden Gefangenen. Lediglich ein CSF-Beamter schlug wie vom Blitz getroffen die Hände vor dem Gesicht zusammen und ging mit einem gurgelnden Schrei in die Knie. Alynn ignorierte ihn.


„Commander! Bringen Sie diesen Abschaum zur Strecke… keine Gefangenen.“

Veantur und die restlichen Storm Commandos würden die Jedi und etwaigen andere Widerständler so gut es ging verfolgen – Alynn machte sich jedoch keine Illusionen darüber, dass die Erfolgsaussichten nach dem Chaos, das mittlerweile ausgebrochen war, verschwindend gering waren. Doch wie dem auch sein mochte – nur ein Gefangener Jedi konnte eine ganze Reihe an Misserfolgen mit einem Schlag vergessen machen. Und sie hatte ganz genau die bläulich schimmernde Klinge eines Mannes (Markus) erblickt, der sich ihr – losgelöst von seinen Kameraden auf der Flucht – geradezu als Ziel aufdrängte.

„Gute Jagd, Commander.“

Mit diesen Worten nahm sie die Verfolgung auf.

[Coruscant, Untere Ebenen, vor dem Honey House]- Alynn, Commander Veantur, Storm Commando, CSF, Markus, Shana, Mara, Sinoué, andere Gefangene
 
[Coruscant, Untere Ebenen] – Cris, Noa

Immerhin ein Anfang… hatte er ihr gerade seine einzige Verteidigungsmöglichkeit in den Untern Ebenen, abgesehen von seinen bloßen Händen, ausgehändigt und damit sein Leben quasi in ihre Hände gelegt oder nicht? Cris seufzte, allerdings hoffentlich so leise, dass Noa ihn nicht hören konnte. Sie war offenbar tatsächlich felsenfest davon überzeugt, dass er sie nur manipulieren und bei erster Gelegenheit an das Imperium ausliefern wollte. Dass ihre… „Vorgesetzten“ offenbar andere Erkenntnisse hatten, interessierte dabei nicht. Wahrscheinlich würde sie ihn, wenn er sich nicht absolut lammfromm verhielt, bei dem kleinsten Anlass über den Haufen schießen. Kein ruhmreiches Ende. Zum Glück hatte er sich auch nie sonderlich für Ruhm interessiert.
Gehorsam wie ein grüner Rekrut trottete er der energisch vorausgehenden Widerstandskämpferin also hinterher, sich in Gedanken darüber wundernd, dass er, hätte dies tatsächlich in seiner Absicht gelegen, sie ohne Probleme hinterrücks anfallen können. Aber vielleicht wartete sie auch nur auf einen solchen Versuch… mit schussbereiter Waffe.
Also folgte Cris und schwieg. Er bekam mit, wie Noa irgendeinen anderen Widerstandskämpfer kontaktierte, um sie aufzulesen – wogegen er nichts einzuwenden hatte. Ein ausgedehnter Spaziergang in dieser frostigen Atmosphäre lag jedenfalls nicht in seinem Interesse.
Er beschränkte sich darauf, seine Schuhe und die bekritzelten Wände um sie herum zu studieren, als Noa ihn schroff darauf hinwies, dass es in ein paar Minuten weitergehen würde. Minuten, die sich in eine Ewigkeit zu dehnen schien. Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie ihm nicht einen Funken Aufmerksamkeit schenken wollte. Da es ihr offenbar schwer fiel, über eine längere Zeit diese Pose der strafenden Missachtung aufrecht zu erhalten, musste schon bald ihr Comlink als Beschäftigung dienen. Ohne den Ernst der Lage wäre die Situation fast zum Lachen. So jedoch verhielt Cris sich mucksmäuschenstill – es war nie eine gute Idee, andere zu reizen, die bewaffnet waren, besonders wenn man selbst keine Waffe hatte. Und Noa wirkte äußerst reizbar.
Endlich näherte sich ihnen ein Gleiter – ein furchtbares Gefährt, das auf Cris den Eindruck machte, als würde es bei dem nächsten Regenschauer unter der Last der Tropfen zusammenbrechen. Der Fahrer machte einen ähnlich ramponierten, wenn nicht gar schmuddeligen Eindruck und ließ es sich nicht nehmen, Noa eine anzügliche Bemerkung an den Kopf zu werfen. Cris zuckte fast zusammen wie unter einer Turbolasersalve. Das würde ihre Laune wohl kaum bessern… ebenso wenig wie die Tatsache, dass sie beide sich anscheinend die enge Rückbank des Gleiters zu teilen hatten. Mit einem sachten Kopfschütteln folgte Cris Noa auf die zerschlissene Rückbank und kaum dass er sich setzte schleuderte sie ihm bereits die nächste Zurechtweisung an den Kopf. Obwohl es kaum möglich war, drückte er sich noch ein wenig näher an die Wand des Gleiters, so dass nicht mal ihre Kleidung sich auch nur leicht berührte.


„Keine Sorge… das hätte ich auch zu keiner Sekunde angenommen…“, erwiderte er nur und versuchte, sich durch einen Blick aus dem Fenster von der geballten Ladung Verachtung, die sich selbst Noa Cortina nannte, abzulenken. Ihre Vorgesetzten waren was ihn betraf anderer Meinung – daran konnte man sich zumindest festhalten.
Die erleuchtete Skyline Coruscants rauschte an ihnen vorbei, ab und an durchbrochen durch Kreuzungen in den Häuserschlichten… Wand… Kreuzung… Wand… Wand… es hatte fast etwas Hypnotisches. Mühsam unterdrückte Cris ein Gähnen. Er hatte zwar lange geschlafen, doch war er nicht dazu gekommen, seinen Kaf auszutrinken und dazu noch ob seiner Verletzung erschöpft. Vielleicht ein kleines Nickerchen…
Zu spät merkte er, dass er sich mit zunehmender Entspannung weiter in seinem Sitz ausbreitete und dabei zwangsläufig in ihre Richtung rutschte, bevor er sich zusammenreißen und wieder in seine Ecke quetschen konnte – etwas zu stürmisch, da er sich dabei den Kopf an dem für seinen Geschmack zu niedrigen Dach des Gleiters stieß.


„Entschuldigung!“, presste er, einen schmerzerfüllten Fluch unterdrückend, hervor, ehe sie zur nächsten Tirade ansetzen konnte.

„Keine Absicht.“

Hastig wandte er sich ab und sah wieder aus dem Fenster. Wand… Wand… Kreuzung… Wand…

[Coruscant, Untere Ebenen, Gleiter] – Cris, Noa, Webber
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Gleiter– Mit Cris und Webber -

Die Fahrt dauerte länger als sonst, jedenfalls kam es Noa so vor. Sie war sich deutlich bewusst darüber, wer neben ihr auf der anderen Seite der viel zu schmalen und viel zu kurzen Rückband saß, auch wenn sie sich alle Mühe gab ihn zu ignorieren. So einfach war dies jedoch nicht, vor allem, da Cris Sheldon nach einer Weile auf seinem Platz herum zu hampeln begann und sich den Kopf an der Fahrzeugdecke stieß. Noa schüttelte den Kopf und würdigte ihn keines Blickes. So ein Idiot. Selbst Webber schien die angespannte Stimmung, die hinter ihm herrschte, bemerkt zu haben, denn er schwieg genauso wie seine beiden Passagiere und versuchte auch nicht, Noa mit halblustigen Bemerkungen aufzuheitern. Als sie endlich in der Nähe des Hauptquartiers ankamen, atmete Noa erleichtert auf. Das letzte Stück Weg würden sie zu Fuß gehen, noch einen kleinen Umweg einlegend. Sicher war sicher.

„Dank dir, Webber. Von hier aus schaffen wir's zu Fuß weiter.“

Sagte Noa, und sprang erleichtert nach draußen, als ihr Widerstandskollege den Gleiter anhielt. Die Luft in dem Fahrzeug war ziemlich abgestanden gewesen, was zweifellos auf Webber zurück zu führen war. Sie hatte noch nie erlebt, dass er mal nicht gemüffelt hätte. Zu zweit ging es weiter und Noa führte Sheldon die letzten fünf Minuten durch schmale Gassen bis hin zu dem alten Theater, das dem Widerstand als Hauptquartier diente. Sie erreichten das Gebäude von der Rückseite, umrundeten es zur Hälfte und standen wenig später vor der schweren Tür aus Durastahl, die den Eingang markierte. Das übliche Prozedere began, als Noa dreimal klopfte, während ihr Bild von einer Kamera über der Tür aufgenommen wurde. Sie hatte kein gutes Gefühl dabei, einen Fremden hierher zu bringen und hätte es klüger gefunden, wenn sie sich an einem anderen Ort mit Pablo getroffen hätten, doch das war nicht ihre Entscheidung. Der Kaleesh im Treppenhaus hatte seine übliche starre Haltung angenommen, das Gesicht unter einem Helm verborgen, und Noa ignorierte ihn, gewohnheitsgemäß, ebenso wie den Kampfdroiden. Sie stieg die Treppe hinauf, Sheldon direkt hinter ihr, vorbei an zwei weiteren bewaffneten Widerstandskämpfern, die Noa kannten und sie ohne zu fragen passieren ließen. Pablos Büro lag im zweiten Stock, vermutlich wartete er dort auf sie. Noas Verantwortung würde in dem Moment enden, in dem sie Sheldon an ihren Bruder „übergab“ und darüber war sie sehr froh. Bei dem Gespräch, das Pablo mit Sheldon führte, wollte sie nichtsdestotrotz dabei sein. Innerlich wappnete sie sich bereits dafür, dass Pablo sie – wie schon so manches Mal – weg schicken würde, doch diesmal würde sie sich nicht ausgrenzen lassen. Sie hatte sich mit dem Imperialen abgeben müssen und sie war es, die ihn enttarnt hatte, also stand es ihr zu, dass sie erfuhr, wie es mit ihm weiter ging. Dass Noa ihn nicht im wirklichen Sinne enttarnt hatte, sondern er sich ihr freiwillig anvertraut hatte, übersah sie in diesem Fall großzügig. Es lief sowieso praktisch auf das Gleiche hinaus.

„Wir sind da.“

Sprach sie, vor der Tür ihres Bruders angelangt und drehte sich zu Sheldon um, um ihn noch einmal darüber zu informieren, was er besser unterließ, wenn er nicht als schmieriger Blutfleck an der Wand enden wollte.

„Vergessen Sie nicht, wer Ihre Waffe trägt. Sollten Sie irgendewas versuchen, sitzt mein Finger schneller am Abzug als Sie >Imperium< sagen können.“

Wenn er bisher noch nicht verstanden hatte, was sie von ihm hielt, wusste er es spätestens jetzt. Noa wandte sich um, klopfte zweimal und betätigte den Öffner. Wie überall in der Galaxis glitt die Tür, begleitet von einem leisen Zischen, zur Seite. Pablos Büro war nicht groß, ein geräumiger Tisch, um den mehrere Stühle standen, von denen nur zwei besetzt waren, bildete das Zentrum des Zimmers. Noas Blick heftete sich sofort auf Pablo, ihren mutigen Bruder, der Sheldon, ohne dass er ihn je getroffen hatte, weit mehr Vertrauen zusprach als ihm auch nur im Entferntesten zustand, und an dessen linker Seite der Ärmel seines Hemdes schlaff nach unten hing. Ihr Bruder, der seines Armes beraubt worden war, im Kampf gegene eine imperiale Sith-Schlampe. Neben ihm saß eine Frau, eine Twi'lek, die Noa noch nie bei den Defendern gesehen hatte. Ihre sonnengelbe Haut war der einzige farbenfrohe Fleck im gesamten Raum, verglichen mit ihrer schlichten bräunlichen Kleidung, Pablos grau-schwarzer Kombination und dem einfachen Moblilar. Sie schien in ein ernstes Gespräch mit Noas Bruder vertieft gewesen zu sein, doch beim Eintritt Noas und Sheldons wandte sich ihr Kopf genauso neugierig in die Richtung der beiden Besucher, wie Pablos und auf ihrem hübschen Gesicht breitete sich ein freundliches Lächeln aus.

“Cris Sheldon.“

Sie war die erste, die sprach, noch bevor Noa Gelegenheit hatte ihren Bruder zu begrüßen.

“Endlich. Ich habe Sie gefunden.“

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Cris, Pablo und
-
 
[Coruscant, Untere Ebenen, Gleiter] – Cris, Noa, Webber

Kreuzung… Wand… Wand… Wand… nur die schlechte Luft im Inneren des Gleiters, vermutlich herrührend von der abgerissenen Gestalt die selbigen steuerten, sowie die materiell nicht präsente, aber förmlich selbst ohne Machtbegabung spürbare Ablehnung Noas brachten etwas „Abwechslung“ in die monotone Fahrt ins Unbekannte. Die Dauer des Transfers ließ Cris etwas Zeit, über seine Situation nachzudenken – in Sicherheit war er nämlich noch lange nicht. Es konnte durchaus sein, dass es sich bei Noas plötzlichem Sinneswandel um eine List handelte, einen Vorwand, ihn in irgendeine Zelle des Widerstands zu locken und dort als vermeintlichen Agenten des Imperiums zu verhören. Nun, er war Verhöre gewohnt, doch wenn sie tatsächlich von seiner Schuld so überzeugt waren wie Noa, würde am Ende dieses Verhörs ohne Berücksichtigung des Ergebnisses der Tod stehen. Und kein sanfter Tod. Die brutale Vorgehensweise des Imperiums hatte zu ebenso brutalen Antworten derer geführt, die sich gegen die imperiale Herrschaft auflehnten. Ohne das Imperium wäre Noa vermutlich nicht so sehr von Hass, Misstrauen und Verachtung zerfressen – ein trauriger Gedanke.
Ein einziges Mal hatte er es gewagt, für einen kurzen Moment in ihre Richtung zu blicken – nur um feststellen zu müssen, dass sie konsequent in die andere Richtung sah. Nein, selbst wenn er sich in den Augen der ranghöheren Widerständler rehabilitieren konnte, er und Noa Chanelle Cortina würden vermutlich niemals Freunde sein können. Andererseits… er konnte schon froh sein, wenn sie ihm nicht mehr alle fünf Standardminuten mit Exekution drohte.
Schließlich kamen sie an ihrem Ziel an und Cris konnte endlich den stickigen Gleiter verlassen. Wo sie waren, konnte er beim besten Willen nicht sagen – also selbst wenn er ein Agent des Imperiums wäre, hätte er kaum eine Chance gehabt, im Falle einer sehr unwahrscheinlichen Flucht auch nur den Sektor zu nennen, in dem sich diese Einrichtung des Widerstands befand. Noa – und auch der schmuddelige Pilot – verstanden ihr Handwerk.
Schweigend folgte Cris Noa, die ihrerseits keineswegs direkt eines der umliegenden Gebäude ansteuerte, sondern einen auf den ersten Blick wahllos wirkenden Pfad durch die engen, feuchten Gassen einschlug. Kein Risiko eingehen – auch den letzten Rest des Orientierungssinns des potentiellen imperialen Agenten auslöschen. Ausgezeichnet.
Das Gebäude, welches sie schließlich erreichten, war indes fast ein wenig zu theatralisch – im wahrsten Sinne des Wortes. Hier musste sich früher einmal irgendeine Kultureinrichtung befunden haben, zumindest ließ die Architektur des Ortes darauf schließen. Den Sicherheitsmaßnahmen vor Ort tat dies indes keinen Abbruch.
Hinter einer schweren Durastahltür erwartete Noa und Cris ein schwer bewaffneter Nichtmensch in Begleitung eines nicht minder ausgerüsteten Kampfdroiden Weitere Bewaffnete begegneten ihnen, je weiter sie in das Gebäude vordrangen – aus Erfahrungen, die er auf beiden Seiten gesammelt hatte, erkannte er schnell, dass ein Aufmarsch imperialer Sturmtruppen hier sehr effektiv aufgehalten werden konnte. Vielleicht führte Noa ihn deswegen auf diesem Weg.
Schließlich erreichten sie eine Tür, hinter der sich ihr Ziel befinden musste – erkennbar an der Tatsache, dass Noa ihn einmal mehr auf sehr deutliche Weise darauf hinwies, keine Dummheiten anzustellen. Für einen Moment fragte er sich, ob sie tatsächlich schnell genug wäre, ihn daran zu hindern…
Der Raum, der sich hinter der Tür auftat, schien eine Mischung aus Büro und Konferenzraum zu sein. Um einen größeren Tisch herum saßen zwei Individuen, eine weibliche Twi’lek mit heller, um tristen Coruscant fast strahlender Haut, und ein Mensch – das musste Noas Bruder sein. Cris zuckte leicht zusammen, als sein Blick auf den leeren Ärmel fiel der seitlich vom Oberkörper des Mannes baumelte. Wieder ein Puzzleteil, das Noas Hass auf das Imperium – und damit auch auf ihn – erklärte.
Zu seiner Überraschung war es nicht Noas Bruder, der das Wort ergriff. Es war die Twi’lek, die sich statt an Noa direkt an Cris wandte mit einer Feststellung, die ihn zunächst sprachlos zurückließ. Er war sich ziemlich sicher, dass er sie noch nie zuvor gesehen hatte…


„Ich… äh…“

Sein verwirrter Blick wanderte kurz zu Noa, bevor ihm bewusst wurde, dass jeder Blickkontakt mit ihr vermutlich eine schlechte Idee war, und er räusperte sich.

„Sie… Sie haben mich gesucht?“

[Coruscant, Untere Ebenen, HQ der Defender] – Noa, Pablo, Miley, Cris
 
- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Cris, Pablo und Miley-

Üblicherweise hinterließen Twi'lek Frauen einen betörenden Eindruck bei den männlichen Vertretern der meisten Spezies. In diesem konkreten Fall war dies anders. Cris Sheldon sah weder bezaubert noch betört aus, höchstens verstört. Während Noa ihre eigene Kinnlade herunter klappen spürte, konnte sie beobachten, wie Sheldon den gleichen Effekt bei sich gerade eben noch verhindern und sich stattdessen zu einer überraschten Frage durchringen konnte. Noa Chanelle Cortina schaute von einem zum anderen, darauf wartend, dass hier aufgeklärt wurde, was sie – und auch Sheldon – offensichtlich verpasst hatte. Warum hatte die Twi'lek nach dem Imperialen gesucht und wer, im Namen aller Planeten dieser Galaxis, war sie überhaupt?

“Ja, ich habe nach Ihnen gesucht, bisher leider erfolglos.“

Fast zeitgleich standen die Twi'lek und Pablo von ihren Stühlen auf – sie entspannt und mit der bekannten Leichtigkeit, die den weiblichen Individuen ihrer Rasse zu eigen war, er ernst und schweigsam, einen Seitenblick in Richtung seiner Schwester werfend, die noch immer kein Wort von dem verstand, was hier geredet wurde.

“Ich bin Jedi-Ritterin Miley Venice.“

Klärte die Twi'lek auf, machte zwei Schritte in Sheldons Richtung und hielt ihm, wie selbstverständlich, ihre Hand hin.

“Rätin ChesaraSyonette hat Coruscant vor ein paar Wochen verlassen, mich vor iher Abreise jedoch gebeten, die Augen nach Ihnen offen zu halten. Sie erwähnte, dass sie länger nichts mehr von Ihnen gehört hat.“

Die Aufmerksamkeit der Twi'lek war ganz auf Sheldon gerichtet und Noa zog die Brauen zusammen. Noch waren nicht alle Fragen geklärt, doch allmählich begann sich das Puzzle zusammen zu setzen.

“Ich bin ganz gut darin, die Spuren verloren gegangener Personen mit Hilfe der Macht zu verfolgen.“

Lässig zuckte Miley Venice mit den Schultern.

“Aber Coruscant ist echt ein einziges Labyrinth. Hier verliert sich jede Spur innerhalb eines einzigen Moments. Sie blinzeln – und zack! - hat sich alles verändert.“

Diese Beschreibung traf den Nagel auf den Kopf. Auch Noa hatte das Gefühl, dass sich innerhalb eines einzigen Herzschlages alles verändert hatte. Gerade noch hatte sie einen vermeintlich Imperialen in das Büro ihres Bruders geführt, davon ausgehend, dass er vermutlich wenig später in der nächstbesten Zelle landen würde, und nun wurde er mit offenen Armen empfangen, als sei er der verlorene Sohn persönlich.

“Als ich gemerkt habe, dass es unmöglich sein wird, Sie aufzuspüren, habe ich die Defender gebeten, mich zu informieren, sollte ihnen jemals ein Mann namens Cris Sheldon vor die Füße laufen.“

Die Jedi grinste. Der Plan hatte offenkundig gut funktioniert. Noa war keineswegs zum Grinsen zu Mute, ganz im Gegenteil. Ihr wurde von Minute zu Minute schlechter. Sie wartete nur auf das alles vernichtende Finale, das sie aussehen lassen würde wie eine hysterische, republikanische Fanatikerin, die einen armen Verbündeten behandelt hatte wie einen dreckigen Kriegsgefangenen. Genau darauf würde es hinaus laufen, das spürte sie in allen Knochen. Miley trat einen Schritt zur Seite und wandte ihren Kopf in Pablos Richtung.

“Ich kann seine Identität bestätigen. Dies ist Cris Sheldon, republikanisch durch und durch. Er ist einer der Top-Männer des Geheimdienstes der Neuen Republik. Nach allem was ich weiß, würde Rätin Chesara mit ihrem Leben für ihn bürgen.“

Die Worte aus dem Mund der Twi'lek klangen feierlich, doch Noa war inzwischen kotzübel. Sheldon hatte es gewusst. Er hatte gewusst, das sich seine Situation aufklären lassen würde, darum war er auch so verdammt geduldig gewesen! Er hatte nicht ein einziges Mal aufbegehrt, nicht ein einziges Mal ihre bissigen Bemerkungen kommentiert, weil er genau gewusst hatte, dass sich seine Identität würde aufdecken und erklären lassen und dass er, von diesem Moment an, über Noa triumphieren würde. Er war einer der Top-Männer des republikanischen Geheimdienstes? Was sollte das heißen, dass er so eine Art Held war oder was?! Das wurde ja immer besser!

“Danke, Miley.“

Zum ersten Mal seit Noas und Sheldons Eintreffen erklang Pablo Cortinas Stimme. Freundlich und ohne auch nur den geringsten Funken Misstrauen ging er auf den Mann, der noch immer unmittelbar neben Noa stand, zu, und bot ihm seine Hand an.

“Ich bin Pablo Cortina. Meine Schwester Noa kennen Sie bereits. Ich freue mich, Sie bei uns begrüßen zu dürfen: Willkommen bei den Defendern.“

Die Frage, warum Pablo auf das vertraute, was die Jedi ihm über Cris Sheldon berichtet hatte, war überflüssig zu stellen. Sie war längst beantwortet. Jared Grant und die Defender im Allgemeinen vertrauten auf die Zusammenarbeit mit den Jedi, abgesehen von der Tatsache, dass sie ihnen einen ihrer wichtigsten Gefangenen entwendet hatten, und Pablo im Besonderen vertraute blind auf das Urteil von Rätin ChesaraSyonette. Sie hatte ihm das Leben gerettet. Für ihn gab es keinen Grund ihr nicht zu vertrauen.

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Cris, Pablo und Miley-
 
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[Coruscant - hoher Orbit – ISD Avenger – Tagesbüro des Admirals] Elysa

Der Flimisplastkrieg währte glücklicherweise nicht lange, denn wie Lieutenant Commander Hosten versprochen hatte, war nichts Bemerkenwertes dabei, so dass sie lediglich einige simple Entscheidungen bezüglich der Zollkontrollen treffen musste, oder bei anderen Berichten ihre elektronische Signatur druntersetzen und diese danach ebenso elektronisch in die Datenarchive der Avenger und somit auch der imperialen Flotte einlagerte. An und für sich war es ruhig geworden in den letzten Tagen, vermutlich für Elysas Geschmack mittlerweile zu ruhig, denn durch die hohe Aufgabenzuteilung, die sie immer irgendwie zu balancieren hatte, stand sie in der Regel dauerhaft unter Strom. Nun, wo dies ausnahmsweise einmal nicht so zu sein schien, wusste die junge Flagoffizierin nicht viel mit sich anzufangen, da der nächste Termin in knapp eineinhalb Stunden anstand, zu wenig Zeit, um sich intensiv mit etwas zu beschäftigen und zu lang, um die Zeit einfach verstreichen zu lassen.

Nachdem sich die Corellianerin erhoben hatte und vom Schreibtisch zum 'Panoramafenster' getreten war, warf sie einen Blick nach draußen. Die Täuschung die hier durch die Technik stattfand, war vollkommen, denn obwohl die Flaggbrücke sich tief im Schiff befand, um dem kommandierenden Admiral in einer Schlacht große Sicherheit zu gewährleisten, war der Blick nach draußen, faszinierend echt. Modernste Holotechnologie spielte hierbei eine wichtige Rolle, so dass die Anzeige registrierte, wenn sich eine Person davor befand und auch wenn diese den Kopf bewegte, änderte sich die Perspektive angemessen, so dass man hier wirklich nach draußen schaute und der Anblick auf Coruscant bei Nacht war einfach unbeschreiblich. Die triste Stadtwelt, war eingehüllt in ein Meer aus Licht, aus diese Distanz funkelte der ehemalige Regierungssitz der Repulik wie eine Ansammlung aus Edelsteinen, welche versuchten über die Probleme auf der Planetenoberfläche selbst hinwegzutäuschen.

Coruscant war kein angenehmer Planet zum Leben, sicherlich hatten die oberen Ebenen ihren Reiz, doch war dies nur die Fassade, hinter bzw. unter der sich die harte, hässliche Realität abzeichnete. Die Verluste von imperialen Soldaten auf der Welt waren weiterhin hoch, lokale Widerstandszellen schienen ebenso schnell aus dem Boden zu stampfen wie man sie niedermachen konnte. Die tiefen Ebenen Coruscants, waren verseucht von Rebellen, Terroristen und Kriminellen, die alle gemein zu haben schien, dass man das Imperium bekämpfen musste. Jeder verfolgte dabei seine eigenen Zwecke und doch erwuchs der Hydra Coruscant dadurch immer neue Köpfe, für jeden den man abschlug. Der planetare Gouverneur - Horatio Kraym - hatte mit immer härteren Maßnahmen auf diesen 'Aufstand' reagiert, sogar mit einer öffentlichen Hinrichtung, der Elysa nichts positives abgewinnen konnte. In ihren Augen stellte dies weiterhin den verzweifelten Versuch dar, der Bevölkerung zu demonstrieren, dass man stark war, sie beschützen kann, als auch die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten, und auch das Schicksal aller Rebellen aufzuzeigen. Die Flottenoffizierin hatte darin eine Geste der Ohnmacht gesehen, welche die Bevölkerung zwar vor den Rebellen abschrecken sollte, jedoch nur bei jenen wirklich als solches aufgefasst werden konnte, die sich sowieso schon dem Imperium zugehörig fühlten. Zweiflern und Sympathisanten hingegen musste es vor Augen führen, wie grausam und eisern das Imperium Coruscant beherrschte, und was es mit jenen tun würde, die es als Störung seiner Souveränität wahr nahm. Mit solchen Methodiken stimmte sie nicht überein, konnte es derzeit aber nicht ändern und musste es somit tolerieren.

Sie konnte mit dem bloßen Augen einen weiteren Giganten ausmachen, der über Coruscant wachte, so wie es ihre eigene Avenger tat, den Sternenzerstörer Transgressor. Ihr Blick wanderte weiter, suchte und fand die Position an der sich die Cold Steel befinden musste, und konnte auch dieses Schlachtschiff ausmachen als auch einige der Aufbauten des majestätischen Schiffs erkennen. Das Vernichtungspotenzial eines einzelnen Sternenzerstörers war immens, einen Umstand, den sie sich immer wieder in Erinnerung rief, denn es bedeutete auch, dass man keinen Sternenzerstörer leichtsinnig zweckentfremdete, beispielsweise um Moffs und Gouverneuren das Ego zu streicheln. Die Anfrage durch Präfekt Mathew Winford, hatte sie nicht vergessen und wurmte sie noch immer. Ein Sternenzerstörer war ein Schlachtschiff, kein besseres Weltraumtaxi. Bevor sich Elysa jedoch weiter über diese Dreistheit brüskieren konnte, forcierte sie ihre Augen weiterzuwandern, diesmal zu einer kleineren Dreieckssilhouette, dem Abfangkreuzer Bloodlust, welcher sich nur wenige Klicks von der Avenger entfernt befand.
Seit Jahren schon, befand sich die Bloodlust im Verband mit ihrem Kommandoschiff, und sie hatte die Kommandantin, Amira Fairbanks, sehr zu schätzen gelernt, denn die Blondine war intelligent, effizient, loyal und verschwiegen. Was auch einer der Gründe war, weshalb sie sich bereit erklärt hatte, in Elysas Namen mit einigen Schiffskommandanten zu sprechen und sich daher nicht im System befand, sondern ihr XO den Kreuzer kommandierte, während sie selbst auf 'Landurlaub' war. Dass sie in der vergangenen Woche mindestens mit drei Schiffskommandanten bezüglich ihrer Bereitschaft für eine bis dato nicht genehmigte Flottenoperation gesprochen hatte, sollte hoffentlich so schnell niemanden auffallen, da sich alle drei Systeme rein zufällig im Urlaubssystem befanden. Eine Dinnereinladung aus Höflichkeitsgründen würde somit kaum das Misstrauen von irgendjemanden erwecken.

Es war wichtig, alle Figuren auf ihren vorgesehenen Positionen oder zumindest in Bereitschaft zu haben, bevor Elysa Enigma aktivierten konnte. Noch arbeitete die Zeit für sie und die bisherige Geheimhaltung schien makellos zu sein, dennoch könnte eine vorzeitige Enttarnung zu einigen sehr unangenehmen Fragen, an ihre Person gerichtet, führen. Für den Moment jedoch konnte sie selbst wenig direkten Einfluss nehmen, da sie zu offensichtlich bei Coruscant gebunden war, sondern musste auf Ergebnisse durch von ihr angestoßene Missionen und Operationen warten. Alynn sollte eine bedeutende Rolle spielen, da sie sich derzeit frei und weitläufig bewegen konnte. Exakt diese Mobilität, als auch dass Wissen, dass ihre Vertraute sie nicht enttäuschen würde, und schließlich auch ihr Familienname, der noch immer einiges an Einfluss in der Flotte hielt, konnte ihre Operationsplanung weit voranbringen.

Die Corellianerin wandte ihr Blick wieder vom vorgegaukeltem Anblick nach 'draußen' ab und schritt bedächtig zurück zum Schreibtisch, wo ihr Tee längst kalt war. Während sie sich weitere Details zu Enigma geistig vor Augen führte – da es keine schriflichen Aufzeichnungen darüber gab – nutzte sie ihre Gabe, die Macht um die Wasseratome in Schwingung zu versetzen, zuerst nur einzeln, dann jedoch selbstbewusster mehr und mehr, so dass nach einigen Minuten ihr Tee wieder heiß war. Sicherlich hätte sie die Macht dafür nicht nutzen müssen, doch stellte es gleichzeitig eine Herausforderung an die Machtnutzerin, denn solche Manipulationen auf atomarer Ebene, erforderten große Kenntnis und außerordentliche Konzentration. Ebenso musste man behutsam vorgehen, denn genauso leicht könnte sie auch die Tasse zum Platzen bringen, sollte sie unvorsichtig sein und kochend heißes Wasser in ihrer unmittelbaren Umgebung und womöglich noch über sich selbst. Es erschien so unbedeutend, und doch verlangte es von ihr mehr Konzentration als ihr regelmäßiges Lichtschwerttraining gegen eine Handvoll Remotes.


[Coruscant - hoher Orbit – ISD Avenger – Tagesbüro des Admirals] Elysa
 
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|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ ein paar Querstraßen vom Honey House entfernt ▫ || ▫ Vorin ▫ Arkon ▫ Shana ▫ Draugir & Atoras

Eines stand nach einiger Zeit fest. Shana und der fremde Junge (Arkon) kannten sich und auch jeweils den Meister Markus. Sie redeten kurz miteinander, bevor sich der scheinbare Padawan von ihnen trennte um irgendeiner Idee nachzugehen. Zuerst konnte sich der junge Meister keinen Reim auf dieses Gebahren machen, doch im Nachhinein erklärte sich alles von selbst. Ob sich die Imperialen allzu lange von dem Loch aufhalten ließen? Vielleicht konnten sie so die Anzahl der Verfolger ein wenig vermindern, wenn einige der Soldaten zum Überprüfen des Durchganges abbeordert wurden. Einen Versuch war es auf jeden Fall wert. In der Zwischenzeit hatte Vorin andere Vorgänge die ihn beschäftigten.

Er spürte die Berührungen der Macht, die ihn durch seine Freundin erreichten. Sie war ganz in der Nähe, und würde gleich bei ihnen sein. Dann brauchte er sich darüber wohl keine Gedanken zu machen. Damit waren fast alle Jedi wieder versammelt oder? Natürlich bis auf Markus, der ein großes Risiko auf sich nahm, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Eine gefährliche, aber wohl notwendige Massnahme. Demnach konnte der Blondschopf nur weiter dem Plan folgen, der sie in nächster Zeit ausserhalb des Gefahrenbereiches sah. Entsprechend nickte er zustimmend als der Vorschlag kam sich in die Katakomben zurückzuziehen. Er war dort zuhause gewesen? Ui. Nun, somit hatten sie auf jeden Fall einen Ortskundigen dabei, was momentan mindestens genauso viel wert war, wie ein schützendes Lichtschwert.


"Ausgezeichnet! Meiner Meinung nach ist das unsere beste Chance. Die Imps kennen sich hier unten mit Sicherheit nicht sooo gut aus." Auch wenn er den jungen Mann noch nicht kennen gelernt hatte, waren sie klar auf der gleichen Seite, bzw. Teil der gleichen Gruppierung, weshalb er kein Problem damit hatte ihm zu vertrauen.

"Gut, Du zeigst uns den Weg und ich decke den Rückzug. Viele Lichtschwerter haben wir schließlich nicht." Fast wie auf's Stichwort rannten erst Sinoué und dann Mara in ihr Sichtfeld, und damit zwischen ihn und die Imperialen, die damit weitere Ziele hatten. Schnell zeigte sich, dass er mit seinen Worten recht behielt, auch Mara blockte keine Blastersalven. Wo waren die ganzen Lichtschwerter geblieben. Nun, wenn er Shana so ansah, und eben auch die anderen beiden Mädels, hatten sie wohl versucht inkognito zu bleiben, was gehörig in die Hosen gegangen war.

"Lauft schonmal weiter, ich hole die beiden ab." , instruierte Vorin die Padawane, die er aus der Schusslinie wissen wollte, wenn er zurückging um der Blondine und der Schwarzhaarigen Deckung zu geben. Langsam näherte er sich ihnen, während sie, unterstützt von Maras Schüssen, sich schlangenlinienförmig in seine Richtung bewegten.

"Hättet ihr auf die Nachspeise nicht verzichten können?" , fragte er neckend in einem Versuch, die Situation ein wenig zu entspannen. Die Sturmies, CSF-Soldaten und sonstige Imps waren wieder näher aufgerückt als ihm lieb war. Hatte der kleine Trick des jungen Mannes ihnen ein wenig Entlastung gebracht? Er konnte es nicht sagen.

"Los, los gleich weiter, rechts rum." , trieb er die beiden Mädchen an, und wich wieder parierend zurück. Ewig konnten sie das Spielchen nicht treiben. Er mochte ein Meister sein, aber irgendwann würde aufgrund der Erschöpfung trotzdem ein Schuss durch seine Deckung gelangen, und dann noch einer, und ab dem Moment wurde es kritisch. Der Plan war, es nicht soweit kommen zu lassen. Schließlich erreichten die beiden die nächste Ecke und waren somit aus der Schusslinie. Der blonde Jedi beeilte sich ebenfalls bis zu diesem Punkt zu gelangen und rannte schließlich los als die Plasmageschosse ihn nicht mehr erreichen konnten. An der nächsten Abzweigung hatte er zu ihnen aufgeholt.

"Man bin ich erleichtert, dass euch nichts passiert ist. Das Imperium scheint keine Mühen und Kosten zu scheuen ein paar Jedi zu erwischen. Der Plan ist es sich durch die Katakomben abzusetzen. Einer der Padawane scheint sich dort auszukennen. Dazu müssen wir noch zwei Blocks schaffen." Dies war leichter gesagt als getan, denn kaum hatte er die Worte gesprochen als die Verfolger hinter ihnen erneut auftauchten und das Feuer eröffneten. Möglichst nah an einer Häuserwand laufend, musste Vorin nun wieder langsamer werden um die gefährlichen Schüsse abwehren zu können.

"Ich hoffe nur Markus kommt alleine klar." Bedenken diesbezüglich kamen eh zu spät, denn nun konnten sie ihm nicht mehr helfen, sollte er eine völlig andere Richtung eingeschlagen haben. Es ging links, dann wieder rechts, immer zwischen Sprint und langsamen, parierenden Zurückweichen wechselnd. Inzwischen hatte Vorin das Gefühl von überall Geräusche von Verfolgern zu hören. Solange sie von diesen nicht eingekesselt wurden, hatten sie gute Chancen. Langsam spürte er die ersten Ermüdungserscheinungen, die jedoch hoffentlich keinen Einfluss hatten, bis sie den Eingang zu den Katakomben erreichten.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ in den Straßen des Distrikts vom Honey House ▫ || ▫ Vorin ▫ Arkon ▫ Mara ▫ Sinoué ▫ Shana ▫ Draugir & Atoras
 
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|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ in den Straßen des Distrikts vom Honey House ▫ || ▫ Vorin ▫ Arkon ▫ Mara ▫ Sinoué ▫ Shana ▫ Draugir & Atoras

Vorin neckende Worte ob sie nicht auf die Nachspeise hätten verzichten können, brachte Mara dazu ihm eine Antwort darauf zu geben.

„Also du solltest wissen, dass ohne Nachtisch das Leben langweilig ist!“


Damit schenkte sie ihm ein zweideutiges Lächeln. Nachtisch war gerade das Beste von allem, gleich worum es ging. Wenn ihre Verfolger auch nicht sonderlich appetitlich waren. Wie hieß es doch so schön, eine Imperiale Truppe hinter sich zu haben versüßte das Leben ungemein. Bei diesem hier traf es jedenfalls zu, denn sie waren hartnäckig. Wie lange war es her, dass sie in einem Kampf verwickelt war!? Man sollte in der Tat mal eine Rechnung aufstellen. Es wäre sicherlich höchst interessant zu sehen, dass das Verhältnis sich in letzter Zeit minimalisiert hatte. Nicht das Mara scharf auf einen Kampf war, allerdings kam man so nicht aus der Übung. Ein Sprichwort jedenfalls meinte das nur Übung den Meister mache, dies traf durchaus zu. Vorin trieb sie jedenfalls voran. Er übernahm die Deckung und die beiden Mädchen spurteten zur nächsten Ecke, wo sie dann auch von dem Jedi-Meister eingeholt wurden. Nicht nur er war erleichtert, dass ihnen nichts passiert war, ihr ging es nicht anders. Sie war heil froh ihn wohlauf zu sehen, mehr noch, ihn bei sich zu wissen. Das Imperium scheute nie irgendwelcher Kosten und Mühen, wenn es darum ging sogenannte Rebellen gefangen zu nehmen, besonders dann nicht, wenn es sich dabei auch noch um Jedi handelte. Aha, also die Katakomben. Einer der Padwane, so sagte er, schien sich dort auszukennen. Mara warf Sinouè, ihrer Schülerin einen Blick zu. Diese kannte sich hier aus, dies wusste Mara, denn sie hatte es ihr gesagt. Als Coruscanti, welche auf der Straße aufgewachsen war, wäre es sicher klug ihr zu vertrauen. Die junge Frau hatte bisher geschwiegen.

„Scheint sich dort auszukennen? Scheint genügt mir nicht Vorin. Sinouè ist hier geboren, sie ist den Straßen Coruscants aufgewachsen. Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich bin dafür, dass sie die Führung mit übernimmt. Wer ist ein besserer Führer, wenn nicht eine Coruscanti?“

Einen kurzen Moment sah Mara ihren Freund an, dann warf sie ihrer Schülerin einen Blick zu, welche noch immer schwieg.

„Was denkst du Sinouè?

Sie mussten auf alle Fälle weiter, da ihre Verfolger hinter ihnen erneut aufgetaucht waren und das Feuer eröffneten. Sie bleiben möglichst nahe der Häuserwand. Vorin hielt sich hinten um die Schüsse mit seinem Lichtschwert abzulenken. Die Blondine fluchte innerlich, denn ihr Schwert fehlte ihr. Auf eine Feuerwaffe angewiesen zu sein war nicht sonderlich effektiv, zumal sie so hätte ihrem Freund helfen können. Irgendwann wurde dieser schließlich auch müde.

„Ich hoffe es auch. Markus wird es schaffen, andernfalls müssen wir ihm irgendwie helfen sollte er Hilfe brauchen. Ich werde es wissen, sollte dies der Fall sein.“

Ja sie würde es in der Tat wissen. Innerlich hoffte sie, dass Markus einen Weg fand zu fliehen und zu ihnen zu finden, ohne dass man ihm würde helfen müssen. Für diesen Moment hieß es erst einmal ihre Gruppe in Sicherheit zu bringen und Mara holte während des Laufens ein kleines Gerät hervor. Ein kleiner Sprechfunk, welcher sie mit ihrem Astro verband.


„Stochi, ich brauche mein Lichtschwert. Ich schicke dir die entsprechenden Koordinaten verschlüsselt zu und gebe dir unseren Treffpunkt an. Mara Ende.“

Sie wartete auf eine kurze Bestätigung, dann gab sie die Daten durch, packte ihr Gerät weg und deutete Sin, weiter zu rennen, während sie sich ein Stück zurückfallen ließ um neben ihren Freund zu gelangen. Sie wusste, dass er langsam müde wurde.

„Willst du mir dein Lichtschwert vorübergehend anvertrauen? Ein Wechsel wäre vielleicht nicht schlecht, damit du nicht zu sehr übermüdest. Stochi braucht einen Moment um mir mein eigenes zu bringen und mir wäre lieber dich Fit zu wissen.“

Sie lächelte ihn liebevoll an.


„Wenn ich es richtig gefühlt habe, dann besteht unsere Gruppe aus mehreren Padas, einem Meister und einem Ritter. Nicht gerade eine tolle Zusammenstellung.“

Die Ritterin drückte sich an die Häuserwand und feuert. So langsam gingen ihr die Imperialen auf die Nerven. Schade, dass ihr Weg nicht aus Sand bestand, andernfalls hätte sie diesen aufgewirbelt. Eine nette kleine Taktik die etwas Verwirrung gestiftet hätte. Etwas wirklich Greifbares gab es hier nicht, wenn man von den Mülltonen absah. Einen Moment! Die Tonnen, sie liefen über. Sie brauchten auf alle Fälle einen Augenblick um in den Katakomben zu verschwinden, ohne dass ihre Verfolger mitbekamen wohin sie verduftet waren.

„Wir brauchen eine Ablenkung, damit wir hier weg können und sie nicht mitbekommen wohin wir entflohen sind. Die Mülltonnen laufen über. Eine Nette Mischung aus Schmutz und Unrat, welcher gebündelt dafür sorgen könnte, dass sie einen Augenblick nichts mehr sehen. Die Zeit sollte reichen um die Katakomben aufzusuchen. Was denkst du?“

Mara hatte ihren Kopf leicht schief gelegt und sah ihren Freund von der Seite her an. Etwas Besseres viel ihr in diesem Moment nicht ein und es war immerhin besser als gar nichts.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ in den Straßen des Distrikts vom Honey House ▫ || ▫ Vorin ▫ Arkon ▫ Mara ▫ Sinoué ▫ Shana ▫ Draugir & Atoras
 
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