Coruscant, Dilly-Bezirk in Ebene 456, im Restaurant: „Exotisch &Chaotisch“- in der Damen-Nasszelle: Ribanna und Tara
Obwohl Ribanna Tara aufgefordert hatte, ihre Haut nicht ab zu scheuern und endlich aufzuhören und sie außerdem mit etlichen Fragen bombardiert hatte, drehte sich Tara nicht einmal zu Ribanna um, sondern sah sie lediglich durch den Spiegel an, um ihr Treiben nicht beenden zu müssen. Ihre Antwort, eine Aufforderung es ihr gleich zu tun und sich sofort die Hände und das Gesicht zu waschen, beunruhigte Ribanna noch mehr. Was zum Teufel war hier los? Tara wirkte total aufgebracht und zu Tode erschrocken!
Ribanna stürmte also an das nächste Waschbecken neben Tara und schrubbte sich nun auch die Hände, Unterarme gleich mit und wusch auch das Gesicht. Es war wohl besser, ihrem Befehl, denn dies war es dem Ton nach, unbedingt Folge zu leisten. Sie verlangte dies ganz sicherlich nicht unbegründet! Ribanna sollte sich auch nicht ins Gesicht fassen! Hatte sich Ribanna ins Gesicht gefasst? Sie wusste es nicht so genau! Kalter Angstschweiß drang aus allen Poren!
“Ich denke nicht, dass ich mir ins Gesicht gefasst habe. Aber, genau weiß ich es nicht, weil man so etwas unbewusst macht! Ich werde jetzt darauf achten. Aber, angefasst habe ich niemanden! Erst recht nicht die Erkrankte! Und, nein, ich bin zu ihr gar nicht durch gekommen. Ich habe sie nicht einmal liegen sehen, so viele Leute standen vor mir!”,
erklärte Ribanna mit zittriger Stimme. Tara`s Reaktion war Furcht einflößend! Sie verängstigte Ribanna total! Dann kam von Tara ein sehr Resolutes:
"Wir gehen! Jetzt sofort!"
Ribanna folgte ihr sofort auf den Fuß! Tara bezahlte schnell. Natürlich für Ribanna mit, denn sie besaß ja kein Geld und bestellte ein Taxi! Schade, das der schöne Abend im Restaurant so abrupt und aus solch` einem Grund enden musste. Zum Glück hatte Ribanna alles Bestellte mal gekostet, aber leider nicht alles verzehrt und ausgetrunken Wie schade! Das Taxi kam schnell und schon saßen sie im Gleiter. Tara wollte unverzüglich zurück in den Tempel. Ribanna hätte gerne noch mehr heute Abend gesehen, aber verstand die Lage. Etwas traurig sah sie aus dem Gleiterfenster und bestaunte die hohen Häuser und die funkelnde Leuchtwerbung.
Tara klärte dann Ribanna kurz auf und was sie nun zu hören bekam, war nichts Gutes! Ok, sie hatte mit etwas Schlimmen jetzt gerechnet, aber das mit dem Blut aus Nase und Mund, nun, das klang erschreckend! Es steigerte die Angst! Sie erwähnte Nevis, ihre kleine Tochter und sorgte sich um sie. Tara befürchtete, die Krankheit zu ihr zu tragen oder aber selbst ganz schlimm daran zu erkranken und nicht für ihr Kind da sein zu können. Ribanna wusste dazu überhaupt nichts zu sagen. Sie konnte keine tröstenden Worte finden und fand sie auch fehl am Platz, denn Ribanna konnte kaum sagen, das das Ganze nicht so schlimm wäre, denn das war es allem Anschein nach nicht und Ribanna hatte keinen blassen Schimmer von der Medizin, aber Tara kam aus dem medizin. Bereich und war sogar Ärztin! Wenn sie sich schon derart sorgte! Das hatte wohl etwas zu heißen! Tara hoffte, im Jedi-Tempel sicher zu sein, da sie dort so gut wie alleine seien. Da könnte sie recht haben!
Tara ergriff nun ihr Data-Pad und Ribanna konnte sehen, dass ihre Hände zitterten. Auch ihre Stimme hatte zittrig und aufgeregt geklungen, fand die Padawan. Dies beunruhigte Ribanna erneut, denn es zeigte, wie schlimm die Krankheit schien! Hoffentlich hatten Ribanna und Tara sich nicht angesteckt? Unwillkürlich begann Ribanna in Gedanken zu Daja, ihrer Göttin zu beten und flehte und bat darum, sich mit Tara nichts im Restaurant weg geholt zu haben. Nebenbei bekam sie mit, dass Tara beim Lesen der neuesten Nachrichten im Holo-Net, die sie laut Taras Aussagen besser hätten vorher lesen sollen, laufend entgeistert mit dem Kopf schüttelte.
Dann reichte ihre Meisterin Ribanna das Data-Pad rüber. Jetzt begann sie sich selber so schnell wie möglich einen Überblick zu diesem leidigen Thema zu verschaffen. Bei den Ärmsten in den untersten Ebenen Coruscants hatte es die ersten Krankheitsausbrüche gegeben und breitete sich wie ein Lauffeuer immer weiter nach oben aus. Mittlerweile waren bereits Krankenhäuser überfüllt und Schulen vorsichtshalber geschlossen worden, um weitere Ansteckungen zu verhindern. Der Krankheitsverlauf war in der Regel schwer. Die Sterblichkeit war extrem hoch. Die Krankheitsursache war unbekannt. Bisher gab es keine vergleichbare Krankheit, die bekannt war. Es klang alles erschreckend. Ribanna las von Hamsterkäufen. Von geschlossenen Restaurants. Ribanna warf einen Blick zur Seite zu Tara, die hinten im Gleiter neben ihr saß. Sie war nervös und spielte an ihren Lekkus herum, die nervös zuckten.
“Das ist alles sehr erschreckend, was man hier liest. Hoffentlich haben wir genügend Nahrungsmittel auf unserem Schiff, denn wer weiß, ob es etwas im Jedi-Tempel gibt. Die Leute kaufen die Supermärkte leer und bunkern Wasser und Büchsen!? Vielleicht sollten wir uns auch noch eindecken und auch Medikamente besorgen!”,
durchbrach Ribanna das Schweigen. Zum Glück kamen sie in dem Moment auf der Landeplattform des Tempels an. Zügig lief Tara in Richtung Quartier und Ribanna musste richtig aufpassen, Schritt und ihr Tempo mit zu halten. Tara wirkte auch frustriert, dass der Abend so ein jähes schauderhaftes Ende gefunden hatte. Damit hatte ja wirklich niemand gerechnet! Hier sollte eigentlich der Bär steppen, stattdessen grassierte auf Coruscant eine Seuche! Ribanna hatte sich alles so gut vorgestellt gehabt. Hier sollte doch das Leben pulsieren und nicht darnieder liegen! Coruscant war doch die Welt der Moderne, die nie schlief, die Ribanna, wie überall beschrieben, genauso erleben wollte! Das war richtig gemein, dass dies gerade jetzt, wo sie hier her gereist waren, passieren musste! Mist, verfluchter! Daja, bitte beschütze uns! Ribanna konnte das Band zu ihrer Göttin doch noch nicht gänzlich durchschneiden.
Tara meinte nun, sie bräuchte frische Luft und scheinbar auch etwas Bewegung, denn sie schlug vor, die weite Gartenanlage des Tempels aufsuchen zu wollen, aber erst nach einer Dusche, die sie Ribanna auch dringend riet. Ribanna nickte.
“So eine Gartenanlage hat bestimmt etwas, so im Mondlicht und beim Sternenglanz!”
Ribanna musste lächeln. Die Meisten besuchten so eine Gartenanlage tagsüber, aber nachts war doch auch mal was Nettes! Warum nicht!?
“Ja, ich dusche ebenfalls, schade, dass wir nur kaltes Wasser haben und ich wechsle auch meine Kleidung. Das ist wohl besser so!”
Ribanna suchte ihr Quartier auf, entkleidete sich und steckte alles in den Wasch-Trockner, huschte unter die Dusche und biss die Zähne zusammen, als das eisig kalte Wasser über ihre Haut prasselte. Dann zog sie ihre schwarze Leggings an, zog die hellbraunen Stiefel wieder an, denn sie hatte keine anderen Schuhe und zog ein schwarzes langärmliges Shirt an, was sie vorhin gefunden hatte. Sie machte ihren Gürtel wieder um und befestigte den Blaster und das Lichtschwert so, dass je ein hellbrauner Riemen um ihre Oberschenkel geschnallt wurde.
Ribanna hatte sich beeilt, dennoch wartete Tara bereits vor ihrem Quartier.
“Du hättest ruhig herein kommen können.”
Zielgerichtet suchten Beide ohne Umschweife die Gärten auf. Die Luft war lau und mild. Es war schön hier draußen. Sie mussten sich regelrecht die Beine vertreten, um Stresshormone abbauen zu können. Sie hätten jetzt niemals ein Auge zumachen können. Ribanna war so munter wie noch nie! Ab und an leuchtete eine Solarleuchte, aber es gab auch dunkle Ecken, in denen die Bäume, Sträucher und Blumen bizzare Gebilde im Dunkeln annahmen, da die Leuchten defekt oder zerstört worden waren. Dennoch schien der Garten gepflegt zu sein. Scheinbar hatte auch den Imperialen daran gelegen, dass er seinen Glanz bewahrte, den er zu Zeiten der Jedi hatte. Es gab aber auch Ecken, die natürlicher aussahen und wo die Pflanzenwelt nur so gewuchert hatte und dennoch erschien es, zumindest im Dunkeln, als üppig und schön. Der wundervolle Garten erinnerte Ribanna an Chalacta:
“Auf Chalacta war auch alles so grün und voller duftender Blumen. Gleich hinter dem Daja-Tempel war ein wundervoller Garten.”,
sprach Ribanna ihre Gedanken laut aus und ließ ihre Meisterin somit gleich daran teilhaben. Sie liefen lange die verschlungenen Wege entlang. Der Garten erstreckte sich auf der gesamten Breitseite des Tempels und war eigentlich eher ein Park. Ab und an setzten sie sich auch mal auf eine Bank und einmal sogar ins Gras und beobachteten die Sterne. Sie erzählten sich eine ganze Menge und lernten sich besser kennen. Sie legten den Stress des Abends ab und vergaßen das leidige Thema Seuche sogar. Irgendwann warfen sie einen Blick auf die Uhr und bemerkten, dass es längst halb drei Frühmorgens war. Sie nahmen den Rückweg, genauer gesagt die kürzeste Route und steuerten einen Tempel-Eingang an.
Plötzlich lag etwas quer über dem Weg. Ribanna bekam einen Schreck. Es war schließlich dunkel und es könnte ein Tier sein, was hier lauerte oder ein Toter?!
“Tara, schau nur! Da liegt etwas?! Was ist das?”
Ribanna zeigte entsetzt mit dem Finger darauf. Das Gebilde vor ihnen, etwa fünf Meter entfernt, bewegte sich nicht. War es vielleicht nur ein voller Laubsack? Vorsichtig tastete sich Ribanna heran und leuchtete mit ihrem Lichtschwert. Wenn Gefahr drohen sollte, könnte sie es gleich, wohl oder übel, benutzen. Mit jedem Schritt, den sie näher an das dunkle Gebilde heran kam, klopfte ihr Herz heftiger.
Endlich konnte sie etwas erkennen. Dort lag ein Mensch, eine Frau! Die Kleidung kam ihr bekannt vor. Das Haar…., hah das war doch Alisah!
“Alisah! Tara, es ist Alisah! Alisah, was ist mit dir? Was machst du so alleine hier draußen?”
Ribanna stürmte hin, kniete nieder, tat das Lichtschwert weg und griff stattdessen zum Leuchtstab.
“Alisah, kannst du mich hören? Kommt das Baby etwa jetzt? Was ist passiert?”
Ratlos sah die Padawan zu ihrer Meisterin, die auch heran getreten war. Wieso war die Schwangere mitten in der Nacht alleine hier draußen? Ribanna sah Schweißperlen auf ihrer Stirn und fühlte sie.
“Sie glüht!”
Ein negativer unheimlicher Gedanke beschlich die Padawan. Die grassierende Seuche!
“Hoffentlich hat sie nicht diese Seuche! Wir sind zwar kaum mit Leuten zusammen gekommen, aber dieser Abschaum, die Leute, die wir eingesperrt haben, nun ja, die kommen garantiert aus den unteren Ebenen! Jetzt habe ich Alisah angefasst! Ich habe sie berührt! Was soll ich machen?”,
jammerte sie. Mit entsetztem Gesicht schaute Ribanna ihre Meisterin Hilfe suchend an. Waren die Verbrecher noch eingesperrt? Konnte man nach schauen, ob auch sie erkrankt waren oder hatte Wes dafür gesorgt, dass sie jemand in Gewahrsam genommen hatte und man konnte sich bei denen erkundigen? Vielleicht hatte Alisah auch etwas anderes, versuchte sie sich selbst zu beruhigen!? Was würde auch aus dem Embryo werden, wenn sie an der Seuche erkrankt wäre? Au weia, ihr Kind!?
“Sollten wir nicht besser Meister Wes kontaktieren?! Sollte es die Seuche sein, ist die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit vermutlich kurz, denn wir sind ja erst seit wenigen Stunden hier auf Coruscant! Und wir sind kontaminiert! Die gesamte Gruppe! Fass bitte mit an, wir tragen sie hinein! Es ist jetzt eh zu spät!”
Jetzt konnte nur noch Daja helfen!
Coruscant, Gartenweg, kurz vorm Eingang des Jedi-Tempels: Alisah, Tara und Ribanna