Coruscant

- Coruscant - City - Biotop - Am künstlichen See - Mit Exodus -

Ob sie jemals aufhören würde ihn zu lieben, hatte Morten in ihrer Hochzeitsnacht von ihr wissen wollen. Der Tag war längst an ihnen vorüber gezogen, ihre Freunde müde und trunken von Musik und Wein, und sie lag mit ihrem Ehemann unter einem mit Sternen bespickten Himmel. Sie konnte noch unterdrücktes Gemurmel hören, Gespräche die wie Meeresrauschen klangen und das leise Spiel einer Panflöte, die noch nicht bei Seite gelegt worden war. Im Licht des Mondes leuchteten Mortens Augen wie Saphire. Würde sie jemals aufhören ihn zu lieben? Giselle hatte sein Gesicht berührt, ihre Fingerkuppen über seinen Bart streicheln lassen. "Nur, wenn du zuerst aufhörst.", hatte sie geantwortet und er hatte gelächelt und sie geküsst und die Welt hatte ihnen gehört.

Exodus. Wie konnte mit ihm alles so anders sein? Giselle Givenchy hatte viele Männer kennen gelernt, professionell und privat. Sie war mit Männern befreundet gewesen, hatte mit ihnen gelebt und getanzt, unter ihnen gearbeitet, sie befehligt, einige begehrt und zu anderen Abstand gehalten. Sie hatte genug Erfahrung um zu wissen, dass Bewunderung und Anziehungskraft nicht unbedingt mit Gefühlen einher gehen mussten. Mit Exodus Wingston aber war es so gewesen. Am Anfang hatte er sie bewusst geködert, mit ihr geflirtet und ihr Interesse geweckt. Er war geheimnisvoll gewesen und er hatte sie zum Lachen gebracht. Er hatte ihr mit tiefsinnigen Gesprächen seine ernste Seite gezeigt und sie hatte im Stillen nicht nur seine Autorität bewundert sondern auch seine Fitness, die einen Mann, der für eine Frau sorgen wollte, ausmachte. Giselle hatte sich verliebt, wider besseres Wissen, denn dieser Mann war nicht Morten gewesen, der sie zurück geliebt hatte und mit dem anfangs alles so einfach gewesen war. Dieser Mann - Exodus - hatte nur mit ihr gespielt, bis heute. Seine Worte waren ein Befreiungsschlag. Wie lang hatte Giselle darauf gewartet? Er liebte sie. Das zumindest sagte er. Wenn sie jetzt nur gewusst hätte, wie viel davon Wahrheit war.


"Du liebst mich?"

Es war zu spät, um Gelassenheit vorzutäuschen. Giselle konnte den Blick nicht von Exodus abwenden. Gefühle rangen mit rationalen Gedanken um die Oberhand. So vieles war in den letzten Wochen zwischen ihnen geschehen und nichts davon ließ sich jemals rückgängig machen. Aber wenn er sie liebte...

"Wann...ich meine, wieso?"

Unvollständige Sätze verließen ihren Mund, während sie erfolglos um Fassung rang. Wenn er sie liebte, war dann nicht alles andere egal? Wie durch den Bogen der Zeit verlangsamt, berührte ihre rechte Hand ihren Bauch. Es hätte eine Geste wie jede andere sein können und war doch so viel mehr. Giselle trug sein Kind in sich. Leise Tränen rannen ungehindert ihre Wangen hinunter, dankbar, glücklich und doch auch ein bisschen hilflos. Konnte sie ihren Gefühlen nachgehen, nach allem was sie durchgemacht hatte? An wen dachte sie, wenn sie es täte? An sich, an ihr Kind, an Exodus? Und an wen nicht? Ihre Lüge zog weite Kreise.

"Nimm meine Hand."

Sagte sie und spürte, wie sich seine warmen Finger um die ihren schlossen. Es war keine elektrisierende Berührung, nichts das sie aufseufzen ließ, oder ihn verführt hätte, doch es war das, was Exodus gesagt hatte, das er sich wünschte: ihre Hand zu halten und bei ihr zu sein. Egal wo. Nichts hatte sich jemals richtiger angefühlt als das. Giselle sah ihn direkt an, sah in seine Augen, die ihr plötzlich wieder eine Zukunft boten. In seinem Blick konnte sie sich verlieren. Und wenn sie für den Rest ihres Lebens niemand anderen mehr sehen würde als ihn, es würde ihr genügen.

"Ich wollte nie mehr als das."

Inzwischen weinte sie fast hemmungslos und konnte auch nicht verhindern, dass ihre Stimme zitterte. Zwischen all den Dingen von denen sie träumte und die Exodus plötzlich bereit schien, ihr zu geben, lauerten Sünden. Sünden, die Giselle in Verzweiflung begangen hatte und von deren Existenz er noch nichts wusste. Sie hatte ihre Pläne gemacht, ohne ihn. Hinter Exodus' Rücken wartete Alderaan auf sie, ihr neues altes Leben, auf das sie sich freute, Freunde die sie wieder sehen würde... und Morten. Und dennoch schmolz der letzte Rest ihres inneren Widerstandes unter der Wärme seiner Berührung dahin, wie unter der Hitze der glühenden Sonne Fresias.

"Ich wollte immer nur, dass du mich so liebst, wie ich dich liebe."

Mit bebenden Lippen zog sich Giselle näher an Exodus heran. Sie kannten sich so gut und dennoch schmeckte dieser Kuss, als wäre es das erste Mal.


Sie lagen in der Wiese, Morten und sie, eingerahmt von hohen Gräsern, die sie vor neugierigen Blicken schützten. Sie lagen unter einer bunten, mehrfach geflickten Decke auf der Rückbank eines Transportgleiters, saßen zusammen auf dem Dach eines halb eingestürzten Hauses und im Staub des Straßenrandes. Gemeinsam starrten sie in die Flammen des Lagerfeuers, zu zweit eingewickelt in ein weites Cape. Morten kraulte
eine seiner Manka-Katzen hinter den Ohren, Giselle tanzte Pirouetten um einen Teich im Wald. Sie sah ihn als gefeierten Dompteur in der Manege, wenn das Publikum vor Spannung den Atem anhielt und seine private Seite, wenn sie ihn ganz für sich hatte und die Zeit still stand. Ihre Trennung lag Jahre zurück. Damals waren sie beide verletzt und enttäuscht gewesen und hatten sich doch noch immer geliebt. Giselle wusste nicht, ob sich Mortens Gefühle im Laufe der Zeit verändert hatten. Es musste so sein. Sie hatte ihn seit Jahren nicht gesehen. "Morten Rueskid, ich habe mein Versprechen gebrochen.", dachte sie stumm, als ihr die Essenz ihrer Gedanken in diesem Moment bewusst wurde: was auch immer er noch für sie empfand oder einst für sie empfunden hatte, Giselle hatte aufgehört ihn zu lieben. Es gab nur noch Exodus.


- Coruscant - City - Biotop - Am künstlichen See - Mit Exodus -
 
Coruscant, Jedi-Tempel - Meditationsgarten - Alisah, Ribanna, Tara, Keeda und Wes

Es wurde zunehmend klar, dass Alisah nicht nur an Schwangerschaftsbeschwerden litt, sondern sich wirklich etwas zugezogen hatte – nur was? Während Tara den Puls der Jedi-Rückkehrerin maß und diesen und jenen Handgriff an ihr machte, fragte Wes sich, was es mit dieser mysteriösen Seuche auf sich hatte. Bisher kannte er nicht mehr als Gerüchte, und die schienen in seinen Augen keinen großen Sinn zu machen, sofern sie sich nicht gerade widersprachen. Ob Wahnvorstellungen wohl dazugehörten? Oder Visionen? Denn die frühere Sith begann komische Dinge zu reden, die keinen Sinn ergaben, und riss sich von Taras Griff los, nur im nächsten Moment wieder zusammenzusacken und nicht ansprechbar zu sein.

»Alisah

Versuchte Wes sein Glück, widerstand aber dem Impuls sie zu schütteln oder dergleichen, denn er wollte Tara nicht in die Quere kommen. Schließlich war die Togruta hier die Ärztin, also die Frau vom Fach. Nach einigen langen, sorgenvollen Augenblicken regte sich Alisah auch wieder und klagte über Schwindel und Fieber. Sie versuchte sogar aufzustehen. Der Versuch scheiterte, und sie wurde dafür auch prompt von Ribanna gerügt – nein, definitiv keine Erkältung, sondern etwas ernsteres. Wes schüttelte ratlos den Kopf.

Nun kam auch bereits Radan angerannt, der sichtlich keine Zeit verloren hatte und sich sofort nach dem Zustand seiner Frau erkundigte, woraufhin Ribanna prompt Auskunft gab.


»An die Plünderer dachte ich auch bereits. Alisah sprach davon, nicht zurückgehen zu wollen, dass ›sie‹ sie nicht bekämen. Ich habe zwar ein Aufwallen der Macht in ihr gespürt, kann aber nicht sagen, ob dies eine Vision war oder eher ein Fiebertraum,«

Ergänzte der Jedi-Rat sofort. So oder so war es nicht gut, sie hier im Gras liegen zu lassen und wenn der Zustand draußen so schlimm war, wie von Tara und Ribanna berichtet, war ein Krankenhaus der letzte Ort, wo sie Alisah hinbringen wollten – so dass sie sich die mysteriöse Seuche womöglich noch holte, wenn sie sie nicht bereits hatte. Also trugen Radan und Wes sie in die medizinische Abteilung, die ihren Namen natürlich nicht mehr verdiente, aber wenigstens gab es dort Betten – ein paar Reste an Arzneimitteln auch, aber die waren wohl kaum mehr der Rede wert.

»Ich bezweifle, dass noch viel von dem Zeug verwendbar ist. In den Schiffsvorräten könntest du dich meinetwegen gerne bedienen, das Zeug ist noch haltbar, oder was sagst du Tara? Macht es Sinn? Wenn, dann solltest du aber keinesfalls alleine gehen, Ribanna,«


Erklärte Wes vorsichtig im Hinblick auf Tara und ihrer Entscheidung und sah zum Schluss Radan an. Es täte ihm sicherlich besser, wenn er etwas konkretes tun konnte und nicht nur Tara machtlos bei der Arbeit zusehen konnte.

»Falls die Symptome zu dieser ominösen Seuche passen, sollten wir zudem auf jeden Fall nach den eingesperrten Plünderen sehen.«


Coruscant, Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Radan, Alisah, Ribanna, Tara und Wes
 
Coruscant, Jedi-Tempel - Meditationsgarten - Alisah, Ribanna, Tara, Keeda und Wes


Wes kam schneller als erwartet zu ihnen. Trotz der knappen Wegbeschreibung hatte er sie scheinbar durch die Macht gespürt und somit gefunden. Sofort übernahm Ribanna das Wort und erklärte knapp die Sachlage.

Tara untersuchte währenddessen Alisah weiter und lauschte den Ideen von Wes und Ribanna.



„Wir sollten tun was wir können. Wenn dein Machtmut sie etwas stärkt, dann ist das nur von Vorteil!“


Meinte Tara knapp, während Alisah scheinbar Fieberträume hatte.


„Pschhh, alles wird gut. Wir bringen dich in den Krankenflügel.“


Meinte Tara mit leiser, beruhigender Stimme. Radan kam noch besorgt hinzu und wieder war es Ribanna die alles aufgeregt erzählte. Sie alle brachten die junge, schwangere Frau in die Krankenstation des Tempels, welche leider noch dürftiger ausfiel, als befürchtet. Sofort machte sich die Togruta ans Werk die junge Frau mit Gerätschaften zu untersuchen.


„Bringt mir bitte kochendes Wasser. Ich finde kein Desinfektionsmittel.“


Orderte Tara knapp an und versuchte einige der Untersuchungsgeräte zum Laufen zu bringen. Darunter ein Körperscanner.


„Sie hat fast 41 Grad Fieber, aber sonst kann ich nichts Organisches feststellen. Es muss wirklich ein Virus sein. Das Baby kommt auch nicht und das Fruchtwasser ist auch in Ordnung. Es ist auch keine Blutvergiftung.“


Meinte Tara, nachdem sie von Alisah auch eine Blutprobe entnommen hatte und mit Hilfe eines Computers scannen ließ.


Der Computer zeigt an, dass sie einen sehr hohen Entzündungswert hat. Aber durch was…und welche Viren, scheint dem Computer unbekannt. Aber wenn es sich wirklich um den neuen Virus handelt, dann wird die Datenbank ohnehin veraltet sein.“


Gab Tara zu Bedenken.


Ribanna? Hol bitte aus unserem Schiff Schmerzmittel, Fiebersenkmittel und Entzündungshemmende Mittel und ich werde dir auch noch paar andere Sachen aufschreiben zur Stärkung des Immunsystems und des Körpers. Warte, ich schreibe dir die Namen der Medikamente genau auf, welche auch für Schwangere geeignet sind. Wenn wir sie nicht an Board haben, besuche eine Apotheke in den oberen Bezirken. Niemals in den Unteren, wegen der Ansteckungsgefahr. Und wir brauchen Desinfektionsmittel, Utensilien für Infusionen…naja und vielleicht kannst du herausfinden, ob die Apotheken bereits wissen wie die Krankheit heißt und was dagegen hilft oder bereits ein Impfstoff auf dem Markt ist. Ansonsten besuche die Krankenhäuser der oberen Ebenen und trage bitte stets Mundschutz und trage Medizinische Handschuhe, wenn du etwas anfasst.“

Erklärte Tara und gab ihr gleich eine Packung und den Mundschutz.


„Es ist riskant sich so nah bei den Infizierten zu bewegen, aber wir haben keine Zeit.“


Meinte Tara und tastete mit ihrem behandschuhten Händen den Bauch von Alisah ab und sah sich die Werte des Babys auf dem Monitor an, wo man den Herzschlag des Kindes hören konnte.


„Dem Kind geht es soweit gut, aber es ist sehr gestresst. Alisah? Hörst du mich? Wir bekommen dich wieder hin und deinem Kind geht es gut, aber du musst dich etwas beruhigen, weil sich dein Kind sonst mit aufregt. Alles wird gut. Ich bin gelernte Ärztin und Ribanna holt Medikamente für dich.“


Meinte Tara mit beruhigender Stimme und nahm Wes dann ein Stückchen beiseite.


„Versuch es mit dem Machtmut. Sie ist bereits jetzt schon sehr geschwächt. Das ist erschreckend nach so kurzer Zeit. Vorhin hat sie sich doch noch gut gefühlt… . Ribanna und ich waren doch in einem Restaurant in den oberen Bezirken essen und da ist auch eine Frau einfach so aus dem Nichts zusammengeklappt und ich habe so einiges beunruhigendes gehört. Wir müssen vorsichtig sein. Pass auf wo du dir mit deiner Hand hin fasst. Vor allem nicht ins Gesicht! Am besten du trägst auch einen Mundschutz…so doof wie es auch aussieht. Es ist zu unserer Sicherheit und auch für die Sicherheit von Nevis.


Erklärte sie leise und besorgt Wes und sah dann wieder zu Alisah rüber und zog ihr dann behutsam die Schuhe aus.


„Einen Medidroiden scheint es hier nicht mehr zu geben. Aber das wundert mich nicht. Zum Thema Banditen: Ich schlage vor, dass wir keinen direkten Kontakt mehr zu ihnen haben. Vielleicht können wir über einen Computer einige Sicherheitskameras aktivieren und damit sehen wie es ihnen geht und dann die Polizei oder einen Krankentransport bestellen. Ich will da nicht noch mal runter und ich rate das auch niemanden von uns. Verstanden?“


Fragte Tara ernst und machte Alisah ein paar kalte Wadenwickel und legte ihr auch ein kühles Tuch auf die Stirn.


Hier, trink was, Alisah. Das ist wichtig für das Kind und für dich bei deinem Fieber.“


Meinte die Togruta ruhig und hielt ihr ein Glas kaltes Wasser hin.


Coruscant, Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Radan, Alisah, Ribanna, Tara und Wes
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Medi- Station: Wes, Tara, Ribanna, Radan und schwer erkrankte schwangere Alisah


Besorgt betrachtete Ribanna den Zustand der Medi-Station. Obwohl im “Tempel der Vier Elemente” alles klein gewesen war, war aber alles fein, sprich` in gutem Zustand gewesen, wovon man hier nicht sprechen konnte. Geräte waren defekt, nicht aufgeladen oder nicht gewartet, Medi-Droiden nicht vorhanden und Medikamente abgelaufen, verbraucht und gestohlen worden. Nicht einmal Bacta, in keiner Darreichungsform, war vorhanden! Es war alles dürftig! Tara würde nicht viel besehen können! Daher machte Ribanna Wes einen Vorschlag, wie auch schon Tara vorhin im Garten, da sie dies hier schon geahnt hatte und dafür musste man nicht wahrsagen können, denn es war an fünf Fingern ab zu zählen gewesen. Beide befanden den Vorschlag für gut! Meister Wes meinte, sie sollte zuerst zum Schiff gehen, aber keinesfalls alleine. Meister Radan sollte sie begleiten. Zur Ablenkung! Außerdem war er bestimmt froher, wenn er auch irgendwie helfen könnte und nicht untätig zusehen musste, wie Andere seiner Frau Alisah versuchten, zu helfen. Ribanna sah, wie er zum Com-Gerät griff und vermutlich seinem Schüler Rick Bescheid gab. Währendessen fluchte Tara, dass es nicht einmal Desinfektionsmittel gäbe und verlangte behelfweise nach heißem Wasser. Ribanna fand hier im Medi-Trakt eine Teeküche und setzte rasch einen großen Topf auf, machte noch zwei Wasserkocher voll und entnahm dem Automaten abgekochtes Wasser und brachte dies schon mal umgehend in einer Schüssel zu Tara.

“Da ich nicht weiß, wie viel Wasser du noch brauchen wirst, habe ich nebenan jede Menge aufgesetzt. Ihr solltet es nicht vergessen und dann mal nachschauen gehen! In der Teeküche, hier, auf der Krankenstation! Hier ist schon mal eine Schüssel voll!”

Danach brachte sie ihr emsig noch eine Schüssel mit kaltem Wasser und machte der Kranken Wadenwickel und tupfte mit einem nasses kühlen Tuch die glühend heiße Stirn ab. Es gab nicht einmal fiebersenkende Mittel und sicherlich war es gut, wenn man mit diesen einfachen Mitteln versuchte, das Fieber zu senken. Die ehemalige Tempeltänzerin kannte dies von ihrer Mutter. Ribanna durchforstete auch noch etliche Schränke und brachte Tara frische Handtücher und Laken. Das junge Mädchen konnte sich nicht vorstellen, dass das hohe Fieber gut für das ungeborene Kind war und rechnete mit dem Schlimmsten, auch wenn es jetzt noch gut aussah.
Dabei sagte sie beiläufig zu Radan, ohne ihre Tätigkeit zu unterbrechen:


Meister Radan, bitte lass`dir von Meister Wes den Code fürs Schiff geben, damit wir es betreten können!”,

Wie sollten sie sonst an Bord kommen? Tara machte ihre Untersuchungen, brachte so manches Gerät nebenbei in Gang und gab der Kranken zu trinken. Dann besah Tara nochmal die dürftige Auswahl an Medikamenten und stellte eine Liste zusammen. Sie wies Ribanna an, den Mundschutz, den sie für sie hatte, zu tragen und gab ihr auch Handschuhe. Ribanna machte den Mundschutz um, aber zog ihn runter und nun baumelte er um ihren Hals. Bei Bedarf würde sie ihn zügig vor Mund und Nase ziehen können. Sie erhielt auch Einmal-Handschuhe.

Meisterin Li, ich werde alles tun, was ich kann. Ich verspreche dir, vorsichtig zu sein!”

Ribanna brachte auch Radan Mundschutz und Handschuhe und auch einmal Beides für seinen Padawan Rick, der ihn vielleicht begleiten würde. Sie fragte nicht danach.

"Hier, wir werden es unterwegs brauchen! Nimm!"

Ribanna ergriff stattdessen eilig ihr Com-Gerät, denn Zeit war hier Mangelware, um ein Taxi zu ordern, doch da sagte man ihr, dass kaum noch Taxifahrer bereit wären, ihren Dienst zu verrichten und ein Taxi vermutlich erst in fünf Stunden kommen könnte, so lang wäre bereits die Warteschlange. Auch ihr Hinweis, dass sie aus dem Jedi-Tempel anriefe und jemand schwer erkrankt sei, half nicht. Sie bekam nur zu hören:


“Schätzchen, fast jeder sagt mir, dass jemand krank und es wichtig sei! In fünf Stunden oder gar nicht!”

Das Mädchen hasste es, wenn man so mit ihr sprach, verkniff sich aber jeglichen Kommentar. Ribanna ging zu Radan:

“Ein Taxi können wir zum Raumhafen vergessen. Aber, sicherlich gibt es Fahrzeuge im Tempel. Wir sollten in der Tiefgarage nachschauen, ob ein Gleiter einsatzbereit und fahrtüchtig ist. Ich kann übrigens nicht fahren und habe erst recht keinen Gleiterführerschein. Frauen durften auf Chalacta nicht hinters Steuer!”,


und sie wandte sich an alle Anderen:

“Tschüss, und bleibt bzw. werde schön gesund!”

Sie warf allen lächelnd einen flüchtigen Blick zu, nur auf Alisah ruhte ihr Blick einen Funken länger, da man ja nie wissen konnte:

“Halte durch, Alisah!!”,

und dann schob sie den miesen Gedanken sofort weg und angespornt, damit dieser Gedanke nicht eintreten würde, flitzte sie hinaus, suchte einen Lageplan und sah nach, wo hier im Tempel die Tiefgarage lag. Schließlich war der Jedi-Tempel zum Verlaufen groß! Dann eilte sie neben Radan zur Tiefgarage.

“Zur Not müssen wir mit den Öffentlichen fahren! Wir dürfen dann nur nicht unseren Mundschutz vergessen! Ich hoffe, dass die Shuttle-Schwebe-Bahnen noch fahren?!”,

und sie drückte einen Fahrstuhlknopf, auf dem das Symbol für Tiefgarage stand. Sie überkam ein Anflug von Stolz, auf diesen Einsatz auf diesem fremden Planeten geschickt worden zu sein. Außerdem fühlte es sich gut an, etwas für Alisah tun zu können, die sie sehr mochte. Sie sollten also die unteren Ebenen meiden. Tara hatte extra nochmal darauf hingewiesen gehabt.


Coruscant, Jedi-Tempel- Fahrstuhl: auf dem Weg in die Tiefgarage: Radan, Ribanna, Rick?
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Medi- Station: Wes, Tara, Ribanna, Radan und schwer erkrankte schwangere Alisah

Alisah wirkte so Hilflos. So verletzlich in diesen Moment. Radan war Wes dankbar. Hinsichtlich ihrer ersten schwierigkeiten kümmerte er sich sehr gut darum das es ihr bald wieder besser gehen würde. Dennoch wünschte sich Radan er hätte mehr tun können. Mehr als er grade tat. Er half Alisah auf ein bett zu tragen in eine Krankenstation die es nur den namen nach war. Kurz schloss Radan die Augen. Sicher sie hatten keine Zeit. Er hatte einen Auftrag Ribanna zu begleiten und er würde sich auf diese Aufgabe stürtzen. Kurz stuppste er Alisahs Bewusstsein mit dem eigenen an. Versuchte sie fühlen zu lassen das er für sie und das Kind da war, das er alles tun würde um sie zu retten bevor er Ribanna zur Tür folgte.

"Danke Wes"

Brachte er hervor und ließ sich einen Mundschutz geben. Er zog seine Komm raus bevor Ribanna sprach und tippte eine Nachricht für Rick.

Radan Salan Tulon an RIck Freedom
Piorität hoch


Hallo Rick es ist zeit zum Aufstehen. Es hat einen Notfall gegeben. Komm ins Fahrzeugdepot des Tempels. Beeil dich Ribanna und ich warten da auf dich oh und bring mir mein Lichtschwert aus meinen Quartier mit und den Blaster. Du findest beides im Schrank neben dem Bett. Wir warten auf dich

Radan

Vor wenig Stunden hatte er noch darüber nachgedacht sein Schwert für immer abzulegen nun war ihm klar das er es nicht konnte. Er konnte das Schwert nicht ablegen weil sie es vielleicht brauchen würden. Rick konnte er zwar das Schwert noch nicht anvertrauen aber jedes Kind konnte einen Blaster bedienen wen es darauf ankam. Er hoffte das es nicht der Fall war.

"Ich habe meine Gleiterlizenz in meinem Zimmer gelassen aber ich kann es fliegen. Wir sollten weitesgehend auf die Öffentlichen Verkehrsmittel verzichten. Wir fallen schon ohne Mundschutz auf und vielleicht haben diese Ominösen Plünderer verbündete den wir lieber aus dem Weg gehen sollten"

sagte Radan gelassen als sich die Fahrstuhltür bereits wieder öffnete und Radan runzelte die Stirn. Das Fahrzeugdepot hatte seine besten Tage auch bereits hinter sich. Viele der Gleiter waren nicht mehr Flugfähig. Die meisten musste er nichtmal eingehend untersuchen um das Festzustellen. Einer mit Roter Makierung schien auf jedenfall noch zu fliegen. Er würde die Strecke bis zum Raumhafen vermutlich meistern. Solange man nicht auf sie Schoss. Radan hatte keine Zeit den Code für die einzelnen Gleiter herauszusuchen. Wie viele der Fahrzeuge des Tempels gab es einen Code um den Motor zu starten. Eine Diebstahlsicherung aber eine leichte. Radan mühte sich nicht mit dieser Sicherung ab. Er schloss den Gleiter einfach durch. Der Motor startete. Es fehlte nur noch Rick. Er hoffte das der Junge sich beeilen würde. Er hatte ein ganz mieses Gefühl. Eines dieser Gefühle das ihn sagte das sie in Gefahr geraten konnten wenn sie nicht aufpassten. Einer dieser kleinen Unachtsamkeiten. Er sah an sich herunter. Seine Kleidung war durchgelegen. Man sah das er darin geschlafen hatte. Zumindest roch sie nicht. In jedemfall sah er nicht wie ein Jedi aus. Was vielleicht vom Vorteil war. Mit dem Bartansatzt sah er eher wie ein Verarmter Bürger aus. Niemand würde erwarten das er Jedi Kräfte besaß. Allein diese Überraschung würde in einem kritischen Moment dafür sorgen das sie einen Kampf entging.

Coruscant, Jedi-Tempel, Medi- Station: Wes, Tara, Ribanna, Radan und schwer erkrankte schwangere Alisah
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Turm des Hohen Rates - Quatiere - allein im eigenen Quatier

Rick hatte sich ein Quatier für sich genommen und hatte eigentlich vor zu schlafen. Lange lag er jedoch nur da und starrte die Decke an. Schließlich packe ihn dann doch der Schlaf, war das alles in letzter Zeit doch sehr erschöpfend gewesen.

Am Anfang war es ein traumloser Schlaf. Dann jedoch sah er Bilder aus der Vergangenheit, sein Vater. Nach und nach veränderten sich jedoch die Bilder, sein Vater verschwand und statt seinem Haus wo er einst lebte sah er den Jedi Tempel. Er schritt die Gänge entlang und hörte dann jemanden seinen Namen Rufen. Suchend sah er sich um und erblickte Radan, zu welchen er eillte

"Meister!"

rief er erfreut, erblickte dann auch Alisah neben ihm. Er lief weiter, jedoch hatte er nicht das Gefühl näher zu kommen. Dann blieb er stehen und erblickte eine dunkle Gestalt hinter den beiden

"Meister! Vorsicht!"

rief er und sah nur noch wie beide von roten Lichtschwertern getötet wurden. Erschrocken suchte Rick nach seinen Blaster, fand ihn jedoch nicht. Dann sah er wie die Gestalt in dem schwarzen Gewand auf ihn zukam. Jäh näher sie kam, umso mehr wich Rick zurück. Schließlich zog die Gestalt die Kapuze zurück und Rick erblickte seinen Onkel.

"Du denkst du bist sicher und glücklich? Ich werde dir auch dieses Glück nehmen."

sagte er und Rick sah an Adrian vorbei zu Radan und Alisah. Dann weckte ihn jedoch ein lautes Geräusch und er setzte sich ruckartig auf. Tastend suchte er das Gerät und schaltete erst mal den Signalton aus, während er mit einer Hand seinen Kopf stützte. Dabei fühlte er auch wie nass geschwitzt er war.

//Nur ein Traum.....es war nur ein Traum....//

dachte er und sah seine Hand an, welche leicht zitterte. Dann sah er zu seinen Komm und las die Nachricht.

"Meister Radan.....Notfalll?"


las er laut mit und schluckte schwer. Schnell zog er sich seine Schuhe an und sprang auf die Beine, musste an seinen Traum denken.

//Oh nein, bitte nicht.//

dachte er nur noch und tat dann worum Radan ihn gebeten hatte. Schnell war er in Radans Quatier geeilt, nahm das Schwert und den Blaster und rannte dann durch die Gänge. Obwohl er sich hier so gut wie gar nicht auskannte, hatte er das Gefühl den richtigen Weg zu nehmen. Schließlich erreichte er den Fahrzeugdepot und fand auch schnell Radan und Ribanna.

"Meister, da bin ich...."

keuchte er erschöpft und musste er mal Luft sammeln, dies schob er jedoch zur Seite und sah Radan an. In dem Blick des Jungen war Angst, Trauer und Zweifel zu sehen. Er schien zu ahnen um wen es bei dem Notfall ging. Während er den Blaster sich wieder in die Tasche gesteckt hatte, hielt er in einer Hand noch Radans Lichtschwert, jedoch so das man es nicht sofort sah.

"Meister....was ist passiert...?"

fragte er dann.


Coruscant, Jedi-Tempel, Fahrzeugdepot mit Radan und Ribanna
 
Coruscant, Jedi-Tempel-Tiefgarage: Radan, Ribanna


Rick traf mit ihnen in der Tiefgarage zusammen und brachte das Lichtschwert von seinem Meister mit. Ribanna fühlte nochmal, ob ihres an Ort und Stelle war. Es war zwar nur ein Trainingslichtschwert und doch war es mehr als ein Schlagstock. Auch ihr Blaster steckte fest in ihrem Oberschenkelholster bzw. Blasterhalfter. Sie konnte sich vorstellen, dass man es zum Schutz gebrauchen könnte, auch wenn sie es nicht hoffte. Schließlich gab es Tumulte bei Plünderungen. Das hatte sie selbst gelesen.

Radan wählte ein Fahrzeug aus. Er konnte einen Gleiter führen, auch wenn er die Lizenz nicht dabei hatte. Doch man würde doch wohl nicht gleich kontrolliert werden, oder? Ribanna nahm neben Radan vorne auf dem Beifahrersitz Platz. Radan schloss den Gleiter glattweg kurz.

Sie düsten los. Radan war ein guter sicherer Gleiterführer. Ihr Ziel war der Raumhafen. Es gab keinen Größeren in der gesamten Galaxis. Captain Washburne hatte die Jedi-Truppe auf der Landeplattform des Jedi-Tempels nur abgesetzt, hatte das Schiff dann aber zum Raumhafen geflogen und parkte es hier. Wer konnte das mit dem Virus auch ahnen?!

Es war gegen 6 Uhr morgens und der Stadtplanet erwachte, obwohl das Leben hier nie richtig stillstand und schlief. Dennoch war hier Berufsverkehr! Sie hatten keinen Vergleich, wie es vorm Ausbruch der Seuche ausgesehen hatte, dennoch war unglaublich viel los! Allerdings bewegten sie sich nicht in den unteren Ebenen vorwärts. Schon möglich, dass es dort längst ganz anders aussah und alles zum Erliegen gekommen war. Zügig gelangten sie zum Raumhafen. Überall Stau`s an allen Zufahrten. Viele Leute wollten den Planeten scheinbar vor der Krankheit flüchtend verlassen.


“Wir sollten aussteigen! Da sind wir zu Fuß schneller!”

Sie ließen das Auto einfach stehen, denn die Zeit rannte und sie waren seit Minuten keinen Meter vorwärts gekommen! Leute von der Armee versuchten das Chaos in Grenzen zu halten. Es gab eine Sperre. Es wurde gedrängelt! Man musste beieinander bleiben, was nicht einfach war! So ein Gedränge! Das war wegen der Ansteckungsgefahr nicht gut! Radan sagte irgendwas zu ihnen und sie konnten durch. Ribanna hatte längst ihren Mundschutz hoch gezogen. Hier trafen Menschen verschiedenster Bevölkerungsschichten aufeinander, also auch aus den untersten Ebenen! Im Raumhafen mussten sie doch noch einmal einen Shuttle besteigen, da der Weg zum Schiff zu weit war.

Das Zubringershuttle war krachend voll. Ribanna begann sofort zu schwitzen. Es war eher aus Angst und wegen Unwohlsein, als wegen Wärme oder Hitze. Sie versuchte Keinem zu nahe zu kommen und drängte sich nahe an Rick und Radan, was sie dann auch wieder unpassend fand und beschämt zu Boden blickte. Schießlich kam sie aus einem Tempel! Ribanna hatte sich ihre Handschuhe hektisch übergestreift, da sie sich irgendwo festhalten musste, denn es gab nur noch Stehplätze. In den einen Handschuh war sie vor lauter Hektik nicht in die Finger rein gekommen und hing irgendwie so drin und die Finger des Handschuhs hingen leer hinunter und in dem Anderen steckte sie mit Zeige-und Mittelfinger in einem Handschuhfinger gemeinsam drinnen. Ganz toll! Sie wäre froh, wenn sie bald aussteigen könnten. Das Shuttle brachte sie an unglaublich langen Warteschlangen vor den Passagierraumschiffen vorbei. Medi-Droiden machten bei jedem Passagier, ehe er einsteigen durfte, eine Messung der Körpertemperatur und rasch einen Körperscan und eine Analyse des Blutes. Dies hatte Ribanna gestern Abend im Gleitertaxi im Holonet gelesen. Unglaubliche Szenen spielten sich daher davor ab. Ribanna konnte sehen, wie eine Frau, die hinten in der Warteschlange stand, zusammen brach. Möglicherweise war der Grund der Virus, doch es gab noch viele andere Möglichkeiten dafür.

Endlich hielt das Shuttle vor ihrer Haltebucht. Sie liefen zügig zu ihrem Schiff, Radan öffnete es und sie stürmten hinein. Es war unbemannt, sprich der Captain hatte frei. Die Frage war, wo hier überhaupt die Medikamente gelagert waren!? Da das Schiff sehr luxuriös ausgestattet war, gab es auch eine medizin. Abteilung. Ribanna stürzte dorthin und suchte nach einem Rucksack und arbeitete die Liste ab. Das Zusammentragen der Medikamente dauerte einen ganze Weile. Leider, war nicht alles auf dem Zettel enthalten. Ribanna schaltete auch kurz das Holonet an und las die neuesten Meldungen. Man arbeitete fieberhaft an der Erforschung der Krankheitsursache, war sich immer sicherer, dass es sich um einen neuartigen Virus handeln musste und arbeiteten an einem Impfstoff. Besonders ein spezielles Krankenhaus in den mittleren Ebenen tat sich hervor. Ribanna lief zu Meister Tulon:


“Vielleicht sollten wir dieses Krankenhaus aufsuchen. Sie werden die Ersten sein, die wissen, welches Gegenmittel hilft. Mit unseren Medikamenten, die wir haben, würde man nur herum doktern. Was meinst du? Bacta, sonst Allheilmittel, soll dagegen wohl nicht besonders zuverlässig helfen!”


Coruscant, Raumhafen, auf der Serenity: Radan, Rick und Ribanna
 
Orbit von Coruscant ~ an Bord der Sekitari ~ mit Mas & Qienn

Der restliche Verlauf des Hyperraumsprungs nach Coruscant verlief relativ ereignislos. Trotz des nur kurzen Gesprächs mit Lieutenant Durval, kreisten Neis Gedanken um die von dem Angestellten des Geheimdienstes beschriebene Situation auf Coruscant.

Etwas verträumt schaute die Jedi durch das Fenster im Cockpit zu dem letzten von der Integrity gestarteten Transporter. Zunächst waren die Hilfstruppen auf die Planetenoberfläche gebracht worden. Soweit Nei das beurteilen konnte, war jeder der aus allen Schichten der republikanischen Bevölkerung rekrutierten Helfer hoch motiviert. Nun, nach fast einem ganzen Tag, waren auch die Transporter mit den Hilfsgütern, welche hauptsächlich aus medizinischem Equipment und Lebensmittel bestanden - die wiederrum fast ausschließlich in Puderform vorhanden waren - gestartet. Der von der Sekitari begleitete Transporter war, wie die Jedi auch, auf dem direkten Weg zum Tempel, unweit des ehemaligen Regierungsviertels.


Der Temepl der Jedi wurde seinem Ruf zumindest insofern gerecht, als dass er bereits deutlich zu erkennen war, nachdem die Sekitari die dichte über der Stadt stehende Wolkendecke durchbrach. Die beeindruckende Größe wurde jedoch zusehends von der grauen und teilweise sehr heruntergekommenen Fassade überschattet. An einigen Stellen konnte man noch die Spuren von Kämpfen erkennen. Es fiel Nei schwer sich vorzustellen, dass dies noch Überbleibsel der Eroberung Coruscants durch das Imperium sein könnten, doch wahrscheinlich war es so. An anderen Stellen hatte ganz klar die Witterung gearbeitet. Insgesamt konnte man den Glanz vergangener Zeiten zwar erahnen, aber bis der Tempel als ein Signal der Jedi an die Welt, für Hoffnung, Frieden und Gleichgewicht neu erstrahlte, würde wohl noch viel passieren müssen.

Bereits kurz vor der Landung in dem tempeleigenem Hangar, sah man ein reges Treiben an den offen liegenden Stellen des im Ganzen pyramidenförmigen Gebäudes.

"Was wohl Meister Solo dazu sagen würde...?"


fragte Nei leise, mehr zu sich selbst als in die Runde. Die Ruusanerin erinnerte sich an das einzige, etwas längere Gespräch, das sie mit dem Jedi Rat geführt hatte. Er hatte verbittert gewirkt, als sie über Coruscant gesprochen hatten. Abgesehen von ihrer eigenen Meisterin Sarid Horn, war Anakin Solo der einzige ihr halbwegs bekannte Jedi, von dem Nei wusste, das er bei der Eroberung des Jedi Tempels durch die Sith und das Imperium hier gewesen war.

Jedi Tempel ~ Hangar, an Bord der Sekitari ~ mit Mas & Qienn
 
Coruscant, Jedi-Tempel - Meditationsgarten - mit Ribanna, Tara, Keeda und Wes

Wie in Watte gepackt fühlte Alisah sich. Doch war es kein angenehmes Gefühl, ihr war so heiß, sie konnte ihre Umgebung nur verschwommen wahr nehmen und auch die Stimmen um sie herum drangen nur gedämpft zu ihr vor. Allein die Gewissheit, dass es Freunde waren, die sie umgaben, beruhigte Alisah etwas.
„Pschhh, alles wird gut...."...Tara...schwebte sie jetzt, der Kontakt zu dem kühlen Gras war jedenfalls fort und... war das ihr Name?...Wes?... Jemand trug sie ... Radan?

Radan!

Hauchte sie, wusste aber nicht ob er sie gehört hatte und dann war wieder kurz Dunkelheit um sie herum. Eine Berührung in der Macht ließ sie wieder aufwachen, das war auf jeden Fall Radan. Doch dann war er weg. Wo war er hin... Wo war sie... Ein Bett, das musste ein Bett sein in dem sie lag und irgendetwas war an ihren Beinen. Im ersten Moment wollte sie es weg strampeln denn es glühte, dann klärte sich ihre Wahrnehmung etwas und sie merkte, dass sie es war die glühte und das an ihrem Beinen zog die Hitze aus ihr.
Tara! Das war Tara direkt bei ihr und Alisah war nun wieder klar genug um den ganzen Sätzen folgen zu können. Ihrem Kind ging es gut! Gestresst! Beruhigen!
langsam nickte Alisah und blinzelte in Tara's Richtung in der sie auch Wes sah.


Es tut...mir...leid.

Hauchte sie lese und ihr fiel auf wie trocken ihr Mund war.
Angestrengt hob sie ihren Kopf als Tara ihr etwas zu trinken anbot und trank dann mit gierigen Schlucken!
Ja, Ihr Kind! Sie musste ganz schnell wieder gesund werden!
Was hatte sie eigentlich? So eine Erkältung hatte sie noch nie!


Was...

Stammelte sie dann fiel ihr Kopf jedoch wieder erschöpft zurück auf die Liege. Sie war bei Bewusstsein, allerdings fühlte sich ihr ganzer Körper wie Blei an, wie geschmolzenes Blei!

Coruscant, Jedi-Tempel - Medistation - mit Tara und Wes
 
Zuletzt bearbeitet:
(Cloé Raquelle Cortina)

- Coruscant - City - Cloés und Jespers Wohnung -

Der gläserne Acklay hatte ihrer Mutter gehört. Die Figur maß 15 cm in der Höhe und hatte ihren Platz auf dem Wandregal neben der Tür zum Arbeitszimmer gehabt, seit sie und Jesper die Wohnung vor einigen Jahren bezogen hatten. Cloé hatte die Figur auf dem Boden unter einer der längst vertrockneten Blumen gefunden, deren Vasen in groben Scherben zerbrochen waren. Dem Acklay fehlte ein Bein. Es musste abgebrochen sein, als er herunter gefallen war. Auf Lianna hatte sie sich gefragt, ob es überhaupt nötig gewesen war, von Coruscant zu fliehen. Den Planeten zu verlassen war eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Wären sie jedoch hier geblieben, was wäre dann mit ihnen passiert? Sie hätten Zuhause sein können, als die imperiale Patrouille ihre Wohnung gestürmt hatte. Vielleicht hätte man sie für Noa gehalten. Dann wäre sie jetzt tot. Cloé legte die Figur vorsichtig auf dem Tisch ab. Sie stand nicht mehr richtig, aber wenn sie das fehlende Bein fand, konnte sie es vielleicht wieder ankleben. Mit Handschuhen zum Schutz vor den scharfkantigen Scherben, begann Cloé die Überreste der Blumenvasen aufzusammeln und in einen Müllbeutel zu werfen. Ihre Wohnung glich einem Schlachtfeld, als hätte der Krieg zwischen dem Imperium und der Republik genau hier gewütet und in gewisser Weise hatte er das auch. Jetzt wo er vorbei war, war sie froh - auch ihrem anfänglichen Widerstand zum Trotz - dass sie nicht zwischen die Fronten geraten und zum richtigen Zeitpunkt in Sicherheit geflohen war. Es war glimpflich für sie aus gegangen, für sie alle, und auch wenn Pablo und Noa Verletzungen davon getragen hatten, die sie für den Rest ihres Lebens begleiten würden, so war doch das Wichtigste, dass sie alle noch lebten.

Jesper kam mit einem Besen und einem Kehrblech zurück aus der Abstellkammer. Er trug eine alte Hose und Cloé wusste, er hasste es aufzuräumen. Normalerweise liebte er es, nach der Arbeit in eine saubere Wohnung zu kommen. Nur in einem ordentlichen Zuhause fühlte er sich wohl. In seinem Kleiderschrank hingen alle seine Hemden und Hosen auf einheitlichen Bügeln. Als Cloé einmal versehentlich zwei Bügel vertauscht und ihm einen aus ihrem Schrank, der die falsche Farbe gehabt hatte, untergemischt hatte, hatte ihn das fast wahnsinnig gemacht. Bei ihm hatte fast alles seinen festen Platz. Umso schlimmer war es jetzt für ihn, die Wohnung in einem solchen Chaos zu erleben.


"Ich verstehe nicht, was das denen gebracht hat, alles zu zerstören."

Sie hörte den Frust aus seiner Stimme deutlich heraus und natürlich empfand sie es ähnlich. Der einzige Grund, warum Cloé beim Betreten ihres Appartements nicht in Tränen ausgebrochen war, war dass sie erleichtert gewesen war, dass das Imperium es nicht in Flammen hatte aufgehen lassen und alles in Schutt und Asche gelegt hatte. Natürlich war vieles kaputt, Schränke umgeworfen und Porzellan zerstört, doch sie hatten nicht alles verloren. Es gab genug, das sie retten können.

"Pablo sagt, sie machen so was als Warnung und um Angst zu verbreiten."

Cloé nahm Jesper den Besen aus der Hand.

"Ich glaube, sie tun es auch aus Frust. Sie kommen hier hin, treffen niemanden an, aber müssen irgendwas mit ihrem Adrenalin tun. Bastarde."

Mit Nachdruck setzte Cloé den Besen auf dem Boden auf, während sie Dreck zusammen kehrte. Was wäre mit ihren Sachen passiert, fragte sie sich, wenn sie noch länger auf Lianna geblieben wären? Rámon hatte ein einziges Mal für sie nach dem Rechten geschaut. Öfter war zu riskant gewesen, hatte er gesagt. Irgendwann hätte ihr Vermieter vielleicht einfach alles raus geworfen. So oder so, es war gut dass sie wieder hier waren. Coruscant war zurück in republikanischer Hand, der Krieg vorbei, der Widerstand überflüssig. Ihre Familie konnte endlich wieder zur Vernunft kommen und ein normales Leben führen. Aber zunächst mussten sie Ordnung schaffen.

"Hast du gesehen, was sie mit dem Holoprojektor gemacht haben?"

Cloé sah nur flüchtig hin, als Jesper sie darauf hin wies. Den Schaden wollte sie gar nicht beziffert wissen, nicht jetzt.

"Den Teppich können wir auch entsorgen. Der ist hinüber."

Sie hörte das aggressive Reiben von Stoff auf Stoff.

"Und die Sesselpolster auch. Scheísse."

"Jesper."

Er schien sie nicht zu hören. Cloé richtete sich auf und überließ die Scherben auf dem Boden sich selbst. Wenn er in einer solchen Phase war, vergaß Jesper schnell alles um sich herum.

"Schatz, schau mich mal an."

Sie stand jetzt neben ihm und nahm ihm das Putztuch aus der Hand.

"Wie wär's, wenn du mich das machen lässt?"

Eine Beziehung war dann am besten, wusste Cloé, wenn sie von Gleichgewicht geprägt war. Jeder von ihnen konnte stark und schwach sein. Sie hatten beide ihre Momente.

"Ich weiss von Trines, dass ich mich nicht mehr im Büro blicken lassen muss."

Nach ihrer überstürzten Flucht war es Cloé nicht möglich gewesen, Kontakt zu ihrem Chef aufzunehmen. Sie war ohne Entschuldigung nicht zur Arbeit erschienen und in ihrer Abwesenheit fristlos gekündigt worden. Die Stelle war längst neu besetzt.

"Aber vielleicht hast du im Hotel mehr Glück. Sprich mit deinem Boss."

"Das kann ich auch morgen noch machen. Lass uns hier erst mal fertig werden. Ich will heute Nach nicht in einem Saustall schlafen müssen."

"Das musst du nicht, versprochen. Ich kümmere mich drum."

Cloé legte ihm beide Arme um den Hals.

"Ich putze das Schlafzimmer, beziehe das Bett frisch und wenn du nach Hause kommst, warte ich nackig unter der Decke auf dich. Wie klingt das?"

Jesper wäre nicht Jesper gewesen, wenn ihn dieser Ausblick nicht gereizt hätte.

"Gut klingt das."

Aber er war nach wie vor noch nicht ganz überzeugt.

"Ich kann dich das nicht alleine machen lassen."

"Du kannst."

Cloé lächelte ihn an.

"Rámon hat zugesagt, nachher vorbei zu kommen. Er kann mir helfen. Ausserdem sollte wenigstens einer von uns einen Job haben. Und du hast momentan die besten Chancen."

"Sie drückte sich an ihn, ihr Gesicht an seinem Gesicht.

"Wie willst du mir sonst Diamanten und Schuhe kaufen?"

Leer fühlte sich die Wohnung an, als Jesper weg und sie alleine war. Leer und ein bisschen fremd. Das Wissen, dass jemand fremdes in ihren Sachen gewühlt hatte, störte Cloé. Im Schlafzimmer, den Raum den sie als erstes für Jesper wieder herrichten wollte, hatte jemand ihre Unterwäsche auf dem Fußboden verteilt. Den Putzlappen noch in der Hand, wählte Cloé Rámons Nummer auf ihrem Komlink.

"Ich bin's. Hast du Zeit vorbei zu kommen?"

Sie wusste, dass Rámon rastlos war. Er wartete auf Thalia und die Kinder, die noch nicht von Lianna zurück waren. Als die Nachricht vom befreiten Coruscant zu ihnen durchgedrungen war, hatten Cloé und Jesper den ersten Flug nach Hause genommen, wohingegen Thalia für sich und die Kids eine kostengünstigere Passage gebucht hatte. Sie würde erst in zwei oder drei Tagen über einen Umweg eintreffen und Rámon wurde mit jedem Tag ungeduldiger.

"Ich bin noch im Krankenhaus, aber meine Schicht endet gleich. Bist du Zuhause?"

"Ja. Wie lange brauchst du noch?"

Er konnte in einer knappen Stunde da sein. Vor Noas Begegnung mit den imperialen Truppen war Cloés Leben in Ordnung gewesen. Natürlich hätte sie sich den Wechsel einer Regierung gewünscht, doch ihr war klar gewesen, dass das nichts war, das sie beeinflussen konnte. Unauffällig zu leben und sich nichts zu Schulden kommen zu lassen war ihre Devise gewesen. Mit dieser Einstellung war sie das schwarze Schaf einer Familie gewesen, die das Gesetz in die eigene Hand genommen hatte. Doch wer hatte am Ende Recht behalten? Die Defender hatten Coruscant nicht zurück erobert. Sie hatten den Feind nicht aktiv zerschlagen. Der Planet war Teil eines politischen Manövers gewesen, eine Schlüsselfigur im Friedensvertrag von Umbara. Alles was sie getan hatten, so erschien es Cloé, war völlig umsonst gewesen, es sei denn, die rebellischen Aktivitäten der Widerstandsgruppen hatten das Imperium überzeugt, dass der Planet nicht zu halten war. Sie entsorgte die Scherben von Gewalt und Zerstörung, die ihre Wohnung verunreinigten und ordnete die Inhalte von Schubladen und Schrankfächern neu. Sie brauchte neue Teller und Gläser und sie musste einkaufen und den Kühlschrank füllen. Rámon verspätete sich etwas, doch er brachte Abendessen vom Imbiss mit und half ihr, die Kommode im Wohnzimmer wieder aufzustellen.

"Meinst du, Ricardo ist böse auf mich, wenn er mich wieder sieht?"

Wollte Rámon wissen, als sie den Teppich im Wohnzimmer aufrollten. Jesper hatte Recht gehabt, das gute Stück war nicht mehr zu retten und es zu behalten würde ihn nur nervös machen. Cloé wusste nicht, was es war, das die Schweine über ihre Möbel gekippt hatten und sie wollte es auch gar nicht wissen, aber es stank nach nach Schimmel und Moder.

"Quatsch. Du bist sein Held und er hat dich vermisst. Ich glaube, er wird heulen vor Aufregung."

"Ich hoffe es."

Rámon stellte den aufgerollten Teppich hochkant auf und lehnte ihn gegen die Wand.

"Ich bringe ihn gleich raus, ich muss nur kurz ins Bad."

Entschuldigte er sich. Cloé nickte, schenkte sich ein Glas Wasser aus und gönnte sich eine Pause. Sie waren gut voran gekommen.

"Hast du eigentlich was von Noa gehört? Oder Pablo?"

Rief sie in Richtung Badezimmer. Seit Noa auf Naboo war, hatte sie sich mehr gemeldet. Cloé hatte ihr geschrieben, sobald sie das von Coruscant gehört hatte und jetzt war sie hier und hatte noch immer keine Antwort - genau so wenig wie von ihrem Bruder.

"Rámon?"

Argwöhnisch stellte sie ihr Wasserglas ab. Sie machte sich ständig Sorgen um ihre Familie, nicht nur wenn sie in gefährliche Aktivitäten verwickelt waren. In dieser Galaxis konnte ihnen alles mögliche passieren. Bis zu ihrer Diagnose war es ihrer Mutter blendend gegangen. Dann das Todesurteil. Es hatte nicht lange gedauert. "Nach kurzer, schwerer Krankheit" las man häufig in den Todesanzeigen der Zeitung. Manch einer fiel auch einfach um und stand nie wieder auf. Cloé fürchtete, dass so etwas wieder passieren könnte, einem von ihnen.

"Rámon, alles in Ord...?"

Er kam ihr im Flur entgegen und Cloé atmete tief aus. Der Knoten in ihrem Brustkorb löste sich.

"Tut mir Leid, ich wollte nicht spionieren."

Mit schuldbewusstem Blick hob er den Schwangerschaftstest hoch, den sie vergessen hatte weg zu räumen.

"Aber ich habe das hier gefunden."

- Coruscant - City - Cloés und Jespers Wohnung - Mit Rámon -
 
[ Coruscant – Obere Ebenen – Biotop | mit Giselle]

Es gab Momente, in denen man eine ziemlich klare Vorstellung davon hatte, was passierte, wenn man dieses oder jenes tat oder sagte. Es gab Momente, da malte man sich Szenarien und Möglichkeiten aus, die als Reaktion auf das eigene Handeln denkbar waren. Und es gab die Momente, in denen man keinen blassen Schimmer hatte, was als nächstes passierte. Normalerweise versuchte Exodus letzteres um jeden Preis zu vermeiden. Er hatte fast immer einen Plan oder eine Strategie und konnte zumindest grob antizipieren, mit welcher Reaktion er zu rechnen hatte. Nur heute nicht. Denn heute hatte er Giselle sein Herz ausgeschüttet, ohne eine Ahnung zu haben, wie sie dazu stand und darauf reagieren würde. Er hatte ihr seine Liebe gestanden, er hatte gar nicht anders gekonnt. Es gab Dinge, die musste man in die Welt hinausschreien, weil sie einen im Innern sonst zum Bersten brächten. Verliebt sein gehörte definitiv dazu.

Und Giselle erwiderte seine Gefühle. Es sprudelte förmlich aus ihr heraus, so als hätte er den magischen Satz gesagt um einen Bann zu brechen. Als hätten diese Worte die ganze Zeit ausgereicht, um ihnen beiden all dieses Leid und die Missverständnisse zu ersparen. Er liebte sie und sie liebte ihn. Manchmal konnte es so einfach sein.


„Wieso?“

Er musste lachen, ob dieser so simplen und auf eine Art so komplizierten Frage. Denn ganz so einfach war es dann doch nicht. Nicht die Frage, wieso er sie liebte, nein, hier fielen ihm hunderte Gründe ein. Aber wieso jetzt? Das wusste er nicht.

„Du hast mich gerettet.“

beantwortete er den einfachen Teil ihrer Frage mit feierlicher Ernsthaftigkeit. Obwohl sie sein Verhängnis gewesen war, hatte sie ihn gerettet. Vom Schatten ins Licht und wieder zurück. Die Schattenphasen waren immer seine eigene Schuld gewesen, das wusste er jetzt. Doch heute zog sie ihn endgültig ins Glück.

„Ich habe Fresia trauernd betreten und bin mit einem Lächeln wieder abgereist.“

Das war die Kurzform. Dazwischen hatte es zahlreiche Ereignisse gegeben, die sie aneinander geschweißt und sich näher gebracht hatten. Wenn Exodus ehrlich zu sich war, war er sich nicht sicher, ob die Gefühle schon damals da, nur von der unstillbaren Gier begraben gewesen waren. Er wusste es nicht. Aber er wusste, dass der Samen für die Pflanze, die sie heute beide so staunend betrachteten, damals gesät worden war.

„Ich weiß nicht, ob man mit einer Frau von einer Klippe ins Ungewisse springen und sie anschließend in den Armen an den Strand tragen kann, ohne sich zu verlieben.“

Es war seine Lieblingserinnerung von Fresia, sogar noch vor ihrer gemeinsamen Nacht. Ihre erste echte Berührung hatte ihn elektrisiert, er hatte sich unglaublich frei gefühlt und doch auch echte Zuneigung und Sorge für Giselle empfunden. Für einen Augenblick überlegte er, sie an der Hand zu nehmen und ins Wasser zu ziehen. Doch die Erinnerung war ohne eine Kopie der Situation wertvoller. Es hatte nur diesen einen Moment gegeben und es würde sich nicht wiederholen lassen. Nichts ließ sich jemals wiederholen, man lebte nur im Augenblick – und daraus musste man das Beste machen. Sein Ton wurde nachdenklich, als er dennoch nach ihrer Hand griff, sie aber nur sanft drückte.

„Wir haben dasselbe durchgemacht, auf eine Art.“

Mit der freien Hand fuhr er sich durch die Haare und blickte zum See hinaus. Für die unrühmliche Zeit auf seinem Heimatplaneten würde er sich noch häufig bei ihr entschuldigen. Es schadete nicht, es jetzt noch einmal zu versuchen, auch wenn er Dinge getan hatte, die unentschuldbar waren.

„Weißt du … ich gehöre zu den Leuten, die ihr Glück nie sehen, es nie festhalten – und immer erst zu schätzen wissen, was sie hatten, wenn es verloren ist.“


Vermutlich war diese Selbsteinschätzung noch untertrieben. Er sah sein Glück nicht nur – er sabotierte es, bis er am Ende einsam und unglücklich zurückblieb. Yuna, Adrian, Alisah … sie alle waren Zeugen von Exodus‘ destruktivem Lebensstil geworden.

„Ich weiß nicht, wem ich danken muss, dass du mir eine zweite Chance gibst. Vermutlich nur dir. Verdient habe ich sie nicht. Aber ich schwöre dir: Diesmal halte ich mein Glück fest. Diesmal wird es anders.“

Er löste seine Hand aus ihrer und griff schließlich nach ihren Schultern, zog sie sanft an sich heran, umarmte sie. Und hielt sie. Er konnte ihren Herzschlag spüren, ihren Atem dicht an seinem Ohr in leisem Rhythmus hören und ihre weiche Haut an seinen Fingerspitzen spüren. Es brauchte nicht mehr als das um Exodus Wingston glücklich zu machen.

„Und … nunja …“

Langsam löste er sich wieder von ihr und sah sie an. Einen Punkt hatte er noch nicht genannt, bei ihrer Frage nach dem Warum. Mit einem verschmitzten Grinsen beugte er sich nach vorn und küsste sie.

„Du bist einfach unglaublich hübsch.“

[ Coruscant – Obere Ebenen – Biotop | mit Giselle]
 
Jedi Tempel ~ Hangar ~ mit Mas & Qienn

Schon im Landeanflug hatte Nei sehen können, dass ein reges Treiben im Tempel zu herrschen schien. Nicht anders war es im Hangar, wie sie nun feststellte. Leichte Transporter landeten und starteten in unregelmäßigen Intervallen - so weit wie sie es auf den ersten Blick erkennen konnte jedenfalls. Arbeiter unterschiedlichster Spezies waren damit beschäftigt Kisten hin und her zu tragen, um sie innerhalb des Tempels weiter zu verteilen oder auf Speeder für andere Destinationen zu laden. Auf die Ruusanerin wirkte das alles sehr unorganisiert und irritierend, auch wenn sie es besser wusste. Tief ein und aus atmend rief sich Nei ins Gedächtnis, dass ihre Aufgabe an dieser Stelle beendet war. Die Verteilung der Hilfsgüter vor Ort war nach ihrer Landung aber zum Glück auch nicht mehr in ihrem Verantwortungsbereich.


"Die Heimat der Jedi..."


seufzte Nei und fragte sich, ob der Tempel irgendwann auch zu ihrer Heimat werden würde.

"Ich werde dem Rat berichten, dass wir angekommen sind und mich ein bisschen umsehen."

erklärte die Jedi, ihrem Padawan zugewandt.

"Wenn du soweit bist, treffen wir uns in einem der Trainingsräume, okay?"


Wenig überraschend, war Mas mit dem Vorschlag einverstanden. Zweifellos stimmten beide darin überein, dass sie die ihnen zur Verfügung stehende Zeit möglichst effektiv nutzen sollten. Sicher würde es nicht lange dauern, bis der Rat sie auf eine neue Mission schickte. Das krisengebeutelte Coruscant konnte immerhin jede Hilfe gebrauchen.

Von einem Com-Terminal, nahe des großen Tores, welches den Hangar mit dem Rest des Tempels verband, führte Nei eine kurze Unterhaltung mit den auf Lianna zurückgebliebenen Ratsmitgliedern.

"Und nun?"


fragte Qienn etwas schnippisch, deutlich entspannter als vor ihrer Abreise von Mon Calamari. Sie hatte das Gespräch aus kurzer Entfernung, an der Wand lehnend mitgehört. Nei hielt der Twi'lek demonstrativ ihren Ellenbogen zum Einhaken hin.

"Wir schauen uns um! Ich bin hier genauso fremd wie du."


antwortete die Ruusanerin lächelnd.

"Das bezweifle ich."


Wo sie recht hat... Trotzdem nahm Qienn die Einladung an.

Auf ihrem Weg erklärte Nei ihrer Freundin die Situation in den Kernwelten, auch wenn sie schnell abschweiften und sich über allerlei andere Dinge zu unterhalten begannen. Dabei geschah es schnell, dass die Jedi anfing unendlich viele Fragen zu ihrem Orden und dessen Tempel zu beantworten, über den sie zwar auch nicht ausgesprochen viel zu sagen wusste, aber doch gerade genug, um den Wissensdurst ihrer Freundin zu stillen. Logisch, viel Nei dabei auf, ihr sind die Jedi noch deutlich fremder als die Republik. Wir hätten solche Gespräche bereits viel früher führen sollen.
Unweigerlich dachte Nei daran, dass sie das Gleiche mit ihrer Mutter hätte tun sollen, denn auch Diones Sympathie für die Jedi, war relativ gering. Mehr als es zu respektieren, dass ihre eigene Tochter nun ein Teil dieses Ordens war, hatte Nei zu keinem Zeitpunkt erwarten können und das machte sie für einen Moment sehr traurig. Wenn wir nach meinem Beitritt doch nur mehr geredet hätten.


Schließlich erreichten sie, nach einigen Abschweifungen durch einen letztlich doch nur kleinen Teil des Tempels, das ihnen zugewiesene Quartier. Es befand sich in den oberen Etagen des Tempels und war groß genug, dass es von zwei Personen bewohnt werden konnte. Es war offen und noch relativ schmucklos eingerichtet, erstreckte sich dafür jedoch auf zwei Ebenen mit einer sich über die gesamte nach außen auf die Innenstadt richtende Glasfassade. In der unteren Ebene fand sich fensterseitig ein kleiner Wohn- und Arbeitsbereich. Etwas weiter innen, gab es eine funktionell aber sauber eingerichtete Küche mit einem Tisch, an dem genügend Platz für ein paar Gäste war. Die obere Ebene - deutlich kleiner - reichte gerade für das Bett und eine kleine Couch, von der aus man hinunter auf den Wohnbereich und hinaus auf die City schauen konnte. Nei war jetzt schon klar, dass sich hier schon bald zu viele Klamotten ansammeln würden, um sich gemütlich hin zu setzen.
Allein die Größe des Quartiers - eigentlich müsste man es Apartment nennen - sprach dafür, dass die Räumlichkeiten ursprünglich für Jedi oder Gäste höheren Ranges bestimmt waren. Man hatte Nei noch vor ihrer Ankunft auf Coruscant gesagt, dass sie deutlich mehr Platz erwarten konnte, als die Jedi Basis auf Lianna einem Ritter je zur Verfügung zu stellen in der Lage wäre, aber damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Im Vergleich zu der Zeit, als der Orden den Tempel aktiv bewohnt hatte, war die Zahl der Jedi gesunken, auch wenn man sich langsam von diesem Rückschlag erholte. Abgesehen davon, war der Tempel noch mitten im Wiederaufbau. So erklärte sich die Ruusanerin das Ganze jedenfalls und hoffte heimlich, dass sie dieses Apartment deshalb auch länger behalten durfte.


Als Nei von einer langen und wohltuenden Dusche zurück in den Wohnbereich kam, sah Sie, dass einige der Tempelgehilfen die wenigen Habseligkeiten von Qienn und Nei in das Apartment gebracht hatten. Barfuß stand Nei auf dem kalten, wahrscheinlich aus Marmor oder ähnlichem Material gefertigten Fußboden. Ein weißes, um ihre Brust gewickeltes Handtuch bedeckte ihren Körper, während sie sich mit einem zweiten Tuch die endlich mal wieder frisch duftenden nassen Haare trocknete. Dabei staunte sie nicht schlecht, während sie Qienn beobachtete, die offensichtlich die Kleiderkiste der Jedi durchsucht hatte.

"Und? Sehe ich aus wie eine Jedi?"


Sie hatte sich einen der schwarzen, zu den Roben der Jedi gehörenden Umhänge über geworfen und posierte damit verführerisch vor Nei. Auch die Laune der Twi'lek schien sich ein weiteres großes Stück verbessert zu haben, nachdem sie selbst erfrischt hatte und zu erkennen schien, dass sie sich hier auf Coruscant wohl eine ganze Weile aufhalten würden.

"Ist die nicht ein bisschen zu groß für dich?"


Nicht dass es bei einem solchen Umhang eine Rolle spielte, aber der Rest der Robe hätte auf jeden Fall komisch ausgesehen, dachte Nei, die einen knappen Kopf größer war als die blauhäutige Twi'lek - zumindest wenn man die Lekku nicht so sehr berücksichtigte. Ihre Vorstellungskraft wurde vernichtend geschlagen, als ihr das Herz bis an die Kehle sprang, denn Qienn hatte den Umhang nach dem Kommentar von Nei abgelegt. Nicht einfach so, wie man einen Umhang nun einmal ablegte. Sie hatte ihn sanft von ihren Schultern gleiten lassen. Der raue Stoff fiel dabei sanftig weich, als wäre es Seide und glitt auf der nun unbedeckten, weichen blauen Haut der in Neis Augen mehr als attraktiven Frau herab, bis er schließlich auf den spiegelnden Boden fiel. Die Lichter, vorbei schnellender Speeder blitzten durch das Fenster über den Boden, der wohlig warm wirkend, das Licht des Sonnenuntergangs über der Stadt reflektierte, welches den ganzen Raum in ein rot-oranges Farbenspiel tauchte. Zögernd war Qienn, auf Zehenspitzen laufend, näher gekommen. Wie ihr die körperliche Nähe gefehlt hatte, dachte Nei, bis sich ihre Lippen trafen und nun an gar nichts mehr dachte.

Jedi Tempel ~ Quartier von Nei & Qienn
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant, Raumhafen, auf der Serenity: Radan, Rick und Ribanna

Radan konzentrierte sich aufs fahren. Er überließ es RIbanna Rick zu instruieren. Das Fliegen lenkte ihn ab. Er hatte etwas zu tun und das reichte ihm. Er hatte gehofft das es vorbei war. Das sie dem Imperium fliehen vor dem Imperator fliehen. Frieden finden doch offenkundig hatten sie sich geirrt. Was wenn er Alisah jetzt verlor? Der Gedanke gefiel ihm nicht so wie auch einige andere. Er würde sich nicht nochmal den Imperator unterwerfen. Wenn Alisah starb würde er seinen eigenen weg gehen müssen.

"Ursprünglich wollte ich nicht zurück in den Orden"

sagte er leise als er den Gleiter endlich landete. Ribanna hatte recht den rest sollten sie zu Fuß gehen. Sie würden schneller sein als wenn sie es mit dem Gleiter versuchen würden. Sie hatte eindeutig eine gewisse Inteliegenz. Taktisches Geschick vielleicht. Er sah dennoch nach vorne.

"Ich wollte mit Alisah den Sith Orden verlassen vor allem fliehen vor den Jedi vor den Sith. Mit ihr ein Leben im Frieden genießen irgendwo fernab von allen"

Radan riss sich zusammen und stieg förmlich nach Ribanna aus und wartete auch auf Rick. Er runzelte die Stirn. Er hatte ein ganz mieses Gefühl. Er sah sich einen moment um als Ribanna und Rick das Raumnschiff betraten. Jemand beobachtete sie. Er hatte dieses unbestimmte Gefühl das jemand ihre Schritte verfolgte. Es nutze nichts. Radan hatte für den Notfall immerhin sein lichtschwert und Rick hatte einen Blaster. Er versuchte sich wieder auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Er half bei der Suche. Nicht nur nach Medikamenten. Alles was nützlich erschien. Er warf Ribanna einen blick zu und nickte.

"Eine gute Idee aber versucht ganz unaufällig zu sein"

sagte Radan und er wirkte beunruhigt. Er fühlte sch immernoch beobachtet. Irgendetwas stimmte nicht. Er hätte zu dem Pklünderer gehen sollen und ihn verhören. Der Gedanke kam ihn. Doch das wäre nicht richtig gewesen. Es war ein Weg zur dunklen Seite zurück. Ein Weg den er nie mehr beschreiten würde nicht mehr

Coruscant, Raumhafen, auf der Serenity: Radan, Rick und Ribanna
 
[Coruscant-System | Coruscant | Turbolift zu den Unteren Ebenen | Lieutenant Arkadi Duval

Nachdenklich und still starrte Arkadi vor sich hin, während der Turbolift, der die oberen mit den unteren Ebenen von Coruscant verband, an Geschwindigkeit gewann. Der NRGD-Agent war in unauffällige Zivilkleidung gehüllt, feste schwarze Stiefel und eine gleichfarbige Hose und Hemd sowie ein hellgrauer Mantel, unter dem seine Dienstwaffe und weitere kleinere Ausrüstungsgegenstände verborgen waren. Nach dem Gespräch mit der Jedi-Ritterin Nei Sunrider und ihrem Padawan hatte sich der blonde Mann höflich von der Jedi verabschiedet, ihr viel Erfol gewünscht und ihr die Kontaktdaten genannt, mit denen sie mit dem Geheimdienst in Verbindung treten konnte. Er hielt ihrer Versicherung, dass die Jedi auf jeden Fall helfen würden, für glaubwürdig, doch im Moment war er alleine unterwegs.

Seine Befehle lauteten, sich in die unteren Ebenen von Coruscant zu begeben und sich einen ersten Eindruck über die Situation zu verschaffen. Gründlich hatte er sich auf diese Aufgabe vorbereitet und alle Informationen zusammengetragen, die er über diesen Bereich des Planeten und die mysteriöse Seuche hatte bekommen können. Beides klang alles andere als ermutigend. Ihn beschlich das düstere Gefühl, dass Coruscant vor einer Herausforderung stand, die weitaus schlimmer werden konnte als die Besatzungszeit durch das Imperium.

Coruscant. Der unglaublich dicht bevölkerte Stadtplanet, von vielen als Zentrum der Galaxis bezeichnet, dessen gewaltige Hochhäuser außen an ihm vorbei rasten. Einst die wohl bedeutendste Welt der Neuen Republik, dann brutal vom Imperium erobert und unterjocht und nun im Rahmen des Friedensvertrags wieder im Besitz der Neuen Republik. Doch etwas zu kontrollieren war oft weitaus schwieriger als etwas zu erobern. Eine Lektion, die gerade schmerzhaft deutlich wurde.

Als der Turbolift zum Halt kam und sich mit einem Zischen seine Türen öffneten, bereitete sich Arkadi auf das Schlimmste vor. Die Geheimdienstberichte über die Seuche und ihre Folgen für diese ohnehin schwer geprüfte Sektion des Planeten rieten zu höchster Wachsamkeit, und genau daran würde er sich halten. Vorsichtig verließ er den Turbolift und betrat einen von schummrigen gelben Licht erhellten Gang, dessen kalte Metallwände an die eines Raumschiffs erinnerten.

Die Stille war das erste, das dem Agenten auffiel, und ihm lief ein Schauer über den Rücken. Als er weiterging, bemerkte er hier und da Fußspuren, Müll und andere Hinweise auf das einst hier herrschende Leben. Rasch tastete er nach seiner Blasterpistole und lief schneller. Dieser Ort roch nach Tod und glich darin mehr einem Schlachtfeld als irgendetwas anderem. Nur das Geräusch seiner eigenen Stiefel erinnerte Arkadi daran, dass hier Lebewesen waren.

Als er das Gangnetzwerk verließ, verspürte er eine gewisse Erleichterung, die aber rasch wieder verschwand, als er sah, was hinter dem Ausgang lag. Eine riesige Halle tat sich vor ihm auf, unter deren Decke man schon aus einiger Entfernung die Silhouetten von Zelten und Baracken erkennen konnte. Diese riesige Stadt in der Stadt wurde bewacht von zahlreichen bewaffneten Angehörigen der NR-Streitkräfte, eine der größten Truppenansammlungen, die Arkadi seit einer ganzen Weile gesehen hatte. Das musste das Lazarett sein, von dessen Errichtung in den Berichten die Rede gewesen war.

In einiger Entfernung konnte man eine lange Schlange von Lebewesen sehen, die von Soldaten überprüft und dann entweder in einen Seitengang oder in das Lazarett geführt worden. Arkadi sah einige Momente zu, dann machte er sich auf den Weg zu einem verstärkten Tor, neben dem ein Soldat darauf achtete, dass keine unautorisierten Personen eintraten.


„Zurücktreten, Bürger! Dies ist kein Bereich für Zivilisten.“

Warnte der Soldat ihn, als er näher kam, und hob sein Gewehr etwas. Arkadi sah genauer hin. Bei dem Soldaten handelte es sich um einen männlichen Epicanthix. Seine Bewegungen wirkten etwas zu hektisch, als dass es sich um einen erfahrenen Veteranen handeln konnte. Der Agent blieb stehen, hob langsam seine Hände auf Kopfhöhe und blickte den Soldaten an.

„Ich bin Lieutenant Arkadi Duval vom NRGD. Ein Dienstausweis befindet sich in der Innenseite meines Mantels. Wenn Sie einverstanden sind, werde ich ihn Ihnen zeigen, damit sie meine Identität prüfen können.“

Erklärte Arkadi ruhig und laut genug, mit einem beruhigenden Tonfall. Er wollte nicht, dass der Soldat in Panik geriet und das Feuer eröffnete, weil er sich bedroht fühlte.

„...Einverstanden. Aber ganz langsam, verstanden?“

Kurz zögerte der Wachposten, dann nickte er und behielt den Agenten misstrauisch im Auge, während dieser langsam mit einer Hand seinen Dienstausweis hervorholte und ihn ebenso langsam dem Soldaten übergab, der ihn durch einen kleinen Handscanner laufen ließ, um seine Echtheit zu prüfen.

Ein leises Piepen ertönte und erleichtert senkte der Soldat seine Waffe, übergab Arkadi seinen Dienstausweis und wollte zu einem Salut ansetzen, den Arkadi mit einem Kopfschütteln unterband. Solche Gesten konnten gefährlich werden, und außerdem war der blonde Mensch kein Offizier der Streitkräfte.


„Tut mir leid, Sir. Ich habe Befehl, jeden zu überprüfen.“

Meinte der Soldat etwas verlegen. Arkadi schüttelte den Kopf und sah den Soldaten genauer an. Jung war er. Viel zu jung, fand der Agent und ein schmerzvoller Stich durchzuckte ihn.

„Alles in Ordnung, Private. Sie haben genau das Richtige getan. Jetzt bitte ich Sie, mich zu Ihrem kommandierenden Offizier zu bringen. Möglichst schnell.“

Erneut zögerte der Epicanthix einen Moment, dann nickte er.

„Captain Engelstadt befindet sich im Kommandozentrum. Ich bringe Sie direkt zu ihm.“

Zufrieden nickte Arkadi und unterdrückte ein Grollen, als der Soldat leichtsinnigerweise vorausgehen wollte. Anfängerfehler.

„Halt. Private, ich möchte, dass Sie stehen bleiben und nachdenken. Wie lautet die Vorgehensweise für die Eskorte von potentiell gefährlichen Personen?“

Der Epicanthix hielt inne, als wäre er an eine Wand gelaufen, und senkte peinlich berührt den Blick.

„...Immer im Auge behalten und nie den Rücken zudrehen, selbst wenn sie entwaffnet und gefesselt wurden.“

Presste der Soldat heraus, als er seinen Fehler erkannte. Streng funkelte Arkadi den jungen Mann an, dann wurde sein Blick etwas weicher.

„Wie heißen Sie, Private?“

„Liu, Sir.“


„Sie sind nervös, Private Liu. Das ist normal, aber Sie müssen sich konzentrieren. Ich zeige Ihnen einen Trick, der mir damals geholfen hat. Einatmen. Auf vier zählen. Ausatmen. Einatmen...“

Anfangs etwas zögerlich wiederholte der junge Soldat den Trick, straffte seine Haltung etwas und lächelte sogar etwas.

„Das hilft...wirklich. Danke, Sir.“

Meinte er erstaunt. Arkadi nickte ihm ermutigend zu und der Private ließ ihm den Vortritt und behielt ihn dabei genau im Auge. Kaum hatte der Soldat das Tor geöffnet, bot sich dem Agenten ein erschütternder Anblick. Soldaten in voller Gefahrenausrüstung liefen in den von Blut und Dreck übersäten Korridoren zwischen den Zelten hin und her, in deren Inneren kaum verborgen Kranke vor sich hin vegetierten. Furchtbarer Gestank hing in der Luft und so war Arkadi froh, als ihm der Soldat eine Atemmaske reichte.

Gemeinsam durchquerten sie diesen Ort des Todes und Leids und mussten ab und an Soldaten ausweichen, die auf Tragen die Verstorbenen transportierten. Der Anblick war grauenerregend, doch Arkadi zwang sich, genau hinzusehen und weiterzugehen. Endlich verließen sie den Bereich und erreichten eine durch Wachtürme, Draht und Barrikaden gesicherte Zone, in der die Soldaten untergebracht waren. Seine Eskorte begleitete Arkadi zu einem Fertigcontainer, vor dem ein weiterer Wachposten stand und den Agenten im Auge behielt, während Private Liu eintrat und ihn ankündigte.

Schließlich erhielt er die Erlaubnis, den Kommandocontainer zu betreten, unter der Voraussetzung, dass er seine Dienstwaffe abgab und sich einer kurzen, aber gründlichen Untersuchung unterzog, bei der er gescannt und abgetastet wurde. Als man den Agenten schließlich passieren ließ, warteten in dem schmalen Raum drei Personen auf ihn – Private Liu, ein Mann in der Uniform eines Captains, bei dem es sich wohl um Engelstad handelte, und ein Nichtmensch mit roter Haut, der nicht recht in diese Runde zu passen schien. Wie würde man auf einen NRGD-Agenten reagieren?


[Coruscant-System | Coruscant | Unteren Ebenen | Lazarett, Kommandocontainer | Arlen, Private Liu, Lieutenant Arkadi Duval, Captain Engelstad
 
Coruscant, Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Radan, Alisah, Ribanna, Tara und Wes

Unter den gegebenen Umständen war nur konsequent, dass Tara den Mittelpunkt all ihrer Bemühungen um Alisah darstellte. Dass die resolute Togruta gern den Ton angab, war Wes ohnehin nicht neu und in dem Fall aufgrund ihrer medizinischen Kenntnisse auch nur konsequent. Er hoffte sehr, dass die Ärztin der gerade erst wieder in den Orden aufgenommenen Alisah helfen konnte; bei einer Schwangeren war mit einer solchen Erkrankung beileibe nicht zu spaßen. Dumm nur, dass die Ausrüstung in der Medistation inzwischen mehr als zu wünschen übrig ließ, auch wenn hier nicht alles geplündert worden war. Immerhin funktionierte der Computer noch, auch wenn er leider keine Diagnose ausspuckte.

»Ich versuche ihn dazu zu bringen, die Werte nach Lianna zu schicken. Die Datenbanken dort sind auf dem neuesten Stand, so dass wir sicherlich bald ein Ergebnis haben werden,«

Erklärte Wes und machte sich sogleich an die Arbeit. Derweil schickte Tara Ribanna und Radan fort, wohingegen der Taanaber ihnen alle benötigten Daten und Codes gab. Zum Abschied bedankte sich Radan bei ihm, während die Chalaktanerin Alisah alles Gute wünschte.

»Jederzeit, mein alter Freund. Ich wünsche euch beiden viel Erfolg. Kommt bald zurück, und möge die Macht mit euch sein!«

Kaum waren die beiden gegangen, nahm Tara ihn auf die Seite und klärte ihn über den Sachstand auf, der sehr viel beunruhigender klang als die Worte, welche die Ärztin eben an Alisah gerichtet hatte.

»Ist es so schlimm? Gestern schien sie doch noch in bester Verfassung, ich meine, bis auf das eine Mal im Ratsaal. Da habe ich mich aber auch unwohl gefühlt, also dachte ich mir nichts weiter dabei. Der Machtmut wird wie ein kleines Strohfeuer sein verglichen mit dem, was ein Jedi-Heiler hier ausrichten könnte, aber ich werde es versuchen. Denkst du, das Kind ist auch in Gefahr?«

Fragte Wes und nahm den Mundschutz entgegen, den Tara ihm reichte. Auch ein paar Handschuhe streifte er sich über, sowas schien es sogar noch zu geben, und sicher war sicher. Das galt auch für die Plünderer, da hatte Tara völlig recht.

»In Ordnung. Ich versuche eine Holokamera oder einen Droiden, falls es hier überhaupt noch welche gibt, in Gang zu bekommen.«


Die erste Priorität war aber natürlich der Machtmut, also setzte Wes sich neben Alisah und konzentrierte sich. Nicht ganz bei Sinnen murmelte die Padawan schwach etwas davon, dass es ihr leid täte.

»Es gibt nichts, was dir leid tun müsste. Du hast dir irgendwas eingefangen, und wir bekommen dich schon wieder hin, du wirst sehen. Hier, das wird dich stärken,«

Versuchte Wes sie zu beruhigen und wirkte den Machtmut auf Alisah, während Tara ihr ein Glas Wasser reichte. Er sprach sie nicht an, als er damit fertig war, weil es bestimmt das beste war, wenn sie ruhig liegenblieb und sich ausruhte und sich nicht immer wieder mit letzter Kraft hochstemmte.

Anschließend machte er sich wieder über den Computer her, und tatsächlich gelang es ihm alsbald, die Daten über das Pad und das Jedikom nach Lianna zu übermitteln. Das erledigt, fuhr mit den Arbeiten fort, die er vorhin begonnen hatte, als er im Garten gesessen hatte und die Galaxis noch in Ordnung gewesen war. Nur lautete das Ziel jetzt, die Systeme in dem Bereich der Katakomben zum Laufen zu bringen, wo die Banditen eingesperrt waren.

Nach einer Weile gelang es ihm, ungefähr zur selben Zeit, als die Untersuchungsergebnisse aus Lianna eintrafen, und beides gefiel ihm nicht. Viel konnte man auf den Kamerabildern nicht erkennen, aber es sah etwas grausig aus… den Krankenwagen oder die Sicherheitskräfte konnten sie sich definitiv sparen… er nahm Tara noch einmal kurz beiseite.


»Schlechte Neuigkeiten… ich habe die Bestätigung, dass es sich um einen Virus handelt, aber keiner, der bereits in den Datenbanken verzeichnet ist. Wenn es derselbe für die Epidemie dort draußen verantwortlich ist, hat er sich sehr schnell ausgebreitet. Ich habe Jedi-Heiler-Unterstützung angefordert, aber die werden wir wohl nur rechtzeitig bekommen, falls bereits jemand in der Nähe ist. Ich könnte mir vorstellen, dass wir mit etwas Glück jemanden bis heute Abend von Corellia hierher bekommen. Und sieh' dir das an.«

Wes reichte ihr das Datenpad und wandte sich mit der gebotenen Vorsicht an Alisah.

»Alisah, ich muss dir eine Frage stellen und ich bitte dich, sie ehrlich und nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten. Verspürst du gerade das Bedürfnis, selbst wenn es vielleicht ganz schwach ist, jemandem den Kopf abzubeißen oder ihn mit seinen eigenen Beinen zu Tode zu prügeln?«

Coruscant, Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Alisah, Tara und Wes
 
Coruscant, Raumhafen, auf der Serenity: Radan, Rick und Ribanna


Radan, der sonst ziemlich stille Zeitgenosse, hatte offensichtlich das Gespräch zu Ribanna gesucht. Vielleicht sollte man es besser so ausdrücken, dass er laut gedacht hatte und ihr seine Gedanken mitteilte. Begonnen hatte er noch im Gleiter beim Landen vorm Raumhafen. Er meinte total beiläufig, dass er eigentlich nicht zum Orden zurück gewollt hatte. Weder zu den Sith, noch zu den Jedi! Dieser Satz verblüffte und überforderte die junge Padawan zugleichen Maßen. Was sollte Ribanna darauf antworten!? Ja, sie hatte stets gut den Redebedürftigen im Tempel zugehört, Rat gegeben und versprochen, für jene Leute zu Daja, ihrer Göttin des Feuers, zu beten. Hier sah die Sache anders aus. Erstens waren sie in Zeitnot und mussten zu Fuß weiter, zweitens konnte sie ihn wohl kaum mit der Feuergöttin trösten und hatte eh schon längst ein kurzes Gebet für Alisah an Daja geschickt, an die sie selber nicht mehr wirklich glaubte und drittens war sie bislang mit diesen Jedi-und Sithdingen, den Orden dazu usw. überhaupt nicht vertraut. Also schwieg sie dazu. Doch im Raumschiff meinte sie dann, ihn doch darauf nochmal ansprechen zu müssen, da ihr nun dazu auch ein passender Gedanke eingefallen war.

“Wie meintest du das vorhin? Wolltest du sozusagen ursprünglich, wenn es nach dir gegangen wäre, aussteigen und ein normales Leben fernab der Machtnutzer mit deiner Frau führen? Meinst du, dann wäre dies mit Alisah nicht passiert? Ich persönlich suchte den Weg zu den Machtnutzern, weil die Normalos mich wegen meiner besonderen Begabung opfern wollten. Ich sollte auf den Scheiterhaufen! Ich habe mich deshalb unter Meinesgleichen begeben und gemischt.”

Es war vielleicht keine Antwort in dem Sinne, wie er sie erwartet hatte. Die Antwort darauf konnte sowieso nur er selber finden! Vielleicht half ihm ihre Antwort dabei?! Dann war sie wieder emsig bei der Sache und schnappte sich Rick:

Rick, könntest du bitte in die Bordküche gehen und einige Büchsen und Wasserflaschen, die wir auf unsere drei Rucksäcke verteilen werden, zusammen stellen? Leuchtstäbe wären auch nicht übel! Wenn immer mehr Leute erkranken, erlischt das öffentliche Leben. Schon jetzt gibt es in den Brennpunkten in den unteren Ebenen Versorgungsprobleme! Die Läden wurden geplündert und stehen leerl! Die Inhaber sind selbst erkrankt! Niemand traut sich dorthin, um sie zu beliefern. Lieferbetriebe sind auch schon von Krankheit betroffen! Viele Leute igeln sich in ihren Wohnungen ein und wollen sie nicht mehr verlassen, um sich nicht anzustecken und horten daher viele Lebensmittel! Wir wissen nicht, was wir an Essbarem noch im Jedi-Tempel vorfinden werden!? Es könnte sich rasant überallhin ausbreiten! Schon morgen oder übermorgen könnte es auch die oberen Ebenen betreffen! Die Krankheit ist so ansteckend! Wir sollten vorsorgen! Eine Notration in den Tempel schaffen! Und, im Falle der Strom ausfällt, sollten wir Leuchtstäbe mitnehmen, ach und einige Energiezellen!”

Ribanna hatte damit ihr ganzes, im Holonet angelesenes Wissen mit ihrem derzeitigen Mitpadawan geteilt. Kurz darauf hatten sie alles gepackt. Ribanna hatte die genaue Adresse des Krankenhauses heraus gefunden, die allerdings doch ziemlich in die unteren Ebenen führte, wohin sie noch wollten, denn der Meister hatte die Idee gut befunden. Dieses Krankenhaus war zu dieser Krankheit Dreh-und Angelpunkt geworden und hatte die größten Experten angefordert, die auf diesem Gebiet Ahnung hatten, allerdings war dort auch das größte Aufnahmelager, für an diesem Virus Erkrankte, entstanden. Der Jedi-Meister bat aber um Unauffälligkeit. Daher ging Ribanna in ihre Kabine, die sie auf dem Schiff mit Tara teilte und holte ihren roten Mantel aus ihrem Spind und warf ihn über, so dass man ihren Blaster und ihre Jedi-Waffe, die sie gleich als Jedi oder deren Schüler zu erkennen gab, nicht mehr sehen konnte. Man konnte nicht erkennen, ob es ein Übungslichtschwert oder ein Echtes war! Sie warf ihr langes schönes dunkles Haar zurück und es konnte los gehen.

Kurze Zeit später befanden sich die Drei, mit schweren Rucksäcken bepackt, an der Stelle wieder, wo sie ihren Gleiter verlassen hatten. Er war weg! Sie schauten überall! Sie irrten nicht! Das war die Stelle! Man hatte ihn gestohlen!


“Ich fasse es nicht! Was machen wir jetzt? Das darf doch wohl nicht wahr sein! Was gibt es nur für Leute!”,

schimpfte die ehemalige Tempeldienerin entrüstet! So ein Fehlverhalten war Ribanna aus dem Tempelbezirk natürlich nicht gewöhnt! Und, wie sie da so herum standen und in der Gegend herum schauten, was wohl etwas orientierungslos wirken musste, fielen die Drei einer Gruppe zwiespältiger Männer auf, die auf die Idee kamen, ihnen die vollen Rucksäcke abzunehmen! In den unteren Ebenen blühte gerade ein Schwarzmarkthandel auf und längst wurde für eine Gemüse-Büchse Celto das Zehnfache gezahlt! Schnell waren die Drei umringt und schon traf Ribanna ein heftiger Tritt seitlich ins Knie, der sie zu Boden gehen ließ und der eine Widerling versuchte ihr den Rucksack vom Rücken zu holen.

Ribanna schrie überrascht auf. Es kam für sie so unerwartet und sie war daher nicht gefasst und vorbereitet gewesen. Und, Training in Selbstverteidigung hatte sie noch nie! Der lange Mantel verhinderte, dass sie selber schnell an ihren Blaster oder an ihr Trainingsschwert kam. Sie versuchte mit aller Kraft den Typen von sich weg zu halten und den Rucksack nicht her zu geben. Außerdem versuchte sie schnellstens wieder auf die Beine zu kommen. Am Boden zu liegen, war unvorteilhaft. Das war selbst ihr klar! Dem sanften Tempelmädchen! Sie begann selber zu treten und traf den Typen nach einigen Tritten an seiner empfindlichsten Stelle. Dies gab ihr einen Spielraum! Endlich stand sie wieder! Auch ihre Weggefährten hatten sich wehren können und ehe sie sich alle wieder aufrappeln konnten, flüchteten die Drei. Die kleine Jedi-Truppe rannte erstmal eine Weile von hier fort. Irgendwann blieben sie keuchend stehen. Der Rucksack war schwer! Ribanna hatte Seitenstiche! Hoffentlich wurden sie nicht verfolgt!


“Ok, wie bewegen wir uns weiter vorwärts? Etwas schneller!”


Coruscant, in der Nähe des Raumhafens auf dem Weg zum Virus spezialisierten Krankenhaus: Radan, Rick und Ribanna
 
Jedi Tempel ~ Bibliothek ~ mit Sianne Leari

Die Bibliothek des wieder bezogenen Tempels hatte am meisten unter der Abwesenheit der Hausherren gelitten. Das Zumindest behauptete die devaronianische Wächterin Sianne Leari, die sich darum kümmerte die Archive wieder mit Wissen zu befüllen. Sie war eine hoch gewachsene Frau, ihre Haut dunkel orange, ihre Augen azur blau. Nei kannte sie nur aus Erzählungen. Sie war eine begnadete Meisterin im Umgang mit dem Lichtschwert gewesen, eine legendäre Kämpferin auch außerhalb des Ordens. Vor einigen Jahren hatte sie bei einem Unfall ihren rechten Arm verloren. Sie hatte sich gegen einen kybernetischen Ersatz entschieden und war unter den Jedi nun berüchtigt dafür, dass sie den Lichtschwertkampf aufgegeben hatte. Der Ärmel ihrer schwarzen, mit goldenen und silbernen Stickereien an einigen Stellen verzierte Robe fiel schlaff und leer und passte so gar nicht zu der imposanten Statur von Sianne. Ihre Augen wirkten jedoch leer, kalt wie Saphir eingebettet in die stoische Miene einer Jedi, die alles verloren hatte, was ihr einst wichtig gewesen war.


"Es ist ein Desaster!"

Siannes Stimme klang tief und monoton und verhallte schnell in den noch größtenteils leer wirkenden Hallen der Bibliothek, durch die sie Nei führte.

"Die Synchronisation der Datenbanken mit Lianna läuft zwar reibungslos, aber es wird Jahre wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis wir die in alle Ecken der Galaxie verstreuten Schätze des Tempels wieder in unseren Besitz bringen werden. Ganz zu schweigen von den Relikten, Holocrons und alten Schriften, die zerstört oder von den Sith entwendet wurden und wohl für immer verloren sind."

Nei konnte angesichts der Ausführungen der Wächterin nur schweigend zustimmen.

"Erst wenn man die Bibliothek des Tempels betritt, sieht man wieviel der Orden tatsächlich verloren hat. Es sind nicht die Jedi, die in die Galaxie verstreut sind oder die Statuen, die zerbrochen in den Fluren liegen. Dieser Ort war bis unter die Decke voll mit Wissen. Wie du siehst, ist er das jetzt nicht mehr."

Auch damit hatte die Jedi recht. Vereinzelt standen die blau glimmenden Türme aus Datenspeicher, flankiert von größtenteils leeren Regalen. Auf Lianna war die Bibliothek voll und teilweise mussten sogar zusätzliche Räume als Archiv genutzt werden. Zolk Nackl, der kauzige Bibliothekar in der Jedi Basis, war stets damit beschäftigt alles neu zu organisieren. Doch selbst wenn man alle Bücher, Schriftrollen, Holocrons und Speicherkristalle von Lianna nach Coruscant bringen würde, wäre die Bibliothek hier wohl nicht einmal zur Hälfte gefüllt.

"Wenn es etwas gibt wobei ich euch helfen kann, Meisterin Leari, sagt mir Bescheid."


erklärte Nei, wobei sie unbeabsichtigt die Art zu reden nachahmte - vielleicht um die trügerische Ruhe dieses Ortes nicht zu stören. Sianne senkte den Kopf leicht zum Abschied und verschwand geisterhaften Schrittes in den dunklen Gängen.

Nei suchte sich einen der zahlreichen unbesetzten Plätze zum Lesen. Neben den klassischen Tisch und Stuhl Kombinationen, die man so in eigentlich allen größeren Bibliotheken der Galaxie fand - nahm die Ruusanerin jedenfalls an - gab es hier im Tempel auch Sitzecken, mit unterschiedlichen Sitzgelegenheiten in Form von Sofas unterschiedlicher Größen und Kissen, jeweils begleitet von gedämpften Lichtquellen. Nei entschied sich für die Kissen und bewunderte, als sie sich setzte, wie organisch sich jeder Winkel in das Gesamtbild der Bibliothek einfügte. Wenigstens das ist erhalten geblieben, seufzte die Ruusanerin bevor sie sich ihren Datapads widmete.

Sie wollte die Zeit bis zum weiteren Training mit Mas für die eigene Recherche nutzen und hatte ursprünglich auch deshalb Meisterin Leari aufgesucht. Qienn hatte sich ohnehin weiter im Tempel umsehen wollen und so hatte die Ruusanerin etwas Zeit für sich selbst.
Sie hatte Sianne das Phänomen im Tal der Jedi auf Ruusan geschildert und obwohl die Devaronianerin darüber selbst nichts hatte sagen können, hatte sie ihr eine Schriftsammlung empfohlen, die sie auf einem der ihr vorliegenden Datapads abrufen und mitnehmen konnte, wenn sie das wollte. Darüber hinaus hatte Nei versucht, ohne dass es der Wächterin aufgefallen war, sich Material über den Klan der Mistryl zu beschaffen. Die spärlichen Informationen dazu, fand Nei auf einem Datapad, welches sie sich nun als erstes vornahm. Die Erinnerung daran, wie ihre Mutter Darth Zion im Tal der Jedi mit einer Zenji-Nadel vergiftet hatte, kurz bevor sie von ihm getötet wurde, war Nei noch sehr präsent. Eine der vielen Waffen der Mistryl, wie sie wusste. Vielleicht war es nur ein Zufall, doch mehr und mehr hatte die Jedi das Gefühl, dass es vieles gab, das Dione vor ihrer Tochter verborgen hatte.


Jedi Tempel ~ Bibliothek ~ allein
 
[ Coruscant-System / Coruscant / Untere Ebenen / Lazarett / Kommandocontainer ] Arlen und Captain Engelstad

Die ganze Besprechung hatte alles in allem etwa zehn Minuten in Anspruch genommen. Arlen war nicht mehr ganz so eingeschüchtert wie zu Beginn und begann sich langsam in seiner neuen Rolle als Entscheidungsträger zu gefallen. Er hatte nun weder einen Vater noch eine Meisterin die ihm sagte was zu tun war. Er konnte sich entscheiden in einem Seuchenzentrum zu helfen, dort hingehen und andere Wesen machten es möglich. Natürlich wurden nun gewisse Dinge von ihm erwartet, doch hatte Chesara sich guten Mutes geäußert, dass er diese Verantwortung schultern konnte und so war er ebenfalls zuversichtlich.

Grade wollte er
Engelstad folgen, der Anstalten machte ihn zur Tür zu geleiten, da öffnete sich diese ein weiteres Mal. Erneut stand Private Liu im Eingang, der selbstsicherer als vorhin sofort zu reden begann:


„Sir, das ist Lieutenant Arkadi Durval vom NRGD. Er verlangte sofort zu ihnen gebracht zu werden.“

Nun trat ein Mensch durch die Tür. Blondes Haar, blaue Augen, für Arlens Begriffe was menschliches Aussehen betraf, Engelstad sehr ähnlich. In der Macht fühlten sich die beiden jedoch grundverschieden an. Der Agent wirkte reserviert und schien irgendetwas tief in sich einzuschließen… Zumindest hatte Arlen diesen Eindruck. Vielleicht hätte seine Meisterin auf den ersten Blick mehr feststellen können, doch der Sith war vor allem eines: unerfahren.

„Sehr erfreut, Lieutenant“

Sagte Engelstad an den Geheimdienstler gewandt

„Mein Name ist Captain Thorsten Engelstad. Ich befehlige diese militärische Operation. Dürfte ich einmal ihren Dienstausweis sehen?“

Der Geheimdienstler folgte er Anweisung und zog eine ID aus der Tasche, die Engelstad einen Moment musterte, kurz seufzte und dann an Liu gewandt sagte:

„Private, der Mann heißt Duval. Nicht Durval. Wie kommen Sie überhaupt darauf da noch ein zusätzliches ‚R‘ einzubauen? Hören sie gefälligst richtig zu wenn Ranghöhere sich vorstellen. Klar?! Wegtreten!“

Einen Moment sah es so aus als wolle der Epicanthix etwas sagen um sich zu rechtfertigen, erntete jedoch einen vernichtenden Blick des Captains und verließ in Rekordzeit den Container. Einen Moment sah Arlen ihm nach und verfolgte nur am Rande, wie der Ausweis zurückgereicht wurde. Erst als Engelstad ein weiteres Mal das Wort ergriff schaute er wieder den Agenten an.

„Das hier ist Ritter Arlen Merillion, von den Jedi. Ich war grade dabei ihm die Bedingungen und Besonderheiten dieser Situation zu erklären.“

Arlen nickte Duval zu und gab ihm kurz die Hand. Einen Moment lang überlegte er ob er das Wort ergreifen sollte, entschied sich dann jedoch dagegen. Was sollte er dem anderen schon sagen. Vorgestellt hatte der Captain ihn ja bereits und leere Floskeln wie ‚Sehr erfreut‘, oder ‚Schön Sie zu treffen‘ schienen ihm irgendwie fehl am Platze. Eigentlich wollte er endlich nach draußen und helfen.

„Wie kann ich Ihnen helfen, Lieutenant?“

Fragte Engelstad schließlich und fügte mit einem leicht ironischen Lächeln hinzu:

„Möchte der Geheimdienst sich auch einmal mit echter Arbeit die Hände schmutzig machen, oder sind Sie lediglich hier um sich ein Bild der Lage zu machen? Falls ja kann ich Ihnen die Frage schnell beantworten. Es ist besch’issen. Schreiben Sie das in Ihren Bericht, näher an die Wahrheit kommen sie nicht dran.“

Arlen musste kein Jedi sein um zu spüren, dass Engelstad eine gewisse Antipathie für die Institution verspürte, für die Duval stand.

[ Coruscant-System / Coruscant / Untere Ebenen / Lazarett / Kommandocontainer ] Arlen, Arkadi und Captain Engelstad
 
- Coruscant - untere Ebenen - Wachposten - Posten 3

Der Gestank in den unteren Ebenen war grauenhaft. Geruch von verwesten und verbrannten Leichen. Man konnte die Schreie der Verwundeten selbst hier unten hören. Es war sehr dreckig da unten. Blechdosen, Zigarettenschachteln, Kleidungsstücke. Obdachlose hätten hier sowas wie ein Heim aber zum Glück gibt es viele sehr viele leere Gebäude wo es sich die meisten gemütlich gemacht hatten. Trotzdem würde er hier niemals leben wollen.

Sein Job war recht einfach: Position halten, fremde eintreten lassen oder verscheuchen und bei Widerstand die Waffe sprechen lassen. Er war froh darüber mal wieder raus zu kommen. Eine Aufgabe zu haben. Eine...Verantwortung. Er war nicht alleine. Am Fahrstuhl zu Lazarett gab es insgesamt fünf Posten. Private
Feyleks war mit Private Alix Sergeant Rock unterstellt. Alix ist sehr schüchtern und nervös. Ihm so einen wichtigen Auftrag zu geben war vielleicht keine so gute Idee. Aber Feyleks war es egal. Er würde Ihn schon irgendwie wieder nach Hause bringen. Rock hingegen war ein guter Soldat. Sehr diszipliniert aber auch sehr streng. Aber Feyleks würde mit Ihm schon fertig werden...Er musste nur aufpassen da er noch ein Anfänger war. Natürlich war Feyleks überaus gut in dem was Er macht. Aber der Rang eines Soldaten entscheidet alles.

"Schon was ungewöhnliches bemerkt?"

Feyleks sah Rock nicht einmal an um Ihm zu antworten

"Nein...Sir."


"Ich ebenfalls nicht, Sir!"

Plötzlich lief eine Person den langen gang mit Kapuze übergezogen, gesenkten Kopf und Händen in den Taschen entlang. Er war sehr schmächtig und war zirka 1,80 Meter groß. Feyleks spürte dass gleich etwas passieren würde und entsicherte seinen Blaster. Er hätte lieber seinen Rotationsblaster mitgenommen aber Er dachte dass es keine große Sache wird. Die fremde Person hob beim gehen langsam den Kopf und wurde etwas schneller.

"Was hat Er nur vor?..."

Er richtete seine Waffe auf den Jungen

Nun fing Er an zu rennen. Schnell...zu rennen.
Feyleks sah wie Er langsam eine Blasterpistole aus der Tasche zog. Rock bemerkte es ebenfalls und gab einen Befehl.

"Private Alix! Feuer frei!!"


Er sah mit ruckartiger Bewegung zu Alix

"Sir es geht nicht! Ich habe Ladehemungen!"

Feyleks hatte dies bemerkt. Er hatte keine Zeit nachzudenken. Er musste handeln. Unzwar schnell.

Ein Blasterschuss war zu hören und die Person viel auf die Knie und schließlich mit dem Gesicht auf den Boden.

Rock und Alix hielten beide den Atem an und sahen zu Feyleks der seine Waffe wieder sicherte.

"Guter...Schuss...glaube ich..."

"Gute Arbeit, Private Feyleks! Hervorragend reagiert!"

Ohne etwas zu sagen wendete Er sich ab und lief zu der Leiche dessen Rücken wegen der Hitze anfing zu qualmen. Er wäre fast bei ihnen gewesen. Vielleicht hätte es einen erwischt. Vielleicht Alix. Vielleicht aber auch Rock. Er drehte die Fremde Person langsam aber sicher auf den Rücken. Er hatte sein Herz genau getroffen. Er nahm der Leiche die Kapuze ab und war geschockt. Die fremde Person sah aus wie 16...höchstens 17 Jahre. Er betrachtete das Gesicht und bemerkte dass Er ein Tattoo auf der rechten Seite seines Genicks hatte. Es war das Symbol des Imperiums. Aus Wut richtete Feyleks sich auf, entsicherte seine Waffe und schoss Ihm in's Gesicht. Wie kann man nur dem Imperium beitreten? Sie morden, versklaven und terrorisieren arme, hilflose Menschen die in Ruhe und Frieden Leben wollen. Solche Leute kann man doch nicht unterstützen. Er durchsuchte die Taschen des Jungen und fand ein Portmonnaie. Dadrin war der Ausweis. "Michael Frazer". 17 Jahre. Er wurde kürzlich erst 17. Aber Er erinnerte sich dass Er ein Mitglied des Imperiums war und verdrängte sein Mitleid. Er war zwar erst 17...aber Er war ein Feind. Ein Feind von Ihm. Ein Feind der Neuen Republik. Er schob das Portmonnaie samt Ausweis zurück in in die Hosentasche von Michael, rief einen räumungs Droiden zu sich und ging zurück zu seinem Posten.

"Hey, Fey. Was ist los?"

Alix legte seine Hand auf Feyleks Schulter

"Vergiss es."

Feyleks schlug die Hand von seiner Schulter und sicherte seinen Blaster

"Ich verstehe jemanden umzubringen ist für keinen Anfänger leicht. Aber ich versichere dir-"

Bevor
Rock seinen Satz weiter sprechen konnte unterbrach Ihn Feyleks

"Er diente dem Imperium! Er diente mit 17 Jahren dem Imperium! Was ist bei solchen Menschen nur falsch?! Ich empfinde kein Mitleid für diese Imperialischen Hunde! Ich werde jedem einzelnen von ihnen ein Loch durch den Kopf pusten!"

Feyleks war stocksauer. Er konnte es einfach nicht nachvollziehen. Nicht verstehen wie man mit 17 Jahren dem Imperator dienen konnte. Er beruhigte sich langsam wieder und stellte sich auf seine Position. Er bemerkte dass Rock grade per Komlink mit jemanden sprach...Er konnte aber nicht verstehen mit wem.

"Private Feyleks! Antreten!"

Feyleks lief zu Rock und stellte sich um zu salutieren grade hin

"Sir?"

"Ich schicke Sie zu Captain Engelstad. Er will wissen was hier unten los war und hat eine Spezielle Mission für Sie! Sie sollen nach oben fahren um dort Wache zu halten. Es wollen wohl zu viele Passanten rein. Wir haben da oben zu wenig Männer. Also brauchen sie verstärkung."

"Jawohl, Sir. Ich mache mich gleich auf den Weg."

Obwohl Feyleks bedenken hatte ob Er für diesen Auftrag der Richtige wär war Er ziemlich entschlossen seinen Männern dort oben zu helfen.

- Coruscant - untere Ebenen - Wachposten - auf dem Weg zum Lazarett Posten













 
Zuletzt bearbeitet:
[Coruscant-System | Coruscant | Unteren Ebenen | Lazarett, Kommandocontainer | Arlen, Private Liu, Lieutenant Arkadi Duval, Captain Engelstad

Aufmerksam sah sich Arkadi in dem Kommandocontainer um. Orte wie dieser waren ihm vertraut, fühlten sich so als, als gehörte dort hin. Private Liu hatte gerade sein Erscheinen angekündigt und dabei den Nachnamen des Agenten etwas falsch ausgesprochen, etwas, dass schon das ein oder andere Mal vorgekommen war. Dennoch blieb Arkadi still, er wollte dem jungen Soldaten die Gelegenheit geben, sich zu korrigieren und so zu vermeiden, sich vor seinem kommandierenden Offizier zu blamieren.

Dieser besaß eine gewisse Ähnlichkeit zu Arkadi, beide hatten sie blondes Haar und blaue Augen, fast hätte man meinen können, sie wären verwandt. Captain Engelstad begrüßte ihn höflich, stellte sich knapp vor und bat dann darum, den Dienstausweis des NRGD-Agenten sehen zu dürfen. Arkadi kam dieser Aufforderung mit einem Nicken nach.


„Natürlich, Captain.“

Erwiderte er ruhig und übergab dem Armeeoffizier seine ID-Karte, die dieser kurz überflog, dann seufzte er leise und wandte sich an Private Liu, streng korrigierte er den Fehler des jungen Mannes und erteilte ihm dann den Befehl, wegzutreten. Der Epicanthix schien für einen Moment zu einer Entschuldigung ansetzen zu wollen, überlegte es sich dann weise besser und kam unter den angesäuerten Blick seines Kommandanten eilig der Anweisung nach.

Arkadi erhielt seine ID-Karte zurück und nach einer kurzen Pause ergriff der Captain wieder das Wort und stellte den Nichtmenschen mit der roten Haut, der den Agenten neugierig angesehen hatte, als Arlen Merillion vor, ein Jedi-Ritter. Ein weiterer Jedi? Der Orden schien bestrebt zu sein, seine Präsenz auf Coruscant deutlich zu verstärken und hatte dem Anschein nach gleich mehrere Ritter entsandt. Der ehemalige Soldat wusste nicht, wie viele höherrangige Jedi sich derzeit auf den Coruscant aufhielten, doch war anzunehmen, dass ihr Interesse hauptsächlich dem Tempel galt.

Aber nicht Arlen Merillion. Der Jedi war hier, mitten im Zentrum einer der wohl schwersten Seuchenausbrüche in der Geschichte des Stadtplaneten, umgeben von Leid, Tod und Verzweiflung. Für einen Moment fragte er sich, wie sich dies für einen Jedi anfühlte, die, wenn man den Berichten glauben konnte, über große empathische Fähigkeiten verfügten, Gefühle, Stimmungen, Gedanken spüren konnten. Arkadi empfand Respekt, dass der Nichtmensch überhaupt hier war, nur wenige wagten sich freiwillig in die Quarantänezone.

Die kühlen blauen Augen des Agenten musterten den Jedi, als dieser ihm die Hand reichte. Arlen war eine markante Erscheinung, mit scharlachroter Haut, schwarzen Haaren und gelb-grünen Augen, von leicht überdurchschnittlicher Größe und offenbar von nicht zu unterschätzender Körperkraft. An seinem Gürtel baumelte eine Art Knochen, als Arkadi näher hinsah, kam er zu dem Schluss, dass es sich dabei wohl um das Lichtschwert des Jedi handelte, auch wenn er sich nicht ganz sicher war.

Schweigend schüttelten sich die beiden Männer die Hand, sie schienen beide nicht viel von Floskeln zu halten, etwas, das Arkadi zu schätzen wusste. Seine Miene war nicht unfreundlich, aber doch ernst, es galt, keine Zeit zu verlieren. Dennoch fragte sich der ehemalige Soldat, welcher Spezies der Jedi angehörte. In der Galaxis gab es Millionen von Spezies und diese war ihm unbekannt. Er würde die Datenbank abrufen, um sich darüber zu informieren, aber das konnte warten.

Nach dieser knappen Begrüßung übernahm Captain Engelstad wieder das Gespräch und erkundigte sich mit einem leicht ironischen Lächeln, wie er Arkadi denn helfen konnte, unüberhörbar schwang eine gewisse Antipathie gegen den NRGD in der Stimme des Offiziers mit, als er wissen wollte, ob Arkadi sich bloß ein Bild der Lage machen wollte oder tatsächlich bereit war, sich die Hände schmutzig zu machen. Laut Aussage des Captains war die Situation miserabel, eine Einschätzung, der Arkadi nicht widersprechen würde.


„Ich bin hier, um Sie zu unterstützen, Captain Engelstad. Der Geheimdienst versucht, bei der Koordinaten der Hilfsmaßnahmen zu helfen, dafür sind akkurate Informationen direkt aus dem Krisengebiet notwendig. Aber ich bin nicht nur als Beobachter hier. Wenn ich irgendetwas tun kann, dann sagen Sie es. Ich habe einmal die gleiche Uniform getragen wie Sie und kann mir vorstellen, wie schwierig die Lage für Sie und Ihre Männer ist. Jeder packt an, keiner drückt sich, und doch ist es so viel, was getan werden muss.“

Der letzte Satz musste dem Captain bestimmt bekannt vorkommen, war er doch einer der Favoriten eines jeden Ausbilders der Streitkräfte. Die erwartete Antwort eines Rekruten bestand in dem schlichten „Gemeinsam ist es so viel, was getan werden kann“, ein Prinzip, dass die Grundlage einer jeden erfolgreichen Armee darstellte. Arkadi machte eine kurze Pause und blickte dann zu Arlen.

„Meister Merillion, ich freue mich, dass der Orden hier direkt in der Gefahrenzone Präsenz zeigt. Aber was ist Ihre Rolle hier? Sollen Sie dem Rat Bericht erstatten?“

War der Jedi vielleicht schlicht hier, um zu helfen? Das passte zu dem selbstlosen Bild der Jedi, aber jahrelange Erfahrung hatte Arkadi gelehrt, alles zu hinterfragen und nicht einfach zu glauben.

[Coruscant-System | Coruscant | Unteren Ebenen | Lazarett, Kommandocontainer | Arlen, Lieutenant Arkadi Duval, Captain Engelstad
 
Zurück
Oben