Satrek
Bit of both
Orbit von Coruscant - An Bord der Windljammer - Turima und Satrek
Satrek war sich ziemlich sicher, dass die Hapanerin die Situation als genauso surreal empfand wie er. Sicherlich spielten dabei mehrere Faktoren zusammen, und die Tatsache, dass die beiden nach all den Jahren wieder zusammen waren und im weitesten Sinne “gemeinsam Dinge unternahmen” war dabei sicherlich nicht der geringwertigste.
Der Virus wog natürlich noch schwerer, und würde sich in Kürze auch direkt bemerkbar machen, wenn die Reinigung des Schiffes die Messe erreichen würde. Aber am ehesten waren es die Ausmaße von Coruscant, die den Jedi unvorbereitet getroffen hatten.
Dabei war es weniger die Größe der Gebäude - an die hatte er sich gewöhnt, und auch wenn es manchmal schwierig war sich klar zu machen wie der Stadtplanet wirklich aufgebaut war - zu gerne interpretierte man sich festen Boden spätestens ein paar Stockwerke weiter unten hinein - war das etwas, was man nur zu leicht ausblenden konnte.
Was ihn jetzt verunsicherte waren die Ausmaße der Katastrophe, die scheinbar noch niemand wirklich kommen sah. Coruscant galt nicht umsonst als Schmelztiegel, und während die oberen Schichten eine ansehnliche Kruste darstellten “eiterten” (um bei dem Bild zu bleiben) die unteren Ebenen stetig vor sich hin.
Ohne groß darüber nachzudenken schloss sich der dunkelhäutige Mann der Essenswahl der blonden Senatorin an.
Die unteren Schichten züchteten eine Verachtung für die Obrigkeit, für die Polizeigewalt, egal welcher Flagge sie unterstellt war. Gesetzlose Bereiche, auch wenn sie in Holofilmen gerne übertrieben dargestellt wurden, gab es zuhauf in den dafür berüchtigten unteren Ebenen, die nicht umsonst gerne als das “Hinterteil von Coruscant” bezeichnet wurden.
Normalerweise stellten sie kein Problem dar. Normalerweise wollten ihre Bewohner einfach in Ruhe gelassen werden, und vermieden es die Aufmerksamkeit der Polizei durch allzu illegale Geschäfte auf sich zu ziehen.
Normalerweise gingen immer wieder Jedi nach dort unten um zu vermitteln, und sie wurden immer mit Respekt behandelt. Doch jetzt waren die Jedi dafür zu beschäftigt. Aber auch das war nicht das Proble.
Normalerweise hielten sie zusammen und setzten sich gegen Eindringlinge wie fremde Banden zur Wehr. Das endete oft blutig, aber es sorgte für ein gewisses Maß an Ruhe, und verhinderte die Probleme, die in Holofilmen so gerne thematisiert wurden.
Aber gegen einen Virus konnte man sich nicht verbünden. Man konnte sich nicht wehren, und wenn man gnadenlos vorging musste man am Ende Mitglieder der eigenen Bande, Gruppe oder Gesellschaft ins Exil schicken. All die möglichen Folgen wie soziale Spannungen im fragilen Gefüge der unteren Ebenen waren nebensächlich, und würden von jenen gelöst werden, die sich besser dort auskannten als Satrek.
Wovor er Angst hatte war, dass selbst offensichtlich Infizierte nicht abgewiesen werden würden. Es gab keine nennenswerten Krankenhäuser und kaum Ärzte, also würde man sie einfach so aufnehmen und pflegen, sie vielleicht auch für Opfer der Willkür von oben halten.
Und dann würde der Virus tun was er am besten konnte - oder, wenn man die Sache skeptischer anging, was zu tun er geschaffen worden war.
Das erste Löffel des Eintopfes riss Satrek aus seinen Gedanken, doch bevor er zu einem Versuch von Smalltalk ansetzen konnte kam ihm ein neuer.
Weißt du… Als ich jung war habe ich immer davon geträumt wie es wohl wäre “einfacher” zu leben - nicht von Planet zu Planet mit Raumschiffen, sondern einfach mal zum nächsten Ort zu gehen, zu Fuß, ohne Speeder. Und da dann was essen zu gehen, etwas, das jemand gejagt oder gezüchtet hat, eben… natürlich. Ein abwegiger Gedanke, ich weiß. Heutzutage strotzt doch alles so von Technologie… Selbst der Eintopf hat wahrscheinlich mehr Fabrik gesehen als Weide oder Feld…
Satrek sah Turima an, die wahrscheinlich genausowenig Ahnung hatte was er ihr grade sagen wollte wie er selbst. Der Gedanke war ihm nennenswert erschienen, aber jetzt wusste er nicht mehr genau warum.
Und wenn man denkt es geht nicht komplizierter…
Er schüttelte den Kopf. Suppentopfweisheiten, also das Ableiten galakto-politischer-Probleme aus einer unschuldigen Löffelmahlzeit, waren üblicherweise nicht sein Stil. Er schob sich den letzten Löffel Nerf aus Batteriehaltung in den Mund und ließ ihn dann in die Schüssel fallen.
Ein einfaches Leben… Ganz ehrlich, Turima, ich könnte es mir vorstellen, irgendwo im Nirgendwo, wo man sich seinen Lebensunterhalt selbst erwirtschaftet… Aber was sagt es über unser Leben aus, wenn das einfache zum Luxus geworden ist und die Technologie zur Norm?
Er sah die blonde Frau einen Moment nachdenklich an, dann grinste er.
Bist du sicher, das in dem Wasser nicht vielleicht irgendwas drin war? Ich glaube ich brauche… Beschäftigung. Irgendetwas zu tun, einen Weg um zu helfen. Ganz weit weg von den Problemen der Galaxis, oder direkt an die Wurzel und etwas dagegen tun.
Der dunkelhäutige Mann war kurz davor einen Kommentar eher privater Natur zum Thema Ablenkung von der Hoffnungslosigkeit des Seins abzugeben, als die Desinfektionseinheit bei ihnen ankam und die Messe vehement riechend von allen möglichen Erregern befreiten.
Er musste lachen, als seine Frau in der Situation noch einen Witz über das Essen machte, dann ließen sie beide die Prozedur über sich ergehen.
Nachdem sie das Okay erhalten hatten weiterzufliegen sah der Jedi den Desinfekteuren nach.
Warum hat die Republik eigentlich keine Quarantäne verhängt? Man könnte die dringend benötigten Waren an Orbitalstationen umladen und dort desinfizieren, und man minimiert das Risiko, das sich das Virus ausbreitet. Und man spart wahrscheinlich Millionen an Arbeitsstunden und tonnenweise Desinfektionsmittel dabei…
Sinnierte er, und rechnete sich für seinen vorher angedachten Kommentar spätestens bei dem Gestank jetzt keine großen Chancen mehr aus. Stattdessen sagte er,
Immerhin sind wir für eine Gedenkfeier in der richtigen Stimmung, nicht wahr?
Orbit von Coruscant - An Bord der Windljammer - Turima und Satrek
Satrek war sich ziemlich sicher, dass die Hapanerin die Situation als genauso surreal empfand wie er. Sicherlich spielten dabei mehrere Faktoren zusammen, und die Tatsache, dass die beiden nach all den Jahren wieder zusammen waren und im weitesten Sinne “gemeinsam Dinge unternahmen” war dabei sicherlich nicht der geringwertigste.
Der Virus wog natürlich noch schwerer, und würde sich in Kürze auch direkt bemerkbar machen, wenn die Reinigung des Schiffes die Messe erreichen würde. Aber am ehesten waren es die Ausmaße von Coruscant, die den Jedi unvorbereitet getroffen hatten.
Dabei war es weniger die Größe der Gebäude - an die hatte er sich gewöhnt, und auch wenn es manchmal schwierig war sich klar zu machen wie der Stadtplanet wirklich aufgebaut war - zu gerne interpretierte man sich festen Boden spätestens ein paar Stockwerke weiter unten hinein - war das etwas, was man nur zu leicht ausblenden konnte.
Was ihn jetzt verunsicherte waren die Ausmaße der Katastrophe, die scheinbar noch niemand wirklich kommen sah. Coruscant galt nicht umsonst als Schmelztiegel, und während die oberen Schichten eine ansehnliche Kruste darstellten “eiterten” (um bei dem Bild zu bleiben) die unteren Ebenen stetig vor sich hin.
Ohne groß darüber nachzudenken schloss sich der dunkelhäutige Mann der Essenswahl der blonden Senatorin an.
Die unteren Schichten züchteten eine Verachtung für die Obrigkeit, für die Polizeigewalt, egal welcher Flagge sie unterstellt war. Gesetzlose Bereiche, auch wenn sie in Holofilmen gerne übertrieben dargestellt wurden, gab es zuhauf in den dafür berüchtigten unteren Ebenen, die nicht umsonst gerne als das “Hinterteil von Coruscant” bezeichnet wurden.
Normalerweise stellten sie kein Problem dar. Normalerweise wollten ihre Bewohner einfach in Ruhe gelassen werden, und vermieden es die Aufmerksamkeit der Polizei durch allzu illegale Geschäfte auf sich zu ziehen.
Normalerweise gingen immer wieder Jedi nach dort unten um zu vermitteln, und sie wurden immer mit Respekt behandelt. Doch jetzt waren die Jedi dafür zu beschäftigt. Aber auch das war nicht das Proble.
Normalerweise hielten sie zusammen und setzten sich gegen Eindringlinge wie fremde Banden zur Wehr. Das endete oft blutig, aber es sorgte für ein gewisses Maß an Ruhe, und verhinderte die Probleme, die in Holofilmen so gerne thematisiert wurden.
Aber gegen einen Virus konnte man sich nicht verbünden. Man konnte sich nicht wehren, und wenn man gnadenlos vorging musste man am Ende Mitglieder der eigenen Bande, Gruppe oder Gesellschaft ins Exil schicken. All die möglichen Folgen wie soziale Spannungen im fragilen Gefüge der unteren Ebenen waren nebensächlich, und würden von jenen gelöst werden, die sich besser dort auskannten als Satrek.
Wovor er Angst hatte war, dass selbst offensichtlich Infizierte nicht abgewiesen werden würden. Es gab keine nennenswerten Krankenhäuser und kaum Ärzte, also würde man sie einfach so aufnehmen und pflegen, sie vielleicht auch für Opfer der Willkür von oben halten.
Und dann würde der Virus tun was er am besten konnte - oder, wenn man die Sache skeptischer anging, was zu tun er geschaffen worden war.
Das erste Löffel des Eintopfes riss Satrek aus seinen Gedanken, doch bevor er zu einem Versuch von Smalltalk ansetzen konnte kam ihm ein neuer.
Weißt du… Als ich jung war habe ich immer davon geträumt wie es wohl wäre “einfacher” zu leben - nicht von Planet zu Planet mit Raumschiffen, sondern einfach mal zum nächsten Ort zu gehen, zu Fuß, ohne Speeder. Und da dann was essen zu gehen, etwas, das jemand gejagt oder gezüchtet hat, eben… natürlich. Ein abwegiger Gedanke, ich weiß. Heutzutage strotzt doch alles so von Technologie… Selbst der Eintopf hat wahrscheinlich mehr Fabrik gesehen als Weide oder Feld…
Satrek sah Turima an, die wahrscheinlich genausowenig Ahnung hatte was er ihr grade sagen wollte wie er selbst. Der Gedanke war ihm nennenswert erschienen, aber jetzt wusste er nicht mehr genau warum.
Und wenn man denkt es geht nicht komplizierter…
Er schüttelte den Kopf. Suppentopfweisheiten, also das Ableiten galakto-politischer-Probleme aus einer unschuldigen Löffelmahlzeit, waren üblicherweise nicht sein Stil. Er schob sich den letzten Löffel Nerf aus Batteriehaltung in den Mund und ließ ihn dann in die Schüssel fallen.
Ein einfaches Leben… Ganz ehrlich, Turima, ich könnte es mir vorstellen, irgendwo im Nirgendwo, wo man sich seinen Lebensunterhalt selbst erwirtschaftet… Aber was sagt es über unser Leben aus, wenn das einfache zum Luxus geworden ist und die Technologie zur Norm?
Er sah die blonde Frau einen Moment nachdenklich an, dann grinste er.
Bist du sicher, das in dem Wasser nicht vielleicht irgendwas drin war? Ich glaube ich brauche… Beschäftigung. Irgendetwas zu tun, einen Weg um zu helfen. Ganz weit weg von den Problemen der Galaxis, oder direkt an die Wurzel und etwas dagegen tun.
Der dunkelhäutige Mann war kurz davor einen Kommentar eher privater Natur zum Thema Ablenkung von der Hoffnungslosigkeit des Seins abzugeben, als die Desinfektionseinheit bei ihnen ankam und die Messe vehement riechend von allen möglichen Erregern befreiten.
Er musste lachen, als seine Frau in der Situation noch einen Witz über das Essen machte, dann ließen sie beide die Prozedur über sich ergehen.
Nachdem sie das Okay erhalten hatten weiterzufliegen sah der Jedi den Desinfekteuren nach.
Warum hat die Republik eigentlich keine Quarantäne verhängt? Man könnte die dringend benötigten Waren an Orbitalstationen umladen und dort desinfizieren, und man minimiert das Risiko, das sich das Virus ausbreitet. Und man spart wahrscheinlich Millionen an Arbeitsstunden und tonnenweise Desinfektionsmittel dabei…
Sinnierte er, und rechnete sich für seinen vorher angedachten Kommentar spätestens bei dem Gestank jetzt keine großen Chancen mehr aus. Stattdessen sagte er,
Immerhin sind wir für eine Gedenkfeier in der richtigen Stimmung, nicht wahr?
Orbit von Coruscant - An Bord der Windljammer - Turima und Satrek