Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, alleine
Parieren, parieren, parieren, ducken, drehen, parieren, angreifen, ausweichen, parieren... Mit der Zeit wurde Eowyn langsamer und fand allmählich in das Hier und Jetzt zurück, bevor sie das Lichtschwert deaktivierte. Ihr Atem ging fürchterlich schnell, und sie verfluchte im Stillen die Trainingspausen. Ja, vielleicht hatten auch die Anstrengungen der letzten Tage und Wochen damit zu tun, und vermutlich hätte sie nicht gleich auf hundert Prozent gehen sollen. Aber sie hatte das hier jetzt gebraucht, so dringend, wie ein Fisch das Wasser brauchte und ein Vogel die Freiheit des Himmels. Und ja, es hatte geholfen. Auch wenn die Gedanken und Vorwürfe nicht verschwunden waren, langsam hatte Eowyn das Gefühl, dass sie sie nicht mehr vollkommen überrannten, dass sie beginnen konnte, sie zu ordnen. Und vielleicht, vielleicht würde sie dann doch mit Ian reden. Oder es ihm zumindest anbieten... Sie konnte ihn nicht einfach so aufgeben, ohne den Versuch, es ihm zu erklären. Das wäre... feige. Nicht nach allem, was sie miteinander durchgemacht hatten. Und was sollte er schon tun? Im schlimmsten Fall würde er sie anschreien oder auch erst gar nicht mit ihr reden, aber damit würde sie leben können. Nicht aber damit, sich zu fragen, ob ein Gespräch etwas geändert hätte. Da waren schon zu viele Missverständnisse zwischen ihnen beiden gewesen, und eigentlich hatte sie sich geschworen, das nicht noch einmal zuzulassen. Auch wenn sie da natürlich nicht an eine Situation wie diese gedacht hatte... Eowyn seufzte schwer, während sie nach ihrer Wasserflasche griff und sie leertrank. Nein, das hier war mehr als nur ein Missverständnis, was gab es da falsch zu verstehen? Ian hatte gehandelt, sie hatte gehandelt. Daran gab es nichts falsch zu verstehen. Daran gab es höchstens etwas nicht zu verstehen... Denn obwohl sie rein vom Kopf her meinte zu wissen, weshalb Ian all das getan hatte - ob sie es wirklich verstehen konnte? Spielte das vielleicht mit hinein in ihr Schuldbewusstsein? Unwillig schüttelte sie den Kopf und wischte sich den Schweiß mit ihrem Ärmel vom Gesicht. Nein, keine Grübeleien jetzt. Dann konnte sie gleich wieder von vorne anfangen. Sie durfte diesen Gedanken einfach keinen Raum geben... nicht, bevor sie nicht mit Ian gesprochen hatte. Wenigstens so lange musste sie durchhalten, sie war eine Jedi, verdammt noch mal.
Ob er schon aus dem Bactatank heraus war? Vorsichtig streckte sie ihre Machtfühler nach Ian aus. Er schien zumindest nicht bewusstlos zu sein... aber wirklich wahrnehmen konnte sie ihn nicht. Er war offensichtlich abgeschirmt, aber das war nicht verwunderlich. Mitten unter den Jedi hätte sie an seiner Stelle wohl auch keine Lust darauf, dass jeder alles mitbekam. Auch wenn Eowyn keine Ahnung hatte, was hinter "alles" steckte. War er erleichtert, dass Kyran lebte? War er wütend auf sie, oder enttäuscht? Wenn sie ehrlich war hatte Eowyn nicht den blassesten Schimmer, was nun in Ian vorgehen konnte, wie sie leicht schmerzlich feststellte. Sie kannte ihn bei weitem nicht so gut, wie sie vielleicht kurz gedacht hatte. Nun ja... vielleicht würde sie es später erfahren.
Jetzt aber brauchte sie erst einmal eine Dusche, sonst würde Ian sie alleine schon ihres Geruches wegen aus dem Zimmer werfen.
In ihrem momentanen Zimmer hatte sie darauf keine Chance, aber Eowyn machte mit diesem Problem kurzen Prozess und ließ sich ein zweites Zimmer zuteilen. Welche Wahl hatte sie sonst? Und es war ja nicht so, als würde momentan wie auf Lianna irgendein Mangel an Unterkünften herrschen... Schon zu den Hochzeiten der Republik, vor dem offenen Krieg mit dem Imperium, hatte es dieses Problem nicht gegeben.
Eiige Zeit später verließ sie ihr ursprüngliches Zimmer in angenehmerem Zustand wieder. Sie musste zugeben, dass sie ein wenig getrödelt hatte - und gezögert. Nur, weil sie beschlossen hatte, sich Ians Vorwürfen zu stellen hieß das nicht, dass sie es gerne tat, vor allem, weil es bedeutete, sich auch wieder konkret dem zu stellen, was sie getan hatte. Also war es ihr sinnvoll erschienen, erst einmal eine provisorische Aufhängung für ihr zweites Lichtschwert zu improvisieren. Aber alles noch weiter hinauszuschieben war sinnlos, es würde nur noch schlimmer werden und nichts daran ändern. Nein, sie würde es jetzt hinter sich bringen.
Hinterher... nun ja. Sie würde einfach nicht an hinterher denken.
Ihr Herz klopfte unweigerlich schneller, als sie sich Ians Zimmer näherte, aber schon kurz bevor sie an die Tür klopfte wurde ihr klar, dass etwas nicht stimmte - Ian war nicht darin. Sie hätte ihn schon längst wahrnehmen müssen... außer natürlich, er verschleierte sich völlig. Sie runzelte die Stirn und griff in der Macht hinaus. Nein, in diesem Zimmer konnte sie ihn nicht spüren... und auch sonst nirgendwo in der medizinischen Abteilung. Vielleicht wirklich verschleiert? Eowyn klopfte an die Tür und wartete, klopfte nach einiger Zeit erneut. Sie zögerte. Wenn er sich genau vor ihr versteckte? Andererseits, dann kannte er sie ebenfalls nicht so gut wie er dachte. Sie hatte sich entschlossen, mit ihm zu reden, und so einfach würde sie nicht aufgeben. Vorsichtig öffnete sie die Tür. Ian?, fragte sie laut in den Raum, ohne hineinzusehen. Keine Antwort, keine geworfenen Gegenstände als Reaktion. Also lugte sie um die Ecke, nur um einen leeren Raum vorzufinden. Eowyn seufzte und kam sich leicht lächerlich vor, bevor ihr klar wurde, was das bedeutete. Er war nicht hier... Beunruhigt begann sie, Ian in der Macht zu suchen und wurde schnell fündig - doch nirgendwo hier in der Nähe. Erleichtert atmete sie auf - immerhin war er nicht einfach abgetaucht und verschwunden. Dennoch, sie hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wo er war, dämmerte ihr langsam, sie wusste nicht, weshalb er gegangen war. Was war geschehen? Sie war nicht so egozentrisch davon auszugehen, dass er den Tempel nur wegen ihr verlassen hatte - das würde er nicht tun, ihm war es viel zu wichtig, zu helfen, selbst, wenn er sie nicht mehr sehen wollte. Nein. Es musste zumindest noch weitere Gründe geben - aber eigentlich war das erst einmal egal.
Er war nicht hier. Er war irgendwo da draußen...
Da draußen, wo das Virus herrschte, ohne, dass sie wusste, wo er war. Vielleicht mochte es zwischen ihnen vorbei sein, aber das hieß nicht, dass sie ihn sich selbst überlassen würde, was auch immer los war. Abgesehen davon hatte sie Verantwortung übernommen. Es war ihre Pflicht, zu wissen, wo Ian sich befand - und das war eben eine dieser Situationen, vor denen sie sich so gefürchtet hatte. Wenigstens zogen hier beide Wünsche an einem Strang.
Stang, Ian!, entfuhr es ihr, als sie sich umdrehte und zum Tempelausgang eilte. Wie war er überhaupt hinausgekommen? Vermutlich hatte es keinen interessiert... Musst du mir das antun? Nicht, dass er vermutlich auch nur einen Gedanken daran verschwendete, welche Sorgen sie sich machen würde, wenn er nicht da war. Natürlich nicht. Warum war er gegangen? Warum? Er konnte noch nicht gesund sein! Alisah... vielleicht hätte sie sie fragen sollen, vielleicht hatte sie etwas mitbekommen? Oder einer der Ärzte, Iv Calad? Zu spät. Und sie hatte auch keine Möglichkeit, jemanden von ihnen zu kontaktieren, hatte sie doch keine Frequenzen... Zurückzulaufen war ebenfalls unsinnig, denn die Chance, dass jemand etwas wusste, war einfach zu gering, um darauf zu setzen.
Nun gut. Sie würde Ian suchen, und wenn sie ihn nicht fand zurückkehren und nachfragen - auch wenn das bedeutete, einzugestehen, dass sie in diesem Punkt versagt hatte und mit mehr als nur einer kleinen Strafpredigt zu rechnen hatte. Das spielte keine Rolle, hier ging es darum, Ian zu finden. Er war vermutlich noch geschwächt, und dann hier draußen, angreifbar durch das Virus - absolut keine gute Kombination. Er war hier irgendwo, aber die Macht funktionierte leider nicht wie ein Suchradar, und es war Jahre her, dass Eowyn dieses Gebiet gekannt hatte. Auf Coruscant war das gleichbedeutend mit "niemals gekannt", und hier gab es einfach zu viele Ebenen...
Nach Ian rufend lief sie durch die Straßen, fragte hin und wieder, ob jemand Ian gesehen hatte - aber es half nicht sonderlich, dass sie keine Ahnung hatte, welche Kleidung er vermutlich trug. Auch wenn Ians Größe doch wenigstens zumindest etwas hilfreich sein sollte - niemand hatte ihn gesehen, wenn überhaupt geantwortet wurde. Und wenn Ian wirklich nicht gefunden werden wollte - dann hatte sie theoretisch auch keine Chance. Vielleicht war nach ihm zu rufen auch keine sonderlich gute Idee... Einen Moment lehnte sie sich an eine Hauswand und schloss die Augen. Wenn er gegangen war, dann wollte er niemanden sehen. Ihn zu rufen war kontraproduktiv. Anderseits, wie sollte sie ihn sonst finden? Und vielleicht war es gar nicht so, er hätte sich sonst komplett verschleiert... Ach, in die Sonne mit diesen Spekulationen!
Noch eine Viertelstunde. Wenn sie ihn dann nicht gefunden hatte, dann würde sie zum Tempel zurückgehen, etwas anderes blieb ihr nicht übrig, wie sie mit einem unguten Gefühl im Bauch und einem Kloß im Hals feststellte. Warum hatte sie nicht gleich nach dem Aufwachen mit ihm geredet, auf ihn gewartet? Warum hatte sie so getrödelt? Alles ging schief. Alles, einfach alles...
Coruscant – Straßen in der Nähe des Jedi-Tempels, alleine
Parieren, parieren, parieren, ducken, drehen, parieren, angreifen, ausweichen, parieren... Mit der Zeit wurde Eowyn langsamer und fand allmählich in das Hier und Jetzt zurück, bevor sie das Lichtschwert deaktivierte. Ihr Atem ging fürchterlich schnell, und sie verfluchte im Stillen die Trainingspausen. Ja, vielleicht hatten auch die Anstrengungen der letzten Tage und Wochen damit zu tun, und vermutlich hätte sie nicht gleich auf hundert Prozent gehen sollen. Aber sie hatte das hier jetzt gebraucht, so dringend, wie ein Fisch das Wasser brauchte und ein Vogel die Freiheit des Himmels. Und ja, es hatte geholfen. Auch wenn die Gedanken und Vorwürfe nicht verschwunden waren, langsam hatte Eowyn das Gefühl, dass sie sie nicht mehr vollkommen überrannten, dass sie beginnen konnte, sie zu ordnen. Und vielleicht, vielleicht würde sie dann doch mit Ian reden. Oder es ihm zumindest anbieten... Sie konnte ihn nicht einfach so aufgeben, ohne den Versuch, es ihm zu erklären. Das wäre... feige. Nicht nach allem, was sie miteinander durchgemacht hatten. Und was sollte er schon tun? Im schlimmsten Fall würde er sie anschreien oder auch erst gar nicht mit ihr reden, aber damit würde sie leben können. Nicht aber damit, sich zu fragen, ob ein Gespräch etwas geändert hätte. Da waren schon zu viele Missverständnisse zwischen ihnen beiden gewesen, und eigentlich hatte sie sich geschworen, das nicht noch einmal zuzulassen. Auch wenn sie da natürlich nicht an eine Situation wie diese gedacht hatte... Eowyn seufzte schwer, während sie nach ihrer Wasserflasche griff und sie leertrank. Nein, das hier war mehr als nur ein Missverständnis, was gab es da falsch zu verstehen? Ian hatte gehandelt, sie hatte gehandelt. Daran gab es nichts falsch zu verstehen. Daran gab es höchstens etwas nicht zu verstehen... Denn obwohl sie rein vom Kopf her meinte zu wissen, weshalb Ian all das getan hatte - ob sie es wirklich verstehen konnte? Spielte das vielleicht mit hinein in ihr Schuldbewusstsein? Unwillig schüttelte sie den Kopf und wischte sich den Schweiß mit ihrem Ärmel vom Gesicht. Nein, keine Grübeleien jetzt. Dann konnte sie gleich wieder von vorne anfangen. Sie durfte diesen Gedanken einfach keinen Raum geben... nicht, bevor sie nicht mit Ian gesprochen hatte. Wenigstens so lange musste sie durchhalten, sie war eine Jedi, verdammt noch mal.
Ob er schon aus dem Bactatank heraus war? Vorsichtig streckte sie ihre Machtfühler nach Ian aus. Er schien zumindest nicht bewusstlos zu sein... aber wirklich wahrnehmen konnte sie ihn nicht. Er war offensichtlich abgeschirmt, aber das war nicht verwunderlich. Mitten unter den Jedi hätte sie an seiner Stelle wohl auch keine Lust darauf, dass jeder alles mitbekam. Auch wenn Eowyn keine Ahnung hatte, was hinter "alles" steckte. War er erleichtert, dass Kyran lebte? War er wütend auf sie, oder enttäuscht? Wenn sie ehrlich war hatte Eowyn nicht den blassesten Schimmer, was nun in Ian vorgehen konnte, wie sie leicht schmerzlich feststellte. Sie kannte ihn bei weitem nicht so gut, wie sie vielleicht kurz gedacht hatte. Nun ja... vielleicht würde sie es später erfahren.
Jetzt aber brauchte sie erst einmal eine Dusche, sonst würde Ian sie alleine schon ihres Geruches wegen aus dem Zimmer werfen.
In ihrem momentanen Zimmer hatte sie darauf keine Chance, aber Eowyn machte mit diesem Problem kurzen Prozess und ließ sich ein zweites Zimmer zuteilen. Welche Wahl hatte sie sonst? Und es war ja nicht so, als würde momentan wie auf Lianna irgendein Mangel an Unterkünften herrschen... Schon zu den Hochzeiten der Republik, vor dem offenen Krieg mit dem Imperium, hatte es dieses Problem nicht gegeben.
Eiige Zeit später verließ sie ihr ursprüngliches Zimmer in angenehmerem Zustand wieder. Sie musste zugeben, dass sie ein wenig getrödelt hatte - und gezögert. Nur, weil sie beschlossen hatte, sich Ians Vorwürfen zu stellen hieß das nicht, dass sie es gerne tat, vor allem, weil es bedeutete, sich auch wieder konkret dem zu stellen, was sie getan hatte. Also war es ihr sinnvoll erschienen, erst einmal eine provisorische Aufhängung für ihr zweites Lichtschwert zu improvisieren. Aber alles noch weiter hinauszuschieben war sinnlos, es würde nur noch schlimmer werden und nichts daran ändern. Nein, sie würde es jetzt hinter sich bringen.
Hinterher... nun ja. Sie würde einfach nicht an hinterher denken.
Ihr Herz klopfte unweigerlich schneller, als sie sich Ians Zimmer näherte, aber schon kurz bevor sie an die Tür klopfte wurde ihr klar, dass etwas nicht stimmte - Ian war nicht darin. Sie hätte ihn schon längst wahrnehmen müssen... außer natürlich, er verschleierte sich völlig. Sie runzelte die Stirn und griff in der Macht hinaus. Nein, in diesem Zimmer konnte sie ihn nicht spüren... und auch sonst nirgendwo in der medizinischen Abteilung. Vielleicht wirklich verschleiert? Eowyn klopfte an die Tür und wartete, klopfte nach einiger Zeit erneut. Sie zögerte. Wenn er sich genau vor ihr versteckte? Andererseits, dann kannte er sie ebenfalls nicht so gut wie er dachte. Sie hatte sich entschlossen, mit ihm zu reden, und so einfach würde sie nicht aufgeben. Vorsichtig öffnete sie die Tür. Ian?, fragte sie laut in den Raum, ohne hineinzusehen. Keine Antwort, keine geworfenen Gegenstände als Reaktion. Also lugte sie um die Ecke, nur um einen leeren Raum vorzufinden. Eowyn seufzte und kam sich leicht lächerlich vor, bevor ihr klar wurde, was das bedeutete. Er war nicht hier... Beunruhigt begann sie, Ian in der Macht zu suchen und wurde schnell fündig - doch nirgendwo hier in der Nähe. Erleichtert atmete sie auf - immerhin war er nicht einfach abgetaucht und verschwunden. Dennoch, sie hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wo er war, dämmerte ihr langsam, sie wusste nicht, weshalb er gegangen war. Was war geschehen? Sie war nicht so egozentrisch davon auszugehen, dass er den Tempel nur wegen ihr verlassen hatte - das würde er nicht tun, ihm war es viel zu wichtig, zu helfen, selbst, wenn er sie nicht mehr sehen wollte. Nein. Es musste zumindest noch weitere Gründe geben - aber eigentlich war das erst einmal egal.
Er war nicht hier. Er war irgendwo da draußen...
Da draußen, wo das Virus herrschte, ohne, dass sie wusste, wo er war. Vielleicht mochte es zwischen ihnen vorbei sein, aber das hieß nicht, dass sie ihn sich selbst überlassen würde, was auch immer los war. Abgesehen davon hatte sie Verantwortung übernommen. Es war ihre Pflicht, zu wissen, wo Ian sich befand - und das war eben eine dieser Situationen, vor denen sie sich so gefürchtet hatte. Wenigstens zogen hier beide Wünsche an einem Strang.
Stang, Ian!, entfuhr es ihr, als sie sich umdrehte und zum Tempelausgang eilte. Wie war er überhaupt hinausgekommen? Vermutlich hatte es keinen interessiert... Musst du mir das antun? Nicht, dass er vermutlich auch nur einen Gedanken daran verschwendete, welche Sorgen sie sich machen würde, wenn er nicht da war. Natürlich nicht. Warum war er gegangen? Warum? Er konnte noch nicht gesund sein! Alisah... vielleicht hätte sie sie fragen sollen, vielleicht hatte sie etwas mitbekommen? Oder einer der Ärzte, Iv Calad? Zu spät. Und sie hatte auch keine Möglichkeit, jemanden von ihnen zu kontaktieren, hatte sie doch keine Frequenzen... Zurückzulaufen war ebenfalls unsinnig, denn die Chance, dass jemand etwas wusste, war einfach zu gering, um darauf zu setzen.
Nun gut. Sie würde Ian suchen, und wenn sie ihn nicht fand zurückkehren und nachfragen - auch wenn das bedeutete, einzugestehen, dass sie in diesem Punkt versagt hatte und mit mehr als nur einer kleinen Strafpredigt zu rechnen hatte. Das spielte keine Rolle, hier ging es darum, Ian zu finden. Er war vermutlich noch geschwächt, und dann hier draußen, angreifbar durch das Virus - absolut keine gute Kombination. Er war hier irgendwo, aber die Macht funktionierte leider nicht wie ein Suchradar, und es war Jahre her, dass Eowyn dieses Gebiet gekannt hatte. Auf Coruscant war das gleichbedeutend mit "niemals gekannt", und hier gab es einfach zu viele Ebenen...
Nach Ian rufend lief sie durch die Straßen, fragte hin und wieder, ob jemand Ian gesehen hatte - aber es half nicht sonderlich, dass sie keine Ahnung hatte, welche Kleidung er vermutlich trug. Auch wenn Ians Größe doch wenigstens zumindest etwas hilfreich sein sollte - niemand hatte ihn gesehen, wenn überhaupt geantwortet wurde. Und wenn Ian wirklich nicht gefunden werden wollte - dann hatte sie theoretisch auch keine Chance. Vielleicht war nach ihm zu rufen auch keine sonderlich gute Idee... Einen Moment lehnte sie sich an eine Hauswand und schloss die Augen. Wenn er gegangen war, dann wollte er niemanden sehen. Ihn zu rufen war kontraproduktiv. Anderseits, wie sollte sie ihn sonst finden? Und vielleicht war es gar nicht so, er hätte sich sonst komplett verschleiert... Ach, in die Sonne mit diesen Spekulationen!
Noch eine Viertelstunde. Wenn sie ihn dann nicht gefunden hatte, dann würde sie zum Tempel zurückgehen, etwas anderes blieb ihr nicht übrig, wie sie mit einem unguten Gefühl im Bauch und einem Kloß im Hals feststellte. Warum hatte sie nicht gleich nach dem Aufwachen mit ihm geredet, auf ihn gewartet? Warum hatte sie so getrödelt? Alles ging schief. Alles, einfach alles...
Coruscant – Straßen in der Nähe des Jedi-Tempels, alleine
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