Coruscant

Coruscant – Jedi-Tempel - medizinische Abteilung 1 – mit Radan und Kyran

Noch immer strich sie ganz sachte über Kyran's Wange während er sich ganz offensichtlich wohl fühlte in den Armen seines Vater's und sie lächelte Radan an.

Und wir haben uns Sorgen um dich gemacht. Du warst so lange fort. Aber jetzt bist du wieder hier. Hier bei uns.

Sachte lehnte sie sich an Radan an und genoss den Moment. Sie bekam nicht einmal mit das jemand zu ihnen getreten war. Erst als Wes sich meldete und fragte ob er störe, bemerkte sie ihn. Nein! Er störte doch nicht. Natürlich war es schön ihre kleine Familie mal nur für sich zu haben. Doch Wes würde ganz sicher nie stören. Radan schien das ganz genau so wie sie zu sehen und erklärte auch schon das Wes willkommen war. Alisah, die sich nun etwas von Radan gelöst und Wes zugewandt hatte, bekräftigte dann auch dass sie es genau so sah wie ihr Mann.

Wir freuen uns dass du da bist.

Vorsichtig nahm sie Kyran aus Radan's Armen und legte ihn zurück in den Brutkasten.
Etwas, das dem Kleinen nicht zu gefallen schien, denn er grummelte etwas ungnädig und zappelte. Doch sie hätte ihn ohnehin bald wieder zurück legen müssen damit er nicht zu sehr auskühlte.

Sch...sch.. mein Kleiner. Wir sind doch da.

Beruhigte sie ihren Sohn und strich sanft über sein Köpfchen während sie die Schläuche wieder in den Halterungen befestigte, damit die nicht verrutschten.
Erst dann wandte sie sich wieder Wes zu.


Ich hätte gar nich gedacht, dass du Zeit hast uns zu besuchen. Es is doch bestimmt viel los!

Sie schmunzelte und legte ihren Kopf etwas schief während sie Wes an sah und sich fragte, ob es wohl noch einen Grund gab, das er hier war. Aber die Frage stellte sie nicht, statt dessen fragte sie.

Hast du Kyran überhaupt schon gesehen? Er ist noch sehr klein und braucht noch etwas Hilfe! Aber er ist ein Kämpfer wie sein Dad.

Kurz legte sie eine Hand auf Radan's Arm und wartete was Wes nun wohl erzählte.

Coruscant – Jedi-Tempel - medizinische Abteilung 1 – mit Radan, Wes und Kyran
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Zimmer, mit Ian

Dieser wunderschöne, ruhige Moment konnte nicht ewig andauern, das war klar, und gerade deshalb sog Eowyn jede Sekunde in sich auf. Doch dann musste sie einfach fragen, was Ian vorhatte. Eine sonderlich große Wahl blieb ihr nicht.
Und Ian hatte Recht mit seiner Antwort - es gefiel ihr schon alleine nicht, dass er
andeutete, es könne ihr nicht gefallen.
Was er dann allerdings sagte, klang nicht so verkehrt. Klein beginnen, langsam austesten, zu was Okin fähig war - wobei Eowyn bezweifelte, dass er selbst über die kleine Schnittwunde hinaus erfolgreich sein würde. Es lag wohl an der Müdigkeit und der frühen Stunde, dass ihr erst mit Verspätung, nämlich als Ian das Thema überhaupt erst ansprach, bemerkte, dass diese Verletzungen auch irgendwo herkommen mussten. Dass er sie nicht Okin zufügen würde stand außer Frage, womit feststand... Alarmiert riss sie die Augen zum ersten Mal an diesem Morgen überhaupt erst einmal richtig auf und rückte ein wenig von Ian ab, um ihn ansehen zu können. Bevor sie allerdings mit einem lapidaren "Spinnst du eigentlich?" das Gespräch in eine andere Richtung lenken konnte redete Ian aber schon weiter - hatte er schon ein Gespür dafür entwickelt, wie er ihre unüberlegten und aufbrausenden Worte gleich im Anflug unterbinden konnte, oder war das reiner Zufall?
Nach ein paar Momenten fiel sie aus ihrer Anspannung noch immer sprachlos wieder zurück auf ihr Kissen und starrte zur Decke. Es gefiel ihr nicht. Es gefiel ihr ganz und gar nicht. Aber wieso eigentlich? Ian hatte versprochen, ihn nicht ins offene Messer laufen zu lassen - das hätte sie von vornherein unterbunden, es würde also eine "normale" Lehrstunde sein.
Eine Schnittwunde würde Ian nicht schaden, und viel weiter würde Okin nicht kommen.
Wenn doch?
Oder wenn Okin beim Versuch, Ian zu heilen einen groben Fehler machte? Dass er irgendetwas von Ian aufschnappen würde stand glücklicherweise außer Frage.
Ian würde ihn sicher überwachen, genau wie sie selbst... und was war die Alternative?


Es gefällt mir nicht, brummte Eowyn, ein wenig genervt davon, dass ihr keine solche einfallen wollte. Doch eine Sache war da... Aber du wirst dir - nicht - den Finger brechen! Wenn es so weit kommen sollte, würde sich eine Alternative finden. So weit würde sie nicht gehen, das konnte er vergessen. Sie warf ihm noch einen Blick zu, der ihm sagte, wie ernst sie das meinte, unabhängig davon, ob er ihn sehen konnte oder nicht, und hob ermahnend für zwei Sekunden den Finger.
Der Rest... sie ließ die Hand wieder sinken, klingt logisch... Was in einem anderen Gespräch auf Grund ihrer Vorgeschichte vielleicht amüsant gewesen wäre war nun absolut nicht so gemeint. Ian hatte Recht damit, dass doch auch irgendjemand anderes Erfolge gehabt haben musste... zumindest in irgendeiner Form. Fraglich war nur, was Ian offen über seine Behandlungsweise zugeben konnte. Ob man es irgendwie so umschreiben konnte, dass der Ursprung nicht offensichtlich werden würde? Vielleicht war es wirklich an der Zeit, mit einem Rat zu reden.
Aber... zu früh. Zu müde.
Noch einmal kuschelte sie sich ein wenig an Ian an.
Aufstehen, duschen, frühstücken?, fragte sie dann nach einer Weile murmelnd, bevor sie sich aufraffte und sich mit ihrer gewohnten Routine in einen präsentableren Zustand brachte.

Coruscant – Jedi-Tempel, Zimmer, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Zimmer, mit Eowyn

Kaum, dass Ian seine Idee zu Ende ausgeführt hatte, entfernte sich Eowyn auch schon, was wohl das beste Zeichen dafür war, das er mit seiner Vermutung ins Schwarze getroffen hatte. Allerdings gab es keine andere Lösung, es sei denn, er fügte Okin diese Verletzungen zu. Und das hätte dann weder Eowyn, noch Ian gefallen. Schließlich brummte Ians kleiner Sturkopf noch einmal ihr Missfallen. Ian selbst sagte nichts, konnte aber ein Grinsen nicht unterdrücken, als Eowyn ihm verbat, sich den Finger zu brechen und das noch mit der Geste des erhobenen Zeigefingers unterstrich. Dabei war der Dunkelhaarige ohnehin überzeugt, niemals so weit gehen zu müssen, denn für Ian stand fest, dass Okin in jedem Fall spätestens beim heilen einer Schürfwunde scheitern würde. Ein kleiner Schnitt war denkbar einfach, vor allem, wenn er sauber war. Eine Schürfwunde hingegen? Bei ihr war viel weniger deutlich zu erkennen, was genau man zusammenfügen musste, schon allein aus dem Grund, da es nicht nur darum ging, allein zusammenzufügen, sondern neue Haut entstehen zu lassen. Dieser Prozess musste beschleunigt werden und für einen Anwärter durfte das mehr, als nur eine Nummer zu groß sein. „Ich glaube ohnehin nicht, dass wir so weit gehen müssten.“ Wobei ein Bruch viel lehrreicher gewesen wäre. Denn hier ging es auch darum, auf das Schmerzempfinden einzuwirken. Ein Bruch schmerzte nachhaltig, was eine kleine Schnittwunde nicht tat. Einen gebrochenen Knochen zu berühren, erforderte auch, Einfluss auf das Schmerzempfinden zu nehmen. Demnach musste man sich beim heilen eines Bruches auf mehr als einen einzigen Vorgang konzentrieren. Eine eigene Herausforderung also.

Noch einmal kuschelte sich Eowyn an Ian heran, ehe sie leider viel zu schnell dazu überging, aufzuzählen, was wohl anstand. Aufstehen, Duschen und Frühstücken. Ian seufzte, denn er hätte sicher andere Ideen gehabt – und dort hätte aufstehen sicherlich keine Rolle gespielt. Doch was blieb ihm anderes übrig, als sich ihrem Schicksal zu ergeben? Ian erlaubte sich bloß, Eowyn noch einmal kurz an sich zu ziehen, um sie wenigstens noch einmal zu küssen, dann rappelte auch er sich auf.

Geduscht und gefrühstückt, aber sicher alles andere als begeistert, stand Ian schließlich, ganze fünf Minuten vor ihre eigentlichen Treffpunkt mit Eowyn zusammen vor Sluuks Tür. Zwar war Okin nicht vor der Tür, aber offensichtlich dahinter.
„Hab ich mich nicht klar ausgedrückt, als ich sagte, vor der Türe?“ fragte er Eowyn und schüttelte den Kopf, ehe er an die Türe zu Sluuks Raum klopfte. „Und will ich wissen, warum sie Sluuk um diese Uhrzeit schon behelligen?“ Offenbar hätte er den anderen sagen sollen, dass man erkrankte Personen, die gerade einen schlimmen Virus halbwegs hinter sich hatten, Ruhe benötigten. Dabei hätte der gesunde Menschenverstand das eigentlich auch sagen können, aber gut.

Da niemand auf das Klopfen reagierte, betätigte Ian den Türöffner von außen.

„Guten Morgen“, begrüßte er die Runde um Sluuk, ehe Ian sich mit einem nahezu unsicheren Lächeln an den Ortolaner wandte und sich verbat, ihn sofort mit der Macht abzutasten.
Ich hoffe, Ihr hattet einen erholsamen Schlaf, Mister Sluuk? Sieht fast so aus, als wäret Ihr erholt genug, um schon Besuch zu empfangen“, was ihn mit einem leicht rügenden Blick zu Ribanna und Okin sehen ließ. Ribanna sah alles andere als gut aus – völlig übernächtigt. Und die Gefühle, die sie umgaben – selbst ohne ein Eindringen in ihren Geist – ließen sie besorgt wirken, was Ian schlussendlich doch dazu brachte, einen vergewissernden Machtblick auf Sluuk zu werfen. Doch noch immer war da nichts zu spüren. "Wie geht es Euch?"stellte Ian schließlich die Frage aller Fragen und war nicht sicher, ob er sie nicht allen anwesenden stellen sollte.


Coruscant, Jedi-Tempel, in Wonto`s Krankenzimmer: Eowyn, Wonto, Ribanna, Okin, Ian
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Krankenstation: Gang D Zi. 3.1B: Ribanna, Okin und Patient Wonto

Als Okin Wonto das Tablett mit der leichten Kost brachte, gab Ribanna Wonto überhaupt nicht die Chance seine eigene Meinung darüber kundzutun, sondern stänkerte gleich richtig los. Den jungen Coruscanti freute es einerseits, dass seine Aktion Ribanna nervte. Sie sollte ja nicht meinen, dass sie seine Vorgesetzte wäre und ihn wie Dreck behandeln könne. Andererseits machte es ihn wütend, dass sie sich in aller Öffentlichkeit so darüber aufregte. Zumal seine Aktion ja nicht nur darauf abzielte, ihr auf den Keks zu gehen, sondern auch einen vernünftigen Hintergrund hatte. Die Heilung hatte Wonto bestimmt deutlich mitgenommen. Ob dieser direkt nach dem Aufwachen da viel Hunger hatte und schwere Sachen zu sich nehmen konnte, war äußerst fraglich. Er behielt dies aber vorerst für sich, denn es schien ihm eigentlich unangebracht vor dem Patienten zu streiten.

Diese Meinung änderte sich aber zumindest teilweise, als Ribanna ihn scharf anging, nachdem sie erfahren hatte, dass er auch ihre andere Anweisung nicht ausgeführt hatte. Auch wenn sie aktuell vor einem Patienten waren, dies konnte er sich nicht gefallen lassen. Da würde er sie gleich zurechtstutzen müssen. Um sich aber von Ribannas vollkommen unangebrachter Art abzusetzen, sprach er betont ruhig, aber machte seine Meinung trotzdem sehr deutlich:

„ Ihr habt keinerlei Recht so mit mir zu sprechen. Ihr seid weder sonderlich erfahren in Eurer Tätigkeit noch bin ich Euer Diener oder Laufbursche. Ihr habt mir keinerlei Befehle zu erteilen. Wenn Ihr meine Hilfe benötigt, dann werdet Ihr in Zukunft freundlich fragen! Und ich entscheide selbst, was ich für richtig halte und was ich tun werde. Habt ihr das verstanden? Und wenn Ihr ein Problem mit mir habt, solltet Ihr in Zukunft nicht vor einem Patienten ein Theater veranstalten, sondern das mit mir persönlich klären. Das erzeugt ein sehr schlechtes Außenbild!“ Folgende Spitze konnte er sich mit Blick auf ihr zersaustes Aussehen, ihre schuhlosen Füße und ihr Tanzkleid aber dann doch nicht verkneifen: „Aber allem Anschein nach scheint Ihr Euch darum eh nicht zu scheren.“

Als Ian und Eowyn dann den Raum betraten und Ian ihm und Ribanna einen rügenden Blick zugeworfen, weil sie Wonto so früh aufgesucht hatten, verfluchte er Ribanna noch mehr. Dank dieser dummen Kuh, hatte er jetzt einen noch schlechteren Eindruck bei Ian hinterlassen. Er versuchte sich zur nächstbesten Gelegenheit, nachdem sich Ian nach dem Gesundheitszustand von Wonto erkundigt hatte, zu erklären und zu entschuldigen:

„ Entschuldigung. Eigentlich wollte ich gar nicht zum Patienten. Ich hatte eigentlich wie abgesprochen vor der Türe auf Sie gewartet. Aber Ribanna hatte mir dann aufgetragen, Herr Sluuk ein Frühstück zu besorgen. Ich wäre auch schon für den Unterricht bereit.“ Während des letzten Satzes, holte er die drei Blutproben aus seiner Jackeninnentasche.

Coruscant, Jedi-Tempel, Krankenstation: Gang D Zi. 3.1B: Ribanna, Okin und Patient Wonto, Eowyn und Ian
 
Coruscant, Jedi-Tempel, in Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna und ihr Patient Wonto und Okin und in seiner Jackeninnentasche drei Reagenzröhrchen mit den schlimmsten Viren dieser Zeit


Natürlich blaffte Okin zurück und sie keuchte auf! Wut kam in ihr hoch, aber auch Traurigkeit. Er nahm überhaupt keine Rücksicht auf sie! Er wusste doch, dass es ihr schlecht ging! Ihr Blick wanderte automatisch an sich herunter. Ihr Äußeres!? Ihre Arme und Beine waren zerkratzt! Auch schmutzig! Sie legte immer viel Wert auf ihr Äußeres! Im Tempel war das besonders wichtig gewesen! Es traf sie sehr!

“Wer ist denn hier rein spaziert und hat seine Hilfe angeboten? Um mir behilflich zu sein?! Bei meinem Patienten, der mir zugeteilt worden ist! Du, willst dir nur das Beste hier heraus picken und das Heilen erlernen, aber sich bloß nicht die Hände schmutzig machen! Ich habe dich längst durchschaut! Und, du weißt doch, was passiert ist! Ich habe diese Nacht kein Auge zu gemacht! Du weißt, dass es mir schlecht geht und du hackst noch auf mir herum!”,

schrie sie ungehalten. Sie konnte sich nicht beherrschen! Sie schickte danach Wonto einen um Verständnis bittenden Blick. Ganz unrecht hatte Okin in puncto Wonto ja nicht, doch er sollte mal nicht so tun als ob!

“Als wenn du gestern wegen Wonto rücksichtsvoller gewesen wärst, als du Ian bedrängt hast! Erst hast du über ihn herum gehetzt und dann das! Du nutzt alle Leute nur aus! Du bist berechnend!”,

spuckte sie weiter Gift und Galle.

Sie verstummte augenblicklich, als sie jemanden vor der Tür hörte. Die Stimmung war bedrückt. Ian trat ein und sie ernte mit Okin einen strafenden Blick. Eowyn folgte ihm. Hatten sie etwas gehört? Doch es schien um Okin zu gehen, oder? Wegen dem konnte man ja auch schlechte Laune bekommen! Ach, weil sie den Patienten ausschlafen lassen sollten.

“Verzeiht, aber mein Dienstbeginn ist um Sieben!”,

warf sie rasch aufklärend ein, denn was konnte sie dafür, wenn auf der Krankenstation so früh nach den Patienten gesehen wurde?! Sie rieb sich abwechselnd unbewusst ihre bloßen schmutzigen aufgeriebenen Füße an ihren Waden, denn ihre Füße waren eiskalt. Sie fror, auf Grund ihrer dünnen Kleidung und weil sie völlig übernächtigt war.

Okin entschuldigte sich auch gleich ellenlang! Er wollte ja auch was von Ian! Er gab natürlich ihr die Schuld. Typisch! Sie warf ihm einen tötenden Blick zu. Plötzlich holte er etwas aus seiner Jackentasche! Was war das denn?! Ribanna erschrak. Sie schrie außer sich los und ihre Stimme überschlug sich:

“Bist du völlig übergeschnappt?! Du läufst doch nicht etwa mit den schlimmsten gefährlichsten tödlichsten Viren unserer Zeit durch die Gegend? Wenn du die Röhrchen fallen lässt!? Du Volltrottel! Und ich habe vergessen meine Schutzkleidung wieder anzuziehen! Doch Wonto scheint ja gesund zu sein! Ihm hat das Ritual für Daja geholfen! Aber meine Meisterin ist immer noch nicht aufgetaucht! Ich kann sie nicht spüren! Sie ist immer noch verschollen! Scheinbar haben zwei Feueropfer nicht gereicht! Ich hätte eins mehr oder etwas Größeres opfern sollen!”

Sie begann nach dem Kauderwelsch bitterlich zu weinen.


Coruscant, Jedi-Tempel, in Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna, Eowyn, Ian und ihr Patient Wonto und Okin mit drei Reagenzröhrchen mit den schlimmsten Viren dieser Zeit in der Hand
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Zimmer, mit Ian

Oh, es war absolut nicht dunkel genug, um Ians Grinsen nicht erkennen zu können! Jaja, sollte er sich nur lustig machen, wo er ohnehin wusste, dass er längst gewonnen hatte. Denn was hatte sie auch schon für eine Wahl - und das wussten sie beide. So ein... Fiesling. Jawohl. Eine wirkliche Zustimmung dazu gab er ihr dann auch nicht - nur den gleichen Gedankengang, den auch sie hatte. Toll. Sie war... machtlos. Ganz einfach. Hatte sie überhaupt jemals eine Chance? Gut für ihn, dass sie so verliebt in ihn war und ihm das nicht übel nahm...

Die Dusche schließlich machte sie endlich um einiges munterer, auch wenn diese Nacht definitiv zu kurz und zu schlecht gewesen war. Sie brauchte Kaf... viel Kaf. Den bekam sie in der Kantine schließlich auch, nebst einem Frühstück, während sie mit Argusaugen darüber wachte, dass auch Ian etwas zu sich nahm. Mit seinen Ausreden à la "Ich habe gerade keinen Hunger" war es vorbei.

Was sicher auch nicht sonderlich zu ihrer Laune beitrug. Es war noch nicht einmal sieben Uhr und sie dafür schon seit viel zu langer Zeit wach - aber all das durfte jetzt, als sie sich der Krankenstation näherten, keine Rolle spielen. Früher wäre sie innerhalb von wenigen Sekunden ruhig gewesen, doch diese Zeiten waren momentan vorbei, und so brauchte sie eher eine Minute, um sich für den kommenden Tag zu sammeln. Gesammelt genug, um Ian lächelnd die Hand auf den Arm zu legen, als er sich über die inkorrekte Ausführung seiner Anweisung beschwerte. Hauptsache, er ist da. Aber der Rest würde mich auch interessieren... Es war wirklich früh, und gerade bei jemandem, der gestern noch einen äußerst kritischen Zustand gehabt hatte sollte man doch bedenken, dass er ein wenig Ruhe nötig hatte... dass jemand bei ihm war machte durchaus Sinn, aber gleich zwei Personen?

Sie betraten den Raum, der von verschiedenen Gefühlen und Schwingungen nur so bebte. Sluuk war offensichtlich wach - ein gutes Zeichen?, Okin schien irgendwie aufgebracht zu sein und Ribanna... ja, Ribanna war ein völliges Gemisch aus Verzweiflung, Erschöpfung, Wut und Genervtheit. Und wie sah sie eigentlich aus?!? Seit wann arbeitete sie in seltsamen Kleidern, und was hatte sie mit ihren Beinen angestellt - hatte sie ihre Schuhe verloren, und weshalb hatte sie sich nicht einfach neue geholt, bevor sie zu Patienten ging, auch wenn ihr Dienstbeginn um sieben war - schließlich hätte sie noch fünf Minuten gehabt? Gestern noch hatte sie einen Schutzanzug getragen, heute hingegen...
Ian kümmerte sich um Sluuk, und Okin begann sogleich, sich nach Ians unauffälliger Rüge zu rechtfertigen. Er mochte ja Recht haben, aber wie er versuchte, vor Ian gut dazustsehen... es war nur ein Gefühl, aber Eowyn versuchte ja gerade, sich wieder mehr auf ihre Instinkte zu besinnen. Es... gefiel ihr einfach nicht, und ihr entging auch Ribannas Blick nicht. Die beiden hatten sich gestern doch noch recht gut verstanden, was war hier nur vorgefallen? So ein Verhalten ging einfach nicht, nicht vor einem Patienten. Eowyn hatte durchaus Verständnis für unorthodoxe Reaktionen, es wäre lächerlich, wenn ausgerechnet sie dieses nicht hätte. Doch nicht hier, nicht vor Sluuk, der bei der Macht größere Probleme hatte als irgendwelche kindischen Streitereien.
Eowyn wollte gerade die beiden auf den Flur bitten, um in Ruhe mit ihnen zu sprechen, als Okin drei Blutproben herausholte. Bereit für den Unterricht... er wollte das Virus heilen. Es bestand eine Möglichkeit, dass es sich hierbei nur um normales Blut handelte und er herausfinden wollte, wie dieses "aussah", aber es bestand ebenso die Möglichkeit, dass es eben
nicht so war.
Ribanna hingegen zog Möglichkeit eins nicht einmal in Betracht - vermutlich reagierte sie deshalb weitaus schneller als sie selbst.
Vielleicht aber auch, weil sie dabei war, durchzudrehen.
Eowyn verstand nur die Hälfte von dem, was die Padawan da von sich gab, aber klar war, dass diese Situation geklärt gehörte.

Instinktiv machte sie die drei Schritte auf Ribanna zu und legte den Arm um sie, während sie beruhigende Geräusche von sich gab und mit der Macht nach den Blutproben in Okins Hand tastete. Sie musste sicher gehen... Ihr Blick wurde stählern. Welcher von Mynocks aufgezogene Nerfhirte hatte diesem
Jungen diese Blutproben gegeben?!? Und das auch noch einfach so, ohne Schutzvorrichtung?!? Oder hatte er diese entfernt? Aufgebrachtheit wie die von Ribanna brachte sie hier allerdings nicht voran.
Okin, gib Ian die Gefäße. Sofort. Ihre umsorgenden Bewegungen bei Ribanna standen in völligem Gegensatz zu ihrem harten Tonall, und sollte Okin ihren Anweisungen nicht Folge leisten hatte sie noch andere Methoden, um diese Proben in Sicherheit zu bringen, das war gewiss. Sie selbst war mit Ribanna beschäftigt und konnte die Proben nicht nehmen, Ian war da die bessere Wahl. Unbemerkt rutschte sie dabei in das "Du" - vermutlich, weil er sich verhielt wie ein sturköpfiger Padawan. Und danach möchte ich ebenfalls sofort von dir wissen, wo du diese Proben her hast, wer sie dir gegeben hat und wer verantwortlich dafür ist. Und wie du auf den Gedanken kamst, dass Ian mit dir heute am Virus arbeiten würde und dann dich diese Blutproben besorgen lassen würde.

Blieb noch Ribanna - zwei Probleme auf einmal, und das direkt vor einem Patienten, der absolute Ruhe benötigte. Und das früh am morgen. Perfekt. Ribanna, wein dich erst einmal aus... beruhigte sie in einem komplett anderen, sanften Tonfall. Eowyn wusste nur zu gut, dass das manchmal nötig war. Was wiederum hoffentlich, außer Ian, keiner hier in diesem Raum wusste. Und wenn du dann kannst, dann erzähle mir ganz in Ruhe, was passiert ist, in Ordnung? Aber lass dir Zeit. Ganz in Ruhe... Schschsch...

Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, Zimmer, mit Ian, Wonto, Okin und Ribanna
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, Zimmer, mit Eowyn, Wonto, Okin und Ribanna

Wollte und hatte. Die Standartausreden schlechthin, doch Ian sagte diesbezüglich nichts, denn hier waren weder der richtige Ort, noch der richtige Zeitpunkt gegeben, um sich seinerseits in Erklärungen zu verlieren. Okin hatte bei Sluuk nichts zu suchen, so viel stand fest. Doch das konnte er dem jungen Mann später immer noch sagen. Zumindest Ribanna hatte einen triftigen Grund, bei dem Ortolander zu sein, schließlich schien sie irgendwie für ihn verantwortlich. Kaum, dass Okin seine Ausrede hervorgebracht hatte, zog er drei kleine Behälter aus seiner Tasche, bei denen es sich um Blutproben hielt. Noch ehe Ian einen Verdacht schöpfen konnte, erhob Ribanna die Stimme, wies Okin zurecht und begann dann etwas von einem misslungnen Ritual zu erzählen und von dem Verschwinden ihrer Meisterin. Was vorhin schon seltsam spürbar geworden war, braute sich nun weiter, zu einer dunklen Gewitterwolke zusammen und kaum, dass sie sich entladen hatte begann es auch schon zu Regnen – was im übertragenen Sinne bedeutete, dass Ribanna begann, zu weinen. All das geschah innerhalb weniger Minuten, wenn nicht sogar Sekunden und Ian? Ian sah bestürzt von den Blutproben zu Ribanna und dann zu Eowyn, die sich zuerst in Bewegung gesetzt hatte, um einen Arm um Ribanna zu legen, die untröstlich schien. In Ian selbst zog sich alles zusammen und noch immer dabei, die Situation einzuordnen zu versuchen, erhob Eowyn mit einer nie geahnten Strenge die Stimme und befahl Okin, Ian sofort die drei Röhrchen zu überreichen. Dabei bedachte sie den jungen Mann mit einem solch stählernen Blick, dass es selbst Ian kalt den Rücken herunter lief – zumal er nicht geahnt hätte, das Eowyn, ausgerechnet seine Eowyn – überhaupt dazu in der Lage sein konnte, derart hart zu klingen und auch so auszusehen. Seltsamer hätte der Morgen kaum beginnen können und für Sekunden wünschte Ian sich zurück, gar nicht erst aufgestanden zu sein. Stattdessen hätte er mit Eowyn schlicht und einfach noch im Bett liegen können. Immerhin war Ian selbst übernächtigt und müde, doch spätestens jetzt galt es, sich nichts anmerken zu lassen und so straffte Ian unmerklich die Schultern.

„Gib mir diese Proben“, wandte Ian sich dann an Okin, klang dabei selbst allerdings nicht verärgert, sondern viel eher beruhigend, wenn nicht gar beschwichtigend, als er die Hand danach ausstreckte und sich darauf konzentrierte, gegebenenfalls mit der Macht nachhelfen zu müssen. Nicht, dass der Mann am Ende selbst noch einen Wutausbruch bekam und die Proben fallen ließ, denn das es sich dabei tatsächlich um mit dem Virus angereichertes Blut hielt, stand völlig außer Frage.
„Allerdings halte ich es für besser, wenn wir alle das, was wir zu klären haben, draußen klären.“ Schließlich war es nicht sinnvoll ein solches Theater vor Sluuk zu veranstalten und vielleicht war es auch für Ribanna besser, wenn sie ein wenig mehr Privatsphäre hatte. Damit wandte sich Ian entschuldigend an Sluuk. „Verzeiht dieses…. Chaos.“ Danach betätigte Ian den Türöffner und stellte sich demonstrativ an den Türrahmen, deutete vor allem Okin an, den Raum zu verlassen.
„Ihr könnt mir draußen erklären, woher Ihr diese Proben habt.“ Spätestens der Tonfall, der nun kam, machte deutlich, wie sehr Ian missfiel, dass Okin überhaupt in Besitz solch gefährlicher Proben gewesen war. Wer auch immer dem Mann diese Proben gegeben hatte, hatte sehr fahrlässig gehandelt. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wäre eines der Gläser zu Bruch gegangen.


Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, Zimmer, mit Eowyn, Wonto, Okin und Ribanna
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Krankenstation: Gang D Zi. 3.1B: Ribanna, Okin und Patient Wonto

Dass Okin sie darauf hingewiesen hatte, dass sie mit ihrem Theater eine schlechte Außenwirkung erzielte, schien Ribanna nicht sonderlich zu interessieren. Statt dass sie leiser sprach oder mit Okin das Zimmer verließ, um ihren Streit auszutragen, fing sie vor Wontos Augen sogar an den jungen Mann noch lauter anzuschreien. Und was sie ihm alles vorwarf, war das Letzte. Das konnte und wollte Okin nicht auf sich sitzen lassen. Im Gegensatz zu Ribanna sprach er aber weiterhin betont ruhig, auch wenn man seine Wut aus seiner Stimme heraus hören konnte. Weil seine Aussagen jetzt auch inhaltlich hitziger waren, sprach er sie auch wieder mit du an:

„ Wenn man dir also einmal die Hilfe angeboten hat, muss man ein Leben lang deinen Laufburschen spielen? Sorry, das wusste ich leider nicht. Und habe nun mal ein Treffen mit Ian Dice ausgemacht und hatte daher eigentlich überhaupt gar keine Zeit für deine Aufgaben. Ich soll wissen, was mit dir los ist?? Ich weiß nur, dass du mich gestern mitten in der Nacht aus dem Bett gezerrt hast ohne mir zu sagen, was los ist, mich fast eine Treppe runtergestoßen hast, mich irgendwelche doofen Ratten hast jagen lassen und als krönenden Abschluss, nachdem zumindest mal die Information preisgegeben hast, dass du deine Meisterin nicht findest, hast du mich als Belohnung zum Teufel gejagt und Steine nach mir geworfen. Ich weiß also nur, dass du völlig verrückt bist.“

Sie verglich tatsächlich sein Verhalten gestern mit ihrem? Dazwischen waren Welten. „Mal abgesehen, dass ich gestern nicht im Ansatz so laut und beleidigend wurde wie du, hat Herr Sluuk davon nichts mitbekommen, weil er geschlafen hat. Was fällt dir eigentlich ein, so mit mir zu sprechen? Ich habe sicher nicht über Ian Dice gehetzt. Da hast du wohl etwas in den falschen Hals bekommen. Und ich würde vermutlich alles, was ich dir gestern dazu gesagt habe, auch Ian Dice direkt ins Gesicht sagen, wenn er mich fragen würde. Ich nutze alle Leute hier nur aus? Ich wüsste nichts, aber auch gar nichts, was ich seitdem ich hier angekommen bin, von anderen Leuten erhalten habe. Behalte deinen Unsinn für dich und hör auf vor dem Patienten, ein Theater zu veranstalten!“

Ribanna konnte darauf Gott sei Dank keine Antwort geben, da in diesem Moment Ian und Eowyn den Raum betraten. Doch sie warf ihm noch einen sehr bösen Blick zu, als er ihr die Schuld gab, dass er in diesem Moment Wonto störte. Aber das war nun mal die Wahrheit. Er hatte nicht vor gehabt, Wonto so früh zu besuchen, und schon gar nicht, sich vor diesem mit dieser Verrückten zu streiten.

Als Okin die drei Blutproben aus seiner Jacke holte, flippte Ribanna vollständig aus und verfiel in einen Weinkrampf. Als ob es so schlimm war, dass er ein paar Blutproben dabei hatte. Aber auch Eowyn machte einen riesigen Aufstand darüber und wollte sofort wissen, woher er das hatte. Waren hier denn alle bekloppt? Was hatte er denn jetzt schon wieder falsch gemacht. Einzig Ian schien nicht völlig auszuflippen, auch wenn er alles andere als begeistert wirkte und ebenfalls nach den Proben verlangte. Okin konnte den ganzen Aufstand überhaupt nicht vollziehen, übergab aber Ian einfach die Proben und stimmte ihm zu, dass sie das alles besser vor der Türe klären sollten: „Dem kann ich nur zustimmen!“

Nachdem sie den Raum verlassen hatten, versuchte sich der junge Coruscanti sogleich zu erklären und wandte sich dabei hauptsächlich an Ian, da er vermutete, dass sich Eowyn noch mehr um Ribanna kümmern würde: „ Was ist denn das Problem? Ich hatte einfach nur vom Labor infiziertes Blut für den Unterricht mit Euch abgeholt. Ihr habt mir ja gestern zugesagt, dass Ihr mir eine Chance geben werdet, zu beweisen, dass ich den Virus heilen kann. Und da ich mir dachte, dass Ihr mich das nicht vielleicht nicht in den ersten Minuten gleich an einem lebenden Patienten versuchen lasst, habe ich als Ersatz schon mal infiziertes Blut aus dem medizinischen Labor geholt. Den Droiden dort habe ich einfach erklärt, dass wir das für Machtheilungsexperimente benötigen und nachdem ich bestätigt habe, dass Eowyn an dieser Aktion beteiligt ist, haben die mir auch die Fläschchen gegeben und mir Glück gewunschen. Ich verstehe nicht, was daran ein Problem sein soll. Das Blut ist in diesen Kunststofffläschchen und die Behälter sind fest und dicht verschlossen. Ich bin doch kein kleines Kind, bei dem aufpassen muss, wenn es ein scharfes Messer in die Hand nimmt. Normalerweise, wenn man danach nicht gerade darauf absichtlich herumtrampelt, würde so ein Fläschchen aus Kunststoff auch nicht mal kaputt gehen, wenn es mal auf den Boden fallen sollte.“

Coruscant, Jedi-Tempel, Krankenstation, vor Wontos Krankenzimmer: Okin, Ian, Eowyn und Ribanna
 
Coruscant - Jeditempel - Ebene 112 - NPC Midina Enzel, Mas und Sarid


Sarid nickte langsam als Mas mitteilte, dass er nichts weiter über Liias Verbleib wusste. Das war zwar schade, denn für die junge Padawan wäre es gewiss interessant gewesen und die Übung hätte ihr bestimmt nicht geschadet. Selbiges galt im Übrigen für ihren eigenen Padawan Skyan, welcher sich ebenfalls Zeit ließ wie es schien. Allerdings hatte der Prinz von Serenno ja zugesagt, dass er kam. Also rechnete sie schon damit, dass er sich früher oder später zu ihnen gesellen würde. So schwer waren sie ja nicht zu finden und ansonsten gab es ja auch noch Komms. Es imponierte Mas offenbar zudem, dass die Jedi mit Admiral War Blade einen so hochrangigen Offizier der Republikflotte gewinnen konnten. Was die Ansicht des jungen Jedi-Ritters betraf, dass unter War gewiss auch nur jedifreundliche Militärs dienten, diese wagte Sarid aber nicht zu teilen.

"War hat schon des öfteren mit uns zusammengearbeitet, nicht zuletzt bei der Rückeroberung von Corellia, bei der wir ja recht erfolgreich waren. Insofern habe ich damit schon gerechnet, dass wir uns gegenseitig helfen so gut wir können. Nur würde ich mich nicht darauf verlassen, dass diese jedifreundliche Einstellung auch für seine Untergebenen gilt. Versteh mich nicht falsch, ich würde mich freuen, wenn es bei allen so wäre. Allerdings haben die Jedi in der Vergangenheit auch schon andere Erfahrungen mit dem Militär der Republik gemacht. Darum erwarte anfangs lieber nicht zu viel und wenn man doch positiv überrascht wird, dann umso besser."


Dabei zuckte die Jedi-Rätin kurz mit den Schultern. Jeder machte eben so seine Erfahrungen und gerade bei Militärs war Sarid vorsichtig geworden, denn zu oft waren diese ihr schon sehr skeptisch gegenüber getreten, obwohl sie eigentlich doch auf derselben Seite standen. Das Flirten ihrer Mechanikerin mit Mas war allerdings auch noch nicht beendet, denn der jungen Zabrak gefiel offenbar die Verlegenheit des braunhaarigen Jedis. Sein etwas unbeholfenes Kompliment über ihr Äußeres und ihre Fähigkeiten bereitete ihr zudem sichtlich Vergnügen. Sie machte ihm große Augen.


"Wenn du mich so schon als kompetent empfindest, dann warte bis du mich in Aktion erlebst, Mas."


Dabei ließ Midinas Mimik und Gestik allerdings keinen Zweifel daran, dass sie weniger ihre Wartungs- und Reparaturfähigkeiten meinte, sondern eher ihre Fähigkeiten, was das Umschmeicheln des anderen Geschlechts betraf.

"Ich weiß ja nicht, wie lange wir heute noch hier unten unterwegs sind, aber ich muss nur dafür sorgen, dass die Baudroiden einsatzbereit sind, danach hätte ich durchaus Zeit, Süßer."


Sarid klinkte sich gedanklich irgendwann aus dem Dialog zwischen den beiden aus, denn was die zwei in ihrer Freizeit machten oder nicht machten, war allein ihre Angelegenheit. In der Zwischenzeit spürte die Jedi-Rätin, dass sie jemand durch die Macht kurz angetippt hatte. Im ersten Moment musste sie überlegen, wer sie so kontaktieren würde. Skyan kam gewiss per Turbolift, ebenso wie die Soldaten. Also blieben noch Rilanja und Zasuna. Als Reaktion darauf ließ sich Sarid in die Macht fallen und dehnte ihre Machtsinne aus. Weit konnten die zwei ja nicht mehr sein, wenn sie ihre Präsenz auf diesen stark bevölkerten Welt schon ausmachen konnten. Tatsächlich fühlte sie schließlich, dass ihre ehemalige Padawan Rilanja bloß ein paar Ebenen unter ihnen waren. Bei dieser befand noch eine weitere schwächere Präsenz. Das war dann gewiss Zasuna. Kamen sie vielleicht nicht in den Jeditempel hinein oder hatten vielleicht schon etwas gefunden, was sie ihnen zeigen wollten? Beides war möglich, daher holte ihr Komm vom Gürtel.


- - - Kommnachricht von Sarid Horn an Rilanja Xulian - - -

Hallo Rilanja,


ist alles in Ordnung bei euch? Ich spüre ihr seid nicht weit weg von mir und ich wurde von jemandem von euch mit der Macht angestupst. Braucht ihr Hilfe? Technisches Gerät haben wir hier, falls notwendig. Und denkt daran, bitte nicht mehr von Tempel beschädigen als eh schon beschädigt ist. Sonst müssen wir nachher bloß wieder alles mühsam reparieren oder gar ganz ersetzen.

Sarid Ende

- - - Ende der Kommnachricht - - -

So war sie jedenfalls auf der sicheren Seite und es war kein großer Akt Midina mit einem Droiden und Begleitschutz hinzuschicken, sollten die zwei Jedi nicht so ohne weiteres in den Tempel gelangen. So einwandfrei arbeiteten die sonstigen technischen Anlagen zur Sicherung des Gebäudes hier unten nämlich nicht mehr, weshalb sie ja auch hier waren. Während Sarid noch mit der Kommnachricht beschäftigt war hörte sie plötzlich wie sich der Turbolift näherte. Also kamen nun endlich ihre erwarteten Soldaten. Als erstes verließ ein vom Gesichtsausdruck her mürrisch wirkender grüner Nikto die Liftkabine. Er trug wie alle seine Soldaten bei ihm eine bei der Armee typische Uniform, graue Hose, graues Hemd und ein schwarzes Leibchen darüber und Helmen. Am Rangabzeichen allerdings war ersichtlich, dass er Major Kenoweth sein musste. Er trat sofort zu Sarid heran und salutierte.

"Jedi-Rätin Sarid Horn, ich bin Major Kenoweth und stehe Ihnen zur Sicherung der unteren Ebenen des Jeditempels zur Verfügung. Ein Zug Soldaten [d. h. 36] ist bereits einsatzbereit und wird so bald wie möglich mit dem Turbolift hier unten ankommen."

Sarid erwiderte den Gruß und gab sich freundlich. Der Gesichtsausdruck des Mannes entsprach jedenfalls nicht unbedingt seinem Verhalten. Aber vielleicht lag dies ja auch einfach an dem Aussehen seiner Spezies, kam ihr in den Sinn. Seine Mimik zu lesen war jedenfalls schwierig. So machte er allerdings einen kooperationswilligen Eindruck, was auf jeden Fall schon einmal positiv war. Die etwa 15 Soldaten, die mit ihm angekommen waren, waren bunt gemischt, Frauen und Männer, von der Statur her groß und klein und aus verschiedenen Spezies.

"Sehr gut, Major Kenoweth. Das freut mich zu hören. Dann können wir ja schon anfangen. Ich möchte, dass Ihre Soldaten in kleinen Gruppen die Außenwände und alle Räume auf dieser Ebene auf Verdächtiges absuchen, sowohl Spuren von Bewohnern, Diebstählen oder Beschädigungen. Sollten welche verschlossen sein, so rufen Sie mich. Für die Baudroiden hier ist Technikerin Midina Enzel zuständig. Midinas Kommfrequenz geben Sie am Besten an alle Soldaten weiter, ebenso wie meine und die aller anderen Jedi, die uns bei der Suche unterstützen. Die Baupläne müssten Sie ja bereits bekommen haben. Das hier ist im übrigen Jedi-Ritter Mas Nerlo",

stellte sie den braunhaarigen Jedi dem Major vor.


Coruscant - Jeditempel - Ebene 112 - NPCs Midina Enzel, Major Kenoweth, Soldaten, Mas und Sarid

Ihr dürft die NPCs übrigens gerne auch steuern. Ich lege keinen besonderen Wert darauf, dass ich da alle in meinen Posts mitschreibe. :D
 
Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung 1 - Radan, Kyran, Alisah und Wes

Die Situation schien nun wirklich ziemlich unpassend, um in sie hineinzuplatzen. Alisah an Radan gekuschelt, der seinen Sohn im Arm hielt. Jedenfalls musste es der Sohn sein – der perfekte Moment, um als Unbeteiligter aufzukreuzen. Der Jedi-Rat wollte gerade einen Rückzieher machen und sich um andere aktuelle Themen zu kümmern wie die Lieferung neuer Leuchtpaneele oder die Instandsetzung der sanitären Einrichtungen in dem Trakt, wo das Bataillon Soldaten einquartiert worden war, die sie unterstützen. Aber Radan bat seinen früheren Meister herein, was von Alisah bekräftigt wurde, und dennoch: prompt verschwand das winzige Baby im Brutkasten.

»Ich freue mich auch, euch zu sehen,«


Erwiderte der Taanaber und trat ein. Es dauerte ein wenig, bis der Winzling vollständig verstaut war, und die junge Mutter sich wieder ihm zuwandte. Sie hätte erklärtermaßen nicht mit Wes' Besuch gerechnet und der Angesprochene hoffte, dass kein Sarkasmus enthalten war, den er nicht wahrnahm. So oder so empfand er das Bedürfnis, sich zu rechtfertigen. Der ganze Schlamassel, die Infektion, hatte auf seiner Mission angefangen und die ganze Zeit über war er nicht dazu gekommen, nach der Anwärterin, die er zurück in den Orden geholt hatte, zu sehen. Sie hätte sterben können, und er hätte es nicht geschafft gehabt, einmal eine halbe Stunde für sie zu erübrigen. Natürlich hatte er Kyran noch nicht gesehen – so hieß der Kleine also.


»Nein das habe ich leider noch nicht,«

Bekannte er.


»Aber ich wollte hierher kommen, seit ich die Nachricht von Ribanna erhalten habe. So winzig hatte ich mir den Kleinen nicht vorgestellt. Er ist viel zu früh, nicht wahr? Geht es ihm gut?«

Mit Babydingen kannte Wes sich rein gar nicht aus und entsprechend unbeholfen fühlte er sich auch in der Sache. Wie konnte so etwas winziges… bereits jetzt war seine Präsenz klar in der Macht spürbar. Es war ein Wunder.

»Kyren wird sicherlich einiges von deinem Kämpfertum gebrauchen können, Radan, geboren in einer Zeit wie dieser. Ich habe mir Sorgen gemacht, als ich die Nachricht von deinem Verschwinden erhielt. Ich bin froh, dich wohlauf wiederzusehen. Du siehst auch schon wieder deutlich besser aus, Alisah. Hast du die Seuche eigentlich ausgestanden?«


Tatsächlich war Alisah die einzige Infizierte, der er bisher tatsächlich begegnet war, während Wes, im Ratssaal debattierend oder durchs Gebäude eilend, die ganze Angelegenheit nur aus der Ferne, »von oben« beobachtet hatte. Er hatte eher die Zahlen im Kopf als die konkret dahinter stehenden Personen, denn das war das, womit er täglich konfrontiert war – und mit einem uralten, organisch gewachsenen Gebäude, von dem keiner wirklich wusste, was sich wo befand und was man tun musste, damit System A funktionierte, oder wo man auch nur mit der Suche beginnen sollte.

»Ich war leider schwer eingespannt, sonst hätte ich mich eher hier blicken lassen. Wir kamen hierher, den Tempel wieder in Besitz zu nehmen, zu begutachten und vielleicht die drängendsten Maßnahmen zu veranlassen, das brauche ich euch ja nicht zu erzählen, ihr wart ja dabei. Aber plötzlich leben hier über tausend Personen, der Tempel ist ein Leuchtturm inmitten einer planetenweiten Krise und ich bin sowas wie der Leiter eines Krankenhauses, in dem aber anderswo gerade erst mit den Sanierungsarbeiten begonnen wird. Es ist schwierig, all diese antiken Systeme wieder zum Laufen zu bekommen und es gibt viel mit anderen Ratsmitgliedern, Politikern und Militärs zu bereden. Schließlich können wir diese Krise nicht alleine bewältigen.«

Es war mehr aus ihm rausgesprudelt als beabsichtigt, aber sonst hatte er ja auch niemanden, um mit ihm zu reden. Arbeiten, essen, meditieren, was anderes machte er ja nicht mehr und den Luxus ganz gewöhnlichen Schlafes hatte er auch schon lange nicht mehr genossen. Nicht, dass er Alisah im Krankenstand beneidete, aber ein Bett würde sich schon mal wieder großartig anfühlen.


Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung 1 - Radan, Kyran, Alisah und Wes
 
Coruscant, Jedi-Tempel, in Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna, Eowyn, Ian und ihr Patient Wonto und Okin und in seiner Jackeninnentasche drei Reagenzröhrchen mit den schlimmsten Viren dieser Zeit


Ribanna hatte ihre Hände vor`s Gesicht geschlagen, wurde von heftigen Schluchzern geschüttelt und fühlte sich dermaßen schlecht, unverstanden, allein gelassen, verängstigt, besorgt, total verzweifelt und tief traurig und dazu noch unterkühlt, hungrig, müde und erschöpft. Doch dann fühlte sie, wie sich ein Arm um ihre Schultern legte und dazu die Stimme von Eowyn, so sanft und beruhigend, auch wenn es nur Laute zur Besänftigung waren. Eine Woge der Wärme und Erleichterung überkam sie. Es tat so gut, in seinem Schmerz nicht mehr alleine zu sein, sich anlehnen und auf Hilfe hoffen zu können. Vielleicht würde auf diese Weise alles wieder gut werden?! Denn, im Moment fühlte es sich an, als würde die Welt untergehen! Alles war ein einziges großes Chaos und Ribanna stand vorm Abgrund und wusste nicht, was zu tun wäre!? Ihre Gefühle fuhren derzeit deshalb Achterbahn und brachten auch aggressive Gefühle hervor, die untypisch für das sonst so sanfte Mädchen waren. Und Okin lieferte permanent Angriffsfläche, indem er stets für Nachschub sorgte, unsensibel wie er war und nur auf sich und seine eigenen Interessen bedacht war. Zumindest kam es Ribanna so vor, denn sie war in ihrem eigenen Chaos voller Sorgen, Problemen und Ängsten verstrickt und verfangen.

Dennoch bekam Ribanna mit, dass Eowyn die Blutproben in Okin`s Hand ebenfalls missfielen. Eine Spur Erleichterung machte sich in dem Mädchen breit. Sie sah die daraus resultierende Gefahr nicht nur alleine! Eowyn`s Tonfall war missbilligend, befehlend, obwohl er noch zu ihr so lieblich und sanft und beruhigend geklungen hatte. Ribanna hatte sich also nicht geirrt. Es war gefährlich, was Okin da gerade tat! Einfach mit Blutproben durch die Gegend wandern, die von Infizierten stammten! Es war bisher eine unheilbare tödliche Seuche! Okin sollte sie sofort Ian übergeben.


Eowyn`s Tonfall schlug sofort wieder um und sie wurde sanft und mitfühlend von ihr gefragt, was los wäre und Ribanna sollte ihr nun ihr Herz ausschütten. Ribanna atmete nochmal tief durch, wollte gerade ansetzen und ihr entfuhr nochmal ein tiefer Seufzer, als Ian alle aus dem Krankenzimmer schickte, damit Wonto seine wohlverdiente nötige Ruhe haben könnte.

So kam es, dass sich alle kurz darauf vor der Krankenzimmertür im Flur befanden und Okin sich schneller vor Ian rechtfertigte, ehe Ribanna beginnen konnte.


Okin ist total hart und unsensibel zu mir, dabei weiß er, was geschehen ist! Er hat mich als Verrückte beschimpft! Ich meine, welcher angebliche Psychologe betitelt jemanden als verrückt!?”,

begann Ribanna und beschwerte sich erstmal über ihn. Mittlerweile bezweifelte sie noch mehr Okin`s angebliche Identität! Es konnte schließlich jeder von sich behaupten, er wäre Arzt oder Psychologe!? Und Okin sah dafür auch noch sehr jung aus! Zu jung! Doch sie wollte keine Zweifel säen! Vielleicht hatte sie das durch ihre Bemerkung eh längst!? Die Jedi waren gebildete Leute! Es ging schließlich um Tara!

Sie musste nochmal schluchzen, zog die Nase hoch und schniefte, da sie kein Taschentuch zur Hand hatte, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, obwohl gleich Neue den Weg über ihre Wangen fanden und ein Zittern durchfuhr das Mädchen immer wieder. Nachdem sie sich nochmal geräuspert hatte, kam sie nun zur eigentlichen Ursache des ganzen Drama`s. Mit zittriger, erregter, weinerlicher Stimme berichtete sie:


“Ich ging gestern Abend zur Unterrichtsstunde zu meiner jungen frisch ernannten Meisterin Tara Li. Wir trainierten im Dachgarten. Sie erzählte mir, wir müssten noch dringend Arzneien besorgen, die der Tempel nicht mehr vorrätig hätte und zur Zeit nicht lieferbar waren, denn sie hatte da ein oder zwei Patienten, die diese dringendst bräuchten. So fuhren wir am späten Abend noch in die unteren Ebenen. Sie wählte eine Apotheke in Ebene 15 aus, die schon lange Zeit wegen Krankheit geschlossen war und vielleicht noch über alte Lieferbestände verfügen würde. Doch die Apotheke hatte sie nicht. Tara meinte aber, ich solle diese und jene Schmerzmittel in den Gleiter laden und machte sich in die nächste Apotheke nur eine Querstraße weiter zu Fuß auf. Ich habe lange gewartet, dann wurde ich unruhig. Ich hatte auch so ein merkwürdiges Gefühl, dass etwas Schlimmes passiert wäre! Dann wartete ich nicht mehr in der Apotheke, sondern davor im Gleiter. Irgendwann fuhr ich zu dieser Apotheke und schaute dabei nach ihr. Ich fuhr zum ersten Mal alleine einen Gleiter, denn wo ich herkomme, war das Frauen nicht erlaubt! Der Bordcomputer machte alles! Die Apotheke war dunkel und verbarrikadiert. Tara ist da niemals angekommen! Ich lief dann die Straßen und Querstraßen ab. Ich drehte jeden Stein um! Sie ist wie vom Erdboden verschlungen! Als vier Stunden vergangen waren, kam ich zurück. Ich bat meine Göttin um Hilfe und machte dazu sogar ein Ritual. Doch Tara ist bis jetzt nicht zurück! Was sollen wir jetzt nur machen? Wem soll ich das melden? Sie hat auch ein Kind! Sie sollte gesucht werden! Ihr ist etwas zugestoßen! Ich kann es spüren! Es fühlt sich so schrecklich an! Ich bin so verzweifelt!”

Ribanna wurde erneut von einem Weinkrampf durchgeschüttelt und lehnte sich dabei an Eowyn an und vergrub ihr Gesicht an ihrer Schulter.


Coruscant, Jedi-Tempel, vor Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna, Eowyn, Ian und Okin
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, Zimmer, mit Ian, Wonto, Okin und Ribanna

Ian schien den gleichen Gedankengang wie sie selbst gehabt zu haben, und gleich darauf übergab Okin Ian die Röhrchen. Gut. Wenigstens darüber mussten sie nicht diskutieren. Sie folgte den beiden, Ribanna ein wenig haltend, aus dem Raum, und stellte interessiert fest, dass Okin die Antworten, die sie verlangt hatte, nun eigentlich vor allem Ian gab. Absicht? Zufall? Sie hatte auf jeden Fall nicht vor, sich aus diesem Gespräch herauszuhalten, das stand so fest wie die Tatsache, dass Menschen Sauerstoff benötigten.
Denn was er sagte war der Gipfel. Er war sich seines Verhaltens noch nicht einmal bewusst, und so war Eowyn recht dankbar dafür, dass Ribanna, die sich genau jetzt einschaltete, ihr die zwei Sekunden Zeit gab, kurz zu bedenken, was Eowyn sagen wollte.
Doch das erste, was nach all den Schluchzern aus Ribannas Mund kam, waren Anschuldigungen in Okins Richtung, die für Eowyn noch immer keinen sonderlich großen Sinn ergaben. Vermutlich waren
beide nicht gerade unschuldig an der Situation - aber das interessierte momentan wohl niemanden.

Ribannas Schluchzen begann erneut, und während Eowyn ihr beruhigend den Rücken tätschelte und wartete, dass sie weitersprechen würde, wandte sie sich Okin zu.
Ihr benehmt Euch aber wie ein stures kleines Kind! Das Problem liegt darin, dass Ihr nicht zuhören könnt und über Euer Verhalten nicht nachdenkt, antwortete sie dem jungen Mann mit scharfem Ton. Heute ging es mit keinem Wort darum, am Virus zu arbeiten, sondern Euch die Heilung näher zu bringen. Dass Ihr diese Proben erst mit Bestätigung meines Namens bekommen habt sagt doch genug darüber aus, dass diese Proben nicht an jeden ausgehändigt werden und gefährlich genug sind, und dass ich, obwohl ich das niemals autorisiert habe, dafür Rede und Antwort stehen muss. Oh, und sie würde sich darum kümmern, dass diese Sicherheitssysteme besser wurden. Denn wie konnte es sein, dass nur die Nennung eines Namens einem Türen öffnete? Da lief etwas schief. Und das toleriere ich nicht. Euer Verhalten ist indiskutabel. Ihr habt Euch in meinem Namen respektlos Dinge erschlichen, die nicht für Euch bestimmt waren - und versteht jetzt noch nicht einmal, was das Problem ist! Die Strenge und Kälte in ihrem Ton hatte gegen Ende noch weiter zugenommen, auch wenn es vielleicht nicht sonderlich autoritär wirken mochte, wie sie nebenbei Ribanna tröstete. Wäre Okin ihre Sache.. nein, sie würde ihm nun ganz sicher nicht die Grundlagen der Heilung erklären, sondern eher über Verhalten und Respekt sprechen. Doch das war nicht ihre Entscheidung, auch wenn sie es nun noch weniger guthieß als zuvor. Okin brauchte dringend Führung, bevor er sich komplexeren Machtfähigkeiten zuwandte.
Sie hätte noch einiges zu sagen gehabt, doch Ribannas Schluchzen wurde weniger, und so wandte sie sich erst einmal der Padawan zu. Ian, der auch nicht sonderlich gelassen wirkte, war schließlich auch noch da, und ihm warf sie einen kurzen Blick zu, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Padawan zuwandte.


Ribanna holte weit aus - doch die Essenz der Worte war wohl, dass Tara verschwunden war, und das Ritual erklärte Ribannas Aufmachung. Fantastisch. Als ob das Virus nicht schon schlimm genug war... Besser wäre es allerdings gewesen, Ribanna hätte sich sofort gemeldet, als sie wieder im Tempel war, denn bei verschwundenen Personen kam es auf jede Stunde an, doch hauptsache, sie wussten jetzt Bescheid.
Das Mädchen vergrub verzweifelt ihren Kopf an Eowyns Schulter, und einen Moment war sie davon völlig überrumpelt. Solche Gefühlsausbrüche waren selten bei den Jedi, noch seltener, dass
sie sich um so etwas kümmerte - es war einfach ungewohnt. Aber am schnellsten war ihr geholfen, wenn sie Hilfe bekam. Schschsch... beruhige dich erst einmal. Du hilfst deiner Meisterin am ehesten, wenn du versuchst, nicht völlig durchzudrehen. Wir werden dem Rat Bescheid geben, es wird ganz sicher eine Suchaktion geben. Dafür werden sie alles wissen müssen, woran du dich erinnerst, also am besten setzt du dich bald hin und schreibst jede noch so kleine Kleinigkeit auf, die gestern Abend geschehen ist. Alles, und sei es noch so lächerlich. Ich weiß, dass das nicht einfach ist, aber es hilft ihr am meisten. Und sobald das erledigt ist, solltest du ein wenig schlafen. Andere werden sich auf die Suche begeben, du kannst deine Meisterin nur suchen und nur helfen, wenn wir nicht befürchten müssen, dass du aus Schwäche zusammenklappst, ja? Man wird sie finden, in Ordnung? Eowyn versuchte, so viel Überzeugung wie möglich in ihre Worte zu legen, doch es viel ihr nicht so leicht, wie es sollte. Coruscant war normalerweise schon ein reines Chaos... und die Kräfte der Jedi ohnehin schon am Ende. Doch was Ribanna nun brauchte war Hoffnung, und sie gab sich allergrößte Mühe, ihr diese zu geben, bevor sie den Rat kontaktieren würde.

Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, vor Wontos Zimmer, mit Ian, Okin und Ribanna
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, vor Wontos Zimmer, mit Eowyn, Okin und Ribanna

Okin übergab die Probe ohne große Umschweife, immerhin das und nach Ians dezentem Hinweis, verließen sie alle den Raum, nur um im Flur gleich dort weiter zu machen, wo sie eben geendet hatten. Ian ignorierte Ribannas Worte und war froh darüber, dass Eowyn sich um das Mädchen kümmerte, er selbst wäre heillos überfordert gewesen. Daher war es sicher besser, das Eowyn den Part der Trösterin übernahm – vermutlich fühlte sich das für Ribanna auch sehr viel besser an. So hatte Ian auch die Gelegenheit dazu, seine volle Aufmerksamkeit Okin zu schenken. Okin, der sogleich zu reden begann. Und mit jedem Wort, das den Mund des jungen Anwärters verließ, musste Ian an sich halten, ihn nicht sofort barsch zu unterbrechen. Wo das Problem lag? Wo sollte schon das Problem liegen, sich Proben eines tödlichen Virus zu holen. Natürlich machte es dabei einen enormen Unterschied, ob die Röhrchen aus Plastik und damit bruchsicher waren. Und natürlich machte es auch nichts aus, sich die Proben viel mehr durch eine Lüge erschlichen zu haben. Eowyn als autorisierte Person zu nennen, war nicht nur eine einfache, sondern eine sehr dreiste Lüge – und Okin erkannte allem Anschein nach tatsächlich nicht, das nichts von dem, was er getan hatte, in Ordnung war. Allerdings sprach Ian diesem Droiden eine große Schuld zu, denn wie konnte er sich so einfach überzeugen lassen? Eowyn war die erste die reagierte und Ian überließ es vorerst ihr, dazu etwas zu sagen. Er selbst stimmte ihr in allem zu was sie sagte, auch wenn seine Art, Okin zurechtzuweisen eine andere war. Und so ließ sich auch ian nicht nehmen, etwas zu sagen. Ohen die Kälte und Härte Eowyns dabei aufzufangen.

„Ich gebe Eowyn recht, in allem, was sie gesagt hat.“ Und auch wenn Ian kein Fan davon war, alles zu wiederholen, würde er mit seiner Meinung sicher nicht hinter dem Berg halten. Ich habe Euch die Chance geboten, das Heilen zu erlernen, Okin,“ war das erste, das Ian richtig stellte – mit einer Geduld in der Stimme, die ihn selbst wunderte. Ihr habt weder das Recht dazu, eigenmächtig zu entscheiden, wie ich eine Lehrstunde mit Euch abhalte, noch hattet ihr die Autorisierung dafür, im Namen Eowyns nach diesen Proben zu fragen. Ich habe Euch gestern nicht zugesichert, virusheilende Techniken auszuprobieren. So einfach funktioniert das nicht. Und das, was Ihr in den Händen gehalten habt, ist weitaus schlimmer, als ein scharfes Messer. Ganz Coruscant ist im Ausnahmezustand, Okin. Hier im Tempel befinden sich sicher nicht nur Jedi und Infizierte. Ein Feind hätte mitbekommen können, welche Proben Ihr da hattet, genauso wie ein rasender Infizierter. Was glaubt Ihr, was damit anzurichten gewesen wäre? Blut ist ein Übertragungsfaktor und mit Eurer unüberlegten Handlung habt Ihr Euch und die anderen in Gefahr gebracht. Hierin und in Eurer Lüge liegt mehr, als ein Problem“ Auch wenn Ian seine Körpergröße nicht nutze, sich nicht aufbäumte und auch sonst nicht von oben herab mit Okin sprach, war deutlich, dass ihm das Verhalten des Anwärters absolut missfiel. Es war anmaßend gewesen, sich die Proben zu holen, denn Okin war ein Anwärter, nicht mehr, nicht weniger und Ian konnte sich kaum vorstellen, dass die Jedi Anwärtern irgendwelche Rechte einräumten – zumindest keine Rechte über solche Entscheidungen. Bei den Sith hätte Okin vermutlich sein Leben verwirkt. Dennoch maßte Ian sich nicht an, wie ein Schulmeister zu klingen und so fehlte ihm auch die gewisse, zurechtweisende Strenge in der Stimme, nicht aber sein offenkundiges Missfallen. Er war nicht Okins Lehrer, er war kein Jedimeister, aber er hatte dennoch das Recht, hierzu seine Meinung zu äußern. Sicher seid ihr kein kleines Kind, doch sonderlich besonnen oder gar reif, war Eure Aktion nicht, denn ihr habt euch einer Lüge bedient und voreilig gehandelt. Diese Proben in den falschen Händen, hätte zum nächsten Desaster führen können.“ Und wehe Okin redete sich nun damit heraus, dass nichts dergleichen geschehen war und daher ein solcher Aufwind absolut nicht nötig war. Allerdings durfte Ian auch nicht vergessen, dass dieser Droide dringend überprüft werden musste, denn sonst wer hätte behaupten können, im Namen Eowyns zu handeln. Ob irgendeines von Eowyns oder Ians Worten zu Okin durchdrang?Ich hoffe Ihr versteht, nun, worin das Problem lag.“ Zumindest war Ian gespannt, wie Okin reagieren würde und der Dunkelhaarige behielt sich vor, danach zu entscheiden wie und ob er mit Okin weiter machte.
In das Gespräch mit Ribanna mischte Ian sich hingegen nicht ein, auch wenn er deutlich mitbekommen hatte, um was es sich handelte. Aber hier hatte Eowyn weitaus mehr Spielraum, als er selbst.


Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, vor Wontos Zimmer, mit Eowyn, Okin und Ribanna
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Krankenstation, vor Wontos Krankenzimmer: Okin, Ian, Eowyn und Ribanna

Okin fasste es nicht. Ribanna zog sofort weiter über ihn her. Sie behandelte ihn wie den letzten Dreck und dann beschwerte sie sich, dass er nicht nett zu ihr war? Nicht nur das, sie zweifelte sogar seine Psychologentätigkeit an. Er war nicht ihr Psychologe, sondern eine Privatperson und so verhielt er sich nun mal. Und auch als Psychologe müsste er sich auch nicht so einen Unsinn wortlos gefallen lassen. Wut kochte in ihm hoch, aber er versuchte es zu unterdrücken. Er durfte nicht die Nerven verlieren. Er wollte von Ian lernen, wie er das Virus vernichten konnte.

Leider war Eowyns Verhalten nicht gerade hilfreich, damit er sich beruhigen konnte. Im Gegenteil es wurde für ihn umso schwieriger den Zorn im Zaum zu halten. Sie wagte es tatsächlich, ihn als ein kleines stures Kind zu bezeichnen. Mit ihrem scharfen Ton und ihrer harten, unfreundlichen Art schaffte sie es nicht im geringsten bei Okin eine Einsicht zu erzeugen, sondern brachte ihn nur gegen sie auf. Bei so einer Herangehensweise würde Okin aus Prinzip grundsätzlich widersprechen und nicht einmal auf den Gedanken kommen sich selbst zu hinterfragen. Eowyn schien auch, obwohl er in seiner Erklärung nur das Wort Beteiligung und nicht wie in der Situation im Labor Befehl verwendet hatte, das Ganze als eine Lüge aufzufassen. Er fuhr sie mit der gleichen Kälte an, die sie ihm entgegen brachte. „ Ist es denn eine Lüge, dass ihr vorhattet, an dem Unterricht teilzunehmen? Ihr seid …“, fast hätte Okin wieder Ians Aufpasser gesagt, „für Ian verantwortlich.

Zumindest Ian sprach normal mit ihm und deutlich ruhiger, auch wenn er kritisch gegenüber Okins Handlungen war. Der Psychologe musste sich beruhigen. Diese ganze Streiterei ging ihm tierisch auf die Nerven. Vielleicht konnte er wenigstens mit Ian vernünftig reden. Wenn er wollte, dass dieser ihm half, sollte er diesen nicht vollständig gegen sich aufbringen und zumindest versuchen bei ihm nicht aus der Haut zu fahren, wenn dieser ihn aktuell nicht so sehr provozierte. Er schloss für einen sehr kurzen Augenblick die Augen und atmete ein paar mal kurz ein und aus. Etwas ruhiger wand er sich wieder dem Gespräch mit Ian zu.

Ian meinte, er hätte ihn nur angeboten, dass Heilen zu lernen und nicht das Heilen des Viruses. Hatte er das etwa falsch verstanden? In jedem Fall war er trotz des aktuellen Streits dann sehr froh, dass er die Blutproben geholt hatte. Er wollte nicht nur einfach etwas Heilung lernen, er wollte gegen das Virus vorgehen. Der junge Mann ging noch einmal in sich und versuchte sich an das Gespräch von gestern zu erinnern. Er schaffte es und äußerte dann seine Meinung verhältnismäßig ruhig, aber selbstbewusst. Er wollte dies los werden, obwohl er wusste, dass dies eventuell klugscheißerisch und eigensinnig wirken konnte:

„ Ich will Euch eigentlich nicht so oft widersprechen, aber meine Erinnerung führt mich zu einem anderen Schluss. Ihr habt gesagt, dass Ihr mir eine Gelegenheit geben werdet, mich unter Beweis zu stellen und das Unmögliche möglich zu machen. Danach habt ihr mir die Uhrzeit genannt und seid danach ohne mir die Möglichkeit zu geben darauf zu reagieren aus dem Raum gegangen. Ihr habt mit keinem Wort erwähnt, dass Ihr mir nur „normale Heilung“ beibringen wollt. Im Gegenteil hat Eure Wortwahl weitaus eher auf eine Virusheilung hingedeutet. Ich habe Euch nie gebeten, mir nur die einfach normale Heilung beizubringen. Es ging bei mir immer nur um die Virusheilung. Und Sie haben mir auch nur gesagt, dass es für mich unmöglich wäre, so schnell zu lernen, den Virus zu besiegen. Bei der normalen Heilung haben Sie das nicht gesagt, sondern sogar erwähnt, dass ich bestimmt lernen könnte, kleinere Wunden zu heilen. Wieso sollte ich also nicht zu dem Schluss kommen, dass ihr mit dem „beweisen, dass ich das Unmögliche möglich machen kann“ eine Virusheilung meint.“

Ian sprach irgendetwas von Feinden im Tempel? Was meinte er da nur? Waren Sith im Tempel? Er hatte bislang nichts von irgendeiner Gefahr bemerkt.

„ Von welchen Feinden sprecht Ihr? Die rasenden Patienten schienen mir bisher sehr sicher untergebracht worden zu sein. Ich habe bisher noch keinerlei Gefahr in den Gängen feststellen können. Falls es natürlich tatsächlich so gefährlich hier sein sollte, will ich nicht leugnen, dass dies ein Fehler von mir war und entschuldige mich auch dafür.“

Obwohl das Ganze hier in einen ziemlich heftigen Streit ausgeartet war und er davon ausgehen musste, dass das folgende in der aktuellen Situation ein ziemlich riskantes Manöver war, wollte er jetzt lernen, wie er das Virus heilen konnte. Er hatte keine Zeit zu vertrödeln und Unterricht in normaler Heilung war für ihn gegenwärtig einfach sinnlos.

„Wenn wir annehmen, dass diese Blutproben tatsächlich so gefährlich sind, wie Sie sagen, sollte man sie jetzt nicht unschädlich machen? Werden Sie mir nun die Chance geben zu zeigen, dass ich das Unmögliche möglich machen kann oder werden Sie das nicht?“

Coruscant, Jedi-Tempel, Krankenstation, vor Wontos Krankenzimmer: Okin, Ian, Eowyn und Ribanna
 
Coruscant, Jedi-Tempel, vor Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna, Eowyn, Ian und Okin


Okin hatte echt Nerven! Er laberte sich eins und strotzte nur so vor Selbstbewusstsein. Er ließ einfach nicht locker! Er verteidigte sich wie wild, suchte nach Ausflüchten für sein Handeln und wollte unbedingt die Machtheilung erlernen. Also, wenn man ihm die sofort beibringen würde und könnte, obwohl alle Anderen im Urschleim anfangen mussten, nachdem sie erstmal einen Meister gefunden und zum Padawan gemacht worden waren, wäre das wirklich ungerecht! Sie hoffte, dass er damit nicht durchkommen würde! Er behauptete, er wäre Psychologe und diese Tatsache sollte ausreichen, dass er gleich die Machtheilung erlernen könnte?! Tara war ausgebildete Ärztin gewesen und hatte auch eine normale Padawanausbildung unter Meister Wes begonnen! Und, Ribanna zweifelte an seinen Aussagen! Er und Psychologe?! Da lachten ja die Gorakhühner!

Doch bei Eowyn hatte er einen Nerv getroffen! Ian blieb hingegen recht besonnen. Bei Eowyn wunderte es Ribanna wirklich nicht, denn es war eine bodenlose Frechheit gewesen, dass er sie vorgeschoben und behauptet hätte, dass sie ihre Einwilligung dafür gegeben und ihn sozusagen geschickt hätte, um die mit dem C-Virus verseuchten Blutproben zu holen. Das er dennoch so leicht an sie heran kam, obwohl es dafür so eine hohe Sicherheitsstufe gab, war verwunderlich und geradezu erstaunlich und lag an seinem manipulativen Wesen! Er war furchtbar ausgebufft! Wenn Tara nicht gesagt hätte, ein Sith wäre als düster in der Macht erkennbar und hätte sie Okin nicht schon abgetastet, würde sie fest davon überzeugt sein, dass Okin ein eingeschleuster Sith wäre!

Eowyn beruhigte Ribanna erstmal, nachdem sie ihr ihr Herz ausgeschüttet und den Verlauf des gestrigen Abends und der Nacht wiedergegeben hatte. Sie sollte jetzt nicht durchdrehen! Ribanna nickte einsichtig und tapfer, auch wenn das schwerer war, als gesagt! Die Jedi wusste, was jetzt zu tun war! Sie oder Beide wollten dem Rat Bescheid geben. Eine Suchaktion würde sofort folgen. Das war sehr beruhigend. Ribanna trug die Verantwortung nicht mehr alleine. Sie hatte die Sache abgegeben. Sie hatte sich damit völlig überfordert gefühlt. Eowyn erklärte ihr aber, wie sie helfen könnte, denn ihre Mithilfe war unumgänglich. Ribanna nickte. Sie sollte alles detailliert und genau aufschreiben.


“Ist gut! Das mache ich!!”

Danach sollte sie schlafen. Ja, sie war hundemüde, aber dennoch innerlich aufgekratzt und aufgewühlt.

“Ich hoffe, ich bekomme das hin?”

Eowyn versprach, dass alles wieder gut werden würde. Das hatte Ribanna hören wollen. Sie wusste, wie das gemeint war und man es nicht wörtlich nehmen sollte! Einfach ein wenig Hoffnung!

“Meine Göttin half auch Wonto! Ohne Daja wäre die Heilung nie so gut gelungen! Ich hoffe, sie steht auch meiner jungen Meisterin bei! Immerhin warf ich für sie zwei lebende Ratten ins Feuer! Obwohl es schrecklich ist, machte ich es zum ersten Mal selbst, weil es so wichtig war! Sonst machte das immer unsere Hohepriesterin!”

Daja konnte so gütig und fürsorglich sein!


Coruscant, Jedi-Tempel, vor Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna, Eowyn, Ian und Okin
 
Coruscant - vor der Tür zum Jedi-Tempel - Zasuna und Rilanja

Die Falleen schüttelte den Kopf und war kurz davor Zasuna vorzuhalten, dass sie sich nicht von zweitklassigen Filmhandlungen leiten lassen sollte, als ihr bewusst wurde, dass die Miraluka vielleicht das Original und nicht die fünfzig Jahre jüngere Neuverfilmung des Stoffes meinte, in der es die Drehbuchschreiber deutlich übertrieben hatten - zumindest was die Verwendung recht grafischer Verletzungen bei den Exmeditionsmitgliedern ging.
Die Subtilität des Originals ließ dagegen wenig zu wünschen übrig, und tatsächlich lief ihr ein Schauer über die Rückenschuppen als sie daran dachte, als sie den Film das letzte Mal gesehen hatte.
Trotzdem war es ihre Pflicht als Meisterin ihre Padawan daraus hinzuweisen, dass sie wahrscheinlich nicht in Gefahr waren.

Wenn es einen Fluch gäbe stünden wir knietief in Zähnen und Haaren, wenn nur die Hälfte der Berichte über die Plünderung des Jedi-Tempels wahr sind,

meinte sie, und hatte dabei das Gefühl es mir der Selbstsicherheit etwas übertrieben zu haben, schließlich kannte sie kaum einen der wirklichen Berichte, und nur das, was durch die Brille der Kriegspropaganda gebürstet im Holonet veröffentlicht worden war.
Allerdings konnte man annehmen, dass wenn die Republik in der Lage war so überzeugend über diese Angelegenheit zu lügen, dass daraus mit großer Wahrscheinlichkeit folgte, dass auch in Filmen nicht immer die Wahrheit gesagt wurde, und das machte ihre Aussage vielleicht Wunschdenken, aber nicht weniger zutreffend.
Als sie beide gemeinsam versuchten die Tür zu öffnen versuchte Rilanja sich auch ein Bild von ihrer Schülerin zu machen. Zasuna war durchaus fähig genug, dass sich die Geschuppte nicht zu sehr um ihre Grundausbildung sorgen brauchte, aber was sie stattdessen wollte war ein Eindruck davon, wie die Nichtfalleen die Macht benutzte.

Sie selbst anzuwenden war eine Sache, aber zu sehen und zu verstehen wie es andere taten eine andere. Sie drückte weiter gegen die Tür, aber ein Teil ihrer Aufmerksamkeit versucht ezu ergründen war die Frau neben ihr tat.
Schließlich rutschte die Tür kaum merklich etwas weiter um sich dann wieder zu verkanten, und die beiden hörten auf sie zu zwingen.

Du solltest nicht gegen die ganze Tür drücken,

offerierte Rilanja zunächst vorsichtig, dann etwas selbstbewusster - immerhin war sie normalerweise nicht die, die leicht Ratschläge erteilen konnte.

Nutze den Hebel, den du bekommen kannst, wenn du gegen eine Seite, oder einen Punkt drückst, anstatt die ganze Tür zu schieben,

erklärte sie. Zasunas Erwähnung ihrer ehemaligen Meisterin ließ sie ihre Aufmerksamkeit ausweiten, und tatsächlich - Sarid war ihnen bereits ziemlich nahe, zumindest was die Luftlinie anging. Das vertraute Gefühl, das wahrscheinlich dem entsprach was die Miraluka als Anblick beschrieb, ließ die Geschuppte lächeln, doch das Lächeln erlitt einen kleinen Dämpfer als ihr Komm piepte.

Sie hatte überhaupt nicht mehr daran gedacht, dass sie eben nicht auf einem einsamen Planeten gestrandet waren, sondern mehr oder weniger in einem dichten Netz aus Technologie und Erreichbarkeit hingen.
Leicht gelb um die Nasenspitze las sie die Nachricht der Rätin, und wurde richtig gelb als diese sie warnte nicht noch mehr zu zerstören. Etwas beschämt grinsend zuckte sie mit den Schultern, eine Geste die eher instinktiv war denn für irgendjemand bestimmten gedacht war, und tippte eine kurze und weitgehend nichtssagende Empfangsbestätigung.

Vielleicht…

setzte sie bei dem Gedanken an mutwillige Zerstörung an, und ihr wurde bewusst, dass es ihr wohl nicht grade angenehm wäre von Sarid gerettet werden zu müssen, auch wenn weder wirkliche Gefahr noch ein nennenswertes Problem damit vorlag.

Dennoch, sie wollte ihrer Meisterin zumindest im Kleinen zeigen, dass sie in der Lage war auf sich selbst aufzupassen und, wenn es die Situation erforderte, auch auf Zasuna.
Sie zog ihr Lichtschwert und zwängte es samt ihrer Hand durch den Spalt der Tür. Vor ihrem geistigen Auge sah sie schon, wie pelzige vielbeinige Wesen in der Dunkelheit heranstürmten um ihr das Fleisch von den Knochen ihrer Hand zu nagen, aber sie riss sich zusammen, aktivierte vorsichtig die Klinge ihrer Waffe und schnitt dann langsam und mir uncharakteristischem Gefühl durch das, was die Tür versperrte.
Neben dem üblichen verbrannten Geruch hörte man etwas poltern, und ein zögerlicher Versuch nach dem Zurückziehen der Waffe zeigte, dass sich die Tür etwas leichter bewegen ließ. Tatsächlich reichte es ihr, um sich hindurchzuquetschen, und dann auf der anderen Seite ein paar Brocken Abraum und Büromöbel zur Seite zu räumen und die Tür freizugeben.
Darauf, dass sie ein Loch hätte hinein schneiden wollen, ging sie lieber nicht ein.

Wir sollten jemanden herschicken um die Tür zu verriegeln - die Brücke wird in absehbarer Zeit ohnehin niemand benutzen,

meinte sie und machte sich dann daran den nächsten Lift zu suchen um zu ihrer Meisterin zu stoßen. Dann holte sie ihr Komm hervor und schickte Sarid ein kurzes,


Sind fast da. Rilanja

Mit etwas Glück blieb ihnen nur noch ein kurzer Weg zum nächsten Lift, den sie im Licht flackernder Notbeleuchtung schon zu erkennen glaubte, und sie würden die anderen Jedi erreichen um endlich mit ihrer eigentlichen Aufgabe beginnen zu können.
Und das Glück schien vorhanden, der Lift funktionsfähig und die Fahrt nach oben kurz. Einen Moment später erreichten sie die Ebene, auf der Sarid wartete, und mit ihr einige andere, die Rilanja außer grob in Kategorien wie Jedi und Soldaten, nicht einordnen konnte. Sie verbeugte sich kurz vor der Rätin und sagte,


Hier sind wir, und haben kaum etwas kaputt machen müssen, ich meine, jemand sollte die Tür durch die wir gekommen sind verriegeln, aber das ist nicht unsere Schuld, also nicht direkt,

gab sie zu Protokoll, und fühlte sich so auch verbal wieder bei ihrer Meisterin heimisch.

Coruscant - Jeditempel - Ebene 112 - Sarid, Zasuna, Mas, NPCs Midina Enzel, Major Kenoweth, Soldaten und Rilanja
 
Coruscant, Jedi-Tempel, vor Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna, Eowyn, Ian und Okin

Dafür, dass Okin derjenige war, der etwas wollte, gab er sich viel zu selbstsicher und als der junge Mann begann, Eowyn respektlos anzufahren, änderte auch Ian seinen Ton.
„Mäßigt Euren Tonfall,“ kam es, diesmal mit energischer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
Und erneut kam Ian nicht umhin, an die Sith zu denken und was Okin dort geblüht hätte. Was Ian einst geblüht war, als er respektlos gehandelt hatte. Dieser Anwärter nahm sich zu viel heraus. Nicht nur, dass er sich im Ton vergriff, nein. Stattdessen legte er die Wahrheit so aus, wie sie passend für ihn war
. „Es lag nicht einmal in Eurem Entscheidungsbereich die Proben zu holen und zu vermitteln, dass Eowyn damit einverstanden wäre, entspricht nicht der Wahrheit, egal wie ihr es dreht, oder wendet. Es fiel nicht in Euren Aufgabenbereich, noch hattet Ihr die Befugnis.“
Doch Okin schien sich keinen Deut darum zu scheren, dass das, was er getan hatte, nicht richtig war. Stattdessen wagte er es, zu widersprechen und dabei strapazierte er die Wahrheit erneut.
„Ich weiß nicht, ob es Ihr mit Absicht nicht begreift. Aber mit dem Heilen des Virus zu beginnen ist töricht. Es wäre, als verlange ich von einem Nichtschwimmer, eine Runde in wenigen Minuten zu zurückzulegen. Schon gestern haben Eowyn und ich versucht, Euch begreiflich zu machen, dass die Machtheilung nicht einfach ist. Ihr wollt lernen das Virus zu heilen ohne dabei Grundlagen zu kennen?“ Viel mehr als töricht, war dieser Gedanke dumm. „Eine einfache Schnittwunde zu heilen wäre ein Anfang Okin. Eine größere Wunde wäre eine Herausforderung. Ein Knochenbruch wahrscheinlich unmöglich. Ihr wollt ein Virus heilen? Ihr wollt dieses Virus heilen? Seht Euch doch einmal um und nutz euren Verstand. Hier, hier im Orden sind dutzende erfahrene Heiler, denen nichts, aber auch gar nichts gelungen ist. Heiler, die seit Jahren aktiv sind. Euren Ehrgeiz in allen Ehren, was ihr Schaffen wollt, grenzt nicht nur an Überheblichkeit, sondern überschreitet diese Grenze bei weitem.“

Welche Feinde? Er hatte noch keine Gefahren in den Gängen feststellen können? Ian schüttelte den Kopf und erstmals regte sich seine eigene Wut. Dieser Anwärter wäre bei den Sith schon längst nicht mehr am Leben. Er maßte sich viel zu viel an und trotz mehrmaliger Hinweise änderte er nichts an seiner Haltung.
Weil Ihr keine Gefahr festgestellt habt, bedeutet das nicht, dass es keine gibt“, sagte Ian mit Nachdruck. Doch Okin begann, seine Forderung erneut zu stellen und die Art in der er es tat, mit dieser selbstsicheren Überheblichkeit, fachte Ians Wut weiter an. Und als Ian zu einer Antwort ansetzte, war seiner Stimme deutlich zu entnehmen, dass auch er nun damit kämpfte, diese Wut nicht zu sehr durchscheinen zu lassen. So erhob Ian die Stimme nur eine winzige Nuance.
„Zuerst erschlicht Ihr Euch die Proben durch eine halbe Lüge, dann wagt Ihr es, respektlos mit einer Großmeisterin zu sprechen, dann zeigt Ihr Euch jenseits von Einsicht und nun geht Ihr davon aus, dass ich Euch die Chance geben werde, etwas zu erlernen?“ Eine winzige Pause folgen lassend, ließ Ian Okin dennoch wenig Zeit, zu einer Antwort anzusetzen. Das erste, was Ihr lernen solltet, wäre Einsicht und Bescheidenheit und nach allem, wie Ihr Euch bisher gezeigt habt, scheinen auch dies Dinge der Unmöglichkeit zu sein. Vielleicht sollten wir also genau damit beginnen.“ Heilung von Charakterschwäche. Heilung von einem ganz anderen Virus - dem Virus der Überheblichkeit.
„Wenn es Euer Wunsch ist und Ihr so sicher seid, warum infizieren wir nicht einfach Euch, und ihr versucht, Euch selbst zu heilen?“ Ian kramte die drei Proben aus seiner Tasche hervor.
„Ein bisschen Blut in ein paar Röhrchen unschädlich machen.“ Wütend schüttelte der ehemalige Sith mit einem freudlosen Lachen den Kopf.
„Dieses Virus wirkt im ganzen Körper, selbst wenn es Euch gelingt, auch nur eine einzige Probe zu neutralisieren, bedeutet das nichts – überhaupt nichts. Aber schön. Wenn Ihr durch Euer Scheitern lernt, soll es mir recht sein, dann benötigen wir vielleicht nur zwei Minuten und ihr kommt zurück auf den Boden der Tatsachen.“ Im Gegensatz zu Okin, fehlte Ian jede Überheblichkeit in der Stimme. Vielleicht schwang ein kleiner Hauch Bedauernd darüber mit, Okin tatsächlich ins offene Messer laufen lassen zu müssen – etwas, was Ian ihm lieber erspart hätte. Doch nach seinem ganzen verhalten? Okin benötigte eine Lektion und es war Unsinn dabei schonend vorzugehen.
„Wir werden uns eine weitere Probe holen und Eure erste Aufgabe besteht darin, mir zu sagen, welchen Unterschied Ihr erkennt.“ Oder ob er überhaupt einen erkennen würde – was schon herausfordern genug war, da es bedeuten würde, die Machtsicht zu benutzen.
Ein herbei trippelnder Medi-Droide wurde kurzerhand von Ian angehalten und darum gebeten, eine Blutprobe zu nehmen um an der Machtheilung zu arbeiten.

„In fünf Minuten vor einem Trainigsraum, welcher spielt keine Rolle. In dieser Zeit lasse ich mir ein bisschen Blut abzapfen.“
Ein kurzer Blick zu Eowyn, um sich rück zu versichern. Allerdings konnte sie kaum etwas dagegen habe.


Coruscant, Jedi-Tempel, vor Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna, Eowyn, Ian und Okin

Occ: Sorry, wenn der nicht so gut ist, ich bin am krank werden. Wenn das allen passt, würde ich sagen, dass es in einem Trainingsraum weiter geht
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Jeditempel | Krankenflügel | Patientenzimmer] Wonto Sluuk

Als die Tür seines Zimmers sich hinter Ribanna, Ian, Eowyn und Okin schloss, blieb Wonto Sluuk mit einer wilden Mischung verwirrender Gefühle zurück. Er war noch schwach und hatte den Weg der Besserung gerade erst angetreten, doch war er soeben Zeuge einer überaus verstörenden Szene geworden. Zuerst der Streit zwischen seiner Krankenschwester und dem jungen Pfleger. Er war überrascht gewesen, als sie sich gegenseitig angefahren hatten. Zwar erinnerte er sich nur unscharf an den Vortag, den er in schwerem Fieber verbracht hatte, aber er hatte eigentlich den Eindruck gewonnen, dass die beiden sich verstanden und ein gutes Team waren. Vielleicht war es Ribannas emotionaler Verfassung nach dem Verschwinden ihrer Meisterin geschuldet, dass die Lage so rasch eskaliert war, aber genauso gut war es möglich, dass ihm einfach ein paar Informationen fehlten, um die Lage zu beurteilen. Es war ihm schwer gefallen, sich herauszuhalten, denn er hätte das arme Mädchen gern unterstützt. Aber eine Einmischung eines Unbeteiligten hätte die Sache wahrscheinlich nur schlimmer gemacht und Wonto hielt sich nicht für einen guten Vermittler. Dann waren die beiden Jedimeister hinzu gekommen, doch ihr Auftauchen hatte den Streit nicht beigelegt, sondern ihn verschärft - und dann waren da plötzlich diese Probenbehälter gewesen. Der Ortolaner war beinahe ebenso entsetzt darüber wie die Schwester, nur dass es sich bei ihm nicht in einem Ausbruch gezeigt hatte, sondern in einer Art Schockstarre. Es war ein antrainierter Reflex, der ihn schon in zahlreichen gefährlichen Situationen am Leben erhalten hatte. Wenn es keine Option war, in Deckung zu springen und sich zu verkriechen (was in dem Krankenzimmer eine ziemlich traurige Szene abgegeben hätte und zweifellos die Erneuerung seiner ganzen Infusionen nötig gemacht hätte), war es das Beste, den Kopf einzuziehen und sich nicht zu regen. Allerdings würde ihn das nicht gegen das Virus schützen. Das verdammte, teufliche C! Wie konnte nur so etwas Scheußliches existieren!? Und wie konnte es sein, dass jemand einfach mit ein paar Proben in der Tasche herumlief!? Das war wirklich unfassbar und entsetzlich! Zu seiner Ausbildung bei den Spezialeinheiten hatte der Umgang mit biologischen Waffen gehört. Keine davon war auch nur annähernd so gefährlich wie C. Und obwohl man den Rekruten natürlich niemals echten Viren und Sporen ausgehändigt hatte, waren sie in ihren Übungen wesentlich respektvoller und vorsichtiger mit den Pröbchen umgesprungen als Okin nun in einer ernsthaften Gefahrensituation. Alles in Wonto hatte darauf gedrängt, zu handeln, doch er hatte keine Möglichkeit gehabt. Glücklicherweise hatte der Jedi Dice dem jungen Mann die Fläschchen rasch abgenommen.

Nun waren sie allesamt draußen verschwunden und der Corporal konnte ihre teils aufgebrachten Stimmen zwar noch durch die Tür hören, aber nicht verstehen, worüber sie sprachen. Er fühlte sich überfordert, hilflos und unnütz, dank des widerlichen C völlig seinem Schicksal ausgeliefert. Die Freude darüber, dass dieser Tag so viel besser begonnen hatte als der vorherige, war nun deutlich eingetrübt. Nachdem er ein Beispiel dafür gesehen hatte, wie schliecht die Sicherheitsbestimmungen im Jedi-Tempel wider Erwarten waren, fühlte er sich nicht mehr wirklich sicher. Aber am allermeisten störte es ihn, dass er nicht einmal die Chance gehabt hatte, sich bei all seinen Helfern zu bedanken. Er war allen vieren unendlich dankbar, doch die Gelegenheit, das zu äußern, war nun verstrichen. Er hoffte, dass sie ihn nicht für kleinmütig hielten. Nein, wahrscheinlich hatten sie gerade wirklich Wichtigeres zu tun und dachten gar nicht daran, dass ein bettlägiger Ortolaner, der ihnen sein Leben verdankte, ihnen zumindest ein paar Worte der Anerkennung schuldete. Er konnte ja auch nichts dafür, dass sich die Gelegenheit gar nicht ergeben hatte. Trotzdem: Er fühlte sich deswegen schlecht.


Da fiel ihm wieder ein, dass es doch noch etwas gab, das er tun konnte. Er hatte es sogar schon zugesagt! Ribanna hatte ihm ihr Comlink gegeben, damit er seine Freunde kontaktieren konnte. Es lag noch immer in seiner Handfläche. Wonto wischte sich die schwitzigen Hände an der Bettdecke trocken und begann dann, seine dicken Finger über die Schaltflächen zu bewegen. Falls das Gerät eine Verschlüsselung hatte, hatte Ribanna sie gelöst - ohne Probleme gelangte er in das Menü und fand rasch die Optionen für die Frequenzeinstellungen. Es war verboten, militärische Codes in ein ungesichertes ziviles Kommunikationsgerät einzuprogrammieren, aber wenn in Notsituationen keine andere Möglichkeit bestand, befreundete Einheiten zu erreichen, durfte man eine Ausnahme machen. Nach Wontos Ansicht befand er sich in einer solchen Lage und ein mögliches Disziplinarverfahren war im Moment nun wirklich sein kleinstes Problem. Er war fest entschlossen, den Versuch zu unternehmen, und pfiff auf die Konsequenzen. Er stellte die Ruffrequenz seines Teams ein und programmierte einen persönlichen Code, mit dem der Ruf ver- und entschlüsselt werden sollte. Hoffentlich waren sie in Reichweite - die Signale dieses recht einfachen Geräts reichten bestimmt nicht in die Tiefen Coruscants hinab oder sogar auf die andere Hemisphäre des Planeten.

»Patrouille UniSec-Neun, hier Corporal Sluuk! Bitte melden!« sagte er. Dabei versuchte er, einen kräftigen, sachlichen Tonfall anzuschlagen, wie es im Militär üblich war. Aber er merkte selbst, dass seine Stimme noch ziemlich schwach klang. Kein Wunder: Gesund war er noch lange nicht.

Er wiederholte den Ruf noch einmal. Dann erhielt er eine Antwort. Nicht störungsfrei, aber verständlich.

»Wonto! Wie geht es dir?« Das war die Stimme von Benji. In seiner Aufregung und Überraschung war der Mensch ins Du zurückgefallen, das die Kameraden gepflegt hatten, bevor der Ortolaner zu ihrem Anführer geworden war.

»Ganz gut, wenn man die Umstände bedenkt«, antwortete er. »Aber ich melde mich wegen was ganz anderem. Seid ihr wieder unterwegs?«

»Ja, wir sind wieder auf Patrouille in UniSec.«

Hm, das war nicht optimal. Es war weit, weit weg von der Gegend, in der Ribannas Meisterin verschwunden war. Aber wenn man auf so einem Planeten etwas suchte, ohne einen echten Anhaltspunkt zu haben, war es wahrscheinlich ganz egal, wo man mit der Suche begann - sowieso konnte nur ein gewaltiger Zufall einen Erfolg bringen.

»Hört mal, ihr müsst mir bei einer Sache helfen. Es ist was Persönliches, für eine Freundin. Eine Jedi-Meisterin ist letzte Nacht verschwunden, und zwar in Ebene 15, in der Nähe der Kreuzung Dreizehn-Vierzehnte und Dreizehn-Fünfzehnte.«

»Das ist nicht gerade in der Nähe... was sollen wir machen?«

»Das was ihr ohnehin tut: Die Ohren offenhalten. Wenn ihr eure Informanten abklappert oder zufällig was hört, fragt nach. Ich erwarte keine Wunder, aber vielleicht ergibt sich ja durch Zufall eine Fährte.«

»Was weißt du über die Vermisste?«

»Sie ist eine junge Togruta und heißt Tara Li. Das ist eigentlich schon alles, was ich habe. Wenn ihr mehr braucht, muss ich nachfragen.«

»Okay, wir tun was wir können. Aber viel wird es nicht sein. Die Lage hier unten ist schwierig, und umso mehr, seit wir keinen einheimischen Führer mehr haben. Es war wirklich ein Schock für uns, als wir es erfahren haben! Gerade noch die Freude darüber, dass Dribiteg gesund ist, und dann diese Nachricht... aber jetzt sag doch endlich mal, wie es dir geht! Medhi reißt mir gleich das Mikro vom Gesicht!«

»Na, ihr habt's ja offenbar gehört, dass ich C-positiv bin. Wir wissen alle, was das heißt. Aber heute geht's mir viel besser als gestern. Die Jedi, die können offenbar wirklich was machen. Zumindest was die Symptome angeht. Zwei Jedi-Meister namens Ian Dice und Eowyn-nochirgendwie haben mich mit so einem Zauberritual behandelt, so ähnlich wie Rätin Chesara auf Felucia, und heute ist mein Fieber viel niedriger. Mir hat aber noch keiner gesagt, wie's wirklich um mich steht, von wegen Heilungschancen und so. Im Moment jedenfalls gibt's keinen akuten Grund zur Sorge.«

»Wir würden dich wirklich gern besuchen, wenn wir könnten!« Dieser Einwurf kam von Medhi Varn. Vielleicht war Benjis Ankündigung kein Scherz gewesen und die Devaronianerin hatte sich wirklich gewaltsam des Comlinks bemächtigt. Wonto musste lächeln.

»Ich weiß«, antwortete er. »Und ich hätte euch gerne hier. Aber wenn's nicht geht, dann geht's halt nicht. Wir sehen uns, wenn ich hier raus bin. Passt bis dahin bitte auf euch auf! Wonto, Ende!«

Mit einem raschen Tastendruck unterbrach er das Gespräch, und indem er seinen Identifikationscode wieder löschte, machte er einen Rückruf unmöglich. Denn er sah sich emotional nicht in der Verfassung, weiter über seinen ungewissen Gesundheitszustand zu sprechen. Ein noch höheres Maß an Zuversicht konnte er einfach nicht ausstrahlen und mit allem anderen wollte er seine Soldaten nicht belasten. Ihr Leben dort unten in UniSec, das man nicht nur wegen C und in vielfacher Hinsicht als verseucht bezeichnen konnte, hatten sie es schon hart genug. Hoffentlich machten sie sich nicht zu viele Sorgen um ihn. Und hoffentlich sahen sie sich noch einmal wieder, auch wenn sich seine Hoffnung, bald entlassen zu werden, als zu optimistisch erweisen würde.

[Coruscant | Obere Ebenen | Jeditempel | Krankenflügel | Patientenzimmer] Wonto Sluuk
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, vor Wontos Zimmer, mit Ian, Okin und Ribanna

Eowyn legte eine Hand auf Ribannas Schulter und sah ihr in die Augen. Du bekommst das ganz sicher hin. Das weiß ich. Ich kenne deine Daja nicht, eine Göttin, der man Ratten opferte? Interessant... und sehr barbarisch. ...aber ich bin mir sicher, sie wird auch dich unterstützen. Nicht, dass Eowyn selbst an irgendwelche Götter glaubte - sie vertraute der Macht, das ließ in ihrer Vorstellung keine weiteren Götter zu. Aber sie wusste nur zu gut, wie der Glaube viele Personen stärkte, und wenn Ribanna der Gedanke an Daja half, dann war das nur gut.
Eowyn hatte noch immer eine Hand auf Ribannas Schulter, als Okin ihr antwortete und sie sich zu ihm umwandte und die Hand sinken ließ. Der Junge konnte von Glück reden, dass sie gerade mit der Padawan beschäftigt war - und vor allem, dass Ian dazwischen fuhr, und so warf sie ihm nur einen undefinierbaren Blick zu. Andererseits, vielleicht war das kein Glück für ihn, denn Ian war längst nicht mehr so ruhig und besonnen wie zu Beginn der Unterhaltung.
Was erwartete Okin eigentlich? Dass sie ihm
dankte vielleicht, weil er ihr schließlich in seinen Augen einen Gang abgenommen hatte? Wo hatte er seinen Kopf? Ja, sie war für Ian verantwortlich, doch das ging ihn, der gerade einmal seit gestern im Tempel war und sich mit den Gepflogenheiten der Jedi vermutlich null auskannte, absolut gar nichts an. Ian hatte jedes Recht, sich alleine im Tempel zu bewegen, sie war nicht dazu gezwungen, sich andauernd an seiner Seite aufzuhalten. Alles "Kleinigkeiten", die Okin nicht wissen konnte - und er war alt genug, zu wissen, dass er nicht alles wusste. Theoretisch zumindest. Praktisch interessierte das ihn wohl kein bisschen, er verhielt sich so, als hätte er alles Recht und sehr viel Wissen auf seiner Seite. Eowyn war bei weitem niemand, der auf seinen Rang pochte, doch bei manchen Leuten war Autorität das letzte Mittel.
Obwohl Eowyn vermutete, dass selbst das bei Okin absolut keine Wirkung zeigen würde und sie deshlalb darauf verzichten würde.


Das brauchte sie auch vermutlich nicht mehr. Denn Ian legte jetzt los. Doch ob Okin jetzt begreifen würde, was Ian gestern mit "das Unmögliche möglich machen" gemeint hatte? Hatte er eine Ahnung davon, was es bedeutete, als jemand, der bisher vermutlich nie wirklich in der Macht ausgebildet worden war, einen Knochenbruch zu heilen? Eowyn hatte Jahre mit der Macht verbracht, sie hatte sogar schon eine Hilfsmission geleitet, doch bei ihrem eigenen Knochenbruch hatte sie völlig versagt.
Das alleine war also eigentlich schon völlig unmöglich.
Sie hatten schon so oft versucht, ihm das begreiflich zu machen, so dass Eowyn vermutete, dass es auch dieses Mal nichts nutzen würde. Okin brauchte jemanden, der sich intensiv mit ihm beschäftigte, der ihm erklärte, was die Macht für Möglichkeiten bot - und welche Grenzen sie hatte. Das bedeutete, dass Okin schnellstmöglich einen Meister brauchte, denn dass sie selbst diese Aufgabe übernahm war nach ihrem Start völlig sinnlos.

Außerdem wäre sie vermutlich ohnehin nicht geeignet, wenn schon Ian die Geduld verlor. Man mochte es kaum glauben, doch in seiner Verbissenheit, von der dunklen Seite loszukommen hatte er vermutlich mehr Geduld als sie entwickelt. Wobei das zugegebenermaßen auch nicht die allergrößte Schwierigkeit war.
Oder hatte er sie eigentlich schon immer gehabt?
Aber, dass Ian die Geduld nun begann, zu verlieren, gefiel ihr nicht. Nicht, weil sie Angst hatte, er könnte die Kontrolle verlieren - nun, vielleicht ein klitzekleines bisschen - sondern weil er sich vielleicht zu Dingen hinreißen lassen würde, die vielleicht keine gute Idee waren.
Und damit lag sie wohl richtig.
Durch sein Scheitern lernen? Was hatte Ian vor, ihn wirklich das Virus heilen zu lassen? Das war Blödsinn. Das war... Nein, das war nicht das, was Eowyn unterstützen konnte, so sehr sie Okins Verhalten missbilligte, und das hätte sie Ian auch gesagt, wenn es eine Gelegenheit dazu gegeben hätte. Doch es gab keine, und sie hatte nun genau zwei Möglichkeiten. Ians Autorität untergraben und das ganze unterbinden, oder nichts sagen und damit stillschweigend zuzustimmen.
Das war nicht der Weg der Jedi. Absolut nicht. Man ließ Schüler nicht gegen eine Wand laufen, man unterstützte sie und gab ihnen die jeweilige Aufgabe und Hilfestellung, die sie nötig hatten.
Und wenn Okin
jetzt genau
das nötig hatte? Wenn ihim einfach nur klargemacht werden musste, was für Möglichkeiten er hatte? Vielleicht würde er einsehen...
Und wenn nicht? Er würde noch wütender werden, noch verzweifelter. Vielleicht würde er den Tempel sogar verlassen, mit der Ansicht, die Jedi hätten ihn im Stich gelassen im Bauch...
In ihrem eigenen Unterleib lag ein Eisklotz. War das nicht genau das, was jemanden in eine falsche Richtung trieb? War das vielleicht ein Scheidepunkt? In diesem Stadium konnte so viel geschehen...
Doch genauso gut konnte er auch wütend werden, wenn sie jetzt einschritt und sie ihm
gar nichts zeigten. Das war sogar ziemlich wahrscheinlich.

Ian warf ihr einen Blick zu - das war ihre Chance. Jetzt konnte sie etwas sagen. Jetzt... oder gar nicht.
Noch einmal ging sie in zwei Sekunden die Argumente für beide Möglichkeiten durch. Eine Entscheidung...
Beinahe unmerklich nickte sie ihm schließlich zu. Beide Lösungen bargen Risiken - sie würde einfach gut acht geben müssen, und bereit, Okin zu helfen, wie auch immer er reagieren würde.

Doch bevor sie sich um Okin kümmerten, war noch Ribanna an der Reihe. Eowyn wandte sich wieder der Padawan zu.
Ich würde sagen, du holst dir jetzt einen warmen Tee, dann gehst du in dein Zimmer und versuchst zu schlafen. Wenn das nicht klappt, dann setze dich an deine Erinnerungen. Ich kümmere mich sofort darum, dass der Rat Bescheid bekommt. Und wenn du weitere Hilfe brauchst, dann melde dich bei mir, in Ordnung? Schließlich war sie momentan ohne Meisterin, und Eowyn hatte keine Ahnung, wie viele Leute sie hier auf Coruscant kannte.
Jetzt musste sie nur noch darauf achten, dass Ian nicht ohne sie verschwand, denn auch wenn es eigentlich auf der Hand lag - sie würde ihn noch einmal darum bitten, mit Bedacht vorzugehen. Sie konnte nicht anders.


Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, vor Wontos Zimmer, mit Ian, Okin und Ribanna
 
Coruscant, Jedi-Tempel, vor Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna, Eowyn, Ian und Okin


Eowyn glaubte fest daran, dass Daja auch ihr helfen würde. Es war schön, dies aus ihrem Mund zu hören, denn es versprach Zuversicht und Hoffnung, zwei Dinge, die Ribanna dringend brauchen konnte und war das, was sie auch hören wollte. Sie wischte sich abermals eine Träne weg und nickte und es huschte sogar ein kleines flüchtiges Lächeln über ihr Gesicht.

Doch dann musste sich Eowyn wieder dem Gespräch rund um Okin widmen. Dieser war so uneinsichtig und wollte einfach nicht begreifen, dass er etwas falsch gemacht hatte, sich ständig überheblich völlig im Ton und mit Worten vergriff und dass er Dinge wollte, die er noch nicht gleich erlernen konnte! Er war ein sturer Dickkopf und richtig kindisch. Er war dermaßen unvernünftig! Ian war nun mittlerweile anzumerken, dass er erbost war, aber beherrscht blieb! Seine Worte wurden schärfer! Seinen Tonfall behielt er im Griff. Im Laufe des Gespräches erfuhr Ribanna, dass Eowyn sogar eine Großmeisterin war. Und ein Anwärter, der erst vor einem Tag in den Tempel gekommen war, hinterging sie so respektlos und hatte sich auf diese Weise die verseuchten Blutproben beschafft. Ob man aus so einem rotzfrechen Typen einen Jedi machen konnte? Ribanna folgte dem hitzigen Gespräch noch ein Weilchen, da sie nicht wusste, ob sie schon gehen und die Daten rund um das Verschwinden ihrer Meisterin Li notieren sollte. Sie wollte das Gespräch aber auch nicht unterbrechen.

Kurz darauf wandte sich Eowyn ihr wieder zu und meinte nun, dass sie es gleich dem Rat melden würde und Ribanna vielleicht erstmal einen heißen Tee trinken sollte, dann in Ruhe in ihrem Zimmer alles aufschreiben sollte, was von Belang sein könnte und dann erstmal schlafen sollte. Nein, so sagte es Eowyn nicht, denn der Schlaf kam vorm Aufschreiben, doch Ribanna sortierte es sofort in ihrem Kopf so um, wie sie es machen wollte! Schließlich sprach die Meisterin ja die Option aus, die Reihenfolge abändern zu können. Ribanna würde erst ruhig schlafen können, wenn alles erledigt wäre, damit man Tara sofort gezielt suchen könnte.


“Wo soll ich das Aufgeschriebene abgeben oder hinbringen? Soll ich es dir geben? Wo kann ich dich finden? Ich werde es gleich nach meinem Kantinenbesuch angehen.”

Eowyn gab ihr darauf eine Antwort und Ribanna nickte. Es war beruhigend, dass Eowyn ihr ihre weitere Unterstützung anbot. Sie nickte erfreut und nahm es dankbar an.

“Ich schaue noch mal kurz nach meinem Patienten und werde dann losgehen. Ich verabschiede mich schon mal. Mister Dice, Okin, Großmeisterin Eowyn! Es war ein ergreifendes Erlebnis der Heilung beizuwohnen und sogar mithelfen zu dürfen! Danke für die Erfahrung! Danke für die Ratten, Okin! Du warst ein guter Rattenfänger! Und danke für die Komplimente!”

Bei den Komplimenten bedankte sie sich sarkastisch fürs verrückt-und ungepflegt-hässlichsein und veränderte dabei auch ihre Tonlage leicht.

“Danke sehr für die Hilfe wegen meiner verschwundenen Meisterin!”,

und Ribanna sah Eowyn nochmal an und nickte ihr zu. Rasch und pflichtbewusst ging sie nochmal ins Krankenzimmer zu Wonto Sluuk.

“Ich wollte nochmals nach Ihnen schauen, Mister Sluuk! Hat Ihnen das Frühstück dennoch geschmeckt? Es tut mir leid, dass wir Ihnen vorhin Unannehmlichkeiten bereitet haben!”

Sie seufzte tief und blickte schuldbewusst. Rasch und eifrig räumte sie den Tisch ab.

“Ich werde das gleich mitnehmen, denn ich werde auch eine Kleinigkeit frühstücken gehen. Großmeisterin Eowyn meinte, dass es meiner Meisterin nichts nutzen wird, wenn ich umklappe! Da hat sie wohl recht! Sie wird dem Hohen Rat jetzt Bescheid geben! Dann werden auch Jedi nach ihr suchen! Ich soll noch alle Fakten rund um ihr Verschwinden notieren. Konnten sie diesbezüglich ihre Leute erreichen?”

Sie warf einen hoffnungsvollen Blick auf ihr Com-Gerät und sah ihn dann erwartungsvoll an. Als er bejahte schenkte sie ihm ein wundervolles, fast überirdisches Lächeln. Es war so gut zu wissen, dass bald viele nach Tara Ausschau halten würden! Sie steckte ihr Com-Gerät wieder ein, was er auf dem Nachttisch abgelegt hatte. In dem Moment kam der Labordroide ins Zimmer und wollte Wonto Blut abzapfen. Diese Blutproben würden schlagkräftiger Auskunft darüber geben, wie es um seine Gesundheit stand. Ribanna hoffte für ihren Patienten!

Mister Sluuk, ich schaue gegen Abend nochmals rein! Ich brauche dringend eine Mütze voll Schlaf!”

Ribanna eilte mit dem Tablett voller schmutzigem Frühstücksgeschirr los. In der Kantine war es immer noch voll. Sie fing etliche komische Blicke auf! Es lag wohl an ihrem Aufzug! Nicht jeder kam barfuß und mit bauchfreiem Tanzkleid in die Kantine! Ribanna hatte aber andere Sorgen und so waren ihr die Blicke egal! Sie brachte das Geschirr zur Ablage und holte sich dann ein frisches Tablett und holte sich ein paar Gorakrühreier mit Ketschup. Auch dachte sie an den empfohlenden Tee. Sie wählte eine Tasse Shig-Tee. Es war ein bekömmlicher milder Kräutertee mit Zitrusaroma. Ribanna süßte ihn noch mit Chav-Sirup. Das Mädchen suchte sich einen freien Tisch und setzte sich ans Fenster, um in Ruhe essen zu können. Sie hatte keine Lust darauf, angesprochen zu werden. Der Hunger trieb das Frühstück schnell rein! Es war auch sehr schmackhaft, doch Ribanna schmeckte nichts, denn sie war in Gedanken nur bei der letzten Nacht und ob sie irgend einen Hinweis übersehen hätte!? Gedanklich notierte sie schon alles!

Kurz darauf fand sie sich auf ihrem Zimmer ein. Natürlich war ihr Blick kurz nebenan an der Tür von Tara`s Quartier hängen geblieben, als sie ihre Tür aufmachte. Zügig nahm sie eine Folie und trug alles angefangen von den Uhrzeiten bis zum Namen der Apotheke gewissenhaft zusammen, schließlich war sie sich der Wichtigkeit bewusst! Nach dem Frühstück überfiel Ribanna dabei allerdings eine bleiernde Müdigkeit, die ihre Aufgabe erschwerte! Sie war satt und ihr Magen verdaute. Ribanna konnte kaum noch ihre Augen offen halten und gähnte immer wieder. Sie nickte sogar kurz ein, indem ihr Kopf, den sie die ganze Zeit schon aufstützen musste, auf die Tischplatte sank. Nach etwa zehn Minuten schreckte sie hoch. Ihr Herz raste! Taumlig stand sie auf, ergriff die Folie und machte sich auf den Weg, um die Folie abzugeben! Die Padawan wollte dies noch vom Tisch haben!



Coruscant, Jedi-Tempel, vor ihrem Quartier: Ribanna
 
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