Coruscant

Terrarn Loren'lik

[Coruscant- Jedi-Tempel- Kantine- mit Jah'limur und Derya Forlin und anderen]

Derya fragte Terrarn ob es sein Leben sehr auf den Kopf gestellt habe, als er die Machtsensitivität bestätigt bekommen habe.

Nun, als ich dies erfahren habe, wusste ich was meine Bestimmung ist.

Als Jah'limur erzählte dass er ebenfalls eine Verbindung zur Macht hat und hier ausgebildet werden möchte und dann noch etwas von Geld erwähnte fragte Terrarn sich ob die Ausbildung wohl etwas kosten würde. Doch Derya erwiderte direkt dass Jedi besitzlos sind und die Ausbildung nichts kosten würde. Als Derya fragte was sie bereits über die Macht wissen würden, antwortete Terrarn:

Nun, ich habe einmal ein oder zwei Schriftstücke darüber gelesen aber mehr als grundlegende Dinge weiß ich nicht. Die Macht unterscheidet sich in kosmischer und lebendiger Macht und die Grundvoraussetzung sind die Midiclorianer die darüber entscheiden ob jemand die Macht nutzen kann oder nicht. Mehr weiß ich leider noch nicht.

[Coruscant- Jedi-Tempel- Kantine- mit Jah'limur und Derya Forlin und anderen]
 
Coruscant, Vergnügungsviertel - Hintereingang der Tierarztpraxis - Trupp Delta 1, War (in der Müllpresse), Arkadi, Markus, Elise und Wes

Ruhig und professionell tat Arkadi Duval wie ihm geheißen und machte sich über die Konsole her. Zweifellos wäre es zu einfach gewesen, hätten sie es mit einer ganz normalen Haussteuerungsanlage zu tun gehabt. Eigentlich erwartete man ja, dass eine derart illustre Runde aus militärischen Spezialeinheiten, Geheimdienst und Jedi ein Versteck wie diese vermeintliche Tierarztpraxis im Spaziergang aushoben. Stattdessen brachte eine gewöhnliche Müllpresse ganz ordentlich in die Bredouille und noch mehr, falls Admiral Blade es nicht rechtzeitig schaffte, das Seil bis zu seinem oberen Ende zu erklimmen. Der Agent konnte nach einigen Augenblicken berichten, dass das Terminal gesichert war und es dauern würde, den Schutz zu umgehen. Zeit war genau die Ressource, die sie gerade am wenigsten zur Verfügung hatten und schlimme Dinge würden passieren, wenn es ihnen nicht rechtzeitig gelang, entweder die Anlage zu stoppen oder alles von Relevanz und jeden von dort herauszubekommen.

»Versucht Euer Möglichstes, Duval! Es könnte leicht den Unterschied ausmachen zwischen einem großen Erfolg und einem totalen Desaster,«

Trieb Wes den Agenten mit Worten an und erhöhte damit den Druck auf den blonden Menschen freilich noch. Während Markus und Elise sich ebenfalls an die Arbeit machten suchte Wes nach dem Antrieb für die Presse. Normale Energieleitungen wären relativ einfach zu finden gewesen, aber da er von hydraulischer Betätigung ausging, würden sie da voraussichtlich kein Glück haben. Ein Rohr mit irgendwelchem Öl drin war in der Macht für den Rat viel unauffälliger als ein Draht, der seine Energie förmlich in jede Richtung abstrahlte. Erschwerend kam hinzu, dass Duval ebenfalls nur einen Teilerfolg vermelden konnte. Dabei hörte er sich auch nicht gerade so an, als ob mit einem baldigen Erfolg zu rechnen wäre. Stattdessen schlug er mehr oder weniger vor, War Blade aus dem Schacht zu levitieren. Für die meisten Jediräte war das eine Kleinigkeit, doch Wes' Fähigkeiten in seiner Achillesferse Telekinese reichten dafür bei weitem nicht aus. Zum Glück begannen seine Jedi-Begleiter sofort damit, er hätte nämlich keine besondere Lust gehabt, diese Tatsache vor Duval einzugestehen. Während dem Vorgeplänkel zur Befragung von Ian Dice hatte der Agent nicht unbedingt den Eindruck erweckt, eine allzu hohe Meinung vor den Jedi zu haben.


»Gut so! Holt ihn heraus so schnell ihr könnt!«

Bestätigte Wes den neuen Arbeitsauftrag für Meister und Padawan. Normalerweise wäre ein kleiner Flirt Elise gegenüber nicht ausgeblieben, aber er wollte die Alderaanerin bei ihrer diffizilen Aufgabe nicht mehr ablenken als nötig. Inzwischen wusste er auch grob, womit er es zu tun hatte, und teilte diese Information auch mit den anderen.

»Es gibt vier Hydraulikpumpen, welche die Wände auf zwei Seiten zusammenschieben. Ich denke, dass die Energieversorgung von einem zentralen Punkt ausgeht, aber ich kann ihn nicht ausmachen. Das System wird zu komplex und erstreckt sich zu weit von hier. Ich muss sie eine nach dem anderen lahmlegen.«

Der Taanaber konzentrierte sich auf die erste der Pumpen, spürte ihr nach und nahm sie immer deutlicher wahr, bis er ihr Brummen laut in ihrem Kopf hören konnte. Ruhelos bewegte sie das Öl Milliliter für Milliliter in die Hydraulikzylinder, welche alsbald den Müll, alle etwaigen Beweismittel und im schlimmsten Fall auch bald den Admiral platt machen würden. Angetrieben wurde sie von einem kleinen Motor, Wes' Ziel. Nach einer kurzen Weile war dessen Surren lauter als alles andere und der Jedi begann ihn mit einer Ladung aus Machtenergie zu malträtieren, etwas was er bei Droiden sicher schon hundertmal gemacht hatte. Der Motor brannte gerade mit einem elektrischen Britzeln durch, als sich die Klappe zum Müllschacht schloss. Einen Augenblick lang hielt Wes den Atem an, als diese zu seinem Entsetzen das Seil durchtrennte. Admiral Blade war in Gefahr, in einer Abfallgrube in einer Tierarztpraxis im Vergnügungsviertel von Coruscant in den Tod zu stürzen und es gab nichts, was er als Jedirat dagegen tun konnte. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Levitationskünste von Markus und Elise reichten. Der Flottenoffizier erteilte Duval über Funk die Anweisung, sich auf die just geschlossene Klappe zu konzentrieren.

»Eine Pumpe außer Betrieb, aber es wird nicht reichen,«

Meldete Wes zurück. Eine Wand bewegte sich nun zwar viel gemächlicher, aber rein zeitlich würde er es niemals schaffen, rechtzeitig alle Pumpen abzuschalten und langsam zu Tode gequetscht zu werden war auch nicht besser. Dazu kam, dass der Jedi keinesfalls überzeugt davon war, dass es dem Geheimdienstler gelingen würde, die Klappe rechtzeitig zu öffnen, wenn er jetzt im Grunde nochmals von vorne anfing. Eigentlich wäre es Wes lieber gewesen, der Blonde versuchte weiterhin, die gesamte Anlage abzuschalten, aber das war nicht der richtige Zeitpunkt für Diskussionen. Der Jedirat würde einfach versuchen, zu retten, was zu retten war, selbst wenn sie außer dem Überleben Blades nichts erreichten.

Infolgedessen stürzte Wes zur Klappe und stach mit dem Lichtschwert in die Klappe, welche sich als überraschend zäh erwies. Mit großer Anstrengung kämpfte sich die altrosa Klinge, die er nur mehr mit seiner Linken führen konnte, Zentimeter für Zentimeter durch das Metall. Es würde zu lange dauern, erkannte er, auch weil er versuchte, sich zeitgleich auf eine weitere Pumpe zu konzentrieren.


»Elise, Markus? Kann einer von euch mir mit seinem Lichtschwert zur Hand gehen?«


Wahrscheinlich würde Markus den Admiral leichter alleine halten können als seine Schülerin, zudem hatte Elise bereits Erfahrungen im Einrennen von Türen gesammelt. Die Konstellation war ihm eh lieber; es machte einfach Spaß, sich zusammen mit einer hübschen jungen Dame durch Türen zu schneiden.


Coruscant, Vergnügungsviertel - Hintereingang der Tierarztpraxis - Trupp Delta 1, War (in der Müllpresse), Arkadi, Markus, Elise und Wes
 
- Coruscant - Wohnung der Cortinas - Mädchenzimmer -

Seit sie von Zuhause ausgezogen war hatte sie nur noch dort übernachtet wenn die Not es verlangt hatte. Manchmal war es nach einem Besuch bei ihrem Vater zu spät gewesen um noch in ihre eigene Wohnung zurück zu fahren. Manchmal war sie zu betrunken gewesen. Heute hatte sie in ihrem alten Bett geschlafen weil es das einzige auf ganz Coruscant war das sie ihr eigenes nennen konnte, selbst wenn es das war in dem sie schon als Kind gelegen hatte. Das Zimmer das sie sich ihr halbes Leben lang mit Cloé geteilt hatte, hatte sich im Laufe der Jahre oft verändert. Die verrücktesten, peinlichsten Poster von jungen Männern mit lächerlichen Frisuren hatten die Wände geschmückt als sie in dem Alter gewesen waren sich fürs Küssen und Verliebtsein zu interessieren. Puppen und Stofftiere waren verbannt und wieder geholt worden. Zu einem Zeitpunkt den sie nicht mehr exakt benennen konnte hatte Cloé es für eine gute Idee befunden, den Raum mit künstlichen Blumen zu schmücken und in eine Oase zu verwandeln. Es hatte nicht ganz so funktioniert wie sie sich das vorgestellt hatte. Die jüngsten Veränderungen musste sie erst kürzlich vorgenommen haben. Noa bemerkte, das der gemeinsame Schreibtisch deutlich aufgeräumter und die Vorhänge vor dem Fenster ausgetauscht worden waren. Wochenlang zum Nichtstun verbannt gewesen zu sein hatte Cloé überall Hand anlegen lassen. Selbst die Magnetwand über der Kommode hatte sie neu sortiert und die dort angehefteten Fotos ausgetauscht. Noa entdeckte einen Schnappschuss von ihren Eltern, ein Bild das sie kannte aber lange nicht gesehen hatte. Es war eine alte Aufnahme die ihre Mutter schwanger zeigte, lachend an ihren Vater gelehnt, der die Hände in die Hosentaschen gesteckt hatte, so als habe er mit all dem nichts zu tun. Damals hatten sie nicht erahnen können wie ihr Leben verlaufen mochte, dass sie eines Tages fünf Kinder haben würden und dass ihre Zeit, so schön sie sein würde, am Ende doch sehr begrenzt gewesen wäre. Direkt daneben hing ein Bild von Cloé und Jesper, in ähnlicher Pose. Jespers Blick war von der Kamera abgewandt, Cloés Kopf ruhte auf seiner Schulter. Sie sah ihrer Mutter dort ähnlich, schon alleine von ihrer Haltung, und sie sah genau so glücklich aus.

Aus dem Wohnraum drangen Stimmen heraus als Noa aus dem Badezimmer kam. Sie hatte geduscht und dabei Musik gehört und möglicherweise sogar dazu gesungen, etwas das sie nur tat wenn sie absolut sicher war, dass niemand sie hören konnte. Ihr Vater zählte dabei nicht. Was sollte ihr vor ihm schon peinlich sein? In einer bequemen Kombination aus Hose und Sweatshirt, die nassen Haare zum Zopf zurück gebunden, kam Noa in den Wohnraum. Es überraschte sie nicht, Pablo dort zu sehen. Die durch die geschlossene Tür gedämpfte Stimme hatte nach ihm geklungen. Er saß mit ihrem Vater über einer Tasse Kaf, der Tisch noch vom Frühstück gedeckt. Offenbar hatten sie schon gegessen, aber für Noa noch alles stehen gelassen. Beide Männer sahen auf als sie das Zimmer betrat, das Gespräch das sie geführt hatten erstarb. Wie lange hatte sie Pablo nicht gesehen, fragte sich Noa. Noch nie zuvor war es so lange gewesen. Schweigend kamen sie aufeinander zu. Er sah gut aus - gesund - und als er beide Arme ausbreitete um sie zu empfangen, brach sie fast in Tränen aus. Er hatte einen Arm verloren, auf dem Höhepunkt des Widerstands im Untergrund, und es war das erste Mal, dass sie ihn mit seiner neuen Prothese sah. So, mit der Kleidung über dem künstlichen Arm, sah er wieder aus der Pablo von früher.


"Da ist jemand, den ich vermisst habe. Hallo Schwesterherz."

"Und ich dich erst."

Sie ließ sich von ihm drücken. Es war eine lange, feste Umarmung, in der sie sich für Sekunden nicht bewegten.

"Willkommen zurück."

"Danke."

Noa berührte seinen künstlichen Arm.

"Wie fühlt es sich an?"

Sie glitt in ihren Stuhl am Frühstückstisch und Pablo zog den Ärmel seines Pullovers hoch.

"Okay. Ich gewöhne mich dran."

"Noch ein bisschen Übung und du kannst wieder alles machen."

Schaltete sich ihr Vater ein. Noa grinste.

"Voll funktionsfähig."

Die Prothese sah nicht so mechanisch aus wie sie erwartet hatte. Das Metallkonstrukt war von fleischfarbenem Kunststoff umhüllt, eine Hülle die aufbereitet war wie ein echter Arm. Selbst die Hand und die Finger waren modelliert wie bei einer Schaufensterpuppe. Auf den ersten oder sogar auf den zweiten Blick würde niemand sehen was mit Pablo los war. Er war nicht der böse einarmige Pirat mit einem Haken Hand.

"Wie geht's dir?"

Wollte er wissen. Pablo war seit jeher Noas erste Anlaufstelle gewesen. Bei Problemen hatte sie sich immer an ihm gewandt, wenn sie etwas auf dem Herzen hatte, hatte er es garantiert als erster erfahren. Sie musste plötzlich an Naboo denken und an die Dinge, die sie bisher nicht geteilt hatte. Aus ihrer Familie wusste bisher niemand was passiert war und Noa tendierte dazu, es dabei auch zu belassen. Welchen Unterschied machte es schon, ihnen davon zu erzählen? Es konnte ja doch niemand rückgängig machen. Wenn es allerdings eine Person gab, der sie sich anvertrauen konnte, dann war das Pablo.

"Gut."

Nicht hier, nicht jetzt. Sie sah zu ihrem Vater, mit dem sie gestern Abend gesprochen hatte über Entscheidung zurück zu kommen und auch über Cris. Vor allem über Cris. Sie hatte ihm gestern noch geschrieben, dass sie auf Coruscant angekommen war, aber zuerst ihren Vater sehen und bei ihm übernachten würden.

"Sehr gut sogar. Wir haben gewonnen."

"Und du hast es verpasst."

Sie schüttelte den Kopf, weil es sich für sie immer noch etwas surreal anfühlte: ein Coruscant ohne das Imperium. Sie wollte hinaus gehen und es erleben. So richtig, vermutete sie, hatte es noch niemand auskosten können.

"Wie schlimm war der Virus?"

Fragte sie. Pablo antwortete mit einer Gegenfrage:

"Wie viel hast du mitbekommen?"

Die Zeitungen hatten jeden Tag die Zahlen der Toten gedruckt. Jeden Tag hatte es neue Opfer gegeben. Leid ließ sich gut in Zahlen ausdrücken.

"Wir waren hier eingesperrt. Gesehen haben wir auch nur was in den Nachrichten kam oder vor unserem Fenster passiert ist. Am Anfang hörte man noch oft Sirenen. Später gar nicht mehr. Rámon hat viel erlebt. Aber er erzählt nur wenig."

Noa wusste, dass ihr Bruder mit Jedi-Rätin ChesaraSyonette in die Unteren Ebenen gegangen war um dort zu versuchen zu helfen. Sie fragte sich auf welche Weise, er war schließlich Chirurg.

"Weiss man inzwischen woher der Virus kam?"

Beide Männer schüttelten den Kopf.

"Die Nachrichten sind voll mit Theorien, aber offiziell ist nichts."

Natürlich nicht, dachte Noa sarkastisch. Es gab schließlich einen Friedensvertrag.

"Noch Kaf?"

Matteo Cortina goss seinem Sohn noch eine Tasse aus. Sie hatten alle überlebt, dachte Noa. Ihre Familie hatte den Virus unversehrt überstanden, das war ihr wichtigster Gedanke gewesen während sie auf Lianna gewesen war. Jetzt erst fragte sie sich, ob vielleicht dennoch jemand gestorben war den sie kannte. Unweigerlich musste sie an Amata denken und schob die Frage auf. Sie wollte nicht daran denken, nicht jetzt wo sie doch gerade erst zurück gekommen war, nach Hause.

- Coruscant - Wohnung der
Cortinas - mit Pablo und Matteo -
 
Coruscant, Jedi-Tempel – beim Nunabrater – diverse Jedi, Bailee und Brianna

Bezeichnenderweise vermutete Bailee gleich, dass ihr Partner Nderim einen Flug mit Brianna nach Coruscant nicht lebend überstanden hätte. Machte sie denn so einen gewalttätigen Eindruck? Sicher, auf einem langen Hyperraumflug mit wem eingesperrt zu sein, die man nicht mochte, konnte anstrengend sein. Der Waschlappen Nderim gehörte sogar definitiv zu der anstrengenden Sorte, aber das bedeutete ja nicht, dass sie ihm deshalb gleich was antun würde. So leicht hatte man seinen Ruf weg. Da sagte man mal ein, zwei Dinge frei raus und verfügte als Frau über beeindruckende Körperkraft, postete vielleicht ab und zu ein Holo von ihrer noch viel beeindruckenderen Kampfkunst auf Spacebook und schon dachten alle, man wäre gewalttätig. Als ob die Fähigkeit, mit bloßen Händen eine Wand einzureißen automatisch bedeutete, dass man dasselbe auch gerne an einer Person ausprobieren wollte.

Oder meinte Bailee das alles vielleicht gar nicht ernst? Es war schwer, im fremdartigen Gesicht der Nautolanerin eindeutig etwas herauszulesen und so still wie sie gerade da saß, gab ihre Körpersprache auch nicht viel her, zumal die bei einem vom Meer geprägten Amphibium auch ein bisschen anders war. Aber anstatt herumzurätseln, was Bailee wie gemeint haben könnte, blieb sie lieber beim gemeinsamen Nenner, den sie hatten.


„Du hättest ihn zumindest nicht wiedererkannt. Höflich, zuvorkommend, immer bereit, einer Frau das gemachte Frühstück zu servieren, wenn sie vom Sport kommt…“

Ungefähr ein halbes Exoschweinsteak später begann die Nautolanerin, eine Geschichte aus ihrer Heimat zu erzählen. Anfangs wunderte sich Brianna, worauf Bailee hinaus wollte und was die Meeresfauna von Glee Anselm mit einer Seuche auf Coruscant zu tun hatte. Möglicherweise dachte ähnelten die Brisingids ja Okin, obwohl der Gedanke gemein war. Aber aus Briannas Sicht ähnelten Menschen halt schon ein bisschen ‚langsamen Bodenbewohnern‘. Doch am Ende entsprach die Geschichte sehr genau der Situation auf Coruscant. Die Jedi, die Soldaten und all die anderen Helfer waren wie der kleine Junge. Der alte Mann, das waren diejenigen die nur redeten und die Unmöglichkeit, alle zu retten als Ausrede nutzten, niemandem zu helfen. Davon gab es leider viel zu viele.

„Danke, das war ja richtig philosophisch. Du triffst den Nagel genau auf den Kopf, Bailee.“

Lächelte Brianna, deutlich aufgemuntert. Was die Heilerinnen im Tempel leisteten machte einen Unterschied, vielleicht nicht im globalen Maßstab aber für jede Person die sie retteten und jede Familie, die nicht durch das Virus auseinandergerissen wurde.


„Weißt du, du solltest morgen mit auf die Station kommen. Auch die anderen Heilerinnen könnten so eine Geschichte gut gebrauchen, die sie aufs Neue motiviert.“


Das Angebot, sich mit einer Jedi-Ritterin zu duzen kam für Bailee unerwartet, doch sie hatte es angenommen. Für Brianna war es keine so ungewöhnliche Vorstellung, immerhin war es im Orden verbreitet, dass auch höherrangige Jedi von sich aus das Du anboten. Auch die Echani duzte sich mit einer Menge Leute, die keine Jedi waren. Aber natürlich war es umgekehrt für die normale Galaxisbürgerin ungefähr so wahrscheinlich, einer Jedi zu begegnen wie einem Holostar, geschweige denn mit einer per Du zu sein.

Brianna konnte es der Nautolanerin nicht wirklich verübeln, dass sie Elliundi für einen Kamino hielt. Nicht, dass sie irgendwem irgendwas verübeln würde, für das er den quermianischen Rat hielt, dafür war er ihr zu unsympathisch. Er symbolisierte alles, was sie am Rat nicht mochte, dieses jedihafte auf eine kalte, nüchterne, gefühllose Art, der stets erhobene moralische Zeigefinger und der Eindruck, dass er sich chronisch für etwas Besseres hielt. Interessant, dass er Bailee medial im Vergleich weniger aufgefallen war als sie selbst.


„Frag' mich nicht, was er die ganze Zeit treibt. Er ist jedenfalls kein Heiler. Vielleicht ist das auch der Grund: die Medien konzentrieren sich auf diejenigen, auf die es zur Zeit ankommt. Das wäre natürlich eine gute Sache. Jedenfalls ist er auf Coruscant und hat es sich nicht nehmen lassen, meine Nichtbeförderung durchzuführen. Aber er ist Quermianer, kein Kamino. Kamino haben große schwarze Augen wie ihr Nautolaner. Außerdem habe ich eine Freundin, die Kamino ist, obwohl ich sie länger nicht gesehen habe. Ist wahrscheinlich auch schon Jediritterin,“

Vermutete Brianna, die in der Tat lange nichts mehr von Aketos gehört hatte und sich fragte, wo die Lange Dürre® steckte. Es war ein Jedi-Los, sich ständig in alle Winde zu zerstreuen, Kestrel weilte ja auch sonstwo und Sarid befand sich zwar auf derselben Terrasse, steckte aber erkennbar bis zum Hals in den Problemen anderer Leute.

„Offensichtlich halten sie mich für geeignet. Deshalb ist es ja auch so scheinheilig, dass sie mich an einem Tag für mein angebliches Geltungsbedürfnis rügen und an einem anderen mich ohne mein Wissen oder gar mein Einverständnis für ihre PR-Kampagne benutzen!“


Erregte sich die Silberhaarige, die die Aufmerksamkeit zwar genoss, aber die Art und Weise einfach zum Kotzen fand. Wenn man sie denn als kleines Zuckerl als Ausgleich wenigstens zur Meisterin befördert hätte, aber nein, dafür war sie ja nicht gut genug – um das Gesicht des Jedi-Ordens für die Presse darzustellen dagegen sehr wohl. Abgesehen davon war es natürlich eine weitere Zusatzbelastung, die eine von der Arbeit abhielt oder an der ohnehin schon knappen Freizeit nagte. Obendrein gab es dann ja noch Leute wie Ruam, die sich an den Rummel um ihre Person störten.

Holos von Sehenswürdigkeiten waren natürlich nicht dasselbe, wie diese selbst zu erleben. Oft hatten diese aber ihren ganz eigenen Charme und – wenn Brianna realistisch blieb – würde das ihre einzige Chance sein, die schönsten Plätze von Coruscant überhaupt kennenzulernen. Wenn sie als Jedi überhaupt welche außerhalb des Tempels zu sehen bekommen sollte, würden es sicherlich die übelsten Löcher des ganzen Planeten sein – wo eine Jedi am dringendsten gebraut wurde, eben. Überhaupt war das Angebot sehr freundlich.


„Oh ja, sehr gerne. Wir treffen uns wieder hier oder beim Ortolaner auf eine schöne Tasse Tee, oder auch zwei und sehen uns die Bilder an. So kann ich Kestrel wenigstens erzählen, auch was von ihrer Heimatstadt gesehen zu haben. Aber sag' mal… wenn du so eine gute Holographin bist, würde es dir dann was ausmachen, ein, zwei gute Bilder für mein Spacebook-Profil zu machen? Die schlechten Bilder der Selfie-Droiden hab ich mittlerweile so was von satt, glaub mir.“

Im Vergleich zu der Bitte erschien Brianna die Frage, schnell zu der unbekannten Nautolanerin als ‚Flügelfrau‘ mitzugehen geradezu harmlos, aber sie machte Bailee offenbar stutzig. Zumindest konnte die Echani durchaus von behaupten, mit Raychill und Phyn schon ein Bewerberpärchen abgelehnt zu haben, auch wenn man dadurch noch nicht davon sprechen konnte, dass sich die Leute um ihren Padawanplatz rissen. Die Nautolanerin vermutete gar, dass sie durch die potentielle Padawan wusste, dass Nautolanerinnenknochen durchaus zu brechen waren.

„Nein, nein, das ist ewig her und war zu einer völlig anderen Zeit,“


Lachte Brianna und suchte nebenbei in ihrem dPad in den Ordensdatenbanken nach der Betreffenden.

„Der Grund ist vielmehr, dass ich mit Okin heute schon einmal ziemlich daneben gegriffen habe und Talery ihn jetzt meinetwegen am Hals hat. So leicht wird man die Leute ja nicht mehr los, wenn man sie mal hat, du weißt ja… Mein Vertrauen in meine Menschinnenkenntnis ist also gerade etwas angeknackst und von Nautolanerinnenkenntnis gar nicht erst zu reden… Hinterher finde ich raus, dass sie schwer einen an der Waffel hat, einen psychologischen Knacks oder ein Kindheitstrauma, oder sie steckt gern spitze Nadeln in kleine Stoffpuppen, oder was auch immer. Ich denke, als Nautolanerin könntest du sie besser einschätzen als ich und mir sagen, was sie für einen Eindruck auf dich macht,“

Erklärte Brianna, während sie die Auswahl der Recherche immer weiter eingrenzte. Nauolanerin, noch keine Ritterin, auf Coruscant weilend und blaue Hautfarbe, was so ziemlich das einzige körperliche Merkmal war, an das sie sich eindeutig erinnerte. Auf der Basis war die Betreffende trotzdem nicht schwer zu identifiziere, so dass die Jediritterin ihrem Gegenüber das Bild zeigte.

„Mira Laaqua, das ist sie!“


Während sie ihr dPad hochhielt, druckste die Silberhaarige ein wenig herum, bevor sie sich nach reiflicher Überlegung dazu durchrang, auch mit den dritten und letzten Grund noch herauszurücken. Im schlimmsten Fall würde Bailee ihr deswegen die Freundschaft aufkündigen, aber es war trotzdem besser, der Nautolanerin gleich reinen Wein einzuschenken.

„Ehrlich gesagt, gibts da… noch was.“


Sie seufzte.


„Es sind, nun ja, eure Lekku, oder … Tentakel, oder wie immer sie bei euch heißen. Sie erinnern mich an die von Twi'lek und da läuft es mir kalt den Rücken hinunter. Es ist absolut nichts gegen euch Nautolaner, aber mit Twi'lek habe ich mein Leben lang nur schlechte Erfahrungen gemacht. Bei Togruta sind die Fortsätze der Montrals hinter dem Rücken, da kann ich so tun als wären sie nicht da. Bei euch aber sind die vorderen Wie-auch-immer-sie-heißen wie bei Twi'lek. Sollte sich im Gespräch dann noch herausstellen, dass Mira gerne typische Twi'lekdinge tut, wie im Sklavinnenbikini an Stangen zu tanzen, weiß ich nicht, was dann passiert. In dem Fall wäre es wirklich gut, wenn jemand bei mir ist, die mich notfalls einbremsen kann,“

Gestand Brianna Bailee zerknirscht ein.

Coruscant, Jedi-Tempel – beim Nunabrater – diverse Jedi, Bailee und Brianna
 
Coruscant-Ortolanisches Restaurant im Jedi Tempel- Talery und Okin

Vor Okins innerem Auge kamen wieder die schrecklichen Erinnerungen hoch. Die leeren Augen seiner tot im Bett liegenden Mutter. Die wütende Trauer seines Vaters. Das Blut, dass dieser bei seinem Hustenanfall in der gesamten Wohnung verteilte. Das ausbrechende Feuer, das sein zu Hause vernichtete. Der Blick seiner Schwester gegen den Himmel, als sie sich das Ende herbeisehnte. Und natürlich der Dolch, dessen Last noch immer schwer in seinem Umhang wog. Der junge Coruscanti war daher froh, dass Talery von sich zu erzählen begann. Er konnte sich dabei ablenken.

Seine Meisterin hatte ein so anderes Leben als er gehabt. Er, der bisher nur auf diesem einen Planeten war und selbst dort nur einen kleinen Teil kannte, während sie an schon so vielen Orten war. Er, der so heimatverbunden mit Coruscant war, während sie wohl die ganze Galaxis ihr zu Hause nennen konnte. Sie, die die Welten scheinbar auf so andere Art und Weise wahrnahm als er selbst, da sie scheinbar auch sehr viel mehr riechen konnte als er selbst. Doch so unterschiedlich die beiden auch waren, hier hatte sie nun das Schicksal zusammengeführt und sie kämpften nun Seite an Seite für seine Heimat und einen Teil ihrer Heimat.

Als die Caamasi dann begann über den Geruch von Essen zu sprechen, nahm er auch den Duft seiner bisher noch nicht angerührten Mahlzeit wahr. Durch das Gespräch über Essen und die Ablenkung kam so langsam auch der Hunger wieder zurück. Er hatte sich beim Üben mit der Macht sehr erschöpft und musste nun wieder Energie auftanken. Der feurige Eintopf mit dem Brot, der noch so heiß war, dass er ihn nur langsam essen konnte, war genau das Richtige, um ihn wieder zu stärken.

„Ich bin eher etwas heuklig. Fremdes Essen reizt mich daher also nicht so. Ich wäre dann wohl eher in den bekannten Fast Food Ketten zu finden.“

Sprach Okin lachend. Er war der festen Überzeugung, dass dies aber ohnehin nicht so schnell eintreten würde. Am liebsten wäre es ihm vermutlich auch gewesen, wenn er für immer in Coruscant bleiben konnte. Aber er wusste, dass die Jedi eines Tages von ihm verlangen würden, dass er auf anderen Planeten helfen würde. Er war darauf beim besten Willen nicht scharf, aber dies war ein Preis, den er bereit war zu zahlen. Ein angemessener Preis, wenn er daran dachte, dass die Jedi ihn ausbildeten, damit er seine eigenen Welt, sein geliebtes Coruscant, retten konnte.

Doch scheinbar hatte sich der Coruscanti getäuscht. Der Tag, an dem er Coruscant verlassen sollte, war nicht in so weiter Ferne, wie er gedacht hatte. Okin war so perplex und erschrocken, als er Talerys Vorschlag hörte, bald in neue Welten aufzubrechen, obwohl Coruscant noch lange nicht in Sicherheit war, dass er sich an seinem Eintopf verschluckte und verbrannte. Nachdem er mit einem Erfrischungsgetränk das quälende Brennen im Rachen besänftigt hatte, sprach er völlig entgeistert.

„Ihr wollte Coruscant bald verlassen? … Dies ist nicht Euer Ernst, oder? Wir können doch die Leute hier nicht im Stich lassen!! Wer soll Ihnen denn helfen, wenn wir woanders hingehen, um die Galaxis zu entdecken?“

Coruscant-Ortolanisches Restaurant im Jedi Tempel- Talery und Okin
 
[Coruscant – Jedi Tempel, Cantina – Derya, Terrarn Loren'lik, Jah'limur]


Ob die Baran Do ihn nicht unter Vertrag nehmen wollten? Nun ja … so gesehen wollten sie das, Jah'limur lehnte dies jedoch ab, da er eine bessere Ausbildung bei den Jedi erwartete. Er entschied sich diesen Umstand allerdings nur zum Teil Preis zu geben.

„Um ehrlich zu sein die Baran Do wollten mich aufnehmen, ja. Aber sie sind mir zu sehr auf Dorin beschränkt.“

Erneut trank Jah'limur von seinem Wasser bevor er fortfuhr.

„Ich bin schon als kleiner Junge mit meinem Vater viel auf Geschäftsreisen gewesen. Das Reisen ist ein Teil von mir geworden, den ich aufgeben müsste bei den Baran Do.“

Auch wenn das nicht der eigentliche Grund für seine Entscheidung war, so war es jedoch nicht mal gelogen. Die unzähligen Kulturen und Konflikte die es im Universum gab empfand Jah'limur immer als sehr unterhaltsam. Aufgrund seines Vermögens hatte er die Mittel vielen Spezies zu auf ihren Planeten zu helfen und das tat er auch. Es ging ihm allerdings dabei nicht so sehr um die gute Tat an sich, sondern vielmehr spielte er sich gern als Ritter in schillernder Rüstung auf, der den weniger privilegierten, das Leben rettet. Und als ausgebildeter Jedi würde er noch mehr Gelegenheiten und Möglichkeiten haben den Ritter zu spielen, so dachte Jah'limur jedenfalls.

Man konnte es dank der Kel'dorianer typischen Maske nicht sehen aber als Derya das Geld abzulehnen schien, verzog sich Jah'limurs Gesicht. Wenn der Jedi-Orden keine Credits wollte, was wollte er dann? Jah'limur schwieg ein paar Sekunden und grübelte. Es konnte nichts materielles sein, sonst würden sie sein Geld annehmen. Er blickte zu Terrarn und musterte ihn. Jah'limur fragte sich was er selbst anbieten konnte, wozu auch dieser Nautolaner in der Lage wäre. Aus diesem Gedanken raus gerissen von Deryas Frage was der Grüne und der Orangene bereits über die Macht wussten blickte er erneut zu der Jedi.

„Wissen? … letztendlich nicht viel. Die Baran Do haben mir einiges erzählt, ich habe diverse Gerüchte auf den Straßen verschiedener Planeten gehört und gelesen hab ich auch einiges. Aber vieles davon klang ziemlich unglaubwürdig. Einiges davon korreliert jedoch miteinander, weshalb ich dazu geneigt bin diesen Aussagen mehr Wert zu zusprechen. Am prägnantesten fand ich immer das Thema der Dunklen und der Hellen Seite der Macht. Aber ich möchte ungern mit Halbwissen um mich schleudern. Was ich jedoch mit Sicherheit sagen kann ist, dass ich manchmal die Gefühle anderer Wahrnehmen kann. Ich kann das zwar nicht steuern aber die Baran Do erklärten mir, dass dies aus meiner Verbindung zur Macht hervorgeht. Bei Euch Derya zum Beispiel, spüre ich gar nichts. Liegt das an Eurer Jedi Ausbildung?“

Während des Gesprächs nagte die ganze Zeit die Ablehnung seiner Credits an Jah'limur. Es war eine noch nie da gewesene Situation für ihn, dass sein Geld mit dem ersten darauffolgenden Satz abgelehnt wurde.

„Wie sind denn die Aufnahmebedingungen des Ordens, wenn es nicht um Credits geht? Irgendein Ziel müsst ihr ja verfolgen.“


[Coruscant – Jedi Tempel, Cantina – Derya, Terrarn Loren'lik, Jah'limur]
 
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Coruscant - Jedi-Tempel - Nunabrater - Levice, Rilanja, Zasuna und Sarid (und etwas entfernt: Bailee und Brianna)


Ihre Padawan Levice hatte ganz offensichtlich damit recht, dass die Dresselianer es ungern sahen, wenn man ihr Essen ungegessen wegwarf. Außerdem stimmte es ja auch. Es war eine Verschwendung von Ressourcen, noch dazu, wo das Gegrillte so lecker schmeckte. In der Zwischenzeit berichtete Rilanja wie es bei ihnen gelaufen war, was durchaus positiv klang. Neugierig aufgrund der entdeckten Werkstatt beobachtete sie die Falleen aufmerksam.

"Eine Werkstatt sagst du, Rilanja? Dann solltest du unbedingt bald dafür sorgen, dass einer unserer Baudroiden dort wieder eine gesicherte Zugangstür einbaut. Zum Katalogisieren würde ich einen unserer Lagerdroiden hinschicken. Die haben ja oft genug mit Lichtschwertteilen und Werkzeug zu tun und sollten daher in der Lage sein alles festzuhalten, was dort noch herumliegt. Außerdem werden die Jedi für anspruchsvollere Tätigkeiten gebraucht."


So etwas wie überzählige Jedi gab es ja momentan nicht auf Coruscant. Alle waren irgendwo eingesetzt, wo sie ihre Fähigkeiten einbringen konnten. Es gab mehr als genug für alle zu tun. Allerdings war die Gelegenheit, wenn Zasuna schon bereit für den Bau eines Lichtschwerts war natürlich dankbar. Dabei warf die Jedi-Rätin der blinden Miraluka einen kurzen Blick zu. Sarid respektierte die Meinung ihrer ehemaligen Padawan, daher hatte sie auch nicht die Absicht ihr deswegen zu widersprechen.


"Wenn du zu dieser Entscheidung gekommen bist, Rilanja, dann stehe auch dazu. Du kennst sie und ihre Fähigkeiten besser als ich."


Dann blickte sie die Miraluka erneut an.


"Wenn dich deine Meisterin für so weit hält, dass du dein erstes eigenes Lichtschwert bauen kannst, dann nur zu. Und lass dir Zeit, denn es gibt schon einen Grund dafür, warum dies wirklich erst Padawan tun sollten, die kurz davor stehen Jedi-Ritter zu werden."


Anschließend sah sie wieder zurück zu der Falleenjedi.


"Ansonsten weißst du doch eigentlich selbst, was an Wissen und Fähigkeiten nötig sind, dachte ich, Rilanja..."


Allerdings lächelte die Corellianerin dabei, so dass ihre ehemalige Padawan erkennen konnte, dass sie sie nur neckte. Die Unsicherheit der jungen Jedi-Ritterin war jedoch mehr als offensichtlich. Sarid hoffte nur, dass sich Rilanja im Laufe der Zeit mehr daran gewöhnte, dass sie nun für sich selbst verantwortlich war. Auch war ihre Einschätzung als deren Meisterin bezüglich dem Fähigkeitsniveau ihrer Padawan maßgeblich, ob sie sie für bereit hielt. Dennoch nahm Sarid sich vor, dass sie bei Gelegenheit darauf achtete was Zasuna so machte, um der Grüngeschuppten bei der Beurteilung von deren Fähigkeiten falls nötig doch unter die Arme greifen zu können.


"Aber gut, das heißt dann, das wir bereits gut drei Ebenen des Tempels gesichert haben. Wenn wir mit dem Tempo weitermachen sollte es hoffentlich nicht viel mehr als eine Woche dauern bis wir bei der untersten Ebene des Tempels angelangt sind, zumal ja die Anzahl an Zugängen und Türen nach außen immer weniger werden, je tiefer wir kommen. Jedoch denke ich mir, dass wir uns morgen als erstes mit Major Kenoweth abstimmen sollten in Bezug auf die gestohlenen Droiden. Wenn es lohnende Hinweise gibt, dann ist es unsere Pflicht ihnen nach Möglichkeit nachzugehen. Vielleicht bekommen wir auch zusätzlich Unterstützung von den Soldaten oder gar unserem Geheimdienst der Neuen Republik."

Dabei zuckte sie kurz mit den Schultern, um anzuzeigen, dass sie dies zumindest für möglich hielt. Die Informationen waren jedenfalls weitergegeben worden. Sarid würde es begrüßen, wenn sich jemand daraufhin meldete, aber in solch stürmischen Zeiten konnte sie leider nur wenig als gewiss betrachten.

"Ich nehme an jeder von uns verfügt über ein richtiges Lichtschwert, nicht wahr? Man kann ja mittlerweile nur mehr schwer abschätzen, was wir die kommenden Tage noch so alles finden werden. Achtet auf euch alle und auf die Soldaten und Techniker. Es ist nicht ungefährlich, was wir tun und wenn möglich sollte niemand mehr bei der Tempelsicherung umkommen."


Sarid jedenfalls hatte Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Padawan Levice. Die Braunhaarige war ruhig und besonnen, auch wenn sie noch ein Problem damit hatte ganz der Macht zu vertrauen, was ihren Fortschritt in der Ausbildung auch etwas behinderte. Aber Sarid drängte sie nicht. Wenn sie die Zeit einfach brauchte, dann war das in Ordnung so. Jeder lernte in seinem eigenen Tempo und die Liannerin war auch mit ihrem jetztigen Kenntnisstand bereits überaus hilfreich.


Coruscant - Jedi-Tempel - Nunabrater - Levice, Rilanja, Zasuna und Sarid (und etwas entfernt: Bailee und Brianna)
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Zimmer, Bad, mit Ian

Damit hatte Ian wohl nicht gerechnet, denn er machte keinerleich Anstalten, ihrer Hand im Nacken auszuweichen. Ein amüsiertes Lächeln zuckte noch immer um Eowyns Mundwinkel, als sie Ian unschuldig antwortete. Ich dachte, Jedi dürfen auch einmal Freizeit haben? Sie zuckte mit den Schultern. Und außerdem war das keine Rache. Eowyn begann, sich umzuziehen. Ich kann doch wirklich nichts dafür, wenn das Zeug noch an meiner Hand klebt und ich es nicht merke, so müde wie ich bin, klang ihre Stimme gedämpft unter der Tunika hervor, aus der sie sich herauskämpfte. Schließlich hatte sie es geschafft und lächelte Ian mit leicht verwuschelten, mittlerweile offenen Haaren an. Diese Freizeit-Jedi hier hat ihre Wahrnehmung nämlich runtergeschraubt. Das gleiche war nun langsam auch für ihre Abschirmung möglich, beschloss sie, denn momentan würde Ian wohl nicht mehr schreckliche Bilder im Kopf haben - und sie war wirklich müde.
Die restliche Kleidung ausgetauscht, machte sie sich schließlich auf den Weg in Richtung Bett, auch wenn Ian noch im Bad blieb. Sie freute sich auf eine weiche, warme, kuschelige Decke, die sie um sich... Etwas anderes legte sich um sie, und Eowyn schloss die Augen und lächelte. Ein schöner Vorgeschmack auf das bequeme Bett... sicher weitaus bequemer als der Platz vor dem Sofa, und außerdem auch schöner als die letzte Nacht, mit Ian neben ihr und der Möglichkeit, ruhig zu schlafen.
Ians Worte hatten gar nicht die Möglichkeit, in ihrem Bewusstsein anzukommen, als seine fiese Attacke sie völlig überraschend traf. Quietschend versuchte sie, seinen Händen, die überall zu sein schienen, zappelnd auszuweichen, aber Ian hatte sie in einem völlig unvorbereiteten, abwesenden Moment erwischt - und er hatte nun einmal körperliche Vorteile, die sie nun, da er sie schon festhielt, nicht mit irgendwelchen Ausweichmanövern ausgleichen konnte. Es spielte keine Rolle, wo er sie momentan kitzelte, denn sie war so entspannt und überrascht, dass jegliche Berührung sie zum quietschen oder lachen brachte. Mit letzter Konzentration schaffte sie es, ein Kissen vom Bett herlevitieren zu lassen, um Ian damit abzulenken, aber es war für ihren Fall wohl nicht sonderlich hilfreich, dass es ihm sanft gegen den Hinterkopf pochte. Wenn es ihn überhaupt traf... ganz sicher war sie sich da nicht, schließlich konnte sie Ian nicht richtig sehen und sich darauf zu konzentrieren... undenkbar.
Schließlich blieb ihr, wie sie widerstrebend feststellte, blamablerweise nichts anderes übrig, als zu versuchen, ein paar Wörter herauszuquetschen.
Aufhören, japste sie nach Luft schnappend. Bitte, auf... Ein Quietschen entwich ihr. Aufhören...

Coruscant – Jedi-Tempel - Zimmer, mit Ian
 
Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - bei Kyran nicht weit von Alisah's Raum in dem Radan ist

Radan schlief nicht gut. Er hatte schon lange nicht mehr richtig geschlafen. Es lag nicht daran das er sich bei Alisah. Es lag an dem Krieg ud dem was er getan hatte. Er hatte eine Menge böses getan schon bevor er bei den Jedi gewesen war. Sein Vater hatte ihm zum Krieger gemacht doch er war nicht auf all seine Taten stolz. KEin Krieger konnte wirklich stolz sein. Jeder Krieger hatte schon etwas getan auf das er nicht Stolz war. Bei Radan war es ein Blutrausch gewesen. Damals auf seiner Heimatwelt. Davon hatte er alpträume davon das es ihm wieder passieren konnte in einen Blutrausch zu geraten. Schweißgebadet wachte er auf. Alisah war nicht da. Das irrietierte ihn nicht. Fast automatisch griff er in die Macht hinaus. Er konnte sie spüren. Wie er sie immer spürte wenn sie in seine nähe war. Radan erhob sich fast Automatisch und streckte sich. Er schüttelte den Kopf fast beiläufig als er nach draußen trat und Alisah dort sah. Ein gähnen entwich seinen Lippen im normalfall hätte er versucht es zu verbergen. Doch er wusste das es vor Alisah ohnehin keinen Sinn gemacht hätte. Alisah wusste mehr wie der Geheimdienst. SIe konnte seine Gefühle lesen und auch ob er Müde war oder nicht. Er bekam noch genug mit um die Jedi weggehen zu sehen. Er konnte sich vorstellen worum es ging. Was ihm im Gedanken dazu zurück brachte das sie bald klären mussten wo sie ihr Lager aufschlugen. Radan hoffe noch immer das er sich durchsetzten konnte und sie von Corusant verschwanden. Er würde wieder das Zentrum der Republik werden und im Zentrum zu stehen war nie gut. Ebenso wusste Radan das er endlich entscheiden musste was er mit seinem Lichtschwert machte. Er wollte nicht mehr kämpfen gleichzeitig war er ein Krieger und kein Diplomat. Sie beide wussten das er sein Schwert nicht einfach ablegen konnte wenn der Orden ihn brauchte. Friedenshüter oder nicht. Sie würden wieder mit den Sith im Krieg sein früher oder später. Sanft legte er beide Hände auf Alisahs Schultern.

"Gut geschlafen?"

Hauchte er leise als er einen Kuss auf ihren Nacken hauchte. Ja Radan war verliebt und er war glücklich. Egal wohin es ihn demnächst verschlagen würde. Er würde an Alisahs seite bleiben. An ihrer und an der seines Sohnes. Sanft blickte er in die ferne und ein lächeln stahl sich auf Radans gesicht.

Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - bei Kyran und ALisah
 
Coruscant - Ortolanisches Restaurant im Jedi Tempel - Okin und Talery


Es fiel der gefiederten Caamasi während sie hungrig ihren Eintopf löffelte nicht schwer vor sich vorzustellen, wie Nunaleder auf jedem Planeten im Raumhafen zielsicher den nächsten Bantha King ansteuerte. So heimatverbunden wie der junge Coruscanti war, brauchte er gewiss auch lange bis er sich überwinden konnte etwas Neues auszuprobieren. Dabei gab es so viel zu entdecken. Aber wie vermittelte man das an jemandem, der in seinem kleinen Teich glücklich war und das weite Meer nicht brauchte? Bei der Vorstellung musste Talery lächeln. Ja, es versprach spannend zu werden wie Okin auf neue Welten reagierte. Allerdings war Coruscant doch eigentlich auch ein Konglomerat an vielen verschiedenen Einflüssen, kam der Jedi-Ritterin dann in den Sinn.

"Weißt du Okin, deine Heimatwelt ist eigentlich schon längst ein Schmelztiegel vieler verschiedener Einflüsse. Es würde mich daher nicht wundern, wenn du auf anderen Welten auch lokale Eigenheiten entdeckst, die dir trotzdem bekannt vorkommen. Viele der hier ansäßigen Restaurants kommen in sehr ähnlicher Form auch auf den Heimatwelten der betreffenden Wesen vor. Meinst du nicht, dass dir da vielleicht doch das eine oder andere bekannt vorkommen oder vielleicht sogar schmecken würde?"


Dabei deutete die dreifingrige Caamasi auf einen vorbei huschenden kleinen, blauen Ortolaner.


"Ortolanisch zum Beispiel hast du ja schon mal kennengelernt und so weit ich weiß finden sich auch Siedlungen der Ortolaner auf eher kühleren Welten. Da würdest du vermutlich auch ohne Fast Food überleben, nehme ich an",


neckte sie ihren Padawan. Die Vorstellung allerdings, dass er in nicht allzu ferner Zukunft seine Heimatwelt würde verlassen müssen behagte ihm nicht sonderlich. Offenbar vor Überraschung verschluckte er sich an seinem Essen, welches er endlich mal angerührt hatte. Als er sich wieder beruhigt hatte sah er sie völlig entgeistert an, was für Talery etwas befremdlich wirkte. Wie konnte man so sehr an einer Welt hängen? Wie konnte man nicht den Wunsch verspüren die Galaxis zu sehen? Aber angesichts der Tatsache, dass es Nunaleder wirklich damit Probleme zu haben schien riss sie sich zusammen und antwortete sie ihm möglichst sanft.


"Okin, ich werde genau so lange bleiben wie ich hier als Heilerin helfen kann. Aber bei den gegenwärtigen Schichten werde ich früher oder später an meine Grenzen kommen und eine Pause brauchen, um mich zu erholen und zu regenerieren. In dieser Zeit können wir dennoch als Jedi helfen und z. B. anderweitig als Vermittler oder Diplomaten tätig sein. Auch dies gehört zu den Aufgaben eines Jedi, welche du noch kennenlernen solltest. Sobald ich wieder in Vollbesitz meiner Kräfte bin - und unsere Mission beendet ist - werden wir wie ich sehr stark annehme nach Coruscant zurückkehren und von Neuem von Morgen bis Abend kranke Coruscanti heilen. In der Zwischenzeit übernehmen andere, frische Heiler meine Arbeit. Ist das ein Problem für dich?",


fragte sie direkt. Um den heißen Brei herumreden hatte schließlich noch nie groß geholfen. Außerdem war das Leben als Jedi kein Zuckerschlecken. Man ging dorthin, wo man gebraucht wurde und nicht wo es einem am Besten gefiel oder man aus persönlichen Gründen sein wollte. Damit musste sich Nunaleder definitiv abfinden, so dass sie in dem Punkt nur begrenzt Mitgefühl aufbringen konnte.


Coruscant - Ortolanisches Restaurant im Jedi Tempel - Okin und Talery
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Zimmer, mit Eowyn

Jedi durften Freizeit haben? Ian zog überrascht die Augenbrauen in die Höhe. „Ach so, das war mir neu.“ Ein Scherz der, wenn er nur ein wenig mehr darüber nachdachte, gar nicht so falsch war, denn Eowyn tat sich schwer darin, sich eine kleine Auszeit zu nehmen. Freizeit von den Jedi war für sie, die sich durch und durch als Jedi sah, wahrscheinlich ein Ding der Unmöglichkeit. Keine Rache. Natürlich. Ian hätte sich beinahe beim Rasieren geschnitten, als seine Mundwinkel in die Höhe zuckten. Ihre Müdigkeit hingegen war beinahe eine perfekt Ausrede – wenn sie es beide nicht besser gewusst hätten. Ihre Hand in seinem Nacken war ein gezielter Angriff gewesen, so und nicht anders würde Ian es werten. Da konnte Eowyn sich so unschuldig umziehen, wie auch immer sie wollte. Er, der nun einmal kein Jedi war, würde sich fürchterlich rächen, so viel stand fest. Zwischen ein bisschen Rasierschaum auf der Wange und einer ganzen Hand voll im Nacken? Bestand ein enormer Unterschied. Die heimtückischere Attacke war also von ihr ausgegangen und musste demnach doppelt hart bestraft werden. So wartete Ian also schlicht ab, bis Eowyn sich umgezogen hatte, ließ sich von dieser Aktion nicht beeinflussen, auch nicht von ihren verwuschelten, offenen Haaren, die ihn aber zum Grinsen brachten. Sie würde schon sehen.

Die letzten Züge mit der Klinge strichen über den Hals und Ian trocknete schlussendlich sein Gesicht um danach Eowyn, die das Bad schon verlassen, aber noch nicht im Bett angekommen war, zu folgen.
Beinahe wäre er schwach geworden, als er sie umarmte und das Lächeln, das er zwar nicht sehen, aber durchaus spüren konnte, erreichte auch seine Lippen. Eine Sekunde überlegte er, seinen Angriff auf einen anderen Tag zu verlegen, aber die Sekunde verstrich schnell, denn welche Situation wäre besser gewesen, als diese? Eowyn war müde, hatte dadurch die Hälfte ihrer Wahrnehmung eingebüßt und jetzt rechnete sie sicher nicht damit, dass Ian begann, sie zu kitzeln.

Das erste Geräusch, dass ihrer Kehle entfleuchte war kein Lachen, sondern dieses leise quietschen, das Ian viel zu selten hörte, aber so liebte. Sie noch immer mit einem Arm umarmend, ihren Rücken damit fest an seinen eigenen Körper gedrückt, war Eowyn, die sich zu befreien versuchte, natürlich hilflos ausgeliefert. Ihr Zappeln sorgte nur dafür, dass es etwas schwerer war, sie zu kitzeln und dabei irgendwie die richtigen Stellen zu finden, doch so schnell gab Ian nicht auf und versuchte sich am Quietschen und Lachen zu orientieren. Ihr sehr hilfloses Wehren, ihn mit dem hinzulevitierten Kissen zu traktieren, brachte Ian zwar kurz selbst zum Lachen, Eowyn aber keine kleine Pause, um einen besseren Gegenangriff zu starten. Ian sorgte kurzerhand dafür, dass das Kissen wieder genau dort landete, wo es einst gewesen war, als Eowyn ein paar Wortehervor bekam. Zwischen quietschen und Lachen, zwischen dem Ringen nach Atem kam doch wirklich so etwas wie… Irgendetwas mit a? Selbstverständlich hatte der Dunkelhaarige sie eigentlich verstanden. Aber eben nur eigentlich, denn
Ian selbst lachte (ohne dabei zu quietschen). „
Tut mir leid, aber ich hab dich wirklich nicht verstanden…“ Die Müdigkeit hatte wohl schon Einfluss auf ihre Sprache genommen! Anders war nicht zu erklären, dass er sie überhaupt nicht verstand.


Coruscant – Jedi-Tempel - Zimmer, mit Eowyn
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - Nunabrater] Rilanja Xulian, Zasuna Zahary, Sarid Horn, Levice Vajetsi

»Freut mich.« erwiderte Levice und ergriff die Hand der Falleen. Sie fühlte die sich von ihrer Haut unterscheidende Textur, empfand sie jedoch als angenehm. Die beiden Jedi waren ebenso wie sie selbst von Lianna nach Coruscant gereist, obgleich Levice durch ihre Zeit bei Meister Agoch einen Umweg genommen hatte.

Rilanja wandte sich daraufhin an Meisterin Horn und aus ihrer Interaktion wurde deutlich, dass die beiden Jedi sich bereits länger und gut kannten. Höflich hielt Levice sich zurück, nachdem sie Zasuna ein freudiges Lächeln in Anbetracht der Tatsache geschenkt hatte, dass diese begonnen hatte, ihr Lichtschwert zu konstruieren. Zugleich war sie verwundert, dass eine Ritterin des Ordens zudem im Beisein ihrer Padawan in dieser Weise Rat einholte. Die Erlaubnis, den Rang eines Jedi-Ritters zu bekleiden, war in der Vorstellung der Padawan lange mit Unfehlbarkeit gleichgesetzt, doch inzwischen war sie dieser kindlich naiven Annahme entwachsen. Sie versuchte, sich in die Ritterin hineinzuversetzen und es schien ihr durchaus naheliegend, dass die Ausbildung eines eigenen Padawans insbesondere dann eine Herausforderung darstellte, wenn man womöglich erst kürzlich die eigene Ausbildung abgeschlossen hatte.
Die Anmerkung von Meisterin Horn, dass es seinen Grund hatte, weshalb erst Padawane kurz vor ihrer Ritterprüfung ein eigenes Lichtschwert anfertigten, nahm Levice gleichmütig auf, schließlich war ihr diese Tatsache bekannt. Insgeheim und zuvor auch offen hatte sie jedoch immer die Auffassung verteidigt, dass die Konstruktion eines Lichtschwertes auch früher erfolgen konnte, wie es auch zu früheren Zeiten des Ordens geschehen war. Es wollte der jungen Frau nicht einleuchten, weshalb es Schülern erst kurz vor ihrer Ritterprüfung ermöglicht werden sollte, sich im Umgang mit einem richtigen Lichtschwert zu üben, das sich schließlich im wesentlichsten Punkt von einer Trainingswaffe unterschied. Die Macht hatte es jedoch so verfügt, dass ihr dieser Wunsch, wenn auch auf andere Weise, bereits gewährt worden war. 'Fraglich ist nur, wie lange noch.' erinnerte sie sich nüchtern an die Aussage Meister Solos in Bezug auf die begrenzte Lebensdauer des umkonstruierten Trainingslichtschwertes an ihrer Seite.

Auf den Hinweis der Jedi, dass die Gruppe sowohl aufeinander, als auch auf die involvierten Soldaten und Techniker achten sollte, nickte Levice.
»Wo treffen wir uns morgen, Meisterin?«
Noch war der Abend nicht zu weit fortgeschritten und die Padawan hatte den losen Entschluss gefasst, sich einmal mehr ernsthafter an ihren täglichen Meditationsübungen zu versuchen. Inzwischen hatte sie zumindest den Eindruck erlangt, dem nicht länger ausweichen zu können, sodass es ihr zumindest in der Theorie lohnenswerter erschien, sich kopfüber auf das Problem zu stürzen, statt es weiter zu umgehen. Vielleicht würde sie auch die Zeit finden, die von Meisterin Horn vorgeschlagene Übung durchzuführen.
 
Coruscant- Jedi-Tempel- beim Nuna-Brater- mit Brianna und anderen Jedi

Bailee sah Brianna einen Moment lang stutzend an, als sie all die Eigenschaften aufzählte, die ihr Kollege nun gerade NICHT hatte. Dann brach sie jedoch in schallendes Gelächter aus.

„Also das ist jetzt auch wieder was, dass ich zu gern sehen würde. Aber ich fürchte, die Zeiten der Erziehung sind für ihn vorbei. Ich könnte ja mal ne Beschwerde bei seiner Mutter einreichen.“

Sie grinste und schüttelte den Kopf.

„Oder wir sehen es einfach so: Das Leben wär nur halb so witzig, wenn Nderim höflich, zuvorkommend und fürsorglich wär. Auch wenns manchmal nervt: Eigentlich mag ich ihn so wie er ist.“

Die Rückreise würde so oder so entspannter verlaufen, da ihr Zielort weniger gefährlich war wie Coruscant. Zumindest, wenn man Glee Anselm kannte.
Ihre Geschichte schien der Jedi ebenfalls zu gefallen und sie lud sie ein, morgen auf ihrer Station ebenfalls eine Geschichte zu erzählen, die den anderen Mut machen konnte.

„Hmmm, ja, warum nicht. Morgen ist das sicherlich in Ordnung. Nur später vielleicht nicht unbedingt.“

Die Nautolanerin kramte ein Datapad heraus und fing an, darauf etwas zu suchen.

„Die haben uns ne ganze Liste von Verboten und Richtlinien gegeben, die mit unserer Aufenthaltsbewilligung oder viel mehr mit unserer Ausreiseerlaubnis gekoppelt sind. Und die haben gesagt...“

Sie suchte die betreffende Stelle und legte sie ihrer Freundin dann vor.

„Wenn wir in räumliche Nähe zu infizierten Personen kommen oder sogar Kontakt mit denen haben, dann beginnen unsere 21 Tage Wartezeit von vorn, weil wir uns ja möglicherweise infizieren könnten. Aber da heute ja mein erster Tag hier ist...Auf einen Tag mehr oder weniger kommts sicher nicht drauf an. “

Die Verzögerung bei der Abreise könnte sie vor ihrem Chef mit allem möglichen erklären. Wenns jedoch ne Woche mehr wurde, würde sie langsam Schwierigkeiten bekommen.
Als die Echani dann anfing, über ihren quermianischen Vorgesetzten zu wettern, musste Bailee wieder grinsen.


„Fragt man sich bei seinen Chefs nicht generell, was die den ganzen Tag machen? Und wenn er ne gute Aufgabe braucht, wäre es dann nicht sinnvoller, wenn er dir und deinen Kolleginnen die Presse-Fritzen vom Hals hält, damit ihr arbeiten könnt?“


Bailee schüttelte den Kopf, mehr über sich selbst als über die quere Situation mit Brianna und dem quermianischen Jedi-Rat. Sie machte sich schon wieder Gedanken über die Probleme anderer. Das sie sich bei dem langhalsigen Jedi in der Spezies vertan hatte, lies ihre Haut etwas die Farbe ändern.

„Dann entschuldige ich mich mal unbekannterweise bei deiner Freundin. Ich verwechsel die beiden Rassen irgendwie immer. Aber das mit den Augen werd ich mir mal merken. Das ist ein guter Hinweis. Danke.“

So genau hatte sie sich diese Rassen in der Tat noch nicht angeguckt, beziehungsweise hatte sie sich nur auf die langen Hälse konzentriert. Peinlich.
Brianna regte sich unterdessen weiter über die Ungerechtigkeit auf, die ihr widerfahren war. Allerdings musste Bailee zugeben, dass ihre Wut nicht ganz ungerechtfertigt schien.

"Ich fand dich in der Tat sehr gut in den Nachrichten. Was das angeht liegt dein Rat nicht falsch , dass sie dich für geeignet halten. Aber sag mal, hast du denn jetzt keine Chance mehr, dir doch noch den Meister-Titel zu holen? Kannst du diesem Quermianer nicht ständig unter die nicht vorhandene Nase reiben, wie toll du deinen Job machst? So lang, bis es ihn nervt und dich dann doch noch zur Meisterin macht?“

Bailee würde es wohl auf die Nerv-Tour probieren und sie konnte sehr ausdauernd darin sein.
Der Abend hatte inzwischen die goldene Stunde hinter sich gelassen und die Sonne war unter beinahe magischem Funkeln, dass durch die Reflektionen der vielen Fenster und spiegelnden Fassaden entstanden war, hinter dem Horizont verschwunden. Für einen Moment schien der Planet die Luft anzuhalten angesichts des Übergangs zur Nacht. Auch Bailee lauschte einen Augenblick lang auf etwas, dass nur sie zu hören schien. Dann wandte sie ihre Blick wieder auf die Echani.


„Können wir gern so machen, ich liebe guten Tee. Mal gucken, wann ich los komme. Ich werd wahrscheinlich mehrere Touren machen. Aber ich hab ja Zeit jetzt. Wie wärs, wenn ich meine Kamera mal mitbringe und du mir ein bisschen was von deinem Zuhause zeigst? Da sind bestimmt ein paar schöne Orte, wo man gute Bilder machen kann, oder? Dann machen wir ein Foto-Shooting.“


Das war mal etwas, dass Bailee wirklich begeisterte. Momente für die Ewigkeit einzufangen war immer noch ihr liebstes Hobby.
Ihre Befürchtungen, dass Brianna ihre potentielle Schülerin als Versuchsobjekt für nautolanische Schwachstellen missbraucht hatte, wurden zum Glück zerstreut. Das würde die Sache wesentlich einfacher machen. Offenbar war es viel mehr Brianna, die sich unsicher war und ein psychisches Wrack als Schülerin vermeiden wollte.

„Achso.Ich bin zwar jetzt keine Psychologin , aber ich kann sie mir mal angucken. Aber ich sag dir eines: Du wirst wohl nie jemanden finden, der nicht wenigstens ne kleine Schraube locker hat. Und warum hast du Angst vor Leuten, die Nadeln in Stoffpuppen stecken? Ihr Heiler steckt Nadeln in lebende Wesen. Das ist viel schlimmer. Zumindest von dem her könntest du dich mit einer Puppen-Vergewaltigerin vielleicht gut verstehen.“

Bailee fand Brianna zeitweise zum schießen komisch. Klar, es gab durchaus Leute, die alten, okkulten Ritualen nachgingen. Die Dorfälteste in ihrem Heimatdorf war schliesslich auch so eine und Bailee war ihr genau darum lieber aus dem Weg gegangen. Aber so jemand ging doch nicht zu den Jedi, oder etwa doch? Die Nautolanerin sah sich die anderen Lebewesen um sich herum genauer an , als erwartete sie, dass gleich eine dieser Gestalten anfing, irgendwelche Symbole in die Luft zu zeichnen. Doch alle sahen verhältnismäßig normal aus. Im Moment zumindest. Brianna hatte unterdessen die Nautolanerin gefunden, die sie als Schülerin auserkoren hatte.

„Ok, ich statte ihr sobald wie möglich einen Besuch ab. Mal schauen, wie die so drauf ist.“

Bailee notierte sich den Namen und hoffte, sich das Gesicht merken zu können. Während dessen druckste Brianna auffällig rum. Was die Jedi-Ritterin ihr dann offenbarte, lies Bailee sie einen Moment lang anstarren und ihre Antwort war staubtrocken.

„Als ob ihr mit dem Wuschelzeug da auf dem Kopf so viel besser aussehen würdet.“

Gemeint waren damit natürlich die Haare , die die Echani mit vielen anderen Humanoiden teilte.

„Und die sind nichtmal nützlich, oder? Unsere Tentakeln können immerhin noch Pheromone riechen, was ziemlich praktisch sein kann.“

Dann lächelte die Nautolanerin aber wieder.

„Keine Sorge, ich bin nicht sauer. Aber eine Frage: Wenn dich die Tentakeln so stören, warum willst du denn ausgerechnet eine Nautolanerin zur Schülerin nehmen? Bekommst du dann nicht irgendwann die Krise? Oder siehst du sie dann nicht so oft, dass es keine Rolle spielt? “

Erneut ein Punkt, den Bailee sehr merkwürdig fand. Aber vielleicht sollte das ja auch so ne Art Selbsttherapie für die Jedi werden.

„Nebenbei bemerkt: Kein Nautolaner würde sich versklaven lassen. Wir sind stark und haben unseren Stolz- Ausnahmen wie Nderim bestätigen die Regel. Und ich hab auch noch nie eine Nautolanerin im Bikini gesehen. Du etwa?“

Vorstellungen hatte die Frau.

Coruscant-Jedi-Tempel- beim Nuna-Brater- mit Brianna und anderen Jedi
 
[ Coruscant - Jedi-Tempel - Nunabraterei ] Levice, Rilanja, Sarid und Zasuna (und etwas entfernt: Bailee und Brianna)

Zasuna nahm einen weiteren Schluck von der blauen Milch und seufzte dann kurz zufrieden, ehe sie sich dem nächsten Nuna-Schenkel widmete. Es war echt lange her, dass sie das letzte Mal etwas Ordentliches gegessen hatte. Und dann war es auch noch eine solche Köstlichkeit.

Sarid kam kurze Zeit später zurück und erzählte etwas von einem gestohlenen Droiden. Rilanja würde sicher Spaß daran haben, aber insgesheim hoffte die Padawan, dass man nicht sie beide mit der Suche nach einem Droiden beauftragen würde. Die Lichtschwertkomponenten hatten ihren Bedarf an "technischem Gedöns" absolut gedeckt.
Welch merkwürdige Dinge in den Tiefen des Tempels so geschahen. Auf Coruscant war jeder Wohnraum knapp. Selbstverständlich war zu erwarten gewesen, dass es Leute geben würde, die das Heiligtum der Jedi während ihrer Abwesenheit nicht in Ehren halten würden. Doch was dort nun so alles geschah, war in Summe überaus suspekt und mysteriös. War wagte es denn, selbst nach der Rückkehr der Jedi noch Droiden von ihnen zu stehlen? Wer hatte die ganzen merkwürdigen Fallen angebracht, die einen um jeden Preis davon abhalten sollten in die Nähe der Werkstatt zu gelangen? Die Miraluka hielt kurz inne, als ihre das "um jeden Preis" nochmal durch den Kopf ging und sie an die schlimmen Vorkommnisse erinnerte, die einen Soldaten das Leben gekostet hatten.

Zwischenzeitlich hatte Rilanja die Frage der Jedi-Rätin mit einer Erläuterung zu der Werkstatt beantwortet. Zasuna hielt sich weiterhin vornehm zurück. Wenn irgendjemand ihre Meinung wissen wollte, würde er oder sie das schon sagen. Ansonsten würde sie die Gespräche der "höherrangigen" Jedi nicht stören.

Rilanja hatte auch den Part übernommen, sie gegenüber Levice Vajetsi vorzustellen. Auch das störte die Rothaarige nicht, da sie häufig gerne Worte so sehr sparte, als würden sie einen tatsächlich etwas kosten.

Ihr entging nicht, dass ihre Meisterin so merkwürdig anders redete, wenn sie sich mit der Jedi-Rätin unterhielt. Sie war... ihre Sätze waren so ungerade, so unsortiert. Als wollte sie in einen Satz eine Vielzahl an Gedanken hineinpacken. Zasu hoffte, dass sie beim Lob durch die Falleen - zumindest interpretierte sie das so - nicht rot anlief. Ob den Anwesenden klar war, worin ihre Problematik mit dem Lichtschwertbau bestand? Dass sie ihre gut geschulten Machtsinne höchst konzentriert einsetzten musste, um auch nur erahnen zu können mit was für einem Bauteil sie es zu tun hatte? Nun, die "Sehenden" sahen die Dinge nun mal anders. Im wahrsten Sinne dieser Worte.

Etwas merkwürdig wurde die Situation, als ihre Freundin die Jedi-Rätin dann um Rat fragte. Zasuna knabberte weiter an ihrem Nuna-Knochen, als hätte sie die Worte garnicht gehört und als wäre sie garnicht da. Das entwickelte sich irgendwie nicht zu einem Gespräch, bei dem sie dabei sein wollte. Einfach aufstehen und gehen wäre sicher genauso falsch. Zasuna stellte das Essen ein, als Sarid die Situation etwas entschärfte und sie direkt ansprach. Sie ließ sich mit ihrer Antwort einen Moment Zeit. Dabei ging es nicht ausschließlich darum den Mund leer zu machen. Wer wollte schon riskieren Nuna-Brocken beim Reden durch die Gegend zu spucken, wenn man einer Jedi-Rätin gegenüber saß? Zasuna musterte ihre ruhige aber auch strahlende Aura, die sie so sehr an den atemberaubenden Anblick von Chesara erinnerte aber dann doch wieder so einzigartige anders war.


"Der Lichtschwertbau stellt für jeden Padawan eine ganz besondere Aufgabe da. Ich finde schon die ersten Schritte ganz besonders schwierig, aber es gibt auch kein Grund zur Eile. Es ist eine Herausforderung und ich bin bereit mich ihr zu stellen."

Das klang jetzt vielleicht doch zu sehr nach einem Lehrbuchzitat. Doch was sollte sie bloß anderes sagen? Immerhin waren ihre Sätze vollständiger als die von Rilanja. Aber was wollte sie damit sagen und erreichen?

"Ich verlasse mich auf Rilanjas Einschätzung, dass sich trotz gewisser Probleme bereit dazu bin. Die technischen Details, die ich nicht sehen kann, kann sie mir besser erklären als jedes Lehrbuch."

Und so etwas aus dem Munde einer jungen Frau, die wohl mehr Zeit ihres Lebens in Bibliotheken verbracht hatte als sonst irgendwo. Jetzt hatte sie aber wirklich genug gesagt und hoffentlich auch keinen Schaden angerichtet.

Sie beschloss sogar das Essen einzustellen, denn das Gespräch ging weiter und als Sarid dann erwähnte, dass keiner mehr bei den Arbeiten im Tempel umkommen sollte, war ihr dann doch irgendwie der Appetit vergangen. Wieder zogen die Schrecksekunden des explodierenden Sprengsatzes durch ihren Kopf. Das, wie auch die Schuldgefühle, würde sie so schnell nicht loswerden.


[ Coruscant - Jedi-Tempel - Nunabraterei ] Levice, Rilanja, Sarid und Zasuna (und etwas entfernt: Bailee und Brianna)
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine-mit Jah'limur, Terrarn und anderen

Entgegen ihrer Vermutung hatte der Nautolaner wohl sehr gefasst auf die Botschaft reagiert.

„Bemerkenswert. Ich wär glaub total ausgeflippt. Ich meine: Es können nur eine Hand voll Lebewesen in der Galaxie Jedi werden.“


Sie grinste Terrarn an. Natürlich war das bei ihr anders gewesen. Genauso wie bei dem Kel´Dor. Jah'limur war es wohl schon gewohnt, überall ein bisschen zu Hause zu sein, weil er die ganze Zeit unterwegs war und er wusste, dass das auch ein Teil des Jedi-Lebens war.

„Oh, Reisen könnt ihr bei den Jedi viel. Auf Lianna werden deswegen nicht mal feste Quartiere zugeteilt. Das läuft dort eher wie in einem Hotel ab, da die meisten Jedi eh immer unterwegs sind. Find ich nicht schlecht, das System. Dann staubt wenigstens nichts ein.“

Was Terrarn dann von der Macht erzählte, war auch schon mal kein schlechter Ansatz. Jah'limur hielt sich hingegen zurück, angeblich, weil er nichts Falsches sagen wollte.

„Was Terrarn gesagt hat, ist schon mal gar nicht schlecht.In was genau man die Macht einteilt, ich glaube, da streiten sich die Jedi-Meister immernoch. Zumal letzten Endes doch eh alles wieder ein und dasselbe ist. Die Macht ist ein Energiefeld, das von allem Lebenden erzeugt wird. Die Midi-Chlorianer, die uns ermöglichen, die Macht wahrzunehmen, finden sich in allen lebenden Zellen wieder. In denen machtsensitiver Lebewesen genauso wie in denen von nicht-machtsensitiven Lebewesen.Ob wir die Macht nutzen können oder nicht entscheidet sich in ihrer Anzahl. Je mehr dieser Wesen in einer Zelle eines Individuum leben, umso stärker ist diese Person mit der Macht verbunden. Auch das mit der dunklen und der hellen Seite ist immer ein Diskussionsthema. Aber soviel sei da schonmal gesagt: Als Jedi solltet ihr euch und eure Gefühle gut Beobachten, um Verlockungen der dunklen Seite zu erkennen und ihnen zu widerstehen. Vor allem solltet ihr nicht aus starken Gefühlen wie Wut oder Angst heraus handeln. Das führt ganz sicher mal zur dunklen Seite.“


Eigentlich war das eine niemals endende Herausforderung.Aber eine, die man mit Ehre und Freude im Herzen annehmen konnte, fand zumindest Derya. Jah'limur erzählte auch noch von eine Fähigkeit, die sehr Interessant war.

„Empathie ist eine spannende Fähigkeit, nützlich. Allerdings wird es euch bei vielen Jedi schwer fallen, ihre Gefühle zu lesen. Als Jedi lernt man früh, seine Gefühle zu beherrschen und ich kann mir vorstellen,dass ihr bisher nur sehr starke Gefühle anderer wahrnehmen konntet, oder? Wenn jemand in deiner Nähe vielleicht nen Wutanfall bekommen hat oder sich über etwas sehr gefreut hat? Aber keine Angst, ich bin mir sicher, ihr könnt diese Fähigkeit durch Übung noch verfeinern.“


Nachdem alle ihre Mahlzeit beendet hatten, sah sie die jungen Burschen herausfordernd an.

„Wollen wir mal schauen, ob irgendwo ein Trainingsraum frei ist?“

Damit erhob sie sich, brachte ihr Tablett weg und führte die Anwärter nach kurzer Suche in einen geeigneten Raum.

„Setzt euch doch bitte. Habt ihr die Macht schonmal bewusst wahrgenommen?“

Während sie auf eine Antwort wartete, trat sie an eine Kiste, die zusammen mit anderen an einer Wand stand. Daraus nahm sie zwei kleine Holzklötze, die sicherlich eher als Abstandshalter als als Trainingsobjekte gedacht waren. Aber Derya kamen sie gerade gelegen. Sie kehrte zu den Anwärtern zurück und setzte sich zu ihnen. Die Klötze behielt sie erstmal bei sich. Ob das ihre erste Übung mit den Jungs wurde, war von deren Antwort abhängig.

Coruscant-Jedi-Tempel-Trainingsraum-mit Jah'limur und Terrarn
 
Coruscant-Ortolanisches Restaurant im Jedi Tempel- Talery und Okin

Es amüsierte Okin ein wenig, dass seine reisekundige Meisterin ihm die Speisen aus anderen Welten schmackhaften machen wollte. Sie machte ihn zwar darauf aufmerksam, dass es in Coruscant ja auch Restaurants unterschiedlichster Herkunft gab und er daher vieles schon kennen würde, doch da hatte sie die Rechnung ohne den jungen Coruscanti gemacht.

„Ja es gibt in Coruscant viele unterschiedliche Restaurants, aber ich war in den aller wenigsten davon. So oft konnte ich es mir nicht leisten zum Essen zu gehen. Und wenn dann sind wir dann auch eher in typisch menschlich-coruscantische Restaurants gegangen. Und selbst dort bestelle ich meist dasselbe. Nichts geht über ein saftiges Bantha-Schnitzel mit coruscantischen Pommes. Warum auch etwas Neues ausprobieren, wenn man mit dem Alten bereits sehr zufrieden ist?“

Okin hatte nämlich, wenn er doch mal etwas anderes bestellt hatte oder doch mal sogar in einem Restaurant mit anderen Speisen war, zwar oft das Gefühl, dass dies zwar ok war, aber dass sein Lieblingsgericht in seinem Stammlokal die bessere Wahl gewesen wäre.

Okin mochte zwar eine Abneigung gegen Neues und Unbekanntes haben, aber dies war dann im Anschluss nur der kleinste Grund, warum es ihm nicht im Entferntesten in den Kram passte, Coruscant bald zu verlassen. Viel wichtiger war, dass er große Angst um Coruscant hatte und unbedingt hier helfen wollte. Dies war nun einmal seine Heimat, die es zu bewahren galt. Und er hatte auch sein Schwester einen Schwur gegeben, dass er dies schaffen würde. Was man versprach, sollte man auch halten. Okin war in diesem Punkt ein ehrenwerter Mann. Wie sollte er denn dann guten Gewissens den Planeten verlassen. Dies war für Okin momentan kaum verhandelbar, auch wenn es dadurch nun schon wieder zu einem Streit kommen würde . Irgendwann, wenn Coruscant wieder auf den Beinen war, dann würde er auch in neue Galaxien aufbrechen. Er hatte sich ja nun auch den Jedi versprochen. Doch nun war Coruscant doch noch am Rande des Abgrundes. Wie konnte man da überhaupt nur auf den Gedanken kommen, dass man jetzt auch noch anderen Missionen nachgehen sollte.

Okin konnte nachvollziehen, dass Talery aufgrund der immensen Belastung nicht die ganze Zeit als Heilerin arbeiten konnte. Ihm war nicht entgangen, dass die meisten Heilerinnen Woche für Woche dünner und schwächlicher wirkten. Und er hatte heute bei seinem Training auch selbst bemerkt, wie kräftezehrend es sein konnte die Macht einzusetzen. Aber das war für Okin noch lange kein Grund, Coruscant zu verlassen.

„Ich weiß, dass Ihr die Heilertätigkeit nicht ewig machen könnt. Aber es gebe hier in Coruscant mit Sicherheit auch mehr als genug andere wichtige Aufgaben. Natürlich gibt es auch andernorts Probleme. Doch ich kann mir nicht vorstellen, dass es momentan in der Galaxis einen schlimmer Krisenherd gibt als hier, wo ein tödliches Virus Milliarden Lebewesen bedroht. Man braucht uns hier!“

Auch wenn Talery scheinbar bemüht war, möglichst ruhig zu sprechen, damit es nicht erneut eskalierte, wirkte ihr letzter Satz doch wie ein Angriff auf den jungen Mann. Es enttäuschte Okin, wie wenig Verständnis seine Meisterin für seine Situation hatte. Er hatte eigentlich gedacht, dass er mit Talery diesbezüglich Gemeinsamkeiten hatte, weil sie ja auch ihren Heimatplaneten verloren hatte. Doch es wurde ihm nun klarer, dass dies so nicht der Fall war. Es waren völlig andere Voraussetzungen. Die Caamasi hatte scheinbar nie so ein wirkliches Zuhause gehabt. Sie war meistens mit ihren Eltern irgendwo in der Galaxis unterwegs gewesen. Außerdem war ihr Planet, wenn er es richtig verstanden hatte, auch schon unbewohnbar gewesen, bevor sie in einem Alter gewesen war, in dem sie hätte etwas tun können. Während er nun quälend und nahezu untätig mit ansehen musste, wie seine Heimat zugrunde geht.

„Vielleicht versteht ihr es nicht, weil Ihr nie Caamas als richtige Heimat hattet. Aber versucht Euch doch mal in meine Lage zu versetzen. Würde es Euch gefallen, wenn ihr miterleben würdet, wie Caamas zugrunde geht und es noch eine kleine Chance gibt, dass ihr mithelfen könnt, es zu retten, aber dann solltet ihr plötzlich den Planeten verlassen, um anderen Aufgaben nachzugehen? Würdet ihr eure Heimat zurücklassen?

Coruscant-Ortolanisches Restaurant im Jedi Tempel- Talery und Okin
 
Coruscant, Jedi-Tempel – beim Nunabrater – diverse Jedi, Levice, Rilanja, Sarid und Zasuna – Bailee und Brianna

Bailee schien sich nicht ganz sicher zu sein, ob ein durch Brianna-Kontakt (nach Echani-Meinung) zwangsläufig veränderter N'derim eine Verbesserung darstellen würde oder nicht. Die Nautolanerin glaubte ja nicht recht daran, dass so eine Veränderung überhaupt möglich war, doch Brianna wusste es besser. Tagelang mit einer heißblütigen Silberhaarigen in eine kleine Blechbüchse im Hyperraum eingesperrt zu sein, die von eben jener Tatsache tierisch genervt war, führte unausweichlich dazu, dass Männer wie N'derim sich anpassten oder untergingen. Wahrscheinlich könnte nicht einmal seine Mutter einen ähnlich starken Effekt erzielen und falls doch, wollte die Echani sie gerne kennenlernen, da sie sicherlich prima zusammenpassten. Aber eigentlich sollte er sich ja gar nicht ändern, weil Bailee sonst nichts mehr zu lachen hatte und ihren Partner im Großen und Ganzen mochte, wie er wahr, obwohl das für die Jedi-Ritterin komisch klang.

„Dann darfst du ihn niemals alleine mit mir in einem engen Raum lassen,“

Kommentierte Brianna folgerichtig mit einem vielsagenden Blick in Bailees Richtung. In Bezug auf die mögliche inspirierende Rede vor den übrigen Heilerinnen wies die Nautolanerin sie auf ein wichtiges Problem hin: ihre Quarantänezeit begann ja dadurch neu an zu laufen. Über derlei Dinge hatte die Jedi-Heilerin sich noch keinerlei Gedanken gemacht, rechnete sie doch nicht damit, so schnell von hier herunter zu kommen. Abgesehen davon gefiel es ihr auf einer Ökumenopolis wie Coruscant besser als auf einer Welt wie Lianna. Lianna war irgendwo weder Fisch noch Fleisch: in Briannas Augen noch keine richtige Stadt, aber auch keine Natur mehr. Aber für Bailee war es sicherlich ein Riesenproblem, noch länger als nötig hier gebunden zu sein, und bestimmt auch in finanzieller Hinsicht.


„Oh nein, dann machen wir das anders,“

Verneinte die 27jährige Jedi.

„21 Tage Nichtstun ist eine verflucht lange Zeit. Du gehst morgen nicht auf die Krankenstation, sondern kommst mit zum Ortolaner. Entweder zum Frühstück vor unserer Schicht oder zum Abendessen, wobei ersteres besser wäre, denke ich. Das sollte kein Problem sein, wir sind alle gründlich desinfiziert und abgesehen davon würden wir es spüren, wenn wir uns angesteckt hätten. Dafür sind wir alle zu erfahren.”


Eigentlich hatte Brianna noch nie so genau darüber nachgedacht, was eine Jedi-Rätin wohl den ganzen Tag über so machte, speziell diejenigen, die sich, soweit sie es mitbekam, sich ausschließlich in den Basen aufhielten. Im Grunde hielt sie ihn für wenig charismatisch und mit seiner nüchternen Art bestätigte er eher die Klischees von den Jedi, anstatt ein neueres, moderneres Bild abzugeben. Vielleicht sahen Quermianer das ja anders, oder auch die nicht unähnlichen Kamino, welche Bailee nun sicherlich nie mehr verwechseln würde. Wenn sie Aketos sah, würde sie sie nach ihrer Meinung danach fragen.

„Keine Ursache, ich helfe doch gern. An sich müsste genau das Elliundis Aufgabe sein, die Presse zu füttern, damit wir in Ruhe arbeiten können. Wahrscheinlich verbringt er die meiste Zeit mit Beförderungen – ich wüsste nicht, wozu er sonst noch zu gebrauchen wäre.“


Dass die Nautolanerin ihr Auftreten in den Medien lobte, freute Brianna. Insgeheim dachte sie sich, dass genau das der Grund war, warum die Medien plötzlich zu ihr geschickt wurden: weil sie eine viel bessere Figur im HoloNet abgab als er.

„Vielleicht kann er einfach nicht umwinden, dass ich seinen Job besser mache als er selbst. Womöglich ist das ja sein wirkliches Problem,“


Wetterte die Echani-Jedi, bis ihr plötzlich einfiel, dass Sarid nur ein paar Tische entfernt saß. Hoffentlich hörte sie nicht, wie Brianna da über ihren Ratskollegen ablästerte. Kurz war sie versucht, die blonde Corellianerin direkt nach ihrer Meinung zu fragen, da sie beim Nichtbeförderungseklat ja nicht dabei gewesen war. Bailee schlug indes vor, dem Quermianer einfach so lange auf die Nerven zu gehen, bis er sie doch noch beförderte. Eine solche Herangehensweise konnte sich die Silberhaarige rein gar nicht vorstellen: sie suchte eher die Konfrontation und reagierte beleidigt, wenn es nicht klappte. Sie schüttelte den Kopf.

„Das wäre nicht mein Stil und außerdem kontraproduktiv. Ich habe meinem Ruf heute morgen bereits genug geschadet mit meinem Ausbruch vor dem Rat. Es erscheint mir geschickter, eine Weile zu warten und es dann bei jemand anders mein Glück zu versuchen,“

Erklärte Brianna mit einem Seitenblick auf Sarid, die wahrscheinlich diejenige welche sein würde und die ihr unter den Rätinnen außerdem wohl am gewogensten war. In Bezug auf Holographien würde sie mit Bailee leichter auf einen gemeinsamen Nenner kommen als mit dem Rat, der an solchen Bildern schon mal Anstoß genommen hatte. Wobei nicht mal die über Bilder mokieren konnten, die eine Jedi im Tempel zeigten.

„Klingt großartig! Wir könnten die schönsten Flecken im Tempel gemeinsam erkunden!“

Schließlich hatte die Jedi-Ritterin selbst noch nicht allzu viel von dem riesigen Gebäude gesehen. Im Gegenzug versprach die Nautolanerin, sich ihre Landsfrau einmal anzusehen, wenngleich sie nicht zu wissen schien, was falsch daran war, Nadeln in Puppen zu stecken. Brianna hatte zu viel Zeit auf Gamorr verbracht und zu viele schweinsäugige Dorfschamaninnen gesehen, um sich bei der Vorstellung daran zu entspannen. Sie leerte ihren Saft und rückte unruhig auf dem Stuhl hin und her, bevor sie weitersprach:

„Wir berühren unsere Patienten höchstens einmal – für das Verabreichen von Spritzen haben wir Droiden. Abgesehen davon geht es den Leuten danach besser, anders als bei den… Gebräuchen, an die ich dachte. Aber du musst Mira nicht alleine aufsuchen. Ich habe mir vorgestellt, dass wir sie gemeinsam aufsuchen. Es wird ohnehin schon dunkel. Wir könnten jetzt gleich noch kurz zu ihr gehen, damit ich nicht zu spät mit meinem abendlichen Sportprogramm beginne. Ansonsten morgen vor dem Frühstück, danach ruft wieder die Schicht und ich möchte dich nicht zu lange aufhalten.“


Wie, Wuschelzeug? Haare hatten einen Namen! Außerdem hatte Brianna sich noch nie über den Nutzen von Haaren Gedanken gemacht. Musste denn alles immer zu was gut sein? Wozu war ein Kinn gut, sowas hatte Bailee ja auch? Außerdem… sie sah Rilanja ein paar Tische weiter.

„Kann nicht etwas auch einfach nur für die Optik da sein? Haare sehen schön aus. Weibliche Falleen haben Brüste, obwohl sie Reptilien sind. Außerdem halten Haare den Kopf warm,“


Entgegnete eine sich leicht brüskiert fühlende Echani. Sie entpannte sich allerdings, als die Nautolanerin wieder zu lächeln begann, und fragte augenblicklich:

„Ihr könnt mit euren Tentakeln riechen? Kannst du eins von deinen in ein Glas Saft tunken und auf der Basis sagen, was drin ist?“

Ganz offen fragte Bailee allerdings, wieso Brianna eine Nautolanerin als Padawan wollte, wenn sie Tentakel doch abstoßend fand. Außerdem wies sie darauf hin, dass Nautolanerinnen sich nicht versklaven ließen und auch keine Bikinis trugen. Für die Silberhaarige bedeutete dies angenehm wenig Ähnlichkeit mit typischem Twi'lek-Verhalten und einen Grund mehr anzunehmen, dass es mit dieser Mira Laaqua tatsächlich klappen könnte.

„Die Beziehung zwischen Meisterin und Padawan ist sehr eng, sehr intensiv. Ich denke nach einer Weile, wenn man sich gut kennt, sieht man nur noch die Person und nicht, welches Klischee oder welche Ähnlichkeit man mit Äußerlichkeiten verbindet. Außerdem habe ich ja kein Problem mit Tentakeln, sondern nur mit Lekku, und genau genommen nur mit den Leuten, die sich unter ihnen befinden. Zum Glück klingen Nautolanerinnen deiner Beschreibung nach so überhaupt nicht nach Twi'lek,“


Meinte Brianna versöhnlich. Gut, dass keine Twi'lek in der Nähe waren.


„Ich denke, wir sollten langsam gehen. Eine Frage habe ich aber noch: ihr seit doch Amphibien. Was trägt ihr eigentlich, wenn ihr ins Wasser geht?“

Es war inzwischen ziemlich dunkel auf der Terrasse. Um sie herum, unter ihnen, konnte man die Lichter der Stadt sehen, aber diese bewirkten nicht viel Helligkeit. Brianna fragte sich, wann der Agamarianer die Beleuchtung einschalten würde – vielleicht gab es keine oder sie war kaputt, so wie diverse andere Dinge im Tempel noch immer nicht funktionieren, soweit sie keinen Bezug zum Heilerinnengeschäft aufwiesen. Abgesehen davon wurde es auch langsam etwas kühl im Freien.

Coruscant, Jedi-Tempel – beim Nunabrater – diverse Jedi, Levice, Rilanja, Sarid und Zasuna – Bailee und Brianna
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Zimmer, mit Ian

Wäre es doch bei dieser schönen, ruhigen, friedlichen Umarmung geblieben! Aber nein, Ian musste es ja kaputt machen - wobei Eowyn kaum Möglichkeit hatte, darüber nachzudenken, denn sie versuchte mit allen Mitteln, irgendwie aus seinen fiesen, sie kitzelnden Armen zu entkommen. Er hatte sie gemeinerweise in einem völlig unvorbereiteten Moment erwischt, ganz der unfaire Fiesling, der er war. Sie hatte vor lauter Lachen Probleme, richtig zu atmen, und kurz fragte sie sich, was wohl jemand, der draußen vorbeilief, denken würde - dass hier jemand abgestochen wurde, so sehr wie sie quietschte? Von wegen Selbstkontrolle und dergleichen... SO ETWAS sollte man trainieren! Die absolute Prüfung der Selbstkontrolle. Aber wenn Ian nicht bald aufhörte... Ihr Kissen hatte nun mal gar nichts gebracht, im Gegenteil, Ian hatte es ihr Problemlos mit der Macht abnehmen können. Sie war völlig hilflos, so dass sie schließlich Ian darum bitten musste, dass er aufhörte. Aber von wegen. Als ob er das tun würde...
Das Lachen von Ian verriet ihr, dass er sehr wohl verstanden hatte, was sie gewollt hatte. Er war noch gemeiner, als sie gedacht hatte! Aber denken fiel zunehmend schwerer.
Du fieser... Stop!, japste sie, dicht gefolgt von mehreren Versuchen, die Worte Aufhören und Bitte auszusprechen. Wie viel davon zwischen Lachen, Quietschen und Japsen jeweils ankam konnte sie nicht sagen, während sie sich noch immer wandt und versuchte, Ians unerbittlichen Armen und Händen zu entkommen. Als letzte Möglichkeit würde natürlich noch immer bleiben, nach seinen Schienbeinen zu treten, aber wirklich wehtun und blaue Flecken verpassen wollte sie ihm ja nun auch nicht. Aber wenigstens... vielleicht half ein kleiner Tritt auf den Fuß? Zumindest wenn sie es schaffte, den Fuß zu erwischen unter all ihrem Zappeln und mit ihrer mittlerweile schwer gewordenen Koordination.

Coruscant – Jedi-Tempel - Zimmer, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Zimmer, mit Eowyn

Eowyn, chancenlos, wie sie nun einmal war, lachte und quietschte nur mehr und Ian genoss diese Geräusche, saugte sie in sich auf und lachte gleichzeitig selbst. Wenn da bis vor wenigen Minuten noch Schwermut und Tränen gewesen waren, ein unendlicher Schmerz, war davon nichts, rein gar nichts mehr übrig. Jetzt fühlte Ian sich so unbeschwert, wie ein kleines Kind und es lag an dieser Leichtigkeit, an Eowyns Lachen, an ihrer Präsenz und beinahe hätte Ian das Kitzeln vergessen, als er neben dem ohnehin schon wundervollen Gefühl von Leichtigkeit, Dankbarkeit verspürte. Eine kleine Unachtsamkeit, die ihn zu spät ausweichen ließ, als Eowyn die erste, ernstzunehmende Gegenwehr startete und ihm tatsächlich auf den Fußzeh trat. „Hey!“, beschwerte Ian sich also und ließ Eowyn keine Chance, ein zweites Mal zum Erfolg zu gelangen, als er das Kitzeln aufgab und sie kurzerhand hoch hob, einen Arm unter ihren Kniekehlen – was ihre Füße also gut einen Meter über den Boden brachte. „Das ist ziemlich unfair, weißt du,“ tadelte er sie. Nicht, das seine Attacke der ihren in irgendetwas nachgestanden hätte, aber erstens stand das nicht zur Debatte und zweitens… würde Ian das selbstverständlich niemals zugeben. Schon gar nicht laut.
„Ich mache dir ein sehr gnädiges Angebot,“ verkündete Ian dann, Eowyn noch immer in seinen Armen haltend. „Ich werde dich langsam zurück auf den Boden lassen und dich, großzügig, wie ich heute bin, nicht weiter kitzeln, auch wenn ich dein Quietschen dann nicht mehr höre. Und im Gegenzug…“ Ian tat sehr überlegend und musste ein Grinsen unterdrücken, „…im Gegenzug bittest du mich noch einmal eindrücklich und verständlich darum, Gnade walten zu lassen.“ Sein Grinsen drang doch durch – unvermeidbar. „Nicht mal Held oder Retter oder so was musst du anfügen.“ Ian musste diesen Moment auskosten und sie beide wussten – hoffentlich – dass es nicht um irgendwelche realen Machtspielchen ging, ganz im Gegenteil. „Vielleicht gebe ich mich auch mit anderen, netten Worten zufrieden. Kommt ganz drauf an.“ Wenn nicht, würde er sie zwar vorerst nicht mehr kitzeln, aber womöglich auch nicht sofort zurück auf den Boden lassen. Das lag ganz bei ihr und außerdem an einem sehr, sehr seltsamen Gedanken, der sich nicht nur in seinen Kopf, sondern in sein Herz schlich und sein Grinsen in ein undefinierbares, aber tiefes Lächeln verwandelte.

Coruscant – Jedi-Tempel - Zimmer, mit Eowyn
 
[Coruscant, Mittlere Ebenen, Landeplattform, vor der Empress]- Cris

Die unmittelbare Zeit, nachdem Thalia mit ihren Kindern aufgebrochen war, um wieder zu ihrer Familie zu stoßen, war gekennzeichnet von Hektik, Stress und wenig ruhigen Minuten. Zahlreiche Dinge galt es zu klären, die Empress brauchte einen langfristigen Landeplatz und das zu Konditionen, die Cris nicht sofort in den Ruin trieben, es musste festgehalten werden, dass er, Cris Sheldon, und seine Tochter, Lorraine Sheldon, von nun an als Bürger der Republik ihren Hauptwohnsitz auf Coruscant haben würden (die republikanische Bürokratie musste schließlich mit Daten gefüttert werden) und schlussendlich brauchte Ray einen Platz in der Schule. Natürlich in keiner exklusiven, unmittelbar von der Republik finanzierten Schule, sondern in einer der zahlreichen öffentlichen Schulen, die aus dem Budget der Verwaltungseinheiten auf Coruscant finanziert wurde. Einmal mehr zahlte sich aus, dass der Geheimdienst Cris – und Ray – zumindest mit absolut wasserdichten Hintergründen ausgestattet hatte. Soweit es die Bürokratie betraf, waren sie beide schon immer Bürger der Republik gewesen. Ein wenig fragte er sich, was in den offiziellen Aufzeichnungen wohl über die Mutter seiner Tochter vermerkt sein mochte. Vielleicht, dass sie bei der Geburt verstorben war… oder ein Unfall? Möglicherweise sollte er das besser in Erfahrung bringen, bevor irgendein Beamter zu detaillierte Fragen stellte…

Irgendwann war dann schließlich die Nachricht von Noa gekommen. Auch sie hatte Coruscant nun erreicht, doch sogleich ließ sie ihn wissen, dass sie die erste Nacht bei ihrem Vater verbringen würde – bei ihrer Familie. Cris verstand das. Es stand ihm nicht zu, sich massiv aufzudrängen, und tatsächlich hätte er das nicht gewollt. Er war ein wenig unsicher, nun, da sicher war, dass es zwischen ihm und Noa ernst wurde – er wusste um die Vorbehalte, die Teile ihrer Familie ihm gegenüber hegten, einige, weil er Agent des Geheimdienstes gewesen war, andere wiederum – je mehr sie sich der Sache des Widerstands verschrieben hatten – wegen seiner imperialen Vergangenheit. Wie mochten sie nun darauf reagieren, dass er eine Tochter hatte? Wenn Thalia ein Indikator für den Rest war, würde er sich keine Sorgen machen müssen, doch Thalia war selbst Mutter. Es war nicht vollkommen auszuschließen, dass andere – er dachte da an Cloé oder womöglich an Pablo – anders reagieren würden – vielleicht einfach, weil sie dachten, dass er sich nicht so auf Noa würde konzentrieren können, wie sie es verdiente, weil er stets auch an seine Tochter denken musste. Oder weil die Existenz dieser Tochter stets nahelegte, dass da irgendwann eine andere Frau gewesen sein musste. Die tatsächlichen Umstände zu erklären würde die Sache kaum besser machen.

Zuletzt beschäftigte er sich ernsthaft damit, eine Beschäftigung zu finden – um ihn dazu zu motivieren, brauchte es nicht einmal ein Bewusstsein um seinen alarmierend schrumpfenden Kontostand. Die Aussichten waren, wie er schnell feststellte, besser, als er befürchtet hatte – die Transition von imperialer auf republikanischer Herrschaft und die damit einhergehende „Flucht“ zahlreicher Personen vom Planeten hatte in gewissen Branchen für regelrechtes Vakuum gesorgt, auch in solchen, die Personal mit Qualifikationen brauchten, wie Cris sie mit sich brachte. Die Begleiterscheinungen des Virus – vereinzelte Plünderungen, Panik, kleine Aufstände – taten ihr Übriges. Private Sicherheitsdienstleistungen waren hoch im Kurs, während die Republik versuchte, ihre Kontrolle über Coruscant zu konsolidieren, und während Cris‘ Profil zwar nicht alle seiner tatsächlichen Fähigkeiten abdeckte, hatte der Geheimdienst ihm doch einen Lebenslauf spendiert, der die eine oder andere Bewerbung würde möglich machen. Diesen letzten Schritt bewahrte Cris sich jedoch auf – bevor er unilateral Entscheidungen mit bleibenden Auswirkungen traf, gab s da jemanden, mit dem er alle weiteren Schritte würde besprechen müssen. Noa.


[Coruscant, Mittlere Ebenen, Landeplattform, Empress of Blades]- Cris
 
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