Noa Chanelle
girl in black
- Coruscant - Hangar - An Bord der "Empress" -
Sie konnte nicht sagen, dass sie schlecht geschlafen hätte. Noa war ausgeruht, obwohl sie einmal mitten in der Nacht aufgewacht war weil sie geträumt hätte, dass sie wieder zur Schule gehen musste und die anderen Kinder in ihrer Klasse sie ausgelacht hatten weil sie auf einer Müllhalde lebte. Was für ein Blödsinn. Glücklicherweise war sie schnell wieder eingeschlafen. Sich ein Bett mit Cris zu teilen war ihr erstaunlich leicht gefallen. Vorab hatte Noa befürchtet es würde komisch... permanent miteinander zu leben war eben etwas anderes als sich nur hin und wieder gegenseitig zu besuchen. Aber es hatte gut funktioniert, auch wenn Noa sich natürlich längst noch nicht heimisch auf der Empress fühlte. Das Schiff war Cris' Territorium, nicht ihres. Ihr seltsamer Traum hatte vermutlich mit ihrem gestrigen Gespräch über Rays neue Schule zu tun, dachte Noa während sie in der Nasszelle ihre Haare wusch. Nur woher das mit der Müllkippe kam war ihr schleierhaft. Auf einem Schiff zu leben war nun wahrlich kein Luxusvergnügen, aber auch längst nicht die unterste Stufe der sozialen Leiter. Ihr Spiegelbild zuckte mit den Schultern. Frisch gewaschen und eingecremt tupfte sich Noa einen Pflegebalm auf die Lippen. Auf dem Regal neben dem Waschbecken war noch Platz für ihre Kosmetiktasche gewesen. In dem kompakten Etui lagen ihre wenigen Standardprodukte wild durcheinander gewürfelt. Im Gegensatz zu anderen Frauen hatte Noa nie viel Kosmetik gebraucht. Natürlich hatte auch sie schon wilde Experimentierphasen hinter sich und sie wusste ebenso wie andere Frauen, was sie tun musste um sich erfolgreich aufzuhübschen, aber in der Regel war sie einfach zu faul um genau das zu tun. Cloé zum Beispiel würde am Ende ihres Lebens feststellen dass sie Jahre vor dem Badezimmerspiegel verschwendet hatte. Und wofür der ganze Aufwand? Für die Männerwelt natürlich. Für das Schönheitsideal der Frau, das einem von der Gesellschaft diktiert wurde. Entsprach Noa diesem allgemein gültigen Bild eines perfekten Gesichts oder einer guten Figur? Nicht wirklich. Sie war gerade eben aufgestanden und hatte dunkle Ringe unter den Augen, die auch im Laufe des Tages nicht ganz weg gehen würden. Ihre Lippen waren die letzten Tage besonders trocken gewesen, ihre Haut hingegen fettig. Auf Noas Stirn zum Beispiel hatte sich ein roter Pickel gebildet den sie entweder überschminken oder mit ihren Haaren verdecken musste (am besten beides) und wenn sie genau hinsah wurde deutlich, dass sie sich den feinen Flaum über ihrer Lippe auch wieder dringend waxen lassen musste. Termin machen. Nicht vergessen. Na, und dann war da noch ihre Figur. Die positive Beschreibung war, dass sie kurvig war, oder weiblich. Die Realität war, dass sie ihren Bauch gerade bis zu ihren Brüsten hoch gequetscht und einen Rettungsring erzeugt hatte in dem Versuch, sich in eine viel zu enge Hose zu zwängen. Wenn sie die den ganzen Tag tragen wollte musste sie das Atmen einstellen, was im Prinzip ein Ding der Unmöglichkeit war. Und trotzdem dachte Noa ernsthaft darüber nach weil die Hose nun mal einen tollen Hintern machte und das gerade super angesagt war. Das hatte sie während des Flugs nach Coruscant in den Modetipps eines Boulevardmagazins gelesen. Tja, so schnell ging das: zuerst dachte man noch, dass man über den Dingen stand und im nächsten Moment ließ man sich beeinflussen von Medien und Werbung und den blöden Sprüchen Bekannter. "Aber Noa, denkst du nicht, du solltest dir etwas mehr Mühe geben? Was, wenn er wirklich eine neue Arbeit findet und seine Kolleginnen viel hübscher sind als du? Meinst du wirklich er kommt so spät nach Hause weil er Überstunden macht?" Das hatte so natürlich niemand zu ihr gesagt, noch nicht, aber es war ein gar nicht so weit hergeholtes Szenario! Verdammt!
Sie war eingeknickt gegenüber ihrem Willen, sich ihr Äusseres und damit auch ihr Selbstwertgefühl nicht von anderen diktieren zu lassen. Als Noa dem Duft von frisch aufgesetztem Kaf folgte hatte sie ihre Haare locker über die Schulter fallend geflochten, einen Rock und eine bestickte Bluse angezogen und sogar ein paar goldener Ohrringe hervor gekramt - billiger Modeschmuck zwar, aber das sah man nur in der Nahaufnahme. Außerdem hatte sie sich geschminkt und ihre Haare über ihre heutige unvorteilhafte Gesichtshälfte fallen lassen. Cris konnte sich gerne eine Affäre anschaffen, wenn er wollte, aber er sollte bloß nicht behaupten, Noa hätte sich gehen lassen. Heute nicht!
"Guten Morgen!"
Sowohl Cris als auch Ray waren beide schon fleißig dabei den Frühstückstisch zu decken, begleitet von Musik, die nicht aus den Lautsprechern der Musikanlage kam, wie Noa überrascht feststellte, sondern aus dem treu hinter Ray her rollenden Astromechdroiden.
"Party vorm Frühstück?"
Mit verschränkten Armen, aber grinsend, lehnte Noa in der Tür. Cloés Bluse spannte, wenn sie ihre Arme anwinkelte. Gut, dann konnte sie sie eben nur baumeln lassen.
"Wusste gar nicht, dass du das kannst, R6. Du bist ein Multitalent. Geht das auch lauter?"
Wollte sie wissen. Der Astrochmech erhöhte die Lautstärke. Noa schüttelte den Kopf und bewegte ihre Hand nach oben.
"Mehr. Mehr."
Verlangte sie. Ein kleiner Sprung im Lied und die plötzliche Veränderung der Akkustik im ganzen Raum ließen sie wissen, dass R6 die Musik nun doch wieder über die Lautsprecher des Schiffs nach aussen transportierte. Noas Wunsch nach Diskothek Ambiente war für seine bescheidenen Lautsprecher dann doch zu viel gewesen.
"Lauter hatte ich gesagt!"
Schrie Noa über die Musik von Tylorz'vifft hinweg.
"Wooohoooo!!"
Ungeniert begann Noa, im Takt der Musik auf- und ab zu hüpfen, warf ihre Schuhe von ihren Füßen und griff nach Lorraines Händen, um sie im die Mitte des Raumes zu ziehen. Sie hatte deren Lieblingssängerin wieder erkannt, eine rebellische Teenie Person mit Tattoos und rüder Attitude. Als starkes Vorbild für junge Mädchen kam sie bei Ray offenbar ziemlich gut an. Und warum auch nicht? In ihrem Alter brauchte man jemandem dem man nacheifern konnte und wenn sie durch die Twi'lek lernte selbstbewusst zu sein und für sich und andere einzustehen, dann wollte Noa die Musik für Ray so laut drehen wie sie konnte.
- Coruscant - Hangar - An Bord der "Empress" - Mit Cris und Ray -
Sie konnte nicht sagen, dass sie schlecht geschlafen hätte. Noa war ausgeruht, obwohl sie einmal mitten in der Nacht aufgewacht war weil sie geträumt hätte, dass sie wieder zur Schule gehen musste und die anderen Kinder in ihrer Klasse sie ausgelacht hatten weil sie auf einer Müllhalde lebte. Was für ein Blödsinn. Glücklicherweise war sie schnell wieder eingeschlafen. Sich ein Bett mit Cris zu teilen war ihr erstaunlich leicht gefallen. Vorab hatte Noa befürchtet es würde komisch... permanent miteinander zu leben war eben etwas anderes als sich nur hin und wieder gegenseitig zu besuchen. Aber es hatte gut funktioniert, auch wenn Noa sich natürlich längst noch nicht heimisch auf der Empress fühlte. Das Schiff war Cris' Territorium, nicht ihres. Ihr seltsamer Traum hatte vermutlich mit ihrem gestrigen Gespräch über Rays neue Schule zu tun, dachte Noa während sie in der Nasszelle ihre Haare wusch. Nur woher das mit der Müllkippe kam war ihr schleierhaft. Auf einem Schiff zu leben war nun wahrlich kein Luxusvergnügen, aber auch längst nicht die unterste Stufe der sozialen Leiter. Ihr Spiegelbild zuckte mit den Schultern. Frisch gewaschen und eingecremt tupfte sich Noa einen Pflegebalm auf die Lippen. Auf dem Regal neben dem Waschbecken war noch Platz für ihre Kosmetiktasche gewesen. In dem kompakten Etui lagen ihre wenigen Standardprodukte wild durcheinander gewürfelt. Im Gegensatz zu anderen Frauen hatte Noa nie viel Kosmetik gebraucht. Natürlich hatte auch sie schon wilde Experimentierphasen hinter sich und sie wusste ebenso wie andere Frauen, was sie tun musste um sich erfolgreich aufzuhübschen, aber in der Regel war sie einfach zu faul um genau das zu tun. Cloé zum Beispiel würde am Ende ihres Lebens feststellen dass sie Jahre vor dem Badezimmerspiegel verschwendet hatte. Und wofür der ganze Aufwand? Für die Männerwelt natürlich. Für das Schönheitsideal der Frau, das einem von der Gesellschaft diktiert wurde. Entsprach Noa diesem allgemein gültigen Bild eines perfekten Gesichts oder einer guten Figur? Nicht wirklich. Sie war gerade eben aufgestanden und hatte dunkle Ringe unter den Augen, die auch im Laufe des Tages nicht ganz weg gehen würden. Ihre Lippen waren die letzten Tage besonders trocken gewesen, ihre Haut hingegen fettig. Auf Noas Stirn zum Beispiel hatte sich ein roter Pickel gebildet den sie entweder überschminken oder mit ihren Haaren verdecken musste (am besten beides) und wenn sie genau hinsah wurde deutlich, dass sie sich den feinen Flaum über ihrer Lippe auch wieder dringend waxen lassen musste. Termin machen. Nicht vergessen. Na, und dann war da noch ihre Figur. Die positive Beschreibung war, dass sie kurvig war, oder weiblich. Die Realität war, dass sie ihren Bauch gerade bis zu ihren Brüsten hoch gequetscht und einen Rettungsring erzeugt hatte in dem Versuch, sich in eine viel zu enge Hose zu zwängen. Wenn sie die den ganzen Tag tragen wollte musste sie das Atmen einstellen, was im Prinzip ein Ding der Unmöglichkeit war. Und trotzdem dachte Noa ernsthaft darüber nach weil die Hose nun mal einen tollen Hintern machte und das gerade super angesagt war. Das hatte sie während des Flugs nach Coruscant in den Modetipps eines Boulevardmagazins gelesen. Tja, so schnell ging das: zuerst dachte man noch, dass man über den Dingen stand und im nächsten Moment ließ man sich beeinflussen von Medien und Werbung und den blöden Sprüchen Bekannter. "Aber Noa, denkst du nicht, du solltest dir etwas mehr Mühe geben? Was, wenn er wirklich eine neue Arbeit findet und seine Kolleginnen viel hübscher sind als du? Meinst du wirklich er kommt so spät nach Hause weil er Überstunden macht?" Das hatte so natürlich niemand zu ihr gesagt, noch nicht, aber es war ein gar nicht so weit hergeholtes Szenario! Verdammt!
Sie war eingeknickt gegenüber ihrem Willen, sich ihr Äusseres und damit auch ihr Selbstwertgefühl nicht von anderen diktieren zu lassen. Als Noa dem Duft von frisch aufgesetztem Kaf folgte hatte sie ihre Haare locker über die Schulter fallend geflochten, einen Rock und eine bestickte Bluse angezogen und sogar ein paar goldener Ohrringe hervor gekramt - billiger Modeschmuck zwar, aber das sah man nur in der Nahaufnahme. Außerdem hatte sie sich geschminkt und ihre Haare über ihre heutige unvorteilhafte Gesichtshälfte fallen lassen. Cris konnte sich gerne eine Affäre anschaffen, wenn er wollte, aber er sollte bloß nicht behaupten, Noa hätte sich gehen lassen. Heute nicht!
"Guten Morgen!"
Sowohl Cris als auch Ray waren beide schon fleißig dabei den Frühstückstisch zu decken, begleitet von Musik, die nicht aus den Lautsprechern der Musikanlage kam, wie Noa überrascht feststellte, sondern aus dem treu hinter Ray her rollenden Astromechdroiden.
"Party vorm Frühstück?"
Mit verschränkten Armen, aber grinsend, lehnte Noa in der Tür. Cloés Bluse spannte, wenn sie ihre Arme anwinkelte. Gut, dann konnte sie sie eben nur baumeln lassen.
"Wusste gar nicht, dass du das kannst, R6. Du bist ein Multitalent. Geht das auch lauter?"
Wollte sie wissen. Der Astrochmech erhöhte die Lautstärke. Noa schüttelte den Kopf und bewegte ihre Hand nach oben.
"Mehr. Mehr."
Verlangte sie. Ein kleiner Sprung im Lied und die plötzliche Veränderung der Akkustik im ganzen Raum ließen sie wissen, dass R6 die Musik nun doch wieder über die Lautsprecher des Schiffs nach aussen transportierte. Noas Wunsch nach Diskothek Ambiente war für seine bescheidenen Lautsprecher dann doch zu viel gewesen.
"Lauter hatte ich gesagt!"
Schrie Noa über die Musik von Tylorz'vifft hinweg.
"Wooohoooo!!"
Ungeniert begann Noa, im Takt der Musik auf- und ab zu hüpfen, warf ihre Schuhe von ihren Füßen und griff nach Lorraines Händen, um sie im die Mitte des Raumes zu ziehen. Sie hatte deren Lieblingssängerin wieder erkannt, eine rebellische Teenie Person mit Tattoos und rüder Attitude. Als starkes Vorbild für junge Mädchen kam sie bei Ray offenbar ziemlich gut an. Und warum auch nicht? In ihrem Alter brauchte man jemandem dem man nacheifern konnte und wenn sie durch die Twi'lek lernte selbstbewusst zu sein und für sich und andere einzustehen, dann wollte Noa die Musik für Ray so laut drehen wie sie konnte.
- Coruscant - Hangar - An Bord der "Empress" - Mit Cris und Ray -