Coruscant

Coruscant - Jedi-Tempel - Flure zwischen Trainingsraum und Bibliothek - Elise und Ian

Die Frau vor ihm gab ihre ablehnende Haltung auf - zumindest nach außen, denn sie lockerte ihren Stand und gab die beiden Chips frei. Überreichte sie ihm sogar. Ian war wohl darauf bedacht, die Hand seines Gegenübers keinesfalls zu berühren, sondern wirklich nur die Chips zu fassen zu bekommen.

"Danke," kam es, nicht ohne die Spur von Erleichterung. Die Frau hätte die Chips genauso gut bei sich behalten können. Was hätte Ian dann getan? Die Antwort kam schnell und war erschreckend. Nichts. Vermutlich wäre er zurück in die Bibliothek gegangen, hätte gesagt, dass eine Jedi zwei der Chips hatte und sie nicht heraus rückte, dass es ihm leid tat und er für den entstanden Schaden aufkommen würde. Eigentlich war es verrückt. Rat Janson und Rätin Horn, so wie Joseline waren ihm mit Respekt begegnet. Und doch hätte Ian hier und jetzt nicht zu seinem Recht gestanden. Aus Furcht darüber, dass man ihm das hätte ankreiden können? Aus Furcht vor Duval? Bei den Sith war vieles einfacher gewesen, anders. Offensichtlicher. Jemand stahl einem etwas? Man nahm es sich zurück, ohne zu fragen, ohne zu bitten. Das einzige was einige vorher beachteten war, welchen Rang das Gegenüber haben konnte. War dieser jemand schwächer? Dann war es beinahe kein Problem, etwas zu Stehlen, es sei denn, man war seines Lebens müde oder überschätzte sich. War dieser jemand stärker? Nahm man besser nichts an sich. Sith waren berechenbar, irgendwie. Doch Jedi? Waren es nicht und diese Unberechenbarkeit war es, die es noch einmal komplizierter machte, mit ihnen umzugehen. Dabei war Unberechenbarkeit etwas, das Ian kannte und auf den Tod nicht ausstehen konnte. Elise Bennett. Ritterin und wie es schien, wohl noch nicht sehr lange, das machte ihre Verbesserung deutlich, als sie erst mit Padawan hatte antworten wollen.

"Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung." Ein kleines, unsicheres Lächeln folgte. Gratulierten sich Jedi, wenn sie aufstiegen? Ian hatte keine Ahnung. Er wusste nicht einmal, wie die Prüfungen der Jedi aussahen. Sekunden musterte er Elise, aber er konnte keine Spuren des Kampfes erkennen - was nichts bedeuten musste. "Ian Dice," stellte er schließlich auch sich namentlich vor, "aber vermutlich wisst Ihr das schon." Vermutlich wussten das inzwischen die meisten, die ihn erkannten.
Ihr Ton wurde minimal freundlicher, sogar respektvoller, als sie von ihrem Du abkam.

"Ja und nein." Über Viren hatte er reichlich wenig gefunden und ob die Chips über das Reflektieren und das "Einmaleins des guten Trainings" und die anderen Chips wirklich helfen würden? Nun, das würde sich noch zeigen. Ob er in Ordnung war? Diese Frage irritierte Ian, was auch seinem Gesicht anzusehen war. Der Alkoholgeruch. Sicher sprach sie ihn deswegen an und da wurde Ian unangenehm war. Wie oft hatte dieser Geruch seinen Vater begleitet? Und wie sehr hatte Ian sich davor gefürchtet, wenn er die Türe geöffnet und diesen Dunst wahrgenommen hatte? vermutlich stank er jetzt wie sein Vater und diese Verknüpfung, diese Parallele, ließ Ian noch wärmer werden und noch unwohler fühlen. Tranken Jedi? Riuen hatte gesagt, dass er nun nicht Riuen der Jedi, sondern Riuen der Chiss war. Bedeutete das, dass Jedi eigentlich abstinent waren? War das vielleicht eine Regel? Schließlich wusste er, dass auch Eowyn nicht trank und vielleicht hatte das nicht allein mit ihrer Geschichte zu tun. Ians Blick glitt beschämt zu Boden. "Ich wusste nicht, dass es verboten ist, etwas zu trinken," sandte er also entschuldigend voraus, sich sehr sicher, dass sie ihn deswegen gefragt hatte und vielleicht würde sie das melden.
"Aber abgesehen davon..." Hatte er sich nichts zu Schulden kommen lassen. Außerdem hatte er keinen Aufpasser mehr und er war kein Jedi. Was erzählte er da also? Gegen Duval hatte er seinen Mann gestanden und jetzt ließ er sich von einer Jedi einschüchtern? Das war verrückt. All das war verrückt. "Ja, ist alles in Ordnung."

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Die Reaktionen des Mannes strahlten Verletzlichkeit und Unsicherheit aus. Es war bemerkenswert, wie er sich verhielt, und Elise war zugegebenermaßen sehr überrascht. Sie hatte schon viel über Sith gelesen, waren die meisten von ihnen doch irgendwie grob, brutal und eindeutig böse. Dazu musste die Ritterin nur an Janus Sturn zurückdenken. Eine Ausgeburt dessen, was Eli unter einem Sith verstand. Ian war anders, zumindest auf den ersten Blick. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Irgendetwas musste ihn beschäftigen, ihm zu schaffen machen. Was könnte jemandem so zu schaffen machen, der bekam was er wollte? Der beide Früchte vom Baum kostete und damit durchkam? Der Menschliche gratulierte dem Grünschnabel und ein zaghaftes Lächeln zierte sein Gesicht. Zögerlich und mit sich ringend nahm sie die Gratulation an. Sicher hatte es auch Ian Überwindung gekostet, Anerkennung in dieser Form zu geben, auf die ein Abschätzen folgte. Diese Art der Aufmerksamkeit bekam die Alderaanerin nicht gern, doch sie verstand, warum er das tat. Auch sie musterte ihr Gegenüber grundsätzlich, um sich einen Eindruck zu verschaffen.

"Danke, Ian Dice."

Natürlich kannte sie den Namen des Überläufers. Jeder im Tempel musste ihn kennen. Eine Jedi, die zufällig gerade an den beiden vorbeiging, schien den Namen zu hören und drehte sich kurz mit einem aufhorchenden Gesicht um.

"Ihr seid tatsächlich schon berühmt."

Scherzte sie sarkastisch. Ihr Ton hatte sich nicht mehr gesenkt, denn umso mehr Wörter die beiden wechselten, desto besser kam sie damit klar, einen ehemaligen Sith mit besten Absichten vor sich zu haben. 'Ja und nein?' diese Antwort war ihr zu vage. Sie beschloss weiter nachzubohren, denn Neugierde, war eines ihrer wohl stärksten Antriebe.

"Wonach habt ihr denn gesucht? Ich kenne mich einigermaßen aus in der Bibliothek, vielleicht kann ich ja helfen."

Es schwang ein offensichtlicher Versuch mit, Ian aufs Glatteis zu führen.

"Jedi helfen einander."

Die Fahne des Menschen war gegenwärtig, zumindest solange er sprach. Hin und wieder rümpfte Eli die Nase und auch darauf hatte der Überläufer die passende Antwort.

"Ihr wusstet nicht, dass es verboten ist?"

Sie stemmte die Hände in die Seite.

"Ich wüsste es auch nicht. Wieso sollte es verboten sein? Ich mein, jeder weiß, was Synthehol anrichten kann. Scheint ja gestern ein gelungener Abend gewesen zu sein."

Noch immer stichelte Elise, weitaus harmloser als noch zu Beginn, doch sie war noch nicht fertig damit, den Fremden herauszufordern.

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Sie musterten sich gegenseitig, schienen einander für Sekunden zu überprüfen und wahrscheinlich wusste keiner von beiden, ob er dem jeweils anderen über den Weg trauen konnte. Ian ermahnte sich, dass die Jedi Eowyns Familie waren und er ihnen schon deswegen einen kleinen Bonus einräumen musste. Außerdem war da die Tatsache, dass er Rat milde gewesen war und damit stand Ian ohnehin in der Schuld der Jedi. Er war ihnen dankbar für die Chancen, die sie ihm bisher eingeräumt hatten und dennoch blieb die Frage offen, ob Schuld und Dankbarkeit bedeuteten, dass er sich jedes Mal alles würde gefallen lassen müssen. Elise bedankte sich und senkte nicht die Stimme, als sie den Namen nannte, den der Mann so lange hatte vergessen wollen. Ian Dice. Eine andere Jedi drehte sich um, als sie den Namen hörte und beinahe fühlte es sich an, wie eine Ohrfeige. War es Elises Absicht, ihn unwohl fühlen zu lassen? Ihr nächster Satz ließ sehr darauf schließen, was dafür sorgte, dass Ian die Brauen in die Höhe zog. "Glaubt nicht, dass mir das gefällt," erwiderte er, ohne den triefenden Sarkasmus, der in ihrer Stimme mitgeschwungen hatte. Er wollte nicht berühmt sein. Nicht einmal dafür, dass er gemeinsam mit Eowyn und auch alleine bei ein paar Heilungen erfolgreich gewesen war. Was Ian wollte, war Gewissheit. Ein Brief von der Republik, etwas Offizielles, dass seine Sorgen und Ängste endlich zum Erliegen bringen konnte. Und was er sich wünschte, war Klarheit. Auch in Bezug auf seine Gegenüber. Ian war es leid, nicht einschätzen zu können, was all diese Personen von ihm wollten. Ob sie es ernst meinten, ob sie ihn verhöhnten - denn zu oft hinterließen andere den Eindruck bei ihm, als wären Hohn und Verachtung die einzigen Regungen, die sie für ihn erübrigen könnten. Und Misstrauen, natürlich. Doch bei allem Verständnis, das Ian bisher aufgebracht hatte, auch seine Geduld war nicht unerschöpflich. Auch er hatte eine Geschichte und auch er hatte allen Grund, eine gewisse Abneigung gegen die Jedi zu empfinden. Doch er kämpfte dagegen an, beständig und seit er Lianna betreten hatte, war er ständig dabei, sein Bild von ihnen zu revidieren.

Jedi halfen einander? Jetzt war es Ian, der sich auf die Zunge beißen musste, um einen sarkastischen Kommentar für sich zu behalten. Nicht, da er die Worte Elises nicht glaubte, nein. Aber die Ablehnung die sie ihm eben noch entgegen gebracht hatte - sie hielt ihn für einen Sith und ihn nun als Jedi zu bezeichnen, war Hohn, nichts weiter. Doch Ian würgte den Kommentar hinunter. Er würde sich nicht reizen lassen. Nicht von dieser Frau und auch sonst von niemandem. Er würde keinem die Chance einräumen, auch nur eine Kleinigkeit zu finden, die es ihnen erlauben würde 'Siehst du, hab ich es doch gewusst...' sagen zu können.
"Danke, ich brauche keine Hilfe," sagte er stattdessen und klang beinahe so kühl wie Elise, als diese nichts Besseres zu tun hatte, als ihn nach seinem Wohlbefinden zu fragen. Warum hielt Ian nicht einfach den Mund? Vielleicht war es nicht der Alkohol, den sie meinte. Vielleicht war die Frage ernst gemeint. Natürlich. Deswegen hatte ihn sie eben so überaus freundlich begrüßt... Was Ian dann sagte, klang beinahe wie eine Rechtfertigung und das, obwohl er sich vor dieser Frau sicher nicht rechtfertigen musste.

Elise stemmte schließlich die Hände in die Seite, eine Geste, die Ian empfindlich an seinen Vater erinnerte und da senkte Ian wieder den Blick, um seiner Erinnerung keinen Raum zu geben, um Elise kein unrecht zu tun, indem er etwas in ihr sah, dass nicht sie, sondern Jerome Dice war. Aber da sprach sie schon wieder. Alkohol war also nicht verboten? Schön. Ian hob den Blick, schüttelte den Kopf, sah der Ritterin dann direkt in die Augen.

"Was wollt Ihr wirklich von mir, Ritterin Bennett?", fragte er dann.
"Das ich sage, dass ich gestern einen hervorragenden Abend mit meinen Sith-Freunden hatte? Das wir uns alle darüber amüsiert haben, wie dumm die Jedi sind, dass sie jemanden wie mich in ihren Tempel lassen?" Ian starrte ihr nun entgegen, ließ ihr aber nicht die Zeit, eine Antwort zu geben. "Anstatt Euch lustig über mich zu machen, sagt mir, welches Problem Ihr habt, sagt mir, was Ihr von mir haltet, aber tut das nicht verdeckt, sondern sagt es mir ins Gesicht. Hilft es Euch, wenn ich dafür vor Euch auf die Knie gehe?" Wieder wartete er keine Antwort ab, als er seinen Worten nachging, sich vor Elise kniete.
"Bitte," sagte er dann, starrte die Jedi weiter an, mit ernstem durchringenden Blick, "sagt, was auch immer Ihr sagen wollt, verhöhnt mich, macht Euch lustig über mich, aber macht es wenigstens direkt und offen." Ian war diese versteckten Spielchen satt, genau das hatte er Riuen schon gesagt und bis heute hatte sich daran sicher nichts geändert.
"Oder wollt Ihr gleich Euer Lichtschwert nehmen, das ihr eben habt fallen lassen?" In seiner Stimme klang kein Hohn, wohl aber Frustration. "Nur zu," sagte er dann auffordernd, " Tötet einen ehemaligen Sith, und vielleicht werdet Ihr auch berühmt. Oder wäre das du sithig? Eines Jedi nicht würdig?" Alisah. Klang er nicht gerade genau wie sie, als sie ihn aufgefordert hatte, ihn zu töten? Als sie behauptet hatte, er habe dann sicher bei einigen Sith einen Stein im Brett? Nein. Alisah hatte das aus Trotzt gesagt, aber was Ian gerade leitete, war etwas anderes.
"Ich warte," sagte er dann, musterte sie unverhohlen, "und vielleicht helfe ich Euch dann zu einem sehr gelungenen Tag, hm?" Da war noch immer kein Hohn in seiner Stimme oder seiner Haltung, denn sein Ziel war es nicht, sich über Elise lustig zu machen. Viel mehr reichte es Ian dass, diese Frau - wie so viele - ihre Wahrheiten hinter dummen Witzen verbergen mussten. Aus Feigheit? Aus was auch immer. Sie wollte ihn aus der Reserve locken und ihn testen? Bitte, er würde mit offenen Karten spielen - denn Ian hatte nichts zu verbergen. Vergessen war damit, dass er eigentlich keine Konfrontation hatte suchen wollen. Aber nicht er hatte danach gesucht.

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OC: Poste nicht so schnell :p ;) :D
 
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Die Situation war schnell verfahren. Eli hatte Ian provoziert, und offensichtlich einen empfindlichen Nerv getroffen, denn er sprang darauf an, als hätte man ihn mit Juckpulver bekippt. Er konterte mit Sarkasmus, genau so, wie die Alderaanerin es erwartet hatte, jedoch war noch immer kaum Melodie in der Stimme des Dunkelhaarigen zu vernehmen. Was fand Eo nur an ihm? Ja, er war attraktiv und augenscheinlich gut gebaut, aber davon gab es im Jedi-Orden genug Potenzial. Er musste etwas an sich haben, was Elise noch nicht sehen konnte, und er musste etwas an sich haben, womit er auch den Jedi-Rat von sich überzeugen konnte. Die Ex-Schülerin würde sich nicht anmaßen, die Entscheidung des Rates in Frage zu stellen, dennoch fragte sie sich, wie sie es schaffen konnte dem Mann der hier vor ihr stand zu trauen. Es war eine halb rhetorische Frage, ob der Partner Eowyns Hilfe brauchte, die Eli nur zu ihrem eigenen Nutzen stellte. Sie hätte gern gewusst, wonach Ian suchte.

"Was ich von euch will?"

Darauf war die Jedi nicht vorbereitet. Das kleine Spielchen hatte angefangen ihr Spaß zu machen und sicher hätte die Alderaanerin auch nicht mehr ewig so weiter gemacht. Dass der Dunkelhaarige so schnell die Geduld verlor sprach gegen ihn, wenn auch die Reaktion verständlich war. Eine Eskalation der Situation lag Eli zwar nicht fern, durfte aber nicht passieren, so viel war schon mal klar. Sie nahm sich zusammen, zupfte sich die Jacke ordnend herunter, und noch bevor Eli auf seine Frage antworten konnte, holte Ian aus. Er fing an mit Ironie an und malte ein Bild, welches nur zu gut in Elis Weltanschauung reingepasst hätte. Die Alderaanerin schlug die Zähne auseinander und verhärtete ihre Miene. So eine Reaktion lag im Bereich des Möglichen. Der Menschliche war dabei den Spieß umzudrehen und den Ball zurückzuspielen. Elise gefiel die Entwicklung nicht und als Ian auch noch voller Dramatik auf seine Knie ging, schloss die Ritterin kurz die Augen. Sie musste tatsächlich kurz überlegen, was sie von ihm wollte. Sie hatte eine Konfrontation provoziert, auf die der Neuankömmling nun eingestiegen war. Nun war es an ihr, ehrliche Fragen zu stellen, oder weiter zu bohren.

Doch plötzlich infizierte Mitleid und ein übles Bauchgefühl die Jedi. Sie kniff die Augen krampfhaft zusammen und sah auf einmal sich selber vor vielen Jahren in einer ähnlichen Situation mit weit aus persönlicherer Note. Es war nicht mit anzusehen, doch ein Auflösen war der leidenschaftlichen Kämpferin nicht möglich, denn Ian machte weiter. Er bat sie, direkt und offen zu sein und fuhr fort, dass er sie auch hätte gleich töten können, wenn sie nur ihr Lichtschwert ziehen würde. Nichts lag der Jedi ferner. Ein Gast des Ordens war nun einmal ein Gast des Ordens, Punkt. Wären sie auf Bastion gewesen, wäre die Entscheidung sicher eine andere. Er erzählte weiter und weiter, bis er meinte: "Ich warte,"

Elise zog das Heft aus ihrem Gürtel und nahm es in die Hand. Sie levitierte es nach oben, atmete tief durch und legte es mit Hilfe der Macht sanft auf dem Boden ab. Sie setzte sich im Schneidersitz vor den knienden Deserteur und stützte den Kopf auf die rechte Hand. Tief durchatmend regte sie sich ab.

"Ich möchte wissen, wieso ihr euch dazu entschieden habt hier zu sein. Wollt ihr ein Jedi werden? Wie soll ich wissen, ob du deine Meinung nicht irgendwann plötzlich wieder änderst? Und was sollte das mit dem Köpfen? Glaubst du, ich hasse dich?"

Der Alderaanerin war nicht mal bewusst, dass sie automatisch zum Du übergegangen war. Sie hatte dem Überläufer mehrere Fragen gestellt, über die sie sich schon ewig den Kopf zerbrach. Die Haltung der Ritterin entspannte sich und sie ließ ihre Aura komplett fallen. Ihr Blick war nicht mehr so ernst wie bisher, jedoch konnte man die Luft zwischen den beiden immer noch mit einem Buttermesser durchschneiden. Elise hatte ihres Gegenübers Blick eins zu eins erwidert und schaute ihm nun ebenfalls direkt in die Augen, was gar nicht so leicht war. Sie hatte nun großen Respekt vor der Situation bekommen, in der sie sich befand und Hochspannung durchdrang sie, was als nächstes passieren würde.

Kein guter Start in ihr Ritter-Dasein.

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[OP: zu spät gelesen :/]
 
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Musste er sich vor Elise rechtfertigen? Eowyn hatte Okin ordentlich zurecht gestutzt, als dieser sich daneben benommen hatte. Doch Okin war zu dieser Zeit nur ein Anwärter gewesen und Eowyn war Großmeisterin. Elise war eine Ritterin und Ian? Nun Ian war... bei den Jedi ein Niemand. Auch wenn sein Rang bei den Sith dem bei den Jedi entsprach, er konnte sich kaum anmaßen das nun zu vergleichen und demnach stand Elise wohl über ihm. Egal ob Jedi und Sith sich unterschieden, Ränge waren das, was sie waren.

Elise wiederholte seine Frage und schloss dann die Augen, gerade so, als müsse sie in sich gehen und diese Frage erst einmal für sich selbst klar stellen. Offenbar hatte Ian sie aus dem Konzept gebracht, doch ebenso wahrscheinlich war, dass sie glaubte, er schauspielere nur. Sith als Meister der Täuschung. Oft genug hatte er diese Worte aufgeschnappt, auch als, nein weil er gerade an anderen vorbei gelaufen war. Meister der Täuschung. Natürlich. Wäre dem so, Ian wäre sicher nicht mehr hier. Denn er wartete auf ein Urteil, das über sein Leben entschied. Er heilte und gab sein Bestes, hatte seine eigene Gesundheit zum Leidwesen Eowyns hinten angestellt - welcher Täuscher machte das? Doch es war müßig darüber nachzudenken, am Ende hätte es unlauter oder arrogant gewirkt. Oh, es war mehr als müßig darüber nachzudenken. Es war... ungerecht. Und ebenso ungerecht war es, den eigenen Richter beständig im Ohr zu haben, der immerzu das gleiche sagte: 'Du hast es verdient.' Jedes Mal wenn das geschah - also immer - rechtfertigte Ian damit alles. Man durfte auf ihn hinab sehen. Es war nur richtig, wenn man ihm nicht traute. Eigentlich waren sie noch viel zu milde zu ihm. Aber, aber, aber. Ian würden hundert Gründe einfallen, die rechtfertigten, wenn man auf diese oder jene Weise mit ihm umging. Aber bedeutete das gleichzeitig, dass er das als gerecht empfinden musste? Dinge konnten gerecht und ungerecht zugleich sein und ...
niemand würde ihm weiß machen können, dass es auch nur ein Wesen gab, das, unabhängig wie tief es in einer Schuld stand, alles mit einem Lächeln auf sich nahm. Und selbst wenn: Ian konnte das nicht. Ja, ja er hatte viel verdient. Aber das bedeutete nicht, dass ihn all das gefallen musste.

Sein Kniefall war also kein Schauspiel, nichts, womit er Elise beeindrucken wollte. Viel eher war es eine kleine Geste der Verzweiflung, ein Hilferuf an die Galaxis eine Antwort auf die Frage zu finden, was er noch ändern konnte. Eine Antwort auf die Frage, ob er überhaupt darauf hoffen durfte, dass sich seine Position änderte. Seine eigene Antwort war stets die gleiche. Nein. Immerzu nein. Er durfte nicht hoffen, dass man mehr in ihm sehen würde, als einen Gefallenen. Eowyn war das gelungen und das musste genügen, oder?


Elise löste ihr Schwert von ihrem Gürtel und obwohl Ian keine Gefahr von ihr ausgehen spürte, beobachtete er sie doch genau. Sie levitierte das Schwert auf den Boden. War das ein Test? Ein Versuch heraus zu finden ob er das Schwert nehmen und sie angreifen würde? Verwirrt sah er sie an, als Elise sich schließlich setzte, ein wenig hinter ihr Schwert und dann begann sie Fragen tu stellen. Fragen, die er ähnlich schon einmal gehört hatte, von Joseline. Da waren seine Antworten entscheidend gewesen, oder nicht? Es war Elises Recht diese Fragen zu stellen und gleichzeitig hatte sie wiederum mein Recht dazu. Ian seufzte tief.
"
Seid Ihr überhaupt an einer Antwort interessiert, oder seid Ihr ohnehin sicher, dass ich Euch belüge und täusche?"
Eine ernst gemeinte Frage, die der Dunkelhaarige stellte, als er sich ganz auf die Knie sinken ließ.

"
Worte," sagte er dann, "sind so ungeeignet um etwas zu beweisen, also wäre es klüger, mir keine Fragen zu stellen, sondern mich zu beobachten." Es lag Ian fern, die Frau vor sich zu belehren, aber er musste sagen, was er dachte und als er spürte, dass sie ihre Aura geöffnet hatte, beschloss er, einen kleinen Vorschuss leisten. Ohnehin, er war nicht abgeschirmt, aber er gab ein wenig mehr von sich preis. Mehr von seiner Aura, er gewährte Elise einen winzigen Zugang.

"Ich bin hier, weil ich helfen möchte. Ich bin hier, weil ich etwas richtig machen möchte. Aber ein Jedi werden?" Er lachte auf, unglücklich, als er seine Taith auf dem Handrücken betrachtete.

"Was für ein Jedi sollte ich schon werden, Elise Bennett? Ein schlechtes Beispiel? Ein Mahnmal? Nein." Der Mann schüttelte den Kopf. "Ich könnte, selbst wenn ich es sein wollte, kein Jedi sein. Jemanden lehren? Mit welcher Berechtigung? Jemanden einen Rat geben, wie gefährlich die Dunkle Seite ist?" Erkannte sie denn nicht, wie lächerlich das war? "Ob ich meine Meinung ändere oder nicht, werdet Ihr niemals wissen, so wenig wie Ihr wisst, ob nicht eines Tages einer derer, mit denen Ihr verbunden seid, die Seite wechselt. Ich habe das hier hinter mir gelassen," meinte Ian dann, sah erneut auf sein Taith. "Ich habe ein Versprechen gegeben." Jetzt sah er Elise wieder in die Augen, aber vermutlich erkannte sie die Aufrichtigkeit in seinen Augen nicht. Aber erkannte er die Absolutheit in seiner Stimme? "Und an dieses Versprechen werde ich mich halten. Ich habe mich losgesagt und da ist nichts, was meine Meinung ändern wird. Vertrauen, das ist das einzige, was Ihr könnt. Wissen hilft Euch nicht weiter." So vieles lief darauf hinauf, zu Vertrauen. So vieles. Vertrauen in die Macht. Vertrauen in eine andere Kraft. "Sicherheit gibt es nicht. Euer Schwert. Ein Defekt in seinem Inneren reicht und es könnte seine Funktion verlieren. Und so ist es mit allem."
Oder eben mit nahezu allem.

"
Was wir verachten, können wir ohne Bedenken hassen und was wir hassen können wir ohne Bedenken verachten." Welchen Unterschied gab es da also noch?
"Ob Ihr mich verachtet oder hasst, oder nur das, was ich einst gewesen bin, welche Rolle spielt das schon? Das eine kann so schädlich sein, wie das andere. Weil eines sehr schnell zum anderen führen kann. Verachtung macht Hass erst möglich. Aber," Ian seufzte, "was sind das mehr als Worte?"

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Die Fragen, mit denen die Alderaanerin begann den Menschen zu löchern glichen einem Verhör. Es waren eindringliche Fragen, auf die sie ganz klar kein Recht hatte sie zu stellen. Die Ritterin spürte, welche Gefühle sie in ihrem Gegenüber auslöste. Er seufzte ganz offen. In ihr drin wusste sie, dass es falsch war Ian hier auf dem Flur festzuhalten. Sie sah ein verletzliches Geschöpf vor sich, das diese Situation scheinbar nicht zum ersten mal erlebte. Leicht senkte sie den Blick, als sie einen Perspektivwechsel anstieß und reflektierte, wie sie sich an seiner statt fühlen würde. Doch das war notwendig, für Elise war es das. Sie musste einfach wissen, ob der Neuankömmling gute Absichten hatte. Denn mittlerweile haderte die Ex-Schülerin mit sich. Für sie war immer klar, dass sich die Welt in schwarz und weiß teilt. Jene mit schlechten Absichten, die selbstsüchtig handelten und agierten, im schlimmsten Fall über Leichen gingen, um ihre Ziele zu erreichen. Und die mit guten Absichten, die auf ihre Weise daran arbeiteten, die Galaxie ein kleines Stück besser zu machen.

"Wenn ich Smalltalk führen wollen würde, würde ich andere Fragen stellen. Und meine Zeit ist mir zu kostbar, um weiter rhetorische Fragen zu stellen."

Äußerte sie direkt. Die rüde Madame hatte keine Lust mehr auf Spielchen und war nun ernsthaft daran interessiert, die Wahrheit zu erfahren. Und sie würde sie erfahren. Solange sie sie nicht kannte, würde dieses Gespräch nicht enden.

"Worte, Ian Dice, sind machtvolle Waffen. Worte entscheiden oft das Schicksal von Kriegen, von aber und aber Millionen von Geschöpfen. Und nein, Worte erbringen keinen greifbaren Beweis, doch wenn ihr meint, was ihr sagt, dann wird euch ein schlechtes Gewissen plagen, solange ihr euer Wort brecht."

Eli zog kurz ihre linke Braue hoch. Sie verbrachte zu viel Zeit mit den Weisheiten vergangener Jedi-Koryphäen. Die Ritterin konnte nun ihre Machtsinne tiefer in das Wesen Ians eintauchen. Sein gegenüber hatte sich demzufolge vollends geöffnet, auch aus Mangel an Können, ihre Aura vollends zu verstecken.

"Was ist so lustig daran ein Jedi zu werden?" fragte sie weiter und formte die Hände zu einer Raute unter ihrem Kinn.

"Ich meine spüren zu können, dass ihr euch zurückhaltet. Ich glaube, dass ihr mächtig seid. Und wieso solltet ihr diese Macht nicht für das Nutzen, weswegen ihr gekommen seid? Um zu helfen? Um gutes zu tun?" die Alderaanerin räusperte sich und erschrak kurz vor sich selbst. Hatte sie wirklich gerade einen Überläufer davon überzeugen wollen, ein Jedi zu werden? "Wenn ihr hergekommen seid, um Geheimnisse auszuplaudern, die dem Orden dienlich sind, fein. Doch haltet euch hier nicht auf, wenn ihr der Meinung seid, ihr könnt kein Jedi werden. Ihr wollt helfen? Fein. Dann ändert eure Überzeugungen und tretet für die ein, denen ihr beschlossen habt zu helfen."

Mit Enthusiasmus und verdeutlichenden Gesten unterstrich sie ihre Worte.

"Vertrauen? In euch? So etwas kommt nicht von jetzt auf gleich und natürlich erbringt ihr hier heute keinen Beweis." sie räusperte sich erneut.

"Doch ... " Eli blickte kurz nach oben und schüttelte mit einem leichten Lächeln den Kopf. "... ich verlange von euch, dass ihr dem Orden weiterhelft. Ich habe das Gefühl, dass mehr hinter euch steckt als ein Verräter oder ein Überläufer." Die Jedi schluckte einen großen Klumpen hinunter, denn das zu sagen fiel ihr nicht leicht.

"Ein Jedi hasst und verachtet nicht. Ich weiß, dass ich ... leidenschaftlich bin. Und Worte Ian Dice, können immer den Unterschied machen, immer. Sicher seid ihr nicht hier, weil euch jemand mit einem Lichtschwert in einem Käfig hergezwungen hat ... "

Sagte sie mit erhobenen Zeigefinger und mit viel Kraft in der Stimme. Nun verschränkte die Alderaanerin die Arme.

"Ich habe in der Vergangenheit so viel gehasst und verachtet, doch das ist vorbei. Vielleicht könnte man meine starke Abneigung den Sith gegenüber als Verachtung bezeichnen ... "sie schaute kurz überlegend hinauf. " ... doch ich sehe das objektiver. Sith zerstören und vernichten und ich werde nicht dabei zusehen, wie es einfach geschieht. Ich werde entschieden dagegen vorgehen, und zwar mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen."

Das war ein Versprechen, es lag diesmal null Leidenschaft in ihrer Stimme, nur Kraft. Das meinte sie ernst. Sie würde sich jedem Kampf stellen, den ein Sith ihr anbieten würde, sei sie noch so unterlegen. Denn hinter jeder Konfrontation lag die Chance, die Galaxie ein Stück besser zu machen. Die Alderaanerin war gespannt, was der Dunkelhaarige dazu zu sagen hatte.

"Ihr wisst am besten, dass eures..." die Alderaanerin verbesserte sich begleitet von einem entschuldigenden Blick. " ... dass die Sith nur Leid und Verzweiflung bringen."

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OP: Ich kann einfach nicht langsamer :D
 
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Ian wusste nicht, was er von Elise halten sollte. Sein eigentlicher Impuls war der, die Frau einfach sitzen zu lassen und zu gehen. Er hatte wenig Interesse daran, mit ihr eine solche Diskussion zu führen. Ian war kein Redner und es strengte ihn an, solche Gespräche zu führen. Vor allem: für was? Welchen Sinn hatte es, hier und jetzt, mitten im Flur ein solches Gespräch zu führen? Als prüfe sie ihn auf Herz und Nieren. Als hätte er das nicht längst hinter sich. Smalltalk war es nicht, den sie führen wollte? Nun, das konnte Ian bestätigen, doch er empfand auch dieses Gespräch als das, was Elise vermeiden wollte. Zeitverschwendung.

Nein,“ wiedersprach er ihr diesmal mit fester Stimme. „Nicht Worte entscheiden Kriege, sondern Handlungen. Worte sind Waffen, mit denen wir verletzen, vielleicht haben Worte sogar die Kraft, zu töten, aber das, was schlimmer ist als Worte, sind Handlungen und Gedanken. Ein Wort zu viel, mag nicht zurück genommen werden können, aber eine falsche Handlung zu viel, eine Tat zu viel, ist wesentlich schlimmer.“ Worte. Was war der Friedensvertrag mehr, als eine Aneinanderreihung von Worten? Was aber stand hinter diesen Worten? Eine Handlung. Die Erschaffung des Virus. Aber Elise wusste nichts davon und wenn sie glaubte, dass sich Kriege mit Worten verhindern ließen, dann saß sie einem gewaltigen Irrtum auf. „Mich als Jedi zu sehen ist mehr, als belustigend.“ Denn es ergab keinen Sinn. So wenig wie Ian das Zeug dazu hatte, jemals Vater zu werden, so viel Zeug hatte er dazu, ein Jedi zu werden. Ritter. Für was? Ein Ritter sollte jemand von Ehre sein. Und Ehre? Ian war nicht ehrenvoll, was er getan hatte, war es nicht. „Ich muss kein Jedi sein, um helfen zu können. Jedi. Auch das ist ein Wort. Und ein Wort bedeutet nichts. Denn hinter Worten kann man sich zu einfach verstecken. Nicht aber hinter Handlungen.“ Ihre Worte verärgerten ihn leicht und Ian schüttelte den Kopf. Werde Jedi oder geh. War es nicht das, was sie da gerade sagte? War diese Sicht nicht viel zu absolut? „Weder ich, noch sonst wer muss ein Jedi sein, um Gutes zu tun.“ Was wusste Elise schon, für wen er eintrat? Nun zog Ian beide Brauen in die Höhe. „Was wisst Ihr schon über das, was ich hier tue? Weil Ihr mir hier trefft, davon ausgeht, dass ich einen gelungenen Abend habe, glaubt ihr, auf das Ganze schließen zu können?“ Beinahe war er gewillt, ihr ‚fein‘ zu wiederholen. „Jedi sind nicht die einzigen, die Gutes tun und Ihr solltet Euch nicht an einem Wort festkrallen.“ Aber wenn sie glaubte, dass Worte derart mächtig waren, sollte sie weiter auch daran festhalten.
Elise wurde furchtbar anmaßend, als sie allen Ernstes verlangte, dass Ian dem Orden weiter helfen sollte.
„Ich empfinde Eure Worte nicht als leidenschaftlich, sondern als anmaßend.“ Warum sollte er diesen Gedanken für sich behalten? Langsam stand Ian auf. „Wenn es Worte sind, die den Unterschied machen, solltet Ihr Eure besser bedenken.“ Jedi waren gut. Sith waren schlecht. Als wäre das ein ungeschriebenes Gesetz – und Ian konnte es nicht länger hören. Als wäre alles so einfach, so einfach zu unterteilen. Die. Was für eine absurde Verallgemeinerung. „Jedi und Sith sind Begriffe und was gut oder schlecht ist, sind Taten,“ wiederholte Ian noch einmal, eindringlich. Zu allem Überfluss begann sie dann auch noch, wie Duval zu klingen. Sie würde mit allen Mitteln gegen die Sith vorgehen? „Mit allen Mitteln?“ Ian schüttelte den Kopf, verzog dabei das Gesicht. Duval. Sie sprach wirklich wie er. Erkannten beide nicht, welchen gefährlichen Weg sie damit beschritten? Mit allen Mitteln. „Dann gebt darauf Acht, dass Ihr Euch damit nicht denen annähert, gegen die Ihr angehen wollt. Denn wie ich zu werden?“ Er sprach aus, was sie eben abgemildert hatte. Seinesgleichen. „Würde das nicht Verzweiflung und Leid über andere bringen? Was ich am besten weiß, Elise, ist, dass das, wogegen wir mit allen Mitteln kämpfen wollen, genau das sein kann, zu dem wird gerade dadurch schneller werden können, als uns lieb ist.“


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OCC: Ist ein Spaß xD
 
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Elise wurde zusehends unsicherer und sichtbar nervös. Sie schlug ihre Finger im schnellen Rhythmus aneinander, da ihre leicht verblendete, idealistische und extreme Art bei dem Dunkelhaarigen mittlerweile auf massiven Widerstand stieß.

"Natürlich sind es schließlich Taten, die entscheiden, wie eine Situation ausgeht. Aber Taten müssen nicht zwangsläufig schlimmer sein, sie können, genau wie Worte, die Dinge auch zum Guten ausgehen lassen."

Sie pflichtete dem gut gebauten Dunkelhaarigen bei, natürlich nicht ohne eine Ergänzung zu bringen. Die Ex-Schülerin musste auf ihre Worte achten. Viele Schriften, die sie bereits gelesen hatte, berichteten von den Extremen der Sith und nun war die junge Alderaanerin im Begriff das gleiche zu tun. In Extremen denken. War sie dabei, sich selber hinters Licht zu führen? Traurigerweise war einer der ersten Gedanken der Jedi, dass sie etwas von einem ehemaligen Mitglied des Sithorden lernen würde. Sie ließ sich seine Worte gut durch den Kopf gehen und versuchte sich klar zu machen, wovon sie da eigentlich gerade geredet hatte.

"Ihr habt Recht, Ian Dice." musste sie sich eingestehen. "Man kann auf viele Arten gutes tun, und es steht mir nicht zu, euch vorzuschreiben, was ihr tun und lassen sollt. Ich glaube nur, dass ihr bei den Jedi gut aufgehoben wärt und dass es euch helfen würde, einen guten Weg weiterzugehen. Ich will euch nichts vorschreiben und ich wüsste ohne hin nicht, wieso ihr euch etwas von mir vorschreiben lassen solltet. Wir kennen uns ja kaum, ich habe nur versucht meinen Standpunkt klarzumachen."

Sie musste jetzt einlenken, ihre direkte Art hatte sie in die Bredouille schlittern lassen. Denn die Art und Weise, wie sie mit dem ihr eigentlich Unbekannten redete war die, die sie geschworen hatte unter Kontrolle zu behalten. Auch musste sie das tun, wenn sie weiter im Orden bleiben wollte und zu guter Letzt war das eine Schwäche, die sie um ihrer selbst Willen dringend ablegen musste. Elise hielt sich resignierend die Stirn.

"Nicht mit allen Mitteln." ihre Iren hasteten hektisch hin und her. "Und auch nicht um jeden Preis. Nur werde ich vor keiner Chance zurückschrecken, wenn sie sich ergibt. Versteht ihr?"

Nun versuchte auch sie sich vor ihm zu rechtfertigen und irgendwie wieder aus dem Strudel rauszurudern.

"Es fällt mir verdammt schwer, meine Gefühle im Griff zu haben."

Sie war zwischendurch ebenfalls aufgestanden und nun begann sie zu bereuen, dass sie den Konflikt gesucht hatte und verschränkte schützend die Arme.

"Ich weiß nicht mal warum ich euch das jetzt erzähle. Verzeiht meinen Ausbruch."

'Aber' wieder ein aber, sie konnte es nicht lassen, Ian zu löchern.

"Und es stimmt, ich weiß nicht, was ihr hier tut. Aber vielleicht hilft mir das Wissen ja zu verstehen. Vielleicht habe ich den Streit vom Zaun gebrochen, weil es mich wirklich interessiert und ich es wirklich verstehen will."

Sicher würde er sich jetzt ein klares Bild von seiner Gegenüber gebildet haben. Eli hatte eine große Schwäche offenbart, für die sie sich jetzt sichtbar schämte.

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Worte und Taten. Natürlich konnten Worte auch etwas Gutes bewirken, Ian würde das niemals bezweifeln. Aber am Ende wogen Taten mehr, weil sie beweisen konnte, ob das Wort, das man gegeben hatte, taugte. „Es gibt immer die Möglichkeit, dass etwas gut oder schlecht endet und dazwischen gibt es eine ganze Menge.“ Worte und Taten eben. Aber Ian hatte genug darüber verloren. Elise schien indes, zurück zu rudern. Ihre Selbstsicherheit verschwand und gab Nervosität preis. Weil sie sich unsicher in dem fühlte, was sie gerade gesagt hatte? Oder weil sie ihn weiter testen und provozieren wollte? Ian hatte keine Ahnung und es fiel ihm außerordentlich schwer, die Frau vor ihm zu lesen und sie richtig einzuschätzen. Sie widersprach sich, so viel stand fest. Eben noch hatte sie von ihm als Sith gesprochen und von ‚seinesgleichen‘ und nun behauptete sie, dass sie glaubte, er wäre bei den Jedi gut aufgehoben? Dafür, dass sie sich, wie sie richtig festgestellt hatte, kaum, oder eher gar nicht kannten, hatte Elise reichlich viel gesagt. Dinge, die man jemanden an den Kopf werfen konnte, den man kannte.

„Erst bin ich ein Sith, also der Feind, dann sind da weitere Sith, also meinesgleichen und jetzt bin ich bei den Jedi gut aufgehoben? Das ergibt für mich überhaupt keinen Sinn,“ äußerte Ian seine Gedanken schließlich laut. Sie wollte ihm nichts vorschreiben und hatte eben noch sehr wohl gesagt, was sie von ihm verlangte. Der nächste Widerspruch, aber vielleicht bemerkte sie ihn selbst, denn ihre Hand ging zu ihrer Stirn und zu guter Letzt blickte sie beinahe unruhig hin und her, bis sie ein lautes Ein- oder Zugeständnis machte. Sie hatte ihre Gefühle nicht gut im Griff. Ian musste wiedererwartend lächeln und an Eowyn denken. „Irgendwie scheinen mehrere Jedi damit ein Problem zu haben.“ Vor allem die, die mit einem ‚E‘ begannen und deren Nachname auf ein ‚T‘ endete. „Aber auch mir ist das nicht fremd, wobei ich glaube, dass ich gute Fortschritte mache. Und,“ er lächelte wieder, „wenn das jemandem wie mir gelingt,“ diesmal klang es wie ein Scherz, „sollte Euch das auch gelingen.“ Was das andere betraf… „Nicht alles, was sich uns als Chance präsentiert, ist auch wirklich eine. Manchmal ist das Stichwort Geduld und ein kühler Kopf, um die Lage richtig einschätzen zu können.“ Ian selbst hatte das ebenfalls lernen müssen.
„Wenn ich so berühmt bin, solltet Ihr wissen, was ich hier tue, oder nicht?“ Dafür, dass er sie eben noch hatte stehen lassen wollen, fiel es ihm nun seltsam leicht, einen weiteren Scherz zu machen.
„Ich helfe, indem ich Heile. Ich bin hier, um Dinge richtig zu machen, das habe ich bereits gesagt. Und zufrieden bin ich, wenn das Virus ausgemerzt ist. Das ist meine Aufgabe, mein Ziel, das, was ich will und das, wofür ich kämpfe, bis der größtmögliche Erfolg erzielt ist.“

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Ian und Eli standen wieder und setzten ihr Gespräch fort. Die Alderaanerin war bemüht, ihre Nervosität zu überspielen, indem sie das Schwert in ihre Hand levitierte, es kurz musterte und wieder zurück an ihren Gürtel heftete. Sie atmete tief durch und lehnte sich bemüht lässig an die Wand rechts von ihr. Sie hatte einen Schritt auf Ian zu gemacht. Auf seine Reaktion bezüglich der Worte-Taten-Sache erwiderte sie nichts mehr, zu dem Thema war schon zu viel gefallen.

"Ich hab mich korrigiert, noch bevor ich es ausgesprochen habe." stellte sie nüchtern fest, auch wenn sie im Begriff war, es auszusprechen. "Und dass es einige Sith mehr als einen gibt, weiß ja wohl schon jeder Jüngling." erklärte sie, wie sie es meinte. "Mir ist klar, dass ihr übergelaufen seid, nur komme ich mit diesem Umstand noch nicht ganz zurecht. Es ist für mich einfach schwer nachzuvollziehen und bereitet mir Unbehagen. Fühlt sich irgendwie so an, als wechselt ihr die Seiten nur so halb."

Erklärte sie schließlich die Arme leicht hebend, als wusste sie, dass es irgendwie gar keinen Sinn machte, die Seiten nur so halb zu wechseln. Alles was sie sagte klang so sehr nach Rechtfertigung. Doch sie wollte es so. Das Gespräch war dabei, in einigermaßen normale Bahnen gelenkt zu werden.

"Mehrere Jedi? Ist das so?"

Das entspannte sie auf irgend einer seltsame Weise ungemein und sein Lächeln trug dann doch noch mehr dazu bei. Zu wissen, dass viele Jedi Gefühlsausbrüche bekamen, gab ihr ein Stück Genugtuung, denn aus ihrer Sicht, war zu fühlen und dies auch offen zu tun, nur natürlich. Der Weg damit umzugehen, dass niemand zu Schaden kam, war das Talent. Völlig schief und grausam peinlich berührt antwortete sie mit einem Grinsen der zurückhaltenden Art.

"Ich habe einfach manchmal das Gefühl, dass es mich auseinanderreißt, wenn ich meinen Emotionen nicht Ausdruck verleihe. Und ich finde es unfassbar anstrengend, wenn man nicht frei aussprechen kann, was man fühlt. Aber manche Dinge sind wohl einfach nicht für alle Ohren bestimmt."

Ihr Grinsen wandelte sich zu einem ahnungslosen Lächeln samt Schulterzucken.

„Nicht alles, was sich uns als Chance präsentiert, ist auch wirklich eine. Manchmal ist das Stichwort Geduld und ein kühler Kopf, um die Lage richtig einschätzen zu können.“

'Ihr klingt wie mein Meister, Ian Dice.' "Ich weiß, Geduld ist eine Tugend." mit ihren Fingern imitierte sie eine leiernde, kreisende Bewegung. "Eine meiner schwierigsten Übungen." offenbarte sie seufzend.

"Ich weiß nur, dass ihr mit dem Virus zu tun habt." konstantierte sie ihren Wissensstand. "Ihr habt einen Weg gefunden, den Virus zu heilen? Wie? Und was heißt größtmöglicher Erfolg?" Neugierig löste sie die lässige Haltung und den Stand an der Wand, machte enthusiastisch noch einen kleinen Schritt auf Ian zu. Ihre grünen Augen funkelten leicht, so weit waren sie aufgerissen. Vergessen war die Auseinandersetzung von vor ein paar Sekunden.

"Und das mit der Berühmtheit scheint tatsächlich zu stimmen." scherzte sie nun ebenfalls, beobachtend, wie Zweier- und Dreiergruppen so langsam an Ian vorbeigingen, als ob sie ihn beschnuppern wollten. Eli zog eine Augenbraue in die Höhe, die Gaffer mit verschränkten Armen streng musternd.

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Sie hatte sich korrigiert, aber das spielte keine Rolle, denn in ihrem Eifer hatte Elise genau das sagen wollen, was sie gedacht und gefühlt hatte. Elise irrte auch, wenn sie glaubte, dass Ian übergelaufen war. Sein Fortgang von den Sith machte ihn nicht zu einem Jedi, ohnehin hatte er unlängst erklärt, dass er niemals einer von ihnen werden konnte. Jedi Ian Dice. Ritter Dice. Natürlich. Nur ein Meistertitel wäre absurder gewesen.
„Ich bin Euch nicht böse, wenn ihr Misstrauen hegt. Ein wenig verdeckter eingesetzt, ist das eine sehr nützliche Eigenschaft.“ Misstrauen war schließlich keine Verachtung und gesundes Misstrauen schulte den Sinn. „Und hier zu sein, bereitet auch mir Unbehagen“, gab Ian schließlich zu. „Denn auch ich fühle mich zuweilen wie ein Eindringling, der hier nichts zu suchen hat.“ Ein Eindringling unter Dutzenden Jedis. Währen diese sich gegenseitig stützen konnten, hatte Ian immerhin Eowyn, ohne die zumindest der Anfang im Orden furchtbar gewesen wäre. Ian wollte sich nicht vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn er Eowyn nie kennen gelernt hätte und dennoch zu den Jedi gegangen wäre, um ihnen zu gestehen. Ja, vielleicht hätte sich keiner die Mühe gemacht, ihn anzuhören. In jedem Fall wäre da nicht von Beginn an jemand gewesen, der ihn unterstützt hätte.

„So viele kenne ich noch nicht, aber mindestens eine weitere.“ Eowyn eben.
Manchmal macht es einen großen Unterschied, wie man etwas sagt. Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, jeden Gedanken und jedes Gefühl zurück zu halten. Aber wir können lernen, Worte und Gefühle richtig einzusetzen oder zu kanalisieren.“ Etwas, das Eowyn auch noch lernen musste – zumindest, wenn es nach Ian ging. Gefühle zu verdrängen war Ians Ansicht nach nicht gut, denn warum hegte man Gefühle? Sicher nicht, weil sie keinen Nutzen hatten. „Aber ja, manches behält man wohl besser für sich.“ Die Kunst war wohl, heraus zu finden, wann was angebracht war.

Dass Geduld eine Tugend war, hatte Elise offensichtlich schon mehr als einmal gehört, ihre Geste unterstrich das deutlich.
„Übung macht den Meister. Im wahrsten Sinne des Wortes und am Ende wird es immer Dinge geben, die uns leichter oder schwerer fallen und die wir vielleicht ein Leben lang üben müssen,“ lächelte er und gab sich aufmunternd.

Als Elise behauptete zu wissen, dass Ian mit dem Virus zu tun hatte, huschte ein Schatten über sein Gesicht. Sie hatte ja keine Ahnung, wie treffend diese Aussage war und wie viel Ian dafür gegeben hätte, kein Mitwissen von Virus zu sein. Kein Mittäter auf die ein oder andere Weise.

„So einfach ist das nicht zu erklären, aber Viren, Bakterien – alles, was einen Körper verändert oder was nicht in ihn gehört, ist spürbar. In den 10 Jahren, in denen ich die Macht anzuwenden gelernt habe, habe ich meinen Fokus vor allem auch auf das Heilen gesetzt. Größtmöglicher Erfolg bedeutet, dass ich will, dass das Virus verschwindet und das nicht nur bei einem, oder zwei, sondern von überall. Von jedem. Wenn es verschwunden ist, ist das der größtmögliche Erfolg, den ich mir erhoffen kann und bis das geschieht, ist es meine Aufgabe, mich nicht damit zufrieden zu geben, ein Dutzend Wesen zu Heilen.“ So hoch war die Zahl gestiegen, aber die Zahl derer, die Ian nicht zu heilen in der Lage gewesen war, war ebenfalls gewachsen.

„Meine Berühmtheit verlangt es, mich langsam zu verabschieden, denn ich habe noch eine Autogrammstunde zu geben.“ Seine Stimmlage und sein Gesichtsausdruck machten deutlich, dass er diese Worte kaum ernst meinte. Tatsächlich aber hatte er bald wirklich keine Zeit mehr, schließlich wollte er nicht zu spät zu Eowyn kommen. Vorher war es vielleicht notwendig, sich mindestens noch einmal die Zähne zu putzen um so wenig wie möglich nach Alkohol zu riechen.


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Rückblickend war es falsch, dem Unbekannten derart zu misstrauen. Das erkannte die Alderaanerin. Auch die Erlebnisse, die sie in der Vergangenheit hatte, passten nicht zu Ian und dem was er preisgab. Vor ihr stand jemand, der anscheinend dabei war einen Veränderungsprozess durchzumachen, und offensichtlich war er dabei schon ein gutes Stück weit gekommen. Auch die frisch gebackene Ritterin schien eine Veränderung durchzumachen, die sie ganz schnell stoppen musste. Denn sie hatte da einen gefährlichen Weg betreten. Einen Weg, der nicht viel mit dem zu tun hatte, in welche Richtung sie eigentlich gehen wollte.

"Misstrauen ist nicht gut, vor allem nicht, wenn man jemandem misstraut, ohne ihn näher zu kennen."

Elise überlegte, was sie als nächstes sagte. Sie war froh, dass die Konfrontation vorüber war, denn eigentlich schien Ian ganz okay zu sein.

"Dann liegt es wohl an uns allen, dieses Gefühl irgendwie zu verringern."

Sie schaute sich um und gleichzeitig nachdenklich in den Korridor, wo all die Jedis herumliefen, die das ungleiche Duo betrachteten. Die Ritterin strich sich durchs Haar und lächelte, als sie sich die Haare aus dem Gesicht strich.

"Nun ja, es heißt wohl nicht umsonst." sie machte mit ihren Fingern Gänsefüße "sich in Geduld üben." Sie stieg auf die aufmunternden Worte ein.

Die Miene des Dunkelhaarigen versteinerte sich schlagartig, als Eli das Thema Virus zur Sprache brachte. Verwundert über seine schlagartige Reaktion, verzog auch die Ritterin wie auf Befehl das Gesicht. Sie wusste zwar nicht, was sie davon halten sollte, doch fragte sie diesmal nicht näher nach und befolgte den Rat ihres Meisters, den sie erst kürzlich bekam. S-O-S, Sammeln-Ordnen-Sprechen.

"Ein nobles Ziel" stimmte sie Ian zu. "Ich freue mich schon jetzt auf die Nachricht, wenn alle Infizierten geheilt wurden."

Die Alderaanerin grinste, als ihr Gegenüber eine Verabschiedung anstieß. Die beiden Streithammel hatten sich auf dem Flur getroffen, zufällig, es war Zeit weiterzugehen, und zwar für beide. Eli nickte Ian zu und grinste erneut.

"Dann kommt nicht zu spät zu euren Fans." Eli hob ihre Hand auf Hüfthöhe. "Hat mich gefreut, auch wenn es nicht so aussieht."

Bei einem Wiedersehen würden die beiden sicher anders miteinander umgehen. Manche der Jedi standen noch immer in den Gängen, als die beiden getrennte Wege gehen wollten. Eli gab sich nun wieder harsch.

"Was gibt's n da so zu gucken?"

Fragte sie mit geöffneten Armen und halb ironischer Stimme. Peinlich berührt zogen die Beobachter ab.
Die Jedi verabschiedete sich bei dem Nicht-Jedi und schaute noch einmal für einen Moment hinter ihm her, als er den Gang hinunterging. Sie legte ein entschlossenes Lächeln auf und betrat die Bibliothek. Sie hatte heute tatsächlich praktisch gelernt, was sie bei Wes und Mark noch theoretisch versprach. Beim nächsten Versuch würde sie dann vielleicht eine bessere Figur machen.

In der Bibliothek suchte sie die Reihe auf, indem theoretisches Wissen über Lichtschwertkampfformen aufbewahrt wurden. Die Abteilung war nicht weit weg vom Eingang, sodass die Datei schnell zurückgegeben war. Elise konnte diesen Ort des Wissens aber nicht verlassen, ohne sich wieder etwas anderes wertvolles mitzunehmen. Sie hatte nun genug über Makashi gelesen, jetzt musste sie das Wissen erst einmal vertiefen und anwenden, nach der kleinen Zusammenkunft in der Kantina. Die Alderaanerin griff zu einer Datei über Levitation und einer, die das Kanalisieren der Macht zu einem Machtstoß behandelte. Sie würde sich damit beschäftigen, wenn sie mal nicht auf Reisen oder Abenteuersuche war.

Gemütlich schlenderte sie den Gang entlang und musste erneut an die Begegnung mit Ian denken. Eine Erinnerung, die sie sicher nicht mehr vergessen würde. Leicht schmunzelte sie vor sich hin, als sie schon kurze Zeit später in der Kantina ankam.

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„Wenn ich bedenke, dass Vertrauen verdient werden muss, scheint zumindest mir Misstrauen nicht das schlimmste zu sein. Oder einfach eine gewisse Vorsicht?“ Schließlich war blindes Vertrauen dumm, etwas, das Ian nach und nach auf die harte Tour gelernt hat. Hatte er nicht auch dem Imperium vertraut? Irgendwie? In jedem Fall hatte er mehr als einmal sein Vertrauen in falsche Dinge oder falsche Personen gesetzt und Ian war, seit er denken konnte, eigentlich viel eher misstrauisch. Eine Eigenschaft, die ihm oft genug den Hals gerettet hatte. Es war eben eine Kunst, richtig unterscheiden zu können, wem man vertrauen konnte und wem nicht.
„Leben bedeutet wohl einfach lernen. Zumindest dann, wenn man sich auch nach vorn bewegen will,“ meinte Ian und lächelte und dieses Mal erreichte sein Lächeln auch seine Augen. Er selbst hatte noch eine Menge zu lernen. Seine Geduld war zum Glück nicht rar gesät, dennoch gab es genug andere Dinge, die Ian weitaus weniger beherrschte. Geduld mit sich selbst zum Beispiel.

„Ich hoffe, dass dieses Ziel erreicht werden kann und die Zahl der Opfer bis dahin drastisch sinkt.“ Zu glauben alle retten zu können war utopisch, wenigstens das hatte der Dunkelhaarige, nicht zuletzt durch Eowyn, begriffen. Bastion würde hoffentlich helfen, endlich einen Weg zu finden nicht nur ein paar Wesen zu heilen, sondern das Virus wirklich zu zerstören. Wenn sie erst einmal alles darüber wussten würde es einfacher sein, ein Gegenmittel zu entwickeln und dieses Gegenmittel sollte allen zugänglich gemacht werden. Wenn… wenn die Republik wirklich für ihn entschied und sein Testament damit unnötig war, konnte er immer noch dafür sorgen, dass sein Vermögen genau dafür eingesetzt wurde.

Ian grinste schließlich zu Elise zurück, als diese auf seinen Witz mit den Fans einging, ehe er nach ihrer Hand griff und sie einmal kurz, aber kräftig schüttelte.
„Dann wünsche ich Euch viel Erfolg auf Eurem weiteren Weg.“ Dann lief Ian an Elise Bennett vorbei und lächelte doch noch einmal. Am Ende war dieses Aufeinandertreffen vielleicht gar nicht so schlecht gewesen. Ob Elise eine passende Kandidatin dafür war, Eowyn einen ‚Mädelsabend‘ zu bescheren? Fast hätte der Dunkelhaarige gelacht, konnte das aber gerade noch verhindern. Elise und Eowyn. Das hatte Potenzial zur Eskalation, aber wer wusste schon, welche seltsamen Wege die Macht einschlug. Jetzt aber galt es nicht an Eowyn und potenzielle Freunde für sie zu denken, sondern an das Gespräch, das mit ihr folgte. Ian hatte noch ein wenig Zeit, schließlich hatte sie ihn darum gebeten, nicht zu früh zu kommen und so machte Ian einen Zwischenstopp in dem kleinen Quartier, das er gestern Abend genommen hatte. Dort machte er sich noch einmal frisch und hoffte, so auch die letzten Ausdünstungen des Alkohols zu verlieren. Gegen den Rat Riuens stutze Ian auch seinen Bart – immerhin war er jetzt nicht mehr frisch aufgestanden und gänzlich … ungepflegt wollte er Eowyn nicht unter die Augen treten.

Zehn Minuten vor ihrer Verabredung, klopfte Ian gewohnheitsmäßig an der Tür. Vielleicht, um auf sich aufmerksam machen und Eowyn nicht zu erschrecken, vielleicht, weil er sich noch immer so etwas wie ein Gast bei den Jedi war und ihm das Quartier nicht gehörte. Erst dann betrat er es und nahm, schon als sie die Türe öffnete, einen sehr angenehmen Geruch von Essen wahr. Diesmal musste die Kantine sich selbst übertroffen haben, denn der Geruch war vorzüglich.
Doch kaum, da Ian das Quartier richtig betreten hatte, konnte er Eowyn am Herd sehen – was ihn absolut erstaunte. Das sah weder nach Wiederaufwärmen aus, noch roch es danach. Vorsichtig legte er die Bücherchips in den Schrank, ehe er nahe zu Eowyn trat, ein wenig unsicher, wie er sie nun begrüßen sollte. Also entschied er sich für ein leises, beinahe schüchternes „
Hey,“ als er neben sie trat und abwartet, was sie tun würde. Nicht aber, ohne ihr ein Lächeln zu schenken, das, ganz gegen seinen Willen schuldbewusst war. Außerdem achtete er genau darauf, sie nicht direkt anzuatmen. Schließlich... wollte er sie nicht gleich wieder verjagen.


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Gut, dass Eowyn beschlossen hatte, den Nachtisch erst an Ians Geburtstag zu machen. Ohnehin war sie sich nicht sicher, ob er überhaupt würde essen können nach der letzten Nacht, aber das Risiko ging sie ein. Nur, dann noch Nachtisch? Nein. Und, wie sie jetzt feststellte - sie hätte es ohnehin nicht geschafft. Sie war ja sowieso nicht die begabteste Köchin, ganz im Gegenteil. Aber nun, so ganz aus der Übung, drauflos zu kochen, stellte sich als größere Herausforderung dar als gedacht. Lange stand in den Sternen, ob sie wirklich bis sieben fertig sein würde, aber dann sah es doch danach aus, als ob sie es fast schaffen würde. Das Fleisch und die Soße köchelten vor sich hin, während sie langsam aufräumte und die Teller auf den Tisch stellte, ohne ihn zu decken. Ob zum Umziehen noch Zeit blieb? Vermutlich weniger. Das Risiko, den Topf unbeaufsichtigt stehen zu lassen, sollte sie lieber nicht eingehen... Zumal sie noch nicht ganz fertig war. Zehn Minuten hatte sie noch, sagte ihr Chrono, zwischendurch sollte sie vielleicht... Es klopfte, und einen Moment später wusste sie, dass Ian schon da war. Von wegen noch zehn Minuten... Und sie war völlig verschwitzt und zerzaust, das Essen noch nicht fertig, der Tisch nicht gedeckt... stang. So war das aber nicht geplant gewesen.

Da stand Ian auch schon im Zimmer, und Eowyn wäre beinahe der Kochlöffel in die Soße gefallen. Ian in heller Kleidung. Für einen Moment starrte sie ihn an, bevor sie sich wieder im Griff hatte und der Soße zuwandte. Wie war das gekommen? Er sah so anders aus. So... alltäglich. Nicht mehr so, als ob die Schuld der Galaxis auf ihm lastete... aber leider war das wohl ein Trugschluss. Kleidung würde das wohl kaum auslöschen.
Als er neben sie trat, erwiderte sie sowohl sein Lächeln als auch sein
Hey, rührte noch einmal im Topf um, bevor sie den Löffel Löffel sein ließ und ihn kurz mit geschlossenen Augen umarmte. Den ganzen Tag hatten sie sich nicht gesehen, letzte Nacht ebenfalls so gut wie gar nicht, und davor... davor war alles so falsch gewesen. Dann aber ließ sie ihn wieder los - die Gefahr, sich in seinen Armen zu verlieren und darüber das Essen zu vergessen, war einfach zu groß.
Du weißt, dass du nicht klopfen musst...? Wie gehts dir?
Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu. Er sah gar nicht so schlecht aus, war sogar frisch rasiert. Andererseits war seine Eskapade nun auch schon ein paar Stunden her. Wenn es dir gut genug geht, dann kannst du schon mal den Tisch decken... das hier dauert noch ein paar Minuten. Ich hoffe, du bist fit genug, um ein bisschen was zu essen...? Fragend sah sie Ian an. Im Zweifel würde eben nur sie essen. Es wäre schade, aber... besser, als wenn Ian grün wurde.

Ich dachte mir... Eowyn wandte sich wieder ihren zwei Töpfen zu und rührte sachte um, mehr aus Verlegenheit denn aus Notwendigkeit. Ich dachte mir, wo wir doch vielleicht einmal in Ruhe reden sollten... Da wäre es gut, wenn wenigstens das drumherum auch... nett ist... Sie zuckte mit den Schultern. Ich hatte das eigentlich für deinen Geburtstag geplant, fuhr sie leise fort. Das war früher eines meiner tirahnner Lieblingsessen... Meine Mutter hat es ständig für mich gekocht, und ich habe ihr hin und wieder dabei zugesehen. Später... Sie schluckte, schloss kurz die Augen und sprach dann weiter. Später hat Mellahs Mutter versucht, es mir beizubringen, aber es hat... anders geschmeckt. Es war einfach nicht richtig. Bis ich irgendwann dann ihre Rezepte gefunden habe... Es waren nur Kleinigkeiten, aber die... haben es so besonders gemacht. Ich kann es trotzdem nicht so gut wie sie... Aber ich nähere mich an.
Eowyn nahm den Kochlöffel aus dem Topf und probierte vorsichtig, bevor sie dann ebenso behutsam nachwürzte.
Ich hab mir gedacht... Heute ist es vielleicht notwendiger als an deinem Geburtstag... Beinahe schüchtern blickte sie sich nach Ian um. Aber da reiche ich dir noch den Nachtisch nach. Versprochen.

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Ian wusste nicht, auf was er sich zuerst konzentrieren sollte. Darauf, das Eowyn wirklich kochte - frisch, oder doch eher darauf, dass sie ihn für Sekunden anstarrte? Roch er noch immer so stark nach Alkohol? Beschämt ging sein Blick zu Boden, als er sich eine Entschuldigung zurecht legte, aber da drehte sich Eowyn vom Topf auch wieder zu ihm, lächelte und umarmte ihn schließlich, was Ian zu einem Aufatmen brachte. Auch er erwiderte diese kurze Umarmung innig, ehe Eowyn wieder von ihm abließ. Er musste nicht klopfen?
"Ich weiß, aber", Ian fuhr sich über den Nacken, lächelte schief, "irgendwie fühle ich mich damit wohler." Wirklich Sinn ergab es nicht, dessen war der Dunkelhaarige sich bewusst. Gaststatus hin oder her, bei Eowyn war er kein Gast. Doch Ian hatte auch zu Tahiris Zeiten stets geklopft und die Vermutung lag nahe, dass er es auch deshalb tat, weil er sich zu oft erschreckt hatte, wenn sein Vater einfach so in seiner Tür gestanden hatte. Ein kleines Überbleibsel aus seiner Kindheit, das er nicht ablegen konnte. Heute mochte er die Macht richtig einsetzen können, aber das spielte keine Rolle. Er wollte nicht urplötzlich böse überrascht werden und für Eowyn wollte er das auch nicht.

"Gut." Im Vergleich zu heute Mittag stimmte diese Aussage sogar doppelt. Wirklich fit fühlte Ian sich noch immer nicht, aber der stechende Kopfschmerz war verschwunden und auch sein Magen rebellierte nicht mehr. Ian kam nicht dazu, die Gegenfrage zu stellen, denn Eowyn bat ihn darum, den Tisch zu decken, sofern er sich fit genug fühlte und eine Kleinigkeit essen konnte. Er schielte hinüber zum Topf und lächelte. "Ich glaube, ich schaffe sogar mehr als ein bisschen," denn was auch immer sie da gerade kochte - wenn es nur halb so gut schmeckte, wie es roch, musste es hervorragend sein. "Das riecht sehr gut," und es drehte ihm nicht den Magen herum, im Gegenteil, machte es ihm sogar Hunger. Sie hatte für ihn gekocht. Gekocht. Ian Lächeln eurde groß. Sie, die sie doch gesagt hatte, darin kein Talent zu haben. Seltsam. Irgendwie seltsam und als Ian den Tisch deckte, war es genau diese Frage, der er nachging. Sie hatte ihn eingeladen um mit ihm zu sprechen und sie hatte gekocht. Das Drumherum beim Reden sollte nett sein und eigentlich war das erst für seinen Geburtstag geplant gewesen? Ians Verwunderung wuchs, noch mehr, als Eowyn erzählte, das ihre Mutter dieses Gericht ständig für sie gekocht hatte. Eines von Eowyns Lieblingsgerichten oder sogar das von ihr und ihrer Mutter? Überhaupt: Hatte Eowyn je wirklich von sich aus etwas über ihre Mutter erzählt - das Zeigen des Holos einmal außer Acht gelassen?
Zum Glück hatte Ian den Tisch schon gedeckt, vemutlich wäre ihm sonst der Teller aus der Hand gefallen, als Eowyn meinte, dass das Essen heute noch
wichtiger war, als an seinem Geburtstag, sie da aber den fehlenden Nachtisch nachreichen würde. Sie kochte, hatte ihn eingeladen, wollte eine nette Atmosphäre... Mit einem mal bildete sich ein seltsames Druckgefühl auf Ians Brustkorb aus. Gestern war sie seltsam gewesen. Hatte sich abgeschirmt. Hatte gesagt, dass sie nicht sprechen konnte und er hatte für Sekunden vermutet, dass all das nicht mit Duval zusammenhing, sondern mit etwas anderem. Und dieses andere... Sie hatte Essen vorbereitet. Eine nette Atmosphäre. Sie wollte mit ihm sprechen. Sie... Ian musterte sie kurz, wagte aber nicht, genau das auch mit der Macht zu tun. War sie doch... Nein, nein, sie konnte nicht schwanger sein. Aber... wenn sie Essen vorbereitete und seltsam war, wenn sie Angst davor hatte zu sprechen, dann vielleicht, weil Ian einmal gesagt hatte, dass er niemals Vater sein konnte? Weil er genau das noch immer spürte? Der Druck wurde stärker. Was, wenn sie es doch war? Wenn sie sich bis jetzt nur davor gefürchtet hatte, ihm das mitzuteilen? Deswegen erneut die Alltagskleidung? Ian wurde blass, versuchte irgendetwas in seinem Kopf zu berechnen, aber da war nichts, was irgendwie greifbar gewesen wäre. Schwanger. Nein. Oder doch? Aber hätte sie dann dieses Training mit ihm geführt? Nein, nein, das hätte sie bestimmt nicht, denn schließlich hätte sie nicht sich und noch jemandem diesen Schmerzen ausgesetzt.

Oh, es kostete Ian eine Menge, Haltung und Gesicht zu wahren, als Eowyn die Töpfe vom Herd holte, er half ihr vielleicht sogar zwei Sekunden zu spät dabei.

"Irgendwie weiß ich nicht, ob ich mich nur freuen oder auch ein bisschen sorgen soll,"
gab er, als sie schließlich beide am Tisch saßen. zu. Aber es gehörte sich wohl kaum, das zu sagen. Zu spät... und da wurde Ian rot. "Danke," kam es dann, mit einem verlegen Lächeln, als er versuchte, sich allein auf den Duft des Essens zu konzentrieren, der tatsächlich dafür sorgte, dass seine Sorge minimal kleiner wurde.
"Das riecht beinahe zu gut, um wirklich echt zu sein." Nicht wie seltsam aufgewärmtes Essen aus der Kantine. "Ich habe noch nie tirahnnisch gegessen." Und Ian hatte sehr viele unterschiedliche Speisen probiert - schließlich hatten Tahiri und er in den fünf Jahren, in denen sie zusammen gewesen waren, nicht ein einziges Mal selbst gekocht. Gut, zwei Mal. Beide Male waren Desaster gewesen und wollten nicht wiederholt werden. "Ich bin gespannt," lächelte er dann und war es wirklich - in jeglicher Hinsicht.

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Orbit um Coruscant/MC-18 Lucky Charm/Lilith Morris/Cethra Jayne

Die Miraluka klangen interessant für Lilith,da sich jene,welche Jedi wurden komplett auf die Macht verließen und durch diese sahen.Demnach konnte sich die Padawan auch nicht vorstellen,dass ein Miraluka auf die dunkle Seite wechseln würde.Zwar würde dieser dann die dunkle Seite der Macht nutzen,doch Lilith hatte noch nie davon gehört,dass sowas passiert war.

Doch da sich vom Planeten niemand meldete,fragte Cet Liltih nun danach,wie ihre Kindheit war.Es würde nicht viel zu erzählen geben,doch Lilith war der Meinung,dass ihre Meisterin schon etwas über sie wissen müsste/sollte.

"Ich stamme von Alderaan,wie Ihr ja wisst.Die Gegend,wo ich geboren und aufgewachsen bin,war eher eine ruhige Provinz.Es gab immer Frieden dort,nie irgendwelche Konflikte oder Kriege.Ich denke,dass es eine republikanische Provinz war,auch wenn Alderaan eher zum Imperium gehört.Meine Kindheit war...eher ruhig,was an dem Frieden lag.Ich hab schon früh entdeckt,dass ich...anders bin als andere Kinder.Das waren meine Machtfähigkeiten.Eigentlich sollte ich in die Dienerfamilie,der meine Eltern dienten,einheiraten.Da sie sich aber an die Jedi wendeten,als die Sith in meiner Gegend präsenter wurden,blieb mir dies erspart,worüber ich froh bin. Ich bin froh,bei den Jedi zu sein,jedoch würde ich gerne wissen,wie es meinen Eltern geht."

Lilith sah Cet an,was soviel bedeutete,dass sie ihr vertraute.Doch ihr war anzusehen,dass sie gerne wieder Kontakt zu ihren Eltern hätte.

Orbit um Coruscant/MC-18 Lucky Charm/Lilith Morris/Cethra Jayne
 
-> kommend von Mon Calamari

[Coruscant-System :: Coruscant :: Obere Ebenen :: Raumhafen :: Sonderlandezone des NRGD :: Lagerraum eines Frachters] Nashana

Als Nashana endlich glaubte ihre Sinne wiedererlangt zu haben, war das erste was sie verspürte das Verlangen tief einzuatmen, nur um dann mit Schrecken festzustellen, das man sie geknebelt hatte. Es gab nicht wirklich eine andere Erklärung, ihre Hände waren hinter ihrem Rücken gefesselt und sie konnte weder etwas sehen noch hören, wodurch sie keine Ahnung hatte wie viel Zeit vergangen war. Was sie jedoch spürte war ein gleichmäßiges vibrieren des Bodens auf dem sie lag, noch immer unfähig sich zu bewegen. Sie konnte ihre Beine nicht sehen, was kein Problem gewesen wäre, wenn sie sie wenigstens hätte spüren können. Die Vibrationen durchfuhren ihren Oberkörper und ihre Oberarme, alles andere schien jedoch aus diesem künstlichen Schlaf noch nicht erwacht zu sein. Unmöglich zu leugenen, Nashana hatte Panik. Ihre letzten Erinnerungen waren die Momente ihrer Landung und dieser Mann den sie nicht erwartet hatte, dann eine Spritze... Man hatte sie entführt! Wieso auch immer, sie war Opfer einer Entführung oder eines anderen Intriganten Spiels geworden. Bestimmt ließ der Senator bereits nach ihr suchen, viel Zeit konnte demnach nicht vergangen sein, denn eine angekündigte Zeugin in einem Fall von Amtsmissbrauch bekamen diese Laute niemals aus Mon Calamari heraus, dessen war sich Nashana sicher und trotzdem bekam sie einen Schweißausbruch, kalter Schweiß das Ergebnis einer Panikreaktion, ihre Montrals zitterten. Dann ging ein Vertrauter Ruck durch den Boden... sie befand sich auf einem Schiff! Wie konnte das möglich sein, man hätte sie bei einer Abflugkontrolle doch hier wo auch immer sie war entdecken müssen, keine Schiff verließ den Hafen in Coral City ohne gründliche Kontrolle! Außerdem hätten die Geheimdienstler sie doch niemals ausgelief... nein sie hatten sie sehr wahrscheinlich auch nicht ausgeliefert. Wieso auch immer es war die einzige Möglichkeit die ihr plausibel erschien und definitiv nicht dabei half die aufkeimende Panik und Furcht zu unterdrücken, nein sie heizte diese eher noch an.

Plötzlich berührten sie mehrere Hände, was die Togruta unwillkürlich zusammenfahren ließ. Man zog sie hoch und schleifte sie durch die Gegend. Ohne irgendeinen ihrer Sinne konnte sich Nashana nur durch die Berührungen der groben Hände auf ihrer Haut und das unsanfte zerren in bestimmte Richtungen "orientieren". Ohne die Stütze der Personen die sich um die herum befanden, wäre sie mehrere Male der Länge nach hingeschlagen. Es ging durch gefüllt entlose Flure aus Düsternis bis jemand ihren Kopf herunter drückte und sie auf eine gepolsterte Bank schubste... augenscheinlich die Rückbank eines größeren Speeders. Wie lange und ob sie überhaupt fuhren oder man sie einfach nur so in diesen Speeder geworfen hatte konnte Nashana nicht sagen... wie auch nur mithilfe ihres Tastsinnes... Irgendwann fischte man sie wieder von der Bank und die Stolpertortur ging wieder von vorne los, was wollten die bloß von ihr, einer einfachen Zeugin? Dann plötzlich trat man ihr in die eine Kniekehle und ihr Körper sackte automatisch nach hinten, statt jedoch irgendwo aufzuprallen setzte sie sich auf etwas, das sehr wahrscheinlich ein Stuhl war... sanft waren diese Kerle nicht gerade... wenn es überhaupt Männer waren...

Sie wartete doch nichts passierte. Völlige Dunkelheit, völlige Stille, annähernd keine Bewegungsfreiheit, doch keiner schien etwas daran ändern zu wollen. Mit ihren eigenen Gedanken gefangen im Nichts ihres eigenen Kopfes, die Bilder, die Schande der letzten Tage immer wieder durchlebend, schlimmer als jede Folter. Dann auf einmal war alles wieder da, ihre Pupillen spielten verrückt, das Licht war grell, stechend, schmerzend, die Geräusche waren gefühlt ohrenbetäubend obwohl lediglich Schritte und atmen zu hören waren. Sie fuhr ob dieser Überflutung zusammen und es dauerte eine Weile bis ihr Kopf endlich alles soweit eingestellt hatte, dass sie wirklich wieder etwas wahrnehmen konnte. Der Raum war schmucklos und der Mann ihr gegenüber hatte blonde Haare, stechende blaue Augen und einen Ausdruck auf dem Gesicht, der ihr eiskalte Schauer über den Rücken jagte. Was genau war hier verdammt nochmal los...

Als er anfing zu sprechen, machte es die Situation nicht besser... selbst ein Droide schien mehr über Mitgefühl zu wissen als der kalte Beamte und bis sie wirklich verstanden hatte was er gerade gesagt hatte, war sie unbewusst seiner Aufforderung zu nicken bereits nachgekommen und musste sich bewusst stoppen. Man spielte hier irgendwelche Psychospiele mit ihr! Und was zum Henker sollte das heißen sie war des Hochverrats angeklagt? Sie war eine Zeugin und... und Hochverrat, Mord, Veruntreuung, Verschwörung, Hochverrat, Mord, Veruntreuung, Verschwörung, Hochverrat, Mord, Veruntreuung, Verschwörung... eingeschränkte Bürgerrechte... Nackte Angst war in ihren Augen abzulesen, gepaart mit absolutem Unverständnis. War das hier alles ein schlechter Scherz? Eine Art geplanter Alptraum? Was ... was... Dann riss ihr ein Beamter der neben ihr stand unsanft den Knebel aus dem Mund. Sie hatte die beiden Wachen bisher garnicht bemerkt... sie trugen volle Gefechtskleidung... sie war doch absolut ungefährlich oder nicht? Dann plötzlich schnitt diese unerträgliche Stimme ohne Emotionen wieder durch den Raum, was er sagte war ohne Zweifel an Nashana gerichtet. Sie werden meine Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Alles, was Sie hier sagen, kann in Ihrem Prozess gegen Sie verwendet werden. Sie werden nach Abschluss der Befragung die Möglichkeit erhalten, einen Rechtsbeistand zu konsultieren, es sei denn, es finden sich Belege für Kontakte mit feindlichen Mächten. In diesem Fall unterliegen Sie einem strikten Kommunikationsverbot. Jeden Satz von diesem Lieutenant Commander Duval wiederholte sie in Gedanken, ungewollt als würde der Mann etwas mit ihrem freien Willen anstellen. In welcher Hölle war sie hier gelandet! War das die Strafe dafür, das sie eigenmächtig gehandelt und unschuldigen Bürgern nicht ganz legal neue Identitäten und Arbeit verschafft hatte um ein Blutbad zu verhindern? War das die Belohnung für die Mithilfe bei der Überführung eines korrupten Commanders der New Republic Security Forces?

Dann fing der Blonde an etwas ruhiger zu werden, nur um urplötzlich von Satz zu Satz immer weiter zu eskalieren. Doch immerhin hatte er Nashana indirekt das sprechen erlaubt... hätte er ihr den Mund verboten sie hätte geschwiegen. Mit brüchiger Stimme, kaum Herr über ihre eigenen Stimmbänder versuchte sie ihm eine Antwort zu geben.

"Ich... ich, Mister Duval ich... verstehe nicht was... Ich habe Derek.... ich habe Commander Zal nicht geholfen. Wir haben herausgefunden das er korrupt ist, aber ich wollte es erst nicht glauben und am Ende haben die Leute des Geheimdienstes ihn festgenommen... ich bin... bin doch nur für eine Aussage vor Gericht hier und das Imperium? Ich habe noch nie Kontakt zum Imperialen Raum gehabt... diese Unterstellung ist lächerlich! Ich bin Politikerin von einem Gliedstaat der Neuen Republik, ich würde die demokratische Ordnung niemals verraten! Wie können sie mir so etwas unterstellen, wo ist Senator Daxin? Fragen sie ihn, er kann ihnen alles bestätigen, ich bin hier auf Mon Calamari um ihn zu treffen."

Je mehr sie redete desto besser wurde es, desto mehr fand sie zu sich selbst zurück, langsam verschwand der erste Schock und auch wenn die Angst blieb, sie war eine Frau der Worte gewesen und sie war UNSCHULDIG und würde das diesem Duval auch darlegen und dann würde sich dieses Missverständnis ausräumen.

[Coruscant-System :: Coruscant :: Obere Ebenen :: Verhörzentrum des NRGD :: Raum 101] Nashana, Arkadi, Wachen (NSC)
 
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[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Verhörzentrum des NRGD | Raum 101 | Lieutenant Arkadi Duval, Nashana Delentes, Wachen (NSC)

Isolieren, verwirren, konfrontieren, Arkadi kannte die Abläufe im Verhörhandbuch des NRGD auswendig. Gefangenen sollten nie in Gruppen befragt werden, die Gemeinschaft von Schicksalsgenossen bot Halt und Trost und das war einer erfolgreichen Vernehmung nicht förderlich. Eine Gruppe Gefangener war stark, ein einzelner Gefangener hingegen, nur der Gnade des Vernehmungsbeamten ausgeliefert, war schwach. Wer allein war, wer isoliert war, für den war der Vernehmungsbeamte die einzige Bezugsperson, das einzige Lebewesen, mit dem man reden konnte, die einzige Aussicht auf einen Ausweg. Verwirrung, der zweite Schritt, der jedoch im Grunde schon vor dem eigentlichen Verhör begann, war nicht weniger wichtig. Der Gefangene musste aus seiner gewohnten Umgebung gerissen und sprichwörtlich von heute auf morgen ins kalte Wasser geworfen werden. In einer fremden, bedrohlichen Umgebung, die man nicht einschätzen konnte, war der Vernehmungsbeamte der Fixpunkt, an dem man sich zwangsläufig orientieren musste. Es hatte sich als nützlich erwiesen, die Sinne der Gefangenen durcheinander zu bringen, die Isolation, die grellen Licht, die Abwesenheit von landschaftlichen Reizen oder Ablenkungen, das alles führte dazu, dass die Gefangenen das Zeitgefühl verloren und sich klein und hilflos fühlten, ausgeliefert. In diesem Zustand, den man durch Entzug von Nahrung und Schlaf noch verschlimmern konnte, griffen sie nach jedem Strohhalm, jeder Hoffnung. Schritt drei, die Konfrontation, musste sorgfältig vorbereitet werden. Jedes Lebewesen besaß Schwachpunkte, Charaktereigenschaften, Sorgen, Ängste, Hoffnungen, die man erkennen und manipulieren konnte, um Informationen zu erhalten. Jeder Gefangene war speziell, ein Einzelfall, den man vorsichtig behandeln musste, manche reagierten besser auf Drohungen und Einschüchterungen, bei anderen half eine verständnisvolle Art. Es gab viele Tricks, wie man an die gewünschten Aussagen kommen konnte, und eine bewährte Methode war es, dem Gefangenen gleich zu Beginn mit schweren Anschuldigungen zu konfrontieren. Viele reagierten darauf mit reflexhafter Abwehr und beteuerten ihre Unschuld, gaben Zeugen und Namen an und bestritten dieses und jenes, woraus sich wertvolle Erkenntnisse gewinnen ließen. Unerlässlich war, die Gefangenen in einem ständigen Zustand der Unsicherheit zu halten, sie mussten das Gefühl haben, dem Vernehmungsbeamten regelmäßig etwas anbieten zu müssen, damit er den Druck verringerte. Arkadi hatte diese Lehren gründlich verinnerlicht und kannte sie nicht nur aus der Theorie, sondern auch aus der Praxis und hatte sie am eigenen Leib erfahren. Widerstand gegen Verhöre zu lernen gehörte zur Grundausbildung eines Agenten des NRGD, und der ehemalige Soldat war keine Ausnahme. Was er durchgemacht hatte war das härteste, das man einem Lebewesen in einer Demokratie zumuten durfte, und wie die Ausbilder trocken angemerkt hatten war es nicht einmal ein Hauch von dem, was bei Gefangennahme durch eine feindliche Macht wie das Imperium drohte. Die Methoden des NRGD waren geradezu sanftmütig, handzahm im Vergleich zu denen des imperialen Gegenparts, wobei man dem IGD die größere Subtilität und dem ISB die größere Brutalität zubilligte. Härte, das wusste der blonde Mann, führte nicht automatisch zum Erfolg, Folter beispielsweise war nicht unbedingt zuverlässig und funktionierte nur bei einem bestimmten Typ Gefangenen oder zum Erpressen von Geständnissen wirklich. Wer an verlässliche Informationen gelangen wollte, musste andere, erweiterte Methoden anwenden. Arkadi war kein Freund von primitiver Gewalt, Gefangene grün und blau zu schlagen war nicht das Zeichen eines fähigen Agenten, er bevorzugte subtilere Methoden, die hauptsächlich auf psychologischer Ebene funktionierten. Nur wenn er damit keinen Erfolg hatte, kamen andere Mittel in Frage. Seine Ansicht wurde auch davon bestimmt, dass seine Methoden in der Regel keine körperlichen Spuren hinterließen und somit auch schwer nachweisbar waren, nützlich in einem gesellschaftlichen Klima, das selbst seine feinsinnige Vorgehensweise als „weißer Folter“ dämonisierte. Doch darum musste er sich im Moment keine Sorgen machen, diese Einrichtung des NRGD war streng geheim und die beiden Agenten an der Tür, die martialische Kampfkleidung trugen, auch das Teil der Einschüchterung, gehörten zur Sektion Null und würden im Fall des Falles schweigen wie ein Grab.

Wer hingegen nicht schweigen sollte, war Nashana Delentes, die ehemalige Innenministerin von Barancar, in Arkadis Augen nur noch Gefangene Nr. 435699-22. Die Togruta war ein Fall, den es zu bearbeiten galt, eine Herausforderung, nichts weiter. Ganz gewiss niemand, dem Rechte zustanden oder der Mitgefühl verdient hatte. Die kalten blauen Augen des Agenten starrten sie an und verfolgten jede Regung, als sie nach Abnahme des Sacks über ihrem Kopf sich verwirrt umsah, die ehemalige Politikerin brauchte eine ganze Weile, um sich halbwegs zu orientieren. Als er die Anklagepunkte verlas und sie über Rechte oder besser gesagt ihren Mangel an Rechten belehrte, sah er die Angst in den Augen der Frau, die zu ihm blickte, als verstünde sie die Welt nicht mehr. Ein gutes Zeichen, befand der blonde Mann, aber seine Miene blieb kühl und regungslos, auch als sie mehr aus Reflex als aus Verständnis heraus nickte. Nashana wurde der Knebel abgenommen und Arkadi ließ die Spannung noch eine Weile bestehen, bevor er mit seinen Anschuldigungen begann. Die Togruta versuchte mit schwacher, heiserer Stimme zu antworten, womöglich ein Trick, um Mitleid zu erregen, oder sogar genuin. Bereits ihre ersten Worten veranlassten den Agenten, seine rechte Hand vorschnellen zu lassen und sie am Kinn zu packen wie ein Schraubstock, seine Stimme war kühl und autoritär, die Stimme eines Mannes, der entschied und der keine Gnade kannte.


Lieutenant Commander Duval. Ihr Mangel an Respekt für die Ermittlungsbehörden wurde zur Kenntnis genommen.“


Arkadi starrte sie aus seinen Augen an, dann nahm er die Hand langsam wieder weg und nickte leicht.


„Setzen Sie Ihre Aussage fort.“


Es war keine Bitte, und die ehemalige Ministerin fuhr stockend fort und stritt alle Anklagepunkte kategorisch ab, sie behauptete, Commander Zal nicht geholfen zu haben, wobei sie ihn bezeichnenderweise beim Vornamen nannte. Innerlich lächelte Arkadi, blieb aber ruhig und hörte geduldig und abwartend zu, ein wenig sicherer redete die Togruta weiter und behauptete, dass sie bei den Ermittlungen geholfen hatte und für eine Aussage da war, sie glaubte offenbar, sich noch auf Mon Calamari zu befinden, eine Vorstellung, die der Agent nicht korrigierte. Energisch leugnete sie, jemals mit dem Imperium Kontakt gehabt zu haben, und verwies auf Senator Daxin, der ihre Aussagen angeblich bestätigen konnte. Als sie geendet hatte, schwieg Arkadi eine ganze Weile, dann fixierte er die Politikerin, seine Stimme war kalt wie Eis.


„Ermittlungen wegen des Verdachts auf Hochverrat fallen in den Zuständigkeitsbereich des NRGD. Senator Daxin wird Ihnen nicht helfen können. Auch kein anderes Mitglied des Senats. Sie sind hier ganz allein, Miss Delentes, und das einzige, das Ihnen helfen kann, ist die Wahrheit. Und was Sie mir hier erzählen...“


Der Agent machte eine bedeutungsschwere Pause und schlug dann wie aus dem Nichts heftig auf den Tisch, so dass Nashana zusammenzuckte.


„Glauben Sie wirklich, Sie könnten uns mit so einer Geschichte täuschen? Sie haben nichts gesehen, nichts gehört, nichts getan? Ihre Verteidigung besteht also daraus, dass Sie behaupten, Sie wären zu dumm und unfähig, um einen Verbrecher und imperialen Kollaborateur in Ihrem engsten Umfeld zu erkennen? Wie beruhigend, Sie sind also keine Verräterin, bloß eine erbärmliche Versagerin. Da werden sich die Opfer Ihrer Taten sicher besser fühlen.“


Verächtlich funkelte der ehemalige Soldat die Gefangene an, die Geringschätzung war nicht zu überhören. Arkadi legte ein Datapad auf den Tisch und schob es Nashana zu.


„Ich werde Ihnen nun meine Version der Geschichte erzählen. Sie handelt von einer Politikerin, die mit ihrem kargen Gehalt und ihrer Machtstellung unzufrieden ist. Eines Tages trifft sie einen korrupten Commander der NRSF namens Zal...oder Derek, wie Sie ihn ja so vertrauensvoll nannten. Die beiden beschließen, nicht nur Tisch und Bett zu teilen, und hecken einen Plan aus. Ja, ganz genau, Miss Delentes...wir wissen alles über diese Affäre. Über Ihr Verhältnis mit...Derek. Wie es sich günstigerweise für die beiden Verschwörer ergibt, existiert im Korporationssektor eine Bank, die keine Fragen stellt und bei der man leicht Geld lagern und waschen kann. Ein Service, den auch der IGD zu schätzen weiß, und in der Vergangenheit mehrfach genutzt hat, um Spione zu bezahlen. Die Sache läuft gut, doch dann droht alles aufzufliegen, und so beschließt die Politikerin, sich der Mitwisser zu entledigen und alles auf Commander Zal zu schieben. Und damit das auch klappt, greifen ihr ihre guten Freunde vom IGD unter die Arme, denn schließlich wollen sie zumindest einen ihrer Spione im Spiel lassen.“


Arkadi machte eine lange Pause und deutete auf das Datapad, auf dem die Geldströme und die Daten der Ermittlungen zu lesen waren, dann zog er das Datapad langsam weg und trat bedrohlich einen Schritt näher auf die Gefangene zu.


„Wir haben die Geldströme, die Sie direkt mit einer möglichen Tarnfirma des IGD in Verbindung bringen. Wir haben die Informationen über Ihr Verhältnis mit Commander Zal, und schon bald wird auch er aussagen und ich bin mir sicher, er wird Sie belasten. Und dann wären da noch Ihre Taten für die Schmugglerbande und die Exekutionen, die Sie angeordnet haben. Ein sehr ungünstiges Gesamtbild für Sie, Miss Delentes. Sie kennen die Strafe für Hochverrat, nicht wahr?“


Der Agent nickte leicht, mehr an sich selbst gewandt, dann sprach er weiter.


„Ihr einziger Ausweg ist die Kooperation. Nennen Sie die Namen und Kontaktdaten Ihrer Verbindungsleute zum IGD und alles, was Sie sonst wissen. Es wäre besser für Sie, wenn Sie diese Informationen freiwillig preisgeben. Ich komme auch auf anderem Wege an sie, aber das würde Ihnen nicht...gefallen.“


Eine der Wachen verließ kurz den Raum und kehrte dann mit einem großen Eimer zurück, der mit eiskaltem Wasser gefüllt war. Arkadi nahm diesen entgegen und stellte ihn ohne ein weiteres Wort auf den Tisch. Die Optionen waren klar.


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Coruscant - Jedi-Tempel – Iowyns Zimmer, Eowyn und Ian

Eowyn lächelte. Schön, wenn es Ian besser ging. Er schien gestern wirklich übertrieben zu haben, laut Riuens Verhalten und Aussage, umso besser, wenn die Wirkung nicht zu lange anhielt. Danke... Aber ob es ihm wirklich schmecken würde, würde sich noch zeigen. Sie hatte das Gericht schon länger nicht mehr gekocht, nicht mehr, seitdem sie zu den Jedi zurückgekehrt war. Und auch davor war es nicht perfektioniert gewesen... Doch egal. Sie hatte Ian mit diesem Essen eine Freude machen wollen; es ging nicht darum, dass es ein Genuss ohne Ende war, es war eine schlichte Aufmerksamkeit.

Ian reagierte nicht auf ihre Worte, und im Stillen schmeckte Eowyn ein weiteres Mal ab, korrigierte die Würzung noch ein wenig und entschied dann, dass es besser nicht werden würde. Hoffentlich schmeckte es Ian... Aber ändern konnte sie jetzt ohnehin nicht mehr viel.
Sie nahm den ersten Topf vom Herd und trug ihn zum Tisch, während Ian, der kurz versonnen in der Gegend herumgestarrt hatte, den zweiten nachholte. Eowyn musste leicht lächeln. Sie mochten niemals ein normales Familienleben führen können, aber das hier, das fühlte sich irgendwie... normal an. Fast schon harmonisch, auch wenn sie sich sicher war, dass es nicht so harmonisch bleiben würde.
Sie runzelte die Stirn, als Ian seine Sorgen äußerte. War es doch ein falscher Weg gewesen? War alles nur halb so wild und Ian hatte kein Bedürfnis zu reden? Dann wäre das zwar keine Katastrophe und das Essen sicher nicht umsonst, aber alles würde sich als etwas schwieriger erweisen. Ohnehin hatte Eowyn keinen blassen Schimmer, was sie heute wie bereden wollte. Sie mussten reden, ja, aber wie und über was? Es war alles so verzwickt... Sie hatte den halben Tag darüber nachgedacht und war zu keiner Lösung gekommen. Jetzt errötete Ian, was Eowyn nur noch mehr verwirrte, und bedankte sich, was sie nur mit einem leicht irritierten
Bitte, gern geschehen kommentierte.
Es ist echt, keine Sorge, antwortete Eowyn dann, als sie Ian ein wenig auf den Teller gab. Vielleicht lieber nicht zu viel, bevor es ihm überhaupt nicht schmeckte und er sich nicht traute, die Wahrheit zu sagen...? Das hätte mich auch gewundert, sagte sie leicht lächelnd. Wo auch hätte Ian tirahnnisch essen sollen... Tirahnn war völlig unwichtig, was dergleichen anging. Zum Glück, denn so war ihr Heimatplanet abseits der großen Städte und Raumhäfen relativ idyllisch und nicht überrannt. Sie legte auch sich selbst etwas auf den Teller, bevor sie dann Ian ansah. Guten Appetit, ich hoffe, es schmeckt dir... und wenn nicht... sie zuckte mit den Schultern. Dann sei froh, dass du es nicht an deinem Geburtstag in dich hineinzwängen musst aus lauter Höflichkeit und sag mir einfach die Wahrheit, okay? Sie schmunzelte. Ich werds überleben.

Sie probierte selbst, und war nicht ganz zufrieden. Das nicht tirahnnische Gemüse passte nicht richtig zum Gericht, es schmeckte, wie immer, anders als in ihrer Erinnerung, und außerdem passte die Würzmischung nicht richtig, es war etwas zu... flach. Aber Ian hatte diese Erinnerung nicht... vielleicht war es für ihn trotzdem ganz in Ordnung.
Sie aßen ein wenig, aber irgendwann begannen Eowyn Gedanken zu sehr damit, um den Grund dieses Essens zu kreisen - und es hatte keinen Sinn, es weiter hinauszuschieben.

Was hast du vorhin damit gemeint, dass du nicht weißt, ob du dich sorgen sollst?, fragte sie Ian schließlich. Du hattest mir doch geschrieben, dass wir reden können... ich wollte es uns nur ein wenig leichter machen. Sie nahm eine weitere Gabel und sprach dann weiter. Ich... ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe das Gefühl... dass gestern kein guter Tag war. Sie lächelte kläglich. Ich wollte nicht, dass du anfängst zu trinken, zumindest nicht so. Ich weiß... Sie holte Luft. Ich weiß, dass das sicher zu einem großen Teil an mir lag, und es tut mir sehr Leid, Ian. Sie zwang sich, ihm in die Augen zu sehen. Wirklich. Riuen hat da Dinge gesagt... die mir nicht gefallen. Aber ich weiß nicht, was ich ändern kann oder soll. Ich liebe dich, Ian... aber ich habe Angst... Sie biss sich auf die Zunge. Eigentlich hatte sie überhaupt nicht geplant, in diese Richtung zu gehen. Sie hatte über die Vergangenheit sprechen wollen und vielleicht sogar über ihre grobe Zukunftsplanung, aber nicht über ihre Ängste und Sorgen. Viel zu nah war es dran an dem, was sie nicht sagen durfte.
Ich habe Angst, dass es nicht reicht, sagte sie schließlich doch leise. Was nutzte Liebe, wenn sie nicht in der Lage waren, richtig miteinander zu kommunizieren? Wenn sie einander nicht richtig verstanden?
Sie schüttelte den Kopf.
Und selbst wenn - und selbst, wenn du Recht hast und du tatsächlich einen Brief von der Republik bekommen wirst, wie wird unsere Zukunft aussehen, Ian? Fragend sah sie ihn an. Vielleicht war es aber jetzt etwas viel auf einmal gewesen... Tut mir Leid. Beschämt sah Eowyn auf den Teller und häufte etwas auf ihre Gabel, ohne sie in den Mund zu nehmen. Ich wollte dich nicht so überrumpeln... du... du musst auch gar nichts sagen.

Coruscant - Jedi-Tempel – Iowyns Zimmer, Eowyn und Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel – Iowyns Zimmer, Eowyn und Ian

Eowyns erste Reaktion bestand darin, die Stirn zu runzeln, als Ian seine Sorge zum Ausdruck brachte. Eine Geste, die nur dafür sorgte, dass die rote Farbe, die in sein Gesicht getreten war, dunkler wurde. Am Ende hatte sie überhaupt keine Sorgen über die sie sprechen wollte - sondern hatte sich einfach etwas überlegt, um einen schönen Abend mit ihm zu bringen. Einen Abend mit Gesprächen, die nicht von Schwermut gezeichnet waren. Eben einen dieser Abende, die sie so selten miteinander teilten, weil Pflichtgefühl und Vergangenheit so oft an ihre Türe klopften und allzu bereitwillig hineingelassen wurden. Für den Fall, dass ihnen die Türe nicht geöffnet wurde, hatten sie einen Wg gefunden, sich durch die engste Spalte unter der Tür oder das Schlüsselloch zu zwängen...
Vielleicht also bestand wirklich kein Grund zur Sorge? Ohnehin, eine Schwangerschaft war völlig ausgeschlossen, Ian achtete viel zu penibel auf diese Sache und das Training gestern, sprach doch eindeutig, sehr eindeutig, nein, völlig eindeutig davon, dass diese ... absurde Sorge utopisch war. Noch aber sagte Eowyn kein Wort dazu, sondern sprach über das andere, das Ian erwähnt hatte.
"Ich freue mich sehr darüber, dass du es gekocht hast vor allem, wenn es ein Essen ist, das du mit deiner Mutter geteilt hast. Vielleicht," Ian lächelte unsicher da er nicht wusste, ob es angebracht war, nun wirklich mehr dazu zu sagen und ob Eowyn das nicht zu nahe gehen würde, aber es war das, was er gerade dachte, "vielleicht lerne ich sie so ein bisschen besser kennen." Essen war schließlich etwas, das Wesen verband. Gerüche, Geschmäcker und wenn es nicht gerade Energieriegel oder das Essen aus der Kantine war, konnten Gerichte wirklich eine Geschichte erzählen. Tatsächlich hätte Ian Eowyns Eltern gerne kennen gelernt - unabhängig davon, dass er eine heiden Angst gehabt hätte, dass sie ihn mit Steinen bewerfend, verjagen würden. Eines Tages musste er sie auf dem Friedhof besuchen, dieser Gedanke war ihm schon vor Wochen gekommen, aber er hatte nicht gewagt, Eowyn darum zu bitten, außerdem wäre es damals schlicht nicht möglich gewesen, da er weder den Orden, noch Coruscant hätte verlassen dürfen. Jetzt hatte sich zumindest das mit dem Orden geändert und wenn der Brief erst einmal kam und das Virus ausgemerzt war - dann würden sie fliegen. Oder er musste es alleine tun. Aber er musste, so viel stand fest. Andere mochten es als lächerlich betrachten, wenn Ian den Wunsch hatte, das Grab zu besuchen, um mit ihren Eltern zu sprechen, aber für Ian war das wichtig. Ohnehin war es schon deshalb wichtig, da es Eowyns Eltern waren und sie an beiden hing. Ob Eowyn nicht selbst wünschte, das Grab zu besuchen? Er hatte sie das nie gefragt...
"Guten Appetit," wünschte auch er ihr und nahm sich fest vor, Eowyn diese Frage bald zu stellen. Dann probierte Ian und schon der erste Geschmack war vorzüglich, noch ehe er richtig gekaut und geschluckt hatte. Ian schloss sogar die Augen um den Geschmack noch besser wahrzunehmen. Und nach der ersten Gabel stand fest:
"Ich werde nicht überleben, wenn du das nicht mindestens noch zwanzig andere Male kochst," sagte Ian dann und klang dabei kein bisschen so, als würde er einen Witz machen. "Eowyn, wirklich, das schmeckt wunderbar und... ich bin ein bisschen entsetzt darüber, dass du behauptet hast, du könntest nicht kochen." Er nahm die nächste Gabel, um sich noch einmal zu überzeugen. "Das ist das beste, was ich seit einer Ewigkeit gegessen habe."

Dann kam Eowyn doch auf seine Aussage zurück, in der Ian seine Sorge kund getan hatte. Gestern. Die zweite Portion, die er sich aufgeschöpft hatte, sah mit diesem Wort schon weniger schmackhaft aus. Gestern war kein guter Tag gewesen, weder für ihn, noch für sie. Musste Riuen das mit dem Trinken denn unbedingt erwähnt haben? Ian zwang sich, Eowyns Blick zu erwidern, dabei schämte er sich für seinen kleinen Absturz und konnte nicht begreifen, dass Eowyn diejenige war, die sich dafür entschuldigte.

"Du hast mir kein Glas in die Hand gedrückt und mich gezwungen, zu trinken." Sein Scherz funktionierte nicht, Ian erkannte es selbst und jetzt musste er alles daran setzen, nicht völlig beschämt zu Boden zu sehen und das, obwohl alles in ihm schrie, genau das zu tun. "Es war unvernünftig und in Bezug auf deine Geschichte..." Ian räusperte sich leise, als seine Verlegenheit ein unerträgliches Maß annahm, dass sich auf seine Stimme schlug. "Ich habe nicht darüber nachgedacht, und werde das sicher nicht noch einmal tun."
Aber das andere, was Eowyn gesagt hatte, klang ebenfalls besorgniserregend. Riuen hatte Dinge gesagt, die ihr nicht gefallen hatten?
"Riuen hört sich gerne reden, vielleicht nimmst du nicht alles ernst, was er gesagt hat." Wie kam der Chiss überhaupt dazu, mit Eowyn zu reden? Vor allem: Wann? Und was hatte er zu Eowyn gesagt? Als Eowyn erklärte, dass sie Angst davor hatte, dass ihre Liebe nicht ausreichen würde und nicht wusste, was sie ändern konnte, oder sollte, nahm die Dringlichkeit dieser Frage mehr Gestalt an.
"Ich habe keine Ahnung, was er dir gesagt hat," und jetzt klang Ian ungehalten - denn er begann wütend auf Riuen zu werden - "du musst und sollst überhaupt nichts ändern!" Was fiel Riuen überhaupt ein? Doch Eowyn schwenkte um, sprach über den Brief und fragte dann, wie Ian sich ihre gemeinsame Zukunft vorstellte. Ihr schneller Themenwechsel (war es das denn wirklich?), brachte ihn kurz aus dem Konzept, ebenso die Frage. War es nicht das, was Joseline hatte wissen wollen? Und hatte Eowyn darauf nicht die Antwort gegeben?
"Ich habe mir gedacht, dass ich vielleicht als Heiler etwas ausrichten kann, oder dass ich eine Weiterbildung als Arzt mache." Daran hatte er tatsächlich gedacht. "Dann könntest du endlich wieder auf Missionen gehen und ich hätte eine Aufgabe." Mit leicht nach unten geneigtem Kopf, sah er sie nun an. "Na ja, ich meine, wenn du damit einverstanden bist, immerhin würde das heißen, dass ich Lernen muss. Aber ich dachte mir, dass es vielleicht das Beste wäre, um dich nicht ständig an mich zu fesseln. Und ich weiß, dass ich dann nicht nur eine Aufgabe hätte, sondern etwas, was mir wichtig ist. Ich könnte anderen Heilern und Ärzten vielleicht etwas beibringen und selbst eine Menge von ihnen lernen." Auf jeden Fall... "Auf jeden Fall weiß ich, dass ich da sein möchte, wo du bist." Er lächelte, ehe er sich korrigierte. "Natürlich nicht auf deinen geheimen Missionen dann, aber davor und danach." Auch wenn das bedeutete, dass er für immer hier im Tempel bleiben musste.
Vielleicht war er dann hier und da selbst auf Reisen, wenn er zu einem Spezialeinsatz gerufen wurde und konnte alles so legen, dass er dennoch so viel Zeit mit Eowyn haben konnte, wie möglich. Eben dann, wenn auch sie auf Mission war.

Coruscant - Jedi-Tempel – Iowyns Zimmer, Eowyn und Ian
 
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