Coruscant

[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Kantine] Arkon, Leela, Ty, Ian, Suna, Eriu, Sarid, u.a.

Die Situation hier in der Kantine entwickelte eine faszinierende Eigendynamik, die Arkon weder vorhergesehen, noch beabsichtigt hatte und darin gipfelte, dass der fremde Mann (Ian) die Kantine verließ und eine ziemlich stutzige und ungläubige Gruppe zurück ließ. Dem jungen Alderaaner fiel keine logische Erklärung für solch ein Verhalten ein und so beließ er es mit dem Nachdenken, um nicht in gefährliche Gedankenspiralen abzudriften. Er verabschiedete sich dann freundlich von den anderen Anwesenden -besonders von Sarid, die damals zu den Jedi gehört hatten, die ihn auf Alderaan eingesammelt hatten. Es schien ihm Dekaden her zu sein, doch hatte er das Gefühl, es könnte noch gestern gewesen sein. Er ging mit Lee in Richtung der Ausrüstungskammer und dachte unterwegs kurz über ihre Frage nach, ehe er zu einer Antwort ansetzte: „Nun, da hast du auch Recht, allerdings hast du ja auch bei mir gesehen, dass bestimmte Dinge, diese Selbstkontrolle außer Kraft setzen können.“ Arkon schwieg kurz, bevor er weiter sprach, wenn er Schwächen bei sich entdeckt hatte, versuchte er so offen wie möglich darüber zu sprechen. „Allerdings habe ich bei ihm kein Lichtschwert entdecken können. Da weiß ich nicht ob er überhaupt ein ausgebildeter Jedi ist. Immerhin ist das Lichtschwert ein Teil eines Jedis, welches er niemals ablegen wird.“ Arkon lächelte gequält. Wieder hatte er es -unabsichtlich! - geschafft in die Beantwortung einer einfachen Frage Philosophie und Denkweise der Jedi zu vermitteln. Während Leela in der Ausrüstungskammer ihre Robe und andere nützliche Dinge für ihr zukünftiges Dasein als Jedi erhielt schwieg Arkon, konnte sich aber am Ende einen kleinen Kommentar nicht verkneifen: „Nette Farbwahl, das Regenwolkengrau steht dir sehr gut.“ Er lächelte, um zu zeigen, dass er sie nur ärgerte und führte sie dann weiter in Richtung der Trainingsräume. Unterwegs stellte ihm seine Padawan eine weitere, diesmal schwierigere Frage und Arkon ärgerte sich ein wenig, so früh schon mit diesem Thema begonnen zu haben. Jetzt musste er versuchen einiges an Vorkenntnissen aufzufrischen.

„Nun, es ist sowohl eine Metapher, als auch eine konkrete Warnung. Im Grunde genommen handelt es sich um einer Warnung vor der dunklen Seite der Macht. Es gibt viele verschiedene Sichten über die Macht und ihr Wesen. Jedi und Sith sind dabei gegensätzliche Teile der gleichen Glaubensströmung. Beide unterteilen dabei die Macht in eine dunkle Seite und eine helle Seite. Die dunkle Seite schöpft hierbei ihre Kraft hauptsächlich aus den Emotionen wie Zorn und Hass. Sie versucht durch einfache direkte und häufig gewaltvolle Wege ihre Ziele durchzusetzen. Bei den Jedi ist es umgekehrt. Jedi versuchen durch Ausgeglichenheit, Frieden und häufig gewaltfreien Methoden für Gerechtigkeit zu sorgen. Sith handeln nur zum eigenen Vorteil. Es gibt auch andere Ansichten und Philosophien über die Macht, allerdings sind diese gefährlich für mit der Macht unvertrauten Wesen, denn zu oft führen diese Wege auch auf die dunkle Seite.

Das gefährliche an der dunklen Seite sind ihre Verlockungen. Sie bietet einem einen einfachen Weg, einen schnellen Weg als Lösung zum Ziel. Die Nutzung der Macht gibt hier einen oft das Gefühl der Überlegenheit über andere Wesen und verleitet einen auch häufig dazu, diese anderen Wesen dann zu bevormunden und beherrschen zu wollen. Oft beginnt das aus einem Gefühl des Mitgefühls heraus, dass man jemandem helfen will, wie ein Elternteil seinem Kind helfen will, doch wandelt sich das rasch.“

Er schwieg kurz um das Gesagte sacken zu lassen und Leela Zeit für Fragen zu geben, dann fuhr er fort: „In der Nutzung der Macht lässt sich so etwas leicht festmachen: Jedi, wenn sie sich der Macht öffnen, lassen sich von der Macht leiten, von ihr durchdringen und durchfließen. Sith hingegen versuchen die Macht zu beherrschen. Sie zwingen die Macht aus der Umgebung in ihren Körper, ‚verstärken‘ die Macht mit Zorn und Hass und nutzen somit auch Kräfte, die Jedi nie nutzen würden. Diese Kräfte und diese Art der Nutzung der Macht bietet einem kurzfristig Vorteile, hinterlassen aber bleibende Schäden an Körper und Charakter. Es verändert einen und es ist schwer sich davon wieder zu lösen. Es ähnelt in gewisser dem Konsum sehr süchtig machender Drogen.“

Arkon lächelte zuversichtlich und fügte noch einen kurzen Satz hinzu, um ihr Mut zu machen: „Bleib dir selbst treu und handle nicht überstürzt und denke daran, dass du in der Machtnutzung ausgebildet wirst und bevor man dich allein auf die Welt loslässt geprüft wirst und selbst danach bist du bei den Jedi nicht allein und man wird dir immer beistehen, wenn du dich unsicher fühlst."
Eine kurze Erinnerung durchzuckte Arkon und er setzte zu einer anderen Frage an: "Du bist Ärztin geworden, nun willst du eine Jedi werden. Was hat dich zu beiden Entscheidungen geführt?"

[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Gänge Richtung Trainingsräume] Arkon, Leela und ganz viele andere (oder auch nicht)
 
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Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner Meditations- und Trainingsraum – Eowyn und Wes

Wes erwartete ein Donnerwetter, und es blieb auch nicht aus. Ein bisschen war es auch verdient, denn er hatte die Information, dass Eowyn gar nicht befördert werden wollte, in der Diskussion unterschlagen. Andererseits, hätte es tatsächlich eine Diskussion über eine solche Ernennung gegeben, die den Namen verdient hätte, hätten die Dinge anders ausgesehen. Nein, der Rat war einstimmig und augenblicklich der Meinung gewesen, dass die Beförderung ein kluger Schachzug und außerdem ohnehin überfällig und völlig verdient wäre.

Aber das Donnerwetter kam nichtsdestotrotz. Irgendwie bekam Wes den Eindruck, dass Ian abfärbte, auch wenn Eowyn sich anders zu äußern pflegte. Dabei fühlte sich Wes auch etwas entrüstet darüber, dass der ehemalige Sith Informationen aus einer geheimen Ratssitzung nach außen trug, selbst ihr gegenüber. Hatte er dadurch Glück gehabt? Das bezweifelte der Taanaber, denn es wirkte wie ein ›du, der Rat hat ein gemeines Attentat auf dich vor‹. Genau so benahm die blonde Jedi sich jedenfalls. Am meisten schien sie zu ärgern, dass sie anstelle der Strafe, um die sie gestern geradezu gebettelt hatte, nun befördert wurde. Sicherlich wäre es mit einer spürbaren Sanktion für Eowyn einfacher gewesen, moralisch über das Versagen Arkadi Duval gegenüber hinweg zu kommen, so weit konnte Wes ihr sehr wohl nachfühlen. Danach verließ sie jedoch leider sehr schnell den Planeten der Fakten und verirrte sich irgendwo im Nebel der Unterstellungen und der Wut auf sich selbst.


›Jeder im ganzen Rat weiß, wie wenig ich dort hineingehöre.

Mit diesen Worten begann wohl der schlimmste, der unfairste Teil. Wes hätte absolut verstanden, wenn Eowyn nur ihm Vorwürfe machte. Ja, er hätte als Anwalt für ihre Sicht der Dinge auftreten können und hatte das nicht getan. Wieso? Wes glaubte, dass die Macht es ihm eingegeben hatte, sie hatte ihn zögern lassen, noch mehr über das Gespräch vom Vorabend zu berichten. Letztendlich war aber auch die Logik hinter der Idee einfach zu stringent. Sicherlich hätte man die Betroffene hinzuziehen können, doch üblich war ein solches Vorgehen vor Beförderungen nicht. Vor allem hatte es nach allgemeiner Übereinstimmung nichts zu bereden gegeben. Die gesamte Entscheidung über die Beförderung hatte höchstens eine Minute gedauert und auch nur deshalb so lange, weil von verschiedener Seite bekundet worden war, wie gerne man die Noch-Meisterin im Rat sehen würde. Der Rat vertraute Eowyn, trotz ihres Ausrutschers. Warum vertraute sie dem Rat im Gegenzug so wenig? Das war es, was Wes ärgerte. Es passierte kaum mehr, seit der Taanaber die verschiedenen Ränge durchlaufen und durch eine immer innigere Verbindung durch die Macht sowie ein dadurch immer größeres Vertrauen in ihr Wirken und dass sich alles dadurch zum Guten wenden würde entwickelt hatte. Auf ihn durfte sie gerne sauer sein. Aber dass sie dem Rat das Schlimmste unterstellte, dass man ihr aus zweifelhaften Motiven Schaden zufügte, dass sie sogar das Wort Verrat in den Mund, machte Wes wütend.

Er erinnerte sich lebhaft an den Satz, der im Ratssaal mehrfach gefallen war: ›Niemand wird zurückgelassen.‹ Der Rat opferte niemanden und noch nie war jemand eine bloße Spielfigur für ihn gewesen. Ganz sicher verriet er niemanden. Eowyn ging zu weit, und zwar gewaltig!

Die Fragen nach ihrer Eignung waren dagegen kaum der Rede wert, gaben aber tiefe Einblicke in den seelischen Zustand der Jedi-Meisterin. Eowyn hatte große Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl, bzw. dem weitgehenden Fehlen von selbigen, welches sie auf völlig verdrehte Weise auf den Rat projizierte. Was musste in jemandem innerlich vorgehen, der sich so verrannt hatte und gar nicht mehr heraus fand? Eigentlich bräuchte die Blonde professionelle Hilfe, die Wes nun mal nicht leisten konnte. Wer hatte wohl das falsche Bild von Eowyn? Der Rat, der sie Wert schätzte, ihr vertraute, ihre Meinung respektierte (außer vielleicht in diesem einen Fall hier), oder die Betroffene, welche die Ratsberufung offenbar als Hohn, als Angriff auf ihre Integrität, als Demütigung empfand? Über die bloße Unterstellung ärgerte sich Wes aufs Neue.

Als ob das nicht schon reichte, folgte die Häme. Aus Pflichtgefühl würde Eowyn folgen, aber nicht ohne Bedingungen zu stellen. Zunächst waren diese sogar logisch, und das Testament nahm Wes mit einem kurzen Anflug von Angst entgegen. Die Mission war lebensgefährlich. Ian, Eowyn, alle an dieser Mission Beteiligten konnten ganz leicht ums Leben kommen. Sie hatten sich so lange gekannt und geschätzt und würden womöglich mit einem gegenseitigen Groll auseinandergehen? Das war so falsch.


Keinesfalls würde Ian ohne Eowyn zu den Jedi zurückkehren, davon war Wes überzeugt und es war müßig, sich darüber zu unterhalten. Auf die letzte Bedingung einer Degradierung nach der Mission würde sich seiner Einschätzung nach niemand im Rat einlassen. Genau genommen hatte die Jedi aber nur gefordert, ihr nach der Sache den Rang zu geben, der ihr zustünde. Das, dachte der Taanaber spitzfindig, hieß eben nicht, dass man Eowyn wieder den Meisterrang geben würde. Darüber würde der Rat als Ganzes entscheiden und sie hätte nur eine Stimme. So oder so, Wes war sauer.

»Du hast Gelegenheit gehabt, deine Meinung zu sagen, schön! Jetzt hörst du mir zu!«

Entgegnete der Jedirat scharf und fixierte sein Gegenüber mit seinem Blick.

»Auf mich darfst du gerne sauer sein, das ist dein gutes Recht. Ich hätte stärker auf eine Diskussion deiner Verfehlungen dringen können, die für niemanden ein großes Thema waren und ich hätte betonen können, dass du dich nicht bereit für den Rat hältst. Ich habe beides nicht getan und ich weiß nicht warum. Ich denke, die Macht hat mich gelenkt, aber ich kann mich täuschen, ich kann mir das alles nur eingebildet haben. Gib mir die Schuld, so viel du möchtest. Aber lass den Rat aus dem Spiel!

Du hast ein ernstes Problem mit deinem Selbstwertgefühl, Eowyn, und es tut mir leid, wenn du dich so siehst. Du verdienst nicht, dich in einem solchen Loch zu befinden. Aber unterstelle den Ratsmitgliedern keine solchen Dinge! Woher glaubst du zu wissen, dass Ahna, Anakin, Chesara, Eleonore, Joseline, Rornan, Sarid, Satrek und ich so über dich denken? Das sind die Namen der Räte, die heute anwesend waren, um über Ians Mission zu beraten. Würdest du mir den Gefallen zu tun, die Räte zu benennen, von denen du denkst, dass sie dich als bloße Spielfigur sehen, die in Kauf nehmen, dich zu demütigen oder rein aus Opportunismus handeln? Nenn mir bitte die Namen derer, von denen du denkst, dass du ihnen nicht als Person wichtig bist, die jemanden grundlos in den Rat befördern oder gar einen Mitjedi verraten würden? Ist dir klar, was du da sagst?«


Wes machte eine rhetorische Pause, denn dieser Punkt war ihm besonders wichtig. Er wollte, dass Eowyn realisierte, was sie den Jedi im Rat da unterstellte.

»In einem Punkt hast du aber völlig recht, nämlich dass du dich momentan ganz und gar nicht wie eine Rätin benimmst! Aber genausowenig wie die Eowyn, die ich vor vielen Jahren kennengelernt habe. Ich beginne mich zu fragen, ob du mental in deiner momentanen Verfassung wirklich in der Lage wärst, diese Mission zu erfüllen. Vielleicht wäre es besser, wenn Ahna, die eigentlich im Backupteam sein wollte, an deiner Stelle die Gefangene mimt. Ich weiß, wie sie ist, aber ich bin mir sicher, sie würde es für dich tun. Vielleicht hätte Ian dann größere Chancen. Oder hast du vergessen, warum wir überhaupt auf deine Beförderung zu sprechen kam? Es war Ian, der die Befürchtung geäußert hatte, eine Jedi-Meisterin, selbst mit dem alten Ehrentitel ›Groß-‹, wäre zuwenig, um ihn für seine Abwesenheit vom Orden zu ›rehabilitieren‹, oder wie man es nennen sollte, ihm das notwendige Ansehen zurückzugeben, um seine Mission zu erfüllen. Eine Rat ist für die Sith ein wertvolleres Ziel als ein Schatten und, wichtiger noch, sollte es eng werden kann, Ian immer noch die Schatten-Karte ausspielen! Es dient gerade auch seiner Sicherheit, ihm einen möglichst wertvollen ›Fang‹ für die Sith mitzugeben! Ich möchte dich auch daran erinnern, dass noch nichts passiert ist, dass du noch erst befördert werden musst und dass es keine Zwangsbeförderungen gibt. Lehne die Beförderung ab, wenn du meinst, aber werde dir vorher klar, aus welchen Motiven du es tust und wen und was du dafür alles aufs Spiel setzt!«

Eine weitere Atempause folgte, bevor der Taanaber ruhiger, unter Aufbietung aller Jedigkeit, zum Abschluss kam:

»Du musst nicht auf der Stelle eine Entscheidung fällen. Vielleicht wäre es sogar besser, wenn du erst einmal in Ruhe darüber meditierst oder was auch immer du tun möchtest. Wenn du dir über dich im Klaren geworden bist, du weißt wo du mich findest, oder Ahna, oder jedenweden Jedirat, den du noch vertraust.«

Mit diesen Worten wandte Wes sich zum Gehen.

Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner Meditations- und Trainingsraum – Eowyn und Wes
 
Coruscant – Jedi Tempel – Kantine – Eriu, Suna, Sarid Horn, Ian, Arkon, Leela, Ty

Suna war an den Tisch getreten, einen Stuhl brauchte sie zum Glück nicht, dafür aber ein wenig mehr Platz, als Vierbeiner. Der Tisch war auch ein wenig zu niedrig für ihre Verhältnisse, aber das gehörte wohl zu den kleinen Einschränkungen, wenn sie zusammen mit Menschen zusammen lebte. Neugierig betrachtete sie die Runde, auch wenn ihr Blick eindeutig bei Ty länger haften blieb. Wie Klein und entzückend er doch war. An Bord der Raumschiffe auf denen sie hier her gereist war, hatte es keine Kinder gegeben. Menschenkinder waren in Wirklichkeit noch winziger und niedlicher als Suna vermutet hätte. Umso erstaunlicher war der Mut des Winzlings, der keinerlei Angst ihr gegenüber zeigte. Obwohl sie für ihn wohl riesig und vielleicht ein wenig Unheimlich wirken musste. Isst du auch Menschenfleisch? Sprach der Kleine sie sogar Mutig an. Was Suna doch ein wenig zum glucksen brachte.

"Nein, das würrrde ich niemals tun. Ich sein zwarrr ein Fleischfrrresserrr, aberrr du ja bestimmt manchmal auch. Du würrrdest doch auch niemanden deines Volkes ...verrrnaschen oderrr?" und lächelte Ty freundlich mit ihrem beeindruckenden Raubtiergebiss an. Der junge war wirklich niedlich und erinnerte sie ein wenig an die Kinder ihres eigenen Volkes. Trotz aller Unterschiede im Aussehen und in der Kultur, aller Nachwuchs schien etwas gemeinsam zu haben. Sie hatten noch die beneidenswerte Eigenschaft mit kindlicher Unschuld die Galaxis, mit ihren großen neugierigen Augen zu entdecken und unvoreingenommen auf sie zu reagieren.

Suna wurde ein wenig abgelenkt als
Ian in den Mittelpunkt gerückt wurde, anscheinend feierte er heute seinen Lebenstag. Selbst bei Sunas Volk war dies ein besonderer Tag, der gefeiert gehörte. Neugierig musterte Suna Ian daraufhin genauer. Er roch ganz ähnlich, wie frisch gepflügter Waldmeister, den man zwischen den Pfoten zerrieb. Ty fing sogar an etwas zu Singen, anscheinend ein Menschlicher Brauch zu diesem Festtag. Doch der jungendliche Mann reagierte irgendwie anders als Suna es vermutet hatte. Anstatt sich zu freuen, fühlte er wohl etwas anderes? den er zog sich geradezu fluchtartig aus der Kantine zurück, als wäre ihm das einfach zu viel. Ob dem Jungen etwas fehlte? Warum rannte er denn weg? Suna blickte ein wenig beunruhigt zu seinen Begleitern. Vielleicht erkannte er an ihren Reaktionen, ob das so ungewöhnlich war bei Menschen, wie es sich für Suna anfühlte. Oder ob das zu ihrem Brauch dazu gehörte und von Ian erwartet wurde. Menschen konnten schon sehr merkwürdig sein und hatten Teilweise sehr obskure Ansichten, die sie vertraten.

Suna wand sich wieder
Ty zu. Im Vergleich zu den anderen war er eindeutig noch zierlicher und Kleiner anzusehen. "Wie lange dauerrrt es den noch bis du als Errrwachsen gilst?" fragte sie neugierig nach, den sie konnte es einfach nicht einschätzen. Für Sunas sah zum Beispiel Ian genauso alt aus, wie Sarid, Eriu oder Arkon. An Hautfarbe konnte man ihr Alter auf jeden Fall nicht erkennen, den es sollte ziemlich viele verschiedenfarbige Menschen geben, hatte sie auf ihrer Reise gelesen. Auch aus ihrer Felllänge konnte man keine Rückschlüsse ziehen, außer das ihnen das wenige bisschen Pelz das ihnen auf den Kopf wuchs, überaus wichtig war. Suna beugte sich ein wenig vor und schnupperte nun auch neugierig an Ty. Ihn zu berühren wagte sie nicht, er war doch noch so winzig und zerbrechlich, das sie ein wenig Angst hatte, ihm weh tun zu können. Wie viele dieser Süßigkeiten trug der Junge den bei sich? So intensiv wie er danach roch. Doch neben dem Süßigkeiten, die er wohl sehr lieben musste, war sein Geruch noch am ehesten mit dem einer Sonnenblume, in voller Blühte zu vergleichen.

"War nett euch getrrroffen zu haben, es findet sich bestimmt eine andere Gelegenheit sich beschnupperrrn." verabschiedete sie sich freundlich von Arkon und Leela. Trotzdem ging ihr ein Satz der beiden nicht aus dem Schädel. Padawanzöpfchen sind integraler Teil der traditionellen Jedi-Ausbildung, hatte dieser Arkon erzählt, kurz bevor sie am Tisch angekommen waren. Anscheinend war er ein Meister oder Ritter und die zierliche Leela seine Padawan Schülerin. Anscheinend musste man so etwas als Padawan haben? Dabei hatte sie doch keinen solchen Haarwuchs, wie die meisten anderen Völker, ihn zu haben schienen. Ob das ein Problem für ihre Ausbildung darstellte? "Was sein Padawanzöpfchen und muss man haben das?" Fragte Suna ein wenig zögerlich nach und sah Sarid und Eriu dabei, von der Seite her an.

Coruscant – Jedi Tempel – Kantine – Eriu, Suna, Sarid Horn, Ty
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Gänge Richtung Trainingsräume - Arkon, Leela

Arkons Antwort hatte Leela die Ereignisse vom frühen Morgen wieder ins Gedächtnis gerufen als der Alderaaner in seinem Cockpit zusammengebrochen war und an das Gespräch, das sie danach im Garten des Tempels geführt hatten. Ians Verhalten warf zwar Fragen auf, betraf sie allerdings im Moment nicht und war damit von geringerem Interesse. Leela schob das Problem aus ihrem Fokus, um sich wieder dem Mann zuzuwenden, der neben ihr lief und nickte: "Ja." gab die Padawan ihm schlicht recht - alles, was sonst noch zu diesem Thema zu sagen gewesen wäre, hatten sie bereits besprochen. Mehr Worte darum zu verlieren, würde Arkon auch nicht helfen. Als ihr Meister nach einer kurzen Pause fortfuhr und von der besonderen Beziehung eines Jedi zu seinem Lichtschwert sprach, fühlte sich die junge Frau auf merkwürdige Weise beruhigt. Unwillkürlich hatte sich ihre Linke über den Blaster in dem Holster an ihrer Hüfte gelegt - ein Gegenstand, der in den letzten Jahren nie außerhalb ihrer Reichweite gelegen hatte - und Anlaß für ihren Streit am Vormittag.

In der Ausrüstungskammer fand Leela Tunika und Robe, die eine Nuance heller als die ihres Meisters waren und weit genug um ihre schmale Gestalt fielen, um ihre beiden Waffen effektiv vor den meisten Augen zu verbergen und weiteren Diskussionen der Art wie sie sie mit Arkon gehabt hatte, aus dem Weg zu gehen. Auf dem Weg nach draußen kommentierte er zu ihrer Erleichterung nur ihre Farbwahl. "Die pinken Glitzerroben waren leider schon vergriffen. Aber so paßt es auch besser zu dem Nasser-Beton-Grau Ihrer Robe, Meister Revan." meinte die ehemalige Ärztin etwas steif, allerdings kräuselte ein winziges, amüsiertes Lächeln dabei ihre Mundwinkel. Die Kleidung war wesentlich praktischer als es den Anschein hatte. Allerdings kehrte auf dem Weg zum Trainingsraum auch der Gedanke an ihren Streit wieder in ihre Gedanken zurück. Die Frage, die sie Arkon dazu gestellt hatte, beantwortete dieser gewohnt ausführlich.

Sie hatte die Geschichten über Sith immer für maßlose Übertreibungen gehalten. Aber wenn diese Gerüchte mehr Wahrheit enthielten, als sie ihnen bisher zugestanden hatte, bekamen sie eine neue, erschreckende Dimension. Arkons Padawan wurde ein wenig blass um die Nase. "Wenn ich das richtig verstanden habe, hat also die Machtnutzung Auswirkungen auf den Körper? Abhängig davon, was ich in dem Moment empfinde?" Ein befremdlicher und sehr beunruhigender Gedanke.
Sie dachte noch einen Augenblick länger über die Worte ihres Meisters nach und suchte schliesslich seinen Blick: "Ich bin mir nicht sicher, ob ich im Moment schon alles begreife, was sie mir sagen wollen. Aber Ihren Rat, den Sie mir während des Trainings gegeben haben, halte ich auf jeden Fall für sehr vernünftig. Ich werde darauf achten, mich besser unter Kontrolle zu haben." Bisher hatte sie sich nicht für einen sehr emotionalen Menschen gehalten - im Gegenteil. Diesen Teil ihres Selbst hatte sie sehr sorgfältig eingemauert - selten brachte etwas ihre zumeist unerschütterliche Gelassenheit ins Wanken. Warum sie sich ausgerechnet in einer so harmlosen Situation von Arkon hatte provozieren lassen, war ihr völlig unverständlich. An was hatte der Jedi da gerührt, dass sie so gereizt reagiert und sich in die Enge getrieben gefühlt hatte? Lee zog die Unterlippe zwischen die Zähne und kaute eine Weile grübelnd darauf herum, bevor sie Arkons Fragen beantwortete.

"Warum ich hier bin, wissen Sie bereits: Um diesen Teil meiner selbst verstehen und kontrollieren zu lernen. Und wenn es so leicht und so gefährlich ist, diese Fähigkeit zu missbrauchen, ist das wohl auch unumgänglich." Dieser Teil von Arkons Frage war einfacher zu beantworten, als der nächste: "Medizin war das, was mich zu der Zeit am meisten interessiert hat. Und die praktische Arbeit wird nie zur Routine, bleibt immer eine Herausforderung." Es war für Leela ungewohnt, über sich selbst zu sprechen. Für gewöhnlich war ihre Umgebung eher an ihrer fachlichen Einschätzung gelegen, als an dem, was sie dachte und persönlichen Details, die ohnehin niemanden etwas angingen. Nachdenklich betrachtete sie ihren Meister: Arkon war bei ihrem Gespräch im Garten wesentlich offener gewesen, als sie es gerade war. Sie schuldete ihm mehr, als diese inhaltslosen Floskeln. "Nach dem Tod meiner Eltern, habe ich Ablenkung in meiner Arbeit gesucht." Den Blick auf ihre Hände gesenkt, fuhr Lee leise fort: "Als mir die Arbeit bei der Polizei von Lola Curich nicht mehr ausgereicht hat, habe ich die Stelle im Kaveri Medical angenommen. Vielleicht habe ich deshalb heute morgen etwas überreagiert: Nichtstun bekommt mir offenbar nicht gut." Das war eine fürchterliche Untertreibung. Doppelschichten und Bereitschaftsdienste waren für sie seit Monaten die Normalität - wann sie das letzte Mal einen freien Tag gehabt hatte, wußte sie schon nicht mehr. Es war besser so. Besser als die immer wiederkehrenden ungeklärten Fragen um das verheerende Feuer, in dem ihre Eltern und beinahe auch sie selbst umgekommen waren.


Coruscant - Jedi-Tempel - Gänge Richtung Trainingsräume - Arkon, Leela
 
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Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner Meditations- und Trainingsraum – Eowyn und Wes

Es war eigentlich klar gewesen, dass Wes ihren Vortrag nicht einfach so würde hinnehmen können. Das wäre wohl... zu einfach gewesen. Es tat weh, dass sie sich ausgerechnet mit ihm so anlegen musste, aber offensichtlich hatte es das Leben, oder die Macht, nicht anders gewollt.
Dass er allerdings ebenfalls wirklich sauer werden würde, das hatte Eowyn nicht erwartet. Nicht von Wes, der es immer irgendwie schaffte, zehn Dinge gleichzeitig zu jonglieren und dabei noch zu lächeln. Weswegen
er, im Gegensatz zu ihr, auch ein hervorragender Rat war.

Es tat ein kleines bisschen gut, dass er immerhin zugab, ander gehandelt haben zu können, was Eowyn aber nicht gefiel, war, dass er die komplette "Schuld" auf sich selbst nahm. Ja, sie war enttäuscht von ihm, unglaublich sogar, vor allem, weil sie sich so lange kannten und schätzten, aber er war nicht
alleine verantwortlich für das, was da vorher beschlossen worden war.
Sie hob beide Augenbrauen. Ein Problem mit ihrem Selbstwertgefühl? Nun ja, ganz
falsch lag er vielleicht nicht, aber das hatte nichts mit dieser Situation zu tun. Da waren Fakten, die auf dem Tisch lagen, und die ignorierten sowohl er als auch der Rat gekonnt. Hatte sich irgendjemand eigentlich die letzten Missionsberichte durchgelesen? Nar Shaddaa, und Va'art? Zwar hatte sie gerade bei letzterem nicht hundertprozentig deutlich gemacht, was genau geschehen war, weil vieles den Rat auch einfach nichts anging, aber ein aufmerksamer Leser hätte genug erkannt. Und ihre fehlenden Padawane? Ihr Versagen bei Ian? Duval? Nein, das bildete sie sich nicht ein, wenn es je einen Moment gab, der für eine Beförderung richtig falsch war, dann war es dieser. Und Wes hatte kein Recht dazu, ihr, die er sie überhaupt nicht mehr richtig kannte, so etwas zu sagen. Abgesehen davon, dass dies, wenn er Recht hätte, erneut gegen eine Beförderung sprechen würde.
Ganz fair spielte Wes aber nicht, als er Namen ins Spiel brachte. Kaum einem der Räte, die er aufzählte, traute Eowyn auch nur im Ansatz zu, sie so zu hintergehen. Aber war es nicht genau das, was so wehtat, sie so enttäuschte? Dass Leute, denen sie so tief vertraute, ihr so in den Rücken fielen? Die Arme, die sie vor sich verschränkt hatte, waren mittlerweile eher eine Barriere, ein Schutz geworden, gegen das, was Wes da auffuhr. Namen? Wie sollte sie Namen nennen, wenn sie es von niemandem so erwartet hatte? Sie wusste nicht, wie genau die Unterhaltung gewesen war. Aber Fakt war doch: was am Ende herauskam war nicht richtig.
Ihr
war klar, was sie da sagte... Es war ihr sehr klar, auch wenn es ihr lieber wäre, sie müsste solche Gedanken nicht hegen. Andererseits kam ihr nun eine Möglichkeit in den Sinn, an die sie vorher nicht im Traum gedacht hätte, weil sie noch viel absurder war - vielleicht war der Rat einfach blind geworden. So blind, dass er es selbst nicht sah... Dennoch, mit keinem Wort hatte Wes bisher erwähnt, wieso sie eine gute Rätin wäre. Diese Frage hatte er schlicht übersprungen, was ihre erste Theorie völlig unterstützte.

Eowyn ließ sich keine Reaktion anmerken, als Wes Ahna als Ersatz ins Spiel brachte. Merkte er denn nicht, dass er sich selbst widersprach? Sie sollte nicht geeignet sein für diese Mission - aber dennoch eine gute Rätin? Das ergab einfach keinen Sinn. Absolut keinen. Aber wenn er der Meinung war, er, und der restliche Rat, wie sollte sie sich dagegen wehren? Das einzige Problem bei dieser Sache war, dass Ahna eine wahre, eine echte Rätin war - und auch, wenn Eowyn ihr eine Menge zutraute, sie war wirklich zu kostbar, um sie in einer Mission wie dieser eventuell zu opfern. Hinzu kam, dass sie auch eine ganze Menge wusste... Mehr, als viele andere Räte. Nein, Ahna wäre keine gute Alternative. Wenn Wes sie wirklich streichen wollte, dann musste es jemand anderes sein.
Es war wirklich nicht fair, wie er jetzt Ian ins Spiel brachte, andererseits betonte Wes dadurch nur noch einmal deutlich, weshalb sie befördert werden sollte. Vermutlich ohne, dass er es wirklich bewusst wahrnahm... Es war einzig diese Mission, die den Gedanken im Rat wachgerufen hatte. Einzig und allein. Und genau deshalb, sie hatte es schon gesagt, würde sie sich auch beugen. Weil so viel auf dem Spiel stand, dass sie selbst ohnehin kaum zählte.

Vielleicht hatte er aber Recht in dem Punkt, dass sie keine sofortige Entscheidung treffen musste. Andererseits,
hatte sie denn eine Wahl? Ein bisschen fühlte sich Eowyn wie ein in die Ecke gedrängtes Bantha. Natürlich, von einer Zwangsbeförderung hatte sie noch nie etwas gehört, aber war das hier nicht quasi eine? Wenn sie ablehnte, setzte sie damit nicht aufs Spiel, dass Ians Geschichte zu lapidar wirkte, so lange der Rat nicht wollte, dass ihre Schattenidentität aufgedeckt wurde? Und setzte sie dadurch nicht nur Ians Leben, sondern das von vielen Millionen aufs Spiel? Als ob sie eine Wahl hätte... nicht, wenn sie auf diese Mission gehen würde.
Der kleine Seitenhieb am Ende versetzte Eowyn einen erneuten Stich. Ja, vielleicht war es nicht fair gewesen, Wes all diese Dinge vor die Nase zu werfen, schließlich musste er dadurch alle Schuld auf sich nehmen. Aber hatte er nur ein Mal an ihre Situation gedacht? Wie all das für sie wirken musste?

Sie hatte sich minimal beruhigen können, während Wes redete, und für ihn schien das Gespräch beendet. Natürlich. Er hatte sicher noch zig hundert andere Dinge, um die er sich kümmern musste, von seiner Padawan einmal abgesehen. Nein, sie wollte wirklich nicht in seiner Haut stecken, aber genau so verlief es immer. Tiefe, verständnisvolle, produktive Gespräche... keiner schien mehr Zeit dafür zu haben. Eowyn machte ihm keinen Vorwurf, ganz im Gegenteil. Wenn jemand beschäftigt war, dann wohl Wes... Aber es erging ihr wie Ian. Mit wem sollte sie ihre Gedanken austauschen? Das war die Krux an diesen absolut geheimen Dingen und Missionen. Und vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn sie gestern einfach
länger und mehr geredet hätten... und nicht nur gestern. Wenn sie irgendwie versucht hätten, ihre alte Freundschaft wirklich auf dem laufenden zu halten, denn das war sie nicht mehr. Aber vorbei war vorbei.

Ich brauche nicht nachzudenken. Oder zu meditieren. Eowyn schüttelte den Kopf, zwang sich zu einer ruhigen Stimme. Wie ich bereits sagte, ich weiß, wo meine Pflichten liegen. Und ich weiß, was auf dem Spiel steht. Ich habe keine große Wahl. Dieses Mal unterdrückte sie das Lachen, das aus ihr herausdrängte. Was spielte sie selbst da noch für eine Rolle? Ohnehin, wie hoch standen die Chancen, dass sie da lebend wieder herauskam? Die einzige Frage ist, ob ihr angesichts dieses Gesprächs weiterhin bei diesem Plan bleiben wollt. Falls nicht, würde ich aber empfehlen, nicht Ahna für diese Mission auszuwählen. So sehr ich sie schätze, aber... sie weiß zu viel. Selbst die beste Rätin konnte irgendwie geknackt werden. Das konnte und durfte der Rat nicht riskieren. Und vielleicht hatte Wes sogar Recht, und jemand anderes war für diese Mission besser geeignet als sie. Jemand, den Ian nicht so gut kannte. Jemand, der wirklich eine Beförderung verdient hatte. Vielleicht war sie wirklich zu blind, um das zu erkennen.

Ich habe nur eine Frage, Wes, die du mir vorhin nicht beantwortet hast. Wenn du so überzeugt bist, dass ich eine so wunderbare Rätin wäre, und nicht nur du, sondern der ganze Rat, wie erklärst du dir dann meine heutige Reaktion, mein Verhalten, und wie kommt es, dass ihr ausgerechnet jetzt, heute, wo diese Mission ansteht, auf den Gedanken kommt, mich zu befördern, wieso nicht früher? Ganz besonders angesichts der vielen Fehler der letzten Wochen? Erkläre mir das. Erkläre mir, dass eure Entscheidung nichts mit dieser Mission zu tun hatte, und weshalb nicht. Es war keine fordernde Frage, sondern eine rein sachliche. Eine, von der sie sich wünschte, Wes könnte sie beantworten - aber wie sollte er? Bei allen Sonnen, sie trug nicht einmal mehr ihre Jedi-Kleidung. Eine Rätin, die keine Robe trug. Welch Ironie. Sie wünschte sich so sehr, es würde anders aussehen. Dass sie die Jedi wäre, die sie sein wollte, dass sie sich so verhielt, dass der Orden stolz auf sie sein konnte - und, dass Wes nicht hier bei ihr sein und ihr Rede und Antwort stehen musste. Aber das konnte sie nicht.

Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner Meditations- und Trainingsraum – Eowyn und Wes
 
Coruscant - Jeditempel - Kantine - Arkon, Leela, Ty, Ian, Eriu, Suna und Sarid


Sarid war sehr irritiert darüber, dass Ian so empfindlich darauf reagierte, dass ihm der kleine Ty ein Geburtstagsständchen gesungen hatte. Es war doch nur lieb gemeint von dem Kleinen! Dennoch hatte der Dunkelhaarige einen wirklich denkwürdigen Abgang hingelegt, so dass sie trotz ihrer Überraschung irgendwo noch amüsiert grinsend den Kopf schütteln musste und den anderen am Tisch dabei erstaunte Blicke zuwarf. Wenig später verabschiedeten sich Leela und Arkon, wobei letzter sich von ihr noch besonders herzlich tat, was daher kam, dass sie ihn vor vielen Jahren zusammen mit anderen Jedi auf Alderaan entdeckt hatte (Das wär mir selbst nimmer eingefallen, danke für den Hinweis! :whistling:). Also blieben Sarid mit ihren beiden nichtmenschlichen Begleitern und Ty übrig. Die corellianische Jedirätin aß ein paar Bissen von ihrem Sandwich und wandte sich dann Eriu zu.


"Holst du dir nichts zu essen? Das Sandwich ist gut, wobei ich natürlich nicht weiß, was dir als Sephi besonders schmeckt. Gibt es da irgendwelche Vorlieben deinerseits, so wie die liebe Suna wohl Fleisch bevorzugt",


fügte Sarid mit leichtem Lächeln in Hinblick auf den großen Braten hinzu, welchen sich Suna als Mahlzeit geschnappt hatte. Immerhin benutzte die Tchuukthai jetzt das Teller, dass Sarid ihr hingestellt hatte, auch wenn der Tisch für sie eigentlich zu klein für die riesige Reptiloide war.


"Ich selbst stammte von Corellia, wobei ich jetzt schon über zwei Jahrzehnte Jedi bin und damit eher auf Coruscant oder zwischen den Sternen zuhause bin als auf Corellia. Ich habe erlebt wie erst Coruscant, dann Corellia und viele weitere Planeten der Republik an das Imperium gefallen ist und die Jedi sprichwörtlich von einem Ende der Galaxis zum anderen gejagt wurden. Ich war auch bei der Befreiung Corellias dabei und bin nun nach vielen Jahren der Odyssee froh wieder auf Coruscant in unseren Jeditempel wohnen zu dürfen",


holte sie etwas weiter aus, um den beiden Jedianwärtern ein Bild davon zu vermitteln, was die Jedi in den letzten Jahren alles verkraftet hatten.


"Nun kämpfen wir als Teil der Neuen Republik mit der Viruskrise hier, aber ich kann euch sagen, dass es langsam aufwärts geht, sowohl was der Anzahl der Heilungen als auch die der Neuerkrankungen betrifft. Ich hoffe sehr, dass diese furchtbare Seuche bald überwunden ist, was eines der vordringlichsten Ziele ist, das wir uns gesetzt haben, das könnt ihr mir glauben."


Dann lächelte sie die drei am Tisch sitzenden an.


"Was mich auch freut ist, dass die Zahl der Jedi langsam wieder größer wird und immer mehr Jedianwärter zu uns stoßen, so wie du, Eriu, als auch Suna."


Bei Ty war sich Sarid dagegen nicht so sicher, denn er wirkte noch etwas jung für eine Ausbildung.


"Der Grund, warum ich mich mit dir treffen wollte, Eriu, ist die Tatsache, dass ich im Moment keinen Padawan habe und mich entschieden habe, dass ich dich in den Künsten der Jedi unterrichten möchte, wenn du damit einverstanden bist. Aus dem Grund würde ich gerne generell etwas mehr über dich erfahren."


Auf die Frage nach dem von Arkon angesprochenen und von Suna aufgegriffenen Padawanzöpfchen nickte die dunkelblonde Corellianerin.


"Traditionell tragen junge Jedi in ihrer Padawanzeit, also in ihrer Ausbildungszeit einen Padawanzopf, sprich eine kleine Strähne geflochtener Haare am Hinterkopf. Man lässt diese wachsen und sie wird erst abgeschnitten, wenn die Ausbildung vollendet ist. Für Spezies, die jedoch keine Haare haben entfällt dies natürlich, daher musste du dir darüber eigentlich keine Gedanken machen, Suna. Ich persönlich bin allerdings eher eine Pragmatikerin, Eriu, so dass du dir, wenn du möchtest einen Padawanzopf wachsen lassen kannst oder auch nicht. Für mich gibt es wichtigere Erkennungszeichen für die Jedi als Padawanzöpfe. Eines davon sind sowohl die Roben als auch unsere Einstellung zum Leben, unsere moralische Haltung alles Leben zu achten und zu schützen und ein Schild für jene zu sein, welche sich nicht selbst schützen können."


Dabei deutete sie kurz auf ihre Lichtschwerter, welche sie links und recht im Gürtel hängen hatte.


"Und da wir jetzt gerade so gemütlich beeinander sitzen, wenn jemand von euch Fragen hat bezüglich der Jedi, so fragt nur!"



Coruscant - Jeditempel - Kantine - Ty, Eriu, Suna und Sarid
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Ganners Zimmer] Ganner

Er hatte tief geschlafen, ein Umstand der auch dem Bett geschuldet war. Eine Matraze egal wie hart war in jeder Hinsicht besser als eine Matte die man auf Ferrobeton ausbreitete. Das Brennen das sich über seinen Körper ausbreitete als er sich hochstemmte war dagegen mehr als unangenehm, wie lange war es her das er mal Muskelkater gehabt hatte? Jahre bestimmt, nach dem gestrigen Abendprogramm war es das aber auch kein Wunder, er war zwar gut in Form doch irgendwo hatte auch die Grenzen. Extrembelastungen hatte er sich seit dem ausscheiden aus dem Dienst nicht mehr ausgesetzt gehabt und während sich der Mensch mit etwas schmerzerfülltem Gesicht neue Sachen überzog und sich die schwere Fliegerjacke überwarf befand er im stillen das er trotz all der Schmerzen den gestrigen Abend genossen hatte. Umso besser wenn er heute erneut ein wenig Bewegung bekam, die verspannte Muskulatur zu lockern war einer der besten Wege mit dem Muskelkater fertig zu werden. Die Jedi waren ja auch irgendwo an körperlicher Ertüchtigung interessiert.

Während er also den Gang zum Training antrat, verfluchte er einerseits die Schmerzen bei jedem Schritt und begrüßte andererseits die Entspannung die damit einher ging. Mit einem Mal wirkte der Jedi-Tempel noch weit größer als er ja eigentlich war, selektive Wahrnehmung eben... es ließ sich kaum verbergen, die leicht steifen Bewegungen würde selbst ein Blinder bemerken, ein Umstand der doch ein kleines bisschen an Ganners Ego nagte. Als er schließlich in den Trainingsraum trat hoffte er inständig erstmal ein wenig sitzen zu können. Zum sportlichen Teil könnte man bestimmt später noch kommen... ganz bestimmt!

"Morgen. Ich hoffe mal ich bin nicht allzu spät... heute morgen war alles ein wenig anstrengend."

Das leichte lächeln, das Ganner versucht hatte im Gesicht zu halten, verflog während er sich zu Siva setzte und wich einer leicht gepeinigten Grimasse, die der Soldat dann einfach so hinnahm.

"Ok, womit fangen wir an? Ich bin bereit mich an allem zu versuchen, du gibst vor und ich folge so gut es mir möglich ist... nur könnten wir mit irgendwas anfangen was möglichst wenig... sagen wir ruckartige Bewegungen beinhaltet?"

Warum irgendwas verstecken, die junge Zabrak war eine Jedi, sie hatte seiner Erfahrung nach wahrscheinlich schon gemerkt das etwas nicht stimmte als er den Raum betreten hatte.

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner und Siva
 
Coruscant – Jedi Tempel – Kantine – Eriu, Suna, Sarid, Ty




Die Reaktion des Mannes, Ian, war seltsam, fast, als ob er sich verfolgt vorkam und keine Aufmerksamkeit wollte. Dann riss ihn Sarid aus den Gedanken. Eriu lächelte entschuldigend.



„Ich habe erst vor kurzem etwas gegessen, danke. Sephi unterliegen denselben Nahrungseinschränkungen wie Menschen. Ich esse allerdings fast keine tierischen Produkte. Ich möchte nicht, dass ein Lebewesen leidet oder sterben muss, nur damit ich mich ernähre. Es gibt für mich genügend andere Möglichkeiten, ohne Mängelerscheinungen zu haben.“



Dann trank er einen Schluck Wasser und hörte weiter interessiert zu. Als die Rätin dann die Katze aus dem Sack lies, traute er seinen Ohren nicht. Er sollte ihr Schüler werden, der Schüler einer Rätin!! Aber er fing sich rasch wieder und deutete eine Verbeugung an.



„Es wäre mir eine große Ehre Euer Padawan zu werden Rätin Horn, wenn Ihr das wollt.“



Hatte sie sich das auch gut überlegt? Natürlich hatte sie das, sie war ja eine Rätin. Er musste an das Lagerhaus denken, ob es wirklich eine gute Idee war? Aber vielleicht bekam er genau deshalb keine Ritterin als Meister…



„Über mich…. Nun… Wo fange ich an…


Ich bin im Palast von Thustra groß geworden, mein Vater“,



man konnte an der Betonung hören, dass es wohl Differenzen zwischen Vater und Sohn gab,



„ist dort der Hauptmann der Palastgarde. Meine Mutter war Biologin und hat die Tiere und Pflanzen erforscht. Sie ist … tot.“



‚durch meine Schuld….‘ Er sah kurz zu Boden und atmete durch.



„Die Sephi bleiben eher unter sich und daher werden Leute wie ich in der Regel nur selten ausgebildet. Ich habe es aber dort nicht mehr ausgehalten und Vater war der Meinung, dass ich hier besser aufgehoben wäre. Er hat mir auch ein Schreiben mitgegeben.“



Er zog einen Brief aus der Robe und reichte ihn der Rätin (Sarid). Einen echten Brief aus Papier und mit Tinte geschrieben. Das reich verzierte Wachssiegel auf der Rückseite war ungebrochen.



Suilannad Jedimeister,

Danke, dass ihr Euch meinem Sohn Eriu angenommen habt und ich hoffe, dass er bei Euch das Überwinden kann, was ihn langsam zerstört.

Der Verlust seiner besten Freundin und seiner Mutter hat ihn auf einen Weg gebracht, von dem ich fürchte, dass er nicht gut enden wird. Ich weiß, dass er sich die Schuld gibt, die er nicht hat. Niemand konnte verhindern, dass Raleen bei einem Vorfall im Königshaus ums Leben kam und niemand konnte den Unfall seiner Mutter verhindern. Solche Dinge passieren leider, dass wisst Ihr so gut wie ich. Es ist löblich alle retten zu wollen, aber oft ist es einfach nicht möglich. Das ist etwas, was mein Sohn nicht erkennen will. Er kann sich einfach nicht damit abfinden, dass niemand Schuld hat. Niemand in dem Sinne, dass er ihm oder ihr ein Gesicht geben kann. Also hat er sich Schuldige gesucht, sich und mich.

Mittlerweile sind die Fronten zwischen mir und einem Sohn so verhärtet, dass wir nicht mehr miteinander reden können ohne zu streiten. Ich hoffe, dass ihr ihm einen Weg zeigen könnt und mein Sohn in Eurem Orden den Frieden findet, den er verdient. Er mag kein Soldat sein wie ich es bin, aber gerade das macht mich sehr stolz. Jeder sollte den Weg gehen, der ihm von den Ahnengeistern vorbestimmt wurde. Erius Zukunft liegt nicht auf Thustra.

Danke, dass ihr ihn einen Teil seines Weges begleiten werdet.

Aníra i gerthaid lîn tir-bâd

Rinal Curum

Highmarshall der Palastwache zu Thustra​

„Ich mag Tiere und Pflanzen. Mit Regeln und Traditionen habe ich denke ich wenig Probleme, so lange sie einen Sinn ergeben, ich werde mir also solch einen Zopf gerne in die Haare flechten. Allerdings lehne ich jeglichen Gebrauch von Waffen ab. Ich weiß, dass ein Lichtschwert nicht nur eine Waffe sein soll, sondern auch ein Symbol und eine Auszeichnung. Trotzdem habe ich Probleme damit, es ist und bleibt eine Waffe, die zum Töten da ist. So etwas möchte ich nicht.“


So, es war raus. Jetzt konnte sie ihn ablehnen und dann würde er sehen was weiter passierte. Vielleicht suchte er sich irgendeinen abgelegenen Planeten und führte ein einfaches Leben weit weg von allen anderen. Diese Option gefiel ihm gerade richtig gut. Dort würde er niemandem mehr wehtun können und die Galaxie wäre ein Stück weit sicherer.








Coruscant – Jedi Tempel – Kantine – Eriu, Suna, Sarid Horn, Ty
 
Coruscant – Jedi Tempel – Kantine – Eriu, Suna, Sarid Horn, Ty

Suna blickte neugierig zur Seite zu
Eriu als dieser anfing, ein wenig über sich zu preiszugeben. Was der unterschied zwischen einen Selphi und einen Menschen sein sollte verstand Suna aber nicht so ganz. War das ein Volksstamm? Kurz lies Suna ihren Blick auf ihren Braten sinken und biss herzhaft hinein und riss ein großes Stück heraus. Sie hatte wirklich Hunger mittlerweile! Sie konnte nur hoffen, das es Eriu nicht zu sehr störte, das sie auf Fleisch angewiesen war. Dann fing auch Sarid an, ein wenig von ihrem Leben zu erzählen. Was alles andere als beruhigend klang in Sunas Ohren. Sah so das Leben eines Jedis aus? War das ihre eigene Zukunft im Orden?

Suna war nur froh das die Neue Republik mit dem Imperium Frieden geschlossen hatte. An einem Krieg wollte sie nicht unbedingt teilnehmen, das brachte meist nur Leid und Schmerz mit sich. Wie sie aus den Erzählungen der Ältesten ihres Volkes wusste. Ein wenig besorgt sah Suna
Sarid an, auch wenn sie eine Rätin war, wirkte sie so zerbrechlich und noch zu Klein für diese Last. Wie hatte sie nur den Krieg, Vertreibung und Verfolgung nur Überleben können? Aber diese Macht, hatte sie wohl irgendwie beschützt. Auch wenn Suna noch keine genaue Vorstellung davon hatte, was das genau bedeutete.

"Grrratulierrre Errriu" freute sich Suna für ihren Begleiter, als sie mitbekam das Sarid ihn zu ihrem Padawan erklärt hatte. Aufmunternd stupste sie Eriu mit ihrer Flanke ein wenig an. Das war bestimmt eine besondere Ehre, von einer echten Rätin ausgebildet zu werden. Neugierig betrachtete Suna Erius Gesicht aus der nähe, sie musste irgendwie besser lernen, wie man die Gesichter Humanoider lesen konnte. Angeblich konnte man daran die Stimmung leicht erkennen und ablesen können. Aber wer auch immer diese Behauptung aufgestellt hatte. Sunas Meinung nach hatte die Person maßlos damit übertrieben.

Sarid beantworte nun auch ihre Frage, mit dem Padawan Zopf. Was Suna doch ein wenig beruhigte. So etwas wollte sie eigentlich nicht tragen müssen. Menschen fanden so etwas vielleicht Kleidsam, da sie ja selbst einen Pelz besaßen. Sie hätte sich ja noch Vorstellen können das sie sich hübsche Metallkappen für ihre Hörner anfertigen lies, wie es gerade Mode in ihrem Volk wurde, aber ein Zopf aus Menschenhaar zu tragen ging doch irgendwie zu weit. Ihr Still war das auf jedenfall nicht. Suna konnte nur hoffen, das ihr Ausbilder genauso eingestellt war, wie die putzige Rätin.

Was dann doch etwas überraschte war
Erius Einstellung zu Lichtschwertern. Das er nicht kämpfen wollte, konnte Suna ja verstehen, dazu war er ja noch viel zu Klein! Aber wie man ein Werkzeug einsetzte, war doch seine ganz eigene Entscheidung. Bestimmt würde niemand ihn zwingen damit ein Leben zu beenden. Suna sah Eriu besorgt an, was hatte den Kleinen nur dazu getrieben alles was eine Waffe sein könnte so abzulehnen? Ein wenig sorgen machte sie sich schon um ihn. Ob sein Erzeuger daran Schuld war? Seine Stimme hatte sich bei seiner Erwähnung ein wenig verändert. Seinen Worten nach, war er auch so etwas wie ein Soldat. Vielleicht kam seine pazifistische Einstellung von einem Streit zwischen ihnen. Einen Blick auf den Brief konnte sie leider nicht werfen, auch wenn sie schon ein wenig Neugierig war.


Coruscant – Jedi Tempel – Kantine – Eriu, Suna, Sarid Horn, Ty
 
[Coruscant/Jedi-Tempel/Gänge] Anakin Vraen, Yulee, Derya, Sei'nara, Snor, sein Protokolldroide

Tatsächlich wurden bisher nur Anakin und der Wookie getestet. Wobei Anakin sich eigentlich eher durch schnelle Reflexe auszeichnete, es ihm aber wohl irgendwie unbewusst auch gelungen war, etwas kurz schweben zu lassen. Was genau es war, wusste der Junge nicht, da dies sehr schnell ging. Der Gegenstand schwebte nur eine Millisekunde, sodass Anakin das nicht wirklich beobachten konnte. Der Wookie Snor gab an, dass er mit Hilfe der Macht 2 Droiden beeinflusst hatte, wie sein Droide für ihn sehr genau übersetzte. Der Droide musste schon perfekt die Sprache der Wookies beherrschen, um das so genau übersetzen zu können. Die Jedi Derya war sehr gekonnt darin und bewusst, sich um Neuzugänge zu kümmern. Sei'nara und Yulee wurden noch nicht auf ihre Machtsensivität hin getestet, und Yulee wurde aufgrund einer Vermutung hin zu den Jedi geschickt, da man wohl vermutete, dass die Macht stark in ihr war. Anakin hoffte, dass sie nicht umsonst hier waren. Derya schlug dann vor, dass die Anwärter vielleicht ihre Com-Frequenzen miteinander austauschen könnten.

"Ich habe noch keinen Comlink", teilte Anakin mit. Vielleicht änderte sich das noch? Mit Sicherheit dann, wenn ein Jedi ihn zum Padawan nahm.

Der Junge verstand zwar nicht die Sprache des Wookie, doch Snor schien Basic zu verstehen. Ohne seinen Droiden wäre er wohl aufgeschmissen, wenn Sei'nara nicht mitgeteilt hätte, dass sie Shyriiwook versteht. "Wie kommt es, dass du ihn verstehst, Sei'nara?" Der 15jährige war neugierig.

Sie bot Snor an, dass er die Gruppe in die Cantina begleiten könnte, wo sie weiteres besprechen könnten.

[Coruscant/Jedi-Tempel/Gänge] Anakin Vraen, Yulee, Derya, Sei'nara, Snor, sein Protokolldroide
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Siva

Sivas Kopf fühlte sich an, als würde er rauchen und mit ein klein bisschen Fantasie konnte, naaa ja, könnte sie sogar sehen, wie kleine Wölkchen aufsteigen. Bruchpunkt schien eine sehr, sehr gute Technik zu sein und wenn sie langsam damit begann, war die Wahrscheinlichkeit, diese Technik mal ganz gut zu beherrschen doch gut. Einen Marathon lief man ja auch nicht gleich nach einem einzigen tag Übung. Zumindest lief man den nicht bis zum Ziel und wenn, dann nicht als erster. Außer man war die einzige Person natürlich. Egal! Siva hatte eine Menge zum Thema gelesen und stellte fest, dass der Bruchpunkt sehr wohl auch auf tote Gegenstädne anwendbar war. Eigentlich war das ja logisch. Eine Seifenblase hatte auch Schwachstellen, Bruchpunkte also! So also kramte die Zabrak einige Gegenstände aus den Trainingsschränken hervor, von denen es vielleicht nicht allzu schlimm war, wenn sie ein bisschen zu Bruch gingen. Von den Levitationssachen zum Beispiel gab es doch Unmengen… Außerdem, wie sollte man denn bitte etwas üben, das schon im Namen deutlich machte, dass etwas zu Bruch ging, wenn das nicht erlaubt war? Klaro, sie konnte auch in die Kantine gehen und Gläser und Teller mitnehmen. Aber irgendein Eigentum würde sie immer kaputt machen. Siva schnappte sich also wirklich ein paar Gegenstände, kleinere und größere Würfel und Kugeln und positionierte diese auf dem Boden. Schwachstellen finden. Mit der Macht genau sehen und dann zuschlagen, zudrücken, Energie anwenden. Na wenn das mal theoretisch nicht total einfach war. Praktisch hingegen… praktisch war eine doofe Kugel ein rundes Ding, auf das man Druck ausüben konnte, wie man wollte. Das wurde von den Runden Seiten absorbiert. Siva hatte keien Ahnung, wie lange sie sich an der Kugel versuchte, aber irgendwann schleuderte sie diese schwungvoll und frustriert mit der Macht gegen die Wand. Schwachstelle, pah! Das Ding hatte keine Schwachstelle! Eine blöde Kugel war einfach nur rund und was rund und innen nicht mal hohl war, war einfach viel zu geschützt. In dem blöden Chip hatte darüber nichts gestanden. Von wegen Fokussieren und ein bisschen Energie aufwenden, in die Stelle hinein. Wer hatte das geschrieben? Und wann? Und was hatte dieser jemand denn bitte als Trainingsobjekt gehabt? Ein rohes Ei!?

Bevor Siva sich an einem anderen Gegenstand hätte testen können, betrat Ganner den trainingsraum und dem sah man die Schwachstelle schon im Laufen an. Die Muskeln!

„Du kommst genau perfekt, um mich davor zu bewahren, der dunklen Seite zu verfallen, wegen diesen überaus mächtigen Kugeln da,“ erklärte Siva, noch immer halb frustriert und dennoch schief lächelnd, als sie die Kugel zurück in ihre Hand levitierte.

Keine ruckartigen Bewegungen? Alles klar!“ Die hätten vielleicht geholfen diese Kugel zu zerstören. Aber die Idee verwarf sie besser gleich. „Da weiß ich gleich was. Gestern haben wir Farben sortiert und Zeug schweben lassen. Heute bin ich für ein bisschen mehr Aktivität. Eine ganz tolle Machttechnik ist der Machtstoß. Schön effektiv und gut, um schlechte Laune zu verlieren.“ Jaaaa, sehr gut.
„Pass auf, ich zeig’s dir. Nehmen wir mal an das da, ist etwas, was wir im Weg steht….“ Sie legte die Kugel vor sich auf den Boden. „Ein großer Felsen oder etwas anderes nerviges. Dann kannst du entweder drum rum gehen, drüber gehen, oder es anflehen zur Seite zu weichen. Oder aber, du wendest den Machtstoß an.“ Und schwupp landete die Kugel mit Karacho gegen die Wand und zersprang. Zersprang! Sie z e r s p r a n g!!!
Echt jetzt?

Jetzt geht das kaputt,“ kommentierte die Zabrak und seufzte. „Das Ding will mich ärgern. Aber egal. Wir nehmen für dich etwas Größeres. Einen Droiden. Die Technik ist beinahe wie Levitation. Nur das es hier nicht um Sanftheit geht.“ Ein Droide wurde aus dem Schrank geholt.
„Also, teste dich. Stoße ihn weg.“


[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner und Siva
 
[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Gänge Richtung Trainingsräume] Arkon, Leela und ganz viele andere (oder auch nicht)

Die Geschichten über die Sith und ihre Nutzung der Macht schien Leela ein wenig zu beunruhigen. Das war auf der eine Seite gut, wenn man wollte, dass jemand sich bei der Nutzung der Macht zurückhielt. Allerdings hatte Arkon auch die Befürchtung, dass er Lee nun völlig verängstigt haben könnte, sodass sie zukünftig vor der Nutzung der Macht zurückschrecken würde. Deswegen war es ihm wichtig noch ein paar Sätze dazu zu sagen:
„Nun, du die Emotionen selbst sind nur ein Teil davon. Im Grund verändert sich der Körper, je mehr ‚Machtenergie‘ durch deinen Körper in kurzer Zeit fließt. Bei den Jeditechniken fließt nur so viel Energie durch deinen Körper, wie ‚natürlich‘ durch ihn fließen kann. Da droht dir keine Gefahr. Nur manche Techniken der Sith verlangen von ihrem Nutzer, dass dieser mehr Energie durch seinen Körper fließen lässt, als er verkraften kann und dadurch altert der Körper vorzeitig.“
Lees Ausführungen über ihr Leben und ihre Absicht Medizin zu studieren kommentierte Arkon nicht. Allerdings glaubte er, dass die Frau von Lianna sehr viel auf Kontrolle über sich und ihr Leben gab. Warum wusste Arkon nicht, aber eine mögliche Erklärung gab Leela dann auch schon kurze Zeit darauf selbst: Sie hatte sich nach dem Tod ihrer Eltern in die Arbeit gestürzt und vermutlich hatte dieser unverhoffte und unkontrollierbare Verlust die Ärztin darin bestärkt Dinge unter Kontrolle zu halten. Oder es war einfach ein Wesenszug ihres Selbst.
„Nun, als Jedi wirst du auch immer praktische Arbeit haben, die nie zur Routine wird. Auch Herausforderungen werden nicht zu kurz kommen. Für mich war das, dass größte Problem. Ich war ... Raumschiffpilot. Habe Frachter für die Firma meines Vaters auf Alderaan geflogen. Routine gab es dort zu oft.“ Der junge Alderaaner grinste kurz, als sie nun den Trainingsraum erreicht hatten und ihn durch die Tür betraten. Ein kurzes Zischen und sie schloss sich wieder hinter ihnen. „Ich denke aber, durch die langen Flüge durch den Hyperraum habe ich dann gelernt ‚nichts zu tun‘.“
Arkon ging durch den Trainingsraum und suchte einen Platz am Rand auf und setzte sich hin. Er bedeutete seiner Padawan es gleich zu tun und sprach dann weiter, als sie sich hingesetzt hatte.
„Ich glaube, wenn du so große Probleme mit dem ‚Nichtstun‘ hast, dann sollten wir damit anfangen.“ Er hielt kurz inne, damit die Worte auch ihre Wirkung entfalten konnten. „Zumindest kommen einem Meditationen immer wieder so vor“, er lächelte schelmisch, auch wenn er beileibe nicht mehr dieser Ansicht war, die er früher hatte. „Aber beim meditieren, fällt es einem zu Beginn leichter Kontakt mit der Macht aufzunehmen. Schließe gleich deine Augen, wenn du bereit bist und folge meinen Anweisungen. Versuche dabei mit der Macht deine Umgebung so wahrzunehmen, wie du es auf meinem Schiff zufällig getan hattest!“
Als Lee dann soweit war, begann Arkon mit seinen Anweisungen und versuchte ihr so behilflich zu sein, den ersten bewussten Kontakt mit der Macht aufzunehmen.

[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Trainingsraum] Arkon, Leela
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Gänge Richtung Trainingsräume - Arkon, Leela

In Leelas konzentriertem Blick lag pure Wissbegierde und Neugier, als ihr Meister über die Unterschiede in der Art wie Jedi und Sith die Macht nutzten sprach. Die Macht als Energie, die durch den Körper fließt war ein Bild, mit dem sie arbeiten konnte, um sich diesem abstrakten Thema zu nähern. "Wenn diese Energie durch den Körper geleitet wird, Meister Revan, beeinflußt sie diesen dann immer - auch wenn sie sich erst ab einer bestimmten Stärke schädlich auswirkt? Oder gibt es so etwas wie einen Schwellenwert, ab dem Veränderungen stattfinden?" Völlig von dem Thema absorbiert, kamen der jungen Ärztin schon die nächsten Fragen in den Sinn, die sie ohne innezuhalten stellte: "Können Spätschäden auftreten, auch wenn keine unmittelbare Schädigung stattgefunden hat? Welche Organe sind für gewöhnlich betroffen? Oder sind alle Gewebe gleich empfindlich?" Mit leicht schräg gelegtem Kopf berachtete sie Arkon aufmerksam, die Beschaffenheit und Durchblutung der Haut, der Augen, der Bindehaut, um Hinweise auf mögliche Auswirkungen seiner Machtnutzung zu entdecken, bis sie sich nach ein paar Augenblicken daran erinnerte, dass er das möglicherweise unhöflich finden könnte.

Den Themenwechsel des Alderaaners vollzog Leela nur ungern mit - es hätte ihr nichts ausgemacht, sich für die nächsten Stunden mit der Wirkung der Machtnutzung auf den Körper des Anwenders zu beschäftigen. Vielleicht - hoffentlich - hatte sie bald Gelegenheit sich ausführlicher mit diesem faszinierenden Komplex von Fragen auseinanderzusetzen. Die Erklärungen der jungen Frau zu ihrem Werdegang waren recht kurz ausgefallen, stellten Arkon aber wohl vorerst zufrieden - zumindest fragte er an keiner Stelle nach oder bat sie, ausführlicher zu werden. Damit konnte sie leben, immerhin war das meiste davon uninteressant und den Rest hätte sie ihm sowieso nicht erzählt. "Wie wird mein Tagesablauf hier aussehen? Mit was werde ich ab morgen meine Zeit verbringen? Ist es möglich, dass ich weiter meiner Arbeit oder Forschung nachgehe?" Je mehr ihr Meister ihr erzählte, desto mehr Fragen taten sich auf: allgemeine organisatorische genauso, wie sehr spezielle. Immer mehr wurde Leela klar, dass sie eine völlig fremde Welt betreten hatte, in der ihr ihre bisherigen Erfahrungen offenbar nichts nutzten. Aber sie hatte beschlossen sich darauf einzulassen und zu lernen, was es zu lernen gab.

Als sie den Trainingsraum betraten, hatte die nunmehr grauberobte Padawan schon befürchtet, dass Arkon eine weitere Meditationslektion vorschlagen würde. Ihre beiden Versuche während des Fluges von Lianna hierher waren von mäßigem Erfolg gewesen. Auch wenn sie während des letzten mit Arkons Hilfe tatsächlich kurz etwas gespürt hatte: Etwas, das sie als recht unangenehm und beunruhigend empfunden hatte. Nun gut. Zumindest wußte sie, was auf sie zukam. Wie schon zuvor im Hangar der "Pride of Alderaan" nahm sie Arkon gegenüber platz und versuchte eine Position zu finden, die für eine längere Zeit bequem sein würde. Die Atemübungen waren noch recht präsent, zumal ihr Meister sie mit einigen kurzen, präzisen Anweisungen daran erinnerte. Sich zu entspannen, war jedoch... schwieriger. Die vielen neuen Eindrücke, hunderte Fragen und nicht zuletzt eine vage Befangenheit, die Erfahrung zu wiederholen, die sie auf Arkons Schiff gemacht hatte, hinderten ihre Gedanken daran, zur Ruhe zu kommen. Die Meditationstechniken, die sie mit ihrem Meister geübt hatte, verfingen nicht. Frustriert schlug die junge Frau nach einer Weile die Augen auf und atmete einmal hörbar ein und wieder aus. "Es tut mir leid, Meister Revan. Ich scheine irgendetwas falsch zu machen...?"

Coruscant - Jedi-Tempel -Trainingsraum - Arkon, Leela
 
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Coruscant - Jeditempel - Kantine - Ty, Eriu, Suna und Sarid


Auf ihre Frage hin erzählte Eriu ohne zu zögern über sich, dass er beispielsweise ähnliches Essen vertrug wie Menschen. Allerdings vermied er tierische Produkte, was jedoch nach Sarids Ansicht allein seine Entscheidung war, wenn er nichts Tierisches wollte. Einige Pflanzenspezies wie die Affytechaner oder Neti sahen es zwar gewiss nicht so, dass Pflanzen nicht auch leiden würden, wenn sie zur Nahrungsgewinnung geerntet wurden, aber so eine Diskussion war sowieso müßig. Dennoch war es gut zu wissen, dass er in der Hinsicht ansonsten absolut unkompliziert war.

Anschließend erklärte er, dass er mit Freuden ihr Padawan wurde. Damit hatte Sarid also wieder einen Padawan und einen Grund, um sich von dem Virus auf Coruscant abzulenken und etwas für die Zukunft der Jedi zu tun.


"Sehr schön. Das freut mich zu hören, Padawan Eriu Curum",


erwiderte sie prompt lächelnd. Danach erzählte er von seiner Heimat Thustra, wo er im Palast aufgewachsen war. Von dem Planet hatte sie bisher nur wenig gehört. Sarid wusste, dass er neutral war, aber das wars auch schon. Allerdings schien Eriu ja keine guten Erinnerungen daran haben. Es tat ihr leid, dass das Spitzohr dort offenbar seine Mutter verloren hatte und im Streit mit seinem Vater auseinander gegangen war. Es hielt Eriu also nicht mehr viel auf Thustra, so dass Sarid auch nach dem Lesen des Briefes gut verstehen konnte, warum der Sephi nun ein Jedi werden wollte.


"Ich finde es traurig, dass du deine Heimatwelt unter solchen Umständen verlassen hast. Heimat ist wichtig, aber ich werde mich bemühen dir bei den Jedi eine neue Heimat zu geben, wo du dich ganz zugehörig fühlen kannst. Wir Jedi schätzen das Leben und wollen es wo immer möglich bewahren und beschützen, so dass deine jetztige Einstellung bereits sehr gut zu einem Jedi passt."


Dann zögerte die Jedirätin kurz.


"Dass du keine Waffe tragen möchtest geht für mich in Ordnung. Ich zwinge dich zu nichts, denn sobald die Macht deine Verbündete ist bist du ohnehin nicht mehr wehrlos. Allerdings musst du lernen wie du dich verteidigen kannst, denn mit großer Macht kommt nicht nur große Verantwortung, sondern auch Feinde. Von den imperialen Sith hast du ja gewiss schon gehört, oder? Sie sind in etwa der dunkle Gegenpart der Jedi. Wo wir Leben schätzen und bewahren wollen töten sie ohne Skrupel und sehen nur ihren eigenen Vorteil, anstatt sich wie wir Jedi in den Dienst aller Lebenwesen zu stellen. Dennoch sind wir natürlich auch Teil der Republik, da wir der festen Überzeugung sind, dass eine Galaxis mit einer starken Neuen Republik ein besserer Ort ist als unter dem Imperium."


Danach holte Sarid eines ihrer deaktivierten Lichtschwerter vom Gürtel und hielt es in die Höhe.


"Für mich ist eine Lichtschwert allerdings weniger eine Waffe, denn ein Schild, genauso wie ich mich als Schild für jene sehe, welche sich nicht selbst verteidigen können. Mit einem Lichtschwert ist es viel einfacher sich beispielsweise einer Bande von Dieben entgegen zu stellen wie dies im Lagerhaus der Fall war. Wenn ich eins mit der Macht bin werden sie mich nicht treffen und mit genug Übung ist es sogar möglich die Blasterschüsse so umzulenken, um die Angreifer kampfunfähig zu machen. Aber das muss nicht dein Weg sein."


Dann hängte sie ihr Lichtschwert wieder an den Gürtel. Ohne ihre Lichtschwerter hätte Sarid vermutlich auch nicht so lange überlebt, denn sie hatte sich oder andere schon oft verteidigen müssen und stand dabei gerne an vorderster Front, um nicht noch mehr Freunde oder Schutzbefohlene zu verlieren. Dies hatte sie in ihrer Zeit als Jedi schon viel zu oft erdulden müssen. Aber so schonungslos wollte sie dies Eriu nicht sagen. Der Sephi hatte seine eigenen Probleme, mit denen er erst einmal klarkommen musste. Wenn er bei seiner Entscheidung blieb, dann war dies durchaus in Ordnung. Es hatte schon einige Jedi gegeben, welche eine ähnliche Haltung vertreten hatten wie er.


"Als Jedi bist du nie allein. Es gibt immer Ordensbrüder und -schwestern, welche dich begleiten, solltest du als Jedi Schutz benötigen. In der Padawanzeit werde ohnehin ich auf deine Sicherheit achten und mit der Zeit wirst du lernen deine Kräfte einzusetzen, um anderen helfen zu können oder mich bei Missionen zu unterstützen, bis du irgendwann genug gelernt hast, um ein Jedi-Ritter zu werden."


Dabei sah Sarid aber auch zu Suna. Die große Tchuukthai, die während Erius Worten weitergegessen hatte, war ja von der gewaltigen Statur und vom Gebiss her eher eine Jägerin und aß Fleisch. Daher konnte Sarid sich nur schwer vorstellen, dass sie eine ähnlich pazifistische Einstellung hegte. Dennoch tat sich Sarid schwer sich auszumalen, wie die reptiloide Padawananwärterin wie die meisten Humanoiden mit einem Lichtschwert kämpfte. Sie ging ja überwiegend auf vier Beinen. Es wäre jedenfalls eine ziemliche Herausforderung die Große auszubilden, überlegte sie.


"Und wie stehst du zu dem Gebrauch von Waffen?",


fragte die erfahrene Jedi daher der Neugierde halber nach und nutzte dann die Zeit, um weiter ihr Sandwich zu essen, mit dem sie allerdings bald fertig war.


Coruscant - Jeditempel - Kantine - Ty, Eriu, Suna und Sarid
 
Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner Meditations- und Trainingsraum – Eowyn und Wes

Eowyn schien sich ein wenig zu beruhigen und in der Folge auch Wes, der sich den Frust, in seiner spezifischen Situation zu stecken, gerade ein bisschen von der Seele geredet hatte, wenn man es so aussprechen wollte. Innerlich, glaubte der Taanaber, war sein blondes Gegenüber weit davon entfernt, mit sich und dem, was ihr blühte im Reinen zu sein. Aber sie gab sich ruhiger und in diesem Lichte obsiegte Wes' Mitleid mit Eowyn, die sich selbst so viel weniger zutraute als jeder andere ihr, die auch sicherlich in letzter Zeit ein wenig vom Pech verfolgt gewesen war und zugleich nicht zu realisieren schien, was für ein wichtiges Werk sie eigentlich vollbracht hatte.

Einen Vortrag darüber, was alles auf dem Spiel stand, brauchte sie erklärtermaßen nicht. Das Leben nicht nur von Ian, der auf eine hochgradig gefährliche Mission zog, sondern von Milliarden denkender und fühlender Wesen auf Coruscant und darüber hinaus. Eine Krise, die im fchlimmsten Fall den Untergang des Jedi-Ordens und ein Zerbrechen der Republik auslösen konnte. Eowyn stellte in den Raum, ihre Teilnahme an der Mission nach Bastion generell zu überdenken, wies Wes jedoch zugleich darauf hin, dass seine hastig ohne großes Überlegen in den Raum geworfene Alternative, Ahna an ihrer Stelle zu entsenden, keine wirkliche war. Dabei war eben dieser Umstand symptomatisch dafür, dass Wes auf Anhieb auch keine wirklich gute andere Option einfiel. Niemand, der so gut in die Mission hineinpasste wie es bei Eowyn der Fall war.

Zu guter Letzt versuchte die Jedimeisterin aus ihrer Reaktion auf die Ankündigung der eigenen Beförderung die Unmöglichkeit eben selbiger abzuleiten. Sie kam auf ihre Fehler zu sprechen und wollte eine Erklärung, dass die Entscheidung der Beförderung nichts mit der Mission zu tun hatte. Zumindest letzteres war einfach zu beantworten.


»Eowyn, niemand behauptet, dass deine Beförderung nichts mit der anstehenden Mission zu tun hätte. Ich habe dir doch sogar gesagt, dass der Vorschlag gemacht wurde, um das Dilemma in dem wir stecken zu lösen. Unter normalen Umständen hätten wir einen anderen Zeitpunkt gewählt, keine Frage, denn die letzten Wochen waren hart für dich. Aber das ändert nichts daran, dass meine Ratskollegen und ich dich völlig unabhängig davon nur zu gerne im Rat sehen würden. Da war niemand, der gesagt hätte, ›Eowyn gehört eigentlich nicht hierher, aber für die Mission mus es sein.‹ Nein, die einhellige Meinung ist, dass deine Beförderung lange überfällig war. Frag Ian. Du bist ja nun wirklich schon sehr lange im Gespräch für eine Ratsberufung – noch vor meiner Ernennung, wenn ich richtig informiert bin. Anderenfalls hättest du deinen Großmeisterinnenrang auch gar nicht innegehabt. Du fühltest dich doch stets als noch nicht reif für den Rat, als selbiger sich schon auf eine Zusammenarbeit mit dir gefreut hätte,«

Wes seufzte. Vielleicht war es ein bisschen unfair, die Vergangenheit um Eowyns wiederholte Absagen an jegliche Beförderungen über ihren derzeitigen Rang hinaus ins Spiel zu bringen.


»Anderenfalls wären wir jetzt nicht in dieser Situation, denn der Zeitpunkt ist wirklich nicht sehr günstig. Du bist in einem emotionalen Ausnahmezustand, ich weiß. Die Macht hat es in letzter Zeit nicht unbedingt gut mit dir gemeint. Eine Beziehung wie du sie mit Ian hast ist eine Bewährungsprobe selbst für den besten Jedi und Duval… lass' dir von der Tatsache, dass wir mit seiner Galaxissicht und seinen Methoden nicht übereinstimmen, nicht den Blick darauf verstellen, dass er ein absoluter Profi ist, ein Meister seines Fachs. Er hat darauf abgezielt, dich zu destabilisieren und dich dabei in einem gefährlichen Moment erwischt. Ein Stück weit ist es ihm sicherlich gelungen. Deshalb sehe ich dir deinen Ausbruch auch nach; ich bin keineswegs überzeugt davon, dass ich mich in deiner Situation besser schlagen würde. Außerdem, welche Wahl haben wir denn? Du hast völlig recht, Ahna zu entsenden wäre ein zu großes Risiko, das wir nicht eingehen können. Aber wer wäre denn genauso gut für deine Rolle geeignet wie du? Auf Anhieb fällt mir niemand ein. Das hieße, die Mission noch einmal komplett umzuplanen, eine neue Ratssitzung einzuberufen… Ich denke nicht, dass wir uns eine derartige Verzögerung noch leisten können.«


Wes versuchte zu lächeln, was noch nicht ganz natürlich kam. Eowyn hatte ihm doch eine ganze Menge an den Kopf geworfen, wovon vieles dem Rat und ihm gegenüber genauso wenig fair gewesen war wie die blonde Jedi zu sich selbst war.

»Aus Erfahrung kann ich dir sagen, man wächst mit seinen Aufgaben. Hätte man nur ideale Jedi in den Rat berufen, wäre es in dem Turm ziemlich einsam, glaub mir. Vergiss über deine Fehler, über die Dinge, die nicht so gut gelaufen sind auch eine Sache nicht: wem verdanken wir es denn, dass Ian sich heute hier im Jedi-Tempel befindet, uns die Informationen über das Virus übergeben hat und bereit ist, zusammen mit Jedi zu versuchen, den Schlüssel zum Ende der Seuche auf Bastion zu suchen? Das warst du, Eowyn. Ich weiß nicht, wo Ian wäre, wärt ihr euch nicht begegnet. Wäre er aus Mangel an Alternativen zu den Sith zurückgekehrt? Würde er als verlorene Seele ziellos durch die Galaxis wandern? Würde er allein auf eigene Faust, ohne reelle Chance auf Erfolg versuchen, das Heilmittel zu finden? Nur die Macht kennt die Antwort. Siehst du, wie wichtig du bist und was du getan hast?«

Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner Meditations- und Trainingsraum – Eowyn und Wes
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner und Siva

Die Ironie in Sivas stimme war kaum zu überhören, ihr schiefes grinsen amüsierte Ganner auch wenn er nicht ganz sicher war was genau sie dazu trieb sie zu verwenden. Augenscheinlich hatte sie irgendwas mit den Kugeln versucht und wahrscheinlich hatte es nicht funktioniert? War ja für Ganner nichts wirklich neues, immerhin lag seine bisherige Quote ja auch mal gerade bei 50%. Mehr Aktivität klang prinzipiell nicht schlecht, wenn er sich bei dieser Aktivität nicht unbedingt verrenken musste. Machtstoß klang wirklich nicht übel, da konnte man gleich an gestern anknüpfen nur mit dem Zusatz das jetzt noch etwas dabei kaputt ging. Siva setzte also gleich zu einer Demonstration mit ihrem Lieblingsgegenstand der Kugel an, die sie mit einer simplen Handbewegung durch den Raum katapultierte und somit an der Wand zerschellen ließ.

"Und du bist sicher das wir hier keine Gefahr für die Einrichtung darstellen?", gab der Ossianer zu bedenken, während Siva sich daran machte einen Droiden aus dem Schrank zu kramen. Vielleicht war es doch ganz angebracht ihr zu helfen. Der Mensch griff seiner Meisterin unter die Arme und zu zweit hatten sie den abgeschalteten Droiden schnell aufgestellt. Dann begann das gestrige Spiel wieder von neuem. Er sollte sich daran probieren die Macht in einer Funktion X für einen bestimmten Ausgang Y benutzen. In diesem Fall jedoch etwas grobschlächtiger und mit weniger Feingefühl als gestern, also eher seine Kragenweite!

"Ok, dann wollen wir mal. Ich meine das ganze erscheint mir einfacher als das was wir gestern ausprobiert haben..."

Ok also wie genau setzte man sowas jetzt um? Siva hatte den Machtstoß über eine Handbewegung ausgeführt, das war vielleicht gar keine schlechte Idee, so hatte er einen Ablauf den er üben konnte. Ganner stellte sich also auf, atmete tief durch, drückte seine Handfläche nach vorne als würde er einen gegenüber wegschubsen und es passierte... nichts.

"Ach das war ja wieder klar.", grummelte er in seinen Bart und ging in seiner Haltung zurück auf Anfang. Hier ging es um die Ausführung einer Technik... vielleicht half es sich einen Machtstoß wie eine Technik beim Kampfsport vorzustellen. Beim Militär hatte er schließlich genug davon gelernt um vielleicht einen sinnvollen Vergleich ziehen zu können. Die Philosophie die hinter einer Kampfkunst steckte hatte ihn schon immer fasziniert und wenn man das mal verglich dann waren die Jedi ja auch ein Orden der auf bestimmten Grundsätzen fußte. Erneut konzentrierte sich der Mensch also, verbildlichte die durch seinen Körper fließende Muskelbewegung als eine Kraft, die Atmung als unterstützende Energie und setzte alles in den Stoß. Ein weiteres Mal blieb das gewünschte Ergebnis aus.

"Das kann doch nicht wahr sein? Manchmal hab ich das Gefühl als würde das immer nur absolut zufällig funktionieren.", ein wenig frustriert machte Ganner eine wischende Handbewegung, eher unkontrolliert und ungewollt, was er damit auslöste Überraschte ihn. Anstatt den Droiden umzuwerfen brachte er ihn zum zittern und vibrieren, warf sich selbst einige Meter nach hinten und landete unsanft auf dem Rücken, seine Muskeln dankten es ihm indem sie ganze Schmerzwellen durch seinen Körper schickten. So viel zu keinen ruckartigen Bewegungen, aber immerhin hatte das mit dem Stoßen funktioniert auch wenn er nicht den Droiden sondern sich selbst in Mitleidenschaft gezogen hatte.

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner und Siva
 
Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner Meditations- und Trainingsraum – Eowyn und Wes

Ach.
Niemand behauptete, dass diese Beförderung nichts mit der Mission zu tun hatte? Das klang ja wieder wunderbar, und Eowyns Augenbrauen schossen in die Höhe. Das war doch genau das, was sie kritisierte, was sie vorwarf. Einen anderen Zeitpunkt... unter anderen Umständen... ahja. Natürlich, das würde sie auch sagen, wenn sie an Wes' Stelle stünde. Sah, verstand er denn nicht, wie das auf sie wirken musste? Besonders angesichts dessen, dass selbst er erkannt hatte, dass sie verdammt viel Banthamist gebaut hatte? Wenn sie Ian recht verstanden hatte, dann musste Rornan tatsächlich etwas in die Richtung gesagt haben, sie nicht einfach so zu befördern, was Wes verneinte - ja natürlich.
Lange überfällige Beförderung... Das Schnauben, das folgte,
wollte Eowyn sich nicht einmal verkneifen. Sie war ruhiger geworden, aber Wes' Antwort war auf bestem Wege dazu, sie wieder auf Touren zu bringen. Es war... eine typische Antwort, um jemanden zu beruhigen. Denn er ignorierte die wesentlichen Punkte. Kein Wort dazu, weshalb sie, die ach so tolle Rätin, gerade so emotional reagierte. Kein Wort darüber, weshalb sie denn eine so wundervolle Rätin abgeben würde.
Dass sie schon lange im Gespräch war war neu für sie, und genauso, dass sie "stets" nicht bereit gewesen war - ja sicher, ein Mal, direkt nach ihrer Ernennung zur Großmeisterin, da war sie es nicht gewesen, aber erstens war das doch natürlich, nach einer gerade stattgefundenen Beförderung, und außerdem war sie noch nicht lange wieder im Orden gewesen... nein, auch, wenn das hier eigentlich absolut keine Rolle spielte, es verdrehte wieder ein wenig die Tatsachen. Oder machte deutlich, wie wenig Wes eigentlich wusste, wenn es um ihre Person ging. Und fair war es außerdem erst Recht nicht. Machte er ihr da gerade tatsächlich einen Vorwurf?!? Andernfalls wären sie jetzt nicht in dieser Situation... oh wunderbar. Nein, die Situation wäre noch viel schlimmer, denn sie wäre eine echte Rätin, ausgestattet mit Informationen und allem möglichen, jemanden, den man unmöglich nach Bastion schicken könnte.
Aber dieses Fass würde Eowyn jetzt nicht öffnen. Schließlich war das eine persönliche Sache, zwischen ihr und ihrem alten Freund, und es hatte nichts mit Bastion zu tun. So schüttelte sie nur vehement den Kopf. Was er sagte, war nicht richtig. Ganz einfach.

Ganz im Gegensatz zum "emotionalen Ausnahmezustand". Endlich etwas, wo Eowyn Wes durchaus zustimmen würde. Ihr war selber klar, dass sie momentan nicht gerade in bester Verfassung war. Es war besser geworden, dank der Tatsache, dass sie hier auf Coruscant zumindest ein bisschen Zeit zum Nachdenken gehabt hatte, aber sie war noch Parsecs davon entfernt, wieder ihr Selbst von vor zehn Jahren zu werden.
Ihre Beziehung zu Ian war simple Privatsache und hatte in ihrem Leben als Jedi nichts verloren - und Duval, ein Profi? Natürlich war er das, aber
sie auch, verdammt, vergaß Wes was nicht gerade?! Sie beide waren vermutlich ganz ähnlich ausgebildet, und sie hatte sogar noch die Macht im Rücken! Nie, niemals hätte sie so auf ihn hereinfallen dürfen, denn schon wieder - ihre Beziehung zu Ian war Privatsache. So simpel war das, so simpel hatte es zu sein. Sie war eine miserable Jedi, wenn sie das nicht auf die Reihe bekam.
Dann aber machte Wes etwas deutlich. "Außerdem, welche Wahl haben wir denn?"
Genau das war es! Genau das versuchte sie Wes die ganze Zeit zu erklären, und sie konnte es nicht fassen, dass er das nicht sah. Die Räte hatten schlicht keine andere Wahl, als sie zu befördern und loszuschicken. Sie sah es ja irgendwie ein - aber das hieß noch lange nicht, dass es ihr gefallen musste, dass sie verstehen musste, weshalb der Rat sich auf dieses Niveau herabließ.

Wes' Lächeln war eher eine Katastrophe als voller Ehrlichkeit. Eowyn rechnete ihm ja durchaus an, dass er ihr so ausführlich antwortete, anstatt seinen nächsten Pflichten nachzugehen, aber irgendwie machte dieses Lächeln deutlich, wie weit entfernt sie momentan voneinander waren. Er versuchte es... aber er war in seinen Ansichten so weit entfernt von ihr, dass Eowyn befürchtete, ihm in
diesem Gespräch nicht klarmachen zu können, um was es ihr ging.
Man wuchs mit seinen Aufgaben... Erneut schüttelte Eowyn den Kopf. Kalendersprüche... Aber das schlimmste kam erst. Ian... Sie verdankten ihr Ian. Ian machte ihre ganzen Fehler und Misserfolge wieder gut. Denn
sie war verantwortlich dafür, dass er hier war.
Das war nicht sein ernst. Das
konnte nicht sein ernst sein. War Wes nicht klar, wie das klang? Wie eine... Ressource, wie ein Objekt? Eowyn wusste genau, dass Wes Ian nicht so sah, ganz sicher sah er ihn als Person, rein vom Kopf her war ihr das klar - aber in diesem Kontext - Ian war ihr Erfolg. Nüchtern betrachtet hatte sie bei ihm einfach alles richtig gemacht, so dass der Orden seine Informationen nutzen konnte.
Er klang beinahe ein wenig wie Ian, zumindest was das anging, dass sie sein "kleines Wunder" war... Dass er es ohne sie nicht geschafft hätte, dass er ohne sie wo anders wäre. Jaja. Natürlich. Klar wäre er das. Aber als ob sie das mit Absicht eingefädelt hätte!

Sie wusste nicht, ob sie lachen sollte über all das, ob sie enttäuscht oder wütend sein sollte.

Was ich getan habe, Wes? Sie schnaubte, lachte dann auf und schüttelte den Kopf. Nun ja, sie konnte sich einfach nicht entscheiden zwischen den drei Optionen. Was ich getan habe, war, auf diesem verdammten Mond zu überleben und mich dabei rein zufällig nebenbei zu verlieben. Wenn du das als etwas ansehen willst, das man bewusst tun kann, okay, dann bin ich wirklich wichtig und sollte mich wohl bald dem nächsten wankelmütigen Sith zuwenden. Ansonsten... Spöttisch zu sein war vielleicht momentan nicht die beste Idee... Ernster fuhr sie fort: Es war Zufall, Wes. Eindringlich sah sie ihn an. Nichts anderes. Warum glaubte ihr das keiner? Nichts, das ich bewusst herbeigeführt hätte, nichts, das ich reproduzieren könnte, nichts, was ich beabsichtigt habe, als ich Ian über den Weg gelaufen bin. Ich habe ihm eine halbe Stunde zugehört, das war alles. Mindestens die Hälfte aller Jedi hätte das getan, das war keine Leistung. Und definitiv keine, die eine Beförderung nach sich ziehen würde. Und da ist nichts anderes, was diese erklären würde. Zumindest nicht inoffiziell.

Ian ist außerdem meine Privatsache, zumindest meine Beziehung zu ihm. Wie konnte er behaupten, dass diese Beziehung eine Bewährungsprobe wäre, und dann auch noch für den "besten Jedi"? Wes kannte Ian so gut wie gar nicht. Nie im Leben war Ian der Grund, falls diese Beziehung schwer war, das war sie, sie ganz alleine, und Wes hatte keinen blassen Schimmer, wie das alles lief. Keinen. Hörte er auf den Tempelklatsch, oder wie kam er darauf? Sie blickte ihn mit schmalen Augen an. Aber wenn wir davon sprechen... du kennst Ian nicht. Nicht im geringsten, und erst Recht nicht unsere Beziehung. Wie willst du darüber denn urteilen? Aber wenn du es genau wissen willst: er ist der Grund, dass ich noch halbwegs stabil bin, nicht umgekehrt. Aber diese Sache ist nichts, das irgendwie in mein Jedi-Dasein hineingezogen werden sollte.

Ich vertraue ihm, ja, das ist durchaus wichtig für das, was kommt, aber ansonsten? Es spielt keine Rolle. Nicht für meine Aufgabe!
Und was die Mission angeht - genau das ist es doch.
Eowyn verschränkte die Arme. Du hast es doch selbst gesagt: Ihr habt keine andere Wahl. Ihr befördert mich, weil ihr keine andere Wahl habt. Weil ihr mich schicken müsst. Weil ich Ian vertraue, weil Ian mir vertraut, weil alle, die im geringsten heilen können, benötigt werden, weil meine Ausbildung mich für diese Sache prädestiniert. Und weil ich als Rätin mehr wert bin. Mir ist das alles klar!

Eowyn atmete tief durch, verdrängte ihre Aufgebrachtheit, so dass nur noch die Enttäuschung blieb.
Sie schaute Wes in die Augen. War
ihm das vielleicht wirklich nicht klar? Versuchte er unbewusst, das alles nicht zu sehen? Es war traurig. Traurig, dass sie über so etwas reden mussten. Sie sollten nicht so auseinandergehen, kurz bevor sie aufbrechen würde. Ihr Tonfall wurde versöhnlicher, und sie fuhr in normaler Lautstärke fort.

Das heißt aber noch lange nicht, dass ich es gut finden muss. Dass ich nicht enttäuscht sein darf von dem, zu dem ich so viele Jahre aufgeblickt habe. Verstehst du das nicht? Da mag vieles sein, dass mich für diese Mission prädestiniert, aber da ist nichts, das das gleiche für einen Ratsposten tut. Wir wissen das beide, du hast es selbst gesagt - die Beförderung hat mit der Mission zu tun, denn die letzten Monate waren katastrophal, was meine Leistungen angeht!
Sie schüttelte bedauernd den Kopf.
Vielleicht war ich einmal geeignet für diesen Posten, das mag sein, ich kann es nicht sagen, aber jetzt bin ich es nicht. Und ich glaube auch nicht, dass ich es jemals wieder sein werde. Mein einmaliges Ablehnen damals sie hob eine Augenbraue war also richtig, mach mir da jetzt bloß keinen Vorwurf! Jemand, den Duval mit meiner Ausbildung so leicht herumkriegen kann, ist kein Rat. Ausnahmezustand hin oder her. Diesen Ausnahmezustand darf es ja noch nicht einmal geben! Herrje, warum verstand Wes das nicht?

Resigniert schüttelte Eowyn dann erneut den Kopf. Bald würde ihr schlecht werden davon.

Aber gut.
Sie seufzte. Das hier war doch völlig aussichtslos... sie war wütend und enttäuscht, er war... nun ja, zumindest aufgebracht und komplett anderer Ansicht. Ihr habt das entschieden, dann lasst es uns jetzt durchziehen, denn es steht viel auf dem Spiel. Es wird ja ohnehin auch nicht von Dauer sein. Entweder weil sie nicht zurückkam, oder, weil man es wieder rückgängig machen würde dank ihrer Bedingungen.
Ihre Bedingungen... Wes hatte nicht zugestimmt, unter all dem war ihr das beinahe durchgerutscht.
Wieder hob sie eine Augenbraue.

Es wird doch nicht von Dauer sein, oder? Oder spricht etwas gegen meine Zusätze? Und wie läuft das alles nun ab?

Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner Meditations- und Trainingsraum – Eowyn und Wes
 
Coruscant – mittlere Ebenen – Kneipe – Ian, NPCs

Niemand schenkte zwei Männern, die schwankten und denen urplötzlich schlecht geworden war Aufmerksamkeit. Selbst wenn, wer hätte diese beiden Dinge nicht auf den Alkohol geschoben? Ian nutze die Gelegenheit, um ebenso unbemerkt wieder aus der Kneipe zu gehen und als er sie verließ, achtete er genau darauf Wege zu nehmen, auf dem er keine weiteren zwielichtigen Gestalten vermutete. Ein kurzer Blick auf sein Kom verriet, dass Eowyn noch immer nicht geantwortet hatte. Entweder hieß das, sie war noch immer im Gespräch mit dem Rat, oder sie brauchet Zeit für sich um die Beförderung zu verdauen. Ohnehin, dass sie so ruhig gewesen war, als er ihr davon berichtet hatte, war ungewöhnlich und viel eher Grund zur Besorgnis. Dennoch, da war noch etwas, das Ian erledigen musste.

***

Auch als Ian seine Besorgungen gemacht hatte, war da noch immer keine Nachricht von Eowyn und Ian wusste nicht, ob er das als gutes, oder schlechtes Zeichen werten sollte. Im Quartier selbst war kein Hinweis darauf, ob sie schon dort gewesen war, oder nicht. Zumindest sah alles aus wie vorher, was wiederum alles und nichts bedeuten konnte. Vielleicht gab es auch einen langen Test bevor jemand zum Rat ernannt wurde? Ian hatte keine Ahnung, wusste aber, dass er sich, bis zu ihrer Rückkehr, würde beschäftigen wollen und da er in Teilen schon in der Kneipe damit begonnen hatte, würde er damit weiter machen. Auf die Liste hatte er Dinge gesetzt, die es noch zu trainieren galt und dabei war es nicht nur um Dinge gegangen, die Eowyn können sollte, sondern auch um Dinge, die er können musste. Sie mussten für alle Eventualitäten gewappnet sein und das bedeutete, dass Ian nicht länger massive Probleme damit haben durfte, ein Lichtschwert zu berühren. Allein das würde alles andere als einfach werden. Aber es berühren und nutzen, im Falle eines Falles? Es waren Monate vergangen, in denen er keines mehr benutzt hatte und egal wie gut Ian einmal im Umgang mit dem Schwert gewesen war - nach all dieser Zeit? Auch wenn man behauptete, manche Dinge nie zu verlernen, aus der Übung kam man sehr wohl. Ian wusste als Sportler ein Lied davon zu singen. Die größte Hürde hier würde ohnehin nicht sein, altes Können aufzufrischen…

Ian hatte sich einen leeren, abgelegenen Raum ausgesucht und er manipulierte die Tür dahingehend, dass sie so einfach von außen nicht zu öffnen war. Niemand sollte diesen Raum betreten und ein Schild ‚Bitte nicht stören‘, konnte Ian sich kaum vorstellen. Am liebsten hätte er einen Ort aufgesucht bei dem sicher war, dass keiner ihn betreten würde, aber den gab es im Tempel nicht und es kam nicht in Frage eines der Trainingslichtschwerter aus dem Tempel heraus zu bringen. Selbst wenn, wo hätte er damit hin gehen sollen? Ein Raum der etwas abseits lag war die beste Alternative und Ian wusste, auf was er sich einlassen würde und welche Gefühle aufkommen konnten – deswegen war es besser, er sorgte dafür, dass er so lange wie möglich ungestört bleiben würde. Das mulmige Gefühl, dass beinahe zeitgleich mit Betreten des Raumes gekommen war, suchte Ian zu verdrängen, vor allem, als er einen der Schränke öffnete, in dem die Trainingsuntensilien lagen und mit ihnen auch die Schwerter. Ian wusste, dass die Jedi ein Lichtschwert nicht zwangsläufig als Waffe sahen sondern als Symbol, vielleicht sogar als Symbol für den Frieden. Für die Jedi mochte es ein Hoffnungsbringer sein, aber für die Sith? Für einen Sith war das Schwert ganz sicher
kein Symbol für Frieden, wenn, dann war es eines für Macht. Ian wurde kalt, als er die Schwerter betrachtete, die in der Form, in der sie im Schrank lagen, beinahe ungefährlich waren. Die Klingen zu schwach, außer man nutze sie in völliger Aggression. Trainingslichtschwert hin oder her, sie blieben das, was sie waren. Waffen. Sein letzter Einsatz mit dem Lichstchwert war einer Schlachtung gleichgekommen. Nein. Sein letzter Einsatz mit einem Schwert war eine Schlachtung gewesen. An diesem verhängnisvollen Tag hatte Ian so viele Menschen getötet und mit ihnen etwas in sich. Mit einem Schwert. Mit der Macht. Ohne Gnade. Und wie oft sah er die Bilder vor sich? Wie oft sah er des Nachts die Gesichter seiner Familie? Hörte ihre Stimmen. Sah sich selbst und das was er tat, immer und immer wieder ohne es aufhalten zu können. Seine Tat auf Telos war so berechnend gewesen, so geplant, so … fürchterlich und an all das erinnerten ihn die Schwerter die im Schrank lagen. Dabei hatte er noch keines berührt und trotzdem, trotzdem spürte er die Bewegung von damals. Den Widerstand, als das Schwert durch das Fleisch seiner Eltern gedrungen war. Er hörte ihre Schreie, sah ihren Blick, hörte, wie sie verstummten, sah die Bilder vor sich. Ohne auch nur ein einziges Schwert zu berühren. Mit der Macht schloss Ian den Schrank, doch mit ihm schloss er nicht die Bilder aus, nicht die Bilder, die er so lange hatte vergessen wollen.

Du wirst es nie wieder so nutzen.

Aber konnte er das wirklich behaupten? Konnte er das mit felsenfester Sicherheit behaupten? Und was bedeutete schon ‚Nie wieder so‘? Was war ‚
so‘? So brutal? So berechnend? So voller Hass? War es überhaupt Hass gewesen? Hatte Hass seine Hand gelenkt? Hass und Schmerz und wie schnell war beides dem Gefühl von Leere gewichen. Wie schnell hatte er so plötzlich nichts mehr empfinden können? Und wie lange hatte dieses elende Gefühl des Nichtfühlens angehalten? Er war so lange gefangen gewesen in einer Blase, die ihn von allem abgeschottet hatte, die ihn fern gehalten hatte von allem, was fühlbar war. Freude, Glück, aber auch Schmerz und Trauer und Wut. Was nie verschwunden war, waren Einsamkeit und Angst und diese kalte Angst von damals kehrte zurück. Was würde auf Bastion geschehen? Auf dem Planten, auf dem sein Hass genährt worden war? Dort hatte Ian seine Ausbildung gemacht, dort hatte er lernen sollen ohne Empathie zu handeln. Aber Empathie… War sie ein Gefühl? Wenn, dann hatte dieses Gefühl nie geendet. Obwohl er längst hätte abgestumpft sein müssen. Die Blase, die Mauer, die Decke – egal welchen Begriff er verwenden würde, sie hatte ihn beinahe von jedem Gefühl abgeschnitten. Aber auch von seiner Empathie?

Wärest du es gewesen, wäre Telos nie geschehen.

Aber war Telos nicht der absurde Versuch gewesen, sich von seiner Vergangenheit zu befreien?

Das ist keine Entschuldigung,

Aber Ian wusste, dass es das nicht war, so wie er wusste, dass es niemals etwas geben würde, was ent-schuldigte, was er getan hatte. Wahrscheinlich würden die Bilder nie verschwinden und das war kein selbstkasteinender Gedanke, nein. Eine Tatsache war eine Tatsache und wie zynisch war es, dass hier die Betonung im wahrsten Sinne des Wortes auf Tat-Sache lag?

Du musst dich konzentrieren.

Und sich zu konzentrieren bedeutete, dass er den Schrank wieder öffnen, ein Schwert nehmen und damit Trainieren musste. Denn wenn es auf Bastion hart auf hart kam würde er alle Fähigkeiten nutzen müssen um zu Verteidigen.

Alle?
Auch die Dunkle Seite?
Nein.

Nein, das hatte er versprochen.

Aber was, wenn du das Versprechen nicht halten kannst? Was, wenn du gegen das Gefühl nicht ankämpfen kannst? Was, wenn es dich einholt?

Ein Süchtiger blieb süchtig. Zumindest ein Teil von ihm. Ein Süchtiger durfte nie wieder in direkte Berührung mit dem Stoff kommen, von dem er einst abhängig gewesen war. War es mit der Dunklen Seite so viel anders?

Du bist nicht süchtig danach gewesen.

War er das nicht?

Du warst ihr nie verfallen.

War er das nicht? War Telos nicht der Beginn davon gewesen? Hätte er dort nicht beinahe alles eingebüßt?
Hatte er dort nicht beinahe alles eingebüßt? War da Empathie für Alisah gewesen? Oder nur noch Wut? Und wenn er eben noch behauptet hatte, dass beinahe jedes Gefühl nicht mehr spürbar gewesen war….

Wut, Schmerz und Hass waren es doch gewesen.
Egal. Er musste den Schrank öffnen und Ian zwang sich dazu, zwang sich, eines der Schwerter zu nehmen, zwang sich, eines zu aktivieren. Aber allein das Geräusch, als die Klinge zum Leben erwachte – als einziges Geräusch in dieser Stille. Die Hand an dem kalten Metall. Das Gefühl unter der Hand. Er konnte nicht.
Er konnte nicht. Und da fiel das Schwert auf den Boden.


Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner, abgelegener Trainingsraum mit manipulierter Tür – Ian
 
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[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Trainingsraum] Arkon, Leela

Arkon hatte sich tief in der Macht versenkt und dabei versucht mit Hilfe des omnipräsenten Energiefeldes seine Schülerin zu beobachten. Er konzentrierte seine Wahrnehmung dabei nur auf das nähere Umfeld um seine Aufmerksamkeit nicht überzustrapazieren. Wenn man die Macht als eine Art See beschreiben würde, dann waren er und Leela starke Kräusel und Strudel auf der Oberfläche. Die Strudel Arkons waren dabei mehr oder minder im Einklang mit der umgebenden Strömung und nutzten diese aus um an Intensität und Kraft zuzunehmen, die Wirbel Leelas wirkten dabei eher abgeschottet und gemieden von der Strömung. Ihre Präsenz leuchtete hell in der Macht, was auf ihre Sensitivität hinwies, doch hatte sie es noch nicht so heraus bekommen mit der Macht zu interagieren. Doch das wunderte den jungen Jedi nicht, immerhin war dies ihr erster, aktiver Versuch. Er hatte also schon einen Sekundenbruchteil vor ihrer resignierten Aussage die Augen geöffnet und ein mildes Lächeln aufgelegt.

„Setze dich nicht zu sehr unter Druck. Zu Beginn musst du entspannt sein und du darfst dich auch nicht vor der Macht fürchten.“ Arkon schwieg kurz und entschloss sich noch ein wenig Informationen über die Macht weiter zu geben:

„Wie ich dir schon erzählt habe, ist die Macht ein Energiefeld. Angeblich gibt es symbiotische Lebensformen, die Midi-Chlorianer, die in jeder unserer Zellen existieren, die mit diesem energetischen Feld kommunizieren können. Je mehr man davon haben soll, desto ‚stärker‘ ist man in der Macht. Im Normalfall strömt nicht mehr Energie durch deinen Körper als du verkraften kannst. Erst wenn du die Macht in deinen Körper zwingst, wird es gefährlich.“

Arkon schwieg kurz einige Sekunden, in denen er überlegte, wie er Leela helfen konnte besser mit der Macht zu kommunizieren.

„Bei vielen Wesen, die machtsensitiv sind, lässt sich ein stärkeres ‚Bauchgefühl‘ feststellen. Sie haben Ahnungen was als nächstes passieren könnte. Eine Art instinktiver Voraussicht. Versuche dich hier mehr auf das unterbewusste, das Emotionale zu konzentieren ...“

[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Trainingsraum] Arkon, Leela
 
Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner, abgelegener Trainingsraum mit manipulierter Tür – Ian

Da lag das Schwert, vor ihm auf den Boden und es war, als läge da mehr, als dieser Trainingsgegenstand. Als läge dort mehr als ein lebloser Körper aus Metall und etwas in Ian wollte sich zusammen krümmen, ihm die Knie weg sacken lassen. Aber er durfte nicht. Das hier war nicht Telos, das hier war Coruscant. Kein Garten, keine Familienfeier, keine furchtbaren Absichten. Coruscant. Trainingsraum. Trainingsschwert. Jedi. Eine Vorbereitung auf Bastion. Keine Vorbereitung darauf, wieder zu töten. Keine Berechnung. Keine kaltblütigen Morde. Doch all das Wissen, was half es? Was half es gegen die Bilder, was gegen die Stimmen? Was gegen das Gefühl? Was, gegen die Wahrheit? Nichts. Es half nichts und da schloss Ian die Augen, zwang sich ruhig zu atmen.
Bastion. Nicht Telos.

Du wirst diese Bilder nicht siegen lassen.

Sie waren vergangen. Sie waren vergangen, lagen Jahre zurück und er musste kämpfen. Für Eowyn. Für jeden, der am Virus erkrankt war. Wenn es etwas richtig zu machen gab, wenn da etwas war, das wichtiger war, als irgendetwas von damals, dann das Jetzt und wenn es so nicht funktionierte…
Entschlossen öffnete Ian die Augen, ging erneut zum Schrank und holte jeden Telematen und jeden Trainingsdroiden aus dem Schrank. Sein Körper wollte nicht auf ihn hören, wollte kein Lichtschwert führen? Sein Hirn meinte, ihm einen Streich zu spielen, Vergangenheit und Gegenwart zu mischen? Oh nein, er würde beide überlisten und wenn das nicht mit innerem Zwang klappe, dann mit Äußerem.

Du wirst ein Lichtschwert in die Hand nehmen.
Oh, er würde.

Das Schwert, dass noch immer aktiviert auf dem Boden lag, ließ Ian genau dort liegen, als er sich erneut den Droiden widmete und sie alle einschaltete. Egal wie gut er darin war zu reflektiere, die Angriffe würden zu viele sein. Eine Situation, die ohne Schwert kaum zu meistern war, auch wenn es sich hier nur um Trainingsdroiden handelte, die nicht mit scharfer Munition oder mit echten Schwertern kämpfte. Nachdem sie alle aktiviert waren, blieben Ian ganze dreißig Sekunden, ehe sie angriffen. Dreißig Sekunden, in denen er das Schwert auf dem Boden anstarrte, ehe er es in seine Hand levitierte und kaum dort angekommen, setzten sich die ersten Droiden in Bewegung und die Telematen begannen zu schießen. Aber das Schwert war wie ein Fremdkörper in Ians Hand und sein Arm wollte sich nicht in die Höhe bewegen lassen. Telos. Bastion. Welche Rolle spielte das? Bevor der erste Laser ihn treffen konnte, lenkte Ian ihn mit der Macht ab, aber es kamen stetig mehr Schüsse, schnellere Schüsse und die anderen Droiden kamen ebenfalls näher. Lange dauerte es nicht, bis die ersten Angriffe zu Ian durchdrangen, nicht mehr zu reflektieren waren und sie wurden unangenehmer, ja, sie taten sogar weh. Blasterschuss für Blasterschuss und nur ein paar weitere Sekunden später, konnte Ian nicht einen von ihnen reflektieren. Aber sein Selbsterhaltungstrieb? Das Schwert? Als er mit der Macht danach griff, geschah das gleiche wie vorhin, exakt das gleiche wie vorhin. Da war nichts zu überlisten, da war nichts herauszufordern, denn das hier war, was es war. Eine misslungene Trainingseinheit. Kein Kampf um Leben und Tod und das einzige, was Ian versuchen konnte, gegen die Schar an Droiden zu tun, war sie weg zu stoßen, mit der Macht, mit seinem Körper. Sich zu ducken und zu versuchen, sie nacheinander wieder auszuschalten. Aber das Lichtschwert? Er konnte es nicht führen.



Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner, abgelegener Trainingsraum mit manipulierter Tür – Ian
 
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