Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner Meditations- und Trainingsraum – Eowyn und Wes
Wes erwartete ein Donnerwetter, und es blieb auch nicht aus. Ein bisschen war es auch verdient, denn er hatte die Information, dass Eowyn gar nicht befördert werden wollte, in der Diskussion unterschlagen. Andererseits, hätte es tatsächlich eine Diskussion über eine solche Ernennung gegeben, die den Namen verdient hätte, hätten die Dinge anders ausgesehen. Nein, der Rat war einstimmig und augenblicklich der Meinung gewesen, dass die Beförderung ein kluger Schachzug und außerdem ohnehin überfällig und völlig verdient wäre.
Aber das Donnerwetter kam nichtsdestotrotz. Irgendwie bekam Wes den Eindruck, dass Ian abfärbte, auch wenn Eowyn sich anders zu äußern pflegte. Dabei fühlte sich Wes auch etwas entrüstet darüber, dass der ehemalige Sith Informationen aus einer geheimen Ratssitzung nach außen trug, selbst ihr gegenüber. Hatte er dadurch Glück gehabt? Das bezweifelte der Taanaber, denn es wirkte wie ein ›du, der Rat hat ein gemeines Attentat auf dich vor‹. Genau so benahm die blonde Jedi sich jedenfalls. Am meisten schien sie zu ärgern, dass sie anstelle der Strafe, um die sie gestern geradezu gebettelt hatte, nun befördert wurde. Sicherlich wäre es mit einer spürbaren Sanktion für Eowyn einfacher gewesen, moralisch über das Versagen Arkadi Duval gegenüber hinweg zu kommen, so weit konnte Wes ihr sehr wohl nachfühlen. Danach verließ sie jedoch leider sehr schnell den Planeten der Fakten und verirrte sich irgendwo im Nebel der Unterstellungen und der Wut auf sich selbst.
›Jeder im ganzen Rat weiß, wie wenig ich dort hineingehöre.‹
Mit diesen Worten begann wohl der schlimmste, der unfairste Teil. Wes hätte absolut verstanden, wenn Eowyn nur ihm Vorwürfe machte. Ja, er hätte als Anwalt für ihre Sicht der Dinge auftreten können und hatte das nicht getan. Wieso? Wes glaubte, dass die Macht es ihm eingegeben hatte, sie hatte ihn zögern lassen, noch mehr über das Gespräch vom Vorabend zu berichten. Letztendlich war aber auch die Logik hinter der Idee einfach zu stringent. Sicherlich hätte man die Betroffene hinzuziehen können, doch üblich war ein solches Vorgehen vor Beförderungen nicht. Vor allem hatte es nach allgemeiner Übereinstimmung nichts zu bereden gegeben. Die gesamte Entscheidung über die Beförderung hatte höchstens eine Minute gedauert und auch nur deshalb so lange, weil von verschiedener Seite bekundet worden war, wie gerne man die Noch-Meisterin im Rat sehen würde. Der Rat vertraute Eowyn, trotz ihres Ausrutschers. Warum vertraute sie dem Rat im Gegenzug so wenig? Das war es, was Wes ärgerte. Es passierte kaum mehr, seit der Taanaber die verschiedenen Ränge durchlaufen und durch eine immer innigere Verbindung durch die Macht sowie ein dadurch immer größeres Vertrauen in ihr Wirken und dass sich alles dadurch zum Guten wenden würde entwickelt hatte. Auf ihn durfte sie gerne sauer sein. Aber dass sie dem Rat das Schlimmste unterstellte, dass man ihr aus zweifelhaften Motiven Schaden zufügte, dass sie sogar das Wort Verrat in den Mund, machte Wes wütend.
Er erinnerte sich lebhaft an den Satz, der im Ratssaal mehrfach gefallen war: ›Niemand wird zurückgelassen.‹ Der Rat opferte niemanden und noch nie war jemand eine bloße Spielfigur für ihn gewesen. Ganz sicher verriet er niemanden. Eowyn ging zu weit, und zwar gewaltig!
Die Fragen nach ihrer Eignung waren dagegen kaum der Rede wert, gaben aber tiefe Einblicke in den seelischen Zustand der Jedi-Meisterin. Eowyn hatte große Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl, bzw. dem weitgehenden Fehlen von selbigen, welches sie auf völlig verdrehte Weise auf den Rat projizierte. Was musste in jemandem innerlich vorgehen, der sich so verrannt hatte und gar nicht mehr heraus fand? Eigentlich bräuchte die Blonde professionelle Hilfe, die Wes nun mal nicht leisten konnte. Wer hatte wohl das falsche Bild von Eowyn? Der Rat, der sie Wert schätzte, ihr vertraute, ihre Meinung respektierte (außer vielleicht in diesem einen Fall hier), oder die Betroffene, welche die Ratsberufung offenbar als Hohn, als Angriff auf ihre Integrität, als Demütigung empfand? Über die bloße Unterstellung ärgerte sich Wes aufs Neue.
Als ob das nicht schon reichte, folgte die Häme. Aus Pflichtgefühl würde Eowyn folgen, aber nicht ohne Bedingungen zu stellen. Zunächst waren diese sogar logisch, und das Testament nahm Wes mit einem kurzen Anflug von Angst entgegen. Die Mission war lebensgefährlich. Ian, Eowyn, alle an dieser Mission Beteiligten konnten ganz leicht ums Leben kommen. Sie hatten sich so lange gekannt und geschätzt und würden womöglich mit einem gegenseitigen Groll auseinandergehen? Das war so falsch.
Keinesfalls würde Ian ohne Eowyn zu den Jedi zurückkehren, davon war Wes überzeugt und es war müßig, sich darüber zu unterhalten. Auf die letzte Bedingung einer Degradierung nach der Mission würde sich seiner Einschätzung nach niemand im Rat einlassen. Genau genommen hatte die Jedi aber nur gefordert, ihr nach der Sache den Rang zu geben, der ihr zustünde. Das, dachte der Taanaber spitzfindig, hieß eben nicht, dass man Eowyn wieder den Meisterrang geben würde. Darüber würde der Rat als Ganzes entscheiden und sie hätte nur eine Stimme. So oder so, Wes war sauer.
»Du hast Gelegenheit gehabt, deine Meinung zu sagen, schön! Jetzt hörst du mir zu!«
Entgegnete der Jedirat scharf und fixierte sein Gegenüber mit seinem Blick.
»Auf mich darfst du gerne sauer sein, das ist dein gutes Recht. Ich hätte stärker auf eine Diskussion deiner Verfehlungen dringen können, die für niemanden ein großes Thema waren und ich hätte betonen können, dass du dich nicht bereit für den Rat hältst. Ich habe beides nicht getan und ich weiß nicht warum. Ich denke, die Macht hat mich gelenkt, aber ich kann mich täuschen, ich kann mir das alles nur eingebildet haben. Gib mir die Schuld, so viel du möchtest. Aber lass den Rat aus dem Spiel!
Du hast ein ernstes Problem mit deinem Selbstwertgefühl, Eowyn, und es tut mir leid, wenn du dich so siehst. Du verdienst nicht, dich in einem solchen Loch zu befinden. Aber unterstelle den Ratsmitgliedern keine solchen Dinge! Woher glaubst du zu wissen, dass Ahna, Anakin, Chesara, Eleonore, Joseline, Rornan, Sarid, Satrek und ich so über dich denken? Das sind die Namen der Räte, die heute anwesend waren, um über Ians Mission zu beraten. Würdest du mir den Gefallen zu tun, die Räte zu benennen, von denen du denkst, dass sie dich als bloße Spielfigur sehen, die in Kauf nehmen, dich zu demütigen oder rein aus Opportunismus handeln? Nenn mir bitte die Namen derer, von denen du denkst, dass du ihnen nicht als Person wichtig bist, die jemanden grundlos in den Rat befördern oder gar einen Mitjedi verraten würden? Ist dir klar, was du da sagst?«
Wes machte eine rhetorische Pause, denn dieser Punkt war ihm besonders wichtig. Er wollte, dass Eowyn realisierte, was sie den Jedi im Rat da unterstellte.
»In einem Punkt hast du aber völlig recht, nämlich dass du dich momentan ganz und gar nicht wie eine Rätin benimmst! Aber genausowenig wie die Eowyn, die ich vor vielen Jahren kennengelernt habe. Ich beginne mich zu fragen, ob du mental in deiner momentanen Verfassung wirklich in der Lage wärst, diese Mission zu erfüllen. Vielleicht wäre es besser, wenn Ahna, die eigentlich im Backupteam sein wollte, an deiner Stelle die Gefangene mimt. Ich weiß, wie sie ist, aber ich bin mir sicher, sie würde es für dich tun. Vielleicht hätte Ian dann größere Chancen. Oder hast du vergessen, warum wir überhaupt auf deine Beförderung zu sprechen kam? Es war Ian, der die Befürchtung geäußert hatte, eine Jedi-Meisterin, selbst mit dem alten Ehrentitel ›Groß-‹, wäre zuwenig, um ihn für seine Abwesenheit vom Orden zu ›rehabilitieren‹, oder wie man es nennen sollte, ihm das notwendige Ansehen zurückzugeben, um seine Mission zu erfüllen. Eine Rat ist für die Sith ein wertvolleres Ziel als ein Schatten und, wichtiger noch, sollte es eng werden kann, Ian immer noch die Schatten-Karte ausspielen! Es dient gerade auch seiner Sicherheit, ihm einen möglichst wertvollen ›Fang‹ für die Sith mitzugeben! Ich möchte dich auch daran erinnern, dass noch nichts passiert ist, dass du noch erst befördert werden musst und dass es keine Zwangsbeförderungen gibt. Lehne die Beförderung ab, wenn du meinst, aber werde dir vorher klar, aus welchen Motiven du es tust und wen und was du dafür alles aufs Spiel setzt!«
Eine weitere Atempause folgte, bevor der Taanaber ruhiger, unter Aufbietung aller Jedigkeit, zum Abschluss kam:
»Du musst nicht auf der Stelle eine Entscheidung fällen. Vielleicht wäre es sogar besser, wenn du erst einmal in Ruhe darüber meditierst oder was auch immer du tun möchtest. Wenn du dir über dich im Klaren geworden bist, du weißt wo du mich findest, oder Ahna, oder jedenweden Jedirat, den du noch vertraust.«
Mit diesen Worten wandte Wes sich zum Gehen.
Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner Meditations- und Trainingsraum – Eowyn und Wes
Wes erwartete ein Donnerwetter, und es blieb auch nicht aus. Ein bisschen war es auch verdient, denn er hatte die Information, dass Eowyn gar nicht befördert werden wollte, in der Diskussion unterschlagen. Andererseits, hätte es tatsächlich eine Diskussion über eine solche Ernennung gegeben, die den Namen verdient hätte, hätten die Dinge anders ausgesehen. Nein, der Rat war einstimmig und augenblicklich der Meinung gewesen, dass die Beförderung ein kluger Schachzug und außerdem ohnehin überfällig und völlig verdient wäre.
Aber das Donnerwetter kam nichtsdestotrotz. Irgendwie bekam Wes den Eindruck, dass Ian abfärbte, auch wenn Eowyn sich anders zu äußern pflegte. Dabei fühlte sich Wes auch etwas entrüstet darüber, dass der ehemalige Sith Informationen aus einer geheimen Ratssitzung nach außen trug, selbst ihr gegenüber. Hatte er dadurch Glück gehabt? Das bezweifelte der Taanaber, denn es wirkte wie ein ›du, der Rat hat ein gemeines Attentat auf dich vor‹. Genau so benahm die blonde Jedi sich jedenfalls. Am meisten schien sie zu ärgern, dass sie anstelle der Strafe, um die sie gestern geradezu gebettelt hatte, nun befördert wurde. Sicherlich wäre es mit einer spürbaren Sanktion für Eowyn einfacher gewesen, moralisch über das Versagen Arkadi Duval gegenüber hinweg zu kommen, so weit konnte Wes ihr sehr wohl nachfühlen. Danach verließ sie jedoch leider sehr schnell den Planeten der Fakten und verirrte sich irgendwo im Nebel der Unterstellungen und der Wut auf sich selbst.
›Jeder im ganzen Rat weiß, wie wenig ich dort hineingehöre.‹
Mit diesen Worten begann wohl der schlimmste, der unfairste Teil. Wes hätte absolut verstanden, wenn Eowyn nur ihm Vorwürfe machte. Ja, er hätte als Anwalt für ihre Sicht der Dinge auftreten können und hatte das nicht getan. Wieso? Wes glaubte, dass die Macht es ihm eingegeben hatte, sie hatte ihn zögern lassen, noch mehr über das Gespräch vom Vorabend zu berichten. Letztendlich war aber auch die Logik hinter der Idee einfach zu stringent. Sicherlich hätte man die Betroffene hinzuziehen können, doch üblich war ein solches Vorgehen vor Beförderungen nicht. Vor allem hatte es nach allgemeiner Übereinstimmung nichts zu bereden gegeben. Die gesamte Entscheidung über die Beförderung hatte höchstens eine Minute gedauert und auch nur deshalb so lange, weil von verschiedener Seite bekundet worden war, wie gerne man die Noch-Meisterin im Rat sehen würde. Der Rat vertraute Eowyn, trotz ihres Ausrutschers. Warum vertraute sie dem Rat im Gegenzug so wenig? Das war es, was Wes ärgerte. Es passierte kaum mehr, seit der Taanaber die verschiedenen Ränge durchlaufen und durch eine immer innigere Verbindung durch die Macht sowie ein dadurch immer größeres Vertrauen in ihr Wirken und dass sich alles dadurch zum Guten wenden würde entwickelt hatte. Auf ihn durfte sie gerne sauer sein. Aber dass sie dem Rat das Schlimmste unterstellte, dass man ihr aus zweifelhaften Motiven Schaden zufügte, dass sie sogar das Wort Verrat in den Mund, machte Wes wütend.
Er erinnerte sich lebhaft an den Satz, der im Ratssaal mehrfach gefallen war: ›Niemand wird zurückgelassen.‹ Der Rat opferte niemanden und noch nie war jemand eine bloße Spielfigur für ihn gewesen. Ganz sicher verriet er niemanden. Eowyn ging zu weit, und zwar gewaltig!
Die Fragen nach ihrer Eignung waren dagegen kaum der Rede wert, gaben aber tiefe Einblicke in den seelischen Zustand der Jedi-Meisterin. Eowyn hatte große Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl, bzw. dem weitgehenden Fehlen von selbigen, welches sie auf völlig verdrehte Weise auf den Rat projizierte. Was musste in jemandem innerlich vorgehen, der sich so verrannt hatte und gar nicht mehr heraus fand? Eigentlich bräuchte die Blonde professionelle Hilfe, die Wes nun mal nicht leisten konnte. Wer hatte wohl das falsche Bild von Eowyn? Der Rat, der sie Wert schätzte, ihr vertraute, ihre Meinung respektierte (außer vielleicht in diesem einen Fall hier), oder die Betroffene, welche die Ratsberufung offenbar als Hohn, als Angriff auf ihre Integrität, als Demütigung empfand? Über die bloße Unterstellung ärgerte sich Wes aufs Neue.
Als ob das nicht schon reichte, folgte die Häme. Aus Pflichtgefühl würde Eowyn folgen, aber nicht ohne Bedingungen zu stellen. Zunächst waren diese sogar logisch, und das Testament nahm Wes mit einem kurzen Anflug von Angst entgegen. Die Mission war lebensgefährlich. Ian, Eowyn, alle an dieser Mission Beteiligten konnten ganz leicht ums Leben kommen. Sie hatten sich so lange gekannt und geschätzt und würden womöglich mit einem gegenseitigen Groll auseinandergehen? Das war so falsch.
Keinesfalls würde Ian ohne Eowyn zu den Jedi zurückkehren, davon war Wes überzeugt und es war müßig, sich darüber zu unterhalten. Auf die letzte Bedingung einer Degradierung nach der Mission würde sich seiner Einschätzung nach niemand im Rat einlassen. Genau genommen hatte die Jedi aber nur gefordert, ihr nach der Sache den Rang zu geben, der ihr zustünde. Das, dachte der Taanaber spitzfindig, hieß eben nicht, dass man Eowyn wieder den Meisterrang geben würde. Darüber würde der Rat als Ganzes entscheiden und sie hätte nur eine Stimme. So oder so, Wes war sauer.
»Du hast Gelegenheit gehabt, deine Meinung zu sagen, schön! Jetzt hörst du mir zu!«
Entgegnete der Jedirat scharf und fixierte sein Gegenüber mit seinem Blick.
»Auf mich darfst du gerne sauer sein, das ist dein gutes Recht. Ich hätte stärker auf eine Diskussion deiner Verfehlungen dringen können, die für niemanden ein großes Thema waren und ich hätte betonen können, dass du dich nicht bereit für den Rat hältst. Ich habe beides nicht getan und ich weiß nicht warum. Ich denke, die Macht hat mich gelenkt, aber ich kann mich täuschen, ich kann mir das alles nur eingebildet haben. Gib mir die Schuld, so viel du möchtest. Aber lass den Rat aus dem Spiel!
Du hast ein ernstes Problem mit deinem Selbstwertgefühl, Eowyn, und es tut mir leid, wenn du dich so siehst. Du verdienst nicht, dich in einem solchen Loch zu befinden. Aber unterstelle den Ratsmitgliedern keine solchen Dinge! Woher glaubst du zu wissen, dass Ahna, Anakin, Chesara, Eleonore, Joseline, Rornan, Sarid, Satrek und ich so über dich denken? Das sind die Namen der Räte, die heute anwesend waren, um über Ians Mission zu beraten. Würdest du mir den Gefallen zu tun, die Räte zu benennen, von denen du denkst, dass sie dich als bloße Spielfigur sehen, die in Kauf nehmen, dich zu demütigen oder rein aus Opportunismus handeln? Nenn mir bitte die Namen derer, von denen du denkst, dass du ihnen nicht als Person wichtig bist, die jemanden grundlos in den Rat befördern oder gar einen Mitjedi verraten würden? Ist dir klar, was du da sagst?«
Wes machte eine rhetorische Pause, denn dieser Punkt war ihm besonders wichtig. Er wollte, dass Eowyn realisierte, was sie den Jedi im Rat da unterstellte.
»In einem Punkt hast du aber völlig recht, nämlich dass du dich momentan ganz und gar nicht wie eine Rätin benimmst! Aber genausowenig wie die Eowyn, die ich vor vielen Jahren kennengelernt habe. Ich beginne mich zu fragen, ob du mental in deiner momentanen Verfassung wirklich in der Lage wärst, diese Mission zu erfüllen. Vielleicht wäre es besser, wenn Ahna, die eigentlich im Backupteam sein wollte, an deiner Stelle die Gefangene mimt. Ich weiß, wie sie ist, aber ich bin mir sicher, sie würde es für dich tun. Vielleicht hätte Ian dann größere Chancen. Oder hast du vergessen, warum wir überhaupt auf deine Beförderung zu sprechen kam? Es war Ian, der die Befürchtung geäußert hatte, eine Jedi-Meisterin, selbst mit dem alten Ehrentitel ›Groß-‹, wäre zuwenig, um ihn für seine Abwesenheit vom Orden zu ›rehabilitieren‹, oder wie man es nennen sollte, ihm das notwendige Ansehen zurückzugeben, um seine Mission zu erfüllen. Eine Rat ist für die Sith ein wertvolleres Ziel als ein Schatten und, wichtiger noch, sollte es eng werden kann, Ian immer noch die Schatten-Karte ausspielen! Es dient gerade auch seiner Sicherheit, ihm einen möglichst wertvollen ›Fang‹ für die Sith mitzugeben! Ich möchte dich auch daran erinnern, dass noch nichts passiert ist, dass du noch erst befördert werden musst und dass es keine Zwangsbeförderungen gibt. Lehne die Beförderung ab, wenn du meinst, aber werde dir vorher klar, aus welchen Motiven du es tust und wen und was du dafür alles aufs Spiel setzt!«
Eine weitere Atempause folgte, bevor der Taanaber ruhiger, unter Aufbietung aller Jedigkeit, zum Abschluss kam:
»Du musst nicht auf der Stelle eine Entscheidung fällen. Vielleicht wäre es sogar besser, wenn du erst einmal in Ruhe darüber meditierst oder was auch immer du tun möchtest. Wenn du dir über dich im Klaren geworden bist, du weißt wo du mich findest, oder Ahna, oder jedenweden Jedirat, den du noch vertraust.«
Mit diesen Worten wandte Wes sich zum Gehen.
Coruscant – Jedi-Tempel – kleiner Meditations- und Trainingsraum – Eowyn und Wes