Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Eowyn
Eowyns Brummen war unmissverständlich und Ian musste leise lachen. „Also ich finde es wirklich schön, dass ich langsam dazulerne und weiß, das es in bestimmten Situationen besser ist, ich bedenke meine Worte.“ Er hob vorsichtig den Kopf, um sie besser sehen zu können, lächelte und gab ihr einen Kuss auf die Hand, die er hielt, wurde ernster. „Ich hab es wirklich verstanden, Eowyn.“ Vielleicht ein bisschen zu spät – aber immerhin. Ian verstand auch recht schnell, dass Eowyn das Thema nicht so schnell wechseln würde, wie er. Die Information über das Entsenden von Riuen brachte Eowyn dazu, einige Fragen zu stellen und eigentlich war klar gewesen, dass er, einmal mit dem Thema begonnen, ganz sicher nicht mir nichts dir nichts zum nächsten springen konnte. Ian seufzte leise, als sein Blick wieder zur Decke wanderte.
„Nach dem Gespräch mit dem Rat,“ war die ehrliche Antwort auf das Wann. „Ich habe Panik bekommen. Noch während ich mit ihnen gesprochen habe. Es war... Es hat sich angefühlt, als würde ich dich verraten. Als Joseline vorschlug, dich zur Rätin zu machen, als sie mich fragten, ob das helfen würde. Ich weiß, dass du diesen Rang nicht willst. Nicht wolltest und ich,“ Ian seufzte erneut, holte Luft, sprach dann aber weiter, „ich habe mich gefühlt wie ein Verräter, weil ich genau weiß, wie du darüber denkst. Und dann waren da noch eine Menge anderer Gefühle und Ängste. Dich nach Bastion mitzunehmen, das ist... Als würde ich dich in den Tod schicken und genau so hat es sich angefühlt. Als würde ich es nicht nur mit Absicht machen, sondern es auch wollen und das,“ jetzt hob er erneut den Kopf, „ist ganz sicher nicht so. Es ist das letzte was ich will. Aber ich bekam Angst. Wahnsinnige Angst davor, dich nie wieder sehen zu können und ich habe bis jetzt das Grab deiner Eltern nicht besucht, Mellah nicht kennen gelernt...“ Und das machte ihm eine Menge aus. Vor allem, weil es da vieles gab, was er den El'mireths sagen wollte. Etwas, das er sie fragen wollte. Etwas, das ihm zu wichtig war, als das er es hätte länger aufschieben können
„Ich konnte ihnen bis jetzt noch nicht danken, ich konnte sie bis jetzt noch nichts fragen, mich nicht... irgendwie vorstellen,“ was wohl lächerlich klingen musste, „und der Gedanke, dass ich das nicht tun könnte... das ich sie nicht wenigstens einmal gesprochen habe, falls... falls.“ Kurz schloss er die Augen. „Falls ich sterben sollte, möchte ich sie einmal gesprochen haben. Wenigstens so. Und falls das geschieht, möchte ich, dass sie wissen, dass ich dich liebe.“ Sie sollten wissen, dass es ihn gab und das er alles tun wollte, tun würde, um Eowyn glücklich zu machen. „Außerdem muss ich wissen, dass es jemanden gibt, der da ist. Eine Freundin. Deine Freundin. Ich möchte, dass du davon mehr als eine hast und da sich weder Joseline, noch Sarid bei dir gemeldet und mit dir gesprochen haben, lag Mellah sehr nahe. Als beste Freundin aus Kindertagen. Ich hab eine Nachricht aufgezeichnet und damit sie mir glaubt, hab ich ihr etwas mitgegeben.“ Jetzt wurde er leiser. „Das Medaillon. Die Spieluhr von Tahiri und die Phiole.“ Bei jedem Wort klang das Bedauern mit, aber Ian verdrängte das bedrückende Gefühl das aufkommen wollte sofort.
„Wir werden alles zurück holen, nach Bastion“, kam es dann, voller Entschlusskraft.
„Dann kann ich ihr persönlich in die Augen sehen und das Grab deiner Eltern besuchen. Ich kann den Ort sehen, an dem du aufgewachsen bist. Das ist mir wichtig. Aber weil ich nicht sicher sein konnte, nicht hundert Prozent sicher bin... musste ich Riuen schicken, weil ich mir nicht verzeihen könnte, nicht Kontakt aufgenommen zu haben. Weil mich der Gedanke daran, dass niemand für dich da sein könnte, verrückt macht. Und auch für den Fall das dir etwas passiert... Eowyn, ich musste Kontakt mit ihr aufnehmen. Weil ich wissen muss, dass jemand da ist. Das jemand es weiß. Das jemand an dich denkt. Ich hätte es dir vorher gesagt, wenn ich Zeit und Gelegenheit gehabt hätte. Das war nichts, um dich auszuschließen oder dir vor den Kopf zu stoßen. Aber was wäre gewesen, sie hätten uns sofort los geschickt? Ich musste das tun. Ich musste.“ Sie hatte Mellah auch geschrieben? Ian runzelte die Stirn, schüttelte dann den Kopf. Nein, das hatte er nicht gewusst, aber es freute ihn, dass sie es getan hatte. „Das verstehe ich,“ meinte er leise. „Das ist der Grund, weshalb ich ihr diese Sachen gegeben habe. Ich will sie, wenn du sie nicht bekommen kannst, auch in guten Händen wissen und ich wüsste keine besseren als das Grab deiner Eltern oder Mellahs Hände.“ Eowyns Eltern sollten die Phiole bekommen. Mellah die Spieluhr und das Medaillon. Eowyn am Ende allles, wenn er nicht überlebte. Aber er würde überleben, genau wie sie. Sie würden.
Sie hatte ihr Testament über Umwege verschickt? Die Antwort auf die nicht gestellte Frage folgte auf den Fuße. Duval. Sie hatte Sorge, dass Duval sie überwachte, verfolgte? Erneut hob Ian den Kopf, sah sie an, erinnerte sich daran, wie Duval ihm gedroht, wie er die Spieluhr gegriffen hatte und bekam, gegen seinen Willen Gänsehaut. Die nicht besser wurde, als Eowyn fortfuhr, als sie ihre anfängliche Sorge bestätigte, indem sie die Überwachung zu einer Tatsache machte. Abermals musste Ian die Augen schleißen, diesmal, um die aufkommende Wut zu verdrängen. Oh nein, er würde ihr keinen Raum geben. Zumindest nicht mehr als diesen: „Dieser elende, dreckige Mistkerl.“ Dann schüttelte Ian den Kopf. „Du hast ihn entdeckt und damit du ihn nicht befragen kannst...“ Hatte er sich umgebracht. Eine kleine Pille mit einem Gift, auf die er gebissen hatte? Etwas, das in seinen Körper gepflanzt worden war, das er aktivieren konnte, um dann einen Herzinfarkt zu bekommen? Ian seufzte tief. „Es tut mir leid. Ich wusste, dass er ein mieser Kerl ist und das er auf Drohungen zurück kommt, aber nicht, dass er so weit geht. Das... Es tut mir leid. Wie... geht es dir damit? Du weißt, dass das nicht deine Schuld ist?“ Jetzt sah er sie intensiv an. „Es ist nicht deine Schuld, was passiert ist, hörst du?“ Sie durfte sich dafür auf keinen Fall die Schuld geben, denn das war etwas Krankes, das Duval und seine Komplizen allein zu verantworten hatten. Noch etwas anderes war wichtig. Etwas, das er wissen musste. "Weiß jemand davon? Hast du vor, gegen ihn vorzugehen?" Sie hatten ein ähnliches Gespräch schon einmal gehabt und jetzt musste Ian es erneut aufgreifen. "Er verliert seinen Zugriff wenn wir auf Bastion sind. Aber bis dahin?" Wollte er bis dahin zulassen, dass dieser Kerl sie weiter beschattete? Welche Optionen hatten sie schon? Grimmig wanderte der Blick Ians erneut an der Schlafzimmerdecke. Dieser Mistkerl. "Er glaubt wirklich, er kommt damit durch und es scheint, als habe er Verbündete." Was er selbst gesagt hatte, mehr oder weniger. Ein Ort ohne Dunkelheit. Weitere NRGDler die waren, wie Duval. Würde ihn das ins Gefängnis bringen? Wes hatte es erwähnt... Doch Ian schüttelte den Kopf. Duval hatte damit nichts zu tun. Sie würden ihn nicht einsperren. Nicht, wenn sie ein Gegenmittel fanden. Wenn. Nicht falls. Sie würden. "Können wir etwas gegen ihn tun? Andere Schatten die helfen könnten?"
Was hingegen ihre Frage betraf... „Auch für mich ging es schnell, sonst hätte ich dich gefragt, dir Bescheid gesagt. Ich wollte dich nicht übergehen. Um Riuen mache ich mir keine Sorgen. Er war selbst bei den Imperialen, bis er geflohen ist und da sie ihn bis jetzt nicht entdeckt haben, glaube ich, dass er seine Haut sehr gut retten kann.“
Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Eowyn