Coruscant

Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Ian

Eowyn verkniff sich ein Seufzen. Ian war manchmal schwer von Begriff? Okay, aber vielleicht sollten sie dann eher lernen, miteinander besser zu kommunizieren? Schließlich nutzte es auch kaum etwas, wenn sie ihn mit einem Codewort zum Schweigen bringen konnte, andere aber nicht. Nein, normale Kommunikation war ihr lieber - zumindest der Versuch sollte bleiben. Sie fühlte sich schlicht seltsam damit.
Dann aber entwich ihr ein Kopfschütteln.
Oh Ian... Wie sollte sie ihm das klarmachen? Wie ihm klarmachen, dass er ihr nicht im Weg stand oder dergleichen? Erinnere dich an Nar Shaddaa. An unseren Zwischenstop auf Coruscant. An Va'art. Ich war schon so, bevor du ernsthaft in mein Leben getreten bist. Du verhinderst es nicht, du machst es auch nicht schlimmer... im Gegenteil. Hilflos sah sie ihn an. Wer weiß schon, wo ich ohne dich stecken würde? Vielleicht wäre ich schon längst verzweifelt. Oder durchgedreht. Also, noch mehr als auf Va'art... oder länger. Sie versuchte sich an einem schiefen Lächeln. Ich bin schlicht... Ja, es war doch wahr, oder nicht? ...ein bisschen... kaputt? Und nicht gerade eine Vorzeigejedi, wenn man so will. Im Gegensatz zu zum Beispiel Markus, der zumindest so gewirkt hatte, als sie mit ihm gesprochen hatte. Ruhig, souverän, offen. Du machst es nicht schlimmer. Im Gegenteil.

Auch was das Thema "Nachfragen" anging würden sie so bald nicht auf einen Nenner kommen. Woher sollte sie wissen, dass etwas nicht klar genug formuliert war? Gerade bei Ians Aussage, die der Grund für dieses ganze Gespräch war, hätte sie das niemals gedacht, also sah sie Ian nur leicht hilflos an. Wenigstens in einem Punkt hatte er allerdings Recht... Ja, das haben wir, sagte sie leise und griff Ians Hand. Und hatten sie sich noch so sehr gestritten, irgendwie hatten sie einander gefunden. Eowyn konnte nur hoffen, dass es so bleiben würde. Trotz aller Missverständnisse und Kommunikationsprobleme. Eowyn konnte nur hoffen, dass Ian sich ab sofort nicht zu viel zurücknehmen würde, aus Angst, etwas falsches zu sagen - aber das würde die Zeit zeigen.

Das Ansprechen des Päckchens war nicht zwingend ein Themenwechsel gewesen, aber eigentlich fühlte sie durchaus, dass alles gesagt worden war. Sie wollte nicht beginnen, alles zu zerreden, und auch nicht, dass Ian sich zu viel den Kopf zerbrach. Ian schien aber eine Sicherheit zu wollen - was durchaus verständlich war, wenn man bedachte, worüber sie gerade geredet hatten.
Ehrlich gesagt... ja, ich habe das Gefühl, dass es nicht mehr besser wird, egal, wie viel wir noch reden. Sie drückte seine Hand. Er suchte ihren Blick, sie spürte es genau, also sah sie auf. Er wollte, dass sie vor ihm... sein konnte? Eine komplizierte Art, sich auszudrücken, aber Eowyn war sich recht sicher, was er damit meinte. Ihr war ein wenig mulmig zumute. Dass sie sein konnte... aber was, wenn sie nicht sein wollte? Oder... wegen ihr konnte? Es war alles so kompliziert - und vielleicht sollte sie einfach weniger nachdenken, verdammt. Weniger Kopf, mehr Herz... als sie das damals auf Va'art angesprochen hatte, hatte sie nicht geahnt, wie schwer es werden würde, auf ganz andere Art und Weise.
Sie lächelte unsicher, drückte wieder seine Hand.
Danke. Vielleicht sollte sie wirklich anfangen, solche Sätze richtig ernst zu nehmen. Darauf vertrauen, dass Ian es wirklich egal war, wie sie war... Aber das machte andererseits wieder keinen Sinn, denn er konnte sie nicht auf jede Art und Weise lieben. Das war utopisch. Also... wie weit war es okay?
Aber verdammt, sie hatte wirklich genug im Kopf, sie hatte schlicht keine
Zeit für so etwas. Für Gedankenspielereien, für Planspielchen im Kopf. Wer sie war... vielleicht würde das nur die Zeit zeigen...

Du willst es nicht vor mir aufmachen, oder?, fand sie, schief grinsend und auf das Päckchen nickend, wieder den Weg zurück zu einem unverfänglichen Thema. Sie war sich auch nicht sicher, ob sie dabei sein wollte, wenn Ian es öffnete. Schließlich war es von Riuen, dem Meister der Provokation, der vor allem sie nicht ausstehen konnte. Zumindest schien es so. Gut möglich, dass das hier auch ein Seitenhieb auf sie war. Schließlich hatte Ian mit ihr ja keinen Spaß und sie waren beide verkrampft. Und sie selbst ohne Ende arrogant. Und noch eine Menge andere Dinge, an die sie sich gerade nicht erinnern wollte.
Wie sieht es bei dir aus, willst du noch eine Pause? Ich kann alleine trainieren gehen, wie du möchtest, und ein bisschen Papierkram wartet ohnehin noch auf mich...

Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Nebbras Quartier, Nebbra und Lianna

Lianna konnte Nebbra nur schweigend zu hören.
Es schien wirklich großartig zu sein, diese Macht nutzen zu können. Einiges schien aus Kindergeschichten zu kommen; in die Zukunft sehen, Heilen können. Elemente beherrschen. Andere Dinge klangen aber auch in komischer Weise vertraut.
Sie war schon immer begabt gewesen, mit ihrem Körper umgehen zu können. Er war ihre größte Stärke und sie nahm tagtäglich ihren Nutzen aus der Schnelligkeit und Gewandtheit, während sie ihrer Arbeit nachging. Die junge Frau hatte noch nie darüber nachgedacht, warum sie keine Angst hatte, auf Hochhäuser zu klettern oder von Dach zu Dach zu springen. Es machte ihr großen Spaß und sie hatte sogar das Gefühl, diese Art von Bewegung zu brauchen. Abgestürzt oder verletzt hatte sie sich dabei nie. Und Lianna musste es auch nie lernen, es war schon immer da gewesen, genauso wie ihr Bauchgefühl.
Waren das etwa Anzeichen der Macht?
Andererseits konnte sie sich auch nie mit anderen Lebewesen vergleichen, vielleicht war sie auch einfach nur ganz gewöhnlich und eingebildet.

Das zierliche Mädchen dachte zurück an den heutigen Morgen, als sie auf ihrem Lieblingsplatz plötzlich den Drang verspürte, sich die fünf Türme von Nahem anzusehen, wie ihre Aufmerksamkeit sich ohne bestimmten Grund auf die Elomin richtete, obwohl es genügend andere Humanoiden auf dem Markt gab und wie sie von ihrer natürlichen Verhaltensweise abkam, nur um einer völlig Fremden zu folgen. An den Gefühlsausbruch.
Ihr Bauchgefühl hatte sie zu all dem veranlasst und dieses Gefühl war ihr wertvollster Berater.

Vielleicht....vielleicht sollte das alles so kommen, wie es kam. Lianna hatte ihre Handlungen und den Weg, den sie folgte, nie wirklich in Frage gestellt. Und - auch wenn sie diese Einstellung nicht wirklich gefolgt war - hatte sie sich im Taxi gesagt, sie würde sich auf alles einlassen, was ab da passierte.

Aber...was die Elomin anging, war sie sich nicht mehr so sicher, ob sie ihr vollkommen vertraute. Sie verstand ihre Beweggründe mit der Schneide, und sie war ihr nicht böse.
Lianna wischte Nebbras Entschuldigung mit einer kleinen Handbewegung fort.
Aber sie als einzige Informationsquelle zu haben, schien ihr etwas unsicher. Und hier schien die Möglichkeit aufzutauchen, mehr über diese umstrittenen Jedi und ihre Beweggründe zu lernen, egal ob sie nun dazugehörte oder nicht. Wissen ist wichtig und Lianna persönlich ließ nie eine Gelegenheit aus, um an mehr Kenntnisse zu gelangen. Der Tempel schien ein geschützter Ort zu sein, hier konnte sie Fragen stellen und musste nicht ständig auf der Hut sein, was sie sagte.

"Ich denke, ich möchte noch andere Jedi kennenlernen. Verstehe mich bitte nicht falsch, aber du bist eine Person. Ich möchte noch andere Erklärungen über die Jedi und ihren Stand einholen. Mein Vorschlag wäre, dass ich dich begleite, um die Utensilien für die Blutuntersuchung zu besorgen und du mir etwas von eurer Welt und eurem Lebensstil zeigst, im Gegenzug lasse ich mich auf eine Untersuchung ein. Jemanden in meinen Kopf lassen möchte ich nicht. Wie wäre das?"

Während ihrer Überlegungen wurde ihr Blick verschwommen, jetzt aber blickte sie mit klaren Augen zu der Elomin, mit voller Aufmerksamkeit.

Coruscant - Jedi-Tempel - Nebbras Quartier, Nebbra und Lianna
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Gänge- mit Ty

Mit der Nennungen seines Namens hatte Radan nur einen Redeschwall ausgelösst. Er hatte als Kind nie soviel geredet. Doch seine Kindheit war auch der Krieg gewesen. Der eine Krieg in dem er ausgebildet wurde. Bevor er zu den Jedi gekommen war. Er holte tief luft und entspannte sich.

"Ich nehme nicht an das deine Mutter weiß das du hier bist sie wird mich umbringen aber sicher nicht vor dem Mittagessen. Ich brauche dringend etwas nahehaftes aus der Kantine bevor ich dir alle Fragen beantworten kann"

Verschaffte sich Radan nun doch etwas Luft. Wie sollte er dem Jungen nur erklären wer er war. Wie er war. All diese Dinge. Erschienen ihn nicht sinnvoll in Worte zu fassen. Würde Ty von seinem Großvater hören wollen? Er nahm es an. Er lächelte.

"komm schon mein sohn du musst nach der langen Reise hungrig sein"

Sohn. Er hatte einen seiner Söhne getötet und er bedauerte es zutiefst. Doch Szabo war dem Wahnsinn verfallen gewesen. Er verdrängte den Gedanken. Es war nicht die richtige Zeit für diese Gedanken. Er lächelte ruhig.

Coruscant-Jedi-Tempel-Gänge- mit Ty
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Mark und Eli

Immerhin. Die Standpauke war augenscheinlich fürs Erste überstanden. Die Ritterin hatte ihren Fehler eingesehen und zugegeben. Was hier geschah war nicht einfach nur ein normales Du-Du, aus mehreren Gründen. Erstens holte sich die ehemalige Schülerin die Lektion vollkommen selbstständig ab und zweitens hatte die Standpauke immer einen moralischen Nutzen für die Schülerin gehabt. Doch es gab noch einen versteckten dritten Grund. Denn ein ähnliches Gespräch würde sie noch einmal mit Rätin El'mireth führen müssen, wenn sie sich endgültig reinwaschen wollte. Die Fürsorge des Corellianers ehrte die Alderaanerin und sie musste sagen, dass sie nicht abgeneigt war zu sagen, dass ihr das gefiel. Es kam nicht sehr oft vor, dass sich jemand um die Alderaanerin sorgte, was aus ihrer Sicht den vierten Nutzen des Gesprächs herausstellte - das Verbessern ihrer Bindung.

Sie hatte nicht mehr auf den Thearterra-Kommentar reagiert, wusste aber worauf Markus hinauswollte. Doch um ehrlich zu sein war es alles in allem die richtige Entscheidung gewesen, den Corellianer nach Thearterra zu begleiten, auch wenn einige Dinge fürchterlich schief gingen. Elise vertraute darauf, dass es genau der Wille der Macht war, der dafür gesorgt hatte, dass Markus Finn der Meister dieser mit unter anstrengenden Persönlichkeit wurde.

Während der Corellianer seiner ehemaligen Schülerin lauschte, spielte er mit einer Muja-Frucht herum und zog sie als Vergleichsobjekt für die Fragen heran, die ihm gestellt wurden. Die Ritterin hatte aufgehört zu reden und musste nun erstmal überlegen, was ihr Meister da genau sagte. Mit zusammengekniffenen Augen grübelte sie über die Bilder nach, die ihr Meister ihr präsentierte. Sie war so tief in die Diskussion verstrickt, dass sie gar nicht bemerkte, dass das ungleiche Duo hier das wahrscheinlich intensivste Gespräch überhaupt gemeinsam führte.

"Zuerst finde ich den Fruchtvergleich nicht treffend."

Begann sie unentwegt mit einem verschmitzten Grinsen.

"Ich persönlich finde, dass der Konflikt zwischen den Machtorden eine einzigartige Ausnahme darstellt. Zu jederzeit kann die Symbiose plötzlich verwehen. Während wir darüber reden, dass Symbiosen und Gleichgewichte existieren müssen, reden an anderer Stelle die Sith davon, die Jedi auszulöschen."

Die Alderaanerin nahm noch einen Schluck Kaffee und fuhr fort.

"Das Wort gut ist doch einer moralischen Betrachtungsweise geschuldet und ich finde es geht nur um Betrachtungsweisen. Aus einer anderen moralischen Brille wäre vielleicht zum Beispiel Auslöschung und Bevölkerungseindämmung gut, deren uneingeschränkten Nutzen ich zwar verstehe, sie aus moralischen Gründen aber niemals zulassen würde."

Elise räusperte sich.

"Doch wir haben nun mal für uns definiert, dass Frieden und die Erhaltung des Selben gut ist - warum sollte man also ständig akzeptieren, dass es erdrückende Kräfte gibt, die dagegen wirken? Ich verstehe jeden, der versucht sich aus solchen Konflikten rauszuhalten und ich würde niemandem zumuten, sich für eine Partei entscheiden zu müssen. Doch wenn es zum übergeordneten Wohl beiträgt, sollte jeder etwas tun. Mir fallen dutzende Beispiele ein, bei dem ein Konflikt mit Gewalt gelöst werden kann."

Und schließlich ein Zugeständnis.

"Ich kann nicht sagen, dass ich noch auf dem gleichen Stand bin, als wir uns das letzte Mal über dieses Thema unterhalten haben. Mir ist klar, dass es etwas dazwischen gibt, aber aus meiner persönlichen Sicht kommt es darauf nicht an. Für mich sind die Dinge dazwischen der Weg und nicht das Ziel."

Die alles entscheidende Frage.

"Macht mich das blind?"

Wieder musste Elise überlegen, was sie preisgab. Es fiel ihr immer schwerer sich nicht zu verplappern, was ihr auch nicht mehr ganz gelang.

"Ja, wir haben uns über Ideale gestritten. Ich bin der Meinung, dass Traditionen und Lehren geehrt werden müssen, er sieht Reformbedarf. Sogar beim Einsatz von Machttechniken sollen die Grenzen verschwimmen, ist das nicht unglaublich?"

Erschrocken riss sie kurz die Augen auf und bereute schon nach zwei Sekunden was sie gesagt hatte.

Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Mark und Eli
 
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Als Markus geendet hatte, war Elise an der Reihe, ihm Contra zu bieten. Dass sie sich aber gar nicht mal so sehr gegen alles aussprach, das er gesagt hatte, zeigte ihm, dass sie sich tatsächlich weiterentwickelt hatte. Zufrieden kaute er vor sich hin, während seine ehemalige Schülerin ihren Gedanken Ausdruck verlieh. Sie hatte vieles gelernt, hatte ihren Horizont deutlich erweitert und war längst nicht mehr auf dem Stand von Schwarz und Weiß, wie er zuvor noch gedacht hatte. Ihre Worte machten Sinn und unterschieden sich eigentlich gar nicht großartig von dem, was er ihr beigebracht hatte. Sie drückte es nur anders aus, komplizierter vielleicht... Eben wie eine Frau!

"Was soll dich blind machen? Und wofür?"

, entgegnete er ihrer Frage und schwenkte dabei das Messer, das er eben zum Aufschneiden seines Brotes gebraucht hatte.

"Solange du dich wohl mit deinen Ansichten, deinen eigenen Vorstellungen fühlst und reinen Gewissens sagen kannst, dass du dich wie eine Jedi dem Orden zugehörig fühlst, machst du nichts falsch. Und ebenso ist es bei ihm."

Mark bestrich das Brot mit irgendeinem süßen Aufstrich, ehe er das Messer weglegte und das Brot auf die Hand nahm.

"Die Ordensmitglieder sind unterschiedlich. Sie verfolgen unterschiedliche Aufgaben und dienen nur im großen Ganzen einem definierten Zweck - den Frieden zu hüten, das Gleichgewicht in der Galaxis zu halten - Nenn es, wie du willst. Wir haben Ideale, das stimmt. Wir haben einen Kodex, der uns irgendwie eine grobe Richtung vorgeben sollte. Aber so verschieden wie jeder einzelne Jedi ist, so unterschiedlich sind auch unsere Methoden. Nimm mich!"

Der Corellianer biss von seiner Mahlzeit ab, kaute und schluckte ohne Eile hinunter, bevor er weitersprach:

"Ich bin Jedi-Wächter, nutze zum Größten Teil meine Waffen und aktive Machtfähigkeiten, um die Ziele des Ordens ein Stück voranzutreiben. Eine Chesara Syonette nutzt ihre Macht-Fähigkeiten, um Wunden zu heilen. Wieder andere sind stark in passiven Fähigkeiten, wie Empathie, Vorhersehung und dergleichen und weisen Jedi wie mir die Richtung."

Als er sein Essen beendete, rieb er die Hände aneinander und trank noch einmal einen Schluck von seinem Kaffee.

"Was meinst du mit dem Verschwimmen von Machttechniken? Du kannst mir nicht Brocken hinwerfen und hoffen, dass ich mir das Richtige davon herauspicke, um deine Fragen zu deiner Zufriedenheit zu beantworten."


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Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Nebbras Quartier, Nebbra mit Lianna (alias Mino)

Durch Minos Kopf gingen viele Gedanken, das sah man ihr an, aber schlussendlich traf sie eine Entscheidung. Nebbra nickte - gut, das war doch eine Möglichkeit, mit der sie beide gut leben konnten.

"Lass mich nur kurz hier aufräumen, damit das Essen nicht verkommt, okay?"

Die Elomin erhob sich und begann, das Gemüse in den kleinen Kühlschrank unter der Mini-Arbeitsfläche zu verstauen.

"Ich bin voll einverstanden mit deinem Vorschlag", erklärte sie währenddessen, "aber nur zur Richtigstellung - ich wäre nicht in deinen Kopf eingedrungen. Es klingt vielleicht so, aber... es ist anders. Schwer zu erklären."

Nebbra warf Mino einen kurzen Blick zu.

"Doch ich verstehe vollkommen, das es schwer ist, das alles zu begreifen und nachzuvollziehen - und wir haben ja noch eine zweite Möglichkeit, die gut funktioniert, nicht wahr?"

Sie war fertig und nickte der Menschenfrau zu.

"Wir können.
Auf der Krankenstation ist momentan wegen des Virus sehr viel los, ich möchte ungern dort stören - außerdem ist es auch nicht ungefährlich und für diese Situation schlicht unnötig",
fuhr Nebbra dann unterwegs fort.
"Wir werden uns ein Set aus der Ausrüstungskammer holen, dort gibt es immer welche, da sie oft auch unterwegs benötigt werden. Und dann schauen wir uns hier ein wenig um, okay?"

Sie fuhren mit dem Turbolift in eine andere Ebene und gingen einige Gänge entlang, bis sie vor der Ausrüstungskammer ankamen. Ein Droide hatte hier die Aufsicht über Zucht und Ordnung, und Nebbra meldete sich pflichtschuldigst an.

"Meisterin Nebbra Flugzseg'tani, ich benötige ein Testset, und wo ich schon mal hier bin, mein Atemgerät hat einen Wackelkontakt, vielleicht kannst du das austauschen?"

Der Droide drehte sich um und verschwand, um die benötigten Teile zu holen, während Nebbra Mino erklärte, wo sie sich befanden.

"In der Ausrüstungskammer können Jedi sich ausstatten lassen. Von der traditionellen Kleidung, wenn mal was kaputt geht, über Blaster, Komgeräte und andere Ausrüstungsgegenstände. Nicht alles bekommt jeder - ein Padawan zum Beispiel - das sind die Schüler, die einen Meister haben, der für ihre Ausbildung verantwortlich ist - bekäme nicht so einfach einen Blaster ausgehändigt, dafür aber problemlos Kleidung oder ein Komgerät. Im Prinzip erhält ein Jedi hier alles Grundlegende, was für seine Arbeit notwendig ist... danke!"

Nebbra nahm die zwei Schachteln entgegen, eine kleine, die wohl ihr neues Atemgerät enthielt, sowie eine etwas größere.

"Natürlich kann keiner sich täglich zehn neue Komgeräte holen, das würde auffallen. Die meisten Jedi achten auch darauf, gut mit ihren Dingen umzugehen, so dass das absolut nicht nötig ist. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel."

Sie musste grinsen.

"Gerade beim Erlernen von manchen neuen Techniken kann es sein, dass ein Kleidungsstück nach dem anderen hinüber ist und man andauernd neues Zeug braucht, weil man es nicht geschafft hat, den Blasterblitz abzuwehren oder so... Irgendwann besteht so eine Tunika dann nur noch aus lauter Fetzen, und das ist natürlich nicht ganz Sinn der Sache. Erklär das mal dem Droiden... Aber... ich rede und rede. Hast du Fragen? Was willst du sehen - unsere Trainingsräume, eine der Kantinen, die Gärten, die Meditationsräume?"

Fragend sah Nebbra Mino an. Es sah ihr so gar nicht ähnlich, so viel zu quatschen, und vermutlich hatte sie die Menschin jetzt vollkommen überfordert...

Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ vor der Ausrüstungskammer, Nebbra mit Lianna (alias Mino)
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Mark und Eli

"Ich habe das Gefühl, dass meine Ansichten nicht richtig sind, das ist es was mir das Gefühl gibt, blind zu sein für die Wahrheit."


Markus hatte ihre Begründungen nicht nieder argumentiert, was Eli verblüffte. Im Gegenteil, er bestätigte sie in dem Glauben, mit ihren Ansichten auf dem richtigen Weg zu sein. Das beruhigte die Ritterin über die Maßen und sie begann, seine Sicht der Dinge nun vollständig zu verstehen. Es ging seiner Meinung wohl nicht darum, ob man den Jedi aus den richtigen Gründen beitrat, sondern dass die Gründe weswegen man es tat für einen selber die richtigen waren. Doch für die Alderaanerin blieb die Frage nach dem Zusammenspiel der Gründe und der Kompatibilität mit den Idealen des Ordens. Sie sah den Kodex und die Regeln mehr als nur Wegweiser. Für sie waren die Schriften, die den Jedi als Lehrbücher dienten, die niedergeschriebene Manifestation dessen, wofür der Orden stand. Doch seine Worte ergaben einen Sinn. Sie konnte zwei Enden miteinander verbinden, genau so wie es eben gerade selber gesagt hatte.

"Und hauptsache wir haben alle das gleiche Ziel richtig?"

Die Ritterin rieb sich das Kinn und stimmte zu. Sie tat es ihrem Meister gleich und aß ihr Brot zusammen mit dem Käse, den sie sich von der Kantinentheke geholt hatte. Nicht so genüsslich wie der Corellianer, aber auch nicht so hastig wie sonst.

"Das gleiche versuche ich auch. Mir scheint die aktive, greifbare Macht besser zu liegen, als solche Sachen wie Heilung oder Visionen. Ihr habt mich darin während meiner Ausbildung bestärkt."

Plauderte sie halb kauend vor sich hin. Das letzte Stück ihrer Brotscheibe tunkte sie dann in den süßen Gelee, den Mark da vor sich stehen hatte. Nicht einmal bei so einer banalen Sache wie der Nahrungsaufnahme, konnte die Ritterin ihre Neugierde zügeln.

"Das schmeckt ziemlich gut."

Schob sie ein, während sie den Weizenfladen zu ende aß und sich danach den Mund mit einer Serviette abwischte. Was danach kam musste sie nicht wirklich beschönigen oder verdrehen, ehe sie es dem Corellianer erzählte.

"Ich bin der Überzeugung, dass es gewisse No-Go's für einen Jedi gibt. Grenzen, die man einhalten muss. Das Nutzen einer Machttechnik, die ich selber als das Nutzen der dunklen Seite definieren würde gehört dazu. Oder wie würdet ihr reagieren, wenn euer Gefährte plötzlich mit Blitzen um sich schmeißt, während er gegen einen Sith-Geist kämpft?"

Sie trank nun auch den letzten Schluck Kaffee aus. Jetzt durfte sie nicht viel mehr verraten, als sie es schon getan hatte. Denn das einzige was sie nicht erzählt hatte, war wer hinter dem Fauxpas steckte. `

"Das ist der andere Grund, warum ich mit euch sprechen wollte. Ich empfinde es ehrlich gesagt als Verrat an dem an das ich glaube."

Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Mark und Eli
 
Coruscant - Jedi-Tempel - vor der Ausrüstungskammer, Nebbra und Lianna

Die Elomin war scheinbar damit einverstanden und fing auch gleich damit an, ihre gekaufte Ware nochmals zu verstauen. Sie handelte genauso, wie sie Nebbra am Anfang eingeschätzt hatte und nickte nur zur Bestätigung.
Zum Essen sind die Beiden nicht gekommen, aber das war Lianna egal, sie kam mit sehr wenig Nahrung aus und die Beeren von heute früh hatten sie gesättigt. Appetit hatte sie natürlich immer, aber das war für Leute aus den unteren Ebenen Normalzustand.

Sie schwieg, während die Bibliothekarin ihre Richtigstellung aussprach. Das Mädchen wollte ihr nicht an den Kopf hauen, dass sie Sie einfach nicht hundertprozentig mit dieser Methode vertraute und die Blutabnahme in ihren Augen einfacher und "sicherer" war.

Auf dem Weg zur Ausrüstungskammer schaute Lianna sich aufmerksam um. Es gab zwar nur Gänge und Lifts zu sehen, aber sie behielt gern die Orientierung. Zur Not könnte sie allein den Pfad zurück zu Nebbras Wohnung, und von dort zum Ein- und Ausgang finden und musste sich nicht auf Andere verlassen.

Droiden waren ein notwendiges Übel in ihrer Welt und daher wunderte sie sich nicht, einen bei der Kammer anzutreffen. Erstaunlich fand sie allerdings die Kammer an sich.
Man konnte einfach hierhin gehen und sich geben lassen, was man möchte?
Ohne Bezahlung?
Was war das denn für eine Art?
Egal was, es war immer schwer in den unteren Ebenen an Dinge heran zu kommen. Und wenn man schließlich einen Händler ausfindig machen konnte, bekam man eine horrende Summe für den mikrigen Gegenstand genannt und wer mutig war, feilschte. Oder, so wie sie, man wartete auf eine günstige Gelegenheit, nahm es sich und entfernte sich zügig, ohne Spuren zu hinterlassen. Was natürlich auch keine galante Art war, aber auf jeden Fall günstiger.

Und warum war es notwendig zu sagen, dass die Meisten gut mit den Dingen umgingen, die sie hier bekamen?
War das nicht selbstverständlich?
Alle Dinge, die sie trug, besaß sie schon seit einigen Jahren. Nun ja, zumindest alle Teile. Sie hatte einiges zusammengenäht, als sie rausgewachsen war oder ertauscht und hegte und pflegte sie.

"Ich höre gern zu",kommentierte Lianna ermunternd.

Mit Nebbras Frage war sie etwas überfordert. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Und sie wusste nicht, was Gärten waren. Aber das gab sie nicht zu.
Stattdessen deutete sie nach links.

"Was ist in dieser Richtung? Und wo werden wir mein Blut abgeben?"

Coruscant - Jedi-Tempel - vor der Ausrüstungskammer, Nebbra und Lianna
 
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Es machte ihm nichts aus, dass sie ihren Fladen in sein Gelee tunkte (OoC: Ok, das hört sich ziemlich weird an :crazy). Sie hatten so viel Zeit miteinander verbracht, so viel zusammen durchgestanden und gerade tauschten sie so viele Worte und Gedanken aus, wie nie zuvor. Der Corellianer setzte ein schiefes Grinsen auf.

"Klar schmeckt das gut. Halt dich an mich und du wirst noch die besten Sachen probieren!"

Ihre Blicke begegneten sich und irgendwie war klar, dass sie nicht mehr nur Meister und Schüler waren. Sie waren zu so viel mehr geworden. Markus würde es sogar als Freundschaft titulieren nach allem, was die letzten Jahre passiert war. Er gab ihr längst nicht mehr die Schuld an Thearterra und er hatte nie ernsthaft gedacht, dass ihm ohne ihre Anwesenheit zu jener Zeit nichts geschehen wäre. Es war alles so gekommen, wie es kommen hatte müssen. Er war damals nicht bereit gewesen, einen neuen Schüler unter seine Fittiche zu nehmen, doch die Macht und vor allem Elise hatten ihm gezeigt, dass das nicht seine Entscheidung war. Er hatte sich darauf eingelassen und war nicht enttäuscht worden. Aus Elise war eine wunderbare Jedi geworden und er war sich sicher, dass sie mit ihrer Aufgabe noch weiter wachsen würde. "Ich bin der Überzeugung, dass es gewisse No-Go's für einen Jedi gibt." Sie zeigte es ihm gerade. "Grenzen, die man einhalten muss." Sie war voller Überzeugungen, die ihm versicherten, dass sie auf einem guten Weg war. Markus betrachtete den leeren Teller vor sich, ehe er ihn beiseite schob und die Arme quer vor seinem Körper auf dem Tisch ablegte.
"Das Nutzen einer Machttechnik, die ich selber als das Nutzen der dunklen Seite definieren würde gehört dazu. Oder wie würdet ihr reagieren, wenn euer Gefährte plötzlich mit Blitzen um sich schmeißt, während er gegen einen Sith-Geist kämpft?" Als hätte sie einen wichtigen Knopf gedrückt, sah er plötzlich wieder auf und suchte ihren Blick.

"Blitze?!"

, fragte er mit einer gewissen Ungläubigkeit in der Stimme und sie bestätigte, was er gerade gehört hatte: "Das ist der andere Grund, warum ich mit euch sprechen wollte. Ich empfinde es ehrlich gesagt als Verrat an dem an das ich glaube."

"So richtige, geladene Blitze?"

, stellte er erneut die Frage, nur noch etwas besser ausformuliert. Eigentlich wartete er nur noch darauf, dass sie den Kopf schüttelte, loslachte und zugab, ihn auf den Arm genommen zu haben. Dem war aber nicht so und das wurde ihm nur umso deutlicher klar, als er ihre ernste Miene eingehender betrachtete. Mark stellte den gesunden Ellenbogen auf den Tisch und hob die Hand zum Mund, um sich nachdenklich über den Bart zu streichen. Diese Geste hatte etwas von Selbstberuhigung und Fokussierung an sich.

"Nun, manche Techniken fordern nur das dazugehörige Können... andere haben einen höheren Preis."

Er wollte darauf hinaus, dass man für manche Fähigkeiten auf die dunkle Seite der Macht zugreifen musste. Er hatte von Machtnutzern gehört, die Gefangene ihrer eigenen Gefühle waren und sich doch gegen die dunkle Seite der Macht entschieden. Wieder andere nutzten wissentlich starke Emotionen, um die Macht zu kanalisieren. Es kam also ganz darauf an, wie sehr man sich selbst und dieses Spiel mit dem Feuer im Griff hatte.

"Was sagt er selbst dazu?"

Mark respektierte die Tatsache, dass Elise den Namen des Betroffenen vor ihm verschwieg. Er schätzte es sogar sehr, dass sie ihm so weit vertraute, diese Erfahrung überhaupt mit ihm teilen zu wollen. Und noch mehr war er stolz darauf, dass sie ihn um seine Meinung bat. Sie sah ihn immer noch als ihren Mentor an und das war ein wundervolles Gefühl für den Jedi-Wächter.


.:: Coruscant | Jeditempel | Kantine | mit Elise ::.
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Mark und Eli

Mark hatte seiner ehemaligen Schülerin bereitwillig seine Konfitüre überlassen. (OP: Jopp, wird auch nicht besser. :D) Ein weiterer Beweis dafür, dass das Band zwischen den beiden Jedi auf einer anderen Ebene stärker geworden war. Elise freute das. Sie hatte es sich immer vorgestellt, das professionelle Meister-Schüler-Verhältnis auf eine vertrautere Ebene zu heben. Bis eben hatte die Ritterin nicht viel darüber nachgedacht, aber es war längst geschehen. Ein schleichender Prozess über die Jahre war es gewesen. Weitere Inidizien, die der Alderaanerin das sofort aufzeigten waren, dass Mark ihr Zimmer betreten hatte, ohne mit der Wimper zu zucken, dass sie schon den ganzen Morgen damit beschäftigt waren über so teils persönliche Dinge zu reden und wenn sie scharf grübeln würde, würden ihr sicher auch Beispiele aus der Vergangenheit einfallen.

"Dann sollten wir das unbedingt häufiger machen."

Meinte sie schließlich euphorisch zu Mark gewandt. Was danach kam bekräftigte sie nur noch mehr in ihrer Wahrnehmung. Sie überschlug die Beine und verschlang die Arme ineinander, als wäre ihr plötzlich kalt geworden bei der Erinnerung an das Ereignis auf Dromund. Es gab keine Wiederrede, kein 'Wenn er es aus den richtigen Gründen getan hat' und keine Lektion. 'Ich wusste, dass das nicht normal sein kann.'

"Bei meiner Ehre. Geladene Blitze von hoher Intensität."

Fairerweise musste sie die ganze Geschichte erzählen, bevor sie den Eindruck entstehen ließ, dass JK es aus einer Laune heraus tat. Immerhin meinte er, dass er es nur getan hatte um sich selbst zu verteidigen. Aber hätte dazu nicht auch ein Machtstoß gereicht?

"Besagter Ritter meinte, dass er es tat um sich selbst zu retten und dass er jetzt gar nicht mehr dazu in der Lage wäre, diese Macht heraufzubeschwören. Zugegeben: er befand sich in einer brenzligen Situation, aber die Tatsache, dass er diese Macht ohne zu überlegen eingesetzt hat, bereitet mir noch immer Sorgen."

Gab Elise zu, während sie wieder ihre Fingerkuppen nacheinander berührte. Nun hatte sie alles erzählt, was auf ihrer Seele lastete.

"Ich bin hin und hergerissen. Er bedeutet mir etwas, aber ich möchte keine Entscheidung treffen, die ich möglicherweise bereue oder schlimmer, die mich vielleicht irgendwann auch in so eine Situation bringen. Kennt ihr Jedi, die in der Lage sind Machtblitze heraufzubeschwören?"

Sie war wieder nach vorn gelehnt und schaute dem Wächter wieder voller Neugierde an. Und noch eine Frage.

"Und wird das allgemein akzeptiert? In allem was man liest, wird vor solchen unbeherrschbaren gefühlsgeleiteten Techniken gewarnt und man hat nicht nur deutlich an seinen Händen gesehen warum."

Dass er im Anschluss an den Sieg über den Sith-Lich noch eine Horde Söldner auf eine ähnlich zornerfüllte Art den Gar ausmachte ließ sie unter den Teppich fallen. Die Information an sich reichte aus, um eine Meinung von dem Corellianer zu bekommen. Wenn jemand ihr in dieser geistigen Sackgasse weiterhelfen konnte, dann war es Mark gewesen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Mark und Eli
 
Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Nebbras Quartier, Nebbra mit Lianna (alias Mino)

Sie quatschte und quatschte, aber Mino ließ alles über sich ergehen. Als Nebbra schließlich aufhörte mit dem Redeschwall, schien es aber nicht so, als ob die junge Menschenfrau überfordert wäre, im Gegenteil. Vermutlich sog sie alles auf wie ein Schwamm... Klar, es war alles neu hier. Neu, aufregend und interessant.

"Da hinten geht es zu den Werkstätten, das ist nicht so sonderlich interessant momentan. Dort bauen zum Beispiel Padawane kurz vor Ende ihrer Ausbildung ihre Lichtschwerter. Aber dann lass uns in die Gärten gehen - und wenn du willst, können wir dort das Blut abnehmen."

Nebbra setzte sich in Bewegung und betrat erneut einen Turbolift.

"Würden wir nach oben fahren, kämen wir zu den Ratsbüros - die Räte sind die ranghöchsten Jedi und verantwortlich für die Führung des Ordens. Wir aber fahren jetzt wieder auf die Ausgangsebene, die Gärten befinden sich logischerweise dort.
Dein Blut müssen wir niemandem abgeben - ich habe ein Analysegerät hier drin."

Die Elomin hob das Set hoch und wedelte kurz damit.

"Die sind so idiotensicher, dass jeder, sogar ich, nach einer Einführung damit umgehen kann", lächelte sie verschmitzt.
"Die wiederverwendbaren Teile gebe ich später wieder in der Ausrüstungskammer ab, da werden sie wenn nötig desinfiziert und ein neues Set zusammengestellt."

Sie traten aus dem Turbolift und gingen erneut Flure entlang.

"Dort hinten geht es den weiten Weg zurück zur Haupteingangshalle, da wollen wir aber jetzt ja nicht hin", kommentierte Nebbra weiterhin alles, was einen Kommentar halbwegs wert war. Der Tempel war so groß und so verwirrend - es hatte Tage, in manchen Teilen Wochen gedauert, bis sie sich dort auskannte. Sie wollten eher auf die Rückseite des Gebäudes, also mussten sie nur noch ein wenig Weg zurücklegen.
"Da vorne geht es zu einer der Kantinen", erklärte sie, als man schon leichte, gut duftende Gerüche erriechen konnte. "Wären wir auf die andere Seite gelaufen, kämen wir am Raum der tausend Quellen heraus - nein, es sind nicht wirklich tausend, ich weiß gar nicht, ob jemand weiß, wie viele es sind - aber es ist auf jeden Fall eine große Anzahl. Er wird oft als Raum zum Zurückziehen und für Gedankenaustausch genutzt. Da vorne ist endlich einer der Gärten... Um sie wurde sich bisher noch nicht so sehr gekümmert, immerhin gab es wichtigere Dinge, der Tempel ist noch nicht wieder voll einsatzbereit, auch wenn es manchmal so wirken mag. Unsere jahrelange Abwesenheit hat leider viel zerstört... Die Gärten sind recht wild mittlerweile, ich finde das gar nicht so schlecht. Früher waren sie gepflegter, ich bin gespannt, wie der Rat weiter verfahren wird mit ihnen."

Eine Tür öffnete sich vor ihnen, als sie in ihre Nähe kamen, und die beiden traten heraus auf eine Wiese. Am Rand hatte man notdürftig ein paar Bänke plaziert, die Wiese war gemäht, wofür sich einer der Mähdroiden, der in der Ecke stand, verantwortlich zeigte. Das war es aber auch schon an Pflege. Am Rand der Wiese wuchsen Bäume, Wildblumen, Büsche und Kräuter bunt gemischt durcheinander, es war teilweise genug Platz, um sich in diesen nicht gemähten Teil zu setzen, was ein paar anwesende Personen auch taten. Es sah so aus, als würden sie trainieren. Doch falls sie nun wirklich Minos Blut untersuchen wollten, dann sollten sie sich eher auf eine der Bänke setzen. Mit gedämpfter Stimme fuhr Nebbra fort.

"Willkommen in einem unserer Gärten. Sie werden für alles mögliche genutzt - für Training in der Macht, für Lichtschwerttraining, zur Entspannung, zur Meditation, für Gespräche - was auch immer einem einfällt. Die unausgesprochene Regel ist, dass niemand, der vorher dort war, gestört werden sollte, daher lass uns zu einem der Bänke gehen und die drei da vorne in Ruhe lassen, okay?"

Sie führte Mino zu einer Bank und ließ sich darauf nieder.

"Hast du Fragen?"

Aufmunternd sah sie die Menschenfrau an.

Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Gärten, Nebbra mit Lianna (alias Mino)

Ich habe bewusst offen gelassen, ob sie dort das Blut abnehmen, das kannst du gerne entscheiden :)
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Die Gärten, Lianna und Nebbra

Alles, was Nebbra erzählte, war Lianna neu.
Aber das störte sie nicht, im Gegenteil. Es machte ihr Spaß, Neues zu entdecken, auch wenn es eine ganz schöne Anzahl von Informationen war. Von Vielem hatte sie noch nie zuvor gehört.
Nebbra erzählte von dem Stand der Gärten, womit das junge Mädchen überhaupt nichts anfangen konnte - bis sie auf etwas Grünes hinaus aus dem Gang traten.
Da sie, wie immer, barfuß lief fühlte sie das Grüne unter ihren Füßen. Es war weich, es fühlte sich frisch und stark an, wie kleine, prächtige Halme. Dann das Licht und überall sah es nach Ruhe und Entspannung aus. Ein Wort prägte sich in ihren Gedanken, welches sie während der gesamten Zeit in diesem sogenannten Garten nicht verlieren würde: Phantastisch. Es war schlicht und ergreifend phantastisch.
Sie atmete tief den herrlichen Duft ein, der in der Luft schwirrte und versuchte, ihn mit irgendetwas zu vergleichen, was sie kannte, aber es gelang ihr einfach nicht.
Er war süß, lieblich. Süßer als jede Frucht, die sie je gegessen hatte.
Sichtlich entspannter als zuvor wendete sie sich an die Elomin, die sie zu einer Bank führte und sie anwies, die Anderen im Garten nicht zu stören. Das wäre ihr auch nicht im Traum eingefallen.
Erst jetzt merkte Lianna, dass Nebbra ihr eine Frage gestellt hatte.

"Nun, zunächst..." , sie griff nach dem Set und öffnete es, "...werde ich mir mal Blut abnehmen, damit wir es hinter uns haben."

Sie betrachtete es. Es war Eines, was sie schon öfter gesehen und benutzt hatte. Ohne lange zu zögern, nahm sie sich eine kleine Menge Blut in eine Ampulle ab.

"So, fertig." Lianna reichte es zurück.

"Wie viele Jedi gibt es? Was passiert, wenn ich machtsensitiv bin und mich entscheide, bei euch mitzumachen? Nach welchen Regeln und... Ansichten lebt ihr? Du meintest ja, ihr wärt ein Orden. In den unteren Ebenen ist man nicht gut auf Jedi zu sprechen, woran liegt das, wenn ihr euch selbst als Friedenswächter bezeichnet? Warum geht es den meisten Leuten weiter unten so schlecht, warum ist die Kriminalität und die Gewalt dann so hoch?"

Sie verschwieg ganz bewusst, dass sie ein Teil davon war.

"Ihr habt es hier so schön und luxuriös! Warum teilt ihr das nicht mit uns?"

Coruscant - Jedi-Tempel, die Gärten - Nebbra und Lianna
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Eowyn

Ian erinnerte sich sehr wohl an Va'art - wie könnte er den Planeten, an dem er sich letztlich in sie verliebt hatte auch vergessen? Doch anders als es Eowyn vielleicht tat, sah Ian auch die andere Seite. Ihre Streitereien. Den Fakt, dass er es war, der sie nicht selten in Probleme oder un Rage brachte. Da war nicht nur er, sondern das was er mitbrachte und Ian konnte nicht verhindern, dass seine Vergangenheit und alles was mit ihr zusammenhängte, auch Eowyn beeinflusste. Dass jenes Päcken das er zu tragen hatte, nun auch in Teilen zu ihrem geworden war. Und es war nicht nur ein Päckchen. Der Geheimdienst, Duval, der vermeintliche Suizid. Probleme, die sie ohne ihn nie gehabt hätte. All das war in Verbindung mit,
durch ihn aufgetreten. Ihre Welt, die langsam durcheinander geraten war, hatte er viel eher unsanft und noch schneller weiter durcheinander gebracht. Wenn sie Gespräche führten, wie das vor drei Tagen, wenn sie sich wegen ihm verstellte, an sich selbst noch mehr zweifelte, musste Ian sich zwangsläufig die Frage stellen, ob er ihr gut tat. Ob sie sich gut taten. Wenn sie kaputt war, wie sie sagte, wollte er nicht der sein, der weiter zerstörte. Daher tat es gut zu hören, dass er es nicht schlimmer machte. Ansonsten blieb Ian kaum etwas anderes übrig, als weiter an sich zu arbeiten und der Mensch zu sein, den Eowyn brauchte. Jemand, der es ihr nicht unnötig schwer machte. Bloß... Brachte es nichts, so hart mit sich ins Gericht zu gehen. Denn sie hatte sich bewusst für ihn und damit auch mit allem was zu ihm gehörte entschieden. Wenn sie sagte, dass er ihr eine Stütze war, sollte Ian sich darauf verlassen. Wollte Ian sich darauf verlassen. Aber war sie glücklich mit ihm? Diese Frage war schon einmal da gewesen, nicht in diesem Wortlaut, aber doch so ähnlich. "Bist du denn glücklich mit mir?", fragte er sie diesmal direkt und es war keine traurige, keine unsichere Frage, sondern eine ernste die ihm eine Menge bedeutete. Hoffentlich zählte sie nicht dazu, etwas zu zerreden.
(Normal müsste ich an der Stelle ja stoppen - aber auch wenn's depri klingt, ist die Frage nicht so gestellt).
Auch er drückte ihre Hand, als sie sich bedankte, in der Hoffnung und dem Glauben, dass sie verstand, was er hatte ausdrücken wollen. Sie sollte sein, wie sie war - oder zu der sie werden wollte. Dass sie keine 180° Kehrtwende machen und sich komplett verändern wollte und würde, zumindest davon ging Ian aus.
Riuens Geschenk... Ian lachte, als Eowyn scherzhaft meinte, er wolle es nicht vor ihr öffnen. "Vielleicht liegst du damit sogar richtig." Ian war tatsächlich nicht sicher, ob er unbedingt wissen wollte, was der Chiss ihm da geschenkt hatte. "Aber eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass es etwas schlimmes ist. Er mag manchmal etwas vorlaut sein, aber er hat auch gutes von sich gegeben." Vielleicht mehr, als Ian bewusst wahrgenommen hatte "Zum Beispiel hat er mir geraten, dir Zeit zu geben und dafür zu sorgen, dass du dich wohl fühlst. Und sein Rat war es, dir zu sagen, wenn ich mich um dich sorge." Kurz runzelte er die Stirn. "Das klingt fast, als würde er dich ein bisschen mehr mögen, als mir lieb ist." Was wieder klang, als wäre er eifersüchtig und das brachte Ian erneut dazu, leise zu lachen und die Stirn noch mehr zu runzeln.

"Training klingt gut. Ich finde nur, dass wir uns etwas geeigneteres anziehen sollten." Das Zwinkern in seiner Stimme war unüberhörbar. "Morichro oder Reflektieren? Bei ersterem hast du bestimmt noch genug Energie für Papierkram." Gegen ihn angewendet, würde das Training sicher nicht sehr angenehm für ihn werden.

Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Eowyn
 
.:: Coruscant | Jeditempel | Kantine | mit Elise ::.


Was sollten sie häufiger machen? Zusammen essen gehen? Da konnte er nicht nein sagen. Essen war wichtig, vor allem als Jedi. Seine Philosophie sagte, dass man immer essen sollte, wenn man Zeit dazu hatte, weil man nie wusste, ob es nicht die letzte Mahlzeit für einen längeren Zeitraum sein würde. Diese Lektion hatte auch Elise relativ früh von ihm gelernt. Dann jedoch drehte sich die Unterhaltung nicht mehr um dieses angenehme Thema, sondern die unangenehme Fragestellung, ob es ok war, als Jedi mit Macht-Blitzen um sich zu werfen. Naja, es ging dabei eigentlich um noch viel mehr als das und Mark musste bei sich selbst zugeben, dass er es nicht genau sagen konnte.
Die junge Jedi-Ritterin erklärte ihre Zweifel und dass sie hin- und hergerissen war. Sie mochte den Betreffenden sehr. Das hatte sie ja bereits zugegeben. Romantische Gefühle, hatte sie es genannt. Mark konnte das nachempfinden. Man stand zwischen den Stühlen und musste eine Entscheidung treffen, die vielleicht nicht ganz dem entsprach, was einen glücklich machte. Sein Blick war kurzzeitig, ohne sinnvollen Grund auf den Tisch gerichtet. Er dachte an Shana. Romantische Gefühle. Er hatte sie damals unterdrückt, hatte ihnen nicht nachgegeben, weil er es nicht für richtig gehalten hatte. Aber damals war sie auch seine Padawan gewesen. Es wäre schlichtweg falsch gewesen den Gefühle zu jener Zeit nachzugeben. Also hatte er sich entschieden. Er hatte sich gegen sie beide und für ihre Zukunft entschieden und sie einem anderen Meister überlassen. So war es das Beste gewesen.

"Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen!"

, meinte er schließlich und sah wieder zu Elise auf. Er legte die Hände flach auf den Tisch und lehnte sich etwas zurück. Der Corellianer ließ den Blick durch die Kantine schweifen, bevor er erneut das Wort an sie erhob.

"Es gibt da Erzählungen. Ich war selbst nicht dabei, weil ich damals mit meinem Schüler auf einer Mission gewesen bin. Als Corellia noch die Heimat der Jedi war, die Basis noch unberührt vom Imperium, da hatte es einen jungen Jedi gegeben. Sein Name war Dengar. Er hat versucht, das erzeugen von Machtblitzen zu erlernen. Auf Biegen und Brechen wollte er es können. Ich glaube Meister Satrek war damals zugegen gewesen."


Man hatte hinter vorgehaltener Hand über den Vorfall gesprochen und der Jedi-Wächter kannte die Hintergründe nicht.

"Es muss schief gelaufen sein. Man hat die restlichen Padawane in Sicherheit gebracht. Dengar hat sich schlichtweg übernommen. Diese Form der Machtanwendung ist zu unkontrollierbar. Er landete in einem Bacta-Tank. Andere blieben dank der schnellen Vorgehensweise der Meister unversehrt."


Markus atmete tief ein und seufzte, während er den Kopf schüttelte. Andere Beispiele konnte er nur anhand von Sith nennen.

"Janem Menari, Darth Phollow, Draconis... Sie alle konnten Blitze werfen und damit unheimlichen Schaden anrichten. Ich kenne nur einen einzigen Jedi-Meister, der die Blitze mit Hilfe der Macht abwehren konnte und das war Tomm Lucas."

Von Tomm hatte er ewig nichts mehr gehört. Ob er damals auch ins Exil gegangen war, so wie er selbst nach der verlorenen Schlacht um Corellia?

"Elise, ich möchte ehrlich zu dir sein! Ich bin der letzte, der andere für etwas verurteilt. Ich bin tolerant, das hast du auch in Bezug auf Alisah und Ian gemerkt. Aber die beiden wissen jetzt, mit ihren Gefühlen umzugehen oder versuchen es zumindest. Sie haben es unter Kontrolle. Wenn deine Einschätzung ist, dass er gefährlich werden könnte, sprich mit ihm. Niemand wird einfach so aus dem Orden geworfen. Man versucht einander zu helfen, auch wenn das bedeutet, dass man dann unter Beobachtung steht!"

Mark beugte sich über den Tisch, um etwas leiser zu ihr zu sprechen:

"Du weißt, was mit Meister Solo auf Thearterra los war. Das war nicht das erste Mal und wird bestimmt nicht das Letzte Mal gewesen sein, dass er etwas auf eigene Faust versucht. Er wandelt ebenfalls auf schmalem Grat und er wird beobachtet, aber niemand verstößt einen Machtbegabten. Es ist zu gefährlich, sie an die andere Seite zu verlieren. Wir müssen uns um sie bemühen, um ihr Vertrauen, um ihre Einsicht."

Tatsächlich hatte Anakin auf Manaan bereits das Vertrauen seiner Mitjedi strapaziert - Mark war auch da dabei gewesen - Und doch war er ein Ratsmitglied gewesen und geblieben. Wo er mittlerweile war, konnte Mark auch nicht sagen. Aber Dinge veränderten sich. Das Gleichgewicht musste erhalten bleiben.


.:: Coruscant | Jeditempel | Kantine | mit Elise ::.
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Ian

Jetzt hatte er es geschafft. Eowyn starrte Ian mit offenem Mund an. Ob sie glücklich mit ihm war? Wie bei Bastion schaffte sie es, dass er das nicht wusste?!
Schließlich riss sie sich zusammen und griff nach seinen Händen.
Ian. Ernst sah sie ihn an. Durch dich weiß ich überhaupt erst wieder, was das ist - glücklich sein. Daran darfst du nicht zweifeln, niemals. Selbst, falls das hier irgendwann zerbrechen sollte - du hast mich definitiv glücklich gemacht. Und diese Momente möchte ich für nichts in der Galaxis wieder hergeben. Alleine dich lachen zu sehen macht mich glücklich. Ich... ich bin unglaublich dankbar, dass du bei mir bist. Da waren so viele Momente gewesen, in denen er sich hätte anders entscheiden können. Nach ihrer Panikattacke. In der Höhle. Im Ratssaal auf Lianna. Und und und. Und für jede einzelne dieser Entscheidungen war Eowyn dankbar. Vielleicht würde eines Tages der Tag kommen, an dem er anders entschied - aber daran wollte sie momentan nicht denken und versuchte, einfach nur die guten Momente zu genießen. Und nur, weil sie gerade über Kommunikation gesprochen hatten und ihr auffiel, dass sie seine Frage eigentlich nicht wirklich beantwortet hatte, nicht klar und deutlich und ohne Interpretationsspielraum - Ja, ich bin glücklich mit dir. Sie ließ eine seiner Hände los und berührte kurz seine Wange. Unglaublich glücklich. Niemand sonst könnte mich so glücklich machen, wie du es tust. Glaube mir das. Ian nahm sie in den Arm, und Eowyn schmiegte sich an ihn, merkte, dass sie langsam doch etwas fröstelte nur mit ihrem Handtuch. Im Gegensatz zu ihr war Ian ein wahrer Backofen...

Bevor das ganze in eine furchtbar peinliche Situation abgleiten konnte, wandte Eowyn sich wieder Riuens Geschenk zu. Ians Lachen... und er wusste nicht, ob er sie glücklich machte? Alleine dieses Lachen... Lächelnd sah sie ihn an, bis er weiter erzählte. Ein spöttischer Zug erschien um ihre Mundwinkel, als Ian Riuen in Schutz nahm, und ihre Augenbrauen schossen in die Höhe. Er hatte auch Gutes von sich gegeben? Nicht in ihrer Anwesenheit, aber das würde sie Ian sicher nicht auf die Nase binden und ihm den einzigen Freund nehmen, den er hier halbwegs hatte. Abgesehen von Alisah, und die Beziehung zwischen den beiden war... seltsam. Was Eowyn, zugegeben, jetzt auch nicht furchtbar fand...
Was, bitte, hatte Riuen Ian geraten? Ihr
Zeit zu geben? Ungläubig sah sie Ian an, aber dann erschloss sie sich, dass das gewesen sein musste, bevor er mit ihr gesprochen und sie unangespitzt in den Boden gestampft hatte. Es war ihr sogar so, dass er in einem Nebensatz etwas in die Richtung hatte fallen lassen... Ians letzte Vermutung brachte Eowyn dann aber dazu, in einen waschechten Lachanfall auszubrechen. Riuen sollte sie mehr mögen als Ian lieb war? Nein, das war... sie konnte nicht mehr. Alleine, dass er sie mochte war unmöglich, und noch mehr? Nicht in seinen seltsamsten Träumen. Da konnte Ian sich aber sehr sicher sein. Entschuldige, brachte sie hervor, als sie wieder halbwegs sprechen konnte, und wischte eine Lachträne fort. Riuen und sie "mehr mögen"... ja sicher. Als nächstes erzählte Ian ihr, dass der Sith-Tempel aus rosa Plüsch bestand und alle Sith andauernd nur mit liebevollen Umarmungen beschäftigt waren. Und Allegious der gütigste Noghri in der Galaxis war. Genau.
Sie brachte sich wieder mehr unter Kontrolle.

Nein, Ian, wieder ein kleines Prusten, glaube mir, Riuen ist vermutlich der letzte, um den du dir Sorgen machen musst. Hoffentlich wurde Ian wegen ihrer überdeutlichen Reaktion jetzt allerdings nicht irgendwie misstrauisch, fiel ihr auf... Da gab es nur eins, Angriff nach vorne. Ich glaube, Riuen ist viel zu sehr damit beschäftigt, den nicht vergebenen Damen, die abenteuerlustig sind, hinterherzusehen. Da hat er noch genug zu tun - auch wenn die Jedi nach außen hin prüde und asketisch erscheinen mögen, es gibt immer noch genug, die da nicht abgeneigt sind. Glaube mir. Das entsprach ja durchaus halb der Wahrheit - Eowyn bezweifelte, dass der Chiss an irgendetwas, das einer verpflichtenden Beziehung nahe kam, interessiert war.
Aber es war irgendwie auch süß gewesen von Ian - seine Reaktion bei diesem Gedanken war interessant zu beobachten gewesen.
Nein, Ian, sie gab ihm einen flüchtigen Kuss, keine Sorge. Ich bin vor Riuen sicher. Und auch vor allen anderen. Immerhin interessierte sich kaum einer für sie, das war schon immer so gewesen. Und ja, jetzt nach dieser öffentlichen Beförderungszeremonie war sie vielleicht mehr in den Fokus gerückt - aber das würde sich schnell wieder ändern. Spätestens nach Bastion.

Ach? Eowyn warf Ian einen gespielt überraschten Blick zu. Ich dachte, wir wären schon perfekt gekleidet... Ihr Handtuch bedeckte sie mittlerweile mehr schlecht als recht, und sie gab es nun auf, es irgendwie in einer minimal präsentablen Position zu halten, so dass es halb herunterfiel. Schau, so müssen wir uns nachher nicht mal mehr entkleiden, wenn wir wieder duschen müssen. Eowyn kicherte und sprang auf, nahm das Handtuch mit und lief ins Schlafzimmer, um sich etwas anzuziehen. Morichro oder Reflektieren... auf ersteres hatte sie eigentlich weniger Lust, aber das Lichtschwerttraining war nun schon körperlich anstrengend gewesen - da war es sinnvoller, etwas zu wählen, das eher in die geistige Richtung ging. Dann eben Morichro, kam das Seufzen aus dem Schrank heraus, aus dem sie nach einem Oberteil suchte. Sie hatte nicht mehr viele... mist. Darum würde sie sich ebenfalls kümmern müssen... und um das Chaos in ihrem Schrank auch. Da lag sogar ein Papier herum... Ian hatte Recht, sie musste zumindest etwas ordentlicher werden.


Schließlich waren sie beide angezogen und diesmal mit Wasser bewaffnet im Trainingsraum, wo Eowyn sich auf den Boden setzte, damit Ian ihr zuerst die Grundlagen erläutern konnte. Morichro... nein, sie fühlte sich mitnichten wohl damit. Diese Technik war... gefährlich. Gefährlich und eigentlich auch sehr verpönt, gerade bei den Jedi kannte sie niemanden, der es sehr gut beherrschte - was nicht bedeutete, dass es niemanden gab, vielleicht wurde darüber auch nicht gesprochen. Sie würde es wohl auch nicht an die große Glocke hängen. Aber Ian fand, dass es wichtig war - also vertraute sie ihm. Es blieb ihr nichts anderes übrig.

Also, wie genau gehen wir vor? Wie funktioniert das ganze? Fragend und erwarungsvoll blickte sie Ian an.

Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsräume, mit Ian
 
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Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Gärten, Nebbra mit Lianna (alias Mino)

Mino war eine sehr stille Person, so schien es - oder aber sie war schlicht überwältigt von allem hier. Nebbra erzählte und erzählte, und schließlich standen sie in einem der Gärten. Er schien ihr zu gefallen, die junge Frau atmete tief ein und aus und sah sich erstaunt um, bevor sie sich dann neben ihr auf die Bank setzte. Kein Wunder - auf Coruscant gab es nicht viel Natur. Zwar gab es wenige geschützte Gebiete, aber sie waren rar, und seit das Imperium sich Coruscants bemächtigt hatte, waren diese ebenfalls nicht mehr gepflegt worden. Es würde noch viel zu tun geben für die Republik.

Die Menschin beschloss forsch, dass sie selbst sich Blut abnehmen würde, und Nebbra überließ es ihr, als sie sah, wie routiniert sie dabei vorging. Besser hätte sie es auch nicht machen können...

"Du scheinst Erfahrung damit zu haben...?", stellte sie eine offene Frage, die Mino entweder beantworten konnte oder nicht.

Sie nahm die Ampulle entgegen und schob sie in die Analyseeinheit. Anschließend drückte sie ein paar Knöpfe, und die Einheit begann leicht zu vibrieren, als sie das Blut analysierte. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie noch mehr analysieren können als nur den Midichlorianer-Wert, doch Nebbra hütete sich, Minos Vertrauen erneut zu verletzen. Wenn sie wollten, konnten sie das in einer zweiten Tour anschließend noch erledigen.
Währenddessen stellte die junge Frau die ersten Fragen, denen Nebbra halbwegs erleichtert lauschte. Es war einfacher, Fragen zu beantworten, als ins Blaue hineinzuerzählen - zumindest meistens, denn Mino stellte
durchaus intelligente, nicht einfach zu beantwortende Fragen. Fragen, die in Richtung Moral und Ethik gingen... und Politik. Politik war nie einfach.

"Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie viele Jedi es mittlerweile gibt. Das ist sehr schwer einzuschätzen, wir sind verstreut über die ganze Galaxis, und nach der Zeit, in der uns das Imperium arg zugesetzt hat, muss sich der Orden noch erholen. Ich denke, ich hoffe, es werden mittlerweile wieder ein paar Tausend sein... aber ich kann mich auch irren.
Wenn du die Voraussetzungen erfüllst und dich für den Orden entscheidest, bekommst du erst einmal ein Zimmer hier - je nachdem, wie du möchtest, kann es ein Einzel- oder Zweierzimmer sein. Du hast Glück, in unserer Basis auf Lianna müsstest du dir auf jeden Fall eines teilen. Du wirst dann als Anwärterin geführt. Ritter oder Meister wie ich, die keinen eigenen Schüler haben, kümmern sich um deine Basisausbildung, bis ein ausgebildeter Jedi beschließt, dich als seine Padawanschülerin anzunehmen. Ab da seid ihr beide ein Team, bis du dann hoffentlich eines Tages selbst eine fertig Ritterin bist. Jeder Jedi bildet anders aus, es ist in der Regel aber eine besondere Beziehung, die dabei entsteht, oft auch über die Ausbildung hinaus.
Wir Jedi sind Teil der Republik. Unser Ziel ist es eigentlich, den Frieden zu bewahren und den Lebewesen zu helfen, aber auch hier haben viele Jedi unterschiedliche Ansichten, wie dies zu bewerkstelligen sein sollte. Geführt werden wir vom Hohen Rat der Jedi, sie entscheiden über die Richtung des Ordens. Es gibt auch einen Kodex, der eine Art Leitlinie ist, aber auch hier besteht großer Interpretationsspielraum. Grundsätzlich sollten alle Jedi aber aus dem Frieden heraus handeln - aus innerer Ruhe, aus Gelassenheit, für das Gute, für das Zusammenleben. Wir Jedi meiden daher Emotionen wie Wut, Aggression oder Zorn - sie würden nur Leid über uns und unsere Taten bringen."

Welch ein langer Text - und dabei hatte sie noch nicht einmal die wirklich schwierige Frage Minos beantwortet. Sie seufzte.

"Warum es trotzdem noch so viel Leid gibt - das ist leider recht einfach. Wir sind zu wenige. Ein paar Tausend... für die ganze Galaxis. Überleg mal, das ist nicht einmal ein Jedi pro Planet, und auf vielen Planeten ist der Bedarf an Jedi größer als eine Person ausrichten kann. Hinzu kommt das Virus, das momentan viele unserer Kräfte bündelt. Viele hunderte Heiler arbeiten bis zur Erschöpfung daran, möglichst viele zu retten oder den Tod hinauszuzögern, bis ein Gegenmittel gefunden wurde. Seit wir wieder auf Coruscant sind, hatten wir schlicht noch keine Möglichkeit, uns um viel anderes als dieses Virus zu kümmern. Ich weiß, dass manche der Räte so gut wie gar nicht mehr schlafen... Auch ich war ja nicht aus Spaß draußen unterwegs und habe mir zum ersten Mal seit langer Zeit eine Auszeit gegönnt, um auf dem Markt einzukaufen. Meine Arbeit mag dir vielleicht auch nicht wichtig erscheinen, doch Wissen ist Macht - durch Wissen können wir vielleicht mehr erreichen, als wenn wir planlos versuchen, möglichst allen zu helfen."

Nebbra schüttelte den Kopf.

"Es gefällt mir genauso wenig wie dir. Aber was man als Jedi lernen muss, zu akzeptieren, ist, dass man niemals allen helfen kann. Das ist in unserer kurzen Lebensspanne nicht machbar - und wer das nicht lernt, geht daran zu Grunde. Ich kenne genug davon."

Das Gerät piepste, um anzuzeigen, dass es fertig war, doch Nebbra ignorierte es. Da war schließlich noch ein bisschen was offen.

"Das alles führt natürlich dazu, dass man denkt, wir würden nichts tun. Die wenigsten sehen, wie viel wir arbeiten, doch es ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Selbstverständlich regt sich dann der Unmut - denn wir sind doch mächtig, wir sind privilegiert, warum helfen wir nicht? Leider sind aber auch unsere Möglichkeiten begrenzt. Wir sind nicht allmächtig. Wir können keine Nahrung aus dem Nichts erscheinen lassen, wir können keine Verbrecher mit einem Fingerschnipsen fassen. Das Virus nicht mit einem Augenzwinkern heilen. Wir haben ein paar mehr Möglichkeiten als viele andere Wesen - aber letztendlich sind auch wir nichts Besonderes."

Schön und luxuriös... Nebbra sah sich um und lächelte. Ja, es war tatsächlich schön hier, Mino hatte vollkommen Recht. Und sie verstand auch nur zu gut, weshalb die junge Frau solch anklagende Worte von sich gab. Ob es ihr aber im Gegenzug gelingen würde, ihr mehr zu erklären?

"Wir haben es durchaus schön hier, das ist wahr. Wieso wir das hier nicht teilen?"

Kurz sah Nebbra die Menschin an. Ja, vielleicht konnte sie es so angehen.

"Hast du eine Idee, wie wir das besser bewerkstelligen könnten? Nur zu, ich meine das ernst - vielleicht siehst du etwas, das wir bisher übersehen haben. Das ist durchaus möglich.
Tatsache ist allerdings... es mag dir wie großer Luxus erscheinen, doch der Orden schwimmt nicht in Geld. Die Republik finanziert uns zwar, ja, doch auch wir brauchen Kleidung, brauchen Essen, brauchen ein Dach und gewisse andere Gegenstände und Mittel, um unsere Arbeit zu erledigen. Und auch dafür ist nicht immer genügend Geld vorhanden.
Wir Jedi geben unser Leben für den Orden, dafür werden wir eben mit Essen, Kleidung und dem Dach versorgt. Wir verdienen kein wirkliches Geld - ja, es gibt eine Art Taschengeld, damit auch Jedi hin und wieder einmal etwas wie ein Buch kaufen können oder Kleidung, die ihnen schlicht gefällt und nicht aus dem Ordensbestand kommt. Oder wie ich heute, Essen, das einem besonders schmeckt. Aber reich ist keiner von uns. Du hast mein Zimmer gesehen - ich besitze nicht viel. Ich weiß, dass wir es besser haben als viele andere, doch es ist wahrlich kein übertriebener Luxus, den wir hier haben.
Wir könnten den Tempel natürlich für die Allgemeinheit öffnen. Da hast du durchaus Recht. Doch was tun, wenn hunderttausende Lebewesen herkommen? Es würde keinem etwas nutzen. Wir können nicht alle versorgen - also haben wir hier eine gewisse Insel, auf die wir uns zurückziehen können, wenn wir eine Pause benötigen, um dann wieder fortfahren und helfen zu können."

Nebbra schwieg und überlegte, ob das alles war, doch mehr fiel ihr vorerst nicht ein - außerdem sollte Mino ja auch die Gelegenheit bekommen, ihre Meinung dazu zu äußern, bevor sie daran gingen, das Ergebnis abzuulesen.

"Du darfst dich gerne dazu äußern", munterte die Elomin ihr Gegenüber auf. Es war oft gut, Eindrücke von außen zu hören. Manchmal war man schließlich blind für die eigenen Missstände.

Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Gärten, Nebbra mit Lianna (alias Mino)
 
Coruscant - Jedi-Tempel, die Gärten, Nebbra und Lianna

Nachdem sie so selbstsicher mit der Blutabnahme umging, war es nur logisch, dass sie es auch erklärte.

"Nun, um ehrlich zu sein..." Lianna wurde ernst und fing an, die Sache kurz zu erläutern, während Nebbra mit dem Set beschäftigt war.

"Vor ein paar Jahren gab es... eine Art Notfall, der medizinische Behandlung erforderte. Ich hatte von jemandem gehört, der früher medizinisch tätig war und er half mir. Es hat sich dann eine Art Freundschaft entwickelt und wir helfen einander. Er hat die Behandlung von Personen wieder aufleben lassen und ich spende in regelmäßigen Abständen Blut, helfe ihm. Er untersucht meine Mutter und mich dafür ohne Bezahlung. Aber ich muss ehrlich sein; meine Erfahrungen gehen nicht weiter als Spritzen zu setzen, Blut zu transferieren und einfache Wunden zu behandeln. Blut ist nicht unbedingt meins, wenn du verstehst, was ich meine."

Sie verschwieg, dass der Notfall nicht sie selbst, dass die Beziehung zwischen Lianna und dem alten Mann am Anfang sehr angespannt war und sie ihm half, indem sie das, was erbrauchte, "zusammenlieh".

"Medizinische Versorgung ist nicht alltäglich, nicht gewöhnlich, wo ich herkomme. Wir haben Glück, dahingehend eine Beziehung zu haben, vor allem wenn es um Infektionen oder lebensbedrohliche Erkrankungen geht. Meine Mutter ist sehr gebrechlich, was das angeht. Ich bin froh, dass ich zumindest in dem Fall für sie sorgen kann."

Die Elomin setzte an, die vielen gestellten Fragen von ihr zu beantworten und sie hörte aufmerksam zu, während ihr Blick über den Garten wanderte. Ihr Blick sog sich an den weiter entfernten Humanoiden fest, die miteinander interagierten.

Ein paar Tausend klang nicht gerade wenig, aber wenn man das in Relativität setzte, hatte Nebbra recht. Es waren zu wenige für alle Planeten, alle Spezien, die es gab. Wenn wirklich jeder Jedi darauf bedacht war, zu helfen, war eine Art Orden auch sinnvoll. Damit konnte man Kommunikation und Nachrichten besser organisieren und verhindern, dass jeder Jedi an etwas Anderes arbeitete, was so viele Tropfen auf so vielen unterschiedlichen heißen Steinen wären, dass es überhaupt keinen Nutzen hätte.

"Was passiert, wenn man nicht einer Meinung mit dem Rat ist? Mit welchen Begründungen setzt ihr Prioritäten? Wie entscheidet ihr, wo ihr eure Hilfe ansetzt und wo ihr das Schicksal seinen Lauf lasst?"

Lianna war wohl etwas forsch in ihren Worten, bereute aber keines davon.

"Ich maße mir nicht an, euch vorschreiben zu können, wie ihr arbeitet, dafür kenne ich euch und euer Konzept noch zu wenig. Mir ist nur aufgefallen, dass deine Wohnung - ohne beleidigend sein zu wollen- größer ist als jede mir bekannte Wohnung in den unteren Ebenen, wenn man sie denn überhaupt als Wohnungen bezeichnen darf. Es sind eher kleine Zimmer, wo teilweise mehrere Personen wohnen. Du sagst, du besitzt nicht viel. Aber das, was du hast - davon träumen viele, die ich kenne."


Sie nickte verstehend, den Tempel für die Allgemeinheit zu öffnen würde sehr viele Probleme verursachen, die nicht unbedingt absehbar waren. Chaos würde in jedem Fall dazugehören, genauso wie Diebstahl, wo sie sich selbst nicht ausschloss. Jeder musste sehen, wo er blieb, auch wenn er Gutmütigkeit ausnutzte und das moralisch nicht einwandfrei war.

"Was ist mit Kleidungsausgaben, Essensrationen verteilen, Medi-Droiden zu festgesetzten, regelmäßigen Abständen nach unten zu schicken? Die brauchen nur Strom und Ausrüstung. Man könnte die Ausgaben und Behandlungen auf bestimmte Bevölkerungsgruppen minimieren. Sowas wie Montags Kinder, Dienstags Frauen, Mittwochs Männer, Donnerstags Personen ab 50..."
Lianna wusste, dass ihre Vorschläge sehr subtil waren. Ihr Ton war dennoch fragend. Vielleicht hatten die Jedi so etwas ja bereits, es war ihr nur unbekannt?

"Unten denken die Meisten nicht gut über euch, manche denken sogar, ihr wärt der Grund für das Virus und die schlechten Zustände."

Sie hatte während der Unterhaltung das Piepen vernommen, aber genauso ignoriert wie Nebbra.
Den Austausch zwischen den beiden Frauen fand sie gut und anregend und wollte es nicht durch das Ergebnis abbrechen, obwohl sie sich eingestehen musste, dass es sie schon sehr interessierte. Es wäre immerhin ein Wendepunkt in ihrem Leben, wenn es positiv ist.

Und ihre Mutter würde es stolz machen.
Vielleicht sogar aus ihre doch ziemlich depressiven und melancholischen Stimmung befreien, wenn sie wüsste, dass Lianna versorgt war.

Ihr Blick wanderte von den drei Jedi zurück zur Bibliothekarin.

Coruscant - Jedi-Tempel, Gärten - Nebbra und Lianna
 
Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Gärten, Nebbra mit Lianna (alias Mino)

Nebbra hörte zu, wie Mino von ihrem Notfall-Erlebnis und den Folgen berichtete und nickte.

"Das ist eine gute Sache. Ich weiß, dass es in den unteren Ebenen übel aussieht, was das angeht. Solche Arrangements helfen vielen, ich bin froh, dass es so etwas hin und wieder gibt."

Das erklärte zumindest auch die Erfahrung mit der Blutabnahme. Was das Blut anging, musste sie lächeln.

"Das habe ich schon von vielen gehört... Seltsamerweise macht mir das nichts aus."

Mino setzte zu weiteren Fragen an, und Nebbra hörte aufmerksam zu.

"Nun, wenn man nicht einer Meinung ist - dann kommt es darauf an, worin. Ist es eine essenzielle Sache? Das kann durchaus Probleme geben - die letzten Endes bis zum Ausschluss aus dem Orden führen können. Das passiert aber wirklich nur äußerst selten, in der Regel sucht man einen Kompromiss oder eine andere Lösung. Was die Prioritäten und Entscheidungen angeht, da fragst du die falsche."

Nebbra lächelte leise.

"Ich bin zwar eine Meisterin, aber nur ein kleines Licht - weit entfernt davon, jemals in den Hohen Rat gerufen zu werden. Ich würde es auch gar nicht wollen - ich bin zufrieden damit, die Bibliothek zu verwalten. Ich werde geschickt, und dann tue ich, was man mir aufträgt. Ich koordiniere nicht - aber ich kann mir vorstellen, dass man einfach versucht, die allerschlimmsten Krisenherde zu löschen. Mehr ist schlicht nicht möglich."

Nebbra nickte und zuckte gleichzeitig mit den Schultern.

"Natürlich, du hast Recht. Meine "Wohnung", wie du sie nennst, ich sage eher Zimmer, ist klein, aber es gibt durchaus kleinere in der Galaxis. Nur, was rätst du mir, oder anderen Jedi? Ist es denn falsch, dass ich einen kleinen Rückzugsort habe? Was ist mit dir - wohnst du in einer Wohnung, in einem Zimmer? Hätten dort vielleicht auch noch mehr Lebewesen Platz, als dort gerade wohnen?"

Sie wusste nicht, ob Mino diesen Vorstoß unangebracht finden würde, aber letzten Endes war es doch so - es gab immer jemanden, der weniger hatte. Wo zog man die Grenze?

"Wie ich schon sagte - man kann immer mehr tun. Aber auch die Jedi müssen eine Grenze ziehen. Auch wir sind keine Überwesen aus unendlicher Energie, auch wir haben schlechte Tage, schlechte Monate. Auch wir brauchen ein Zuhause und einen Ort, an dem wir uns erholen können. Das mag in deinen Augen egoistisch scheinen, und an kann darüber diskutieren, ob es das auch vielleicht ist - aber meinst du nicht, dass es ganz andere Institutionen oder Personen gibt, bei denen man ansetzen müsste?"

Minos Ideen waren gut - aber leider nicht durchführbar, so schüttelte Nebbra bedauernd mit dem Kopf.

"Ich wünschte, so etwas würde es geben, und ich wünschte, es wäre möglich. Aber wie ich schon sagte - der Orden ist froh, wenn er sich selbst unterhalten kann. Wir müssen unsere Schiffe betanken können, um entfernte Planeten zu erreichen. Wir müssen Medizin kaufen, Geräte, Essen für die Ordensmitglieder und Patienten, von Reparaturen ganz zu schweigen. Wir sitzen auf keinem Vermögen, auch wenn es so scheinen mag. Es sind wohlüberlegte Kalkulationen nötig, damit der Orden funktioniert. Du sagst, Droiden benötigen "nur" Strom und Ausrüstung - aber besonders letztere ist teuer. Viel Ausrüstung wurde auch bei den Mobs in den unteren Ebenen zerstört, als unsere Hilfslager überrannt wurden. Wir müssen diese erst einmal ersetzen können - auch das kostet. Und dann - wenn man die Bevölkerungsgruppen teilen würde, was meinst du, wie die Reaktionen aussähen? 'Warum heute nur Kinder? Ich erfriere.' - oder 'Nur Personen über 50? Mein Baby verhungert.' Ich kenne all diese Dinge, Mino. Ich bin nicht blind."

Ernst sah Nebbra Mino an.

"Ich wünschte wirklich, wir könnten mehr tun. Ich wäre vorne mit dabei, so wie viele andere Ordensschwestern und -brüder. Aber wir haben die Möglichkeiten nicht. Du sagst, wir wohnen im Luxus - nein, wir haben genug, dass es uns zum Leben reicht, mehr ist es nicht. Wir werfen kein Essen weg, wir entsorgen nichts, das noch gebraucht werden kann. Aber mehr ist nicht möglich. Ich habe es dir vorher schon einmal gesagt - als Jedi lernt man, damit zu leben, dass man nicht mehr tun kann. Dass es Grenzen gibt. Oder man lernt es nicht - und zerbricht irgendwann daran. Die meisten von uns werden davon getrieben, dass sie helfen wollen. Die wenigsten haben Familie, weil sie ihr Leben dem Orden verschreiben. Meinst du nicht, dafür haben sie nicht auch ein kleines Zimmer, Kleidung und Essen verdient?"

Sie lehnte sich zurück und lächelte ein wenig.

"Deine Ideen sind gut. Aber natürlich fehlt ihnen noch einiges, um der Realität standzuhalten, um in die Tat umgesetzt zu werden - auch das ist möglich, solltest du das Potential besitzen. Du kannst dir als Ziel setzen, die Bedingungen auf Coruscant zu verbessern. Es gibt ein paar Jedi, die solche, ich nenne es mal "persönliche" Ziele, verfolgen, und so etwas lässt der Rat auch gerne zu.
Ich weiß, dass wir leider gerade hier auf Coruscant einen schlechten Stand haben. Gerüchte kamen in Umlauf, und wir können nichts dagegen tun. Im Gegenteil, dadurch, dass es nicht in unseren Händen liegt, das Virus zu vernichten oder genug Leuten zu helfen, schüren wir diese noch, das weiß ich. Aber Leute, die Angst haben, suchen häufig einen Schuldigen - und das sind nun einmal momentan leider wir. Du selbst bist ja nicht einfach zu überzeugen, du selbst hast diesen anklagenden Tonfall, den ich häufig höre - keine Sorge, ich nehme es dir nicht übel."


Nebbra lächelte bitter.

"Aber ja, das ist manchmal das Schlimmste. Zu erkennen, dass wir nicht mehr tun können, sich die Niederlage eingestehen, obwohl man schon längst am Ende seiner Kräfte ist - und dann noch hören, dass man doch mehr hätte tun können.

Aber das ist nicht deine Schuld."

Sie hätte die letzten Sätze erst gar nicht sagen sollen - aber manchmal war es schwer, immer zu lächeln, immer Mut zuzusprechen. Nebbra sah, wie ihre Kollegen, die, die besonders im Heilen begabt waren oder als Räte berufen, litten, wie sie arbeiteten, schufteten, sich selbst aufgaben - nur, um am Ende zu hören, dass es nicht genug war.

"Was ist, bist du neugierig auf das Ergebnis?"

Sie wies mit dem Kopf auf das Gerät neben sich.

Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Gärten, Nebbra mit Lianna (alias Mino)
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Mark und Eli

Der Jedi-Meister antwortete nicht sofort, was die Alderaanerin dazu brachte ihre Körperhaltung zu ändern. Von einer erklärenden, angespannteren hin mehr nach vorn dem Corellianer entgegen gewandt, denn jetzt versprach die Angelegenheit interessant zu werden. Mark schien für einen Moment selber nicht zu wissen, wohin er mit sich sollte, als hätte Elise ein Thema angeschnitten, was streng verboten war und wofür man bestraft werden konnte, wenn man sich darüber unterhielt. Sein Blick flog für kurze Zeit durch den recht gut gefüllten Kantinen-Raum. Seine Hände hatte eher flach vor sich auf den Tisch gelegt, als würde er sich erden oder fassen müssen, bevor er seinen Blick durch die Menge gleiten ließ. Nun war die Ritterin noch weiter vorgebeugt, felsenfest davon überzeugt, dass er auch die Lautstärke, mit der er fort an reden würde, drosselte. Mit zusammengekniffenen Augen folgte sie verstohlen dem Blick ihres Meisters, der durch die Anwesenden glitt. Prüfte er da etwa, ob jemand sie bei diesem Gespräch belauschte?

Und sie verstand schnell, was die vermeintliche Heimlichtuerei zu bedeuten hatte. Gestandene Jedi hatten versucht, diese Technik aktiv zu erlernen? Davon stand nichts in den Aufzeichnungen des Ordens. Zumindest hatte sie in den ganzen Aufzeichnungen noch nicht einmal darüber gelesen. Aufmerksam lauschte sie den Worten ihres Meisters und vergaß sogar kurzzeitig zu atmen, um keinen Muchs von sich zu geben.

Dann sprach er erneut von Thearterra. Er führte die Unterhaltung zu Jedi-Rat Solo und als er fertig war, verschränkte die Ritterin demonstrativ die Arme vor sich, ließ den Blick aber unverändert. Skepsis und Unglaube waren ihren Gesichtszügen zu entnehmen, während sie den Blick erneut kurz in den Raum warf, ob irgendjemand auf sie aufmerksam geworden war.

Sie konnte nichts auffälliges erspähen, an einem Tisch weiter im Inneren der Kantine schien sogar eine Frau auf dem Tisch ein Schläfchen zu machen. Verrückt. 'Unbequem' dachte Elise wertungsfrei und kehrte zu Mark zurück.

"Skandal."

War das einzige was ihr prompt durch den Kopf schoss und sie zugleich auch ausspeicherte.

"Ich meine-" sie stoppte kurz, als jemand mit einem Tablett an ihnen vorbei lief uns sich nur einen Tisch weiter platzierte. Sie rückte wieder näher an den Tisch ran und passte sich der Lautstärke Marks an.

"Das ist schwer zu begreifen, Meister. Dagegen wirkt Jays Ausbruch, als hätte er sein Schulbuch vergessen zum Unterricht mitzubringen."

Sie errötete. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? 'So ein verdammter Mist.' Den Gedanken zu überspielen versuchend redete sie einfach weiter in der Hoffnung, dass Mark es nicht kümmerte, oder es gar nicht realisierte, da sie nicht seinen richtigen Namen verwendete hatte.

"Das ist hochinteressant und doch so unverständlich. Diese Macht hat keinen Zweck nur die Zerstörung."

Bemüht sich auf das Thema zu fokussieren fuhr sie fort.

"Vielleicht habt ihr Recht. Manche Situationen erfordern besondere Taten, je nach dem was auf dem Spiel steht. Aber augenscheinlich nicht den Versuch zu unternehmen sich auf eine andere Art und Weise zu behelfen empfinde ich dennoch als falsch und besonders fahrlässig."

Sie schaute den Jedi-Wächter mitten ins Gesicht, während sie ihre Überzeugung teilte, von der sie nun felsenfest entschlossen war, dass es eine richtige Interpretation gewesen war. Markus hatte es wieder einmal geschafft ihr eine Lektion beizubringen, sich in Akzeptanz zu üben. Eine Akzeptanz von Dingen, die man wahrscheinlich eh nicht ohne Hilfe ändern konnte. Aber sie konnte es dennoch schlecht finden. Vielleicht würde sie in Zukunft versuchen weniger schnell zu urteilen, doch ihr Verständnis eines Jedis war das nicht. Und da war es wieder, Gleichgewicht. Eli hatte es lieber wenn sich die Waage zugunsten der hellen Seite der Macht senkte.

"Ich werde es mir zur Aufgabe zu machen, diese Einsicht zu verstärken. Nicht auszudenken, wenn alle rumrennen und mit Blitzen um sich werfen. Die Macht ist so vielfältig, aber manchmal eben so unbegreiflich für mich. Es gibt noch so viel zu lernen."

Eli hatte sich wieder zurückfallen lassen. Das musste sie erstmal verdauen. Was für ein seltsamer Tag. Gestern noch hatte sie erwartet vom Rat bestraft zu werden und heute saß sie am Tisch mit ihrem Mentor, aß zum Frühstück und redete über so substanzielle Dinge, über die die beiden früher niemals wirklich sprachen. Zumindest nicht in so einer Tiefe.

"Ihr habt mir die Ungewissheit genommen. Ich fühle mich so viel besser, werde mich aber dennoch dem Jedi-Rat stellen."

Meinte sie ganz aufrichtig.

"Wer hat euch dieses Verständnis gelehrt? Rätin Syonette?"

Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Mark und Eli
 
Coruscant - Jeditempel, im Garten - Nebbra und Lianna

"Darf man denn als 'normaler' Jedi die Anordnungen des Rates kritisieren? Wenn man mit der Anordnung oder der Aufgabe, die man erhalten hat, nicht konform geht, darf man einen Widerspruch einlegen oder ist dem unbedingte Folgschaft zu leisten? Du befolgst doch bestimmt nichts, was dir zuwider geht, oder?"

Lianna mochte Diskussionen.
Aber sie merkte, dass Nebbra nicht unbedingt darüber reden wollte, wie die unterschiedlichen Probleme gewichtet werden und sie akzeptierte das. Vielleicht wollte sie auch einfach nur nicht Aussagen treffen, die dann nicht stimmten.

Jetzt aber schüttelte sie den Kopf und unterstreichte die folgende Aussage mit ihren Händen.

"Ich wollte dich mit meinen Sätzen weder angreifen, noch wollte ich dich kritisieren. Wenn ich mich selbst als Vergleichs- und Diskussionsobjekt nehme, gibt es genug zu beanstanden, wenn ich das jetzt mal so nenne. Meine Mutter und ich leben in einem Hinterzimmer einer schäbigen Bar, es diente wohl früher als Vorratskammer oder als Büro, keine Ahnung. Wir schlafen zusammen in einem Bett, weil wir uns ein Zweites zum Einen nicht leisten können, aber zum Anderen auch gar keinen Platz dafür haben. Jedoch haben wir auch einen kleinen Tisch und zwei kleine Schränke, und damit haben wir insgesamt schon mehr, als Andere, die auf der Straße oder in Notunterkünften schlafen. Wir waren für eine kurze Zeit auch zu dritt, was auch irgendwie funktionierte."

'Nur leider konnte ich nicht für uns drei sorgen', fügte sie im Stillen dazu.

"Jedem ist selbst überlassen, wo man die Grenze zieht, wie du so schön sagst. An irgendeinem Punkt muss man überlegen, wer zuerst kommen darf und kommen muss, und ob es noch sinnvoll ist, sich für Andere aufzugeben. Und selbst, wenn man das nicht tut, ist man auch nicht zwangsläufig egoistisch. Manchmal muss man egoistisch sein, um zu überleben."

Ihre Stimme war ruhig und sachlich, so, als ob sie das Alles aus der Ferne beobachtete und nicht mitten drin steckte. Keine Trauer oder Selbstmitleid waren in diesen Worten gekleidet.

"Manchmal denke ich, je mehr Reichtum man hat, desto mehr sollte man ihn teilen und versuchen, Anderen zu helfen", sprach sie mit Gedanken an andere Institutionen, "Auch wenn Hilfe natürlich nicht an Materiellem gebunden ist. Du hast schon recht. Es tut mir leid, wenn ich dich beleidigt habe, das hatte ich nicht vor. Ich kenne eure Seite nicht."

Nach einer kleinen Pause sagte sie noch die letzten Gedanken, die sie dazu hatte.

"Es scheint dich sehr mitzunehmen und zu frustrieren, was ich nachvollziehen kann. Aber ich möchte dir auch sagen, dass du heute sehr nett und hilfsbereit mit mir umgegangen bist. Ich kenne keine Person, die ein Straßenkind einfach mit zu sich nach Hause und zum Essen einlädt, ohne Vorurteile. Und ich kann mir gut vorstellen, dass du alles, was in deiner Macht steht, tust, um Leid zu verringern. Das ist sehr löblich und gleichzeitig auch sehr aufbauend, zu sehen, dass es gute Lebewesen gibt."

Das war das größte Kommentar, was ihr jemals über die Lippen kam, aber es schien ihr angebracht zu sein.

Ihre Augen hefteten sich an das Analysegerät und sie holte unbewusst Luft.

Was ist es?"

Coruscant- Jedi-Tempel, im Garten - Nebbra und Lianna
 
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